Christine Spranger stellt sich vor
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Christine Spranger stellt sich vor
Der Sheltiefreund – Ausgabe SF78 Christine Spranger stellt sich vor Schon als Jugendliche habe ich viel Zeit mit Hunden verbracht: Ich war mit dem Schäferhund/ Jagdhund-Mix meines Opas regelmäßig in einer Hundeschule und nahm mit am „Breitensport“ teil - eine Mischung aus Obedience und Agility würde man das heute nennen. Den Pudel unseres gehbehinderten Nachbarn führte ich ebenfalls regelmäßig aus. So hatte ich Umgang mit Hunden, ohne selber einen zu halten. Ich suchte ein Jahr lang intensiv nach der Rasse, die am ehesten für uns geeignet war, zumal unsere Familie auch auf zweibeiniger Ebene wuchs und ich wegen der Kinder zu Hause blieb. Nach einigem Hin und Her sollte es dann ein Sheltie werden: lieb zu Kindern, Katzen, klar im Kopf mit den Pferden (deren Herde auch anwuchs) und möglichst ohne Jagdtrieb. Meine deutschlandweite Suche führte mich letztendlich nur 4 km weiter, zur Familie Führer mit den „Shelties vom Heidegarten“, die mich rundum überzeugten. Als dann der erste Wurf da war, verliebte ich mich gleich in die 4 Tage alte Hündin Zahira Zuckerfee und auch wenn so eine frühe Auswahl nicht unbedingt vernünftig sein mag, war ich nicht mehr von ihr abzubringen. Sie stellte sich dann auch als unser gewünschter Traumhund in zobel-weiß heraus. Eine Seele von Hund, vor Allem im Umgang mit unseren kleinen Kindern und schön noch dazu. Frau Führer meinte immer wieder, wir sollten sie doch mal decken lassen, obwohl sie eigentlich „nur“ ein Familienhund sein sollte. Mit der Zeit wuchs jedoch der Wunsch, Nachwuchs von ihr behalten zu können. Unsere Stammhündin Zahira Zuckerfee Mit 16 kaufte ich dann mein erstes Pferd und dabei blieb es bezüglich der Tiere auch während der Schulzeit, der Ausbildung und im Berufsleben. Unser Haus auf dem Land fand ich mit meinem Mann Hilmar, wo wir zu meinem Pferd ein weiteres holten und den Pferden und Katzen endlich auch ein Hund folgen sollte. Je mehr ich mich mit dem Thema Züchten beschäftigte, umso mehr wurde mir klar, dass wir das nur über den VDH (Verband für das deutsche Hundewesen, Anm. der Red.) machen wollten. Wir hatten ja noch keine jahrzehntelange Erfahrung, und so durchliefen wir mit Zahiradas ganze Prozedere für ihre Registerpapiere im VDH. |1 Seit 2011 sind wir nun mit unserem Zwinger „Shelties vom Ponyhügel“ eingetragen, der erste Wurf kam aber erst im Jahr 2012. Im Moment haben wir gerade den vierten Wurf, der aber komplett ausziehen wird, denn wir können ja nicht immer einen Welpen behalten. Mit ihren Töchtern Alice und Bei der Auswahl der Rüden nehme ich mir immer sehr viel Zeit, durchforste die Daten möglicher Rüden, schaue mir ihre Ahnentafeln an, lese Infos zu ihrem Charakter und schaue natürlich auch auf ihre Gesundheitswerte. Letztlich versucht man ja immer, kleine „Mängel“ auszugleichen, aber auch der Typ des Hundes muss gefallen und passen. Wir hatten Würfe mit rein englischen Linien, aber auch schon Mischungen mit einem Anteil amerikanischer Linien, die ich auch sehr schön finde. Am besten finde ich es, wenn man den Rüden vorab schon persönlich kennen lernen kann, aber das ist nicht immer möglich. Zum Glück gab es bei den Geburten bisher noch keine größeren Probleme. Manchmal war ich sehr ungeduldig, wenn es zwischen zwei Welpen länger dauerte. Des Öfteren musste ich schon mal den Schleim aus den Näschen reiben oder abnabeln. An sich sind unsere Hunde sehr instinktsicher und könnten das alles auch ohne mich. Bonnie erfüllte sich unser Wunsch, von ihr Nachwuchs behalten zu können und inzwischen erfreuen wir uns in unserem Rudel schon an ihrer Enkelin Chérie: Mit der Auswahl der passenden Familien geben wir uns viel Mühe. Wir haben das ganze Jahr über Besuch von Welpen-Interessenten, die uns und unsere Hunde kennen lernen möchten. Die meisten lassen sich danach auf unsere Liste für einen bestimmten Wurf schreiben. Wenn die Zeit der Geburt naht, melde ich mich bei allen wieder und erkundige mich, wer immer noch Interesse hat. Sind die Kleinen geboren, versorge ich die Interessenten in den ersten beiden Wochen regelmäßig mit Infos, Bildern per Mail oder Telefon, bevor die ersten Besucher kommen dürfen. Suchen sich zwei Familien den gleichen Welpen aus, fällt die Wahl immer schwer. Wir haben aber bisher jedes Mal die richtige Familie finden können. Wer in einem Wurf keinen Welpen bekommen konnte, wird im nächsten Wurf bevorzugt gefragt, so dass wir früher oder später immer alle glücklich ma- Der Sheltiefreund – Ausgabe SF78 chen konnten. Da wir eher eine kleine Zucht sind, haben wir natürlich nicht immer Welpen, dafür aber viel Zeit für die einzelnen Welpen und ihre Familien. gewohnt, alleine spazieren zu gehen und auch im Feld laufen gelassen zu werden. Das hilft ihnen im neuen