Materialmappe Huck Finn - Westfälisches Landestheater
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Materialmappe Huck Finn - Westfälisches Landestheater
Theaterpädagogische Materialien Premiere: 4. März 2013 Aufführungsdauer: ca. 35 Minuten plus Nachgespräch Herzlich Willkommen im Westfälischen Landestheater! Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Klassenzimmerstück Huck Finn nach dem bekannten Roman von Mark Twain, mit dem er 1884 kritisch auf die Lebensverhältnisse an den Ufern des Mississippi verwies. Dieter Wunderlich beschreibt die Geschichte als eine "pikareske Satire auf die amerikanische Sklavenhaltergesellschaft vor dem Sezessionskrieg. Ein aus der Gosse stammender, ungebildeter Waise und ein entlaufener schwarzer Sklave fliehen den Mississippi hinunter. Hucks Streiche enden mit der Einsicht, dass auch ein Schwarzer Menschenwürde besitzt und zum Freund werden kann.“ (www.dieterwunderlich.de) Und Ernest Hemmingway meinte zu Twains Werk: „All of American literature comes from one book by Mark Twain called Huckleberry Finn ... There was nothing before. There has been nothing as good since.“ (www.wikipedia.de) Max Eipp hat 2007 aus der Geschichte von Huck Finn ein Ein-Personen Stück entwickelt und ist mit seiner Inszenierung immer noch deutschlandweit auf Tournee. 2009 hat Eipp für seine Fassung als „ErzählTheater-Solo mit Musik“ den Hamburger Kindertheaterpreis von der Gesellschaft Harmonie und der Hamburgischen Kulturstiftung bekommen. Er selbst nennt Huck Finn einen „Antirassismus-Klassiker im Schulunterricht“. In Castrop-Rauxel und Umgebung ist das Klassenzimmerstück nach dem Textbuch von Max Eipp seit der Premiere am 4. März 2013 in vielen Grundschulen und weiterführenden Schulen unterwegs und hat bereits zwei Patenklassen begeistert. „[…] Schauspielerin Ise Papendorf schaffte, wovon manch ein Lehrer nur träumt: Mucksmäuschenstille, aufmerksame Schüler im Klassenraum.[…] Denn Ise alias Huck Finn hielt es nicht vorn am Pult, das wahlweise als Floß, Kanu oder Insel fungierte, sie wirbelte durch den Raum, setzte sich zwischen die Schülerschar. Theater zum Anfassen. Und sprachlich nah an der jungen Generation.[…]“ Gabriele Regener, RUHR NACHRICHTEN Mit dem vorliegenden Material erhalten Sie Anregungen zur Vor- und Nachbereitung des Vorstellungsbesuches im Unterricht sowie dramaturgische Hintergrundinformationen. Wenn Sie einen Vorstellungsbesuch durch eine unserer Theaterpädagoginnen vorbereiten oder nachbereiten lassen möchten, zögern Sie nicht anzurufen oder eine E-Mail zu senden. Wir freuen uns auch über Feedback zur Inszenierung oder zu dieser Infomappe. Herzliche Grüße Westfälisches Landestheater e.V. -Theaterpädagogik Sabine Eschen Europaplatz 10 44575 Castrop-Rauxel Tel.: 02305 – 978026 E-Mail: [email protected] Foto: Volker Beushausen, Ise Papendorf (Huck Finn) Inhaltsverzeichnis Besetzung.........................................................................................................................................5 Zum Stück........................................................................................................................................6 Max Eipps Gedanken zur Figur Huck Finn.......................................................................................7 Mark Twain und „Huckleberry Finn“...............................................................................................8 Die Reise auf dem Floß....................................................................................................................9 Sklaverei in den USA......................................................................................................................11 Theaterpädagogische Vor- und Nachbereitung............................................................................13 Nachgespräch: Fragen an das Publikum.......................................................................................16 Textauszüge ..................................................................................................................................18 Szene 5: JACKSON´S ISLAND...................................................................................................18 Szene 7: FLUCHT AUF DEM MISSISSIPPI ...............................................................................19 Szene 8: JIM’S BLUES / HEIMWEH ..........................................................................................20 Szene 13: HUCKS SCHLECHTES GEWISSEN ............................................................................21 