Weltmeisterlicher Goldregen
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Weltmeisterlicher Goldregen
Verlagspostamt 1130 Wien · Aufgabepostamt 4020 Linz · Sponsoring Post · 03Z035189 S Newsletter Zeitschrift des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs Ausgabe 1.2015 EDITORIAL Und sie bewegt sich doch … Es ist zwar noch nicht die tägliche Turnstunde im Sinn einer täglichen Bewegungseinheit an allen Schulformen. Dennoch hat die Novelle der Schulgesetze, die Ende Februar vom Parlament beschlossen wurde, richtungsweisenden Charakter. Ab dem Schuljahr 2015/16 müssen ganztägige Schulformen eine tägliche Bewegungseinheit vorsehen. Immerhin betrifft dies ein gutes Viertel aller Pflichtschulen. Den Schulen wird dabei Entscheidungsfreiheit eingeräumt: So können die vorgegebenen fünf Bewegungseinheiten pro Woche sowohl während des Unterrichts (in echten Ganztagsschulen) als auch in der Freizeitbetreuung durchgeführt werden. t Auch ohne Slalommedaille der In der abschließenden parlamentarischen Debatte war sehr positiv zu verzeichnen, dass sich alle Abgeordneten für eine gesundheitsbewusste, sportlich aktive Lebensweise unserer Kinder aussprachen. Hier besteht ein breiter Konsens, und die Bildungsministerin verwies in ihrem Statement auf das nachhaltige Drängen der Sportverbände, das diese Novelle entscheidend begünstigt habe. „King of Colorado“: Marcel Hirscher. Foto:GEPA Weltmeisterlicher Goldregen SkiWM in Vail/Beaver Creek, Snowboard und FreestyleWM am Kreischberg, dazu noch die EYOWF in Vorarlberg/Liechtenstein machten den Jahresauftakt zu einem wintersportlichen Freudenfest. Die Prognose von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel war wie vor jeder Alpinen Ski-Weltmeisterschaft die selbe: fünf bis acht Medaillen, davon ein paar Goldene, aber Angst vor einer Blamage hätte er keine. Warum auch? Und dann das. In den USA trumpfte Team Austria dermaßen stark auf, dass zumindest in Colorado im Februar 2015 niemand „Austria“ und „Australia“ verwechseln würde können. Die ersten Wettbewerbe wurden gewonnen, das historisch schlechteste Ergebnis in der HerrenAbfahrt wird von darauf folgenden Medaillengewinnen und Siegen übertüncht. Am Ende gewann Österreich die Medaillenwertung überlegen mit fünf Goldenen, drei Silbernen und einer Bronzenen. Maßgeblichen Anteil an dieser stolzen Ausbeute, die eine der beste WM für rot-weiß-rot aller Zeiten bedeutete, hatten zwei ASVÖ-Sportler. Anna Fenninger vom SK Hallein und Marcel Hirscher vom SK Annaberg, beide aus dem Salzburger Land, drückten den Titelkämpfen mit insgesamt sechs gewonnenen Medaillen, davon vier aus Gold, ihre Stempel auf. Doch nicht nur sie waren erfolgreich. So gewann der Radstädter Hannes Reichelt (SK Sparkasse Radstadt) zum Auftakt der WM den Super-G und nahm dem gesamten Team die Last des Versagens. Eine Medaille in der ersten Konkurrenz ist meistens richtungsweisend für den Verlauf einer WM, nach dem Motto „Sekt oder Selters“. Und nicht vergessen werden dürfen Platz zwei und drei von Nicole Hosp (SK Bichlbach) und Michaela Kirchgasser in der Kombination. z ÖSV-Präsident Schröcksnadel mit Legende Pepi Gramshammer und Doppel-Weltmeisterin Anna Fenninger. Athletinnen haben auch bei der Snowboard- und Freestyle-WM am Kreischberg eine herausragende Rolle gespielt, und es ereignete sich ein kleines Wintermärchen. 2005, vor zehn Jahren, hatte Manuela Riegler an einem regnerischen Wintertag in Whistler (Kanada) Snowboard-Gold gewonnen. „Wäre doch schön, wenn ich auch einmal Weltmeisterin werden könnte“, hatte die um ein Jahr ältere Schwester Claudia oft und oft sinniert. Den Bestrebungen des Verbandes, sie nach durchwachsenen Saisonen aus den Kadern zu verbannen, trotzte sie und kämpfte sich immer wieder zurück. Foto: ÖSV/Spiess (weiter Seite 2) Was die Breitensportverbände besonders freut, ist die Öffnung der Schulen für ihre Vereine. Die Betreuung der SchülerInnen kann nun auch durch qualifiziertes Personal der