Von Küste zu Küste: Schottland hat einen neuen
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Von Küste zu Küste: Schottland hat einen neuen
Touren Von Küste zu Küste: Schottland hat einen neuen Wanderweg der Superlative. Der Stevenson Way führt quer durch die Highlands bis nach Edinburgh. Text: annika Müller, fotos: Peter O’Donovan Still ruhen die alten Gräber auf der Insel 32 outdoor-magazin Mull, bewacht vom stolzen Duart Castle. Ein Bach schießt quer, eins der üblichen nassen Hindernisse bei Balquhidder. wandern auf schottisch outdoor-magazin 33 Reise-Infos The Stevenson Way 1. Fionnphort nach Uisken 14 km, schwierig Man wandert bei Ebbe vom Ort Fionnphort auf Mull (Shop) zur Balfour’s Bucht auf dem Inselchen Erraid (guter Zeltplatz). Zurück auf der Insel Mull führt ein Weg von Knockvologan über Torr Fhada und die Orte Breac Achadh und Tir Fhearagain bis Uisken. F rankreich hat ihn schon lange: Einen Stevenson-Trail. Warum also, dachte sich der schottische Wanderführer Ian Logan, sollte der wohl bekannteste Schriftsteller Schottlands, Robert Louis Stevenson, nicht auch in seiner Heimat einen Weg bekommen? »Stevenson war ein echter Abenteurer. Er hat ganz Schottland zu Fuß durchstreift«, erklärt Logan. Der 60-Jährige machte sich vor einigen Jahren daran, eine Route auszutüfteln, die er dem Autor von »Die Schatzinsel« und»Dr. Jekyll und Mister Hyde« widmen konnte. Der neue »Stevenson Way« folgt nun der Route, die der Held des Romans »Kidnapped« genommen hat – jener Abenteuergeschichte um den siebzehnjährigen Waisenjungen David Balfour, der nach einem Schiffbruch an der Westküste Schottlands angespült wird und sich auf die Suche nach Alan Breck Stewart begibt, einem Rebell, der für Schottlands Freiheit kämpft. David hat ihn auf dem Schiff kennengelernt, weiß aber nicht, ob er überlebt hat. Auf Erraid Island, einem Eiland an der Westküste vor der weitaus größeren Insel Mull, wird Da- vid angeschwemmt, und hier beginnt auch der 380 Kilometer lange Stevenson Way nach Edinburgh. Bei Ebbe kann man in wasserdichten Stiefeln von Mull aus die 100 Meter nach Erraid hinüberwaten – und die liebliche Bucht mit dem breiten Sandstrand besuchen, die Stevenson in »Kidnapped« beschreibt. Wer eine Zeltnacht plant, sollte genug Wasser mitnehmen, denn hier sind ein Leuchtturm und ein Wärterhäuschen die einzigen Spuren der Zivilisation. Das Häuschen mit den weiß getünchten Wänden kannte Stevenson genau. Als Junge hatte er hier mehrere Monate mit seinem Vater verbracht, einem Leuchtturmbauer. Vater Stevenson nahm den Sohn mit auf seine Reisen, damit er das Geschäft erlerne. Dass Robert Louis seine Erfahrungen dann in Literatur statt in Leuchtturm-Architektur verwandelte, dürfte dem Vater nicht gerade gefallen haben. Zu lange sollte man auf Erraid aber nicht verweilen, denn schon strömt das Meer mit aller Macht zurück. Rasch steht es wadentief vor dem Westzipfel der Insel Mull mit ihren riesigen > In Stirling erzählt eine Kanone von alten Kriegszeiten. PampaPhone: Telefonzelle auf der Insel Mull. 2. Loch Scridain 18 km, mittelschwer Von Uisken zur Kilvickeon Church, dann nach Scoor, Shiaba und Eas Criarachain und nördlich zum Loch Scridain (gute Zeltplätze; Adlersichtungen!). 