RZ_Titel Katalog A4+1,7 - NTN
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RZ_Titel Katalog A4+1,7 - NTN
15:31 Uhr Seite 1 SNR Group 24.08.2005 Wälzlagertechnik RZ_Titel Katalog A4+1,7 Wälzlagertechnik Bearing technology Technologie du roulement Tecnologia del rodamiento File.TC03D http://www.snr.de 16.06.2005 15:50 Uhr Seite 1 Technologie du roulement Bearing technology Wälzlagertechnik Tecnologia del rodamiento Liste des produits standards Standard product listing Liste der Standardprodukte Lista de productos estándar SNR - Group RZ_intercalaires-DT A4 16.06.2005 15:50 Uhr Seite 3 Technologie du roulement Bearing technology Wälzlagertechnik Tecnologia del rodamiento SNR - Group RZ_intercalaires-DT A4 RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 1 Wälzlagerauswahl 3 – 40 Rillen- und Schrägkugellager Vierpunktlager Pendelkugellager Zylinder-, Kegelrollenlager Pendelrollenlager 4 – 13 14 – 15 16 – 17 18 – 28 29 – 32 Allgemeine Hinweise Wälzlagerarten Abmessungen und Kennzeichnung Wälzlagertechnologie Eigenschaften von Wälzlagern Bestandteile des Wälzlagers Lebensdauer Nominelle Lebensdauer Statische Tragzahl Reibung und Grenzdrehzahl Reibung Grenzdrehzahl Befestigung und Wälzlagerluft Befestigung der Wälzlager Sitz der Wälzlager Schmierung Fettschmierung Ölschmierung Montage und Wartung Ein- und Ausbau von Wälzlagern Wartung Anhang und Index Anhang Index der verwendeten Variablen Liste der Standardprodukte Axialkugel- und Axialpendelrollenlager Gehäuselagereinheiten SNR-Premier Wälzlager Zubehör 33 – 38 38 39 40 Normen und Austauschbarkeit Lagertoleranzen 54 – 55 56 – 67 Abdeckung und Abdichtung 80 – 86 43 – 67 44 – 47 48 – 53 69 – 86 70 – 74 75 – 79 89 – 111 90 – 97 98 – 100 Modifizierte nominelle Lebensdauer 100 – 111 113 – 115 Wälzlagerauswahl Allgemeine Hinweise Wälzlagertechnologie Lebensdauer Reibung und Grenzdrehzahl 114 115 117 – 142 118 – 121 122 – 131 1 Radialluft von Radiallagern 132 – 138 Axialluft von Schrägkugel- und Kegelrollenlagern 139 – 142 Befestigung und Wälzlagerluft 145 – 157 147 – 153 154 – 156 159 – 169 160 – 164 165 – 169 171 – 177 172 – 176 177 LubSolid 157 Schmierung Montage und Wartung Anhang und Index Lagertabellen 1 RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 2 VORWORT Der vorliegende technische SNR-Katalog wurde für Sie als Hilfsmittel erstellt für: • die Darstellung der SNR-Wälzlager und ihrer Eigenschaften. • die Vorauswahl des für die vorliegende Anwendung geeignetenWälzlagers und die Berechnung der Lebensdauer. • die Wahl der Befestigung und der Einstellung der ausgewählten Wälzlager sowie deren Wartung. Dieser technische Katalog ist die Grundlage des Dialoges zwischen Ihnen und der SNR WÄLZLAGER GmbH. Die Vertriebs- und Anwendungsingenieure von SNR stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um die im Katalog enthaltenen Informationen zu erläutern, Sie weitergehend zu beraten und Empfehlungen zur Wälzlagerauswahl und -montage für Ihre spezifische Anwendung zu geben. Darüber hinaus ist SNR in der Lage, bei Vorliegen der entsprechenden wirtschaftlichen bzw. technischen Bedingungen SNR-Wälzlager spezifisch an Ihre Bedürfnisse anzupassen oder auch vollständig neu zu entwickeln. SNR hat sich zum Ziel gesetzt, die Fortschritte, die in den letzten Jahren im Bereich der Werkstoffe, der Bearbeitungsqualität sowie der immer tieferen Kenntnis der dynamischen Vorgänge im Inneren eines Wälzlagers zum Nutzen seiner Kunden konsequent umzusetzen. Das Ergebnis ist die Kreation der Programmreihe SNR Premier. Mit den SNR Premier Pendelrollenlagern beinhaltet dieser Katalog die erste Bauart unserer Standardwälzlager, die entsprechend der neuen Erkenntnisse optimiert wurden. Es ist unser Ziel, nach und nach alle SNR Standardwälzlager auf die neue Qualität SNR Premier umzustellen. Um die optimale Leistungsfähigkeit eines SNR-Wälzlagers sicherzustellen, sollten Sie die allgemeinen Hinweise des vorliegenden technischen Kataloges berücksichtigen und die für die jeweilige Lagerauswahl geltenden Betriebs- und Umgebungsbedingungen einhalten. Die Beratung der SNR Wälzlager GmbH erstreckt sich ausschließlich auf die Funktion des Wälzlagers. Für die Funktion der Maschine oder Anlagenkomponente, in die es eingebaut wird, ist in jedem Fall der jeweilige Hersteller verantwortlich. SNR übernimmt keine Haftung für trotz aller Sorgfalt bei der Erstellung des technischen Kataloges auftretende Fehler oder Auslassungen. Wir behalten uns vollständige oder teilweise Änderungen an Produkten und Daten im vorliegenden Dokument im Rahmen unserer kontinuierlichen Forschungs- und Entwicklungsarbeit ohne vorherige Mitteilung vor. Der vorliegende technische Katalog macht das Dokument TN04 ungültig und ersetzt es vollständig. SNR Copyright International 2004 2 RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 8:19 Uhr Wälzlagerauswahl 1-1 1-2 1-3 1-4 1-5 1-6 1-7 1-8 1-9 1-10 1-11 1-12 1-13 Seite 3 3 – 40 1 Wälzlagerauswahl Rillenkugellager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 – 6 Schrägkugellager, einreihig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 – 10 Schrägkugellager, zweireihig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 – 13 Vierpunktlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 – 15 Pendelkugellager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 – 17 Zylinderrollenlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 – 21 Kegelrollenlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 – 28 Pendelrollenlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 – 32 Axialkugellager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 – 35 Axialpendelrollenlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 – 38 Gehäuselagereinheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 SNR Premier Wälzlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 3 ; ;;;;; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 4 ; ;;; 1-1 Rillenkugellager Baureihen 618 619 160 Liste der Standardwälzlager 60 62 622 63 623 42 64 43 Kennzeichnungen und Abmessungen ■ Abmessungen B B D D D dd ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff 4 B dd ;;;;; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-1 8:19 Uhr Seite 5 Rillenkugellager 1 Wälzlagerauswahl Merkmale ■ Käfig der einreihigen Rillenkugellager Seite 78 Der Standardkäfig besteht aus gestanztem Stahl- oder Messingblech. Alternativ sind verfügbar: Käfige aus Kunststoff, Phenolharz oder aus massivem bearbeitetem Messing. ■ Käfig der zweireihigen Rillenkugellager Seite 78 Der Standardkäfig besteht aus Kunststoff. Das zweireihige Rillenkugellager wird befettet ausgeliefert. Ausführungen der einreihigen Rillenkugellager ■ Standardabdeckung und -abdichtung Diese Rillenkugellager können ausgestattet werden mit - Deckscheiben (Nachsetzzeichen ZZ) ZZ - Dichtungen (Nachsetzzeichen EE) Bei einem Rillenkugellager können Deckscheiben und Abdichtungen kombiniert werden, beispielsweise eine Dichtung E und eine Deckscheibe Z (Nachsetzzeichen EZ). Rillenkugellager mit - einer oder zwei Dichtungen oder zwei Deckscheiben werden mit einem Allzweckfett befettet ausgeliefert - einer einseitigen Abdeckung durch eine einzige Deckscheibe Z werden unbefettet ausgeliefert Seite 82 EE ■ Spezialabdichtung und -abdeckung Seite 84 SNR bietet eine Auswahl von Dichtungen für folgende Einsatzbedingungen an: - hohe Drehzahlen und Temperaturen - verstärkte Abdichtung erforderlich - Filterfunktion unmittelbar am Wälzlager notwendig - Drehzahlerfassung SNR entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Anwender Spezialdichtungen für Großserienanwendungen. ■ Nut für Sicherungsring Die Rillenkugellager werden mit oder ohne Ringnut ausgeliefert. Seite 76 ■ Kegelige Bohrung Genormte Konizität 1/12 (Nachsetzzeichen K). Diese Rillenkugellager werden normalerweise mit Spannhülsen montiert. Seite 75 ■ Selbsteinstellende Rillenkugellager mit balligem Außenring Seite 76 ■ Abgedichtete Hochtemperatur-Rillenkugellager – Nachsetzzeichen FT150 + FT200 Diese Rillenkugellager gewährleisten einen normalen Betrieb bis 150 °C durch den Einsatz von entsprechenden Dichtungen, entsprechendem Fett, sowie speziell eingestellter Lagerluft. ■ Hochtemperatur-Rillenkugellager für die Fördertechnik – Nachsetzzeichen F600 Hauptanwendung dieser Rillenkugellager sind Ofenwagenräder. Diese Rillenkugellager sind für den Einsatz bei sehr hohen Temperaturen (200 °C bis 350 °C) ausgelegt, wobei bestimmte Bedingungen eingehalten werden müssen. Die Drehzahl sollte niedrig sein (unter 50 U/min) und die Last sollte einen temperaturabhängigen Grenzwert nicht überschreiten, der stets sehr weit unter der statischen Tragzahl C0 bei Umgebungstemperatur liegt. Hauptmerkmale: - spezielle Wärmestabilisierung des Stahls - Oberflächenbehandlung (eingeschränkte Oxidation und Anhaftung von Schmiermitteln) führt zu Schwarzfärbung - sehr hoch eingestellte Lagerluft (in der Größenordnung von einigen Zehntel Millimetern) Sowohl im Trockenbetrieb, als auch mit Spezialschmiermitteln einsetzbar. Bitte wenden Sie sich an SNR. ■ Hochgeschwindigkeits-Rillenkugellager – Nachsetzzeichen HV ■ Niedrigtemperatur-Rillenkugellager – Nachsetzzeichen LT 5 ; ;; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-1 8:19 Uhr Seite 6 Rillenkugellager Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen Rillenkugellager, einreihig Einsetzbar für: - die Aufnahme von Radiallasten - die Aufnahme von Axiallasten in beiden Richtungen - hohe Drehzahlen Rillenkugellager, zweireihig Einsetzbar für: - die Aufnahme von größeren Radiallasten - die Aufnahme von Axiallasten in beiden Richtungen ■ Fluchtungsfehler Rillenkugellager, einreihig Diese Wälzlager erlauben Werte zwischen 0,1° und 0,23°, je nach Restspiel des Wälzlagers nach dem Einbau, je nach Wälzlagerbaureihe und je nach der Höhe der Belastung. Bei einem größeren Fluchtungsfehler empfehlen wir die Verwendung eines Rillenkugellagers mit Kunststoffkäfig wegen der höheren Flexibilität und Verschleißfestigkeit. Rillenkugellager, zweireihig Diese Wälzlager lassen nur sehr geringe Fluchtungsfehler von etwa 0,06° zwischen Welle und Gehäuse zu. Toleranzen und Lagerluft ■ Toleranzen Rillenkugellager werden normalerweise in den Toleranzen der Klasse „Normal“ hergestellt. Einreihige Rillenkugellager können auf Wunsch in den Toleranzklassen 6 oder 5 für alle oder bestimmte Eigenschaften (Bohrung oder Radialschlag in Toleranz 6 beispielsweise) geliefert werden. Seite 59 ■ Radialluft Für alle Rillenkugellager der laufenden Produktion gilt die normale Lagerluftgruppe N. Andere Gruppen werden auf Wunsch geliefert. Für einreihige Rillenkugellager mit kegeliger Bohrung bietet SNR als Standard eine Lagerluft der Gruppe 3 an, um die größere Reduzierung der Luft durch den Einbau auf konischen Sitz zu berücksichtigen. Die Radialluft bewirkt eine Axialluft. Eine vereinfachte Formel ermöglicht die Bestimmung der Größenordnung der theoretischen Axialluft Ja in Abhängigkeit von der theoretischen Radialluft Jr. Seite 133 Ja = ( Jr (D-d) / 20 )1/2 Berechnungsgrundlagen ■ Lebensdauer Seite 92 ■ Effektive Radialluft Seite 135 ■ Rillenkugellager mit hoher Axiallast Die Leistung von Rillenkugellagern, die unter hohen Axiallasten betrieben werden, kann vergrößert werden, indem die Radialluft erhöht wird, um im Betrieb einen Berührungswinkel zu erzeugen. Die Axiallast Fa darf einen Mittelwert von 0,5 C0 nicht überschreiten. In einem solchen Betriebsfall müssen die Lastverhältnisse und die Abmessungen der Rillenkugellager genauer untersucht werden. Bitte wenden Sie sich an SNR. ■ Lagerungen aus zwei nebeneinanderliegenden Rillenkugellagern Man berechnet jedes Wälzlagerpaar als einzelnes Wälzlager. 6 ;;;; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 7 ;; Schrägkugellager, einreihig 1- 2 1 Baureihen Wälzlagerauswahl Liste der Standardwälzlager 72 73 Kennzeichnungen und Abmessungen ■ Abmessungen B B DD dd aa ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff Merkmale ■ Käfig Seite 78 Die Schrägkugellager mit normalen Abmessungen können sowohl mit einem Käfig aus Metall, als auch Kunststoff ausgerüstet sein. Im letzteren Fall beträgt die maximal zulässige Dauertemperatur 120 °C (150 °C Spitzentemperatur). Schrägkugellager mit großen Abmessungen verfügen über einen Käfig aus bearbeitetem Messing. ■ Berührungswinkel Schrägkugellager mit normaler Präzision weisen einen Berührungswinkel von 40° auf (Nachsetzzeichen B). Andere Schrägkugellager weisen einen Berührungswinkel von 30° auf. In diesem Fall hat das Symbol des Schrägkugellagers kein Nachsetzzeichen B. ■ Nachsetzzeichen - A B BG M MA MB R23 Käfig aus Polyamid Berührungswinkel 40° Berührungswinkel 40° und normale Lagerpaare ohne Vorspannung Käfig aus massivem Messing, kugelgeführt Käfig aus massivem Messing, außenringgeführt Käfig aus massivem Messing, innenringgeführt Angabe der Position des maximalen Radialschlags am Innenring 7 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 8 1-2 ; ; RZ_Kap.1-DT Schrägkugellager, einreihig Ausführungen ■ Wälzlagerpaare (Nachsetzzeichen BG) Die Schrägkugellager der Baureihen 72...BG, 73...BG können paarweise an einer Lagerstelle eingebaut werden. Sie werden als Einheit gleichermaßen in X, O oder Tandem-Anordnung geliefert. Anordnung Stirnseite an Stirnseite (X) (Typ DF) Rückseite an Rückseite (O) (Typ DB) Tandem (Typ DT) Merkmale Diese Anordnung ist als einzelne Lagerstelle zu betrachten. Ein weiteres Wälzlager ist als zweite Wellenlagerung erforderlich. Hohe Steifigkeit bei Kippmomenten. Diese Anordnung kann u. U. wegen des Abstands der Lastangriffspunkte alleine die Wellenlagerung übernehmen. Bei hoher Axiallast in einer Richtung. Diese Anordnung ist als einzelne Lagerstelle zu betrachten. Ein weiteres Wälzlager ist als zweite Wellenlagerung erforderlich. Andere Ausführungen ermöglichen einen Einbau mit mehr oder weniger Vorspannung (Nachsetzzeichen BGL oder BGO). Für einen solchen Einsatz empfiehlt sich eine vorhergehende technische Analyse. Auf Wunsch werden diese Schrägkugellager mit einer Markierung an der Position des maximalen Radialschlag am Innenring versehen. Die Markierungen der beiden Wälzlager müssen beim Einbau in der gleichen Radialposition sein. ■ Hochgenauigkeitslager SNR fertigt Schrägkugellager in vier Reihen mit Standardabmessungen 718 - 719 - 70 - 72 und in den Toleranzklassen ISO 5, 4, 2 sowie in zwei Berührungswinkel-Baureihen: 15° (Nachsetzzeichen C), 25° (Nachsetzzeichen H). Diese Hochgenauigkeitslager halten wir für unsere Kunden in offener und abgedichteter Version sowie als Hybridlager bereit. Nähere Informationen über Wälzlager für Werkzeugmaschinenspindeln finden Sie im Katalog SNR-Hochgenauigkeitslager. Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen Diese Schrägkugellager sind einsetzbar für: - die Aufnahme von kombinierten, überwiegend axialen Lasten Fa / Fr ≥ 1 - die Aufnahme von Lasten in einer Richtung (Einbau mit einem Wälzlagern vom gleichen Typ auf der Gegenseite) - relativ hohe Drehzahlen ■ Fluchtungsfehler Lagerung mit einem Schrägkugellager Ein leichter Fluchtungsfehler zwischen Welle und Gehäuse ist zulässig. Der zulässige Wert ist abhängig vom Betriebsspiel: 0,1° bis 0,15° bei Lagerluft, bis 0,06° bei Vorspannung. Lagerung mit zwei Schrägkugellagern In diesem Fall ähnelt der Einbau einem zweireihigen Wälzlager und die zulässigen Fluchtungsfehler sind sehr gering (etwa 0,06°). 8 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 9 1-2 ; ; ;; RZ_Kap.1-DT Schrägkugellager, einreihig 1 Wälzlagerauswahl Toleranzen und Lagerluft ■ Toleranzen Seite 59 Schrägkugellager werden normalerweise in den Toleranzen der Klasse „Normal“ hergestellt. Einreihige Schrägkugellager können auf Wunsch in den Toleranzklassen 6 oder 5 für alle oder bestimmte Eigenschaften (Bohrung oder Radialschlag in Toleranz 6 beispielsweise) geliefert werden. ■ Axialluft beim Einbau von zwei separaten Schrägkugellagern Seite 139 Diese Wälzlager werden immer gegenüberliegend montiert. Die Lagerluft wird durch die Einstellung bei der Montage festgelegt. Annäherungsweise wird das Verhältnis zwischen Axialund Radialluft durch folgende Formel ermittelt: Jr = 0,83 Ja Schrägkugellager können mit Vorspannung eingebaut werden, wenn man die axiale Steifigkeit einer Anwendung erhöhen will. Allerdings wird dadurch die Grenzdrehzahl reduziert. Sie hängt von der Höhe der Vorspannung ab. Bitte wenden Sie sich an SNR. Bei einem Einsatz von 2 Schrägkugellagern liegt das Ziel der Lagerlufteinstellung darin, unter Betriebsbedingungen eine optimale Positionierung von Innenring zu Außenring zu erreichen, um die Anforderungen optimal zu erfüllen (präziser Rundlauf, Steifigkeit, Schwingungen, Erwärmung, ...). Die Einstellung kann sowohl Axialluft als auch Vorspannung sein. Die Bestimmung der optimalen Vorspannung erfolgt auf der Grundlage des Lastenheftes der Anwendung (Steifigkeit, Präzision, Temperatur, Schwingungen). Sie sollten sich auf jeden Fall an SNR wenden. Die Einbauverhältnisse und die Lagereinstellung beeinflussen das Betriebsspiel der Anlage. Schrägkugellager der Baureihe BG haben normalerweise nach dem Einbau eine reduzierte Restluft. Last ■ Axialluft eines Lagerpaares BG de Die Axialluft eines Lagerpaares (Anordnung X oder O) wird durch die Lagedifferenz de von Innenring zu Außenring definiert. de Lagedifferenz de in μm Wälzlagerbohrung von: bis: 10 35 55 85 115 30 50 80 110 180 8 8 11 17 20 - 19 20 23 29 32 Die Axialluft nach dem Einbau wird folgendermaßen berechnet: - theoretische mittlere Axialluft: 2 de - radiale Reduzierung der Luft durch Presspassungen: Δ Jr - mittlere Axialluft nach dem Einbau: Seite 135 Ja = 2 de - ( Δ Jr / 0,83 ) Durch die Verwendung dieser Formel zur Berechnung der wahrscheinlichen Toleranzen erhält man einen Mindestwert der Lagerluft nahe Null für einen herkömmlichen Einbau (Welle mit Presspassung j6/k6, Gehäuse mit Spielpassung H7/J7). 9 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 10 1-2 ; ; RZ_Kap.1-DT Schrägkugellager, einreihig Berechnungsgrundlagen ■ Lebensdauer Seite 92 ■ Welle auf zwei einzelnen Schrägkugellagern gelagert Äquivalente dynamische Belastung Das axiale Gleichgewicht der Welle hängt nicht nur von den äußeren Belastungen auf die Welle ab, sondern auch von den durch Radiallasten auf die Wälzlager induzierten Kräften. Seite 97 Äquivalente statische Belastung Der gültige Wert P0 ist der größere Wert, den man aus den beiden folgenden Formeln errechnet: Seite 98 P0 = Fr P0 = 0,5 Fr + 0,26 Fa ■ Welle, bei der ein Lager aus einem Wälzlagerpaar der Baureihen 72...BG oder 73...BG besteht Das Lagerpaar betrachtet man als einzelnes zweireihiges Schrägkugellager, dessen Lastangriffspunkt in der Mitte zwischen den jeweiligen Lastangriffspunkten C und D liegt. Eine solche Wellenlagerung ist überbestimmt (3 Lastangriffspunkte: E, C, D) und kann nur annähernd mit einer Lagerung mit zwei Lagern (Lastangriffspunkte E und O) verglichen werden, falls der Abstand von C und D kleiner als L/5 ist und die Steifigkeit der gesamten Baugruppe ausreichend ist (Fluchtungsfehler < 0,06°). In allen anderen Fällen sollten Sie sich an SNR wenden. C O D E L C O D E L C O D E L ■ Äquivalente dynamische Belastung von Lagerpaaren (ISO 281) Einbau in O oder X Anordnung Einbau in Tandem Anordnung P = Fr + 0,55 Fa wenn Fa / Fr ≤ 1,14 P = 0,57 Fr + 0,93 Fa wenn Fa / Fr > 1,14 P = Fr wenn Fa / Fr ≤ 1,14 P = 0,35 Fr +0,57 Fa wenn Fa / Fr > 1,14 ■ Dynamische Tragzahl von Lagerpaaren Dynamische Tragzahl eines Paares zweier identischer Schrägkugellager (Nachsetzzeichen BG): Ce = 1,625 C ■ Äquivalente statische Belastung eines Lagerpaares Bei Einbau in O- oder X-Anordnung: P0 = Fr + 0,52 Fa Bei einer Tandem-Anordnung gilt der größere der beiden Werte für P0, den man aus den beiden Formeln errechnet: P0 = Fr P0 = 0,5 Fr + 0,26 Fa ■ Statische Tragzahl von Lagerpaaren Die statische Tragzahl eines Paares zweier identischer Schrägkugellager (Nachsetzzeichen BG) entspricht dem doppelten Wert eines einzelnen Schrägkugellagers. 10 C0e = 2 C0 ;;;;;; ;; ;; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 11 Schrägkugellager, zweireihig 1-3 1 Baureihen Wälzlagerauswahl Liste der Standardwälzlager 33 32 Kennzeichnungen und Abmessungen ■ Abmessungen B B D dd aa ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff 25° Merkmale ■ Baureihen 32...A, 33...A Berührungswinkel 25° Keine Füllnut Können Axiallasten in beiden Richtungen aufnehmen Diese Schrägkugellager sind mit Käfigen aus Kunststoff ausgestattet. Sie werden mit einem marktüblichen Schmierfett befettet ausgeliefert (maximale Betriebstemperatur 110 °C). ■ Baureihen 32...B, 33...B Typ A 32° Berührungswinkel 32° Mit Füllnuten Können Axiallasten (höhere als Typ A) in einer bevorzugten Richtung aufnehmen. Käfig aus Stahlblech, Kunststoff oder massivem Messing Typ B ■ Nachsetzzeichen - G14, G15 -M Käfig aus Polyamid Käfig aus massivem Messing 11 ;; 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 12 ;;;;;; RZ_Kap.1-DT 1-3 Schrägkugellager, zweireihig Ausführungen ■ Abgedichtete oder abgedeckte Schrägkugellager Seite 82 52...ZZ 53...ZZ ; ; ; Zweireihige Schrägkugellager gibt es auch in den Ausführungen mit Abdeckscheiben oder Dichtungen. In diesem Fall werden die Symbole 52...ZZ, 53...ZZ oder 52...EE, 53...EE verwendet. Die Serienwälzlager mit Dichtungen oder Abdeckscheiben können mit einem Sicherungsring am Außenring versehen sein (52...NRZZ, 53...NREE). Die Position des Sicherungsringes entspricht der gleichen Position wie bei den Rillenkugellagern mit dem gleichen Außendurchmesser. ■ Spezialwälzlager SNR – TWlNLINE mit Kugeln Typ GB Typ TGB Typ HGB Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen Zweireihige Schrägkugellager sind einsetzbar für: - die Aufnahme von kombinierten, überwiegend axialen Lasten - die Aufnahme von axialen Lasten in beiden Richtungen - relativ hohe Drehzahlen ■ Fluchtungsfehler Die Konstruktion der zweireihigen Schrägkugellager lässt nur sehr geringe Fluchtungsfehler von etwa 0,06° zu. 12 Fa / Fr ≥ 1 52...EE 53...EE ;; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 13 Schrägkugellager, zweireihig 1-3 1 Wälzlagerauswahl Toleranzen und Lagerluft ■ Toleranzen Seite 59 Zweireihige Schrägkugellager werden normalerweise in den Toleranzen der Klasse „Normal“ hergestellt. ■ Axialluft Für diese Wälzlager wird eine Axialluft definiert, die nicht genormt ist. Diese Werte sind auf Anfrage von SNR erhältlich. Das Verhältnis zwischen Radialluft Jr eines zweireihigen Schrägkugellagers und der Axialluft Ja erhält man annähernd durch folgende Formeln: Typ A: Jr = 0,4 Ja Typ B: Jr = 0,5 Ja Berechnungsgrundlagen ■ Lebensdauer Seite 92 Einbaurichtlinien In den meisten Anwendungen wird dieses Doppellager als einfaches Lager angesehen. Es kann aber in manchen Fällen, wegen des Abstands der Lastangriffspunkte, auch die Rolle von zwei Einzellagern übernehmen. 13 ; ; ; ; ;; ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-4 8:19 Uhr Seite 14 Vierpunktlager Baureihen Liste der Standardwälzlager QJ2 QJ3 Kennzeichnungen und Abmessungen B 35° ■ Abmessungen D d ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff a Merkmale ■ Beschreibung Die Konzeption dieses Vierpunktlagers beruht auf der theoretischen Überlagerung der Lastangriffslinien auf den beiden Innenringhälften in X oder O Anordnung. Das Profil der Laufbahn entspricht einem Spitzbogen und erzeugt ebenfalls zwei Lastangriffslinien (Kontaktwinkel 35°), welche dann zu vier Kontaktpunkten auf den Kugeln führen. Der zweiteilige Innenring ermöglicht eine Befüllung mit mehr Kugeln als bei Rillenkugellagern. ■ Käfig Seite 78 Der Käfig besteht im Allgemeinen aus massivem Messing und ist innen- oder außenringgeführt. Der Kugelkranz bildet mit Käfig und Außenring eine Einheit. ■ Nachsetzzeichen - MA Käfig aus massivem Messing, außenringgeführt - MB Käfig aus massivem Messing, innenringgeführt - N2 Zwei Haltenuten am Außenring Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen Vierpunktlager sind einsetzbar für: - die Aufnahme von kombinierten, überwiegend axialen Lasten Fa / Fr ≥ 1,25 - die Aufnahme von axialen Lasten in beiden Richtungen - relativ hohe Drehzahlen ■ Fluchtungsfehler Die Konstruktion der Vierpunktlager lässt nur sehr geringe Fluchtungsfehler von etwa 0,06° zu. 14 ;; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-4 8:19 Uhr Seite 15 Vierpunktlager 1 Wälzlagerauswahl Toleranzen und Lagerluft ■ Toleranzen Seite 59 Die Vierpunktlager werden normalerweise in der Standardtoleranz geliefert. ■ Axialluft Die Axialluft ist nicht genormt. Diese Werte sind auf Anfrage von SNR erhältlich. ■ Radialluft Das Verhältnis zwischen Axialluft Ja und der entsprechenden Radialluft Jr wird mit folgender Annäherungsformel ermittelt: Jr = 0,7 Ja Berechnungsgrundlagen ■ Lebensdauer ■ Äquivalente dynamische Belastung ■ Äquivalente statische Belastung Seite 92 P = Fr + 0,66 Fa wenn Fa / Fr ≤ 0,95 P = 0,6 Fr + 1,07 Fa wenn Fa / Fr > 0,95 P0 = Fr + 0,58 Fa Einbaurichtlinien Die notwendige Axialluft des Vierpunktlagers wird durch den Einbau auf einer drehenden Welle mit Presspassung j6/k6 eingestellt. Am Gehäuse darf keine Presspassung vorliegen (H7). Daher muss bei einigen Anwendungen der Außenring gegen Verdrehung arretiert sein (Ausführung Nachsetzzeichen N2). Die beiden Innenringhälften müssen axial gegen eine Schulter abgestützt sein. In den meisten Anwendungen wird dieses Doppellager als einfaches Lager angesehen. Es kann aber in manchen Fällen, wegen des Abstands der Lastangriffspunkte, auch die Rolle von zwei Einzellagern übernehmen. 15 ;;;;; ;; 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 16 ; RZ_Kap.1-DT 1-5 Pendelkugellager Baureihen Liste der Standardwälzlager 12 22 13 23 Kennzeichnungen und Abmessungen ■ Abmessungen B D D dd ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff Merkmale ■ Käfige In den gängigen Abmessungen sind diese Lager mit einem Kunststoffkäfig ausgestattet (maximale Betriebstemperatur: 120 °C, 150 °C Spitzenwert). Die Pendelkugellager mit großen Abmessungen verfügen über einen Käfig aus Stahlblech oder massivem Messing. Seite 78 ■ Nachsetzzeichen - EE Doppelt abgedichtet - G 14, G 15 Käfig aus Polyamid -J Lagerluft. Die erste Ziffer bezeichnet die Lagerluftgruppe gemäß ISO, die zweite Ziffer die Klasse der normalen Präzision (0) Korrespondenzbegriffe: J20 = C2, J30 = C3, J40 = C4, J50 = C5 -K kegelige Bohrung, Konizität 1/12 -M Käfig aus massivem Messing, kugelgeführt ■ Einbau und Einstellung Dieser Wälzlagertyp reagiert sehr empfindlich auf fehlende Lagerluft. Daher muss nach dem Einbau die Restluft durch Drehen von Hand geprüft werden. Diese Vorsichtsmaßnahme muss vor allem bei Pendelkugellagern mit kegeliger Bohrung durchgeführt werden. Bei einigen Pendelkugellagern stehen die Kugeln an den Seiten leicht über. Beispiel: 1320. 16 Seite 160 ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 17 Pendelkugellager 1-5 1 Wälzlagerauswahl Ausführungen ■ Pendelkugellager mit kegeliger Bohrung. Nachsetzzeichen K Seite 75 Genormte Konizität 1/12. Im Allgemeinen Montage mit Kegelspannhülse. Die Variante mit kegeliger Bohrung ermöglicht mit Hilfe der Kegelspannhülse die Montage der Pendelkugellager auf unbearbeiteten Wellenzapfen. Die Pendelkugellager werden meist in zweiteilige Lagergehäuse eingebaut. ■ Abgedichtete Pendelkugellager. Nachsetzzeichen EE. Baureihen 22...EE – 23...EE Diese Wälzlager sind befettet. Ihre Dichtungen schränken den Schwenkbereich auf einen Winkel von 0,5° ein. Ihre Grundeigenschaften entsprechen denen der Pendelkugellager der Baureihen 12 und 13 mit gleichen Durchmessern, da sie identisch aufgebaut sind. Sie weisen daher auch die gleichen Lastfaktoren auf. Seite 82 ■ Pendelkugellager mit großem Innenring. Baureihe 112, 113 Dies sind Wälzlager, bei denen der Innenring an beiden Seiten über den Außenring hervorsteht. Der Innenring verfügt über eine Nut zur Aufnahme einer Zapfenschraube als Verdrehsicherung. Diese Wälzlager werden vor allem für Land-maschinen verwendet. Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen Dieser Wälzlagertyp lässt relativ hohe Drehzahlen zu. Er kann Radiallasten gut aufnehmen. Konstruktionsbedingt können jedoch nur sehr geringe Axiallasten aufgenommen werden. ■ Fluchtungsfehler Der Außenring bei diesem Wälzlagertyp weist ein hohlkugeliges Laufbahnprofil auf, welches ein Schwenken des Innenrings zulässt. Daher kann das Pendelkugellager sowohl dauerhafte (Durchbiegung der Welle), als auch vereinzelte größere Fluchtungsfehler aufnehmen. Pendelkugellager lassen Fluchtungsfehler zwischen 2° und 4° ohne Leistungseinbußen zu. Bei abgedichteten Varianten ist der mögliche Fluchtungsfehler auf 0,5° beschränkt. Toleranzen und Lagerluft ■ Toleranzen Seite 59 Die Pendelkugellager werden ausschließlich in Standardtoleranzen gemäß ISO 492 ausgeliefert. ■ Radialluft Diese Luft ist genormt (ISO 5753). Die Werte sind für Pendelkugellager mit zylindrischer Bohrung und Pendelkugellager mit kegeliger Bohrung (Nachsetzzeichen K) unterschiedlich. Letztere haben eine deutlich größere Luft, um die Reduzierung der Luft durch das Spannen der Hülse zu berücksichtigen. Empfohlen wird eine Radialluft nach Einbau gemäß: J rm = 2 d 1/2 10 -3 Seite 134 ■ Axialluft Da die Axialluft Ja von der Radialluft Jr abhängt, kann man sie mit folgender Annäherungsformel berechnen: J a = 2,27 Y 0 · J r 17 ; ; ; ; ; ; ; ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-6 8:19 Uhr Seite 18 Zylinderrollenlager Baureihen Liste der Standardwälzlager NU2 NU22 NU3 NU23 NU4 Kennzeichnungen und Abmessungen ■ Abmessungen B B D D EE FF d d Typ NU Typ N ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff Merkmale ■ Käfige Der Standardkäfig besteht aus Polyamid (Nachsetzzeichen G15) und lässt eine Wälzlagerbetriebstemperatur von 120 °C (150 °C Spitzenwert) zu. Bei der Baureihe 4 besteht der Standardkäfig aus Stahlblech. Der Käfig aus massivem Messing ist optional erhältlich. Die Zylinderrollenlager mit großen Abmessungen verfügen über einen Käfig aus massivem Messing (Nachsetzzeichen M). Für Spezialanwendungen, bei denen ein Käfig aus Kunststoff nicht zulässig ist, kann auf Anforderung ein Metallkäfig geliefert werden. ■ Nachsetzzeichen - E G15 G13, G28 J -M -N - NR 18 Zylinderrollenlager mit optimierter Tragzahl Käfig aus Polyamid Einteiliger Käfig aus Stahlblech, wälzkörpergeführt Lagerluft. Die erste Ziffer bezeichnet die Lagerluftgruppe gemäß ISO, die zweite Ziffer die Klasse der normalen Präzision (0) Korrespondenzbegriffe: J20 = C2, J30 = C3, J40 = C4, J50 = C5 Käfig aus massivem Messing, wälzkörpergeführt Außenring mit Nut für Sicherungsring Außenring mit Nut und montiertem Sicherungsring Seite 78 ;; 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 19 ; ; ; ; RZ_Kap.1-DT 1-6 Zylinderrollenlager 1 Wälzlagerauswahl Ausführungen ■ Bauarten von Zylinderrollenlagern NU N NJ NUP ■ Nut für Sicherungsring Seite 76 Diese Wälzlager können auf Wunsch mit Nut am Außenring (N) und Sicherungsring (NR) gemäß ISO 464 geliefert werden. Die Abmessungen von Nuten und Sicherungsringen stimmen mit denen für Kugellager der gleichen Abmessungen überein. ■ Sonderausführungen Typ RN: Zylinderrollenlager Typ N, ohne Außenring. Welle Typ RNU: Zylinderrollenlager Typ NU, ohne Innenring. Laufbahn auf Welle In beiden Fällen ist die Laufbahn, welche den fehlenden Lagerring ersetzt, direkt in das Bauteil eingearbeitet. Geometrie, Oberflächenbeschaffenheit und Härte des als Laufring verwendeten Elements müssen genau den Spezifikationen entsprechen. Bitte wenden Sie sich an SNR. ■ Spezialwälzlager Zweireihige Zylinderrollenlager für Laufrollen. Vollrollige Zylinderrollenlager (ohne Käfig) für Anwendungen mit sehr hohen Radiallasten. Die maximale Drehzahl ist hier niedriger als bei normalen Zylinderrollenlagern; die Schmierung bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Lager mit breitem Innenring, für Anwendungsfälle, die eine große Axialverschiebung (mehrere mm) erforderlich machen. 19 ;; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-6 8:19 Uhr Seite 20 Zylinderrollenlager Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen Zylinderrollenlager sind einsetzbar für: - die Aufnahme von hohen Radiallasten - die Aufnahme von niedrigen Axiallasten, wenn dies die Anordnung der Innen- bzw. Außenringborde zulässt - hohe Drehzahlen ; ; ;; ■ Fluchtungsfehler Durch ein korrigiertes Rollenmantelprofil sind für Zylinderrollenlager Fluchtungsfehler von etwa 0,06° zulässig. Toleranzen und Lagerluft ■ Toleranzen Seite 59 Zylinderrollenlager werden in Standardpräzision mit Toleranzen gemäß ISO 492 geliefert. Auf Wunsch kann SNR Zylinderrollenlager mit engeren Toleranzen für eines oder mehrere Merkmale (Bohrung, Außendurchmesser, Rundlauf) liefern. ■ Radialluft Das Zylinderrollenlager wird (gemäß ISO 5753) gepaart ausgeliefert, d. h. die trennbaren Elemente (Außen- und Innenring) sind so kombiniert, dass die Radialluft in die Klasse „gepaarte Wälzlager“ fällt. Wenn eines der gepaarten Elemente durch das Element eines anderen Zylinderrollenlagers gleichen Typs ausgetauscht wird, fällt die Radialluft in die Klasse der „austauschbaren“ Wälzlager mit einer höheren Toleranz. Empfohlene Restluft nach dem Einbau: J rm = 4 d 1/2 10 -3 ■ Axialluft Die Axialluft von Zylinderrollenlager wird nur für Wälzlager des Typs NUP festgelegt. Sie wird von den 4 Borden begrenzt. Sie beträgt etwa 0,1 mm. Bei den Zylinderrollenlagern vom Typ N, NU oder NJ ist ein axiales Verschieben zwischen Innen- und Außenring möglich. Der zulässige Verschiebeweg wird von der Differenz zwischen Nutzbreite (W) der Ringlaufbahn und der effektiven Länge der Rollen bestimmt. Bei den Typen N oder NU beträgt es etwa 2 mm für Zylinderrollenlager mit Bohrungen kleiner als 80 mm in der Baureihe 2 und kleiner als 50 mm in der Baureihe 3. Es beträgt etwa 3 mm bei größeren Zylinderrollenlagern. Bei Zylinderrollenlagern des Typs NJ entspricht der mögliche axiale Verschiebeweg der Hälfte der oben genannten Werte. NU N NJ w NUP W 11 Schulter 11 W w Keine Axialbelastung möglich 1 1 2 W w Axialbelastung nur in eine Richtung möglich Axiales Verschieben zwischen Innen- und Außenring im Rahmen der Nutzbreite der Ringlaufbahn (w) möglich 20 2 - Axialbelastung in beiden Richtungen möglich - Begrenzte Axialluft Seite 133 ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-6 8:19 Uhr Seite 21 Zylinderrollenlager 1 Wälzlagerauswahl Berechnungsgrundlagen ■ Lebensdauer Seite 92 Zylinderrollenlager können normalerweise ausschließlich Radiallasten Fr aufnehmen. Sie können aber auch eine Axiallast Fa aufnehmen, wenn sie Borde an Außen- und Innenring aufweisen. Wenn das Verhältnis Fa / Fr kleiner als 0,1 ist, wird nur die Radiallast berücksichtigt. Wenn das Verhältnis Fa / Fr größer als 0,1 ist, ist die Reibungskraft an den Borden durch die Axiallast und der resultierende Verschleiß so stark, dass die Leistungen von Zylinderrollenlagern beeinträchtigt werden. Bitte wenden Sie sich an SNR, um die vorliegenden Betriebsbedingungen (Drehzahl, Schmierung, ...) bewerten zu lassen. ■ Maximale statische radiale Tragzahl Diese entspricht der statischen Tragzahl C0. Seite 98 Einbaurichtlinien Da Ringe von Zylinderrollenlagern getrennt werden können, sind sie gegeneinander austauschbar. Die Radialluft liegt in jedem Falle innerhalb der Toleranzen der Klasse. Die Austauschbarkeit gilt auch für Zylinderrollenlager anderer Hersteller mit gleichem Symbol. Die Maße des äußeren (E) und des inneren Hüllkreises (F) mit den Toleranzen sind in den „Tabellen der Produktmerkmale“ gemäß DIN 5412 angegeben. Allerdings sind die Ausführungen von Laufbahnen, die Stahlqualität und die Oberflächenbeschaffenheiten bei den einzelnen Herstellern unterschiedlich. Die Leistungsfähigkeit solcher Kombinationen sind u. U. erheblich beeinträchtigt, sie sollten daher möglichst vermieden werden. Achtung: Die Maße E und F der neuen Generation von Zylinderrollenlagern (Nachsetzzeichen E) weichen von den Maßen der vorhergehenden Generation ab. ØE ØF 21 ; ;;;;; ;;;;; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-7 8:19 Uhr Seite 22 Kegelrollenlager Baureihen ;; Liste der Standardwälzlager 32 33 303 331 313 302 322 323 322B 323B Kennzeichnungen und Abmessungen ■ Abmessungen TT C D d B a ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff 22 332 ;;;;; ; ; ; ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-7 8:19 Uhr Seite 23 Kegelrollenlager Merkmale 1 Wälzlagerauswahl ; Seite 78 ■ Käfig Kegelrollenlager verfügen im Allgemeinen über einen Käfig aus Stahlblech oder, in einigen Fällen, über einen Käfig aus Kunststoff. ■ Berührungswinkel Seite 52 Die Ringe des Kegelrollenlagers sind trennbar: Der Außenring ist nicht mit dem Rest des Wälzlagers verbunden, der aus dem Innenring und den Rollen besteht, die vom Käfig auf dem Innenring gehalten werden. Kegelrollenlager können Axiallasten nur in einer Richtung aufnehmen. Auf der Gegenseite muss ein Wälzlager des gleichen Typs eingebaut werden. Die ISO 355 definiert unterschiedliche Baureihen von Kegelrollenlagern mit einem Berührungswinkel zwischen 10° und 30°. Bei einer gegebenen Radiallast ist die zulässige Axiallast des Kegelrollenlagers umso höher, je größer der Berührungswinkel des Außenrings ist. SNR hat entsprechend dieser Norm eine Kennzeichnung für die neuen, sogenannten Zwischenserien definiert und die alte Kennzeichnung für die anderen Baureihen beibehalten. ■ Vorsetzzeichen -R Besondere Kantenabstände an der großen Stirnfläche des Innenrings ■ Nachsetzzeichen - B A, C T P6X Nachsetzzeichen für Serie 322 und 323 mit größerem Berührungswinkel Nachsetzzeichen für die Innenkonstruktion Flansch am Außenring Wälzlager mit Toleranz für Maß T, entsprechend der Präzisionsklasse 6X Ausführungen ■ Spezielle Kantenabstände Seite 75 Besondere Kantenabstände an der großen Stirnfläche des Innenrings zur Berücksichtigung von großen Wellenschulterradien, wie z. B. an Achsschenkeln. ■ Bund am Außenring ■ Gepaarte Kegelrollenlager Diese bestehen aus zwei Kegelrollenlagern, die im Allgemeinen mit Abstandsring versehen und voreingestellt sind und eine Lagerstelle bilden. Die Elemente dieser Lagerpaare können nicht mit Elementen einer anderen Kombination ausgetauscht werden. ■ Kegelrollenlager SNR TWINLINE Das TWINLINE Wälzlager ist eine voreingestellte Kombination aus zwei Innenringen mit montierten Kegelrollen und einem einteiligen Doppelaußenring. Es kann sowohl befettet, als auch mit einer Abdichtung für die jeweilige Anwendung ausgerüstet werden. Es eignet sich vor allem für die automatische Montage in der Großserie. Das TWINLINE Wälzlager ermöglicht eine Montage ohne Lagereinstellung und erfordert keine enge Toleranz für den Abstand der Außenringanlageschultern. Der Toleranzbereich der Axialluft nach Einbau beträgt 0,1/0,15 mm mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,7 %. Der theoretische Anteil von 0,3 % außerhalb des zulässigen Feldes ist kleiner, als bei anderen Montagearten ohne Lagereinstellung und einem größeren Toleranzbereich von 0,15/0,3 mm. Dies bietet eine höhere Sicherheit. ■ Geringere Toleranz für Maß T (gemäß ISO 492 Toleranzklasse 6X) Dieser Wälzlagertyp reduziert die Streuung der Lagereinstellung und vereinfacht die Montage. 