SALZBURGlife Die schöne, heile Welt des André Rieu
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SALZBURGlife Die schöne, heile Welt des André Rieu
16 SA L Z B U R G life F R E I T A G, 2 0 . FE B R U A R 2 009 17 Die schöne, heile Welt des André Rieu Tournee. Mit schlichten Ohrwürmern und schmalzigem Charme zieht André Rieu durch die Welt. Jubelnde Fans hat er überall, auch in Salzburg. THOMAS HÖDLMOSER Fotokünstler Eric Valli mit Karin Rehn-Kaufmann. Bild: SN/KOLARIK Eric Valli in der Leica Galerie SALZBURG-STADT (SN). Zur Vernissage des Fotografen Eric Valli lud Donnerstag Karin Rehn-Kaufmann in die Leica Galerie. Bekannt ist der Fotograf, der am liebsten an den Salzseen des Himalaya tätig ist, nicht nur durch seine atemberaubenden Landschafts- und Peoplebilder, sondern er fotografierte auch die Werbelinie des letzten Hermés-Katalogs. SALZBURG (SN). Gleich am Beginn fühlt man sich in den Musikantenstadl versetzt: Ein fröhliches Orchester marschiert am Mittwochabend in die Salzburgarena ein. Die Geigerinnen in ihren zuckerlrosafarbenen Glitzerkleidern lächeln nach links und rechts, die Bläser winken mit ihren Trompeten und Hörnern. Auf der Bühne wartet derweil der Maestro, André Rieu – unübersehbar, wird doch der verträumte Blick des geigenden Holländers zeitgleich auf zwei Leinwände übertragen. Und dann geht er schon los, der Ohrwurm-Reigen, mit dem Rieu und sein Orchester täglich in einer anderen Stadt ihr Fanpublikum erfreuen. My Fair Lady, Carmen, Tosca, Strauß, Lehár: Hier wird nur massentaugliche Kost serviert. Und die kommt stets glatt und flach daher. Wie man einen Wiener Walzer spielt, haben die Damen und Herren im Orchester offenbar noch nie gehört. Die Begleitung ist monoton, die Tempiwechsel sind beliebig, die Zäsuren deplatziert. Und Rieus Talent als Geiger kann man bestenfalls mittelmäßig nen- nen. Aber der holländische „Zaubergeiger“ ist ohnehin kein Fall für den Musikkritiker, eher für den Musiksoziologen, bestimmt aber für die Unterhaltungsindustrie. Rieu ist Karl Moik, Helmut Lotti und Hansi Hinterseer in einem. Unaufhörlich schmeichelt er seinen Fans („Man hat mir gesagt, in Salzburg lebt das musikalischste Publikum der Welt“) und unterhält sie mit Plattitüden. „Die Musik ist doch das Allerschönste, was wir haben“, sagt Rieu. Und: „Wo man singt, da lass’ Dich ruhig nieder. Böse Menschen singen keine Lieder.“ Er erzählt, wie er mit einer Handvoll Musikern vor 30 Jahren begonnen hat und wie schön es doch ist, eine „Heimat“ zu haben. Dazu gibt es Schnul- zen und Evergreens ohne Ende. „Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n“, singen seine drei Tenöre, und eine seiner bildhübschen Solistinnen erweicht die Herzen der Zuhörer mit Celine Dions „My heart will go on“. Einmal erkling das schwermütige „Wolgalied“ aus Lehárs „Zarewitsch“, ein andermal Beethovens „Ode an die Freude“ und mittendrein „Ich bin der Anton aus Tirol“. Es ist ein sonderbarer Mischmasch aus allem, was ins Ohr geht, aber immerhin ein perfekt inszenierter. Auf der Riesen- leinwand hinter der Bühne erfreuen – auf die jeweilige Nummer abgestimmt – rote Rosen oder friedliches Himmelblau das Auge. Eine seiner geigenden Orchesterschönheiten wurde geschickt so hinter Rieu platziert, dass beide via Bildschirm den Zuhörern ihr Dauerlächeln schenken können. Solcherart bedient man das Bedürfnis des Publikums nach Ablenkung, nach simpler, purer, anspruchsloser Schönheit. Hier gilt es nicht der Kunst, sondern der Unterhaltung zu dienen. Und dem Kommerz, wie sich in der Pause zeigt, wenn DVDs, T-Shirts und Kaffeetassen mit dem Konterfei des Meisters verkauft werden. Rieu trifft den Geschmack weiter Kreise. Auch in der Salzburgarena schunkeln und tanzen seine Anhänger und bei „Lustig ist das Zigeunerleben“ summen sie kräftig mit. Am Schluss, beim Radetzkymarsch, regnet’s dann noch bunte Luftballons herab und beim fröhlichen Zerplatzen knallt es wie zu Silvester. Und für die Fans, die sich zu guter Letzt vor der Bühne drängen, um dem Idol zu huldigen, gibt es als Draufgabe noch „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier.“ Rieu grinst hartnäckig bis zum Schluss. Die Leute freut es. So beglückend kann Unterhaltung sein, so heil die Welt, so schön das Leben – dank André Rieu. Walter Greisberger, Paul Ehgartner. Claudia u. Karl Bruckmoser (Audi). Hauptsache die Musik geht ins Ohr: André Rieu. Bilder (4): SN/KOLARIK Neues Atelier Eine illustre Runde von Wirtschaftsbossen, Models und Künstlern traf sich Dienstag zur Eröffnung des neuen Ateliers der Salzburger Fotografin Monique Wernbacher (im Bild mit Fritz Hinterberger, Chef von Derendinger Austria). Weiter gesehen: Konsul Nicola Frisardi, Confiserie-König Norbert Fürst, Komponist Fabio Buccafusco, Managerin WaltraudWinkler-Rieder. Bild: SN/PONGRUBER Branddirektor Eduard Schnöll und Gattin Lydia genossen den Abend. Angenehmer Dienst für die Polizei: „Rhetorisch von Obama lernen“ Brigitte Maria Gruber, Leiterin der Fachakademie Schloss Mondsee, Lektorin an der Fachhochschule Hagenberg (2. v. l.) referierte Mittwoch beim Managementclubabend im Plenarsaal der Wirtschaftskammer zum Thema „Yes we can – Was wir rhetorisch von Barack Obama lernen können.“ Zugehört haben unter anderen Anton Bucek (Vorsitzender MC), Brigitte Perl (Club Frau in der Wirtschaft), Mario Mairhofer (Restaurant Wiff, alle oben) sowie Johann Georg Gmachl, (Weißbierbrauerei), Heiner Raschhofer (GF Raschhofer Gastronomie) und Kurt Pipal (Direktor Casino Kleßheim). Bilder (2): SN/ANDREAS KOLARIK