Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Campus Rheinbach
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Rheinbach Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Campus Rheinbach Retailbanking im Spannungsfeld zwischen kurzfristigem Verkaufserfolg und langfristigem Kundennutzen Wie können Banken das Vertrauen ihrer Kunden im Anlagegeschäft zurückgewinnen? Betreuender Hochschullehrer: Prof. Dr. Tobias Amely Studentische Teammitglieder: Oliver Haas Heike Kleefisch Jessica Wächter Katja Zimmer Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Postbank Finance Award 2010 „Retailbanking im Spannungsfeld zwischen kurzfristigem Verkaufserfolg und langfristigem Kundennutzen“ Wie können Banken das Vertrauen ihrer Kunden im Anlagegeschäft zurückgewinnen? I Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ....................................................................................... IV Tabellenverzeichnis ............................................................................................ IV Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................... V 1 Einleitung...................................................................................................... 1 2 Das Retailbanking als wichtiges Geschäftsfeld der Banken.................... 3 3 Spannungsfeld zwischen kurzfristigem Verkaufserfolg und langfristigem Kundennutzen....................................................................... 7 3.1 Kundenvertrauen dargestellt am Kano-Modell......................................... 7 3.2 Analyse des Spannungsfeldes anhand des Kano-Modells .................... 11 4 Entwicklung und Auswirkung eines negativen Begeisterungsfaktors . 13 4.1 Entwicklung des negativen Begeisterungsfaktors.................................. 13 4.1.1 Chronologie der Finanzkrise.............................................................. 13 4.1.2 Fehlberatung anhand des Beispiels der Lehman Brothers Inc. ........ 15 4.2 Identifizierung verschiedener Kundengruppen anhand der Folgen von Fehlberatung und der Finanzmarktkrise ................................................ 17 4.3 Negativer Begeisterungsfaktor dargestellt am Kano-Modell .................. 18 5 Strategien, Maßnahmen und Lösungsansätze zur langfristigen Reduzierung des Spannungsfeldes und Stärkung des Kundenvertrauens ..................................................................................... 20 5.1 Lösungsansatz dargestellt am Kano-Modell .......................................... 20 5.2 Bankenaufsichtliche Maßnahmen zur Vertrauensbildung...................... 22 5.2.1 Mindeststandards der BaFin.............................................................. 22 5.2.2 Markets in Financial Instruments Directive (MiFID) ........................... 24 5.2.3 Financial Stability Forum ................................................................... 25 5.2.4 Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht ............................................. 25 5.3 Maßnahmen der Banken orientiert an Kundengruppen ......................... 27 5.3.1 Interne Umstrukturierung ................................................................... 27 5.3.1.1 Customer-Relationship-Managemet (CRM) .................................. 27 II Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5.3.1.2 Key Account Management ............................................................ 35 5.3.1.3 Corporate Social Responsibility..................................................... 38 5.3.2 Public Relation .................................................................................. 41 5.3.2.1 Servicepolitik ................................................................................. 41 5.3.2.2 Werbung ........................................................................................ 43 5.3.2.3 Sponsoring .................................................................................... 45 6 Abbau des Spannungsfeldes und Festigung des Kundenvertrauens .. 47 7 Fazit............................................................................................................. 50 Literaturverzeichnis ............................................................................................ VI Anhang ................................................................................................................ XV Anhang A: Umfrage........................................................................................... XV Anhang B: Auswertung der Umfrage.............................................................. XVIII III Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Experteneinschätzung zu den Einflussfaktoren im Privatkundenmarkt ............................................................................ 4 Abbildung 2: Altersaufbau 2035: Deutschland........................................................ 5 Abbildung 3: Kano-Modell ...................................................................................... 7 Abbildung 4: Kundenvertrauen im Kano-Modell ................................................... 10 Abbildung 5: Spannungsfeld dargestellt am Kano-Modell .................................... 12 Abbildung 6: Entstehung eines negativen Begeisterungsfaktors .......................... 19 Abbildung 7: Steigung des Kundenvertrauens zu einem positiven Begeisterungsfaktor ........................................................................ 20 Abbildung 8: CRM-Cube ...................................................................................... 28 Abbildung 9: CRM ................................................................................................ 30 Abbildung 10: CRM 1.Schritt ................................................................................ 31 Abbildung 11: CRM 2.Schritt ................................................................................ 32 Abbildung 12: CRM 3.Schritt ................................................................................ 33 Abbildung 13: Key Account Management ............................................................ 36 Abbildung 14: CSR ............................................................................................... 39 Abbildung 15: Wiederherstellung der Ausgangssituation im Kano-Modell ........... 47 Abbildung 16: Gesamtprozess der Vertrauensbildung ......................................... 48 Abbildung 17: Kano-Modell zur Reduzierung des Spannungsfeldes .................... 49 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Sparkasse überzeugt im Werbeblock .................................................. 44 Tabelle 2: Auswirkungen des Kultursponsorings .................................................. 46 IV Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Abkürzungsverzeichnis BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht CRM Customer-Relationship-Management CSR Corporate Social Responsibility FRUG Finanzmarktrichtlinien-Umsetzungsgesetz IAO Internationalen Arbeitsorganisation KWG Kreditwesengesetz MiFID Markets in Financial Instruments Directive OECD Organisation for Economic Co-operation and Development V Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 1 Einleitung Das Retailbanking, das Privatkundengeschäft der Banken, tritt auf Grund der Finanzkrise immer mehr in den Vordergrund. Unter anderem führten Fehlberatungen dazu, dass Bankkunden ihr Geld wegen falschen und unsicheren Investitionen verloren haben. Eine Vielzahl von Kunden hat somit auch das Vertrauen in das Bankensystem verloren und weiß nicht, wie und wo sie in Zukunft ihr Geld anlegen sollen. Immer häufiger stellt sich die Frage, ob Banken und Bankberater beim Verkauf ihrer Produkte ihren eigenen Profit oder den Kundennutzen in den Mittelpunkt stellen. Das Spannungsfeld zwischen kurzfristigem Verkaufserfolg und langfristigem Kundennutzen, in dem sich das Retailbanking befindet, ist präsent und wird diskutiert. Auf der einen Seite wollen die Banken möglichst schnell hohen Gewinn erzielen. Auf der anderen Seite aber müssen sie den langfristigen Kundennutzen maximieren, um Erfolg generieren zu können. Das Erwirtschaften hoher kurzfristiger Gewinne ist nur möglich, wenn höhere Risiken eingegangen werden. Spekulationen sind dabei ein Mittel zum Erfolg. Bankberatern wird vorgeworfen, dass sie nur auf den Profit achten und deswegen Kunden falsch beraten haben. Resultat der Fehlberatung war der Verlust des angelegten Geldes. Das bekannteste Beispiel für die Fehlberatungen ist die Investmentbank Lehman Brothers, wobei Zertifikate der Lehman Brothers als Sicherheit für die Zukunft erworben wurden. Wie bei den meisten Anlagen geht es um die Altersvorsorge. Hierbei hat für die Mehrheit der Kunden die Sicherheit die höchste Priorität. Viele Kunden verloren jedoch durch die Finanzkrise einen Großteil ihrer Altersvorsorge. Nicht nur die Fehlberatung der Banken, sondern auch die Finanzkrise an sich sorgte für den Vertrauensverlust in die Banken bei den Kunden. Um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen, müssen die Banken in der Zukunft den Kundennutzen und den Verkaufserfolg miteinander verknüpfen und den Glauben in das Bankensystem stärken. In der Arbeit werden Strategien und Maßnahmen erläutert, die Banken ergreifen können, um dieses Ziel zu erreichen. 1 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Zunächst wird in dieser Arbeit die Bedeutsamkeit des Retailbankings für die Banken betrachtet und ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung dieses Geschäftsfeldes geworfen. Des Weiteren wird die Problematik des Vertrauensverlustes an einem Modell dargestellt. Ein Phasenmodell verdeutlicht den Prozess des Vertrauensverlustes und die Wiedergewinnung. Die Ausarbeitung befasst sich außerdem mit den Ursachen, die zum Vertrauensverlust der Kunden geführt haben. Abschließend thematisiert die Arbeit verschiedene Maßnahmen und Lösungsansätze, wie die Banken das Vertrauen ihrer Kunden zurückgewinnen und in Zukunft langfristig erhalten können. In diesem Bereich findet eine Orientierung an den spezifischen Kundengruppen statt. Auch gesetzliche Standards spielen hier eine Rolle. Gegenstand der gesamten Ausarbeitung sind die verschiedenen Phasen des Modells. In diesem Zusammenhang wird jede Problematik anhand des Modells grafisch dargestellt und verdeutlicht. Ziel dieser Arbeit ist es, verschiedene Maßnahmen und Lösungsansätze zu entwickeln, die Vertrauen aufbauen und langfristig halten können. Durch die Nutzung verschiedener Strategien können die Banken das Kundenvertrauen nachhaltig verbessern. Folglich wird sich auch das Spannungsfeld zwischen kurzfristigem Verkaufserfolg und langfristigem Kundennutzen minimieren. 