Juni 2005 - Freie Waldorfschule Kiel

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Juni 2005 - Freie Waldorfschule Kiel
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aus dem Inhalt
Juni 2005
Vereinigung der Ehemaligen und Freunde der Kieler Waldorfschule e. V.
Der Basarkreis
informiert
ehemalige
Waldorfschüler
Jahresarbeiten der 8b
Rechenförderung
Aus Kindergarten
und Vorschule
Rückbrief
Termine
Herzlichen Glückwunsch!
Die ELTERNBRIEF-Redaktion
gratuliert allen Schülerinnen und
Schülern zu den erworbenen
Abschlüssen und wünscht für die
Zukunft alles Gute! Allen Schülern,
Eltern und Lehrern wünschen wir
schöne und erholsame Sommerferien!
Waldwoche im Kindergarten
Ungewöhnliche Erlebnisse
für die Schulkinder von morgen
Zwei April-Wochen lang gab es für die 22
Mädchen und Jungen der Kindergartengruppe von Frau Sommer und Frau Lange
etwas Besonderes: Im Beisein des Biologen
Andreas Schulte-Ostermann erlebten sie
die Natur in einer unmittelbaren, “natürlichen” Weise, wie es sicherlich nur wenige
Erwachsene in ihrer eigenen Kindheit erfahren durften. Der ELTERNBRIEF bat Andreas Schulte-Ostermann um einen Artikel
über diese ungewöhnlich intensiven Vormittage. Hier sein Bericht.
Noch sind nicht alle Kinder angekommen, so
warte ich im Gruppenraum, begrüße zunächst
die Kinder, viele kennen mich vom letzten Jahr.
Kurz nach 8 Uhr drängen die Kinder und ich
hinaus, wir haben keine Lust, drinnen zu warten, bis die Nachzügler ankommen. Nach
einigem Gewusel sind wir draußen, sammeln
uns im Garten. Der Bollerwagen wird geholt,
und um 8h30 stehen alle im Torbogen, einmal
zählen, schauen, wer fehlt: Anna kommt noch
angehetzt, heute sind wir 18 Kinder.
Bis zu Herrn Neverlas Gartentor, das ist die
erste Etappe: die größeren Kinder rennen los,
die kleineren kommen an der Hand hinterher.
Warten am Sammelpunkt, dann: zum Lochstein, zweite Etappe.
Dort lassen wir zunächst eine gefangene
Balkonmaus frei, die erste von sechs Mäusen in
dieser Woche: allseits große Anteilnahme.
Bis zur nächsten Biegung, sofort sind ein halbes Dutzend Kinder im Graben, versuchen, auf
einem dünnen Stamm über den Bach auf das
andere Ufer zu gelangen, einem oder zwei
gelingt es immer, den andern zur Nachahmung, zwei stehen am Ufer im Schlamm. Nach
gutem Zureden geht es nach einer Weile weiter
bis zur Brücke, der vierten Station: bis auf zwei
stehen alle Kinder im Wasser, mehr oder weniger tief, dem erfolgreichsten langt es für nasse
Füße, also heißt es zum ersten mal Socken und
Stiefel wechseln, die trockenen sind tief beein-
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druckt und nehmen sich das auch vor, für das
nächste mal!
Weiter zur Station Nr.5, dem Unterstand.
Wieder ein Wasserlauf, an den Kind heran
kann, je nach Mut von Ferne oder aus der
Nähe, Sachen schmeißen, dicke Holzstücke
hinein werfen. Die Erzieher grausts, aber wir
halten aus und uns bereit, rechtzeitig hinzuspringen.
Jetzt steckt Jonte im Schlamm fest, die Stiefel
wollen nicht mehr raus, es handelt sich nämlich um Saugschlamm. Großes Geschrei, der
Waldbiologe muss ran, selber in den Schlamm
und: schafft er es? Zum Glück schafft er es,
Jonte mit den Stiefeln zu retten und die eigenen auch zu behalten. Leises Schniefen ( Jonte),
leicht gerümpfte Nase (der Biologe ob des
Schlammgeruches), aber alle sind erleichtert
und es geht weiter bis zum Futterhaus, dort
kurzes Ver-schnaufen, den Bisons beim Pinkeln
zusehen: so viel! Und dann tritt er auch noch
rein!
Zwei müssen den Berg rauf geschoben und
gezogen werden wegen eines vorüber gehenden Schwächeanfalles, beim nächsten Graben
sind sie dann wieder die ersten, die unten sind
und versuchen, das Drainagerohr freizulegen.
Um die Kurve auf den Knick: Station sieben.
Alle klettern hinauf und arbeiten sich durch
die schon ziemlich abgespielten Büsche voran
bis zum Rollberg. Lehm und Sand am steilen
Hang laden ein zum Runterkugeln, die schüchternen auf dem Hosenboden, zur Freude der
Eltern über die kostenlose Dauerfärbung der
Hose, die mutigeren kopfüber, den Erziehern
wird ganz anders, aber der Anblick von 17 1/2
Kindern, die Schlange stehen vor dem Absturz,
entschädigt für die Ängste.
Bis zur Straße, im Sinne des Wortes über Stock
und Stein, zwei kleine Samariterinnen ziehen
den Bollerwagen mit Laura, der das Laufvermögen urplötzlich abhanden gekommen ist,
dort darf der Biologe den Verkehr anhalten, es
ist bloß keiner da! Schade. Schnell alle zusammen über die Straße, unter der Schranke durch.
Hier stinkt es, also zügig den Berg rauf, allmählich zieht sich der Kinderhaufen auseinander, aber oben bei den großen gefällten Buchenstämmen kommen alle wieder zusammen
- balancieren und runterfallen sind angesagt.
Eine Entscheidung ist zu treffen - rechts rum
auf dem kurzen Weg zum Frühstücksplatz oder
geradeaus auf dem längeren Weg zum gleichen Ort? Ganz demokratisch entscheiden die
Erwachsenen für den längeren Weg, die Kinder
haben noch genug Kraft, sich weiter zu verausgaben. Am Wegrand haben die Waldarbeiter
einen dicken Buchenstamm für uns hingelegt,
so lang wie sechs Kinder breit, anderthalb
Kinder hoch, mit vereinten Kräften und
hauruck, vor und zurück, hauruck, vor und
zurück rollen wir ihn über den Weg. Das machen wir dann fast jeden Tag, so stark sind wir!
Nun noch den letzten Anlauf vor der Frühstückspause: quer durch den Wald, über einen
breiten, sumpfigen Graben, der Biologe darf
die kleineren Kinder hinüberreichen, eine
Baumkrone dient als Brücke für den Rest, es
kommen auch die kleinsten auf diese Weise mit
und um10 Uhr bilden wir etwas erschöpft den
Frühstückskreis, mehr ein Oval mit Lücken, aber
egal, alle sitzen, packen Brot und Tee aus, wir
fassen uns alle an.
Einige Minuten sind wir gaaaanz still, um die
vielen Vogelstimmen zu vernehmen, zu sehen
sind die Sänger nicht, aber je länger wir still
sind, um so mehr hören wir, auch die schüchternen singen dann wieder.
Frühstück, Tarah hat ihrs vergessen, aber drei
andere helfen aus, so wird auch sie satt.
Fridtjof kreischt: eine Spinne auf seinem Brot,
er wirft es weg, springt auf und möchte sich
am liebsten selber wegwerfen, jedoch unerschrocken greift Frau Sommer ein, rettet Brot,
Kind und Frühstück.
Kaum haben die Erwachsenen den ersten
Schluck Kaffee im Mund, da sind die Kinder
fertig, es gibt schließlich wichtigeres zu tun, als
hier faul rum zu sitzen. Also danken wir für
Speis und Trank, alle packen ihr Teil ein, dann
verteilt sich die Kinderschar: über den Weg in
den nächsten Graben die größeren Jungs, drei
kleine Mädchen bauen ein Schloss aus den
Resten einer Hütte vom letzten Jahr, acht
erinnern sich an den Hinweg und begeben sich
in den Sumpf, um zu testen, wie tief er ist, der
Rest erobert die vom Förster für uns gefällte 25
m lange Buche, sie hat noch alle Äste und
bietet unendlich viele, ausgezeichnete Möglichkeiten, hinunterzufallen - was aber in den
zehn Tagen nur einmal vorkommt - wieder
hinaufzuklettern, zu schaukeln, zu balancieren,
sich in den Ästen zur Ruhe zu begeben, und sowieso - “ ich war aber erste hier, Frau Lange,
die ärgern mich“ zu schreien. Nur gut, dass es
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hier keinen TÜV und keinen Gemeindeunfallversicherungsverband gibt.
Es ist also alles friedlich, bei aller Aktivität
würde ein Spaziergänger etwas weiter weg
nicht annehmen, das hier 18 Kinder vollauf
beschäftigt sind. Zwischendurch eine Stärkung
holen, dem Biologen eine unbekannte Fliege
zeigen (am nächsten Tag weiß ich dann, dass
das ein Wollschweber war), Frau Sommer, ich
muss mal (dann ist Anna, die Fsjlerin dran) und
sechs Jungs machen sich zielstrebig auf den
Weg zum Ilexgebüsch: Stacheldschungel, letztes Jahr sind wir von dort nach Afrika gefahren mit dem Dampfboot!
Die Erwachsenen wünschen sich Fernrohre,
besser noch Fangseile, aber wir schaffen es, alle
Kinder im Blick zu halten, die inzwischen ein
Areal von etwa 500 m im Quadrat bespielen,
wir wissen dann auch, wo Jacken und Trinkflaschen abgelegt wurden.
Viel zu früh läuten die Glocken einer nahen
Kirche, es ist 12 Uhr, Zeit für den
Abschlusskreis, alle sammeln alles ein, die
Rucksäcke aufsetzen, Jacken um den Bauch
binden - so heiß! - : Bis morgen früh um acht
die Waldsonne wieder lacht.
Den Bollerwagen auf den Weg zerren und
schieben, wer zieht, darf seinen Rucksack fahren lassen, also wollen immer einige ziehen, bis
es denn keinen Spaß mehr macht, dann sind
die nächsten dran. Da Marietta es geschafft
hat, das letzte Paar Gummistiefel ins Wasser
zu tunken, und jetzt kein Ersatz mehr da ist,
darf sie den Weg zurückfahren, was sie sich
still und freudig gefallen lässt.
Rune hat inzwischen sechs Rucksäcke und fünf
Jacken aufgebuckelt, Frau Sommer, gibst du
mir deinen auch noch und siehe da, sie tut es:
stolz und schwer beladen zieht er hinterher,
das lässt den anderen Jungs keine Ruhe, und so
ziehen wir mit einigen Packeseln zurück bis zur
Schranke. Gepäckrückgabe, der Biologe darf
den Verkehr aufhalten, den es diesmal auch
gibt und in langer Kette geht es weiter an der
Sitzbank vorbei bis zum Ententeich, und dann
zu den großen Steinen. Zwischendurch ab und
zu warten auf die kleinsten, die ihre Mühe
haben, die Erzieherinnen voran zu bringen,
denen geht allmählich die Puste aus, wovon
bei keinem der Kinder etwas zu bemerken ist.
Im Galopp mit quietschenden Rädern ( Hanno
hängt als Bremse hinten am Bollerwagen) bis
zum Lochstein: der Kreis ist geschlossen. Die
ersten Eltern kommen uns entgegen, werden
aber nicht weiter zu Kenntnis genommen, denn
so gehört es sich ja auch.
Am Kindergarten Übergabe einzelner Kinder an
die Fahrgemeinschaften, mit spitzen Fingern
werden Schlammstiefel, -hosen, -jacken entgegengenommen.
Man riecht uns, den Kindern ist es gleich.
Tschüs dann, bis morgen früh!
Nach drei Tagen beschließen wir, statt der
geplanten einen Woche zwei Wochen “Wald
zu machen“. Am Freitag der zweiten Woche
sagt ein Mädchen zum Biologen: bis Dienstag
dann, du weißt doch, Montag kann ich nicht,
da habe ich Krankengymnastik. Der Biologe
schluckt trocken.
Andreas Schulte-Ostermann
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KCÜR BRIEF
Rückblick: Der Eltern-Lehrer-Kreis
Seit vielen Jahren trifft sich an unserer Schule alle 14 Tage der ElternLehrer-Kreis (ELK). Neben den Einzelgesprächen von Eltern und Lehrern sowie
den Klassenelternabenden ist der ELK für das Schulganze ein zentrales
Wahrnehmungsorgan zwischen den Eltern, Lehrern und Schülern der Oberstufe.
Im sozialen Leben der Schulgemeinschaft sind die Beziehungen zwischen Eltern und Lehrer von besonderer Bedeutung. Gegenseitiges Vertrauen und eine
gewisse Übereinstimmung in menschlich-pädagogischen Fragen sind dabei notwendig für eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Im Alltag des Schullebens ergeben sich fortwährend Fragen zur pädagogischen
Arbeit, zur leiblichen und seelischen Gesundheit, zu ihrer Ausgestaltung im
Schulleben und vieles mehr.
So ist der Austausch von Informationen aus den Schulgremien, aber auch das
Anregen und ggf. Weiterverfolgen von Vorhaben sowie die Beratung von Fragen, die die ganze Schule betreffen, beständig Inhalt der Treffen des ELK.
Wahrnehmungs- und Initiativorgan kann der ELK aber nur dann sein, wenn auch
Eltern aus allen Klassen regelmäßig mit je einem oder zwei Vertretern mitarbeiten. Ebenso unentbehrlich erscheint die Mitarbeit von Oberstufenschülern. Nur so kann ein möglichst vielfältiges Spektrum von Erfahrungen,
Wahrnehmungen und Ideen in der Zusammenarbeit aller am Schulleben Beteiligten wirksam werden.
Darum unsere Bitte an Sie, liebe Eltern, auf dem nächsten Elternabend in
Ihrer Klasse über die Bedeutung einer Mitarbeit im ELK zu sprechen.
Dies gilt sinngemäß auch für die Mitarbeit der Oberstufenschüler.
Der ELK trifft sich 14-tägig montags um 20 Uhr.
Dieter Mandrella
Aufgelesen aus dem “Elternbrief” vom Oktober 1995
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Brauchen wir Eltern an unserer Schule?
