M.Sc., Double Degree-Programm

Transcrição

M.Sc., Double Degree-Programm
Akkreditierungsbericht
Akkreditierungsverfahren an der
Leuphana Universität Lüneburg
„Master Global Sustainability Science“ (M.Sc., Double Degree-Programm)
I
Ablauf des Akkreditierungsverfahrens
Vertragsschluss am: 30. Juni 2015
Eingang der Selbstdokumentation: 30. Juni 2015
Datum der Vor-Ort-Begehung: 6./7. Oktober 2015
Fachausschuss: Mathematik und Naturwissenschaften
Begleitung durch die Geschäftsstelle von ACQUIN: Dr. Stefan Handke
Beschlussfassung der Akkreditierungskommission am: 7. Dezember 2015, 27. September
2016
Mitglieder der Gutachtergruppe:

Professor Dr. med. Thomas Dandekar, Lehrstuhl für Bioinformatik, Universität Würzburg

Professor Dr. Helga Kromp-Kolb, Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit, Universität für Bodenkultur Wien

Daniela Lehner, Studentin im Studiengang European Master in Environmental Science
(EnvEuro), Double-Degree, University of Copenhagen, Dänemark und Universität Hohenheim

Professor Dr. Georg Müller-Christ, Professur für BWL, insbesondere Nachhaltigkeitsmanagement, Universität Bremen

Martin Rokitzki, Berater - Anpassung an den Klimawandel / nachhaltige Ressourcennutzung, Berlin
Datum der Veröffentlichung: 8. Januar 2016, 11. November 2016
Bewertungsgrundlage der Gutachtergruppe sind die Selbstdokumentation der Hochschule sowie die intensiven Gespräche mit Programmverantwortlichen und Lehrenden der Universität Lüneburg und der Arizona State University (Online-Konferenz), Studierenden und Vertretern der
Hochschulleitung während der Begehung vor Ort.
Als Prüfungsgrundlage dienen die „Kriterien des Akkreditierungsrates für die Akkreditierung
von Studiengängen“ in der zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses gültigen Fassung.
Im vorliegenden Bericht sind Frauen und Männer mit allen Funktionsbezeichnungen in gleicher
Weise gemeint und die männliche und weibliche Schreibweise daher nicht nebeneinander aufgeführt. Personenbezogene Aussagen, Amts-, Status-, Funktions- und Berufsbezeichnungen gelten
gleichermaßen für Frauen und Männer. Eine sprachliche Differenzierung wird aus Gründen der
besseren Lesbarkeit nicht vorgenommen.
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Inhaltsverzeichnis
II III IV Ausgangslage ................................................................................................................ 4 1 Kurzportrait der Hochschulen .................................................................................... 4 2 Einbettung des Studiengangs .................................................................................... 5 Darstellung und Bewertung ......................................................................................... 7 1 Ziele .......................................................................................................................... 7 1.1 Ziele der Institutionen .................................................................................... 7 1.2 Qualifikationsziele des Studiengangs .............................................................. 8 2 Konzept .................................................................................................................. 10 2.1 Studiengangsaufbau .................................................................................... 10 2.2 ECTS, Modularisierung und Qualifikationsziele ............................................. 12 2.3 Lernkontext ................................................................................................. 12 2.4 Zugangsvoraussetzungen ............................................................................. 13 3 Implementierung .................................................................................................... 14 3.1 Ressourcen .................................................................................................. 14 3.2 Entscheidungsprozesse, Organisation und Kooperation ................................ 15 3.3 Prüfungssystem............................................................................................ 16 3.4 Transparenz und Dokumentation ................................................................. 18 3.5 Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit ....................................... 19 4 Qualitätsmanagement ............................................................................................. 20 4.1 Qualitätsmanagement an den Universitäten in Lüneburg und Phoenix .......... 20 4.2 Instrumente der Qualitätssicherung .............................................................. 20 4.3 Stand des QMS und Wertung ...................................................................... 21 5 Resümee und Bewertung der „Kriterien des Akkreditierungsrates für die
Akkreditierung von Studiengängen“ vom 08.12.2009............................................. 21 6 Akkreditierungsempfehlung der Gutachtergruppe................................................... 22 Beschluss der Akkreditierungskommission von ACQUIN ......................................... 23 3
II
Ausgangslage
1
Kurzportrait der Hochschulen
Der Masterstudiengang „Global Sustainability Science“ (M.Sc.) wird als Double Degree Programm
gemeinsam von der Leuphana Universität Lüneburg und der Arizona State University in Phoenix
angeboten.
Die heutige Leuphana Universität Lüneburg geht aus der im Jahr 1978 eigenständig gewordenen
Pädagogischen Hochschule (PH) Lüneburg hervor. Seit 1989 trägt die Hochschule die Universitätsbezeichnung. Nach Umwandlung in eine Stiftungsuniversität im Jahr 2003 und vollzogener Fusion
mit der Fachhochschule Nordostniedersachsen im Jahr 2005 befindet sich die Leuphana Universität Lüneburg seit Mai 2006 im Prozess einer grundlegenden Neuausrichtung. Der Standort Suderburg (Bau-Wasser-Boden) ging im September 2009 an die Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel über. An der Leuphana Universität Lüneburg sind mit Stand Wintersemester 2014/15 ca.
9000 Studierende eingeschrieben.
Die Leuphana Universität Lüneburg und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und
Kultur (MWK) haben im Oktober 2010 für die Jahre 2010 bis 2012 eine Zielvereinbarung abgeschlossen. Mit dieser Zielvereinbarung hat sich die Universität zur Durchführung einer Systemakkreditierung verpflichtet. Dieses Ziel wurde mit dem erfolgreichen Abschluss des Verfahrens der
Systemakkreditierung im September 2014 erreicht. Neben den mehrjährigen Zielvereinbarungen
werden die Zahl der Studienplätze, die Einrichtung, wesentliche Änderung oder Schließung von
Studiengängen und die Maßnahmen zur Umsetzung des Hochschulpaktes in jährlichen Studienangebotszielvereinbarungen abgebildet.
Gegenwärtig gliedert sich die Leuphana Universität in vier Fakultäten. Diese sind die Fakultäten
„Bildung“, „Kulturwissenschaften“, „Nachhaltigkeit“ und „Wirtschaftswissenschaften“. An der
Fakultät „Bildung“, die 35 Professuren umfasst, findet die Verbindung von Bildungswissenschaften mit den Unterrichtsfächern Deutsch, Englisch, Mathematik, Sachunterricht, Politik, Religion,
Kunst, Musik, Sport, Biologie und Chemie sowie mit der Wirtschafts- und Sozialpädagogik statt.
Die mit 25 Professuren etwas kleinere Fakultät „Kulturwissenschaften“ vereinigt in sieben überwiegend interdisziplinär zusammengesetzten Instituten Disziplinen wie Philosophie, Geschichts-,
Literatur-, Medien- und Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Baukultur und Kulturgeographie,
Soziologie, Informatik, Kommunikationswissenschaft oder Politikwissenschaft. Die Bereiche Chemie, Informatik, Kommunikation, Management, Ökologie, Philosophie, Planung, Politik, Psychologie, Recht, Technik und VWL werden ebenfalls durch etwa 25 Professuren an der Fakultät
„Nachhaltigkeit“ vertreten. Die mit etwa 60 Professuren stärkste Fakultät ist die für „Wirtschaftswissenschaften“, an der BWL, VWL, Psychologie, Recht, Informatik und Ingenieurwissenschaften
angesiedelt sind.
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Die Arizona State University in Tempe bei Phoenix, Arizona ist mit knapp 60.000 Studierenden
und über 2.400 Mitarbeitern eine der größten staatlichen Universitäten der USA. Die 1885 gegründete Universität weist als besondere Stärke im Hochschulprofil die Ingenieurwissenschaften,
die Technische Informatik und den Bereich der Pädagogik aus. Darüber hinaus sind die Wirtschaftswissenschaften an der Universität stark vertreten. Insgesamt werden an der Universität
mehr als 300 Studienprogramme auf Bachelorniveau angeboten. Hinzu kommen Masterprogramme, die sich vor allem durch ihren starken Forschungsbezug auszeichnen.
