Erfahrungsbericht Stranmillis University College Belfast
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Erfahrungsbericht Stranmillis University College Belfast
November 2013 Erfahrungsbericht Stranmillis University College Belfast Verfasst von: Cathrin Manz Heimathochschule: PH Weingarten Gasthochschule: Stranmillis University College Belfast Zeitraum: 23. September 2013 – 23. Dezember 2013 Studienfächer: Englisch, Geschichte, kath. Theologie Studienordnung: WHRPO 2011 Semester: 5 (zum Zeitpunkt des Austausches) November 2013 Vorbereitung: Der erste Schritt ins Ausland ist die Bewerbung beim International Office der jeweiligen Hochschule. Es ist wichtig, dass man sich vor dem Bewerbungsgepräch ausreichend über das Gastland und die auserwählte Partnerhochschule informiert. Zum einen möchte man im Bewerbungsgespäch überzeugen und zum anderen sollte man genau Bescheid wissen, da man bei Erfolg an diesem Ort drei Monate oder länger leben und studieren wird. Finanziell unterstützt wird man von ERASMUS. Der Betrag kann je nach Semester varieren (ungefähr 150-200 Euro). Zusätzlich kann man Auslandsbafög beantragen. Jedoch muss man sich bewusst sein, dass ein Semester an der Stranmillis University generell etwas teurer ist, als ein Semester an der PH Weingarten. Außerdem sollte man zusätzlich finanzielle Mittel für Eintritte und Reisen/Trips einplanen. Meistens kommt es günstiger, wenn man von Deutschland nach Dublin fliegt und dann mit dem Bus nach Belfast fährt. Die Fahrt vom Dublin Airport nach Belfast dauert nicht länger als 2 Stunden (10-16 Euro). Zur Stranmillis University kann man ein Taxi (6 Pound) oder den Bus 8a (2 Pound) nehmen. Wenn man in den Halls wohnt, ist es wichtig vor der Abreise abzuklären, wann man das Zimmer beziehen kann, da die Rezeption nicht immer besetzt ist. Es ist empfehlenswert, dass man ein paar Tage vor Studienbeginn anreist, um sich schon einmal einzugewöhnen und die Gegend zu erkunden. Viele Internationals reisen schon eine Woche vor der Orientierungswoche an. Da man in Nordirland mit Pound bezahlt, ist es ratsam schon vor Abflug Geld zu wechseln. In Belfast werden an vielen Automaten keine Gebühren verlangt, wenn man Pound vom Konto abhebt. Im Gegensatz dazu wird eine Gebühr verlangt, wenn man Bargeld in Pound umtauschen will. Generell ist es eine gute Idee vor der Abreise eine Kreditkarte zu beantragen, da viele Hostels nur Kreditkartenzahlungen akzeptieren. Auch das Einrichten von Online Banking würde ich empfehlen, da man so besser die eigenen Finanzen im Blick behalten kann. Nicht vergessen sollte man einen Adapter, da die Steckdosen anderst als in Deutschland sind. Wichtig ist auch, dass man eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließt, die bei Bedarf einen kostenlosen Rücktransport abdecken würde. Darauf wird beim International Office in Stranmillis viel Wert gelegt. Außerdem sollte man sich die Europäische Krankenversicherungskarte der eigenen Versicherung ausstellen lassen. Diese ist kostenlos und deckt im Fall kleinere Unfälle ab. Das Learning Agreement sollte sorgfältig und mit Bedacht ausgefüllt werden. Man sollte sich vorher über die Kursinhalte informieren und mit den Dozenten der PH Weingarten abklären, was wie angerechnet werden kann. Wenn man erst einmal weg ist, ist es wesentlich schwieriger die Dozenten zu erreichen und eigentlich treten im Nachhinein immer Fragen auf. Unterkunft Ich habe wie die meisten anderen