Also Schüler und Lehrer brauchen wir ganz
bestimmt an unserer Schule, und einen Hausmeister und einen Koch. Aber Eltern ? Die
wollen doch nur was zu sagen haben, die
langweilen sich sonst zu Hause oder haben
dort nichts zu sagen. Sie möchten ihre eigenen
Kinder in den Vordergrund stellen und sich bei
den Lehrern einschmeicheln. Schlimmer noch:
Sie wissen alles besser als die Lehrer und machen ihnen das Leben schwer, nehmen den
Kindern ihren Freiraum, weil sie immer alles
beobachten und wissen wollen. Schrecklich,
diese Eltern an der Schule!
Und trotzdem halten sie sich hartnäckig an der
Schule, nicht nur an dieser Waldorfschule,
überall mischen sie fleißig mit, mit unterschiedlichem Engagement, unterschiedlicher
Akzeptanz und unterschiedlichem Geschick
und Erfolg – wie im Leben.
Sie fühlen mit: z. B. merken sie, wenn sie mit
ihren Fragen und Problemen nicht allein sind
und sich mit anderen Eltern und den Lehrern
beraten können,
sie denken mit: z. B. über die Lösung von Problemen wie Drogen oder Rauchen an unserer
Schule, versuchen Eurythmie stärker ins
Bewusstsein zu rücken, machen sich Gedanken
über Gewaltprävention, Förderung der Sozialkompetenz der Schüler, adäquate und zeitgemäße Erziehungsmethoden .....
und sie tun mit: z.B. diskutierten sie im ElternLehrer-Kreis im vergangenen Jahr über Sinn
und Zweck einer Schülervertretung an unserer
Schule, dies griff Herr Hähnert auf, sprach
einige Schüler an, die darauf aktiv wurden und
jetzt eine lebendige Schülervertretung aufgebaut haben. Und der ELK heißt ab Februar 05
Eltern-Lehrer-Schüler-Kreis, wie schon einmal
Ende der Neunziger. Die Schüler lieferten
bereits wertvolle Diskussionsbeiträge bzw. der
Qualitätssicherung an unserer Schule wie z. B.
Lernzielkontrolle, Informationsaustausch der
Lehrer untereinander über Benotung, Einstufung, Projektwochengestaltung und vieles
mehr. (Ein diesbezügliches Arbeitspapier kann
im ELSK eingesehen werden).
Wissen Sie nicht, wie die Arbeit im ElternLehrer-Schüler-Kreis vonstatten geht ? Es
sollte aus jeder Klasse zumindest ein gewählter
Vertreter an den Treffen teilnehmen, Gedanken
aus den Klassen in den Kreis tragen und Anregungen, Ergebnisse und sachliche Mitteilungen
aus dem Kreis in die Klasse zurücktragen. Da
stets Lehrervertreter an dem Treffen teilnehmen und aus der Arbeit der verschiedenen
Gremien unserer Schule berichten (pädagogische Konferenz u.a.), erfahren sie stets die
neuesten Bewegung und Entscheidungen. Diese
werden im Kreis erörtert und die eventuellen
Diskussionsergebnisse an die Lehrer zurückgegeben zur rückmeldenden Information der
entsprechenden Gremien. Es werden Lehrer, die
mit besonderen Aufgaben betraut sind, eingeladen, um über ihrer Arbeit zu berichten, was
den Eltern einen besonderen Einblick in die
zahlreichen Wirkbereiche unserer Schule und
Verständnis für viele Mühen verschafft. So
berichteten Herr Blohm-Gengnagel und Herr
Dr. Theißen über ihre unterschiedlichen Vorgehensweisen EDV an unserer Schule zu etablieren . Sie möchten gern einen Medienraum mit
Beamer einrichten; das IQSA (Institut für
Qualitätsentwicklung an Schulen SchleswigHolstein) hat schon Unterstützung zugesagt.
Auch können sie sich vorstellen, dass Eltern
“ehrenamtlich” in Arbeitsgemeinschaften den
interessierten Schülern z.B. “word” beibringen
könnten. Ebenso unterstützt der ELSK die
Arbeit der BOOST, das Engagement des TABVKreises, die Arbeit der Eurythmie-Lehrer und
die Elternarbeit des Basar-Kreises. Der Gedankenaustausch mit der Lehrerschaft wird durch
fallweise Besuche einiger Eltern in der pädagogischen Konferenz intensiviert. Außerdem hilft
der ELSK bei der Gestaltung der einmal im Jahr
stattfindenden pädagogischen Wochenenden,
die allen Eltern als Bereicherung dienen sollen
und Einblick in die waldorfpädagogische
Arbeit bieten. Leider scheiterte das pädagogische Wochenende in diesem Frühjahr letztendlich an der Grippewelle; das ursprünglich
angedachte Thema “Das Portefolio-Modell”
wird jedoch weiter im Gespräch bleiben. Der
ELSK ist durchaus keine geschlossene Gesellschaft; stets sind interessierte Eltern, Lehrer
und Schüler willkommen. Auch braten wir
nicht “im eigenen Saft”: viele Anregungen
holen sich unsere Eltern von den zweimal
jährlich an wechselnden Orten stattfindenden
Bundeselternratstagungen (BERT), von denen
schon zahlreiche muntere und anregenden
Berichte im ELTERNBRIEF erschienen sind.
Und: Kennen Sie schon die “Schultüte” ? Dieses
Informationsblatt beinhaltet alles, was neue
Eltern (auch Quereinsteiger) zur Orientierung
an dieser Schule brauchen: wie Aufbau der
Schule, Gremien, Adressen, Namen und Telefonnummern von Vertrauenseltern, Schularzt und den ELSK , der sich in geraden Kalenderwochen montags um 20 Uhr im neuen Musiksaal des Musikhauses trifft. Wir bemühen uns,
dass die Neuauflage der Schultüte bald in
Ihren Händen ist.
Die Themen der nächsten Wochen? Es gibt
immer viel zu tun. Hier ein Auszug aus der
Themenliste, die regelmäßig erneuert am
Schwarzen Brett des ELSK im Hauptgebäude
links vom Sekretariat einzusehen ist:
Computer als Lernmittel, ab welchem Alter und
unter welchen begleitenden Maßnahmen ?
Stellenwert der Eurythmie an unserer Schule ?
Drogen, Alkohol und Zigaretten an unserer
Schule ?
Und wann und wo finden Sie uns ? Immer
montags in geraden Kalenderwochen 20Uhr
im Musikhaus (das rechte
der Zwillingsgebäude) im neuen Musiksaal
(erste Tür rechts).
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Für den ELSK: Birgit Brinkhaus
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Etwas von Anfang bis Ende selbst schaffen -
Bericht über die Jahresarbeiten der Klasse 8b von Frau Bornschein
Nun war es so weit! Die Präsentation der
Jahresarbeiten stand kurz bevor. Zu unserer
Enttäuschung erfuhren wir, dass nicht wie
üblich das Forum für die Jahresarbeiten zur
Verfügung stand, sondern nur der viel kleinere
Raum im Sechseckbau. Wie sollten da nur all
die größeren und kleineren gefertigten Dinge
rein passen, dazu noch sämtliche Eltern, Geschwister, Großeltern, Paten usw. usf. Das
Unglaubliche geschah. Die mit viel Zeit, Liebe
und Mühe gefertigten Gegenstände, vom beeindruckenden Einbaum von Fritz Patzer, dem
Endtermin zu erleben, hin. Außerdem hob sie
den Mut der Kinder hervor, vorne ganz alleine
die Arbeit zu präsentieren und den Stolz und
die Freude für das gelungene Werk zu erleben.
Ferner wurden die zukünftigen
KlassenbetreuerInnen für die Oberstufe – Frau
Senger und Herr Ehmcke - vorgestellt, die die
Möglichkeit nutzten, ihre zukünftigen
SchülerInnen bei den Jahresarbeiten schon mal
kennen zu lernen.
Als erste präsentierte Eva Moldenhauer ihre
Jahresarbeit über Schweden, Max Holthusen
Töpfern von Cornelia Nieß vorgestellt.
In Aktion bekamen wir in der Pause den von
Thomas Becker restaurierten Unimog zu sehen,
der nach anfänglichen Startproblemen aus
einer Qualmwolke wieder auftauchte und
fahrbereit war.
David Terhorst hatte sich mit dem Bau einer
Kräuterspirale beschäftigt, Johann Schnitzler
mit der Steinbildhauerei und Frederik von
Wildenradt mit dem Bau eines Schachtisches
als Natursteinmosaik. Über den Magnetismus
konnten wir etwas von Niklas Heller hören.
Chopperfahrrad von Hannes Betz , über die
Regaltrennwand von Onno Döscher, dem Segelboot von Hannes Beck bis hin zum Sulky
meiner Tochter Laura war alles irgendwie die
Treppe hoch jongliert und in dem relativ kleinen Raum untergebracht worden. Und tatsächlich passten in die Mitte des Raumes sogar
noch ziemlich viele Menschen, auch wenn es
etwas eng war und die Luft zwischenzeitig
doch recht knapp wurde.
Besonders gut fand ich es, dass sämtliche
Jahresarbeiten im Außenkreis auf dem erhöhten Podest präsentiert wurden und das Publikum unten saß. Dies hob die SchülerInnen und
ihre Arbeiten, deren Bedeutung und Wichtigkeit symbolhaft hervor und würdigte sie auf
diese Weise besonders.
Frau Bornschein eröffnete die Präsentation der
Jahresarbeiten mit einer Begrüßungsrede. Sie
wies auf den Prozess der Entscheidung für ein
Thema, die Möglichkeit der Kinder sich selbst
zu entdecken, etwas von Anfang bis Ende
selbst zu schaffen und den Druck, den
berichtete uns anschließend etwas über Wale,
Jonathan Layden erzählte u.a. über die
Schwierigkeiten beim Anlegen seines Gartenteichs und Julian Schade trug uns einiges über
den Bau einer Dampfmaschine vor. Anneke
Blaue und Judith Wilke brachten uns die
Schwarz-Weiß-Fotografie nahe und Elena
Holzmaier schilderte eindrucksvoll etwas über
die Pferdeausbildung- und haltung.
Der Auftakt nach den Pausen wurde jeweils
bereichert durch Klavierstücke von Johann
Schnitzler und Saxofonmusik von Hannes Beck.
Anneke Bierbaß ließ es sich nicht nehmen, nach
der Vorstellung ihres mexikanischen Kochbuches mit dem Ergebnis ihrer Kochvorführung
Frau Bornschein zu verwöhnen.
Vertreten waren auch das Goldschmiedehandwerk, das uns von Anna Milena von
Groeling dargestellt wurde, das Weben einer
Hängematte von Katharina Tress und die Applikationen auf einer Tagesdecke von Caroline
Trompke. Das Glasblasen wurde von Mette
Schmidt-Bleyl und Rebecca Motzel und das
Philip Bramwell klagte über den Verlust seines
selbstgefertigten Bogens, für den Herr
Hinrichsen schnell Ersatz besorgt hatte.
Die Wikinger waren an diesem Wochenende
durch Jakob Bockhardt vertreten und die Piraten durch Tim Knott.
Nachdem Lea Zink, Rosa Henning und Laura
Wulff über das Nähen von Kleidung berichtet
hatten, Frederike Bierbaß über das Nähen mit
Leder, Camilla Reinhardt über das Nähen von
Hüten, und Tamkin Ahmadzay über Afghanistan und die Herstellung der traditionellen
Kleidung, gab es anschließend eine herausragende Modenschau mit den selbst gefertigten
Kleidungsstücken, die von den Anwesenden mit
viel Beifall bedacht wurde.
Nach der Frage, was die Jahresarbeiten den
Kindern gebracht haben, war von einigen zu
erfahren, dass durch die intensive Auseinandersetzung mit einem Thema viel gelernt wurde, beispielsweise etwas von Anfang bis Ende
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fertig zu machen, bei Problemen nicht gleich
aufzugeben, sich die Arbeitszeit für ein ganzes
Jahr richtig einzuteilen und vor allem auch
Geduld zu entwickeln. Es war oft von Zufriedenheit mit der Jahresarbeit die Rede und dass
es eigentlich doch Spaß gebracht hat.
Als begleitende Mutter habe ich alle Höhen
und Tiefen dieser Jahresarbeit miterlebt, mit
gelitten und mit gestritten. Wir sind alle an
dieser Jahresarbeit gereift und gewachsen.
Ich bin von den Jahresarbeiten insgesamt sehr
angetan und freue mich auch darüber, dass
Erlebt habe ich bei der Präsentation der
Jahresarbeiten auch ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl der Klasse und ein nettes
Miteinander. Sie haben sich gegenseitig die
Daumen gedrückt, einige haben sich Glücksbringer für den Vortrag weitergereicht und
sind sich anschließend erleichtert in die Arme
gefallen. Das hat mich sehr berührt und ich
denke, dass Frau Bornschein einen großen
Anteil an diesem Klassenzusammenhalt und
der Atmosphäre, die in dieser Klasse herrscht,
hat.
alle Kinder eine Jahresarbeit präsentieren
konnten. Es wurden viele verschiedene und
interessante Arbeiten geschaffen und vorgestellt - so verschieden, wie die SchülerInnen
selbst. Ich habe einiges von den Kindern dazu
gelernt.
Herzlichen Dank dafür! Der Dank gilt auch den
Kindern, die für dieses interessante und bereichernde Wochenende viel getan haben!
Anja Musculus-Viehöfer
Fotos: Klaus Moldenhauer
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Die schönste Sprache der Welt
La lingua più bella del mondo
Man sagt, italienisch sei die schönste Sprache der Welt. Das stimmt! Aus
diesem Grund hat eine kleine Gruppe von 9. Klässlern mit Beginn dieses
Schuljahres bei Herrn Becher begonnen, die italienische Sprache zu erlernen.
Aufgrund unserer Französisch- oder Lateinkenntnisse fällt uns das Lernen dieser
Sprache nicht allzu schwer.
Um schnell in die Sprache einzutauchen wollte
ich schon bald eine italienische Schule für 4
Wochen besuchen. Die Waldorfschulen in Lugano und Mailand ermöglichten mir keinen
Aufenthalt, so versuchten wir in Staatsschulen
unterzukommen und ich war sogar bereit, einen Schulbesuch in Kalabrien auf mich zu
nehmen. Aber auch das verhinderte die italienische Bürokratie.
Mit viel Glück gerieten wir im Kanton Tessin/
Schweiz, in dem italienisch gesprochen wird,
an eine Dame in der kantonalen Schulbehörde, die mein Suchen sofort unterstütze. In kürzester Zeit konnte sie alles regeln. Es fand sich
auch eine Familie, die mich gerne aufnahm.