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Einbettung des Studiengangs
Die Leuphana Universität Lüneburg verfügt mit den Studiengängen „Leuphana Bachelor“ und
„Leuphana Master“ im Vergleich zu anderen deutschen Hochschulen über ein einzigartiges Angebot. Die Studiengänge zielen weniger auf ein reines Fachstudium als vielmehr auf den Erwerb
inter- und transdisziplinärer Kompetenzen. Diese Zielsetzung spiegelt sich nicht nur in Elementen
der Studienstruktur, wie relativ frei kombinierbaren Major- und Minor-Programmen und einem
zeitlich großzügig bemessenen Komplementärstudium wider, sondern auch in hochschulorganisatorischen Elementen wie der Einrichtung des Leuphana College für die Bachelorstudierenden,
der Leuphana Graduate School für die Masterprogramme und der Professional School für Weiterbildungsstudiengänge.
Der englischsprachige Masterstudiengang „Global Sustainability Science“ (M.Sc.) ist ein Kooperationsstudiengang, der gemeinsam von der Leuphana Universität Lüneburg und der Arizona State
University angeboten wird. Absolventen erwerben jeweils einen M.Sc. Abschluss von der
Leuphana Universität und der Arizona State University.
An der Universität Lüneburg wird das Programm inhaltlich von der Fakultät Nachhaltigkeit betreut.
Die Fakultät definiert internationale Lehr- und Forschungskooperationen als wichtige Ansätze, um
sich grenzüberschreitenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsherausforderungen zu stellen. Während
die Forschungen und die beteiligten Professuren der Fakultät bereits international ausgerichtet
sind und mit europäischen wie außereuropäischen Universitäten kooperieren, soll die Internationalisierung in der Lehre, auf Bachelor- und Masterebene noch stärker entwickelt werden. In ihrer
Internationalisierungsstrategie strebt die Fakultät Nachhaltigkeit daher eine stärkere Vernetzung
mit Universitäten des Netzwerkes „Network of Programs in Sustainability“ (NEPS) sowie die Entwicklung von mindestens einem Bachelor- und Master- Double-/oder Joint Degree an. In diese
strategische Ausrichtung fügt sich die Einrichtung des Masterstudiengangs „Global Sustainability
Science“ ein, der hinsichtlich der Studienorganisation durch die Graduate School der Universität
Lüneburg begleitet wird.
An der Arizona State University wird der Studiengang durch die „School of Sustainability“ und
die „School of Life Sciences“ getragen. Die Arizona State University gehört zu den Universitäten
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im „Network of Programs in Sustainability" und bietet innerhalb der „School of Life Sciences“
und der „School of Sustainability“ Bachelor- und Masterstudiengänge zu Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften an. Mit dem Konzept der „New American University“ hat die Arizona State
University eine Vorreiterposition im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung und gewährleistet durch
problembasierte und lösungsorientierte Forschung einen Beitrag zur Lösung von gesellschaftlichen
Herausforderungen. Die dortige „School of Sustainability“ ist Teil des Global Institute of Sustainability und bearbeitet mit ihren transdisziplinären Lehr- und Forschungsaktivitäten ein weites Spektrum globaler Herausforderungen (Energie, Materialflüsse, Technologie, Wasser, internationale
Entwicklungen, Ökosysteme, soziale Transformationen, Ernährung und Politik).
Das Studium des viersemestrigen Studiengangs „Global Sustainability Science“ (M.Sc.) kann jeweils zum Wintersemester an der Leuphana Universität oder der Arizona State University aufgenommen werden. Für das Programm ist eine jährliche Aufnahmekapazität von 10 Studierenden
vorgesehen. Die aktuelle Nachfrage weist 10 Studierende in Lüneburg und wegen technischer
Verzögerungen bei der Anmeldung der ersten Masterkohorte nur 3 Studierende in Phoenix aus.
Im Studienverlauf werden 120 ECTS-Punkte erworben, von denen 65 ECTS-Punkte in Lüneburg
und 40 ECTS-Punkte an der Arizona State University erworben werden; weitere 25 ECTS-Punkte
werden für die Masterarbeit vergeben. Studiengebühren werden für das Semester an der Arizona
State University nicht erhoben. Das Studienprogramm wird ausschließlich als Vollzeitstudium angeboten.
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III
Darstellung und Bewertung
1
Ziele
1.1
Ziele der Institutionen
Die Leuphana Universität Lüneburg verfolgt die universitätsübergreifende Strategie einer Kombination von disziplinärer Ausbildung mit einer überfachlichen Ausbildung bzw. wesentlichen Querschnittskompetenzen. Vor diesem Hintergrund sollen Studierende verschiedener Fachrichtungen
möglichst viele gemeinsame Lehrveranstaltungen besuchen, um den Austausch der Fachkulturen
zu ermöglichen.
Die Leuphana Graduate School verfolgt das übergeordnete Ziel, auf Masterniveau eine interdisziplinäre Ausbildung mit fachlicher Tiefe, Praxisorientierung und Forschungsnähe zu verbinden.
Diese Art der Ausbildung soll es den Studierenden ermöglichen, fachübergreifendes Wissen mit
persönlichen Interessensschwerpunkten im Hinblick auf die zukünftige Berufstätigkeit zu kombinieren. Diese Zielbeschreibung ist in sich widersprüchlich angelegt und verweist auf einen hohen
Anspruch der Universität, allen heutigen Ansprüchen an moderner Bildung gerecht zu werden.
Dieser Anspruch ist eingebettet in ein zentrales Entwicklungsthema der Universität: der Internationalisierung von Forschung und Lehre. Eine solche Entwicklung strebt Leuphana durch den strategischen Aufbau internationaler Partnerschaften an, durch Kooperationen und Netzwerke, durch
die Steigerung der Studierendenmobilität sowie die Internationalisierung der Curricula und Module, welche die kulturelle Diversität und den Dialog fördern und zur Reflexion unterschiedlicher
Lebens- und Wissenschaftskulturen ermutigen sollen. Ein solch hoher Anspruch, der sich indes
sehr stimmig zu der Neuerfindung von Wissenschaft und Bildung anhört, wie sie in Lüneburg
gesucht wird, kann nur über sehr erlesene Studienprogramme eingelöst werden. Der Masterstudiengang „Global Sustainability Science“, der in Kooperation mit der Arizona State University angeboten wird, passt in seinem Konzept ausgezeichnet in diesen hohen Anspruch an modernen
Bildungsprozesse im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Der Masterstudiengang „Global Sustainability Science“ legt im Rahmen dieses Interdisziplinären
Ansatzes einen besonderen Schwerpunkt auf alle Bereich der Nachhaltigkeit in den Feldern Wirtschaft, Politik und Naturwissenschaft. Diese Betrachtung beschränkt sich nicht auf eine nationale
Dimension, sondern verknüpft einschlägige Aspekte auf lokaler, nationaler und globaler Ebene.
Die innovative Lernstrategie und das Nachhaltigkeitsthema sind hier in einem internationalen Master mit der Arizona State University und deren spezifischen Sustainability Schwerpunkt vereint,
sodass die Studierenden durch den Besuch zweier Universitäten mit komplementärem Wissen
über Nachhaltigkeit (insbesondere Biologie, Modellierung) vertraut gemacht werden.
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Der Internationalität der Materie entsprechend werden alle Module des Studienprogramms sowohl in Lüneburg als auch in Phoenix ausschließlich in englischer Sprache angeboten. Die enge
Verzahnung der Partnerhochschulen und der Studienaufenthalt an zwei Hochschulen in zwei unterschiedlichen Ländern gewährleisten über die fachlichen Qualifikationen hinaus den Erwerb von
sprachlichen und kulturellen Kompetenzen.
Bei der Entwicklung des Studiengangs wurden die entsprechenden rechtlichen Rahmenvorgaben
berücksichtigt. In formaler Hinsicht bestehen für die Durchführung des Masterstudiengangs daher
keine Bedenken. Die verbindlichen Normen der KMK, des Landes Niedersachsen und die Vorgaben
des Akkreditierungsrats sind für den Studiengang als erfüllt anzusehen. Die formulierten Lernziele
und Kompetenzen entsprechen dem Niveau eines Masterabschlusses nach dem Qualitätsrahmen
für deutsche Hochschulabschlüsse.
