Moderne Zeiten
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Moderne Zeiten
Mit dieser Ausstellung setzen die Kunsthalle Würth und die Staatlichen Museen zu Berlin ihre langjährige gute Kooperation fort. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog im Swiridoff Verlag. George Grosz, Grauer Tag, 1921 Ernst Ludwig Kirchner, Potsdamer Platz, 1914 Gris, Dalí, Ernst, Picasso, Magritte, Léger, Belling, Baumeister, Nay und vielen anderen bilden einen Bildatlas, in dem sich die Geschichte der Stadt und des Landes spiegelt, in der die Sammlung entstand. »Moderne Zeiten« beruht auf der sehr erfolgreichen Sammlungspräsentation der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (2010/11), die die Geschichte der Kunst in Deutschland in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts auf neue Weise erzählte. Darüber hinaus gibt die für die Kunsthalle Würth adaptierte Ausstellung mit Werken von Lotte Laserstein, Wilhelm Lachnit oder Horst Strempel Gelegenheit zum Wiederentdecken und Kennenlernen dieser Künstler der Ausstellung Hans Arp • Willi Baumeister • Herbert Bayer • Max Beckmann • Rudolf Belling • Charlotte BerendCorinth • Rudolf Bergander • Constantin Brâncuşi • Fritz Burmann • Erich Büttner • Pol Cassel • Giorgio de Chirico • Lovis Corinth • Salvador Dalí • Heinrich Harry Deierling • Robert Delaunay • Otto Dix • Óscar Domínguez • Albin Egger-Lienz • Heinrich Ehmsen • Edgar Ende • Max Ernst • Lyonel Feininger • Conrad Felixmüller • Ernst Fritsch • Natalja Gontscharowa • Walter Gramatté • Juan Gris • George Grosz • Hans Grundig • Kurt Günther • Erich Heckel • Hannah Höch • Ferdinand Hodler • Karl Hofer • Willy Jaeckel • Wassily Kandinsky • Alexander Kanoldt • Ernst Ludwig Kirchner • Paul Klee • Oskar Kokoschka • Georg Kolbe • Käthe Kollwitz • Leo von König • Wilhelm Lachnit • Lotte Laserstein • Konrad Adolf Lattner • Henri Laurens • Fernand Léger • Wilhelm Lehmbruck • Franz Lenk • Alice Lex-Nerlinger • René Magritte • Ludwig Meidner • Carlo Mense • Otto Modersohn • Paula Modersohn-Becker • Amedeo Modigliani • Otto Mueller • Edvard Munch • Otto Nagel • Reinhold Nägele • Ernst Wilhelm Nay • Oskar Nerlinger • Emil Nolde • Max Oppenheimer • Charlotte E. Pauly • Max Pechstein • Pablo Picasso • Robert Pudlich • Hans Purrmann • Curt Querner • Franz Radziwill • Christian Schad • Josef Scharl • Oskar Schlemmer • Rudolf Schlichter • Wilhelm Schmid • Karl Schmidt-Rottluff • Georg Schrimpf • Kurt Schwitters • Horst Strempel • Georg Tappert • Fritz Tröger • Félix Vallotton • Heinrich Vogeler • Karl Völker • Friedrich VordembergeGildewart • William Wauer • Emil Rudolf Weiß Abbildungen Titelabbildung Christian Schad Sonja, 1928 (Detail) Öl auf Leinwand, 90 x 60 cm Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie. Erworben durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie aus Mitteln der Stiftung von Ingeborg und Günter Milich. Foto: bpk/Jörg P. Anders © Christian Schad Stiftung Aschaffenburg/VG Bild-Kunst, Bonn, 2014 Rudolf Belling Dreiklang, 1919/24 Birkenholz, 91 x 77 x 77 cm Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie Erworben 1924 Foto: bpk/Klaus Göken © VG Bild-Kunst, Bonn, 2014 Fernand Léger Les deux sœurs (Zwei Schwestern), 1935 Öl auf Leinwand, 162 x 114 cm Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie Foto: bpk/Jörg P. Anders © VG Bild-Kunst, Bonn, 2014 Lotte Laserstein Abend über Potsdam, 1930 Öl auf Holz, 110 x 205 cm Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie. Erworben mit Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland, der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung u. a. Foto: bpk/Roman März © Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin Führungen für Gruppen, Schulklassen und Kindergärten nach Vereinbarung. Wir bitten um Verständnis, dass Führungen mit eigenen Führern nicht möglich sind. Pablo Picasso Femme assise dans un fauteuil (Sitzende Frau), 1909 Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie Foto: bpk/Jörg P. Anders © Succession Picasso/ VG Bild-Kunst, Bonn, 2014 Ernst Ludwig Kirchner Potsdamer Platz, 1914 Öl auf Leinwand, 200 x 150 cm Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie. Erworben mit Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland, der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturstiftung der Deutschen Bank u. a. Foto: bpk/Jörg P. Anders © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie George Grosz Grauer Tag, 1921 Öl auf Leinwand, 115 x 80 cm Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie Erworben 1954 durch das Land Berlin Foto: bpk/Jörg P. Anders © Estate of George Grosz Princeton, N. J./VG Bild-Kunst, Bonn, 2014 Emil Nolde Papua-Jünglinge, 1914 Öl auf Leinwand, 70 x 103,5 cm Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie Erworben 1951 Foto: bpk/Jörg P. Anders © Nolde-Stiftung Seebüll Themenführungen, Kinderführungen, Filmvorführungen und Vorträge: siehe gesondertes Programm. Bitte beachten Sie auch unsere exklusiven Abendführungen mit einem kulinarischen Angebot für Gruppen in Kooperation mit dem Sudhaus an der Kunsthalle Würth. Fon +49 791 94672-14 [email protected] Shop & Cafeteria Der gut sortierte Kunstshop Würth und die Cafeteria sind an den Ausstellungstagen geöffnet. Parkmöglichkeiten bestehen in den Parkhäusern der Stadt und auf der »Weilerwiese«. Bitte folgen Sie dem städtischen Parkleitsystem. KUNSTHALLE Lange Straße 35 74523 Schwäbisch Hall Fon +49 791 94672- 0 Fax +49 791 94672- 50 [email protected] www.kunst.wuerth.com ‡ Geöffnet 23.5.2014 –1.5.2015, täglich 10 –18 Uhr 25./26. Dez. und 1. Jan. 12–17 Uhr 24. und 31. Dez. geschlossen Barrierefreier Zugang Eintritt frei Führungen Öffentliche Führungen Sonntags 11.30, 14 Uhr und 15.30 Uhr € 6 pro Person Audiophone dt./engl.: € 6 Verwaltung Museum Würth Reinhold-Würth-Straße 15 74653 Künzelsau Fon +49 7940 15-2200 Fax +49 7940 15- 4200 Alle Aktivitäten der Kunsthalle Würth sind Projekte der Adolf Würth GmbH & Co. KG. [] JOHANNITERKIRCHE PL-UN- 60’- 04/14 © by Adolf Wurth GmbH & Co. KG Epoche. Wie die ineinandergreifenden Zahnräder in Charlie Chaplins berühmtem Film Modern Times, auf den sich der Ausstellungstitel bezieht, werden so Künstler-, Themen-, Zeitgeschichte und Zeiträume zueinander in Bezug gesetzt und bringen unsere festgefahrenen Vorstellungen von Moderne in Bewegung. Neben höchstem ästhetischem Genuss bietet die Ausstellung auch Gelegenheit zur anregenden Reflexion über Geschichte, Kunst und Politik. Moderne Zeiten Moderne Zeiten Die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin zu Gast in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall 23. 5. 2014–1. 5. 2015 täglich 10-18 Uhr Die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin schickt rund 200 ihrer berühmtesten Werke jener dramatischen Epoche der Jahre 1900 bis 1945 auf die Reise in die Kunsthalle Würth. Schwäbisch Hall bekommt damit eine Ausstellung der Superlative, denn die Sammlung der Nationalgalerie gilt international als eines der bedeutendsten Schatzhäuser der Klassischen Moderne. Bereits 1919, sofort nach Ende des Hohenzollernreiches, war eine Dependance der Nationalgalerie für die Moderne, als ein Museum der Gegenwartskunst, eingerichtet worden, es ent- Rudolf Belling, Dreiklang, 1919/24 Auch wenn die Nationalsozialisten unwiederbringliche Lücken in die Bestände der Nationalgalerie gerissen haben, verfügt