Programm Max-Lingner-Haus, 1. Halbjahr 2016
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Programm Max-Lingner-Haus, 1. Halbjahr 2016
M i t t w o c h , 2. März 2016, 19 Uhr M i t t w o c h , 16. März 2016, 19 Uhr Mittwoch, 6. April 2016, 19 Uhr Mittwoch, 11. Mai 2016, 19 Uhr Architektenleben RADIO-FEATURE 19 SCHÖNER WOHNEN, ARBEITEN UND LEBEN KONRAD WOLFS KRIEGSTAGEBUCH ZEIT UND ORT. AUTOBIOGRAFISCHE SKIZZEN EINES DIESE STADT STAND IN EINEM ANDEREN LAND — DIE INTELLIGENZSIEDLUNGEN DER 50ER JAHRE UND BRIEFE 1942 –1945 OSTDEUTSCHEN BAUINGENIEURS GESCHICHTEN AUS HANEU IN BERLIN-NIEDERSCHÖNHAUSEN Gespräch mit dem Herausgeber Paul Werner Wagner Rolf Heider im Gespräch mit Irina Liebmann Radiofeature von Anselm Weidner Vortrag von Ralph Hoppe Rolf Heider und Irina Liebmann kennen sich seit 1965. Er verfolgt «Licht, Luft und Sonne für alle», eine funktionale Stadt der kurzen Die Anlage der beiden Pankower Intelligenzsiedlungen war ein kultur gewöhnliches Dokument hinterlassen: sein Kriegstagebuch in seitdem ihr literarisches Schaffen. Sie bestärkte den Bauingenieur Wege mit einer von vornherein geplanten und gebauten modernen politischer Schritt der Verantwortlichen in der SBZ bzw. der jungen russischer S prache. Die engbeschriebenen Notizbücher blieben und Tragwerksplaner, seine Erlebnisse und Reflexionen aufzu Infrastruktur für Chemiearbeiter und Ingenieure, Baggerfahrer und DDR, mit dem die «schaffende Intelligenz» für die neue Ordnung u nversehrt und vermitteln ungewöhnliche Einblicke in Erleben, schreiben. Denn er war an zahlreichen Projekten in Ost und West P rofessoren gleichermaßen: Die sozialistische Modellstadt gilt als gewonnen und durch soziale und materielle Vergünstigungen unter D enken und Fühlen ihres Verfassers. Ihr Reiz liegt in der Unbe beteiligt, lehrte als Gastdozent an der Kunsthochschule Berlin städtebauliche Ikone der DDR -Moderne. «Mag die Stadt heute auch stützt werden sollte. Nach Entwürfen von Hanns Hopp entstanden so kümmertheit des sehr jungen Schreibers und der Wahrhaftigkeit des Weißensee und wirkte an der Bauakademie als wissenschaftlicher schöner aussehen, grüner sein, heute zerfällt sie in ärmere und wohl im Umfeld des Schlosses Schönhausen, dem Sitz des Staats Erlebten im harten Kriegsalltag zwischen Schlachtenlärm und Zeiten Mitarbeiter. Rolf Heider behandelt in seinen «Autobiog rafischen habendere Viertel. Aber dennoch ist sie für die HaNeuerInnen ihre präsidenten Wilhelm Pieck, und dem Majakowskiring, dem Wohnort der Stille, in denen der Tod allgegenwärtig ist. Der Krieg beschleu Skizzen» nicht nur berufliche, sondern auch historisch relevante und Heimat» (Weidner). In 21 Geschichten mit 27 Protagonisten zeichnet der politischen Führung, am Fritz-Erpenbeck-Ring und an der Beatrice- nigt den Prozess des E rwachsenwerdens des Jugendlichen, der sich aktuelle gesellschaftspolitische Probleme. Wer möchte, kann seinen Weidner mit Stimmen und Klängen ein lebendiges Bild vom Entstehen Zweig-Straße Einzelhäuser für bildende Künstler, Theaterleute, auf die Suche nach sich selbst macht. privaten, manchmal turbulenten, sehr spezifischen Lebensweg und der heutigen Wirklichkeit dieser einmaligen Stadt. Autoren und