3. nach Lochbuie 20 km, mittelschwer Man wandert ostwärts entlang der recht stillen A 489 und folgt der Straße nach Carsaig und später dem Küstenpfad nach Lochbuie. Nach Delphinen und Seehunden Ausschau halten! 34 outdoor-magazin 4. Bis Pennygowan 20 km, schwierig Nach Norden und vorbei an Gleann a Chaiginn Mhoir. Hier der A 489 ostwärts folgen und nach Norden ins Glen Forsa nach Pennygowan. Zelten, zur Bothy nach Tomsleibhe oder per Bus nach Craignure (zelten). 5. zum Loch Uisge 20 km, mittelschwer Auf der Hauptstraße zur Fähre in Fishnish (Shop); nach Lochaline hinüber. Ein Pfad führt zum Loch Aline, daran entlang und nordwärts ins Gleann Dubh. Auf der B 8043 kurz zum Loch Uisge und wild zelten. 6. Bis Ballachulish 18 km, leicht Auf der B 8043 zur A 861. Hier der Straße folgen (Fußweg) oder per Bus bis Ballachulish. Kurz entlang der A 861 bis zur Corran Ferry. 7. ins Glen Duror 14 km, schwierig Zum Denkmal des AppinMords, den Berg oberhalb Wood of Lettermore queren, hinab zur Glen-Duror-Bothy. 8. zelten am Beinn Maol Chaluim Gelandet am Westzipfel von Mull. Jetzt sind es nur noch ein paar Schritte bis Knockvologan. 16 km, mittel Durchs Glen Duror; gen Süden zum Glen Creran. Über die Anhöhe zur Beinn-MaolChaluim-Ostseite (zelten). outdoor-magazin 35 Bei Ardgour, ganz in der Nähe der Fähre, träumt das Schiff von steigendem Wasser unter dem Kiel. 9. Kinlochleven 14 km, schwierig Nach Norden, ab Glencoe (Shop) auf A 82 zum Signal Rock (Juhe, Camping, Cottages). Über den Pap of Glencoe nach Coire na Ciche (zelten/Bus nach Kinlochleven: Camping, Shop). 10. Loch Chiarain 12 km, mittelschwer Von Kinlochleven zum Black water Res., nach Nordosten zum Loch Chiarain (Bothy). 11. Loch Ossian 13 km, mittelschwer Nach Norden zum Loch Treig, nach Osten zum Loch Ossian (zelten, Jugendherberge). 12. nach Ben Alder 17 km, mittelschwer Um Loch Ossian zum Ben Alder. Am Uisge Labhair zum Loch Ericht (Bothy). 36 outdoor-magazin Dünen, deren sanfte Formen immer wieder steile Basalt- und Sandsteinfelsen unterbrechen. Vier wildromantische Tagesetappen ziehen von hier über die Insel Mull bis Fishnish, zur Fähre über die schmale Meerenge nach Lochaline auf der Halbinsel Morvern, die schon zum Festland gehört. Den Weg nach Fishnish lässt Stevensons Roman weitestgehend offen. Im Zickzack durchquert David die Insel Mull und folgt dabei zuerst der Strecke, auf der heute eine kleine Straße von Fionnphort über Bunessan und Pennyghael führt. »Danach könnte er entweder über Glen More, entlang der Südküste und oder über die Berge im Norden gegangen sein«, erklärt Logan mit schottischem Akzent und markant rollendem »R«. Er entschied sich dafür, zwar Empfehlungen abzugeben, aber keine Route festzulegen.»Mit Kompass und Karte kann hier jeder selbst die für ihn logische Strecke suchen.