Pressebericht Neue Westfälische vom 07.05.09
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Pressebericht Neue Westfälische vom 07.05.09
Hol mich hier raus! Kultur Kinderschützer laufen Sturm gegen RTL-Sendung Bielefelder Tageblatt MO/MW Donnerstag, 7. Mai 2009 Unabhängig – Überparteilich www.nw–news.de Nr. 105/19, 199. Jahrgang – 1,10 EUR Reif für die Trauminsel Lokales: Knick, knack – Die Fahrraddiebe sind da ¥ Bielefeld. Ein Fahrrad zu knacken, dauert oft nur wenige Sekunden. Mehr als 1.100 Räder werden in Bielefeld pro Jahr gestohlen – vor allem bei gutem Wetter. Die ersten Fälle zeigen, dass längst noch nicht jeder Zweiradfahrer die Sicherheitstipps der KriminalTatwerkzeug: Per Seitenschneider ist das polizei beherzigt. Im FOTO: ANDREAS FRÜCHT Gegenteil. Rad flugs befreit. ¥ Sparrenmobil kommt wieder: Die touristische Bimmelbahn fährt dieses Jahr fünf Wochen länger, die Strecke bleibt dieselbe. ¥ Lokalsport: Das Brackweder Radrennen am Wochenende verzeichnet eine Rekordbeteiligung in allen Klassen. Das Wetter für Bielefeld 18° 7° 4 Std. 40 % FC Barcelona glücklich ins Finale ¥ London. Michael Ballack und sein FC Chelsea sind in der Fußball-Champions-League kurz vorm Ziel gescheitert. Ein 1:1 gegen den FC Barcelona reichte nicht zum Final-Einzug. Bitter: Der Ausgleichstreffer für die Spanier fiel erst in der Nachspielzeit. ¦ Sport Verwirrspiel beendet: Magath zu Schalke Sonnige Grüße: Wenn Ben Southall demnächst auf seine Insel zieht, kann er den Anorak sicherlich ausziehen. FOTO: DPA VolkswagenundPorsche peilenFusionan ¥ Wolfsburg. Das Rätselraten hat ein Ende. Anderthalb Stunden nachdem der VfL Wolfsburg die Trennung von Felix Magath (Foto) bekanntgegeben hatte, bekundeten die Schalker ihre Freude über die Verpflichtung des 55-Jährigen. Der hätte das Verwirr- ¥ Stuttgart (AP/dpa). Die Autospiel gern noch verlängert. ¦ Sport hersteller Porsche und Volkswagen wollen künftig gemeinsam voranschreiten und streben einen integrierten Kon¥ Bielefeld. Vor dem Auswärtsspiel in Düsseldorf gegen Bayer Le- zern an. Geplant ist eine Fuverkusen (Freitag, 20.30 Uhr) zeichnet sich für Arminia Bielefeld sion mit einer einheitlichen die Rückkehr von Stürmer Artur Wichniarek ab. Das Training über- Führungsgesellschaft, in der stand er gut; wann er zum Einsatz kommt, ist Trainersache. ¦ Sport zehn Marken nebeneinander existieren sollen, wie die Porsche-Holding in Stuttgart mitteilte. Zuvor hatten die Eigentü¥ Ankara. Zwei Tage nach dem Blutbad bei einer Hochzeitsfeier in merfamilien Porsche und der Türkei hat ein Gericht Anklage gegen acht Verdächtige erho- Piëch in Salzburg über die Zuben. Zwei weitere wurden noch vernommen. Eifersucht war offen- kunft des Stuttgarter Sportwabar der Auslöser des Massakers mit 44 Toten. ¦ Aus aller Welt genbauers und Volkswagens beraten. Machtkampf des Familienclans / Wiedeking setzt sich durch / Marken bleiben erhalten Wichniarek vor Rückkehr ins DSC-Team Anklage gegen Verdächtige nach Blutbad Autobahnkirche Exter wird 50 Jahre alt ¥ Vlotho. Die erste evangelische Autobahnkirche der Welt feiert ihren 50. Geburtstag. Die Kirche in Vlotho-Exter steht an der A 2, Abfahrt 31. Zum Festgottesdienst kommt der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß. Ahlers-Aktionäre beschließen Dividende ¥ Herford. Die Aktionäre der Herforder Ahlers AG haben sich gestern eine Dividende auf Vorjahreshöhe genehmigt, obwohl der Konzern kaum Gewinn erzielte. Stammaktionäre erhalten 65 Cent, Vorzugsaktionäre 70 Cent je Aktie. ¦ Wirtschaft Edeka will in der Krise wachsen ¥ Minden/Hannover. Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2008 will die Edeka Minden-Hannover auch in diesem Jahr weiter wachsen. Die Regionalgesellschaft plant die Eröffnung von 45 neuen Läden, in denen 1.300 neue Jobs geschaffen werden sollen. Durch die neuen Verkaufsflächen will Edeka den Konzernumsatz deutlich steigern. Der Blick auf das vergangene Jahr war trotz einer Rekord-Umsatzsteigerung von knapp 18 Prozent nicht nur positiv: Die Geschäftsführung erinnerte auch an den folgenschweren Brand in der Fleischfabrik in Bückeburg. ¦ Wirtschaft Hermann Gärtner feiert 75. Geburtstag Der Sportwagenbauer wollte den viel größeren VolkswagenKonzern eigentlich schlucken und übernahm sich dabei. Porsche hat zurzeit neun Milliarden Euro Schulden. Der Traditionshersteller aus Stuttgart-Zuffenhausen soll eigenständig bleiben. Das Unternehmen zählt zurzeit 12.200 Beschäftigte. Die Wolfsburger haben weltweit 370.000 Mitarbeiter. In der Porsche-Holding kommt es nach den Fusionsplänen zu einer Kapitalerhöhung. Details wurden zunächst nicht bekannt, auch nicht der Sitz der Tschechien stimmt für Reformvertrag ¥ Prag (dpa). Der EU-Reformvertrag hat eine wichtige Hürde genommen: Der tschechische Senat in Prag billigte das Abkommen nach kontroverser Debatte mit 54 zu 20 Stimmen. Damit haben die Parlamente von 26 der 27 EU-Länder dem „Vertrag von Lissabon“ zugestimmt. Die Zitterpartie geht allerdings weiter. Zur Ratifizierung muss in Tschechien noch der EU-kritische Präsident Václav Klaus das neue Regelwerk billigen. Dieser So erreichen Sie uns macht seine Unterschrift vom Abo-Service: 01803 01 02 03* Anzeigen-Annahme: 01803 555 333* Ausgang eines neuen ReferenInternet: www.nw-news.de Kartenvorverkauf: 01803 322 399* dums in Irland abhängig. Nach E-Mail: [email protected] dem Nein der Iren im Sommer [email protected] 2008 soll es im Herbst erneut zu [email protected] einer Abstimmung kommen. *9 Cent/min aus dem deutschen Festnetz; 4 190836 001107 4 0 1 1 9 ¦ Kommentar, Tagesthema abweichende Preise aus dem Mobilfunk ¥ Porta Westfalica. Hermann Gärtner (Foto) wird heute 75 Jahre alt und blickt auf ein doppeltes Lebenswerk zurück. Aus dem Drei-Mann-Betrieb Porta-Möbel hat er ein Unternehmen mit Milliardenumsatz und 6.000 Mitarbeitern gemacht. 1993 gründete er außerdem die Andreas-Gärtner-Stiftung. Sie hilft behinderten Menschen und hat bisher 5,1 Millionen Euro gesammelt. Durch einen Aktionstag sollen heute 500.000 Euro hinzukommen. ¦ Wirtschaft Führungsgesellschaft. Die Porsche-Holding ist bislang in Stuttgart beheimatet. Die beiden Autobauer würden die Gespräche in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe unter maßgeblicher Einbeziehung des Landes Niedersachsen als größten Mitaktionär sowie den Arbeitnehmervertretern beider Unternehmen vertiefen, teilte die Porsche-Holding mit. Ziel sei es, in den kommenden vier Wochen eine entsprechende Entscheidungsgrundlage über die zukünftige Struktur der gemeinsamen Gruppe zu entwickeln. Der Piëch-Porsche-Clan war bislang uneins über die Zukunft der beiden Unternehmen. In der Diskussion war auch ein Verkauf von Porsche an Volkswagen, den Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piëch befürwortete. Im Gespräch war die Summe von elf Verbunden ¥ Porsche und VW haben eine lange gemeinsame Geschichte. Sie fängt beim Konstrukteur des ersten Volkswagens an und hört mit der künftigen gemeinsamen Entwicklung eines Hybridmotors und einer gemeinsamen elektronischen Plattform noch lange nicht auf. Der erste Volkswagen, der Käfer, stammte von Ferdinand Porsche, der den Wagen in Stuttgart konstruierte. Damit war der Grundstein der Zusammenarbeit gelegt. Auch den Vertrieb legten Porsche und Volkswagen in der Zeit von 1969 bis 1974 zusammen. Porsche hat zudem die VW-Technologie über Jahrzehnte mitgestaltet. Im Porsche-Zentrum Weißach wurde vieles für Volkswagen entwickelt, worüber öffentlich nicht geredet wird. 1993 wurde Porsche-Enkel Ferdinand Piëch VW-Chef. 2002 wechselte er an die Aufsichtsratsspitze. 2005 stieg Porsche bei VW ein. (dpa) Bsirske fordert Piraten kapern von Kirchen erneut ein Tarifvertrag deutsches Schiff ¥ Bielefeld (ekr/hl). VerdiChef Frank Bsirske hat die evangelischen Kirchen in NRW zur Aufnahme von Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Diakonischen Werks aufgefordert. Es müsse dort eine tarifvertragliche Bezahlung auf Branchenniveau geben, mahnte er gestern in Bielefeld an. Bsirske sprach bei einer Kundgebung vor etwa 700 Menschen. In einem Interview mit dieser Zeitung forderte er die kirchlichen Arbeitgeber auf, ihren Mitarbeitern das in der Verfassung garantierte Streikrecht zuzugestehen. Nach dem Kirchenrecht wird das Entgelt in paritätisch besetzten Arbeitsrechtlichen Kommissionen ausgehandelt. ¦ Seite 2 ¥ Nairobi (AP). Vor Somalia ist erneut ein deutsches Schiff von Piraten gekapert worden. Die unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende „MS Victoria“ wurde nach Angaben der US-Marine mit elf rumänischen Besatzungsmitgliedern an Bord im Golf von Aden aufgebracht. Die Reederei Intersee in Haren (Ems) in Niedersachsen bestätigte den Überfall. Beim Schiff handelt es sich um einen Mehrzwecktrockenfrachter mittlerer Größe, der mit rund 10.000 Tonnen Reis beladen ist. Damit befinden sich jetzt mindestens 19 Schiffe mit rund 250 Seeleuten an Bord in der Hand von Piraten. Die „MS Victoria“ wurde von acht Seeräubern überfallen. Milliarden Euro. In dem Machtkampf setzte sich nun offenbar Porsche-Chef Wendelin Wiedeking durch, der an dem Treffen in Salzburg mit seinem Finanzvorstand Holger Härter teilnahm. Die Stimmung sei gut gewesen, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Der Aufsichtsratschef der Porsche-Holding, Wolfgang Porsche, erklärte bereits vor Tagen, der Sportwagenbauer werde nicht verkauft. Die Piëchs stellen seit langer Zeit den kleineren Familienanteil. Die beiden Erbenstämme haben sich jedoch in einem Vertrag verpflichtet, im PorscheAufsichtsrat mit einer Stimme zu sprechen. Mit der geplanten Verschmelzung der beiden Autobauer bleibt auch Porsche-Chef Wiedeking im Amt. Die niedersächsische Landesregierung rechnet nach dem Treffen mit Verhandlungen über die künftige Eigentümerstruktur des Volkswagen-Konzerns. ¦ Seite 3 ¥ Sydney (AP). Um diesen Job werden ihn viele beneiden: Der Brite Ben Southall hat sich im Rahmen einer großen PR-Aktion gegen weltweit 35.000 Bewerber durchgesetzt und wird ein halbes Jahr lang auf einer australischen Trauminsel leben. Der 34-Jährige darf in einer Villa mit Pool auf Hamilton Island wohnen, am Strand spazieren, im Meer schnorcheln und in der Sonne liegen. Als sei das nicht genug, soll es