Das Studienprogramm an der Arizona State University ist in die dort etablierten Maßnahmen eingebunden. Die Qualitätssicherung orientiert sich an den Standards der „Higher Learning Commission“ (HLC). Die Einhaltung von Standards ist durch Vorgaben zu externen Akkreditierung gewährleistet. Demgemäß werden alle Studienprogramme der Arizona State University seit 1931
alle zehn Jahre von der „North Central Association Higher Learning Commission“ (re-) akkreditiert.
1.2
Qualifikationsziele des Studiengangs
Das englischsprachige Studium im Masterstudiengang „Global Sustainability Science“ ist darauf
ausgelegt, Absolventen eine internationale Berufstätigkeit in einem zunehmend globaler werden
Arbeitsmarkt zu ermöglichen oder eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Die gemeinsame Klammer für die wissenschaftliche oder praxisnahe Berufstätigkeit sieht der Studiengang in
den zu vermittelnden Kompetenzen für einen „Sustainable Solutions Manager“ oder „Change
Agent“, der in der Lage ist, zwischen Experten sowie Stakeholdern in Veränderungsprozessen in
Richtung Nachhaltigkeit zu vermitteln, diese aber auch zu initiieren, zu managen und zu evaluieren. Darüber hinaus meint der Fachbereich erkannt zu haben, dass Kompetenzen für Interkulturalität und Internationalität zunehmend in Forschung und angewendeten Arbeitsfeldern als Voraussetzung für die nächste Generation von Nachhaltigkeitswissenschaftler gefordert werden.
Als konkrete Arbeits- und Berufsfelder werden folgende Bereiche angegeben: Wissenschaft, Berufe in akademischen, forschungsnahen Kontexten mit Nachhaltigkeitsbezug; Europäische und
internationale Organisationen und Verbände sowie öffentlichen Verwaltungen; Nachhaltigkeitsmanagement und -steuerung insbesondere in international ausgerichteten Unternehmen und
Wirtschaftsverbänden; Naturschutzbiologie und -planung, Nachhaltigkeitschemie, insbesondere
in internationalen Organisationen und Verbänden. Durch geschickte Mitnutzung vorhandener
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Lehrveranstaltungen anderer Masterstudiengänge strebt es der Studiengang an, den Studierenden schon sehr früh ihren beruflichen Neigungen folgen zu können; die Auswahlmöglichkeiten
an Modulen, die auf die einzelnen Berufsfelder ausgerichtet sind, ist sehr beeindruckend für eine
so kleine Studierendenzahl.
Die Verantwortlichen für den Studiengang haben anhand des Deutschen Qualifikationsrahmens
für lebenslanges Lernen sehr detailliert beschrieben, was die Studierenden des Masters am Ende
ihres Studienprogrammes an fachbezogenem Wissen, fachbezogenen Fertigkeiten, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz erworben haben. Bekanntlich ist es nicht einfach, die Brücke zwischen
den detailliert beschriebenen Lernergebnissen gemäß dem Qualifikationsrahmen und den Inhalten
der Module nachzuvollziehen. Erschwerend ist zudem die Tatsache, dass ein Teil der Module an
der Arizona State University studiert werden, für die Modulbeschreibungen nur in einer Kurzdarstellung vorlagen. Mit Blick auf die Modulstruktur können verschiedene Antworten auf den praxisnahen und den akademischen Berufsfeldbezug gegeben werden.
Die Modulübersicht verweist auf den Anspruch, Forschungskompetenz auszubilden und damit die
Absolventen schon früh an die Möglichkeiten einer Dissertation heranzuführen. In den Gesprächen während der Begehung wurde von den Verantwortlichen in diesem Sinne die Absicht geäußert, die meisten der Absolventen in die Forschung zu locken. Demgemäß hat der Anteil der Methodenmodule und der Forschungsprojekte mit 80 ECTS-Punkten (inklusive Masterarbeit) eine
größere Bedeutung als die Vermittlung von Fachinhalten. Diese Schwerpunktsetzung wird aus den
Unterlagen nicht deutlich; sie steht gleichberechtigt neben den anderen Berufsfeldern. In den
Werbematerialien und Dokumentationen des Studiengangs sollte diese Schwerpunktsetzung auf
Forschungskompetenz deutlich herausgestellt werden.
Der Studiengang besteht aus drei Säulen, wobei in der ersten Säule Methoden der „Sustainability
Research“ beigebracht werden, in der mittleren Säule stehen Wahlfächer (electives) und die Wissensvermittlung der zahlreichen Spezialdisziplinen; die dritte Säule der Projektarbeit ist der wissenschaftlichen Befähigung und der Kreativität durch Projektarbeit gewidmet. Die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden wird sowohl im Bereich der Teamarbeit wie in der Einzelarbeit
schon mit zwei solchen Projekten im ersten Semester vorangebracht, und zwar durch die Themenwahl auch zum direkten gesellschaftlichen Engagement, etwa für arme Stadtviertel und entsprechenden Zugängen zu Nachhaltigkeit.
Ein Gespräch mit zukünftigen Studierenden des Studiengangs brachte zum Vorschein, dass die
erste Kohorte von Studierenden sehr genau über mögliche berufliche Tätigkeitsfelder informiert
waren und auch konkrete Vorstellungen über Ihre berufliche formulieren konnten, die im Einklang
mit den formulierten Qualifikationszielen stehen. Dies lässt auf eine erfolgreiche Studienberatung
und Außendarstellung bezüglich der Qualifikationsziele schließen.
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Die Leuphana Universität gelingt es, aufbauend auf vorherigen Erfahrungen im Beriech er Umweltund Nachhaltigkeitswissenschaften, eine innovative Mischung von Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln, die den zu erwartenden Anforderungen zukünftiger Arbeitsmärkte in beeindruckender Form entgegenkommt. Um Qualifikationsziele und Lernergebnisse in den kommenden Jahren den Anforderungen regelmäßig anpassen zu können, sollte eine Bedarfsanalyse
in den anvisierten Tätigkeitsfeldern nachgefragter Kompetenzen und Wissen durchgeführt werden.
2
Konzept
2.1
Studiengangsaufbau
Der Studiengang wird zu Teilen von der Leuphana Universität Lüneburg und der Arizona State
University als Vollzeitstudium ausschließlich in englischer Sprache durchgeführt. Eine Immatrikulation von jeweils 10 Studierenden pro Jahr kann in jedem Wintersemester sowohl in Lüneburg
als auch in Phoenix erfolgen. Im Studienverlauf erwerben die Studierenden insgesamt 120 ECTSPunkte über einen Zeitraum von vier Semestern; nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie jeweils
den Abschluss „Master of Science“ der Leuphana Universität und der Arizona State University.
Der Studienverlauf, den die Hochschulen wie folgt konzipiert haben, umfasst die Belegung von
Modulen in Lüneburg im Umfang von 65 ECTS-Punkten und in Phoenix im Umfang von 30 ECTSPunkten. Im ersten Semester sind die Studierenden an ihrer jeweiligen Heimatuniversität, besuchen gleichwertige Kurse in den Hauptfächern und beginnen die Zusammenarbeit durch virtuelle
Lehreinheiten mit kleineren transnationalen Teamaufgaben und eine im Austausch stattfindende
Vorbereitung auf die interkulturelle Forschungsarbeit (Research Project 1). Im zweiten Semester
sind alle Studierenden an der Leuphana Universität in Lüneburg. Dort besuchen sie weiterführende
Kurse in Strang 1, erarbeiten ihre Forschungsprojekte in Teams (Strang 2) und vertiefen ihr Studium in Wahlpflichtkursen (Strang 3). Im dritten Semester sind alle Studierenden gemeinsam an
der Arizona State University und studieren weiterführende Kurse in Strang 1, verfolgen die Durchführung ihrer Forschungsprojekte (Strang 2) und studieren vertiefend Wahl-Module (Strang 3). Im
vierten Semester schließen die Studierenden an einer der beiden Universitäten ihre Forschungsprojekte ab und dokumentieren dies im Rahmen einer Masterarbeit bzw. eines Scientific Papers.
