Über uns - Geschichte

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Über uns - Geschichte
Eisenbahn der Föderation von Bosnien und Herzegowina
Über uns - Geschichte
Aus der Geschichte der Eisenbahn
Die erste Eisenbahnstrecke in Bosnien und Herzegowina wurde am 24
1872 in Betrieb genommen. Das war eine normalspurige Eisenbahnstrecke von Banja Luka bis Dobrljina (101,6 km),
gebaut als erster Teil der Konstantinopler Hauptverkehrsstraße, welche nach den Plänen der Türkei eine Verbindung
zwischen Konstantinopel und Wien herstellen sollte.
Nach dem Berliner Kongress (1878) hat das österreichisch-ungarische Reich Bosnien und Herzegowina besetzt und
sofort einen intensiven Bau von Eisenbahnstrecken begonnen. Die Besetzungsmächte bauten Eisenbahnstrecken auf der
Linie ihres Durchbruchs nach Bosnien, um dadurch die Versorgung ihrer Truppen sicherzustellen. Bereits im September
1878 begann der Bau einer schmalen Eisenbahnstrecke von Bosanski Brod bis Sarajewo. Am zehnten September 1878
wurde in Derventa unter dem Namen “Direktion der fürstlich-königlichen bosnischen Einsenbahnen” die erste
Direktion der bosnisch-herzegowinischen Eisenbahn gegründet. Der Direktor war ein österreichisch-ungarischer Mayor
– Ingenieur Johann Tomašek.
Das Personal der Direktion setzte sich aus sieben österreichisch-ungarischen Offizieren und Militärbeamten, 30
Zivilbeamten aus dem österreichisch-ungarischen Reich sowie einer größeren Anzahl sonstigen Personals
–ausschließlich Ausländern zusammen. Die einheimischen Arbeiter waren Aushilfskräfte. Die Militärverwaltung ordnete
an, dass die Wegstrecke bis Derventa innerhalb von 2 Monaten fertig sein muss. Aus Rumänien, wo sich die Arbeiten an
der schmalspurige Eisenbahnstrecke Temišvar-Oršava dem Ende näherten, wurden Lokomotiven und zur
Verfügung stehende Wagenen übergesetzt. Diese waren Eigentum der Firma “Higel und Sagel”, welche die
Eisenbahnstrecken auch in Bosnien bauen wird. Dieser Umstand hatte den zukünftigen Charakter der bosnischherzegowinischen Eisenbahnstrecken bestimmt, und das waren schmale Eisenbahnstrecken des Gleises von 0,76 m.
Die Eisenbahnstrecke nach Derventa bauten 40 Ingenieure und 4.000 Arbeiter, wobei die Trasse einige sehr schwierige
Stellen hatte. Es war keine Zeit für die Ausarbeitung jeglicher technischen Studien und Elaboraten.
In der ersten Phase der gebauten Eisenbahnstrecke lag der Grad der technischen Richtigkeit am untersten technischen
Niveau und konnte kaum das Minimum für die sichere Abwicklung des Verkehrs erfüllen. Die Halbmesser der Kurven
betrugen 30 Meter, die Steigung teilweise auch bis zu 16 Promillen und die obere Maschine wurde aus schwachen
Schienen, Typ VI, Gewicht 13,5 kg/m mit einer Länge von 7 Meter, hergestellt. Besonderes Problem stellten die Weichen,
sog. “ciganke” (Zigeunerinnen), dar, welche die Eisenschmiede vor Ort ohne mit Unterlagen versehenen
Platten und aus sehr schlechten Materialien herstellten. Der Fahrpark setzte sich aus kleinen Lokomotiven und Wagenen
zusammen. Die Lokomotiven hatten 20 bis 40 PS und die offenen Wagene, genannt “loris”, hatten eine
Tragfähigkeit von 2 Tonnen. Das Zusammenkuppeln von Wagenen war primitiv, so dass es aufgrund der festen
Verbindungen in den Kurven oft zum Zerreißen der Züge kam.