Szene 14: EPILOG .....................................................................................................................21 Quellen...........................................................................................................................................23 Service. Theater & Schule.............................................................................................................24 Impressum.....................................................................................................................................24 Besetzung Huck Finn.....................................................................................................................Ise Papendorf Inszenierung und Ausstattung …..................................................................................Julius Jensen Dramaturgie...............................................................................................................Sabrina Ullrich Theaterpädagogik/Abendspielleitung.......................................................................Sabine Eschen Regieassistenz........................................................................................................Annalena Schulz Licht …........................................................................................................................Maik Rosenkiewicz Foto: Volker Beushausen: v.l.: Ise Papendorf (Huck Finn), Julius Jensen (Regie) Zum Stück Ein Klassenzimmerstück für alle ab 8 Jahren von Max Eipp, nach Mark Twain. Mark Twains literarische Schöpfung des individualistischen Außenseiters Huckleberry Finn schildert in einer spannenden Abenteuererzählung Finns Weg in die Freiheit. Lange lebte Huck Finn bei der frommen Witwe Douglas, die stets versuchte, den armen, verdreckten Jungen zu zivilisieren. Schon bald hat der aber genug von sauberen Fingernägeln, piekfeinen Klamotten, Sonntagsschule und gepflegten Manieren. Da taucht plötzlich Hucks Vater wieder auf und nimmt ihn mit in seine einsame alte Blockhütte am Ufer des Mississippis. Zunächst genießt Huck die Zeit mit seinem Paps: Mittags aufstehen, den ganzen Tag rumhängen, fischen, jagen und vor allem keine Schule. Doch bald schon hat Huckleberry bei seinem Alten nicht mehr viel zu lachen: Je mehr sich sein Vater mit Whiskey volllaufen lässt, umso öfter prügelt er seinen Sohn grün und blau. Als Huck es schließlich nicht mehr zu Hause aushält, inszeniert er seine eigene Ermordung und flieht. Bei seiner Flucht trifft er auf Jim, den Sklaven der Witwe Douglas. Gemeinsam machen sie sich auf einem Floß flussabwärts auf den Weg in die freien Staaten, wo Schwarze nicht länger Sklaven sind. Während ihrer aufregenden Bootsfahrt auf dem weiten Mississippi haben sie noch manch harte Probe zu bestehen. Doch die Freundschaft der beiden Außenseiter wächst mit den Herausforderungen. Der amerikanische Autor Mark Twain wurde als Samuel Langhorne Clemens geboren. Als seine schriftstellerische Karriere begann, veröffentlichte er seine Bücher unter dem Pseudonym Mark Twain, ein Begriff, der in der Seemannssprache eine Wassertiefe von „zwei Faden“ beschreibt. Ein Spiel mit Twains Vergangenheit als Steuermann eines Dampfschiffs auf dem Mississippi. Mark Twains Werke sind bekannt für die Kritik an der amerikanischen Gesellschaft. Sie handeln von der Auseinandersetzung mit Rassismus und seiner differenzierten Beobachtung der herrschenden Verhältnisse. Seine Abneigung gegen die Sklaverei kommt besonders in den literarischen Meisterwerken „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ und „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ zur Geltung. Foto: Volker Beushausen, Ise Papendorf (Huck Finn) Max Eipps Gedanken zur Figur Huck Finn Huck Finn wird von den Erziehungskonzepten der Witwe Douglas, die ihn „zieh-willisieren“ will und seinem Vater, der ihn tyrannisiert, fast zermalmt. Deshalb flieht er auf den freiheitversprechenden Mississippi. Dort trifft er den ausgebüxten Sklaven Jim. Obwohl sein „Gewissen“ ihm sagt: „der Nigger gehört der Witwe Douglas, den musst du zurück bringen“, hilft er ihm bei der Flucht in die Freien Staaten. Er hält das für eine verwerfliche Tat, aber seine Sympathie für Jim überwiegt. […] Huck Finn kommt nicht moralisch daher, ganz im Gegenteil: aus unserer Sicht ist er politisch überhaupt nicht korrekt. Er glaubt, dass Sklaverei grundsätzlich okay ist, sie ist ja auch Gesetz, und dass Nigger minderwertige Menschen sind. Aber in der konkreten Erfahrung