zwerg-Nase-haus Wiesbaden
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zwerg-Nase-haus Wiesbaden
Zwerg-Nase-Haus Wiesbaden Eine Einrichtung für Verhinderungspflege für behinderte Kinder P rofessor Dr. Michael Albani, ist seit den 70er Jahren dabei, dieses einzigartige Projekt in Deutschland umzusetzen. Wir kommt der Chefarzt der Kinderklinik der Horst-Schmitt-Kliniken in Wiesbaden dazu, sich mit Herzblut einem solchen Projekt zu widmen? In seinen Augen war es ein Unding, dass Frühgeborene mit Atemproblemen „einfach so“ sterben mussten. Er behandelte genau diese Kinder, so dass deren Überlebenschancen deutlich anstiegen. Auch die früher häufigen Nebenfolgen, wie z.B. Erblindung der Kinder, blieben zunehmend aus. Albani betreute auch die gesamte betroffene Familie nachhaltig. Dabei stellte er fest, dass es keine Möglichkeit gab, die kranken Kinder zeitweise betreuen zu lassen. Folge war häufig ein Auseinanderbrechen der Familien, Scheidung der Eltern und Heimunterbringung des behinderten Kindes. Ziel Albanis war, ein Konzept zu entwickeln, dass es Familien ermöglicht, innerhalb weniger Tage das Kind in Betreuung zu geben, um ins Kino zu gehen, Freunde zu treffen oder einen Kurzurlaub zu unternehmen. Freiräume sollten geschaffen werden, die den Familien den Druck und die Last nehmen. Dieses Angebot sollte niedrigschwellig, unbürokratisch und jederzeit verfügbar sein. Motto seines Vorhabens: der „strapazierfähige Babysitter“, der sowohl zeitlich verfügbar als auch fachlich qualifiziert ist. Mit dem Zwerg Nase Haus konnte Albani mit der Eröffnung am 1. Dezember 2005 eine solche Möglichkeit schaffen. Die unmittelbare Nachbarschaft des Hauses zur Kinderklinik bietet viele Möglichkeiten und Chancen, die eine andere Institution in einer anderen Umgebung nicht bieten könnte. Außerdem senkt die Angliederung an die für viele Familien ohnehin leider all zu vertraute Klinik und an das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) die Hemmschwelle, die Dienste des Hauses in Anspruch zu nehmen. Diese durch die Klinik auch Engagiert für „Zwerg Nase“: Prof. Dr. Michael Albani (re.), der „Vater“ des Zwerg-Nase-Hauses in Wiesbaden, Hausleiterin Sabine Schenk und Erhard Stahl, der die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes betreut, im Eingangsbereich des Hauses, das neben der Wiesbadener Kinderklinik der HSK entstanden ist. in medizinischen Notsituationen sichere Umgebung wirkt sehr beruhigend, denn dort ist Hilfe schneller möglich als irgendwo sonst. Das Zwerg-Nase-Haus verfügt über elf Übernachtungsplätze und zwölf Tagespflegeplätze, so dass bis zu 23 Kinder gleichzeitig betreut werden können. Zusätzlich sind acht Plätze für dauerbeatmete Kinder vorhanden. Diese Kinder haben zu großen Teilen bisher nur die Intensivstationen verschiedener Krankenhäuser gesehen und gerade für diese jungen Patienten ist es eine besonders wichtige und wertvolle Erfahrung, „das Leben“ zu entdecken. Ein rollstuhlgerechter Spielplatz, ein großer Garten, viel Platz zum Spielen in der Einrichtung selbst – einschließlich einer Riesen-Rutsche - und eine qualifizierte Betreuung bieten den Kindern eine tolle Abwechslung und den Eltern eine hilfreiche Unterstützung. Auch die Tatsache, dass man die Kinder noch bis 23:00 Uhr abholen kann, ist für viele eine Erleichterung. Aber das Haus soll auch ein Forum für Betroffene darstellen. Die Angst, ein „Exot“ zu sein, soll abgebaut und die Kommunikation zwischen den Familien gefördert werden. Selbsthilfe soll geboten, die Hilflosigkeit einzelner gemildert und ein Kondensationspunkt zur Information und Orientierung geschaffen werden. Das „Wohlfühlen“ steht auch für die Leiterin des Zwerg-Nase-Hauses, Sabine Schenk, ganz weit oben. Die Einrichtung ist ein Spielplatz für behinderte Kinder, die Freude, Ferien und Leben miteinander verbindet. Damit das so bleibt, muss die nachhaltige Finanzierbarkeit gesichert sein. Regelmäßige Spenden, kreative Benefiz-Aktionen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sind gefragt, um das bundesweit einmalige Projekt auch in Zukunft in seiner jetzigen Form erhalten zu können. KONTAKT Zwerg-Nase-Haus Sabine Schenk Tel. (0611) 53 27 66 11 www.zwerg-nase.de Spenden: Konto 121 049 724 NASPA, BLZ 510 500 15 25 Blickpunkt | Ausgabe 36