2 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 2 Das Retailbanking als wichtiges Geschäftsfeld der Banken Lange Zeit rückte das Retailbanking in den Hintergrund der Geschäftsfelder der Banken. Banken konnten viel höhere Gewinne mit lukrativen Geschäften im Bereich des Investment Bankings, dem Firmenkundengeschäft und bei internationalen Finanzierungsgeschäften machen. Das Retailbanking wurde als zu kostenintensiv angesehen und hatte nur ein geringes Ertragspotential. Heute haben sich nahezu alle Universalbanken auf das Privatkundengeschäft zurückbesonnen. Das Retailbanking wird als risikoarme Basis für das Bankgeschäft angesehen, es sorgt für stabile Erträge. Die Kunden werden als Ansatzpunkt für die Kundenentwicklung angesehen, es wird von Potentialkunden gesprochen. Retailkunden von heute könnten die Großkunden von morgen sein. Zudem kommt es durch die breitere Geschäftsbasis zu einer Risikostreuung und es werden Risikobündelungen verhindert. Auch bei der Bestimmung der Bankenratings ist das Retailbanking ein wichtiger Faktor. So hat das Retailbanking unter anderem einen direkten Einfluss auf die Refinanzierungskosten. 1 Für die Banken ist es wichtig, dieses Geschäftsfeld zu halten und in Zukunft weiter auszubauen. Um effektiv daran arbeiten zu können, ist es wichtig einen Überblick über die zukünftige Entwicklung des Retailbankings zu haben. Laut einer Befragung von Finanzexperten 2 wird das Retailbanking in Zukunft maßgeblich von der Veränderung in der Bevölkerungsstruktur beeinflusst (siehe Abbildung 1). Die Altersschicht sowie die Lebenserwartung in Deutschland steigen kontinuierlich. 3 Zudem werden der privaten Vorsorge, Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit entscheidende Rollen zugerechnet. Diese drei Faktoren liegen mindestens 15 Prozentpunkte vor den in Abbildung 1 genannten Faktoren. 1 Vgl.Hahn, M./ Keck, M. (2006): Integration der Vertriebswege Vgl. Fuhrmeister, U.-T. (2006): 5.2 Perspektiven nach Zielgruppen: Privatkunden 3 Vgl. Statistisches Bundesamt (2009) 2 3 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Abbildung 1: Experteneinschätzung zu den Einflussfaktoren im Privatkundenmarkt 4 Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Fuhrmeister Banken müssen sich daran orientieren. Über eine solche Vorausschau können Strategien zur Kundenbindung und Kundengewinnung abgeleitet und entwickelt werden. In 25 Jahren werden 23,8% der Menschen in Deutschland 65 Jahre oder älter sein (siehe Abbildung 2). Dieser Berechnung liegen die Annahmen zu Grunde, dass die Geburtenhäufigkeit annähernd konstant bei 1,4 Kindern je Frau bleibt, die Lebenserwartung von Neugeborenen im Jahr 2060 für Jungen bei 85,0 und für Mädchen bei 89,2 Jahren liegen und der Wanderungssaldo bei + 100.000 Personen pro Jahr liegen wird. 5 4 5 Vgl. Fuhrmeister, U.-T. (2006): 5.2 Perspektiven nach Zielgruppen: Privatkunden Vgl. Statistisches Bundesamt (2009): 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung 4 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Abbildung 2: Altersaufbau 2035: Deutschland 6 Quelle: Statistisches Bundesamt (2009) Da dies fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung in Deutschland ist, wird deutlich, wie wichtig die Altersgruppe der 65 Jährigen und älter im Bereich des Retailbankings für die Banken sein werden. Auf Grund der steigenden Lebenserwartung muss auch im Bereich der privaten Vorsorge in anderen Facetten und langfristiger geplant werden. Unsere Umfrage hat ergeben, dass insbesondere ältere Menschen das Vertrauen in die Banken und deren Beratung verloren haben. Insgesamt haben 23,6% das Vertrauen „sehr stark“ verloren. 6 Vgl. Statistisches Bundesamt (2009): 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung 5 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Der Anteil der 61-70 Jährigen liegt hier bei 10,7%. Auch der Anteil derjenigen, die das Vertrauen komplett verloren haben, ist in den Altersgruppen von 51-60 und 61-70 am größten. Je jünger die Befragten waren, desto geringer war der Vertrauensverlust. Dieses Ergebnis unserer Umfrage und der Ausblick in die Entwicklung des Retailbankings machen deutlich, dass die Banken besondere Maßnahmen ergreifen müssen, um das Vertrauen der älteren Menschen wiederzugewinnen und nachhaltig zu stärken. 6 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 3 Spannungsfeld zwischen kurzfristigem Verkaufserfolg und langfristigem Kundennutzen 3.1 Kundenvertrauen dargestellt am Kano-Modell Abbildung 3: Kano-Modell 7 Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Hinterhuber, H. M. (2009) Das Kano-Modell stellt die Entwicklung der Kundenzufriedenheit grafisch dar. Der Zusammenhang zwischen Leistungserfüllung und Kundenzufriedenheit wird gebildet. Es gibt Faktoren, die von einem Kunden bewusst wahrgenommen werden und wiederum solche, die nur wahrgenommen werden, wenn sie nicht erfüllt werden, was zur Unzufriedenheit führt. 8 Entwickelt wurde das Kano-Modell von Dr. Noriaki Kano, einem Professor an der Universität von Tokio. Auf gesättigten Märkten, wie dem des Retailbankings ist es 7 Vgl. Hinterhuber, Hans M.(2009): Kundenorientierte Unternehmensführung, S. 20 Vgl. Reinecke, S./ Janz, S. (2007): Marketingcontrolling: Sicherstellen von Marketingeffektivität und –effizienz, S.103 8 7 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 sehr wichtig, nicht nur den kurzfristigen Verkaufserfolg zu erreichen, sondern vor allem durch das Hervorheben von der Konkurrenz und der Nutzung kundenbindender Maßnahmen zufriedene Kunden zu erlangen. Langfristige Kundenkontakte werden immer wichtiger. 9 Das Kano-Modell unterscheidet zwischen Begeisterungsfaktoren, Leistungsanforderungen und den so genannten Basisanforderungen. 10 Die Anordnung und der Verlauf dieser drei Faktoren sind in Abbildung 3 zu sehen. Als Kunde einer Bank setzt man einen gewissen Service voraus. Hierbei wird von Basisanforderungen gesprochen, welche zum Beispiel eine korrekte Abrechnung und Zuverlässigkeit wären. 11 Leistungsanforderungen sind, genau wie die Basisanforderungen, Faktoren, die ein Kunde von seiner Bank erwartet und die nicht zu einer gesteigerten Kundenzufriedenheit führen. Werden Leistungsanforderungen allerdings nicht erfüllt, führt dies zu einer Unzufriedenheit bei den Kunden. Basis- sowie Leistungsanforderungen werden ausgesprochen und sowohl die Bank, als auch der Kunde wissen, was genau erwartet wird. 12 Nur mit Begeisterungsfaktoren kann eine Bank besondere Akzente setzen. Diese sind unerwartet, unausgesprochen und überraschen den Kunden. Mit Begeisterungsfaktoren kann sich eine Bank von anderen Wettbewerbern abheben. Nimmt eine Bank diese Möglichkeit nicht wahr, führt dies nicht unmittelbar zur Kundenunzufriedenheit, ist aber eine vergebene Chance, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Im besten Fall werden Leistungsanforderungen zu Kernkompetenzen ausgebaut. 13 Diese Faktoren haben einen Einfluss auf die Kundenzufriedenheit. Die Zeit hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Leistungsfaktoren und damit auf die Kundenzufriedenheit. 9 Vgl. Bloder, A. (2007): Das KANO-Modell S.3 Vgl. Matzler, K./Stahl, H. K./Hinterhuber H. H. (2009): Kundenorientiere Unternehmensführung, S.19 11 Vgl. Hinterhuber H. H./Handlbauer G./Matzler K. (2003): Kundenzufriedenheit durch Kernkompetenz, S.16 12 Vgl. Janz, S./Reinecke S. (2007): Marketingcontrolling: Sicherstellen von Marketingeffektivität und –effizienz, S.103 13 Vgl. Hinterhuber H. H./Handlbauer G./Matzler K. (2003): Kundenzufriedenheit durch Kernkompetenz, S.16 10 8 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Faktoren, die ein Kunde als Begeisterungsfaktor wahrnimmt, verändern sich im Laufe der Zeit zu Leistungsanforderungen und schließlich zu Basis- Basisanforderungen. 14 Auf der Basis des Kano-Modells kann ein Phasenmodell entwickelt werden, das den Prozess des Vertrauensverlustes und den Wiedergewinn darstellt. Das Kundenvertrauen kann mit einer Leistungsanforderung gleichgesetzt werden. Dieses führt nicht zu einer gesteigerten Kundenzufriedenheit, wäre es aber nicht vorhanden, würde die Kundenzufriedenheit sinken. Damit entspricht das Kundenvertrauen der Definition der Leistungsanforderung. In Abbildung 4 wird das Kundenvertrauen durch einen roten Punkt gekennzeichnet. Es befindet sich im neutralen Bereich, da es nicht zu einer Steigerung der Kundenzufriedenheit beiträgt und allein durch das Vorhandensein des Vertrauens die Erwartungen der Kunden nicht übertroffen werden. Dies wäre jedoch der Fall, wenn der rote Punkt auf der x-Achse nach rechts verschoben werden würde. Das Kundenvertrauen ist ein Aspekt, der im Bereich der Anlageberatung sehr wichtig ist. 14 Vgl. Otzmann, A. (2005): Einsatz wissensbasierter Systeme im Qualitätsmanagement von Produktionsverbünden S.9 9 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Abbildung 4: Kundenvertrauen im Kano-Modell Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 3 10 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 3.2 Analyse des Spannungsfeldes anhand des Kano-Modells Das Spannungsfeld der Banken ist charakterisiert durch die komplementären Bankenziele kurzfristiger Verkaufserfolg und langfristiger Kundennutzen. Banken können sich zum Einen darauf konzentrieren, den Kundennutzen langfristig auf einem hohen Niveau zu halten. Dies hätte zur Folge, dass der Verkaufserfolg auch langfristig ausgerichtet Basisanforderungen wird. zu In diesem Fall Begeisterungsfaktoren würden die ausbauen, Banken um die Kundenzufriedenheit zu stärken. Dieser Prozess wird in Abbildung 5 mit einem roten Pfeil gekennzeichnet. Kurzfristig würden geringere Gewinne erzielt werden. Zum Anderen können Banken jedoch auch durch die Ausrichtung auf den kurzfristigen Verkaufserfolg beabsichtigen, innerhalb einer kurzen Zeitbetrachtung hohe Gewinne zu erwirtschaften. Auf Grund dieser Ausrichtung kann der Kundennutzen sinken. Die Banken versäumen es, die Begeisterungsfaktoren zu stärken und auszubauen. Diese fallen demzufolge zu Leistungs- und Basisanforderungen ab. Der Verlauf wird in Abbildung 5 durch einen blauen Pfeil markiert. Anhand dieser beiden gegenläufigen Entwicklungen wird das Spannungsfeld analysiert, in dem sich das Retailbanking befindet. In der nächsten Phase des Modells wird der Vorgang des Vertrauensverlustes identifiziert, indem ein negativer Begeisterungsfaktor beschrieben wird. Kunden werden in diesem Fall nur bedarfsgerecht beraten, wenn sie, wie die Banken, kurzfristig hohen Gewinn erzielen wollen. Kunden, bei denen die Komponente Sicherheit eine signifikantere Rolle als kurzfristiger hoher Gewinn spielt, werden von den Banken enttäuscht und Unzufriedenheit entsteht. 11 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Abbildung 5: Spannungsfeld dargestellt am Kano-Modell Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 3 12 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 4 Entwicklung und Auswirkung eines negativen Begeisterungsfaktors 4.1 Entwicklung des negativen Begeisterungsfaktors 4.1.1 Chronologie der Finanzkrise Den Ursprung der Finanzkrise bildet der amerikanische Immobilienmarkt. 