mit dem „Nigger Jim“ sagt ihm sein Gefühl etwas anderes: er lernt ihn schätzen als Menschen und er hilft ihm „wider besseren Wissens“. Herz und Kopf sind im Widerstreit. Huck ist roh, er ist ordinär, er ist unzivilisiert – wie er selber sagt. Man mag ihn, aber man kann sich nicht so einfach mit ihm identifizieren, er erweckt den Widerspruch des Zuschauers: Eine kleine Schule der Dialektik, in diesem Sinne ein Vorläufer des Brechtschen Lehrstücks. Eine kleine subversive Entführung in die Menschlichkeit. Die Geschichte holt den Zuschauer bei seinen (etwaigen) Vorurteilen ab und führt ihn woanders hin. Das ist die große Chance, dass Huck gerade keinen moralischen Zeigefinger schwingt. Wir halten das Stück deshalb im Besonderen geeignet für Jugendliche, die eine latente Neigung zum Rassismus haben. Huck ist selber ein Underdog, einer der sich am Rand der Gesellschaft bewegt, aber trotz seiner ideologischen Vorbelastung, folgt er seinem Gefühl und nimmt den „Nigger“ Jim letztlich einfach als Menschen wahr. Das ist der entscheidende Punkt, an dem Rassismus zusammenbricht. Wir müssen nicht jeden mögen, der uns begegnet, aber wir sollten keinen von vornherein disqualifizieren, weil er eine andere Hautfarbe oder ethnische Zugehörigkeit hat – wir beschränken damit nur unsere eigenen Möglichkeiten wunderbare Freundschaften zu knüpfen. Es ist eminent wichtig, dieses Bewusstsein möglichst früh in junge Menschen zu pflanzen, damit Rassismus als Ventil der eigenen Frustration für sie gar nicht erst infrage kommt. Nur der konkrete vorurteilslose Kontakt zwischen Menschen verschiedener Herkunft oder Hautfarbe garantiert ein sinnvolles humanes Zusammenleben– dafür steht HUCK FINN! [...] Quelle: www.soziokultur.kulturimnetz.de Max Eipp ist ein deutscher freischaffender Schauspieler, Regisseur, Journalist und Autor. Er schreibt Drehbücher und Theaterstücke. Neben seinen Theater-Solostücken „Ein Tisch ist ein Tisch“ (2002), „Andersens Schneekönigin“ (2005) und „Huck Finn“ (2007), mit denen er deutschlandweit auf Tournee ist, tritt er auch in öffentlichen Lesungen für Verlage und Literaturhäuser auf. […] 2004/2005 schrieb er das Drehbuch zum Fernsehfilm „Wut“, den Regisseur Züli Alada mit den Schauspielern Corinna Harfouch als „Christa Laub“ und Oktay Özdemir als „Can“ verfilmte. 2009 hat Eipp den Hamburger Kindertheaterpreis für sein ErzählTheater-Solo Huck Finn mit Musik nach dem Buch „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ von Mark Twain bekommen, zusammen von der Gesellschaft Harmonie und der Hamburgischen Kulturstiftung. Quelle: ww.wikipedia.de Mark Twain und „Huckleberry Finn“ Der Roman "The Adventures of Huckleberry Finn" von Mark Twain wurde 1884 veröffentlicht. Die Ausgabe erschien 1890 unter dem Titel "Abenteuer und Fahrten des Huckleberry Finn". Eigentlich handelt es sich bei "Huckleberry Finns Abenteuer" um die Fortsetzung von "Tom Sawyers Abenteuer" aus dem Jahr 1876, aber man kann das teils humorvolle, teils bissige Buch auch lesen, ohne die Vorgeschichte zu kennen. Mit Hucks Entscheidung, Jim gegen alle Regeln der Sklavenhaltergesellschaft zu helfen, ist die Ebene des Charakterromans erreicht […]. Dass Mark Twain den (flexibel gehandhabten) Dialekt zum Erzählmedium eines Romans machte, ist einer seiner wichtigsten Beiträge zur realistischen Literatur. Hucks Naivität sorgt für unfreiwilligen Humor, ist aber auch ein Mittel zur satirischen Entlarvung. Seine Geradlinigkeit und seine Fähigkeit zum Mitleid, der Sieg seines "intakten Herzens" über sein von einer Gesellschaft, deren grundsätzliche Mängel er nie durchschaut, verbogenes Gewissen heben ihn positiv nicht nur von den vielen Nebenfiguren, sondern auch von Tom Sawyer ab. Der – bei allem Pessimismus hinsichtlich der Natur des Menschen – allgegenwärtige Humor des Buches, seine positiven Zentralfiguren Huck und Jim und seine umfassende Gesellschaftskritik [...] haben den Roman zu einem der beliebtesten und einflussreichsten Werke der amerikanischen Literatur gemacht […]. Quelle: Harenbergs Lexikon der Weltliteratur Warum die Stückfassung von Max Eipps „Huck Finn“ ohne Tom Sayer auskommt: Max Eipp: „Neben vielen anderen Abenteuern begegnen ihnen auch zwei Quacksalber und Halunken („König und Herzog“), die die beiden Jungs überlisten und Jim wieder an einen weißen Farmer verkaufen. Hier verliert sich seine Spur – in unserer Version. Wir haben unter anderem auf das ganze Finale mit Tom Sawyer verzichtet, weil wir mit Hemingway übereinstimmend meinen, dass man da aufhören muss, „wo man dem Jungen den Nigger Jim fort holt. Das ist der wirkliche Schluss. Das übrige ist einfach Schwindel.