Kosmetikmarken – Wer gehört zu wem

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Kosmetikmarken – Wer gehört zu wem
Special: Kosmetik
Kosmetikmarken –
Wer gehört zu wem ?
Ob Deoroller, Duschgel oder Lippenstift – die Auswahl an Marken ist riesig. Doch vielfach kommen Luxus- und
Discounterserien aus ein und demselben Haus. Lesen Sie, wer hinter welchem Markenzeichen steckt.
Die großen Fünf und ihre Marken
L’Oréal
Die Nummer eins im Dienst der
Schönheit ist unangefochten der französische Kosmetikkonzern L’Oréal,
mit einem Umsatz von mehr als
14,5 Milliarden Euro (2005). Seit 21
Jahren fährt das Unternehmen stetig zweistellige Wachstumsraten ein.
Die größten Anteilseigner sind die
Tochter des Unternehmensgründers
Eugène Schueller, Liliane Bettencourt
und ihre Familie sowie der weltgrößte
Lebensmittelhersteller Nestlé. Mehr
als 52.000 Beschäftigte arbeiten für
L’Oréal. Der Konzern besitzt insgesamt 18 Marken, die Lizenzen für
zahlreiche Parfüms und Kosmetikprodukte von Modelabels und ist
in mehr als 150 Ländern präsent.
L’Oréal setzt auf Expansion und lässt
dabei keine Marktnische aus. 1995
schluckte der Kosmetikriese die Firma Jade, ein Tochterunternehmen
von Hoechst; im Jahr darauf, über
die amerikanische L’Oréal-Tochter
Cosmair, den US-Kosmetikhersteller
Maybelline. Seit 2000 gehört auch die
amerikanische Kultmarke Kiehl’s den
Franzosen. Ein Jahr später folgten die Übernahme der medizinischen
Hautpflegemarke BioMedic des US-Herstellers CosMedic sowie
der Erwerb von Colorama, eine Make-up- und
Haarpflegeserie der amerikanischen Firma Revlon.
Im März 2006 hat sich der Kosmetikgigant die britische Kette The
L’Oréal-Marken
Marken in Drogerien und Supermärkten: L’Oréal Paris, Garnier,
Maybelline NY (Jade), Softsheen.
Carson, CCB Paris
Mit der Gesichtscreme Nivea fing
1911 alles an. Heute ist die blau-weiße Marke das Zugpferd des Beiersdorf
Konzerns, an dem unter anderem auch
Tchibo und die Allianz beteiligt sind.
4,8 Milliarden Euro Umsatz machte
der Hamburger Konzern 2005, der
mit seinen Subunternehmen in fast
80 Ländern vertreten ist und mehr
als 17.000 Menschen beschäftigt.
Tochterfirmen sind die Chemiefirma
Bode, das Cosmed Produktionswerk
und die Seifenfirma Hirtler. Beiersdorf setzt auf wenige starke Marken
Beiersdorf-Marken
Nivea, Labello, 8x4, la prairie, Juvena, atrix, Florena
Procter & Gamble
Der US-Konsumgüterriese
Procter & Gamble (P&G) aus
Cincinnati bietet weltweit
mehr als 300 Marken und
Produktvarianten an. Der Konzern
ist mit Gebrauchsartikeln groß geworden und steht für große Markennamen wie Ariel, Pampers, Mr.