Diese Publikationsform wird durch den Kurs „Scientific Paper Writing“ an beiden Universitäten
vorbereitet. Die Teamarbeit wird während dieses Semesters auf virtueller Ebene fortgeführt, Austausch und Lehre im „Virtual Classroom“ bieten einen Rahmen für den gemeinsamen Abschluss
des Studienprogramms.
Zu den Modulen, die im Studienverlauf neben den Forschungsprojekten belegt werden, gehören
im ersten Semester an der Arizona State University „Perspectives in Sustainability“, „Research
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Design and Methods for Sustainability“ und „Social-Ecological-Technical-Systems“. In Lüneburg
beinhaltet das erste Semester „Sustainability Science“, „Research Methods in Sustainability Science“, „Advanced Fundamentals (natural sciences)“ und „Advanced Fundamentals (social sciences)“.
Das zweite Semester umfasst für alle Studierenden „Research Methods in Sustainability Sciences“,
„Sustainability, Governance and Law“ und zwei Wahlpflichtmodule aus Bereichen wie Geochemie, Erdsysteme im Klimawandel, Makroökologie und Biologie des Globalen Wandels oder Naturschutzbiologie.
Im dritten Semester sind Wahlpflichtmodule aus dem Methodenbereich und aus einem allgemeinen Wahlpflichtkorb vorgesehen. Zu den methodisch ausgerichteten Modulen gehören zum Beispiel „GIS for Planners“, „Survey Research and Multivariate Statistics“, „Mathematical Concepts
& Tools in Sustainability“ oder „Grant Writing for Nonprofit Organizations“. Die allgemeinen
Wahlpflichtmodule decken einen breiten Fächerkanon ab und sollten aus dem Angebot außerhalb
der School of Sustainability gewählt werden.
Breit werden durch das Studiengangskonzept alle Möglichkeiten der Nachhaltigkeit im späteren
Berufsfeld durch den Studiengang ausgelotet, sowohl die Fachkompetenz für komplexe Systeme
(ein „Catalyst“ oder „Analyst“) wie auch für „Transformational Change in Sustainability Sciences“
(ein „Changer“). Das besondere Profil ist so gestaltet, dass aber besonders gut auch „Broker Skills“, d.h. das Verhandeln zwischen den verschiedenen Akteuren des gesellschaftlichen Wandels
im Hinblick auf Nachhaltigkeit, gestärkt werden. Die vernünftige, breite aber dennoch geschärfte
berufspraktische Ausrichtung kann damit besonders empfohlen werden.
Das Curriculum deckt nach Einschätzung der Gutachtergruppe weite Bereiche der Nachhaltigkeitsforschung ab, hierunter zum Beispiel auch naturwissenschaftliche Aspekt, deren Vermittlung
auf Masterniveau stattfindet. Vor diesem Hintergrund ist es nach Aussage der Programmverantwortlichen häufig erforderlich, dass Studierende ohne ausreichende Vorkenntnisse für einzelne
Module vorbereitende Kurse in der vorlesungsfreien Zeit besuchen. Die Studierenden bestätigten
während der Vor-Ort-Begehung, dass ihnen diese Empfehlung seitens der Hochschule frühzeitig
bekannt gewesen sei. Zumindest in der Außendarstellung des Studiengangs sollte dennoch deutlicher darauf hingewiesen werden, dass Studierende für Module, in denen keine ausreichenden
fachlichen Vorkenntnisse vorhanden sind, Vorkurse besuchen sollten. Hierbei sollte auch dargestellt werden, dass für diese zusätzlichen Kurse keine ECTS-Punkte vergeben werden.
Der Studienplan ist für den Double Degree sehr sinnvoll gestaltet. Insbesondere durch ein vollständiges drittes Semester als Auslandssemester an der Arizona State University werden interkulturelle Kompetenzen erworben. Eine Überschneidungsfreiheit aller Kombinationen im Studienverlauf ist gewährleistet.
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2.2
ECTS, Modularisierung und Qualifikationsziele
Der Masterstudiengang „Global Sustainability Science“ ist durchgängig strukturiert und modularisiert. Die Module umfassen zwischen 3 und 10 ECTS-Punkte, wobei für einen ECTS-Punkt 30
Stunden studentischer Arbeitslast zugrunde gelegt werden. Alle Module sind mit ECTS-Punkten
versehen und der gesamte Workload ist im Modulhandbuch ausgewiesen. Für die Module an der
Arizona State University sind zudem Kreditpunkte nach dem US-System ausgewiesen, wobei einem US-Kreditpunkt drei ECTS-Punkte entsprechen. Ein Modul umfasst durchweg mehrere Lehrveranstaltungen. Für die Masterarbeit an der Universität Lüneburg werden 25 ECTS-Punkte vergeben; zusätzlich 5 ECTS-Punkte sind für ein „Master Forum“ vorgesehen“. An der Arizona State
University entsprechen dem insgesamt 10 US-Kreditpunkte, die in „Synthesis for Sustainability
Research“, „Scientific Paper“ und „Community of Scholars“ erreicht werden.
Der Studiengang ist insgesamt sehr sinnvoll aufgebaut, die drei Säulen sowie die Projektarbeiten
und das innovative, transdisziplinäre Lernen, auch im Hinblick auf Methodiken, sind besonders
hervorzuheben. Die Module sind für den Erwerb der vorgesehenen Qualifikationsziele sehr sinnvoll
und erlauben eine ordentliche Auswahl von Spezialisierungen für jedes der intendierten Berufsziele und Akteursrollen im Bereich Sustainability. Die Modulbeschreibungen sollten jedoch um
weitere Informationen zu den Anforderungsempfehlungen für die erfolgreiche Belegung ergänzt
werden.
Insbesondere durch seine ausgeprägte Interdisziplinarität erscheint das Studienprogramm durchaus geeignet zur Förderung der Fach- und Sozialkompetenzen und vermag Selbstständigkeit –
nicht zuletzt durch die integrierten Forschungsprojekte – zu fördern. Zudem besteht ausreichende
Planungssicherheit für Studierende und die Studierbarkeit ist in der vorgesehenen Konzeption gegeben.
2.3
Lernkontext
Im Rahmen des Masterstudiums sind diverse Lern- und Prüfungsformen vorgesehen. Der überwiegende Teil der Module ist durch einen seminaristischen Charakter geprägt. Besonders hervorzuheben sind in dem Studiengang die Forschungsprojekte, die studienbegleitend als Gruppenarbeit ab dem ersten Semester bearbeitet werden. Die Anfertigung von kleineren wissenschaftlichen
Arbeiten und die Präsentation der Ergebnisse werden unterstützt durch Angebote eines „Scientific
Paper Writing“ in englischer Sprache und durch die konkrete Ausgestaltung der Veranstaltungsformen zwischen Vorlesung und Seminar. Praktika außerhalb der beiden Universitäten sieht das
Studienprogramm nicht vor; dies ist eine bewusste Entscheidung angesichts des Studienplans mit
Auslandsphase und Projektarbeit. Insgesamt können die Lehrmethoden für den Studiengang als
geeignet eingeschätzt werden; dies gilt auch für die Vermittlung methodischer Kompetenzen.
12
2.4
Zugangsvoraussetzungen
Bei dem an der Leuphana Universität Lüneburg und der Arizona State University durchgeführten
Studiengang liegt die rechtliche Verantwortung für die Zulassung und Vergabe der jeweils zehn
Studienplätze bei der jeweiligen Universität. Beide Partneruniversitäten haben in ihrem Kooperationsvertrage einvernehmlich Zugangsvoraussetzungen abgestimmt und in den Rechtsdokumenten der beiden Hochschulen manifestiert.
Die Zugangsvoraussetzungen für das erste Fachsemester in Lüneburg enthalten ein näher spezifiziertes Erfordernis besonderer Englisch-Kenntnisse. Studienbewerber müssen Kenntnisse vorweisen, die einem TOEFL-Test mit 92 Punkten, einem Cambridge Advanced Certificate of English der
Stufe B oder ähnlichen, in der Zugangsordnung definierten Kompetenzen entsprechen. Diese Zugangsvoraussetzung ist eine für ein ausschließlich in englischer Sprache durchgeführtes Studienprogramm unverzichtbare Bedingung.
