Vegi-Info 2012/2
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Vegi-Info 2012/2
Nr. 65 – 2012/2 Zeitschrift der Schweizerischen Vereinigung für Vegetarismus (SVV) | www.vegetarismus.ch egi-Info FÜR TIERE, UMWELT UND GESUNDHEIT Komiker Rob Spence macht Ernst, wenn es um Tiere geht. 60 kg in 300 Tagen abgenommen Wie Andreas mit vegetarischer Ernährung schlank wird Seite 18–19 Willkommen im Morgenland Traumhafte Rezepte aus dem Orient Seite 22–25 INHALT Inhalt Editorial: Wissen alleine reicht nicht....................................................3 Impressum..............................................................................................3 Komiker Rob Spence im SVV-Gespräch................................................4 Vegi-Tag in der Kanti Wettingen..........................................................6 Vegi-Tag in der psychiatrischen Klinik St. Pirminsberg.......................7 Ethische Gründe für den Fleischkonsum? ...........................................9 Der Vegi-Tag in der Schweiz 6–10 Kurznachrichten..................................................................................10 Gesundheitsfragen an Dr. Henrich.....................................................12 Vorurteil: Leitfaden für Diskussionen................................................14 Nahrungsmittelverschwendung.........................................................15 Vegan sein Fett weg............................................................................16 Antibiotika im Fleisch ist gegen das Tierschutzgesetz......................18 Produktetest: Vegi-Nuggets................................................................19 Auftaktveranstaltung zum Vegi-Tag in Lyss......................................20 Gibt es Gründe, Fleisch zu essen? 11 Rezepte: Willkommen im Morgenland..............................................22 Vegan = gewaltfrei..............................................................................26 Ein Joker in der Gourmet-Rohkost-Küche..........................................28 Muso Koroni – Mutter aller Lebewesen.............................................30 DVD-Vorstellung: Ein neues Wir .......................................................31 Buchvorstellungen...............................................................................32 Veranstaltungsrückblick......................................................................34 Unsere nächsten Veranstaltungen.....................................................36 Vegi-Porträt: Noemi Weinhold .........................................................37 Vegi-Nuggets im Test 2 Aktiv werden!......................................................................................38 21 Europäisches Vegetarismus-Label.......................................................39 www.vegetarismus.ch Vegi-Info 2012/2 EDITORIAL Wissen alleine reicht nicht Impressum Vegi-Info Magazin der Schweizerischen Vereinigung für Vegetarismus (SVV) (ISSN 1660-0797) Vegi-Info ist als offizielles Mitteilungsorgan der SVV kostenlos für Mitglieder (Jahresbeitrag Fr. 70.–) Gönnerbeitrag: Fr. 35.– Abo: Fr. 25.–, zu überweisen auf das PC-Konto Nr. 90-21299-7 Erscheinungsweise: Vierteljährlich auf Deutsch und Französisch Herausgeber: SVV, Niederfeldstr. 92, CH-8408 Winterthur Internet: www.vegetarismus.ch/heft [email protected] Redaktion: Renato Pichler, Bernadette Raschle Lektorin: Josie Wendt Romandie: Ananda Tyrell, [email protected] Standaktionen: Peter Beck, [email protected] Layout: SVV, Niederfeldstr. 92, CH-8408 Winterthur, [email protected] Druck: Tiskarna Dobel s.r.o., CZ-56301 Lanskroun Anmeldung für den Newsletter unter: www.vegetarismus.ch/mailingliste Bilder: Titelseite: Nell Andris; S. 11: Mika Abey; S. 16: Gerd Altmann; S. 28: Rainer Sturm (alle ausser Titelfoto: pixelio.de) Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Liebe Leserinnen und Leser Bei meinen Vorträgen und Präsentationen mit anschliessenden Diskussionen erlebe ich immer wieder, dass den meisten Menschen bereits klar ist, dass der Fleischkonsum sehr grosse ökologische und gesundheitliche Nachteile hat. Auch die Problematik im Tierschutzbereich ist den meisten (zumindest ansatzweise) klar. Dennoch essen die meisten Menschen in Europa weiterhin Fleisch und versuchen, dem Thema möglichst aus dem Weg zu gehen. Wie verzweifelt nach Gründen für den Fleischkonsum «geforscht» wird, sieht man z.B. am Aufruf der «New York Times», ihnen ethische Gründe für den Fleischkonsum zu nennen (siehe Seite 11). Am Hunger-Symposium an den Afro-Pfingsten (siehe Seite 35) wurde Dr. Claude Martin, Mitglied des Club of Rome und ehemaliger Generaldirektor von WWF International, gefragt, was er persönlich gegen den Hunger in der Welt tue und ob er z.B. Vegetarier sei. Nachdem er sich vom Schreck über diese Frage erholt hatte, antwortete er, dass er Fleisch esse, der WWF aber schon länger das Problem verfolge und sich der Problematik bewusst sei. Ein Argument für seinen Fleischkonsum konnte er nicht nennen. Auch konnte er nicht behaupten, dass der WWF seine Erkenntnisse jemals nutzte, um die Bevölkerung zu einer vegetarischen Ernährung zu ermuntern. Deshalb wird es auch weiterhin die Aufgabe der SVV sein, an solchen Veranstaltungen die verschwiegenen Fakten öffentlich zu machen. Wissen alleine reicht nicht. Man muss dem Wissen auch Handlungen folgen lassen und den Mut haben, öffentlich dazu zu stehen. Es ist an der Zeit, dass die Frage lautet: «Weshalb überhaupt noch Fleisch essen?» und nicht, weshalb jemand Vegetarier ist. Die SVV wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass diese wichtige Frage immer wieder gestellt wird, und informiert die Öffentlichkeit über die Fakten, welche in Expertenkreisen längst bekannt sind, aber kaum jemand auszusprechen wagt. Wenn auch Sie uns dabei helfen möchten: Werben Sie in Ihrem Kollegenkreis für die vegetarische/vegane Ernährung und weisen Sie darauf hin, dass es wichtig ist, eine starke vegetarische Organisation zu unterstützen, welche das Thema in der öffentlichen Diskussion einbringen kann. Gerne stellen wir Ihnen dazu auch unser umfangreiches schriftliches Informationsmaterial zur Verfügung. Sie können es über unseren Online-Shop beziehen (www.vegetarismus.ch/shop) oder per E-Mail/Telefon/Briefpost bei uns direkt bestellen, indem Sie uns mitteilen, zu welchem Thema Sie wie viel Material benötigen. Gemeinsam können wir viel bewegen! Die Zeit ist reif dafür! Renato Pichler Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV) Vegi-Info 2012/2 www.vegetarismus.ch 3 SVV-GESPRÄCH Rob Spence, Comedian, Pantomime, Kunstmaler: Als wir Rob Spence (46) für ein Statement für die Vegi-Tag-Homepage anfragten, sagte er begeistert zu und liess uns wissen, dass er den Vegi-Gedanken auch gerne aktiv unterstützt. Das hat uns neugierig gemacht, und so kam es zum Interview-Termin, bei dem rasch klar wurde, dass es ein Dreier-Gespräch zusammen mit seiner Frau Silvie (45) werden würde. Schliesslich hat sie ihn zur heutigen Ernährungsform inspiriert und ist nicht nur als Mutter seiner beiden Kinder, sondern auch im Beruf seit 25 Jahren seine wichtigste Partnerin – als Co-Autorin, Licht- und Ton-Technikerin, Regisseurin und persönliche Assistentin. Überhaupt sind die beiden ein ebenso attraktives wie unkonventionelles Paar, eines, das immer wieder gemeinsam zu neuen Ufern aufbricht und rund um den Erdball zieht: In den letzten Jahren lebte die Familie in Lenzburg, in Robs Heimat Sidney, Australien, und in Genf. Seit einigen Monaten ist nun Zug ihre Heimat. In der Küche ihrer Attika-Wohnung hoch über dem Zugersee ist auf den ersten Blick erkennbar, dass hier vorwiegend roh gegessen wird: Ein grosser Entsafter steht da, Gläser mit Sprossen, und die Vorratsdosen enthalten Zutaten wie Maca- und Sonnenblumenkerne, Lein- und Sesamsamen oder getrocknete GojiBeeren. Von den Wänden im hellen Wohnzimmer leuchten bunte Bilder mit verlockenden Früchten. 4 Ein starkes Team: Rob und Silvie Spence Schöne Bilder – wer ist der Künstler? Rob: Eigentlich wollte ich Maler werden, doch an der Kunstakademie war dieser Kurs ausgebucht. Es wurde mir empfohlen, eine Schauspielklasse zu besuchen, ein Wink vom Schicksal, denn daraus hat sich meine berufliche Laufbahn entwickelt. Jetzt habe ich mein Maltalent wiederentdeckt, und Silvie inspiriert mich, sie macht Vorschläge, welche Früchte passen. Es wird sicher eine Ausstellung geben, doch es fehlen noch einige Werke ... Wie bist du Vegi geworden? Rob: Ich war 16 Jahre alt, als mein Vater einen Herzinfarkt erlitt. Daraufhin wurde ihm vom Fleischkonsum abgeraten und er wurde Vegetarier. Das habe ich alles mitbekommen und angefangen, mehr Salat und Gemüse zu essen. Endgültig zum Vegi wurde ich im Laufe der www.vegetarismus.ch Foto: Nell Andris «Meine Frau Silvie inspiriert mich für vegane RAW-Ernährung!» Jahre durch Silvie, sie isst seit ihrem 12. Lebensjahr keine Tiere mehr und befasst sich intensiv mit dem Thema Ernährung. Sie ist heute zu 90% roh-vegan, ich zu 80%, ich breche die Regeln ab und zu ... Silvie: Die Entwicklung der Ernährungsgewohnheiten funktioniert bei den meisten Menschen nach dem Zwiebelprinzip, man lässt immer wieder etwas weg, wie zum Beispiel Brot, Getreide, Zucker ... und setzt etwas mehr Lebendiges an dessen Stelle. So bevorzugen Rob und ich Zucchini-Pasta, während unsere Kids noch richtige Teigwaren essen. Wir sind so weit, dass uns nun sogar rohe Kakaobohnen schmecken! Das ging von 70% Kakao bis 100%! Von einem Tag auf den anderen alles umzustellen, ist nicht gut, dann kann man die Giftstoffe nicht ausreichend ausscheiden und sie gehen zurück in die Blutbahn. Vegi-Info 2012/2 SVV-GESPRÄCH Rob Spence in Kürze Wie sieht ein typisches SpenceFrühstück aus? Silvie: Morgens gibt es zwei Mal die Woche einen Rote-Beeren-Saft mit Himbeeren, eingeweichten GojiBeeren, Stevia und Assai-Puder. An den restlichen Tagen trinken wir einen grünen Saft aus Gurken, Ingwer, Kreuzstielen, Spinat, Sellerie, Broccoli, Stängeln und «Blumen», eine Zitrone, optional ein paar Minzeblätter. Dazu gibt es Mandelmilch, Nüsse, Trockenfrüchte und RohkostCrackers. Sonntags verzehren die Kids zudem zwei bis drei Gipfeli! Rob: Ich schätze mich glücklich, als Künstler in der Lage zu sein, meinem Wohlergehen so viel Aufmerksamkeit schenken zu können. Silvie und ich bekommen sehr viele Komplimente für unser jugendliches Aussehen. Tut ihr nebst Ernährung noch etwas dafür? Rob: Morgens treiben wir Sport, und wir haben auch keine Berührungsängste, Darmreinigungen wie zum Beispiel die Colon-Therapie zu machen. In Australien und in England ist das weit verbreitet, nur in der Schweiz scheint man das nicht so zu mögen. Dabei gibt es das sogar in der Natur: Der Flamingo macht sich mit seinem Schnabel selbst Einläufe! Silvie: Ich habe am Hippocrates Health Institute in Florida eine dreiwöchige Detox-Kur gemacht. Rob: Nach einer Darmreinigung fühle ich mich jeweils so fit wie nie zuvor, habe enorm viel Energie und fühle mich leichter, nicht nur körperlich, auch emotionell. Wie ernährt ihr euch, wenn ihr unterwegs seid? Das Essen nimmt mehr Platz ein als die Requisiten! Wir haben einfach Kisten voller Gemüse, Früchte, Nüsse und Trockenfrüchte dabei und unseren Personal-Blender, das ist ein praktischer kleiner Mixer. Vegi-Info 2012/2 1966 in Sidney geboren, lernt er im Alter von 21 Jahren die Schweizerin Silvie kennen und heiratet sie. Mit seinem fünften Programm «Das KänguMuh! – Halb Australier. Halb Schweizer. Halb schlau!» erntet er momentan beste Kritiken: «Zwei Stunden herzhaftes Lachen garantiert das freche Euter-Beuteltier auf jeden Fall», schrieb die «Neue Zürcher Zeitung» nach der Premiere. Weitere Daten der aktuellen Tournee: Do., 16. August, Lenzburg, Alter Gemeindesaal Mi., 19.–Sa., 22. September, Basel, Theater Fauteuil Mi., 3. Oktober, Heerbrugg, Kinotheater Madlen Mi., 10., und Do., 11. Oktober, Zürich, Kaufleuten Mi., 17. Oktober, Bern, Bierhübeli Sa., 8. Dezember, Jona, Kreuz Ü Mehr Infos: www.robspence.ch Kommt das Thema Tiere essen in deinem Programm auch vor? Rob: Als Komiker ist es schwierig, dieses todernste Thema einzubringen, mein Job ist es, die Leute zum Lachen zu bringen, und nicht, sie zu belehren. Infos und Videos verteilen wir aber immer wieder, viele unserer Bekannten sind bereits Vegi geworden! Doch wir möchten auch einen aktiveren Beitrag zur Aufklärung leisten, darum planen wir ein Seminar ... Silvie: Weil das Thema Essen so emotionell ist, funktioniert es nur, wenn die Leute auch etwas ändern wollen. Gelüste sind tief verhaftet, und ich finde es immer schade, wenn jemand durch Krankheit gezwungen wird, zur bewussten Ernährung zu finden. Besser man sorgt vor und übernimmt Verantwortung – davon profitieren alle – das eigene Wohlbefinden, die Familie, die Umwelt und die Tiere. Es bedeutet auch Selbstrespekt und Liebe gegenüber der Erde. Nell Andris www.vegetarismus.ch 5 VEGI-TAG Vegi-Tag-Projekte in der ganzen Schweiz Immer mehr Institutionen setzen ein Zeichen gegen die Ausbeutung der Erde und für einen bewussteren Umgang mit unserer Nahrung. Wir haben uns die beiden neusten Projekte in der Kanti Wettingen und der psychiatrischen Klinik St. Pirminsberg genauer angeschaut. Vegi-Tag in der Kanti Wettingen Einer Gruppe engagierter Schüler ist es zu verdanken, dass die Mensa der Kantonsschule Wettingen einmal pro Woche ein vegetarisches Menü anbietet. Motivationen Was war eure Motivation, das Projekt Vegi-Tag an eurer Schule zu lancieren? Noemi: Ich war ganz neu Vegetarierin, erst ein halbes Jahr lang, und wollte viele Fakten wissen über den Fleischkonsum. Ich überlegte mir gar nicht so viel dazu, fand es einfach eine gute Idee, als mir meine Praktikumsbetreuerin1 vom Vegi-Tag erzählte. Ich war sofort begeistert von der hohen Aktualität des Themas. David: Wir kamen über unseren PULehrer darauf, er erzählte uns von