15 Durch Vergabe von "subprime mortgages" 16 wurde die Grundlage der Finanzkrise gelegt. Viele Amerikaner nutzten die günstigen Kredite, um sich ein Eigenheim zu leisten. Die Banken klärten die Kreditnehmer nicht genügend über die Risiken, wie z.B. die Gefahr und Auswirkung eines Zinsanstieges auf. Einzig und allein der kurzfristige Erfolg zählte. Diese leichtfertige Kreditvergabe mündete in einer Immobilienblase 17, bei der die Immobilienpreise immer weiter anstiegen und sich immer mehr Verbraucher Eigenheime auf Kredit kauften, die sie aber letztendlich nicht zurückzahlen konnten. Als jedoch die Zinsen anstiegen, stieg in gleichem Maße die Ausfallrate der Subprime Kredite. 18 Infolgedessen sanken die Immobilienpreise dramatisch, wodurch die Refinanzierung der Hypothekenkredite immer schwieriger wurde. Im weiteren Verlauf breitete sich die Krise auf weitere Bereiche des Finanzsektors aus. Banken hatten im Vorfeld die Risiken für ihre Kredite ausgelagert und zudem selbst in den globalen Finanzmarkt investiert und spekuliert. 19 Auf Grund der Tatsache, dass diese Banken selbst in Zahlungsschwierigkeiten kamen, wurde das gesamte weltweite Finanzsystem instabil. Um schlimmeres zu verhindern und nicht selbst illiquide zu werden, verringerten die Banken ihre Ausleihtätigkeit untereinander. Infolgedessen ergab sich ein unausgeglichener Geldkreislauf, hierdurch verringerte sich die im Umlauf 15 Verband Schweizer Unternehmen (2009): Finanzkrise: Ursachen und Chronologie der Ereignisse 16 Subprime mortgages= Kredite, die an Verbraucher mit geringer Bonität vergeben werden, vgl. Amadeo, K.: Subprime Mortgages 17 Vgl. Soros, G. (2008): Das Ende der Finanzmärkte- und deren Zukunft, S.102 18 Rudolph, B. (2009):Die internationale Finanzkrise: Ursachen, Treiber, Veränderungsbedarf und Reformansätze 19 Vgl. Jubin, M. (2008): Die internationale Finanzkrise – Auslöser und Gefahren für die deutsche Realwirtschaft, S.11 13 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 befindliche Geldmenge. 20 Banken konnten sich nicht mehr in dem Maße wie benötigt refinanzieren. Diese Bankenkrise löste einen Vertrauensverlust bei den Kunden aus. 21 Zwei auf unterschiedliche Art betroffene Gruppen kristallisierten sich heraus. Auf der einen Seite stehen die Kreditnehmer, die sich auf Grund niedriger Zinsen und positiver Zukunftsentwicklungen in der Immobilienbranche für ein Eigenheim entschieden, auf der anderen Seite die Gruppe der Investoren. 22 Privatpersonen haben in Anlagen investiert und mussten nun enorme Verluste befürchten. Die Investitionen wurden getätigt, um Gewinne zu erwirtschaften. Anleger wurden aber über die wahren Risiken ihrer Anlagen teils im Unklaren gelassen. 23 Ihnen wurden Anlagen empfohlen, die ein hohes Ausfallrisiko hatten. Teils sollten diese Risiken durch ein Portfolio von Anlagen abgedeckt werden. 24 Da aber der gesamte Finanzmarkt instabil geworden ist, wurden das Risiko und damit die Verluste nicht ausgeglichen. Weiterhin fürchteten auch die Kontoinhaber um ihr Geld, weil viele Banken von der Zahlungsunfähigkeit bedroht waren und teils nur durch Verkauf oder staatliche Übernahme gerettet werden konnten. Wie in den vorherigen Abschnitten verdeutlicht, führten die Fehlberatung und die fehlende Transparenz der Bankentätigkeiten zum Vertrauensverlust bei den Kunden. 25 Im Folgenden wird näher auf die Fehlberatung bezüglich der Lehman Brothers Inc. eingegangen, um das Verschweigen der hohen Risiken bei Investitionen in der Beratung zu veranschaulichen. 20 Vgl. Berg, B. (2009): Finanzkrisen und Hedgefonds – Finanzmagier oder Krisenauslöser?, S.235 Vgl. Depenheuer, O. (2009): Eigentumsverfassung und Finanzkrise, S.40 22 Vgl. Soros, G. (2008): Das Ende der Finanzmärkte- und deren Zukunft, S.102 23 Vgl. DeCoite, F./Hauer, M./Krausser-Raether, H./Muschiol, T. (2009): Überleben in der Krise- Die besten Tipps für Angestellte, S.105 24 Vgl. Neuweiler, R. (2008): Reich werden durch die Finanzkrise, S.123 25 Vgl. Depenheuer, O. (2009): Eigentumsverfassung und Finanzkrise, S.40 21 14 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 4.1.2 Fehlberatung anhand des Beispiels der Lehman Brothers Inc. Eine entscheidende Ursache für den Vertrauensverlust der Kunden ist die Fehlberatung durch die Banken. In einigen Bereichen haben die Banken ihre Kunden nicht ausreichend über mögliche Risiken aufgeklärt. Statt durch ein Anlagenportfolio, und somit einer Diversifizierung des Risikos, die Verlustwahrscheinlichkeit für den Kunden zu minimieren, wurden nur infolge einseitiger Beratung bestimmte Anlagen vermittelt. 26 In diesem Zusammenhang ist die Fehlberatung bezüglich der Zertifikate der Lehman Brothers Inc. zu erwähnen. Der Zusammenbruch der Lehman Brothers Inc. sorgte weltweit für Entsetzen und viele Anleger verloren hohe Geldbeträge. Die Investmentbank Lehman Brothers Inc. hatte sich im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeiten Geld von anderen Banken geliehen. 27 Diese Banken haben die für diese Geschäfte entsprechenden Zertifikate an andere Banken weitergegeben und diese letztlich an Anleger verkauft. 28 Lehman Brothers Inc. geriet im Rahmen der Subprime-Krise in Schwierigkeiten. Die schwachen Kredite im Immobilienmarkt wurden zum Teil auch über die Investmentbank Lehman Brothers Inc. refinanziert. 29 Als die Kredite nicht mehr zurückgezahlt werden konnten, geriet Lehman Brothers in Zahlungsschwierigkeiten. Schließlich musste die Insolvenz beantragt werden. 30 Auf Grund der Tatsache, dass die Lehman Brothers Zertifikate auch über deutsche Banken emittiert wurden, waren viele deutsche Anleger von der Insolvenz der Investmentbank betroffen. 31 Durch den Bankencrash verloren die Zertifikate ihren kompletten Wert. 32 Diese Zertifikate waren Inhaberschuldverschreibungen und auf Grund dieser Tatsache im Falle der Insolvenz nicht geschützt. Die Anleger verloren ihr gesamtes angelegtes Geld. 26 Vgl. Richter, J.(2009): Diener zweier Herren, S. 299 Vgl. Fuchshofen, N. (2009): Ansätze zur Prävention globaler Finanzkrisen, S.64 28 Vgl. Franke, A. (2009): Ethische Betrachtung der Finanzkrise 2008, S.8 29 Vgl. Dill, A. (2009): Lehman-Crash 30 Vgl. Fuchshofen, N. (2009): Ansätze zur Prävention globaler Finanzkrisen, S.64 31 Vgl. Dill, A. (2009): Lehman-Crash 32 Vgl. Mohr, D. (2008): Lehman Brothers Zertifikaten droht Totalausfall 27 15 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Ein signifikanter Aspekt im Rahmen der Insolvenz der Lehman Brothers Inc. ist die Fehlberatung der Banken. 33 Trotz der Kenntnis über das Ausfallrisiko wurden unter anderem in Deutschland Zertifikate der Lehman Brothers vermittelt. Während der Beratung hinsichtlich der Zertifikate sollen Anleger nicht ausreichend über die Risiken aufgeklärt worden sein. Sie wurden falsch beraten. 34 Die Art der Zertifikate, die von Lehman Brothers ausgegeben wurden, hatte zwar eine hohe Renditemöglichkeit, dem gegenüber stand aber ein erhöhtes Verlustrisiko. 35 Der Totalverlust der Einlagen war sogar möglich. Üblicherweise befand sich die Erklärung zum Risiko im Kleingedruckten, auf das nicht hingewiesen wurde. 36 Viele Anleger wurden darüber im Unklaren gelassen, sodass sie mit Blick auf die möglichen zukünftigen Renditen Lehman Brothers Zertifikate kauften. Die Citibank kann als Beispiel für die Fehlberatung genannt werden. Die Citibank war einer der größten Gläubiger der Investmentbank Lehman Brothers und versuchte Zertifikate der angeschlagenen Investmentbank noch an Anleger zu vermitteln, um möglichst viel Profit zu erwirtschaften. Trotz der offensichtlichen Fehlberatung kann nur ein geringer Prozentsatz der Betroffenen auf Entschädigung hoffen. 37 33 Vgl. Dill, A. (2009): Lehman-Crash Vgl. Zeit online (2009): Lehman-Brothers-Geschädigte "Keine Entschädigung nach Gutsherrenart" 35 Vgl. Mohr, D. (2008): Lehman Brothers Zertifikaten droht Totalausfall 36 Vgl. Schröder, M. (2010): Beratungsprotokoll 37 Vgl. Zeit online (2009): Lehman-Brothers-Geschädigte "Keine Entschädigung nach Gutsherrenart" 34 16 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 4.2 Identifizierung verschiedener Kundengruppen anhand der Folgen von Fehlberatung und der Finanzmarktkrise Anhand der aktuellen Finanzsituation und der Fehlberatung bei den Lehman Brothers Zertifikaten ist zu erkennen, dass sich verschiedene Kundengruppen von Betroffenen herauskristallisieren. 38 Kunden sind von der Finanzkrise entweder direkt, indem sie Geld verloren haben, oder indirekt, infolge von Auswirkungen auf die Gesellschaft betroffen. Mit Bezug auf die Gesellschaft ist dabei der Imageverlust der Banken und die Unsicherheit im Hinblick auf die Stabilität des Finanzsektors und damit einhergehend der Sicherheit der Gesamtwirtschaft zu beachten. 39 Zum Anderen sind die Anleger im besonderen Maße von dem Geschäftsverhalten der Banken im Bereich des Retailbankings enttäuscht. Statt im Sinne des Kunden zu agieren, waren hohe Profite in der schnellstmöglichen Zeit wichtig. 40 Die Banken versuchten nicht den Kundennutzen zu maximieren, sondern sich am Kunden zu bereichern. Konsequenz all dieser Faktoren ist der Vertrauensverlust der Kunden in die Banken. Anhand der durchgeführten Umfrage ist zu erkennen, dass 58% der Befragten überhaupt nicht finanziell von der Finanzmarktkrise betroffen waren, aber trotzdem knapp 68% das Vertrauen mehr oder weniger stark verloren haben. Insbesondere ältere Menschen stehen den Banken misstrauisch gegenüber. 38 Vgl. Franke, A. (2009): Ethische Betrachtung der Finanzkrise 2008, S.15 Vgl. Lang, H. (2009): Neue Theorie des Management, S.64 40 Vgl. Deuer, M. S. (2009): Die weltweite Finanzkrise – Ursachen der Krise und Folgerungen zur Vermeidung einer solchen Krise, S.4 39 17 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 4.3 Negativer Begeisterungsfaktor dargestellt am Kano-Modell Ein Begeisterungsfaktor kann auch negativ auftreten. Im gleichen Maße, wie die Unzufriedenheit der Kunden steigt, sinkt das Vertrauen der Kunden in die Banken. Verschiedene Ursachen führen zu einer Verstärkung des Vertrauensverlustes und der Unzufriedenheit der Kunden. Auf Grund dessen kommt es zur Bildung eines negativen verdeutlicht Begeisterungsfaktors. (siehe Kundenvertrauen Abbildung drastisch ab. Im 6). Kano-Modell Aus Die der rote wird diese Ausgangsituation Kurve zeigt den Entwicklung fällt das negativen Begeisterungsfaktor. Der Kunde ist nicht mehr zufrieden und die Erwartungen der Kunden werden nicht erfüllt. Die in diesem Kapitel beschriebenen Abläufe können diesen negativen Begeisterungsfaktor auslösen. Der negative Begeisterungsfaktor kann durch Fehlberatung entstehen, durch Vermögensverluste auf Grund der Finanzkrise und ebenso durch ein allgemeines Misstrauen gegenüber den Banken. 