dafür auch noch 80.000 Euro Honorar geben. Als Gegenleistung muss er lediglich einen Werbe-Blog über die Insel schreiben. Eine deutsche Finalistin, die Schauspielerin Mirjam Novak aus Bayern, dürfte ein wenig enttäuscht sein – sie hatte es als einzige Deutsche bis in die Endausscheidung geschafft und geht nun leer aus. Koalitionmacht dieRentesicher ¥ Berlin (dpa). Die rund 20 Millionen Rentner bleiben künftig auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten von Rentenkürzungen verschont. Sie müssen dies aber später bei Besserung der Lage durch Nullrunden oder reduzierte Erhöhungen selbst bezahlen, beschloss das Bundeskabinett in Berlin. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) sagte: „Die Renten werden nicht gekürzt. Darauf kann man sich verlassen.“ Er nannte dies „eine Frage des Vertrauens“. Mit der Entscheidung soll sichergestellt werden, dass die Renten auch bei rückläufigen Löhnen nicht sinken. ¦ Kommentar Obamabesucht KZ Buchenwald ¥ Berlin (dpa). US-Präsident Barack Obama kommt Anfang Juni wieder nach Deutschland und wird in jedem Fall das ehemalige KZ Buchenwald bei Weimar besichtigen. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) bestätigte den Besuch des Lagers am 5. Juni, an dessen Befreiung im April 1945 ein Großonkel Obamas beteiligt war. Wahrscheinlich ist nach Angaben aus Berliner Regierungskreisen auch ein Aufenthalt Obamas zuvor in Dresden. Es seien aber noch andere Städte im Gespräch. Obama hatte Anfang April Deutschland zum ersten Mal nach seiner Wahl besucht. ZweiPfundzuviel Britin kämpft gegen Aufschlag für große BH ¥ London (dpa). Die Britin Beckie Williams kämpft gegen Aufpreise für Büstenhalter in Übergrößen – mit ungewöhnlichen Mitteln: Die 26-jährige hat sich einen Anteil am britischen Warenhausgiganten „Marks & Spencer“ gekauft, um sich gegen den Aufschlag von zwei Pfund (2,20 Euro) zu wehren, den das Kaufhaus für Büstenhalter kassiert, die die Körbchengröße DD überschreiten. Sie hofft, dass sie so den Unternehmens-Chef auf Ärgerlich: Beckie Williams der nächsten Hauptversammlung im Juli mit dem Thema konfrontieren kann. „Sie wollen mir als Kundin nicht zuhören, aber vielleicht tun sie das , wenn ich Anteilseignerin bin“, sagte Williams gestern. Andere Warenhäuser würden auf BH schließlich auch keinen Aufpreis erheben. Das Unternehmen ließ wissen, dass übergroße BH aufwendiger zu produzieren seien. Wirtschaft NR. 105, DONNERSTAG, 7. MAI 2009 DasetwasandereGeschenk MEINUNGS-BÖRSE Ahlers und der Sparkurs Beherzte Ausschüttung MARTIN KRAUSE I n der Krise würden die ohnehin schon sparsamen Ostwestfalen noch sparsamer, sagte Vorstandschefin Stella Ahlers ihren Aktionären: „Da drehen wir jeden Euro fünfmal um.“ Ihr Unternehmen suche Übernahmekandidaten, aber für den Kauf eines Sanierungsfalls solle kein Geld ausgegeben werden. Die Hauptversammlung nahm es als Versprechen. Die Konsequenz ist lobenswert. Nach dem Motto „Steine statt Brot“ werde auch am Management gespart, sagte Aufsichtsratschef Heuer. Die Gesamtbezüge der beiden Vorstände sanken wegen magerer Gewinne und gefallener Ak- tienkurse von 1,32 Millionen auf „nur“ noch 888.000 Euro im Geschäftsjahr 2007/08. Erstaunlich ist nur die Großzügigkeit, mit der Mehrheitsaktionär Jan Ahlers aufs Sparen verzichtet. Der 74-Jährige, dem 52 Prozent aller Aktien gehören, erhält gut die Hälfte der Ausschüttungssumme von 9,7 Millionen Euro. Es steht ihm fraglos zu, denn er führte die Firma zu heutiger Größe. Man darf es positiv werten: Er wird sein Lebenswerk gewiss nicht gefährden wollen – so muss die beherzte Ausschüttung wohl ein gutes Zeichen sein. martin.krause@ ihr-kommentar.de Briefgeschäft macht Sorgen ¥ Bonn (ddp). Das rückläufige Briefgeschäft führte im ersten Quartal zu einem Umsatz- und Ergebnisrückgang bei der Deutschen Post AG. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reduzierte sich der Umsatz um 13 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Einmaleffekten sei um 42 Prozent auf 312 Millionen Euro zurückgegangen. Aufgrund des Verkaufs der Postbank rechnet die Post im Gesamtjahr mit einem Gewinn. Fiat bekommt immer mehr Konkurrenz ¥ Frankfurt (rtr). Fiat sieht sich im Rennen um Opel mit einer wachsenden Zahl von Rivalen konfrontiert. Als Partner des ebenfalls an dem Rüsselsheimer Autobauer interessierten österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna werden die russischen Konzerne Gaz und Sberbank gehandelt. Zudem trifft GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster in diesen Tagen Kreisen zufolge auch Finanzinvestoren, die Interesse an Opel gezeigt hatten. Nachfrage nach Kurzarbeit gesunken ¥ Nürnberg (dpa). Die Nachfrage deutscher Unternehmen nach Kurzarbeitergeld ist im April spürbar gesunken. Im vergangenen Monat hätten sie nur noch für 446.400 Männer und Frauen Kurzarbeit beantragt, berichtete die Bundesagentur für Arbeit. Im März hatten sie hingegen noch Kurzarbeit für knapp 665.000 Männer und Frauen geplant. Auch die Zahl der an Kurzarbeit interessierten Unternehmen sank – und zwar um 4.200 auf 19.400. Eon-Boss räumtChefsessel Bisheriger Stellvertreter soll die Nachfolge antreten ¥ Essen (dpa). Der Vorstandsvorsitzende Wulf Bernotat hat den Weg für einen Führungswechsel an der Spitze von Deutschlands größtem Energiekonzern Eon freigemacht. Er habe den Aufsichtsrat darüber informiert, dass er für eine weitere Verlängerung seines Vertrags über den Mai 2010 hinaus nicht zur Verfügung stehe, sagte Bernotat bei der Eon-Hauptversammlung in Essen. Der 60-Jährige führt den Düsseldorfer Konzern seit 2003. Als möglicher Nachfolger wird dessen Stellvertreter Johannes Teyssen gehandelt. Der frühere Chef der Stromsparte Eon Energie in München war vor anderthalb Jahren in die Konzernzentrale nach Düsseldorf geholt worden und ist dort für das operative Geschäft verantwortlich. Er gilt deshalb als Kronprinz Bernotats. Bernotat begründete seinen Rückzug mit neuen berufli- Macht Platz: Wulf Bernotat geht im kommenden Jahr. FOTO: DDP Hermann Gärtner wird heute 75 und freut sich über 500.000 Euro für seine Stiftung S E R I E Unternehmer setzen sich ein In Kooperation mit der IHK VON STEFAN SCHELP ¥ Porta Westfalica. Das passiert Hermann Gärtner zum ersten Mal, dass jemand in seiner Firma das große Rad dreht – und der Gründer von Porta Möbel es nicht mitbekommt. Dabei hat die Heimlichkeit ihren guten Grund. Denn Gärtner wird heute 75 Jahre alt. Zum Geburtstag bekommt er die Reinerlöse des heutigen Verkaufstages in allen PortaMärkten und SB-Möbel-BossMärkten – geschätzte 500.000 Euro. Genauer gesagt, geht das Geld an die Andreas-GärtnerStiftung – und damit an Menschen mit Behinderungen. „Eigentlich wollten wir einen Gala-Abend machen“, erzählt Gärtner-Tochter Birgit, seit dem 1. Mai frisch verheiratet und Mitinhaberin der PortaGruppe. „Aber so viel Brimborium war meinem Vater nicht recht.