Noemis Projekt. Unsere Projektidee war zuerst, etwas in der Mensa zu machen zum Thema Essen. Die Grundidee war, an der Mensa Verbesserungen anzustreben. Für mich als Vegi war es einfach auch eine coole Idee, einen vegetarischen Wochentag einzuführen. Flo: Ich war schon mal ein halbes Jahr Vegi und entschied mich eigentlich nicht aus moralischen, sondern aus ökologischen und ökonomischen Gründen dafür. Adrian: Ich war anfangs etwas dagegen, weil ich dachte, dass es nicht einfach wäre, dieses Projekt durchzuführen. Ich bin halt nicht Vegetarier, habe mich dann aber trotzdem Die Schüler der Projektgruppe «Vegi-Tag» (v.l.n.r.): Florian, Jeremy, Flo, Noemi, David, Adrian Der Vegi-Tag in der Mensa kommt gut an. überzeugen lassen, dass es eine gute Sache ist. Ich fand, einmal pro Woche auf Fleisch zu verzichten, sei nicht schwer, und war überzeugt, dass dies dann auch die Mitschüler so sehen würden. Florian: Ich bin auch Vegi. Mein Hauptanliegen war, den Schülern auch mal näherzubringen, was Vegetarismus überhaupt ist. Man erlebt ja immer wieder, dass die anderen gar nicht ganz verstehen, was man da macht und aus welchem Grund. Umsetzung Wie seid ihr konkret vorgegangen bei der Umsetzung des VegiTags an eurer Schule? Noemi: Ich traf mich zu einem Gespräch mit dem Rektor. Er sagte, wenn der Koch und die Schülerschaft sowie die Genossenschaft Mensa Wettingen dabei seien, sei er auch dabei … Flo: Wir gingen persönlich zum Chefkoch, als er Zigi-Pause hatte, und sprachen mit ihm. Es war eigentlich kein Problem, er ist völlig unkompliziert. Er meinte, wenn die 6 www.vegetarismus.ch Vegi-Info 2012/2 VEGI-TAG Schülerschaft dabei sei, sei er auch dabei. Wie lange dauerte es vom Zeitpunkt des ersten Gesprächs mit dem Mensaleiter bis zur Umsetzung des 1. Vegi-Tags? Noemi: Ziemlich genau ein Jahr. Seit den Sportferien gibt es bei uns den Vegi-Tag offiziell. Davor gab es zwischen Weihnachten und Sportferien eine sogenannte Testphase. Wie sah die Testphase aus? Flo: Wir machten drei Umfragen, zählten jede Stimme, auch jene Stimmen, die offensichtlich nicht repräsentativ waren, indem sie alles als schlecht bewerteten. Insgesamt hatten wir am Ende 250 Voten. Welchen Schwierigkeiten seid ihr im Laufe des Projekts begegnet? Flo: Wir hatten keinen Chef, jeder machte etwas, was ein paar organisatorische Probleme gab. Wir trafen uns dann einmal pro Woche zur Projektbesprechung. David: Sechs Leute, sechs Meinungen, was es manchmal schwierig machte, etwas zu entscheiden, z.B. konkretes Vorgehen etc. Inputs Eure Inputs für andere Schulen, die auch einen Vegi-Tag umsetzen möchten: David: 1. Herausfinden, wer zuständig ist für solche Projekte. 2. Bei den Schülern anfangen! Schüler sensibilisieren. Noemi: Die Art, wie man es macht, ist wichtig: auf sehr neutraler Basis halten, nicht moralisierend sprechen, damit sich die Leute nicht provoziert oder in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Flo: Sehr sachlich Werbung dafür machen. Noemi: Genug Zeit einberechnen und im Team arbeiten, für eine Person allein ist es zu viel Arbeit. David: Drei Leute im Team reichen, es braucht nicht unbedingt sechs Leute. Olivia Villard 1 3-wöchiges Praktikum, das obligatorisch ist an der KSWE «Vegetarische Gerichte sind so vielfältig!» Auch in der Ostschweiz kommen Vegis nun in den Genuss eines vegetarischen Wochentags. Als erste psychiatrische Klinik in der Schweiz bietet die Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers SG ihren Bewohnern und auch den Besuchern jeden Donnerstag komplett vegetarische Menüs an. Die Küche der Klinik ist bekannt für ihre regionale und qualitativ hochwertige Gastronomie. So wurde die Gemeinschaftsküche auch als erste Psychiatrie mit der «Goldenen Krone» des Trägervereins «Culinarium» ausgezeichnet. Ich habe mich mit dem Küchenchef über den Vegi-Tag unterhalten. Herr Schwendener, weshalb sind Sie auf die Idee gekommen, einen vegetarischen Wochentag in der psychiatrischen Klinik St. Pirminsberg einzuführen? Vegi-Info 2012/2 Im letzten Jahr kam Herr Sandro Ursch, der Leiter Infrastruktur Dienste (Hotellerie und Technischer Dienst), auf mich zu und übergab mir eine Broschüre vom Vegi-Tag, mit der Frage, was ich davon halte. Ich war im ersten Moment überrascht, dass es so etwas überhaupt gibt. Aus dem Gespräch erfuhr ich, dass die Geschäftsleitung das Projekt Vegi-Tag umsetzen wolle. Es stellte sich mir nun die Frage, wann und wie soll das Küchenteam das Projekt umsetzen. Das Team und ich hatten letztes Jahr diverse Projekte www.vegetarismus.ch Patrick Schwendener ist Küchenchef der psychiatrischen Klinik St. Pirminsberg. begonnen, die wir zuerst noch zu Ende führen wollten. Dann aber stünde einem Vegi-Tag nichts mehr im Wege. So machten wir uns Anfang Jahr ans 7 VEGI-TAG Das kreative Küchenteam der Klinik St. Pirminsberg sorgt immer wieder für abwechslungsreiche Gerichte. Werk und hatten die Änderungen am Menüplan sowie an der Karte in der Cafeteria schnell umgesetzt. Mitte Januar konnten wir schon starten, natürlich mit anfänglichen Startschwierigkeiten. Die Akzeptanz bei den Gästen pendelte sich aber schnell ein. Was hat Sie schlussendlich überzeugt, den Vegi-Tag umzusetzen? Was gab mir und meinem Team den Antrieb für den Vegi-Tag? Natürlich war der erste Gedanke die Umwelt, Gesundheit, Tiere und die Nachhaltigkeit. Vegetarische Gerichte sind so abwechslungsreich und sollten erforscht, ausprobiert und auf den Tisch gebracht werden. Jedes Mal, wenn ich auswärts essen gehe, sehe ich immer nur den Gemüseteller auf der Karte und denke mir: Ist das alles für unsere Vegetarier? Es gibt doch so viele vegetarische Ideen, man muss sie nur umsetzen. Die Gerichte sind so vielfältig, besonders im Internet finden sich so viele tolle Gerichte. In dem Klinikrestaurant werden einerseits Patienten, aber andererseits auch Gäste bewirtet. Hatten Sie anfangs Bedenken, wie ein Vegi-Tag wohl bei den Gästen ankommen wird? Ja! Denn hier in Pfäfers gibt es für das Personal kein anderes Restaurant, um auszuweichen. Und die Angst vor Reklamationen war gross. Denn wir wollen die Leute ja nicht bevormunden oder zu etwas zwingen, was sie nicht wollen. Für mich 8 war der Auftrag klar: tolle Gerichte suchen und dann umsetzen. Was halten die Gäste tatsächlich vom vegetarischen Wochentag? Unsere Gäste sind zum Teil sehr begeistert und die andern murren rum, man gewöhnt sich daran, auch an die negativen Feedbacks, man darf aber dies nicht ausser Auge lassen. Nur an denen können wir uns weiterentwickeln. Wir müssen noch viel Aufklärung betreiben, um den VegiTag zu verkaufen und das, was dahintersteckt. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Sie haben in den letzten Monaten ja nun schon einige Erfahrung mit dem Vegi-Tag sammeln können. Was würden Sie anderen Betrieben empfehlen, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, einen vegetarischen Wochentag einzuführen? Das Projekt Vegi-Tag ist echt gut, ich denke an die Vielfalt von Vegi-Gerichten sowie natürlich an die finanziellen Vorteile. Man sollte sich jedoch wirklich gut überlegen, ob man das Projekt will und ob man die Kundschaft dafür hat. Im Vorfeld sollte auf jeden Fall gezielt Aufklärung bei den Gästen betrieben werden, was genau heisst Vegi-Tag und was steckt dahinter. Wichtig ist es auch, die Umsetzung so gut wie möglich zu verkaufen. Wie soll es bei Ihnen mit dem Vegi-Tag in Zukunft weitergehen? www.vegetarismus.ch Ich denke, in unserem Betrieb wird er sicherlich bestehen bleiben, vielleicht mit wenigen Anpassungen. Wie die aussehen werden, weiss ich jetzt noch nicht. Der Vegi-Tag gehört langsam zu unserem Alltag, und die Idee, die dahintersteckt, ist wirklich gut. Die Klinik St. Pirminsberg leistet so einen kleinen Beitrag für unsere Umwelt und natürlich für unsere Nachkommen. Herzlichen Dank, Herr Schwendener, für die Zeit, die Sie sich für die Beantwortung meiner Fragen genommen haben. Bernadette Raschle Die Klinik St. Pirminsberg im malerischen Pfäfers SG. Machen Sie mit! Wollen Sie auch in Ihrer Firma oder Ihrer Stadt einen VegiTag einführen? Gerne unterstützen wir Sie dabei! Kontaktieren Sie uns per Mail [email protected] oder telefonisch 071 477 33 77. Vegi-Info 2012/2 ETHIK Gibt es Gründe für den Fleischkonsum? Fleisch zu essen, ist schlecht für die Gesundheit, für das Klima und für die weltweite Nahrungssicherheit sowieso. Auch aus ethischer Sicht lässt sich die Ausbeutung und Tötung von Millionen Tieren nicht mit der Lust nach Fleisch rechtfertigen. So ist es nicht erstaunlich, dass immer mehr Menschen Fleisch aus ihrem Menüplan streichen. Vegetarier haben ganz klar die besseren Argumente. Bedeutet dies nun aber auch, dass sie ihre Anliegen durchsetzen können? Wer weiss. Zumindest in den USA sorgte kürzlich ein Aufruf in der «New York Times» für heisse Köpfe. Die Zeitung rief darin ihre Leser dazu auf, ihnen eine Ausarbeitung zu schicken, worin sie ethische Argumente für den Konsum von Fleisch aufführen sollten. Die Ausarbeitung wurde dann von einer Fachjury bewertet, bestehend aus Peter Singer (Tierrechtsphilosoph), Michael Pollan (Autor von «Das Omnivoren-Dilemma»), Mark Bittman (Kolumnist für die «New York Times»), Jonathan Safran Foer (Autor von «Tiere essen») und Andrew Light (Philosoph). Wie emotional dieses Thema offensichtlich ist, erstaunte sogar die Redaktion der «New York Times». Gerechnet hatte sie mit ungefähr einem Dutzend Zuschriften, schlussendlich landeten mehr als 3000 Dossiers auf ihrem Schreibtisch. Und eines muss man den Zusendern lassen: Fleischesser sind anscheinend äusserst kreativ, wenn es darum geht, sich ihren Fleischkonsum schönzureden. Die häufigsten ethisch begründeten Argumente lauteten: • Löwen essen auch Fleisch. Sollte man deshalb einem Löwen unterstellen, er sei unethisch? [komisch, dass gerade bezüglich Ethik die Tierwelt als Vorbild genommen wird, wo doch ansonsten immer die ethische Überlegenheit der Menschen hervorgehoben wird]. • Die Bibel sagt, es ist o.k. [aus der Bibel lässt sich auch die vegetarische Lebensweise als erwünscht herauslesen. Ausserdem gibt es heute viele ethische Gründe gegen den Fleischkonsum, die es zur Zeit der Niederschrift der Bibel noch nicht gab: Massentierhaltung, Überzüchtung der Tiere, Nahrungsmittelknappheit …]. • Es ist nahrhaft/schmackhaft [dies sind keine ethischen Argumente]. • Es ist ein freies Land [die Freiheit des Einzelnen sollte dort begrenzt werden, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt. Der Fleisch- konsum hat so grosse ökologische Nachteile, dass er keine Privatangelegenheit mehr sein kann]. • Sollte man einer fleischfressenden Pflanze unterstellen, unethisch zu sein? [Pflanzen als ethische Vorbilder? Die Freiheit, ethisch zu handeln, verpflichtet auch, sich nicht nur durch die eigene Lust leiten zu lassen]. Was halten unsere Leser davon? Gibt es ethische Gründe dafür, Fleisch zu essen? Diskutiert mit auf www.vegetarimus.ch/heft/2012-2d/ ethischer_fleischkonsum.htm Wirklich überzeugend sind all diese Argumente nicht. Selbst der Gewinner des Wettbewerbs muss in seinem Artikel zugestehen: «Die ethischen Gründe, weshalb kein Fleisch gegessen werden sollte, sind offensichtlich.» Bernadette Raschle Ü Der Gewinnertext kann auf Englisch nachgelesen werden: www.nytimes.com/2012/05/06/ magazine/the-ethicist-contestwinner-give-thanks-for-meat.html Dass Fleisch schmeckt, ist der einzige Grund dafür, es zu essen – zum Glück gibt es leckere Alternativen. Vegi-Info 2012/2 www.vegetarismus.ch 9 KURZNACHRICHTEN Kurznachrichten Fisch-Labels: Ungenügende Kontrollen Dank der Propaganda der Ernährungsberater und des BAG erreichte der Fischkonsum in der Schweiz letztes Jahr einen neuen Rekord. Drei Viertel der Fischbestände im Meer gelten jedoch bereits mehr oder weniger als bedroht. Falls sich am Trend zum Fischkonsum nichts ändert, werden gemäss Welternährungsorganisation FAO die Meere bis im Jahr 2050 leer gefischt sein. Deshalb gibt es auch in diesem Bereich immer mehr Labels. Die am weitesten verbreiteten sind MSC (Marine Stewardship Council) und FOS (Friend of the Sea). MSC wirbt mit dem Slogan: «Zertifizierte nachhaltige Fischerei». Wie sieht dies in der Realität aus? Der Fischereibiologe Rainer Froese hat mit dem Seerechtsexperten Alexander Proelss dies untersucht. Sie stellten fest: 31 % der MSC-Fische stammen aus überfischten Beständen und 11 % der FOS-Fische ebenfalls. Wobei zu über der Hälfte der FOS-Fische nicht genügend Daten vorhanden Anzeige: waren, um sie überhaupt bewerten zu können. Wer also wirklich etwas für den Erhalt des Fischbestandes in den Meeren tun will, konsumiert gar keinen Fisch, da auch Zuchtfische mit Fischen aus dem Meer gefüttert werden und keine Alternative darstellen. Nicht vergessen werden sollte auch, dass beide Labels keinerlei Tierschutzvorschriften beinhalten. Ü Weitere Informationen: www.fair-fish.ch/wissen/fang/ueberfischt2.html Tierzahlen In der Schweiz leben rund 1,6 Millionen Rinder und ebenso viele Schweine. Dennoch sieht man kaum je ein Schwein unter freiem Himmel. Da Schweine schon nach wenigen Monaten geschlachtet (und durch neue ersetzt) werden, ist Schweinefleisch das meist konsumierte Fleisch in der Schweiz: 2,7 Millionen Schweine werden jährlich für den Fleischkonsum in der Schweiz getötet. Trotz ähnlicher Bestände gibt es rund 5-mal weniger Schweinehalter als Rinderhalter. Zahlen vom Bundesamt für Statistik (BfS) 10 www.vegetarismus.ch Von den 1,6 Millionen Schweinen sieht man nur selten welche ausserhalb eines Stalles. Und wenn, dann, wie hier, meist auf Betonböden, da dies ausreicht, damit der Besitzer zusätzliche Subventionen erhält. Die Schweine können jedoch viele ihrer Grundbedürfnisse auf Beton nicht ausleben. Vegi-Info 2012/2 KURZNACHRICHTEN Wer berät den Bund in Landwirtschaftsfragen? Politische Entscheide werden heute immer mehr von beratenden Kommissionen gelenkt als von den eigentlichen Entscheidungsträgern. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Zusammensetzung einer solchen Kommission: «Beratende Kommission für Landwirtschaft». Mitglied sind darin unter anderem: Ÿ Der Präsident von Suisseporcs – Schweizerischer Schweinezucht- und Schweineproduzentenverband Ÿ Der Direktor des Schweizer Fleisch-Fachverbandes Ÿ Der Verwaltungsratspräsident der Grossmetzgerei Micarna Milchkonsum Jährlich werden über 1 000 000 Tonnen Milchprodukte in der Schweiz konsumiert. Das ist mehr als von jeder anderen Nahrungsmittelkategorie und rund doppelt so viel wie Getreideprodukte (Backwaren, Nudeln etc.). Dennoch behauptet die Milchindustrie, dass die weite Verbreitung von Osteoporose durch eine noch einseitigere Ernährung mit noch mehr Milchprodukten bekämpft werden könnte. Ÿ Der Verwaltungsratspräsident der Vereinigung der Schweizer Milchindustrie Höchste Zeit, dass auch die Vegetarier eine genug starke Vertretung bekommen, um in solchen Kommissionen den vegetarischen Aspekt einbringen zu können. Unterstützen Sie die SVV mit einer Mitgliedschaft und werben Sie dafür in Ihrem Bekanntenkreis. Gemeinsam können wir was verändern! Alle Mitglieder der Beratende Kommission für Landwirtschaft: www.admin.ch/ch/d/cf/ko/index_507_ib.html Nahrungsmittelverbrauch in der Schweiz in 1000 Tonnen Milch, Milchprodukte Gemüse Obst Getreideprodukte Fleisch Kartoffeln, Stärke Zucker, Sirup, Honig Pflanzliche Fette, Öle Eier Hülsenfrüchte, Kakao Fische, Schalentiere Tier. Fette, inkl. Butter Quelle: BfS, SMP Anzeigen: www.gleichklang-anzeigen.de: Das kostenlose Kleinanzeigenportal im Internet für naturnahe, umweltbewegte, tierfreundliche und sozial denkende Menschen! Möchten Sie auch bewusste Konsumenten und alle SVV-Mitglieder erreichen? Dann ist eine Anzeige im Vegi-Info genau das Richtige für Sie! Weitere Auskünfte erhalten Sie hier: [email protected] Vegi-Info 2012/2 www.vegetarismus.ch 11 FRAGEN AN DR. HENRICH Fragen Sie Ihren Arzt oder … Ernährungsfragen an Dr. med. Ernst Walter Henrich «Reicht es nicht, vegetarisch zu essen? Warum ist vegane Ernährung der vegetarischen überlegen?» Die Entscheidung, Fleisch zukünftig aus seinem Speiseplan zu streichen, ist ein erster und wichtiger Schritt in Richtung gesunde Ernährung. Die Vorteile einer komplett fleischfreien Ernährung (das schliesst Huhn und Fisch mit ein) wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt. Nicht nur, dass Vegetarier gegenüber Fleischessern weniger an ernährungsbedingten Herzkrankheiten oder Bluthochdruck leiden, auch das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, ist bei Vegetariern geringer. All diese Vorteile gelten auch für Veganer, die zusätzlich zum Fleisch auch auf alle Milchprodukte, Eier und Honig verzichten. Da natürlich auch Veganer nicht gerne hungern, bringt es diese Ernährung mit sich, dass zusätzlich besonders viel vitalstoffhaltige Gemüse, Früchte und Getreide gegessen werden. Im Idealfall ersetzen diese gesunden Produkte die fettreichen, faserstofffreien tierlichen Produkte. Zudem sind pflanzliche Produkte generell weniger mit Umweltgiften belastet, da die Nahrungskette kürzer ist. Die Aufnahme von Dioxinen und PCB über die Nahrung erfolgt in der Schweiz zu 43% aus Fleisch und Fisch und zu 49% aus Milchprodukten und Eiern. Pflanzliche Nahrungsmittel tragen nur 8% dazu bei. 12 Wer Fleisch durch Milchprodukte ersetzt, hat noch weitere Nachteile: Milchprodukte sind reich an gesättigten tierlichen Fetten, gesundheitsschädlichen Hormonen und enthalten praktisch kein Eisen. Zudem wird durch Milchprodukte die Eisenaufnahme aus anderen Nahrungsmitteln gehemmt. Da Milch ebenso wie Fleisch kaum Folsäure enthält, ist sie auch in dieser Hinsicht fast allen pflanzlichen Nahrungsmitteln unterlegen. Einige Publikationen zeigen zudem, dass Tierproteine das Tumorwachstum massiv fördern. Milchproteine sind gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen für Diabetes Typ 1 und andere Autoimmunkrankheiten (z.B. Multiple Sklerose) mitverantwortlich. Nicht selten bringt der Verzicht auf Milch deshalb in diesen Fällen massive Besserungen mit sich. Ein weiteres Problem stellt die Übersäuerung dar, weshalb Milch mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose in Zusammenhang gebracht wird. Auch ein Zusammenhang mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Alzheimer und anderen Formen von Demenz konnte festgestellt werden. Es ist deshalb auf jeden Fall ein Gewinn, tierliche Nahrungsmittel durch gesunde pflanzliche Nahrung zu ersetzen und nicht nur ein tierliches Produkt durch ein anderes zu ersetzen. www.vegetarismus.ch Viele gesunde und fröhliche Veganer beweisen, dass es viel besser ist, sich völlig ohne Tierprodukte zu ernähren. Wichtig sind dabei aber vor allem zwei Dinge: Die Nahrung möglichst abwechslungsreich zusammenstellen und viele unverarbeiteten Produkte konsumieren. So ist die grösstmögliche Aufnahme von Nährstoffen gesichert. Nach dem momentanen Stand der Wissenschaft macht es zudem Sinn, Vitamin B12 zu supplementieren. Fazit: Bleiben Sie deshalb nicht auf halbem Wege stehen, sondern werden Sie vegan. Denn auch die Ärztekommission PCRM (The Physicians‘ Committee for Responsible Medicine, Ärztekommission für verantwortungsbewusste Medizin) empfiehlt die vegane Ernährung als die gesündeste Ernährung und begründet dies auch logisch nachvollziehbar: «Vegane Ernährung, die keine tierlichen Produkte enthält, ist sogar gesünder als vegetarische Ernährung. Vegane Ernährung enthält kein Cholesterin und sogar weniger Fett, gesättigte Fettsäuren und Kalorien als vegetarische Ernährung, weil sie keine Milchprodukte und Eier enthält. Die wissenschaftliche Forschung zeigt, dass die gesundheitlichen Vorteile zuneh- Vegi-Info 2012/2 FRAGEN AN DR. HENRICH men, wenn die Menge der Nahrung aus tierlichen Quellen in der Ernährung verringert wird, was die vegane Ernährung zur gesündesten insgesamt macht.» Ü Weitere Infos: • www.vegetarismus.ch/heft/20094/Dioxine_PCB_Antibiotika_ Gentechnik.htm • www.vegetarismus.ch/heft/20091/mangelerscheinungen.htm • www.vegetarismus.ch/info/21.htm • www.Provegan.info Buchtipp: Die genauen Zusammenhänge von tierlichen Eiweissen und Krankheiten werden sehr anschaulich und fundiert in der «China Study» von Professor Dr. Campbell erklärt. Jedem, der mehr über die wissenschaftlich bewiesenen Vorteile einer veganen Ernährung wissen will, wird dieses Buch wärmstens empfohlen. Der Autor ist auf einer US-amerikanischen Milchfarm aufgewachsen und hat als Wissenschaftler einen langen Weg zurückgelegt, der seinen Glauben an die «gesunde Milch» widerlegte. Haben Sie ein bestimmtes Anliegen oder sind Sie unsicher in einem Bereich der vegetarischen und veganen Ernährung? Gerne beantwortet Dr. med. Ernst Walter Henrich Ihre Fragen: [email protected] Anzeige: Vegi-Info 2012/2 www.vegetarismus.ch 13 VORURTEIL Vegetarier werden immer wieder mit denselben Vorurteilen konfrontiert. Wir zeigen, was wirklich hinter den vermeintlichen Argumenten steckt. Wie verhalte ich mich bei Diskussionen? Dieser Leitfaden soll eine Hilfe bieten, um auch in hitzigen Diskussionen einen klaren Kopf bewahren zu können. Wer hat nicht schon die Erfahrung gemacht, dass die besten Argumente nichts nützen, wenn nicht die Emotionen angesprochen werden. Deshalb ist es das Wichtigste überhaupt zu versuchen, das Herz des Gegenübers zu gewinnen. Eine gute Methode dafür ist die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) von Marshall B. Rosenberg. Der bekannte Konfliktmediator geht davon aus, dass jeder Äusserung ein bestimmtes Bedürfnis zugrunde liegt. Es geht also im Gespräch nicht nur darum, seinen eigenen Standpunkt durchzuboxen, sondern es kann auch mehr erreicht werden, indem auf die tatsächlichen Bedürfnisse des Gegenübers eingegangen wird. Folgende Punkte gilt es zu berücksichtigen: Gefühle und Bedürfnisse sollen so ausgedrückt werden, dass sie unseren Gesprächspartner weder beschuldigen noch kritisieren. Darum bitten, klar zu formulieren, ohne anderen zu drohen, sie zu manipulieren oder zu erpressen. Vorwürfe, Kritik und Forderungen nicht persönlich nehmen, sondern klären, was dahintersteht. Ob als Redner oder Zuhörer, vier wesentliche Schritte sind bei der GFK zentral: Schritte: Redner Wahrnehmung Die Situation anhand der of- Wie sieht mein Gegenüber die fensichtlichen Fakten darlegen. Situation? Gefühl Beschreiben, wie sich die Situa- Versuchen zu verstehen, was das tion für mich anfühlt. Gesagte im anderen bewirkt. Bedürfnis Deutlich machen, was einem Annehmen wichtig ist. Bitte Eine konkrete Bitte äussern. Wenn möglich darauf eingehen, ansonsten Kompromiss suchen. Zum Beispiel: In einer Diskussion fällt der Einwand: «Veganer sind mir zu extrem.» Folgt man den vier Schritten, könnte die Diskussion so verlaufen: Schritte: Vegetarier Wahrnehmung Ich verstehe das so, dass du denkst, es sei schwierig, sich vegan zu ernähren. Gefühl Es irritiert mich, dass du so darüber denkst. Bedürfnis Ich würde dir sehr gerne zeigen, dass es gar nicht so schwer ist, vegan zu leben. Bitte Hättest du Lust, mich mal zu einem Vegi-Treff zu begleiten? Auch die Reaktion des Gegenübers kann dadurch beeinflusst werden, indem man immer ruhig bleibt und auf die Bedürfnisse des anderen eingeht. Hilfreich ist oft auch das «Paraphrasieren»: Dabei gibt man das Verstandene in eigenen Worten wieder und versichert sich so beim Gesprächspartner, dass man alles richtig verstanden hat. Bernadette Raschle 14 Zuhörer www.vegetarismus.ch Buchtipp: Wer mehr über die Gesprächsführung mit Gewaltfreier Kommunikation erfahren möchte, sollte sich auf jeden Fall das Buch «Gewaltfreie Kommunikation» von Marshall B. Rosenberg anschaffen. Bestellbar über die SVV oder im Buchhandel. ISBN 978-3-87387-454-1. Vegi-Info 2012/2 NAHRUNGSMITTELVERSCHWENDUNG Nahrungsmittelverschwendung Eine Milliarde Menschen hungern und dennoch werden riesige Mengen an Hülsenfrüchten und Getreide für die Fleischproduktion der Industriestaaten verschwendet. Wenn man das Getreide/Soja nicht direkt konsumiert, sondern den Umweg über den Tiermagen macht, gehen rund 90% der Kalorien verloren. Dadurch ergeben z.B. 10 kg Getreide nur 1 kg Lebendgewicht eines sogenannten «Schlachttieres». Doch auch dieses eine Kilogramm wird nicht vollständig konsumiert, sondern nur rund 450 g davon landen schlussendlich im Magen von Fleischessern. Futterimporte 2011 wurden über 1 Million Tonnen Futtermittel in die Schweiz importiert. Fast 300 000 Tonnen davon sind Soja, welches wiederum fast ausschliesslich aus Brasilien stammt. Damit trägt auch der Schweizer Fleischkonsum zur Regenwaldabholzung bei. Über 40% des importierten Sojas werden an Rinder verfüttert. Rinder, die sich ausschliesslich vom Gras auf der Weide ernähren, gibt es praktisch nur noch in der Fleisch- und Milchwerbung. Inlandproduktion Doch diese Futterimporte reichen bei weitem nicht aus, um die Schweizer «Schlachttiere» zu füttern. Auch in der Schweiz werden deshalb grosse fruchtbare Landwirtschaftsflächen für den Anbau von Tierfutter ver(sch)wendet. Alleine die inländische Futtergetreideproduktion beträgt über 500 000 Tonnen. Dies hat zur Folge, dass in der Schweiz zu wenig Landwirtschaftsland für den Anbau menschlicher Nahrung zur Verfügung steht. Jährlich werden deshalb rund 70 000 Tonnen Brotgetreide importiert. Für den Futtergetreideanbau werden in der Schweiz bereits über 66 121 Hektaren gebraucht (für Brotgetreide 86 271 Hektaren). Um die Import-Statistiken zu beschönigen, plant die Fleisch- und Milchindustrie, noch mehr Futtermittel in der Schweiz anzubauen. Dies hätte zur Folge, dass noch mehr pflanzliche Nahrung für die Menschen aus dem Ausland importiert werden müsste. Renato Pichler Quellen: www.vsf-mills.ch Bundesamt für Landwirtschaft / Doris Werder, 7. Februar 2012 www.blw.admin.ch/themen/00007/ 00059/01266/index.html er ge be n Grafik entnommen aus dem SVV-Flyer zum Thema Hunger 2 kg Getreide 1 Portion Fleisch (à 90 g) 13 Portionen Getreide (à 150 g) Tiere benötigen ca. 90 % der zugeführten Energie für ihren eigenen Stoffwechsel. Vegi-Info 2012/2 www.vegetarismus.ch 15 VEGAN SEIN FETT WEG Vegan sein Fett weg – 60 kg in 300 Tagen Wie die vegetarische Ernährung Andreas' Leben verändert hat Etwas pummelig war Andreas eigentlich schon immer – mal mehr, mal weniger. Doch sein Zustand im Januar 2011 ging weit über «ein bisschen zu viel auf den Rippen» hinaus. Über 190 kg brachte Andreas damals auf die Waage, gesundheitliche Probleme wie Gelenkschmerzen, Bluthochdruck und chronische Müdigkeit inklusive. «So kann es nicht weitergehen!», entschied Andreas eines Tages, und fing an, seine Ernährung komplett zu überdenken. Von da an begann er, sich vegetarisch zu ernähren, Sport zu treiben und auch sonst allen unnötigen Ballast aus seinem Leben zu vertreiben. Innerhalb von 10 Monaten verlor Andreas so 60 kg! Wie er das geschafft hat und was ihn motiviert, haben wir ihn selbst gefragt: Andreas, in deinem Blog schreibst du, dass du im Januar 2011 mit deiner Ernährungsumstellung begonnen hast und Vegetarier wurdest. War es ausschliesslich der Wunsch, Gewicht zu verlieren, der dich zu dieser Entscheidung bewogen hat? Nein, nicht nur. Zu dem Zeitpunkt, als ich 190 kg gewogen hatte, litt ich sehr unter gesundheitlichen Problemen, u.a. auch Gelenkschmerzen. Nach einigen Recherchen beschloss ich, die vegetarische Ernährung auszuprobieren, da ich mir hiervon auch gesundheitlich eine Verbesserung versprach. Und es hat tatsächlich funktioniert! Innerhalb von 10 Monaten hast du mit vegetarischer Ernährung 60 kg abgenommen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung! Wie konkret hast du Vorher Nachher 16 denn dein Ernährungs- und Bewegungsverhalten verändert? Danke! Am Anfang war für mich sehr wichtig zu sehen, was geht. Bewegung war aufgrund der verschiedenen Krankheiten und dem Gewicht nicht so möglich, wie ich es gerne wollte. Ich habe viel über Ernährung und Bewegung gelesen und habe einige Dinge ausprobiert, um für mich zu erkennen, was machbar ist. Zum Glück hatte ich einen sehr guten Arzt. Anstatt mit Medikamenten die Folgen meiner Beschwerden zu therapieren, suchte er nach den Ursachen und unterstützte mich in meinem Vorhaben der Gewichtsreduktion. Ein weiterer Teil der Veränderung war ein auf mich zugeschnittenes Bewegungsprogramm. Dazu zählten am Anfang Radfahren, Ergometer und ein leichtes Gerätetraining. Im Bereich Ernährung achtete ich auf hochwertige Produkte und begann, das ein oder andere Gemüse für mich neu zu entdecken. Eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit Bewegung brachte dann den Erfolg. Die Kilos purzelten. Was funktionierte, konnte bleiben, und was nicht ging, wurde konsequent gelassen. Nachdem du bereits 60 kg abgenommen hast, hörte dein Pro- www.vegetarismus.ch Die letzte grosse Hose gramm aber noch lange nicht auf. Im Gegenteil: Man hat das Gefühl, als legst du nun erst richtig los. Denn am 11.11.11 hast du beschlossen, dich ab sofort vegan zu ernähren. Warum das? Je mehr ich mich mit Ernährung beschäftigte, je mehr wurde ich neugierig, woher die Nahrungsmittel so kommen und wie die Produktionswege und -methoden sind. Lange Jahre habe ich durch Ignoranz und dem Mainstream folgend Raubbau an meinem Körper betrieben. Im Laufe der Zeit wurde mir immer bewusster, dass das Leiden der Tiere im «Produktionsprozess» unmittelbar einen Einfluss auf meine körperliche und seelische Verfassung genommen hat. