Chulalongkorn

BERICHT: AUSLANDSFAMULATUR IN BANKOK, THAILAND
CHULALONGKORN HOSPITAL
August 2014
Nachdem die Idee einer Auslandsfamulatur schon seit mehreren Jahren in den Köpfen von mir
und einer Studienkollegin herumspukte, beschlossen wir das Projekt endlich in Angriff zu
nehmen. Wir entschieden uns für das Chulalongkorn Hospital in Bangkok weil es uns von
mehreren Leuten empfohlen wurde, die schon dort waren.
Ich beschloss mir Gynecology and Obstetrics anzuschauen, weil ich von mehreren Stellen gehört
hatte dass man auf dieser Station viel sehen kann in Thailand.
VORBEREITUNGEN
Die Bewerbung über die Abteilung für Internationale Beziehungen verlief äußerst
unkompliziert. Die freundlichen Officemitarbeiterinnen wurden nie müde unsere vielen Fragen
zu beantworten. Nachdem wir alle notwendigen Unterlagen abgegeben hatten bekamen wir
etwa Mitte März die Zusage und konnten einen Flug buchen. Für den bezahlten wir 640 Euro von
München über Abu Dhabi nach Bangkok. Auch der Kontakt mit dem Krankenhaus war kein
Problem wenn man ihnen dort ein paar Tage Zeit zum Antworten lässt.
Wir haben uns für die Zeit der Famulatur für die Unterkunft in einem Dorm am
Krankenhausgelände entschieden. Das Zimmer war schön mit Klimaanlage und eigenem
Badezimmer und Balkon und wir bezahlten 6000 Baht (=ca 145 Euro) für ein Monat. Natürlich
würde man in der Umgebung billigere Zimmer finden, aber ich glaube nicht dass es den Aufwand
wert ist. Und außerdem ist es einfach praktischer direkt im Gelände zu wohnen.
Da ich geplant hatte 4 Wochen zu famulieren und 4 Wochen lang durch Thailand zu reisen
musste ich ein 60-Tage-Visum vorab bei der Österreichischen Botschaft in Wien beantragen. Mir
wurde empfohlen ein Touristenvisum und kein Arbeitsvisum zu wählen, da es unkomplizierter
und billiger ist. Das war definitiv die richtige Wahl.
Um spezielle Impfungen musste ich mich nicht kümmern weil ich die für Thailand notwendigen
schon vorher gemacht hatte.
In Thailand ist bei Studenten eine Uniform üblich. Man kann einfach einen schwarzen Rock und
eine weiße, kurzärmlige Bluse mitnehmen, oder man kauft sich das Zeug recht billig dort im
MBK (großes Einkaufszentrum) oder am Markt in der Nähe vom MBK (ca. 13 Euro für einen
Rock und zwei Blusen). Achtung: die blauen Faltenröcke, die uns eine Verkäuferin zuerst
andrehen wollte sind nur für Erstsemestrige) Außerdem braucht man ein Stethoskop und einen
weißen Mantel.
IM KRANKENHAUS
Am ersten Tag trafen wir uns in einem Verwaltungsgebäude um etwas Bürokratie zu erledigen
und ich wurde dann gleich zur richtigen Station für den ersten Tag gebracht.
Man ist mit 6-8 anderen Thai-Studenten in einer Gruppe eingeteilt und jeden Tag in einer
anderen Abteilung (OP, Kreissaal, Ambulanz, Familienplanung, Pränataluntersuchungen).
Chulalongkorn Hospital, 2014
An manchen Tagen ist man bei einem speziellen Arzt eingeteilt, den man bei der Arbeit begleitet.
Ich hatte bei meinen Ärzten immer großes Glück und sie übersetzten die Gespräche mit den
Patienten für mich, beantworteten meine Fragen und ließen mich viele Patienten untersuchen.