18 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Abbildung 6: Entstehung eines negativen Begeisterungsfaktors Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 3 19 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5 Strategien, Maßnahmen und Lösungsansätze zur langfristigen Reduzierung des Spannungsfeldes und Stärkung des Kundenvertrauens 5.1 Lösungsansatz dargestellt am Kano-Modell Das primäre Ziel der Banken ist es, das Vertrauen der Kunden langfristig zurückzugewinnen. Der zuvor entstandene negative Begeisterungsfaktor muss in einen positiven umgewandelt werden. Wie diese Entwicklung im Idealfall aussehen sollte zeigt Abbildung 7. Abbildung 7: Steigung des Kundenvertrauens zu einem positiven Begeisterungsfaktor Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 3 Nur wenn die Kunden den Banken vertrauen, legen sie ihr Geld an. Banken müssen versuchen, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Aus dieser Aufgabe lässt sich ein Folgeprozess ableiten. Wenn der Kundennutzen erhöht wird, steigt das Vertrauen und die Zufriedenheit der Kunden. Dies hat zur Folge, dass 20 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 vermehrt investiert wird und die Banken höhere Gewinne erzielen. 41 Bei Realisation des Zieles aus dem negativen Begeisterungsfaktor einen positiven Begeisterungsfaktor zu machen, werden die Kunden als Reaktion darauf sowohl lang- als auch kurzfristige Investitionen tätigen. Banken können somit kurzfristig einen hohen Verkaufserfolg erzielen. Um die in Abbildung 7 dargestellte Entwicklung umzusetzen und zu erreichen, existieren verschiedene Maßnahmen, Strategien und Lösungsansätze. Zum Einen gibt es die Maßnahmen der Bankenaufsicht, die das Vertrauen der Kunden stärken sollen. Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die gesetzlich verankert sind. Zum Anderen können die Banken selbst verschiedene Strategien verfolgen, um die Kunden zurückzugewinnen und das Vertrauen wieder aufzubauen. Diese Lösungsansätze sollten sich an den verschiedenen Kundengruppen orientieren. 41 Vgl. Becker, R./ Wagner, R. (2006): Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, S.165 21 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5.2 Bankenaufsichtliche Maßnahmen zur Vertrauensbildung 5.2.1 Mindeststandards der BaFin Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – kurz BaFin – hat im Sinne des öffentlichen Interesses die Aufgabe, ein stabiles, funktionsfähiges und vertrauenswürdiges deutsches Finanzsystem sicher zu stellen. 42 Die Aufsicht und Kontrolle über Banken, Versicherungen und Wertpapierhandel43 sind die drei wesentlichen Kernaufgaben der BaFin, wobei die Bankenaufsicht eine zentrale Funktion innerhalb der BaFin einnimmt. Bei ihren Aufgaben wird die BaFin durch die Deutsche Bundesbank unterstützt. Zwischen diesen beiden Institutionen besteht eine Kooperation Aufgabenteilung, im Vordergrund bei der stehen. 44 gegenseitige Die Unterstützung rechtliche Grundlage und der Bankenaufsicht bildet das Kreditwesengesetz (KWG)45, in dem die essenziellen Ziele und Regeln für ein vertrauenswürdiges Bankensystem festgelegt sind. Hauptzielsetzung ist durch den Gläubigerschutz die Funktionsfähigkeit des Finanzsektors zu sichern. 46 Weiterhin gibt es das Wertpapierhandelsgesetz und einige Spezialgesetze, wie das Bausparkassengesetz, die den Banken weitere Kriterien für das Handeln vorschreiben. Die primäre Zielsetzung dieser Regeln ist das Funktionieren des Bankenkomplexes zu sichern und Störungen, die die Stabilität des Finanzmarktes gefährden, rechtzeitig zu beseitigen. Hauptaufgabe der BaFin ist dabei die Überwachung der Institute. Zielsetzung ist es, nur so viel wie nötig zu regulieren, um die Institute nicht allzu sehr in ihrem wirtschaftlichen Handeln einzuschränken. Es soll ein einheitliches Aufsichtssystem mit klaren Regelungen und eine europaweite Finanzmarktstabilität geschaffen werden. Die BaFin versucht in ständigem Kontakt mit den Beaufsichtigten zu stehen und diesen durch Transparenz der Kontrolle ihr Handeln nachvollziehbar zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Aufsichtsbehörden im Rahmen 42 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht: Die BaFin Vgl. Deutsche Versicherungsakademie (DVA) (2005): Lebensversicherung Unfallversicherung, S.59 44 Vgl. Schierenbeck, H. (2003): Ertragsorientiertes Bankmanagement, S.134 45 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht: Die Bafin- Aufgaben 46 Vgl. Kühlmann, K./Käßer-Pawelka, G./ Wengert, H./ Kurtenbach, W. W. (2007): Marketing für Finanzdienstleistungen, S.261 43 22 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 des Europäischen Systems der Zentralbanken ist ein weiterer wichtiger Aufgabenteil der BaFin. 47 Eine der wichtigsten Neuerungen seitens des KWG ist, dass im Falle einer gewerbsmäßigen Empfehlung zum Kauf oder Verkauf bestimmter Finanzinstrumente an den Kunden, seitens des Beraters eine Erlaubnis beantragt werden muss. Zu beachten ist dabei der § 32 Abs.1 in Verbindung mit §1 Abs. 1a Satz 1 KWG. 48 Bei Investmentfondsanteilen muss nur eine Gewerbeerlaubnis beim örtlichen Gewerbeamt eingeholt werden, wohingegen bei sonstigen Finanzinstrumenten, wie Aktien, Zertifikaten oder Wertpapieren, die Erlaubnis bei der BaFin beantragt werden muss (siehe §1 Abs. 11 KWG). Nach §1 Abs. 1a S.2 Abs. Nr. 1 KWG ist eine Finanzdienstleistung nun mehr auch die persönliche Empfehlung an Kunden oder deren Beauftragten, sofern die Empfehlung nach einer Prüfung der persönlichen Umstände des Klienten geschieht oder sich der Kauf als geeignet für den Kunden darstellt. 49 Die Empfehlung wird dabei nicht ausschließlich über Informationsverbreitungskanäle oder für die Öffentlichkeit geäußert. Bei Beratungsgesprächen ist es ferner wichtig, dass der Kunde anlage- und anlegergerecht über die wichtigsten Aspekte des Anlagegeschäftes aufgeklärt wird. Dabei gilt der Grundsatz: je risikoreicher und spekulativer das Geschäft ist, desto intensiver muss der Kunde über eventuelle Risiken und Verluste aufgeklärt werden. Ferner müssen die Banken bei der Anlageberatung ein Beratungsprotokoll anlegen. Dieses Protokoll ist eines der wichtigsten Instrumente zur Überwachung der Banktätigkeiten. 50 Ziel ist es, Falschberatungen zu verhindern und die Anlagenberatung für den Kunden transparenter zu gestalten. 51 Der Kunde soll geschützt werden. Dabei müssen die Banken bei der Anfertigung des Protokolls 47 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht: Die BaFin- Internationales Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht: Kreditwesengesetz 49 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (2007): Bereich Wertpapieraufsicht 50 Vgl. Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: Protokollpflicht für Banken: alles zum neuen Beratungsprotokoll 51 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht: Markterhebung zum Beratungsprotokoll 48 23 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 allgemeine gesetzliche Vorschriften einhalten. 52 Die Kontrolle der ordnungsmäßigen Erstellung der Protokolle unterliegt dabei der BaFin. 53 5.2.2 Markets in Financial Instruments Directive (MiFID) Innerhalb der europäischen Finanzregelungen nimmt die EU- Finanzmarktrichtlinien „Markets in Financial Instruments Directive“ (kurz MiFID) eine wichtige Position ein. 54 Zielsetzung der MiFID ist die Harmonisierung der europäischen Finanzmärkte. Investitionen sowohl innerhalb der EU als auch grenzübergreifend sollen für Anleger erleichtert werden. Darüber hinaus soll der Anlegerschutz verbessert und der Wettbewerb zwischen den Finanzmärkten gefördert werden. 55 Dies soll durch neue Verhaltens- und Transparenzpflichten ermöglicht werden. Die MiFID wird durch das Finanzmarktrichtlinien-Umsetzungsgesetz (FRUG) in deutsches Recht umgesetzt. Bei der Anlagenberatung sehen die neuen MiFID-Richtlinien vor, dass zum Einen die Provisionen der Banken offengelegt werden und zum Anderen mehr Transparenz gegenüber dem Kunden geschaffen wird. 56 Weiterhin werden potenzielle Anleger zukünftig ausführlicher über ihre finanzielle Lage befragt. So müssen sie Angaben über die Höhe und Herkunft des Einkommens, nach Verbindlichkeiten, dem Beruf oder Bildungsstand machen. 57 Darüber hinaus sollen umfassende Informations- und Warnpflichten der Banken das Risiko der Anleger reduzieren. Der wichtigste Aspekt ist aber die Pflicht, das bestmögliche Ergebnis bei der Jobausführung zu erzielen. Preis bzw. Kosten und Schnelligkeit sind dabei entscheidende Bewertungskriterien. 58 52 Vgl. Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.: Protokollpflicht für Banken: alles zum neuen Beratungsprotokoll 53 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht: Markterhebung zum Beratungsprotokoll 54 Vgl. Brockmeier, M./Kapferer, H./Nickel, H./Willershausen, J. (2007):Das FinanzmarktrichtlinienUmsetzungsgesetz(MiFID) -die neuen Vorschriften für die Anlageberatung, S.11 55 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht: Finanzmarktrichtlinie (MiFID) 56 Vgl. Dembowski, A. (2004): Profi-Handbuch Investmentfonds, S.101 57 Vgl. Blechner, N. (2006):Die MiFID kommt 58 Vgl. Boerse Stuttgart AG: Best Execution 24 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5.2.3 Financial Stability Forum Das Forum für Finanzstabilität ist ein internationales Gremium mit dem Ziel der Stabilität der Finanzmärkte. 59 Die generellen Absichten sind die Marktfunktionsfähigkeit zu stärken und Systemrisiken zu minimieren. 60 Im Rahmen des Forums wurden 12 Schlüsselstandards beschlossen. Sie fordern unter anderem, dass sich neben einem risikoorientierteren Agieren der Banken die Höhe der Vergütung nach dem geschäftlichen Erfolg richten soll. 61 Provisionen sollen somit besser nachvollziehbar sein. Durch die Weitergabe von detaillierten Informationen über die Vergütungspraktiken an die Öffentlichkeit soll mehr Transparenz in das Handeln der Banken gebracht. 62 5.2.4 Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht Dieses Gremium aus Vertretern der Zentralbanken und Aufsichtsbehörden beschäftigt sich mit der Bankenaufsicht. 63 Der Basler Ausschuss hat eine Reihe von Grundsätzen, die sich aus Mindeststandards ableiten. Zentrale Zielsetzung dieser 25 Grundsätze ist eine wirksame Bankenaufsicht. Die wesentlichen Punkte der Grundsätze sind die Transparenz der Geschäftstätigkeiten bei Banken, sowie die Kooperation und der Informationsaustausch zwischen den einzelnen Aufsichtsbehörden. 64 Eines der wichtigsten Richtlinienpakete ist das „Basel II“. Es ist eine Gesamtheit von Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute. Der Gefahr der Instabilität des Finanzsektors durch Bankeninsolvenzen soll vorgebeugt werden. Neben der individuellen Risikovorsorge werden weitere Aufsichtsregeln für Kreditinstitute wie z.B. für das Eigenkapital beschlossen. Bei Basel II geht es darum, die Kapitalanforderungen an Banken verstärkt vom eigenen Risiko abhängig zu 59 Vgl. Financial Stability Board: Overview Vgl. Bundesministerium der Finanzen (2007): Forum für Finanzstabilität 61 Vgl. Pao, P. K. (2003): Development Finance, S.33 62 Vgl. Bundesministerium der Finanzen (2007): Forum für Finanzstabilität 63 Vgl. Kühlmann, K./Käßer-Pawelka, G./ Wengert, H./ Kurtenbach, W. W. (2007): Marketing für Finanzdienstleistungen, S.263 64 Vgl. Bank für internationalen Zahlungsausgleich (2006): Basler Ausschuss für Bankenaufsicht 60 25 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 machen. Die Rahmenvereinbarungen gliedern sich in drei Säulen. 