Anfang Januar, gleich nach den Dreikönigsspielen, reiste ich nach Montagnola, einem
zauberhaften Ort an den Berghängen des Lago
die Lugano. Nach einem Tag zum Eingewöhnen in der Familie, in der ich mich sofort sehr
wohl fühlte, begann der Schulalltag.
Si dice che l´italiano sia la lingua più bella del mondo. Ed è vero! Per questo
motivo un piccolo gruppo di allievi della 9. classe hanno iniziato quest´anno
ad imperare l´italiano. E stato possibilé grazie alla collaborazione dell
simpatico insegnante Signore Becher. Grazie alle nostre conocenze di base
di alcune lingue neolatine come il francese
o appunto il latino, non ci è troppo difficile
imperare questa lingua. Volevo imperare la
lingua più in fretta e per ciò ho deciso di
andare per quattro settimane in Italia. Alle
scuola Waldorf a Lugano e Milano non era
possibile un dimora. Cosi abbiamo provato di
andare a una scuola italiana pubblica, ma
anche questo non era possibile.
Beim Skifahren in Airolo
Invece in Svizzera si sono subito occupati
del nostro caso. Abbiamo trovato una
simpaticissima famiglia che abita nella
Svizzera italiana. Subito al gennaio - dopo
l´epiferma - sono volato fino a Bergamo e poì
con la macchina fino a Lugano, più
precisamente a Montagnola. Un bellissimo
paese con una splendita vista sul Lago di
Lugano. Dopo un giorno di acclimatizzione
conincia la scuola.
Alla mattina verso le 7:30 si andava con
Michael alla scuola media di Barbengo col
bus. A mezzogiorno avevamo una pausa di
ca. due ore dove si tornava a casa col bus.
Poi al pomeriggio la scuola durava fino alle
17:10. Dopo la scuola non c´erano quasi mai
compiti. All‘inizio il bus mi ha un pò sciocato,
perché c‘era un tale casino che quasi si
doveva gridare per farsi sentire.
Am Morgen fuhr ich mit Michael, dem älteren
Sohn des Hauses um 7.30 Uhr mit dem Schulbus in die Mittelschule in Barbengo. Mittags
hatten wir 2 Stunden Pause, in der wir mit
dem Bus wieder nach Hause fuhren und das
Mittagessen einnahmen. Am Nachmittag enDopo – insieme con Michael, il più vecchio
dete die Schule um 17.10 Uhr. Zuhause hatte
figlio della famiglia dove abitava sono andato
wir fast keine Hausaufgaben mehr zu erlediMit meiner Gastfamilie
nella ottava classe. Grazie a Michael e stato
gen.
più facile integrarmi ed lui e stato con me
Anfangs war ich über die Busfahrt schockiert:
nei momenti del bisogno. Al inizio mi era difficile conversare con i mie
es war laut, alle drängelten, schrieen, lärmten. Gemeinsam mit Michael becompagni di classe, nelle ore di lezioni capivo ben poco, per essere sincero
suchte ich die 8. Klasse.
non capivo un bell niente, perchè tutti parlevano troppo veloce. La prima
Das Sprechen fiel mir am Anfang nicht sehr leicht, aber das Verstehen fiel mir
settimana di scuola era molto dura ma anche molto bella, perchè i miei
noch viel schwerer, d.h. eigentlich habe ich anfangs nichts verstanden. Alle
nuovi compagni mi accettarono con gioia.
sprachen viel, viel zu schnell. Im Unterricht gaben sich die Lehrer viel Mühe mit
Gia´nella seconda settimana ho coninciato a capire di più. A scuola avevamo
mir, es war nicht leicht, mich jede Stunde auf ein neues Fach einzustellen. So
come altre due lingue, tedesco e francese. Visto che sappevo parlare cosi
war die erste Schulwoche hart, aber auch schön, denn die Klassenkameraden
bene il francese non mi fu troppo difficile, quasi tutti i ragazzi la sappevano
nahmen mich sehr gerne auf.
perfettamente. Nella mia classe c´erano 22 allievi. Non avevamo quaderni
Schon in der zweiten Woche begann ich immer mehr im Unterricht zu verstesolo fotocopie, che abbiamo collezionto in una cartella.
hen. Als Fremdsprachenunterricht gab es deutsch und französisch und ich war
sehr froh, dass ich so gut französisch konnte, denn die meisten Schüler beNelle ultime due settimane capivo quasi tutto e sapevo già parlare abbastanza
herrschten diese Sprache fließend. In meiner Klasse waren 22 Schüler. Wir
bene l´italiano. Martedi e Giovedi sera andavo con i due ragazzi della famiglia
hatten keine Hefte, nur kopierte Blätter, die wir in Ordner einhefteten.
a fare allenamento di Unihockey, mi è piaciuto moltissimo. Abbiamo anche
visto qualche giochi di hockey su ghiaccio a Lugano. E durante il fine
In den letzten beiden Wochen konnte ich schon fast alles verstehen und mich
settimana siamo andati a sciare a Splügen e a Airolo, negli Alpi.
einigermaßen gut unterhalten. Dienstags und donnerstags ging ich mit den
beiden Söhnen zum Unihockeytraining, das mir viel Spaß bereitete. An den
Era un tempo bellissimo e con tempo ho imperato l‘italiano. Michael e il
Wochenenden fuhren wir Ski in Airolo und Splügen und waren bei Eishockeysuoi genitori e tutte la classe con le professore mi hanno inventato a
spielen in Lugano.
ritornare l´anno prossimo.
Es war eine herrliche Zeit für mich und fast “nebenbei” lernte ich italienisch.
Michael und seine Eltern, die Klassenkameraden und die Lehrer haben mich
Maximilian Dullo, 9 b
eingeladen, im nächsten Schuljahr wieder zu kommen.
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Gern wäre ich noch etwas länger geblieben
BERICHT ZUM SOZIALPRAKTIKUM IN ENGLAND
Für den Aufenthalt in England habe ich mich
nicht besonders vorbereitet. Ich habe mir Vokabeln rausgesucht und aufgeschrieben, von
denen ich dachte, dass ich sie gut gebrauchen
könnte. Ich dachte mir, dass ich alles einfach
auf mich zukommen lasse; wenn es schwer
wird mit der Sprache, dachte ich mir, kann
man sich ja auch noch mit Händen und Füßen
verständigen. Ich würde zukünftigen Praktikanten raten, einfach Vokabeln aus dem Wörterbuch herauszusuchen, von denen man
meint, die seien hilfreich für den täglichen
Gebrauch.
Das Anmeldeverfahren bei “Horizon” war gut.
Ich musste gleich in der gewünschten Sprache,
also in Englisch, mein Bewerbungsschreiben
formulieren. Da auch meine Lehrer noch etwas
über mich geschrieben haben, konnte Horizon
einschätzen, wie meine Sprachkenntnisse im
Englischen sind. Die Hin- und Rückreise nach
England haben wir selbstständig organisiert.
Ich flog von Hannover nach Gatwick, wo ich
abgeholt wurde. Darüber war ich ganz froh. Es
war mir nämlich nicht geheuer, in einem fremden Land gleich allein mit dem Bus zu fahren.
Die Landschaft in West Sussex hat mir sehr gut
gefallen, besonders die Freiheit und dass man
fast überall einfach entlang spazieren kann.
Auch London und Brighton haben mir sehr gut
gefallen, London mit seiner Größe und Vielfalt
und Brighton mit den kleinen Einkaufsgassen,
Straßen und dem schönen Strand.
Es kommen täglich Behinderte in die Einrichtung, welche dann zusammen mit den Lehrern
und den Co-workern arbeiten. Alle bringen
Ideen mit ein und machen so den Alltag abwechslungsreich. Mich hat beeindruckt, dass
alle Lehrer und Co-worker gut miteinander
auskommen. Es war überhaupt nicht so eingeteilt, dass die Co-worker und Praktikanten nur
die einfachsten Arbeiten machen (wie in anderen Betrieben).
Ich habe jeden Morgen mit Annette (einer Coworkerin) und Julie (einer Behinderten, die dort
lebt) zusammen gefrühstückt und auch den
Tisch abgeräumt. Um 9 Uhr bin ich dann mit
Julie zum Workshop gegangen, wo dann alle
gemeinsam um 9.10 Uhr den Morgenspruch
sprachen. Wir haben in Gruppen gearbeitet
und immer in der Mitte der Arbeitszeit eine
Teepause gemacht. Ich bekam einen Stundenplan, welcher festlegte, wann und wo ich arbeiten sollte. Abends haben wir auch wieder
zusammen gegessen. Ich fand meine Arbeit
sehr abwechslungsreich, am Ende habe ich
auch selber ein paar Aufgaben übernehmen
können.
Sehr gut hat mir auch jeder Mittwoch gefallen, denn da habe ich dort auf der Farm arbeiten dürfen und auch selber anpacken können.
Ich habe bei Krista Braun gewohnt, die auf
dem Gelände ein kleines Haus hat. Ich hatte
mein eigenes kleines, schönes Zimmer. Krista
war auch meine Ansprechpartnerin in allen
Dingen, die mich sehr nett aufgenommen hat.
Zwar war am Anfang noch einiges unklar, z. B.
wo ich essen sollte. Besonders am Wochenende
war es manchmal etwas chaotisch, was sich
dann aber noch geklärt hat.
gegangen. Dort soll Sheila zwei kleine Zuckereier geklaut und gegessen haben, was sie jedoch abstritt. Ich habe sie noch mal gefragt,
sie blieb aber bei ihrem Nein. Bei dem Streit
beschimpfte sie dann die Chefin, worauf diese
sehr verärgert war und Sheila aus dem Laden
geworfen hat. Ich habe mich sehr häufig entschuldigt und schließlich auch die Eier bezahlt.
Der Ladenbesitzer sagte zu mir, dass dies eigentlich nicht mein Problem sei. Der Mann von
Ein besonderes Ereignis für mich war der Freitag in der 3. Woche. Ich bin wie immer mit
Julie spazieren gegangen, doch an dem Tag
kamen noch Sheila und Joyce, zwei andere
Behinderte, mit. Wir sind zum Hill Top Shop
Fremde Welt mit Familienanschluss!
Auslandspraktikum für Schülerinnen
und Schüler der Oberstufe ab 16 J.
und auch nach dem Abitur
Die Idee
Fremdsprache in der Praxis weiterlernen.
Land und Leute durch gemeinsame Arbeit kennen lernen.
Eigene Fähigkeiten sinnvoll einbringen.
Das Abenteuer Sich allein auf den Weg machen.
Sich einer selbst gewählten Aufgabe stellen.
Im Ausland - weit weg von zu Hause - selbstständig sein.
Und Englisch oder Französisch sprechen.
Wo?
In Frankreich und England (einschl. Schottland).
In kleinen und mittleren Betrieben, die sinnvolle Arbeit machen,
und in gastfreundlichen Familien.( Sie sind dort unser einziger
deutschsprachiger Gast.)
Wann?
Wann Sie wollen: während eines Schulpraktikums, sofern die Schule Sie
beurlaubt, in den Ferien, auch nach dem Abitur. Mindestens 4 Wochen lang.
Und:
In der Schulzeit Berufs-Ideen durch den Auslandsaufenthalt entwickeln.
Einen wichtigen Baustein für die berufliche Zukunft erwerben.
Ihre Eltern müssen nicht beunruhigt sein, denn wir kennen die Betriebe ebenso
persönlich wie die Gastgeber-Familien. Wir beraten Sie bei der Auswahl ganz individuell,
stimmen alles mit Eltern, Klassenbetreuer und aufnehmender Institution ab, informieren
über Details und stellen die Kontakte her. Wir bleiben im Ausland während des
Praktikums mit Ihnen in Verbindung.
Also nur Mut – wohin soll die Reise gehen?
Wir sind HORIZON international e.V. - ein gemeinnütziger Verein - von Lehrern und Eltern
aus vier Waldorfschulen gegründet. Erfahrung seit Gründung: über 350 Vermittlungen.
Informationen bei unserer Projektleiterin: Gabriele Ould-Ali Tel: 05406 89 91 17
[email protected]
www.horizoninternational.de
10
Tagesmütter/-väterausbildung auf der
Grundlage der
Waldorfpädagogik
Am 6.September 2005 beginnt im
Therapeutikum Kiel wieder eine
Qualifizierungsmaßnahme für Tagesmütter und Tagesväter. Diese umfasst
3 Trimester, in denen u.a. an folgenden
Inhalten gearbeitet wird: anthroposophische Menschenkunde des 1. Jahrsiebtes, Entwicklungspsychologie, Elternarbeit und Gesprächführung, besondere
Anforderungen und Aufgaben der Tagespflege sowie verschiedene meth.-didaktische Anregungen für den Alltag.
Die Dozenten kommen aus den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen und
stellen ihre Erfahrungen zur Verfügung.
Am 17.August findet hierzu um 20Uhr
im Therapeutikum, Hofholzallee 151
ein Informationsabend statt.
Weitere Informationen:
Anke Becker
Tel.: 04349 -919898
Monika Kiel-Hinrichsen
Tel.: 521561
der Chefin der Einrichtung war danach noch
beim Kaufmann, um die Situation zu klären.
Dieses Ereignis hat mich mit der Sprache und
den Behinderten in engeren Kontakt gebracht.
Ich habe jeden Tag bei der Arbeit Englisch
gesprochen, jedoch nach der Arbeit Deutsch,
da dort noch 6 andere aus Deutschland Coworker waren. Ich habe aber mein Berichtsheft
für die Schule in Englisch geschrieben, was mir
sehr viel gebracht hat. Und ich habe natürlich
auch Vokabeln umschrieben, wenn ich nicht
wusste, wie sie richtig hießen. Oder ich
habe sie nach der Arbeit im Wörterbuch
nachgeschlagen. So habe ich viel dazugelernt.
Mir hat das Praktikum sehr viel Spaß
gemacht und Erfahrungen gebracht.
Durch die anderen Co-worker hatte ich
immer abwechslungsreiche Wochenenden, da sie mit nach London und nach
Brighton gefahren sind.
Ich hatte dort auch das erste Mal Ostern
nicht zu Hause verbracht. Wir waren am
Ostertag in London. Auch meinen Geburtstag habe ich das erste Mal ohne
meine Familie gefeiert, was ebenfalls
neu und sehr schön war. Es war zwar
etwas komisch mit den doch fremden
Menschen, aber trotzdem eine schöne
Erfahrung.
Sprache achten musste, habe ich nicht viel
über die Behinderungen gelernt, aber natürlich
beim Arbeiten und im Kontakt mit den Menschen viel beobachten können. Ich habe auch
gelernt, wie viele verschiedene Arten von Behinderungen es gibt und wie speziell man auf
sie eingehen muss.