Das sind eindeutig die Tage an denen man fachlich am meisten lernt. Teilweise ist man auch mit
der Studentengruppe alleine und sie untersuchen Patienten, und auch dabei kann man viel
lernen und auch selbst etwas machen wenn man fragt. Ich wurde von meiner Studentengruppe
wirklich freundlich aufgenommen und wir hatten viel Spaß zusammen.
Die Famulatur beginnt immer zwischen 8 und 10 und geht bis Mittag oder bis spätestens 3
sodass man genügend Zeit hat nachher noch Bangkok zu erkunden, shoppen zu gehen oder
einfach das gute Essen zu genießen.
Essen bekommt man immer und überall und günstig. In der Mensa bekommt man viele
unterschiedliche Gerichte für 1-2 Euro, die auch immer gut geschmeckt haben. Auch sehr
empfehlenswert ist die Pool und Fitnessanlage des Krankenhaus. Meistens ist diese wenig
besucht und kostet nur 10 Baht Eintritt.
REISEN
Wir konnten einen Teil unseres Gepäcks im Dorm am Krankenhausgelände lassen. In vier
Wochen in Thailand kann man so viel erleben, dass ich das unmöglich alles beschreiben kann.
Hier ein paar Highlights:
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Sukhothai: Eine nette kleine Stadt, die als Hauptattraktion eine riesige, alte
Tempelanlage hat. Sehr schön weil man die Tempel mit einem gemieteten Fahrrad
erkunden kann und zwischendurch unter großen Bäumen in der parkähnlichen Anlage
entspannen kann.
Chiang Mai: Fixpunkt bei fast allen Thailand-Reisenden. Gut für Trekkingtouren,
Tempelbesichtigungen(Chiang Rai), Elefantentouren und nordthailändisches Essen!!
Koh Kood: Kleine paradisische Insel ganz im Osten Thailands noch etwas vom
Massentourismus verschont. Etwas schwieriger zu erreichen, aber es lohnt der Aufwand.
Koh Phangan-Full Moon Party: Die legendäre Vollmondparty-man sollte sie zumindest
einmal im Leben gesehen haben
Koh Tao: Wunderschöne Insel mit Traumstränden zum Tauchen und Schnorcheln. Am
Hauptstrand ist auch einiges los und es gibt gutes Essen und alles was man sonst so
braucht.
Krabi: Die Kletterhochburg von Thailand. Beeindruckende Felsen an schönen Stränden
Das ist wirklich nur eine kleine Auswahl, Thailand hat viele schöne Ecken!!
TIPPS
Für die organisatorischen Dinge im Krankenhaus war bei uns ein Mr. X zuständig. Dieser war
zwar immer freundlich, aber wenn man wirklich eine Frage hat sollte man sich besser an die
Ärzte oder an eine andere Stelle wenden. Es war oft recht schwierig dass er uns richtig
verstanden hat und das hat dann oft mehr Chaos angerichtet als es geholfen hat.
Wir haben uns einen Reiseführer von Stefan Loose für Südthailand gekauft, weil ich mit Stefan
Loose Reiseführern in Malaysien bereits gute Erfahrungen gemacht hatte. Im Nachhinein
betrachtet war dieser für Thailand aber weniger gut und ich würde eher einen Lonely Planet etc.
empfehlen, weil der Thailand-Stefan-Loose-Reiseführer wenig auf Backpackerbedürfnisse
(billige Unterkünfte, öffentliche Verkehrsmittel…) eingeht. (Der für Malaysien war besser)
Chulalongkorn Hospital, 2014
FAZIT
Ich bin absolut zufrieden mit meiner Krankenhauswahl und mit dem Fach. Man kann wirklich
viele spannenden Fälle, den thailändischen Krankenhausalltag und allgemein das Leben in einer
großen Stadt sehen. Auch würde ich empfehlen mindestens ein oder zwei Wochen mehr als nur
die Famulatur in Thailand zu bleiben, weil es wirklich viel zu erleben gibt das sich im
Krankenhausalltag gar nicht ausgeht. Auch nach vier Wochen ist uns noch nicht langweilig
geworden.
Chulalongkorn Hospital, 2014