23 ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-7 8:19 Uhr Seite 24 Kegelrollenlager Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen Das Kegelrollenlager ist ein Wälzlager mit Berührungswinkel, das große Radial- und Axiallasten aufnehmen kann. ■ Fluchtungsfehler Durch ein korrigiertes Rollenmantelprofil sind für Kegelrollenlager Fluchtungsfehler von etwa 0,06° zulässig. Toleranzen und Lagerluft ■ Toleranzen Kegelrollenlager werden in Standardpräzision mit Toleranzen gemäß ISO 492 geliefert. Sie können auf Wunsch mit Spezialtoleranzen für eine oder mehrere Abmessungen oder Merkmale geliefert werden. Seite 64 ■ Axialluft Diese Wälzlager werden immer gegenüberliegend eingebaut. Die Axialluft wird durch die Einstellung der Kegelrollenlager beim Einbau festgelegt, d. h. durch die Positionierung der Innenringe im Verhältnis zu den Außenringen. Die Einstellung legt eine Lagerluft (positive Luft) oder eine Vorspannung (negative Luft) fest. Seite 139 ■ Einbaurichtlinien O-Anordnung Anwendung bei Temperaturschwankungen oder falls ein möglichst breiter Abstand der Lastangriffspunkte der beiden Wälzlager erforderlich ist. Diese Anordnung ermöglicht kompakte Lagerungen mit Vorspannung oder Lagerluft. Die Einstellung erfolgt durch den Abstand di der Innenringe der beiden Wälzlager. di wird entweder durch die Länge eines Abstandsringes oder eine Einstellmutter reguliert. di Einstellung X-Anordnung Anwendung beim Einbau einer vollständig mit Kegelrollenlagern vormontierten Welle in ein Gehäuse. Die Einstellung erfolgt durch den Abstand De der Außenringe der beiden Kegelrollenlager. De wird entweder mit Distanzringen oder einer Einstellmutter reguliert. De Einstellung 24 ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-7 8:19 Uhr Seite 25 Kegelrollenlager 1 Wälzlagerauswahl Toleranzen und Lagerluft ■ Verhältnis zwischen Axialluft Ja und Radialluft Jr eines Kegelrollenlagers Ja1 Y Ja = –––– Jr 0,8 Ja2 Jr2 2 Jr1 2 α1 α2 Jr1 2 ■ Vorspannung Kegelrollenlager werden immer dann vorgespannt, wenn man die axiale Steifigkeit der Anwendung gewährleisten will (Kegelritzellager, Spindellager für Werkzeugmaschinen, ...). Die Größenordnung des Vorspannwertes wird präzise auf die jeweilige Anwendung, deren Lastverhältnisse und die ausgewählten Kegelrollenlager abgestimmt. Technische Unterlagen über die Kegelrollenlagervorspannung erhalten Sie von SNR. Für jede Baureihe erstellt SNR zwei charakteristische Kurven: - Kurve der axialen Einfedertiefe, welche die Steifigkeit des Wälzlagers charakterisiert. Diese hängt ab vom Berührungswinkel, von der Anzahl der Rollen und von deren effektiver Kontaktlänge. - Kurve des Reibmoments. Mit Hilfe einer Messung des Reibmomentes kann die korrekte Einstellung der Vorspannung überprüft werden. Jr2 2 Seite 139 Axiale Einfedertiefe Reibmoment el nk Wi em lein tk i rm ge a l kel en Win oll r m l e ß ge gro Ke mit r e g enla lroll e g Ke Axialkomponente der Lagereinstellung (Vorspannung) Seite 139 ■ Axialluft beim Einbau von zwei einzelnen Kegelrollenlagern Kegelrollenlager werden immer gegenüberliegend eingebaut. Die Axialluft wird durch die Lagereinstellung während des Einbaus festgelegt und bestimmt damit die mögliche axiale Verschiebung der Welle. Annäherungsweise wird das Verhältnis zwischen Axialluft und Radialluft durch folgende Formel ermittelt: Y Ja = –––– Jr 0,8 Kegelrollenlager können mit Vorspannung eingebaut werden, wenn man die axiale Steifigkeit einer Anwendung gewährleisten will. Allerdings wird die Grenzdrehzahl in Abhängigkeit von der Höhe der Vorspannung reduziert. Bitte wenden Sie sich an SNR. 25 ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-7 8:19 Uhr Seite 26 Kegelrollenlager Berechnungsgrundlagen ■ Lebensdauer Seite 92 ■ Welle mit zwei einzelnen Kegelrollenlagern Äquivalente dynamische Belastung Das axiale Kräftegleichgewicht der Welle hängt nicht nur von ihren äußeren Belastungen auf diese ab, sondern auch von den radialen Belastungen auf jedes Kegelrollenlager. Äquivalente statische Belastung Der gültige Wert P0 ist der größere Wert, den man aus den beiden P0 = Fr folgenden Formeln errechnet: P0 = 0,5 Fr + Y0 · Fa ■ Welle mit einem einzelnen Wälzlager und einem Kegelrollenlagerpaar ohne Vorspannung in O- oder X- Anordnung Anordnung Rückseite an Rückseite Anordnung an Stirnseite A A O B O B C C L L Dieses Lager besteht aus einem Kegelrollenlagerpaar, dessen Lastangriffspunkt O in der Mitte zwischen den einzelnen Lastangriffspunkten A und B liegt. Eine solche Wellenlagerung ist überbestimmt (3 Lastangriffspunkte: A, B, C) und kann nur annähernd mit einer Lagerung mit zwei Lagern verglichen werden, falls der Abstand von A und B kleiner als L/5 ist und die Steifigkeit der gesamten Baugruppe ausreichend ist (Fluchtungsfehler < 0,06°). In allen anderen Fällen sollten Sie sich an SNR wenden. P = Fr + 1,1 Y · Fa Äquivalente dynamische Belastung eines Lagerpaares (ISO 281) wenn Fa / Fr≤ e P = 0,67 Fr + 1,68 Y · Fa wenn Fa / Fr> e Dynamische Trägfähigkeit eines Lagerpaares Die dynamische Tragzahl eines Lagerpaares aus zwei identischen Kegelrollenlagern beträgt: Ce = 1,715 C Äquivalente statische Belastung eines Lagerpaares P0 = Fr + 1,1 Y · Fa Statische Tragzahl eines Lagerpaares Die statische Tragzahl eines Lagerpaares aus zwei identischen Kegelrollenlagern entspricht dem doppelten Wert eines einzelnen Kegelrollenlagers. C0e = 2 C0 ■ Berechnung von Kegelrollenlagern mit Vorspannung Die induzierten Axialkräfte der beiden Kegelrollenlager werden von der Vorspannung und den Steifigkeitsmerkmalen der Wälzlager bestimmt. Die Berechnung der äquivalenten Belastung der einzelnen Kegelrollenlager ist komplex und muss von den Anwendungsingenieuren von SNR durchgeführt werden. 26 ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-7 8:19 Uhr Seite 27 Kegelrollenlager 1 Einbaurichtlinien T ■ Austauschbarkeit von Lagerbestandteilen mit gleicher Kennzeichnung Da die Innen- und Außenringe von Kegelrollenlagern trennbar sind, hat die ISO-Norm neben den Abmessungen und Toleranzen der Außenflächen folgendes festgelegt: - die Nennmaße des kleinen Durchmessers der Laufbahn des Außenringes (E) - den Berührungswinkel (α) Wälzlagerauswahl r C α D E r d B Austauschbarkeit der von SNR hergestellten Lagerbestandteile: Innen- und Außenringe mit gleicher Kennzeichnung sind untereinander vollständig austauschbar. Die Gesamtbreite des Wälzlagers (Maß T) entspricht der genormten Toleranz (ISO 492). Austauschbarkeit zwischen einem SNR Lagerbestandteil und dem eines anderen Herstellers: Die Austauschbarkeit ist möglich, sofern die Lagerbestandteile des anderen Herstellers der ISO 355 entsprechen, insbesondere die Maße α und E. Allerdings sind die Toleranzen der Abmessungen, die Ausführungen von Laufbahnprofilen, die Stahlqualität und die Oberflächenbeschaffenheiten bei den einzelnen Herstellern unterschiedlich. Die Leistungsfähigkeit solcher Kombinationen ist u. U. erheblich beeinträchtigt. Sie sollten daher möglichst vermieden werden. Einige alte SNR Lagerbestandteile sind nicht mit denen anderer Hersteller austauschbar. Sie sind in der „Liste der Standardwälzlager“ aufgeführt. ■ Parameter für die Lagereinstellung Der Einbau von Standardkegelrollenlagern erfordert immer eine Einstellung, da die Lagerbestandteile trennbar sind. Die Einstellung ist eine Funktion der für den Einbau wesentlichen Maße und Toleranzen: Funktionsmaße des Kegelrollenlagers - Bohrung d - Außendurchmesser D - Abstand zwischen Innen- und Außenringstirnfläche: Maß T Seite 20 Funktionsmaße des Einbaus - Abstand der Außenringstirnflächen (De) - Abstand der Innenringstirnflächen (di) - Durchmesser des Wellen- und des Gehäusesitzes Die allgemein zulässige Toleranz für eine bestimmte Lagerluft (positiv oder negativ) erfordert eine Wiederholung der Einstelloperationen bei jedem Einbau, unter Berücksichtigung der Toleranzfelder von Standard-Kegelrollenlagern und Einbaumaßen. Um die Unterschiede der Einbaumaße auszugleichen, wird jeweils der Stirnflächenabstand (De) oder (di) geändert. Die Einstellung ist ein immer wiederkehrender Vorgang, der relativ viel Zeit und einen Fachmann erfordert, da diese Arbeit mit hoher Zuverlässigkeit und großer Genauigkeit durchgeführt werden muss. 27 ;;; ; ; ;;; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-7 8:19 Uhr Seite 28 Kegelrollenlager Einbaurichtlinien ■ Einbau ohne Einstellung Bei vielen Serienmontagen weisen die Maßtoleranzen eine niedrige Gaußsche Verteilung auf. Durch Verwendung von Wälzlagern mit verringerten Toleranzen erhält man ohne Einstellung mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,73 % eine Lagerluft, die bei zahlreichen Anwendungen hinreichend ist. Hauptanwendungen: Radlagerungen, Schaltgetriebe. Die Kegelrollenlager sind meist in O Anordnung mit kleinem Abstand zueinander eingebaut. ■ Die zwei Einbaumöglichkeiten ohne Einstellung sind: Einbauschema Voreingestellte Kegelrollenlager T-B Lagerpaar De Schema der Einstellung Merkmale der Lagerung Merkmale des Einbaus Toleranzen für die Axialluft 28 - Enge Toleranz für die Position des Innenringes zur großen Stirnfläche des Außenringes (Maß T-B). - Innen- und Außenring austauschbar. - Innenring normalerweise verlängert, um einen Abstandsring zu vermeiden. - Paar aus zwei voreingestellten Kegelrollenlagern mit enger Toleranz für den Abstand der beiden Außenringe (ca. 0,03). - Lagerbestandteile nicht austauschbar. - O-Anordnung für Großserie. - Toleranz des Abstandes (De) der Außenringstirnflächen maximal 0,05. - Einsatz in Mittel- bis Großserien. - Toleranz des Abstandes (De) der Außenringstirnflächen maximal 0,05. - Toleranz ca. 0,15/0,2 mm mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,7 %. Der außerhalb liegende Anteil von 0,3 % bewegt sich in dem theoretischen Bereich von etwa 0,4/0,6 mm. - Toleranz ca. 0,1/0,15 mm mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,7%. Der außerhalb liegende Anteil von 0,3% bewegt sich in dem theoretischen Bereich von etwa 0,25/0,4 mm. ; ; ;;;; ; ; ; ;; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-8 8:19 Uhr Seite 29 Pendelrollenlager 1 Baureihen 230 Wälzlagerauswahl Liste der Standardwälzlager 240 231 241 222 232 213 223 Kennzeichnungen und Abmessungen ■ Abmessungen B b D d Typ E d kegelige Bohrung „K..“ ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff 29 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 30 ; RZ_Kap.1-DT 1-8 Pendelrollenlager Merkmale ■ Beschreibung Der Außenring bei diesem Wälzlagertyp weist eine hohlkugelige Laufbahn auf, die ein Schwenken des Innenrings ermöglicht. Daher kann das Pendelrollenlager große Fluchtungsfehler aufnehmen. Dieses Lagerkonzept ermöglicht neben sehr hoher Radialbelastung auch die Aufnahme von Axiallasten. Ausführungen mit einer kegeligen Bohrung ermöglichen den Einbau mit Spann- und Abziehhülsen. Das Pendelrollenlager eignet sich besonders für den Schwermaschinenbau, wo Lagersitze schwer auszurichten sind, oder hohe Radiallasten vorliegen. Es ist für schwere Einsatzbedingungen konzipiert: Betriebszustände mit Stößen oder Schwingungen (Brechwerke, Schüttelsiebe, Förderanlagen, Baumaschinen, ...). ■ Käfige Alle Pendelrollenlager der Baureihe 213 und solche mit großen Abmessungen verfügen über einen Käfig aus Stahlblech oder massivem Messing. Alle anderen Pendelrollenlager verfügen entweder über einen Käfig aus Polyamid (Dauertemperatur 120 °C, 150 °C Spitzenwert) oder aus Stahlblech. ■ Nachsetzzeichen - B33/W33 Nut und Schmierbohrungen am Außenring -E erhöhte Tragzahl - J/C Lagerluft. Die erste Ziffer bezeichnet die Lagerspielklasse gemäß ISO, die zweite Ziffer die Präzisionsklasse (0). Korrespondenzbegriffe: (J20: C2; J30: C3; J40: C4; J50: C5) -K kegelige Bohrung, Konizität 1/12 - K30 kegelige Bohrung, Konizität 1/30 -A Stahlkäfig -M Messingmassivkäfig, wälzkörpergeführt - MA Messingmassivkäfig, außenringgeführt - MB Messingmassivkäfig, innenringgeführt - G15 Polyamidkäfig -V Index für innere Konstruktion - F800 Spezialreihe für den Einsatz bei Schwingungen Seite 75 Ausführungen ■ Pendelrollenlager mit kegeliger Bohrung Konizität: - 1/12 bei allen Baureihen (Nachsetzzeichen K) - bis auf Baureihen 240 und 241 (Konizität 1/30, Nachsetzzeichen K30) Seite 160 Einbauhinweise für Pendelrollenlager: Einbau auf einer Welle mit Kegelzapfen Einbau auf zylindrischer Welle mit einer kegeligen Spannhülse Einbau auf zylindrischer Welle mit einer kegeligen Abziehhülse als Zwischenstück Häufiger Einbau in zweiteilige Gussgehäuse. Seite 76 ■ Nut und Schmierbohrungen am Außenring. Nachsetzzeichen B33 (W33) Die Pendelrollenlager weisen bis auf die Baureihe 213 serienmäßig eine Nut und drei Schmierbohrungen am Außenring auf, um eine regelmäßige Schmierung zu ermöglichen. Die Abmessungen dieser Nut sind in der „Liste der Standardwälzlager“ aufgeführt. Auf Wunsch können diese Pendelrollenlager ohne Nut und Schmierbohrungen geliefert werden. 30 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 31 ; RZ_Kap.1-DT Pendelrollenlager 1-8 1 Wälzlagerauswahl Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen Die innere Konstruktion von Pendelrollenlagern erfordert eine gute Schmierung, um die hohe Leistungsfähigkeit dieses Wälzlagertyps sicherzustellen. ■ Fluchtungsfehler Pendelrollenlager erlauben Fluchtungsfehler von etwa 0,5° ohne Beeinträchtigung der Belastbarkeit. Allerdings muss sich der Fluchtungsfehler aber in den Grenzen bewegen, die die verwendete Abdichtung zulässt. Toleranzen und Lagerluft ■ Toleranzen Seite 59 Diese Wälzlager werden mit normaler Präzision ausgeliefert (ISO 492). Die Serie F800 weist Spezialtoleranzen für Außendurchmesser und Bohrung auf, damit sich nach der Montage eine Lagerluft mit reduzierter Toleranzbreite ergibt. Auf Wunsch kann SNR Pendelrollenlager mit engeren Toleranzen für ein oder mehrere Merkmale liefern (Bohrung, Außendurchmesser, Rundlauf, Innenringbreite, ...). ■ Radialluft Seite 134 Die Radialluft ist in der ISO 5753 definiert. Die Werte gelten nicht für Wälzlager mit kegeliger Bohrung, wegen der erheblich verringerten Radialluft nach dem Einbau auf dem kegeligen Lagersitz. Die empfohlene Restluft Jrm nach dem Einbau ist: Jrm = 5 d1/2 10-3 Die Serie F800 weist eine spezielle Radialluft auf. ■ Axialluft Die Axialluft Ja ist von der Radialluft Jr abhängig und kann mit folgender Annäherungsformel berechnen werden: Ja = 2,27 Y0 · Jr Berechnungsgrundlagen ■ Lebensdauer Seite 92 ■ Axiallast Pendelrollenlager können Axiallasten aufnehmen. Es sollte aber ein Wert Fa / Fr von 0,6 nicht überschritten werden. 31 16.06.2005 8:19 Uhr Seite 32 ; RZ_Kap.1-DT 1-8 Pendelrollenlager Einbaurichtlinien Nach dem Einbau muss eine Kontrolle der Restluft durchgeführt werden. Diese Vorsichtsmaßnahme ist für Pendelrollenlager mit kegeliger Bohrung unerlässlich. Das Verhältnis zwischen axialer Verschiebung (a) eines Pendelrollenlagers mit kegeliger Bohrung und der entsprechenden Verminderung der Radialluft Δ Jr läßt sich mit folgender Formel ausdrücken: Konizität 1/12 a = 12 Δ Jr / ti Konizität 1/30 a = 30 Δ Jr / ti - 32 Seite 160 a Δ Jr a : axiale Verschiebung Δ Jr : Verminderung der Radialluft ti : Auswirkungsgrad der Presspassung am Innenring: ti = 0,75 bei direkter Montage des Pendelrollenlagers auf dem konischen Lagersitz einer Vollwelle ti = 0,7 bei Montage des Pendelrollenlagers auf einer konischen Spann- oder Abziehhülse ;;; ;; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-9 8:19 Uhr Seite 33 Axialkugellager 1 Baureihen Wälzlagerauswahl Liste der Standardwälzlager 511 512 513 514 Kennzeichnungen und Abmessungen ■ Abmessungen T D D1 d1 d ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff 33 RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-9 8:19 Uhr Seite 34 Axialkugellager Merkmale ■ Beschreibung Axialkugellager mit einem Kontaktwinkel von 90° eignen sich ausschließlich für die Aufnahme von Axiallasten. Daher müssen sie oft mit einem Radialwälzlager kombiniert werden. Einseitig wirkende Axialkugellager nehmen die Axiallast einer Welle nur in einer Richtung auf. Axiallager bestehen aus trennbaren Elementen: Wellenscheibe, Gehäusescheibe, Kugelkranz. ■ Käfige Axiallager sind mit einem gestanzten Stahlblechkäfig ausgestattet. Seite 78 ■ Nachsetzzeichen - A Genormtes Axiallager (ISO 104): Außendurchmesser der Wellenscheibe gleich dem Außendurchmesser der Gehäusescheibe - V Genormtes Axiallager (ISO 104): Außendurchmesser der Wellenscheibe kleiner als der Außendurchmesser der Gehäusescheibe Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen Ein Axialkugellager kann nur Axiallasten in einer Richtung bei niedrigen Drehzahlen aufnehmen. ■ Fluchtungsfehler Die Leistungsfähigkeit eines Axiallagers hängt von der gleichmäßigen Lastverteilung auf den gesamten Umfang ab. Es darf so gut wie kein Fluchtungsfehler zwischen Wellenscheibe und Gehäusescheibe auftreten (Fluchtungsfehler < 0,03°). Toleranzen und Spiele ■ Toleranzen Gemäß ISO 199, normale Toleranzklasse 34 Seite 66 RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-9 8:19 Uhr Seite 35 Axialkugellager 1 Wälzlagerauswahl Berechnungsgrundlagen ■ Lebensdauer Seite 92 ■ Dynamische Mindest-Axiallast Um die Einwirkungen der Zentrifugalkraft auf die Kugeln auszugleichen, muss auf die Axiallager eine stetige Axiallast Fa einwirken, deren Mindestwert Fam (in N) mit folgender Formel ermittelt wird: Fam = 10-14 (n · C0)2 ■ Maximale statische Axialtragfähigkeit Seite 99 Diese entspricht der statischen Tragzahl C0. Einbaurichtlinien ■ Montage und Einstellung Die Lagerbestandteile sind trennbar und damit austauschbar. Die Wellenscheibe wird mit Presspassung eingebaut. Die Gehäusescheibe muss frei beweglich sein, um sich selbst zentrieren zu können. Um die korrekte Positionierung des Axiallagers beim Einbau zu erleichtern, ist die Bohrung (d1) der Gehäusescheibe größer als die der Wellenscheibe (d). Wenn die stetige Axiallast auf das Axiallager ohne die Arbeitslast nicht ausreicht, muss mit Hilfe von Federn eine Vorlast erzeugt werden, um die oben definierte dynamische Mindest-Axiallast zu erreichen. d1 d1 35 ;;;;; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-10 8:19 Uhr Seite 36 Axialpendelrollenlager Baureihen ;QQ;;Q;QQ;;Q;QQ;Q;;Q ;Q;Q Q;Q;Q;Q;Q;Q;Q;Q;Q;Q;Q;Q;Q;Q; Q; Liste der Standardwälzlager 293 294 Kennzeichnungen und Abmessungen ■ Abmessungen y;y; y;y; T h2 D0 d a ■ Kennzeichnungen siehe Seite 46 ff 36 D h1 h d0 ;; ;; ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-10 8:19 Uhr Seite 37 Axialpendelrollenlager 1 Wälzlagerauswahl Merkmale ■ Beschreibung Axialpendelrollenlager bestehen aus zwei trennbaren Bestandteilen: Aus der Wellenscheibe, auf die Käfig und Wälzkörper mit unsymmetrisch-tonnenförmigem Profil montiert sind, und aus der Gehäusescheibe. Alle Axialpendelrollenlager sind mit einem massiven Käfig aus Messing ausgestattet, der sich über eine Hülse in der Bohrung der Wellenscheibe zentriert. Wenn sie mit einem Radialwälzlager (in den meisten Fällen ein Pendelrollenlager) kombiniert werden, muss der Lastangriffspunkt A mit dem Lastangriffspunkt des Wälzlagers übereinstimmen, um die Selbsteinstellung zu ermöglichen. A Eigenschaften ■ Belastungen und Drehzahlen - sehr hohe axiale Tragzahl - relativ hohe radiale Tragzahl. Durch einen großen Berührungswinkel von etwa 50° liegt die radiale Tragzahl etwa in der Größenordnung der halben Axiallast. - niedrige Drehzahlen ■ Fluchtungsfehler Die Fähigkeit der Selbsteinstellung durch das unsymmetrische Laufbahnprofil der Gehäusescheibe ermöglicht die Aufnahme von Fluchtungsfehlern von etwa 2°. Dieser Wert ist jedoch so zu begrenzen, dass er mit dem jeweils verwendeten Dichtungssystem vereinbar ist. Toleranzen und Lagerluft ■ Toleranzen Seite 66 Diese Axialpendelrollenlager werden ausschließlich in Standardpräzision gemäß den für Axiallager definierten Toleranzen (ISO 199) gefertigt. Berechnungsgrundlagen ■ Lebensdauer ■ Mindest-Axiallast Um eine einwandfreie Rotation ohne eine Gleitbewegung der Rollen zu gewährleisten, muss auf die Axialpendelrollenlager eine stetige Mindest-Axiallast Fam (in N) einwirken: Fam = 2 · 10-16 (n · C0)2 Wenn die Axiallast im Betrieb niedriger ist als die Mindest-Axiallast, muss mit Hilfe von Federn vorgespannt werden. 37 ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-10 8:19 Uhr Seite 38 Axialpendelrollenlager Einbaurichtlinien Die Lagerbestandteile sind trennbar und austauschbar. Die Wellenscheibe wird mit Presspassung montiert. Die andere Scheibe zentriert sich im Gehäuse, sofern das Axiallager nicht mit einem anderen Radialwälzlager kombiniert wird. Wenn ein Radialwälzlager die Zentrierung gewährleistet, muss die Gehäusescheibe des Axiallagers frei beweglich sein. ■ Schmierung Axialpendelrollenlager sind normalerweise hoch belastet und müssen mit Öl geschmiert werden. Hierzu sind Öffnungen (o) in der Führungshülse des Käfigs vorgesehen. Aufgrund der Innenkonstruktion dieser Lager ist eine Fettschmierung nur bei niedrigen Drehzahlen und mäßiger Last möglich. ■ Maximal zulässige Axialbelastung der Führungshülse des Käfigs Bei bestimmten Montageanordnungen, in denen die aus ungehärtetem Stahl gefertigte Führungshülse des Käfigs als Anlagefläche für einen Zwischenring dient, muss sichergestellt werden, dass die axiale Abstützkraft folgende Werte nicht überschreitet: - 0,4 C0 bei Axialpendelrollenlagern der Baureihe 29300 - 0,5 C0 bei Axialpendelrollenlagern der Baureihe 29401 1-11 Gehäuselagereinheiten siehe SNR-Kataloge für Gehäuselagereinheiten 38 o ; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-12 8:19 Uhr Seite 39 SNR Premier Wälzlager 1 Wälzlagerauswahl SNR Premier SNR hat sich es zum Ziel gesetzt, die Fortschritte, die in den letzten Jahren im Bereich der Werkstoffe, der Bearbeitungsqualität sowie der immer tieferen Kenntnis der dynamischen Vorgänge im Inneren eines Wälzlagers gemacht wurden, zum Nutzen seiner Kunden konsequent umzusetzen. Das Ergebnis ist die Kreation des Programms SNR Premier. ■ Werkstoffe/Wärmebehandlung Die eingesetzten Wälzlagerstähle entsprechen in punkto Reinheit und Homogenität den höchsten Ansprüchen. In Verbindung mit einer genauestens abgestimmten Wärmebehandlung – die Maßhaltigkeit bis zu 200 ºC garantiert – ergibt sich ein Werkstoffgefüge, welches sich positiv auf die Tragzahl und somit die Ermüdungslebensdauer der SNR Premier Wälzlager auswirkt. ■ Innere Geometrie/Fertigungsqualität Optimierte Laufbahn- bzw. Wälzkörperprofile führen zu einer besseren Lastverteilung im Wälzlager. Die permanenten Verbesserungen der Fertigungsprozesse tragen dazu bei, dass diese Profiloptimierungen auch tatsächlich umgesetzt werden. Die genauere Kontrolle der Fertigungstoleranzen trägt auch zu einer Optimierung der Oberflächengüte im Inneren des Wälzlagers und somit zu einem ruhigeren Lauf mit geringerer Wärmeentwicklung bei. ■ Qualitätsicherung Unser konsequent umgesetztes QualitätssicherungsManagement sorgt dafür, dass es z. B. möglich ist, für jedes Wälzlager die Herkunft des verwendeten Stahls zu erfahren, bis hin zur Losnummer der verwendeten Charge. ■ Ergebnisse Zuerst wurden die SNR Pendelrollenlager auf die Premier Technologie umgestellt. Die bei diesen neuen Produkten durchgeführten Tests zeigen eindeutige Vorteile: 18% höhere dynamische Tragzahlen, mindestens 75% höhere Lebensdauer (siehe Kapitel 1-8 bzw. in den entsprechenden Produkttabellen). Mit Premier bestätigt SNR seine Philosophie als PremiumHersteller: stetige Verbesserung jedes einzelnen Produkts in seiner Anwendung, ohne Kostensteigerung. Diese – von den Forschungs- und Entwicklungsteams vorangetriebene – Arbeit betrifft vorrangig bestimmte Produktlinien des Standardprogramms. Schrittweise werden alle Wälzlager von SNR auf das Premier-Niveau umgestellt. 39 ;;;; ;;; ; RZ_Kap.1-DT 16.06.2005 1-13 8:19 Uhr Seite 40 Zubehör ■ Spannhülsen Montagehülsen ermöglichen die Montage von Wälzlagern mit kegeliger Bohrung auf Wellen mit großen Durchmessertoleranzen (max. h9). Die Arbeitsbereiche müssen dann nicht geschliffen werden. Die Konizität beträgt standardmäßig 1/12 bei allen Wälzlagern und Hülsen bis auf Serie 240 und 241 (Konizität 1/30). Die Hülsen werden komplett mit Wellenmutter und Sicherungsblech geliefert. Sie entsprechen der ISO-Norm 113/1. Das Spannen der Hülsen ist eine diffizile Arbeit. Beachten Sie für eine korrekte Montage die entsprechenden Hinweise. ■ Abziehhülsen Die Abziehhülsen haben zwei Funktionen: - Sie ermöglichen das Montieren von Wälzlagern mit kegeliger Bohrung auf Wellen mit einer Schulter und einem präzisionsbearbeiteten Bereich und das Einstellen der Lagerluft. Die Abziehhülse wird in der Schwermontage verwendet oder wenn das Handhaben und Justieren der Wälzlager problematisch ist. Zum Abziehen ist eine (separat angebotene) Mutter erforderlich, die auf die Hülse geschraubt wird und sich auf einer Seite des Wälzlagers abstützt. Die Konizität beträgt standardmäßig bei Wälzlagern und Hülsen 1/12 (bis auf Serie 240 und 241). ■ Wellenmuttern Die Wellenmuttern (ISO-Norm 2982) dienen zur axialen Befestigung der Wälzlager: - mit zylindrischer Bohrung - mit kegeliger Bohrung und zum Abziehen einer Abziehhülse Wenn sie zur axialen Befestigung dienen, werden sie mit dem entsprechenden Sicherungsblech montiert und bilden damit ein einfaches, wirtschaftliches und platzsparendes Befestigungsmittel. ■ Sicherungsblech Das Sicherungsblech (ISO 2982) dient zur positiven Arretierung der Wellenmutter auf der Welle. Die Verwendung des Sicherungsblech erfordert die Einarbeitung einer Nut auf der Welle. Die große Anzahl von Laschen des Sicherungsblechs ermöglicht das Arretieren der Mutter in der exakten Justierstellung. siehe SNR-Broschüre „Know-how im Dienst der Wartung“ 40 Liste der Standardwälzlager Seite 160 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 43 Allgemeine Hinweise 2 2-1 2-2 2-3 3 43 – 67 Wälzlagerarten 44 – 47 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 – 47 Abmessungen und Kennzeichnung 48 – 53 3-1 Allgemeine Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 – 53 3-1A 3-1B 3-1C Vollständige Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Basiskennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Vor- und Nachsetzzeichen SNR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 – 51 3-2 3-3 Kennzeichnung von Kegelrollenlagern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Kennzeichnung von Sonderlagern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 4 4-1 4-2 5 Normen und Austauschbarkeit Allgemeine Hinweise 54 – 55 Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Austauschbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 – 55 Lagertoleranzen 56 – 67 5-1 Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 – 58 5-1A 5-1B Definition der Toleranzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 – 57 Übereinstimmung verschiedener Wälzlagernormen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 5-2 Wälzlagertoleranzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 – 67 5-2A 5-2B 5-2C 5-2D 5-2E 5-2F 5-2G 5-2H 5-2I 5-2J Radiallager – Toleranzklasse Normal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Hochgenauigkeits-Radiallager – Toleranzklasse 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Hochgenauigkeits-Radiallager – Toleranzklasse 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Hochgenauigkeits-Radiallager – Toleranzklasse 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Hochgenauigkeits-Radiallager – Toleranzklasse 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Kegelrollenlager – Toleranzklasse Normal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Hochgenauigkeits-Kegelrollenlager – Toleranzklasse 6X . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Hochgenauigkeits-Kegelrollenlager – Toleranzklasse 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Axialkugellager – Toleranzklasse Normal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Kegelige Bohrungen: Konizität 1/12 und Konizität 1/30 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 43 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 44 2 2-1 Wälzlagerarten Definitionen Ein Wälzlager sorgt für die bewegliche Verbindung zwischen zwei Teilen eines Mechanismus, die sich drehen. Seine Funktion besteht darin, eine relative Drehbewegung dieser Teile unter Last präzise und mit geringer Reibung zu gewährleisten. ■ Ein Wälzlager besteht aus folgenden Teilen: - zwei Ringen mit Wälzkörperlaufbahnen, von denen einer mit dem feststehenden und der andere mit dem beweglichen Bauteil verbunden ist - Wälzkörpern, die eine Relativbewegung der beiden Ringe bei minimaler Reibung erlauben - einem Käfig, der die Wälzkörper voneinander trennt ■ Wälzlager lassen sich in zwei grosse Familien einteilen: - Kugellager, bei denen theoretisch ein Punktkontakt zwischen Kugel/Laufbahn vorliegt, welcher hohe Drehzahlen zuläßt - Rollenlager, bei denen der Kontakt Rolle/Laufbahn theoretisch linienförmig ist und die dadurch höhere Radiallasten aufnehmen können als Kugellager. Bauart Außenring Innenring Wälzkörper Kunststoff Kugellager Zylinderrollenlager Kegelrollenlager Pendelrollenlager Nadellager 44 Axialkugellager (Gehäusescheibe) (Wellenscheibe) Axialpendelrollenlager (Gehäusescheibe) (Wellenscheibe) Käfigausführungen StahlMassiv bearbeitet blech RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 45 2 Wälzlagerarten Begriffe 2-2 Die ISO-Norm 5593 enthält ein Vokabular der gängigen Begriffe im Bereich der Wälzlager und deren Technologie. Begriffe und Definitionen sind in einem mehrsprachigen Lexikon zusammengefasst. Allgemeine Hinweise Gehäuse Außenring Wälzkörper Käfig Teilkreisdurchmesser Innenring Welle Schrägkugellager Kugellager Zylinderrollenlager Aussendurchmesser Breite Breite Abrundung Laufbahn paulement Schulter Hohlkehle für Dichtung oder Deckscheibe Stirnfläche Wirklinie Absatz α Teilkreisdurchmesser Bohrung α :: Berührungswinkel Berührungswinkel Lastangriffspunkt Kegelrollenlager Axialkugellager Aussenring Schulter Schulter α Axialpendelrollenlager Gehäusescheibe Innenring Wellenscheibe Wellenscheibe Wirklinie α Lastangriffspunkt Lastangriffspunkt α : Berührungswinkel Berührungswinkel α Lastangriffspunkt Berührungswinkel α :: Berührungswinkel Wirklinie Wirklinie 45 ;;;;;;;;;;;;;; ; ;;;; RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 46 2 2-3 Wälzlagerarten Eigenschaften Allgemeine Merkmale und Eigenschaften Beispiele für Anwendungen ;; ■ Kugellager - Radialkugellager, ein- oder zweireihig Weit verbreiteter Einsatz wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Zahlreiche Varianten (Abdeckung, Abdichtung, ...) und Größenauswahl. Elektromotor Räder von Anhängern Haushaltselektrogeräte Holzbearbeitungsmaschinen Kleine Untersetzungsgetriebe, Schaltgetriebe - Schrägkugellager einreihig Immer gegenüberliegend zu einem Wälzlager vom gleichen Typ eingebaut. Verschaffen der Welle eine hohe Steifigkeit, besonders unter Vorspannung. Getriebe Maschinenspindeln - Schrägkugellager zweireihig Können Axiallasten in beiden Richtungen aufnehmen. Getriebe Fahrzeugräder Landtechnik - Vierpunktlager Können Axiallasten in beiden Richtungen aufnehmen. Oft in Kombination mit einem Radiallager. ■ Pendelkugellager oder Pendelrollenlager - Pendelkugellager Die hohlkugelige Laufbahn des Außenrings ermöglicht einen Schwenkwinkel. Eine Variante mit kegeliger Bohrung erleichtert die Montage. - Pendelrollenlager Die hohlkugelige Laufbahn des Außenrings ermöglicht einen Schwenkwinkel. Eine Variante mit kegeliger Bohrung erleichtert die Montage. ■ Rollenlager - Zylinderrollenlager Hervorragende Aufnahmefähigkeit von kurzfristigen Überlastungen und Stößen. Sehr einfacher Einbau durch separat montierbare Ringe. Spezifische Bauarten können Axialverschiebungen oder geringe Axiallasten aufnehmen. - Kegelrollenlager einreihig Immer gegenüberliegend von einem Wälzlager vom gleichen Typ eingebaut. Verschaffen der Welle eine hohe Steifigkeit, besonders unter Vorspannung. Getriebe Lange und flexible Welle Walzgerüst Großgetriebe Großer Industrieventilator Tagebaumaschine Großer Elektromotor Waggonachslager Geriebe Getriebewelle Räder von Nutzfahrzeugen Winkeltrieb mit Kegelritzeln ; TGV-Achslager Fahrzeugräder ; - Kegelrollenlager zweireihig (SNR TWINLINE) Können Axiallasten in beiden Richtungen aufnehmen. - Nadellager Nehmen relativ hohe Radiallasten auf, brauchen wenig Platz und bieten eine hohe radiale Steifigkeit. ■ Axiallager Axiallager sind immer mit anderen Wälzlagerarten kombiniert. - Axialkugellager Nehmen nur Axiallasten auf. Müssen mit einem Radialwälzlager kombiniert werden. - Axialpendelrollenlager Nehmen Radial- und Axiallasten auf und lassen Fluchtungsfehler zu. 46 Vertikalwelle Reitstockspindel Kreiselpumpe Schwere Vertikalwelle Turbogenerator Kranzapfen Extruderschnecke ; ;;;;;;;;;;;; RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 15:12 Uhr Seite 47 2 Wälzlagerarten Tragzahl Grenzdrehzahl Radiallasten Axiallasten Zulässige Fluchtungsfehler zwischen Welle und Gehäuse ;;; Allgemeine Hinweise Arten Baureihen Radialkugellager 60-62-63 64-160-618 619-622623 Radialkugellager zweireihig 42 43 Schrägkugellager 72-73 718 Vierpunktlager QJ 2 QJ 3 Schrägkugellager zweireihig 32-33 52-53 Schrägkugellager TWINLINE Spezial Pendelkugellager 12-13 22-23 112-113 Querschnitt niedrig mittel hoch niedrig mittel hoch niedrig mittel hoch niedrig hoch N..2-N..3 Zylinderrollenlager(1) N..4 N..10 N..22-N..23 Kegelrollenlager 302-303 313-320 322-322B 323-323B 330-331 332 Kegelrollenlager TWINLINE Spezial Pendelrollenlager 213-222 223-230 231-232 240-241 Axialkugellager, einseitig wirkend 511-512 513-514 Axialpendelrollenlager 293 294 (1) Die Arten NJ und NUP nehmen geringe Axiallasten auf. 47 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 48 3 3-1 Abmessungen und Kennzeichnung Allgemeine Kennzeichnung ■ ISO hat Normen für die allgemeine Einteilung nach Abmessungen gemäß den ISO-Normen 15, 355 und 104 erstellt. Diese Normen ermöglichen eine universelle Verwendung von unterschiedlichen Wälzlagerarten. - Die allgemeine Kennzeichnung im Rahmen der ISO-Normen 15 und 104 gilt für alle genormten Wälzlagerarten. - Für Kegelrollenlager gilt die Kennzeichnung nach ISO-Norm 355. Sonderlager verwenden eine spezielle Kennzeichnung. 3-1A Vollständige Kennzeichnung ■ Die Kennzeichnung von Wälzlagern besteht aus folgenden Elementen: 60 Vorsetzzeichen 10 Kennzahl Baureihe ZZ Kennzahl Bohrung (optional) Nachsetzzeichen (optional) Basiskennzeichnung Vollständige Kennzeichnung Beispiele: 62 04 ZZ kein Vorsetzzeichen Baureihe 62 Radialkugellager Nachsetzzeichen ZZ doppelseitige Abdeckung Bohrungskennzahl 04 x 5 = 20 mm Bohrung NU 314 Baureihe NU3: Zylinderrollenlager 14 x 5 = 70 mm Bohrung 302 08 Baureihe 302 Kegelrollenlager 08 x 5 = 40 mm Bohrung Die Tabelle auf der nächsten Seite enthält die unterschiedlichen Möglichkeiten von Baureihen- und Bohrungskennzahlen. Die wichtigsten Vor- und Nachsetzzeichen werden in Abschnitt 3-1C erklärt. 