“ Die Reise auf dem Floß Die Geschichte von Huck Finn spielt auf dem Mississippi, der längste Fluss im Südosten Amerikas, ungefähr zwischen 1835 und 1845.Die Geschichte spielt also vor mehr als 150 Jahren, zur Zeiten eurer Ur-Urmas und -opas. Damals war die USA in 2 Staaten unterteilt: Nordamerika, nannte sich bereits damals „Die Vereinigten Staaten“ und die Südstaaten nannten sich „Die Konföderierten Staaten“. Die beiden Staatenbünde hatten einen Konflikt: In den Südstaaten gab es Sklaverei, das fanden die Nordamerika nicht gut, dort hatten alle Menschen inzwischen die gleichen Rechte. Huck und Jim reisen mit ihrem Floß von St. Petersburg, wo die Witwe Douglas und Pap leben. Sie lassen sich mit dem Floß den Mississippi herunter treiben. Huck und Jim haben die Vereinbarung, geheim zu halten, dass sie beide abgehauen sind. Huck begleitet Jim in die Vereinigten Staaten, wo Jim kein Sklave mehr ist, sondern ein freier Mann. Dafür müssen sie auf dem Mississippi nach Cairo treiben, dort mündet der Ohio-River in den Mississippi und es treffen 3 Grenzen der Staaten, Missouri, Illinois und Kentucky aufeinander: Missouri und Kentucky gehörten zu den Konföderierten Staaten, während Illinois, in dem Cairo liegt, zu den Vereinigten Staaten gehörte, wo es keine Sklaverei mehr gab. Quelle: www.wikipedia.org Foto: Volker Beushausen, Ise Papendorf (Huck Finn) Sklaverei in den USA Am 18. Dezember 1865 wurde in den Vereinigten Staaten die Sklaverei verboten. Es wurden Gesetze zur Durchsetzung des Verbots der Sklaverei verfasst. Den Weg dazu hatte USPräsident Abraham Lincoln geebnet. Kolonien und Sklavenhandel Mit der Kolonialisierung Amerikas erlebte der Sklavenhandel eine neue Blüte. Denn in Amerika wurden viele Arbeitskräfte benötigt. So kamen 1526 die ersten afrikanischen Sklaven auf Kuba an. Ab dem 16. Jahrhundert wurde Sklavenhandel im großen Stil betrieben. Millionen Männer, Frauen und Kinder wurden in Afrika "gekauft" oder entführt. Das Leben der Sklaven Schwarze haben ein hartes Leben auf den Plantagen der Südstaaten: Feldsklaven müssen zehn oder mehr Stunden täglich in der sengenden Sonne härteste Arbeit verrichten. Nach der Mechanisierung des Baumwollanbaus in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts werden ihre Lebensbedingungen immer schlimmer: Die Farmen werden größer, und die Arbeiter werden nicht mehr von ihren Besitzern beaufsichtigt, sondern häufig von Aufsehern, die am Gewinn beteiligt sind. Sie zwingen die Feldsklaven, möglichst schnell zu schuften, und sparen dabei nicht mit Peitschenhieben; da die Schwarzen nicht ihr Eigentum sind, sehen sie keinen Grund, sie schonend zu behandeln. Wer es wagt aufzubegehren, darf getötet werden, ohne dass der Täter dafür verurteilt wird. Wer als Haussklave – zum Beispiel Diener, Köchin oder Kindermädchen – eingesetzt wird, hat es etwas leichter. Aber auch diese Schwarzen sind völlig der Willkür ihrer Herren preisgegeben und haben keine Kontrolle über ihr Leben, sind immer zur Unterwürfigkeit gezwungen. Sie zählen genauso zum Besitz ihres Herren wie der Hausrat, und ihr Besitzer kann sie verkaufen, wie und wohin er möchte. Auf dem Sklavenmarkt werden die Schwarzen verkauft wie Vieh. Meist sehen die Sklaven ihre Angehörigen nie wieder. 1860 lebten in den USA rund vier Millionen schwarze Sklaven. Ohne sie wäre die Wirtschaft der USA niemals so gewachsen. Abschaffung der Sklaverei und Krieg in den Vereinigten Staaten In den USA war es Abraham Lincoln, der den Sklaven die Freiheit brachte. Für ihn widersprach das Halten von Sklaven dem Geist der amerikanischen Verfassung. Im Parlament von Illinois sprach er sich erstmals gegen die Sklaverei als Ungerechtigkeit aus. 1847 gelang ihm der Sprung ins Repräsentantenhaus nach Washington. Seine Wahl am 6. November 1860 führte zum so genannten Sezessionskrieg zwischen den Nord- und Südstaaten. Während die Südstaaten weiter Sklaven halten wollten, traten die Nordstaaten für die Freiheit aller in den USA lebenden Menschen ein. Tödliches Attentat Die letzten konföderierten Truppen der Südstaaten ergaben sich am 26. April 1865. Das erlebte Lincoln allerdings nicht mehr mit. Er wurde bei einem Theaterbesuch am 14. April von John Wilkes Booth, einem radikalen Südstaatler, angeschossen und starb am nächsten Tag. Nach dem Sieg der Nordstaaten wurde die amerikanische Verfassung um den 13. Zusatz erweitert, in dem die Abschaffung der Sklaverei geregelt ist. Gibt es heute noch Sklaven? Offiziell ist