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass dieses Leiden in Körper, Geist und Seele Raum nimmt und als Folge davon unmittelbar den Menschen krank machen kann. Ich bin ein gläubiger Mensch. Der Respekt gegenüber der gesamten Schöpfung hörte lange Jahre auf Vegi-Info 2012/2 meinem Teller auf. Wie sollte ich ein gesundes, friedliches und respektvolles Leben führen, wenn ich mich direkt oder indirekt an Mord, Ausbeutung und Quälen von Mitgeschöpfen beteilige? Die Konsequenz war vegan aus tiefster Überzeugung. Wie sieht dein tägliches Trainingsund Ernährungsprogramm aus? Worauf achtest du? Im Groben ist meine Ernährung in zwei Teile aufgeteilt: Ich achte darauf, Kohlenhydrate nur bis 13 Uhr zu essen, danach hauptsächlich Eiweiss, in pflanzlicher Form, versteht sich. Abwechslungsreiche Ernährung ist genauso wichtig wie die Qualität und Frische, z. B. kaufe ich Obst und Gemüse nur bei einem Bioladen meines Vertrauens. Dazu kommt noch viel trinken (Wasser ohne Kohlensäure). Meine Trainingswoche sieht dreimal die Woche Fitnessstudio und einmal die Woche Kardiotraining vor. Radfahren, Wandern und viel frische Luft am Wochenende sorgen für Abwechslung. Jeder, der schon einmal eine Diät gemacht hat, verbindet das Abnehmen mit Verzicht und vor allem mit Hunger. Würdest du diese Meinung teilen? Diäten sind der Horror und bringen auf Dauer nichts. Hunger, schlechte Laune und Frust während der Diät und der anschliessende Jo-Jo-Effekt sind meiner Meinung nach vorprogrammiert. Wenn man dauerhaft sein Gewicht reduzieren will, ist es erforderlich, mehr zu tun, als sich 6 Wochen z. B. nur von Kohlsuppe zu ernähren oder Punkte zu zählen. Kurzfristige Erfolge sind zwar möglich, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nach einer Diät sehr schnell wieder sein altes Gewicht hat oder sogar noch mehr wiegt. Der Körper versucht halt, Reserven zu schaffen für die nächsten Diättage. Ernährungsumstellung alleine reicht leider auch nicht. Es be- Vegi-Info 2012/2 Andreas bewegt sich heute regelmässig an der frischen Luft und nimmt sogar an Marathon-Läufen teil. durfte in meinem Fall Veränderung in vielen Lebensbereichen. Das «dicke Fell» hatte ja auch seine Ursachen, die nicht nur vom Essen waren. Dein Ziel ist es, noch dieses Jahr dein Wunschgewicht von 80 kg vegan zu erreichen. Denkst du, dass du das packst? Ich möchte es erreichen, das ist mein Ziel. In der jetzigen Phase von Fettreduktion und Muskelaufbau verändert sich mein Körper im 3Wochen-Rhythmus und Muskeln haben ja auch ihr Gewicht. Es kann sein, dass ich Ende des Jahres 90 kg wiege und kaum noch Fett da ist, damit wäre ich auch zufrieden. Bis jetzt stehen aber die 80 kg auf der Zieleliste. Du scheinst sehr konsequent und ehrgeizig zu sein. Was ist es, was dich motiviert? Es sind mehrere Punkte: 1. habe ich eine wunderbare Familie, mit der ich noch viel Zeit verbringen möchte. Wenn ich so, wie ich gelebt habe, weitergemacht hätte, wäre wahrscheinlich mit 50 Jahren Schluss gewesen. 2. Wie schon erwähnt, bin ich ein gläubiger Mensch. Es ist für mich ein Ausdruck von Dankbarkeit gegenüber der Schöpfung, dass man mit dieser auch respektvoll umgeht. Dazu gehört sicher auch www.vegetarismus.ch der eigene Körper. 3. Habe ich entdeckt, dass ich mit meiner Geschichte den einen oder anderen Betroffenen begleiten und motivieren kann, selbst Schritte in ein neues Leben zu gehen, und dass es sich lohnt, etwas zu verändern. Dies möchte ich in Zukunft z. B. auch in Seminaren weitergeben. Ich sehe es als ein Geschenk an, diesen spannenden Weg zu entdecken und zu gehen. Vielen Dank Andreas, ich wünsche dir, dass du dein Ziel erreichst! Bernadette Raschle Andreas buchen Seminar- oder Vortragsanfragen können unter der Kontaktadresse [email protected] erfragt werden. • www.ironanderl.de • www.facebook.com/ ironanderl • www.facebook.com/ schulze.andreas 17 TIERSCHUTZ «Antibiotika im Fleisch ist gegen das Tierschutzgesetz» 57 Tonnen Antibiotika wurden 2010 in der Schweiz an Tiere verabreicht – auch an gesunde. Dies obwohl die Abgabe von Antibiotika an gesunde Tiere eigentlich gemäss dem Schweizer Tierschutzgesetz verboten ist. Bereits jungen Kälbern wird im Alter von wenigen Wochen standardmässig eine Antibiotika-Kur verabreicht. Insbesondere in grossen Kälbermastbetrieben ist es gemäss Auskunft von Beat Mühlethaler, Geschäftsführer der Kälbermastorganisation Univo, überhaupt nicht mehr anders möglich. Denn durch die Haltungsart von über hundert Tieren auf engem Raum, ist die Ansteckungsgefahr mit verschiedensten Krankheitskeimen besonders hoch. Einzelne kranke Tiere können nicht mehr ausgemacht werden und deshalb wird prophylaktisch die ganze Herde behandelt. Dies geschieht, indem dem Milchpulver, das den Kälbern als tägliche Nahrung dient, 10 Tage lang Antibiotika beigemischt werden. Diese Kur wird dann im Abstand von 14 Tagen noch zwei bis drei Mal durchgeführt. Bauern horten auf Vorrat Auch auf gewöhnlichen Höfen gehört der Umgang mit Antibiotika zum Alltag. Bei Milchkühen kommen Krankheiten wie Euterentzündungen oder leichte Verletzungen so häufig vor, dass nicht jedes Mal der Tierarzt gerufen wird, sondern die Bauern das entsprechende Antibiotikum bereits vorratsmässig im Schrank aufbewahren und es selbstständig verabreichen. 18 Abgabe von Antibiotika verboten Genau betrachtet, verstösst diese Praxis aber gegen das Tierschutzgesetz. Diese Ansicht vertritt die Zürcher Kantonstierärztin Regula Vogel: «Wenn eine Haltungsform nur funktioniert, wenn man routinemässig bereits im Voraus Antibiotika verabreichen muss, dann steht dies im Widerspruch zum Tierschutzgesetz.» Doch gegen die Abgabe von Antibiotika in der Landwirtschaft vorzugehen, ist schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Denn sowohl Tierärzte als auch die Bauern profitieren wirtschaftlich von der Behandlung mit Antibiotika. Im Zuge der Revision des Heilmittelgesetzes schlug das Bundesamt für Gesundheit vor, die tierärztliche Antibiotika-Abgabe einzuschränken. Die Vernehmlassung zeigte aber, dass dieser Vorschlag auf sehr starke Opposition stiess. Besonders die Bauernvertreter im Parlament wehrten sich geschlossen gegen diesen Vorschlag, wie Urs Schneeberger vom BAG gegenüber dem Schweizer Fernsehen mitteilte. www.vegetarismus.ch Jeder profitiert davon Der Grund, weshalb überhaupt so grosszügig mit Antibiotika umgegangen wird, ist klar: Fleisch muss günstig sein. Biofleisch wurde 2010 von gerade mal 3,7% aller Fischund Fleischkonsumenten eingekauft,1 deshalb stellt die Kundschaft, die aufs Portemonnaie schaut, die Hauptabsatzmöglichkeit dar. Darum lohnt es sich für die Fleischproduzenten nicht, zu viel Platz, zu viel Zeit und zu viel Arbeit in die Tiere zu investieren. Den Preis dafür zahlen in erster Linie die Tiere, die unter diesen Bedingungen ihr Leben fristen müssen. Schon jetzt ist aber absehbar, dass sich dieses Vorgehen an den Menschen rächt. Denn durch die Ernährung mit tierischen Produkten und die darin enthaltenen antibiotikaresistenten Bakterien, verbreiten sich diese Krankheitserreger immer mehr auch bei Menschen. Mehrere Tausend Patienten können deshalb in der Schweiz jedes Jahr wegen resistenter Keime nicht mehr gegen Infektionen behandelt werden. Bernadette Raschle Quelle: «Rundschau» im Schweizer Fernsehen vom 21.3.2012 2 1 2 www.ein-herz-fuer-bio.org/news/ bio-umsatz-der-schweiz-setztwachstum-fort www.videoportal.sf.tv/video?id= a25ebfe6-4896-4b8a-b3076533fae57843 Vegi-Info 2012/2 PRODUKTETEST Produktetest: Vegi-Nuggets Mit einer veganen Ernährung kann sich jeder vor der Gefahr von Antibiotikaresistenzen schützen. Wir haben für unsere Leser die in der Schweiz erhältlichen rein pflanzlichen Alternativen für Chicken Nuggets verglichen: Organic Yams Nuggets Chickin Nuggets Nuggets Hersteller: Florentin Organic Kitchen Gekauft im Müller Reformhaus Preis: Fr. 7.00 / 280 g = 6 Stück (Fr. 2.50 / 100 g) Hersteller: Viana Erhältlich im Reformhaus (muss evtl. über Bio-Service bestellt werden) Preis: Fr. 6.50 / 200 g = 8 Stück (Fr. 3.25 / 100 g) Délicorn Gekauft bei Coop Preis: Fr. 3.95 / 225 g = 9 Stück (Fr. 1.75 / 100 g) Unser Fazit: Unser Fazit: Unser Fazit: Optisch kommen die Yams Nuggets sehr gross daher und auch von der Form erinnern sie nicht an typische Chicken Nuggets, sondern eher an Griessnockerln. Im Innern sind die Nuggets hellorange und die Gemüsebestandteile sind gut erkennbar. Die Basis der Nuggets sind Kichererbsen und Yams-Wurzel, weshalb auch der Geschmack eher an einen Gemüseburger erinnert. Die Nuggets sind relativ saftig, doch deshalb auch nicht sehr bissfest, sondern zerfallen auf der Gabel. Die Chickin Nuggets haben keine Panade aussen rum, dafür sorgen Bratstreifen für ein knackiges Aussehen. Die Konsistenz der Nuggets ist sehr kompakt, wodurch die erwartete Faserigkeit etwas verloren geht. Der Geschmack lässt sich nur schwer definieren, es wurde auf jeden Fall probiert, eine Ähnlichkeit zum Original herzustellen, doch so richtig überzeugen konnte dies die Tester nicht. In wenig Fett angebraten, sehen die Nuggets etwas farblos aus. Deshalb ruhig mit etwas mehr Öl richtig schön knusprig brutzeln lassen. Ansonsten gleichen die Délicorn Nuggets optisch und auch geschmacklich sehr den typischen Chicken Nuggets. Besonders die Faserigkeit beim Aufschneiden lässt einen einen verstohlenen Blick auf die Verpackung werfen: «Sind die wirklich vegan?» Da weder Form noch Geschmack typisch für Nuggets sind, könnten die Chickin Nuggets vielleicht eher als Geschnetzeltes Verwendung finden, knusprig angebraten in einer würzigen Sauce. Alle Tester waren sich bei diesem Produkt einig: Damit lassen sich ganz bestimmt auch Fleischesser überzeugen. Grundsätzlich ein schmackhaftes Produkt, aber nicht als Alternative zu echten Nuggets geeignet. Vegi-Tag Für die Umwelt Für die Gesundheit Für die Welternährung Für die Tiere Auftaktveranstaltung zum Vegi-Tag in Lyss Am Samstag, 12. Mai, feierte die Stadt Lyss den Beginn ihres Vegi-Tags mit einem Fest auf der Bahnhofstrasse. Live-Musik, Kochvorführungen und Marktstände mit gratis Vegi-Degustationen sorgten bei den zahlreichen Besuchern trotz Regenwetter für gute Laune. men viele neugie ka r te et W m te ch Trotz schle m gemeinsam den u , ss Ly h ac n er rige Besuch s zu feiern. Start des Vegi-Tag Am SVVStan ne Mini-G d gabs selbst geb ac ugelhüpf li und So keGetränke yanazum Deg ustieren. Was wird am VegiTag in Lyss gemacht? Die Teilnahme am Vegi-Tag ist für alle Unternehmer von Lyss freiwillig. Hauptsächlich geht es darum, jeweils am Donnerstag das vegetarische Essen prioritär vor konventionellen Mahlzeiten zu behandeln. Die Bevölkerung soll an diesem Tag auf die vegetarische Ernährung und ihre positive Auswirkung auf die Mitwelt aufmerksam gemacht werden. Mehr Infos unter www.vegi-tag.ch 20 McDonald’s betei ligte sich ebenfalls am Eröffnun gsfest und stellte sein vegetarisches Angebot vor. www.vegetarismus.ch E Vegi-Info 2012/2 VEGI-TAG Die Med ien beric hte Auftaktv eranstalt ten vor und nach un d Positiv w g über den Vegi- er ie auch n Tag. egativ. r GemeinRenato überreicht de aja Bühler, das derätin von Lyss, M m Vegi-Tag. offizielle Zertifikat zu äftigte sich mit Eine Schulklasse aus Lyss besch für den Stand dem Thema Vegetarismus, um am Vegi-Tag gerüstet zu sein. Vegi-Info 2012/2 ter. egenwet R z t o r t g un für Grillstimm ortlichen sorgten tw Die Veran röhlichen Anlass. einen f www.vegetarismus.ch 21 REZEPTE FATOUSH – BROTSALAT Zutaten: 1 Salatgurke 4 reife Tomaten 2 Salatherzen (Lattich) 1 rote Peperoni (Gemüsepaprika) ½ Bund glatte Petersilie ½ Bund Koriander oder Minze 6 Lauchzwiebeln 1 Fladenbrot mit Sesam oder Schwarzkümmel Zubereitung: Für die Sauce die Schale der Zitrone fein abreiben, Zitrone auspressen. Zitronensaft und -schale mit dem Olivenöl mischen, Knoblauchzehen dazupressen. Harissapaste und Sumach unterrühren und mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen. 6–8 EL fruchtiges Olivenöl 1 Zitrone 2 Knoblauchzehen 1–2 TL Harissapaste 1 TL Sumach 2 TL Zucker Salz, Pfeffer Salatherzen rüsten und in Stücke schneiden. Die Kräuter waschen und fein schneiden. Das Brot mit Gemüse, Salat, Kräutern und dem Dressing vermischen. Sofort servieren. Das Fladenbrot halbieren, beide Hälften waagrecht durchschneiden. Backofen auf 160 °C vorheizen. Die äusseren Seiten der Brotstücke mit ein wenig