Die Zugangsvoraussetzungen gehen darüber hinaus von einem erfolgreichen Bachelorabschluss
aus. Mit dem vorangegangenen Studium müssen mindestens jeweils 30 ECTS-Punkte in zwei der
im Masterstudiengang enthaltenen Fächer/Disziplinen oder mindestens 60 ECTS-Punkte aus einem geeigneten Studiengang bzw. aus fachlich einschlägigen Modulen, die auf die Studieninhalte
des jeweiligen Masterstudiengangs hinführen, nachgewiesen werden.
Für den Master „Global Sustainability Science“ wird zudem eine Auswahl anhand der Note zugelassen. Dies ist ein adäquates Auswahlverfahren, das bei zunehmender Bekanntheit des Studiengangs durch ein mehrstufiges Verfahren (z.B. Motivationsschreiben; Zugangsklausur prüft Nachhaltigkeitswissen ab; persönliches Interview) gegebenenfalls ergänzt werden kann. Das Zulassungs- und Auswahlverfahren für den Studiengang wird insgesamt als gut dokumentiert und vor
dem Hintergrund der zu erreichenden Kompetenzziele sinnvoll angesehen.
Die Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen erfolgt auf Grundlage der
geltenden Ordnung ebenso wie die Anrechnung von Studien- und Prüfungsleistungen, die an
anderen Hochschulen erworben worden sind. Den Vorgaben der KMK und den Anforderungen
der Lissabon-Konvention wird damit im Gesamtstudiengang grundsätzlich entsprochen. Nachvollziehbar, aber formal bedenklich ist jedoch die Festlegung in der Rahmenprüfungsordnung (§ 20
Abs. 8) der Universität Lüneburg, dass Studien- und Prüfungsleistungen, die älter als zehn Jahre
sind, nicht anerkannt werden. Diese pauschale Ausschlussregelung widerspricht dem Gedanken
der kompetenzorientierten Anerkennung von Leistungen der Lissabon-Konvention, sodass die
Hochschule die Rahmenprüfungsordnung mit dieser in Einklang bringen muss.
13
3
Implementierung
3.1
Ressourcen
Für die Durchführung des Studiengangs „Global Sustainability Science“ sind die verfügbaren personellen, sachlichen und finanziellen Ressourcen von Bedeutung. Bei deren Beurteilung kommt
die Gutachtergruppe zu einem insgesamt positiven Ergebnis.
Personelle Ressourcen
Die personellen Ressourcen des Studienprogramms sind im Lehrendenhandbuch der Leuphana
Universität mit persönlichen Profilen der Lehrenden ebenso wie in der Kapazitätsverteilung und
dem Modellstudienplan dargestellt. Die Lehrenden der Arizona State University sind ebenfalls gelistet und aktuelle Informationen können über die Homepage der Universität abgerufen werden.
Die Lehrenden erscheinen dabei für die ihnen übertragenen Aufgaben sehr gut qualifiziert.
Es steht zwar nur eine vergleichsweise kleine Fakultät zur Verfügung (25 Professuren), die Studierenden aber durch die Expertise auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit in allen Schattierungen, insbesondere Umweltchemie und Biodiversität sowie, ein besonderes Merkmal der Leuphana Universität, auch im Hinblick auf die Sozialwissenschaften sehr viel zu bieten hat. Die Ressourcen sind
also vollkommen ausreichend und schärfen intensiv und attraktiv das Profil des Studienganges.
Verflechtungen mit anderen Studiengängen wurden berücksichtigt. Im Rahmen des Master Programms wurden die Module „Research Methods in Sustainability Science“ und „Research Project“
1 und 2 neu entwickelt. Alle anderen Lehrveranstaltungen werden mit vorhandenen Studiengängen gemeinsam abgehalten. Es besteht ausreichend Kapazität da zehn Studienplätze des Masters
„Sustainability Science“ in die neue Studienrichtung umgewandelt wurden. Darüber hinaus führt
das Verhältnis von Lehrenden zu Studierenden durch das Zulassungsmaximum von zehn Studierenden je Universität zu einer intensiven Betreuungsmöglichkeit. Künftig sollen auch Teile der
neuen Studiengangskomponenten für andere Masterstudiengänge geöffnet werden.
Laut Selbstdokumentation und Kooperationsvertrag zwischen den beiden Partneruniversitäten
werden Gastdozenturen an beiden Hochschulen gezielt gefördert. Außerdem gab es bereits erfolgreichen Lehrendenaustausch zwischen den Institutionen. Einige Module sollen im TeamTeaching von beiden Universitäten gemeinsam angeboten werden und auch eine Vergabe von
Lehraufträgen an externe Dozenten ist geplant. Auch eine Erhöhung des interdisziplinären TeamTeaching wäre wünschenswert.
Es ist geplant, den geringen Frauenanteil der beteiligten Professuren in Lüneburg durch zukünftige
Neubesetzungen zu erhöhen. Die Universität Lüneburg verfügt über geeignete Maßnahmen zur
Personalentwicklung und -qualifizierung, in die auch die Dozenten des Masterstudiengangs „Global Sustainability Science“ integriert sind. Jährlich wird eine herausragende, von Studierenden
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nominierte Lehrveranstaltung sowie ein innovatives Lehrkonzept an der Graduate School mit dem
Leuphana Lehrpreis von jeweils 1.000 Euro nominiert. Das Preisgeld wird für die Verbesserung der
Lehre eingesetzt. Zusätzlich zu einer kostenlosen Lernwerkstadt, einem hochschuldidaktischen
Zertifikationsprogramm und Unterstützung zur Lehre in English, gibt es seit Januar 2015 eine
Workshop-Reihe von Lehrpreisträgern. Akademischen Mitarbeiter werden durch einen Förderfonds zusätzlich bei nationalen und internationalen Konferenzteilnahmen unterstützt.
Räumliche Ressourcen
Im Jahr 2017 wird ein Neubau an der Universität Lüneburg die räumliche Ressourcen, insbesondere Veranstaltungsräume die sowohl von der Universität als auch von externen Akteuren genutzt
werden können, erweitern. Dies unterstützt die transdisziplinäre Zielsetzung des Studiengangs.
Die „School of Life Science“ und die „School of Sustainability“ befinden sich am Hauptcampus
der Arizona State University mit ausreichender räumlicher Ausstattung und studentischen Arbeitsplätzen. Zudem verfügen beide Universitäten über einen virtuellen Hörsaal zur Durchführung des
studienbegleitenden Forschungsprojekts.
Finanziellen Ressourcen
Die finanziellen Ressourcen sind in angemessener Weise vorhanden. Die Leuphana Universität erhält jährlich Landesmitteln, Mittel aus dem Hochschulpakt 2020, sowie Drittmittel in nennenswertem Umfang. Ein Antrag auf Förderung von Double Degree Programmen wird beim DAAD gestellt. Für den Akkreditierungszeitraum ist somit auch der Masterstudiengang GSS gesichert.
3.2
Entscheidungsprozesse, Organisation und Kooperation
Die grundlegenden Strukturen der Organisation von Studium und Lehre an der Leuphana Universität waren Gegenstand einer Strukturbegutachtung des Systems der Studiengänge Leuphana Bachelor und Leuphana Master im Jahr 2010. Darüber hinaus wurden die Entscheidungsprozesse
der Universität und die Organisation aller Studienprogramme im 2014 abgeschlossenen Verfahren
der Systemakkreditierung positiv bewertet. Der Masterstudiengang „Global Sustainability Sci-
ence“ ist in das Gesamtkonzept der Leuphana Universität und der Arizona State University eingebunden und wird durch etablierte Strukturen getragen.
Im Kooperationsvertrag sind Programmverantwortliche und -koordinatoren sowie Zuständigkeiten bei Durchführung und Struktur beider Universitäten benannt. Während Modulverantwortliche
der Universität Lüneburg bekannt sind, werden sie im Modulhandbuch der Arizona State University nicht erwähnt. Ein „academic advisor“ soll den Studierenden zur Beratung zur Verfügung
stehen. An der Arizona State University ist zudem ein „faculty advisor“ für die jährliche Dokumentation des Fortschrittes der Studierenden verantwortlich. Eine schriftliche Festlegung bezüglich der
Beratung der Studierenden wäre sinnvoll, um eine einheitliche Definition der Schwerpunktsetzung
15
gegenüber den Studierenden und damit die Umsetzung der Programmziele zu gewährleisten. Es
ist positiv hervorzuheben, dass keine regulären Studiengebühren für die jeweiligen Austauschstudierenden erhoben werden.