48 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 49 ; ; ; ; ; ; RZ_Kap.2-5-DT 3 3-1B Abmessungen und Kennzeichnung Basiskennzeichnung 60 10 ; ; ; Kennzahl Wälzlagerart Baureihe Kennzahl Wälzlagerart Baureihe Radialkugellager 60 62 63 64 160 618 619 622 623 Schrägkugellager 72 73 718 einreihig einreihig QJ2 QJ3 Vierpunktlager 2 3 42 43 32 33 mit Nut zweireihig 52 53 zweireihig 302 303 313 320 322 323 330 331 332 213 222 223 230 231 232 240 241 Axialkugellager Zylinderrollenlager NU N NJ NUP 511 512 513 514 Pendelkugellager 12 13 22 23 3 3 /4 4 4 4 5 5 6 /6 6 6 7 /7 7 7 8 /8 8 8 9 9 00 01 02 03 10 12 15 17 /22 /28 /32 22 28 32 Allgemeine Hinweise zweireihig ZZ oder EE Pendelrollenlager Kegelrollenlager N..2 N..3 N..4 N..10 N..22 N..23 Kennzahl BohrungsBohrung durchm. mm 04 05 06 07 04x5 05x5 06x5 07x5 = = = = 20 25 30 35 08 09 10 08x5 = 40 … … Axialpendelrollenlager 293 294 112 113 breiter Innenring 49 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 50 3 3-1C Abmessungen und Kennzeichnung Vor- und Nachsetzzeichen SNR ■ Die spezifischen Anforderungen von Sonderanwendungen haben uns veranlasst, zahlreiche Varianten der genormten Wälzlager zu entwickeln. Diese Varianten unterscheiden sich in folgenden Kriterien: - äußere Geometrie: Durchmesser, Bohrung, Breite, Toleranzen, Kantenabstände, Nuten, Hohlkehlen, Bund, Schmierbohrungen, Paarung, ... - innere Geometrie: Kontaktwinkel, erhöhte Kapazität, Luft, Präzision, ... - Bestandteile: Werkstoff, Wärmebehandlung, Käfig, Schmierfett, ... - Schutz und Abdichtung Diese Modifikationen werden durch die, den genormten Kennzeichnungen hinzugefügten, alphanumerischen Vor- und Nachsetzzeichen gekennzeichnet. Vorsetzzeichen Definition CM CUV - Innenring mit Wälzkörpern separat geliefert - Außenring separat geliefert D - Kegelrollenlager TWINLINE bestehend aus genormten Wälzlagerbestandteilen JT - Dichtung N, NJ, NF, NU, NUP N.. oder ..N - Zylinderrollenlager - Spezialnut am Außendurchmesser Q.. oder ..Q - Nicht ISO-konformer Bohrungsdurchmesser RNU RN R.. oder ..R - Zylinderrollenlager ohne Innenring - Zylinderrollenlager ohne Außenring - Spezielle Radien T T.. oder ..T - Genormte Kegelrollenlager, neue ISO-Baureihen - Bundlager (nicht genormt) X.. oder ..X X..D - Nicht genormte Modifikation des genormten Außenmaßes - Kegelrollenlager TWINLINE mit nicht genormten Außenmaßen Y.. oder ..Y - Werkstoffmodifikation und/oder Spezialwärmebehandlung (Spezialverwendung) Nachsetzzeichen A - Index für die Innenkonstruktion Zweireihiges Radialkugellager ohne Einfüllnut mit Polyamidkäfig Geschlossene einreihige Radialkugellager (ZZ oder EE) und Blechkäfig Firmeninterner Fertigungsschlüssel - Kontaktwinkel 40° bei Schrägkugellagern (72, 73) und 20° bei Kegelrollenlagern Index für innere Konstruktion von Pendelrollenlagern Zweireihiges Radialkugellager mit Einfüllnut Index für innere Konstruktion von Kegelrollenlagern Umfangsnut und Schmierbohrungen am Außenring von Pendelrollenlagern (= W33) Universalpaarung bei Schrägkugellagern (Kontaktwinkel 40°) C C2, C3, C4 C12 - Index für innere Konstruktion von Kegelrollenlagern Lagerluft abweichend von CN Kontaktwinkel 15° bei Präzisionsschrägkugellagern Index für innere Konstruktion von Kegelrollenlagern DB DF DT D.. - Paarung in O-Anordnung Paarung in X-Anordnung Paarung in Tandem-Anordnung Spezial-Schmierstoff A50 A.. B B22 B33 BG 50 Definition RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 51 3 Nachsetzzeichen Abmessungen und Kennzeichnung Definition E E, EE E3, EE3 - Erhöhte Tragzahl bei Zylinder- oder Pendelrollenlagern - Ein- oder zweiseitige Standardabdichtung für Kugellager - Ein- oder zweiseitige Abdichtung für Hochtemperatur-Lager F.. FT150 F600 F700 F800 - Speziallager mit kombinierten Funktionen, hergestellt aus einem mehrfach modifiziertem Standardlager - Abgedichtete Wälzlager für hohe Temperaturen bis 150 °C - Spezialwälzlager für Ofenwagen - Spezialwälzlager für hohe Umfangsgeschwindigkeiten - Spezialwälzlager für Vibrationsmaschinen G.. Spezialkäfig, z. B. G15 - Polyamidkäfig, glasfaserverstärkt H HT200 HV - Kontaktwinkel 25° für Präzisionsschrägkugellager - Topline-Rillenkugellager für hohe Temperaturen - Topline-Rillenkugellager für hohe Drehzahlen J20, J30, J40 - Lagerluft abweichend von Normal K K30 - kegelige Bohrung: Konizität 1/12 - kegelige Bohrung: Konizität 1/30 LLS LT - Labyrinthdichtung aus Stahlblech bei Radialkugellagern mit balligem Außendurchmesser - Topline-Rillenkugellager für niedrige Temperaturen M MA MB M.. - N NR N2 - Nut für Sicherungsring im Außenring (ISO) - Nut und Sicherungsring am Außenring (ISO) - Aussparungen am Außenring für Verdrehsicherung (Vierpunktlager QJ) P6X - Kegelrollenlager der Präzisionsklasse ISO 6X Q - Modifizierte Bohrung R R23 RS, 2RS - Modifizierte Radien - Position des maximalen Radialschlags am Innenring - Ein- oder zweiseitige Standardabdichtung für Kugellager S S.. - Außendurchmesser ballig - Änderungs- oder Variantenindex T - Wälzlager mit Bund am Außendurchmesser UA, UB - Variantenindizes V - Index für innere Konstruktion W33 - Umfangsnut und Schmierbohrungen am Außenring von Pendelrollenlagern Y - Polyamidkäfig Z, ZZ Z11 Z15 - Abdeckung durch ein oder zwei Metall-Deckscheiben - Blech-Deckscheiben kombiniert mit einer Dichtung E10 - Blech-Deckscheiben kombiniert mit einer Dichtung E10 und E16 Allgemeine Hinweise Massivkäfig aus Messing, wälzkörpergeführt Massivkäfig aus Messing, außenringgeführt Massivkäfig aus Messing, innenringgeführt Sonderprüfung 51 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 52 3 Abmessungen und Kennzeichnung Kennzeichnung von Kegelrollenlagern 3-2 Die ISO-Norm 355 definiert die Abmessungen der Baureihen von Kegelrollenlagern. ■ Die alte Kennzeichnung wurde im vorliegenden Katalog beibehalten. Die neue Kennzeichnung wurde jedoch für jedes Wälzlager mit aufgenommen. T 4 C D 075 Buchstabe T für Kegelrollenlager Wälzlagerbohrung in mm ;;; Kontaktwinkelbereich WinkelKontaktreihe winkel 2 3 4 5 6 7 10° 13°52’ 15°59’ 18°55’ 23° 27° < < < < < < α α α α α α ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ Breitenreihe B C D E 13°52’ 15°59’ 18°55’ 23° 27° 30° Durchmesserreihe B C D E F G Breiten- und Durchmesserreihen Durchmesserreihen G F E D C B BCDE 52 BCDE BCDE BCDE BCDE B C D E Breitenreihen ;;; ;;;;;;;;;;;;;;;;;;; RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 53 3 Kennzeichnung von Sonderlagern ;;;;;;; 3-3 Abmessungen und Kennzeichnung ■ Die Kennzeichnung von Sonderlagern ist nicht genormt und für jeden Hersteller spezifisch. Die von SNR definierte Kennzeichnung wird nachfolgend erläutert. Y53 GB Modifikation von Werkstoff oder Wärmebehandlung (optional) 40256 S01 Laufende Nummer in folgenden Bereichen: 9000 bis 13999 40000 bis 42999 Variante Beispiele ; ; Wälzlagerart Allgemeine Hinweise AB Radialkugellager, einreihig BB Schrägkugellager, einreihig GB Schrägkugellager, zweireihig und zweiteilig TGB Schrägkugellager, zweireihig mit Flansch HGB Schrägkugellager, zweireihig mit Doppelflansch DB Radialkugellager, zweireihig AP Axialkugellager QJ Vierpunktlager TJ Dreipunktlager N.. Zylinderrollenlager: N, NU, NUP GNU Laufrolle mit Zylinderrollenlager EC Kegelrollenlager, einreihig FC Kegelrollenlager, zweireihig TFC Kegelrollenlager, zweireihig mit Flansch QR Kreuzrollenlager X.. Sensorlager XGB, XTGB, XHGB, XFC, XTFC 53 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 54 4 4-1 Normen und Austauschbarkeit Normen ;;;;;; Die International Standard Organisation (ISO) entwickelt und koordiniert Normen, um den internationalen Austausch von Produkten und Dienstleistungen zu erleichtern. Sie vereint nationale Normungsausschüsse von 89 Ländern (AFNOR-Frankreich, DlN-Deutschland, UNI-Italien, BS-Großbritannien, ANSI-USA, ...). Für die Normung von Wälzlagern ist der Technische Ausschuss „TC4“ der ISO zuständig, in dem SNR aktiv tätig ist. Die wichtigsten Normen für Radial- und Axiallager sind im Anhang definiert. 4-2 ; ; Austauschbarkeit ■ Die Austauschbarkeit in Bezug auf Abmessungen wird durch Werte und Toleranzen der Abmessungen von Wälzlagern gewährleistet. Alle Wälzlagerarten bis auf Kegelrollenlager und Axiallager. d Bohrungsdurchmesser D Außendurchmesser B Breite des Wälzlagers oder Breite des Innenrings C Breite des Außenrings T Gesamtbreite oder -höhe r Radius B Kegelrollenlager T C r r r r D D d d B Die strikte Anwendung der Normen bei der Wälzlagerherstellung ermöglicht eine optimale Austauschbarkeit von Wälzlagern mit der gleichen Kennzeichnung, ungeachtet des Herstellers, des Produktionsorts oder des Produktionsdatums. Die Normung von Wälzlagern ermöglicht auch eine vollständige oder teilweise Austauschbarkeit in Bezug auf Abmessungen von unterschiedlichen Wälzlagerarten. Die funktionale Austauschbarkeit sollte überprüft werden. ■ Kennzeichnung von Wälzlagern in Bezug auf Außendurchmesser und Breiten Die Normen sehen für die gleiche Bohrung mehrere Durchmesserreihen (Reihe 8, 9, 0, 1, 2, 3, 4 in aufsteigender Reihenfolge) vor. Für jede Durchmesserreihe gibt es mehrere Breitenreihen (Reihe 0, 1, 2, 3, 4 in aufsteigender Reihenfolge). Durchmesserreihe Breitenreihe 8 1 9 2 618 718 1 0 3 619 0 1 160 60 2 1 3 4 3 4 630 728 320 330 331 N..10 239 54 230 240 231 241 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 55 4 Normen und Austauschbarkeit ■ Austauschbarkeit der separaten Bauteile von Zylinder- oder Kegelrollenlagern ;;;;;;;; Zylinder- oder Kegelrollenlager können in zwei Teile zerlegt werden: einen bestückten Ring, der mit Käfig und Rollen verbunden ist, und einen unbestückten Ring. Zylinderrollenlager. Die Austauschbarkeit wird durch die Maße unter den Rollen F und über den Rollen E gewährleistet. Allgemeine Hinweise ØE ØF ; ; ; Kegelrollenlager. Die Austauschbarkeit der Innenteile (bestückte Innenringe) und Außenringe wird durch die ISO-Norm 355 gewährleistet, die Kontaktwinkel α und den theoretischen Innendurchmesser des Außenrings E definiert. Die Wälzlager müssen identisch sein (gleiches Nachsetzzeichen). α α ØE Achtung: Die Austauschbarkeit ist bei SNR-Teilen vollständig gewährleistet. Die ISO hat die Werte der obenstehenden Maße genormt, ohne die Toleranzen zu präzisieren. Wenn daher auch die Montage von Teilen unterschiedlicher Hersteller problemlos erfolgt, so ermöglicht sie doch nicht immer die optimalen Leistungen und sollte daher vermieden werden. Für die gleiche Bohrung: Austauschbarkeit Außendurchmesser Austauschbarkeit Breite + Durchm. Durchmesserreihe Breitenreihe 2 0 2 62 2 622 3 3 0 2 63 3 623 42 73 QJ2 QJ3 22 302 322 33 52 53 332 13 23 303 323 323B N..22 222 0 64 32 322B N..2 3 43 72 12 4 232 N..3 N..23 213 223 N..4 55 ; ; ; RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 56 ; 5 5-1 Lagertoleranzen Normen ; ■ Die ISO 492 spezifiziert die Abmessungen des Einbauraumes und die Rundlaufgenauigkeit von Radialwälzlagern der metrischen Reihe. Die Maßtoleranzen, die von dieser Norm definiert werden, werden durch folgende Symbole gekennzeichnet: Außenring Meisterinnenring, bestückt r r D d B r r B T C T2 bestückter Innenring Meisteraußenring T1 r r D d D d B ■ Von der ISO 492 definierte Toleranzklassen: - Die Klasse Normal gilt für alle Standardwälzlager und wird allgemein bei der Bezeichnung eines Wälzlagers nicht angegeben. - Die Klassen für höhere Genauigkeit lauten in der Reihenfolge zunehmender Präzision: ISO 6, ISO 5, ISO 4, ISO 2 Diese Klassen werden bei der Kennzeichnung des Wälzlagers mit einem Nachsetzzeichen angegeben. Beispiel: J 3 5 Lagerluftgruppe 3 Präzisionsklasse ISO 5 Die ISO 199 definiert gleichermaßen die Maßtoleranzen von Axiallagern. Die ISO 582 definiert die Toleranzen für die Radien an Wälzlagern. Die Maße der zulässigen Hohlkehlen und Schultern sind in den Tabellen mit den Merkmalen von Wälzlagern enthalten. Die ISO 5753 definiert die Toleranzen für die radiale Lagerluft von Wälzlagern. 5-1A Definition der Toleranzen Die Toleranzklassen definieren mehrere Typen von Toleranzen und Merkmalen bei einer Temperatur von 20 °C ± 1 °C. ■ Maßtoleranzen Die ISO 492 definiert die Toleranzen für die drei Hauptabmessungen von Wälzlagern: - Bohrungsdurchmesser d - Außendurchmesser D - Breite von Ring B und C und, bei Kegelrollenlagern, Gesamtbreite T ■ Funktionstoleranzen Die Norm definiert auch die Rundlaufgenauigkeit von Wälzlagern: - Rundlaufabweichung jedes Ringes. Sie wird am beweglichen Ring in Bezug auf den feststehenden Ring gemessen. - Planlauf der Bezugsfläche des Innenrings zur Bohrung - Planlauf der Außenfläche zur Bezugsfläche - Planlauf der Bezugsfläche zur Laufbahn 56 ;;;; ; ;;;; ; ; RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 57 5 Lagertoleranzen Maßtoleranzen d: Nenndurchmesser der Bohrung. Abweichungen Δdmp - Abweichung des mittleren Bohrungsdurchmessers Vdp Vdmp D: Nenndurchmesser des Außenmantels in einer Ebene (Toleranz für mittleren Durchmesser) - Schwankung des Bohrungsdurchmessers in einer radialen Ebene (Unrundheit) - Schwankung des mittleren Bohrungsdurchmessers bei zylindrischer Bohrung (Konizität) ΔDmp - Abweichung des mittleren Außendurchmessers Allgemeine Hinweise in einer Ebene (Toleranz für mittleren Durchmesser) - Schwankung des Außendurchmessers in einer radialen Ebene (Unrundheit) VDmp - Schwankung des mittleren Außendurchmessers (Konizität) VDp B: Nennbreite des Innenringes ΔBs VBs C: Nennbreite des Außenringes ΔCs VCs T: Nennbreite des Kegelrollenlagers T1: tatsächliche Nennbreite des bestückten Innenringes T2: tatsächliche Nennbreite des bestückten Außenringes ΔTs ΔT1s ΔT2s Funktionstoleranzen Rundlaufabweichung Kia Sd SD Planlauf der Laufbahn des Wälzlagers - Schwankung der Innenringbreite (Parallelität der Stirnflächen) - Abweichung der an einer Stelle gemessenen Breite des Außenringes (Breitentoleranz) - Schwankung der Außenringbreite (Parallelität der Stirnflächen) - Abweichung der tatsächlichen Lagerbreite - Abweichung der tatsächlichen Breite des bestückten Innenringes - Abweichung der tatsächlichen Breite des bestückten Außenringes Abweichungen Kea Planlauf der Bezugsfläche - Abweichung der an einer Stelle gemessenen Breite des Innenringes (Breitentoleranz) Sea Sia - Rundlaufabweichung des Innenrings des zusammengebauten Wälzlagers - Rundlaufabweichung des Außenrings des zusammengebauten Wälzlagers - Axialschlag der Bezugsfläche (oder ggf. der großen Stirnfläche) des Innenrings zur Bohrung (Planlauf der Stirnfläche des Innenrings) - Schwankung der Neigung der Mantellinie gegenüber der Bezugsseitenfläche (oder der großen Stirnfläche) des Außenrings (Seitenschlag) - Axialschlag der Bezugsfläche (oder großen Stirnfläche) des Außenrings zur Laufbahn, gemessen am zusammengebauten Wälzlager (Planlauf der Laufbahn des Außenrings) - Axialschlag der Bezugsfläche (oder großen Stirnfläche) des Innenrings zur Laufbahn, gemessen am zusammengebauten Wälzlager (Planlauf der Laufbahn des Innenrings) Wenden Sie sich bezüglich der Messverfahren an SNR. 57 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 58 5 5-1B Lagertoleranzen Übereinstimmung verschiedener Wälzlagernormen Toleranzklasse ISO Standard Genauigkeit Hohe Genauigkeit Toleranzklasse AFNOR Normal 6 5 4 2 Normal 6 5 4 2 Toleranzklasse ABEC 1 3 5 7 9 Toleranzklasse DIN P0 P6 P5 P4 P2 Bei bestimmten Kenngrößen weichen die in den einzelnen Normen angegebenen Werte geringfügig von einander ab. Die Angabe einer Toleranzklasse auf einem Wälzlager erfordert, dass alle Toleranzen der jeweiligen Klasse eingehalten werden. Einige Anwendungsfälle erfordern jedoch ein Wälzlager, bei dem nur bestimmte Maße oder Merkmale eine spezielle Toleranz haben müssen. Um die Verwendung eines zu teuren Hochgenauigkeitslagers zu vermeiden, kann SNR Wälzlager mit geringeren Toleranzen bei ausgewählten Abmessungen oder Merkmalen liefern. Beispiel: Rundlaufabweichung des Innenrings bei Wälzlagern für hohe Drehzahlen in Holzmaschinenspindeln. Wenden Sie sich an SNR. 5-2 Wälzlagertoleranzen ■ Radiallager - Toleranzklasse Toleranzklasse Toleranzklasse Toleranzklasse Toleranzklasse Normal 6 5 4 2 ■ Kegelrollenlager - Toleranzklasse Normal - Toleranzklasse 6X - Toleranzklasse 5 ■ Axiallager - Toleranzklasse Normal, 6 und 5 ■ Kegelbohrungen - kegelige Bohrung Konizität 1/12 und 1/30 58 ISO 492 Abschnitt Abschnitt Abschnitt Abschnitt Abschnitt 5-2A 5-2B 5-2C 5-2D 5-2E ISO 492 Abschnitt 5-2F Abschnitt 5-2G Abschnitt 5-2H ISO 199 Abschnitt 5-2I ISO 492 Abschnitt 5-2J RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 59 5 Lagertoleranzen Radiallager – Toleranzklasse Normal 5-2A Mit Ausnahme von Kegelrollenlagern und Axiallagern. ISO 492. ■ Innenring Toleranzen in µm ΔBs Vdp(1) Δdmp d mm Durchmesserreihen 9 o. A.* u. A.* 0, 1 max. Vdmp Kia max. max. alle o. A.* 2, 3, 4 VBs normal modifiziert(1) u. A.* Allgemeine Hinweise max. 0,6 ≤d≤ 2,5 <d≤ 10 <d≤ 2,5 10 18 0 0 0 -8 -8 -8 10 10 10 8 8 8 6 6 6 6 6 6 10 10 10 0 0 0 -40 -120 -120 -250 -250 12 15 20 18 <d≤ 30 <d≤ 50 <d≤ 30 50 80 0 0 0 -10 -12 -15 13 15 19 10 12 19 8 9 11 8 9 11 13 15 20 0 0 0 -120 -120 -150 -250 -250 -380 20 20 25 80 <d≤ 120 120 <d≤ 180 180 <d≤ 250 0 0 0 -20 -25 -30 25 31 38 25 31 38 15 19 23 15 19 23 25 30 40 0 0 0 -200 -250 -300 -380 -500 -500 25 30 30 250 <d≤ 315 315 <d≤ 400 400 <d≤ 500 0 0 0 -35 -40 -45 44 50 56 44 50 56 26 30 34 26 30 34 50 60 65 0 0 0 -350 -400 -450 -500 -630 - 35 40 50 500 <d≤ 630 630 <d≤ 800 800 <d≤ 1000 0 0 0 -50 -75 -100 63 - 63 - 38 - 38 - 70 80 90 0 0 0 -500 -750 -1000 - 60 70 80 * oberes/unteres Abmaß (1) Bezieht sich auf einzelne Wälzlagerringe zur paarweisen Montage. ■ Außenring Toleranzen in µm VDp(1) Wälzlager offen ΔDmp D mm 2,5 ≤D≤ 6 <D≤ 18 <D≤ VDmp(1) Kea Durchmesserreihen 9 o. A.* Wälzlager abgedeckt 0, 1 u. A.* 2, 3, 4 max. ΔCs VCs ΔC1s(2) VC1s(2) 2, 3, 4 max. max. 6 18 30 0 0 0 -8 -8 -9 10 10 12 8 8 9 6 6 7 10 10 12 6 6 7 15 15 15 30 <D≤ 50 50 <D≤ 80 80 <D≤ 120 0 0 0 -11 -13 -15 14 16 19 11 13 19 8 10 11 16 20 26 8 10 11 20 25 35 120 <D≤ 150 150 <D≤ 180 180 <D≤ 250 0 0 0 -18 -25 -30 23 31 38 23 31 38 14 19 23 30 38 - 14 19 23 40 45 50 250 <D≤ 315 315 <D≤ 400 400 <D≤ 500 0 0 0 -35 -40 -45 44 50 56 44 50 56 26 30 34 - 26 30 34 60 70 80 500 <D≤ 630 630 <D≤ 800 800 <D≤ 1000 0 0 0 -50 -75 -100 63 94 125 63 94 125 38 55 75 - 38 55 75 100 120 140 Hinweis: Die Toleranzen für den Außendurchmesser D1 des Bundes am Außenring entsprechen der ISO 492. (1) Vor der Montage und nach Entfernen des inneren Halteringes bzw. des äußeren Sicherungsringes. (2) Gilt nur für Rillenkugellager. o. A.* u. A.* max. Identisch mit ΔBs und VBs des Innenrings des gleichen Wälzlagers * oberes/unteres Abmaß 59 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 60 5 Lagertoleranzen Hochgenauigkeits-Radiallager – Toleranzklasse 6 5-2B Mit Ausnahme von Kegelrollenlagern und Axiallagern. ISO 492. ■ Innenring Toleranzen in µm ΔBs Vdp Δdmp d mm o. A.* Vdmp Durchmesserreihen 9 u. A.* 0, 1 max. Kia 2, 3, 4 max. max. VBs alle o. A.* normal modifiziert(1) u. A.* max. 0,6 ≤d≤ 2,5 <d≤ 10 <d≤ 2,5 10 18 0 0 0 -7 -7 -7 9 9 9 7 7 7 5 5 5 5 5 5 5 6 7 0 0 0 -40 -120 -120 -250 -250 12 15 20 18 <d≤ 30 <d≤ 50 <d≤ 30 50 80 0 0 0 -8 -10 -12 10 13 15 8 10 15 6 8 9 6 8 9 8 10 10 0 0 0 -120 -120 -150 -250 -250 -380 20 20 25 80 <d≤ 120 120 <d≤ 180 180 <d≤ 250 0 0 0 -15 -18 -22 19 23 28 19 23 28 11 14 17 11 14 17 13 18 20 0 0 0 -200 -250 -300 -380 -500 -500 25 30 30 250 315 400 500 0 0 0 0 -25 -30 -35 -40 31 38 44 50 31 38 44 50 19 23 26 30 19 23 26 30 25 30 35 40 0 0 0 0 -350 -400 -450 -500 -500 -630 - 35 40 45 50 <d≤ <d≤ <d≤ <d≤ 315 400 500 630 (1) Bezieht sich auf einzelne Wälzlagerringe zur paarweisen Montage. * oberes/unteres Abmaß ■ Außenring Toleranzen in µm VDp(1) Wälzlager VDmp(1) abgedeckt Wälzlager offen ΔDmp D mm 2,5 ≤D≤ 6 <D≤ 18 <D≤ Durchmesserreihen 9 o. A.* 0, 1 u. A.* 2, 3, 4 max. ΔCs VCs ΔC1s(2) VC1s(2) o. A.* u. A.* max. 0, 1, 2, 3, 4 max. max. 6 18 30 0 0 0 -7 -7 -8 9 9 10 7 7 8 5 5 6 9 9 10 5 5 6 8 8 9 30 <D≤ 50 50<D≤ 80 80<D≤ 120 0 0 0 -9 -11 -13 11 14 16 9 11 16 7 8 10 13 16 20 7 8 10 10 13 18 120 <D≤ 150 150 <D≤ 180 180 <D≤ 250 0 0 0 -15 -18 -20 19 23 25 19 23 25 11 14 15 25 30 - 11 14 15 20 23 25 250 <D≤ 315 315 <D≤ 400 400 <D≤ 500 0 0 0 -25 -28 -33 31 35 41 31 35 41 19 21 25 - 19 21 25 30 35 40 500 <D≤ 630 630 <D≤ 800 800 <D≤ 1000 0 0 0 -38 -45 -60 48 56 75 48 56 75 29 34 45 - 29 34 45 50 60 75 Hinweis: Die Toleranzen für den Außendurchmesser D1 des Bundes am Außenring entsprechen der ISO 492. (1) Vor der Montage und nach Entfernen des inneren Halteringes bzw. des äußeren Sicherungsringes. (2) Gilt nur für Rillenkugellager. 60 Kea Identisch mit ΔBs und VBs des Innenrings des gleichen Wälzlagers * oberes/unteres Abmaß RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 61 5 Lagertoleranzen Hochgenauigkeits-Radiallager – Toleranzklasse 5 5-2C Mit Ausnahme von Kegelrollenlagern und Axiallagern. ISO 492. ■ Innenring Toleranzen in µm ΔBs Vdp Δdmp d mm Durchmesserreihen 9 o. A.* u. A.* Vdmp Kia Sd Sia(1) max. max. max. max. 0, 1, 2, 3, 4 max. VBs alle normal modifi.(2) o. A.* u. A.* max. 0,6 ≤d≤ 2,5 <d≤ 10 <d≤ 2,5 10 18 0 0 0 -5 -5 -5 5 5 5 4 4 4 3 3 3 4 4 4 7 7 7 7 7 7 0 0 0 -40 -40 -80 -250 -250 -250 5 5 5 18 <d≤ 30 <d≤ 50 <d≤ 30 50 80 0 0 0 -6 -8 -9 6 8 9 5 6 7 3 4 5 4 5 5 8 8 8 8 8 8 0 0 0 -120 -120 -150 -250 -250 -250 5 5 6 80 <d≤ 120 120 <d≤ 180 180 <d≤ 250 0 0 0 -10 -13 -15 10 13 15 8 10 12 5 7 8 6 8 10 9 10 11 9 10 13 0 0 0 -200 -250 -300 -380 -380 -500 7 8 10 250 <d≤ 315 315 <d≤ 400 0 0 -18 -23 18 23 14 18 9 12 13 15 13 15 15 20 0 0 -350 -400 -500 -630 13 15 (1) Gilt nur für Rillenkugellager. (2) Bezieht sich auf einzelne Wälzlagerringe zur paarweisen Montage. Allgemeine Hinweise * oberes/unteres Abmaß ■ Außenring Toleranzen in µm VDp ΔDmp D mm Durchmesserreihen 9 VDmp Kea max. max. 0, 1, 2, 3, 4 Sea(1)(2) Sea1(2) max. max. ΔCs ΔC1s(2) u. A.* 6 18 30 0 0 0 -5 -5 -5 5 5 6 4 4 5 3 3 3 5 5 6 8 8 8 8 8 8 11 11 11 30 <D≤ 50 50 <D≤ 80 80 <D≤ 120 0 0 0 -7 -9 -10 7 9 10 5 7 8 4 5 5 7 8 10 8 8 9 8 10 11 11 14 16 120 <D≤ 150 150 <D≤ 180 180 <D≤ 250 0 0 0 -11 -13 -15 11 13 15 8 10 11 6 7 8 11 13 15 10 10 11 13 14 15 18 20 21 250 <D≤ 315 315 <D≤ 400 400 <D≤ 500 0 0 0 -18 -20 -23 18 20 23 14 15 17 9 10 12 18 20 23 13 13 15 18 20 23 25 28 33 11 13 15 500 <D≤ 630 630 <D≤ 800 0 0 -28 -35 28 35 21 26 14 18 25 30 18 20 25 30 35 42 18 20 Hinweis: Die Toleranzen für den Außendurchmesser D1 des Bundes am Außenring entsprechen der ISO 492. (1) Gilt nur für Wälzlager mit Außenring mit Bund. (2) Gilt nur für Rillenkugellager. o. A.* VCs VC1s(2) u. A.* max. o. A.* 2,5 ≤D≤ 6 <D≤ 18 <D≤ max. SD(1) SD1(2) max. 5 5 5 Identisch mit ΔBs des Innenrings des gleichen Wälzlagers 5 6 8 8 8 10 * oberes/unteres Abmaß 61 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 62 5 5-2D Lagertoleranzen Hochgenauigkeits-Radiallager – Toleranzklasse 4 Mit Ausnahme von Kegelrollenlagern und Axiallagern. ISO 492. ■ Innenring Toleranzen in µm ΔBs Vdp Δdmp d mm Δds(1) Durchmesserreihen 9 0, 1, 2, 3, 4 max. o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* Vdmp Kia Sd Sia(2) VBs alle normal modifi.(3) max. max. max. max. o. A.* u. A.* max. 0,6 ≤d≤ 2,5 <d≤ 10 <d≤ 2,5 10 18 0 0 0 -4 -4 -4 0 0 0 -4 -4 -4 4 4 4 3 3 3 2 2 2 2,5 2,5 2,5 3 3 3 3 3 3 0 0 0 -40 -40 -80 -250 -250 -250 2,5 2,5 2,5 18 <d≤ 30 <d≤ 50 <d≤ 30 50 80 0 0 0 -5 -6 -7 0 0 0 -5 -6 -7 5 6 7 4 5 5 2,5 3 3,5 3 4 4 4 4 5 4 4 5 0 0 0 -120 -120 -150 -250 -250 -250 2,5 3 4 80 <d≤ 120 120 <d≤ 180 180 <d≤ 250 0 0 0 -8 -10 -12 0 0 0 -8 -10 -12 8 10 12 6 8 9 4 5 6 5 6 8 5 6 7 5 7 8 0 0 0 -200 -250 -300 -380 -380 -500 4 5 6 (1) Diese Abweichungen gelten nur für die Durchmesserserie 0, 1, 2, 3 und 4. (2) Gilt nur für Rillenkugellager. (3) Bezieht sich auf einzelne Wälzlagerringe zur paarweisen Montage. * oberes/unteres Abmaß ■ Außenring Toleranzen in µm VDp ΔDmp D ΔDs(1) mm Durchmesserreihen 9 max. o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* 2,5 ≤D≤ 6 <D≤ 18 <D≤ 0, 1, 2, 3, 4 SD(2) Sea(2)(3) Sea1(3) ΔCs VCs SD1(3) ΔC1s(3) VC1s(3) max. max. max. max. max. o. A.* u. A.* max. VDmp Kea 6 18 30 0 0 0 -4 -4 -5 0 0 0 -4 -4 -5 4 4 5 3 3 4 2 2 2,5 3 3 4 4 4 4 5 5 5 7 7 7 30 <D≤ 50 50 <D≤ 80 80 <D≤ 120 0 0 0 -6 -7 -8 0 0 0 -6 -7 -8 6 7 8 5 5 6 3 3,5 4 5 5 6 4 4 5 5 5 6 7 7 8 120 <D≤ 150 150 <D≤ 180 180 <D≤ 250 0 0 0 -9 -10 -11 0 0 0 -9 -10 -11 9 10 11 7 8 8 5 5 6 7 8 10 5 5 7 7 8 10 10 11 14 250 <D≤ 315 315 <D≤ 400 0 0 -13 -15 0 0 -13 -15 13 15 10 11 7 8 11 13 8 10 10 13 14 18 Hinweis: Die Toleranzen für den Außendurchmesser D1 des Bundes am Außenring entsprechen der ISO 492. (1) Diese Abweichungen gelten nur für die Durchmesserserie 0, 1, 2, 3 und 4. (2) Vor der Montage und nach Entfernen des inneren Halteringes bzw. des äußeren Sicherungsringes. (3) Gilt nur für Rillenkugellager. 62 2,5 2,5 2,5 Identisch mit ΔBs des Innenrings des gleichen Wälzlagers 2,5 3 4 5 5 7 7 8 * oberes/unteres Abmaß RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 63 5 Lagertoleranzen Hochgenauigkeits-Radiallager – Toleranzklasse 2 5-2E Mit Ausnahme von Kegelrollenlagern und Axiallagern. ISO 492. ■ Innenring Toleranzen in µm ΔBs Δdmp d mm o. A.* Δds Vdp(1) u. A.* o. A.* u. A.* max. max. max. Vdmp Kia Sd Sia(2) VBs max. max. o. A.* u. A.* alle max. normal modif. (3) 0,6 ≤d≤ 2,5 <d≤ 10 <d≤ 2,5 10 18 0 0 0 -2,5 -2,5 -2,5 0 0 0 -2,5 -2,5 -2,5 2,5 2,5 2,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 0 0 0 -40 -40 -80 -250 -250 -250 1,5 1,5 1,5 18 <d≤ 30 <d≤ 50 <d≤ 30 50 80 0 0 0 -2,5 -2,5 -4 0 0 0 -2,5 -2,5 -4 2,5 2,5 4 1,5 1,5 2 2,5 2,5 2,5 1,5 1,5 1,5 2,5 2,5 2,5 0 0 0 -120 -120 -150 -250 -250 -250 1,5 1,5 1,5 120 150 180 250 0 0 0 0 -5 -7 -7 -8 0 0 0 0 -5 -7 -7 -8 5 7 7 8 2,5 3,5 3,5 4 2,5 2,5 5 5 2,5 2,5 4 5 2,5 2,5 5 5 0 0 0 0 -200 -250 -250 -300 -380 -380 -380 -500 2,5 2,5 4 5 80 120 150 180 <d≤ <d≤ <d≤ <d≤ (1) Diese Abweichungen gelten nur für die Durchmesserserie 0, 1, 2, 3 und 4. (2) Gilt nur für Rillenkugellager. (3) Bezieht sich auf einzelne Wälzlagerringe zur paarweisen Montage. * oberes/unteres Abmaß ■ Außenring Toleranzen in µm ΔDmp D mm ΔDs(1) o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* 2,5 ≤D≤ 6 <D≤ 18 <D≤ Allgemeine Hinweise VDp(1) VDp Kea max. max. max. SD(2) Sea(2)(3) Sea1(3) ΔCs VCs SD1(3) ΔC1s(3) VC1s(3) max. max. max. o. A.* u. A.* max. 6 18 30 0 0 0 -2,5 -2,5 -4 0 0 0 -2,5 -2,5 -4 2,5 2,5 4 1,5 1,5 2 1,5 1,5 2,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 2,5 3 3 4 30 <D≤ 50 50 <D≤ 80 80 <D≤ 120 0 0 0 -4 -4 -5 0 0 0 -4 -4 -5 4 4 5 2 2 2,5 2,5 4 5 1,5 1,5 2,5 2,5 4 5 4 6 7 120 <D≤ 150 150 <D≤ 180 180 <D≤ 250 0 0 0 -5 -7 -8 0 0 0 -5 -7 -8 5 7 8 2,5 3,5 4 5 5 7 2,5 2,5 4 5 5 7 7 7 10 250 <D≤ 315 315 <D≤ 400 0 0 -8 -10 0 0 -8 -10 8 10 4 5 7 8 5 7 7 8 10 11 Hinweis: Die Toleranzen für den Außendurchmesser D1 des Bundes am Außenring entsprechen der ISO 492. (1) Diese Abweichungen gelten nur für die Durchmesserserie 0, 1, 2, 3 und 4. (2) Vor der Montage und nach Entfernen des inneren Halteringes bzw. des äußeren Sicherungsringes. (3) Gilt nur für Rillenkugellager. 1,5 1,5 1,5 Identisch mit ΔBs des Innenrings des gleichen Wälzlagers 1,5 1,5 2,5 2,5 2,5 4 5 7 * oberes/unteres Abmaß 63 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 64 5 Lagertoleranzen Kegelrollenlager – Toleranzklasse Normal 5-2F ISO 492 ■ Durchmesser und Rundlaufabweichung – Innenring Toleranzen in µm Δdmp d Vdp Vdmp Kia oberes Abmaß oberes Abmaß max. max. max. 18 30 50 0 0 0 -12 -12 -12 12 12 12 9 9 9 15 18 20 50 <d≤ 80 80 <d≤ 120 120 <d≤ 180 0 0 0 -15 -20 -25 15 20 25 11 15 19 25 30 35 180 <d≤ 250 250 <d≤ 315 315 <d≤ 400 0 0 0 -30 -35 -40 30 35 40 23 26 30 50 60 70 mm 10 ≤d≤ 18 <d≤ 30 <d≤ ■ Durchmesser und Rundlaufabweichung – Außenring ΔDmp D Toleranzen in µm VDp VDmp Kea oberes Abmaß unteres Abmaß max. max. max. 30 50 80 0 0 0 -12 -14 -16 12 14 16 9 11 12 18 20 25 80 <D≤ 120 120 <D≤ 150 150 <D≤ 180 0 0 0 -18 -20 -25 18 20 25 14 15 19 35 40 45 180 <D≤ 250 250 <D≤ 315 315 <D≤ 400 0 0 0 -30 -35 -40 30 35 40 23 26 30 50 60 70 400 <D≤ 500 500 <D≤ 630 0 0 -45 -50 45 50 34 38 80 100 mm 18 ≤D≤ 30 <D≤ 50 <D≤ Hinweis: Die Toleranzen für den Außendurchmesser D1 des Bundes am Außenring entsprechen der ISO 492. ■ Breite – Innenring und Außenring, einreihige Kegelrollenlager und einreihig bestückte Innenringe Toleranzen in µm d mm ΔBs ΔCs ΔTs ΔT1s ΔT2s o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* 10≤d≤ 18 18<d≤ 30 30<d≤ 50 0 0 0 -120 -120 -120 0 0 0 -120 -120 -120 +200 +200 +200 0 0 0 +100 +100 +100 0 0 0 +100 +100 +100 0 0 0 50<d≤ 80 80<d≤120 120<d≤180 0 0 0 -150 -200 -250 0 0 0 -150 -200 -250 +200 +200 +350 0 -200 -250 +100 +100 +150 0 -100 -150 +100 +100 +200 0 -100 -100 180<d≤250 250<d≤315 315<d≤400 0 0 0 -300 -350 -400 0 0 0 -300 -350 -400 +350 +350 +400 -250 -250 -400 +150 +150 +200 -150 -150 -200 +200 +200 +200 -100 -100 -200 * oberes/unteres Abmaß 64 RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 65 5 Lagertoleranzen Hochgenauigkeits-Kegelrollenlager – Toleranzklasse 6X 5-2G Die Toleranzen für Durchmesser und Rundlaufabweichung von Innenring und Außenring dieser Toleranzklasse sind identisch mit Abschnitt 5-2 F für die Normalklasse. Die Toleranzen für die Breite sind nachfolgend aufgeführt. ■ Breite – Innenring und Außenring, einreihige Kegelrollenlager und bestückte Innenringe Toleranzen in µm ΔBs d mm ΔCs ΔTs ΔT1s Allgemeine Hinweise ΔT2s o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* 10≤d≤ 18 18<d≤ 30 30<d≤ 50 0 0 0 -50 -50 -50 0 0 0 -100 -100 -100 +100 +100 +100 0 0 0 +50 +50 +50 0 0 0 +50 +50 +50 0 0 0 50<d≤ 80 80<d≤120 120<d≤180 0 0 0 -50 -50 -50 0 0 0 -100 -100 -100 +100 +100 +150 0 0 0 +50 +50 +50 0 0 0 +50 +50 +100 0 0 0 180<d≤250 250<d≤315 315<d≤400 0 0 0 -50 -50 -50 0 0 0 -100 -100 -100 +150 +200 +200 0 0 0 +50 +100 +100 0 0 0 +100 +100 +100 0 0 0 * oberes/unteres Abmaß Hochgenauigkeits-Kegelrollenlager – Toleranzklasse 5 5-2H ■ Innenring und Breite eines einreihigen Kegelrollenlagers Δdmp d mm o. A.* Toleranzen in µm ΔBs ΔTs Vdp Vdmp Kia Sd u. A.* max. max. max. max. oben u. A.* o. A.* u. A.* 10≤d≤ 18 18<d≤ 30 30<d≤ 50 0 0 0 -7 -8 -10 5 6 8 5 5 5 5 5 6 7 8 8 0 0 0 -200 -200 -240 +200 +200 +200 -200 -200 -200 50<d≤ 80 80<d≤120 120<d≤180 180<d≤250 0 0 0 0 -12 -15 -18 -22 9 11 14 17 6 8 9 11 7 8 11 13 8 9 10 11 0 0 0 0 -300 -400 -500 -600 +200 +200 +350 +350 -200 -200 -250 -250 * oberes/unteres Abmaß ■ Außenring D mm Toleranzen in µm ΔDmp VDp max. VDmp max. Kea max. SD(1), SD1 max. o. A.* u. A.* 18<D≤ 30 30<D≤ 50 50<D≤ 80 0 0 0 -8 -9 -11 6 7 8 5 5 6 6 7 8 8 8 8 80<D≤120 120<D≤150 150<D≤180 0 0 0 -13 -15 -18 10 11 14 7 8 9 10 11 13 9 10 10 180<D≤250 250<D≤315 315<D≤400 0 0 0 -20 -25 -28 15 19 22 10 13 14 15 18 20 11 13 13 Hinweis: Die Toleranzen für den Außendurchmesser D1 des Bundes am Außenring entsprechen der ISO 492. (1) Gilt nur für Wälzlager mit Außenring mit Flansch. ΔCs o. A.* u. A.* Identisch mit ΔBs des Innenringes des gleichen Wälzlagers * oberes/unteres Abmaß 65 ; ; RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 66 5 5-2I Lagertoleranzen Axialkugellager – Toleranzklasse Normal ■ ISO 199 ■ Bezeichnungen d Δdmp Vdp D ΔDmp VDp Si Se ΔTs T Nenndurchmesser der Bohrung in der Wellenscheibe eines einseitig wirkenden Axiallagers Abweichung des mittleren Bohrungsdurchmessers der Wellenscheibe eines einseitig wirkenden Axiallagers in einer Ebene Schwankung des Bohrungsdurchmessers der Wellenscheibe eines einseitig wirkenden Axiallagers in einer Radialebene Nennaußendurchmesser der Gehäusescheibe Abweichung des mittleren Außendurchmessers der Gehäusescheibe in einer Ebene Schwankung des Außendurchmessers der Gehäusescheibe in einer Radialebene Schwankung der Scheibendicke zwischen Lagerlaufbahn und Anlagefläche der Wellenscheibe Schwankung der Scheibendicke zwischen Lagerlaufbahn und Anlagefläche der Gehäusescheibe Schwankung der Gesamthöhe. ■ Wellenscheibe und Gesamthöhe Toleranzen in µm Δdmp d mm d D Vdp Si ΔTs ΔT1s > ≤ o. A.* u. A.* max. max. o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* 18 30 18 30 50 0 0 0 -8 -10 -12 6 8 9 10 10 10 +20 +20 +20 -250 -250 -250 +150 +150 +150 -400 -400 -400 50 80 120 80 120 180 0 0 0 -15 -20 -25 11 15 19 10 15 15 +20 +25 +25 -300 -300 -400 +150 +200 +200 -500 -500 -600 180 250 315 250 315 400 0 0 0 -30 -35 -40 23 26 30 20 25 30 +30 +40 +40 -400 -400 -500 +250 - -600 - 400 500 0 -45 34 30 +50 -500 - - * oberes/unteres Abmaß ■ Gehäusescheibe Toleranzen in µm ΔDmp D mm VDp Se max. > ≤ o. A.* u. A.* max. 10 18 30 18 30 50 0 0 0 -11 -13 -16 8 10 12 50 80 120 80 120 180 0 0 0 -19 -22 -25 14 17 19 180 250 315 250 315 400 0 0 0 -30 -35 -40 23 26 30 400 500 500 630 0 0 -45 -50 34 38 Identisch mit Si der Wellenscheibe gleichen Typs * oberes/unteres Abmaß 66 ; ; RZ_Kap.2-5-DT 16.06.2005 8:24 Uhr Seite 67 5 5-2J Lagertoleranzen Kegelige Bohrungen: Konizität 1/12 und Konizität 1/30 ISO 492 ■ Halber Nenn-Kegelwinkel an der Spitze des Kegels: 1/12 : 1/30 : α = 2° 23’ 9,4’’ = 2,38594° α = 0° 57’ 17,4’’ = 0,95484° = 0,041643 rad = 0,016665 rad α d d' Allgemeine Hinweise ■ Nenndurchmesser an der theoretisch größten Öffnung der Bohrung: B 1/12 : d’ = d + B / 12 1/30 : d’ = d + B / 30 kegelige Bohrung theoretisch Δd'mp - Δdmp 2 ■ Die Toleranzen einer kegeligen Bohrung ergeben sich aus: - einer Toleranz für den mittleren Durchmesser, bestimmt durch die Grenzwerte der tatsächlichen Abweichungen des mittleren Durchmessers zur kleinsten theoretischen Öffnung der Bohrung Δdmp - einer Toleranz für die Konizität, bestimmt durch die Grenzwerte der Differenz aus den Abweichungen des mittleren Durchmessers an beiden Enden der Bohrung Δd’mp - Δdmp - einer Toleranz für die Schwankung des Durchmessers Vdp, bestimmt durch einen höchstzulässigen Wert in jeder radialen Ebene der Bohrung α d + Δdmp d' + Δd'mp B kegelige Bohrung mit mittleren Durchmessern und Abweichungen ■ kegelige Bohrung, Konizität 1:12 ■ kegelige Bohrung, Konizität 1:30 Toleranzen in µm d mm Δdmp Δd’mp Δdmp o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* d≤ 10 10<d≤ 18 18<d≤ 30 22 27 33 0 0 0 30<d≤ 50 50<d≤ 80 80<d≤ 120 39 46 54 120<d≤ 180 180<d≤ 250 250<d≤ 315 Vdp (1)(2) Toleranzen in µm d mm max. Δdmp Δd’mp Δdmp o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* Vdp (1)(2) max. 15 18 21 0 0 0 9 11 13 50<d≤ 80 80<d≤120 120<d≤180 15 20 25 0 0 0 30 35 40 0 0 0 19 22 40 0 0 0 25 30 35 0 0 0 16 19 22 180<d≤250 250<d≤315 315<d≤400 30 35 40 0 0 0 46 52 57 0 0 0 46 52 57 63 72 81 0 0 0 40 46 52 0 0 0 40 46 52 400<d≤500 500<d≤630 45 50 0 0 63 70 0 0 63 70 315<d≤ 400 400<d≤ 500 500<d≤ 630 89 97 110 0 0 0 57 63 70 0 0 0 57 63 70 630<d≤ 800 800<d≤1000 125 140 0 0 80 90 0 0 - (1) Gilt für jede radiale Ebene der Bohrung. (2) Gilt nicht für die Durchmesserreihe 7 und 8. * oberes/unteres Abmaß (1) Gilt für jede radiale Ebene der Bohrung. (2) Gilt nicht für die Durchmesserreihe 7 und 8. * oberes/unteres Abmaß 67 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 69 Wälzlagertechnologie 6 69 – 86 Eigenschaften von Wälzlagern 70 – 74 6-1 6-2 Wälzlagerkonstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Werkstoffe und Oberflächenbehandlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 – 72 6-2A 6-2B 6-2C Analyse und Weiterentwicklung der Werkstoffqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Werkstoffe und Oberflächenbehandlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Wärmebehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 6-3 Wälzlagerherstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 – 74 6-3A 6-3B 6-3C Umformung der Wälzlagerringe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Endbearbeitung des Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Fertigungsablauf für Standardprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 7 Bestandteile des Wälzlagers 75 – 79 7-1 Innenring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 7-1A 7-1B Kegelige Bohrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Kantenabstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 7-2 7-3 7-4 Außenring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Spezialwälzlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Käfig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 – 79 7-4A 7-4B 7-4C Werkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Führung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Wahl eines Spezialkäfigs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 8 8-1 8-2 8-3 8-4 8-5 8-6 Abdeckung und Abdichtung Wälzlagertechnologie 80 – 86 Abdeckung und Abdichtung außerhalb von Wälzlagern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Standardabdeckungen und -abdichtungen für Kugellager . . . . . . . . . . . 82 – 83 Sonderabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Sonstige Dichtungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Filterdichtung oder -käfig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Magnetkodierdichtungen zur Drehzahlerfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 69 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 70 6 6-1 Eigenschaften von Wälzlagern Wälzlagerkonstruktion Definitionen Die ständige Steigerung der Leistungen und der Lebensdauer von SNR-Wälzlagern beruht auf einem kontinuierlichen technologischen Fortschritt auf drei Ebenen: Konstruktion, Werkstoff und Fertigung. ■ Genormte Wälzlager Die Konstruktion legt die interne Geometrie des Wälzlagers unter Berücksichtigung der genormten Außenmaße fest. Das Wälzlager muss die Anforderungen von möglichst vielen Anwendungen erfüllen und ein optimales PreisLeistungs-Verhältnis bieten. Optimiert werden folgende Wälzlagerbestandteile: Wälzkörper (Anzahl, Abmessungen, Profil), Laufbahnen (Profil), Käfig (Werkstoff, Gestaltung), und die Dichtungen unter Berücksichtigung folgender Faktoren: - mechanische Festigkeit der Werkstoffe - Fertigungsverfahren - Selbstkosten ■ Sonderlager Kann ein genormtes Wälzlager nicht alle Betriebsanforderungen erfüllen, bietet SNR die kundenspezifische Entwicklung von Sonderlagern mit speziellen Eigenschaften an. Neben der Optimierung der Eigenschaften durch z. B. höherwertige Stähle besteht die Möglichkeit, zusätzliche Funktionen in ein Wälzlager zu integrieren (Befestigung, Sensorik, Kraftübertragung etc.). Bei entsprechenden Problemstellungen wenden Sie sich bitte an Ihren SNR Ansprechpartner. 6-2 6-2A Werkstoffe und Oberflächenbehandlungen Definitionen Analyse und Weiterentwicklung der Werkstoffqualität ■ SNR führt umfangreiche Untersuchungen zur Dauerfestigkeit von Stahl durch. Für jede Sorte haben wir ein äußerst genaues und anspruchsvolles Pflichtenheft mit folgenden Kriterien erstellt: - Stahlerzeugungsverfahren - Chemische Zusammensetzung - Härte, Eignung zur Abschreckhärtung - Makrostruktur und makrografische Fehlerfreiheit - Mikrostruktur und Mikrosauberkeit - Dauerfestigkeit - Produktbeschreibung - Abnahme- und Prüfbedingungen Die vorhergehende Werkstoffprüfung erfolgt durch metallografische und spektrografische Untersuchungen und Prüfungen am Versuchsstand. 70 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 71 6 6-2B Eigenschaften von Wälzlagern Werkstoffe und Oberflächenbehandlungen Nachfolgend führen wir die am häufigsten verwendeten Werkstoffe und Oberflächenbehandlungen auf. Ihre Ansprechpartner bei SNR stehen Ihnen zur Verfügung, um Lösungen zu erarbeiten, die Ihrem Pflichtenheft entsprechen. ■ Standardanwendungen Anforderungen - hohe Dauerfestigkeit gegenüber Ermüdung und Verschleiß. - identische Härte von Kern und Oberflläche ist zulässig. Vorschläge - 100Cr6 (AFNOR): Chromstahl mit hohem Kohlenstoffgehalt Dieser weit verbreitete Stahl bietet zahlreiche Vorteile: Sauberkeit, Eignung zum Härten ohne Aufkohlung, Flexibilität der Wärmebehandlung. Unsere kontinuierliche Qualitätskontrolle der Werkstoffe hat uns ermöglicht, die Dauerfestigkeit dieses Stahltyps erheblich zu steigern. - Chemische Zusammensetzung - Mechanische Eigenschaften C Si Mn Cr 0,98 % 0,15 % 0,25 % 1,30 % bis bis bis bis 1,10 % 0,35 % 0,45 % 1,60 % Wälzlagertechnologie Ausdehnungskoeffizient : C1=12 · 10-6 mm/mm/°C Elastizitätsmodul : E = 205 000 N/mm2 Poisson-Koeffizient : η = 0,3 - 100 Cr6 unter Vakuum erschmolzen, wenn eine Leistungssteigerung im gleichen Bauraum absolut erforderlich ist - XC68 für Wälzlager aus Bandstahl ■ Spezialanwendungen Anforderungen Vorschläge Hohe Dauerfestigkeit gegenüber Ermüdung und Verschleiß Hohe Kernzähigkeit. - Stahl 100Cr6 mit Oberflächenhärtung der Laufbahnen und Nutzflächen (beispielsweise Anlageflächen); der Kern des Werkstückes bleibt im ursprünglichen metallurgischen Zustand - Einsatzstahl Verhalten bei hohen Temperaturen - Stahl 100Cr6 mit stabilisierender Wärmebehandlung Für Wälzlager, die in begrenzten Mengen gefertigt werden: - Stahl E80DCV40 (AFNOR) oder M50 (AISI), sogenannter Schnellarbeitsstahl, unter Vakuum entgast, wenn eine identische Härte von Kern und Oberfläche akzeptabel ist - Hochtemperatureinsatzstahl - Nitrierstahl, wenn die Wälzlager mäßig belastet sind Optimieren der Verschleißfestigkeit von Oberflächen des Wälzlagers - Oberflächenbehandlungen wie Phosphatierung, Hartchrom oder sonstige Verfahren entsprechend dem Pflichtenheft Optimieren der Korrosionsbeständigkeit - Oberflächenbehandlungen wie galvanische Verzinkung oder sonstige Verfahren entsprechend dem Pflichtenheft - Rostfreier Stahl Optimieren der Kontaktkorrosionsbeständigkeit zwischen Welle bzw. Gehäuse und Wälzlager - Oberflächenbehandlungen wie Hartkupfer oder -chrom auf Außenflächen des Wälzlagers Schmierung mit sehr geringer Menge oder Schmierung durch Umgebungsmilieu (Benzin, Diesel, ...) - Verwenden von Keramikkugeln - Selbstschmierende Oberflächenbehandlungen wie Silber + Molybdändisulfid oder andere Verfahren bei gering belasteten Wälzlagern Optimieren der Beständigkeit gegen Verunreinigungen Die Zusammenarbeit von SNR und Metallurgen hat zu einem Stahl für Wälzlager geführt, der weniger empfindlich auf Verunreinigungen reagiert. Dieser Stahl mit einer speziellen chemischen Zusammensetzung und Mikrostruktur erfordert eine entsprechende Wärmebehandlung. Dieser neue Werkstoff bietet eine äußerst harte Oberfläche, um vor Verschleiß zu schützen, und eine Duktilität des Kerns, welche die Gefahr von Rissen reduziert und eine hohe Maßhaltigkeit garantiert. 