Wasser benetzen und das Brot im Backofen ca. 10 Minuten backen, bis es knusprig ist. Herausnehmen und in mundgerechte Stücke schneiden oder brechen. Tomaten, Salatgurke, Peperoni, Lauchzwiebeln und 22 www.vegetarismus.ch Tipps: • Ist das Fladenbrot eher dünn (Supermarkt) und nicht so luftig wie aus dem türkischen Lebensmittelladen, dann nicht waagrecht durchschneiden, sondern ganz lassen. • Sumach und Harissa sind in türkischen Lebensmittelläden und grösseren Supermärkten erhältlich. • Testet in jedem Fall die Säure der Salatsauce und gebt notfalls noch etwas mehr Zucker dazu. Vegi-Info 2012/2 REZEPTE MEZZE: PLATTE MIT ORIENTALISCHEN VORSPEISEN Diese Vorspeisenplatte lässt sich sehr gut vorbereiten und ist im Sommer für einen Abend mit Freunden wie gemacht. Mit frischen Salaten und Fladenbrot servieren. FALAFEL HUMMUS 250 g getrocknete Kichererbsen, über Nacht eingeweicht ½ Zitrone 1–2 EL Olivenöl 3 EL Sojajoghurt nature 5 EL Weissmehl 1 gehackte Zwiebel 3 EL Paniermehl ½ Bund gehackte Petersilie Salz, Pfeffer, Öl zum Braten 200 g getrocknete Kichererbsen, über Nacht eingeweicht 120 g Tahin (Sesammus) 250 g Sojajoghurt nature 3 EL fruchtiges Olivenöl 1 EL Zitronensaft 1 EL Harissapaste 2 Knoblauchzehen 2 EL gerösteter Sesam 1 EL Olivenöl Kichererbsen in genügend Wasser ca. 1 Stunde weich kochen, abtropfen und etwas abkühlen lassen. Mit allen Zutaten bis und mit Joghurt pürieren. Mehl, Zwiebel und Petersilie daruntermischen, mit Salz und Pfeffer würzen. Masse zu kleinen Kugeln formen, in Paniermehl wenden und etwas flach drücken. Öl erhitzen und Falafel bei mittlerer Hitze ca. 6 Minuten braten. Für das Hummus die Kichererbsen in genügend Wasser ca. 1 Stunde weich kochen, abtropfen und etwas abkühlen lassen. Kichererbsen mit den Zutaten bis und mit Harissa mischen. Knoblauchzehen dazupressen. Die Mischung mit dem Stabmixer pürieren. Vor dem Servieren mit dem Olivenöl beträufeln und mit Sesamsamen bestreuen. Tipp: Wer mag, wälzt die Falafel vor dem Braten in Sesamsamen. FUL MEDAMES 1 Dose gekochte Fava-Bohnen (oder andere Bohnen) 3 Knoblauchzehen 3 EL Tahin (Sesammus) 2 EL fruchtiges Olivenöl 1 TL gemahlener Kreuzkümmel ½ Zitrone 2 Stiele glatte Petersilie ½ Zwiebel JOGHURTSAUCE 250 g Sojajoghurt mit Zitrone 4 Stiele Minze 3 EL Sojarahm Joghurt mit dem Sojarahm cremig rühren. Minzblätter von den Stielen streifen, fein schneiden und unterrühren. RÜEBLIDIP 500 g süsse Rüebli 250 g Sojajoghurt nature 2 EL Rüeblisaft ½ TL gemahlener Kümmel 1 Prise Chilipulver Salz, Pfeffer ganze Kümmelkörner nach Wunsch Eine Hälfte der Rüebli raffeln und die andere Hälfte fein reiben (sollte die Konsistenz von Mus haben). Sojajoghurt mit dem Rüeblisaft glatt rühren, mit Kümmel, Chili, Salz und Pfeffer abschmecken. Rüebli zugeben, verrühren und ggf. mit den ganzen Kümmelkörnern bestreuen. TOMATENSAUCE 1 EL Olivenöl 1 zerdrückte Knoblauchzehe 2 Dosen gehackte Tomaten 1½ EL Rohrohrzucker 2 EL Kräuterweinessig 2 EL Tomatenmark 1 TL Zimt Salz, Pfeffer Öl erhitzen und darin den Knoblauch andämpfen. Tomaten und restliche Zutaten dazugeben und 10–20 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und kühl stellen. Bohnen mit kaltem Wasser abbrausen und abtropfen lassen. Zitrone auspressen, Zitronensaft mit Tahin, Olivenöl und Kreuzkümmel verrühren. Knoblauchzehen dazupressen. Petersilienblätter von den Stielen streifen und fein schneiden. Petersilie zusammen mit den Bohnen zur Mischung geben und gut verrühren. Für die Dekoration Zwiebel schälen, in feine Ringe schneiden. Vegi-Info 2012/2 www.vegetarismus.ch 23 REZEPTE EZEPT LAHMACUN – TÜRKISCHE PIZZA Die «türkische Pizza» ist an Imbissbuden zu Recht sehr beliebt, Zeit, sie zu veganisieren. Zutaten: Für den Teig: 1 TL Trockenhefe ½ TL Zucker 150 ml warmes Wasser 350 g Weizenmehl ½ TL Salz 1–2 EL Sonnenblumen- oder Olivenöl 1 roter Peperoncino 2 EL Tomatenpüree (-mark) 150 g gekochtes Sojahack Pfeffer, Salz, Paprikapulver Für den Belag: 1–2 EL Margarine (Alsan) 1 kleine Zwiebel 2 Knoblauchzehen 2 geschälte Tomaten aus der Dose (Pelati) Zubereitung: Für den Teig das Wasser in eine Schüssel giessen, Zucker und Hefe dazugeben. Vorteig ca. 15–20 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis er schäumt. Mehl mit Salz mischen und in eine Schüssel sieben. In der Mitte mit den Händen eine Mulde formen und den Vorteig hineingeben. Öl zugeben und alles mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig etwa eine Stunde an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen. Für den Belag Zwiebel, Knoblauch und Peperoncino (ohne Kerne) fein würfeln. Margarine in einer Pfanne erhitzen und die Würfel darin andünsten. Tomatenpüree unterrühren. Sojahack zugeben und kurz mitdünsten, beiseite stellen. Geschälte Tomaten in Stücke schneiden. Tomaten zum Hackgemisch geben und mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Für die Füllung Zwiebel, Salat und Salatgurke rüsten und in mundgerechte Stücke schneiden. Minze und Petersilie fein schneiden, hacken. Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig darauf noch einmal rasch durchkneten. In vier gleich grosse Stücke aufteilen und jedes Stück dünn ausrollen, evtl. mit den Händen noch etwas dünner ziehen. Die ausgerollten Fladen mit einem Küchentuch abdecken. 24 Für die Füllung: 4 EL Zitronensaft 1 Zwiebel ½ Kopf Eisbergsalat ½ Salatgurke 2 Stiele Minze 2 Stiele glatte Petersilie 2 TL Pul Biber zum Nachwürzen («mit scharf») Nach Belieben auch gekochte Bohnenkerne, Krautsalat Backofen (E-Herd) auf 200 °C vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen und die Fladen darauflegen. Mit dem Belag dünn bestreichen und ca. 5–6 Minuten backen. Der Teig soll noch weich sein, damit er sich rollen lässt. Pizzafladen nacheinander backen, aus dem Backofen nehmen und auf einer grossen Platte unter einem Küchentuch oder Alufolie warm halten, bis alle gebacken sind. Pizza mit Zitronensaft beträufeln, mit Salatzutaten nach Wunsch füllen, nachwürzen, aufrollen und reinbeissen. Tipp: Es geht natürlich auch ganz ohne Hack. Dafür statt Sojahack z. B. gegrillte eingelegte Peperoni zum Belag geben. Die Rezepte auf diesen Seiten wurden vom «Chnüppelwiibli» gezaubert. Vielen Dank dafür! Mehr vegane Kreationen hat es in seinem Rezepteblog veröffentlicht: www.chnueppelwiibli.com www.vegetarismus.ch Vegi-Info 2012/2 REZEPTE PEPERONI MIT BAKLAVA COUSCOUSFÜLLUNG Sehr, sehr süsses Blätterteiggebäck. Am besten schmeckt dazu ein schwarzer Kaffee oder Mokka. Mediterran trifft oriental und beschert ungeahnte Geschmackserlebnisse. Zutaten: 250 ml Wasser 350 g Zucker 4 EL Rosenwasser 200 g Baumnüsse (Walnüsse) 150 g Pistazien 120 g Puderzucker 150 g Margarine (Alsan) 1 TL Kardamom ½ TL Zimt 3–4 Pakete Blätterteig (ergibt 18 Blätter in der Grösse der Auflaufform) 1 kleine Auflaufform Zutaten: 120 g Couscous 300 ml Gemüsebrühe 7 rote Peperoni (Gemüsepaprika) 2 Zwiebeln 2 Knoblauchzehen 2 EL Pinienkerne 2 TL Rosinen 2 EL Olivenöl 2 TL Currypulver 1 TL Kreuzkümmelpulver 2 EL Tomatenmark 100 ml Sojasahne Pfeffer und Salz Zubereitung: Gemüsebrühe aufkochen, Couscous in eine Schüssel geben und 200 ml Brühe darübergiessen. Restliche Brühe beiseite stellen und den Couscous 5 Minuten quellen lassen. Anschliessend mit einer Gabel auflockern. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten. In der Zwischenzeit Zwiebeln und Knoblauch abziehen, hacken und im Olivenöl andünsten, Curry- und Kreuzkümmelpulver kurz mitbraten. Couscous mit Zwiebeln, Knoblauch, Rosinen und Pinienkernen mischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Ofen auf 200 °C (Umluft 180 °C) vorheizen. 4 Peperoni waschen, putzen und je nach Grösse halbieren oder ganz belassen und mit der Couscousmischung füllen. Die restlichen 3 Schoten fein schneiden und zusammen mit Sojasahne, Tomatenmark und der übrigen Brühe im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren, diese Sauce kurz aufkochen lassen. Gefüllte Peperoni in eine Auflaufform legen, mit der Sauce übergiessen und ca. 20 Minuten garen. Tipp: Wer die Haut der Peperoni nicht mag, kann die Schoten vorher unter dem Backofengrill rösten, bis die Haut Blasen wirft, und diese dann abziehen. Vegi-Info 2012/2 Zubereitung: Blätterteig auf die Grösse der Auflaufform zuschneiden, insgesamt werden für 3 Lagen 18 Blätter benötigt. Baumnüsse und Pistazien grob im Mixer mahlen. Mit Puderzucker, Kardamom und Zimt mischen. Backofen auf 160 °C vorheizen. Margarine bei kleiner Hitze in einem Topf schmelzen. Auflaufform leicht einfetten. Den Boden der Form mit 1 Teigblatt auslegen. Das Blatt dünn mit Margarine bestreichen und das nächste Blatt auflegen. So verfahren, bis der Boden mit 6 Blättern bedeckt ist. Eine Hälfte der Nussmischung gleichmässig darauf verteilen. Erneut eine Schicht mit 6 Teigblättern auslegen und die zweite Hälfte der Nussmischung darauf geben. Mit weiteren 6 Teigblättern abschliessen. Die oberste Schicht mit einem Messer wie ein Gitter einschneiden und die restliche Margarine darauf verstreichen. In der Backofenmitte ca. 20 Minuten backen. Damit die obere Schicht knusprig wird, anschliessend weitere 10 Minuten bei 180 °C weiterbacken. Unbedingt darauf achten, dass der Teig nicht verbrennt. Während die Baklava im Ofen bäckt, für den Sirup Wasser mit Zucker aufkochen und für 10 Minuten kochen lassen. Rosenwasser hinzufügen. Baklava aus dem Ofen nehmen und mit der Hälfte des Sirups tränken. Nach dem Abkühlen entlang des Gittermusters in Stücke schneiden und mit dem restlichen Sirup servieren. www.vegetarismus.ch 25 ERFAHRUNGSBERICHT Scharkas persönliche Geschichte, wie sie zur Veganerin wurde. Vegan = gewaltfrei Eigentlich müssten Sie Urs Hochstrasser dank des Vegi-Info kennen. Letzten Sommer nahm ich an seinem eintägigen Rohkost-Seminar teil. Ganz locker und mit Selbstverständlichkeit brachte er den Satz ein: «Keine andere Spezies nimmt nach dem Abstillen noch Milch zu sich.» Nichts logischer als das, selbstverständlich, das wissen wir ja alle. – Wissen wir’s? Dass der Satz in den kommenden Wochen an mir nagen und eine Wende in meiner Ernährung initiieren würde, hätte ich an jenem Tag nicht gedacht. «Ich bin entsetzt über mich» Schwer zu denken gibt mir bis heute, dass ich 23 Jahre vegetarisch lebte und den Konsum von Milchprodukten nie hinterfragte! Was läuft schief, dass gar bewusste Menschen wie ich – ich bilde mir nun mal ein, recht bewusst zu sein – auf halber Strecke stecken bleiben und nicht auf die Idee kommen, dass die Produktion von Milchprodukten ebenso Tier- und Menschenelend verursacht und den Planeten Erde ausbeutet wie die Fleischproduktion? Ich will nicht pathetisch sein, aber ich bin schlichtweg entsetzt über mich. Dabei hatte ich zwei Jahre zuvor einen Kuhstall besucht, und das Herz war mir fast gebrochen, als mich das von der Mutter getrennte Kälblein völlig in Beschlag nahm. Ich hatte den Bauern, den Bruder eines guten Freundes, gestellt und mit ihm darüber diskutiert. – Und meinen Milchproduktekonsum nicht hinterfragt! Klar, die Milchlobby steckt Milliarden an Subventionsgeldern – ach ja, das sind ja meine Steuern – in Werbung und macht uns weis, wie ge- 26 sund Milch ist, wie naturverbunden das Produkt ist und, und, und. Ich will Sie mit den für einen Vegi-InfoLeser längst bekannten Fakten nicht langweilen. Weder Sie noch ich haben der Milchlobby je geglaubt und trotzdem weiter fleissig Milch, Käse, Butter und Co. konsumiert. Na ja, Sie hoffentlich nicht, aber ich. Vegan = gewaltfrei ist normal Finden Sie nicht, es ist an der Zeit, dass wir aufstehen und die Menschheit aufklären? Wollen Sie noch generationenlang warten, bis die Welt vegan = gewaltfrei ist? Genügt es Ihnen das Vegi-Info zu lesen und zuzuschauen, wie Tiere weiter gefoltert werden, wie Menschen weiter an Krebs erkranken und ihre Familien unendlich leiden, wie Wälder abgeholzt werden, damit das Schwein, welches zum Steak auf dem Teller Ihres Nachbarn verarbeitet wurde, zu fressen hat? Mir nicht. Ich möchte, dass ich beim Bäcker/Konditor ein veganes Sandwich und eine vegane Patisserie kriege und dass ich vegane Schuhe in einem Laden an der Ecke finde. Genauso möchte ich schicke warme vegane Kleider kaufen können, denn die Lust auf Wolle ist mir wirklich vergangen, und mit dem Faserpelz kann ich schlecht zur Arbeit gehen. Ebenso sehe ich nicht ein, dass man vor dem Manor und dem St. Annahof an der Bahnhofstrasse www.vegetarismus.ch nicht vegane Imbissstände antrifft, und schon gar nicht, dass vor der Hundemesse in Winterthur Bratwürste verkauft werden, obwohl der Vegi-Imbiss-Wagen dasselbe auf ethische Art anzubieten hätte. Was ich also will, ist, dass vegan = gewaltfrei normal ist auf der Welt. Wie packen wir’s an? Warum nicht mit dem weisen Satz gehen: «Jeder fängt bei sich selber an.» Cheesy hat es uns vorgemacht und wurde von einem Tag auf den anderen vegan. Hut ab. Bei mir ging das etwas anders. Scharka die Schlemmtante Betrachten Sie mich bitte als eine Schlemmtante, eine absolute Geniesserin und als eine ganz normale Bürgerin. Ich bin weder ein Vorstandsmitglied bei der SVV, der Tierpartei oder bei sonst einer Organisation, noch eine Fachfrau für Tier-, Umwelt- oder Gesundheitsfragen. Ich bin lediglich eine Interessierte wie Sie, die halt gerne schreibt. Zweimal die Woche machte ich Halt beim Baumann und leistete mir ein unwiderstehliches Eiercanapé und eine ebensolche Truffeschnitte. An zwei anderen Wochentagen besuchte ich auf dem Arbeitsweg die Migros, wo ich mir die Schoggi-Heidimilch kaufte und diese dann mit dem Hund meiner Teamkollegin in der Agentur netterweise teilte. Dazu leistete ich mir ein Buttergipfeli – von welchem ich ebenfalls an Pum- Vegi-Info 2012/2 ERFAHRUNGSBERICHT ba abtreten musste –, eins von den grossen, die vor Butter nur so triefen, für Fr. 1.20. So, und jetzt nagt also der Satz «Keine andere Spezies nimmt nach dem Abstillen noch Milch zu sich» an mir. Bestimmt kennen Sie in der