Sklaverei verboten. Spätestens seit die Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen 1948 dies ausdrücklich besagt. Trotzdem gibt es auch heute noch Menschen, die ähnlich wie früher die Sklaven unter unmenschlichen Bedingungen leben und arbeiten müssen. Die Menschenrechtsorganisation „Terre des hommes“ hat 2006 erschreckende Zahlen veröffentlicht: Rund zwölf Millionen Menschen leben in sklavenähnlichen Verhältnissen, davon sind die Hälfte Kinder und Jugendliche. Sie sind Opfer von Menschenhandel und Zwangsarbeit oder werden als Kindersoldaten missbraucht. Quellen: www.wasistwas.de, „Cowboys Gott und Coca Cola. Die Geschichte der USA erzählt von Sylvia Englert“ Theaterpädagogische Vor- und Nachbereitung Spiele und Übungen für das Warm-up Kreis: Hase und Jäger Nach einer Runde Klatschimpulskreis werden pro Figur ein Ausruf und eine Geste durch den Raum gegeben. Die Gruppe denkt sich Ausruf und Geste aus, dann wird sie auf Tempo durch den Kreis weitergegeben. Beispielsweise: • Jim: JO! • Huck: Hey! • alte Frau?- zitternde Hand • Schlappi: Wo ist das Geld? • Glatzkopf: Hahaha! • Vater: Wo ist das Geld? Abschließend sendet der Spieleiter verschiedene Figuren links und rechts herum durch den Kreis, so dass die Impulse immer schneller von allen Seiten kommen. Kreis: Streiten mit Zahlen Die Spieler gehen in 3er Gruppen zusammen. Sie dürfen nur die Zahlen 1-30 der Reihenfolge nach benutzen und improvisieren damit einen Streit. Die Spieler können sich ins Wort fallen, sich räumlich distanzieren, Gestik und Mimik benutzen, mit verschiedenen Lautstärken spielen oder das Tempo verändern. Jeder darf auch mehrere Zahlen nennen. Wie geht der Streit aus? Bei 30 (oder 50) muss ein Ende gefunden werden. (Freeze oder Verlassen der Bühne) Improvisation mit Tisch und Stuhl Kreis: Ein Gegenstand wird entfremdet genutzt. Als was wurden Tisch und Stuhl in der Inszenierung benutzt? Floß, Kanu, Altar, Bett, Baumstamm.... evtl. Soundtrack-Musik von Huck Finn dazu Raumlauf: 2er- Übung, ggf. schaut ½ Gruppe zu. Wie kann man sich mit Tisch und Stuhl fortbewegen? Welche anderen Möglichkeiten des Transportierens oder tun-als ob gibt es? Bühne: Wie kann man einen Tisch als Kanu mit 2-3 Personen bespielen? (ggf. 2 Tische und 4 Personen) • z.B. einer ist Ausguck-Halter und Ansager: und 1 und 2 und 3...., die anderen Paddeln • In der Paddel-Pause: Füße ins Wasser baumeln lassen, ins Wasser fallen, sich nass spritzen... Pantomime raten: Streifzug über die Insel Musik: Huck Finn Soundtrack L. 2 zwei Personen bekommen einen Begriff und spielen ihn ohne Worte. Wenn sie fertig sind, rät das Publikum. - Schwimmen, Wasserschlacht - Klettern - Lianen - Tiere (Hasen) jagen - vor einer Schlange fliehen.... sie abmurksen - Muscheln sammeln - Vögel hören, beobachten - Lagerfeuer machen - in der Sonne sonnen - ein Floß bauen.... Körperhaltung und Gänge zu den Figuren Raumlauf Gänge der Figuren ausprobieren Wie schlüpft die SchauspielerIn in die verschiedenen Rollen? Körperhaltung, Requisit, Stimme verstellen... Wie laufen die Figuren? Ideen sammeln und Gänge ausprobieren. Entweder als Raumlauf, ½ Gruppe schaut zu, oder Kleingruppen (2-5) machen Gänge diagonal durch den Raum. Figurenvorschläge: • Huck • Jim, der Haussklave • Schlappi (Schlapphut im Gesicht) und Glatzkopf (Hosenträger), zwei Landstreicher und Ganoven • die alte Frau mit dem Kopftuch (zitterig, gebückt) • ihr Mann, der die Sklaven fangen will (Knarre, Hut) • eine Wahrsagerin, • Papa, wenn er aggressiv ist (sucht das Geld mit dem Messer) oder wenn er besoffen ist. • Die strenge Witwe Douglas- wie stellt ihr euch sie vor? • Der lispelnde kleine Junge auf der Farm von Sila Phelps Musik: Track 4 Wie ändert sich der Gang z.B. der Ganoven bei einer schnellen Musik? Vorschläge? Welche Situation könnte das sein? Flucht o.ä.? Lauftraining als Besoffene, z.B. Vater, Schlappi: • Flasche als Requisit • Das Ziel ist, immer geradeaus gehen zu wollen. Man kann auch einen Finger auf das Ziel richten, doch die Beine schlenkern Schritt für Schritt nach links und rechts. Szenenimprovisationen Mini-Szene in der Bar Der Besoffene erklärt dem Kellner etwas Unlogisches, z.B. warum der Mississippi nach Süden ins Meer fließt (und nicht ins Landesinnere) oder: Warum es richtig ist, Sklaven zu halten. Streit- Konfliktszene: Stimme verstellen Schlappi und Glatzkopf, worüber haben sie gestritten? Die beiden Ganoven haben sich ausgedacht, sie lassen einen Handzettel drucken, auf dem steht, dass Jim für 400 Dollar gesucht wird und verkaufen Jim anschließend. Schlappi