« Orientierung und Wegfindung gehören zum Wandern in den Highlands. Es gibt kaum beschilderte Wege, Trampelpfade verschluckt oft das Moor, und sie sind im Nebel sowieso unauffindbar. Wenn Logan von seinem Stevenson-Weg erzählt, glühen seine Wangen vor Begeisterung. Sei- ne Empfehlung: auf Mull der Südküste folgen. Mit ihren Basaltfelsen und teilweise schwierigen Wegstücken ist sie einer der reizvollsten Küstenabschnitte Großbritanniens. Vom Glück des wanderns Man beobachtet auf Mull Robben bei ihrem Mittagsschläfchen und sieht vielleicht sogar Delphine. Im Juni und Juli dringt ohrenbetäubend das Geschrei der Jungvögel aus den steilen Felsen. In romantischen Buchten trifft man überraschend auf verschlafene, teils verlassene Granitsteinsiedlungen. Der Weg führt auch durch Dörfer, die hier seit Jahrhunderten den Unwettern standhalten. Mit ihren abgerundeten Ecken haben sich die Steinhäuser, vor denen nicht selten ein Bedand-Breakfast-Schild steht, dem Wind angepasst. Und kaum auf dem Festland, ist er dann da, der Sturm, der von der nahen Irischen See herüberfegt. Waagerecht peitscht er von der Küste heran. Er zerrt an den Jacken, reißt an Kapuzen, lässt die Rucksackschnüre wehen. Der Himmel über Morvern verfinstert sich zur Götterdämmerungskulisse. Zelt aufbauen? Eine unmögliche Aufgabe, denn inzwischen hat auch der Regen eingesetzt. »Cairns« heißen die Iglus aus der Steinzeit. Mit diesem peitschenden Sprühregen – so heftig gibt es ihn nur in Schottland – versöhnt jedoch der Anblick eines doppelten Regenbogens über der dramatisch verfinsterten Szenerie. Die ganze Nacht über toben die Schlechtwetterfronten des Atlantiks, reißen Zeltwände ein und schütten Wasserfluten aus. Der Wind heult wie ein Kind, das durch nichts zu besänftigen ist, und vertreibt jeden Anflug von Schlaf. Am nächsten Morgen jedoch ist der Spuk vorbei. Der Himmel gleißt, und die warme Morgensonne trocknet das Zelt im Nu. Vom Sturmnest aus genießt man nun den Ausblick auf das Meer, das rundherum tief in die zerfurchten Küstenlandschaften schneidet. Ist das noch das gleiche Land wie gestern? Waren die Seen am Vortag noch in finsteres Graubraun getaucht, spiegeln sie heute ultramarinblau den Himmel wider. Das Meer schäumt türkisfarben tief unter dem Pfad an die Felsen, und selbst die Luft ist heute reiner. Unter ständigem Wechsel von Perspektiven und Kulissen, Farben und Stimmungen durchquert der Weg die etwas über 50 Kilometer lange Halbinsel Morvern. Wer ganz getreu dem Roman unterwegs sein möchte, lässt sich zuletzt von Kin- Die ganze Nacht über toben die Schlechtwetterfronten. 13. Garbh Mheall 20 km, mittelschwer Entlang des Loch Ericht, nach Süden zum Loch Rannoch. Auf dessen Westseite zur Bridge of Gaur, nach Süden ins Moor; wild zelten. 14. Gleann Meurain Im Glencoe halten Zäune das Vieh auf den Weiden. 15 km, mittelschwer Nach Westen durchs Moor, ins Gleann Meurain; zelten. 15. zum Loch Lyon gairloch aus von Morvern über den Meeresarm Loch Linnhe rudern. Alle anderen nehmen die Corran Ferry. Im Dorf Ballachulish dann führt sowohl der Roman als auch der Stevenson Way an eine historische Stätte. Ein Denkmal erinnert an den Appin-Mord von 1752: Ein Mann wurde aus dem Hinterhalt erschossen, der wahre Mörder nie gefasst, sondern sein Verwandter eingekerkert. Stevenson nutzte die Story für seinen Roman. Danach verlässt man die zerrissenen Küstenund