“ Etwas Besonderes sollte das Geschenk aber doch sein. Mit Kurt Jox, Sprecher der Geschäftsführung, und Porta-Mitinhaber Achim Fahrenkamp entstand die Idee, den 7. Mai zum Tag der Andreas-Gärtner-Stiftung zu machen. Die Mitarbeiter zogen mit, die Geschäftspartner ebenso. „Das Schwierigste war, die Aktion während der fünfmonatigen Vorbereitungszeit geheim zu halten“, erklärt Birgit Gärtner. Ihr Vater kehrt erst am Wochenende aus dem Urlaub in Südfrankreich zurück. „Vom Geschenk erfährt er erst, wenn sich die Gratulanten melden.“ Freuen wird sich ihr Vater, da ist sie sicher. „Die Stiftung ist ebenso sein Lebenswerk wie das Unternehmen Porta.“ Dass Hermann Gärtner, vor 75 Jahren im Dörfchen Oberlübbe bei Minden geboren, einst an der Spitze von Deutschlands größtem familiengeführtem Einrichtungsunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro stehen würde, war nicht abzusehen. „Ich bin ein Arbeiterkind“, betont Hermann Gärtner gern. Die Eltern waren Zigarrenmacher, Reichtümer waren damit nicht zu erwerben. „Aber wir Längstnoch nicht auf dem Altenteil: Hermann Gärtner hat Porta-Möbel zu einem Konzern mit Milliardenumsatz gemacht. Porta investiert 80 Millionen Euro Trio an der Spitze des Möbelriesen: Achim Fahrenkamp, Birgit GärtFOTO: STEFAN SCHELP ner und Kurt Jox. mussten nicht hungern.“ Gärtner machte eine kaufmännische Ausbildung, war Reisender in Sachen Möbel und eröffnete 1965 mit seinem Kumpel Wilhelm Fahrenkamp ein Möbel-Auslieferungslager in Porta Westfalica. Am 17. August 1968 gründeten die beiden dann Porta Möbel – und eine Erfolgsgeschichte begann. Manchmal denke er mit Wehmut an diese Anfangszeiten zurück, sagt Gärtner. Die Gründerjahre seien die schönsten gewesen. „Die Zeit, in der man jeden in der Firma kennt.“ Und doch ist der unternehmerische Erfolg nur die eine Seite von Hermann Gärtner. Er engagiert sich auch seit vielen Jahren für Menschen mit Behinderungen. Die Geburt seines Sohnes Andreas, der 1959 schwerbehindert zur Welt kam, gab den Ausschlag. Der Junge litt an „Hydrocephalus“, umgangssprachlich als Wasserkopf bezeichnet. Gärtner und seine Frau Brigitte pflegten ihren Sohn zunächst zu Hause – aufopfernd, liebevoll und mit allen Problemen, die die Situation mit sich brachte. „Wir ¥ Die Porta-Gruppe macht mit 6.000 Mitarbeiter einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. Zum Konzern gehören 20 Porta-Einrichtungshäuser, zwei Hausmann-Möbelhäuser sowie 77 SB-MöbelBoss-Märkte. Nach Aussage von Kurt Jox, Sprecher der Geschäftsführung, hat der Konzern in den ersten vier Monaten 2009 ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr erwirtschaftet. Allerdings geht er davon aus, dass das Geschäft mit Ansteigen der Arbeitslosigkeit und damit sin- kender Kaufbereitschaft noch schwieriger wird. Das hindert Porta nicht daran, ein riesiges Investitionspaket aufzulegen. Gebaut werden soll für 80 Millionen Euro unter anderem in Berlin, Dresden, Leipzig und in Bielefeld. Allein für Bielefeld will Porta 15 Millionen Euro auf den Tisch legen. Die Gründer Hermann Gärtner (75) und Wilhelm Fahrenkamp (79) sind in den Aufsichtsrat gerückt. Porta führen heute Birgit Gärtner (47), Achim Fahrenkamp (44) und Kurt Jox (51). (sch) führten ein einsames Leben“, erzählt Gärtner. Als er erkannte, dass es anderen Familien ganz ähnlich ergeht, gründete er 1968 die Spastikerhilfe Bad Oeynhausen. Elf Jahre pflegten die Eltern ihren „Andy“ zu Hause. Dann war die Krankheit zu weit fortgeschritten. Schweren Herzens brachten sie das Kind in die diakonische Einrichtung für Behinderte, den Wittekindshof. „Sehr, sehr gut“ sei Andreas dort aufgenommen worden. Elf Jahre später, 1998, erlag der Junge seiner Krankheit. 