Internationals in den Halls gewohnt, was ich auch nie bereut habe. Die Halls sind direkt auf dem Campus gelegen. Der Vorteil ist, dass man in maximal fünf Minuten zu Fuß alle Vorlesungsräume erreichen kann. Der Campus liegt auf einem Hügel im Grünen, ca. 25 Gehminuten (3 Kilometer) vom November 2013 City Center entfernt. Das hört sich länger an, als es sich in der Praxis anfühlt. Außerdem gibt es eine sehr gute Busverbindung (8a). Es fahren unter der Woche viertelstündlich Buse in die Stadt und von der Stadt zur Stranmillis College Haltestelle. Früh Morgens und Abends fahren die Buse unregelmäßiger. Die letzten Buse fahren um 23.00 Uhr. Für ein Standartzimmer zahlt man 104 Pound pro Woche (ca. 125 Euro). In diesem Preis sind Frühstück, Dinner, Internet, Strom und Wasser inbegriffen. Außerdem werden unter der Woche die Gemeinschaftsräume in der Flat gereinigt. Eine Flat setzt sich meistens aus 10 Zimmern zusammen. Alle Zimmer sind voll möbliert (Schrank, Bett, Schreibtisch, Stuhl, Ablägeflächen) und haben ein eigenes Waschbecken mit Spiegel. Gemeinsam teilt man sich in einer Flat die Küche, die Duschen und die WCs. Die Küche kann auch als Gemeinschaftsraum genutzt werden. Leider gibt es keinerlei Küchenutensilien wie z.B. Besteck, Tassen und Töpfe. Kochen muss man eigentlich nicht selber. Das Frühstücksbuffet bietet reichlich Auswahl. Vom typisch englischen Frühstück bis hin zum Müsli. Das einzige was man wirklich vermisst ist Brot. Beim Dinner kann man zwischen 4 Hauptgerichten (eins davon ist vegetarisch) auswählen. Dazu kann man verschiedenen Beilagen wählen. Außerdem gibt es Suppe, Desserts, Früchte und Cracker. Das Essen ist natürlich nicht wie zu Hause und teilweise auch kalorienreicher, aber dennoch sehr akzeptabel. Aufjedenfall kommt man viel günstiger, wenn man das Essensangebot annimmt und nicht selber kocht, da Lebensmittel teilweise sehr teuer sind. Die Internatinales wohnen generall zusammen in den Flats. Das ist zum einen Schade, da man so weniger in Kontakt mit Nationals kommt, aber zum anderen auch sinvoll, da am Wochenende alle Nationals nach Hause fahren und nur noch die Internationals übrig bleiben. Studium an der Gasthochschule Die Mitarbeiter des International Offices sind sehr kompetent und helfen einem nach der Ankunft mit dem Learning Agreement. Für eine Vorlesung gibt es zwischen 5 und 10 ECTS. Dafür ist der Workload aber auch entsprechend höher. Den Internationals wird geraten insgesamt 30 ECTS zu absolvieren. Für die bloße Anwesenheit gibt es keine Credits. Jeder Kurs muss mit einer Prüfungsleistung abgeschlossen werden, damit die Credits anerkannt werden. Die Prüfungsleistung besteht meistens in dem Verfassen eines oder mehreren Essays. Alle Internationals besuchen die Vorlesung Northern Ireland Culture and Education (10 ECTS). In der Vorlesung werden verschiedene Themen (Geschichte, Geography, Religion, Society, Education System, Curriculum) in Bezug auf Nordirland thematisiert. Insgesamt gibt die Vorlesung einen guten Überblick über das Gastland. Zusätzlich beinhaltet der Kurs eine zweitägige Observation an einer Schule. Obwohl man nur einen kurzen Einblick erhält, ist die Hospitation sehr lehrreich und interessant. Ich habe zusätzlich die Vorlesungen Norhern Ireland Peace and Conflict und Children´s Literature besucht. Die erstgenannte Vorlesung thematisiert ausführlich die Geschichte des Gastlandes. Children´s Literature kann auch besucht werden wenn