Zwischenzeit Renato Pichlers Milch-Broschüre mit vielen weiteren aufrüttelnden Fakten zum Milchkonsum1. Umstellung mit Spass Die Umstellung begann mit meinem Frühstücksmix: Wasser, ¾ Esslöffel Mandelpüree, eine Banane und Caotina-Kakao gemixt. Am Dienstag fuhr ich dann stolz ohne Halt am Baumann vorbei, mit etwas Tofu und einem Salat im Koffer meines Rollers Samba. Am Mittwoch hielt ich auch nicht mehr in der Migros, am Freitag aber schon. So reduzierte ich diesen Teil meines Milchproduktekonsums um exakt die Hälfte. Gleichzeitig kaufte ich für den Gebrauch zuhause keine Milchprodukte mehr und entdeckte all die pflanzlichen Milch- und Rahmsorten. Ich stellte fest, dass es mir zuhause nicht schwer fiel vegan zu essen und mir der Käse eigentlich nicht fehlte. Etwas durchbeissen musste ich mich bei der Pasta, die ich mit Reibkäse wirklich viel leckerer fand. Nach ca. 3 Monaten war die Durststecke aber durch, und die innere Befriedigung vegan zu essen machte alles vielfach wett. Nach ein paar Wochen hielt ich nur noch alle zwei Wochen beim Baumann und nannte mich 2/3-vegan. Beim Hiltl bestellte ich nach wie vor das fantastische vegetarische, aber nicht vegane Cordon bleu und schöpfte mir vom Buffet die Schoggimousse. Ich war eigentlich ganz zufrieden mit mir und fand, auch als 2 /3-Vegane würde ich viel zum Wohl des Planeten beitragen. Worum es mir hier geht: Nicht alle Menschen funktionieren wie Cheesy. Die Umstellung soll vor allem Spass machen und eine innere Be- Vegi-Info 2012/2 friedigung hervorrufen. Wenn es ein Willensakt oder eine Entscheidung der Vernunft ist, kann es einfach nicht gelingen. Wenn Leute zu mir sagen: «Du hast aber einen starken Willen», dann sage ich immer: «Das kostet mich keine Willensanstrengung. Es ist mir ein inneres Bedürfnis, ein persönliches Anliegen, ich will es genau so. Es entspricht meinen inneren Werten.» Mehr und mehr konsequent Beim Baumann teilte ich mit, dass ich inzwischen 2/3-vegan sei und ich deshalb nicht mehr so oft gesehen würde. Seither betrat ich das Lokal nie wieder. Ich vergass es einfach anzuhalten und hatte sowieso schon meinen Frühstücksdrink genossen und etwas Feines im Koffer meiner Samba dabei zum Zmittag. Somit war ich nun ganz vegan, ohne dass ich es beabsichtigt hatte. Es ging einfach nicht mehr, nichtvegan zu essen, denn ich hatte mich gewandelt. Das Anliegen konsequent zu sein war in mir gewachsen, ganz von allein, einfach mit der Freude an jedem veganen Schritt, den ich schon gegangen war. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass mich Cheesy auf Facebook und mit ihrem Blog und den feinen Rezepten und einem kleinen Chat immer wieder inspirierte. Wir müssen den Weg nicht alleine gehen. Ich suchte nun auch auf dem Shampoo und dem Duschgel nach dem Vegan-Zeichen und forderte die Verkäuferinnen in meinem Bioladen heraus. Sie waren mir sehr gerne behilflich. Das Hiltl mied ich noch wegen der Schoggimousse, inzwischen ist das aber nicht mehr nötig (neu: vegane Schoggimousse im Hiltl!). Und das Samses, das Tibits und das Bona Dea lassen ja keine veganen Wünsche offen. Kürzlich gelang sogar ein veganer Znacht mit einem lieben SVV-Freund im Kunsthaus – ich habe ihn am SVV-Stammtisch kennengelernt. Ich rief einfach www.vegetarismus.ch an vorher, und der Küchenchef hat uns sehr gerne etwas zubereitet. Wir erhielten sogar den Eindruck, das Personal habe es genossen uns extra zu bedienen. Natürlich hätten wir auch im Tibits essen können, aber ich bin der Meinung, dass jede Anfrage für veganes Essen in einem Nicht-Vegi-Restaurant ein gesäter Samen ist. Jedenfalls hat ein Catering-Service solch einer Anfrage wegen einen veganen Schokoladekuchen entwickelt und hat ihn ins Sortiment aufgenommen! Sitzung am Milchbuck Kommen wir auf die Frage zurück, wie wir’s anpacken wollen. Sie haben keine Ahnung? Ich auch nicht. Als ich wieder einmal meinen Alleingang durchboxte, liess mir eine Freundin einen Comic zukommen. Auf diesem steht zu lesen: «Wer allein arbeitet, addiert, wer gemeinsam arbeitet, multipliziert.» In diesem Sinne lade ich Sie ein zu einer Sitzung bei mir am Milchbuck in Zürich. Sammeln wir gemeinsam Ideen für Projekte, wählen einen Schwerpunkt aus und arbeiten ein Vorgehenskonzept aus. Bitte schreiben Sie mir auf [email protected], damit ich Ihnen den Doodle für die Terminfindung zukommen lassen kann. Es ist Ihnen aufgefallen, dass ich eine vegetarismus.ch-Adresse habe? Tatsächlich komme ich mir ziemlich wichtig vor… Aber diese Adresse ist nicht mir vorbehalten. Jeder von uns kann sich mit der SVV im Rücken für den Vegetarismus und Veganismus einsetzen. Wenn ich Sie dazu ein wenig inspirieren konnte, freut mich das sehr. Scharka Cernochová 1 www.vegetarismus.ch/info/21.htm 27 ROHKOST Mandeln sind ein wahres Naturtalent in der Rohkost-Küche. Ein Joker in der Gourmet-Rohkost-Küche Das aufkeimende Bewusstsein in der Ernährung ruft schon seit einiger Zeit nach Lösungen, um den Problemen der tierischen Produkte vollwertig und vegan begegnen zu können. Der fortschrittliche Mensch mit zeitgemässer, umweltfreundlicher und einigermassen ethischer Einstellung will sich nicht nur vegan, sondern auch ausgeglichen, vital und gourmetmässig ernähren. Erfreuliche und vielseitige Möglichkeiten in Sachen Milch, Rahmverfeinerung und feinen Saucen bieten sich mit Mandelpüree an. In der Rohkost konnten leider die schon bestehenden Mandelmuse nicht mehr mithalten. Die Rohkost trägt längst kein Aussteigerprädikat mehr und hat den Krankendiätcharakter abgelegt. Sie hat sich heimlich durch alle Schichten hindurch bis in die Hautevolee durchgesetzt und gilt sogar in der ultramodernen Lifestyle-Society als Geheimtipp. Mandelpüree in Rohkostqualität In Zusammenarbeit mit der Soyana konnte das besondere Mandelpüree mit den verlangten Qualitäten realisiert und für den ernährungsbewussten Menschen verfügbar gemacht werden. Die wichtigsten Qualitätskriterien sind: europäische Mandeln, aus biologischem Anbau, in Rohkost-Qualität, d.h., auch im Verarbeitungsprozess muss die 43-°CGrenze strikte eingehalten werden. Dieses Bio-Mandelpüree in Rohkostqualität ist nicht nur in der modernen Küche ein interessantes Naturprodukt, sondern auch im Bereich Sport, Diät und Kinderernährung ein 28 äusserst wertvolles Nahrungsmittel, das sich längst bestätigt hat. Der ausgewogene hohe Nährwert der europäischen Mandel lässt diesem Produkt gerade in der heutigen Zeit mit den immensen Anforderungen einen besonderen Stellenwert zukommen. Warum die Mandel geschält wird Das braune Häutchen, welches die Mandel umgibt, hat keinerlei nennenswerten Nährwert. Es ist von der Natur nur für den Schutz der Mandel mit dem Keim gedacht. Dieses Kriterium hat uns dazu bewogen, das Püree aus geschälten Mandeln herzustellen. Dadurch ist es schöner und eleganter in der Verarbeitung bei Mandelmilch, Shakes, Saucen usw. Ob zum Verfeinern von Gerichten, Herstellen von Shakes, Milch, Saucen, Süssspeisen, das Mandelpüree ist ein Joker in der Gourmet-Rohkost-Küche. Die Mandel – ein wertvolles Geschenk der Natur Allergien und Unverträglichkeiten verschiedener Nahrungsmittel sind heute ein allgegenwärtiges Problem, mit welchem sich die Fachleute auseinanderzusetzen haben. Milchallergien sind an der Tagesordnung und bedeuten für die betroffenen Menschen meistens eine grosse Ratlosigkeit. www.vegetarismus.ch Bio-Mandelpüree bietet hier eine ideale Lösung an. Durch die schonende und verantwortungsvolle Verarbeitung wird so gut wie nichts an Nährwert eingebüsst. Es bedarf besonderen Geschicks, diese Mandeln so fein zu mahlen, ohne dass sie erhitzt werden, da sonst viele wertvolle Substanzen Schaden nehmen würden. Ebenfalls ist das im Mandelpüree enthaltene Öl, wenn auch nicht von blossem Auge sichtbar, sehr hitzeempfindlich. Der Aufbau der Fettsäuren ist sensibel und daher ist es wichtig, dass dem bei der Verarbeitung Rechnung getragen wird. Wertvolle Nährstoffe Mandeln sind grossartige Quellen für erstklassige Proteine, Mineralien und Vitamine, hauptsächlich E, B1 und B2. Die Zusammensetzung der Nährstoffe in Mandeln ist hochwertig und essenzielle Aminosäuren sind ausreichend vorhanden. Sie haben eine enorme Nährstoffdichte und stellen so eine konzentrierte Nahrung dar. Trotz dieser Eigenschaften führt der Verzehr in vernünftigem Masse nicht zur Gewichtszunahme. Die hochwertigen Fettsäuren der Mandeln können als Zellbausteine herangezogen werden und sind Ausgangsstoffe für die Bildung von lebenswichtigen Hormonen. Die erforderlichen Nährstoffe zur Verstoffwechselung dieser Fette, sowie deren Umwandlung in Energie, Vegi-Info 2012/2 ROHKOST Dattelmilch-Shake 8 St. 2 EL 5 dl 1 MS Datteln (Deglet Nour) oder (3 St. Medjool) Mandelpüree Wasser Vanille, gemahlen Die Datteln entsteinen und etwa 8 Std. einweichen. Danach kann der Shake hergestellt werden. Wasser in den Mixer geben, Mandelpüree dazu und die Datteln beifügen. Alles gut durchmixen. Dieser Shake ist eine geballte Ladung Energie und ideal als Frühstück oder wenn körperliche Leistung gefragt ist. Für Sportler kann die Menge der Datteln auch erhöht werden. sind in den Mandeln selbst bereits vorhanden. Dies bewirkt eine optimale Verwertung aller Stoffe und zeigt keine nachteiligen Effekte. Nüsse und Samen, vor allem aber Mandeln, bieten in dieser Hinsicht einen geeigneten und wichtigen Bestandteil der modernen Ernährung, besonders in den kälteren Ländern, wo reife Früchte und hohe Sonneneinstrahlung in ungenügender Menge vorhanden sind. Power im Mini-Format Vitamin E und ungesättigte Fette in der Mandel sind ein optimales Duo. Die ungesättigten Fettsäuren werden durch das Vitamin E vor der Oxydation geschützt. Vitamin E hält die ungesättigten Fettsäuren stabil und schützt diese vor dem Ranzigwerden. Kalzium wird vom Körper auch als Puffer im Säure-Basen-Ausgleich eingesetzt. Die Ernährungsform vieler Menschen ist säureüberschüssig und stellt einen erhöhten Bedarf an Kalzium dar. Die basische Eigenschaft der Mandel wirkt sich auch in dieser Hinsicht positiv auf den Kalziumhaushalt aus. Die Mandel hat einen sehr hohen Kalziumgehalt. Durch die vorteilhafte Zusammensetzung der Nährstoffe hat sie auch eine weit bessere Verfügbarkeit. Im Gegensatz zu tierischer Milch ist das Kalzium in der Mandel für den Menschen verfügbar. Viele Menschen leiden zeitweise oder regelmässig und ohne ersichtlichen Grund an Gereiztheit, Nervosität, Abgespanntheit, Müdigkeit oder an Muskelkrämpfen. In diesen Fällen ist es wichtig, dass ein eventueller Magnesiummangel ausgeglichen wird. Zeitweise aber besteht auch ein erhöhter Bedarf an Magnesium, wie zum Beispiel während der Schwangerschaft und der Stillzeit, während des Wachstums bei Jugendlichen, im Sport sowie durch unseren schnellen Lebensstil mit dem dazugehörenden Stress. Eine natürliche Ressource an Magnesium stellt auch hier das Bio-Mandelpüree dar. Es kann mit seinem hohen Gehalt an Magnesium 100% der empfohlenen Tagesdosis decken. Der vorteilhafte Proteingehalt der Mandeln ist nicht nur besonders günstig für Sportler, sondern bietet auch eine ausgezeichnete Ressource in der Kinderernährung. Verbinden von Genuss mit Wohlergehen ist einfacher denn je. Urs Hochstrasser Wertvolle Hilfsmittel sind in dieser Hinsicht meine Bücher: • «Rohkost – die lebendige Nahrung» • «Kinderernährung – lebendig und schmackhaft» • «Rohkost vom Feinsten» • DVD: «La Haute Cuisine Crue» • Website: urshochstrasser.ch Vegi-Info 2012/2 www.vegetarismus.ch 29 VEGI-CARD-PARTNER Muso Koroni – Mutter aller Lebewesen Der Onlineshop mit veganer Mode ist Vegi-Card-Partner Im Jahr 2008 hat Jasmin Schister ihren lang gehegten Wunsch nach einem Onlineshop mit toller veganer Mode verwirklicht. Früher musste sich die überzeugte Veganerin oftmals darüber ärgern, dass es nur vereinzelte Produkte oder kleine Shops mit ethisch vertretbarer Mode gab, und meistens mussten dort mühevolle Anfragen gestellt werden, um sich abzusichern, dass die Produkte auch wirklich vegan sind. Aus dieser Not machte die Österreicherin deshalb eine Tugend und begann damit, Pläne für einen Shop zu schmieden, der ausschliesslich vegane Öko- und Fairtrade-Mode anbieten soll. Ein Jahr lang beschäftigte sie sich intensiv mit veganer Kleidung und veganen Schuhen, die ihren strengen Kriterien entsprachen, dann war es endlich so weit und der im deutschsprachigen Raum längst überfällige Onlineshop konnte unter dem Namen «Muso Koroni» eröffnet werden. Dieser Name stammt übrigens von einer westafrikanischen Göttin, welche als die Mutter aller Lebewesen bekannt ist und Pflanzen und Tiere erschafft. 