Insgesamt haben mir die 4 Wochen sehr gut
gefallen; gern wäre ich noch etwas länger
geblieben.
Lea Claassen, 11b
Die Arbeit mit den Behinderten hat mir
viel Spaß und viele Erfahrungen gebracht. Da ich die meiste Zeit auf die
Die Vorstellung unseres Theaterprojektes...
Im November letzten Jahres entschieden wir
uns, an einem Theaterwettbewerb teilzunehmen. Ausgerufen unter der Schirmherrschaft
von Henning Mankell und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt u.a. über Plan
International bestand die Aufgabe, ein
Theaterstück zu schreiben, einzustudieren
und zu filmen, in welchem im Mittelpunkt
das Thema AIDS stehen sollte. Es fand sich
relativ schnell eine Gruppe von 20 Schülern
aus unserer Klasse, mit denen wir uns im
Dezember verbindlich anmeldeten. In einer
Winterpause, die wir erst mal einlegten,
sprangen schon 8 Leute ab, mit den anderen
trafen wir uns dann einige Male, um die Idee
des Stückes zu entwerfen, welches dann in
den Osterferien von vier Leuten geschrieben
wurde. Als unser Stück dann fertig war ( für
die zwölf Leute geschrieben, die noch dabei
waren ), fingen leider statt der Proben die
Probleme an. Zwei weitere Schüler fielen aus
und nun hatten wir ein fertiges Stück ohne
die beiden männlichen Hauptrollen (welche
wir hoffentlich schnell ersetzen können).Ein
weiteres Problem: die Aufführung. Das gefilmte Stück muss bis zum 15. Oktober im
Postfach der Jury liegen, deshalb planten wir
die Aufführung für Ende September. Das
liegt leider genau zwischen den beiden
Klassenspielen der zwölften Klassen, und so
sind unter Umständen die Aula und der
Sechseckbau besetzt. So steht vielleicht erst
in wenigen Wochen fest, welche Bühne oder
welchen Raum wir besetzen können, also in
welcher Hinsicht wir die Kulissen, Beleuchtung und den Spielraum einplanen können.
Na ja, wir werden sehen...
Auf jeden Fall werden Sie nach den Sommerferien die Chance haben, unser max. 60minütiges Stück ( Richtlinien des Wettbewerbes ) anzuschauen. Eintrittskosten und
Spenden werden wir, nachdem unser relativ
kleiner Unkostenbereich gedeckt ist, der
AIDS- Hilfe spenden. Die drei Gewinner der
ca. 300 angemeldeten Stücke werden im
Januar/Februar 06 in Berlin an einem Theater aufgeführt werden, Geldpreise für die
drei Gewinner werden außerdem überreicht.
Nun zu den Proben und dem Stück: Wir
treffen uns an den Wochenenden, proben
und organisieren hauptsächlich selbstständig und haben schon trotz fehlender
Besetzungen gute Ergebnisse vorzuzeigen.
Wir haben uns bemüht, in dem Stück verschiedene Vorurteile, Entwicklungen und die
andauernde Ungewissheit zum Thema AIDS
anzusprechen, wir gehen hierbei speziell auf
unser ausgedachtes Einzelschicksal ein.
Wir hoffen, wir haben mit diesem kurzen
Einblick Ihr Interesse geweckt und können
Sie im September bei der Aufführung begrüßen.
Indra und Sina, Klasse 10a
11
Besuch der Fachklinik in Kiel:
Eine lehrreiche Begegnung zwischen
Schülern und Suchtabhängigen
Im Rahmen der Präventionsarbeit des T A B V
Kreises besuchte die 10a im April die Fachklinik
für Suchtkranke in Elmschenhagen. Ich hatte
die Gelegenheit, als Begleitperson neben Herrn
Hinrichsen daran teilzunehmen.
Wir wurden vom Oberarzt Herrn Dr. Kausch
empfangen und in einen Seminarraum der
Klinik geführt. Dort wurde der geplante Ablauf
geschildert und einleitende Worte zur Sucht,
zu Suchtmitteln, zur Arbeit der Klinik und zu
den Patienten gesagt. Die Aufgabe der Klinik
ist das Entgiften von legalen und illegalen
Suchtstoffen. Dies wird ab dem Alter von 16
Jahren angeboten. Eine Entgiftung dauert
sieben bis vierzehn Tage und läuft folgendermaßen ab: Da körperlich wirkende Suchtmittel
zu fatalen Folgen bei Einnahme und während
des Entzugs führen können, ist es wichtig, dass
dieser unter ärztlicher Aufsicht und mit Hilfe
von Beruhigungs- oder Ersatzmitteln geschieht. Beruhigungsmittel werden dann so
lange verabreicht, bis der Körper keine
Entzugserscheinungen mehr vorweist. Ersatzmittel hingegen werden mit der Zeit immer
weniger verabreicht.
Während des Aufenthaltes in der Klinik sind
Suchtmittel verboten; das Rauchen ist im
Freien erlaubt.
Die zweite Abteilung der Klinik besteht aus
einem Rehabilitationsbereich, in dem die verschiedensten Angebote die Patienten wieder
ins Berufsleben oder auf das Leben “draußen”
vorbereiten sollen. Der Aufenthalt hier dauert
etwa acht bis sechzehn Wochen. Zu den
Pflicht- und Wahlangeboten gehören unter
anderem:
- strenge Tagesordnung
- Gruppentherapie
- Ergotherapie
- Schwimmen, Gymnastik, Sport
- Gestaltungstherapie
- Selbsthilfegruppen
Nachsorge übernehmen die Beratungsstellen
wie z.B. das Blaue Kreuz.
Des Weiteren wurden Hintergrund-Infos zu den
verschiedenen Suchtmitteln wie Alkohol, Cannabis, LSD, Kokain und Ecstasy und deren Wirkungen, sowie die Gefahren für den menschlichen Organismus erörtert. Nach einer kurzen
Pause gab es Gelegenheit, mit zwei Patienten zu
sprechen. Die Schüler konnten ihre Fragen stellen und somit das Leben von Betroffenen kennen lernen. Es entstand eine Gesprächssituation zwischen Schülern und Patienten, die
getragen war von Vertrauen, Achtung, Mitgefühl, Interesse und Betroffenheit. Besonders
erschütternd war zu erfahren, wie früh und
wie scheinbar harmlos der Alkoholkonsum
begonnen hatte und wie er sich schleichend
steigerte und das Leben der Betroffenen bestimmte und die Gesundheit ruinierte.
Die Schüler machten deutlich, wie positiv sie
die Aufklärungsarbeit von T A B V erleben,
doch äußerten sie auch den Wunsch, früher
damit zu beginnen, und zwar unterrichtsübergreifend, z B. in Biologie über die Wirkung des
Alkohols oder des Rauchens zu sprechen.
Es war eine offene, vertrauensvolle Atmosphäre und - wie ich finde - eine sehr wichtige
Veranstaltung, da die konkrete Begegnung
zwischen Schülern und Suchtabhängigen in
vieler Hinsicht sehr lehrreich ist.
Ich sehe in der Arbeit des T A B V Kreises großen pädagogischen Wert und möchte an dieser
Stelle meinen Dank und meine Anerkennung
zum Ausdruck bringen und meine Mitarbeit
bekunden.
Rita Henning
Mutter von Lisa 10 a und Rosa 8 b
ITALIENISCHE KÜCHE:
va
bene
così
Essen von Herz zu Herz
Antonio Scaiano
Telefon: 0431 / 560 12 21
Brunswiker Straße 54, 24105 Kiel
Mo– Fr 11.30 – 23.30 , Sa 17.00 – 23.30
12
SERIE
Das Ehemaligen-Interview:
Stephan Quentin
Stephan Quentin, geboren 1964 in Kiel,
machte vor 22 Jahren an der Kieler Waldorfschule sein Abitur. Heute lebt er mit seiner
Familie in einem kleinen Dorf in Sussex in
England. Der ELTERNBRIEF fragte Stephan
Quentin nach seinen Erinnerungen an die
Kieler Schule und natürlich nach seiner neuen
Heimat in England.
Was hat dich ausgerechnet nach England
verschlagen?
Nach dem Ende des Medizinstudiums 1993
habe ich vier Jahre in Kapstadt/Südafrika
gearbeitet, ein Schritt, der mein Leben in vielerlei Hinsicht auf eine neue Bahn brachte. Die
Beziehung zur Medizin in Deutschland ging im
Laufe der Zeit verloren und der natürliche
nächste Schritt schien dann der, nach England
zu gehen, wo ich seit 1997 lebe.
Es gibt heute weltweit fast 900 Waldorfschulen, davon dreißig in Großbritannien. Hast du
Eindrücke von Englischen
Waldorfschulen sammeln können?
Zum Teil. Die Schulen in Großbritannien haben
natürlich mit sehr viel ausgeprägteren finanziellen Problemen zu kämpfen, als man das
gemeinhin in Deutschland kennt. Die Unterschiede zwischen den Schulen sind somit je
nach Lokalisation sehr groß. Ich war zwei
Jahre Schularzt an einer sehr kleinen Waldorfschule in Findhorn im Norden Schottlands, als
ich in Aberdeen lebte. Innerhalb dieser zwei
Jahre hat die komplette Lehrerschaft gewechselt, ein Ausdruck für den beständigen Existenzkampf dieser Schule. Im deutlichen Gegensatz dazu steht z.B. Michael Hall, eine alte
und etablierte Waldorfschule etwa drei Meilen
von meinem Wohnort, mit großzügigen Anlagen, eine relativ konstante Lehrerschaft etc.
Aber selbst Michael Hall wirkt bescheiden im
Vergleich zu den meisten deutschen Schulen.
Außerdem ist da natürlich das Problem, einen
in Mitteleuropa entstandenen pädagogischen
Ansatz in den so ganz anderen angelsächsischen Kulturraum zu übertragen, aber das ist
ein zu weites Thema.
War es für deine Eltern selbstverständlich,
dass sie dich damals an der Waldorfschule
anmeldeten?
Meine Waldorf-Laufbahn begann ja an der
Rendsburger Schule, in die ich 1970 eingeschult wurde. Damals gab es eine große Gruppe von Schülern aus Kiel, die jeden Morgen mit
dem Zug nach Rendsburg fuhren, später dann
mit dem Schulbus. Als dieser den Betrieb einstellte, war schweren Herzens der Wechsel
nach Kiel fällig und ich trat in die damalige
10. Klasse ein. Eine andere Schule wäre nicht in
Frage gekommen.
Wie hast du die Anfänge deiner Schulzeit
erlebt?
Wie gesagt, ich war ja viele Jahre “Rendsburger” und kann diese Frage somit nicht
wirklich beantworten. Als ich in die Kieler
Schule eintrat, war ich gleichzeitig im Übergang von der späten Kindheit in das Jugendalter und begann die Schule sehr viel kritischer
wahrzunehmen. Meine Kieler Erinnerungen
sind somit in gewisser Weise gegenwärtiger
und deutlicher. Ich erinnere mich sehr deutlich
an den Schock, als ich, von einer alten und
etablierten Schule kommend, in die neue Klasse
kam und am Anfang das Gefühl hatte, ich sei
in einer Sonderschule für schwer erziehbare
Jugendliche gelandet. Meine Klasse hatte als
5.Klasse begonnen, und es gab wohl einige
Schüler, für die die Waldorfschule der letzte
Notanker war. Die Sitten waren schon sehr
rauh und ich glaube, die Lehrer hatten schwer
zu kämpfen. Von dem ersten Schreck habe ich
mich allerdings schnell erholt und fühlte mich
schon nach zwei Wochen so sauwohl wie alle
anderen. In der Erinnerung ist man immer
wieder erstaunt, mit welcher Geduld und echter Zuneigung unsere Lehrer dieser doch zum
Teil schweren Klasse begegnet sind.
An welche herausragenden Erlebnisse denkst
du bei deiner zurückliegenden Schulzeit?
Zum Beispiel an die Gründung einer Schülerzeitung und an das Klassenspiel “Twelfth
Night” mit Herrn Drengenberg. Natürlich an
die große internationale Tagung für Waldorfschüler und Ehemalige, die im Oktober 1983
mit 340 Teilnehmern aus aller Welt stattfand.
Ich war in der Vorbereitungsgruppe, und wir
hatten unser eigenes Büro im Keller des damaligen Hauptgebäudes. Wir hatten unseren
eigenen Schlüssel für das Schulgebäude und
konnten kommen und gehen, wann wir wollten. Ein großartiger Vertrauensbeweis seitens
der Lehrer. Dann gibt es natürlich viele kleinere Erlebnisse, die in ihrer Art herausragend
waren, aber andererseits vielleicht doch
nicht in dem Sinne, dass sie hier ohne Peinlichkeit wiedergegeben werden können (oder
sollten).
Hast du noch Erinnerungen an
deine Jahresarbeiten?
Ein wenig. Eine theoretische Arbeit über den
“Weltschulverein”, eine Initiative Rudolf
Steiners aus seiner Dreigliederungszeit. Ich
nahm auch teil an einer Theaterarbeit, in der
ein Klassenkamerad, der eine große Liebe für
die englische Sprache hatte, ein Stück von
George Bernard Shaw (The dark lady of the
Sonnets) ins Deutsche übersetzte. Wir spielten dann erst die englische, dann die deutsche Version.
Welche Bedeutung hatten für dich die
Klassenspiele?
Die Teilnahme an “Twelfth Night” (Wie es
euch gefällt) unter der Leitung von Herrn
Drengenberg war für mich der Einstieg in
die Klasse. Ich hatte zwei Rollen – den arrogant sich selbst überschätzenden Malvolio
und den ewig betrunkenen Sir Toby. Insgesamt eine tolle Zeit für die gesamte Klasse
und für viele verbunden mit dem berauschenden Gefühl des Über-Sich-SelbstHinauswachsens. Viele schöne Erinnerungen
werden da wach.
Wie denkst du heute über das Auswendiglernen und über Zeugnissprüche an der
Waldorfschule?
Ich musste ja in meinem eigenen Leben bisher sehr viel auswendig lernen, besonders im
Medizinstudium. Ich denke, in Bezug auf die
Schulzeit hängt wohl vieles davon ab, was
und wann man auswendig lernt. In den
ersten Jahren ist ja das Auswendiglernen an
der Waldorfschule sehr spielerisch und vorwiegend in Form von Liedern, Gedichten etc.