trifft Glatzkopf in der Kneipe: • Ich mache mir die ganze Arbeit... und Du? • Glatzkopf ist besoffen, lallt. Wie geht die Szene aus? • Schlappi bringt Glatzkopf zurück zum Floß? • Er lässt ihn in der Kneipe zurück und sieht sein Geld nie? Mauerschau, Szene erfinden (nach Pantomime raten „Insel“) Zwei alte Frauen mit Kopftuch sitzen, stehen seit Tagen am Fenster. Sie beobachten ihr Dorf und die normalerweise unbewohnte Insel. Wie sprechen sie? Zitterige Stimme, langsam Welche Neuigkeiten erzählen sie sich? • Sheriff, Überfälle, Familie, Kuhklau, Eisenbahn wird gebaut... Was haben sie auf der Insel bemerkt? Wie finden sie das? • nachts Rauch, Lagerfeuer • Jim, Huck, was machen sie die ganze Zeit? Schwimmen, am Strand liegen, Jagen, Streifzüge..., mit Floß, Kanu fahren • wie sehen die Jungen/Männer aus? Wie alt? Warum ist ein weißer Junge zusammen mit einem Schwarzen auf der Insel? Jim und Huck auf der Insel (nach Pantomime raten „Insel“) Jim und Huck begegnen sich auf der Insel. Sie wussten gar nicht, dass der jeweils andere sich auch auf der Insel versteckt. − Warum ist Jim auf die Insel geflüchtet, warum Huck Finn? − Warum glaubt Jim, dass Huck ein Geist ist? (Er denkt, Huck sei tot und glaubt an Geister) Nachgespräch: Fragen an das Publikum Das Nachgespräch in der Gruppe sollte nicht frontal stattfinden. Ein Stuhlkreis oder eine uförmige Bankanordnung sind geeignet. Fragen, die von SchülerInnen gestellt werden, sollten möglichst an die Gruppe weitergegeben werden. Hier eine Anregung für Fragen, wenn Sie einen bestimmten Aspekt des Stücks vertiefen wollen. Einstieg in das Gespräch „Was hat Dir gefallen?“ „Was hat Dir weniger gefallen?“ „Welche Szene ist Dir besonders in Erinnerung geblieben? Warum?“ „Welches war der spannendste Moment?“ „Hat Dir etwas gefehlt?“ „Was nimmst Du von dem Stück mit?“ Stationen der Geschichte Jim und Huck haben sich auf der Insel Jackson´s Island getroffen. Warum sind beide dort? Warum ist Huck abgehauen, warum ist Jim geflohen? Wohin wollen sie kommen? Wen treffen sie auf der Reise? Kommen alle Personen in Cairo an? Schlapphut und Glatzkopf verkaufen Jim, sodass er wieder ein Sklave wird. Wie? Wie geht die Geschichte aus? Welches Ende würdet Ihr euch wünschen? Was könnte Jim als freier Mann alles machen? (--> siehe Textauszüge, Epilog) Die Beziehung von Huck und Jim: Waren Huck und Jim Freunde? Wie fand der Jim den Huck? Wie fand Huck den Jim? Hat Huck Finn am Anfang anders über Jim gedacht als nachher? Ihr könnt Textstellen dazu noch einmal lesen! (--> Siehe Textauszüge Szene 5,7,8 und 13) Figuren im Stück Die Schauspielerin Ise Papendorf hat das Stück allein gespielt, welche Figuren kamen in der Geschichte vor? Wie fandet Ihr, dass eine Person alle Rollen gespielt hat? Wodurch konntet Ihr erkennen, welche Figur gerade gespielt wurde? Welche Wirkung hat der schnelle Rollenwechsel auf Euch gehabt? Huck wird von einer Frau gespielt. Habt Ihr darüber nachgedacht? Hat es für euch gestimmt oder nicht? Warum hat sich unsere Dramaturgin wohl dafür entschieden? Foto: Volker Beushausen, Ise Papendorf (Huck Finn) Textauszüge Keine maßgebliche Instanz zur deutschen Rechtschreibung Szene 5: JACKSON´S ISLAND HUCK Die nächsten Tage warn so schön wie ausm Abenteuerbuch. Aber wenn´s so richtig schön is, passiert in ‘n Büchern immer was Schlimmes und so war es in echt auch: Es is tief inner Nacht, ich bin grad auf Streifzug durch meine Insel. Da seh ich auf einmal so‘n flackerndes Licht, `n Licht von ‘nem Lagerfeuer. Ich schleich vorsichtig näher: Da liegt ´n Mann aufm Boden… Das ist ja n Schwarzer! Ist das nicht… Ja! Das ist doch Jim, der Haussklave vonner Witwe Douglas! Als der mich sieht, springt der auf, starrt mich ganz wirr an, dann fällt er auf die Knie. JIM Bitte bitte, tu mir nix! Ich weiß du bissen Geist, Mann. Aber bitte geh wieder in dein Fluss zurück, wo du hingehörst, okay? Und tu dem ollen Jim nix an. Der immer dein Freund war. HUCK Das dauerte ‘ne Weile bis ich dem klargemacht hatte, dass ich kein Geist bin. JIM Aber hör ma´, Huck, wen haben se denn dann da abgemurkst in der ollen Hütte, wenn du das nich warst? HUCK Da hab ich ihm die ganze Geschichte erzählt, und er hat gesagt, ich wär „ganz schön clever, Mann.