Geseke

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Geseke
Lodernde Flammen in stockdunkler Nacht: Geradezu bedrückend wirkte die Szene, die sich rund 50 Einsatzkräften der Feuerwehr in der
Nacht von Mittwoch auf Donnerstag am Familienzentrum Strolchhausen geboten hat. ■ Foto: Feuerwehr Geseke
Feuer zerstört
Kita Strolchhausen
Bewohner von Asylunterkunft alarmieren Wehr. Einbruchspuren gesichert
GESEKE ■ Ein Brand in der Kindertagesstätte Strolchhausen
hat die Feuerwehr in der
Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Atem gehalten. Als
die Einsatzkräfte um kurz nach
2 Uhr an der Einrichtung am
Freistuhl ankamen, kämpften
Anwohner bereits mit Feuerlöschern gegen die lodernden
Flammen, die aus dem Gebäude herausschlugen. Laut ersten Polizei-Erkenntnissen ist
zuvor in die Tageseinrichtung
eingebrochen worden. Verletzt wurde niemand.
Von der Eingangsseite am
Freistuhl ist der Schaden
nicht gleich zu sehen. Wer
jedoch vom Hasenkamp
über die grüne Wiese guckt,
dem fallen die schwarzen
Rußspuren, die zerborstenen Fenster und die fehlende Glasfront gleich ins
Auge. Zwei der Räume sind
komplett ausgebrannt, in
den anderen klebt schwarzer Ruß an Decken, Wänden
und Möbeln.
Laut Einsatzleiter Florian
Nagelmeier betätigten die
Bewohner einer Asylunterkunft in der Nachbarschaft
die Brandmeldeanlage ihres
Hauses, um die Feuerwehr
zu alarmieren. Zeitgleich
gingen mehrere Notrufe bei
der Rettungsleitstelle ein.
Als die Einsatzkräfte eintrafen, kämpften laut dem
Stadtbrandinspektor bereits
rund 15 Bewohner der Asylunterkunft gegen die Flammen und den dichten
nen an Ort und Stelle, telefonierten Familien ab oder
informierten diejenigen Eltern, die sich mit ihrem
Nachwuchs ahnungslos auf
den Weg gemacht hatten.
Für die 52 Kinder, von denen 16 unter drei Jahre alt
sind, fiel die Betreuung am
gestrigen Donnerstag aus.
Am heutigen Freitag stehen
ihnen die Räume der benachbarten OGS zur Verfügung. „Das ist wegen der Ferien relativ problemlos“,
sagte Stadtsprecher Pascal
Rückert. Da das Gebäude
durch die Zerstörungen von
Feuer und Löschwasser vermutlich monatelang geschlossen bleiben muss, ziehen Kinder und Erzieher ab
kommendem Montag, 4.
Bereits am frühen Morgen besprachen Carde Gerling, Florian Na- April, erst einmal in das
Pfarrheim St. Marien.
gelmeier und Remco van der Velden die Lage. ■ Foto: Tuschen
Rauch. „Sie haben die Pulverlöscher direkt rein gehalten“, sagte Nagelmeier unserer Zeitung. Sechs Stück
seien auf diese Art entleert
worden.
Die Löschzüge aus Geseke
und Störmede, sowie die
Löschgruppe Mönninghausen bekämpften die Flammen, bevor sich diese auf
weitere Gebäudeteile ausbreiten konnten. Insgesamt
waren 50 Einsatzkräfte und
der Rettungsdienst vor Ort.
Das DRK stellte eine Betreuungsgruppe. Zudem kümmerte sich ein Dutzend Polizisten darum, den Brandort
abzusichern,
bevor
die
Brandsachbearbeiter
der
Kripo das Familienzentrum
vorübergehend
beschlagnahmten. Sie sicherten Spuren, die auf einen vorherigen Einbruch hingedeutet
haben. Bei diesem ist die
Eingangstür laut Polizei
massiv beschädigt worden.
Bis zum Donnerstagabend
war laut den Ordnungshütern noch unklar, ob ein
technischer Defekt oder
vorsätzliche Brandstiftung
zu dem Feuer geführt haben.
Bereits ab dem frühen
Morgen waren Strolchhausen-Leiterin Carde Gerling
und einige Mitarbeiterin-
Solidarität kommt aus
allen Richtungen
Aber nicht nur von dieser
Seite bekommen Carde Gerling und ihr Team Unterstützung. Wie Bürgermeister Remco van der Velden
bestätigte, der sich am Freistuhl selbst einen Überblick
verschaffte, sind sowohl bei
der Stadt als auch bei den
Strolchhausen-Mitarbeitern
längst auf allen erdenklichen Kanälen Hilfsangebote
eingetrudelt. „Das macht
schon Mut“, sagte Carde
Gerling. Bei einem Treffen
von Vertretern der Stadt –
sie ist Eigentümerin der Immobilie, PariAktiv ist Träger
– und den Geseker Kindergartenleitungen sicherten
alle Unterstützung zu.
Die Höhe des Sachschadens kann laut Polizei noch
nicht genau beziffert werden. Wer Angaben zu Tat
und Tätern machen kann,
wird gebeten, sich zu melden, Tel. (0 29 21) 9 10 00.
Auch wenn bei dem
Brand kein Mensch zu Schaden gekommen ist, so gibt
es dennoch ein Opfer zu beklagen: Wasserschildkröte
Schildi kam in den Flammen zu Tode. Reptil Anton,
dessen Aquarium in einem
anderen Raum stand, und
Zerborstene Fenster, eine komplett fehlende Glasfront und zerstörtes Mobiliar sind auf dem rück- ein Meerschweinchen-Paar
wärtigen Teil des Geländes zu erkennen. ■ Foto: Tuschen
im Innenhof überlebten. ■ jk