Es wird also stark das rhythmische Element
betont, was ja an sich gesundheitsfördernd
wirkt. Es ist nach meinem Verständnis eine
der großen Vorzüge der Waldorfschule, dass
das Auswendiglernen mehr abstrakter Inhalte bewusst verzögert wird auf den Zeitpunkt
hin, wenn bestimmte Kräfte von der Aufgabe
des Wachstums und der Organgestaltung
freigestellt werden und nun als Grundlage
für solche Bewusstseinsprozesse dienen können. Ein wichtiger Beitrag zur lebenslangen
Gesunderhaltung, der leider oft nicht verstanden wird oder zugunsten ängstlicher
Besorgtheit um die akademische Zukunft der
Kinder unterschätzt wird. Die Zeugnissprüche, jedenfall soweit ich sie erinnere,
haben ja darüber hinaus noch das Element
des bildhaft-moralischen, das ja auch einen
starken Gesundheitsaspekt hat, besonders im
Kindesalter. Nun ist Moral ja für viele Menschen, die sich darunter einen spießbürgerlichen Wertekatalog vorstellen, ein geladenes
Thema. Dabei geht es eigentlich um die
Erkenntnis unserer Anteilnahme an einem
seelisch-geistigen Dasein, das wie das Physische bestimmten Gesetzen unterliegt, also
nicht beliebig ist. Dazu eignet sich die bildhafte Darstellung gut. “Ein weites Feld” wie
Herr von Briest sagen würde.
13
Eine Besonderheit der Waldorfpädagogik ist
ja der Fremdsprachenerwerb von der ersten
Klasse an. Hast du für deine eigene Entwicklung davon profitiert?
Das weiß ich eigentlich nicht. Ich spreche ja
leider nur Englisch als Fremdsprache, wenn
man mal von dem gebrochenen Holländisch
absieht, das ich ab und zu mit meinen Kindern
spreche (meine Frau ist Holländerin), eigentlich
mehr so eine Art Plattdeutsch vermute ich. Das
Englische spreche ich allerdings wie meine
Muttersprache, und meine Patienten vermuten
nie, dass ich Deutscher bin. Ob das mit der
Waldorfschule zusammenhängt, weiß ich
natürlich nicht.
Wenn du Bilanz ziehen sollst:
Wie beurteilst Du deine Schulzeit?
Ich bin 13 Jahre gerne und mit Freuden in die
Schule gegangen. Was soll man sonst sagen?
Als eines der größten Geschenke der Waldorfschule betrachte ich die Tatsache, dass ich mir
eine lebenslange Freude am Lernen bewahren
konnte und mich gerne auf neue Dinge einlasse. Das ist langfristig eine große Quelle der
Befriedigung und auch des beruflichen Erfolges, viel wichtiger als temporär erarbeitete
Gedächtnisinhalte zur Wiedergabe in Prüfungen. In der Bilanz also rundum positiv.
Und hast du deinen Abschluss beruflich nutzen können?
Durch das Abitur stand mir natürlich der Weg
ins Medizinstudium offen, auch wenn mir der
Gedanke daran erst 2-3 Jahre nach Schulende
kam. Ansonsten halte ich das Abitur für ziemlich sinnlos und in vielerlei Hinsicht ein Hindernis auf dem Lebensweg. Eine Eingangsprüfung
für Studienbewerber, die jeder, egal mit welchem Schulabschluss, ablegen kann, erscheint
mir sehr viel nützlicher und auch sehr viel
verträglicher mit den unvorhersehbaren Wendungen des individuellen Lebensweges.
Welche Tipps kannst du der Schule
rückblickend nach all diesen Erfahrungen
geben?
Eigentlich keine. Meine Schulzeit liegt schon so
lange zurück, und alles ist so anders heute. Ich
schaue ab und zu auf die website und freue
mich über das bunte Bild, das man sehen kann.
Besonders, dass die Eltern so stark einbezogen
zu sein scheinen, halte ich für sehr positiv und
hoffe, es wird weiterhin gepflegt.
Gibt es Lehrer, an die du dich besonders
gerne erinnerst?
Wo soll man da anfangen? Herr Naujokat
natürlich, der mir in meiner zweiten Verhandlung vor dem Kreiswehrersatzamt im Rahmen
meiner Wehrdienstverweigerung zur Seite
stand. Herr Laufenberg, Herr Drengenberg, Dr.
Schickert. Herr Ruf (jetzt bei den Freunden der
Erziehungskunst Rudolf Steiners), Herr Prahl
und Herr Meyerbroeker (beide schon verstor-
ben), Frau Teichmann, die Oltmanns, Frau
Goers. Sicher habe ich einige vergessen. An
unserem ersten Klassentreffen im November
letzten Jahres habe ich ja einige wiedergesehen. Es war doch schön, wie viele Lehrer sich
eine gewisse innerliche Jugendlichkeit bewahrt
haben, trotz der langen Zeit jetzt. Beim Lehrerberuf ja nicht selbstverständlich. Allen voran
Frau Goers, die ja wohl heimlich vom Jungbrunnen genascht hat – keinen Tag älter als
ich sie in Erinnerung hatte. Alle Achtung.
Siehst du heute Defizite, wo die Schule dich
besser aufs Berufsleben hätte vor-bereiten
sollen?
Nein. Erstens wusste ich am Ende meiner
Schulzeit noch gar nicht, welchen Beruf ich
ergreifen wollte. Zweitens bin ich nicht so sehr
überzeugt, dass Berufsvorbereitung einer der
wichtigsten Aufgaben von Schulen sein sollte.
Es gibt ja dieses Klischee von der Waldorfschule als “heile Welt”, die ihre Schüler nicht auf
die harte Lebenswirklichkeit vorbereitet. Ich
habe dem nie zugestimmt, und meine Berufserfahrungen bestätigen genau das Gegenteil.
Erfolg und Erfüllung im Berufsleben hängen
viel mehr von Kreativität, Initiativkraft und
sozialer Befähigung ab, als von der Tatsache,
dass man vor vielen Jahren mal in der Schule
große Mengen an Einzelwissen zwecks Wiedergabe in Prüfungen gelernt hat. Ich glaube
auch heute, dass der breite, nicht vorgefilterte
und frühzeitig spezialisierte Bildungsansatz
der Waldorfschule das Richtige ist. Die Spezialisierung mit allen ihren Einschränkungen der
Sichtweise und des Lebensgefühls kommt dann
schon früh genug.
Würdest du deine eigenen Kinder auf eine
Waldorfschule schicken?
Wenn meine Frau dem zustimmt. In England
gibt es ja zum Glück keine Schulpflicht, sondern eine Bildungspflicht. Das heißt, man kann
seine Kinder auch zu Hause oder in sogenannten home schooling projects erziehen. Ich
denke aber doch, dass wir unsere Kinder nach
Michael Hall schicken werden.
Vor wenigen Monaten ist die “Vereinigung
der Ehemaligen und Freunde der Kieler Waldorfschule” gegründet worden, in der du
kürzlich Mitglied geworden bist. Welche
Erwartungen hast du an einen derartigen
Verein?
Den Kontakt mit der Schule und meinen alten
Klassenkameraden aufrecht zu erhalten. Kiel ist
ja trotz der langen Zeit, die ich jetzt weg bin,
immer noch der Ort, mit dem sich so etwas wie
Heimatgefühl verbindet. Die Schule ist ein
wichtiger Teil davon, und ich freue mich, dass
durch die Gründung des Vereins eine intensivere Teilnahme am Schulleben auch aus der
Ferne möglich ist.
Vielen Dank für das Gespräch.
Mit Stephan Quentin sprach Lothar Viehöfer.
14
Premiere: Portfoliomappen präsentiert -
Portfolio-Kultur im Rahmen des Deutschunterrichts in der Oberstufe
Freitagnachmittag, Epochen-Ende. Zehntklässler
gehen die Gedichte noch einmal durch, suchen
nach dem Stichwortzettel, treffen im Forum die
letzten Handgriffe: Zurechtlegen der Mappen, ein
prüfender Blick, die Grüppchen ordnen sich
selbstständig zum Halbkreis, rezitieren unisono
Rainer Maria Rilkes “Wunderliches Wort: die Zeit
vertreiben! – Sie zu halten wäre das Problem...”.
Dann unbekümmertes Durcheinander auf der
Bühne, unsinnige Geschäftigkeit, beim Gongschlag ein Ausharren, dann ein lautloses sich
Einfinden in Gruppen. Kein Rennen, Rempeln,
Reden, nicht mehr nötig - jeder hat seinen Platz
im Gefüge der Klasse gefunden und sowohl die
eigene als auch die Persönlichkeitssphäre der
anderen wahrnehmen können.
Selbstwahrnehmung üben - beziehungsfähig
werden - die Grundrechte achten lernen: so
könnte man das gemeinsame Tun im rhythmischen Teil der Deutsch-Epoche beschreiben. Nach
dieser Einstimmung trugen etliche SchülerInnen
ihre gelungensten Textinterpretationen, Erörterungen und selbstverfassten Kurzgeschichten vor.
Das Publikum lauschte erstaunt über die Vielfalt,
denn jeder Aufsatz überzeugte auf eigene Art
durch inhaltlichen Reichtum und erfreuliche
Sprachkompetenz. Es herrschte bei der PortfolioPräsentation zum Epochen-Ende eine konzentrierte Stimmung. Eltern und Lehrer waren unsere
Gäste.
Was steckt hinter dem Begriff Portfolio?
Künstler, Autoren und andere kreative Berufsgruppen legen seit langem Mappen
vor, um sich mit ihren besten Ergebnissen zu
präsentieren. Denn Portfolio zählt zu einer wichtigen Möglichkeit, individuelle Fähigkeiten darzustellen. Was heißt es, wenn damit im Unterricht
gearbeitet wird? Und: Was ist anders im Vergleich
zur gewohnten Epochenheftarbeit?
Wir müssen zunächst einmal feststellen, es gibt
eine Vielzahl an Möglichkeiten des Umgangs mit
Portfolio, daher gilt grundsätzlich: Der Zweck
bestimmt stets den Inhalt! Ausgangspunkt der
Arbeit ist in der Regel aber eine offene Fragestellung oder eine Aufgabe.
Mich beschäftigte die Frage, wie die Jugendlichen Selbstwahrnehmung üben und bewusster
Selbstverantwortung für ihr Lernen entwickeln
können. Außerdem suchte ich Möglichkeiten,
außerschulisches mit innerschulischem Lernen
vielfältiger zu verknüpfen. Dabei stieß ich auf die
Portfolio-Kultur.
Als erstes sollten die Schüler auf ihre bisherigen
schriftlichen Arbeiten Bezug nehmen und ihre
besten Aufsätze und Fachbearbeitungen aussuchen. Dabei kam es darauf an, sich im Rückblick
durch den Vergleich von Selbst- und Fremdanforderung bewusst zu machen, was bisher erreicht
bzw. noch nicht erreicht wurde und die Gründe
dafür aufzudecken. Im Weiteren ging es darum,
Bedingungen des eigenen Schreibens und Lernens
zu erkennen und diese in der Vorausschau zu
formulieren. Mit der Auswahl dokumentierten die
Schüler den Ist-Zustand ihrer Schreibfähigkeiten.
Die neu geschaffenen Bearbeitungen zeigten in
der sich dann anschließenden Reflexionsphase
die persönlichen Lernfortschritte.
Das Portfolio dient also der Dokumentation über
den Vollkommenheitsgrad der (selbst-) gestellten
Zielsetzung und ist damit eine Erweiterung der
gewohnten Epochenheftführung. Sie bietet dem
Oberstufenschüler die Möglichkeit, am
Bewertungsprozess teilzunehmen und sich mittels der Reflexion als Verantwortlicher für das
eigene Tun zu erleben.
Dass neben den schulischen Inhalten auch andere kulturelle Anregungen, z.B. Theater- oder Kinovorstellungen, Lesungen und Buchbesprechungen
oder die Lieblingslektüren willkommen sind,
erweitert den Interaktionshorizont.
Im Laufe der Arbeit wurden in so genannten
Schülerschreibkonferenzen die Ergebnisse untereinander vorgelesen und besprochen. Dabei entstand ein Klima des Respekts vor den unterschiedlichen Leistungen der einzelnen Schüler.
Mich berührte diese Stimmung des Hinlauschens
sehr und ich habe mit Interesse beobachtet, dass
die Jugendlichen aus dieser Stimmungslage
heraus feinfühlig wahrnahmen und dieses sehr
genau artikulierten. Ich erlebte im Unterricht
eine neue Qualität des Austausches.
Schreibblockaden konnten überwunden und das
Schreiben eine positive Erfahrung werden.
Jedes Portfolio erzählt die individuelle Geschichte
des Lernens - für Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen. Diese spielen bei der Präsentation
eine wichtige Rolle. Sie sind aufmerksame Zuhörer, die den zur Schau gestellten Lernweg würdigen und neben den Lehrern zu Lernbegleitern
werden.
Prüfung einer anderen Art: Einerseits ist die
Portfolio-Kultur als Entwicklungsinstrument von
hohem Interesse, andererseits ist es als Instrument einer Leistungsbeurteilung hervorragend
geeignet. An Brandenburger Waldorfschulen wird
Portfolio als neue Form der Abschlussprüfung
angestrebt bzw. durchgeführt. Es ist jedoch keine
Turbo-Methode, sondern - wie die Jahresarbeiten ein langer Weg, der den Willen weckt und
Anstrengungsbereitschaft fordert und fördert.
Ulrike Blumberg-Thiel
Anders lernen: die eigenen Stärken entdecken
Einen neuen und frappierend erfolgreichen Weg,
den Deutschunterricht anders zu gestalten, durften
wir Eltern bei der Portfolio-Arbeit von Frau
Blumberg in der 10 a mit erleben. Durch die selbstreflektierte Arbeit der SchülerInnen haben diese
sich deutlich machen können, wofür Unterricht
überhaupt nützlich ist: nämlich nicht nur zur
Wissensvermittlung, sondern auch zur Förderung
der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
Durch bewusstes Setzen eigener Ziele, nachdem
der Istzustand selbst beurteilt und festgehalten
worden war, durch Rückblicken auf geleistete
befriedigende Arbeiten zu verschiedenen Themen, durch immer wieder gefordertes selbstkritisches Schauen auf die eigenen Leistungen,
aber auch auf den Leistungsstand der Klassenstufe, sind sich die SchülerInnen merkbar ihrer
selbst bewusster geworden, haben in manchen
Fällen gelernt, dass sie besser sind als sie sich
bisher selbst zugetraut haben, in anderen Fällen mehr Anspruch an sich selbst und das
eigene Tun entdeckt, oder sogar ganz neue
Fähigkeiten offenbart. Die meisten haben auch
die eigene Entwicklung bewusster als sonst
miterlebt.