Für den Reisendenverkehr wurden 10 “loris” neu gestaltet und zwar indem in den 4 Wagenecken vertikale
Säulen angebracht wurden und ein Dachleinen, genannt “SEGEITUH”, aufgespannt wurde. Stirnseiten
wurden mit Brettern angenagelt und die seitlichen Wagenseiten mit Gardinen überdeckt. All diese Umstände hatten zur
Folge, dass in den ersten Tagen die Fahrzeiten im Verkehr enorm lang waren, so dass der Zug von Bosanski Brod bis
Zenica 15 Stunden lang fuhr. Zur Korrektion und Verbesserung der technischen Elemente der Eisenbahnstrecke kam es
im Jahr 1880. Der Bau der Eisenbahnstrecke Richtung Sarajewo wurde fortgesetzt. Es wurden neue Lokomotiven mit 50
PS und neue zweiachsigen Personenwagen zweiter und dritter Klasse beschafft. Außerdem wurden die Lastwagen
geschlossen.
Die erste Wegstrecke dieser Eisenbahnstrecke von Bosanski Brod bis Doboj wurde am 12.02.1879 , von Doboj bis nach
Žepce am 22.04.1879 und von Žepce bis Zenica am 05.06.1879 zu Ende gebaut. Die Eisenbahnstrecke wurde am
05.10.1882 zu Ende gebaut und zwar als die Lokomotive “RAMA” den ersten Zug nach Sarajewo gefahren
hatte. Die Gesamtlänge dieser Eisenbahnstrecke betrug 270.117 km. Während der weiteren Exploitation wurden an der
Eisenbahnstrecke Verbesserungen vorgenommen und die bedeutendste war das Durchbrechen des Tunnels Vranduk im
Jahr 1910 sowie die Auslegung der Schienen Typ 4, Gewicht 22 kg. Hierdurch wurde die obere Maschine erheblich
verbessert. Die nächst gebaute Eisenbahnstrecke war die Bergwaldeisenbahnstrecke Semizovac-Ivancici. Ihre
hauptsächliche Rolle war der Export von Manganerz aus dem reichen Fundort bei Cevljanovici sowie die Abfuhr von
halbwegs verarbeiteten Holzstämmen.
Die Eisenbahnstrecke wurde am 26.01.1885 in Betrieb genommen. Um die Kommunikation zwischen Innland und Meer
sicherzustellen, beschloss die österreichisch-ungarische Monarchie die Östliche Eisenbahnstrecke zu bauen. Die erste
Wegstrecke von Metkovici bis Mostar wurde am 14.06.1885 in Betrieb genommen. Als Abzweigung der
Hauptverkehrseisenabahnstrecke Doboj-Sarajewo wurde am 26.04.1886 entlang des Tales des Flusses Spreca die
Eisenbahnstrecke Doboj-Simin Han (66,7 km) gebaut. Diese Eisenbahnstrecke ermöglichte den Export von qualitativen
Kohle und Salz aus dem reichen Becken in Tuzla.
In dem selben Jahr zieht die Eisenbahndirektion aus Derventa nach Sarajewo um. Wegen des geringen
Durchlassvermögens der ausgebauten Eisenbahnstrecken wird der Bau der Östlichen Eisenbahnstrecke von Mostar
Richtung Sarajewo fortgesetzt, so dass am 22.08.1888 die Wegstrecke Mostar-Ostrožac in Betrieb genommen wird. Am
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Generiert: 20 January, 2017, 18:14
Eisenbahn der Föderation von Bosnien und Herzegowina
10.11.1889 kommt der erste Zug in Konjic an. Große Probleme für die Bauherren dieser Eisenbahnstrecke stellte der
Wasserverteiler Ivan Sedlo, die Abgrenzung von Schwarzem und Adriatischem Meer, dar. Von der Seehöhe von 876 m
musste man innerhalb einer sehr kurzen Entfernung die Quote 279,1 m in Konjic erreichen. Zu diesem Zwecke wurde
von dem Schweizer Ingenieur, Roman Abt, eine Zahnführung gebaut. Durch den Berg Ivan wurde noch ein 648 m langer
Tunnel gebaut. Auf der gesamten Trasse von Sarajewo bis Konjic (55,8 km) wurde eine Zahnführung in Länge von 17,8 km
angebracht. Diese Zahnführung hatte Neigungen auch bis zu 60 Promillen auf dem Teil der Strecke zwischen Konjic und
Bradina und 35 Promillen auf einem Teil der Strecke zwischen Pazaric und Bradina. Ein Teil der Eisenbahnstrecke von
Konjic bis Sarajewo wurde am 01.08.1891 in Betrieb genommen und somit wurde die Verbindung zum Adriatischen Meer
hergestellt.