1993 bekam Hermann Gärtner für sein Engagement bei der Spastikerhilfe das Bundesverdienstkreuz – und rief aus Dankbarkeit die Andreas-GärtnerStiftung ins Leben. Die Stiftung bemüht sich um die Förderung von Menschen mit geistiger Behinderung. Seither ist Gärtner nicht mehr nur Unternehmer. Sondern Spendensammler. „Ich bin der größte Bettler Ostwestfalens“, sagt er. 5,1 Millionen hat er seit Gründung der Stiftung erbettelt. Heute Abend sind es 500.000 Euro mehr. ReichlichTadelfürAhlers chen Zielen. Andere Gründe gebe es nicht. Er werde im kommenden Jahr 62 Jahre alt und Hauptversammlung genehmigt trotz Gewinneinbruch konstante Dividende wolle sich dann neuen Herausnichts kommen und verwies auf forderungen „mit internationa- VON MARTIN KRAUSE neue preiswertere Linien, mit deler Dimension“ stellen. Jetzt sei nen die Marke – behutsam – für der richtige Zeitpunkt, „Eon mit ¥ Düsseldorf/Herford. Die breitere Käuferschichten interesgutem Gewissen an einen Nach- Spitzen des Herforder Männersant gemacht werden soll. folger zu übergeben“. modekonzerns Ahlers versuchObwohl die Aktionäre sich im ten den Aktionären gleich am Prinzip erfreut zeigten über die Anfang den Wind aus den Sekonstante Dividende (65 Cent geln zu nehmen. Trotzdem gab für Stammaktien, 70 Cent für es bei der Hauptversammlung Margret Suckale (52), Vorstandsmitglied in Düsseldorf wenig Lob und Vorzugsaktien), äußerten sich alle skeptisch. Schließlich sei das der Deutschen Bahn, steht laut Focus On- reichlich Tadel für das magere Geld für die Ausschüttung – insline vor einem Wechsel zum Ludwigshafe- Ergebnis des Geschäftsjahres gesamt rund 10 Millionen Euro ner Chemiekonzern BASF. Demnach soll 2007/08 (30. November). Kriti– nicht verdient worden, sondie Juristin bei BASF eine Führungsposi- sche Fragen belegten, dass Ahdern stamme aus der Substanz. tion im Personalbereich übernehmen. lers auf einer ganzen Reihe von Chefinund Tochter: Stella Ahlers. Eigner und Vater: Jan Ahlers. Das könne man sich nicht öfter Suckale leitete vor ihrer Berufung in den Baustellen handeln muss. Vorstandschefin Stella Ahlers ihr Theologiestudium angespro- teilte Jella Benner-Heinacher, leisten, haderten Kritiker, solch Bahnvorstand 2005 die Rechtsabteilung des Unternehmens. FOTO: DDP und Aufsichtsratschef Carl- chen wurde, wirkte zu keinem und sie stellte wie eine ganze eine Ausschüttung zehre an der Heinz Heuer bekannten ohne Zeitpunkt unsicher und gab Ant- Reihe von Aktionären die Divi- (aus dem Verkauf der HemdenAlexander Popow (37), früherer russi- Umschweife, dass der Gewinn worten auf (fast) alle Fragen. dendenpolitik in Frage, das Ak- tochter Eterna gefüllten) Kriegsscher Weltklasseschwimmer, soll in den sie nicht zufriedenstelle (der Trotzdem mussten sie und Fi- tienrückkaufprogramm und die kasse. Ein Aktionär erinnerte daran, dass schon in zwei VorjahAufsichtsrat des Sportartikelherstellers Konzernüberschuss sank von nanzvorstand Karsten Kölsch Markenstrategie. „Wie lange machen wir das ren die Dividenden höher waren Adidas einziehen. Der viermalige Goldme- 9,7 auf 0,3 Millionen Euro). „Es sich auch ironische Bemerkundaillengewinner bei Olympischen Spielen tröstet uns nicht, dass es ande- gen gefallen lassen, etwa von der Abenteuer mit der Marke Otto als der operative Gewinn. Zusätzlich gab es Mahnungen steht auf der Vorschlagsliste für die Haupt- ren Unternehmen nicht besser Vertreterin der Aktionärs- Kern noch mit“, lautete die KernSchutzgemeinschaft DSW: „Ich frage angesichts anhaltender wegen des Aktienrückkaufproversammlung in Fürth. Neu in das Gre- geht.