65 Eine dieser Säulen sind die Mindestkapitalanforderungen, damit bei Banken, bei der Bemessung ihrer Eigenkapitalausstattung, der Risikofaktor stärker in den Fokus der Betrachtung rückt. Anhand der Finanzkrise ist zu erkennen, dass die Banken sehr viel Eigenkapital verloren haben. Dies hatte zur Folge, dass immer weniger Kredite vergeben wurden. 66 Ergänzt wird dieses durch einen beaufsichtigten Überprüfungsprozess. Darüber hinaus wird eine erweiterte Offenlegungspflicht vorgeschrieben, um die Transparenzanforderungen zu erhöhen. 67 Ziel all dieser gesetzlichen/staatlichen Regelungen ist es, das Finanzsystem stabiler und transparenter zu gestalten. Der Wunsch nach mehr Transparenz ist in den Umfrageergebnissen (Anhang B) zu erkennen. Knapp 54% der Befragten gaben an, dass Transparenz bei den Geschäftstätigkeiten das übergeordnete Ziel sein sollte. Banken müssen langfristig wirtschaften und nicht den kurzfristigen Erfolg zum Ziel haben. Durch Richtlinien, sowohl für Banken als auch für Anleger, soll das Risiko minimiert werden. Bei Einhaltung aller Richtlinien soll das Vertrauen der Kunden in die Banken und das Finanzsystem gestärkt werden. 65 Vgl. Deutsche Bundesbank (2007): Basel II Vgl. Schürmann, L. (2009): Die Entwicklung der Finanzkrise, S.16 67 Vgl. Kühlmann, K./Käßer-Pawelka, G./ Wengert, H./ Kurtenbach, W. W. (2007): Marketing für Finanzdienstleistungen, S.264 66 26 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5.3 Maßnahmen der Banken orientiert an Kundengruppen 5.3.1 Interne Umstrukturierung 5.3.1.1 Customer-Relationship-Managemet (CRM) Zur Sicherung der Wettbewerbsposition ist die Ausrichtung der Banken an den Kundenbedürfnissen der entscheidende Erfolgsfaktor für den langfristigen Unternehmenserfolg. 68 In den letzten Monaten gewann vor allem das Relationship Management 69 zwischen Kunde und Bank an Bedeutung. Auf Grund der Finanzkrise und dem daraus resultierenden Vertrauensverlust seitens der Kunden sind die Banken dazu gezwungen, ihre Kundenpolitik zu überdenken und neu auszurichten. Im Fokus steht jetzt die Schaffung langfristiger Kundenbeziehungen mit bilateralem Kommunikationsaustausch. 70 Im Bezug auf das Retailbanking bedeutet dies ein gegenseitiges Vertrauens- und Abhängigkeitsverhältnis zu entwickeln. 71 Vor allem die Beziehung zu älteren Kunden muss verbessert, ausgebaut und langfristig ausgerichtet werden. Durch den demografischen Wandel wird diese Kundengruppe zukünftig an Bedeutung gewinnen, da sie einen Großteil der zukündtigen Geschäfte der Banken ausmachen wird. 72 Beim CRM steht das einheitliche Management der Kundenbeziehungen im Mittelpunkt. Mit dem Ziel, der Steigerung der Effektivität und Effizienz der Kundenarbeit, werden die Geschäftsprozesse bezüglich der Kunden über alle Unternehmensbereiche und Kommunikationskanäle aufeinander abgestimmt und integriert. 73 Mit Hilfe aktuellster Informations- und Kommunikationstechnologien sollen langfristige Kundenbeziehungen aufgebaut werden. 74 Ein wichtiger 68 Vgl. Helmke, S./ Uebel, M. F./ Wilhelm (2008): Effektives Customer Relationship Management, S.7 69 Relationship Management: am Einzelkunden ausgerichtetes Marketing inkl. der Abstimmung aller Prozesse, vgl. Poznanski, Steffi (2007): Wertschöpfung durch Kundenintegration , S.76 70 Vgl. Tilmes, R. (2002): Financial Planning im Private Banking, S.203 71 Vgl. Kühlmann, K./ Käßer-Pawelka, G./ Wengert, H./ Kurtenbach, W. W. (2007): Marketing für Finanzdienstleistungen, S.296 72 Vgl. Hunke, R./ Gerstner, G. (2006): 55plus Marketing, S.230f 73 Vgl. Vahs, D./ Schäfer-Kunz, J. (2007): Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, S.588 74 Vgl. Thommen, J.-P./ Achleitner, A.-K. (2002): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S.130 27 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Bestandteil für das CRM ist die Sammlung und Pflege der Daten zu den jeweiligen Kunden, die wiederum im Marketing, Vertrieb und Kundenservice zum Einsatz kommen. 75 Auf Grund dieser Tatsachen müssen Banken Dienstleistungen und Produkte speziell für ältere Kunden entwickeln, die die Bedürfnisse der Kunden optimal befriedigen. Zu diesem Zwecke müssen die Banken herausfinden, welche Interessen und Bedürfnisse die älteren Kunden haben und wie diese am besten zufriedenzustellen sind. 76 Durch eine Ausrichtung auf diese Kundengruppe und den Versuch, deren Nutzen durch speziell angepasste Produkte zu vergrößern, wächst die Zufriedenheit dieser Kunden und damit auch das Vertrauen in die Banken. 77 Abbildung 8 verdeutlicht den Prozess, wie ein Kunde aus der anonymen Masse zu einem bekannten, bewussten Stammkunden wird. Der Prozess der Beziehungsentwicklung wird am Beispiel der Bedeutung der älteren Kunden verdeutlicht. Abbildung 8: CRM-Cube 75 Vgl. Helmke, S./ Uebel, M. F./ Wilhelm (2008): Effektives Customer Relationship Management, S.8 76 Vgl. Wagner, A. (2006): Die Bedeutung des Marketing-Events für die Kundenbindung bei Banken, S.10 77 Vgl. Buchta, D./ Eul, M./ Schulte-Croonenberg, H. (2009): Strategisches IT-Management, S.40 f 28 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Six-Sigma CRM, Inc. (2004) 78 Aufbauend auf dem Begriff des Mass Customizations79 und der gesammelten Informationen zum speziellen Kunden sollen die Dienstleistungen und Produkte der Bank auf die speziellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten werden. 80 Auf Grund dieser als einzigartig empfundenen Dienste wächst die Begeisterung beim Kunden, zumal die Bank versucht den Kundennutzen zu potenzieren. Demgemäß wird die Kundenzufriedenheit steigen und infolgedessen auch das Vertrauen in die Bank und auch im Bereich des Anlagegeschäfts zunehmen. Ältere Kunden bevorzugen den direkten Kontakt. Somit sind der Ausbau der Filialen und eine Verbesserung des Services essentiell, um diese Kundengruppe zufriedenzustellen. Weiterhin müssen individuelle Dienstleistungen und Produkte für Senioren entwickelt werden, die auf deren Bedürfnisse ausgerichtet sind. Ein Beispiel wäre das Sparbuch „Sparen 55plus“. 81 Kunden wollen das Gefühl haben, dass Banken ihre Interessen vertreten und verstehen. In der heutigen Gesellschaft werden die Menschen immer älter und sind länger vital. Dementsprechend müssen Banken dafür sorgen, dass den Menschen im hohen Alter Geld zur Verfügung haben. 82 78 Vgl. Six-Sigma CRM, Inc. (2004): Custom Relationship Management (CRM) Mass Customization: Individualisierung der Leistung durch flexible Angebotsgestaltung von Massenprodukten und – dienstleistungen, vgl. Thommen, J.-P./ Achleitner, A.-K. (2006): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 357 80 Vgl. Kühlmann, K./Käßer-Pawelka, G./Wengert, H./Kurtenbach, W. W. (2007): Marketing für Finanzdienstleistungen, S.282 81 Vgl. Schreiner, F. (2001): Senioren als Marketingzielgruppe, S.22 82 Vgl. Everling, O. (2004): Bankenrating: Banken auf dem Prüfstand, S.9 79 29 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Durch das in Abbildung 9 dargestellte Modell wird der Regelkreis des Customer Relationship Managements anhand der Gruppe junger Kunden beschrieben. Abbildung 9: CRM 83 Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Friesner 83 Vgl. Friesner, T.: Introduction to Customer Relationship Management (CRM) 30 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Im ersten Schritt (Abbildung 10) steht das Akquirieren des Neukunden. Das Hauptaugenmerk liegt bei der Schaffung und Entwicklung einer Kundenbeziehung. Der Prozess der Kundengewinnung und –bindung erstreckt sich über die Prozesse Ansprechen, Gewinnen, Informieren, Bedienen und Pflegen. 84 Der Fokus liegt auf der Datensammlung und der Kundengewinnung. Durch Marktorientierung und gezielt eingesetzter Informations- und Kommunikationstechnologie soll die Anzahl der Neukunden erhöht werden. In Bezug auf die jüngeren Kunden bedeutet das, sich verstärkt die neuen Medien zu Nutze zu machen. Die jüngeren Generationen kommunizieren vor allem über das Internet und tauschen dort Daten aus. Dementsprechend müssen Banken ihre Geschäftstätigkeiten im Online-Bereich ausbauen und dort die Kunden direkt ansprechen. 85 Eine Bank muss moderne Kommunikationstechnologien nutzen, um jüngere Kunden akquirieren zu können. Abbildung 10: CRM 1.Schritt Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 13 84 85 Vgl. Thommen, J.-P./ Achleitner, A.-K. (2002): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S.130 Vgl. Kittl, C. (2009): Kundenakzeptanz und Geschäftsrelevanz, S.136 31 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Im zweiten Abschnitt (Abbildung 11) ist der Ausbau der Kundenbeziehung relevant. Durch die Schaffung dauerhafter Beziehungen steigt der Gewinn des Unternehmens. Kunden, die das Gefühl haben, genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Leistungen zu erhalten, sind zufriedener. Ihr Vertrauen in die Bank wächst, sodass sie vermehrt in die Bank investieren. Der Fokus liegt somit auf dem Erhalt von profitablen Kunden. 86 Junge Kunden sollen durch das Vertrauen in die Bank dazu gebracht werden, weitere Dienstleistungen und Produkte in Anspruch zu nehmen. Nachdem meistens das Girokonto das erste Produkt ist, was Kunden nutzen, sollen sie jetzt davon überzeugt werden, Aktien zu kaufen oder Bausparverträge abzuschließen. Durch diese neuen Produkte wird die langfristige Kundenbeziehung ausgebaut und der Kunde investiert mehr in die Banken. Dies wiederum wird erst möglich, wenn die Kunden das Vertrauen in die Banken haben. Durch gute Beratung und die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Kunden bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen kann sich dies positiv auf den Prozess auswirken. 87 Abbildung 11: CRM 2.Schritt Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 13 86 87 Vgl. Friesner T.: Introduction to Customer Relationship Management (CRM) Vgl. Lonthoff, J./ Planz, T. (2001): E-Commerce im Bankbereich, S.13 32 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Im letzten Schritt (Abbildung 12) findet die Umwandlung eines profitablen Kunden zu einem loyalen Stammkunden statt. Ziel ist es, mit so vielen Kunden wie möglich eine langfristige Beziehung aufzubauen. Aus diesen langfristigen Beziehungen ziehen sowohl die Banken als auch die Kunden den größten Nutzen. Nicht mehr der kurzfristige Erfolg, sondern das langfristig erfolgreiche Wirtschaften steht jetzt im Vordergrund. Am Beispiel der jungen Kunden ist zu erkennen, dass die Bank dafür sorgen muss, Kundenbedürfnisse zu befriedigen und den Kundennutzen auf einem hohen Niveau zu halten, wenn diese Kunden vermehrt Dienstleistungen und Produkte nachfragen sollen. Sind die Kunden zufrieden, werden sie der Bank langfristig ihr Geld anvertrauen. Vor allem bei jungen Kunden bedeutet dies, dass Banken über viele Jahre hinweg mit hohen Einnahmen rechnen können, wenn sie durch verbesserte Service- und Kommunikationspolitik die Kunden an sich binden können. Weiterhin ist festzuhalten, dass nur zufriedene Kunden die Bank weiterempfehlen werden. 