Die Leuphana Universität verfügt über ein umfassendes Qualitätsmanagement, in welchem studentische Belange berücksichtigt werden. Studierende haben die Möglichkeit im dritten Semester
an einem Qualitätszirkel sowie an laufenden Lehrveranstaltungsevaluierungen teilzunehmen. Zudem werden studentische Vertreter in Hochschulgremien, der Studienkommission und Fakultät
eingebunden. In zwei Jahren soll laut Selbstdokumentation auch ein Programmbeirat eingesetzt
werden. An der Universität in Phoenix werden die Standards der „Academic Program Review“
sowie der „Higher Learning Commission“ eingehalten.
Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Universitäten in diesem Masterprogram ist als sehr
sinnvoll zu betrachten, da die Idee des Studiengangs dem gemeinsamen Konzept des „Global
Classrooms“ entsprang. Für die Universität Lüneburg stellt dies ein weiteres Element der Internationalisierungsstrategie der Universität dar. Jedoch ist dies der erste angebotene internationale
Studiengang und Double Degree der Arizona State University. Weiterer Bestandteil dieser Strategie ist die Initiation des „Network for Programs in Transformation Sustainability“ durch beide
Institutionen im März 2015. An beiden Universitäten ist die Schwerpunktsetzung auf Sustainability
und die transdisziplinäre Zusammenarbeit mit lokalen bzw. regionalen Stakeholdern hervorzuheben, welche besonderes im studienbegleitenden Projekt, eine Kooperation mit der beruflichen
Praxis darstellt.
Der Studiengang ist insgesamt sehr gut organisiert, es gibt spezifisches Personal und transparente
Rollen und Entscheidungsprozesse für die Studiengangsplanung, das Qualitätsmanagement, Dekan und Studiendekan, Lehrkoordinatoren, die in die Entscheidungsprozesse eingearbeitet sind
und eine stete Verbesserung der Studienqualität gemeinsam iterativ ermöglichen. Die Vertretung
der Studierenden und die persönliche Einbindung der Studierenden durch Mentoring sind in hohem Maße berücksichtigt. Die Kollaboration mit der Arizona State University könnte im weiteren
Ausbau auch zu einem Joint Programme ausgeweitet werden.
3.3
Prüfungssystem
Es liegen Prüfungsordnungen beider Universitäten vor. Prüfungsangelegenheiten werden laut Kooperationsvertrag an den Universitäten separat behandelt, jedoch gibt es Vereinbarungen über
Informationspflicht und Anrechenbarkeiten. Eine Rahmenprüfungsordnung und eine Fachspezifische Anlage für den Masterstudiengang liegen vor und sind einer Rechtsprüfung unterzogen worden. Die Prüfungen erfolgen modulbezogen sowie wissens- und kompetenzorientiert. Absolvierte
Module an der jeweiligen Partneruniversität werden vollumfänglich anerkannt. Erfahrungen mit
16
unterschiedlichen Vorlesungs- und Prüfungszeiten zwischen den beiden Universitäten konnten
bereits im „Global Classroom“ gemacht werden.
Aufgrund der Festlegung der Fachspezifischen Anlage zur Prüfungsordnung an der Leuphana Universität ist vorgesehen, dass die Masterarbeit an einer der beiden Partneruniversitäten verfasst
werden kann und die Studierenden hier frei wählen können. Die Prüfungsform von mehreren
wissenschaftlichen Publikationen ist an der Leuphana Universität laut der neuen Rahmenprüfungsordnung als Masterarbeit zulässig.
Die modulbezogenen Prüfungen werden außer über zwei praktische Leistungen und die dreimalige Option einer Klausur (jeweils Wahlpflichtfächer) ausschließlich in Form von wissenschaftlichen
Arbeiten abgelegt. Dies fördert den wissenschaftlichen Schwerpunkt des Studienganges. Zusätzlich führen die studienbegleitende Projektteamarbeit und die häufige Lehrveranstaltungsform von
Seminaren zu einer Förderung der personellen Kompetenz der Studierenden.
Mit einem Umfang von 30 ECTS-Punkten pro Semester und Vorlesungen im Umfang von zumeist
5 oder 10 ECTS-Punkten ist die Prüfungsbelastung und -dichte formal als angemessen und studierbar zu betrachten. Das Verfassen vier wissenschaftlicher Arbeiten und parallel eines Projektes
kann jedoch vereinzelt zu hohem Druck, abhängig von Umfang und zeitlicher Verteilung der Aufgabenstellungs- und Abgabetermine, führen.
Es gibt die Möglichkeit, Prüfungen in Form von Klausuren oder Hausarbeiten auch nach Abreise
an der jeweilig anderen Universität zu wiederholen. Mit Ausnahme des Research Projects sind so
alle Prüfungen zweimal wiederholbar.
Nicht alle Module im Modulhandbuch enthalten Angaben der Lehr-und Lernmengen. Die reale
Studien- und Prüfungsbelastung sollte daher gezielt durch laufende Lehrveranstaltungsevaluierungen analysiert werden.
Die Anmeldung zu Klausuren erfolgt online über das System „qis“ (Lüneburg) bzw. MyASU. Zu
allen anderen Prüfungsformen melden sich die Studierenden bei den Lehrenden an. In allen Studienprogrammen werden die Prüfungen studienbegleitend abgelegt.
Die Prüfungsordnung der Universität Lüneburg enthält einen Nachteilsausgleich für Studierende
mit Behinderung (§ 14 der Rahmenprüfungsordnung). Bei besonderen Ereignissen, wie Krankheit,
ist die jeweilige Universität verpflichtet den Studierenden im Bereich ihrer Möglichkeiten beizustehen oder an andere Institutionen weiterzuleiten. An der Leuphana Universität wird es die Möglichkeit geben in den Master „Nachhaltigkeitswissenschaften“ zu wechseln, sollte ein Auslandsaufenthalt nicht mehr möglich sein. Ein Abschluss desselben Studiengangs ohne Aufenthalt an
der Arizona State University ist nicht vorgesehen.
17
3.4
Transparenz und Dokumentation
In der ersten Kohorte im WS 2015/16 lag die Bewerberzahl bei 30 Bewerbern in Lüneburg. Obwohl, in der ersten Kohorte nur eine Studentin direkt aus der Universität Lüneburg kam, gab es
überwiegend deutschsprachige Bewerber, was mit der internen Ausschreibung begründet werden
kann. An der Arizona State University haben sich im ersten Jahrgang nur drei Studierende eingeschrieben, was an dem frühen Zulassungszeitpunkt lag. Dies kann die Zusammenarbeit der aktuellen Kohorte erschweren und soll in der nächsten durch eine höhere Transparenz des Zulassungsvorganges für alle angesprochenen Zielgruppen des Studiengangs vermieden werden.
Der Kooperationsvertrag enthält die Passage „each student in the Program must meet the admission requirements of both ASU and LUL“. Jedoch unterscheiden sich diese voneinander. Die Zulassungsvoraussetzungen könnten in einem Dokument für die Bewerber zusammengefasst werden. Insbesondere sollten die Studierenden der Universität Lüneburg auf die „Satisfactory Academic Progress Policy“ der Arizona State University aufmerksam gemacht werden.
Auf der Homepage der Leuphana Universität stehen derzeit alle wichtigen Informationen den Inhalt, Zulassungsvoraussetzungen, Ansprechpartnern und dem Ablauf des Studienganges betreffend zur Verfügung. Derzeit gibt es jedoch keine öffentlich zugänglichen Informationen über das
Studium auf der Homepage der Arizona State University. Es fehlen Informationen über den genauen Ablauf des Auslandsaufenthalts, Ablauf des Masterprojektes und Inhalte von Modulen an
der Universität in Phoenix. Dies wird aber ab dem zweiten Semester verfügbar sein.