Geisteswissenschaftler. verfolgen. Mittwoch, 9. März 2016, 19 Uhr Der Filmregisseur Konrad Wolf (1925 –1982) hat ein außer I n Koo p e r at i o n m i t Helle Panke / R o sa- L u x embu r g- S t i f t ung B e r l i n Mittwoch, 30. März 2016, 19 Uhr M i t t wo c h , 20. April 2016, 19 Uhr M i t t w oc h , 18. Mai 2016, 19 Uhr « EINE RE V O L U TI O N D E S G R O S S S TÄ D TER S » LEONHARD KOSSUTH: « ABER DER WAGEN, DER ROLLT» RADIO-FEATURE 20 Westemigranten in der DDR 3 ERNST MAY — ARCHITEKT UND STADTPLANER Lesung und Gespräch über sowjetische Literatur LEBEN IN DER NEUEN REPUBLIK Zwischen MiSStrauen und Wertschätzung: Feature von Gerda Zschiedrich und Ulrich Unterlauf (NDR 2000) England-Remigranten in der SBZ /DDR AUF DREI KONTINENTEN Ein Film von Otto Schweitzer (2015), vorgestellt von Eckhard Leonhard Kossuth, geboren 1923 in Kiew, blickt auf ein langes Leben Vortrag von Bernd-Rainer Barth mit der russischen und sowjetischen Literatur zurück. Viele Jahre war er Sechs ostdeutsche Intellektuelle berichten auf gleichsam scharf Leiter des Lektorats für Sowjetliteratur im Berliner Verlag Volk und Welt. analytische wie unterhaltsame Weise über ihre Beobachtungen von KPD-Mitglieder bildeten ab 1939 die größte Gruppe innerhalb des Der 90minütige Dokumentarfilm erzählt in drei Kapiteln die zentra Durch seinen Einsatz haben die deutschen Leser Scholochow, dem veränderten «Leben in der Neuen Republik». Ohne Erzähler deutschen Exils in Großbritannien. Ihr späterer Einfluss und ihre len Lebensabschnitte Ernst Mays, die sich mit drei seiner Groß Simonow, Okudshawa, Leonow, Polewoi, Sluckis, Aitmatow, Rytchëu kommentar, nur musikalisch verbunden durch Schuberts «Deutschen Wertschätzung in der DDR standen im scharfen Kontrast zum projekte decken. Im Gegensatz zu seinem bahnbrechenden Werk u.a. kennen und lieben gelernt. In seinem letzten Buch «Aber der Tanz», e rgibt sich ein Reigen von eindringlichen Aussagen durch: anfänglichen Misstrauen. Die wenig bekannte Geschichte des KPD- in Frankfurt am Main sowie den Planungen im Nachkriegsdeutsch Wagen, der rollt» (NORA Verlag 2015) beleuchtet Kossuth in 120 Prof. Dr. Michael Succow (Biologe, Alternativer Nobelpreis), Andreas Exils in England und die damaligen gruppeninternen Konflikte sind land, ist Mays umfangreiche Planungs- und Bautätigkeit in der Rezensionen kaleidoskopartig die vergangene Epoche der sowje Dresen (Filmregisseur), Peter Brasch (Autor und Regisseur), Jutta die Folie zum Verständnis der « Säuberung» von England-Remi Sowjetunion und in Ostafrika größtenteils in Vergessenheit geraten. tischen Literatur, und zeigt zugleich, wie lebendig diese Literatur Wachowiak (Schauspielerin), Friedrich Dieckmann (Autor/Publizist) granten 1949 –1955. Am Beispiel Betroffener ( Jürgen Kuczynski, Der neue mayfilm würdigt das Œuvre des großen Frankfurter Archi immer noch ist. und Andrea Czesienski (Autorin/Lektorin). Die Interviews, entstanden Wilhelm Koenen, John Heartfield, Hans Schrecker u.a.) werden zehn Jahre nach der deutschen Einheit, sind ein Zeitdokument, das Aspekte der «Säuberungspraxis» konkretisiert. Die jüdische Herkunft bis in die Gegenwart aktuell geblieben ist. vieler E ngland-Remigranten und ihr Kampf in