Propper, Pringles und Tempo. Im
Geschäftsjahr 2004/2005 betrug der
Umsatz weltweit 56,7 Milliarden USDollar. Das Unternehmen beschäftigt
140.000 Mitarbeiter in 80 Ländern.
Mit der Übernahme des Konkurrenten Gillette im vergangenen Jahr
Procter & GambleMarken
Mund- und Zahnpflege: Blenda-dent, Blend-a-med, Blendax,
Oral-B
Prestigemarken in Kosmetikfachgeschäften: Lancôme, Biotherm,
Helena Rubinstein, Kiehl’s, Shu
Uemura, Giorgio Armani, Ralph
Laureen, Cacharel, Viktor & Rolf
Hygieneartikel: Alldays, Always,
Bess, Bounty, Charmin, Tampax,
Tempo
Rasierer: Braun, Gillette, Venus
Divine
Apothekenmarken: Vichy, La Roche-Posay, Innéov, Skinceuticals
MUM
Beiersdorf
Foto: Beiersdorf
Kosmetikmarken sind ein Versprechen oder wie es der Gründer der
Firma Revlon formuliert hat: „In den
Fabriken stellen wir Kosmetikartikel
her, über die Ladentheke verkaufen
wir Hoffnung auf Schönheit.“ Ob ein
Produkt über die Ladentheke geht
oder nicht, darüber entscheidet also
ganz wesentlich die Botschaft. Die
größten Umsätze auf dem deutschen
Kosmetikmarkt machen fünf international agierende Konzerne, von
denen jeder unter seinem Dach eine
ganze Reihe von Marken versammelt:
L’Oréal, Procter & Gamble, Beiersdorf, Unilever und Schwarzkopf &
Henkel. Der Anteil der „big 5“ am
globalen Geschäft mit der Schönheit
liegt bei etwa 40 Prozent.
Ein lukrativer Markt – dem Who’s who
der Kosmetikbranche zufolge setzten
die 100 größten Hersteller der Welt
im vergangenen Jahr mit Körperpflegemitteln zusammen mehr als 134
Milliarden US-Dollar um.
Die Großen der Branche halten ihre
Spitzenpositionen seit Jahren und
bauen ihren Einfluss ständig aus.
Kleinere Hersteller werden aufgekauft, lukrative Marken übernommen,
weniger erfolgreiche eingestellt. Der
Konsumgüterriese Unilever etwa hat
sich vorgenommen, sein Portfolio
von weltweit 1.600 Marken im Jahr
2000 nach und nach bis auf 400
zu entrümpeln. Die Gesichtspflege
Pond’s, Vaseline Körperpflege und
die Handcreme Vasenol sind dieser
Strategie bereits zum Opfer gefallen
und auf dem deutschen Markt nicht
mehr im Handel.
und Allzweckkosmetik für die
ganze Familie. Seit den 90erJahren gehören die Marken Juvena und la prairie zum Konzern. 2002 erwarb Beiersdorf
die sächsische Firma Florena
und hat damit auch die „OstNivea“ unter Dach und Fach
gebracht.
Haar und Schönheitspflege: Ellen
Betrix (Max Factor), Head & Shoulders, Herbal Essences, Mum, Oil
of Olaz, Old Spice, Pantene Pro-V,
Wash & Go, Wella
Foto: Biotherme
Marken für Friseurfachgeschäfte:
L’Oréal Professionell, Kèrastase,
Redken, Matrix, Mizani
Body Shop geschnappt, die sich mit
einem ökologisch korrekten Image
geschickt vermarktet. Was noch fehlt,
ist ein Parfüm der Jeansmarke Diesel.
Der Vertrag ist schon unter Dach und
Fach. Ende 2007 soll der Trendsetterduft auf den Markt kommen.
März 2007
Parfümmarken: u.a. Hugo Boss,
Giorgio Beverly Hills, Lacoste,
Laura Biagiotti, Gucci, Dolce &
Gabbana
baute Procter & Gamble seine Stellung auf dem Körperpflegemarkt aus
und löste gleichzeitig Unilever als
weltweit größten Konsumgüterproduzenten ab. Schon 2001 hatte P&G
die US-Haarkosmetikfirma Clairol
übernommen; 2003 ging der Darmstädter Haarfarbenspezialist Wella in
den Besitz des Pampers-Konzerns
über. Mit über einem Drittel des Umsatzes bilden Körperpflegeprodukte
mittlerweile einen Schwerpunkt des
US-Herstellers. Wie L’Oréal verfügt
auch P&C über zahlreiche Lizenzen
von bekannten Duftmarken. Selbst
4711, Echt Kölnisch Wasser, kommt
mittlerweile über die Wella-Tochter
Mülhens von P&G.
Schwarzkopf & Henkel
„Henkel – a brand like a friend“, heißt
seit 2002 der Werbeslogan des Düsseldorfer Konsumgüterherstellers.
Seit die Henkel-Gruppe 1995 den
Haarpflegespezialisten Schwarzkopf
übernahm, wird das Kosmetikgeschäft des Konzerns unter dem Namen Schwarzkopf & Henkel geführt.
Mit einem Umsatz von rund 2,6 Milliarden Euro in 2005 im Bereich der