88 Abbildung 12: CRM 3.Schritt Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 13 88 Vgl. Lonthoff, J./ Planz, T. (2001): E-Commerce im Bankbereich, S.13 33 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 In allen drei Schritten sind die Marketingorientierung, die Schaffung eines Shareholder-Values und die Innovationen in die Informationstechnologie wichtig. Die Ausrichtung der Bank auf die Kundenbedürfnisse und die Erfüllung dieser, durch Einsatz modernster Informations- und Kommunikationstechnologie, stehen im Mittelpunkt dieses Modells. Durch Erfüllung der Kundenbedürfnisse und der dadurch resultierenden Gewinne kann ein höherer Shareholder Value generiert werden. 89 Wichtig bei all diesen Faktoren ist die bestmögliche Erfüllung der Kundenbedürfnisse durch speziell auf die jeweilige Kundengruppe angepasste Dienstleistungen und Produkte. 90 Nur wenn die Bedürfnisse befriedigt werden, wächst die Zufriedenheit der Kunden und langfristige, für beide Seiten profitable Beziehungen entwickeln sich. 89 90 Vgl. Friesner, T.: Business Strategy and CRM Vgl. Lonthoff, J./ Planz, T. (2001): E-Commerce im Bankbereich, S.13 34 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5.3.1.2 Key Account Management Als Bestandteil des Customer Relationship Managements nimmt das Key Account Management in Bezug auf Schlüsselkunden eine zentrale Rolle ein. 91 Es stellt die Schnittstelle zwischen einem Unternehmen und seinen wichtigsten, profitabelsten Kunden dar. 92 Vor allem in Bezug auf den demografischen Wandel ist es wichtig, die Beziehung zu der Kundengruppe der Senioren zu pflegen und auszubauen, da diese in der Zukunft die größte Kundengruppe repräsentieren wird. 93 Angesichts des Wettbewerbsdruck und dem Druck, hohe Gewinne erwirtschaften zu müssen, nehmen die Schlüsselkunden eine entscheidende Position im Kundenmanagement ein. Unternehmen erzielen durch ihre Schlüsselkunden einen sehr hohen Ertrag, wodurch es besonders lohnenswert ist die Kundenbeziehung zu diesen zu verbessern und langfristig auszubauen. Ein weiterer Grund für den Ausbau der Kundenbeziehung zu Schlüsselkunden ist deren geringer prozentualer Anteil an Gesamtkunden. 94 In die Unternehmensstruktur wird ein Key Account Management eingeführt, dass sich speziell um die Bedürfnisse der Großkunden kümmert. Die Aufgabe des Key Account Managers ist die kundenspezifische Koordination der Unternehmensaktivitäten. 95 Er muss dafür sorgen, dass die Bedürfnisse der Kunden, z.B. die Berücksichtigung der eingeschränkten körperlichen Fähigkeiten älterer Menschen, bei der Gestaltung der Filialen berücksichtigt werden. 96 Weiterhin ist er der Hauptansprechpartner für den Key Account und gibt Informationen über diesen an die jeweiligen Abteilungen weiter. 97 91 Vgl. Sidow, H. D. (2007): Key-Account-Management, S.9 Vgl. Business Wissen.de: Key Account Management 93 Vgl. Hunke, R./ Gerstner, G. (2006): 55Plus Marketing, S.230f 94 Vgl. Business Wissen.de: Key Account Management 95 Vgl. Wojtal, D. (2008): Bedeutung und Erfolgsfaktoren des Key-Account-Management, S.3 96 Vgl. Schreiner, F. (2001): Senioren als Bankkunden, S.73 97 Vgl. Sidow, H. D. (2007): Key-Account-Management, S.103 92 35 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Abbildung 13: Key Account Management 98 Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Dwivedi, J. Die zentrale Aufgabe des Key Account Managements (siehe Abbildung 13) ist die Analyse der Kundenbedürfnisse und die Schaffung eines Kundennutzens. 99 Um den Kunden bestmöglich zufriedenzustellen, müssen seine Bedürfnisse analysiert, aufbereitet und Lösungen für diese gefunden werden. 100 Weiterhin soll der Key Account Manager die Prozesse sowohl innerhalb des Unternehmens als auch zum Key Account aufeinander abstimmen und optimieren. Darüber hinaus gibt das Key Account Management Feedback an die einzelnen Abteilungen. 101 Mithilfe dieses Feedbacks können Produkte und Dienstleistungen für den Key Account individuell verbessert oder komplett neue Lösungen für seine Bedürfnisse entwickelt werden. Das Key Account Management ist somit die Kommunikations- und Informationszentrale, die Informationen sammelt, aufbereitet und diese sowohl an 98 Vgl. Dwivedi, J.: Key account management-How to develop a strategy? Vgl. Delta Projekt (2007): Key Account Management 100 Vgl. Business Wissen.de: Key Account Management 101 Vgl. Delta Projekt (2007): Key Account Management 99 36 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 die Abteilungen als auch an die Key Accounts weitergibt. 102 Es ist die zentrale Anlaufstelle für Fragen und Probleme der Key Accounts und der Abteilungen. Die Nutzung des Key Account Managements dient der Entwicklung individueller Strategien für die jeweiligen Key Accounts. Ziel ist der Aufbau und die Sicherung einer langfristigen Geschäftsbeziehung zu den Key Accounts. 103 Der Aufbau einer partnerschaftlichen Geschäftsbeziehung durch gegenseitige Unterstützung, das Übertreffen von Erwartungen und die Hilfe zum Gewinnwachstum bei den Geschäften des Key Accounts sind wesentliche Aspekte dieser langfristigen Geschäftsbeziehung. 104 Im Hinblick auf ältere Kunden sollten Banken beachten, dass im Bereich des Key Account Managements Personalstellen hauptsächlich von älteren Personen bekleidet werden, da diese einen seriöseren und kompetenteren Eindruck auf die Kunden machen. Die Nutzung des Key Account Managements ist insofern nützlich, da für ältere Kunden der persönliche Kontakt im Vordergrund steht. 105 Durch den Key Account Manager steht ein direkter Ansprechpartner zur Verfügung, der die Bedürfnisse der Kunden kennt und diese auch optimal erfüllen kann. 102 Vgl. Sidow, H. D. (2007): Key-Account-Management, S.103 Vgl. Delta Projekt (2007): Key Account Management 104 Vgl. Kaumanns, D. (2004): Key Account Management, S.5 105 Vgl. Schreiner, F. (2001): Senioren als Bankkunden, S.92 103 37 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5.3.1.3 Corporate Social Responsibility Eine weitere Möglichkeit, das Vertrauen der Kunden in die eigene Bank zu stärken, ist die Corporate Sozialverantwortung Unternehmen Social charakterisiert soziale, Responsibility. ein ökonomische Konzept, und Die auf ökologische unternehmerische dessen Grundlage Belange in ihr unternehmerisches Handeln integrieren. 106 Die drei Dimensionen Soziales, Ökonomie und Ökologie bilden dabei die Säulen für das übergeordnete Ziel der nachhaltigen Entwicklung. 107 Auf Grund des gesellschaftlichen Wertewandels ist es für Banken ratsam, soziale Verantwortung zu übernehmen. Infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise ist die soziale Verantwortung ein wichtiges Instrument zum Aufbau des Vertrauens in das Handeln der Banken. Im Rahmen einer Unternehmenskulturanpassung richtet sich die Bank an der Corporate Social Responsibility aus. 108 In Abbildung 14 wird verdeutlicht, wie das Konzept der CSR beim Wirtschaften des Unternehmens umgesetzt wird. Die Einbindung des sozialen Handelns in die Beziehungen zu den Stakeholdern ist bei diesem Modell die zentrale Größe. 109 106 Vgl. Europäische Kommission Unternehmen und Industrie: Soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) 107 Vgl. Idowu, S. O./ Filho, W. L. (2009): Global Practices of Corporate Social Responsibility S.66 108 Vgl. André Habisch, A./ Schmidpeter, R./ Neureiter, M. (2008): Handbuch Corporate Citizenship, S. 244 109 Vgl. Münstermann, M. (2007): Corporate Social Responsibility – Ausgestaltung und Steuerung von CSR-Aktivitäten, S.138 38 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Abbildung 14: CSR 110 Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Tycoon System Inc. Bei dem Engagement für den Schutz der Umwelt und des Klimas sind das nachhaltige Wirtschaften und das Umweltmanagement kritische Größen. 111 Maßnahmen wie Müllrecycling und Energieeinsparungen werden unter anderem von vielen Unternehmen eingesetzt, um die Umwelt zu schonen. Bei den Mitarbeitern wird vermehrt auf deren Bedürfnisse eingegangen. Die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiter sowie die Arbeitsplatzsicherheit sind entscheidende Faktoren im Personalmanagement. Durch die Förderung der Mitarbeiter profitieren Unternehmen. Zufriedene Mitarbeiter arbeiten effektiver. 112 Insbesondere bei der Einstellung von qualifiziertem Personal müssen Banken versuchen, ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen. Es ist wichtig, Mitarbeiter durch Zusatzleistungen, wie kostenlose Fortbildungen oder Betriebskindergärten, für die Bank zu gewinnen und dauerhaft an diese zubinden. 113 Weiterhin ist es für die Banken von Vorteil, vermehrt auf ältere Mitarbeiter mit Berufserfahrung zu setzen. In der heutigen Arbeitswelt ersetzen häufig jüngere Mitarbeiter erfahrene und langjährig Beschäftigte. Setzt die Bank hingegen auf die Förderung erfahrener Mitarbeiter, fördert dies das Image der Banken. 110 Vgl. Tycoon System Inc.: Corporate Social Responsibility (CSR Policy) Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Handlungsfeld "Umwelt" 112 Vgl. Jaud, C. (2009): Corporate Social Responsibility als Erfolgsfaktor für das Marketing von Unternehmen, S.61 113 Vgl. Forster, A./ Erz, A./ Jenewein, W. (2009): Employer Branding, S.287 111 39 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Insbesondere ältere Kunden möchten von erfahrenen Beratern betreut werden, da sie diese für kompetenter und vertrauenswürdiger halten. 114 Speziell durch die besondere Bedeutsamkeit der Kundengruppe der Senioren müssen Banken den Fokus auf die Förderung älterer Arbeitnehmer setzen. Ähnliche Zielsetzungen bestehen im Zusammenhang mit der Gesellschaft. Die CSR bietet die Möglichkeit, neue Standards des gesellschaftlichen Handelns zu setzen, wie zum Beispiel die Forderung an Geschäftspartner vor allem in Entwicklungsländern Kinderarbeit auszuschließen. 115 Bei kategorisch der eigentlichen Geschäftstätigkeit zeichnen sich Unternehmen, die sich der Corporate Social Responsibility verschrieben haben, durch faires Handeln und Förderung der Kommunikation mit Handelspartnern aus. Infolge der Finanzkrise und des Vertrauensverlustes vieler Kunden müssen Banken versuchen, in einem der Gesellschaft dienlichen Rahmen zu wirtschaften. Die Corporate Social Responsibility baut auf mehreren internationalen Instrumenten auf. Diese bilden Leitlinien von Grundsätzen und Werten, an denen sich Unternehmen orientieren. Als wichtigste Initiative ist der United Nations Global Compact zwischen den Vereinten Nationen und der Privatwirtschaft zu nennen. 116 Grundlage bilden dabei 10 Prinzipien in den Bereichen Umweltschutz und Korruption. Co-operation and 117 Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Die OECD-Leitsätze (Organisation for Economic Development) sind Vorschläge von Regierungen an Unternehmen für verantwortliches Handeln. 