71 RZ_Kap.6-8-DT 17.06.2005 14:17 Uhr Seite 72 6 6-2C Eigenschaften von Wälzlagern Wärmebehandlung ■ Stahl für Wälzlager wird einer Wärmebehandlung unterzogen, um eine martensitische Struktur mit folgenden Eigenschaften zu erhalten: - erforderliche Härte (etwa 62 HRC) - Ermüdungsfestigkeit - Maßhaltigkeit Diese Eigenschaften müssen erfüllt sein, um der Mehrzahl der Anwendungen gerecht zu werden. Vor der Härtung wird eine Austenitisierung bei hoher Temperatur oberhalb des Umwandlungspunkts durchgeführt. ■ Härteverfahren SNR hat Standards für die Härtung von Stahl 100 Cr6 definiert, welche die Anforderungen der Anwendung erfüllen. Beispiele: Die martensitische Tiefenhärtung, die durch sorgfältig ausgewählte Anlaßvorgänge einen optimalen Kompromiss zwischen der Beständigkeit gegen die Hertz'sche Pressung und der Maßhaltigkeit ermöglicht und damit die Lagergenauigkeit für normale Einsatzbedingungen gewährleistet. Die Oberflächenhärtung der Wälzlager-Laufbahnen und Nutzflächen (beispielsweise Anlageflächen), wobei der Kern des Werkstückes im metallurgischen Ursprungszustand bleibt. Die Zwischenstufen-Härtung, die im Inneren des Werkstückes und auf den Laufbahnen einen zweckmäßigen Kompromiss zwischen Härte und Zähigkeit ermöglicht. ■ Maßhaltigkeit des Stahls und Auswirkung auf die Luft des Wälzlagers Gehärteter Stahl mit martensitischer Struktur weist immer einen Anteil von Restaustenit auf, der die Verwendung auf einen Temperaturbereich zwischen etwa -20 °C und +150 °C einschränkt. Bei niedrigen Temperaturen - wird die Härtung fortgesetzt, der Restaustenit-Anteil (γ) wird in sekundäres Martensit (α) umgewandelt und erhöht das spezifische Volumen des Stahls Bei hohen Temperaturen - führt die Umwandlung des Restaustenit-Anteil (γ—>α) zu einer Zunahme des spezifischen Volumens des Stahls (1) - führt die Reduzierung des Martensits durch Freisetzung von Kohlenstoff (ε) zu einer Abnahme des spezifischen Volumens des Stahls (2) Diese beiden irreversiblen Vorgänge heben sich nur teilweise auf. Die Abmessungen des Wälzlagers ändern sich. Größenumfang und Schnelligkeit der Änderung hängen von der Einwirkungsdauer der jeweiligen Temperatur ab. Die Maßänderung führt zu einer Modifizierung der Passungen Welle/Wälzlager und Wälzlager/Gehäuse und damit des Lagerspieles im Betrieb. Oberhalb der Normaltemperatur 150 °C, sind die Maßänderungen des Stahls nicht mehr vernachlässigbar. Hier verwendet man Wälzlager, die einer speziellen stabilisierenden Wärmebehandlung unterzogen wurden. Dadurch bleiben die Änderungen der Abmessungen in einem Rahmen, der mit der Anwendung vereinbar ist. Lassen Sie sich von SNR beraten. 72 γ α Umwandlung des Anteils Restaustenit in Martensit α α' + ε Freisetzung von Kohlenstoff (ε) Änderung der Abmessungen ΔØ Ø γ α 1 3 γ α 3 + 4 1 α α α' + α' Log. +2 (Loga- rithmus) Zeit ε 4 +ε 2 Auswirkung bei hoher Temperatur Auswirkung bei gemäßigter Temperatur RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 73 6 6-3 Eigenschaften von Wälzlagern Wälzlagerherstellung Definitionen SNR hat ein leistungsfähiges Qualitätssicherungssystem für die Produktion entwickelt, das die automatische Kontrolle und die kontinuierliche Verfolgung unserer Prozesse (SPC) umfasst. Dieses System gewährleistet die optimale Qualität unserer Produkte durch Kontrolle aller Komponenten des Prozesses (Mittel, Verfahren, Personal, Umgebung und Werkstoff). 6-3A Umformung der Wälzlagerringe ■ Die Umformung der Wälzlagerringe erfolgt folgendermaßen: Wälzlagertechnologie - durch spanende Bearbeitung - durch spanlose Umformung (Schmieden, Walzen, Tiefziehen) Die spanlose Umformung von Metall bewirkt eine Ausrichtung der Fasern parallel zur Laufbahn des Wälzlagers, was sich auf die Ermüdungsbeständigkeit und damit auf die Verschleißfestigkeit positiv auswirkt. Die Entwicklung von Umformtechniken ist immer mit dem Erzielen eines besseren Preis-Leistungs-Verhältnisses verknüpft. 6-3B Endbearbeitung des Wälzlagers Die Endbearbeitung ist das entscheidende Kriterium für die Oberflächenqualität der einander berührenden Elemente. Diese Qualität ist von maßgeblicher Wichtigkeit bezüglich der Beständigkeit gegen Beanspruchungen und für die Schmierung. ■ Die Qualität wird auf drei Ebenen bestimmt: - Geometrie: Formen, Mikrogeometrie der Berührungsflächen (Krümmungen, Profile, ...) Bei Rollenlagern ist die Lastverteilung bei den Kontakten Rollen/Ringe nicht gleichmäßig verteilt und hängt von folgenden Faktoren ab: - anliegende Belastungsart - Fluchtungsfehler des Wälzlagers - Geometrien im Kontakt Der Einsatz von korrigierten Profilen für Rollenlager bewirkt: - eine bessere Lastverteilung über die Mantellinien der Rollen - eine Verhinderung von Überbelastungen an den Rollenenden Bei Kugellagern ermöglicht die Anpassung der Schmiegung an die Betriebsbedingungen die Optimierung der Wälzlagergeometrie und damit eine Reduzierung des Reibungsmomentes und eine Verlängerung der Lebensdauer. - Oberflächenzustand - Metallurgischer Zustand: Das Bearbeitungsverfahren muss die metallurgischen Oberflächenqualitäten berücksichtigen. 73 ; ; RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 74 6 6-3C Eigenschaften von Wälzlagern Fertigungsablauf für Standardprodukte Vorgang Ringe Rohre, Stangen Wälzkörper Käfig Draht Band Halbzeug Abstechen Schmieden Schneiden und Stauchen des Werkstücks Walzen Rohling Tiefziehen von Käfigen aus Blech Umformung Gießen von Kunststoffkäfigen Abstechen von massiven Käfigen ;;;; ;;;; ;;;; Abschrecken 40 40 °C °C Wärmebehandlung 830 830 °C °C Austenitisierung Schleifen Außenring Innenring Endbearbeitung Antriebszylinder Superfinish 74 Rillenschleifen Läppen mit Schleifpaste zwischen zwei Platten Schleifkörper Zusammenbau des Wälzlagers 170 °C 170 °C Anlassen Waschen, Markieren, Endkontrolle, Verpacken RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 75 7 7-1 Bestandteile des Wälzlagers Innenring Definitionen ;;;; ; Dieses Kapitel erläutert die speziellen Ausführungsmöglichkeiten, mit denen Standardwälzlager oder Wälzlager für spezielle Anwendungen modifiziert werden können. Einige Modifikationen sind Teil der laufenden Produktion. Andere Modifikationen sind auf Anfrage möglich. 7-1A Kegelige Bohrung ■ Eine kegelige Bohrung wird normalerweise verwendet, wenn das Wälzlager auf eine Welle mit großer Toleranz und einer Kegelspannhülse mit einer Konizität von normalerweise 1/12 montiert werden soll oder falls eine Abziehhülse verwendet werden muss. In bestimmten Spezialanwendungen (Papiermaschinen, Walzwerke, ...) wird der Innenring auf einen kegeligen Wellensitz montiert. Dadurch kann die Luft sehr präzise durch die Verschiebung des Innenrings auf dem Wellensitz eingestellt werden. Die normale Konizität beträgt 1/12 (Kennzeichnung: Nachsetzzeichen K). Die spezielle Konizität beträgt 1/30 (Kennzeichnung: Nachsetzzeichen K30). Wälzlagertechnologie ■ Die kegelige Bohrung mit einer Konizität von 1/12 wird serien- d mäßig produziert bei: - Pendelkugellagern - Pendelrollenlagern Bei der Baureihe 240 und 241 wird eine Bohrung mit einer Konizität von 1/30 verwendet. d = Kleinster Durchmesser der Bohrung Die Abmessungen der Spannhülsen sind in der „Liste der Standardwälzlager“ aufgeführt. Bei einer Montage mit Hülse ist der Durchmesser der Welle 5 mm kleiner als die Nennbohrung des Wälzlagers oder auch ein Vielfaches von 5 entsprechend den Abmessungen des Wälzlagers. 7-1B Kantenabstände Bei bestimmten Anwendungen kann ein spezieller Kantenabstand am Innenring den Einbau vereinfachen. ■ Vergrößerter Kantenabstand Ein vergrößerter Kantenabstand erspart die Bordscheibe an der Wälzlagerschulter, erhöht die Steifigkeit der Welle, reduziert die Länge der Achse und vermeidet Belastungsspitzen. Beispiel: Montage von Wälzlagern auf Achsschenkeln. normaler Kantenabstand und Bordscheibe ■ Verringerter Kantenabstand Dieser ermöglicht kleinere Schulterdurchmesser trotz angemessener Anlagefläche. Diese Ausführung eignet sich auch für die AnlageAnlage an einem Sicherungsring. größerer Kantenabstand fläche P Anlagefläche P Ø der Schulter d2 Ø der Schulter d2 (reduziert) erforderliche Schulter bei normalem Kantenabstand geringerer Kantenabstand am Innenring 75 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 76 7 7-2 Bestandteile des Wälzlagers Außenring Definitionen ■ Außendurchmesser, ballig Für Wälzlager, die in SNR (Radialkugellager, einreihig). Gehäuselager montiert werden sollen ■ Erhöhte Wandstärke Diese Verstärkung ermöglicht den Einsatz des Wälzlagers als Stützrolle. Der Außenring läuft direkt auf einer Bahn. Der Außenring mit geradlinigem oder speziellem Profil wird meist einer Wärmebehandlung und einer Oberflächenbehandlung unterzogen, um die Stoß- und Verformungsfestigkeit zu erhöhen. ■ Spezialummantelung In bestimmten Anwendungen (niedrige Belastungen und Drehzahlen) ermöglicht ein direktes Umspritzen oder Anpassen von Kunststoff auf den Außenring komplexe und geräuscharme Stützrollen herzustellen. ■ Nut und Schmierlöcher Diese Ausführung erleichtert die Schmierung und eignet sich für Pendelrollenlager (Nachsetzzeichen B33 bzw. W33) mit Ausnahme von Baureihe 21300. ■ Nut für Sicherungsring Diese Nut dient zur Aufnahme eines Sicherungsringes zur Positionierung und axialen Befestigung des Wälzlagers. Nut (Nachsetzzeichen N) und Kombination Nut/Sicherungsring (Nachsetzzeichen NR) sind genormt (ISO 464). Die Maße für Nut und Einbau sind in der "Liste der Standardwälzlager, einreihig" angegeben. ■ Bund am Außenring Der Bund am Außenring ersetzt die Kombination Nut/Sicherungsring, wenn die Wandstärke des Außenrings keine Nut zulässt. ■ Kantenabstände Außenringe können aus dem gleichen Grund wie Innenringe mit speziellen Kantenabständen ausgeführt werden. 76 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 77 7 7-3 Bestandteile des Wälzlagers Spezialwälzlager Definitionen ■ Durch die Flexibilität der Fertigungsmittel von SNR ist eine Anpassung der Konstruktion von Wälzlagern und den angrenzenden Bauteilen möglich, um die Montage zu vereinfachen, die Anzahl der Teile zu reduzieren und die Leistung zu erhöhen. Folgende Möglichkeiten stehen dabei zur Verfügung: - Flansche mit Befestigungsbohrungen mit und ohne Gewinde - Verzahnungen an Innen- oder Außenringen - ... Wälzlagertechnologie Genormte Wälzlager Spezialwälzlager Niedrigere Teileanzahl und Montagekosten Vereinfachte Montage Höhere Steifigkeit 77 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 78 7 7-4 Bestandteile des Wälzlagers Käfig Definitionen ■ Der Käfig dient dazu, die Wälzkörper zu trennen und sie auf gleichem Abstand zu halten, um die Reibung und die Erwärmung auf ein Minimum zu reduzieren. Er weist zusätzlich noch folgende wichtige Funktionen auf: - verbinden der Wälzkörper mit einem Ring bei trennbaren Wälzlagern: Kegelrollenlager und Zylinder- oder Pendelrollenlager - Führung der Wälzkörper 7-4A Werkstoffe Die Käfige werden aus unterschiedlichen Werkstoffen und mit unterschiedlichen Verfahren hergestellt. Für jedes Wälzlager gibt es einen Standardkäfig. Dieser hat sich in der Praxis bewährt und gilt als die beste Lösung für die meisten Anwendungen. Der Standardkäfig für Wälzlager mit großen Abmessungen kann sich von einem Käfig für Wälzlager mit kleinen Abmessungen der gleichen Baureihe unterscheiden, da unterschiedliche Anwendungsbereiche, Herstellverfahren und Kosten berücksichtigt werden müssen. Wenn ein Käfig zum Standardkäfig wird, wird der Typ nicht mehr durch ein spezielles Nachsetzzeichen in der Kennzeichnung eines SNR-Wälzlagers bezeichnet. ■ Spritzgusskäfige Am häufigsten wird momentan Polyamid 6/6 mit Glasfaserverstärkung verwendet. Diese Käfige weisen einige interessante mechanische Eigenschaften auf: niedriger Reibungsbeiwert, Elastizität und hohe Stoß- und Schwingungsfestigkeit. Das Spritzgussverfahren ermöglicht angepasste und präzise Formen, welche die Führung der Wälzkörper optimieren. Die Entwicklung auf dem Kunststoffsektor ist schnell. Wenden Sie sich an SNR, um die Einsatzbedingungen für diese Käfige genau zu erfahren. Abgedichtete oder abgedeckte SNR-Standardwälzlager können mit diesen Käfigen und einem kompatiblen Schmierfett geliefert werden. ■ Käfige aus Tiefziehblech, Stahl, Messing Einteilig oder aus zwei vernieteten, gefalzten oder geschweißten Teilen. Diese Käfige können einer Oberflächenbehandlung unterzogen werden, die den Reibungsbeiwert optimiert. Wenn SNR Wälzlager standardmäßig mit Kunststoffkäfig ausgestattet sind, dann können diese Lager für besondere Anwendungen auch mit einem Stahlblechkäfig (Nachsetzzeichen A50) bestückt werden. offener Spritzgusskäfig (Kunststoff) geschlossener Spritzgusskäfig (Kunststoff) vernieteter oder geschweißter Käfig gefalzter Käfig bearbeiteter Käfig bearbeiteter Käfig ■ Bearbeitete Käfige: Phenolharz, Kupferlegierungen (Messing), Aluminiumlegierungen Bei Käfigen mit großen Abmessungen, die in kleinen Mengen gefertigt werden, wird häufig standardmäßig Messing verwendet. In diesem Falle folgt der Kennzeichnung des Wälzlagers immer das Nachsetzzeichen des Käfigs (M, MA, MB). 78 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 79 7 7-4B Bestandteile des Wälzlagers Führung ■ Die Käfige können geführt werden: auf den Wälzkörpern (Mehrzahl der Blech- und Gusskäfige) am Innenring des Wälzlagers am Außenring des Wälzlagers Die Wahl der Käfigführung hängt ab von den Funktionskriterien des Wälzlagers, Schwingungen, Stößen, hohen Drehzahlen, Drehzahländerungen, ... Wälzlagertechnologie 7-4C Wahl eines Spezialkäfigs ■ Die Wahl eines Spezialkäfigs erfolgt gemäß den jeweiligen Funktionskriterien eines Wälzlagers: Temperatur, Schmierung, Schwingungen, abrupte Beschleunigungen und Verzögerungen, Fluchtungsfehler Welle/Gehäuse. Spritzgusskäfig • des Wälzlagers Blechkäfig Stahloder Messingblech • des Wälzlagers Drehzahlgrenze Spanend bearbeiteter Spanend bearbeiteter Käfig – Messing Käfig – Phenolharz • Ermöglicht eine Erhöhung der Grenzdrehzahl für das Wälzlager • Normalerweise zentriert auf einem Ring, ermöglicht die Erhöhung der Grenzdrehzahl des Wälzlagers Temperatur • Polyamid 6/6: 120° konti- • Begrenzt nicht die nuierlich, 150 °C zeitweise Betriebstemperatur des - Wenden Sie sich bei andeWälzlagers ren Werkstoffen an SNR. • Begrenzt nicht die Betriebstemperatur des Wälzlagers • 110 °C maximal bei Dauerbetrieb • Kontakt Metall/Metall, daher Schmierung wichtig. • Guter Reibungsbeiwert Messing/Metall Schmierung • Guter Reibungsbeiwert • Gutes Verhalten bei mangelhafter Schmierung • Hervorragender Reibungsbeiwert. • Käfig mit Öl getränkt, daher optimale Schmierung des Wälzlagers Vibrationsbeständigkeit • Hervorragendes Verhalten - Geringes Gewicht - Elastizität • Begrenzt durch: - mechanische Festigkeit - Fügeverfahren - etwaige Unwucht • Hervorragendes Verhalten • Hält die Zentrierung trotz dynamischer Unwucht • Gutes Verhalten mit auf einem Ring zentrierten Käfig. • Geringe Trägheit • Gutes Gleichgewicht Abrupte Beschleunigungen und Verzögerungen • Hervorragendes Verhalten - Geringes Gewicht - Elastizität • Gefahr des Bruchs des Käfigs • Hohe mechanische Festigkeit aber: - weniger Flexibilität - hohe Trägheit • Hervorragendes Verhalten durch: - Geringe Trägheit - Gute mechanische Festigkeit Fluchtungsfehler Welle/Gehäuse • Hervorragendes Verhalten - Elastizität • Gefahr des Bruchs des Käfigs • Verwendung nicht empfohlen • Verwendung nicht empfohlen Anmerkungen • Käfig ersetzt Blechkäfig bei zahlreichen Wälzlagerarten • Hohe Kosten • Hohe Kosten • Normalerweise vorbe• Normalerweise vorbehalten für Wälzlager mit halten für Wälzlager mit hohen Drehzahlen und/ hohen Drehzahlen und/ oder Hochgenauigkeitsoder Hochgenauigkeitslager lager In bestimmten Anwendungen, bei denen eine starke Zunahme der dynamischen (Reduktionsgetriebe, Getriebe, ...) oder statischen Belastbarkeit (Stützrollen, Riemenscheiben, ...) erreicht werden soll, können Spezialwälzlager ohne Käfig verwendet werden. Die Grenzdrehzahl liegt bei dieser Wälzlagerart niedriger als bei entsprechenden Standardwälzlagern. Die Schmierung ist hier wegen der relativen Reibung der Rollkörper besonders wichtig. 79 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 80 8 Abdeckung und Abdichtung Die aktiven Teile des Wälzlagers: Wälzkörper, Laufbahnen, Käfig, müssen stets äußerst sauber und gut befettet sein. Abdeckung und Abdichtung sollen diese beiden wichtigen Faktoren für die Lebensdauer des Wälzlagers gewährleisten, indem das Eindringen von Fremdkörpern in das Wälzlager und der Verlust von Schmierfett verhindert wird. ■ Für Wälzlager werden häufig Abdeckungen oder Abdichtungen verwendet: - Abdeckungen (ohne Kontakt) Deckscheiben lassen einen schmalen Spalt zwischen drehbaren und festen Teilen. Diese Abdeckungen weisen nahezu keine Reibung und keinen Verschleiß auf. Sie eignen sich vor allem für hohe Drehzahlen und Temperaturen. - Abdichtungen (mit Kontakt) Die Dichtung übt auf die Dichtfläche Druck aus, üblicherweise mit einer Lippe. Dadurch wird das Eindringen von Verunreinigungen und Feuchtigkeit und/oder der Verlust von Schmiermittel verhindert. Der Druck kann erzeugt werden durch: - die Elastizität des Dichtungsmaterials und die Spannung zwischen Lippe und Auflagefläche - die Spannung einer Feder am Umfang der Dichtung SNR bietet ein breites und umfassendes Sortiment an Abdeckungen und Abdichtungen an, die vollständig in das Wälzlager integriert oder durch eine Axiallippe verstärkt sind. Je nach Anwendung können diese Vorrichtungen durch eine separate Abdeckung des Wälzlagers ersetzt oder verstärkt werden. 80 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 81 ; 8 Abdeckung und Abdichtung Abdeckung und Abdichtung außerhalb von Wälzlagern 8-1 ■ Je nach Anwendung können in die Wälzlager integrierte Abdeckungen oder Abdichtungen durch eine separate ;;;; ;; Abdeckung des Wälzlagers ersetzt oder verstärkt werden. Separate Abdeckungen für Wälzlager können mit oder ohne Kontakt ausgeführt werden. mit Kontakt ohne Kontakt ;;; Radial Axial Typ Filz Maximale Umfangsgeschwindigkeit (m/s) 4 Metall/KunststoffDichtung - Acrylnitril NBR: 15 - Polyacrylat ACM: 18 - Fluorelastomer FKM: 20 Maximale Betriebstemperatur (°C) -40 +110 - Acrylnitril NBR -30 +110 - Polyacrylat ACM -10 +170 - Fluorelastomer FKM -40 +200 Maximaler Fluchtungsfehler 0,01 rad 0,5° 0,01 rad 0,5° Dichtfläche Härte + Mind. 30HRc Mind. 40HRc Oberoder 300 HV oder 450 HV flächenzustand (Dicht3,2 μm 0,8 μm fläche) (Ra max) - Filz vor Montage mit Öl mit 80 °C tränken besondere Maßnahmen - Genormte Vertiefungen - Lager mit zweiteiligem Gehäuse - Vorsehen einer Fase an der Welle zur Erleichterung des Aufschiebens der Lippen 16 7 -40 +150 -30 +110 0,01 rad 0,5° 0,02 rad 1° Dichtfläche integriert in Dichtung - Allgemein - Schmierfett - Schmierfett - Öl 3,2 μm Nuten Labyrinth Abweiser 0,001 rad 0,06° 0,001 rad 0,06° 0,001 rad 0,06° 0,8 μm (Welle) 3,2 μm (Welle) - Diese Dichtung kann relativ hohe Drücke aufnehmen. - Die Verwen- 3 Nuten mind. - Diametrale dung von - Luft Luft Dichtungen zwischen 0,3 bis 0,5 mm aus FluorWelle und bei Ø < 50 elastomer Gehäuse 0,8 bis 1,2 mm ermöglicht 0,3 bis 0,5 mm bei Ø > 50 eine bei Ø < 50 - Axialluft 1 Erweiterung 0,8 bis 1,2 mm bis 2 mm des Temperabei Ø > 50 bei Ø < 50 tur- und 2 bis 4 mm Drehzahlbei Ø > 50 bereichs - Flüssigkeitsabdichtung - Stärkere Abdichtung gegen Verunreinigungen - Schmieren von Dichtfläche und Dichtungen vor der Montage Anwendungen Empfohlene Schmierung Mechanische Dichtung mit Axiallippe Dichtung Wälzlagertechnologie - Präzisionsteil - Präzisionsteil - Hohe Drehzahl - Hohe Drehzahl - Umgebung mit geringer Verunreinigung - Umgebung mit geringer Verunreinigung - Verwendung zur Verstärkung einer anderen Art von Abdichtung gegen Verunreinigungen - Wirkt durch Zentrifugieren - Schmierfett - Schmierfett - Schmierfett - Schmierfett - Öl - Öl - Öl 81 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 82 8 8-2 Abdeckung und Abdichtung Standardabdeckung und -abdichtung für Kugellager Definitionen Der Einsatz von abgedichteten SNR-Wälzlagern bietet Ihnen höhere Sicherheit und einen einfacheren Einbau. SNR-Wälzlager mit zweiseitiger Abdeckung oder Abdichtung werden befettet ausgeliefert. Die optimale Befüllung mit Schmierfett beträgt etwa 30 % des freien Innenvolumens. ■ Abdeckung Deckscheibe: Nachsetzzeichen Z und ZZ Abdeckung mit Deckscheibe aus gewalztem nicht gehärtetem Stahlblech in einer Nut des Außenrings des Wälzlagers. Zwischen Innenring und Deckscheibe ist ein Spalt. Die Abdeckung kann ein- oder zweiseitig sein. Das Standardwälzlager mit zweiseitiger Abdeckung wird befettet geliefert (maximale Betriebstemperatur 110 °C). Die Abdeckung mit einer Deckscheibe Z schränkt weder die Verwendung ein noch erhöht sie das Reibungsmoment des Basiswälzlagers ohne Abdeckung (gleiche Betriebstemperatur, gleiche Grenzdrehzahl). Bei Wälzlagern mit drehendem Außenring wird der abgeschleuderte Schmierstoff nicht vollständig von der Deckscheibe Z zurückgehalten. ■ Abdichtung Dichtung E1: SNR-Nachsetzzeichen: E und EE (bzw.: RS, 2RS) Abdichtung mit einer kleinen Lippendichtung aus Nitril oder verstärktem Polyacrylat, die im Außenring des Wälzlagers montiert wird und den Innenring berührt. Die Abdichtung kann ein- oder zweiseitig sein. In jedem Fall wird das Wälzlager befettet geliefert. Konstruktion, Ausführungsgenauigkeit und Produktionsqualität von SNR-Dichtungen gewährleisten eine hohe Dichtwirkung und Zuverlässigkeit. Das Reibmoment der Dichtung ist sehr gering. Dennoch verringert die Erwärmung die Grenzdrehzahl eines abgedichteten Wälzlagers um 30 %. Die kontinuierliche Betriebstemperatur eines abgedichteten Standardwälzlagers liegt zwischen -30 °C und +110 °C. Dichtung E3: SNR-Nachsetzzeichen: E3 und EE3 Bei Anwendungen außerhalb der oben beschriebenen Rahmenbedingungen schlägt SNR standardmäßig die Dichtung E3 mit gleicher Konstruktion, aber aus Fluorelastomer vor. Diese Dichtung - lässt bis zu 30 % höhere Drehzahlen zu - ist zwischen -40 °C und +200 °C einsetzbar - bietet eine hervorragende chemische Beständigkeit 82 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 83 8 ; Abdeckung und Abdichtung Dichtung E10: SNR-Nachsetzzeichen: E10 oder EE10 (1 oder 2 Dichtungen E10) Die SNR-Lippendichtungen eignen sich für Anwendungen mit starker Verunreinigung: Tagebau, Fahrzeugräder, Wartungsausrüstung, … Die hervorragende Dichtheit wird durch weitere Vorteile ergänzt: geringer axialer Platzbedarf, niedriges Drehmoment, einfache und sichere Montage. Eine Lippendichtung wird häufig nur an der Seite eingesetzt, die der Verunreinigung ausgesetzt ist. Die andere Seite wird mit einer einfachen Dichtung ausgestattet. Diese Dichtungen bestehen aus Nitril oder verstärktem Polyacrylat. Es gelten die gleichen Temperatur- und Drehzahlgrenzen wie für die Dichtungen E1. Die Dichtung E10 für Kugellager ist in den Außenring integriert und ändert die Abmessungen des Wälzlagers nicht. SNR kann in bestimmten Fällen einen in die Dichtung integrierten 5 Abweiser liefern, der als Auflagefläche dient. Die Lippendichtung E10 gewährleistet die Abdichtung in mehreren 4 Ebenen: 1. Staubschutzlippe mit Axialkontakt auf einer Anlagefläche (Rauheit kleiner 1 oder gleich 0,8 μm Ra). Das Abstandsmaß (x) wird für jede Abmessung vorgegeben. 2 2. Schmierfettring unter der Dichtlippe 3 3. Lippe mit Radialkontakt mit dem Innenring X 4. Bund der Dichtung in Kontakt mit dem Außenring und der Schulter des Gehäuses 5. Die Abdichtung zwischen Außendurchmesser des Wälzlagers und Gehäuse kann durch einen O-Ring gewährleistet werden, der in einer dafür vorgesehenen Nut im Außenring montiert wird. Wälzlagertechnologie ■ Die nachfolgende Tabelle enthält die am häufigsten verwendeten integrierten Abdichtungen. Profil Werkstoff Relative Wirksamkeit mittel gut hervor. Grenzdrehzahl des Wälzlagers Betriebstemperatur Spezielle Eigenschaften Minimum Maximum Deckscheibe Nachsetzzeichen Z ungehärtetes Stahlblech - entsprechend dem offenen Wälzlager Kein Einfluß auf die Betriebstemperatur des Wälzlagers Standarddichtring Nachsetzzeichen E Acrylnitril, schwarz - 70 % des offenen Wälzlagers -30 °C +110 °C Fluorelastomer, rot - 70 % bis 100 % der Grenzdrehzahl des offenen Wälzlagers - Hervorragende bis Chemikalien200 °C Beständigkeit -40 °C je nach - Teurer als Schmier- Standarddichtung fett Acrylnitril, schwarz - 60 % der Grenzdrehzahl des offenen Wälzlagers Hochtemperaturdichtring Nachsetzzeichen E3 Dichtung mit Axiallippe Nachsetzzeichen E10 -30 °C +110 °C - Anlagefläche mit speziellen Eigenschaften Achtung: Die Temperaturgrenzen beziehen sich nur auf Deckscheiben und Dichtungen. Die Temperaturbereiche können je nach Schmierfett, Käfig und Änderung der physikalischen Eigenschaften des Wälzlagerstahls abweichen. 83 ; RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 84 8 8-3 Abdeckung und Abdichtung Sonderabdichtungen Definitionen Für Anwendungen mit erschwerten Bedingungen (Verunreinigung, Druck, ...) bietet SNR Axiallippendichtungen oder Sonderabdichtungen an, die durch unterschiedliche externe Vorrichtungen ergänzt werden können. Diese Abdichtungen werden in die Wälzlagerringe integriert. Die Wahl der Abdichtungsart kann in Zusammenarbeit mit Ihrem Gesprächspartner bei SNR unter Berücksichtigung von Verunreinigung, Reibmoment und externen Schutzvorrichtungen erfolgen. ■ Die nachfolgende Tabelle enthält die am häufigsten verwendeten Abdichtungen. Typ Beständigkeit gegen Verunreinigungen mittel gut sehr gut E22 * E30 E31 E35 E37 E40 * sehr leistungsfähig im Falle einer Überflutung 84 hervorragend Höhe des Reibungsmoments geringes Moment mittleres sehr hohes Moment Moment Zeichnung ;; ; ; ;;; RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 85 8 8-4 Sonstige Dichtungsarten Definitionen ; Abdeckung und Abdichtung Es können noch andere Abdichtungsarten in Wälzlager integriert werden. Diese Integration spart in vielen Anwendungen Platz und Gewicht ein und ermöglicht dadurch auch eine Kostenersparnis für die Abdichtungsfunktion. Einige Ausführungsbeispiele: ■ Radialwellendichtring Radialwellendichtungen mit Radiallippe und Feder eignen sich für zahlreiche industrielle Anwendungen. Insbesondere eignen sie sich für eine Abdichtung gegen Öl, können aber auch bei fettgeschmierten Wälzlagern verwendet werden. Diese Abdichtung kann auch mit einer Schutzlippe gegen Staub und Schmutz von außen ausgestattet werden. Wälzlagertechnologie ■ O-Ring O-Ringe können in ein Wälzlager integriert werden, um eine statische Dichtheit gegen Öl oder Schmierfett zu gewährleisten. ■ Dichtungsprofile Dichtung mit einer oder mehreren Lippen aus nicht verstärktem Elastomer. Die Dichtung in Endlosausführung kann an Wälzlager unterschiedlichen Durchmessers angepasst werden. Diese Dichtungsart eignet sich vor allem für fettgeschmierte Wälzlager. Weit verbreitet in Roboteranwendungen. ; ■ Gleitringdichtung Bei allen Anwendungen, die hohen Beanspruchungen durch Schmutz, Sand oder Staub unterliegen, kann eine Gleitringdichtung in ein Wälzlager integriert werden. Diese Dichtungen bestehen aus zwei Reibringen aus Metall, die mit zwei Dichtringen elastisch verbunden sind. Eine solche Abdichtung eignet sich vor allem für Baumaschinen (Gleiskettenfahrzeuge, Sandaufbereitungsvorrichtungen, ...) und für Antriebe im Bergbau. 85 RZ_Kap.6-8-DT 16.06.2005 8:28 Uhr Seite 86 8 8-5 Abdeckung und Abdichtung Filterdichtung oder -käfig Definitionen Bei ölgeschmierten Mechanismen beeinträchtigt die Verschmutzung durch benachbarte Teile der Wälzlager in wesentlichem Maße die Lebensdauer. SNR entwickelt und fertigt im Wälzlager integrierte Ölfiltersysteme. Diese Vorrichtungen reduzieren das Eindringen von Verunreinigungen, vor allem von großen Partikeln, und gewährleisten eine ausreichende Ölversorgung für die Schmierung des Wälzlagers. Sie werden seit vielen Jahren erfolgreich vor allem für Kugellager in Automobilgetrieben eingesetzt. Dichtung mit Filterfunktion Käfig mit Filterfunktion ■ Zwei Grundsätze werden dabei angewandt: - Verwendung einer Präzisionsdichtung aus Metall/Kautschuk mit reduziertem Bedarf an Bauraum zwischen den Ringen. - Verwendung einer speziellen Geometrie des Polyamidkäfigs. Diese Wälzlagervarianten werden in Zusammenarbeit mit den technischen Abteilungen von SNR unter Berücksichtigung des Pflichtenhefts des Kunden entwickelt. 8-6 Magnetkodierdichtungen zur Drehzahlerfassung Definitionen 3 ; ; Das Wälzlager eignet sich optimal, um die Drehzahl eines Bauteiles zu messen. SNR hat die Probleme der Datenerfassung in Wälzlagern gelöst und den Platzbedarf auf ein Minimum reduziert. Mit dem Wälzlagersignal kann der Anwender durch Wahl eines geeigneten Verarbeitungssystems Informationen über Bewegung, Verschiebung und Drehzahl gewinnen und damit die Leistung der gesteuerten Teile optimieren. ; 2 1 Folgende Teile umfasst das Datenerfassungssystem: - Hall-Effekt-Messfühler sind mit Versorgungs- und Signalausgangskabel am festen Teil montiert. - ein mehrpoliger Magnetring ist in den drehbaren Teil der Dichtung integriert. Bestimmte Sonderabdichtungen in Abschnitt 8-3 können einen mehrpoligen Magnetkodierring aufweisen, der einen Drehzahlaufnehmer in unmittelbarer Nähe aktivieren kann. 3 2 1 1. Mehrpoliger Magnetring 2. Meßwertaufnehmer 3. Versorgungs- und Signalausgangskabel 86 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 89 Lebensdauer 9 89 – 111 Nominelle Lebensdauer 90 – 97 9-1 9-2 9-3 9-4 9-5 Ermüdungserscheinungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 – 91 Grundformeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Äquivalente dynamische Belastung P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Dynamische Tragzahl des Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 9-5A 9-5B Lastfaktoren X und Y . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Axiallastfaktor Y . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 9-6 9-7 Last- bzw. Drehzahlschwankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 Berechnung einer Wellenlagerung mittels 2 Wälzlagern mit Winkelkontakt . . . . 97 9-7A 9-7B Radiales Kräftegleichgewicht der Welle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Axiales Kräftegleichgewicht der Welle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 10 Statische Tragzahl Lebensdauer 98 – 100 10-1 Definition der statischen Tragzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 10-2 Äquivalente statische Belastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 – 100 11 Modifizierte nominelle Lebensdauer 100 – 111 11-1 Einfluss der Betriebsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 11-2A 11-2B Normale Betriebsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 Berücksichtigung von speziellen Betriebsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 11-2 Erforderliche Lebensdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 11-3 Dauerfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 11-4 Zuverlässigkeit von Wälzlagern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 – 103 11-4A 11-4B 11-4C 11-4D Definition von Koeffizient a1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Zuverlässigkeit für eine bestimmte Betriebsdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Berechnung von a1 und der Zuverlässigkeit für eine bestimmte Betriebsdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Lebensdauer und Zuverlässigkeit einer Kombination von Wälzlagern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 11-5 Auswirkung von Verunreinigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 11-5A Berechnung von a3 pol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 11-6 Auswirkungen der Schmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 – 107 11-6A 11-6B 11-6C Trennvermögen der Schmiermittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Elastohydrodynamische Theorie (EHD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Berechnung der Mindest-Viskosität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 – 107 11-7 Auswirkungen der Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 11-7A 11-7B Normale Betriebstemperaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 Berechnung von Koeffizient a3 temp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 11-8 Auswirkungen des Betriebsspiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 11-8A 11-8B Radiallager unter Radiallast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Wälzlager mit Winkelkontakt unter Radial- und Axiallast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 11-9 Auswirkungen einer übermäßigen Belastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 11-10 Auswirkungen von Form- und Positionsfehlern der Lagersitze . . . . . . 110 – 111 11-10A Formfehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 11-10B Fluchtungsfehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 – 111 89 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 90 9 9-1 Nominelle Lebensdauer Ermüdungserscheinungen Definitionen Messgröße für die Leistung eines Wälzlagers ist die Lebensdauer, d. h. die Anzahl der Umdrehungen, die es vor dem ersten Zeichen von Werkstoffabschälung ausführen kann. Neben Fressschäden durch eine unzureichende Schmiermittelversorgung können die Schäden in drei Kategorien eingeteilt werden: - Tiefen-Abschälungen mit Ursprung in der Tiefe - Oberflächen-Abschälungen mit Ursprung an der Oberfläche - Tiefen-Abschälungen mit Ursprung an der Oberfläche ■ Tiefen-Abschälungen mit Ursprung in der Tiefe Hierbei handelt es sich um den „normalen“ Verschleiß eines Wälzlagers bei normalen Bedingungen, d. h. bei einem vorhandenem Ölfilm, der die Kontaktflächen (Wälzkörper/Laufbahn) trennt. Wälzkörper Beanspruchungen Wälzlagerring Das Konstruktionsprinzip eines Wälzlagers führt zu Kontakten zwischen Wälzkörpern und Ringen, die sehr hohe spezifische Belastungen erzeugen. Druckbeanspruchung Die Hertzschen Pressungen (nebenstehende Abbildung) in dieser Größenordnung bewirken: - Druckbeanspruchungen vor allem an der Oberfläche bis zu 3500 N/mm2 - Scherbeanspruchungen vor allem in der Unterschicht bis zu 1000 N/mm2 Scherbeanspruchung Tiefe Beim Vorliegen von ordnungsgemäßer Schmierung (siehe Seite 109), Typ EHD, führen die wechselnden Beanspruchungen, denen die Wälzlagerlaufbahnen unterliegen, mehr oder weniger langfristig zum Riss im Kern des Materials. Dieser beginnt bei Einschlüssen in der Unterschicht in einem Bereich, in dem die Hertzschen Pressungen am höchsten sind. Der Riss erscheint im Kern neben einem Einschluss. Der Riss setzt sich an die Oberfläche fort und führt zum Ablösen eines Stahlpartikels, erstes Anzeichen für einen Schaden durch Abschälung. Mikrofotografischer Schnitt: Entwicklung einer Abschälung 90 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 91 9 Nominelle Lebensdauer ■ Oberflächen-Abschälung mit Ursprung an der Oberfläche Beim Vorhandensein von kleinen harten Partikeln (einige µm bis 50 µm), härter als die Härte von Wälzlagerelementen, d. h. 700 HV10, liegt ein Verschleiß der Wälzlagerteile durch den Kontakt Metall-Metall vor, eine Folge der nicht immer ausreichenden Schmierung in diesem empfindlichen Bereich. Dies führt zu einer Beschädigung der aktiven Oberflächen in Form einer sehr oberflächlichen Abschälung von einigen Zehntel Mikrometer Tiefe, die eine große Fläche der Wälzlagerlaufbahnen betreffen. Dieser Schadensprozess verläuft langsam. Er ist mit den Auswirkungen vergleichbar, die von einem unzureichenden Ölfilm wegen zu geringer Viskosität verursacht werden. Risse 5 µm Lebensdauer ■ Tiefen-Abschälung mit Ursprung an der Oberfläche Wenn die Verunreinigung aus größeren Partikeln (zwischen 20 µm und 300 µm, eher noch größer) besteht, führt das Passieren der Partikel zwischen Wälzkörper und Ring zu einer lokalen plastischen Verformung der Wälzlagerlaufbahn. Die Folgen dieser Verunreinigung hängen von der Härte ab. Wenn der Partikel eine ausreichende Duktilität aufweist, kann er sich flach verformen, ohne zu brechen. Wenn die Verunreinigung bruchempfindlich ist, bricht der Partikel beim Kontakt und führt zu einer lokalen plastischen Verformung. Die neuen Fragmente verhalten sich dann wie im 2. Schadensbild beschrieben. Es kommt zu einem Konkurrenzkampf zwischen dem Verschleiß durch die lokale plastische Verformung an der Einlagerung und dem Abrieb durch die Partikelfragmente. Bei der Einlagerung beginnt das Abschälen nicht direkt am Umfang. Es gibt einen geschützten Bereich in der plastisch verformten Zone. Der Riss beginnt oberhalb dieses Bereichs und führt zu einer Tiefen-Abschälung mit Ursprung an der Oberfläche. Schäden durch duktile Partikel Schäden durch bruchempfindliche Partikel Zugbeanspruchung Einlagerung plastischer Bereich Anfang Risswachstum aplastischer Bereich Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Partikel eines verunreinigten Öls, der granulometrischen Entwicklung während des Einlaufens und der Art der Wälzkörper (Rollen oder Kugeln), die mehr oder weniger von Schlupf betroffen sind, ist der Schaden meist eine Mischung aus Tiefen- und Oberflächenabschälung mit Ursprung an der Oberfläche. Daher hat SNR einen spezifischen Korrekturkoeffizienten definiert: a3 pol. 91 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 92 9 9-2 Nominelle Lebendauer Grundformeln Definitionen Die Lebensdauer eines Wälzlagers kann mehr oder weniger genau gemäß den definierten Funktionsbedingungen berechnet werden. Das einfachste Verfahren, das in der ISO 281 empfohlen wird, ermöglicht die Berechnung der Lebensdauer, die von 90 % der Wälzlager bei dynamischer Belastung erreicht wird. Das nachfolgende Berechnungsverfahren basiert auf der Ermüdung des Werkstoffs als Schadensursache (Tiefen-Abschälung mit Ursprung in der Tiefe Abschnitt 9-1). ■ Zur vereinfachten Berechnung der Lebensdauer gemäß ISO 281 geht man folgendermaßen vor: - Äquivalente dynamische Radiallast P - Nominelle Lebensdauer L10 oder P = X · Fr + Y · Fa L10 = (C / P)p 106 in Umdrehungen L10 = (C / P)p 106 /60n in Stunden Exponent p = 3 bei Kugellagern oder Axialkugellagern Exponent p = 10/3 bei Rollenlagern oder Axialrollenlagern Man stellt Folgendes fest: wenn P = C, L10 = 1 Million Umdrehungen Es handelt sich dabei um die Belastung, bei der Wälzlager eine nominelle Lebendauer von einer Million Umdrehungen haben. Diese wird auch dynamische Belastbarkeit genannt. 