Das Problem des großen Neigung auf der bereits erwähnten Wegstrecke wurde teilweise am 09.04.1931 gelöst und zwar
indem der große Ivan Tunnel, Länge 3223 m, gebaut wurde. Die Zahnführung von Raštelica Richtung Pazarici wurde
beseitigt und die Eisenbahnstrecke in einer Länge von 6,7 km korrigiert. Die österreichisch-ungarischen Ingenieure hatten
noch zwei Verbindungen mit dem Adriatischen Meer projektiert. Eine davon erstreckte sich entlang der gebauten
Eisenbahnstrecke von Lašva bis Travnik (26.10.1983) und von Travnik bis Bugojno (14.10.1894). Es war
vorgesehen, dass sich diese Eisenbahnstrecke über Aržan bis Split ausbreitet, dies ist jedoch nie geschehen. Die andere
Verbindung erstreckte sich von Donji Vakuf über Jajce. Diese Eisenbahnstrecke wurde am 01.05.1885 gebaut.
Auf der Eisenbahnstrecke Travnik-Donji Vakuf wurde ebenfalls die Zahnführung von Roman Abt gebaut und zwar wegen
der Bewältigung des Wasserverteilers Bosna und Vrbas (Gebirgspass Komar). Ferner wurde auch ein Tunnel mit einer
Länge von 1362 m gebaut. Diese Verbindung über Bosanska Krajina wurde hergestellt als die Kriegseisenbahnstrecke
Jajce-Srnetica im Jahr 1914 gebaut wurde. Diese Kriegseisenbahnstrecke verband sich an das Netz der
“Stajnbasov” Eisenbahnstrecke, die sich bis Knin erstreckte. Am siebten November 1895 wurde die
Eisenbahnstrecke Podlugovi-Vareš mit einer Länge von 24,5 km fertig gebaut und in Betrieb genommen. Diese
diente ausschließlich zur Exploitation der Kohle und des Eisenerzes Breza und Vareš. Das Jahr 1895 wird als das
Ende des ersten Bauabschnitts der bosnisch-herzegowinischen Eisenbahnstrecken angesehen. Nach einer Ruhezeit
von drei Jahren wurden ohne jeglicher wirtschaftlichen Begründung und ausschließlich aus strategischen und militärischen
Gründen drei neue Eisenbahnstrecken gebaut. Es handelte sich dabei um folgende Eisenbahnstrecken: Gabela-Zelenika,
Uskoplje-Dubrovnik und Hum-Trebinje, Gesamtlänge von 179,6 km.
Alle drei Eisenbahnstrecken wurden gleichzeitig am 16. und 17. Juni 1901 in Betrieb genommen. Ebenfalls aus
strategischen Gründen hatte sich die österreichisch-ungarische Monarchie für den Bau der Östlichen Eisenbahnstrecke
entschieden. Die Östliche Eisenbahnstrecke setzte sich aus zwei Eisenbahnstrecken zusammen und zwar: Sarajewo-Uvac
und Medjedja-Vardište. Diese Eisenbahnstrecke wird als eine der teuersten angesehen, weil sich ihre Trasse
durch sehr schwer zu bewältigende Steingebiete und Schluchten erstreckt. Auf dieser Eisenbahnstrecke wurden 99
Tunnel sowie eine große Anzahl von Stützmauern gebaut. Ein Kilometer dieser Eisenbahnstrecke kostete 450.000
Goldkronen. Die Länge der bereits erwähnten Östlichen Eisenbahnstrecke betrug 161,5 km und wurde am 04.07.1906 in
Betrieb genommen.