“ Stella Ahlers, die Tochter des bin beeindruckt, dass das Kos- Verluste der Premiummarke. gramms, das Ahlers mit dem unmium soll auch der Daimler-Manager Herbert Kauffmann gewählt werden. FOTO: DPA Mehrheitsaktionärs Jan Ahlers, tensenkungsprogramm schon Ähnlich klangen die Zweifel an terbewerteten Aktienkurs und verwies auf die frühzeitig 2008 im Sommer 2008 beschlossen der defizitären Edelmarke Bal- der Sammlung von AkquisitionsMartin Blessing (45), Commerzbank- eingeleitete Schließung von zwei wurde. Da haben Sie wohl hellse- dessarini sowie an der immer we- währung begründete. Nein, so niger erfolgreichen, inzwischen die Aktionäre, der Aktienkauf Chef, steigt auf. Die zweitgrößte deutsche Werken in Polen und den Ab- herische Fähigkeiten gezeigt.“ Unausgesprochen blieb: Der auf „Hemd und Jacke“ zurecht- binde Liquidität. Das Geld sei in Bank erwägt, Blessing zum Vorstandsvor- bau von 770 der 2.860 Stellen. der Krise besser anderweitig zu sitzenden zu ernennen. Bislang ist Bles- Diese Maßnahmen belasteten Rückzug aus Polen hatte auch et- gestutzten Marke Jupiter. Ja, sagte Ahlers später, es gebrauchen – zumal die Zinsen sing Sprecher des Vorstands und damit das Ergebnis mit 4,4 Millionen was mit Lohnkosten und Wäham könnte sein, dass die Zeit von für die benötigten Kredite trotz „Erster unter Gleichen“. Auch die Deut- Euro, würden aber jährlich ei- rungskursentwicklung sche Bank hatte ihren Chef Josef Acker- nen hohen einstelligen Millio- Standort Polen zu tun, unabhän- Otto Kern bald abgelaufen sei – 53 Prozent Eigenkapitalquote noch aber gebe es eine letzte zuletzt gegen den Trend erhöht gig von der aktuellen Krise. mann vor drei Jahren zum Vorstandsvor- nenbetrag sparen. „Ahlers enttäuscht uns“, ur- Chance. Auf Baldessarini ließ sie worden sind. ¦ Meinungs-Börse Die 44-Jährige, die erneut auf sitzenden ernannt. FOTO: AP PERSÖNLICH FOTO: MANFRED OTTO Bund bei HRE kurz vor dem Ziel ¥ Berlin (AP). Der Bund hält jetzt rund 45 Prozent an der Hypo Real Estate und hat damit beste Voraussetzungen, die Bank im Juni wie geplant komplett zu übernehmen. Dem Bund genügt bei der entscheidenden HRE-Hauptversammlung am 2. Juni die einfache Mehrheit der anwesenden Stimmen, um die Bank auch ohne die umstrittene Enteignung zu verstaatlichen. US-Großinvestor J. C. Flowers hält derzeit noch rund 14 Prozent an der maroden Pfandbriefbank. Sinn-Leffers ist saniert ¥ Hagen (ddp). Die Modekette Sinn-Leffers ist erfolgreich saniert. Das Insolvenzplanverfahren wurde aufgehoben, wie das Unternehmen mitteilte. Die Geschäftsführung leite die Firma nun wieder eigenständig. Die Modekette hatte im August 2008 eine sogenannte Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Dabei werden die laufenden Geschäfte unter Aufsicht eines Sachverwalters fortgeführt. Im Verlauf der Insolvenz trennte sich Sinn-Leffers von der Hälfte seiner Filialen und einem Drittel seiner Mitarbeiter.