30 Die Anforderungen für die Produkte, die in das Sortiment aufgenommen werden, sind streng. Am liebsten würde Jasmin nur komplett vegane Marken anbieten, doch die gibt es kaum. Auf jeden Fall aber werden nur Produkte von Herstellern in das Sortiment aufgenommen, die keine Materialien vom toten Tier verarbeiten. Um die Transportwege kurz zu halten, werden zudem Produkte von europäischen Firmen bevorzugt. Nebst den ganzen ethischen Aspekten ist es aber auch die Optik, die zählt. Vegan leben ist hip und die Kunden erwarten, dass es auch so aussehen soll. Nebst Vegetariern und Veganern schätzen auch Allergiker (z.B. gegen Lederprodukte) oder ökologisch bewusste Kunden das Angebot. Natürlich gibt es aber auch ganz «normale» Kunden, die einkaufen, einfach weil sie die Produkte schön und gut finden. Selbst wenn es oft nicht einfach ist, gute Lieferanten zu finden, macht Jasmin keine Kompromisse, was die Qualität angeht: «Lieber habe ich ein kleineres Sortiment und kann wirklich jedes Produkt mit gutem Gewissen weiterempfehlen», sagt www.vegetarismus.ch sie. Auswahl gibt es auf jeden Fall genug – mittlerweile werden im Onlineshop mehr als 400 verschiedene Produkte angeboten. Das Angebot von Muso Koroni wird laufend ausgebaut. So finden sich mittlerweile nebst Bekleidung für Sie und Ihn auch vegane Accessoires, Schuhe, tierversuchsfreie Naturkosmetik und Geschenkartikel im Onlineshop. Und wenn alles klappt, soll im Juli ein weiterer Meilenstein für das Muso Koroni Realität werden: Das erste Ladenlokal an der Josefstädter Strasse in Wien. Passend findet das Geschäft seinen Platz im 8. Bezirk, dem sogenannten grünen Bezirk. Wer also ab Juli mal in Wien ist, sollte es sich nicht nehmen lassen, im Muso Koroni nach Herzenslust zu stöbern. Wer diese Reise nicht auf sich nehmen kann, hat glücklicherweise die Möglichkeit, rund um die Uhr im Onlineshop zu bestellen. Ü www.muso-koroni.com Vegi-Info 2012/2 DVD-VORSTELLUNG Ein neues Wir Ökologische Gemeinschaften und Ökodörfer in Europa 2011, Stefan Wolf, loveproductions.org / 120 Min. / deutsch ISBN 978-3-9502662-6-9, CHF 32.90 Ökologisch leben, gesund leben, mit der Natur wirtschaften, anstatt sie auszubeuten: Es sind die wichtigsten Anreize sehr unterschiedlicher Menschen, die sich entschieden haben, bewusst nachhaltig und respektvoll im Umgang mit Natur, Mensch und Tier zu leben. Stefan Wolf porträtiert in seinem neuen Film zehn Gemeinschaften in Europa, die unterschiedlicher in ihren Organisationsstrukturen nicht sein könnten. Schnell wird klar: Öko-Dorf ist nicht gleich ÖkoDorf. Passend dazu lässt uns der Regisseur auf musischer Ebene an den jedem Dorf eigenen Melodien, Klängen und Rhythmen teilhaben. Die Reise in die Öko-Dörfer Europas wird so auch zu einem musikalischen Erlebnis, das lange nachwirkt. Zu Beginn jedes Porträts erhält der Zuschauer wichtige strukturelle Rahmen-Informationen zu den einzelnen Projekten: dauerhafte Bewohner, Grundstücksgrösse, Besitzer des Platzes, Ernährungsweise, aktuelle Lebensmittelautarkie. Auch die Wasserversorgung, die Energieversorgung sowie Struktur und Organisation und finanzielle Einnahmequellen. Sei es in Deutschland, der Schweiz, in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal oder Ungarn: In Bezug auf die Ernährung zeigt sich eine interessante, fast allen dieser ökologischen Gemeinschaften gemeinsame Tendenz zur vegetarischen und veganen Ernährungsform. Die bewusste Wahl, auf den Konsum von tierischen Produkten zu verzichten, verdeutlicht sich am meisten dort, wo sich ethische und ökologische Werte bereits ganz konkret herausbilden und in Realität umsetzen konnten. So hat sich die vegetarische und vegane Ernährung in denjenigen Gemeinschaften am stärksten etabliert, die nach aussen ganz klar definierte Werte in Bezug auf ihr Umweltverhalten und den Umgang mit Tieren kommunizieren. Der Film gibt Antworten auf viele brisante Fragen von grösster Aktualität: Wie kann nachhaltige Regionalentwicklung aussehen? Wie lässt sich in einem Dorf eine gute Energiebilanz herstellen? Wie wird eine nachhaltige Ernährung in Gemeinschaft gewährleistet und tagtäglich erfolgreich umgesetzt? Was wir können, das können andere auch: Allen Dörfern gemeinsam ist der Wunsch, ein gesellschaftliches Modell darzustellen, um den Menschen eine Idee davon zu geben, was es konkret bedeutet, in Gemeinschaft nachhaltig zu leben. Ü Weitere Informationen: www.neueswir.info www.eurotopia.de Schnellstens informiert Anzeige Gehen Sie dazu einfach auf unsere Seite und klicken Sie auf «Gefällt mir», und schon wird Ihnen Aktuelles sofort zugestellt. www.facebook.com/Vegetarier Vegi-Info 2012/2 www.vegetarismus.ch 31 BUCHVORSTELLUNGEN Buchvorstellungen Heike Kügler-Anger Roland Rauter Anton Rotzetter Vegan grillen einfach vegan Köstliche Rezepte fürs Grillvergnügen Pala-Verlag, 195 S., Fr. 20.90 ISBN 978-3-89566-302-4 Genussvoll durch den Tag Schirner Verlag, 232 S., Fr. 28.50 ISBN 978-3-8434-1055-7 Streicheln, mästen, töten Heike Kügler ist die kreative Köchin hinter Kochbüchern wie «Käse veganese» «Cucina vegana» und «Veganes fürs Fest». Da ist es nur logisch, dass sich die Autorin auch für die Grillzeit leckere vegane Rezepte ausgedacht hat. Für den optimalen Grillgenuss gibt es anfangs ein paar Hinweise zu den verschiedenen Grilltypen und wofür Holzkohlegrill, Gasgrill, Kugelgrill und Co. am besten geeignet sind. Dann gehts aber auch schon los mit den Rezeptideen: Nebst unterschiedlichen Gemüsezubereitungen wie Kräuter-Zitronen-Kartoffeln, Mini-Romanasalat oder grünen Knoblauch-Peperoni gehts weiter mit verschiedenen Burgern und Bratlingen, Gemüse- und Obstspiessen, TofuVariationen, herzhaftem Backwerk für den Grill, Dips und Saucen und Ideen für Salate und Beilagen. Nicht zu vergessen natürlich süsse Desserts, die ebenfalls auf dem Grill gezaubert werden können. Kurzum: Jeder, der mal etwas Abwechslung möchte von Nudelsalat und Maiskolben, der findet in «Vegan grillen» auf jeden Fall Ideen für ein abwechslungsreiches Grillvergnügen. Was kann ein Veganer denn überhaupt noch essen? Für alle, die schon mal die Frage gestellt bekommen haben oder sich selber gestellt haben, ist dieses Kochbuch die passende Antwort. Der gelernte Koch und mittlerweile überzeugte Veganer hat sich anfangs genau die gleiche Frage gestellt. Mittlerweile ist er davon überzeugt, dass die vegane Küche so kreativ ist, dass einem nichts fehlt. Möchte man das Buch in eine Kategorie einteilen, wäre es wohl am ehesten diese Ecke. Selbst gemachtes «Rührei», deftige Kohlrouladen, Dinkelrisotto mit Fenchel und Safran und Erdbeercremeschnitten sind nur einige der 100 Rezeptideen, die mit frischen Zutaten und tollen Fotos Lust darauf machen, diese nachzukochen. Bei der Einleitung des Buches bekommen Einsteiger wertvolle Tipps zu den wichtigsten Zutaten, und ein weiterer Hinweis zur richtigen Menüzusammenstellung ist auch für erfahrenere Hobbyköche hilfreich. Die Rezepte sind nach Tageszeit aufgeteilt und versprechen vom Frühstück bis zum Abendessen veganen Kochspass rund um die Uhr! Viele weitere Buchtipps haben wir auf unserer Homepage: www.vegetarismus.ch/buecher 32 www.vegetarismus.ch Herder Verlag, 196 S., Fr. 21.90 ISBN 978-3-451-32470-3 Anton Rotzetter ist Präsident von AKUT-CH, des Vereins Aktion Kirche und Tier, Schweiz. Der Kapuzinermönch und Schriftsteller möchte mit diesem Buch dazu aufrufen, unser momentanes Verhältnis zu den Tieren zu überdenken und schlussendlich zu ändern. In zwei Dritteln des Buches geht Rotzetter auf die ökologischen, ökonomischen, ethischen und politischen Argumente gegen die Ausnutzung der Tiere ein. Diese sind im grossen Ganzen für Vegetarier nichts Neues, was jedoch besonders ist an diesem Buch, ist der religiöse Aspekt, dem Anton Rotzetter als Kapuzinermönch besondere Beachtung schenkt. Er geht verstärkt auf die seiner Meinung nach ursprünglich definierte Rolle der Mensch-Tier-Beziehung ein und gibt Beispiele dafür, weshalb Tiere als Teil der Schöpfung auch heute noch unsere Achtung und unseren Respekt verdienen. Dazu greift der Autor oftmals die Lehren von Franz von Assisi auf und erklärt anhand seiner Aussagen, wie wir mit unserer Umwelt umgehen sollten. Das Buch liefert eine Mischung aus Fakten zur derzeitigen Situation im Tierschutz, aber auch philosophische Abhandlungen für ein besseres Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Die tiefer gehenden Erklärungen sind teilweise etwas ausführlich und langatmig, was den Lesefluss nicht immer ganz einfach macht. Vegi-Info 2012/2 BUCHVORSTELLUNGEN Antoine F. Goetschel Hal Herzog CD von UGB mit 80 veganen Rezepten Tiere klagen an Wir streicheln und wir essen sie Klick & koch 3: Vegan geniessen Hanser Literaturverlag, 315 S. Fr. 27.90, ISBN 978-3-446-42922-2 Preis: EUR 14,80 Scherz Verlag, 272 S., Fr. 28.90 ISBN 978-3-651-00002-5 Antoine F. Goetschel findet klare Worte für einen respektvolleren Umgang mit den Tieren und für mehr tatsächlichen Tierschutz, der sich nicht hinter leeren Worten versteckt. Während seiner Tätigkeit als Tieranwalt im Kanton Zürich (die Stelle wurde mittlerweile abgeschafft) und auch als Berater bei der Stiftung für das Tier im Recht ist Goetschel wohl die Fachperson, wenn es um Fragen zum Tierschutz geht. Trotzdem bleibt es bei «Tiere klagen an» nicht dabei, das Schweizer Gesetz zu loben, sondern Goetschel prangert bewusst an, was im Umgang mit den Tieren schiefläuft. Bewusst versucht er dabei die breite Masse anzusprechen. Goetschel stellt unter anderem die Frage «Warum landet die Katze auf dem Schoss und der Fisch in der Pfanne?». Deutlich spricht er sich auch gegen die Themen Profitstreben in der Nutztierhaltung, Tierversuche, Jagd, Zoos oder Zirkus aus. Zwar gleichen die Argumente denjenigen aus der Tierrechtsszene, doch durch seine pragmatische und auf den Punkt gebrachte Sicht der Dinge fällt es auch gemässigten Tierfreunden nicht schwer, seinen schlüssigen Erläuterungen zu folgen. Selbst wenn die Behörden denken, die Stelle des Tieranwaltes ist nicht mehr nötig, so sollte doch jeder, der von sich behauptet, Tierschutz sei ihm wichtig, dazu ermuntert werden, selber ein Tieranwalt zu sein. Vegi-Info 2012/2 Hal Herzog ist Mitbegründer der Antrozoologie, einer Wissenschaft, die sich mit Mensch-TierBeziehungen beschäftigt. Als der führende Experte zu diesem Thema ist Hal Herzog deshalb die Autorität, wenn es darum geht, das widersprüchliche Verhältnis zwischen Mensch und Tier zu erforschen. So porträtiert er zu Beginn des Buches unterschiedliche Persönlichkeiten und weist auf ihre Denkmuster hin, die für den Aussenstehenden ganz klar als unlogisch erkennbar sind, für die Betroffenen selber aber durchaus vereinbar sind. Die Erläuterungen des Autors scheinen schlüssig, doch beim Thema Fleischkonsum wird sein persönliches Dilemma sichtbar. Die Widersprüchlichkeit eines ethisch begründeten Fleischkonsums ist zwar offensichtlich, trotzdem versucht der Autor, sein eigenes Fleischessen zu rechtfertigen. Auch wenn er ehrlich genug ist einzugestehen: «Ich weiss aber auch, dass Begriffe wie ‹natürlich› oder ‹ohne Tierquälerei hergestellt› ... nur ein Teil der Marketingstrategie sind und wenig über die tatsächlichen Bedingungen aussagen.» Schade, dass der Autor viele potenzielle Gründe liefert, um seinen Fleischkonsum zu rechtfertigen, worauf er jedoch keine Antwort geben kann, ist die Frage, was denn überhaupt dagegen spricht, vegan zu leben. www.vegetarismus.ch Alle Rezepte sind ausgetestet und können auf je einem einzelnen A4-Blatt ausgedruckt werden. Von der technischen Umsetzung könnte man mehr erwarten. Es handelt sich bei der CD ausschliesslich um PDF-Dokumente zum Ausdrucken. Und pro Rezeptekategorie hat es nur ein einziges Beispielfoto. Wenn man also z.B. das Rezept zu den SchokoKirsch-Muffins ausdruckt, enthält es auch das Foto vom Apfelkuchen, das auf allen Rezepten im Kapitel Süssgebäck als Symbolfoto verwendet wird. Das PDF-Dokument mit dem Inhaltsverzeichnis sollte mit den Rezepten verlinkt sein. Leider funktionierte dies bei unserem Test nicht. Die technischen Möglichkeiten einer CD wurden bei weitem nicht ausgeschöpft. Schade um die guten Rezepte. Sie hätten eine bessere Umsetzung verdient (z.B. mit Fotos zur Schritt-für-Schritt-Anleitung oder gar mit Zubereitungsvideos). Ein Pluspunkt ist eine 5-seitige Anleitung zur Sprossenzucht. Wer auf der Suche nach erprobten, schnell zubereiteten Rezepten ist, wird auf dieser CD fündig. Auch Einsteigern sollten die gesunden und gleichzeitig schmackhaften Rezepte gelingen. Verlag und Vertrieb: UGB-Beratungs- und Verlags-GmbH, Sandusweg 3 D-35435 Wettenberg/Giessen, www.ugb-verlag.de 33 VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK Es ist was los Von Ende März bis Juni durften wir so viele V Es war für die Arbeitenden im Vegi-Büro, aber auch f jedoch auch sehr bereichernde Zei Hier ein paar Eindrücke der Veransta Samstag, 31. März 2012: Demonstration vor dem Connyland Am 31. März trafen sich auch zahlreiche SVV-Aktivisten in Lipperswil beim Connyland, um einerseits für die Schliessung des Delfinariums zu demonstrieren und andererseits, um die Besucher darauf aufmerksam zu machen, dass sie mit ihrem Fischkonsum ebenfalls die Tötung von jährlich 300 000 Delfinen zu verantworten haben. Zu diesem Anlass wurde ein kurzes Faktenblatt mit den wichtigsten Infos zum Fischkonsum gedruckt (siehe Bild). Sonntag, 22. April 2012: Mitgliederversammlung der SVV Erneut ging eine erfolgreiche SVV-Mitgliederversammlung über die Bühne. Natürlich gehen wir davon aus, dass die meisten Mitglieder gekommen sind, um sich über die vielen Aktivitäten der SVV im vergangenen Jahr zu informieren, und nicht wegen des kostenlosen veganen Schlemmerbuffets mit Pizza, Ananas-Sahne-Torte, Schokoladekuchen, Muffins etc. :-) Viele nutzten auch die Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und sich beim Infomaterial zu bedienen. Sonntag, 22. April 2012: Vegan Runners am Zürich Marathon Zeitgleich mit unserer Mitgliederversammlung fand der Zürich Marathon statt. Mit dabei waren auch drei Teams der Vegan Runners, die allesamt tolle Resultate erzielten. Die T-Shirts der Teams wurden von der SVV und der VGS gesponsert und werden auch bei zukünftigen Marathons getragen. Samstag, 28. April 2012: Aktionen zum Tag der Milch Am Tag der Milch nutzte die SVV die Gelegenheit, um Aufklärung über den Milchkonsum zu leisten. In Zürich verteilten wir unsere neu gedruckten Milchflyer und in Winterthur stellten wir einen Infostand auf und boten leckere vegane Muffins sowie von der Soyana gesponserte Drinks, Schoggimousse und Aufstriche zum Degustieren an. Unterstützung beim Betreuen des Standes erhielten wir von der veganen Organisation aus Frankreich, «Société végane». Gemeinsam informierten wir die Passanten darüber, was wirklich in der Milch steckt. Nur ein paar Meter von unserem Stand entfernt hatte übrigens Swissmilk ihren Stand aufgebaut. Es freute uns zu sehen, dass dank unserer Informationen nicht selten die Fussgänger darauf verzichteten, beim Swissmilk-Stand zu degustieren, und mit Überzeugung sagen konnten: «Wir trinken keine Milch.» 