Zusätzlich zu diesen Eisenbahnstrecken wurden während der Besetzung Bosniens von Seiten der österreichischungarischen Monarchie weitere 547,8 km Wald- und Bergeisenbahnstrecken als Privateigentum gebaut. Diese dienten
ausschließlich zur Exploitation von Erz- und Waldschätzen. Es waren die Eisenbahnstrecken des Industriellen Otto
Steinbaus (später Šipads Eisenbahnstrecke): Prijedor-Knin, Srnetica-Jajce, Zavidovici-Han Pijesak-Kusace und
Usora-Pribinici.
Für die Bedürfnisse der Stadt Sarajewo wurde das Netz der städtischen Eisenbahn gebaut (5.271 km) und eine Zweig
Ilidža-Ilidža Banja (1,28 km) . Dies geschah in der Zeit vom 05.01.1885 bis 28.06.1891. Im Zeitraum von 1918 bis 1942
wurden in Bosnien und Herzegowina folgende Eisenbahnstrecken gebaut: Bosanski Novi-Bosanska Krupa (04.10.1920)
und Bosanska Krupa-Bihac (17.01.1924). Es handelte sich dabei um normalspurige Eisenbahnstrecken. Von den
schmalen Eisenbahnstrecken wurden im genannten Zeitraum die Eisenbahnstrecken Bosanska Raca-Bijeljina, BijeljinaUgljevik, Trebinje-Bileca, Pazaric-Tarcin und Mektovic-Ploce gebaut. Charakteristisch für den Zeitraum nach dem Zweiten
Weltkrieg ist der Bau von normalspurigen Jugend-Eisenbahnstrecken Brcko-Banovici (89,100 km) und ŠamacSarajewo (238, …..km). Die erste wurde am 07.11.1946 und die zweite am 15.11.1947 in Betrieb genommen. Im
folgenden Zeitraum wurden Eisenbahnstrecken Bihac-Knin (28.11.1948), Modrica-Gradacac (27…..1951), DobojTuzla (27.05.1953) und Sarajewo-Ploce (01.10.1968) gebaut. Von den schmalen Eisenbahnstrecken wurden nur zwei
gebaut und zwar: Bugojno-Gornji Vakuf (18,400 km), die am 03.10.1945 in Betrieb genommen wurde, und die
Eisenbahnstrecke Foca-Miljevina (14 km), am 01.07.1962 in Betrieb genommen. Von 1966 bis 1978 wurden alle
schmalen Eisenbahnstrecken in ganz Bosnien und Herzegowina abgeschafft.
Bereits im Jahre 1969 wurde die Eisenbahnstrecke Sarajewo-Ploce elektrifiziert. Bis zum Jahr 1992 war die Zeit der
Elektrifikation der bosnisch-herzegowinischen Eisenbahnstrecken und die Einführung der modernsten Technologien in
den Eisenbahnverkehr. Es wurden Zentren für Fernsteuerung in Doboj, Rajlovac und Bosanski Novi eingerichtet. APB,
Fernsteuerung des Antriebs und Fernsteuerung des Verkehrs sorgten für den hohen Grad an Sicherheit in der Abwicklung
des Eisenbahnverkehrs. Die Eisenbahnstrecken wurden remontiert, die Geschwindigkeiten der Züge erhöht, das
Durchlassvermögen der Eisenbahnstrecken verbessert und der Zug- und Antriebspark erneuert. Die bosnischherzegowinische Eisenbahn zählte zu den modernen Eisenbahnen Europas. Und dann kam es zur Aggression auf unser
Land.
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Eisenbahn der Föderation von Bosnien und Herzegowina
Die Eisenbahnkapazitäten und Infrastruktur wurden zerstört. Der Gesamtschaden wird auf eine Milliarde US Dollar
geschätzt. Genauso wie der junge Staat Bosnien und Herzegowina erhebt sich auch die Eisenbahn aus der
“Asche”. Die Aufbau- und Entwicklungsprojekte werden mit Hilfe des Staates, FBuH und der
Internationalen Gemeinschaft realisiert. Eisenbahnstrecken, Brücken, Schienenanlagen und das Kontaktnetz wurden
aufgebaut. Außerdem wurde der Verkehr auf dem gesamten Territorium Bosnien und Herzegowinas wieder hergestellt.
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