Insellandschaften, und es geht auf dem Festland über karge Berge, durch dunkle Wälder, über satte Matten, vorbei an klaren Bächen und stillen Seen, die wie träge Riesenaugen den Himmel betrachten. Von Ballachulish aus kommt bald die schroffe Silhouette der Three Sisters in Sicht, eine der wildesten Gebirgslandschaften Schottlands. Wie man über die drei Schwesterberge »Gearr Aonach«, »Aonach Dubh« und »Beinn Fhada« kommt, darüber schweigt der Roman wieder, Logan empfiehlt den Aufstieg durch das Glen Duror und eine Nacht in der kleinen Schutzhütte dort. Die schottischen Highlands mit einer maximalen Höhe von 1344 Meter sind zwar keine Konkurrenz für die Alpen, dennoch darf man die > 16 km, schwierig Auf den Beinn a Chreachain. Grat zur Scharte zw. Beinn Achaladair u. an Dothaidh, hinab, zum Loch Lyon. Am Allt Fionn a Ghlinne zelten. 16. Glen Dochart 20 km, mittelschwer Am Allt F. a Ghlinne nach Süden auf die Scharte, ins Glen Lochy. Gen Süden zu Loch Maragan, A 85; zelten. 17. Strathyre 20 km, mittelschwer Südlich der A 85 in Wald, durchs Hochmoor. Zum Loch Voil; Balquhidder. Straße bis Strathyre; zelten. 18. bis Uamh Mhor 19 km, mittelschwer Zum Nordende des Loch Lubnaig, ins Glen Ample, Richtung Beinn Each. Am Grat nach Südosten, Stausee. Gen Osten; gen Süden zum Uahm Mhor; zelten. outdoor-magazin 37 23. Edinburgh 17 km, einfach Am Forth nach Cramond, Edinburgh-Murrayfield. Reise-Infos Wandern auf den Spuren Stevensons Der Weg Charakter: Der Stevenson Way führt vom der Insel Mull vorgelagerten Inselchen Erraid über rund 380 Kilometer nach Edinburgh. Dabei durchquert man die Insel Mull, die Halbinsel Morvern, das Bidean-nam-Bian-Massiv oberhalb des Tals Glencoe, das einsame und wilde Rannoch-Moor und die lieblichere Gegend um Stirling. Häufig führt der Weg abseits der Zivilisation durch anspruchsvolles Gelände. Besonders für die Überquerung des Bidean nam Bian und das Rannoch-Moor muss man gut mit Karte und Kompass/ 38 outdoor-magazin GPS umgehen können und ein Zelt mitbringen. Teilstücke: Die vier Tage auf der Insel Mull führen von West nach Ost und entlang einer der schönsten Küsten Großbritanniens. Highland-Fans hingegen kommen auf dem Abschnitt zwischen Loch Linnhe und Glen Creran in zwei bis drei Tagen auf ihre Kosten. Und MoorFans erleben die Einsamkeit König Robert the Bruce, Anführer gegen die Engländer. Schottlands im Rannoch Moor: In vier bis sechs Tagen wandern sie von Kinlochleven (per Bus erreichbar) nach Balquhidder. Einen Teil kann man per Zug abkürzen (scotrail.co.uk). Morvern Mull Kinlochleven Lorn Gra mp ia n Dundee Oban CrianCrieff Perth larich Lo O c hill H i l l s f o Inveraray Callander F ir t h Dunblane Reisefakten Anreise: Mit dem Flugzeug nach Edinburgh oder Glasgow. Mit der Fähre von Amsterdam nach Newcastle oder von Zeebrugge nach Rosyth (saisonale Verbindung). Nach Mull kommt man per Bus (citylink. co.uk) oder Zug (scotrail.co.uk) bis Fort William. Dann mit dem lokalen Bus nach Ballachulish (stage Fort William Corran Tobermory . 