Nach Abschluss des Studiums erhalten die Studierenden jeweils ein Masterzeugnis der beiden
Universitäten, ein Diploma Supplement sowie ein Transcript of Records. Die ECTS-Note wird im
Zeugnis neben dem erreichten Mastergrad ausgewiesen. Es ist insgesamt festzustellen, dass Studienprogramm, Studienverläufe, Prüfungsanforderungen und Nachteilsausgleichsregelungen dokumentiert sind. Die Dokumentation der relevanten Informationen des Studiengangs kann daher
als angemessen und die Transparenz für Studierende und Interessierte als gut bewertet werden.
Für das Programm liegt der Kooperationsvertrag zwischen der Leuphana Universität Lüneburg und
der Arizona State University vor. Im Kooperationsvertrag werden angemessene Informations- und
Beratungsangebote für die Studierenden bezüglich der individuellen Wohnraumsuche, benötigter
Reisedokumente, Gesundheit, Sicherheit, kulturellen Umstellung, Kursregistrierung sichergestellt.
Diese Aufgabe übernimmt zentral das International Office in Lüneburg. An der Arizona State University werden diese Aufgaben durch das „International Students and Schools Center“ übernommen.
An der Universität Lüneburg ist die Studienberatung der Graduate School für allgemeine Beratung
während des Studiums sowie für den beruflichen Einstieg zuständig. Eine Ombudsperson für Studierende und der Career Service runden das Beratungsangebot ab. Es steht ein umfang-reiches
18
Angebot von Einzelberatung, Informationsveranstaltungen, Broschüren und Workshops zur Verfügung. Die individuelle Studienberatung soll sicherstellen dass Studierende Wahlpflicht-module
belegen die ein angestrebtes Kompetenzprofil sicherstellen. Die Studierenden sind bei der Wahl
weitgehend eigenverantwortlich, die Professoren sind jedoch dienstvertraglich zur fachlichen Beratung verpflichtet. Ein spezielles Mentoring-Programm für Studierende mit trans- und interdisziplinären Forschungsinteressen ist für diesen Studiengang besonders hervorzuheben. Finanzielle
Unterstützung der Studierenden im Auslandsaufenthalt besteht durch BAföG, Stiftungsförderungen und zinslose Kredite von der Niedersachsenbank.
Allgemeine und formelle Fragen werden an der Arizona State University durch einen „Graduate
Coordinator“ behandelt. Für fachliche und berufsorientierende Beratung steht der „Faculty Advisor“ zur Verfügung. Zusätzlich wird jedem Studierenden ein hauptamtlicher Studierendenberater
zugewiesen.
3.5
Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit
Die grundlegenden Aspekte zu Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit von Studierenden in besonderen Lebenslagen, insbesondere Studierende mit Kindern, ausländische Studierende, werden von den Universitäten Lüneburg und Phoenix sehr gut berücksichtigt.
Der Kooperationsvertrag enthält eine „non-discrimination clause“. Die Leuphana Universität fördert Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit von Studierenden in besonderen Lebenslagen zusätzlich durch das Konzept des Integrativen Gendering. Lehrende und Studierende werden dabei mit verschiedenen Informationsmaßnahmen angesprochen. Barriere freier Zugang und
familienfreundliche Sprechstundenzeiten sowie spezifische Beratung im Frauen- und Gleichstellungsbüro sind gewährleistet. Gemeinsam mit den Maßnahmen zur Beratung und Information
von ausländischen Studierenden wird dieser Aspekt von der Universität Lüneburg sehr gut umgesetzt. Zusätzlich soll in diesem Studienprogramm die Schlüsselkompetenz „collaborative competencies“ im Rahmen der Lehre und strukturierte Reflektion durch die Teamarbeit in den Forschungsprojekten gefördert werden. Dafür werden auch die Teams in Zukunft in ausgewogenere
Weise nach Fachrichtung, Geschlecht, Herkunftshochschule usw. gebildet. Die Maßnahmen zur
Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit sind für den Studiengang daher an beiden Universitäten als gut zu bewerten.
19
4
Qualitätsmanagement
4.1
Qualitätsmanagement an den Universitäten in Lüneburg und Phoenix
Die Leuphana Universität hat bereits vor der Einführung des Masterprogramms „Global Sustainability Science“ (M.Sc.) ein umfangreiches Qualitätsmanagement etabliert. In dieses System sind
alle dezentralen und zentralen Einheiten der Universität eingebunden.
Auf Hochschulebene steuert eine Stabsstelle für Qualitätsmanagement beim Präsidenten (Team
Q) mit den Bereichen „Akkreditierung und interne Überprüfung“, „Zielvereinbarung und Kapazitätsberechnung“, „Lehrevaluation“, „Daten und Statistik“ und „Kommunikation und Dokumentation“ alle wesentlichen qualitätsbezogenen Prozesse. Zudem berät ein hochschulweiter Qualitätsbeirat in allen Qualitätsfragen. Rechtliche Grundlage des Qualitätswesens ist die Verfahrensrichtlinie des Präsidiums zur Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre an der Leuphana.
Für das Studienprogramm „Global Sustainability Science“ existiert ein Programmbeauftragter,
dem wesentliche Aufgaben der Qualitätssicherung des Programms übertragen wurden. Der Programmbeauftragte wird in den kommenden Jahren von einem Programmbeirat unterstützt, der
sich u.a. aus externen Beratern zusammensetzt.
Auf Seiten des Kooperationspartners im Double Degree Programm verfügt die Arizona State University über ein etabliertes Qualitätsmanagementsystem. Dieses beinhaltet Standards und Prozessen der Higher Learning Commission. Entsprechende Berichte über die Entwicklung des Qualitätsmanagements waren den Selbstdokumentationsunterlagen zu entnehmen.
4.2
4.2.1
Instrumente der Qualitätssicherung
Qualitätssicherung im Studienprogramm an der Universität Lüneburg
Zentrale Instrumente der Qualitätssicherung im Programm sind der Qualitätszirkel und der Programmbeirat. Der Qualitätszirkel findet einmal jährlich statt und wird für den Studiengang „Global
Sustainability Science“ erstmalig im Wintersemester 2016/17 durchgeführt. Hierzu lädt der Programmverantwortliche alle Studierenden ein. Zu Beginn sollen jeweils die Ergebnisse des vorangegangenen Zirkels besprochen werden. Es handelt sich nicht um ein Beschlussgremium, sondern
der Zirkel dient allein der Erhebung der Daten zum Studiengang, die in einen Lehrbericht gefasst
werden. Der Lehrbericht dient als Grundlage der Diskussion und Beschlussfassung in den Gremien
der Universität. Durch die Einbindung in den zentralen Regelkreis Studienprogrammentwicklung
wird sichergestellt, dass die zentralen Zielvorgaben in die Weiterentwicklung des Programms eingebracht werden können.
Als weiteres Instrument der Qualitätssicherung ist vorgesehen, nach der erstmaligen externen Programmakkreditierung – dann im Rahmen des internen Qualitätssicherungssystems alle sieben
20
Jahre – unter Beteiligung des Programmbeirats ein Entwicklungsgespräch einschließlich eines
Maßnahmenberichts (ggf. mit Auflagen) zu führen und auszuwerten.
4.2.2
Gewährleistung der Qualität an der Arizona State University
Die Leuphana Universität ist verantwortlich für die Qualität des gesamten Programms. Daher muss
die Qualität für das zweite Studienjahr an der Arizona State University abgesichert werden. Die
Arizona State University hat die deutschen Vorgaben erfüllt. Insbesondere findet dort ein internes
und externes Prüfverfahren zur Überprüfung und Reflexion der Lehrqualität Anwendung. Hierdurch wird sichergestellt, dass die grundlegenden Anforderungen an die Qualitätssicherung auch
an der Partnerhochschule erfüllt werden.
Durch die Absolventenbefragungen kann auf Seiten der Leuphana gewährleistet werden, dass
Erkenntnisse aus dem dritten Studiensemester in die Qualitätssicherung, auch über den Qualitätszirkel im Programm, eingebracht werden. Die Qualitätskohärenz wird darüber hinaus von der
Kommunikation der Programmbeauftragten auf beiden Seiten abhängen.