“ Ich wollt natürlich auch wissen, was er hier auf der Insel macht. Kuckt er ziemlich verlegen ausser Wäsche, und als er dann endlich was sagt, da sagt er: JIM Sag ich besser nich. HUCK Wieso denn nich, Jim? JIM Du ... du würdst mich auch nich verpfeifen, wenn ich dir was sag? HUCK Will verfaulen, wenn ich´s tät, Jim. JIM Na gut, ich trau dir, Huck, du bist in Ordnung ... Mann ...ich ... ich ... bin ausgebüxt, abgehauen. HUCK Jim!!! Sag ich. JIM Cool, Huck, cool! Hast gesagt, willst nix sagen, Huck, haste gesagt. HUCK Klar hatt ich das gesagt, aber mulmig war´s mir schon: ‘n ausgebüxter Sklave! Das is ja nich so als würde man ‘n Huhn klaun oder so. Mensch Jim! Wie kommstn auf so ne miese Idee? JIM Na, ja, kommt neulich so´n verfluchter Sklavenhändler aus`m Süden. Mann, der will der ollen Miss´ Douglas volle 800 Dollars zahlen für mich. Und ich will nich nach New Orleans verscherbelt wern - weg von meiner Familie! Bin ich lieber ausgebüxt, Mann. HUCK Aber Jim! Die arme Witwe Douglas! Der hastu ja quasi ihrn Sklaven gestohlen. JIM Jou ... Aber…Aber das bin ich doch selber. HUCK Is doch egal. Gestohlen ist gestohlen, das is Sünde, oder?! JIM Jou, aber kann denn ein Mann sich selber stehlen? HUCK Das wusst ich jetzt auch nich. Tse, ‘n ausgebüxter Sklave! Okay, dacht ich, was soll´s, ich bin ja eh tot. Szene 7: FLUCHT AUF DEM MISSISSIPPI HUCK Wir sind nur nachts gefahren. Wegen Jim. Durfte ja keiner sehen, dass da ‘n herrenloser Sklave den Mississippi runterfährt auf die Ohio-Mündung zu, wo die Sklaven plötzlich keine Sklaven mehr sind. Gab jetzt nichts zu tun, außer bloß scharf nach Cairo Ausschau halten, wo der Ohio in den Mississippi reinfließt. JIM Ey, Cairo erkenn ich sofort, weil in der Minute bin ich ja n freier Mann, Mann. HUCK Und dann sagt der, das erste, was er machen würd‘ in ‘nem freien Staat, wär Geldsparn, um seine Frau rauszukaufen. Und dann die Kinder. JIM Und wenn der Besitzer die nich hergebn will, dann zahl ich n Fluchthelfer, damit der die klaut. HUCK Da ist Jim auf einmal in meinen Augen so richtig tief gesunken. Und ich hab mich gefragt: was hat dir die arme Witwe Douglas denn angetan, dass du so gemein zu der sein kannst? Die hat versucht, dir Manieren beizubringen. Und du?! Du hilfst ihrem Sklaven auszubüxen! Moment! sagt da mein Gewissen, es ist noch nicht zu spät, du kannst noch an Land paddeln und jemandem Bescheid sagen, dass du n ausgebüxten Sklaven an Bord hast. Du, Jim, ich nehm mal´s Kanu und check aus, ob wir bald in Cairo sind. Er ist sofort aufgesprungen und hat mir´s Kanu fertig gemacht und sogar noch sein alten Mantel unten reingelegt, damit ich weich sitz. JIM Yeah, Huck, das ist stark, Mann, cool. Setz dich ans Ruder, Bruder. Auf dich ist Verlass, Mann. HUCK Und weg waren sie. Jetzt kam ich mir erst recht mies vor: da gibt mir das Schicksal noch mal ne dicke Schangse und ich verkack´s. Aber dann hab ich gedacht: Angenommen du hättst das Rechte getan, das Gesetz befolgt und Jim auffliegen lassen, würdest du dich da jetzt besser fühlen? Nee, mindestens genauso schlimm. Als ich aufs Floß komm, is Jim weg. Jim?! Jim! Der steckte tief im Fluss drin, nur seine schwarze Nase kuckte raus. JIM Wow, Mann, wie du die verarscht hast, echt cool. Das vergess ich dir nie. Wenn ich je `nen Bruder hatte, dann bist du das, Mann! Szene 8: JIM’S BLUES / HEIMWEH HUCK Zwei Nächte später, so morgens um vier, wach ich auf. Da seh ich Jim da sitzen am Ende vom Floß: Er hält den Kopf zwischen den Knien und schluchzt leise vor sich hin. Konnte mir schon denken, was da los war: der hatte Heimweh, der hat an seine Frau und seine Kinder gedacht. Konnt´s kaum glauben, aber das hat echt so ausgesehn, als machte der sich aus seiner Familie genauso viel wie´n Weißer. Ich tat so als würd ich schlafen und Jim hat da mit seinen Kindern geredet, als wärn die direkt vor ihm. SONG “JIMS LULLABY” Schlaft meine Süßen, schlaft nur gut Mom Missisippi singt ein Schlaflied, einen Wiege-Blues der euch zu mir bringt. Der Mond geht silbern übern Fluss, ein Stern fällt in die Flut. Ich geb zum Traum euch einen Kuss, schlaft und alles wird gut. HUCK Alles wird gut... hm… Szene 13: HUCKS SCHLECHTES GEWISSEN HUCK Für 40 Dollars! Die Schweine! Dass die sowas übers Herz bringen...machen die Jim für sein ganzes restliches Leben wieder zum Sklaven. Ich versuchte, mich zu beruhigen, Jim war doch bloß ´n Sklave. Aber wenn er nun wieder Sklave sein muss, dann wär es doch tausendmal besser, er wär wenigstens zu Hause bei der Witwe Douglas und bei seiner Familie. Ich schreib der Witwe nen Brief, dachte ich!!! - Blöde Idee! Ich war total verzweifelt: Ich war mir auf einmal ganz sicher, dass ich jetzt wegen Fluchthilfe in die Hölle komm. Ich wollte beten, aber da kamen keine Worte. Ich wollte sagen, dass ich das alles bereu, aber tief in mir drin hab ich gewusst: Das tu ich gar nich wirklich, das ist