22 km, einfach Auf der Straße bis Limekilns, über die Forth Road Bridge nach South Queensferry (Hawes Inn, B & B). ts 22. S. Queensferry »Munros«, wie die höchsten Berge in Schottland genannt werden, nicht unterschätzen. Immer wieder tun sich Abgründe auf, versperren Felswände plötzlich den Weg, gilt es, morastige Löcher und Rinnsale zu überwinden. Nach einem steilen Abstieg erreicht man Glencoe, das auch das »Tal der Tränen« heißt, eine Art nationaler Gedenkstätte. Hier mischten sich am 13. Februar 1692 beim Massaker von Glencoe, einer Blutfehde zweier Clans, Tränen und Blut. Die charakteristische Heidelandschaft der Highlands, eine wahre botanische Schatzkammer mit ihrer vielfältigen Vegetation aus Ginsterbüschen, Erika, Sonnentau, Wollgras, Fettkraut und M 22 km, einfach Straße nach Tillicoultry, über Devilla Forest nach Culross. (Shop, B & B) e 21. Alva to Culross nh 20 km, einfach Am Fluss Allan Water bis Bridge of Allan (Shop). Zum Forth, Stirling Bridge. Gen Norden zum Wallace Monument, nach Alva (B & B). Lin 20. Nach Alva Wollgras & Orchideen – die Highlands sind eine Schatzkammer. L. 20 km, einfach Zum Windpark. Auf Pfad hinab nach Doune, Straße bis Dunblane (Shop, B & B). Orchideen, ist eigentlich der Überrest der Highland-Clearances: Wälder bedeckten einst ganz Schottland, wurden aber durch das Profitdenken der Landlords ab Mitte des 18. Jahrhunderts in endlose Weideflächen für Schafe verwandelt. Der Wanderer stößt immer wieder auf Überreste ehemaliger Siedlungen, düstere Mahnmale dieser systematischen Entvölkerungspolitik. Ganz anders, nämlich durchaus lebendig gibt sich die Siedlung Kinlochleven am Loch Leven, in Tagesreichweite vom Glencoe. Hier reihen sich urige Fish-and-Chips-Bistros an gemütliche Teestuben. Dahinter stürzt ein beeindruckender Wasserfall in die Tiefe. Auf der nächsten Anhöhe hinter dem Loch Leven geht der Blick auf eines der größten Moore Schottlands, das Rannoch-Moor. Eine Traumlandschaft für jene, die tagelang mit Rucksack und Zelt wandern wollen, auf kaum oder nur schlecht markierten Pfaden. Doch Logan warnt: »Hier haben sich schon oft Wanderer verlaufen.« Denn der Nebel kommt schnell und unverhofft, und die Temperaturen neigen zum Sinkflug. Mitten im Rannoch-Moor, dessen Durchquerung rund vier Tage dauert, liegt Schottlands einsamster Bahnhof, Rannoch Station. Wer nicht den kompletten Stevenson Way gehen möchte, kann hier im Moor aussteigen. Der Stevenson Way bewegt sich durchgehend im Windschatten der Touristenströme, Begeg- rn 19. nach Dunblane Lochgilphead Jura 0 25 Stirling Argyll 50 km Falkirk Glasgow Dunfermline Firth of Forth Edinburgh Glasgow IRLAND GROSSBRITANNIEN coachbus.com) zur Fähre nach Mull (calmac.co.uk/ timetables). Auf Mull bringt einen der Bus nach Fionnphort (bowmans tours.co.uk). Mit dem Auto von Edinburgh die A 90 bis Queensferry, dann die M 9 bis Stirling nehmen. Danach über A 84, A 85, A 82 und wieder A 85 zur Fähre von Oban nach Craignure (cal mac.co.uk/timetables). Auf Mull der A 849 folgen. Beste Zeit: April bis Oktober, wobei im Juni/Juli die »midges« genannten kleinen Mücken in Schwärmen auftreten und in Augen und Ohren kriechen. Im November und nungen mit den wenigen Wanderern sind umso herzlicher. Doch je weiter man sich Edinburgh nähert, umso