34 www.vegetarismus.ch Vegi-Info 2012/2 VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK s bei der SVV Veranstaltungen durchführen wie noch nie. für die zahlreichen Helfer sicher eine anstrengende, it – wir hoffen, es geht so weiter! altungen der letzten drei Monate: Wer a uch staltu einmal bei ng mi einer th Ve kann sich b elfen möch ranei u te, info@ veget ns melden: arismu s.ch Donnerstag, 17. Mai 2012: SVV-Benefizaktion bei Stinah Am sonnigen Auffahrtsdonnerstag haben sich rund 30 Helfer dazu bereit erklärt, Stinah auf ihrem Gnadenhof unter die Arme zu greifen. Die Stiftung hat sich mit einem ganz lieben Mail bei uns für die Benefizaktion bedankt. «Es ist eindrücklich, wie viel in kurzer Zeit bewegt werden kann, wenn sich mehrere Personen mit grossem Engagement für dieselbe Sache einsetzen. Ihr habt am Stinah-Helfer-Tag auf der Weide den nicht erwünschten Pflanzen den Kampf angesagt, beim Heu- und Strohballenstapeln Staub geschluckt, Pferde verwöhnt, Tiefstreu erneuert, den Boden für den Schafstall konstruiert, die Hühnerhaus-Grossreinigung erledigt, geschleppt, repariert, gefegt, gerecht ‹gekärchert›, geschrubbt und noch einiges mehr. Für diesen Grosseinsatz, der sehr spürbar zum Abbau der Arbeitspendenzen beigetragen hat, möchten wir uns bei Euch herzlichst bedanken. Wir freuen uns auf den nächsten ‹Helfer-Tag›. ;-)) Von Herzen danke für Euer Engagement!» Ü Infos zur Stiftung: www.stinah.ch Samstag, 19. Mai 2012: Präsentation am Veganstammtisch Thurgau Renato Pichler bekam die Gelegenheit, den Gästen vom veganen Stammtisch Thurgau die SVV und ihre Arbeit vorzustellen. Anschliessend wurde über die vegetarische Situation in der Schweiz diskutiert und wie man am besten aktiv werden kann. Ü Daten für den nächsten Stammtisch im Thurgau gibt es online im SVV-Terminkalender. Samstag, 26. Mai 2012: Afro-Pfingsten Das Afro-Pfingsten-Festival in Winterthur hat sich zu einer internationalen Veranstaltung mit rund 13 000 Besuchern entwickelt. Dieses Jahr gab es zusätzlich ein spezielles Hunger-Symposium. Mitwirkende: Dr. David Syz, ehem. Staatssekretär SECO; Martin Graf, Zürcher Regierungsrat; Dr. Franz Fischler, ehem. EU-Kommissar; Dr. Claude Martin, Club of Rome, ehem. Director General WWF International; und Vertreter von Biovision, Helvetas, Swissaid, Agrofutura, Usitawi Network International und vom Hunger-Projekt. Mit Renato Pichler, Präsident der SVV und der Europäischen Vegetarier-Union konnte auch der vegetarische Aspekt in das Symposium eingebracht werden. Geleitet wurden die Podiumsdiskussionen zwischen den Präsentationen vom Vegetarier Erich Gysling (Journalist und Mitgründer von «Animal Trust»). Die vegane Verpflegung am Hunger-Symposium wurde von ehrenamtlichen Helfern der SVV übernommen. So konnten wir gleich praktisch zeigen, wie einfach man im Alltag etwas gegen den Hunger in der Welt tun kann. Vegi-Info 2012/2 www.vegetarismus.ch 35 VERANSTALTUNGEN Zukünftige Veranstaltungen Sa., 8.9.2012 So., 7.10.2012 SVV-Standaktion in St. Gallen Vegi-Wanderung im Grand Canyon der Schweiz Ort: Bärenplatz, Stadt St. Gallen Am Sonntag, 7. Oktober, wandern wir von Flims Waldhaus zum spiegelnden Caumasee und via Aussichtsplattform «il Spir» auf steilem Pfad hinunter in die spektakuläre Ruinaulta (Rheinschlucht). Über die Eisenbahnbrücke und einen Tunnel spazieren wir dann dem Vorderrhein entlang via Bahnhof Versam (Rückreisebahnhof für verkürzte Variante) zum Bahnhof Valendas. Abmarsch Flims Waldhaus 10.30 Uhr, Wanderzeit gute 4 Stunden plus Pausen und Vegi-Picknick unterwegs. Ankunft Valendas-Sagogn Bahnhof ungefähr 16.00 Uhr, Höhenmeter: 450 m abwärts, 50 m aufwärts. Trittsicherheit nötig. Versicherung ist Sache der Teilnehmer. Die Wanderung findet bei jedem Wetter statt. Kein Ausweichdatum. Interessenten können weitere Informationen jederzeit gerne per Mail anfragen unter: [email protected] Sa., 15.9.2012 SVV-Standaktion in Zürich Ort: Bahnhofstrasse, Höhe Pestalozziwiese, Stadt Zürich Sa., 22.9.2012 VEGANMANIA SCHWEIZ Dauer: 10 bis ca. 22 Uhr Ort: Neumarkt, Winterthur Zum ersten Mal findet die Veganmania auch in der Schweiz statt. Grossartige Künstler und Aussteller werden mit dabei sein. Das genaue Programm kann online angeschaut werden unter www.veganmania.ch Ab Ende Juni werden wir auch Flyer für den Event drucken lassen. Wer gerne in seiner Region Werbung für die Veganmania machen möchte, kann die Flyer kostenlos bei uns beziehen. [email protected] Verbindungen mit dem öffentlichen Verkehr können wir gerne durchgeben oder sind unter: www.vegetarismus.ch/termine.htm ersichtlich (Veranstaltung vom 7. Okt.) SVV-Stammtische Jeder ist dazu herzlich eingeladen! Anmeldungen jeweils spätestens drei Tage davor. Basel Daten: Freitag, 6. Juli, 3. Aug., 7. Sept. Ort: Rest. Tibits Zeit: ab 19 Uhr Anmeldungen an: [email protected] Bern Datum: Freitag, 13. Juli, 14. Sept. Weitere Informationen: www.bernervegitreff.jimdo.com Anmeldungen an: [email protected] Neu: Biel Daten: Mittwoch, 27. Juni, 25. Juli, 29. Aug. Anmeldungen an: [email protected] Neu: Linth-Gebiet Seit Kurzem trifft sich auch eine Gruppe im Linthgebiet. Wer Interesse daran hat teilzunehmen, kann sich direkt bei Karin Brändli melden: [email protected] Luzern Daten: Donnerstag, 12. Juli, 9. Aug., 13. Sept. Anmeldungen an: [email protected] Winterthur Daten: Freitag, 29. Juni, 27. Juli, 31. Aug. Ort: Rest. Tibits, beim grünen Teelicht Zeit: ab 19 bis 22 Uhr Keine Anmeldung notwendig. Zürich Daten: Freitag, 20. Juli, 17. Aug., 21. Sept. Zeit: 19 Uhr Anmeldungen an: [email protected] oder: Tel. 044 935 31 21 und Handy: 076 507 01 67 (Rosmarie) 36 Ein spannender Ausflug zum Grand Canyon der Schweiz www.vegetarismus.ch Vegi-Info 2012/2 V EGI-PORTRÄT «Ich handelte einfach instinktiv» Noemi Weinhold, Maturandin (19) Im Rahmen des Projektunterrichts der Kantonsschule Wettingen absolvierte Noemi in der 3. Klasse ein obligatorisches, dreiwöchiges Praktikum beim WWF Aargau und WWF Solothurn. Die Idee ihrer dortigen Praktikumsbetreuerin war, während dieser Zeit ein eigenes kleines Projekt in einem von ihr gewählten Fachbereich durchzuführen. Als damals noch ganz frisch gebackene Vegetarierin wählte Noemi den Fachbereich Fleischkonsum, um mehr über dessen Hintergründe und Auswirkungen zu erfahren. In diesem Zusammenhang machte ihre Praktikumsbetreuerin sie auf die Aktion «Vegi-Tag» aufmerksam. Nach der Lancierung der Projektidee an ihrer Schule hatte die engagierte Maturandin das Glück, motivierte Schüler zu finden, die das Vegi-TagProjekt gerne übernahmen und zu Ende führten. Vor bald zwei Jahren wurde Noemi Vegetarierin: «Ich kann mich nicht an rationale Entscheidungsgründe erinnern. Ich glaube, ich handelte eher instinktiv. Vermutlich hatte ich mich früher im Unterbewusstsein mit der ‹Fleischfrage› auseinandergesetzt. Ich stelle mir vor, dass ich die allbekannten Gründe, die für einen eingeschränkten Fleischkonsum sprechen, aufgeschnappt und verarbeitet habe zu dem Gedanken, dass Fleischkonsum nicht unbedingt richtig ist – als Folge habe ich mich dazu entschieden, diesem ‹NichtRichtigen› ein Ende zu setzen. Heute Vegi-Info 2012/2 zählt für mich primär die Welternährungssituation als Grund, auf Fleisch zu verzichten, ebenso wichtig ist mir der ökologische Aspekt. Schon immer habe ich mich auch für eine gesunde Ernährung interessiert.» Auch ihre Familie unterstützte Noemi bei ihrer Entscheidung, vegetarisch zu leben. Vegetarismus ist in ihrer Verwandtschaft präNoemi h sent: «Meine Schwesatte die Id ter war schon VegetaVegi-Tag ee zu ein an der K rierin, und wir waren anti Wet em tingen. nie eine Familie, in der übermässig Fleisch konsumiert wurde. In meinem Freundeskreis wurde die spannt sich beim Wandern oder Neuigkeit einfach so hingenommen Spazieren. und akzeptiert. Es gab keine Diskussionen.» Nach Einführung des Vegi-Tags an der Kantonsschule Wettingen ist das Beispielhaft in ihrem Umfeld ist, Projekt für Noemi erst einmal abgedass die Menschen Noemis Wunsch schlossen, wobei sie zeitweise schon nach verantwortungsbewusstem Es- über vegetarische Uni-Tage sinniert. sen respektieren und damit auch Vegetarisch leben bedeutet für Noegenauso locker umgehen wie Noe- mi vor allem den Verzicht auf etwas, mi selbst. was aus verschiedenen Gründen priOffenheit, Begeisterung und Taten- mär nicht notwendig ist. Sehr wichdrang zeigen sich auch in Noemis tig ist ihr, dass jeder sich überlegt, privatem Leben: Seit rund neun Jah- nach welchen Grundsätzen und ren spielt sie Trompete und übt fast Richtlinien er leben will. täglich – dabei zieht sie die klassische Musik dem Jazz vor. In ihrer Olivia Villard Freizeit ist sie auch einfach gerne draussen in der Natur und ent- www.vegetarismus.ch 37 AKTIV WERDEN! Aktiv werden! Diese Seite gehört unseren aktiven Lesern. Gibt es etwas, das ihr uns mitteilen möchtet, das euch gefallen oder missfallen hat? Kennt ihr tolle Restaurants oder Produkte? Was immer euer Anliegen ist – auf dieser Seite ist Platz dafür! Seien Sie herzlich bedankt, für die wirklich gelungene Neugestaltung der Vegi-Info. Das Interview mit Nicolas Müller zeigt, dass wir auf die Jungen zur Neugestaltung unserer zum Untergang reifen materialistischen Welt zählen können. Nicolas hat wirklich eine nachahmenswerte Lebensethik, wie auch Denise Strub, Dr. Henrich und Dr. Phil. Kaplan. Es scheint, dass sachliche Ausführungen mehr Erfolg haben, als emotionelle Provokation. M. H., Genf Ich habe noch gar nicht alles ganz fertig gelesen, muss aber meiner Begeisterung gleich freien Lauf lassen: Das Layout finde ich wunderbar schlicht, elegant und übersichtlich! Dass ihr über die zwei neuen Rubriken vegane Ernährung und Rohkost noch deutlicher in den Vordergrund rückt, finde ich absolut toll! Kurzum: Toll, so genau recherchierte und konkrete Infos zu erhalten, welche über Ernährungsfragen hinausgehen, danke! N. J., Lausanne Ihre letzte Heftausgabe war sehr spannend und vielseitig, besten Dank, macht weiter so. Alle Ausgaben gebe ich zum Lesen immer weiter, in der Hoffnung, dass jemand auf den Vegetariergeschmack kommt. R. P., Sempach Habe soeben die Vegihefte erhalten. Sie sehen klasse aus! Hut ab! F. M., Rüti Kompliment für das neue Heft! Super gemacht, so viele neue Informationen. Vielen herzlichen Dank! N. Z., Wettingen Anzeige: Gemeinsam einkaufen Möchtest du dich gerne vegan ernähren, findest aber, das ist alles viel zu kompliziert? Dann bietet die SVV dir jetzt praktische Hilfe an. Eine bis höchstens 4 Personen treffen sich im HB Zürich beim Gruppentreffpunkt. Hier stellen wir uns vor, und unsere Vertreterin vor Ort, Scharka, verteilt das SVV-Material und bespricht Probleme, welche einem bei der Umstellung auf vegi/vegan im Alltag begegnen können. Gemeinsam besuchen wir dann das Reformhaus Egli, wo Scharka euch ihre Lieblingsprodukte aus den Sparten Milch-, Rahm-, Butteralternativen, Tofu und Seitan vorstellt. Zudem vegane Mayo und Mandelpüree und natürlich das V-Label. Wer Interesse an der Einkaufstour hat, kann sich gerne hier anmelden: [email protected] Das nächste Vegi-Info erscheint Ende September 2012. Bitte Artikel(-Vorschläge), Leserbriefe, Anzeigen etc. rechtzeitig einsenden. Redaktionsschluss: 12. Aug. 2012 38 www.vegetarismus.ch Vegi-Info 2012/2 Vegane Nuggets und Gehacktes V-L V-LABEL Europäisches Vegetarismus-Label www.v-label.info Das erste V-Label-Restaurant in Liechtenstein Das 4-Stern-Hotel Restaurant Meierhof im Fürstentum Liechtenstein kennzeichnet seine vegetarischen Gerichte neu mit dem V-Label. Jeden Tag wird ein anderes vegetarisches Menü angeboten, zusätzlich zur reichlichen vegetarischen Auswahl auf der Speisekarte. Die Zutaten sind alle von der SVV kontrolliert und deshalb auch mit dem V-Label gekennzeichnet. Der Grund, weshalb sich das Wirteehepaar Silke und Valentin Kirchhofer für eine klare Kennzeichnung entschieden hat, liegt auf der Hand: Beiden ist eine bewusste, vegetarische Ernährung wichtig – Silke ernährt sich zudem vegan. Also auch wer ein rein pflanzliches Menü möchte, ist im Hotel Restaurant Meierhof bestimmt gut aufgehoben. Veggie Line im Spar Schweiz Auch in der Schweiz sind die tollen Spar-Vegi-Produkte seit einiger Zeit erhältlich. Die Schweizer Spar-Filialen bieten eine Auswahl aus dem österreichischen Sortiment an. Vegan wären z.B. die Bratstreifen, Aufschnittwurst, Bio-Laibchen Gemüse-Kartoffeln, der Bio-Tofu geräuchert, Chili- und Bärlauch-Tofu, die Bio-Aufstriche mit Gemüse, Hummus, Karotte und Tomate-Basilikum. Zahncreme mit Vitamin B12 Der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) hat vor kurzem in Zusammenarbeit mit Sante Naturkosmetik eine Zahnpasta extra für Veganer auf den Markt gebracht, die gleichzeitig mit dem Zähneputzen ihre Vitamin-B12-Versorgung sicherstellen möchten. Die Zahnpasta enthält nebst B12 auch Xylitol, Natriumfluorid und Bio-Salbei. Pfefferminzöl sorgt für einen angenehmen Geschmack. Die Zahncreme kann in der Schweiz beim Onlineshop portanatura.ch bestellt werden oder auch über Reformhäuser, die das Produkt über Somona beziehen können. Preis Fr. 5.90, 75 ml Vegi-Grillspass Rechtzeitig zur Grillsaison gibts bei beiden Grossverteilern tolle Fleischalternativen für auf den Grill. Délicorn von Coop bietet eine Grillpfanne mit vegetarischer Bratwurst, Schnitzeln und Gemüseecke an. Die Migros führt mit der Cornatur Grillplatte ein Set mit drei verschieden marinierten Schnitzeln und Cipollata. Die Schnitzel wären sogar alle vegan, die Cipollata enthalten Milch- und Ei-Bestandteile. Ebenfalls in der Cornatur-Linie sind zudem vegane Gemüsefrikadellen und Hirse-Buchweizen-Medaillons erhältlich, die sich ebenfalls gut zum Grillieren eig- Vegi-Info 2012/2 Hotel Restaurant Meierhof Silke & Valentin Kirchhofer-Kindle Meierhofstrasse 15 9495 Triesen Fürstentum Liechtenstein www.meierhof.li www.vegetarismus.ch 39 Anzeige: Herausgeber der Zeitschrift Vegi–Info: Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV) | 8408 Winterthur Tel.: 071 477 33 77 | www.vegetarismus.ch | PC-Konto: 90-21299-7