Themen für Diplomarbeiten und Dissertationen
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Themen für Diplomarbeiten und Dissertationen
A.Univ.-Prof. Dr. Engelbert Theurl Institut für Finanzwissenschaft Themen für Diplomarbeiten und Dissertationen August. 2005 Diplomarbeiten und Dissertationen werden von mir ausschließlich aus dem Bereich „Sozialökonomik“ vergeben und betreut. Auf Grund der Regelungen über die thematische und methodische Ausrichtung von Diplomarbeiten werden von mir nur Studierende der VWL und IWWI betreut. Die nachstehend genannten Einzelthemen gelten als konkrete Vorschläge, an deren Bearbeitung ein besonderes Interesse besteht. Selbstverständlich können auch andere Themen aus dem genannten Schwerpunkt vereinbart werden. Die zu verwendende Methodik möchte ich vorab nicht generell fixieren. Dies hängt jeweils im konkreten Einzelfall vom Interesse und von der vereinbarten Detailfragestellung ab. Ein Hand-out mit wichtigen Hinweisen für das Erstellen der Diplomarbeit ist bei mir erhältlich. Bevorzugt betreut werden von mir Studierende, die den Vertiefungskurs „Sozialökonomik“ absolviert haben. Konkrete Themen • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Das Konzept der qualitätsbereinigten Lebensjahre als Gesundheitsmaß Das Konzept der verlorenen Lebensjahre als Gesundheitsmaß: Konzeption und Empirie Soll die Bemessungsgrundlage der Sozialen Krankenversicherung ausgeweitet werden? Empirische Analyse der Determinanten der Säuglingssterblichkeit in Österreich Modelle der optimalen Verteilung von medizinisch-technischen Großgeräten Die Verteilung von medizinisch-technischen Großgeräten in Österreich: empirische Analyse Die Reform der Krankenhausfinanzierung im internationalen Überblick Der Begriff des Generationenvertrages in der Krankenversicherung Zur Aussagefähigkeit von Krankheitskostenstudien Elemente der anbieterbezogenen Kostenbeteiligung im österreichischen Gesundheitswesen Preisindizes für Gesundheitsleistungen: Konzepte und Umsetzungsprobleme Hindernisse einer vertikalen Integration in der Gesundheitsversorgung Ökonomische Evaluation von Budgetausgliederungen im Gesundheitswesen durch selbständige Krankenanstaltengesellschaften in Österreich Die Ausgrenzung von versicherungsfremden Leistungen in der sozialen Krankenversicherung Zum Wandel des Solidaritätsbegriffs in der sozialen Krankenversicherung in Österreich Opting-Out in der sozialen Krankenversicherung Österreichs: Normative Beurteilung und empirische Analyse der Inanspruchnahme dieser Option Historische Formen der „freiwilligen“ Sozialen Sicherung im ländlichen Raum Zur Konvergenz der Gesundheitssysteme: Empirische Analyse für die EU-Länder Die implizite Steuer im österreichischen Pensionsversicherungssystem: Theoretische Konzeption und empirische Analyse Beruflich bedingtes Pendeln und informelle Systeme der Erbringung von Sozialleistungen Pendeln über die Grenze und sozialrechtliche Absicherung: Ökonomische Kriterien für eine optimale sozialrechtliche Ausgestaltung Pendeln über die Grenze und sozialrechtliche Absicherung: Erfüllen die gegenwärtigen Regelungen ökonomische Optimalitätskriterien Pendeln über die Grenze und Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen Pendeln über die Grenze und Absicherung des Risikos Arbeitslosigkeit • Universitätsstraße 15 • A-6020 Innsbruck • Tel.: ++43/(0)512/507/7159 • FAX: ++43/(0)512/507/2788 • EMail: [email protected] • Homepage: http://homepage.uibk.ac.at/homepage/c404/c40412/ Sprechstunde: Die 10.00 – 12.00 Uhr Einige nützliche Hinweise für das Erstellen von Diplomarbeiten 1. Für das Erstellen einer Diplomarbeit ist eine ausreichende theoretische Basis notwendig. Zusätzlich zu den formalen Voraussetzungen des Studienplans sollte daher der Aufbaukurs aus Finanzwissenschaft bereits absolviert sein. Wünschenswert wäre es, wenn Studierende, die Themen aus dem Bereich Sozialökonomik bearbeiten, den Vertiefungskurs „Sozialökonomik“ zumindest begleitend besuchen. 