man Sekundarstufe studiert. In der Vorlesung werden verschiedene literarische Genres behandelt und es wird erwartet, dass man selbst einige Bücher ließt. Auch als International ist es kein Problem den Inhalten der Vorlesungen zu folgen und fast alle Dozenten nehmen große Rücksicht. Die Vorlesungen ähneln den heimischen Vorlesungen teilweise sehr. Der Workload ist gut zu bewältigen. In den ersten Wochen hat November 2013 man viel Freizeit. Wenn sich das Semester dem Ende zuneigt wird es etwas stressiger, da man zusätzlich die Essays schreiben muss. Alltag und Freizeit Von Montag bis Donnerstag gibt es täglich ein organisiertes Abendprogramm von der Students Union. Von der PubCrawl bis hin zur eigenen X-Faktor Produktion ist alles dabei. Die Union gibt sich sehr viel Mühe und von solch einem Angebot kann man bei uns nur träumen. Die im nahen Umkreis liegenden Pubs (Botanic Inn, Cuckoo, Egg, Parlour) laden zu regelmäßigen Besuchen ein. Insgesamt ist das Angebot für das Abendprogramm sehr gut und vielseitig. Auch die Stadt selbst bietet einige Möglichkeiten. Es gibt Konzerte, Sportevents, verschiedene Mottowochen (e.g. Food Week, Music Week) Theateraufführungen, Irish Dancing und vieles mehr. Die Events variieren je nach Aufenthaltszeitraum. Belfast ist nicht die größte Stadt, lädt aber dennoch zu zahlreichen Erkundungstouren ein. Die jüngste Geschichte spiegelt sich an zahlreichen Orten wieder (e.g. Falls Road, Shankill Road, Peace Wall). Besonders schön ist das neue Titanic Quarter mit dem Hafen, dem Titanic Museum und dem Titanic Dock und Pump House. Belfast ist eine grüne Stadt. Es gibt mehrere Parkanlagen und sobald man die Stadt verlässt, landet man in der Natur. An der Universität gibt es einen studentischen Mitarbeiter im International Office. Dieser organisiert einige Ausflüge wie zum Beispiel zum Giant´s Couseway und zahlreichen Sportevents (Eishockey, Rugby). Dennoch sollte man auch selbst aktiv werden und Trips organisieren. Nur so kann man das Maximale aus seinem Aufenthalt herausholen. Besonders sehenswert ist die North Coast mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Desweiteren sollte man unbedingt Cavehill, die Mourne Mountains, Londonderry und Dublin besuchen. Leider ist das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb von Nordirland sehr begrenzt, was teilweise sehr nervig ist. Ich bin nach Belfast gegangen weil ich mein Englisch verbessern wollte, habe aber im Endeffekt viel mehr als nur Sprachkentnisse gewonnen. Wichtig ist, dass man offen für neues ist und sich selbst nicht im Weg steht. Man lernt durch den Kontakt mit den anderen International nicht nur eine fremde, sondern viele fremde Kulturen kennen. Eine Möglichkeit die man sonst nicht hat. Auf der einen Seite studiert man, hat aber auf der anderen Seite genügend Zeit ein Land und dessen Bewohner kennenzulernen. Ich bin sehr dankbar für die Chance die mir geboten wurde und kann jedem nur empfehlen, diese Chance auch wahrzunehmen. Wenn man in ein englischsprachiges Land reisen möchte, kann ich das Stranmillis Univesity College jedem empfehlen. Die Iren sind alle sehr freundlich und aufgeschlossen und man fühlt sich schnell heimisch und die Zeit vergeht wie im Flug. Belfast ist mit seiner Geschichte und der Wandlung eine ausergewöhnliche Stadt, die es sich zu erkunden lohnt. November 2013 Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/International Office veröffentlich werden darf.