Zuhause immer sehr beim Eingewöhnen. Ich würde einen Sheltie etwa bis zum 3. Monat als „Welpen“ bezeichnen, danach wird er schon mehr und mehr zum „Hundekind“, immer selbstständiger und größer. Unsere Hunde haben teilweise sehr unterschiedliche Charaktere, aber natürlich ist jeder auf seine Art liebenswert. Unsere Stammhündin Zahira ist z.B. sehr ruhig und verschmust, dreht nur beim Ballspielen auf. Ihre Tochter Alice dagegen ist sehr temperamentvoll und führt das kleine Rudel an. Zahiras Tochter Bonnie ist zwar wiederum im Schatten von Alice eher ruhig, bewacht das Rudel aber am besten. Alice ist sehr gehorsam und geht auch mit den Kindern in Vorführwettbewerbe, Bonnie glänzt mit einigen Tricks und Dog-Dance-Elementen. Chérie ist zwar noch unser Hundekind, aber genauso temperamentvoll wie ihre Mama Alice, ganz besonders verschmust und auch Fremden gegenüber offen, auch ist sie in der Hundeschule sehr fleißig. Spielerisch fördern wir auch ihre körperliche Entwicklung, so kommen sie etwa ab der 3. – 4. Woche regelmäßig nach draußen. Dort haben sie Tunnel, Wackelbrett, Bällebad, Schaukel, verschiedene Untergründe und Spielsachen zur Verfügung, die von Woche zu Woche mehr erkundet und bespielt werden. Ich mache viele Bilder und Filmchen, die ich auch auf die Homepage stelle, um den angehenden Hundefamilien das Gefühl zu geben, dabei zu sein und die Entwicklung der Welpen von Beginn an verfolgen zu können. Wenn wir nicht grade Welpen haben, gehen wir jede Woche mit meist drei Hunden zur Hundeschule, wo wir bereits den „Hundeführerschein“ gemacht haben bzw. den „Sachkundenachweis zum Halten und Führen von Hunden“. Die Hundeschule „Pfotentreff“ in Immenhausen ist sehr kinderfreundlich, so laufen auch unsere Kinder mit den Hunden und üben den richtigen Umgang mit ihnen. Die meiste Zeit sind die Hunde zu Hause bei mir, da haben sie Zeit zum Spielen im Garten. Aber auch gehorsam sollen sie sein, um beim Versorgen der Pferde und bei den Spaziergängen jederzeit abrufbar zu sein. Die Welpen werden von Anfang an sehr viel „bekuschelt“, um den Menschen als etwas Positives kennen zu lernen. Ich füttere die ersten Mahlzeiten immer von der Hand und gebe ihnen zusätzlich sehr viel Lob und Zuneigung, besonders wenn sie „angewackelt“ kommen. Nach 9 Wochen ziehen die Welpen zu ihren neuen Familien um, dann sind sie es schon Es ist noch offen, wie häufig wir unsere Hündinnen decken lassen werden. Ob wir das VDH-Erlaubte nutzen werden, hängt ganz stark von der körperlichen und geistigen Verfassung der Hündinnen ab: es soll ihnen natürlich gut dabei gehen und sie brauchen immer ausreichend Zeit, um sich erholen zu können. Aber da ich die Liebe der Hündinnen auch zu anderen Welpen aus unserem Rudel sehe, habe ich bisher nicht den Eindruck, dass sie mit der Aufzucht überlastet sind. Natürlich unterstützen wir sie mit hochwertigem Futter und sie haben ihr Welpenzimmer – zwar in Sichtweite der anderen, können sich jedoch jederzeit zurückziehen. Wir barfen (füttern mit rohem Fleisch, Anm. d. Red.) unsere Hunde und auch die Welpen. Nicht jede Familie übernimmt das, so bekommen die Welpen auch hochwertiges Dosen-und Trockenfutter und verschiedene Arten von Leckereien, damit sie so viel wie möglich kennen und akzeptieren lernen. Im Urlaub auf dem Campingplatz, bekommen unsere Hunde auch Dosen-und Trockenfutter, ohne davon Schaden zu nehmen. Zuhause wird wieder roh gefüttert, dass schmeckt ihnen besser. Mit den Kindern und Tieren gehen wir zu Ausstellungen und nehmen an den Kind-undHund-Wettbewerben („Juniorhandling“) teil. Dort zeigen die Kinder, wie gut sie mit den |3 Hunden (und die Hunde mit ihnen) umgehen können. Wir nehmen die Junghunde gern früh mit zu Ausstellungen, um sie an den Trubel zu gewöhnen. Sie sollen sich ja nicht erschrecken, wenn es dann drauf ankommt. Den einen oder anderen Hund werden wir vielleicht auch öfter zeigen, falls die Bewertungen vorzüglich sind. Das Schönste im Umgang mit den Hunden ist eigentlich immer der Eifer, mit dem sie versuchen, es einem Recht zu machen; die glänzenden Augen, wenn sie einem tief in die Seele schauen. Ganz besondere Momente sind immer die ersten Minuten nach der Geburt, wenn das kleine Hundewesen von seiner Mama liebevoll abgeleckt und bewundert wird und die stolzen Augen der Mama leuchten. Besonders schön ist es auch immer wieder, wenn wir dann von den neuen Hundefamilien Berichte von ihren Hunden erhalten – egal ob sie etwas Neues gelernt haben, Fragen haben oder im Urlaub waren. So können wir immer sehen, wie sich die Kleinen zu großen Hunden entwickeln und ihre Familien glücklich machen. Ich hoffe sehr, dass wir viele weitere Familien mit unseren „Shelties vom Ponyhügel“ glücklich machen und unsere eigene Sheltiefamilie noch lange genießen können. Christine Spranger christine@shelties-vom-ponyhügel.de Die vier Damen vom Ponyhügel