doch keine deutsche Sammlung über eine solche Fülle und eine solche Differenziertheit hochkarätiger Kunst zur Klassischen Moderne wie dieses Haus. Es entfaltet eine Polyphonie spannender Beziehungen, Geistesströmungen, Querverbindungen und verdeckter Bezugnahmen vom Großstädters, der gegen die kulturelle und gesellschaftliche Sackgasse des noch wilhelminischen Deutschlands anrannte. Zwischen Endzeit- und Aufbruchstimmung, das bevorstehende Unheil teils ahnend, teils aber auch euphorisch einen Umschwung herbeisehnend, wurde der Ausbruch des Ersten Weltkriegs daher auch von vielen jungen Künstlern begrüßt. Im Taumel der ersten Kriegseuphorie zogen sie 1914 freiwillig in die Schlacht. Viele sollten nicht zurückkehren. Andere, wie Max Beckmann, Wilhelm Lehmbruck oder Otto Dix, verarbeiteten schon während des Krieges tief erschüttert ihre aufwühlenden Erfahrungen in außergewöhnlichen Bildern. Zu Kriegsende folgte die große Ernüchterung. Die gängige Nachkriegskultur als »Veronal für das Gewissen« geißelnd, das Tagesgeschehen mit Witz und Ironie, Satire und Sozialkritik kommentierend und die künstlerischen Ausdrucks- und Aktionsfor- Lotte Laserstein, Abend über Potsdam, 1930 Fernand Léger, Les deux sœurs (Zwei Schwestern), 1935 Emil Nolde, Papua-Jünglinge, 1914 stand hier die weltweit erste öffentliche Sammlung zur zeitgenössischen modernen Kunst des 20. Jahrhunderts. Bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten vereinte sie die unterschiedlichen, vielfach miteinander konkurrierenden Zielsetzungen in ihren pointiertesten Formulierungen. Denn bereits die Jahre vor 1914, in unserer Vorstellung oftmals als Belle Époque verklärt, waren von grundlegenden Erschütterungen geprägt: Psychoanalyse, Industrialisierung, Technik und Wissenschaft führten zu einer subtilen Verunsicherung, die oftmals in eine aggressive Zurschaustellung von Männlichkeit, Militarismus, Imperialismus und Kolonialismus umschlug oder Auswege in alternativen Entwürfen im Kontext von Reformpädagogik, Freikörperkultur und Ausdruckstanz suchte. Schon bald stand neben einer mit Pathos, Ekstase, Dynamik und Erotik expressiv idealisierten Natur die Darstellung der Selbst- und Naturentfremdung des men um Collage und Karikatur erweiternd, traten die Dadaisten auf den Plan. Surrealisten forderten einen »esprit nouveau« als Inbegriff der von allem Alten sich befreienden Kultur. Die meisten anderen versuchten der neuen Zeit mit jenem distanzierten Blick und ultraglatten Oberflächen in der künstlerischen Umsetzung beizukommen, für die bald der Oberbegriff der Neuen Sachlichkeit gefunden war. Doch es gab auch helle Gegenentwürfe zum ernüchterten Deutschland. Die Kunst ins praktische Leben zurückzuführen und ihr ein solides technisches Fundament zu geben war eine andere Form der Sachlichkeit. Das Bauhaus mit seiner Lust an der Utopie und einer Ästhetik, die unsere Vorstellung von Moderne noch heute prägt, hatte alle Bereiche des Lebens im Blick und bestand, bis die große Apokalypse des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs die Nacht über Deutschland brachte. Pablo Picasso, Femme assise dans un fauteuil (Sitzende Frau), 1909 Expressionismus und Dadaismus über die Neue Sachlichkeit und den Bauhaus-Stil bis hin zu Kubismus und Surrealismus. Denn die künstlerischen Grenzüberschreitungen hatten Deutschland bereits im frühen 20. Jahrhundert zum Transitland unterschiedlichster Strömungen auch internationaler Kunst werden lassen. Sie alle finden ihr Echo in dieser einzigartigen Kollektion. Die Meisterwerke von Corinth, Munch, Hodler, Lehmbruck, Kokoschka, Kirchner, Pechstein, Nolde, Grosz, Dix, Schad, Querner, Beckmann, Klee, Kandinsky, Moholy-Nagy, Feininger,