2. Die für die Diplomarbeit aufgewendete Zeit sollte ca. 4 Monate, maximal 6 Monate betragen. In dieser Zeit sollte sie aber sinnvollerweise als „main job“ angesehen werden. 3. Dieser knappe zeitliche Rahmen macht es notwendig in der Ausrichtung der Diplomarbeit bestimmte Vorentscheidungen zu treffen. Grundsätzlich bieten sich drei Typen von Diplomarbeiten an, wobei mir der Typ C besonders am Herzen liegt. Typ A ist ein Diplomarbeitstyp, der sich eng an der Literatur, und hier insbesondere an der Zeitschriftenliteratur orientiert. Dabei geht es darum eine überschaubare Zahl an wissenschaftlichen Beiträgen zu verarbeiten, wobei die Aufsätze möglichst nahe am aktuellen Forschungsstand sein sollen. In den Arbeiten soll es gelingen, den Stand der Forschung auf diesem Gebiet darzustellen, wobei eine bloße Wiedergabe bzw. Übersetzung der Literatur nicht ausreichend ist. Die Diplomarbeit sollte auch ohne Rückgriff auf die Basisliteratur verständlich sein. Ein wesentlicher Vorteil dieses Typs ist es, dass der zeitliche Aufwand für die Literatursuche gering ist. • Typ B ist ein Diplomarbeitstyp, der breiter angelegt ist. Hier geht es im allgemeinen um die Analyse und Aufbereitung einer aktuellen sozialpolitischen Fragestellung. Ziel dieses Typs ist es zu zeigen, dass man in der Lage ist das ökonomische Instrumentarium auf eine konkrete Fragestellung anzuwenden, ohne dass die theoretische Durchdringung umfassend sein kann und muss. • Typ C ist ein Diplomarbeitstyp, in dessen Rahmen die Anwendung statistischökonometrischer Methoden bei der Beantwortung der Fragestellungen im Vordergrund steht. Dabei werden Hypothesen, die theoretisch-deduktiv gewonnen werden, einer empirischen Überprüfung unterzogen. Ein solcher Diplomarbeitstyp setzt die Kenntnis entsprechender statistisch-ökonometrischer Methoden (Siehe dazu das Lehrangebot der SOWI-Fakultät) voraus. 4. Die Diplomarbeitsbetreuung meinerseits beginnt mit einer vorläufigen Vergabe eines "Arbeitsthemas". An diese Themenvergabe schließt sich - je nach Themenwahl - eine intensive Literatur- bzw. Datensuche an. Bei der Literatursuche sollen die in Innsbruck (Institutsbibliothek, Fachbibliothek, UB) direkt verfügbaren Quellen zuerst angesprochen werden. Es ist vor Ort sehr viel an Literatur und Datenquellen verfügbar und die Bibliotheksbediensteten sind sehr kooperativ und hilfsbereit. Die Verbindung zur "Bibliothekswelt" ist darüber hinaus über Internet sehr gut. Die Literatursuche sollte fundiert sein und die einschlägigen wissenschaftlichen Zeitschriften umfassen. Andererseits sollte falscher Ehrgeiz bei der Literatursuche nicht zu einer geistigen Blockade führen. Extensives Literaturstudium kann auch vom eigenständigen Denken abhalten. Bei Themen mit empirischem Bezug empfiehlt es sich begleitend zur Literatursuche mit einer ersten Datensondierung zu beginnen, um Zeit zu sparen. Es ist vorausschauend zu berücksichtigen, daß Fernleihebestellungen immer noch relativ lange dauern können. Nutzen Sie die jene Möglichkeiten, die als Substitute für die Fernleihe angeboten werden (z.B. Subito)! 