alliierten A rmeen Herrel und Julius Reinsberg (ernst-may-gesellschaft Frankfurt/M.) tekten und Stadtplaners und dokumentiert sein vielfältiges—teil weise vom Abriss bedrohtes—Erbe auf drei Kontinenten. I n Koo p e r at i o n m i t Helle Panke / R o sa- L u x embu r g- S t i f t ung B e r l i n waren Ansatzpunkte für Verdachtsphantasien mit fatalen Folgen. M i t t w o c h , 25 . M a i 2 016 , 19 Uhr Mittwo c h , 22. Juni 2016, 19 Uhr D A S KIN D ERHEIM IN D ER K Ö NI G S HEI D E — R A D I O - F E AT U RE 21 B A U G E S CHICHTLICHE S P U REN S U CHE DER ATLAS DER KATAKOMBEN. Ein Vortrag von Anne Becker und Monika Sachajska ODESSA VON OBEN UND UNTEN Das ehemalige Kinderheim Königsheide im Berliner Bezirk Treptow- 1. Ha l b j a h r 2 016 Feature von Charlotte Misselwitz (NDR/DLF 2015) Köpenick ist ein bedeutendes Zeugnis der Architektur- und Beim Spazieren durch Odessa stößt man hier und da auf Eingänge Freiraumgestaltung der frühen DDR. Im Wald-Arial der Königsheide zu den Kalksteinkatakomben. In den Katakomben haben sich schon gelegen, war es die größte soziale Kindereinrichtung im deutsch Juden und Partisanen vor den Nazis versteckt. Wie in jeder Genera sprachigen Raum. Die Autorinnen der «Blauen Hefte», einer Publi tion erkunden auch heute junge Leute die unterirdischen Gänge. Und kationsreihe zur Geschichte der Königsheide, berichten von ihren sie tauchen ab vor dem russisch-ukrainischen Konflikt, dem unauf Recherchen und stellen anhand von Bildern und Dokumenten den geklärten Brand des Gewerkschaftshauses am 2. Mai 2014, bei Werdegang der Planung und des Baus sowie die damit verbun dem mindestens 150 Menschen starben. Die Katakomben sind ein denen politischen Auseinandersetzungen dar. unterirdischer Atlas der unbewältigten Geschichte, die die ukrai nische Gesellschaft bis heute verfolgt. M i t t w o c h , 15. Juni 2016, 19 Uhr Ma x - L i n g n e r - Haus HÖRSPIEL BEatric e-Z w eig- Strasse 2 D as V e r s c h w i n d e n d e s P h i l i p S . 13156 Berlin Von Ulrike Edschmid, Tel 030/4864702 Hörspielbearbeitung: Ricarda Bethke (rbb Kultur 2015) Info @ max-lingner-stiftung.de Im Mai 1975 stirbt der als Terrorist gesuchte Philip Sauber bei einem Schusswechsel mit der Polizei. Fast 40 Jahre später erzählt seine ehemalige Lebensgefährtin, Ulrike Edschmid, die Geschichte ihrer gemeinsamen Jahre. Es sind Jahre eines großen gesellschaft lichen Umbruchs. Sie erzählt vom kollektiven Leben in der Fabrik etage in Schöneberg, von Anti-Vietnam-Demonstrationen, von k ons pirativen politischen Aktionen und der ersten gemeinsamen Inhaftierung. Es ist die Geschichte eines schleichenden, aber unaufhaltsamen Verlustes eines geliebten Menschen, der schließ www.max-lingner-stiftung.dE Das Programm im Max-Lingner-Haus wird — sofern nicht anders ausgewiesen — von der Max-Lingner-Stiftung veranstaltet und von der Rosa-Luxemburg-Stiftung finanziell unterstützt. Eintritt zu den Veranstaltungen: 3/1,50 € Sie erreichen das Max-Lingner-Haus mit dem ÖPNV: S-Bahnhof Schönholz, Tram M1, Bus 150, 155. lich den Weg in den Untergrund wählt. Redaktion: Thomas Flierl, Michael Leetz, Gestaltung: Rahel Melis Abbildung: Max Lingner, in L'Avant-Garde vom 15. Mai 1937 Max l i ngne r Haus