4.3
Stand des QMS und Wertung
Unter dem Dach der zentralen Vorgaben greifen die Qualitätsstrukturen der Leuphana für das
vorliegende Programm. Ein Qualitätszirkel wird nach Anlauf des Studiengangs durchgeführt. Dieser wird – wie auch in anderen Studienprogrammen – durch das Team Q moderiert.
Das Programm ist mit maximal 10 Teilnehmern in Lüneburg und Phoenix quantitativ begrenzt.
Derzeit wird das Studierendenkontingent nicht ausgeschöpft. Die überschaubare Gruppengröße
erleichtert die kontinuierliche Verbesserung im stetigen Dialog mit den Dozenten.
Die Leuphana verfügt über ein sehr gutes Qualitätsmanagementsystem mit definierten Organisations- und Entscheidungsstrukturen die über erfolgreiche Qualitätszyklen auch eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Studiengangs ermöglichen, davon konnte sich die Gutachtergruppe
in ausführlichen Gesprächen überzeugen.
5
Resümee und Bewertung der „Kriterien des Akkreditierungsrates für die
Akkreditierung von Studiengängen“ vom 08.12.20091
Der begutachtete Studiengang entspricht den Anforderungen des Qualifikationsrahmens für
deutsche Hochschulabschlüsse vom 21.04.2005, den landesspezifischen Strukturvorgaben für die
Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen sowie der verbindlichen Auslegung und
Zusammenfassung dieser Dokumente durch den Akkreditierungsrat (Kriterium 2 „Konzeptionelle
1
I.d.F. vom 20. Februar 2013.
21
Einordnung des Studiengangs in das Studiensystem“). Der Studiengang entspricht den Anforderungen der Ländergemeinsamen Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen vom 10.10.2003 i.d.F. vom 04.02.2010.
Hinsichtlich der weiteren Kriterien des Akkreditierungsrates stellen die Gutachter fest, dass die
Kriterien „Qualifikationsziele“ (Kriterium 1), „Studierbarkeit“ (Kriterium 4), „Prüfungssystem“
(Kriterium 5) „Studiengangsbezogene Kooperationen“ (Kriterium 6), „Ausstattung“ (Kriterium 7),
„Transparenz und Dokumentation“ (Kriterium 8), „Qualitätssicherung und Weiterentwicklung“
(Kriterium 9) sowie „Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit“ (Kriterium 11) erfüllt sind.
Hinsichtlich des Kriteriums 3 („Studiengangskonzept“) sehen die Gutachter die Umsetzung der
Lissabon-Konvention nur als teilweise erfüllt an, da die Universität Lüneburg eine Anrechnung von
Studien- und Prüfungsleitungen ausschließt, die älter als 10 Jahre sind.
Das Kriterium 2.10 („Studiengänge mit besonderem Profilanspruch“) entfällt.
6
Akkreditierungsempfehlung der Gutachtergruppe
Die Gutachtergruppe empfiehlt folgenden Beschluss: die Akkreditierung mit Auflagen.
Die Gutachtergruppe empfiehlt folgende Auflage:

Die pauschale Festlegung in der Rahmenprüfungsordnung (§ 20 Abs. 8) der Universität
Lüneburg, dass Studien- und Prüfungsleistungen, die älter als zehn Jahre sind, nicht anerkannt werden, widerspricht dem Gedanken der kompetenzorientierten Anerkennung von
Leistungen der Lissabon-Konvention, sodass die Hochschule die Rahmenprüfungsordnung
mit dieser in Einklang bringen muss.
22
IV
Beschluss der Akkreditierungskommission von ACQUIN2
1
Akkreditierungsbeschluss
Auf der Grundlage des Gutachterberichts, der Stellungnahme der Hochschule und der Stellungnahme des Fachausschusses fasste die Akkreditierungskommission in ihrer Sitzung am 7. Dezember 2015 folgenden Beschluss:
Der Masterstudiengang „Master Global Sustainability Science“ (M.Sc.) wird mit folgender Auflage erstmalig akkreditiert:

Die pauschale Festlegung in der Rahmenprüfungsordnung (§ 20 Abs. 8) der Universität Lüneburg, dass Studien- und Prüfungsleistungen, die älter als zehn Jahre sind,
nicht anerkannt werden, widerspricht dem Gedanken der kompetenzorientierten
Anerkennung von Leistungen der Lissabon-Konvention, sodass die Hochschule die
Rahmenprüfungsordnung mit dieser in Einklang bringen muss.
Die Akkreditierung ist befristet und gilt bis 31. März 2017. Bei Feststellung der Erfüllung
der Auflagen durch die Akkreditierungskommission nach Vorlage des Nachweises bis 1.
September 2016 wird der Studiengang bis 30. September 2021 akkreditiert. Bei mangelndem Nachweis der Auflagenerfüllung wird die Akkreditierung nicht verlängert.
Das Akkreditierungsverfahren kann nach Stellungnahme der Hochschule für eine Frist
von höchstens 18 Monaten ausgesetzt werden, wenn zu erwarten ist, dass die Hochschule die Mängel in dieser Frist behebt. Diese Stellungnahme ist bis 22. Januar 2016 in
der Geschäftsstelle einzureichen.
Für die Weiterentwicklung des Studienprogramms werden folgende Empfehlungen ausgesprochen:

Die Modulübersicht verweist auf den Anspruch, Forschungskompetenz auszubilden und damit die Absolventen schon früh an die Möglichkeiten einer Dissertation heranzuführen. In
den Werbematerialien und Dokumentationen des Studiengangs sollte diese Schwerpunktsetzung auf Forschungskompetenz deutlicher herausgestellt werden.
2
Gemäß Ziffer 1.1.3 und Ziffer 1.1.6 der „Regeln für die Akkreditierung von Studiengängen und die
Systemakkreditierung“ des Akkreditierungsrates nimmt ausschließlich die Gutachtergruppe die Bewertung der Einhaltung der Kriterien für die Akkreditierung von Studiengängen vor und dokumentiert diese.
Etwaige von den Gutachtern aufgeführte Mängel bzw. Kritikpunkte werden jedoch bisweilen durch die
Stellungnahme der Hochschule zum Gutachterbericht geheilt bzw. ausgeräumt, oder aber die Akkreditierungskommission spricht auf Grundlage ihres übergeordneten Blickwinkels bzw. aus Gründen der
Konsistenzwahrung zusätzliche Auflagen aus, weshalb der Beschluss der Akkreditierungskommission
von der Akkreditierungsempfehlung der Gutachtergruppe abweichen kann.
23

Um Qualifikationsziele und Lernergebnisse in den kommenden Jahren den Anforderungen
regelmäßig anpassen zu können, sollte eine Bedarfsanalyse in den anvisierten Tätigkeitsfeldern hinsichtlich nachgefragter Kompetenzen und erforderlichen Wissens durchgeführt
werden.

In der Außendarstellung des Studiengangs sollte deutlicher darauf hingewiesen werden,
dass Studierende für Module, zu denen keine ausreichenden fachlichen Vorkenntnisse vorhanden sind, Vorkurse besuchen sollten. Hierbei sollte auch dargestellt werden, dass für
diese zusätzlichen Kurse keine ECTS-Punkte vergeben werden.

In den Modulbeschreibungen sollten die Anforderungsempfehlungen für die Belegung von
Modulen benannt werden.

Die reale Arbeitsbelastung der Studierenden sollte durch Lehrveranstaltungs- und Studiengangsevaluationen gezielt analysiert werden, um auf dieser Basis ggf. Anpassungen der
Lehr- und Prüfungsformen vorzunehmen.
2
Feststellung der Auflagenerfüllung
Die Hochschule reichte fristgerecht die Unterlagen zum Nachweis der Erfüllung der Auflage ein.
Diese wurden an den Fachausschuss mit der Bitte um Stellungnahme weitergeleitet. Der Fachausschuss sah die Auflage als erfüllt an. Auf Grundlage der Stellungnahme des Fachausschusses fasste
die Akkreditierungskommission in ihrer Sitzung am 27. September 2016 folgenden Beschluss:
Die Auflage ist erfüllt. Die Akkreditierung des Masterstudiengangs „Master Global
Sustainability Science“ (M.Sc., Double Degree-Programm) wird bis zum 30. September
2021 verlängert.
24