5. An das Literaturstudium schließt sich das Erstellen eines Grobkonzeptes und der Gliederung an. Die Gliederung wird mit mir besprochen und von mir "abgesegnet". Damit ist das Diplomarbeitsthema intern akzeptiert. Sinnvollerweise soll in dieser Phase der Antrag um offizielle Betreuung beim Studiendekan gestellt werden. • Universitätsstraße 15 • A-6020 Innsbruck • Tel.: ++43/(0)512/507/7159 • FAX: ++43/(0)512/507/2788 • EMail: [email protected] • Sprechstunde: Die 10.00 – 12.00 Uhr 6. Selbstverständlich ist eine Beratung in Detailfragen jederzeit bzw. in den Sprechstunden möglich. Die Diplomarbeit wird von mir aber nicht abschnittsweise sondern als Gesamtentwurf gelesen. Daran schließt sich ein ausführliches Diplomarbeitsgespräch, in dem etwaige Veränderungsnotwendigkeiten erörtert werden, an. Nach Durchführung dieser Änderungen kann die Arbeit formell beim Prüfungsamt eingereicht werden und wird von mir abschließend bewertet. 7. Hinsichtlich der Arbeitsweise und formalen Gestaltung (Zitierweise, Gliederung, etc.) wird auf die einschlägigen Publikationen zur "Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten" (Siehe Fachbibliothek) verwiesen. Es empfiehlt sich einige Zeit für die Lektüre eines solchen Buches aufzuwenden. 8. Es gibt keine von mir bevorzugte Zitierweise, es gelten aber die allgemeinen Bedingungen für das Zitieren: Einheitlichkeit, Vollständigkeit, Nachvollziehbarkeit, Benützerfreundlichkeit, Zitierehrlichkeit, etc. 9. Studierende im Rahmen des neuen Studienplans sind verpflichtet eine Diplomandenarbeitsgemeinschaft zu absolvieren. Diese dient der Vermittlung und kritischen Reflexion der Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens. Diese Diplomarbeitsgemeinschaft muss vor der offiziellen Einreichung der Arbeit zur Begutachtung mit Erfolg absolviert worden sein. Der Vortrag im Rahmen der Diplomarbeitsgemeinschaft sollte mit mir abgesprochen werden und nicht vor der offiziellen Beantragung der Arbeit beim Studiendekan erfolgen. 10. Aus einer mittlerweile langen Erfahrung in der Betreuung von Diplomarbeiten ist es mir ein Anliegen auf folgenden Punkt hinzuweisen. Der häufigste und gravierendste Fehler bei der Abfassung von Diplomarbeiten ist, dass der Arbeit keine klar definierte (ökonomische) Fragestellung zu Grunde liegt. Dieser Mangel zieht sich dann zumeist wie ein roter Faden durch die ganze Arbeit. Die fehlende Fragestellung führt dazu, dass die Arbeit keine konsistente und schlüssige Dramaturgie aufweist, der Aufbau vielmehr durch eine gewisse Beliebigkeit gekennzeichnet ist. Es entsteht ein Konglomerat von Abschnitten, denen aber die Verbindung zumeist fehlt. Eine nicht klar abgegrenzte Fragestellung verleitet auch dazu, möglichst das gesamte Wissen, das man sich im Rahmen der Erstellung der Arbeit angelesen hat, loszuwerden. Dadurch entsteht zumeist eine sehr breit angelegte Arbeit, der es dann an der nötigen Tiefe zwangsläufig fehlen muss. Es ist unbestritten, dass man sich heute angesichts des fortgeschrittenen Standes der Wissenschaft relativ breit informieren muss, die Arbeit selber muss aber eng sein. Die bewusste Ausgrenzung von Themen, die zwar mit der gewählten Fragestellung zu tun haben, deren Darstellung aber nicht unbedingt erforderlich ist, ist ein wichtiger Arbeitsschritt im Rahmen der Erstellung einer Diplomarbeit. Es lohnt sich dafür einige Zeit zu verwenden und sich immer zu fragen, brauche ich diese Ausführungen, um die spezifizierte Fragestellung zu behandeln.