Bei der Abschlusspräsentation vor den staunenden Eltern konnten wir einen deutlichen Eindruck dieser persönlichen Evolution gewinnen,
man spürte förmlich die Veränderung, die bei
den Kindern vor sich gegangen ist.
Frau Blumberg sei hiermit ein ganz herzliches
Dankeschön ausgesprochen für ihre überzeugende Arbeit, ihren enormen persönlichen Einsatz,
ihr besonderes Feingefühl für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Einzelnen und die viele Vorarbeit, die sie geleistet hat. Nicht zuletzt aber
auch für die überaus gelungene Präsentation der
Ergebnisse, die alle Anwesenden beeindruckt hat.
Wir wünschen uns, dass diese Arbeit speziell und
diese Arbeitsweise generell Fortbestand hat und
vielleicht auch in anderen Fächern Einzug halten könnte.
Mona Fenske
15
Orchesterfreizeit im Schnee
Der Schnee war noch nicht ganz weggetaut,
und eine heftige Erkältung steckte dem Orchesterleiter noch in den Knochen, als wir am
Freitag 11.3.2005 wieder für ein verlängertes
Wochenende mit dem Mittelstufenorchester
auf Schloss Noer eintrafen.
Erwartungsvoll wird der Fußballplatz
inspiziert . aber, da es noch so kalt ist,
geht’s gleich nach der ersten Einspielprobe
auf den Spieleboden des Reitstalls. Die
Kinder und Klamotten verteilen sich diskussionslos auf die “vorgebuchten” Zimmer, und in den spielfreien Pausen – d.h.
wenn die Musikinstrumente nicht bewegt
werden müssen –hört man das Stakkato
des Kickers und die Klick-Klacks der Tischtennisbälle neben dem Raunen und Kichern der Kinder. Zum Musizieren findet
sich stets powerfull und ambitioniert das
schnatternde Volk
wieder im Probenraum ein . und “Hirsi”
hat große Mühe , die überschießenden Kräfte
in ein konzentriertes Zusammenspiel zu transponieren. Der ernste Blick unter der gerunzelten Stirn verwandelt sich schnell wieder in
zufriedenes Reflektieren des ihm dargebotenen
Spiels.
Obgleich ich nun schon zum zweiten Mal die
Orchesterfahrt begleite, ist es für mich das
größte Vergnügen, die Proben anzuhören,
mitzuerleben, wie sich die Musikstücke unter
den Übungen abformen und wie die aus vier
verschiedenen Klassen ( 6a u. b, 7a u. b) zusammenkommenden Schüler zu einer Gemeinschaft wachsen.
Die Tage vergehen in angenehmem Gleichmaß,
verwöhnt durch die Schlossküche und die von
den Eltern mitgegebenen Kuchen , hin und
wieder löst sich eine Gruppe von der Truppe für
einen Spaziergang mit Kälte und Schneeschauern an der Eckernförder Bucht. Auf den
Zimmern wird gechillt und geklönt, mitgebrachte Musik angehört oder der Nachtschlaf nachgeholt.
Am Abfahrtstag –
Montag 14.3. durften die Eltern
der Generalprobe
beiwohnen und zollten den gelungen einstudierten Stücken großen Beifall. Frau Döscher
versüßte uns den Abschied mit Zimtschnecken
satt ... ... schnüff!
Beim Konzert am 17.3.2005 in der Petruskirche
lief alles wie geschmiert. Der vom Schnupfen
befreite Herr Hirsekorn und das gut aufgelegte MITTELSTUFENORCHESTER brillierten mit der Chaconne aus The Fairy Queen
von Henry Purcel, der Sinfonie Nr.7 D-dur
K.V. 45 1. Satz von Wolfgang Amadeus
Mozart, Au Fond du Temple aus der Oper “
die Perlenfischer” von George Bizet und
Laras Melodie aus dem Film “ Jenseits der
Stille”.
Beim immer beliebter werdenden Hausmusikabend am 2. Juni 2005 gab’s den
Schlussakkord für die Saison mit zwei von
Herrn Hirsekorn für das Orchester umgeschriebenen Chorstücken aus dem Film
“die Kinder des Monsieur Mathieu” –
EIN VOLLER ERFOLG!
Zum Schluss flogen Papierflieger durch die
Aula der Rudolf-Steiner-Schule, auf denen die
Kinder sich bei “Monsieur Hirsi” bedankten .
Adieu Merci Au revoir Wer den Film
gesehen hat, kennt die anrührende Szene, in
der sich die im Internat verbleibenden Kinder
mit den Botschaften auf den Fliegern von
Monsieur Mathieu verabschieden. Für die 7a
und 7b ist es ebenfalls Abschied nach 4 wunderbaren Orchesterjahren unter der (An-)Leitung Ingo Hirsekorns. ........ Danke für die schöne
Zeit und die vielen gesammelten Erfahrungen!!
Rita Berlinski
16
Ein neues Angebot an der Waldorfschule:
RECHENFÖRDERUNG
Seit kurzem gibt es ein neues Förderangebot
an der Schule: Hilfe für Kinder mit Rechenproblemen!
Ich heiße Birgit Schobeß, bin 40 Jahre alt und
habe zwei Söhne im Alter von 9 und 13 Jahren
an der Waldorfschule. Ursprünglich Diplombiologin und derzeit im berufsbegleitenden
Kurs am Waldorflehrerseminar, bin ich durch
die Sorge um meinen jüngeren Sohn auf die
Idee gekommen, eine Ausbildung im Bereich
Rechenförderung / Legasthenie zu absolvieren.
Nun bin ich Diplomlegasthenietrainerin und
widme mich vor allem den ”Rechenkindern”.
Neben den leichteren Rechenschwächen und –
störungen stellt die echte Dyskalkulie eine
wirkliche Herausforderung dar. Unter einer
Dyskalkulie versteht man entsprechend der
Legasthenie eine Teilleistungsstörung bei mindestens durchschnittlicher Intelligenz. Hier
liegen genetische Ursachen zugrunde. Man
bleibt sein Leben lang dyskalkul, kann aber
durch entsprechende Förderung den Alltag gut
meistern. Merkmale für eine Dyskalkulie können u. a. folgende sein: die Kinder sind sehr
unordentlich und haben trotz Bemühen eine
liederliche Heftführung, die Zahlen werden
seitenverkehrt geschrieben, es passieren häufig
Zahlendreher, Mengen können nicht oder nur
schwer erfasst werden, der Zehnerübergang
wird nicht verstanden und das Stellenwertsystem auch nicht.
All diese grundlegenden Rechenfertigkeiten
überprüfe ich am Anfang und baue die Förderung entsprechend auf.
Im Unterricht verbinde ich Erkenntnisse der
Legasthenieforschung mit Elementen der
Waldorfpädagogik. Wichtig ist mir zunächst
ein gutes Vertrauensverhältnis zum Kind aufzubauen. Dazu gehört von meiner Seite, den
Schüler möglichst als ganze Persönlichkeit mit
seinen Schwächen und Stärken zu erfassen.
Und genau an diesem Punkt setzt dann die
Förderung an, um eine gesunde, ganzheitliche
Entwicklung des Kindes anzustreben.
Wie sieht nun eine solche Fördereinheit aus?
Zu Beginn mache ich gerne motorische Übungen mit den Kindern. Diese wirken einerseits
Bewegungsdefiziten entgegen, andererseits
fördern sie Aufmerksamkeit und Entspannung.
Falls notwendig, folgen dann spezielle Aufgaben zu den Teilleistungen Optik, Akustik oder
Körper- und Raumorientierung. Rechnen ist
natürlich der Schwerpunkt der Förderung. Hier
soll möglichst viel ”gehandelt” werden – die
Kinder sollen Zahlen, Mengen und Operationen
aktiv begreifen. Dazu setze ich im basalen
Bereich die Methode der Kieler Zahlenbilder,
aber auch Perlenmaterial, Würfel und Spielgeld ein. Denkbar sind auch Stunden mit selbst
gesammelten Steinen, Muscheln oder Kastanien. Wichtig ist, dass die Kinder beim Rechnen
Spaß haben und so findet bei den Jüngeren
auch sehr viel spielerisch statt.
Eingebettet wird das Rechnen oft in eine Geschichte, ein Thema, für welches sich das Kind
interessiert. So kann der Schüler einen Sinn im
Umgang mit den Zahlen erkennen und manches fällt leichter.
Die Förderung kann im Anschluss an den Unterricht in Schulräumen stattfinden. Norma-
lerweise handelt es sich beim Rechnen um
Einzelförderung, da nur so richtig auf die
Problematik des Kindes eingegangen werden
kann. Eine Förderung in Zweiergruppen ist
jedoch prinzipiell möglich.
In meiner Praxis im Raum Plön arbeite ich
auch im legasthenen Bereich und biete zusätzlich Wahrnehmungsförderung im
Grundschulalter an.
Für weitergehende Fragen stehe ich jederzeit
gerne zur Verfügung.
Kontaktadresse:
Diplomlegasthenietrainerin
Birgit Schobeß
Am Lütten Diek 8
24306 Gut Wittmoldt
Tel.: 04522 / 59 38 92
Mobil: 0162 / 21 24 793
e-mail: [email protected]
17
PC-Kurse an der Schule
„be-greifen“
Förderung von Rechenproblemen
A1z8B5d124x9b0M7w3A1c6W
• individuelle, ganzheitliche Förderung
• Berücksichtigung von Wahrnehmungsdefiziten
und Konzentrationsmängeln
Im Februar wurde ich zusammen mit Herrn Theisen in den ElternLehrer-Kreis eingeladen, um über den Umgang mit Computern an
unserer Schule zu sprechen. Die anwesenden Eltern als auch die
Schülervertreter sprachen sich für ein solches Angebot aus, auch
die Oberstufenlehrer fanden ein solches Angebot sinnvoll.
Welche Kursewerden angeboten?
Birgit Schobeß
Diplomlegasthenietrainerin
•
Am Lütten Diek 8 · 24306 Wittmoldt
0 45 22 / 59 38 92 · 01 62 / 2 12 47 93
•
Grundlagenkurs Computernutzung mit einer Einführung
in WORD 2000
“Computerschreiben in 4 Stunden”. Das ist ein neuartiger
Kurs, der mit beschleunigenden Lernmethoden arbeitet,
statt in 30 bis 40 Stunden ist es hiermit möglich, in 4
Stunden die Tastatur blind bedienen zu lernen. Um Sicherheit und eine größere Schreibgeschwindigkeit zu
erreichen, ist während und nach dem Kurs regelmäßiges
Schreiben nach dieser Methode erforderlich. Eine Gruppe von boost-Schülern arbeitet schon erfolgreich mit
diesem Lernprogramm.
Für wen?
ERGONOMISCHE BÜRO- UND SITZMÖBEL
Einrichtungen aus Massivholz
Fleethörn 59 24103 Kiel
Tel. 0431/97 02 22 Fax 0431/97 02 66
•
·
·
Beide Kurse werden für Schüler; Eltern und Lehrer angeboten.
Wo finden diese Kurse statt?
•
Mitglied im
Bundesverband ökologischer
Einrichtungshäuser e.V.
Wir haben im Eurythmiehaus einen Raum mit 9 PCs
ausgestattet, die uns die Telekom gespendet hat. Wenn
der Neubau auf der Turnwiese fertig ist, werden wir dort
ein PC-Labor mit 13 Arbeitsplätzen haben.
Was kostet so ein Kurs?
•
•
Mitglied im
Fachhandelsverband
Sind weitere Kurse geplant?
•
Ökologie
•
oko
Der WORD-Kurs ist für die Schüler kostenlos, für den “4
Stunden-Schreibkurs” muss man Lernmaterial erwerben,
das kostet zur Einführung 11,50 € , später dann 22 €.
Für Eltern wird der Schreibkurs 16 € + Lernmaterial
kosten, längere Kurse entsprechend mehr.
Bautechnik
Im nächsten Jahr wird voraussichtlich auch eine Einführung in EXCEL (Tabellenkalkulation) angeboten werden.
Fachleute/Eltern, die einen speziellen Computerkurs
anbieten können, sind willkommen.
Termine?
•
“Computerschreiben in 4 Stunden” wird noch vor den
Herbstferien als Morgenkurs angeboten ( 8.00 – 9.00
Uhr). Das genaue Datum wird im monatlich erscheinenden Terminkalender und auf der Homepage der Schule
bekannt gegeben.
Kontakt:
•
gesund & farbig
Naturbauhaus Fleethörn 59
24103 Kiel
0431 · 97 02 88
Fax · 97 02 66
•
Wer an einer Teilnahme interessiert ist oder selbst einen
Kurs anbieten möchte, kann mir über die Schule oder
per E-Mail eine Nachricht senden.
E-Mail: [email protected]
Reinhard Blohm-Gengnagel
18
Bei de Wikingers in Haithabu
Zur Krönung der Wikingerepoche machte die
Klasse 4a von Herrn Neumann am
27.05.2005 einen Ausflug nach Haithabu,
um sich vor Ort über das Leben der Wikinger
vor 1000 Jahren zu informieren. Dort trafen
wir uns mit Ralf Matthies von der Firma
Ahnenpfade, der uns sachkundig über das
Gelände und durch das Museum führte.
Auf dem Weg über die Anhöhe der ehemaligen Hochburg erfuhren wir viel Interessantes
über das Leben der Wikinger, über die Umgebung von Haithabu und die Geschichte
unseres Landes.
Die Stadt Haithabu, die damals mit 5000
Einwohnern größer war als Köln, wurde von
einem Ringwall umgeben, der auch heute
noch gut sichtbar ist. An diesen Ringwall
schloss sich Richtung Westen ein weiterer
Verteidigungswall an, das Danewerk. Das
Danewerk diente in vielen Schlachten als
wichtiger Verteidigungswall, zuletzt im
ersten Weltkrieg
Stehen wir heute auf dem Ringwall, ist es
kaum vorstellbar, dass sich damals eine
blühende Stadt dort befand, wo wir heute
auf grüne Wiesen blicken, wenn wir oben
auf dem Wall stehen und den Blick schweifen lassen. Heute sehen wir nur ein Gebäude,
nämlich eine Hütte, die während der Ausgrabungsarbeiten des Haithabu-Bootes
genutzt wurde.