118 Die dabei in zehn Kapitel untergliederten Empfehlungen orientieren sich an internationalen Vereinbarungen. Die Grundsatzerklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) stellt einen Zusammenschluss von Regierungen, Unternehmen und Arbeitnehmern dar. 119 Umfassende Anforderungen an die Arbeits- und Sozialstandards bilden den Kern dieser Erklärung. 114 Vgl. Ronzal, W. (2007): Wettlauf um die Alten, S.255 Vgl. Adidas Group (2009): SUSTAINABILITY 116 Vgl. André Habisch, A./ Schmidpeter, R./ Neureiter, M. (2008): Handbuch Corporate Citizenship, S.511 117 Vgl. United Nations Global Compact: The Ten Principles 118 Vgl. Organisation for economic co-operation and development: What we do and how 119 International Labour Organization 115 40 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5.3.2 Public Relation 5.3.2.1 Servicepolitik Zu einem der wichtigsten Ansatzpunkte der Zurückgewinnung der Glaubwürdigkeit und des Vertrauens im Bereich der Public Relations gehört eine erfolgreiche Servicepolitik. Durch eine verbesserte Servicepolitik wird der Kunde zum Kauf angeregt. Diese charakterisiert sich durch die Ausrichtung an Kundenbedürfnissen, wodurch eine Wertgewinnung für den Kunden entsteht. 120 Um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen, muss die direkte Kommunikation mit dem Kunden gesucht werden. Insbesondere ältere Kunden wünschen den persönlichen Kontakt zum Berater. 121 Diesbezüglich ist der Ausbau der Service- und Kommunikationspolitik in den Filialen wichtig. Bei der Gestaltung der Filialen muss darauf geachtet werden, dass Orientierungsfreundlichkeit und kurze Wege hervorheben. 122 sie sich durch Weiterhin müssen Bankautomaten und andere Dienstleistungen verständlich und leicht bedienbar sein. Von Vorteil wäre es, wenn den Senioren ein persönlicher Berater zur Seite gestellt wird, der ihnen bei den verschiedenen Vorgängen hilft. Ein entscheidender Faktor ist dabei die langfristige Beziehung zwischen dem jeweiligen Kunden und dem Berater. Er kann sich auf den Kunden einstellen und diesen bestmöglich berate. 123 Durch die Bedeutung der Filialen für die (insbesondere älteren) Kunden sollte eine Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden erfolgen. Als Resultat daraus entsteht die sog. „Filiale der Zukunft“ (vgl. Tashina Wörrle, J. (2009)), die sich vor allem durch den „Wohlfühlfaktor“ (vgl. Tashina Wörrle, J. (2009)) auszeichnet. Der Wohlfühlfaktor kann durch die Einrichtung einer Lounge oder eines integrierten Cafés gesteigert werden. All diese Änderungen führen dazu, dass der Kunde der Bank mehr Vertrauen entgegenbringt. Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt besteht in der Integration der Bank in die Gemeinschaft und der 120 Vgl. Kühlmann, K./Käßer-Pawelka, G./Wengert, H./Kurtenbach, W. W. (2007): Marketing für Finanzdienstleistungen, S. 340 f. 121 Vgl. Schreiner, F. (2001): Senioren als Bankkunden, S.73 122 Vgl. Hunke, R./ Gerstner, G. (2006): 55Plus Marketing 123 Vgl. Schreiner, F. (2001): Senioren als Bankkunden, S.92 41 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Anpassung an das Umfeld. Möglichkeiten dafür bieten Kooperationen mit anderen Unternehmen, wie beispielsweise einem Postvertrieb. Durch die Spezialisierung auf kundenrelevante Dienstleistungen und Produkte, die als Kernkompetenzen wahrgenommen werden, kann sich die Bank auf die einzelnen Kundengruppen konzentrieren und den Kundenservice dementsprechend ausbauen. Effekt der seriösen Beratung und der Ausrichtung an den Kundenbedürfnissen ist der Gewinn an Vertrauen und Glaubwürdigkeit. 124 Ein weiterer Trend bei der Nutzung der Dienstleistungen und Produkte der Banken ist das Onlinebanking. Banken müssen vermehrt in die Entwicklung des ECommerce, dem Handeln von Dienstleistungen und Services über elektronische Wege, investieren. Überwiegend jüngere Generationen nutzen das Internet als Kommunikationsmittel. Dementsprechend müssen Dienstleistungen und Produkte für die digitalen Medien entwickelt und ausgebaut werden. 125 Um allen Kundengruppen gerecht zu werden, ist das Multichanneling für Banken ein wichtiges Instrument. In den Ergebnissen (Anhang B) unserer persönlichen Umfrage ist zu erkennen, dass das Onlinebanking den Filialbesuch nicht komplett ersetzen kann. In der Altersgruppe von 18 bis 70 Jahren wählen knapp 88% aller Beteiligten den direkten Kontakt zum Bankberater durch einen Filialbesuch. Ebenso nutzen ca. 71% der Kunden den Kontakt über Internetdienste. Wie in Kapitel 5.3.1.3 bereits näher erläutert, sind im Rahmen der Servicepolitik Bankberater zu wählen, die den individuellen Anforderungen der jeweiligen Kundengruppen entsprechen. Banken sollten sich daher mehr auf die Verbesserung der Beraterqualität fokussieren. Eine weitere Möglichkeit, das Vertrauen zurückzugewinnen und nachhaltig zu stärken, ist die Gründung eines Kundenbeirats. Durch diesen werden die Interessen der verschiedenen Kundengruppen vertreten. Der direkte Austausch zwischen Bank und Kunden steigert das gegenseitige Vertrauen. Außerdem nimmt die Glaubwürdigkeit der Bank zu. 126 Das Grundvertrauen in das Basisgeschäft der Banken ist die Grundlage für weitere Dienstleistungen und Produkte im Anlagengeschäft. 124 Vgl. Tashina Wörrle, J. (2009): Der Wohlfühlfaktor einer Bank Vgl. Kittl, C. (2009): Kundenakzeptanz und Geschäftsreöevanz. S.136 126 Vgl. Commerzbank (2009): Maßstäbe setzen 125 42 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5.3.2.2 Werbung Eine weitere Möglichkeit zur Zurückgewinnung des Vertrauens stellt der Einsatz von Werbung dar. Gerade im Bereich des Retailbankings ist Werbung das zentrale Instrument, um den Kunden anzusprechen. Vorteile der Werbung sind die Vielfältigkeit (Printmedien, elektronische Medien, Außenwerbung etc.) und die große Reichweite. Banken nutzen die Werbung, um ein bestimmtes Image zu vermarkten und den Namen, das Logo und den Claim der Bank zu verbreiten. Zweck ist die Schaffung einer positiven Grundeinstellung gegenüber der Bank. 127 Ebenso wie eine Differenzierung nach Kundengruppen in der Servicepolitik stattfindet, müssen auch im Bereich der Werbung Produkte und Dienstleistungen kundengruppenspezifisch beworben werden. 128 Um den Werbeeffekt zu verstärken, greifen Banken oftmals auf die so genannte Testimonial-Werbung zurück. Ein Testimonial ist eine bekannte Persönlichkeit, die für die werbende Bank auftritt und ein positives Image für die Bank generiert. 129 Bei der Auswahl des Testimonials ist darauf zu achten, dass es die Unternehmenskultur der Bank verkörpert. Im Hinblick auf die Umfrageergebnisse (Anhang B) in Bezug auf die Nutzung des Onlinebankings wird aufgezeigt, dass vermehrt in online geschaltete Werbung investiert werden sollte. Durch die Veröffentlichung von Geschäftsberichten oder Umsatzzahlen kann die Bank mit Transparenz in den Geschäftsabläufen werben. 130 Effektiv genutzte Werbemöglichkeiten können das Image der Banken nachhaltig verbessern. Infolge der Finanzkrise muss verstärkt vertrauensbildende Werbung für den Bereich der Anlagegeschäfte genutzt werden. 131 Wie Tabelle 1 darstellt, ist die Mehrheit der Kunden nicht von der Werbung der Banken überzeugt. Aus diesem Grund sind die Banken angehalten, an der Effizienz ihrer Werbung zu arbeiten. Die Akzeptanz der Werbung hängt zudem von dem Nettoeinkommen der Kunden ab. Hervorzuheben ist, dass besonders die 127 Vgl.Bergmanns, B. (2007): Banken-Handbuch Firmenkundenmarketing, S.226 Vgl. Hagel, J./ Armstrong, G.A. (2006): Net Gain, S.301 129 Vgl. Becker, M. (2003): Werbung mit Testimonials, S. 1ff 130 Vgl. Kühlmann, K./Käßer-Pawelka, G./Wengert, H./Kurtenbach, W. W. (2007): Marketing für Finanzdienstleistungen, S. 292 ff. 131 Vgl. Bergmans, B. (2007): Banken-Handbuch Firmenkundenmarketing, S. 227 128 43 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Kundengruppe mit niedrigem Nettoeinkommen sich wenig mit der Werbung identifizieren kann. 132 Tabelle 1: Sparkasse überzeugt im Werbeblock 133 Quelle: Vgl. Campillo-Lundbeck, S. (2008) Tabelle 1 verdeutlicht, dass Banken im Bereich der Werbung noch hohes Potential zur Kundengewinnung haben. In der Werbung muss daher darauf geachtet werden, dass die jeweilige Kundengruppe gezielt beworben wird. 132 Vgl. Campillo-Lundbeck, S. (2008): Service und Werbung der Banken geht an den Kunden vorbei 133 Vgl. Campillo-Lundbeck, S. (2008): Service und Werbung der Banken geht an den Kunden vorbei 44 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 5.3.2.3 Sponsoring Sponsoring ist ein weiteres Instrument, um direkt in eine Kommunikation mit der gewünschten Kundengruppe zu treten. 134 Durch das Sponsoring wird die Unternehmenskultur nach außen getragen. Der Hauptnutzen des Sponsorings liegt in der Verbesserung des Unternehmensbildes und der Akquirierung neuer Kunden. Im Bankensektor ist das Public Sponsoring die meist genutzte Form der finanziellen Unterstützung als Werbemittel. 135 Eine weitere Möglichkeit bietet das Kultursponsoring. Anhand eines Forschungsprojektes der Ludwig-Maximilians-Universität in München (siehe Tabelle 2) konnte nachgewiesen werden, dass sich Kultursponsoring positiv auf die Kundenbindung auswirkt. Bei diesem Forschungsprojekt wurden rund 1500 Kunden telefonisch zur Sparda-Bank befragt. Es sollte untersucht werden, welche Auswirkungen das Kultursponsoring auf das Kundenvertrauen und die Glaubwürdigkeit der Sparda-Bank hat. Einem Teil dieser Kunden (A¹) war das Kultursponsoring bekannt, dem anderen Teil (B¹) nicht. 136 Das Ergebnis ist eine Erhöhung des Kundenvertrauens, hervorgerufen durch die kulturelle Förderung seitens der Sparda-Bank. Zusätzlich sind positive interne Auswirkungen im Bereich Mitarbeitermotivation und Arbeitszufriedenheit verzeichnet worden. 134 Vgl. Eickenberg, V. (2009): Marketing für Versicherungsvermittler S.129 Vgl. kfw Bankengruppe: Gesellschaftliches Engagement 136 Vgl. innovation marketing GmbH (2005): Kultur (Kulturmarketing) stärkt Kundenbindung 135 45 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Tabelle 2: Auswirkungen des Kultursponsorings 137 Quelle: Vgl. innovation marketing GmbH (2005) Anhand dieses Projektes werden die positiven Auswirkungen des Kultursponsorings auf die Zurückgewinnung von Vertrauen und Glaubwürdigkeit verdeutlicht. Somit ist belegt, dass Sponsoring ein weiteres effektives Mittel zur Kundengewinnung ist, welches die Banken als mögliche Maßnahme in Betracht ziehen sollten. Auch im Bereich des Sponsorings bietet sich die Möglichkeit bestimmte Kundengruppen gezielt anzusprechen und damit eine Strategie zu vervollständigen, um die Kundenbeziehung zu vertiefen. 