92 ; ; ;;;;;; ; ; RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 93 9 Nominelle Lebensdauer Äquivalente dynamische Belastung P Definitionen 9-3 P = X · Fr + Y · Fa X und Y = in der folgenden Tabelle definierte Lastfaktoren Fa und Fr = Axial- und Radiallasten des Wälzlagers Typ Querschnitt Baureihe Kontaktwinkel Fa / C0 e Fa / Fr ≤ e X Radialkugellager ein- oder zweireihig 60-62-63-64 160-618-619 622-623 42-43 Y Fa / Fr > e X Y 0,56 2,30 1,99 1,71 1,55 1,45 1,31 1,15 1,04 1,00 0,014 0,028 0,056 0,084 0,110 0,170 0,280 0,420 0,560 0,19 0,22 0,26 0,28 0,30 0,34 0,38 0,42 0,44 0,014 0,029 0,057 0,086 0,110 0,170 0,280 0,430 0,570 0,29 0,32 0,36 0,38 0,40 0,44 0,49 0,52 0,54 1 0 0,46 1,88 1,71 1,52 1,41 1,34 1,23 1,10 1,01 1,00 1 0 ;;; Radialkugellager, einreihig, Restlagerluft größer als normal Schrägkugellager, einreihig; Vierpunktlager Schrägkugellager zweireihig 60-62-63-64 618-619 622-623 72-73 40° 1,14 1 0 0,35 0,57 QJ2 - QJ3 35° 0,95 1 0 0,37 0,66 32-33 32..A -33..A 52-53 32..B-33..B 35° 25° 0,95 0,68 1 1 0,66 0,92 0,60 0,67 1,07 1,41 32° 0,86 1 0,73 0,62 1,17 siehe Liste der Standardwälzlager Pendelkugellager 12-13 22-23 112-113 siehe Liste der Standardwälzlager 1 siehe Liste der Standardwälzlager 0,65 Kegelrollenlager 302-303-313 320 -322 322..B 323-323..B 330-331-332 siehe Liste der Standardwälzlager 1 0 0,40 siehe Liste der Standardwälzlager Pendelrollenlager 213-222-223 230-231-232 240-241 siehe Liste der Standardwälzlager 1 siehe Liste der Standardwälzlager 0,67 siehe Liste der Standardwälzlager Zylinderrollenlager N..2 - N..3 N..4 N..10 N..22 - N..23 - 1 - 1,00 - Axialkugellager, ein- oder zweiseitig wirkend 511-512-513 514 - - - - 1,00 Axialpendelrollenlager 293-294 1,82 - - 1,20 1,00 Lebensdauer 93 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 94 9 9-4 Nominelle Lebensdauer Dynamische Tragzahl des Wälzlagers Definitionen ■ Die in der Liste der Standardwälzlager enthaltene dynamische Tragzahl des Wälzlagers wird gemäß der ISO 281 mit folgenden Formeln berechnet: 2 Kugellager (Kugeldurchmesser < 25,4 mm) C = fc(i · cosα)0,7 Z /3 · Dw1,8 Rollenlager C = fc(i · l · cosα) /9 Z /4 · Dw Axialkugellager (Kugeldurchmesser < 25,4 und 7 α = 90°) 3 29/ 27 2 C = fc · Z /3 · Dw1,8 ■ Hinweis - Der Exponent, der sich auf den Durchmesser Dw des Wälzkörpers bezieht, ist größer als der Exponent, der sich auf die Wälzkörperanzahl Z bezieht. Daher kann man die Tragzahl von zwei Wälzlagern mit gleichem Symbol, aber unterschiedlicher Innendefinition nicht vergleichen, wenn man nur die Anzahl der Wälzkörper berücksichtigt. Es müssen auch die anderen Parameter in die Berechnungsformel einbezogen werden. - Belastbarkeit von zweireihigen Wälzlagern Bei Wälzlagern mit zwei Reihen Wälzkörpern (i = 2) oder Kombinationen aus zwei einreihigen identischen Wälzlagern entspricht die Tragzahl (Ce) der Kombination der Tragzahl (C) einer Reihe multipliziert mit: für Kugelkombinationen 20,7 = 1,625 für Rollenkombinationen 27/9 = 1,715 Die Kombination zweier Wälzkörperreihen optimiert die Belastbarkeit des Lagers um 62,5 % oder 71,5 %, je nach Wälzlagerart. Belastbarkeit und damit Lebensdauer werden also nicht verdoppelt. 94 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 17.06.2005 13:02 Uhr Seite 95 9 Nominelle Lebensdauer Definitionen 9-5 Lastfaktoren X und Y 9-5A ■ Die Bestimmung der Lastfaktoren X und Y zur Berechnung der äquivalenten Radiallast gemäß der ISO 281 ergibt sich aus einer genauen Analyse der Kurve der gleichbleibenden Lebensdauer: Es sind die Summen der kombinierten Lasten Fa (Axiallast) und Fr (Radiallast), die zur gleichen Lebensdauer führen. Fr P = Fr P = X . Fr + Y . Fa P P = Fr Fr Kurve gleicher Lebensdauer eines Kugellagers mit Radialkontakt Fr Kurve gleicher Lebensdauer eines Schrägkugellagers P P = X 1 . Fr + Y1 . Fa Kurve gleicher Lebensdauer eines Wälzlagers mit zwei Reihen P = X 2 . Fr + Y2 . Fa P = X . Fr + Y . Fa Fr P F F Fr α : Nennkontaktwinkel (Wälzlager ohne Last) α Fr Lebensdauer F 0 e.P Fa Fa 0 P 2Y e.P Fa Fa 0 e.P Fa Fa Die theoretischen Kurven der gleichen Lebensdauer wurden zur Vereinfachung der Berechnung durch zwei Liniensegmente ersetzt. Die Berechnung der nominellen Lebensdauer bei äquivalenter Last P ist eine annähernde Behelfslösung, die je nach Wert des Verhältnisses Fa/Fr mehrere zehn Prozent Abweichung ergeben kann. 9-5B Axiallastfaktor Y Der Axiallastfaktor Y hängt vom Berührungswinkel des Wälzlagers ab und wird je nach Wälzlagerart unterschiedlich berechnet: ■ Radialkugellager Der Berührungswinkel ist gleich Null, wenn nur Radiallast vorliegt. Bei Axiallast führen lokale Verformungen der Kontaktzone zwischen Kugeln und Wälzlagerlaufbahnen zu einer axialen Verschiebung der beiden Ringe. Der Berührungswinkel (α) nimmt daher mit der Axiallast zu. Das Verhältnis Fa/C0 wird zur Berechnung des Werts Y und zur Berücksichtigung der Änderung des Berührungswinkel unter Axiallast verwendet. (siehe Abschnitt 9-3). ■ Wälzlager mit Winkelkontakt Der Berührungswinkel ist konstruktiv vorgegeben und ändert sich nur wenig in Abhängigkeit der kombinierten Belastungen. Der Axiallastfaktor Y bei einem gegebenen Berührungswinkel wird in erster Annäherung als konstant angenommen. Schrägkugellager mit einem für alle Lager identischen Berührungswinkel werden mit dem gleichen Lastfaktor Y berechnet. Bei Kegelrollenlagern ändert sich Y je nach Baureihe und Abmessung. α Axiallast Axiallast Axiale Verschiebung α 95 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 15:45 Uhr Seite 96 9 9-6 Nominelle Lebensdauer Last- bzw. Drehzahlschwankungen Definitionen ■ Wenn ein Wälzlager bei Last- oder Drehzahlschwankungen betrieben wird, wird eine äquivalente Last und Drehzahl festgelegt, um die Lebensdauer zu berechnen. z - Konstante Last und variable Drehzahl Äquivalente Drehzahl ne = t1 · n1 + t2 · n2 + ... +tz · nz - Variable Last und konstante Drehzahl Äquivalente Last Pe = (t1 · P1 + t2 · P2 + ... +tz · Pz ) mit Σ ti = 1 i=1 z n n n 1/n mit Σ ti = 1 i=1 Last - Zyklische Last und konstante Drehzahl Äquivalente Last - Sinusförmige Last Pe = 0,5 Pmin + 0,7 Pmax Pmax Pmin Zeit Last Pmax - Lineare Last Pe = 1 / 3 (Pmin + 2 Pmax) Pmin Zeit ■ Wenn Drehzahl und Last variabel sind, berechnet man die Lebensdauer pro Einsatzperiode und anschließend die gewichtete Lebensdauer für den gesamten Zyklus. z - Konstante Last und variable Drehzahl Gewichtete Lebensdauer mit: ti ni Pi Li p p 96 Einsatzperiode Drehzahl für Einsatzperiode ti Last für Einsatzperiode ti Lebensdauer für Einsatzperiode ti 3 für Kugellager und Axialkugellager 10/3 für Rollenlager und Axialrollenlager -1 L = (t1 / L1 + t2 / L2+ ... + tz / Lz) mit Σ ti = 1 i=1 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 97 9 Nominelle Lebensdauer Definitionen Berechnung einer Wellenlagerung mittels 2 Wälzlagern mit Winkelkontakt 9-7 Welle, ohne Vorspannung gelagert auf 2 einreihigen Wälzlagern, auf die axiale und radiale Kräfte wirken. 9-7A Radiales Kräftegleichgewicht der Welle ■ Berechnung der Radiallasten Fr1 und Fr2, die auf die Lastangriffspunkte der Wälzlager wirken, um die Welle statisch radial ins Gleichgewicht zu bringen. O-Anordnung X-Anordnung De di 2 2 1 1 A RQa1 Fr1 9-7B RQa2 RQa1 Fr1 Fr2 A Lebensdauer RQa2 Fr2 Axiales Kräftegleichgewicht der Welle ■ Die Laufbahnen von Rollenlagern mit Winkelkontakt stehen schräg. Daher erzeugen die Radiallasten Fr1 und Fr2 eine axiale Reaktionskraft, die sogenannte induzierte Axialkraft. Wenn beim Rollenlager 1 die induzierte Axialkraft die Richtung der äußeren Axialkraft A aufweist, lautet das Kräftegleichgewicht der Welle: A + RQ a1 = RQ a2 Mit RQ a1 und RQ a2 ergeben sich die in der folgenden Tabelle auf die Rollenlager wirkenden Axialkräfte: Lastfall: A + (Fr1 / 2 Y1) > (Fr2 / 2 Y2) Rollenlager 1 weist Luft auf Rollenlager 1 Wirkende Axialkraft In der Berechnung verwendete Axiallast-Komponente der äquivalenten dynamischen Belastung Lastfall: RQ a1 = Fr1 / 2 Y1 Fa1 = 0 Rollenlager 2 RQ a2 = A + (Fr1 / 2 Y1) Fa2 = RQ a2 siehe Abschnitt 9-3 A + (Fr1 / 2 Y1) < (Fr2 / 2 Y2) Rollenlager 2 weist Luft auf Rollenlager 1 Wirkende Axialkraft In der Berechnung verwendete Axiallast-Komponente der äquivalenten dynamischen Belastung RQ a1 = (Fr 2 / 2 Y2 )- A Fa1 = RQ a1 Rollenlager 2 RQ a2 = Fr2 / 2 Y2 Fa2 = 0 siehe Abschnitt 9-3 97 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 98 10 10-1 Statische Tragzahl Definition der statischen Tragzahl Definitionen ■ Die Abmessungen des Wälzlagers müssen entsprechend der statischen Belastung gewählt werden, wenn: - das Wälzlager stillsteht oder geringe Schwenkbewegungen ausführt und kontinuierliche oder zyklische Lasten aufnimmt - das Wälzlager während einer normalen Drehung Stößen ausgesetzt ist Eine statische Belastung eines Wälzlagers kann durch die Kontakte zwischen Wälzkörpern und Laufbahnen dauerhafte punktuelle Verformungen hervorrufen, welche die Funktion des Wälzlagers im Betrieb beeinträchtigen können. Daher wird eine maximal zulässige statische Last festgelegt, bei der für die meisten Anwendungen keine Beeinträchtigung von Funktion und Lebensdauer des Wälzlagers erfolgt. Der Wert C0 dieser maximal zulässigen Last wird als statische Tragzahl des Wälzlagers (oder statische Belastbarkeit) bezeichnet. Wälzkörper Verformung Laufbahn 0 Diagramm des statischen Drucks ■ Statische Tragzahl eines Wälzlagers C0 Diese wird in der ISO 76 als diejenige Radiallast (Axiallast bei Axiallagern) definiert, die an der Kontaktstelle (Wälzkörper und Laufbahn) mit der höchsten Belastung folgende Hertzsche Pressung erzeugt: - 4200 MPa bei Radial- und Axialkugellagern (alle Arten bis auf Pendelkugellager) - 4600 MPa bei Pendelkugellagern - 4000 MPa bei Radial- und Axialrollenlagern (alle Arten) ■ Äquivalente statische Belastung P Wenn das Wälzlager kombinierten statischen Lasten unterliegt, also Radiallast Fr und Axiallast Fa, wird eine äquivalente statische Belastung berechnet, um diese mit der statischen Tragzahl des Wälzlagers vergleichen zu können. Die statische Tragzahl des Wälzlagers ist eher als Anhaltspunkt denn als genauer Grenzwert, der nicht überschritten werden darf, anzusehen. Sicherheitsfaktor fs = C0 / P0 C0 ist die statische Tragzahl, die in den Tabellen mit den Wälzlagermerkmalen enthalten ist. Mindestwerte für den Sicherheitsfaktor fs : - 1,5 bis 3 bei hohen Anforderungen - 1,0 bis 1,5 bei normalen Anforderungen - 0,5 bis 1 bei Betrieb ohne Anforderungen an Geräuschentwicklung oder Genauigkeit Wenn ein Wälzlager besonders leise laufen soll, spielt der Sicherheitsfaktor fs eine entscheidende Rolle. 98 ;;;;;;;; ; RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 99 10 10-2 Statische Tragzahl Äquivalente statische Belastung Definitionen P0 = Fr P0 = X0 · Fr + Y0 · Fa Die äquivalente statische Belastung ist der größere der beiden Werte. ;;; Fr und Fa sind die wirkenden statischen Belastungen. ;;; ■ Die Lastfaktoren X0 und Y0 sind in den folgenden Tabellen definiert: Typ Radialkugellager, ein- oder zweireihig Schrägkugellager, einreihig; Vierpunktlager Schrägkugellager, zweireihig Querschnitt Baureihe Berührungswinkel 60-62-63-64 160-618-619-622 623 42-43 X0 Y0 0,6 0,5 72 - 73 40° 0,5 0,26 QJ2 - QJ3 35° 0,5 0,29 32 - 33 32..A - 33..A 52 - 53 32B - 33B 35° 25° 1,0 1,0 0,58 0,76 32° 1,0 0,63 Pendelkugellager 12 - 13 22 - 23 112 - 113 0,5 Kegelrollenlager 302 320 323 331 1,0 Pendelrollenlager 213 - 222 - 223 230 - 231 - 232 240 - 241 1,0 Zylinderrollenlager N..2 - N..3 - N..4 N..10 N..22 - N..23 1,0 0 Axialkugellager, einseitig wirkend 511 - 512 - 513 514 0 1 Axialpendelrollenlager 293 - 294 - 303 - 313 322 - 322..B 323..B - 330 332 2,7 wenn Fr / Fa< 0,55 Lebensdauer siehe Liste der Standardwälzlager 1 99 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 100 11 Modifizierte nominelle Lebensdauer ■ Die ISO 281 enthält eine Formel für die modifizierte nominelle Lebensdauer (Lna), die von der nominellen Lebensdauer L 10 abgeleitet wird. Lna = a1 · a2 · a3 · L10 a1 = Korrekturkoeffizient für eine von 90 % abweichende Zuverlässigkeit (siehe Abschnitt 11-4). a2 = Korrekturkoeffizient in Abhängigkeit vom verwendeten Werkstoff, der Innengeometrie und Fertigung des Wälzlagers. Für bestimmte Spezialanwendungen - kann ein Wälzlager aus einem Spezialstahl hergestellt werden, der sich vom konventionellen Stahl unterscheidet (erschmolzener Stahl, Schnellarbeitsstahl). - kann es mit einer nicht standardmäßigen Innengeometrie modifiziert werden (spezielle Laufbahnkrümmung, ...). - kann es mit Spezialverfahren hergestellt werden. Diese Elemente führen zu einer erheblich längeren Lebensdauer verglichen mit Standardwälzlagern. Man wendet also einen Korrekturkoeffizienten a2 größer als 1 an, dessen Wert durch Versuche im Forschungs- und Testzentrum von SNR ermittelt wurde. a3 = Korrekturkoeffizient entsprechend den Betriebsbedingungen: bei „normalen“ Betriebsbedingungen gleich 1. Die Koeffizienten a2 und a3 sind nicht unabhängig. Das bedeutet, dass die erzielten Optimierungen durch Werkstoffe (Koeffizient a2 größer als 1) nur dann berücksichtigt werden können, wenn die Schmierung normal ist. 11-1 11-2A Einfluss der Betriebsbedingungen Definitionen Normale Betriebsbedingungen ■ Die Formeln für die nominelle Lebensdauer gelten nur, wenn die Betriebsbedingungen nicht die normale Lastverteilung im Wälzlager beeinträchtigen. Folgende Bedingungen gelten als normal: - mäßige Belastung - ausreichende Genauigkeit von Lagersitzen und Anlageflächen - minimaler Fluchtungsfehler zwischen Innen- und Außenring - Restlagerluft im Betrieb nahezu Null - ausreichende Drehzahl unterhalb der Grenzdrehzahl - Betriebstemperatur zwischen -20 °C und +120 °C - wirkungsvolle Schmierung - keine Verunreinigung 11-2B Berücksichtigung von speziellen Bertriebsbedingungen ■ Die Auswirkungen von Schmierung, Verunreinigung und Temperatur sind im folgenden Abschnitt definiert. ■ Folgende Betriebsbedingungen beeinträchtigen die normale Lastverteilung: - großer Fluchtungsfehler zwischen den Lagersitzen verschiedener Wälzlager - zu starke Durchbiegung der Welle - unzureichende Steifigkeit der Gehäuse - Welle nur auf einem Wälzlager oder mehr als zwei Wälzlagern gelagert - Einbau der Wälzlager mit axialer Vorspannung - große Wälzlagerluft - tatsächliche Drehzahl sehr viel höher als die Grenzdrehzahl - abrupte Beschleunigung oder Verzögerung Sie erfordern die Verwendung von Berechnungsprogrammen zur Bestimmung der Lastverteilung und der Lebensdauer. Diese Programme berechnen das komplette Gleichgewicht des Systems Wälzlager/Welle/Gehäuse und erschaffen ein Verteilungmodell von Kräften und Momenten in den Wälzlagern. Ausgehend von diesem Lastverteilungsmodell sind die Berechnungen der Lebensdauer von Wälzlagern genauer. Man kann damit unterschiedliche Parameter variieren und wirtschaftlich und technisch die Auswahl von Wälzlagern optimieren. 100 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 101 11 Modifizierte nominelle Lebensdauer Erforderliche Lebensdauer Definitionen 11-2 ■ Die erforderliche Lebensdauer des Wälzlagers wird vom Konstrukteur der Maschine, in die es eingebaut wird, festgelegt. Als Beispiel sind nachfolgend übliche Größenordnungen für die Lebensdauer von Maschinen aufgeführt: Papierindustrie, Druck Werkzeugmaschinen Reduktionsgetriebe Brechwerke, Zerkleinerer Walzen Baumaschinen Schwerlastfahrzeuge Lebensdauer Landmaschinen Haushaltsgeräte Werkzeuge 500 5000 1000 10000 50000 100000 Betriebsstunden 11-3 Dauerfestigkeit Definitionen ■ Die Berechnungsformel für die Lebensdauer zeigt, dass, wenn die einwirkende Last (P) verglichen mit der Trag- fähigkeit C niedrig ist, die nominelle Lebensdauer L10 des Wälzlagers sehr hoch ist und die Lebensdauer der Maschine, in die es eingebaut ist, bei weitem übersteigen kann. Die Erfahrung und die heute erreichte Qualität der von SNR gefertigten Wälzlager erlaubt es, die Betriebsbedingungen für eine Dauerfestigkeit zu definieren. - vollständige Trennung der Metallflächen durch einen Ölfilm, sodass a3lub >1.5 gemäß Abschnitt 11-6C - extrem niedrige Verunreinigung des Ölfilms - einwirkende Belastung C0 / P0d > 9 C0 P0d Statische Tragzahl Äquivalente Belastung entsprechend dem Verhältnis: Fr und Fa X0 und Y0 Dynamische Radial- und Axiallast Faktoren der statischen Belastung, die in der äquivalenten Last-Tabelle, Abschnitt 10-2, enthalten sind P0d = X0 · Fr + Y0 · Fa σ Äquivalente Beanspruchung ■ Diese Ergebnisse ähneln den Ergebnissen, die mit der Woehler-Theorie gewonnen werden: - unterhalb eines bestimmten Niveaus der wechselnden Beanspruchung ist die Ermüdungslebensdauer von Stahl unendlich. - oberhalb eines bestimmten Niveaus der Beanspruchung gilt die herkömmliche Formel für die Lebensdauer nicht mehr. Geltungsbereich für die Lebensdauerformel Anzahl der Ermüdungszyklen 101 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 102 11 11-4 Modifizierte nominelle Lebendsdauer Zuverlässigkeit von Wälzlagern Definitionen das Auftreten von Wälzlagerschäden zufallsbedingt. Identische Wälzlager, die aus der gleichen WerkstoffCharge hergestellt werden, die gleichen geometrischen Merkmale aufweisen und identischen Betriebsbedingungen (Last, Drehzahl, Schmierung, ...) unterworfen sind, haben dennoch eine sehr unterschiedliche Lebensdauer. Die nominelle Lebensdauer von Wälzlagern ist die Lebensdauer L10, die einer Zuverlässigkeit von 90 % oder, umgekehrt, einer Ausfallwahrscheinlichkeit von 10 % entspricht. Man kann eine Lebensdauer für eine abweichende Zuverlässigkeit durch den Koeffizienten a1 oder die Zuverlässigkeit F für eine bestimmte Betriebsdauer definieren. 11-4A Ausfallwahrscheinlichkeit in % der beschädigten Wälzlager ■ Wie jede Ermüdungserscheinung von Werkstoffen ist 100% 80% 60% 40% 20% 0% 0 2 4 6 8 10 12 14 16 Betriebsdauer in Vielfachen von L10 Definition von Koeffizient a1 ■ Der Wert der Zuverlässigkeit F bei einer Betriebsdauer L drückt sich in mathematischer Form als Funktion der nominellen Bezugslebensdauer L10 aus. β F = exp ( ln 0,9 ( L / L10 ) ) a1 = ( L / L10 ) = ( ln F / ln 0,9)1/β Daher gilt: Der Korrekturkoeffizient a1 wurde berechnet mit ß = 1,5 (mittlerer Wert bei allen Radial- und Axiallagern). ■ Diese Zuverlässigkeitswerte zeigen die große Streuung, die für die Lebensdauer von Wälzlagern charakteristisch ist: - etwa 30 % der Wälzlager eines Loses erreichen eine Lebensdauer, die 5 mal höher liegt als die nominelle Lebensdauer L10 - etwa 10 % eine Lebensdauer, die 8 mal höher liegt als die nominelle Lebensdauer L10 Unter Berücksichtigung dieses Aspekts kann die Analyse der Leistungen von Wälzlagern nur nach mehreren identischen Tests erfolgen und nur die statistische Auswertung der Ergebnisse ermöglicht, gültige Schlußfolgerungen zu ziehen. 11-4B Zuverlässigkeit für eine bestimmte Betriebsdauer Oft ist es sinnvoll, die Zuverlässigkeit eines Wälzlagers für relativ kurze Betriebsdauern zu berechnen, beispielsweise die Zuverlässigkeit eines Bauteiles für die Garantiedauer L unter Berücksichtigung der berechneten Lebensdauer L10. Die Auswertung von Testergebnissen der SNR ermöglicht eine Verfeinerung der Weibull-Linie für kurze Betriebsdauer. Abweichend von den vorhergehenden Formeln (in der ISO 281 für die Berechnung des Koeffizienten a1 berücksichtigt) gibt es einen bestimmten Wert für die Betriebsdauer, unterhalb dessen Wälzlager gar nicht ausfallen (Zuverlässigkeit 100 %). Dieser Wert beträgt etwa 2,5 % der nominellen Lebensdauer L10 (nebenstehende Abbildung). % D = Ausfallwahrscheinlichkeit (% Summe der ausgefallenen Wälzlager) 30 20 Neigung β 10 5 WEIBULL-Linie D=1-F 2 α L10 Um diese Tatsache in den Zuverlässigkeitsberechnungen bei kurzen Betriebszeiten zu berücksichtigen, korrigiert SNR die vorhergehende Formel mit dem Faktor α = 0,025. F = exp L10 L Lebensdauer β ( ln 0,9 (( L / L10)-α) (1-α) ) -β Jede Zuverlässigkeit F entspricht einer Ausfallwahrscheinlichkeit D = 1 - F Diese stellt sich in einem Weibull-Diagramm (in kombinierten logarithmischen Koordinaten) durch eine geneigte Gerade β dar. 102 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 103 11 11-4C Modifizierte nominelle Lebensdauer Berechnung von a1 und der Zuverlässigkeit für eine bestimmte Betriebsdauer ■ Koeffizient a1 bei einer Zuverlässigkeit von über 90 % Dauer Zuverlässigkeit Ausfallwahrscheinlichkeit Koeffizient a1 L10 90 % 10 1,00 L5 95 % 5 0,62 L2 98 % 2 0,33 L1 99 % 1 0,21 ■ Zuverlässigkeit und Ausfallwahrscheinlichkeit bei einer bestimmten Betriebsdauer L L / L10 1 0,7 0,5 Lebensdauer 0,3 0,2 0,1 0,07 0,05 0,03 0,02 0,01 0,01 0,02 0,03 0,05 0,07 0,1 0,2 0,3 0,5 0,7 1 2 3 5 7 10 % Ausfallwahrscheinlichkeit D 99,99 99,98 99,97 99,95 99,93 99,9 99,8 99,7 99,5 99,3 99 98 97 95 93 90 % Zuverlässigkeit F 11-4D Lebensdauer und Zuverlässigkeit einer Kombination von Wälzlagern ■ Nach der Theorie der kombinierten Wahrscheinlichkeiten ist die Zuverlässigkeit einer Kombination von Wälzlagern das Produkt der Zuverlässigkeiten seiner Komponenten. ■ Aus den vorhergehenden Formeln leitet man die Lebensdauer L10 einer Wälzlagerkombination von der Lebensdauer L10 der einzelnen Wälzlager ab. F = F1 · F2 · ... Le = ( 1 / L11,5 + 1 / L21,5 + ...)-1/1,5 ■ Ebenso ist die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Kombination in erster Annäherung die Summe der Ausfallwahrscheinlichkeiten der einzelnen Wälzlager (bei sehr niedrigen Ausfallwerten). D = D1 + D2 + ... Die Zuverlässigkeit der Wälzlagerung einer mechanischen Baugruppe wird desto besser, je höher die Lebensdauer der einzelnen Wälzlager ist. 103 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 104 11 Modifizierte nominelle Lebensdauer Auswirkung von Verunreinigungen Definitionen 11-5 ■ Verunreinigungen in Wälzlagern sind die häufigsten Ursachen für die Reduzierung der Lebensdauer. Zwischen Wälzkörper und Laufbahn ausgewalzt, erzeugen diese Partikel sehr hohe lokal begrenzte Spannungen und können ein vorzeitiges Abschälen hervorrufen. Diese Beanspruchungen nehmen mit der Belastung des Wälzlagers zu. SNR hat dafür einen spezifischen Korrekturkoeffizient a3pol definiert. Berechnung von a3pol 11-5A ■ Die Auswirkungen der Verunreinigungen können, je nach Art, Höhe der Spannungen und Typ des Wälzkörpers, die Lebensdauer um 5 % bis 95 % reduzieren. In den folgenden Abbildungen schlagen wir ein vereinfachtes Verfahren zur Bestimmung des Koeffizienten a3 vor. ■ Koeffizient a3pol für Kugel- oder Rollenlager abhängig vom Verhältnis C0 / P0d: Kugellager, Verhältnis C0 / P0d Rollenlager, Verhältnis C0 / P0d a3pol a3pol 1 1 Filteru 0,9 Filteru ng 2 0μ 0,9 ng 2 0μ 0,8 0,8 Fil ter Filt eru ng ter m e Ve ru nr ei ni gu ng Fil te un g8 0μ Le ich t 0,5 Le ich te Ve run rei nig un g Mi ttle re St Ve ar run ke rei Ve nig ru un nr g ein igu ng Ex g6 0μ 0,7 μ 0,6 Fil tre 60 un e ru ng nr 0,4 ein ng ttle re m e Ve St ru nr 0,2 Ve r ar ei ni g un g 0,1 ke 0,4 igu Mi re 0,3 0,6 80 μ 0,5 Ve ru Ex t 0,7 un 0,3 re in Ve ru nr ein igu ng igu ng 0,2 0,1 0 50 30 20 10 7 5 4 3 2 1 C0 / P0d 104 0 30 20 10 7 5 4 3 2 1 C0 / P0d C0 P0d = statische Tragzahl = äquivalente Belastung entsprechend dem Verhältnis: Fr und Fa X0 und Y0 = dynamische Radial- und Axiallast = Faktoren der statischen Belastung, definiert in den Tabellen der äquivalenten Lasten, Abschnitt 10-2. P0d = X0 · Fr + Y0 · Fa ;; RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 105 11 11-6 Modifizierte nominelle Lebensdauer Auswirkungen der Schmierung Definitionen Die primäre Funktion des Schmiermittels ist es, die aktiven Metallflächen des Wälzlagers getrennt zu halten. Ein Ölfilm zwischen Wälzkörpern und Laufbahnen verhindert Verschleiß, anormale Spannungen und Erwärmung, welche sonst durch einen direkten Metallkontakt der drehenden Bauteile entstehen würden. Schmiermittel hat auch zwei sekundäre Funktionen: Kühlung des Wälzlagers bei Ölschmierung und Vermeiden von Korrosion. 11-6A Trennvermögen der Schmiermittel ■ Die Hertz'sche Theorie ermöglicht eine Analyse der elastischen Verformungen durch die Flächenpressung in der Kontaktzone zwischen Wälzkörper und Laufbahn. Trotz dieser Flächenpressung kann ein Ölfilm erzeugt werden, der die Kontaktflächen trennt. Man berechnet also die Schmierungsanforderungen des Wälzlagers durch das Verhältnis zwischen Dicke h des Ölfilms und äquivalenter Rauhigkeit σ der Kontaktflächen. σ = (σ 1 2 + Drehrichtung Last Dicke des Schmierfilms σ2) Lebensdauer 2 1/2 Hertzsche Pressung σ 1: mittlere Rauhigkeit der Wälzlagerlaufbahnen σ 2: mittlere Rauhigkeit der Wälzkörper h σ1 σ1 σ2 σ 2 11-6B Elastohydrodynamische Theorie (EHD) ■ Die elastohydrodynamische Theorie berücksichtigt alle Parameter bei der Berechnung von elastischen Verformungen von Stahl und hydrodynamischen Drücken des Schmiermittels und ermöglicht eine Einschätzung der Dicke des Ölfilms. Folgende Parameter werden berücksichtigt: - Art des Schmiermittels, definiert durch dynamische Viskosität des Öls bei Betriebstemperatur und piezo-viskosen Koeffizienten, der die Zunahme der Viskosität in Abhängigkeit vom Anpressdruck ausdrückt - Art der sich im Kontakt befindlichen Werkstoffe, definiert durch Elastizitätsmodul und Poisson-Koeffizient, welche das Ausmaß der Verformungen in der Lastzone definieren - Belastung des am stärksten beanspruchten Wälzkörpers - Drehzahl - Form der sich im Kontakt befindlichen Oberflächen, definiert durch die Krümmungsradien, welche die Art des verwendeten Wälzlagers ausdrücken Angewendet auf das Wälzlager ermöglicht die EHD-Theorie vereinfachende Hypothesen, die zeigen, dass die Dicke des Ölfilms nahezu ausschließlich von Viskosität des Öls und Drehzahl abhängt. ■ Ölschmierung Tests haben gezeigt, dass der Wirkungsgrad der Schmierung, definiert durch das Verhältnis h/σ, sich wesentlich auf die tatsächliche Lebensdauer von Wälzlagern auswirkt. Durch Anwendung der EHD-Theorie im Diagramm auf der nächsten Seite kann man die Auswirkung der Schmierungsverhältnisse auf die Lebensdauer des Wälzlagers ermitteln. ■ Fettschmierung Die Anwendung der EHD-Theorie auf die Fettschmierung ist wegen der zahlreichen Komponenten komplexer. Die Testergebnisse stellen selten einen Zusammenhang zwischen Leistungen und Merkmalen der Komponenten her. Daher beruht jede Schmierfettempfehlung auf Versuchen, welche die am Markt erhältlichen Produkte vergleichen. Das Forschungs- und Testzentrum von SNR arbeitet eng mit den Schmierstoffherstellern zusammen, um die leistungsfähigsten Schmierfette auszuwählen und zu entwickeln (Abschnitt 18-1). 105 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 106 11 11-6C Modifizierte nominelle Lebensdauer Berechnung der Mindest-Viskosität ■ Diagramm Viskosität-Temperatur Die für die Schmierung von Wälzlagern verwendeten Öle sind im Allgemeinen Mineralöle mit einer Viskosität von etwa 90 mm2/s. Die Hersteller dieser Öle geben die exakten Eigenschaften ihrer Produkte an, insbesondere das Diagramm Viskosität-Temperatur. Andernfalls kann man das folgende Diagramm verwenden. Kinematische Viskosität ν (cSt oder mm2/s) SA E SA 50 E SA 40 E SA 30 E 20 W SA E 10 W ISOViskosität VG 6 VG 80 46 VG 0 32 0 16 VG 15 0 VG VG VG VG 15 VG 68 46 32 22 Betriebstemperatur (°C) Öl wird durch die Nennviskosität (in cSt oder mm2/s) bei einer Nenntemperatur von 40 °C definiert. Daraus leitet man die Viskosität bei Betriebstemperatur ab. Ein Beispiel: Wälzlager 6206 bei einer Drehzahl von 3000 U/min in einem Öl VG68 bei 80 °C. Das vorhergehende Diagramm ergibt, dass die tatsächliche Viskosität des Öls bei 80 °C 16 cSt. beträgt. Das erste Diagramm auf Seite 107 ergibt, dass die erforderliche Viskosität bei einem Wälzlager 6206 von mittlerem Durchmesser Dm = (D + d)/2 = 46 mm bei 3000 U/min 13 cSt. beträgt. Das zweite Diagramm auf Seite 107 ergibt, dass, a3lub gleich 1,15 bei einem Verhältnis von erforderlicher und tatsächlicher Viskosität gleich 16 /13 = 1,2 ist. 106 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 107 11 Modifizierte nominelle Lebensdauer 1000 2 5 500 10 20 n [U /m in ] 200 50 100 100 200 50 Erforderliche Viskosität 100 000 500 100 0 20 200 0 13 500 0 10 Lebensdauer 100 00 200 00 1 [ mm2 ] s 500 00 5 100 000 3 10 Mittlerer Durchmesser des Wälzlagers D+d 20 [mm] 2 50 100 200 500 1000 46 10 1,15 Korrektorkoeffizient a3lub 1 0,1 0,01 0,01 0,1 1 Verhältnis zwischen tatsächlicher und erforderlicher Viskosität a3lub ohne Hochdruckadditiv ν / ν1 10 1,2 a3lub mit Hochdruckadditiv 107 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 108 11 Modifizierte nominelle Lebensdauer 11-7 Auswirkungen der Temperatur Definitionen 11-7A Normale Betriebstemperaturen ■ Die normale Betriebstemperatur des Wälzlagers liegt zwischen -20 °C und +120 °C. Eine davon abweichende Betriebstemperatur wirkt sich aus auf: - die Eigenschaften des Stahls - die Lagerluft im Betrieb - die Eigenschaften des Schmiermittels - die Widerstandsfähigkeit der Dichtungen - die Widerstandsfähigkeit der Käfige aus Kunststoff ■ Auswirkungen für den Betrieb von Wälzlagern außerhalb der normalen Temperaturgrenzen. Kontinuierliche Betriebstemperatur in °C -40 -20 Stahl 100 Cr6 Standard Betriebsspiel Normal 0 40 80 120 160 200 240 Verringerun Ermüdung g der sfestigkeit Spezialwärmebehandlung uft mehr L Dichtung Käfig 11-7B spezielles Niedrigtemperaturfett Standard er n ll d e fa ung Ab eist L Schmierfett Spezielles Hochtemperaturfett Schmierung trocken Standard (Acrylnitril) Spezial (Fluorelastomer) Polyamid 6/6 Metall Berechnung des Koeffizienten a3temp ■ Ab 170 °C nimmt die Härte von Stahl mit zunehmender Temperatur ab und die Lebensdauer des Wälzlagers verkürzt sich erheblich. Die Temperaturzunahme kann von folgenden Faktoren abhängen: - Umgebungsverhältnisse - hohe Betriebsdrehzahl Eine Temperatur über 150 °C wirkt sich ebenfalls negativ auf die Maßhaltigkeit von Stahl durch daraus resultierende metallurgische Umwandlungen aus. Korrekturkoeffizient 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 100 108 150 200 Temperatur in °C 250 ;;;; ; ;; ; RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 109 11 11-8 11-8A Modifizierte nominelle Lebensdauer Auswirkungen des Betriebsspiels Definitionen Radiallager unter Radiallast Lebensdauer ■ Die dynamische Tragzahl eines Wälzlagers wird unter der Annahme definiert, dass die Lagerluft im Betrieb (Restlagerluft nach dem Einbau) gleich Null ist, d. h. dass die Hälfte der Wälzkörper belastet wird. ■ In der Praxis ist die Luft im Betrieb niemals Null. - Eine große Lagerluft (Bereich a) führt zu einer kleinen Lastzone. - Eine zu hohe Vorspannung (Bereich b) führt dazu, dass die Wälzkörper eine hohe Belastung aufnehmen müssen, die zur Belastung im Betrieb noch dazukommt. Radiale Vorspannung Radialluft 0 In beiden Fällen wird die Lebensdauer kürzer, allerdings ist eine Vorspannung kritischer als Lagerluft. Lebensdauer (b) 11-8B (a) Wälzlager mit Winkelkontakt unter Radial- und Axiallast ■ Die Lastzone ändert sich je nach Lagerluft bzw. Vorspannung. Eine niedrige axiale Vorspannung (Bereich c) führt zu einer besseren Lastverteilung auf die Wälzkörper und einer längeren Lebensdauer. Eine normale Axialluft (Bereich a) ist unkritisch für die Lebensdauer. Eine zu hohe Vorspannung (Bereich b) jedoch verkürzt die Lebensdauer erheblich durch zusätzliche anormale Beanspruchung, ein höheres Reibmoment und eine höhere Temperatur. Daher weisen die meisten Anwendungen, die keine Vorspannung erfordern eine bestimmte Luft auf, um diese Risiken zu vermeiden und die Lagereinstellung zu erleichtern. Die Auswirkung der Lagerluft auf die Lebensdauer wird ausgehend von der Restlagerluft und der Größe und Richtung der Belastung berechnet. Wenden Sie sich an SNR. Lebensdauer Axiale Vorspannung (b) 0 (c) Axialluft (a) 109 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 110 11 11-9 Modifizierte nominelle Lebensdauer Auswirkungen übermäßiger Belastung Definitionen Bei sehr hoher Belastung, entsprechend etwa Werten von P ≥ C / 2, ist die Höhe der Beanspruchung von Standardstahl so hoch, dass die in 9-2 genannte Formel die nominelle Lebensdauer nicht mehr mit einer Zuverlässigkeit von 90 % wiedergibt. Diese Belastungsfälle erfordern eine spezielle Anwendungsanalyse mit unseren Berechnungsmethoden. 11-10 11-10A Auswirkung von Form- und Positionsfehlern der Lagersitze Definitionen Formfehler ■ Ein Wälzlager ist ein Präzisionsteil und die Berechnung der Ermüdungsfestigkeit erfordert eine homogene und kontinuierliche Verteilung der Belastung auf die Wälzkörper. Sobald die Lastverteilung nicht mehr homogen ist, müssen die Spannungen mit der finite Elemente Methode berechnet werden. Die Lagersitze der Wälzlager müssen unbedingt mit einer geeigneten Präzision bearbeitet werden. Formfehler von Lagersitzen (Unrundheit, Zylindrizitätsfehler, ...) führen zu lokalen Belastungen, welche die tatsächliche Lebensdauer von Wälzlagern erheblich beeinträchtigen. Die Tabelle Abschnitt 15-5 enthält bestimmte Spezifikationen für die Toleranzen der Anlageflächen und Lagersitze von Wälzlagern. 11-10B Fluchtungsfehler ■ Fluchtungsfehler bei starren Wälzlagern (ohne Pendelmöglichkeit) führen zu einem Winkel zwischen der Achse des Innenrings und der Achse des Außenrings. 110 Fr 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 111 ;;;; RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 11 Modifizierte nominelle Lebensdauer ■ Ursache von Fluchtungsfehlern können sein: - Konzentrizitätsfehler zwischen den beiden Lagersitzen auf der Welle oder im Gehäuse - Linearitätsfehler der Welle - Fluchtungsfehler zwischen der Wellen- und der Gehäuseachse desselben Wälzlagers - Mangelnde vertikale Ausrichtung zwischen Wellenschulter und Lagersitz Lebensdauer ■ Die Größe von Fluchtungs- fehlern und deren Auswirkung auf die Lebensdauer wird rechnerisch ermittelt. Das nebenstehende Diagramm zeigt die Rechenergebnisse. Die Verkürzung der Lebensdauer erfolgt sehr schnell und die Fluchtungsfehler müssen in sehr engen Grenzen gehalten werden. Relative Lebensdauer 1 Wälzlager einreihig 0,5 Rollenlager mit korrigiertem Profil Rollenlager ohne korrigiertes Profil 0 Fluchtungsfehler 0,05 0,10 0,15 0,20 Grad ■ Maximal zulässige Fluchtungsfehler ohne erhebliche Beeinträchtigung der Lebensdauer bei einem normalen Betriebsspiel. Fa /Fr < e Fa /Fr > e Wälzlager einreihig 0,17° 0,09° Wälzlager zweireihig Zylinder- oder Kegelrollenlager 0,06° 0,06° Um die Auswirkungen eines Fluchtungsfehlers zu reduzieren kann man einreihige Wälzlager mit einer größeren Radialluft (Klasse 3) ausstatten. Zylinder- oder Kegelrollenlager fertigt SNR mit konvexen Rollenmantellinien, um die Lastverteilung bei einem Fluchtungsfehler zu verbessern. 111 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 113 Reibung und Grenzdrehzahl 113 – 115 12 Reibung 114 13 Grenzdrehzahl 115 Reibung und Grenzdrehzahl 113 RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 114 12 12 Reibung und Grenzdrehzahl Reibung ■ Reibung und Erwärmung eines Wälzlagers hängen von unterschiedlichen Parametern ab: Belastung, Reibung des Käfigs, innerer Aufbau des Wälzlagers, Schmierung, ... Bei den meisten Anwendungen unterhalb der Grenzdrehzahl und mit einer nicht zu großen Schmiermittelmenge kann die Reibung der Wälzlager ausreichend genau mit den folgenden Formeln berechnet werden: M R = µ · F · dm / 2 P R = M R · n / 9550 MR Reibmoment (N.mm) PR Verlustleistung (W) F Radiallast bei Radiallagern, Axiallast bei Axiallagern (N) dm Mittlerer Durchmesser des Wälzlagers dm = (d + D) / 2 (mm) Drehzahl (min-1) Reibungsbeiwert n µ Wälzlager ohne Dichtringe: Reibungsbeiwert 114 µ Radialkugellager 0,0015 Pendelkugellager 0,0010 Schrägkugellager - einreihig - zweireihig 0,0020 0,0024 Axialkugellager 0,0013 Zylinderrollenlager 0,0050 Kegelrollenlager 0,0018 Pendelrollenlager 0,0018 ;;;;;; ; RZ_Kap.9-11 et 12-13-DT 16.06.2005 8:31 Uhr Seite 115 Reibung und Grenzdrehzahl ;; ; ; 13 13 Grenzdrehzahl ■ Unter normalen Betriebsbedingungen ist die Erwärmung durch die Innenreibung des Wälzlagers bis zu einer gewissen Drehzahl, der Grenzdrehzahl des Wälzlagers, akzeptabel. Die in der Liste der Standardwälzlager enthaltenen Grenzdrehzahlen sind als Näherungswerte zu verstehen. Die folgende Tabelle ermöglicht den Vergleich der Eignung verschiedener Wälzlager-Bauarten bezüglich der Drehzahlen. Wälzlagerarten n · dm bei Fettschmierung n · dm bei Ölschmierung Sonderlager mit angepasster Schmierung 900 000 Hochgenaue Radialkugellager ohne Vorspannung + 55 % 650 000 Hochgenaue Radialkugellager mit leichter Vorspannung + 55 % Sonderlager Reibung und Grenzdrehzahl 600 000 550 000 Einreihige Radialkugellager + 25 % 450 000 Pendelkugellager + 20 % Zylinderrollenlager + 25 % ; 500 000 400 000 Einreihige Schrägkugellager + 30 % 350 000 Zweireihige Radialkugellager + 30 % Zweireihige Schrägkugellager + 40 % Pendelrollenlager + 35 % Kegelrollenlager + 35 % 300 000 250 000 Axialpendelrollenlager (nur Ölschmierung) 200 000 150 000 Standardlager + 40 % Axialkugellager 115 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 117 Befestigung und Wälzlagerluft 14 Befestigung der Wälzlager 117 – 142 118 – 121 14-1 Radiale Befestigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 14-2 Axiale Befestigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 – 120 14-2A 14-2B Wellenpositionierung durch ein einziges Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Wellenpositionierung durch zwei Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 14-3 Möglichkeiten zur axialen Befestigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 15 15-1 15-2 15-3 15-4 15-5 16 Sitz der Wälzlager 122 – 131 Wälzlagertoleranzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Toleranzen der Lagersitze von Welle und Gehäuse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Empfohlene Passungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 – 124 Werte von Toleranzen und Passungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 – 129 Geometrie und Oberflächenbeschaffenheit der Lagersitze von Wellen und Gehäusen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 – 131 Radialluft von Radiallagern 132 – 138 16-1 Radialluft-Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 16-2 Radiallagerluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 – 134 16-3 Berechnung der Restradialluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 – 138 16-3A 16-3B 16-3C 16-3D 17 Auswirkungen von Presspassungen auf die Lagerluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Restluft nach Montage: Jrm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 – 136 Wahl der Lagerluft in Abhängigkeit von Wellen- und Gehäusepassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Berechnung des Betriebsspiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 – 138 Axialluft von Schrägkugel- und Kegelrollenlagern Befestigung und Wälzlagerluft 139 – 142 17-1 Empfohlene Axialluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 17-2 Axiale Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139 – 140 17-2A 17-2B 17-2C Axiale Eintauchtiefe und Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139 Bestimmen der Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .140 Einstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 17-3 Auswirkung der Temperatur auf die Axialluft von Wälzlagern . . . . . . 