Bericht - Pädagogische Hochschule Weingarten
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Bericht - Pädagogische Hochschule Weingarten
Erfahrungsbericht von der Deutschen Schule in der Provinz Málaga, Colegio Aleman Juan Hoffmann Dominik Staudenraus Pädagogische Hochschule Weingarten Mathematik, Chemie, Biologie, Informatik 1. Staatsexamen 3. Semester im Erweiterungsstudiengang (im vierten Fach Informatik) vom 01.09.2014 – 19.12.2014 Im folgenden Text wird sowohl auf die Rechtschreibung als auch auf die Zeichensetzung keinen Wert gelegt. Auch der Satzbau sollte nicht berücksichtigt werden, allein was zählt ist der Inhalt. Woran das liegt? Sehen sie sich einfach meine Fächerkombination an! Spanien, ein Land mit viel Sonne, schönen Stränden, schnell sprechenden Menschen, wilden Hunden, gutem Fußball und vielem mehr. So oder so ähnlich habe ich mir Spanien vorgestellt und genau so war es auch. Aber dazu später mehr... Wir fangen ganz von vorne an. Wieso ich in Spanien an der DS Málaga gelandet bin lässt sich ganz einfach erklären, eine Freundin von mir war genau ein Jahr davor an der Schule und hat von ihrem Aufenthalt dort erzählt. Durch ihre positiven und durchaus erheiternden Geschichten habe ich mich dann entschlossen hier her zu kommen. Um mich auf mein Praktikum in Spanien vorzubereiten habe ich an der PHWeingarten einen Anfängerkurs in spanisch belegt, der ein Semester dauerte. Dieser war sehr hilfreich, da man dadurch einen gute Basis an Wörtern bekommen hat und ein Gespür für die Sprache entwickelte. Natürlich habe ich mich vorher auch über den Standort meiner Schule, die Umgebung, die wirtschaftliche Lage und das Wetter informiert, um einen Überblick zu bekommen. Schließlich muss die Kleiderwahl entsprechend ausfallen und die zu besuchenden Städte vorgemerkt werden. Formelle Dinge muss man ebenfalls erledigen, zum Beispiel über wen man in Spanien versichert ist oder ob man ohne weiteres ein Auto mieten darf etc. Soweit so gut. Ab ins Flugzeug und auf nach Málaga. Soll im Süden von Spanien ziemlich heiß sein. Und dem war auch so. Raus aus der Maschine und rein in die sengende Hitze Andalusiens. Allerdings ist die Hitze eine sehr angenehme, nicht wie in Deutschland schwül, sondern schön trocken. Um zur Schule zu gelangen, muss man vom Flughafen einen Bus nach Marbella nehmen, danach einen weiteren nach Elviria und zum Schluss noch, die letzten 6 Kilometer den Berg hoch an die Schule, ein Taxi nehmen oder hoch stoppen. Alternativ dazu kann man sich auch am Flughafen ein Auto mieten, was allerdings früher oder später wieder an besagten Platz zurück sollte und der Bus zur letzten Option wird. Wie alle größeren Häuser und öffentliche Gebäude ist auch die Schule von einem Zaun umgeben, der mit einer Alarmanlage ausgestattet ist. Das gesamte Schulgelände ist sehr groß und schön. Der schuleigene Pool wird von den Kinder im Sportunterricht genutzt. Es kann durchaus vorkommen, dass sich darin Lehrer und Praktikanten bei einer Wasserballschlacht nach Schulende begegnen. Zur weiteren Ausstattung gehören ein outdoor Basketballfeld, ein betoniertes kleines Fußballfeld und ein Hartplatz. Auf letzter genanntem treffen sich jeden Freitag Nachmittag Lehrer, Hausmeister, Eltern und Praktikanten um Fußball zu spielen. Sollte das Wetter schlechter sein wird einfach in die daneben stehende Sporthalle ausgewichen. Dieses wöchentliche Ereignis wird von allen Beteiligten stets herbeigesehnt. Um beim Sport zu bleiben, die Tennisakademie Hofsäss ist nur 200 Meter entfernt. Sowohl der Fitnessraum als auch die Tennisplätze sind für jeden Mitarbeiter der Schule frei zugänglich, da einige Schüler der DS Málaga an der Akademie sind (dort waren auch schon zahlreich Profispieler wie Boris Becker und Steffi Graf). Gut ausgestattet sind auch die Klassenzimmer. Jedes besitzt einen Beamer der immer funktioniert, eine Tafel und Ventilatoren (die allerdings von den Schülern mitgebracht werden). Sowohl der Chemie - als auch der Biologieraum sind neu und haben je einen Laptop und ein Whiteboard. Man merkt eben, dass das Colegio Aleman eine Privatschule ist. Der gesamte Schulkomplex beherbergt einen Kindergarten, eine Grundschule und eine Oberschule (Klasse 5-12, wobei man nicht nur Abitur sondern auch einen Haupt – und Realschulabschluss machen kann). Unterrichtet wird hier auf Deutsch. Der Großteil der Lehrer kommt aus Deutschland von denen fast alle spanisch sprechen. In den Klassen geht es meist etwas lauter zu, da die Kinder sehr aktive und redselig sind. Es wird eine Menge Nachhilfe