137 Vgl. innovation marketing GmbH (2005): Kultur (Kulturmarketing) stärkt Kundenbindung 46 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 6 Abbau des Spannungsfeldes und Festigung des Kundenvertrauens Haben die Banken es mit den geeigneten Maßnahmen und Strategien geschafft, einen positiven Begeisterungsfaktor zu bilden, befindet sich das Kundenvertrauen auf einem hohen Level. Es muss kundengruppenspezifisch entschieden werden, welche Maßnahmen diesen Effekt erzielen. Die Banken müssen die ausschlaggebenden Kundengruppen identifizieren und individuelle Lösungen entwickeln. Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen positiven Begeisterungsfaktor hervorzurufen. Im nächsten Schritt wird aus dem Begeisterungsfaktor Kundenvertrauen die Leistungsanforderung Kundenvertrauen (siehe Abbildung 15). Diese letzte Phase schließt den Gesamtprozess der Vertrauensgewinnung ab. Mit geeigneten Maßnahmen und Strategien ist es möglich die Ausgangssituation wieder zu erreichen und die wichtigste Basis für das Anlagegeschäft zu schaffen. Abbildung 15: Wiederherstellung der Ausgangssituation im Kano-Modell Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 3 47 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 In Abbildung 16 wird der gesamte Prozess nochmals in einer Zusammenfassung dargestellt. In diesem Phasenmodell ist sowohl der Vertrauensverlust als auch der Prozess der Vertrauensbildung aufgezeichnet. Abbildung 16: Gesamtprozess der Vertrauensbildung Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 3 Es reicht jedoch nicht aus nur das Vertrauen wieder zu gewinnen. Die in Kapitel 5 vorgestellten Maßnahmen, Strategien und Lösungsansätze müssen langfristig eingesetzt und durchgeführt werden. Denn allein durch das Kundenvertrauen in die Banken und die Anlageberatung ist das Spannungsfeld nicht behoben. Um den erneuten Vertrauensverlust zu verhindern und das Spannungsfeld zu minimieren müssen Banken Basis- und Leistungsanforderungen zu Begeisterungsfaktoren aufbauen. So kann der fallenden Kundenzufriedenheit im Laufe der Zeit entgegen gewirkt werden. Der kurzfristige Verkaufserfolg im Retailbanking wird immer ein sehr wichtiges Ziel der Banken sein. Dieses Ziel führt jedoch zu einem schnellen Abfall der Kundenzufriedenheit wie es in Kapitel 3.1 erläutert wurde. Banken müssen diese Wirkung durch geeignete Gegenmaßnahmen abschwächen. Das Spannungsfeld kann so reduziert werden. 48 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 In Abbildung 17 ist der Kreislauf dargestellt, den die Banken anstreben müssen. Der Prozess zum Aufbau von Begeisterungsfaktoren muss stärker ausgeprägt sein als die sinkenden Begeisterungsfaktoren. Abbildung 17: Kano-Modell zur Reduzierung des Spannungsfeldes Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Abbildung 3 49 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 7 Fazit Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Beleuchtung verschiedener Strategien und Möglichkeiten für Banken, um das Vertrauen der Kunden im Anlagengeschäft wiederzugewinnen und langfristig zu erhalten. Symptomatisch für die Finanzkrise, die ihren Ursprung in der amerikanischen Immobilienkrise hat, ist die Fehlberatung der Banken im Bereich des Retailbankings. In der Arbeit wird aufgezeigt, dass verschiedene Kundengruppen teils durch die Fehlberatung, teils aber auch allein durch die Finanzkrise, das Vertrauen in die Banken verloren haben. Dabei ist zu beachten, dass das Vertrauen auch verloren ging, obwohl die Kunden nicht direkt von der Finanzkrise betroffen waren. Aus dieser Feststellung lässt sich ableiten, dass das Hauptziel der Banken heutzutage sein muss, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Das Kundenvertrauen ist im Bereich des Anlagegeschäfts der zentrale Faktor für den Verkaufserfolg. Um das Kundenvertrauen aufzubauen ist es erst einmal wichtig zu verstehen, welche Bedürfnisse die jeweilige Kundengruppe hat und wie die Banken diese befriedigen können. Am Beispiel des Kano-Modells wird aufgezeigt, wie das Vertrauen einerseits durch Begeisterungsfaktoren gestärkt, andererseits aber auch geschwächt werden kann. Mit Hilfe der ersten beiden Phasen wird verdeutlicht, dass sich die Kundenzufriedenheit und damit das Kundenvertrauen im Laufe der Zeit negativ entwickeln. Der Verlauf der Begeisterungsfaktorenkurve verändert sich von einem positiven in einen negativen. Dieser Kurvenverlauf symbolisiert die Unzufriedenheit der Kunden. Intervenieren Banken nicht an diesem Punkt, kann kein nachhaltiges Kundenvertrauen entstehen. Infolgedessen müssen Banken ihre Service- und Leistungspolitik verbessern. Auf Basis der letzten beiden Phasen des Kano-Modells werden Maßnahmen, Strategien und Lösungsansätze vorgeschlagen, die das Vertrauen der Kunden aufbauen und langfristig stärken können. Mit Hilfe dieser Maßnahmen soll die negative Begeisterungskurve wieder in eine positive umgewandelt werden. Die Kundennutzenkurve des Kano-Modells, die im ursprünglichen Modell fallend 50 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 verläuft, soll umgekehrt werden. Anhand des Kano-Modells wird aufgezeigt, dass das Spannungsfeld, in dem sich das Retailbanking befindet, durch die vorgeschlagenen Maßnahmen verringert werden kann. Durch die Abschwächung negativer Einflussfaktoren auf das Kundenvertrauen und durch gleichzeitige Verstärkung der Maßnahmen zum Aufbau von Begeisterungsfaktoren kann das Spannungsfeld vermindert werden. Banken müssen langfristig Begeisterungsfaktoren entwickeln und ausbauen, um die Zufriedenheit der Kunden dauerhaft zu steigern und das Vertrauen zu stärken. Als Konsequenz ergibt sich eine schwächere Ausprägung des Spannungsfeldes im Bereich des Retailbankings. Banken können durch Steigerung des langfristigen Kundennutzens gleichzeitig den kurzfristigen Verkaufserfolg erhöhen. Durch Maßnahmen, wie die Umsetzung gesetzlicher Vorschriften oder die Schaffung einer am Kundennutzen ausgerichteten Unternehmenskultur, können sowohl die Kunden als auch die Bank profitieren. Jede Bank muss allerdings individuell und auf die jeweilige Situation bezogen entscheiden, welche Maßnahmen sinnvoll und geeignet sind, um das Vertrauen aufzubauen. Es gibt keinen allgemeingültigen Masterplan, an dem sich die Banken in einer Krise orientieren können. Bei konsequenter, dauerhafter Umsetzung der geeigneten Strategie erreicht sowohl der Kundennutzen als auch der Verkaufserfolg ein hohes Niveau. Die vorliegende Arbeit verdeutlicht, dass es Aufgabe der Banken ist, sich auf die Bedürfnisse der Kunden einzustellen und diese ins Zentrum des Handelns zu rücken. Eine Ausrichtung an den Kunden ist nicht gleichbedeutend mit sinkendem Verkaufserfolg, sondern kann sogar in einer Steigerung münden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Banken nachhaltig und langfristig wirtschaften und ein langfristig hohes Niveau des Kundenvertrauens erreichen. Nur so kann das Spannungsfeld des Retailbankings dauerhaft reduziert werden. 51 Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Literaturverzeichnis Adidas Group (Hrsg.)(2009): SUSTAINABILITY (10.11.2009), online abgerufen unter: http://www.adidas-group.com/en/sustainability/welcome.aspx Amadeo, Kimberly: Subprime Mortgages, online abgerufen unter: http://useconomy.about.com/od/glossary/g/subprime_mortg.htm Bank für internationalen Zahlungsausgleich (Hrsg.) 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Gabler GmbH; Deutscher Universitäts-Verlag Tilmes, Rolf (2002): Financial Planning im Private Banking- Kundenorientierte Gestaltung einer Beratungsdienstleistung, Band 1, 3. Auflage, Bad Soden: Uhlenbruch Verlag GmbH Tycoon System Inc. (Hrsg.): Corporate Social Responsibility (CSR Policy), online abgerufen unter: http://www.industryplayer.com/corporate_social_responsibility.php United Nations Global Compact (Hrsg.): The Ten Principles, online abgerufen unter: http://www.unglobalcompact.org/AbouttheGC/TheTENPrinciples/index.html Vahs, Dietmar/ Schäfer-Kunz, Jan (2007): Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 5. Auflage, Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag XIII Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Verband der Schweizer Unternehmen (Hrsg.) 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Die Ergebnisse werden wir auswerten und in unserer Arbeit präsentieren. XV Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 1. Frage weiblich männlich 18 – 28 29 – 40 41 – 50 51 – 60 61 – 70 Comdirect Bank Commerz-bank AG Deutsche Bank Dresdner Bank Kreissparkasse LBS Postbank RaiffeisenVolksbank eG Volksbank Andere (Bitte angeben) Konto Kreditkarte SparCard Sparbuch Aktien Wertpapiere Bausparverträge Sonstiges Filialbesuch Telefon-kontakt Internetkontakt Ja Nein Geschlecht 2. Frage Wie alt sind Sie? 3. Frage Bei welcher Bank sind Sie Kunde? 4. Frage Welche Dienste der Bank nutzen Sie? 5. Frage Brief Wie treten Sie mit Ihrer Bank in Kontakt? 6. Frage Waren Sie als Kunde der Bank von der Finanzkrise betroffen (ca. % Angabe in Bezug auf Bankvermöge n)? XVI Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 7. Frage Gar nicht Kaum Sehr stark Komplett Bessere Beratung Mehr Transparenz Aktives Zugehen Bessere Preise Haben Sie das Vertrauen in Ihre Bank und die Beratung auf Grund der Finanzkrise verloren? 8. Frage Sonstiges (Bitte angeben) Was muss Ihre Bank tun, um Ihr Vertrauen zurück zu gewinnen? XVII Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 Anhang B: Auswertung der Umfrage 1. Geschlecht männlich 53,80% weiblich 46,20% 2. Wie alt sind Sie? 18 – 28 27,10% 29 – 40 16,70% 41 – 50 22,40% 51 – 60 19,70% 61 – 70 14,10% XVIII Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 3. Bei welcher Bank sind Sie Kunde? Comdirect Bank 5,10% Commerzbank AG 5,10% Deutsche Bank 15,40% Dresdner Bank 5,10% Kreissparkasse 41,00% LBS 2,60% Postbank 12,80% RaiffeisenVolksbank eG 15,40% Volksbank 20,50% Andere 28,20% XIX Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 4. Welche Dienste der Bank nutzen Sie? Konto 100,00% Kreditkarte 41,00% SparCard 15,40% Sparbuch 61,50% Aktien 20,50% Wertpapiere 25,60% Bausparverträge 33,30% Sonstiges 17,90% 5. Wie treten Sie mit Ihrer Bank in Kontakt? Filialbesuch 87,80% Telefonkontakt 36,60% Internetkontakt 70,70% Brief 14,60% XX Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 XXI Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 6. Waren Sie als Kunde von der Bank von der Finanzkrise betroffen (ca. % Angabe in Bezug auf Bankvermögen? Nein 58,00% bis 50 % 1,70% bis 10 % 18,30% bis 60 % 2,40% bis 20 % 9,30% bis 70 % 0,00% bis 30 % 5,90% bis 80 % 0,00% bis 90 % 0,00% bis 40 % 4,40% bis 100 % 0,00% XXII Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 7. Haben Sie das Vertrauen in Ihre Bank und die Beratung auf Grund der Finanzkrise verloren? Gar nicht 31,70% Kaum 40,80% Sehr stark 23,60% Komplett 3,90% Vertrauensverlust differenziert nach Kundengruppen: XXIII Beitrag zum Postbank Finance Award 2010 8. Was muss Ihre Bank tun, um Ihr Vertrauen zurück zu gewinnen? Bessere Beratung 36,60% Mehr Transparenz 53,70% Aktives Zugehen 26,80% Bessere Preise 29,30% Sonstiges 17,10% XXIV Beitrag zum Postbank Finance Award 2010