gelogen! Huck, hab ich mir gesagt, halt dich lieber an die Schlechtigkeit, das liegt dir mehr. Und dann wollt ich auch gleich weitermachen auf der schiefn Bahn und meinen Freund Jim wieder aus der Sklaverei heraushauen. Mögliche Fragen für das Gespräch über den Textauszug • • • • Waren Huck und Jim Freunde? Wie fand der Jim den Huck? Wie fand Huck den Jim? Hat Huck Finn am Anfang anders gedacht als nacher? Szene 14: EPILOG HUCK Jetzt wollt ihr sicher wissen, ob und wie ich Jim da rausgehauen hab. Es gibt da ‘ne Version, in der heißt es, ich hätte Tom Sawyer wieder getroffen und dann hätten wir Jim in einer ungeheuer gefährlichen Aktion befreit – und zum Schluss stellt sich raus, dass die fromme Witwe Douglas Jim längst frei gegeben hatte. Er wär also die ganze Zeit schon ein freier Mann gewesen. Aber irngwie ist das Leben nich so. Mein Pap pflegte zu sagen: immer wenn du denkst, irngwas is zu gut, um wahr zu sein, dann isses: zu gut, um wahr zu sein. Gibt auch ne andere Geschichte, die besagt, Jim wär auf ‘ner Plantage bei New Orleans gelandet, hätt noch zwei Fluchtversuche unternommen und wär ‘n Jahr später am Fleckfieber gestorben. Das is mir aber zu traurig, um wahr zu sein. Außerdem treff ich immer wieder Leute, die mir erzählen, dass sie ihn irngwo gesehn haben, den guten alten Jim. In Ohio wolln welche gesehn habn, er wär da Soldat bei den Yankees geworden und hätt mit denen für die Abschaffung der Sklaverei gekämpft. Und gewonnen! Andere sind ihm in New Orleans übern Weg gelaufen, da war er Musiker und hat gerade die Jazzmusik erfunden. ‘N paar behaupten sogar, Jim sei der erste Schwarze gewesen, der in Amerika aufer Universität studiert hat. Glaub ich glatt, der hatte schon immer was in`ner Birne. Aber der Clou kommt noch: neulich kuckt ‘ne alte Wahrsagerin in ihre Kristallkugel und behauptet steif und fest, Jim würde demnächst Präsident von Amerika werden. Oder sogar Papst! Ich glaub, ich geh ihn dann mal besuchen in Washington, im Weißen Haus. Oder im Vatikan. Wir trinkn Tee, machen ‘n paar Gesetze und reden über alte Zeiten. Fragen für das Gespräch über den Textauszug • • Welches Ende würdet ihr euch wünschen? Was könnte Jim als freier Mann alles machen? Quellen Englert, Sylvia (2005): „Cowboys Gott und Coca Cola. Die Geschichte der USA erzählt von Sylvia Englert“, S. 69 ff, Campus-Verlag. BONDY, Francois/ Frenzel, Ivo u.a. (Hrsg.): Harenbergs Lexikon der Weltliteratur, Band 3, Dortmund 1989, Seite 1388f "Huck Finn kommt in die Klassen WLT-Premiere in der Gesamtschule" Gabriele Regener, RUHR NACHRICHTEN, 05.03.2012 www.dieterwunderlich.de/Mark_Twain_Huckleberry_Finn.htm#com www.k-k-t.de/theaterprogramm/pressestimmen-huckleberry-finn/ www.soziokultur.kulturimnetz.de/presse/youngsters/Max%20Eipp/HUCK-SCHULE,Brief %20an%20Lehrer%2008.pdf www.wasistwas.de/geschichte/die-themen/artikel/link//07b2cec097/article/das-ende-dersklaverei-in-den-usa.html www.westfaelisches-landestheater.de/repertoire/++/produktion_id/341/ www.wikipedia.org/wiki/Konf%C3%B6derierte_Staaten_von_Amerika www.wikipedia.org/wiki/Max_Eipp Service. Theater & Schule - - - - Vor - und Nachbereitungen: Sollte Sie das Material neugierig gemacht haben, so unterstützen wir Sie gerne bei einer Vor- und Nachbereitung an Ihrer Schule. Pädagogenstammtisch: Beim Stammtisch haben Sie in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit, sich mit KollegInnen auszutauschen, Probleme zu diskutieren, Erfahrungen und Anekdoten preiszugeben und einfach zu „klönen“. Die Theaterpädagoginnen des WLT bereiten das Treffen vor und bieten Fortbildungen zu unterschiedlichen Themen an. Spielplan: Unseren Spielplan entnehmen Sie dem großen Spielzeitheft und/oder unserem Leporello. Beides senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu! Alle Informationen können Sie auch auf unserer Homepage www.westfaelisches-landestheater.de abrufen. Buchung: Karten können Sie unter der Telefon-Nr.: 02305/ 97 80 20 (Frau Behlau) bestellen. Wenn Sie eine komplette Vorstellung buchen möchten, so können Sie sich an Frau Tymann unter der Rufnummer 02305/ 97 80 14 wenden. Fragen: Scheuen Sie sich nicht, bei weiteren Fragen oder Anregungen, mit uns in Kontakt zu treten. Theaterpädagogik: 02305/9780- 26/-27/-56. Impressum Herausgeber: Intendant: Geschäftsführender Direktor: Anschrift: Telefon: Fax: Internet: Redaktion: Herausgabedatum: Westfälisches Landestheater e.V. Ralf Ebeling Günter Wohlfarth Europaplatz 10, 44575 Castrop-Rauxel 02305/97800 02305/978010 www.westfaelisches-landestheater.de Sabine Eschen April 2013