Noch immer liegen auf dem Grund des
Haddebyer Noors mehrere Schiffe
und man ist sich auch sicher, dass innerhalb
des Ringwalls noch viele Funde warten, doch
man gräbt sie noch nicht aus. Für ein solch
großes Projekt steht nicht genügend Geld
zur Verfügung und man hofft, zukünftig
bessere Ausgrabungsmöglichkeiten mit modernerer Technik nutzen zu können.
Eines der beeindruckendsten Objekte, das in
Haithabu bisher geborgen wurde, ist das
große Prunkschwert mit einem fein verzierten Griff aus Gold und Silber. Daneben sind
natürlich noch viele andere Dinge gefunden
worden, die im Museum zu besichtigen sind:
Werkzeuge, Haushaltsgegenstände, Waffen,
Schmuck, Stoffe, Kleidung, Tierknochen und
Pflanzenteile. Aus all diesen Dingen konnten
die Wissenschaftler Rückschlüsse auf das
Leben im damaligen Haithabu gewinnen
und den Alltag der Menschen zum Großteil
rekonstruieren.
Im Museum konnten wir dann all diese Funde aus der Nähe betrachten. Herr Matthies
hatte für die Schüler einen Arbeitsbogen für
den Museumsrundgang mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Informationen
auf einem Zettel vorbereitet, was aber bei
den Schülern nicht die gehoffte Aufmerksamkeit fand. Sie wollten das Museum lieber
auf eigene Faust erkunden und haben so
eine Stunde damit verbracht, sich je nach
Interesse die verschiedenen Exponate anzusehen. Besonders wurden dabei das bereits
erwähnte Prachtschwert und die OriginalRunensteine, die im Museum stehen, bewundert. Da die Schüler vor diesem Ausflug
schon den Spruch vom Skarthistein in ihr
Epochenheft geschrieben hatten, war das
natürlich etwas Besonderes, nun den Stein in
19
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voller Größe anschauen zu können.
Zum Abschluss trafen wir uns alle vor dem
Museum zu einem „Thing“ wieder. Alle wurden „entwaffnet“, eindringlich auf den
Thing-Frieden hingewiesen und nun durfte
jeder der wollte, eine Anklage vorbringen. Im
Mittelpunkt standen dabei drei Jungen, die
sich zuvor mit allerlei Unfug vergnügt hat-
ten. Das Gottesurteil, mit gefesselten Armen
und Beinen ins Wasser geworfen zu werden,
wollte die Klasse ihren Mitschülern jedoch
nicht antun. So einigten sich alle darauf,
dass diese drei Jungs am nächsten Tag in der
Schule zwei Stunden Müll sammeln sollten.
Auch die “Angeklagten” wollten lieber diese
Strafarbeit auf sich nehmen, als im Wasser
zu zappeln.
Anja Manleitner
Liebe Eltern! Haben Sie vielleicht für Ihr
Kind eine Alt- oder Tenorblockflöte von
der Schule geliehen, auf der es gar nicht
mehr spielt? Dann seien Sie so gut und
geben die Flöte baldmöglichst wieder ab,
denn es warten schon die neuen Anwärter, die gerne das Klassenmusizieren damit bereichern wollen! Vielen Dank!
Daniela Rosenbaum
Ich schicke mein Kind auf die Waldorfschule, weil
mein Sohn hier die Aufmerksamkeit
und Fürsorge bekommt, die ihm an
anderen Schulen fehlte, und ich
weiß, dass er sie braucht.
Sigrid Gerlach
ich das Künstlerisch-Handwerkliche für
wichtig halte und ich will, dass mein
Kind ein starkes Selbstbewusstsein behält.
Kathrin Wagener
ich schon in den Achtzigern in Baden-Württemberg selbstbewusste
und kernige Waldorfschüler sah.
Erik Rosenbaum
20
Interview mit dem Koch Sönke Laws
Liebe Leser!
Nun ist es also so weit! Die Küche und auch der
Arbeitsraum sind in vollem Betrieb, Zeit für
einen ersten Rückblick von Seiten der Schüler
und des Kochs.
Interview mit dem Koch Sönke Laws:
Herr Laws, auch sie waren Schüler der
FWSK. Haben Sie Wünsche aus ihrer
Schulzeit in der neuen Küche umgesetzt?
Ja, hinsichtlich des Baus und der gesamten
Aufmachung wurde auf meine Vorstellung sehr
eingegangen.
Sind Sie bis jetzt zufrieden oder gibt es noch
einige Verbesserungsvorschläge ihrer Seite?
Im Moment bin ich nicht so zufrieden, vor
allem wie die Schüler die Essensmarken kaufen... Essensmarken werden nach 10 Uhr und
am selben Tag gekauft, das haut mit der Planung einfach nicht hin!
Wie empfinden Sie die Reaktion der Schüler bezogen auf das Essen, positiv oder
eher negativ?
Da lasse ich die Zahlen für mich sprechen. Es
wurden schon zu Anfang viel mehr Essen verkauft als wir erwatet hätten.
Gibt es Erweiterungspläne? Kiosk etc...
Ja, aber in sehr ferner Zukunft, mit einem
Kiosk/Cafeteria hätten wir, Claudia und ich als
Küchenleitung, bis auf den Einkauf der Speisen
nichts zu tun. Zurzeit haben mit der Vorbereitung des Essens genug zu tun, ihr wollt ja auch
qualitativ Hochwertiges auf dem Teller
haben...sonst müsste zusätzliches Personal
eingestellt werden.
Haben Sie sich mit dieser Küche einen Traum
erfüllt oder kam das Angebot hier als Schulkoch zu arbeiten für Sie ganz unerwartet?
Na ja, ich habe ja schon früher mal in der
alten Schulküche mitgeholfen, ich habe sogar
gelegentlich darüber gescherzt einmal eine
eigene Küche zu führen aber im Traum nicht
damit gerechnet... da kam ein Zufall auf den
Anderen.
Vielen Dank für das Interview!
Nun noch ein paar Zeilen aus Schülersicht zur
Küche: Der Raum mit seiner Architektur und
Einrichtung lässt kaum Wünsche offen. Das
Essen schmeckt auch den meisten und die
Preise sind in Ordnung. Da ist eigentlich nur
noch zu hoffen, dass die von der SV ausgearbeiteten Fragebögen noch in Entwicklung sind.
Vielleicht werden ja dann mit einem neuen
Kiosk auch kleine Snacks und ein größeres
Angebot an kalten und warmen Getränken
angeboten...!
Zum Arbeitsraum:
Auch der Arbeitsraum ist hell und freundlich
wie die Küche, er erscheint bloß noch etwas
karg. Es fehlt noch an Gardinen, Bildern und
Nachschlagewerken, doch alles ist in Planung.
Auf unsere Beschwerden hin wurden auch ein
paar gepolsterte Stühle von den Lehrern zu uns
rübergestellt, allerdings schreiben muss man
noch auf den alten Tischen der Schulküche.
Es ist nicht erlaubt, Essen aus der Küche mit
nach oben zu nehmen, da die Lernatmosphäre
sonst gestört wird. Aber es wird ja kein Problem sein, zum Essen mal die Wendeltreppe
hinunter zu gehen.
Interviews:
Kurt König, 12b: “Der Arbeitsraum ist okay,
aber nicht zum Entspannen. Ich hatte mir
einen Raum mit Sofas und vielleicht einer
Kaffeemaschine vorgestellt.”
“Wie gefällt dir das Essen in der Schulküche?”
Anna Schönbeck 10b: “Hmm... sagen wir mal
so... meistens schmeckt das Essen gut. Die Portionen sind etwas zu klein.”
Herr Domeyer, Musiklehrer: “Küche? Schöner
heller Raum, gute Atmosphäre, Essen super!
Aufenthaltsraum: Ach, schön, man muss sich
daran gewöhnen. Die Tische gefallen mir nicht,
am Mobiliar muss man noch etwas ändern.”
Svenja, 6a: “Mir fehlen Pizza, Nudeln und Salate
für zwischendurch, sonst ist es ganz gut.”
Ausblick:
In Zusammenarbeit mit den Lehrern,
Schulleitung und SV sind Computerzugang
und Nachschlagewerke für die Hausaufgaben
geplant. Für diejenigen, die noch unzufrieden
sind: Der Schüleraufenthaltsraum mit Couch,
Kicker usw. ist in greifbarer Nähe.
Arva Kowalke
21
Anzeigenkunden stellen sich vor –
Höhenflug in der Holtenauer Straße
Frühjahr 1986: Der Architekturstudent Stefan Schneider hat das Drachenbauen und –
fliegen als Hobby entdeckt. Die Materialbeschaffung in diesem Bereich ist damals ein
Problem. Schnell entsteht die Idee, einen
Drachenladen zu eröffnen. Er bietet seinem
Freund und heutigem Partner Wolfgang
Pichler an, in dessen Fahrradladen
veloCenter eine Abteilung für Drachen, Lenkdrachen und deren Baumaterialien zu eröffnen. Mit geliehenem Geld wird die Sache
angegangen, und im April 1987 eröffnet der
Drachenladen Höhenflug seine Pforten.
Einige Freunde halten das für eine verrückte
Idee, aber der Erfolg gibt den Gründern
recht. Vom ersten Tag an schreibt die Firma
erfreuliche Umsatzzahlen.
Es ist wie eine Initialzündung: Als wenn die
Kieler nur darauf gewartet hätten, entsteht
in kurzer Zeit eine Szene von engagierten
Drachenfliegern.
Stefan organisiert ein Drachenfest am Ostufer der Kieler Förde. Bis 1999 findet es
jährlich statt und erwirbt sich als “Drachenfest Brasilien” den Ruf als eine der schönsten
Veranstaltungen dieser Art in Deutschland.
Im Mai 2005 gab es nach mehrjähriger
Pause eine vielversprechende Neuauflage.
Der Drachenboom ist in vollem Gange und
schnell platzen die eigentlich für den
Fahrradladen schon zu kleinen Räume des
veloCenter aus allen Nähten. 1988 zieht
Höhenflug um in den Knooper Weg, Ecke
Holtenauer Straße. Stefan Schneider war
klar, dass der Drachenboom nicht ewig an-
halten würde und er beginnt mit diesem
Umzug ein Angebot an hochwertigem Spielzeug aufzubauen.
Dabei verlässt er sich selten auf Marketingexperten und Geschäftsprognosen. “Entscheidend ist in erster Linie ob mir selber der
Artikel gefällt und mir Spaß macht. Das ist
wahrscheinlich geschäftspolitisch nicht
immer klug, hat mir auch einige Ladenhüter
eingehandelt, die heute als schöne
Dekorationsstücke unser Haus bereichern.
Aber insgesamt hat sich das Konzept über
die Jahre bewährt. Man kann nur verkaufen,
was einen selbst begeistert.”
Wichtiger Testpartner bei der Auswahl sind
die drei Kinder. Was für andere Kinder sicher
ein Traum ist – einen Vater mit Spielzeugladen zu haben, ist bei Familie Schneider
Alltag. “Aber wenn es um Spielzeugtests
geht, holen wir die Kinder lieber in den Laden. Die Kinderzimmer sollen nicht überlaufen. Lieber ein bisschen weniger, dafür aber
hochwertiges Spielzeug, das wir unseren
Enkeln noch vererben können.”
1993 wird im Knooper Weg der Nachbarladen dazu gemietet; der Laden ist nun doppelt so groß. 1999 erfolgt der Umzug an den
heutigen Standort in der Holtenauer Straße
35, unter den Arkaden.
Holzspielzeug, Puppen, Steinbaukästen,
Ostheimer-Figuren, Puppenhäuser, Kinderschminke, Bücher, Cassetten, Bälle, Stelzen,
Hängematten, Kinderroller,
Experimentierkästen, Automodelle, Spiele und
vieles, vieles mehr sind heute im Programm.
Natürlich gibt es immer noch Drachen und
Windspiele in exzellenter Qualität und Auswahl, aber sie sind längst nicht mehr das
Hauptstandbein – Höhenflug hat sich zu einer
der ersten Adressen der Stadt entwickelt, wenn
es um gutes Spielzeug geht.
“Ohne meine Familie würde es nicht gehen. Ich
brauche den Bezug zu Kindern, um Spielzeug
verkaufen zu können. Susanne, meine Frau, ist
an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt.”
Für die Hobbys bleibt nicht viel Zeit. Das liebste
ist Segeln. Stefan hat bis vor einigen Jahren
bei der Segel-AG der Waldorfschule mitgearbeitet und engagiert sich dort zeitweise bis
heute . Daneben noch Fotografieren, Lesen und,
immer noch, Drachenfliegen und Modellbasteleien. Neuerdings auch blokart-Fahren.
Das ist eine neue Art von Strandsegler, der auf
jedem Fußballplatz gefahren werden kann.
Alle drei Jungs gehen oder gingen auf die
Waldorfschule. Der Älteste ist nach der 9.Klasse
auf eigenen Wunsch auf die Käthe-KollwitzSchule gewechselt.
Warum habt ihr eure Kinder auf die Waldorfschule geschickt? “Ich wusste kaum etwas von
Waldorfschulen und Anthroposophie. Maßgebend bei der Schulwahl war eher Susanne. Nun
steht unser Ältester kurz vor Abschluss seiner
Schulkarriere, und ich habe viele andere Kinder
groß werden sehen. Aus Waldorfschülern werden sehr häufig beeindruckende Persönlichkeiten, die respektvoll aber selbstbewusst sind,
gebildet, aber mit beiden Beinen im Leben
stehend. Sie denken lösungsorientiert und nicht
in vorgegebenen Bahnen. Das gefällt mir als
Vater und als Unternehmer im Staate Deutschland.”
22
Aus dem Basarkreis:
Sich mit anderen Eltern verwirklichen
und für den Martinimarkt basteln
In der Regel ist die Zeit nach den Osterferien die Ruhigste im Basarkreis. Der vergangene Martinimarkt ist “aufgearbeitet”, der
eine oder andere Elternabendbesuch zur
Information über die Tätigkeiten des
Basarkreises und über den Martinimarkt
getätigt und die Planungen für den
Martinimarkt im neuen Schuljahr schon
grob im Kopf. Bleibt nachzutragen und zu
danken, allen, die am Gelingen des
Martinimarktes 2004 mitgewirkt haben,
dass 8.800 € zusammengekommen sind.
Von diesem Geld konnte der Basarkreis
Herrn Eckert unterstützen, indem er einen
gekachelten Aufsatz für den Ofen in dem
neuen Gartenschulraum für die Schüler
des Gartenbauunterrichts anschaffen
konnte.