141 – 142 17-3A 17-3B Änderung der Luft einer Lageranordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Theoretische Berechnung der Änderung der Axialluft einer Lagerordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 – 142 117 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 118 14 9 14-1 Befestigung der Wälzlager Radiale Befestigung Definitionen ■ Die Wälzlagerringe müssen mit den Montageelementen (Welle und Gehäuse) so verbunden sein, dass sie ein integraler Bestandteil werden. Die Art der Verbindung muss jede Relativbewegung der Ringe im Lagersitz unter Einwirkung der Radial- und Axiallasten verhindern und dabei die Präzision des Wälzlagers, seine Betriebsluft und die Grenzen der Belastung, Drehzahl, Temperatur, etc. berücksichtigen. Unter Einwirkung der Radiallast wird einer der beiden Ringe eines sich drehenden Wälzlagers zwischen Wälzkörper und Lagersitz „gewalzt“ und tendiert dazu, sich im Sitz zu drehen. Diese relative Bewegung muss verhindert werden, um jeglichen Verschleiß des Lagersitzes zu vermeiden (Härte eines Wälzlagers 62 HRC). ■ Allgemeine Richtlinie Der Ring, der sich gegenüber der Lastrichtung dreht, muss mit einer Presspassung montiert werden. Umlaufverhältnisse Feststehende Last in Bezug auf den Außenring Feststehende Last in Bezug auf den Innenring Befestigung Gehäuse und Last feststehend Gehäuse und Last drehend Innenring drehend Innenring stillstehend Welle und Last feststehend Welle und Last drehend Außenring drehend Außenring stillstehend Innenring mit Presssitz auf der Welle Außenring mit Presssitz im Gehäuse Das Festhalten von Wälzlagerringen erfolgt normalerweise durch eine Presspassung. Andere Befestigungsmöglichkeiten sind: Spannhülse (siehe Abschnitt 19-1), exzentrische Spannringe oder Gewindestifte am Innenring oder Außenring, Kleben, ... Die Passungen der Lagersitze werden nach der ISO 286 in Abhängigkeit von den Betriebskriterien der Wälzlager ausgewählt. 118 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 119 14 9 Axiale Befestigung Definitionen ; ; ;; 14-2 Befestigung der Wälzlager ■ Wälzlager sichern die axiale Positionierung des drehenden zum feststehenden Bauteil einer Baugruppe. 14-2A Wellenpositionierung durch ein einziges Lager ■ Die Befestigung eines Lagers erfordert, dass sich das andere Lager spannungsfrei axial bewegen kann. Radialer Presssitz vorzugsweise am Innenring Radialer Presssitz vorzugsweise am Außenring Presssitz ;; Festlager F F L F L F L1 F L1 - Die Positionierung des Wälzlagers muss durch axiale Befestigung von Innen- und Außenring erfolgen. - verwendbare Wälzlagerarten Loslager L Befestigung und Wälzlagerluft - Nur der mit Presssitz montierte Ring ist axial arretiert. Der andere Ring ist lose. - verwendbare Wälzlagerarten Loslager L1 - Bei Zylinderrollenlagern Typ N oder NU, bei denen die axiale Beweglichkeit durch das Wälzlager selbst gewährleistet ist, werden beide Ringe des Wälzlagers befestigt. - verwendbare Wälzlagerarten ■ Zweifaches Festlager In Abstimmung mit den Anforderungen kann das Festlager aus zwei verbundenen Wälzlagern bestehen. 119 ;;;; RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 120 14 ;; Befestigung der Wälzlager 14-2B Wellenpositionierung durch zwei Lager ■ Bei dieser Anordnung soll die axiale Verschiebung der Welle in einer Richtung durch das eine und in Gegen- richtung durch das andere Lager begrenzt werden. Dies setzt voraus, dass ein Wälzlagerring im Arbeitsbereich axial frei beweglich ist, um die Montage zu ermöglichen. Die mögliche axiale Verschiebung im Betrieb hängt von der axialen Einstellung der relativen Position der Innenringe zu den Außenringen ab. Wälzlagerbauarten Radialer Presssitz vorwiegend am Innenring Radialer Presssitz vorwiegend am Außenring Justierung Justierung Beispiel für eine X-Anordnung Beispiel für eine O-Anordnung Presssitz ■ Radiallager Diese Montageart kann für unterschiedliche Radiallager verwendet werden: Kugellager, Zylinderrollenlager, Tonnenlager, Pendelrollenlager. Es muss ein axialer Mindest-Verschiebeweg eingehalten werden, der je nach Montageart unterschiedlich ist. Axiale Verschiebung Axiale Verschiebung ■ Schräglager di Schräglager erhalten ihre Steifigkeit erst bei der Montage. Eine axiale Justierung sorgt für die relative Position und die Luft im Betrieb. Zwei Montagearten sind möglich: Justierung O-Anordnung: Die Lastangriffspunkte liegen außerhalb der Lager. De X-Anordnung: Die Lastangriffspunkte liegen zwischen den Lagern. 120 Justierung RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 121 14 9 14-3 Befestigung der Wälzlager Möglichkeiten zur axialen Befestigung Definitionen ■ Innenring ■ Außenring Mutter und Sicherungsblech - Zylindrischer Lagersitz, Anlage gegen Schulter Deckel - zwischen Deckel und Gehäusestirnfläche ist Luft erforderlich. - Kegeliger Lagersitz, Wälzlager mit kegeliger Bohrung. Bevorzugte Richtung des Axialschubs (➡) Sicherungsring - Einfache, schnelle und platzsparende Montage Sicherungsring - Einfache, schnelle und platzsparende Montage - Erfordert bei einer hohen Axiallast das Einsetzen einer Stützscheibe zwischen Lagerring und Sicherungsring. - Erfordert bei einer hohen Axiallast das Einsetzen einer Stützscheibe zwischen Innenring und Sicherungsring Endscheibe - Vorbehalten für Wellenenden Hinweis: Der Sicherungsring (mit oder ohne Stützscheibe) kann eine Schulter ersetzen. Schrumpfring - Bevorzugte Richtung des Axialschubs (➡). Die Demontage des Wälzlagers erfordert das Zerstören des Rings Hülse - Bevorzugte Richtung des Axialschubs (➡). - Erfordert keine präzise Bearbeitung der Welle. - Vorbehalten für Pendelrollenlager, Pendelkugellager und einige Rillenkugellager Befestigung und Wälzlagerluft Sicherungsring in Wälzlager integriert (Wälzlager Typ NR) - zwischen Deckel und Gehäusestirnfläche ist Luft erforderlich Spannhülse - Im Spezialfall eines zweiteiligen Gehäuses kann der Sicherungsring dazwischen montiert werden. Abziehhülse 121 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 122 15 15-1 Sitz der Wälzlager Wälzlagertoleranzen Definitionen ■ Unter Einwirken der Radiallast tendiert einer der beiden Ringe eines drehenden Wälzlagers dazu, sich mitzudrehen. Um jeglichen Verschleiß des Lagersitzes zu vermeiden muss diese Bewegung durch eine entsprechende Passung verhindert werden. Für den anderen Ring wählt man eine Passung, die eine axiale Verschiebung auf dem Lagersitz ermöglicht (Lufteinstellung, Wärmedehnung). ■ Toleranzen bei Wälzlagern mit normaler Präzision. Innenring Abweichung vom Nennmaß der Bohrung Außenring Abweichung vom Nennmaß des Außendurchmessers Bohrung Alle Wälzlager bis auf Kegelrollenlager Kegelrollenlager Außendurchmesser Alle Wälzlager bis auf Kegelrollenlager Kegelrollenlager d Δdmp (μm) Δdmp (μm) D ΔDmp (μm) ΔDmp (μm) o. A.* u. A.* o. A.* u. A.* -9 -11 -13 0 0 0 -12 -14 -16 0 0 0 0 -15 -18 -25 -30 0 0 0 0 -18 -20 -25 -30 250 <D≤ 315 315 <D≤ 400 400 <D≤ 500 0 0 0 -35 -40 -45 0 0 0 -35 -40 -45 500 <D≤ 630 0 -50 0 -50 u. A.* -8 -8 u. A.* 10 18 o. A.* 0 0 o. A.* 2,5 <d≤ 10 <d≤ 0 -12 6 <D≤ 18 0 -8 18 <d≤ 30 <d≤ 50 <d≤ 30 50 80 0 0 0 -10 -12 -15 0 0 0 -12 -12 -15 18 <D≤ 30 <D≤ 50 <D≤ 30 50 80 0 0 0 80 <d≤ 120 120 <d≤ 180 0 0 -20 -25 0 0 -20 -25 180 <d≤ 250 0 -30 0 -30 120 150 180 250 250 <d≤ 315 315 <d≤ 400 0 0 -35 -40 0 0 -35 -40 80 120 150 180 <D≤ <D≤ <D≤ <D≤ * oberes/unteres Abmaß Andere Präzisionsklassen siehe Abschnitt 5-2 15-2 Toleranzen der Lagersitze von Welle und Gehäuse Definitionen ■ Die Wellen sind normalerweise in Toleranzen der Qualität 6 oder manchmal 5 bearbeitet. Da die Gehäuse schwieriger zu bearbeiten sind, werden sie meist in den Toleranzen der Qualität 7 oder manchmal 6 bearbeitet. ■ In der nebenstehenden Tabelle sind die Werte der Grundtoleranzen enthalten (Auszug aus der ISO 286). ■ In bestimmten Fällen sind Mängel bezüglich Form und Konizität auch im Rahmen der gewählten Toleranz nicht akzeptabel, da sie die Funktion des Wälzlagers beeinträchtigen. In diesen Fällen muss ein kleineres Toleranzfeld gewählt werden. 122 Durchmesser mm > > > > > > > > > > > > 3 bis 6 6 bis 10 10 bis 18 18 bis 30 30 bis 50 50 bis 80 80 bis 120 120 bis 180 180 bis 250 250 bis 315 315 bis 400 400 bis 500 5 Qualität 6 7 5 6 8 9 11 13 15 18 20 23 25 27 8 9 11 13 16 19 22 25 29 32 36 40 12 15 18 21 25 30 35 40 46 52 57 63 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 123 15 9 15-3 Sitz der Wälzlager Empfohlene Passungen Definitionen Welle Dreh- und Lastverhältnisse Befestigungsprinzip Sich drehende Last in Bezug auf den Innenring Anwendungen Normale Lasten P<C/5 Empfohlene Passungen Beispiele j6 / k6 Elektromotoren Werkzeugmaschinenspindeln Pumpen Ventilatoren Reduktionsgetriebe Innenring hat Presssitz auf Welle Hohe Lasten P>C/5 Gehäuse m6 / p6 Sich drehende Last in Bezug auf den Außenring Antriebsmotoren Große Reduktionsgetriebe, Kompressoren g6 / h6 Lose Riemenscheiben Spannrollen Räder Ring auf Lagersitz verschiebbar f6 / g6 Axiale Verschiebung erforderlich (Lagerlufteinstellung, Wärmedehnung) Reine axiale Lasten h6 / j6 Radial- und Axiallager Allgemeine Fälle Außenring mit Presssitz im Gehäuse Sonstige Fälle Spannhülsen h9 Transmissionen, Landwirtschaftliche Maschinen Anwendungen Empfohlene Passungen Beispiele H7 / J7 Elektromotoren mit mittlerer Leistung Riemenscheiben Werkzeugmaschinenspindeln Getriebe Ring auf Lagersitz verschiebbar G7 / H7 Axiale Verschiebung erforderlich (Lagerlufteinstellung, Wärmedehnung) Zylinderund Kegelrollenlager M7 / P7 Allgemeine Fälle Normale Lasten P<C/5 M7 / N7 Lose Riemenscheiben Spannrollen Räder N7 / P7 Ausrüstung für Eisenbahnen Große Rollenlager G7 / H7 Radial- und Axiallager Sehr hohe Lasten Starke Lasten mit Stößen P>C/5 Reine axiale Lasten Befestigung und Wälzlagerluft Zur Berücksichtigung besonderer Konstruktions- oder Betriebsbedingungen können unterschiedliche Auswahlen getroffen werden. Es ist zum Beispiel notwendig, im Falle von Vibrationen und Stoßbelastungen, eine festere Passung vorzusehen. Außerdem können die Einbauverhältnisse und der Einbauvorgang andere Passungen erfordern. Bei Gehäusen aus einer Leichtmetalllegierung wählt man üblicherweise eine engere Passung als normal, um die unterschiedliche Wärmeausdehnung zu kompensieren. 123 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 124 15 Sitz der Wälzlager Die nachfolgenden Tabellen enthalten die für die Montage von Wälzlagern am häufigsten verwendeten Passungen. Das Beispiel gilt für ein Kugellager SNR 6305 (25 · 62 · 17) Toleranz in μm ■ Passung Wälzlager/Gehäuse +30 +30 +20 +19 +18 GEHÄUSE +13 +10 +9 Nennmaß Wälzlageraußenring Toleranz 0 0 +4 0 0 0 H6 H7 -6 -5 J6 -13 -12 - 10 -9 -15 J7 -14 K6 - 20 -21 Toleranz des Außendurchmessers des Wälzlagers -21 -24 K7 M6 -26 -30 - 30 -33 M7 N6 -39 - 40 N7 -45 P6 - 50 -51 Luft- Übergangs- Press- P7 Passung ■ Passung Welle/Wälzlager Toleranz in μm +35 +31 +30 +28 +24 Wälzlagerinnenring Nennmaß +15 -10 -7 -9 -7 -4 -4 j5 j6 h6 g5 -20 WELLE - 20 g6 Übergangs- PressPassung 124 0 - 10 h5 -13 -16 +10 +2 k5 k6 0 +8 m5 m6 +2 +5 0 0 Toleranz n5 n6 +8 +11 +9 +20 +15 +15 +17 Toleranz der Bohrung des Wälzlagers +22 +22 p5 p6 +21 - 30 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 125 15 9 15-4 Sitz der Wälzlager Werte von Toleranzen und Passungen Definitionen ■ Die Tabellen auf den nächsten Seiten enthalten folgende Angaben: - Toleranz (in μm) für Bohrung oder Außendurchmesser des Wälzlagers (ISO 492) - Toleranz (in μm) für den Durchmesser des Lagersitzes, abhängig von der gewählten Passung (ISO 286) - Differenzen (in μm) zwischen den Durchmessern von Wälzlager und Lagersitz: - theoretische Werte berechnet aus den Endwerten der Toleranzen für Wälzlager und Lagersitze - Mittelwerte - Wahrscheinlichkeitswerte berechnet nach dem Gaußschen Gesetz (mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,7 %) mit folgender Formel: Wahrscheinliche Tol. = ((Tol. Wälzlager)2 + (Tol. Lagersitz)2)1/2 Die Tabellen gelten für alle Wälzlagerarten bis auf Kegelrollenlager. Für diese ist die gleiche Berechnung mit den spezifischen Toleranzen durchzuführen. In der Praxis wird oft nur die wahrscheinliche Toleranz (bei einer Beschränkung des Fehlerrisikos auf 0,3 %) zur Bestimmung eines realistischen Toleranzwerts des Restspiels eines Wälzlagers nach der Montage berücksichtigt. ■ Beispiel Wälzlager SNR 6305 (Bohrung 25 mm). Passung auf Welle k5. Toleranz Minimum Maximum Wälzlagerbohrung Toleranz Welle -10 +2 0 +11 Mittelwert Toleranzfeld -5 +6,5 10 9 - theoretischer mittlerer Festsitz = -(Mittelwert Welle - Mittelwert Wälzlager) = -(6,5-(-5)) = -11,5 - theoretischer maximaler Festsitz = -(Maximum Welle - Maximum Wälzlager) = -(11-(-10)) = -21 - theoretischer minimaler Festsitz = -(Minimum Welle - Minimum Wälzlager) = -(2-0) = -2 - wahrscheinliches Toleranzfeld = ((Toleranzfeld Wälzlager)2 + (Toleranzfeld Welle)2 )1/2 = (103 + 92)1/2 = 13 - wahrscheinlicher maximaler Festsitz = theoretischer mittlerer Festsitz - wahrscheinliches Toleranzfeld /2 = -11,5-6,5=-18 - wahrscheinlicher minimaler Festsitz = theoretischer mittlerer Festsitz + wahrscheinliches Toleranzfeld /2 = -11,5+6,5=-5 Befestigung und Wälzlagerluft 125 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 126 15 Sitz der Wälzlager ■ Passungen von Wälzlagern der Toleranzklasse Normal auf Wellen (alle Wälzlager bis auf Kegelrollenlager). WELLE Nenndurchmesser der Welle (mm) 3 <d 6 Toleranz für Wälzlagerbohrung ( m) -8 0 Passungen Wellentoleranz in m f5 -15 Wahrsch. Abmaße <d 10 -8 0 Wellentoleranz in m -18 +4 -13 +10 +15,5 +4,5 -22 -13 +7 -16 +13,5 +19,5 +7,5 -27 -16 +9 -14 +16 +21,5 +10,5 -29 -20 +17,5 +24,5 +10,5 -33 -20 +13 -19 +12 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 10 <d 18 -8 0 18 <d 30 -10 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße Wellentoleranz in m +17 -24 +19,5 +13 -25 +30 -41 +24,5 +32,5 +16,5 +37 -43 -49 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 30 <d 50 -12 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 50 <d 65 -15 0 Wellentoleranz in m +26 -36 Wahrsch. Abmaße <d 80 -15 0 Wellentoleranz in m 80 <d 100 -20 0 Wellentoleranz in m +39 -43 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 100 <d 120 -20 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 120 <d 140 -25 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 140 <d 160 -25 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 160 <d 180 -25 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß 180 <d 200 -30 0 Wellentoleranz in m Wahrsch. Abmaße Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 200 <d 225 -30 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 225 <d 250 -30 0 250 <d 280 -35 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 280 <d 315 -35 0 Wellentoleranz in m Wahrsch. Abmaße 400 -40 0 400 <d 500 -45 0 Wellentoleranz in m Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße +39,5 +55 +24 -61 -43 +39,5 +55 +24 -70 -50 +45 +63 +27 -70 -50 +45 +63 +27 -70 -50 +45 +63 +27 -79 -56 +50 +71 +29 -79 500 <d 630 -50 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 630 <d 800 -75 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße +5,5 -9 +6,5 +20 -30 +19 -23 +20 -36 +19 -27 +22 -36 +22 -27 +22 -43 +22 -32 +29 -62 +35 -68 +64 +42 -1,5 -5 +3 -6 +24 -29 -1 -12 +24 -34 -3 -12 +28 -34 -10 -13 -19 -3 -14 +28 -39 -2 -12 +10 -15 -2 -14 +10 -18 +10,5 +26 -5 -32 -14 +14 +31,5 -3,5 -39 -14 +12 -18 +43 +60,5 +25,5 -68 -43 +43 +60,5 +25,5 -79 -50 +49,5 +70,5 +28,5 -79 -50 +49,5 +70,5 +28,5 -79 -50 +49,5 +70,5 +28,5 -88 -56 +54,5 +78 +31 +10,5 +26 -5 -32 -14 +10,5 +26 -5 -35 -15 +10 +28 -8 -35 -15 +10 +28 -8 -35 -15 +10 +28 -8 -40 -17 +11 +32 -10 +14 +31,5 +3,5 -39 -14 +14 +31,5 -3,5 -44 -15 -88 -40 +37 +9,5 -56 +54,5 +78 +31 -98 -62 +62,5 +88 +37 -108 -68 +70,5 +97 +44 -120 -76 +80,5 +109 +52 -130 -80 +87,5 +118 +57 +4 -11 0 +17,5 -17,5 -25 0 +5 -11 +16 -25 -19 0 -3,5 -19 0 -3,5 -19 0 -5 +14,5 +35,5 -6,5 -49 -17 +13 -23 +15,5 +39 -8 +15 -27 -17 -49 -23 0 -10 -18 +15,5 +39 -8 -54 -18 +15 -25 -9 -20 +18,5 +44 -7 -60 -20 +17 -27 +22,5 +49 -4 -66 -22 +18 -32 +26,5 +55 -2 -74 -24 +31,5 +62 +1 -23 0 -5 -23 0 -5 -23 0 -6 -27 0 +22 -36 -27 0 +26 -40 -5 -26 0 -1,5 +22 -25 -36 0 +0,5 +26 -25 -17 +6 +2 -7 -17 +6 +2 -9 -21 +6 +3 -9 -21 +7 +3 -11 -26 +7 +3,5 -11 -26 +7 +4 -11 -26 +7 +4 -13 -22 +12 -10 -22 +13 -12 -27 +13 0 -12 -10,5 +5 -13 -34 +7 -16 -12 -30 +7 -12 +6 -16 -30 +7 -13 +8 -16 -25 0 +8 -18 -25 0 +10 -20 +16 -17,5 -34 +7 +6 -18 -34 +7 +8 -20 -33 +9 -12 -41 +18 -17,5 -11 +11 -32 +16 -16,5 +4,5 -37,5 -13 +16 -16,5 +4,5 -37,5 -13 +16 -16,5 +4,5 -37,5 -16 +16 -17,5 +6 -41 -30 +7 +6 -13 -32 +14 -14 -12 +6 -13 -21,5 +14 -14 -13 +2,5 +29 -24 -44 0 +4,5 +33 -24 -50 0 +7,5 +38 -23 -27 +14 -14 -43 +20 -17,5 1. Negative Passung bedeutet „Festsitz“ / positive Passung bedeutet „Lossitz“ (Spiel). 2. Die wahrscheinlichen Abmaße der Passungen werden unter der Annahme berechnet, dass die statistische Verteilung der Maße innerhalb des Toleranzfeldes der "Normal-Verteilung" folgt (Gaußsches Gesetz). 3. Toleranzen für Wälzlager und Passungen: Werte in Mikrometer ( m) 4. Gängigste Passungen. 126 +12 -10 -10,5 +5 -11 -0,5 -4 -7 -10,5 -1,5 -6 +6 -12,5 +8 -6,5 +0,5 -13,5 -4 -9 -7,5 +1 -16 -5 +11 -9 +1 -19 -8,5 0 +17,5 -17,5 -25 0 0 +17,5 -17,5 -29 0 -0,5 +20,5 -21,5 -29 0 -0,5 +20,5 -21,5 -29 0 -0,5 +20,5 -21,5 -32 0 -1,5 +22 -25 -32 -6,5 -14,5 -0,5 -3 -8,5 +1 +13 -20 -6 -14 0 -15 0 +7 -7 +1 +14,5 +35,5 -6,5 -44 -15 +16 +38 +4 -9 +16 -22 +13 -20 +13 +35 -47 -14 0 -15 0 -12,5 -2 -7 +2 -3,5 -12 +6 -7 +3 -9 +14 -22 +14,5 +35,5 -6,5 -44 -15 -17 +1,5 -10 0 -11 0 -2,5 +12 -20 -8 +3 -7 +14 -19 -10,5 +5 -5,5 +1 -5 -10 0 -11 0 -2,5 +12 -18 -10 +5 -7 0 0 -1,5 -6,5 -5 +2 -1 +13 +11 +32 -43 0 +7 -5 +2 -1 +13 -5,5 0 +1,5 +12 +12 +9,5 +0,5 -4 -0,5 +7,5 -8,5 +9 -15 +37 +1,5 +8,5 +5,5 -13 0 +1 -1 -7 -10 +4 -5,5 0 +10 -16 0 -12 +9 -1 -2 0 -3 -7 0 +9 -13 +4 -6 0 -0,5 j6 -5,5 +0,5 +6,5 -5,5 -11 0 +6 -11 +12 -1 +5,5 -9 0 -9 +11 -1 -10 0 -6 0 0 +8,5 -10 -8 j5 0 -1 0 -10 +32 +57 +86 +7,5 +14,5 +0,5 -20 -7 -29 +43 +60,5 +25,5 -68 -43 +79 -95 +6 +11,5 +0,5 -16 -7 +9 +39,5 +55 +24 -61 -43 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße +4 -8 -23 +52 -68 0 -1 -6 +13 -20 h6 -1,5 +5,5 +11,5 -0,5 -17 -6 +4 -30 +33,5 +46 +21 -61 -43 -5 +9,5 -14 +21 +52 -58 -4 -2 -5 +8,5 +16,5 +0,5 +33,5 +46 +21 -51 -36 +71 -87 +7 -11 h5 +4 +17 +44 -58 +50 -12 +17 -25 +19 -36 -56 -4 -2,5 +32 +29 +39 -51 -9 g6 0 -9 +44 -49 Mittleres Abmaß 315 <d +21,5 +13 -25 +19 -30 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -30 -10 +27 +29 Mittleres Abmaß 65 g5 -10 +8,5 Mittleres Abmaß 6 f6 -44 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 127 15 9 Sitz der Wälzlager ■ Passungen von Wälzlagern der Toleranzklasse Normal auf Wellen (alle Wälzlager bis auf Kegelrollenlager). WELLE Nenndurchmesser der Welle (mm) 3 <d 6 Toleranz für Wälzlagerbohrung ( m) -8 0 Passungen Wellentoleranz in m k5 +1 +6 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 6 <d 10 -8 0 Wellentoleranz in m 10 <d 18 -8 0 Wellentoleranz in m 30 -10 0 Wellentoleranz in m -3 +1 -8 -3 +1 -13 +9 -9 18 <d -3,5 +2 30 <d 50 -12 0 Wellentoleranz in m Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 50 <d 65 -15 0 80 -15 0 Wellentoleranz in m -5 +2 65 <d Wellentoleranz in m Wahrsch. Abmaße <d 100 -20 0 Wellentoleranz in m 100 <d 120 -20 0 Wellentoleranz in m 120 <d 140 -25 0 Wellentoleranz in m Wahrsch. Abmaße 140 <d 160 0 Wellentoleranz in m 160 <d 180 -25 0 Wellentoleranz in m 180 <d 200 -30 0 Wellentoleranz in m 225 -30 0 Wellentoleranz in m 200 <d 225 <d 250 -30 0 Wellentoleranz in m 250 <d 280 -35 0 Wellentoleranz in m 315 -35 0 Wellentoleranz in m 280 <d Wahrsch. Abmaße 400 -40 0 Wellentoleranz in m 400 <d 500 -45 0 Wellentoleranz in m 630 -50 0 Wellentoleranz in m 500 <d 630 <d 800 -75 0 Wellentoleranz in m -18 +17 -31 +28 -18 +17 -33,5 -35 +33 -25 +26 -38 +37 -25 +26 -40 -50 +24 +11 +30 +20 +33 +20 +39 +32 +45 +32 +51 -26 +15 -7 +2 -31 +21 -15 +11 -35 +24 -16 +11 -40 +30 -24 +20 -44 +33 -25 +20 -49 +39 -36 +32 -56 +45 -37 +32 -16 -6 +2 -19 -16 -6 +3 -25 -19 -26 +18 -7 +3 -33 +18 -9 +3 -33 +21 -9 +3 -23 -28 -25 -31 -42 +42 +11 -28 -37 -34 -40 +35 -24 +23 -49 +35 -28 +23 -44 +38 -35 +28 -16 +13 -39 +25 -30,5 -18 -43 +13 +28 -19 +13 -39 +28 -18 +15 -40 +21 -28 -10,5 -45,5 +3 +28 -21 +15 -40 +21 -28 -10,5 -45,5 +3 +28 -21 +15 -40 +24 -28 -10,5 -45,5 +4 +33 -21 +17 -47 +24 -33,5 -12,5 -54,5 +4 +33 -24 +17 -47 +24 -33,5 -12,5 -54,5 +4 +33 -24 +17 -47 +27 -33,5 -12,5 -54,5 +4 +36 -24 +20 -12 -54 -14 -61 -28 -70 -30 -77 -42 -84 -44 +4 +27 +4 +36 +20 +43 +20 +52 -53,5 -30 -77 +21 +57 -56,5 -31 -82 +23 +63 -60,5 -34 -87 +26 +70 -65,5 -37 -94 +30 +80 -72,5 -42 -103 +34 +57 +34 -20,5 -8 +3 -24 -20,5 -8 +3 -24 -24,5 -9 +3 -24,5 -9 +3 -24,5 -9 +4 -29 -11 +4 -29 -11 +4 -29 -11 +4 -33 -12 +4 -54 +29 -14 +4 -56 +32 -14 +5 -58 -16 0 -33 +27 -52 +33 -40 -22,5 -57,5 +15 +40 -33 +27 -52 +37 -40 -22,5 -57,5 +17 +46 -48,5 -33 -64 +31 +51 -60 +37 -46,5 -25,5 -67,5 +17 +46 -38 +31 -60 +37 -46,5 -25,5 -67,5 +17 +46 -38 +31 -60 +43 -46,5 -25,5 -67,5 +20 +52 -38 +34 -49 -28 +21 -65 +45 -29 +23 -69 +44 -32 -70 +46 -51 -73 +50 -54 -68 +50 -42,5 -73 -76 -53 +45 -29 +27 -48,5 -64 +45 -48,5 -64 +45 -34,5 +27 -49 +43 -58 -67 +61 -80 +61 -64,5 -49 +43 -80 +61 -64,5 -49 +50 -80 +70 -75 -60,5 -39,5 -81,5 +31 +60 -57 +50 -74 +57 -60,5 -39,5 -81,5 +34 +66 -57 +56 -93 +79 -91 -64 -85 -106 +66 +56 -68 -85,5 +68 -68 -50,5 -85,5 +50 +79 -79,5 -58,5 -100,5 +50 +79 -79,5 -58,5 -100,5 +50 +79 -79,5 -58,5 -100,5 +56 +88 -89,5 -66 -113 -50,5 +43 -105,5 -132 +122 -83,5 -112 +100 -89 +88 -117,5 -146 +138 -92,5 -123 -130,5 -100 -161 -98 +80 -70 +68 -51 +44 -77,5 -104 +88 -77 -55 +50 -62 -93 -68 -85,5 +68 -79 +78 -47 +40 -72,5 -71 +79 -85 -106 +87 -92 -114 +95 -99 -121 -50,5 +43 -72 +68 -64 +62 -89 +67 -73 +68 +88 -89,5 -113 +98 -97,5 -123 +108 -91 +73 -67 -93 +70 -75 -67,5 -44 +37 -93 +70 -75 -67,5 -84 +62 -43 +43 -64,5 -74 +51 -63 -73 +59 -43 +37 -54,5 -52 -34,5 -69,5 +27 +52 -52 -34,5 -69,5 +31 +60 -63 -49 -52 -69,5 +52 -61 +59 -58 -67 +52 -57 +50 -56 -45 +40 -42 +43 -37 +37 -54,5 -60,5 -39,5 -81,5 +31 +60 -56 -42 +37 -59 +52 -56 +52 -74 +51 -56 -53,5 -49 -39,5 -12 -40 -22,5 -57,5 +15 +40 -42 -42,5 -11 0 -52 +33 -42 -42 +37 -44 -28 +27 -42 -59 +45 -29 +23 -40,5 -49 +40 -36,5 -61 +40 -53 +38 -19 +15 -36,5 -39,5 -36 -14 -34 -36 +37 -44 -40,5 -43 +33 -36,5 -37,5 -34 -12 +5 -30,5 -37,5 -33 -34 -61 +51 -49 -46 -49 +45 -25 +23 -15 +13 -49 -46 -37 -34 -31 +25 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -31,5 -26,5 -24,5 -28 +25 +21 -16 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -20 -14,5 -25,5 +15 +24 -19,5 -11 +9 -22 +20 +2 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -17 -12 +12 +20 -20 -14,5 -25,5 +15 +24 -23,5 -17,5 -29,5 +18 +29 -27,5 -20,5 -34,5 +22 +35 +15 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -15 -9,5 -20,5 +8 +17 -17,5 -11 -24 +9 +20 -19 +16 +12 +2 Mittleres Abmaß 315 <d -18 +15 -10 +10 +17 -18,5 -14 -23 +15 +21 -22 -17 -27 +18 +26 -26 -20,5 -31,5 +22 +31 -30 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -13 -8 +7 -6,5 -17,5 +6 +15 -14,5 -8,5 -20,5 +7 +18 -16,5 -9,5 -23,5 +8 +21 +12 -37,5 -29,5 -45,5 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -15 +12 +16 -16 -10,5 -21,5 +10 +19 -18,5 -12,5 -24,5 +12 +23 -21,5 -14,5 -28,5 +15 +28 -41 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -6 +8 +8 -21 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -14,5 +10 -9,5 -3,5 -15,5 +1 +12 -10,5 -3,5 -17,5 +2 +15 -13,5 -5 -22 +2 +18 +13 -14,5 -28,5 -20,5 -36,5 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -3,5 +1 +8 -33 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße +12 -12 p6 -13 Mittleres Abmaß -25 +4 p5 -20,5 -12,5 -28,5 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -18 +13 +9 -10,5 n6 -26 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße +4 n5 -6 Mittleres Abmaß 80 +9 m6 -13,5 -5,5 -21,5 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -14,5 +11 -11,5 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße m5 -9 -12 +7 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße +1 -7,5 Mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße k6 +56 -66 +62 Befestigung und Wälzlagerluft 1. Negative Passung bedeutet „Festsitz“ / positive Passung bedeutet „Lossitz“ (Spiel). 2. Die wahrscheinlichen Abmaße der Passungen werden unter der Annahme berechnet, dass die statistische Verteilung der Maße innerhalb des Toleranzfeldes der „Normal-Verteilung“ folgt (Gaußsches Gesetz). 3. Toleranzen für Wälzlager und Passungen: Werte in Mikrometer ( m) 4. Gängigste Passungen. 127 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 128 15 Sitz der Wälzlager ■ Passungen von Wälzlagern der Toleranzklasse Normal in Gehäusen (alle Wälzlager bis auf Kegelrollenlager). GEHÄUSE Nenndurchmesser des Gehäuses (mm) 10 <D 18 Toleranz für Wälzlageraußendurchmesser ( m) -8 0 Passungen Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 18 <D 30 -9 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 30 <D 50 -11 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 50 <D 65 -13 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 65 <D 80 -13 0 Gehäusetoleranz in m 80 <D 100 -15 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 100 <D 120 -15 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 120 <D 140 -18 0 Gehäusetoleranz in m 140 <D 150 -18 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 150 <D 160 -25 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 160 <D 180 -25 0 Gehäusetoleranz in m 180 <D 200 -30 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 200 <D 225 -30 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 225 <D 250 -30 0 Gehäusetoleranz in m 250 <D 280 -35 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 280 <D 315 -35 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 315 <D 400 -40 0 Gehäusetoleranz in m 400 <D 500 -45 0 Gehäusetoleranz in m 0 Wahrsch. Abmaße Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße mittleres Abmaß 500 <D 630 -50 mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 630 <D 800 -75 0 Gehäusetoleranz in m 800 <D 1000 -100 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße G6 +6 +17 +15,5 +22,5 +8,5 +7 +20 +18 +26 +10 +9 +25 +22,5 +32 +13 +10 +29 +26 +37,5 +14,5 +10 +29 +26 +37,5 +14,5 +12 +34 +30,5 +44 +17 +12 +34 +30,5 +44 +17 +14 +39 +35,5 +51 +20 +14 +39 +35,5 +51 +20 +14 +39 G7 +6 H6 +24 +9 +28 +22 +33,5 +10,5 +9 +34 +27 +40,5 +13,5 +10 +40 +31,5 +48 +15 +10 +40 +31,5 +48 +15 +11 +9,5 +16,5 +2,5 0 +13 +11 +19 +3 0 +16 +13,5 +23 +4 0 +19 +16 +27,5 +4,5 0 +19 +16 +27,5 +4,5 +12 0 +19 +29 +7 +47 +37 +56 +12 +18 +47 +37 +56 +14 +18 +54 +43 +65 +14 +21 +54 +43 +65 +14 +21 +54 0 +22 +18,5 +32 +5 0 +22 +18,5 +32 +5 0 +25 +21,5 +37 +6 0 +25 +21,5 +37 +6 0 +25 H7 J6 J7 +21,5 +38 +5 -5 +12 +6 +17,5 -5,5 -11 +14 +7 +20,5 -6,5 -12 +18 +9,5 +26 -7 -12 +18 +9,5 +26 -7 +1 +12,5 -10,5 -15 +4 +1 +12,5 -10,5 +17 -16 0 -6 -13 +22 -18 +4 -25 +10 -7 +22 +14 -18 -13 +4 +19 -25 -7 +26 +14 -21 -13 +4 +19 -28 -7 +26 +16 -21 -15 +4 +23 -28 -7 +26 +18,5 +42 -5 -14 +26 +16 -21 -15 +4 +23 -28 +18 +13 +23 0 +3 +21 +15 +26,5 +3,5 0 +25 +18 +31,5 +4,5 0 +30 +21,5 +38 +5 0 +30 +35 +25 +44 0 +6 +35 +25 +44 0 +6 +40 +7 +40 +14,5 +30 -1 -7 +18 +14,5 +30 -1 -7 +18 +29 +51 0 +7 +40 +29 +51 0 +16 +12,5 +26 -1 -6 +16 +12,5 +26 -1 -7 +18 +39 +56,5 +21,5 +14 +39 +39 +56,5 +21,5 +15 +44 +44,5 +65,5 +23,5 +15 +44 +44,5 +65,5 +23,5 +15 +44 +44,5 +65,5 +23,5 +17 +49 +50,5 +74 +27 +17 +49 +50,5 +74 +27 +46,5 +70 +23 +14 +54 +46,5 +70 +23 +15 +61 +53 +80,5 +25,5 +15 +61 +53 +80,5 +25,5 +15 +61 +53 +80,5 +25,5 +17 +69 +60,5 +92 +29 +17 +69 +60,5 +92 +29 +25 +42,5 +7,5 0 +25 +32,5 +56 +9 0 +40 +18 +35,5 +0,5 -7 +18 +25 +42,5 +7,5 0 +29 +29,5 +50,5 +2,5 0 +29 +29,5 +50,5 +8,5 0 +29 +29,5 +50,5 +8,5 0 +32 +33,5 +57 +10 0 +32 +33,5 +57 +10 +32,5 +56 +9 0 +46 +38 +65,5 +10,5 0 +46 +38 +65,5 +10,5 0 +46 +38 +65,5 +10,5 0 +52 +43,5 +75 +12 0 +52 +43,5 +75 +12 +18 +35,5 +0,5 -7 +22 +22,5 +43,5 -1,5 -7 +22 +22,5 +43,5 +1,5 -7 +22 +22,5 +43,5 +1,5 -7 +25 +26,5 +50 +3 -7 +25 +26,5 +50 +3 +18 +54 +53,5 +79 +28 +20 +60 +57,5 +84 +31 +22 +66 +61,5 +90 +33 +24 +74 +66,5 +97 +36 +26 +82 +71,5 +105 +38 +18 0 0 -7 +75 +64 +97 +20 +31 +83 +69 +105 +33 +22 +92 +74,5 +114 +35 +24 +104 +81,5 +125 +38 +26 +116 +88,5 +137 +40 +36 +36,5 +61 +10 0 +40 +37,5 +64 +11 0 +44 +39,5 +68 +11 0 +50 +42,5 +73 +12 0 +56 +45,5 +79 +12 K7 +6 +4,5 +11,5 -2,5 -5 +8 +6 +14 -2 -6 +10 +7,5 +17 -2 -6 +13 +10 +21,5 -1,5 -6 +13 +10 +21,5 -1,5 0 -5 K6 +57 +46 +79 0 +13 +63 +49 +85 0 +13 +70 +29 +28,5 +54 +3 -7 +33 +30,5 +57 +4 -8 +10 -9 +15 -9 +7,5 -11 -8 +3 +11,5 -18 -11,5 +7 -9 +4 +13,5 -21 0 -13,5 +9 +0,5 -19 +10 0 -19 +12 +0,5 +1 -21 +12 +0,5 +1 +22 +49,5 -5,5 -16 +30 +22 +49,5 -5,5 -16 +30 +22 +49,5 -5,5 -16 +36 +27,5 +59 -4 -16 +36 +27,5 +59 -4 -18 +39 -29 -5 -43 +32 -32 -35 +32 -44 +18,5 -5 +30 +28 +4,5 +4,5 +5 -22,5 +13 +32,5 -33 +5 -22,5 +13 +32,5 -36 +5 -22,5 +16 +7,5 +39 -36 +23 -56 +7,5 -24 +7 -40 +17 -19 +8 +39 -45 -21 0 +40 -70 -33 0 +22 -80 -38 0 +21 -90 +6 -27 +18 +4 -32 0 -17,5 -7,5 -57 0 -22,5 -10,5 +23 -24 +16 +39 -4,5 +57,5 +101 +14 0 +90 -19 +13 +32,5 -33 +5,5 +24 -50 -19 +12 +28 -33 +6,5 -14 -21 +12 +28 -28 -66 0 -27,5 -44 +21 1. Negative Passung bedeutet „Festsitz“ / positive Passung bedeutet „Lossitz“ (Spiel). 2. Die wahrscheinlichen Abmaße der Passungen werden unter der Annahme berechnet, dass die statistische Verteilung der Maße innerhalb des Toleranzfeldes der „Normal-Verteilung“ folgt (Gaußsches Gesetz). 3. Toleranzen für Wälzlager und Passungen: Werte in Mikrometer ( m) 4. Gängigste Passungen. 128 -16 +9 0 +4 +21,5 -13,5 -21 +4 +4 +21,5 -13,5 -24 +5 +5,5 +26,5 -15,5 -24 +5 +5,5 +26,5 -15,5 -24 +5 +5,5 +26,5 -15,5 -27 +5 +6,5 +30 -17 -27 +5 +6,5 +30 -17 +7 +0,5 +17 -21 +0,5 +15 +61 -20 -9 +6 0 +0,5 +37 -14 +42 -16 +11 -15 +0,5 +10 -15 +15 +37 -14 -6,5 +2 +8 -13 +12 +31 -14 +6 +1 0 +12 +31 -13 -12 +0,5 +52,5 +92 +13 0 +80 +62,5 +111 +14 +2 +5 -76 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 129 15 9 Sitz der Wälzlager ■ Passungen von Wälzlagern der Toleranzklasse Normal in Gehäusen (alle Wälzlager bis auf Kegelrollenlager). GEHÄUSE Nenndurchmesser des Gehäuses (mm) 10 <D 18 Toleranz für Wälzlageraußendurchmesser ( m) -8 0 Passungen Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 18 <D 30 -9 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 30 <D 50 -11 0 Gehäusetoleranz in m 65 -13 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 50 <D mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 65 <D 80 -13 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 80 <D 100 -15 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 100 <D 120 -15 0 Gehäusetoleranz in m M6 -15 -4 -5,5 +1,5 -12,5 -17 -4 -6 +2 -14 -20 -4 -6,5 +3 -16 -24 -5 -8 +3,5 -19,5 -24 -5 120 <D 140 -18 0 Gehäusetoleranz in m 140 <D 150 -18 0 Gehäusetoleranz in m 150 <D 160 -25 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß 160 <D 180 -25 0 Gehäusetoleranz in m Wahrsch. Abmaße mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 180 <D 200 -30 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 200 <D 225 -30 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 225 <D 250 -30 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 250 <D 280 -35 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 280 <D 315 -35 0 Gehäusetoleranz in m 400 -40 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 315 <D mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 400 <D 500 -45 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 500 <D 630 -50 0 Gehäusetoleranz in m 800 -75 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße 630 <D Wahrsch. Abmaße 800 <D 1000 -100 0 Gehäusetoleranz in m mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -6 -8,5 -23 -8 +9 -40 -27 -8 +11 -40 -27 -8 +11 -40 -25,5 -8 +16 -40 +8 -35 -29 -9 -10,5 -3,5 -17,5 -24 -11 -13 -5 -21 -28 -12 -14,5 -5 -24 -33 -14 -17 -5,5 -28,5 -33 -14 0 -38 -29 0 -6 -45 -33 0 -8 -45 -33 0 -8 -45 -31 0 -2,5 -45 -39 -16 -45 -10 -52 -33 -20 -1 -52 -39 -12 -20 -61 -39 -20 -1 -52 -45 -12 -24 -61 -39 -20 -1 -52 -45 -12 -24 -61 -37,5 -20 +4 -52 -31 0 -2,5 -51 -37,5 -22 +4 -60 -20 -7 -13 -1,5 -33 -24,5 -8 -15 -1,5 -28,5 -39 -9 -17,5 -1 -34 -39 -9 -17,5 -1 -45 -34 -10 -20 -43 -12 -8 +19,5 -35,5 -46 0 -8 +19,5 -35,5 -46 0 -8 +19,5 -35,5 -52 0 -8,5 +23 -40 -52 0 -8,5 +23 -40 -21,5 -0,5 -42,5 -51 -22 -21,5 -0,5 -42,5 -51 -22 -21,5 -0,5 -42,5 -57 -25 -23,5 0 -47 -57 -25 -23,5 0 -47 -22 +5,5 -49,5 -60 -14 -22 +5,5 -49,5 -60 -14 -22 +5,5 -49,5 -66 -14 -22,5 +9 -54 -66 -14 -22,5 +9 -54 -46 -10 -57 0 -62 -26 -73 -36 -10 +22 -63 -44 0 -1 -67 -52 -27 +6 -80 -10,5 +15 -50 -12,5 +14 -70 -30,5 -2 -80 -37,5 -7 -90 -44,5 -11 -20 -11 -39 -26 -59 -30 -68 -34 -78 -19,5 -26,5 -14 +22 -50 -96 -26 -43,5 -4 -83 -110 -30 -52,5 -9 -96 -124 -34 -61,5 -13 -110 -56 -44 -48,5 -20 -77 -100 -50 -57,5 -27 -88 -112 -56 -66,5 -33 -100 -59 -24 -66 -47 -36 -15 -68 -53 -28 -37 -81 -55 -36 -17 -68 -61 -28 -44 -83 -55 -36 -17 -68 -61 -28 -46 -83 -26 -14 -20 -8,5 -42 -35,5 -59 -28 -35,5 -12 -79 -59 -33 -22 -69 -87 -51 -98 -60 -17 -26 -95 -40,5 -19,5 -61,5 -70 -41 -40,5 -19,5 -61,5 -79 -47 -45,5 -69 -47 -45,5 -51,5 -77 -55 -57,5 -31 -84 -122 -78 -82,5 -54 -111 -138 -88 -95,5 -65 -126 -156 -100 -110,5 -77 -144 -11 -41 -31 -20 -26 -14,5 -37,5 -50 -25 -32 -18,5 -45,5 -60 -30 -38,5 -22 -62 -55 -32 -40,5 -24 -73 -57 -38 -48 -29 -47 -76 -64 -56 -32 -88 -75 -58 -37 -90 -77 -58 -39 -90 -67 -41 -51 -70 -48 -59 -61,5 -39 -16 -21 -59,5 -39 -12 -68 -34 -50,5 -34 -16 -31 +5 -67 -114 -44 -61,5 -22 -101 -130 -50 -72,5 -29 -116 -146 -56 -83,5 -35 -132 -20 -30 -6 -35 -41 -13,5 -68,5 -79 -33 -41 -13,5 -68,5 -79 -33 -41 -13,5 -68,5 -88 -36 -44,5 -13 -76 -88 -36 -44,5 -13 -76 -22 -79 -31 -31,5 -17 -24 -10,5 -37,5 -51 -21 -29,5 -13 -46 -51 -21 -29,5 -13 -46 -59 -24 -34 -15 -53 -36 -18,5 -53,5 -61 -36 -36 -18,5 -53,5 -70 -41 -40,5 -19,5 -61,5 -70 -41 -27 -29,5 -3 -88 -43 -14 -11 R7 -21,5 -14,5 -28,5 -37 -24 -26 -18 -34 -45 -29 -31,5 -22 -41 -54 -35 -38 -26,5 -49,5 -56 -37 -40 -28,5 -51,5 -66 -44 -47,5 -34 -61 -39,5 -19,5 R6 -16 -39,5 -23 -20 -29 -33,5 -23 -23,5 -7,5 -26 -20 -8 +9,5 -25,5 -37 -8 -7,5 +13,5 -28,5 -37 -8 -7,5 +13,5 -28,5 -37 -8 -7,5 +13,5 -28,5 -41 -9 -7,5 +16 -31 -41 -9 -7,5 +16 -31 +16 -46 P7 -1 0 -28 -23,5 -7,5 -5 -10 -19,5 -11 -8 -23 P6 -15 -16,5 -9,5 -23,5 -31 -18 -20 -12 -28 -37 -21 -23,5 -14 -33 -45 -26 -29 -17,5 -40,5 -45 -26 -29 -17,5 -40,5 -52 -30 -33,5 -20 -47 -17 -5,5 -28,5 -38 -16 -19,5 -6 -33 -11 -11,5 N7 -20 -10 -11,5 +9,5 -33 -25 0 -10 -9,5 +4 -33 -17,5 0 -7 +6,5 -20,5 -30 0 -8,5 +8 -25 -30 0 -35 mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -15 0 +5,5 -25 -6 +4 -33 0 +5 -21 -28 +4 -33 N6 -5 +9 mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße -18 -8 +3,5 -19,5 -28 -6 -9,5 +4 -23 mittleres Abmaß Wahrsch. Abmaße M7 -81 -50 -61 -83 -50 -58 -40,5 -75,5 -86 -61 -61 -43,5 -78,5 -97 -68 -60,5 -37 -84 -106 -60 -67,5 -46,5 -88,5 -100 -71 -68 -40,5 -95,5 -109 -63 -70,5 -49,5 -91,5 -104 -75 -74,5 -53,5 -95,5 -117 -85 -83,5 -60 -107 -121 -89 -71 -43,5 -98,5 -113 -67 -75 -47,5 -102,5 -126 -74 -82,5 -51 -114 -130 -78 -64 -87,5 -111 -57,5 -34 -93 -55 -81 -53 Befestigung und Wälzlagerluft -86,5 -118 -41 -52 -19 -85 -108 -45 +25 -23 -95 -148 -78 -95,5 -56 -135 -168 -88 -110,5 -67 -154 -190 -100 -127,5 -79 -176 1. Negative Passung bedeutet „Festsitz“ / positive Passung bedeutet „Lossitz“ (Spiel). 2. Die wahrscheinlichen Abmaße der Passungen werden unter der Annahme berechnet, dass die statistische Verteilung der Maße innerhalb des Toleranzfeldes der "Normal-Verteilung" folgt (Gaußsches Gesetz). 3. Toleranzen für Wälzlager und Passungen: Werte in Mikrometer ( m) 4. Gängigste Passungen. 