Unterricht seitens der Praktikanten gegeben und zwar in jeglichen Fächern, vor allem aber natürlich in deutsch. Die Stimmung im Kollegium ist wunderbar. Es vergeht kaum eine Woche in der es kein selber gemachte Buffet gibt weil irgendjemand Geburtstag hatte. Wie schon erwähnt ist das Colegio Aleman eine Privatschule, was sich in der Unterbringung der Praktikanten auch wieder spiegelt. Im ersten Stock des neuen Gebäudes, das auch auf dem Schulgelände steht befinden sich elf Zimmer mit je einem eigenen Bad. Es gibt einen großen Aufenthaltsraum und eine gut eingerichtete Küche. Im Erdgeschoss ist der Musik- und Kunstsaal zu finden. Der Ausblick von dort ist wunderbar. Zur linken Seite erstrahlt das schillernde Meer und man kann bei sehr gutem Wetter Afrika erspähen. Und zur rechten Seite erstreckt sich das Gebirge über hunderte Kilometer. Für andere Praktikanten die Aufgrund der Abgeschiedenheit nicht an der Schule wohnen wollen, wurden extra Wohnungen in Fuengirola angemietet. Der Vorteil dieser WGs ist, dass sie in der Stadt liegen. Dafür müssen die Praktikanten jeden Tag entweder mit dem Schulbus oder mit dem Auto zur Schule fahren. Wohnt man direkt auf dem Berg ist der Schulweg innerhalb von 1 Minute zurückgelegt, dafür gibt es diverse Probleme mit dem Einkaufen. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, nur die Schulbusse. Wenn wir also Lebensmittel brauchen heißt das für uns Daumen raus und stoppen. Dadurch wiederum lernt man neu Leute kennen und übt gleichzeitig sein spanisch das man in der Schule so gut wie nie benötigt. Nach der Schule fahren die ganzen Lehrer heim, die einen auch immer gerne mit nach Elviria hinunter nehmen. Von dort ist man in zehn Minuten (zu Fuß) am Strand und kann das Leben an der Costa del Sol in vollen Zügen genießen. An der Küste ist es noch einmal um einiges wärmer als an der Schule. Dies liegt zum einen daran, dass es am Strand längst nicht so windig ist wie auf dem Berg und zum anderen am Höhenunterschied. Von Elviria aus fahren im 30 Minuten Takt Busse Richtung Marbella und Fuengirola. In beiden Städten gibt es je ein großes Kaufhaus, dass zu sehen es sich lohnt. Persönlich ziehe ich das La Canada (Marbella) dem Miramar (Fuengirola) vor. Außerdem ist Marbella einfach die schönere Stadt, was auch daran liegen mag, dass hier der Porto Banus liegt, ein toller Yachthafen mit wundervollen Schiffen. Die Altstadt Marbellas ist mit ihren kleinen Gassen ebenso zu empfehlen wie die Strandpromenade, an der man sehr gut essen kann. Um in die näher gelegenen Städte wie Sevilla, Cordoba, Ronda, Alora, Cadiz oder Granada zu kommen, haben wir uns ein Auto gemietet. Allerdings muss man dazu sagen, dass bei jeder Autovermietung zusätzliche Gebühren für Jungfahrer (unter 21 Jahre) veranschlagt werden. In meinem Fall war das kein Problem, aber fast alle anderen Praktikanten waren gerade mal zwischen 18 und 20 Jahre alt. Zum Abschluss möchte ich auf die Deutsche Schule Málaga zurückkommen. Es gibt hier ziemlich viel Dinge die sich rund um die Schule ereignen und bei denen die Praktikanten immer eingebunden sind. Die Hausaufgabenbetreuung findet jeden Nachmittag statt, bei der immer mindestens einer von uns vor Ort ist. Des Weiteren haben wir beim St. Martinsumzug geholfen, Kuchen und Glühwein zu verteilen. Bei den Bundesjugendspielen haben wir die Kampfrichter abgegeben und danach den 11ern ihre fußballerischen Schranken aufgezeigt, indem die Praktikanten mit den Lehrer zusammen die Partie 4:0 für sich entscheiden konnten. Am spanischen Feiertag, der Moraga, hat sich das gesamte Personal mit Familie am Strand von Fuengirola getroffen und zusammen gefeiert. Dabei wurden traditionell Sardinen gegrillt, die sehr sehr lecker geschmeckt haben. Bald findet der alljährliche Weihnachtsmarkt auf dem Schulgelände statt, zu dem immer hunderte von Menschen kommen. Ich kann nur jedem empfehlen sich für ein Jahr ins Ausland zu begeben. Wer es gerne warm hat, ist an Spaniens Küste gut aufgehoben und sollte auf jeden Fall hier her kommen. Nicht nur das Klima außerhalb der Schule sondern auch innerhalb ist wundervoll. Man lernt von den Spaniern sich zu entstressen und das Leben zu genießen. Immer schön tranquilo und nicht wie in Deutschland rapido! Abschließend möchte ich mich beim International Office der PH-Weingarten bedanken, vor allem aber bei Frau Lefrang, die mich sehr gut betreut hat und von der ich bestens mit Informationen versorgt wurde. Besten Dank! Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/ International Office veröffentlicht werden darf.