Außerdem sind zwei kleinere Anschaffungen für die Oberstufenschüler erfolgt: eine
Dampfmaschine für den Physikunterricht,
die von Herrn Theissen und Herrn Bartsch
entwickelt und nach deren Plänen bei
einer Kieler Firma gebaut wird, sowie ein
Gerätekoffer für die Werkzeuge der
Bildhauerepoche in Italien, der dringend
benötigt wurde. Weitere Projekte sind in
Planung.
Wir freuen uns immer wieder über Berichte
aus den Klassen, wo es den Eltern gelingt,
über das Jahr entweder kontinuierlich oder
zu bestimmten Zeiten für den Martinimarkt schöne Dinge herzustellen. Da wo es
nicht “läuft”, lassen Sie es uns wissen und
fühlen Sie sich nicht allein gelassen. Ebenso gibt es eine Vakanz an klassenübergreifenden Bastelaktivitäten, z. B. im
Bereich der Holzarbeiten. Jeder, der handwerklich begabt ist und zu einfachen
schönen Dingen (Kerzenständer,
Vogelfutterhäuschen etc.) anleiten kann,
kann sich mit unserer Hilfe in der Schule
mit anderen Eltern verwirklichen und für
den Martinimarkt basteln.
Auf den nächsten Martinimarkt im Schuljahr 2005/2006 möchten wir an dieser
Stelle schon hinweisen. Er wird am Samstag, den 12.11.2005 sein, den Sie und Ihre
Kinder sich schon reservieren und sich
darauf freuen können.
Eine erholsame Ferienzeit und viele neue
Ideen für den Martinimarkt 2005
wünscht Ihnen im Namen des Basarkreises
Margrit Behrmann-Cochoy
Ein kleines Plädoyer für das Spielen
Als Frau Sommer mich ansprach, ob ich nicht
einmal Lust hätte, für unsere Kind-ElternPädagogen-Gruppe einen kleinen Artikel zu
schreiben, habe ich sofort “Ja!” gesagt, denn
ich bin mit meiner Tochter Grete jetzt seit bald
eineinhalb Jahren dort und wollte somit auch
gerne dazu beitragen, dass unsere Anwesenheit
laut in die Welt hinaus posaunt wird.
Aber mit dem Posaunenchor wurde es erst mal
nichts, denn wie so oft erwiesen sich gerade die
einfachen Sachen als total schwierig.
So saß ich zu Hause am PC und hatte mit zwei
Sätzen das Wesentliche erfasst – zuwenig für
einen guten Artikel fand ich.
Meine Freundin meinte, beschreib doch einfach
einen eurer typischen Nachmittage von Anfang bis Ende – dann wird das Konzept auch
deutlich!
Die Idee – ich schreibe los:
Wenn wir angekommen sind, gehen wir zu aller
erst in den Garten, und die Kinder spielen.
Danach gehen wir nach drinnen, wo die Kinder
gleich in die Spielecken stürmen und – spielen.
Dann stellen wir Mütter lauter leckere Sachen
auf den Kaffeetisch, und alle setzen sich. Gaby
macht dann oft ein Fingerspiel, bevor wir alle
unser Dankeslied singen.
Dann darf jeder so lange zufassen, wie er mag,
denn wenn die Kinder keine Lust mehr zum Essen
haben – ja – dann gehen sie sofort spielen.
Einige können kaum den Abschluss-kreis abwarten, weil sie danach schnell noch weiter
spielen wollen.
Und dann begeben wir uns – spielenderweise –
zum Parkplatz, wo – bevor alle einsteigen müssen – noch schnell ein bisschen gespielt wird ...
Das ist doch wie verhext!
Spielen, spielen, spielen!
Wie verdeutliche ich denn jetzt, was den besonderen Reiz unserer Gruppe ausmacht?
Ist es, weil wir manchmal gemeinsam toben,
singen, tanzen und buddeln, schaukeln und
staunen – lauschen, fühlen, mampfen, fröhlich
sind? Warum ist es bei uns so, dass wir es so
gemütlich haben? Ist es, weil wir selten tuschen
und töpfern, in Erde wühlen und säen und
wässern, kneten und backen, filzen und kleistern? Oder ist es, weil wir Mütter (oder Väter)
die Möglichkeit haben, auf pädagogisches
Fachwissen zurückzugreifen, unsere Fragen und
Probleme in kleinen Grüppchen oder in der
großen Runde anzusprechen, wenn wir das
Bedürfnis haben, während unsere Kinder endlich ohne uns in Ruhe s p i e l e n können?
Für mich kann ich alle diese Fragen ganz laut
mit “Ja!” beantworten - alle übrigen Mütter
und Väter mit Kindern von 0-3 Jahren sind
herzlich dazu eingeladen, dies selbst herauszufinden.
Unsere Gruppe trifft sich (außer in den Ferien)
an jedem Mittwochnachmittag zwischen
15:30 Uhr und 17:00 Uhr in den Räumlichkeiten des Kindergartens, und es lohnt sich immer
bei Frau Sommer nachzufragen, ob bald wieder ein Platz frei ist.
Nicole Walter
23
Rezension zu: Warum Kinder nicht zuhören ein Ratgeber für Eltern und Erziehende
Monika Kiel-Hinrichsen ISBN 3-8251-7468-9
“Sprich, dass ich Dich höre“ - Wie spreche
ich als Mutter/Vater oder Erzieher, damit es
sich für das Kind lohnt mir zuzuhören, so,
dass ich gehört werde? Dieser Titel eines schon längere Zeit zurückliegenden Seminars leitet das neue Buch von
M. Kiel-Hinrichsen ein, das uns gut verständlich und sehr praxisnah die vielen unterschiedlichen Bereiche aufzeigt, die die zwischenmenschliche Kommunikation - und
damit das Hören und Zuhören beeinflussen.
Ein Buch, das, anders als viele neue Erziehungsratgeber, kein neues Konzept anbietet, das wir an unseren Kindern ausprobieren
können, sondern die Möglichkeit, durch das
Verständnis menschenkundlicher Grundlagen, Selbstbeobachtung und Selbsterziehung
“Eindeutigkeit und Sicherheit im Gesprochenen und den begleitenden Gebärden“ zu
kommen, und zu Erkenntnissen, die uns in
allen zwischenmenschlichen Bereichen eine
Hilfe sind.
Beginnend mit den Entwicklungsphasen des
Kindes und Jugendlichen werden dem Leser
die Besonderheiten und Bedürfnisse der
jeweiligen Altersstufen vor Augen geführt,
auf die wir uns als Eltern und Erzieher immer wieder neu einstellen müssen, um Zugang zur Seele des Kindes zu bekommen
(“... wann höre ich? Doch erst, wenn etwas
mein Interesse geweckt hat, wenn eine Saite in
mir berührt wurde und klingen konnte „),
Als Ergänzung dazu hören wir einige Kapitel
später von der Sinneslehre Rudolf Steiners,
die deutlich werden lässt, dass nur durch
gesunde körperliche und seelische Entwicklung die Voraussetzung für gute Sozial- und
Konfliktfähigkeit geschaffen wird und damit
der Grundstein zum Zu- oder Weghören.
Eindrucksvoll zusammengefasst wird eine
Aufzählung der Voraussetzungen, zum
Hörenkönnen von Kindern mit dem Satz “...
wenn sie Kind sein dürfen, wenn der Erwachsene sich mit seinem Anliegen immer wieder
dorthin begibt, wo das Kind entwicklungsmäßig steht“. Eltern und Erziehern wird in
diesem Kapitel Mut gemacht. Sinneserlebnisse mit dem Kind nachzuholen, um
Defizite auszugleichen.
Im weiteren Verlauf macht die Autorin einen
Schritt vom Kind weg und widmet sich den
vielen bewussten und unbewussten Regeln,
denen die menschliche Kommunikation
12.50Euro Urachhaus
unterliegt. Ist uns bewusst, welchen Einfluss
der Klang unserer Stimme hat? Unsere
Körpersprache, die, nicht - verbal, verdeckte
Botschaften sendet, die nicht selten in krassem Gegensatz zu unseren Worten stehen?
Die Kommunikationslehre F. Schulz von
Thuns bringt uns das “Phänomen des unterschiedlichen Sendens und Empfangens” näher
und seine Lehre zur Konfliktbearbeitung
zeigt uns unsere unterschiedlichen
Persönlichkeitsanteile, die wir, geprägt durch
unsere Lebensgeschichte in uns tragen. Ergänzt
durch eine Abhandlung über die Transaktionsanalyse von Eric Berne, in der wir etwas über
unsere verschiedenen “Ich-Zustände“ und die
vier grundlegenden Lebensanschauungen
erfahren, und viele ausführliche lebensnahe
Beispiele, die sehr deutlich zeigen, dass die
Autorin selbst Mutter von 5 Kindern ist, findet
der Leser sich in diesem Teil des Buches oft
selbst wieder und lernt, Konflikte, bis zum
auslösenden Punkt zurückzuverfolgen. Meist
der Punkt, an dem Sprechen und Hören aus
irgendeinem der vielen schon aufgeführten
Gründe auf völlig verschiedenen Ebenen stattfand.
Beachtung wird auch dem “Besonderen unserer
Zeit“ geschenkt: Ein kulturhistorischer Rückblick auf die Formen
des menschlichen
Zusammenlebens
durch die Epochen
und ein Blick auf die
Kindheit des vergangenen Jahrhunderts
lässt uns erkennen,
dass alte Traditionen
nicht mehr tragen,
und uns der Rückgriff
auf alte Werte und
Normen nicht mehr
möglich ist. Wir müssen Neues entwickeln,
aus dem Herzen heraus mit dem Wissen
um die Grundbedürfnisse unserer Kinder
(und unserer eigenen)
und ihrer Kompetenzen, um sie mit Achtsamkeit, Geduld,
Akzeptanz und Toleranz zur Entwicklung
sozialer Kompetenz
zu befähigen.
Hier ermutigt das Buch, nach außen zu treten
und Hilfe in Anspruch zu nehmen, etwa in
Form der seit Jahren bewährten “Familienkonferenz“ nach Th. Gordon, deren Technik und
Planung am Ende des Buches ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Im Anhang an dieses und
jedes andere Kapitel des Buches finden sich
zahlreiche Übungen: Zur Selbstbeobachtung,
für Paare, Gruppen, Eltern und Kinder sowie
Schulungsübungen für die 12 Sinne und die
“Übungen zur Seelenhygiene“ von Rudolf
Steiner.
Als Mutter von 4 Kindern bin ich dankbar für
dieses Buch, das, so lebensnah geschrieben, den
Eindruck vermittelt, etwas Grundsätzliches
erkannt und verstanden zu haben. Es macht
mir Mut, immer wieder bei mir selbst zu beginnen, um Veränderungen in einer Umgebung
und im Verhalten meiner Kinder zu erreichen.
Mut, jederzeit und überall mit etwas Neuem
beginnen zu können, ohne dieses Gefühl, etwas
nicht Aufholbares, etwas Wesentliches verpasst
zu haben — und ich hoffe, dass es vielen
Lesern gelingen wird, im Schauen auf das
Kind “dem eigenen Denken, Fühlen und Handeln bis in das Sprachliche hinein mehr Aufmerksamkeit zu schenken“.
Christiane Unrau
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„Ein Sommernachtstraum“ mit den Elfen der Klasse 8b (Frau Bornschein) fand
als Klassenspiel im Forum unserer Schule viel Beifall - Foto: Christoph Blaue
Personalia der Freien Waldorfschule Kiel
Impressum des Elternbriefes
Schulleitungskonferenz: Annette Cichy, Ines Bornschein, Christian Domeyer,
Erika Eckert, Georg-Michael Eckert, Ulrich Ehmcke, Jutta Eleftheriadis, Felix
Klemmer, Harald-Viktor Koch, Helmut Laufenberg, Horst Naujokat, Harald
Neumann, Sabine Roesen , Werner Rohde, Imke Eulen-Schmusch, Wolfgang
Sommer, Gisela Wald, Frank Witt, sowie Albert Benning als Geschäftsführer
ohne Stimmrecht
Der Elternbrief wird herausgegeben von der Vereinigung der Ehemaligen und
Freunde der Kieler Waldorfschule e. V.
Geschäftsführer: Albert Benning
ViSdP: Lothar Viehöfer
An dieser Ausgabe wirkten mit: Margit Behrmann-Cochoy, Rita Berlinski,
Reinhard Blohm-Gengnagel Ulrike Blumenberg-Thiel, Birgit Brinkhaus, Lea
Claassen, Hartmut Clausnizer, Maximilian Dullo, Mona Fenske, Rita Henning,
Monika Kiel-Hinrichsen, Arva Kowalke, Sina Leuenhagen, Anja Manleitner,
Klaus Moldenhauer, Anja Musculus-Viehöfer, Horst Naujokat, Jörg Rassmus,
Daniela Rosenbaum, Indra Schacht, Stefan und Sabine Schneider, Birgit
Schobeß, Peter Schottes, Andreas Schulte-Ostermann, Christiane Unrau, Lothar
Viehöfer, Nicole Walter
Schularzt: Markus Peters, erreichbar über die Klassenlehrer oder das Büro.
Email: [email protected]
Dreiergremium: Ulrich Ehmcke, Imke Eulen-Schmusch, Anette Cichy
Vorstand: Michael Breda, Wolf-Christian Dullo, Ulrich Ehmcke, Helmut
Laufenberg, Imke Eulen-Schmusch
Vertrauenslehrer: Frau Eleftheriadis und Herr Neumann (0431/641520)
Vertrauenseltern: Susanne Leuenhagen (0431/6476696, bitte nicht nach
21.00 Uhr) Lothar Viehöfer (04347/1863)
Hausmeister: Herr Bartsch, Herr Stieben
Ansprechpartner Eltern-Lehrer-Kreis im Schuljahr 2005/06:
Uwe Feldmann (0431/393387)
Ansprechpartner Elternbrief im Schuljahr 2005/06:
Lothar Viehöfer (04347/1863)
Ansprechpartner: Lothar Viehöfer, Lehmberg 23, 24241 Blumenthal
Geplanter Redaktionsschluss der Herbstausgabe (mit den wer-macht-wasSeiten): Mo, 12.09.2005
Redaktionssitzungen: Mo. 18.45 Uhr vor dem ELK oder nach Vereinbarung
Druck: Druck+Satz, Freienhufener Straße 4, 01983 Großräschen
Auflage: 1.200
Der Nachdruck der hier abgedruckten Artikel ist mit Quellenangabe, auch ohne
Nachfrage, ausdrücklich erlaubt.