129 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 130 15 15-5 Sitz der Wälzlager Geometrie und Oberflächenbeschaffenheit der Lagersitze von Wellen und Gehäusen Definitionen r1 ■ Durchmesser von Anlageschultern und Übergangsradien Gehäuse Zwischen Ring und Schulter ist eine Anlagefläche erforderlich, um eine optimale Befestigung des Wälzlagers zu gewährleisten. r Außenring Ansetzfläche für Ausbau D1 Wälzlager In der Standardwälzlagerliste ist festgelegt: - Durchmesser von Wellen- und Gehäuseschulter (D1 und d3) - Übergangsradien der Schultern (r1) Ansetzfläche für Ausbau r Innenring d3 Welle r1 Anlagefläche der Schulter Falls die Abmessungen der Anlageschulter nicht in der vorgegebenen Form eingebracht werden können, muss ein Zwischenring eingebaut werden. Die Übergangsradien zu den Anlageflächen der Schultern müssen kleiner sein, als die Radien der entsprechenden Ringe. Wälzlager Welle Zwischenring Wälzlager Welle ; - Übergangsradius größer, als Radius des Wälzlagerringes Wenn eine Welle starken Biegebeanspruchungen unterliegt, muss die Schulter einen größeren Übergangsradius als den des Wälzlagers aufweisen. In diesem Fall montiert man einen angefasten Zwischenring zwischen der Schulter der Welle und dem Wälzlagerring, um diesem eine ausreichende Abstützfläche zu geben. Zwischenring - Spezieller Übergangsradius Wenn das Wälzlager möglichst nahe an der Schulter positioniert werden soll, kann der Innenring mit einem speziellen Radius versehen werden. Welle ; - Entfall des Übergangsradius Wenn das Wellenprofil keinen besonderen Anforderungen an die Belastbarkeit unterliegt, kann ein Freistich an der Welle eingebracht werden, der die Bearbeitung der Lagersitze erleichtert und in jedem Falle eine bessere Anlage des Lagerringes an der Schulter gewährleistet. Wälzlager Wälzlager Welle ■ Ansatzflächen für Ausbau Die Demontage eines Wälzlagers erfolgt normalerweise mit einem Abzieher, der an der Fläche des Ringes ansetzt, die über die Schulter hinausragt. Siehe Abschnitt 19-2. Wenn die Montage keine ausreichende Ansatzfläche zulässt, können in der Schulter Nuten oder eine Unterlegscheibe zwischen dieser Schulter und dem Innenring des Wälzlagers vorgesehen werden. 130 Ansatzfläche für die Finger des Abziehers Ansatzfläche für die Finger des Abziehers RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 131 15 9 Sitz der Wälzlager ■ Toleranzen und Oberflächenbeschaffenheiten der Lagersitze von Wellen und Gehäusen T2 AB Ra2 A Montagefase 30° Lagersitz dd11 Ra2 T1 Ra1 T2 AB Ra1 T1 L Abstand zwischen den Lagern T3 A Anlagefläche 10 18 30 50 80 120 <d≤ 18 <d≤ 30 <d≤ 50 <d≤ 80 <d≤ 120 <d> Toleranzen in μm T1 T2 T3 Ra1 Ra2 3 4 4 5 6 8 11 13 16 19 22 25 1,5 L L in mm ≤1 ≤2 Gehäuse Montagefase T2 A A Ra2 Lagersitz D1 18 30 50 80 120 <D≤ 30 <D≤ 50 <D≤ 80 <D≤ 120 <D> B L T1 Ra1 Anlagefläche Wälzlageraußendurchmesser D (mm) Befestigung und Wälzlagerluft Lagersitz D2 Wälzlagerbohrung d (mm) B Anlagefläche Lagersitz d2d2 Welle Ra1 T3 A Toleranzen in μm T1 T2 T3 Ra1 Ra2 6 7 8 10 12 21 25 30 35 40 2L L in mm ≤2 ≤4 131 ;;; RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 132 16 16-1 Radialluft von Radiallagern Radialluft-Gruppen Definitionen ■ Die radiale Lagerluft ist die Verschiebung des einen Ringes im Verhältnis zum Anderen in radialer Richtung und ohne Last. Radiallager müssen mit einer leichten Radialluft laufen. Bei Radiallagern ist eine Lagerluft konstruktiv vorgesehen. Die Montage eines Wälzlagers muss eine Restlagerluft lassen. Diese Radialluft führt zu einer Axialluft (außer bei Zylinderrollenlagern). Siehe Abschnitt 1. Die Toleranzen bzw. Radialluft-Gruppen sind genormt (ISO 5753). Die Wahl der Lagerluftgruppe erfolgt gemäß dem Pflichtenheft der Anwendung und der Berechnung der Restluft. Bezeichnung der Wälzlager Radialluft Typ Gruppe Normale Luft N Für geringe oder mittlere Lasten, normalen Presssitz einer der beiden Ringe, normale Temperaturen. 3 J3. C3 4 J4. C4 5 J5. C5 Erhöhte Luft Reduzierte Luft 132 2 Anwendungen Nachsetz- Sonstige zeichen Hersteller SNR J2. C2 Luft oft verwendet in folgenden Fällen: - erhöhter Presssitz einer der beiden Ringe - Fluchtungsfehler, Durchbiegung der Welle - Zunahme des Kontaktwinkels bei Radialkugellagern, unter starker Axiallast - hohe Temperaturen Die Radialluft-Gruppen 4 und 5 werden in den vorhergehenden Fällen verwendet, wenn die Luft der Gruppe 3 nicht ausreicht. Diese Radialluftgruppe wird (selten) dann verwendet, wenn eine optimale Führung mit geringer Luft erforderlich ist oder eine Anwendung mit wechselnden Lasten und starken Stößen vorliegt. Die Verwendung dieser Radialluftgruppe ist sehr speziell, da sie normalerweise den Zweck hat, die Lagerluft im Betrieb völlig aufzuheben. Montage (Fluchtung), Passungen und Betriebsbedingungen (Temperatur, Drehzahl) müssen sorgfältig untersucht werden. Wenden Sie sich an SNR. ; ; ; RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 133 16 Radialluft von Radiallagern Radiallagerluft Definitionen 16-2 ■ Radialkugellager ■ Zylinderrollenlager Serie 60-62-63-64-160-618-619-622-623-42-43 Durchmesser Gruppe 2 Gruppe N Gruppe 3 der Bohrung d (mm) min max Serie N..2-N..3-N..4-N..22-N..23 Gruppe 4 Gruppe 5 Durchmesser Gruppe 2 Gruppe N Gruppe 3 der Bohrung min max min max min max min max d (mm) min max Gruppe 4 Gruppe 5 min max min max min max min max 2,5<d≤ 6 6<d≤ 10 10<d≤ 18 0 0 0 7 7 9 2 2 3 13 13 18 8 8 11 23 23 25 14 18 29 33 20 25 37 45 d≤ 10 10<d≤ 24 24<d≤ 30 0 0 0 25 25 25 20 20 20 45 45 45 35 35 35 60 60 60 50 50 50 75 75 75 65 70 90 95 18<d≤ 24 24<d≤ 30 30<d≤ 40 0 1 1 10 11 11 5 5 6 20 20 20 13 13 15 28 28 33 20 23 28 36 41 46 28 30 40 48 53 64 30<d≤ 40 40<d≤ 50 50<d≤ 65 5 5 10 30 35 40 25 30 40 50 60 70 45 50 60 70 80 90 60 85 70 100 80 110 80 105 95 125 110 140 40<d≤ 50 50<d≤ 65 65<d≤ 80 1 1 1 11 15 15 6 8 10 23 28 30 18 23 25 36 43 51 30 38 46 51 61 71 45 73 55 90 65 105 65<d≤ 80 80<d≤100 100<d≤120 10 15 15 45 50 55 40 50 50 75 85 90 65 100 90 125 75 110 105 140 85 125 125 165 130 165 155 190 180 220 80<d≤100 100<d≤120 120<d≤140 1 2 2 18 20 23 12 15 18 36 41 48 30 36 41 58 66 81 53 84 61 97 71 114 75 120 90 140 105 160 120<d≤140 140<d≤160 160<d≤180 15 20 25 60 70 75 60 105 100 145 145 190 70 120 115 165 165 215 75 125 120 170 170 220 200 245 225 275 250 300 140<d≤160 160<d≤180 180<d≤200 2 2 2 23 25 30 18 20 25 53 61 71 46 91 81 130 53 102 91 147 63 117 107 163 120 180 135 200 150 230 180<d≤200 200<d≤225 225<d≤250 35 90 45 105 45 110 90 145 140 195 195 250 105 165 160 220 220 280 110 175 170 235 235 300 275 330 305 365 330 395 200<d≤225 225<d≤250 250<d≤280 2 2 2 35 40 45 25 85 30 95 35 105 75 140 125 195 85 160 145 225 90 170 155 245 175 265 205 300 225 340 250<d≤280 280<d≤315 315<d≤355 55 125 55 130 65 145 125 195 190 260 260 330 130 205 200 275 275 350 145 225 225 305 305 385 370 440 410 485 455 535 280<d≤315 315<d≤355 355<d≤400 2 3 3 55 60 70 40 115 100 190 175 270 45 125 110 210 195 300 55 145 130 240 225 340 245 370 275 410 315 460 355<d≤400 100 190 400<d≤450 110 210 450<d≤500 110 220 190 280 280 370 370 460 210 310 310 410 410 510 220 330 330 440 440 550 510 600 565 665 625 735 400<d≤450 450<d≤500 500<d≤560 3 80 3 90 10 100 60 170 150 270 250 380 70 190 170 300 280 420 80 210 190 330 310 470 350 510 390 570 440 630 560<d≤630 630<d≤710 710<d≤800 10 110 20 130 20 140 90 230 210 360 340 520 110 260 240 400 380 570 120 290 270 450 430 630 490 690 540 760 600 840 Befestigung und Wälzlagerluft Wert in μm Wert in μm 133 ; RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 134 16 ■ Pendelrollenlager mit kegeliger Bohrung ;; ■ Pendelrollenlager mit zylindrischer Bohrung Radialluft von Radiallagern Serie 213-222-223-230-231-232-240-241 Serie 213K-222K-223K-230K-231K-232K-240K241K Durchmesser Gruppe 2 der Bohrung Gruppe N Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Durchmesser Gruppe 2 der Bohrung Gruppe N Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 d (mm) min max min max min max min max d (mm) min max min max min max min max min max 10 10 15 20 20 25 20 20 25 35 35 40 35 35 40 45 45 55 45 45 55 30<d≤ 40 40<d≤ 50 50<d≤ 65 15 20 20 30 35 40 30 35 40 45 55 65 45 55 65 60 75 90 65<d≤ 80 80<d≤100 100<d≤120 30 35 40 60 60 75 60 60 75 75 75 95 18<d≤ 24 24<d≤ 30 15 20 25 30 25 30 35 40 35 40 45 55 45 55 60 75 60 75 75 95 60 80 75 100 90 120 80 100 100 125 120 150 30<d≤ 40 40<d≤ 50 50<d≤ 65 25 30 40 35 45 55 35 45 55 50 60 75 50 60 75 65 80 95 65 85 80 100 95 120 85 105 100 130 120 160 50 60 75 50 80 80 110 110 145 60 100 100 135 135 180 75 120 120 160 160 210 145 180 180 225 210 260 65<d≤ 80 80<d≤100 100<d≤120 50 70 55 80 65 100 70 95 95 120 120 150 80 110 110 140 140 180 100 135 135 170 170 220 150 200 180 230 220 280 120<d≤140 140<d≤160 160<d≤180 50 95 60 110 65 120 95 145 145 190 190 240 110 170 170 220 220 280 120 180 180 240 240 310 240 300 280 350 310 390 120<d≤140 80 120 140<d≤160 90 130 160<d≤180 100 140 120 160 160 200 200 260 130 1870 180 230 230 300 140 200 200 260 260 340 260 330 300 380 340 430 180<d≤200 200<d≤225 225<d≤250 70 130 80 140 90 150 130 200 200 260 260 340 140 220 220 290 290 380 150 240 240 320 320 420 340 430 385 470 420 520 180<d≤200 110 160 200<d≤225 120 180 225<d≤250 140 200 160 220 220 290 290 370 180 250 250 320 320 410 200 270 270 350 350 450 370 470 410 520 450 570 250<d≤280 100 170 280<d≤315 110 190 315<d≤355 120 200 170 260 260 350 350 460 190 280 280 370 370 500 200 310 310 410 410 550 460 570 500 630 550 690 250<d≤280 150 220 280<d≤315 170 240 315<d≤355 190 270 220 300 300 390 390 490 240 330 330 430 430 540 270 360 360 470 470 590 490 620 540 680 590 740 355<d≤400 130 220 400<d≤450 140 240 450<d≤500 140 260 220 340 340 450 450 600 240 370 370 500 500 660 260 410 410 550 550 720 600 750 660 820 720 900 355<d≤400 210 300 400<d≤450 230 330 450<d≤500 260 370 300 400 400 520 520 650 330 440 440 570 570 720 370 490 490 630 630 790 650 820 720 910 790 1000 500<d≤560 150 280 560<d≤630 170 310 630<d≤710 190 350 280 440 440 600 600 780 310 480 480 650 650 850 350 530 530 700 700 920 780 1000 850 1100 925 1190 500<d≤560 290 410 560<d≤630 320 460 630<d≤710 350 510 410 540 540 680 680 870 870 1100 460 600 600 760 760 980 980 1230 510 670 670 850 850 1090 1090 1360 ;; 14<d≤ 18 18<d≤ 24 24<d≤ 30 min max Wert in μm ■ Pendelkugellager mit zylindrischer Bohrung Wert in μm ■ Pendelkugellager mit kegeliger Bohrung Serie 12-13-22-23-112-113 Serie 12K-13K-22K-23K Durchmesser Gruppe 2 der Bohrung Gruppe N Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Durchmesser Gruppe 2 der Bohrung Gruppe N Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 d (mm) min max min max min max min max d (mm) min max min max min max min max min max 1 2 2 8 9 10 5 6 6 15 17 19 10 12 13 20 25 26 15 19 21 25 33 35 21 27 30 33 42 48 18<d≤ 24 24<d≤ 30 7 9 17 20 13 15 26 28 20 23 33 39 28 33 42 50 37 44 55 62 14<d≤ 18 18<d≤ 24 24<d≤ 30 3 4 5 12 14 16 8 10 11 21 23 24 15 17 19 28 30 35 23 25 29 37 39 46 32 34 40 50 52 58 30<d≤ 40 40<d≤ 50 50<d≤ 65 12 14 18 24 27 32 19 22 27 35 39 47 29 33 41 46 52 61 40 45 56 59 65 80 52 58 73 72 79 99 30<d≤ 40 40<d≤ 50 50<d≤ 65 6 6 7 18 19 21 13 14 16 29 31 36 23 25 30 40 44 50 34 37 45 53 57 69 46 50 62 66 71 88 65<d≤ 80 80<d≤100 100<d≤120 23 29 35 39 47 56 35 42 50 57 68 81 50 75 69 98 62 90 84 116 75 108 100 139 91 123 109 144 130 170 65<d≤ 80 80<d≤100 100<d≤120 8 9 10 24 27 31 18 22 25 40 48 56 35 42 50 60 70 83 54 83 64 96 75 114 76 108 89 124 105 145 120<d≤140 140<d≤160 40 45 68 74 60 98 90 130 120 165 65 110 100 150 140 191 155 205 180 240 120<d≤140 140<d≤160 10 15 38 44 30 35 68 80 60 100 90 135 70 120 110 161 125 175 150 210 Wert in μm 134 min max 2,5<d≤ 6 6<d≤ 10 10<d≤ 18 Wert in μm RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 135 16 9 16-3 Radialluft von Radiallagern Berechnung der Restradialluft Definitionen Die Restradialluft ist die Radialluft des Wälzlagers nach der Montage bzw. im Betrieb (Betriebsspiel). Sie hängt ab von Ausgangslagerluft, Passungen, Temperatur und Verformungen. Die Restluft muss eine korrekte Funktion des Wälzlagers gewährleisten. Zur Berechnung der Restluft ermittelt man einen algebraischen Wert für die Lagerluft. Wenn dieser Wert positiv ist, liegt mechanische Luft vor; wenn er negativ ist, liegt eine Vorspannung vor. Das Betriebsspiel wirkt sich direkt auf die Lebensdauer und die allgemeine Leistung (Rundlaufgenauigkeit, Geräusche, ...) aus. Daher muss es so genau wie möglich bestimmt werden. 16-3A Auswirkungen von Presspassungen auf die Lagerluft Wenn man zwei Teile unter Presssitz montiert, weist jedes Teil nach der Montage einen anderen Durchmesser auf. Man nennt dies Auswirkungsfaktor. Herabsetzung der Radialluft ti oder te = —————————————————————— Übermaß des Innenrings oder Außenrings Der Auswirkungsfaktor wird mit den üblichen Formeln für die Werkstofffestigkeit berechnet, die den Querschnitt der Teile, Elastizitätsmodul und Poisson-Koeffizient berücksichtigen. Wir schlagen folgende Näherungswerte des Auswirkungsfaktors für die häufigsten Fälle vor: Element des Wälzlagers Innenring Außenring Arbeitsbereich Auswirkungsfaktor Vollwelle ti ≈ 0,8 ti ≈ 0,6 Hohlwelle Gehäuse Stahl oder Guss Gehäuse Leichtmetalllegierung te ≈ 0,7 te ≈ 0,5 Befestigung und Wälzlagerluft Die genaue Berechnung der Reduzierung der Ausgangsluft kann von SNR durchgeführt werden. 16-3B Restluft nach Montage: Jrm Jrm = Jo - ti · Si - te · Se - Jo Si ti Se te Radialluft Übermaß des Innenringsitzes auf der Welle Auswirkungsfaktor Innenring/Welle Übermaß des Außenringsitzes im Gehäuse Auswirkungsfaktor Außenring/Gehäuse ■ Größenordnung der einzuhaltenden mittleren Restradialluft nach der Montage (in mm) Kugellager Jrm = 10-3 d1/2 Zylinderrollenlager Jrm = 4 · 10-3 d1/2 Pendelkugellager Jrm = 2 · 10-3 d1/2 Pendelrollenlager Jrm = 5 · 10-3 d1/2 135 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 136 16 Radialluft von Radiallagern ■ Beispiel für die Berechnung der Restluft nach der Montage und seiner Streuung anhand der Passungstabellen Abschnitt 15-4 Wälzlager 6305 - Bohrung 25 mm - Außendurchmesser 62 mm - Vollwelle aus Stahl: Toleranz k5 - Gehäuse aus Guss: Toleranz N6 ■ mittlere Restluft Die Tabellen der Passungen ergeben: Min. Toleranzen Welle Mittlerer Wert Si theoretisch und wahrscheinlich Los- (+) oder Festsitz (-) wahrscheinlich Mittel +2 Max. +11 -11,5 -5 -18 Min. Toleranzen Gehäuse Mittel -33 Mittlerer Wert Si theoretisch und wahrscheinlich Los- (+) oder -5,5 Festsitz (-) wahrscheinlich Max. -14 -17 -28,5 In der Tabelle Abschnitt 16-3 sind Definitionen des Auswirkungsfaktors für ti = 0,8 (Welle) und te = 0,7 (Gehäuse) enthalten. Die Reduzierung der mittleren Radialluft beträgt: Rjm = (ti · Si) + (te · Se) (gilt nur wenn Si<0 und Se<0) Rjm = (0,8 · -11,5) + (0,7 · -17) = -21 μm Der minimale Wert der Ausgangsluft muss höher sein als der Reduktionswert der mittleren Radialluft Rjm. Die Tabelle der Ausgangsluft für diese Art von Wälzlager Abschnitt 16-2 zeigt, dass eine Luft der Gruppe 4 erforderlich ist (23 bis 41 μm: mittlerer Wert 32 μm) für eine korrekte Restluft nach Einbau des Wälzlagers: mittlere Restluft Jrm = 32 - 21 = 11 μm Die Definition des Wälzlagers lautet also 6305 J40. ■ Streuung der Restluft nach dem Einbau Wahrscheinliche Streuung des Wellenübermaßes (Differenz der Eckwerte) Dpa = 13 μm Wahrscheinliche Streuung des Gehäuseübermaßes (Differenz der Eckwerte) Dpl = 23 μm Unter Berücksichtigung der vorhergehenden Auswirkungsfaktoren beträgt die wahrscheinliche Streuung für die Laufbahndurchmesser 136 Dpci = Dpa . ti = 13 μm · 0,8 = 10,5 μm beim Innenring Dpce = Dpl . te = 23 μm · 0,7 = 16 μm beim Außenring Streuung der Ausgangslagerluft des Wälzlagers Der = 41-23 = 18 μm Gemäß den Wahrscheinlichkeitsgesetzen beträgt die Streuung der Restluft Δ Jr = ( Dpci2 + Dpce2 + Der2 )1/2 = ( 10,52 + 162 + 182 )1/2 = 26 μm Das Wälzlager 6305 mit einer Luft der Gruppe 4, montiert mit den Passungen k5/N6, weist nach der Montage eine Restluft auf von Jf = Jrm ± ΔJr/2 = 11 ± 13 μm RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 137 16 9 Radialluft von Radiallagern Wahl der Lagerluft in Abhängigkeit von Wellen- und Gehäusepassung 16-3C ■ Das Beispiel Abschnitt 16-3B zeigt, dass die Presspassungen von Welle und Gehäuse ein Wälzlager mit größerer Ausgangsluft erfordern. ■ Die nachfolgende Tabelle enthält die Grenzwerte für Wellen- und Gehäusepassungen. Passung Innenring Passung Innenring n n m k j h k j normale Luft Passung Außenring J K M N g Passung Außenring H P Kugellager 16-3D normale Luft h g H Erhöhte Luft m Erhöhte Luft J K M N P Rollenlager Berechnung des Betriebsspiels Das Betriebsspiel entspricht der Restluft nach dem Einbau, es sei denn die Betriebstemperatur führt zu unterschiedlichen Dehnungen von Welle und Gehäuse. ■ Werkstoffe mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten Wälzlager eingebaut in einem Gehäuse aus einer Leichtmetalllegierung. Der Unterschied der Durchmesser von Wälzlager und Gehäuse durch unterschiedliche Wärmedehnung beträgt: Δ D = (C2 - C1) D · Δ t = 8 · 10-6 · D · Δ t mit: Δ t Betriebstemperatur - 20 °C Umgebungstemperatur D Außendurchmesser des Wälzlagers C1 Ausdehnungskoeffizient von Stahl = 12 · 10-6 mm/mm/°C C2 Ausdehnungskoeffizient des Gehäuses aus Leichtmetalllegierung ≈ 20 · 10-6 mm/mm/°C Diese Änderung des Durchmessers erhöht die Luft des Außenrings des Wälzlagers im Gehäuse und kann ein Drehen hervorrufen. Diese unterschiedliche Ausdehnung muss durch eine engere Passung und Verwendung eines Wälzlagers mit erhöhter Radialluft ausgeglichen werden. Befestigung und Wälzlagerluft Beispiel Wahl der Gehäusepassung für ein Wälzlager 6305 (D = 62 mm), montiert in Leichtmetalllegierung, bei einer Betriebstemperatur von 80 °C. Δ t = 60 °C Δ D = 8 · 10-6 · 62 · 60 = 0,030 mm Bei einer Gehäusepassung der Toleranz J7 ist der Durchmesser des Gehäuses durchschnittlich 10 μm größer als der Durchmesser des Wälzlagers. Siehe Seite siehe Abschnitt 15-4. Bei 80 °C beträgt der Wert 10 μm + Δ D = 40 μm Dieser Wert ist zu groß, um einen festen Sitz des Wälzlagers im Gehäuse zu gewährleisten. Man wählt also für das Gehäuse eine Toleranz von P7, die bei einem Übermaß von 30 μm den Effekt einer unterschiedlichen Ausdehnung bei 80°C ausgleicht. Beim Einbau bewirkt die Presspassung P7 des Außenringes folgende Reduktion der Restluft des Wälzlagers: te · Se =0,5 · 29,5 = 15 μm Bei Verwendung einer Wellenpassung der Toleranz k6 und damit einem mittleren Übermaß von 13,5 μm von Innenring und Welle beträgt die Reduktion der Restluft des Innenrings durch die Montage: ti · Si = 0,8 · 13,5 =11 μm Die gesamte Herabsetzung der Luft des Wälzlagers im Betrieb beträgt: Rjm = te · Se + ti · Si =15 +11 = 26 μm Man wählt also ein Wälzlager 6305J40 (Luft der Gruppe 4: mittlere Radialluft 32 μm), um eine Aufhebung der Luft im Betrieb bei Normaltemperatur zu vermeiden. 137 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 138 16 Radialluft von Radiallagern ■ Unterschiedliche Temperatur zwischen Welle und Gehäuse Welle und Gehäuse bestehen aus Stahl, aber die Temperatur der Welle ist höher als die des Gehäuses. Die unterschiedliche Dehnung zwischen Innenring und Außenring des Wälzlagers reduziert die Radialluft um den Wert mit: C1 D d Δ ta Δ tl Δ J = C1 · (D · Δ tl - d · Δ ta) Ausdehnungskoeffizient von Stahl Außendurchmesser des Wälzlagers Wälzlagerbohrung Differenz zwischen Betriebstemperatur der Welle und 20 °C Umgebungstemperatur Differenz zwischen Betriebstemperatur des Gehäuses und 20 °C Umgebungstemperatur ■ Beispiel Ein Wälzlager 6305 (25 · 62) weist nach dem Einbau bei 20 °C eine Restluft Jrm von 10 μm auf. Im Betrieb: - beträgt die Temperatur von Welle und Innenring 70 °C - beträgt die Temperatur von Gehäuse und Außenring 50 °C Die Reduktion der Radialluft des Wälzlagers beträgt Δ J =12 · 10-6 · ( (62 · 30) - (25 · 50) ) = 7 μm Das radiale Betriebsspiel beträgt Jrf = Jrm - Δ J = 10 μm - 7 μm = 3 μm In diesem Fall empfiehlt sich die Verwendung eines Wälzlagers mit einer erhöhten Luft der Gruppe 3. 138 ;;;;; ; RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 139 17 9 17-1 Axialluft von Schrägkugel- und Kegelrollenlagern Empfohlene Axialluft Definitionen Bezugslastlinie bei Luft gleich Null Einreihige Schräglager haben konstruktionsbedingt die Ausgangsluft 0. Die Lagerluft ist gleich Null, wenn sich die einzelnen Bestandteile Innenring, Wälzkörper, Außenring ohne Lasteinwirkung berühren. In Bezug auf diese Referenzeinstellung kann das Wälzlager beim Einbau mit Luft oder Vorspannung eingestellt werden. Die nebenstehende Abbildung zeigt die Stellung der Bestandteile wenn Axialluft vorliegt. Bezugslastlinie bei Luft gleich Null Lastlinie mit Axialluft Bezug Bezug Axialluft Axialluft ■ Größenordnung der Axialluft bei Anwendungen im Betrieb Der Wert der Lagerluft nach dem Einbau muss auch die Betriebsbedingungen berücksichtigen. Das Verhältnis zwischen Axialluft und Radialluft einer Montage mit zwei Wälzlagern ist für jede Wälzlagerart in Abschnitt 1 angegeben. 17-2 d = Wälzlagerbohrung d < 20 mm Ja = Axialluft Ja = 0,03 bis 0,08 mm 20 < d ≤ 80 mm Ja = 0,05 bis 0,15 mm 80 < d ≤ 120 mm Ja = 0,05 bis 0,25 mm d > 120 mm Ja = 0,10 bis 0,30 mm Axiale Vorspannung Definitionen Die Vorspannung ist eine Axiallast, die nach dem Einbau permanent auf die Wälzlager ausgeübt wird. Sie resultiert aus dem Eintauchen des Innenrings gegenüber dem Außenring des Wälzlagers im Verhältnis zu der Bezugsstellung. 17-2A Befestigung und Wälzlagerluft Axiale Eintauchtiefe und Vorspannung Unter Last unterliegen die Kontakte Wälzkörper/Laufbahnen elastischen Formänderungen durch eine sehr hohe Hertzsche Pressung, was zu einer axialen Verschiebung der Ringe führt. Mittels eines Diagramms findet man den Wert der relativen Verschiebung der beiden Ringe abhängig von der Axiallast. Axiallast Axiallast Bei einer Montage von zwei gegenüberliegenden Wälzlagern führt das Eintauchen eines Wälzlagers zu einer größeren Luft beim anderen Wälzlager. Bei Montagen, die eine hohe Führungspräzision erfordern (Spindel für Werkzeugmaschinen, Kegelritzel, oszillierende Systeme, ...), muss Lagerluft unterdrückt und eine optimale Steifigkeit mittels Vorspannung erreicht werden. da Axiale Eintauchtiefe Δ T = da T Messverfahren 139 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 140 17 17-2B Axialluft von Schrägkugel- und Kegelrollenlagern Bestimmen der Vorspannung Es wird ein Wert für die Vorspannung P abhängig von der mittleren anliegenden Axiallast (Am) gewählt. P = Am / 3 Axiale Vorspannung Eintauchtiefe des gegenüberliegenden Wälzlagers Die Ermittlung der Vorspannung von zwei Wälzlagern mit Vorlast erfolgt mittels eines Diagramms mit den Kurven der entsprechenden Eintauchtiefen. Ohne äußere Axiallast entspricht der Schnittpunkt (P) der anliegenden Vorspannung, die bei den Wälzlagern eine Eintauchtiefe (d1) und (d2) erzeugt. Die gesamte gegenseitige Annäherung der beiden Wälzlager beträgt p = d1 + d2 Wenn eine äußere Axiallast A im Betrieb anliegt, folgt die Eintauchtiefe jedes Wälzlagers der Kurve im Diagramm. Eines der beiden Wälzlager weist eine zusätzliche Eintauchtiefe (da) auf, die die Eintauchtiefe des gegenüberliegenden Wälzlagers entsprechend verringert. Um die Belastungen Fa1 und Fa2 der beiden Wälzlager zu ermitteln, setzt man die Axiallast A zwischen beiden Kurven an (Punkt M1 und M2). Das axiale Gleichgewicht der Welle beträgt Fa1 - Fa2 = A Wenn A den Wert Fd übersteigt (axiale Abhebekraft), entsteht am gegenüberliegenden Lager im Betrieb Luft. Eintauchtiefe des einen Wälzlagers Fd Fa1 M1 A P Fa2 0 d1 da M2 Axiale Eintauchtiefe d2 p ■ Anmerkungen: Das Diagramm der Eintauchkurven wird durch etwaige Radiallasten an den Wälzlagern modifiziert. Da jede Vorspannung die resultierenden Lasten verändert, muss die Lebensdauer unter Berücksichtigung der Vorspannung berechnet werden. Ein Lagereinsatz unter Vorspannung weist ein höheres Reibmoment als eine Montage mit Luft auf. Daher muss insbesondere die Schmierung sorgfältig analysiert werden. Einstellung ;; 17-2C ■ Die Lagereinstellung kann beim Einbau entsprechend der vorbe- stimmten Axialluft oder einer Vorspannung reguliert werden. Dies erfolgt durch Verschieben eines Ringes (Innen- oder Außenring) eines der beiden Wälzlager. Dieser muss daher im Lagersitz verschiebbar montiert sein. Wenn die Montage eine Axialluft ja aufweisen soll, wird dieses mit einer Messuhr kontrolliert. Wenn die Montage eine Vorspannung des Werts p aufweisen soll, geht man von einer beliebigen Axialluft Ja aus und verschiebt den freien Ring des Wälzlagers um den Wert Ja + p. Dies erfolgt normalerweise mit der Wellenmutter oder einer Änderung der Dicke der Ausgleichscheiben im Gehäuse. Die zulässige Toleranz bei der Einstellung der Vorspannung ist eng (etwa die Hälfte der zulässigen Toleranz für Axialluft). 140 Kontrolle der Axialluft RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 141 17 9 17-3 17-3A Axialluft von Schrägkugel- und Kegelrollenlagern Auswirkung der Temperatur auf die Axialluft von Wälzlagern Definitionen Änderungen der Axialluft einer Lageranordnung Axiale Luft bzw. axiale Vorspannung einer Welle, die auf zwei Wälzlagern mit Winkelkontakt (Schrägkugellager oder Kegelrollenlager) montiert ist, können sich durch Temperatureinwirkung beim Betrieb ändern. I Axiale Dehnung Die nebenstehende Montage illustriert: - eine Änderung der Axialluft der Lageranordnung durch die unterschiedliche axiale Dehnung zwischen Gehäuse und Welle - eine Änderung der Presspassung Außenring/Gehäuse, die zu einer Änderung der Radialluft und damit der Axialluft der Lageranordnung führt Radiale Dehnung Die gesamte Änderung der Axialluft der Lageranordnung entspricht der algebraischen Summe dieser beiden Änderungen. Bei einer O-Anordnung (siehe Abbildung) sind die beiden Änderungen entgegengesetzt und können sich dadurch aufheben. Bei einer X-Anordnung verlaufen die beiden Änderungen in die gleiche Richtung. 17-3B Theoretische Berechnung der Änderung der Axialluft einer Lageranordnung ■ Änderung durch axiale Dehnung mit: l C1 C2 Δt Δ Ja1 = (l · C2 · Δ t) - (l · C1 · Δ t) = (C2 - C1) · l · Δ t Abstand zwischen den Wälzlagern Ausdehnungskoeffizient der Welle Ausdehnungskoeffizient des Gehäuses Temperaturdifferenz (Betriebstemperatur - 20 °C Umgebungstemperatur) Befestigung und Wälzlagerluft ■ Änderung durch Veränderung des Übermaßes des Presssitzes von Außenring/Gehäuse Wälzlager 1 Temperatur, bei der der Presssitz Außenring/Gehäuse durch die Dehnung des Gehäuses aufgehoben wird Änderungen des Presssitzes mit der Temperatur Änderung der Axialluft durch Änderung des Presssitzes Außenring/ Gehäuse Δt01 = S1 / (( C2 - C1 ) · D1) D1, D2 S1, S2 Wälzlager 2 Δt02 = S2 / (( C2 - C1 ) · D2) Außendurchmesser von Wälzlagern mittleres Übermaß der Wälzlagerpassung Wenn Δt ≤ Δt01 : Δ S1 = ( C2 - C1 ) · D1 · Δ t Wenn Δt >Δt01 : Δ S1 = S1 Wenn Δt ≤ Δt02 : Δ S2 = ( C2 - C1 ) · D2 · Δ t Wenn Δt >Δt01 : Δ S2 = S2 Δ Ja2 = (K1 · te1 · Δ S1) + (K2 · te2 · Δ S2) te1, te2 : Auswirkungen des Presssitzes auf die Radialluft Abschnitt 16-3A K1, K2 : Koeffizienten für Umrechnung von Radialluft in Axialluft K1 = Y1 / 0,8 K2 = Y2 / 0,8 Y1, Y2 siehe Abschnitt 9-3 ■ Gesamte Änderung der Axialluft der Lageranordnung X-Anordnung Δ Ja = Δ Ja2 + Δ Ja1 O-Anordnung Δ Ja = Δ Ja2 - Δ Ja1 Diese Berechnungen ermöglichen die Bestimmung einer Ausgangsluft, um damit ein gewünschtes Betriebsspiel sicherzustellen. 141 RZ_Kap.14-17-DT 16.06.2005 9:01 Uhr Seite 142 17 9 Axialluft von Schrägkugel- und Kegelrollenlagern ■ Beispiel Lagerung mit zwei Kegelrollenlagern 32210 in O-Anordnung in einem Aluminiumgehäuse (Passung P7), Betriebstemperatur 80 °C: l = 240 mm D1 = D2 = 90 mm C2 - C1 = 8 · 10-6 mm/mm/°C Y1 = Y2 = 1,43 S1 = S2 = 0,0335 mittlerer Wert Δt = 60 °C te1 = te2 = 0,5 siehe Abschnitt 16-3-1 Δ Ja1 = 8 · 10-6 · 240 · 60 = 0,114 mm Änderung der Axialluft durch axiale Dehnung Δ Ja1 Änderung durch Veränderung des Presssitzes Außenring/Gehäuse Wälzlager 1 Temperatur, bei der der Presssitz Außenring/Gehäuse durch die Dehnung des Gehäuses aufgehoben wird Wälzlager 2 Δt01 = Δt02 = 0,0335 / ( 8 · 10-6 · 90 ) = 47 °C Δt > Δt01 et Δt02 Änderungen des Presssitzes mit der Temperatur ΔS1 = ΔS2 = 0,0335 Änderung der Axialluft durch Änderung des Presssitzes Außenring/ Gehäuse Δ Ja2 = ((1,43 / 0,8) · 0,5 · 0,0335) + (1,78 · 0,5 · 0,0335)) = 0,060 Δ Ja = + 0,060 -0,114 = -0,054 Gesamte Änderung der Axialluft der Lageranordnung Die nachfolgende Grafik zeigt die Änderung der Axialluft der Lageranordnung in Abhängigkeit von der Betriebstemperatur bei O- und X-Anordnung. O-Anordnung X-Anordnung ΔJa Änderung der Axialluft in ΔJa Änderung der Axialluft in μm 50 μm 150 10 20 30 50 60 ΔT Änderung der Temperatur in °C 100 ΔJ a 1 ΔJa 40 ΔJ a a2 ΔJ -50 ΔJ a 1 50 a2 ΔJ Änderung der Temperatur in °C -100 10 142 20 30 40 50 60 ΔT RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 145 Schmierung 18 145 – 157 Schmierung 145 – 156 18-1 Fettschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 – 153 18-1A 18-1B 18-1C 18-1D Eigenschaften von Schmierfetten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Fettauswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 – 151 Fettmenge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 – 153 18-2 Ölschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 – 156 18-2A 18-2B Schmiersysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 Ölmenge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 18-3 LubSolid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Schmierung 145 ;; RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 146 18 9 18 Schmierung Schmierung Definitionen Die Schmierung ist ein wesentlicher Faktor für die störungsfreie Funktion eines Wälzlagers. 70 % der Wälzlagerschäden sind auf Probleme mit der Schmierung zurückzuführen. Drehrichtung Last Die Schmierung soll einen Schmierfilm (Ölfilm) zwischen Wälzkörper und Laufbahn des Wälzlagers sicherstellen, um Verschleiss und Fressen durch direkten Metallkontakt zu verhindern. Dicke des Schmierfilms Darüber hinaus gewährleistet das Schmiermittel einen Schutz vor Korrosion und Verunreinigung von außen und, bei Öl, eine Kühlwirkung. Die Lebensdauer des Wälzlagers hängt direkt von der Leistungsfähigkeit des Ölfilms ab, die durch folgende Faktoren beeinflusst wird: - Art des Schmiermittels und Einsatzfähigkeit bei Temperatur, Drehzahl, ... - Last und Drehzahl des Wälzlagers Die Einflüsse der Schmierung auf die Lebensdauer können ermittelt werden (siehe Abschnitt 11-6). Hertzsche Pressung h ■ Wahl des Schmiermittels Ölschmierung Vorteile Nachteile 146 Fettschmierung - Gute Verteilung im Wälzlager - Gute physikalisch-chemische Stabilität - Kühlwirkung - Einfache Überwachung des Schmiermittels: Zustand und Menge - Sauberkeit der Maschine - leichter zu realisierende Abdichtung - Schutzwirkung - einfache Montage - leichte Handhabung - Verringerung oder Entfall von Zusatzschmierung - mögliche Verwendung von vorbefetteten Wälzlagern - Höhere Anforderungen an die Abdichtung - Bei längerem Stillstand schlechter Schutz vor Oxidation und Feuchtigkeit - Verzögertes Anlaufen, wenn ein separater Start des Ölkreislaufes vorab erforderlich ist - höherer Reibungsbeiwert als Öl - Wärmeableitung geringer - ein Fettwechsel (falls nötig) erfordert Demontage und Reinigung des Wälzlagers. - die Menge des Schmierfetts kann nicht überprüft werden. Daher muss immer eine Mindestmenge an Schmierfett vorhanden sein oder regelmäßig zum Ausgleich von Verlusten, Kontamination oder Alterung nachbefettet werden. σ1 σ1 σ2 σ2 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 147 18 9 18-1 18-1A Schmierung Fettschmierung Definitionen Eigenschaften von Schmierfetten ■ Schmierfett ist ein Produkt von dickflüssiger bis fester Konsistenz, das durch Dispersion eines Verdickungsmittels (Seife) in einem flüssigen Schmiermittel (Mineralöl oder synthetisches Öl) entsteht. Für bestimmte Merkmale können Additive enthalten sein. Die zunehmende Verwendung von fettgeschmierten Wälzlagern im Rahmen einer Lebensdauerschmierung macht das Schmierfett zu einem integralen Bestandteil eines Wälzlagers. Lebensdauer und Verhalten des Wälzlagers in unterschiedlichen Umgebungen hängen in wesentlichem Maße vom verwendeten Schmierfett ab. ■ Physikalisch-chemische Eigenschaften – Konsistenz - Klasse des NLGI (National Lubrication Grease Institute) entsprechend einem Penetrationswert im verarbeiteten Schmierfett (gemäß Testspezifikation ASTM/D217). - Bei Wälzlagern entspricht die Konsistenz normalerweise Klasse 2 oder 3. NLGI-Klasse Penetrationswert Konsistenz 0 1 385 - 355 340 - 310 dickflüssig sehr weich 2 3 295 - 265 250 - 220 weich mittel 4 205 - 175 halbfest Viskosität des Basisöls: normalerweise in cSt (mm2/s) bei 40 °C definiert. Dichte: etwa 0,9. Tropfpunkt: Temperatur, bei welcher der erste Topfen eines flüssigen Schmierfetts durch Erwärmen einer Probe fällt. Größenordnung: 180 °C/260 °C je nach Bestandteilen des Schmierfetts. Die maximale Betriebstemperatur des Schmierfetts liegt immer unter dem Tropfpunkt. ■ Funktionseigenschaften Die Einsatzbedingungen, denen Schmiermittel unterliegen (Walzen, Rühren), erfordern Spezialfette für Wälzlager, die nicht nur alleine auf Grund der physikalisch-chemischen Eigenschaften gewählt werden können. Das Forschungs- und Testzentrum von SNR führt kontinuierlich Prüfstandsversuche mit Wälzlagern zur Freigabe von Fetten durch, um das optimale Schmierfett für eine bestimmte Anwendung empfehlen zu können. Das Pflichtenheft für die Homologation umfasst folgende Basiskriterien: - Gebrauchsdauer bei Kugellagern - Gebrauchsdauer bei Rollenlagern - Wasserbeständigkeit - Verhalten bei hohen und niedrigen Temperaturen - Haftfähigkeit (Zentrifugieren) - Schwingungsbeständigkeit (falscher Brinelleffekt) - Verhalten bei hohen Drehzahlen usw. Schmierung Diese Kriterien werden entsprechend der vom Kunden gewünschten Aussagen ergänzt. Die Auswahl für eine Anwendung ist ein Kompromiss, der ausgehend vom vorliegenden Lastenheft ermittelt wird. 147 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 148 18 9 18-1B Schmierung Anwendung Wälzlager mit Abdichtung und Abdeckung sind ab Werk mit Fett vorgeschmiert. Bei anderen Wälzlagern muss die Befettung äußerst sorgfältig erfolgen, um die Leistungen des Wälzlagers nicht zu beeinträchtigen. ■ Befüllen mit Schmierfett Höchste Anforderung an Sauberkeit. Jede Verunreinigung im Schmierfett kann zu einem vorzeitigen Verschleiss des Wälzlagers führen. - Reinigen Sie die Umgebung des Wälzlagers sorgfältig. - Schützen Sie die Schmierfettbehälter vor Verunreinigung. - Die Verwendung einer Schmierfettkartusche gewährleistet Sauberkeit. Das Schmierfett muss möglichst dicht an die Funktionsteile des Wälzlagers (Laufbahnen und Wälzkörper) gelangen. - Lassen Sie das Schmierfett zwischen Käfig und Laufbahn des Innenrings eindringen, vor allem bei Schräglagern und Pendellagern. Notieren Sie für jedes Lager das Datum der gerade erledigten und nächstfälligen Schmierung und Art und Gewicht des Fettes. - Gehäuselager und Wälzlager mit Schmiervorrichtung - Reinigen Sie den Kopf des Schmiernippels. - Entfernen Sie alle Verunreinigungen. - Prüfen und reinigen Sie das Ventil der Fettpresse. - Pressen Sie das Fett hinein. - Achten Sie sorgfältig auf die Füllmenge. - Entfernen Sie alle 4 oder 5 Nachschmierungen das Altfett. - Bei kurzen Nachschmierintervallen sollten Sie eine Abführmöglichkeit für das Altfett vorsehen. - Gehäuselager und Wälzlager ohne Schmiervorrichtung - Reinigen Sie das Lager sorgfältig vor dem Öffnen. - Entfernen Sie das Altfett mit einem nichtmetallischen Spachtel. - Bringen Sie das Schmierfett von beiden Seiten zwischen die Wälzkörper. - Schmieren Sie Abdeckungen und Dichtungen. ■ Schmiervorrichtungen Manuelle Schmierung 148 Schmieren mit Fettpresse und Schmiernippel Automatische Schmiervorrichtung von SNR RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 149 18 18-1C Schmierung Fettauswahl ■ Die Auswahl des Schmierfetts hängt von der Kenntnis der Funktionsbedingungen ab, die möglichst genau fest- gelegt werden müssen: Temperatur, Drehzahl, Last, Umgebung, Schwingungen, spezifische Beanspruchungen der Anwendung. Treffen Sie die Wahl des Schmierfetts mit Ihrem Ansprechpartner von SNR. Die folgende Tabelle bietet einen groben Überblick. ■ Man unterscheidet zwei Betriebsbedingungen Normale Betriebsbedingungen SNR empfiehlt zwei Schmierfette für Wälzlager: - SNR LUB MS: für Lager in Maschinen, Landwirtschaftsmaschinen, Elektromotoren, Förderanlagen, Pumpen - SNR LUB EP: für stark belastete Wälzlager (Stahlindustrie, Baumaschinen) Spezielle Betriebsbedingungen Das Pflichtenheft der Anwendung muss in folgenden Fällen in enger Zusammenarbeit mit SNR analysiert werden: - Temperatur kontinuierlich über +120 °C oder unter -30 °C - Drehzahl höher als Grenzdrehzahl des Wälzlagers - feuchte Umgebung - Abschleuderung (drehender Außenring ) oder Vibrationen - schwaches Drehmoment - Vorhandensein von Kohlenwasserstoffen - radioaktive Strahlung, ... Die Viskosität des Basisöls ist für die Wirksamkeit der Schmierung sehr entscheidend. Das Diagramm Abschnitt 11-6 ermöglicht eine Überprüfung der Wirksamkeit der Schmierung für Ihre Anwendung. Die meisten üblichen Schmierfette sind untereinander mischbar. Sie sollten aber für optimale Ergebnisse ein Mischen vermeiden (unzulässig bei bestimmten Spezialfetten). Wälzlager mit Abdichtung und Abdeckung kann SNR vorbefettetet mit einem speziell für die Anwendung ausgewählten Fett liefern (vorbehaltlich der Abnahme von Mindestmengen). Schmierung 149 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 150 18 9 Schmierung ■ Fettauswahl nach Einsatzbedingungen Überwiegende Betriebsbedingung Grenzwerte Temperatur °C Normal -30 bis +120 Hohe Belastung -30 bis +110 Drehzahl < Grenzdrehzahl für das Wälzlager < 2/3 Grenzdrehzahl für das Wälzlager < 2/3 Grenzdreh-30 bis +130 zahl für das Wälzlager Allgemeine Empfehlung - Mineralöl - Herkömmliche Seife (Lithium, Calcium …) - Konsistenz: allgemein Klasse 2, Klasse 3 bei großen Wälzlagern oder mit spezieller Funktion - Nachlassen der Leistung ab 80 °C kontinuierlich; bestimmte Anwendungen können eine besser geeignete Wahl erfordern - Automobilsektor - Landwirtschaftliche Maschinen - Allgemeiner Maschinenbau - Förderanlagen - Elektrische Ausrüstung LUB MS LUB EP - Herkömmliche Seife mit mineralischem Basisöl von hoher Viskosität oder synthetischem Öl - Elektromotoren der Klasse E - Elektromotoren der Klasse F - Generatoren LUB HT ≤ 1/3 Grenzdreh-20 bis +180 zahl für das Wälzlager - Vollsynthetische Schmierfette - Schmierfette auf Basis von Silikonölen sind unter Last weniger verschleissfest - Ofenausrüstung - Elektromotoren der Klasse H - Kupplungen LUB THT < 1/5 Grenzdreh-20 bis +250 zahl für das Wälzlager - Synthetische Produkte, fest oder pastös - Schwer zu mischende Produkte - Ofenausrüstung - Ofenwagen Wenden Sie sich an SNR ≤ 2/3 Grenzdrehzahl für das Wälzlager - Basisöl mit sehr niedriger Viskosität - Luftfahrt Achten Sie auf den Fettrückhalt bei - Spezialmotoren Temperaturen über 80 °C. > GrenzdrehHohe Drehzahl -20 bis +120 zahl für das Wälzlager - Werkzeugmaschinenspindeln - Basisöl mit sehr niedriger Viskosität - Holzmaschinen - Textilspindeln Niedrige Temperaturen Feuchtigkeit bis -60 ≤ 2/3 Grenzdreh-30 bis +120 zahl für das Wälzlager Abschleuderung ≤ 2/3 Vibrationen Grenzdreh-20 bis +130 zahl für das drehender Wälzlager Außenring Verwendung im Lebensmittelbereich 150 Empfehlung SNR LUB - Ähnlich Universalschmierfetten mit - Stahlindustrie Hochdruckadditiven - Baumaschinen -20 bis +150 Hohe Temperaturen Beispiel für Anwendungen ≤ 2/3 Grenzdreh-30 bis +110 zahl für das Wälzlager LUB GV - Schmierfett mit üblicherweise starker Beimischung von Rostschutzadditiven - Waschmaschinen LUB MS - Schmierfett von stark haftfähiger Konsistenz (Klasse 2 oder 3) - Generatoren - Baumaschinen - Lose Riemenscheiben LUB VX - Lebensmitteltauglich - Nahrungsmittelindustrie LUB AL1 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 151 18 Schmierung ■ Eigenschaften des Sortiments SNR LUB MS EP GV VX THT AL1 Farbe Bernsteinfarben Zusammensetzung - Mineralöl - Minerali- Perfluor- Syntheti- Mineralöl - Diesteröl sches Verdicker- Hochdruck- sches Öl flüssigkeit - Lithiumseife additive - Lithiumseife Paraffin-Öl - Bariumseife - Lithiumseife - Teflon - Lithiumseife Viskosität Basisöl Konsistenz NLGI-Klasse Bernsteinfarben HT Hellbraun Hellgelb Hell Gelblich transparent Weiß - Mineralisches Paraffin-Öl - Komplexaluminiumseife 105 105 130 15 310 390 200 2 2 2 2 2 2 2 -30 +120 -30 +110 -20 +150 -60 +120 -20 +130 B TB B B B NR TB NR NR TB B B NR NR TB B B B TB NR TB TB B TB B B B B B TB B TB TB B NR NR NR TB NR NR NR Haftfähigkeit B B TB B TB TB B Schwaches Drehmoment B B B TB NR NR B Geräuschentwicklung B B B TB NR NR NR Rostschutz TB TB B TB B B B Chemische Beständigkeit NR NR NR NR NR TB NR Pumpbarkeit TB TB TB TB TB TB TB Betriebstemperatur °C Mittlere Lasten P<C/5 Hohe Lasten P>C/5 Niedrige Drehzahl n.Dm < 100 000 Hohe Drehzahl n.Dm > 100 000 Feuchtigkeit, Vorhandensein von Wasser Schwingungen, niedrige Amplitude Schwingungen im Stillstand Anmerkungen n.Dm TB B NR : : : : Achten Sie besonders auf: Die Lebens- die Menge dauer des Schmierfetts - die Wartung hängt von - die Nähe zu der Betriebs- Funktionstemperatur teilen ab. - die Rückhaltemenge des Schmierfetts -20 +220 -20 +250 TB B B TB TB B -30 +110 NR B NR B Schmierung Entspricht den Empfehlungen der US Food and Drug Administration, Klasse H1. Produkt aus der Drehzahl pro Minute und dem mittleren Durchmesser. sehr gute Leistung gute Leistung nicht empfohlen 151 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 152 18 9 18-1D Schmierung Fettmenge ■ Erstschmierung Die für eine ordnungsgemäße Funktion des Wälzlagers erforderliche Menge Schmierfett entspricht einem Volumen von etwa 20 % bis 30 % des freien Innenvolumens des Lagers. Größenordnung der Schmierfettmenge zur Befüllung eines offenen Wälzlagers G = 0,005 D · B G: Schmierfettmenge in Gramm oder cm D: Außendurchmesser des Wälzlagers in mm B: Breite des Wälzlagers in mm 3 Die Menge kann bei Lagern mit Öffnungen zur Entnahme von verbrauchtem Fett um 20 % erhöht werden. Ein Wälzlager, das sich sehr langsam dreht, kann voll befüllt werden, was bei stark verschmutzter Umgebung (Transportrollen, ...) zum Schutz beiträgt. Die Fettmenge muss unbedingt im Lager bleiben. Prüfen Sie, ob angrenzende Teile (Abdeckungen, Dichtungen) das Entweichen von Schmierfett begrenzen können. Wenn ein Freiraum angrenzt, muss dieser mit 50 % Schmierfett befüllt werden. Eine Prüfung der Fettmenge erfolgt, wenn sich die Temperatur des Wälzlagers bei 10 °C bis 30 °C über der Umgebungstemperatur stabilisiert hat, bzw. nach einer Übergangsperiode unter einer Stunde, während der die Temperatur einen höheren Wert aufwies. ■ Nachschmieren Schmierfristen Die folgende Tabelle nennt die Frist in Stunden abhängig von Wälzlagerart und Drehzahl. Basisschmierfrist in Stunden Kugellager Zylinderrollenlager Kegelrollenlager Pendelrollenlager Betriebsdrehzahl Grenzdrehzahl 152 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 153 18 Schmierung ■ Korrektur der Basisschmierfrist Die Basisschmierfrist (Fb) muss mit den Koeffizienten korrigiert werden, die in der folgendenden Tabelle aufgeführt sind. Zu berücksichtigen sind spezielle Betriebskonditionen gemäß folgender Gleichung: Koeffizient Bedingungen Höhe Fc = Fb · Te · Ta · Tt Wert des Koeffizienten Te Umgebung - Staub - Feuchtigkeit - Kondensation - mittel - stark - sehr stark 0,8 0,5 0,3 Ta Anwendung - mit Stößen - mit Schwingungen - mit vertikaler Welle - mittel - stark - sehr stark 0,8 0,5 0,3 Temperaturen 75 °C 75 °C bis 85 °C 85 °C bis 120 °C 120 °C bis 170 °C Tt 0,8 0,5 0,3 mit Standardfett 0,8 0,5 0,3 mit Hochtemperaturfett Korrigierte Basisschmierfrist in Stunden ■ Gewicht der Fettmenge In der nebenstehenden Tabelle kann der Koeffizient c nach der korrigierten Basisschmierfrist in Stunden abgelesen werden und mit der folgenden Gleichung die Fettmenge ermittelt werden. x. Ma P=D·B·c n. 276 Mi Schmierung 0,0028 Koeffizient C Beispiel Ein Wälzlager 22212 EA, befettet mit einem Standardschmierfett, bei einer Drehzahl von 1.500 U/min in staubiger Umgebung und 90 °C ohne weitere Lasten: Betriebsdrehzahl/Grenzdrehzahl = 1.500 U/min / 3.900 U/min = 0,38 Basisschmierfrist: Fb = 2.300 h Koeffizienten Te Ta Tt = 0,5 = 0,8 = 0,3 Korrigierte Basisschmierfrist Staub normal 90 °C c = 0,0028 Durchmesser D = 110 Breite B = 28 Gewicht der Fettmenge: P = 110 · 28 · 0,0028 = 9 Gramm Fc = Fb · Te · Ta · Tt = 2.300 · 0,5 · 0,8 · 0,3 = 276 Stunden 153 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 154 18 18-2 Schmierung Ölschmierung Definitionen Eine Ölschmierung wird normalerweise verwendet, wenn das Wälzlager in einem bereits mit Öl geschmierten Aggregat (z. B. Getriebe) eingebaut ist oder an eine Zentralschmierung angeschlossen werden kann, bei der das Öl auch als Kühlmittel verwendet wird. ■ Öltyp Grundlegende Öltypen für die Schmierung von Wälzlagern. Mineralöle Kommentar Standardverwendung Ester Synthetische Öle Perfluoralkylether Spezialverwendung normalerweise bei hohen oder niedrigen Temperaturen 0,9 0,9 1,9 80 - 100 130 - 180 60 - 130 hoch niedrig niedrig Stockpunkt -40 °C bis -15 °C -70 °C bis -30 °C -70 °C bis -30 °C Flammpunkt < 240 °C 200 °C bis 240 °C nicht entflammbar Oxidationsfestigkeit mittel gut hervorragend Thermische Stabilität mittel gut hervorragend gut zu prüfen gut 1 3 - 10 500 Dichte Index Viskosität Änderung mit der Temperatur Verträglichkeit mit Elastomeren Preisniveau ■ Viskosität Die Auswahl der Viskosität des Öls ist für die Wirksamkeit der Schmierung sehr entscheidend. Sie kann mit Hilfe des Diagramms Abschnitt 11-6 erfolgen. Das Diagramm zeigt, dass die Lebensdauer mit der Viskosität des Schmiermittels zunimmt. Diese Zunahme nimmt aber wieder ab, weil ein Schmiermittel mit höherer Viskosität zu einer höheren Betriebstemperatur des Wälzlagers führt. ■ Additive Am häufigsten werden Ultrahochdruck-, Verschleißschutz- und Rostschutzadditive verwendet. Die Wahl eines Additivs muss sehr sorgfältig erfolgen. Sie müssen sich beim Hersteller des Schmiermittels über etwaige Auswirkungen auf das Verhalten des Wälzlagers informieren. Ultrahochdruck - Schützt Metallflächen vor Mikroverschweißungen P>C/5 - Erforderlich bei hoch belasteten Wälzlagern Verschleißschutz - Reduziert den Verschleiß von metallischen Oberflächen durch Bildung einer Schutzschicht Rostschutz - Schützt metallische Oberflächen vor Korrosion ■ Verunreinigung Das Schmieröl muss sauber sein. Die Auswirkung von Verunreinigungen im Öl auf die Lebensdauer kann quantifiziert werden (siehe Abschnitt 11-5). ■ Spezialschmiermittel Bei bestimmten Anwendungen kann das Wälzlager durch die an der Einbauposition zirkulierende Flüssigkeit (Hydrauliköl, Diesel) befettet werden. In diesem Fall und bei allen hier angesprochenen Schmierungsproblemen wenden Sie sich bitte an SNR. 154 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 155 18 9 18-2A Schmierung Schmiersysteme ■ Ölbad Verwendung in geschlossenen und abgedichteten Aggregaten. Ölstand auf Höhe der unteren Wälzkörper der Wälzlager mit der niedrigsten Einbaulage. Mäßige Drehzahl, Wärmeableitung begrenzt ■ Verlustölschmierung Welle mit hoher Drehzahl Ölabführung erforderlich. ■ Spritzölschmierung Spritzen vor allem durch die Verzahnungen. Kanäle können das Öl zum Wälzlager leiten. Schmierung ■ Ölumlaufschmierung Eine Pumpe sorgt für einen konstanten Förderstrom und ein Reservevorrat sichert das Ansaugen beim Start. Das Öl kann in einem Wärmetauscher gefiltert und gekühlt werden, um eine bessere Leistung zu erzielen. Der Ölkreislauf kann intermittierend eingestellt werden. ■ Ölnebel Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Verlustölschmierung, aber mit niedrigem Verbrauch. Der Ölnebel steht unter Druck und erreicht alle Teile des Wälzlagers, verhindert das Eindringen von Fremdkörpern und gewährleistet die Kühlung. Verwendung für Präzisionswälzlager mit hoher Drehzahl. Nähere Informationen finden Sie im SNR-Katalog Hochpräzisionswälzlager für Werkzeugmaschinenspindeln. Wichtig: Die meisten Ölschmiervorrichtungen gewährleisten bei den ersten Umdrehungen keinen ausreichenden Ölfilm. Daher sollten neue Wälzlager nach dem Einbau unbedingt eingeölt werden. 155 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 156 18 9 18-2B Schmierung Ölmenge ■ Das folgende Diagramm zeigt Richtwerte für den sicheren Mindestförderstrom unter normalen Anwendungs- bedingungen für Wälzlager. Mindestölmenge in cm3/min. 300 200 100 50 40 30 20 10 5 4 3 2 1 10 20 50 100 Mittlerer Durchmesser des Wälzlagers in mm. 156 200 500 RZ_Kap.18-DT 16.06.2005 9:08 Uhr Seite 157 18 18-3 Schmierung LubSolid Definitionen Mangelnde Schmierung ist für 70 % der vorzeitigen Lagerausfälle verantwortlich. Mit LubSolid von SNR können Sie in vielen kritischen Anwendungsfällen die theoretisch ermittelte Lebensdauer in der Praxis erreichen und damit das volle Potential des Lagers ausschöpfen. Das Konzept besteht aus einer porösen Polymermatrix, die das freie Volumen des Lagers ausfüllt und somit bis zu vier mal mehr Ölvolumen als ein Fett enthalten kann. Für weitergehende Informationen kontaktieren Sie bitte Ihren Ansprechpartner bei SNR. Schmierung 157 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 159 Montage und Wartung 19 159 – 169 Ein- und Ausbau von Wälzlagern 160 – 164 19-1 Einbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 – 164 19-1A 19-1B 19-1C 19-1D 19-1E Allgemeine Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 Einbauvorgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 Einbau nach Anwärmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Einbau durch Presse (oder rückprallfreien Hammer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 Spannhülsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 19-2 Ausbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 – 164 19-2A 19-2B Ausbau mit Abziehwerkzeugen oder Presse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 Ausbau von Wälzlagern mit kegeliger Bohrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 20 Wartung 165 – 169 20-1 Überwachung und vorbeugende Wartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 20-2 Ursachen für vorzeitigen Lagerausfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 – 168 20-2A 20-2B 20-2C Untersuchung von beschädigten Wälzlagern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 Erscheinungsbilder von Lagerschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 Ursachen der Schäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 20-3 Aufbewahrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 20-3A 20-3B Verpackung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 Aufbewahrungsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 Montage und Wartung 159 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 160 19 9 19-1 19-1A Ein- und Ausbau von Wälzlagern Einbau Definitionen Allgemeine Hinweise ■ Sauberkeit Der Anwender muss ständig auf Sauberkeit achten. Jedes Fremdpartikel, das in das Wälzlager eindringt, führt zu einem schnellen Verschleiß. Wälzlager müssen vor Verunreinigungen geschützt werden, wenn sie vor dem Einbau in der Werkstatt gelagert werden. ■ Montageschutzmaßnahmen für Abdichtungen Schmieren Sie die Dichtflächen beim Einbau. Etwas Fett auf der Welle im Bereich der Dichtlippe und der Durchführung erhöht die Dichtwirkung und verringert das Beschädigungsrisiko. 19-1B Einbauvorgang - Prüfen Sie die Bezeichnung des Wälzlagers in Bezug auf die Einbauzeichnung, Spezifikationen und Einbauvorschriften. - Prüfen Sie die Abmessungen und Genauigkeit von Form und Lage der Sitze der Wälzlager nach den Empfehlungen und Spezifikationen von SNR. - Bereiten Sie vor dem Einbau das gesamte Material, die Teile und die erforderlichen Werkzeuge vor. Sorgen Sie für Sauberkeit. - Reinigen Sie alle Teile und Elemente im Umfeld des Wälzlagers sorgfältig und überprüfen Sie diese. - Nehmen Sie das Wälzlager erst kurz vor dem Einbau auf einer absolut sauberen Arbeitsfläche aus der Verpackung. - Ein Auswaschen des Wälzlagers ist nur in Ausnahmefällen zulässig. Das Wälzlager ist mit einem leichten Ölfilm, der mit nahezu allen Schmierstoffen kompatibel ist, vor Korrosion geschützt. - Führen Sie den Einbau des Wälzlager mit der gewählten Methode durch. - Schmieren Sie mit einem Spezialfett für Wälzlager entsprechend den vorliegenden Hinweisen. - Überprüfen Sie nach Einbau und vor endgültiger Inbetriebnahme die Funktion, um etwaige Fehler (ungewöhnliche Geräusche, Schwingungen, Temperatur, Luft, ...) festzustellen. ■ Gehäuse mit spezifischem Innendruck Bei bestimmten Anwendungen besteht ein Druckunterschied zwischen Gehäuse und Umgebung, der bestimmte Vorkehrungen beim Einbau erfordert. Wälzlager mit standardmäßig integrierter Abdichtung lassen keinen Druckunterschied zwischen den beiden Seiten des Wälzlagers zu, da die Dichtlippen nach außen bzw. innen gedrückt werden könnten und somit die Dichtwirkung herabgesetzt ist und Schmiermittel austreten kann. Nur vom Wälzlager unabhängige Dichtungen lassen einen Druckunterschied zu. Es handelt sich in erster Linie um Metall-Kunststoff-Dichtungen und mechanische Dichtungen. Bei starkem Druckunterschied verwendet man Spezialdichtungen, die vor allem an das Medium angepasst sind. Bestimmte Aggregate werden leicht mit Überdruck beaufschlagt, um eine Verunreinigung der Innenteile zu vermeiden. In diesem Fall wird eine berührungslose Abdichtung verwendet, um das Austreten von Luft zu erleichtern. 160 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 161 19 19-1C Ein- und Ausbau von Wälzlagern Einbau nach Anwärmung Wichtig: Ein Erwärmen mit offener Flamme ist auf keinen Fall zulässig. ■ Das Aufschieben eines erwärmten Wälzlagers auf die Welle ist durch die Aufweitung leicht machbar. Die Temperatur darf nicht zu hoch sein (maximal 130 °C), um die Eigenschaften des Stahls bzw. der inneren Bestandteile des Wälzlagers nicht zu verändern. Sie muss andererseits hoch genug sein, um eine ausreichende Aufweitung des Lagerringes für eine problemlose Montage durch vorübergehende Aufhebung der Preßpassung zu ermöglichen. ■ Die Erwärmungstemperatur hängt von der Abmessung, von der Passung und vom Werkstoff des Lagersitzes ab. Allgemein können die folgenden Temperaturwerte angewendet werden: Bohrungsdurchmesser Erwärmungstemperatur bis 100 mm 90 °C 100 bis 150 mm 120 °C ab 150 mm 130 °C ■ Folgende Erwärmungsmethoden zur Montage eines Wälz- lagers auf der Welle werden verwendet: Induktionserwärmung mit SNR-Geräten Die Induktionserwärmung ist die rationellste und sicherste Methode: - Sicherheit des Anwenders Es wird nur das zu erwärmende Teil erwärmt. Dies erleichtert die Handhabung und reduziert die Gefahr von Verbrennungen. - Kontrolle der Temperatur Die Temperatur wird mit einer integrierten Sonde überwacht. Die Ausgangsqualitäten des Wälzlagers bleiben somit vollständig bewahrt. - Entmagnetisierung Am Ende des Zyklus wird von der Elektronik des Geräts eine automatische Entmagnetisierung ausgelöst. Ölbad Öl und Behälter müssen sauber sein. Das Öl muss flüssig sein (beispielsweise Öl F). Lokal können höhere Temperaturen im Bad entstehen und das Wälzlager beschädigen. Daher muss zwischen Wälzlager und Boden des Behälters ein isolierender Träger vorhanden sein. Heizplatte Vermeiden Sie direkten Kontakt zwischen Wälzlager und Platte durch eine Unterlage, falls die Heizplatte nicht mit einer automatischen Regelung ausgestattet ist. Bei abgedichteten Wälzlagern muss die Unterlage auf jeden Fall verwendet werden. Montage und Wartung Abkühlen der Welle Der Einbau kann auch bei gekühlter Welle erfolgen, indem die Welle in einem Bad mit flüssigem Stickstoff (-170 °C) geschrumpft wird. 161 ; ; ; ;;;;;;;; ; ;; ; ; ;; ; ; ; RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 162 19 9 19-1D Ein- und Ausbau von Wälzlagern Einbau durch Presse (oder rückprallfreien Hammer) Belasten Sie den zu montierenden Ring. Auf keinen Fall darf die Schubkraft durch die Wälzkörper übertragen werden, da dadurch Abdrücke auf den Laufbahnen entstehen. Presse Presse Verwenden Sie ein Rohr oder eine Hülse, welche die Presskraft auf den Ring überträgt, der mit einem Presssitz eingebaut werden soll. Presssitz Innenring - Bei einem Presssitz auf der Welle und im Gehäuse verwendet man eine Hülse, die auf beide Ringe gleichzeitig einwirkt. Presse Die beiden Schultern befinden sich auf gleicher Ebene, um eine korrekte Positionierung des Wälzlagers zu ermöglichen. Rohr Scheibe - Diese Methode empfiehlt sich vor allem für den Einbau von Pendelkugellagern bzw. Pendelrollenlagern. Abstützung auf beiden Ringen Presssitz Innenund Außenring 19-1E Spannhülsen ■ Zwei Grundausführungen von Hülsen Spannhülse, am häufigsten verwendet Abziehhülse für den einfacheren Ausbau von großen Wälzlagern ■ Einbau von Pendelkugellagern oder Pendelrollenlagern Kugellager Überprüfen Sie während des Festziehens der Mutter folgende Punkte: - Leichtgängigkeit der Lagerdrehung - Leichtgängigkeit der Pendelbewegung des Außenringes Das Festziehen erfolgt bis ein leichter Widerstand bei der Pendelbewegung zu spüren, das Lager aber noch einwandfrei drehbar ist. Rollenlager Die Lufttabelle von SNR enthält die vorgeschriebene Luft und die Vorgehensweise bei der Überprüfung mit Fühllehren. 162 Presssitz Außenring 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 163 ; ;;; ;;; ; ; ; ; ;;; RZ_Kap.19-20-21-DT 19 19-2 Ausbau Definitionen ; ; ; ; ; 19-2A Ein- und Ausbau von Wälzlagern Ausbau mit Abziehwerkzeugen oder Presse ■ Kraftangriff direkt an dem auszubauenden Ring. Auf keinen Fall darf die Zugkraft durch die Wälzkörper übertragen werden. Abzieher ■ Wälzlager mit Presssitz auf der Welle Setzen Sie am Innenring an, um die Abzugskräfte nicht durch die Wälzkörper zu übertragen. Wenn Sie über keinen Abzieher verfügen, können Sie auch einen Schraubstock verwenden. Der Innenring liegt dabei auf einer Auflage oberhalb der Backen und die Welle liegt frei zwischen den Backen. Die Druckkraft wird durch ein Gewicht oder eine Presse ausgeübt. Spezielle Auflage oder Schraubstock Wenn das Wälzlager an einer Schulter sitzt, die höher als die Dicke des Rings ist, kann man es mit der nebenstehend abgebildeten Vorrichtung lösen. Anschließend kann an die Klemme der Abzieher angesetzt werden. Klemme ■ Wälzlager mit Presssitz im Gehäuse Ansetzen der Ausbaukraft an einer der beiden Seiten des Außenrings mit einer Hülse entsprechend der nebenstehenden Abbildung. ■ Wälzlager mit Presssitz auf Welle und im Gehäuse Das Wälzlager wird gemeinsam mit der Welle aus dem Gehäuse geschoben. Es wird nur der Außenring und nicht die Welle belastet. Die nebenstehende Abbildung stellt das Verfahren dar. Hierfür muss das Gehäuse von beiden Seiten zugänglich sein. Anschließend wird das Wälzlager von der Welle gelöst. Spezielle Auflage oder Schraubstock Montage und Wartung Spezielle Auflage oder Schraubstock 163 ;; ; ; RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 164 19 9 Ausbau von Wälzlagern mit kegeliger Bohrung ; 19-2B Bei Wälzlagern, die auf Spannhülsen montiert sind, müssen Sie die Mutter lösen und anschließend das Wälzlager über seinen Innenring abziehen. Wälzlager, die auf Abziehhülsen montiert sind, werden mit einer Abziehmutter abgedrückt. Große Wälzlager sind manchmal direkt auf die Welle mit konischem Lagersitz montiert (z. B. Walzenzapfenlager). In diesem Fall erfolgt der Ausbau mit Öldruck. Spezielle Bohrungen ermöglichen den Anschluss einer Hochdruckpumpe, die Öl zwischen Lagersitz der Welle und Innenring pumpt. Die elastische Dehnung ermöglicht ein Abziehen des Wälzlagers. 164 Ein- und Ausbau von Wälzlagern RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 165 20 20-1 Wartung Überwachung und vorbeugende Wartung Definitionen Im Allgemeinen erfordert ein Wälzlager im Betrieb keine Überwachungs- oder Wartungsarbeiten bis auf die planmäßige Nachschmierung. In bestimmten Anwendungen muss ein Ausfall des Wälzlagers aus Sicherheitsgründen (Raumfahrt, Belüftung im Bergbau, ...) oder wirtschaftlichen Gründen (Beschädigung der Maschine, Produktionsausfall) unbedingt vermieden werden. Daher müssen Überwachungs- und vorbeugende Wartungsmaßnahmen durchgeführt werden. Ein beginnender Wälzlagerschaden kann durch ungewöhnliche Vibrationen, Geräusche, Temperaturen oder Drehmomente festgestellt werden. Am häufigsten erfolgt eine Diagnose durch Schwingungsmessung. Die Diagnose kann akustisch (Abhören mit Stethoskop oder Metallstange) oder mit elektronischen Vorrichtungen (Frequenz- und Amplitudenmessung), die einen Alarm auslösen oder die Maschine anhalten, erfolgen. Die Wirksamkeit der Kontrollen hängt von Qualifikation und Erfahrung des Anwenders und von der Qualität des verwendeten Materials ab. Bei fettgeschmierten Wälzlagern ist auch die Temperatur ein guter Indikator für den Zustand des Wälzlagers. Die Häufigkeit der Kontrollen hängt von der gewünschten Zuverlässigkeit, dem Einsatz der Geräte und der internen Organisation im Unternehmen ab. Die Kontrollhäufigkeit muss die wahrscheinliche Lebensdauer des Wälzlagers berücksichtigen. 20-2 20-2A Ursachen für vorzeitigen Lagerausfall Definitionen Untersuchung von beschädigten Wälzlagern Die Untersuchung eines defekten Wälzlagers ist eine wertvolle Informationsquelle für Montage- und Betriebsbedingungen. Daher muss sie sorgfältig und methodisch durchgeführt werden: ■ Vor dem Ausbau - dokumentieren von Geräuschen Vibrationen erhöhter Temperatur Verlust von Schmiermittel Verschmutzung ■ Während des Ausbaus - Entfernen Sie Lagerdeckel, Dichtungen (ohne sie zu reinigen) und Schmierfett. Legen Sie alles an einer sauberen Stelle zur späteren Inspektion ab. - Notieren Sie das Anzugsdrehmoment der Lagermutter. - Notieren Sie axiale und radiale Lagerposition (Markierung an Innenring/Welle und Außenring/Gehäuse) und die Einbaulage. - Prüfen Sie die Passungen (Welle und Gehäuse). - Notieren Sie den Zustand der Lagersitze und der benachbarten Teile. Montage und Wartung ■ Nach dem Ausbau - Sichtprüfung Zerlegung des Wälzlagers Untersuchung der Einzelteile Analyse des Fettes, Prüfung auf Fremdkörper durch Waschen und Filtern 165 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 166 19 9 20-2B Erscheinungsbilder von Lagerschäden Abplatzen durch Ermüdung Rissbildung und Ablösen von Werkstoffteilen. Oberflächenschälung Schäden an der Oberfläche durch Ablösen von Metall. Heißlaufschäden Matte Zonen mit Materialaufwurf, dunkle Spuren von Überhitzung, Verformung der Wälzkörper, Mikroverschweißungen und Materialüberwalzung. Abdrücke durch Verformung Abdrücke von Kugeln oder Rollen (Linienberührung) entsprechend deren Abstand. Der Boden der Abdrücke ist glänzend, es sind noch Schleifspuren zu erkennen. Der Werkstoff ist nicht verschlissen, sondern eingedrückt. Abdrücke durch Wälzkörperabrieb Die Eindruckstellen können mit dem Wälzkörperabstand übereinstimmen. Der Werkstoff wurde durch Schwingungen des Wälzlagers im Stillstand abgetragen. Verschleiß Allgemeiner Verschleiß von Wälzkörpern, Laufbahnen und Käfigen. Graue Färbung (durch Abriebverunreinigung). 166 Wartung RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 167 20 Wartung Krater und Rillen Krater mit scharfen Kanten oder fortlaufende parallele Riffelung. Verursacht durch Durchfluss von elektrischem Strom. Stöße, Risse, Brüche Starke Stöße, Ablösung von Werkstoff an der Oberfläche, Risse, Brüche der Ringe. Kontaktkorrosion Rötliche oder schwarze Verfärbung der Anlageflächen des Wälzlagers, in der Bohrung oder am Außendurchmesser. Korrosion Lokale oder allgemeine Oxidation an den Innen- oder Außenflächen des Lagers. Verfärbung Verfärbung der Laufbahnen oder Wälzkörper des Wälzlagers: Überhitzung des Korrosionsschutzmittels Montage und Wartung Schäden an Käfigen Verformung, Verschleiß, Bruch. 167 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 168 20 9 20-2C Wartung Ursachen der Schäden Folgende vier Hauptursachen können für Lagerschäden genannt werden: ■ Unsachgemäßer Einbau - Mangelhafte oder ungeeignete Vorgehensweise und Geräte Verunreinigung Gewalteinwirkung Wälzlageraufnahme schlecht angefertigt: Wellen und Gehäuse außerhalb der Toleranz, schlechte Schmierstoffzufuhr, Fluchtungsfehler ■ Betriebsbedingungen - unbeabsichtigte oder bewußte Überlastung Schwingungseinwirkung unter Drehzahl oder im Stillstand überhöhte Drehzahlen Wellendurchbiegung ■ Umgebungsbedingungen - zu hohe oder zu niedrige Umgebungstemperatur - Stromdurchfluss - Verunreinigung durch Wasser, Staub, chemische Produkte, Textilfasern, ... ■ Schmierung - Wahl des falschen Schmiermittels - falsche Qualität - Wartungsintervalle zu lang Lagerschäden können eine oder mehrere Ursachen haben. Die nachfolgende Tabelle fasst diese zusammen und ermöglicht dem Anwender, die wahrscheinliche Ursache zu ermitteln. Das technische Handbuch „Ursachen für vorzeitigen Verschleiß von Wälzlagern“ von SNR beschreibt und illustriert genau das Erscheinungbild, die Ursachen und Abhilfemöglichkeiten für verschiedene Lagerschäden. Für eine detaillierte Überprüfung sollten Sie sich an SNR wenden. r e rp ö dk rn pe g un üd m Er EINBAU mangelnde Sorgfalt Schläge Fehler an Gehäuse oder Lagersitz Zu enge Passung Zu lose Passung Fluchtungsfehler BETRIEBSBEDINGUNGEN Überlastung Vibrationen überhöhte Drehzahl UMGEBUNG Zu niedrige Temperatur Stromdurchfluß Wassereintritt Eindringen von Staub SCHMIERUNG ungeeignete Schmierung Zu wenig Schmiermittel Zu viel Schmiermittel 168 en W b ie br ra pe ör e ck h rc du ch ru em Fr se -B is -R h ä en en zk ü rc fd n ch ng äl fig ng dr du io au W ru bs in Kä nu n e i a n E os h i e r e n l e c k m l r g i r e a ch ar ng n iß ko un n ch du - R gm rs io ru le kt tz lä de ie se a os er en rf ta ch la ä l r t k r s s e n r p r h h a u e r b a Sc Sc Ko Kr Fr O Ab Ko Sp Ve M en Ursache z äl n ge n lu r kö RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 169 20 20-3 Wartung Aufbewahrung Definitionen Wälzlager müssen in geeigneten Räumen gelagert werden. Um die Ursprungseigenschaften zu bewahren, müssen bestimmte Regeln eingehalten werden. 20-3A Verpackung ■ Die Wälzlager werden von SNR optimal geschützt und verpackt: - Der Zusammenbau erfolgt unter klimatisierten und staubfreien Bedingungen. - Ein Korrosionsschutzmittel, das mit allen gängigen Schmierstoffen kompatibel ist, wird sorgfältig aufgebracht. - Eine öldichte Schutzverpackung trägt ebenfalls zum Rostschutz bei. - Der Verpackungskarton vervollständigt den Schutz. Das Wälzlager muss in der Originalverpackung gelagert und erst zum Zeitpunkt seines Einbaus ausgepackt werden. 20-3B Aufbewahrungsbedingungen ■ Aufbewahrungsraum Allgemeine Aufbewahrungsbedingungen: normale Sauberkeit, Staubfreiheit und keine korrosive Umgebung, empfohlene Temperatur: 18 °C bis 20 °C, maximale relative Feuchtigkeit: 65 %. Bei außergewöhnlichen klimatischen Bedingungen ist eine spezielle Verpackung erforderlich (tropentaugliche Verpackung). Holzregale sind zu vermeiden. Halten Sie zum Boden, zu Wänden und Heizungskanälen einen Abstand von mindestens 30 cm ein. Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht. Lagern Sie die Schachteln flach. Im Stapel nicht übermäßig belasten. Verpackte Lager so einordnen, dass die Lagerbezeichnung frei sichtbar ist. ■ Aufbewahrungsdauer Die einheitliche Standardverpackung von SNR-Wälzlagern gewährleistet unter normalen Innenraumbedingungen eine lange Konservierungsdauer. Die Verpackung darf aber weder geöffnet noch modifiziert oder beschädigt werden. Die Konservierungsdauer läuft ab dem Datum, das auf der Verpackung angegeben ist. Bestimmte Verpackungen für OEM-Lieferungen sind an eine schnellere Verwendung der Produkte angepasst und ermöglichen keine so lange Aufbewahrungsdauer. Montage und Wartung 169 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 171 Anhang und Index 21 21-1 21-2 21-3 21-4 171 – 177 Anhang und Index 172 – 177 Formblatt zur Berechnung der Lebensdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 – 173 Wälzlagernormen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 Verzahnungskräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 – 176 Index der wichtigsten verwendeten Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 Anhang und Index 171 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 172 21 9 21-1 Anhang und Index Formblatt zur Berechnung der Lebensdauer Definitionen Diagramm zur Berechnung der Lebensdauer Kugellager Parameter Drehzahl (U/min) n Rollenlager Lebensdauer L10 Lasten C P 106 Umdreh. C3 P Stunden () Parameter Drehzahl (U/min) n Lebensdauer L10 Lasten C P 106 Umdreh. C 10/3 P Stunden ( ) 20 200 20 200 30 300 30 300 400 40 500 50 1000 100 40 1 1 50 5 100 2 200 10 4 400 500 5 6 7 8 9 10 1000 2 2000 200 50 3000 300 100 4000 5000 400 500 3 300 1 200 300 400 500 1000 20000 2000 5000 30000 3000 10000 40000 4000 5000 5 1000 10 3 50 3000 4 100 4000 5000 5 200 300 400 500 7 1000 2000 400 500 2000 6 10000 1 8 9 10 10000 1000 20000 15 3000 20 4000 5000 30 10000 20000 30000 50000 15 3 200000 6 172 10000 40000 50000 10000 100000 30 L10 = (C/P) 10 in Umdrehungen 30000 20 100000 20000 5000 3 6 L10 = (C/P) 10 / (60 · n) in Stunden 100000 20000 200000 10/3 6 L10 = (C/P) 10 in Umdrehungen 10/3 L10 = (C/P) in Stunden 6 10 / (60 · n) Verwendung des Diagramms: Das Wälzlager wird durch die Tragzahl C definiert Die äquivalente Radiallast ist P Die Drehzahl ist n Verwendung des Diagramms: Das Wälzlager wird durch die Tragzahl C definiert Die äquivalente Radiallast ist P Die Drehzahl ist n Bei n = 1.000 U/min und C/P= 7 erhält man: Bei n = 5.000 U/min und C/P= 11 erhält man: L10 = 340 Millionen Umdrehungen oder L10 = 5.700 Stunden L10 = 3.000 Millionen Umdreh. oder L10 = 10.000 Stunden RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 173 21 Anhang und Index ■ Vereinfachtes Anwendungspflichtenheft - radial: Belastungen des Wälzlagers Drehzahl Solllebensdauer Wälzlagerabmessungen Newton axial: n: Newton U/min Stunden mm Bohrung d = - Betriebstemperatur - Schmiermittel – Viskosität bei Betriebstemperatur - Verunreinigungsgrad Filtration 20μm Bezeichnung Außendurchmesser D = mm Breite B = θ= Viskosität = mm Filtration 60μm leichte Verunreinigung Filtration 80μm mittlere Verunreinigung - Fluchtungsfehler des Wälzlagers °C cSt starke Verunreinigung D= ° ‘ ‘’ ■ Parameter des ausgewählten Wälzlagers Listen der Standardwälzlager - Symbol SNR-Wälzlager - dynamische Tragzahl - Lastfaktoren radial axial - Äquivalente Belastung C X siehe Seite 99 Y P = X · Fr + Y · Fa C X Y P = = = = ■ Berechnung der Lebensdauer L10 = ( C/P ) p · 10 6/ 60 n in Stunden Nominelle Lebensdauer - Nominelle Lebensdauer L10 = L10 siehe Grafik Seite 172 p = 3 bei Kugellagern p = 10/3 bei Rollenlagern Korrigierte Lebensdauer - Koeffizient Koeffizient Koeffizient Koeffizient Koeffizient Zuverlässigkeit Werkstoff Schmierung Verunreinigung Temperatur - Korrigierte Lebensdauer a1 a2 a3 lub a3 pol a3 temp Seite: 102 a2 = 1 bei Standardwälzlagern Seite: 107 Seite: 104 Seite: 108 a1 a2 a3 lub a3 pol a3 temp L10a L10a = L10·a1·a2·a3lub·a3pol·a3temp L10a = = = = = = Zuverlässigkeit für eine bestimmte Betriebsdauer - Zuverlässigkeit - Ausfallwahrscheinlichkeit F D Seite: 102 Solllebensdauer: F D = = Co Xo Yo Po fs = = = = = Anhang und Index Unterschiedliche Funktionsbedingungen - Statische Tragzahl - Statische Lastfaktoren radial axial - Äquivalente statische Belastung - Sicherheitsfaktor Co Xo Yo Po fs siehe Listen der Standardwälzlager siehe Seite: 99 Po = Fr oder Po = Xo · Fr + Yo · Fa fs = Co / Po 173 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 174 21 9 21-2 Anhang und Index Wälzlagernormen Definitionen Inhalt ISO ISO 5593 AFNOR NF-E 22 350 Kugel- und Rollenlager (mit Ausnahme von Kegelrollenlagern und Axiallagern) Kegelrollenlager Lagereinsätze für Gehäuselagereinheiten Axiallager Nut für Sicherungsring Sicherungsringe Exzentrischer Sicherungsring Spannhülsen Muttern und Sicherungsbleche Lagergehäuse Guß- und Blechgehäuse für Lagereinsätze ISO 15 NF-E 22 315 ISO ISO ISO ISO ISO ISO ISO ISO ISO ISO Kantenabstände ISO 582 NF-E NF-E NF-E NF-E NF-E NF-E NF-E NF-E NF-E NF-E NF-E NF-E - Präzision Definitionen Alle Wälzlagertypen Axiallager ISO 1132 ISO 492 ISO 199 NF-E 22 317/337 NF-E 22 335 NF-E 22 321 - Luft Radiallagerluft ISO 5753 NF-E 22 336 - Dynamische Tragzahl und Lebensdauer ISO 281/1 NF-E 22 392/394 - Statische Tragzahl (oder statische Basiskapazität) ISO 76 NF-E 22 391 - Bezeichnungen - Abmessungen 174 Normen 355 9628 104 464 464 3145 113/1 2982 113/2 3228 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 330 304 320 302 303 305 308 306/307 309 304/305 313/314 301 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 175 21 Anhang und Index Verzahnungskräfte Definitionen 21-3 T Umfangskraft C Dp zu übertragendes Drehmoment Teilkreisdurchmesser der Verzahnung S A Normalkraft Axialkraft T = 2C / Dp ■ Geradverzahntes Stirnrad α = Eingriffswinkel S = T tanα α = Eingriffswinkel S = T tanα / cosγ γ = Schrägungswinkel A = T tanγ ■ Schrägverzahntes Stirnrad ■ Kegelradverzahnung Anhang und Index Anhang und Index T = Tp = Tc α = Eingriffswinkel Sp = – Ac = T tanα cosθ θ = Kegelwinkel Ap = – Sc = T tanα sin θ 175 RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 176 21 9 Anhang und Index ■ Hypoidverzahnung Dp = Teilkreisdurchmesser Dc = Teilkreisdurchmesser L des Kegelritzels des Tellerrades = Breite der Verzahnung Dp = mittlerer Durchmesser des Kegelritzels Dc = mittlerer Durchmesser des Tellerrades Tp = Umfangskraft Tc = Umfangskraft des Kegelritzels des Tellerrades Tc =Tp = 2 C / Dp α = Eingriffswinkel γp = Schrägungswinkel des Kegelritzels γc = Schrägungswinkel des Tellerrades (γp = γc bei kegeligen Paaren mit gerader oder schräger Verzahnung) βp = Kegelwinkel des Kegelritzels βc = Kegelwinkel des Tellerrades Drehrichtung des Ritzels: (von der Basis des Kegels in Richtung des höchsten Punktes aus gesehen) + entgegen dem Uhrzeigersinn - im Uhrzeigersinn (Beispiel für Schrägung nach links) Richtung der Schrägung Drehrichtung des Ritzels nach rechts - Trennkraft Axialkraft Ritzel (entfernt sich vom Rad) Ritzel (nähert sich dem Rad) T Sp= p · (tanα cosβp + sinγp sinβp) cosγp T Ap= p · (tanα sinβp - sinγp cosβp) cosγp oder Rad (nähert sich dem Ritzel) nach links + nach rechts + T Sc= c · (tanα cosβc - sinγc sinβc) cosγc Ritzel (entfernt sich vom Rad) T Sp= p · (tanα cosβp - sinγp sinβp) cosγp Rad (entfernt sich vom Ritzel) T Ac= c · (tanα sinβc + sinγc cosβc) cosγc Ritzel (nähert sich dem Rad) T Ap= p · (tanα sinβp + sinγp cosβp) cosγp oder Rad (nähert sich dem Ritzel) nach links 176 - T Sc= c · (tanα cosβc + sinγc sinβc) cosγc Rad (entfernt sich vom Ritzel) T Ac= c · (tanα sinβc - sinγc cosβc) cosγc RZ_Kap.19-20-21-DT 16.06.2005 15:32 Uhr Seite 177 21 9 21-4 Anhang und Index Index der wichtigsten verwendeten Variablen Definitionen Symbol Beschreibung Einheit a1, a2, a3, … α B C C C0 Ce C0e Korrekturkoeffizienten zur Ermittlung der modifizierten Lebensdauer Berührungswinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Breite des Innenrings des Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Breite des Außenrings des Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . dynamische Tragzahl des Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . statische Tragzahl eines Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . äquivalente dynamische Tragzahl eines Lagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ° mm mm N N N D Dw d e fc fs Fa Fr Ja Jr Jrm i l L10 n P P0 T X X0 Y Y0 Z äquivalente statische Tragzahl eines Lagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Außendurchmesser des Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittlerer Durchmesser des Wälzkörpers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bohrungsdurchmesser des Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grenzwert für Fa/Fr zur Auswahl des Lastfaktoren Koeffizient zur Berechnung der dynamischen Tragzahl Sicherheitsfaktor Axiallast auf das Wälzlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Radiallast auf das Wälzlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axialluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Radialluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N mm mm mm Radialluft nach der Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anzahl der Reihen von Wälzkörpern effektive Länge des Linienkontaktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nominelle Lebensdauer Drehzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . äquivalente dynamische Radiallast des Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . äquivalente statische Radiallast des Wälzlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nennbreite eines Kegelrollenlagers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . dynamischer Radiallastfaktor mm N N mm mm mm U/min N N mm statischer Radiallastfaktor dynamischer Axiallastfaktor statischer Axiallastfaktor Anzahl der Wälzkörper Anhang und Index 177