häufiger passiert man Spuren der Zivilisation: Burgen, Ruinen, mittelalterliche Friedhöfe, die entweder in verwunschenen Wäldern, inmitten verwilderter oder noch gepflegter Landschaftsgärten oder in schwindelerregender Höhe oberhalb einer Steilwand liegen. Nach tagelanger Einsamkeit endet die Route in Edinburgh. Den Schock, den der Trubel der Großstadt auslöst, überwindet man am besten mit einem gro< ßen Schluck Single Malt Whisky. Die Corran Ferry transportiert Lastenträger aller Art. Dezember ist der Weg aufgrund des dicken Nebels, der Kürze der Tage und des starken Niederschlags nicht zu empfehlen. Wetterbericht: Ein wichtiger Faktor im oft weglosen Schottland ist das Wetter. Gut für Prognosen: mwis.org.uk Essen und Übernachten Küche: Das schottische Essen kann man getrost als handfest bezeichnen. Eier, Eier und nochmals Eier stehen ebenso auf der Karte wie Porridge, Bohnen, Schinken und Speck zum Frühstück. Hin und wieder bekommt man sogar morgens schon Haggis, mit Innereien gefüllten Schafsmagen. Einkehrtipp: Ein Muss ist die Einkehr im Hawes Inn in South Queensferry (7 Newhalls Road, Edinburgh, South Queensferry, Tel. 00 44/1 31/3 31 19 90, vintageinn.co.uk/thehawes innsouthqueensferry/), dem Lieblingspub Stevensons. Hier wurde in »Kidnapped« der Held entführt. Übernachtung: In Schottland ist »Bed and Breakfast« (B & B) ideal. Das Frühstück hält meist den ganzen Tag vor. Außerdem lernt man viel über Land und Leute. Auf Mull bietet sich zum Beispiel das Smithyhouse an, Pennyghael, Tel. 00 44/16 81/ 70 40 34. Auf vielen Etappen ist man jedoch entweder auf Schutzhütten (»bothies«) oder das Zelt angewiesen. Häufig findet man auch SelbstversorgerCottages. In Glencoe (glen coe-cottages.com, Tel. 00 44/18 55/81 12 07) Cottages besser reservieren. Etwas gehobener, aber für Auf der neunten Etappe führt der Pfad bei Kinlochleven durch lichten Wald. Schottland noch recht günstig ist das Glencoe Hotel (Argyll, Tel. 00 44/ 18 55/81 12 45). Günstig, mit schönen Zimmern und vielfältigem Frühstück ist auch das Crown Hotel in Callander (13 Main Street, Tel. 00 44/18 77/33 00 40, crownhotelcallander.co.uk). Information Literatur: Walking With Murder – On the Kidnapped Trail, Ian Nimmo, Birlinn, ISBN 1-84158-409-6; Kidnapped, Robert Louis Stevenson, Penguin Classics, ISBN 978-0-14144179-5; bei amazon: kostenlose, englische Version fürs Kindle. Zudem empfiehlt sich der Wanderführer Schottland von Ralf Gantzhorn, Rother, 12,90 Euro. Nett: Gebrauchsanweisung für Schottland, H. Ohff, Piper, 14,99 Euro. Karten: Ordnance Survey; für den kompletten Stevenson Way: Blätter 41, 42, 48, 49, 50, 51, 57 & 65, alle Maßstab 1 : 50 000 GPS: Sinnvoll ist ein GPSGerät und die Karte Garmin GB Discoverer 1:50K – Scotland, 147 Euro. Tourismus: Visit Scotland, visitscotland.com Tel. 00 44/1 31/3 32 24 33 outdoor-Tipp: Ian Logan, der geistige Vater des Stevenson Way, bietet geführte Teilstücke des Wegs an: stevensonway.org.uk, Tel. 00 44/79/67 62 65 63. www Mehr Tipps zu Schottland unter www.outdoor-magazin.com/ schottland0213 Wild zelten? Geht gut in Schottland! Wie hier am Loch Linnhe. outdoor-magazin 39