Sportvereine erfolgen. Neue Kooperationen mit dem organisierten Sport werden dadurch ermöglicht, und auch die Verbindung zum örtlichen Sportverein im Sinn der Nachhaltigkeit wird entscheidend gestärkt. Weniger erfreulich ist ein anderes Thema. Sport ist gleichermaßen Abbild und Spiegel unserer Gesellschaft. Daher stellen Jugendschutz und Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport nach wie vor ein – leider –aktuelles Thema dar. Eine europäische Arbeitsgruppe unter der Leitung unseres Partnerverbandes Sportunion arbeitete über zwei Jahre an Maßnahmen, um negativen Erscheinungen gegenzusteuern. Die Ergebnisse wurden von der Familienministerin jüngst bei einer Konferenz in Wien vorgestellt. Kinder und Jugendliche sollen in Sportvereinen ein sicheres Zuhause haben. Der ASVÖ wird alle Aktivitäten unterstützen, die dazu dienen, eine Kultur der Aufmerksamkeit gegen Gewalt und für die Selbstbestimmung und Unversehrtheit von jungen Menschen zu entwickeln. 8 Mag. Paul Nittnaus Generalsekretär Und nun, 2015, mit 41 Jahren, gewann sie bei der Heim-WM Gold im Parallel-Riesentorlauf. In der gleichen Disziplin, in der ihre Schwester ein Jahrzehnt zuvor siegreich geblieben war. Insgesamt holten die Snowboarder am Kreischberg mit Anna Gasser (2./Slopestyle), Julia Dujmovits und ASVÖ-Sportlerin Marion Kreiner (2. und 3. im Parallelslalom), und Benjamin Karl (3./ParallelRiesentorlauf) fünf Medaillen. Kreiner vom SC Graz sicherte sich übrigens bereits die kleine WeltcupKristallkugel für die Parallel-Riesentorlaufwertung und liegt gut im Rennen um Platz eins der Gesamtwertung. Die Ski-Freestyler kürten ebenfalls am Kreischberg ihre Weltbesten – und auch hier gab es Gold für Österreich: Andrea Limbacher sicherte sich im Skicross den ersten Platz. noch nicht IOC-Präsident war. (Als er dann das Internationale Olympische Komitee anführte, rief er die Youth Olympic Games ins Leben). In Vorarlberg und Liechtenstein waren neben knapp 1000 Athleten und Athletinnen auch rund 700 Betreuer, 160 Medienvertreter und 30.000 Zuschauer mit dabei. Medaillen wurden in 29 Wettbewerben vergeben, Österreich holte dabei 13 Medaillen – fünf aus Gold – und belegte im Medaillenspiegel hinter Russland und Deutschland Platz drei. „Wir dürfen mit Recht stolz sein, was uns mit dieser Veranstaltung gelungen ist", betonten ÖOCPräsident Karl Stoss und Generalsekretär Peter Mennel, seines Zeichens auch EYOF-Aufsichtsratsvorsitzender, nach der Schlussfeier am Kirchplatz von Schruns, und Patrick Hickey, Präsident des Europäischen Olympischen Komitees, sprach von „komplett neuen Maßstäben, die in der 24. Auflage der Jugendspiele von den Organisatoren gesetzt wurden.“ Erstmals zeichneten nämlich zwei Länder für ein olympisches Event als Gastgeber verantwortlich, erstmals waren bei Europäischen Olympischen Jugend-Winterspielen 45 Nationen im Einsatz, erstmals gab es eine Live-Übertragung der Eröffnungsfeier. Hause gewonnen habe“, jubelte der Montafoner später. Die Kombinations-Mannschaft mit Mika Vermeulen (WSV Ramsau am Dachstein) sicherte sich ebenso Platz eins wie ASVÖ-Sportler Raphael Haaser vom SV Achensee im Slalom: „Was für ein Rennen, was für ein genialer zweiter Lauf. Ich habe gewusst, dass ich stark drauf bin. Schon im Riesentorlauf war das Gefühl gut, aber die heutige Leistung übertrumpft alles. Ich habe mir gewünscht, dass im Ziel der Einser aufleuchtet. Diese Goldmedaille ist mein bisher größter Erfolg.“ Und der Allgemeine Sportverband Österreichs war mit seinen Athleten mittendrin statt nur dabei! z Hannes Reichelt hielt sich mit Super-G-Gold für den Olympiaverzicht schadlos. Foto: ÖSV/Spiess Die Jugend lernt bei den EYOF 889 Nachwuchssportler zwischen 15 und 18 Jahren, die aus 45 europäischen Nationen kamen, maßen sich Ende November beim European Youth Olympic Festival. Diese Veranstaltungsserie wurde von Jacques Rogge ins Leben gerufen, als dieser So gewann der 17-jährige Pascal Fritz vom ASVÖVerein WSV Bartholomäberg gleich am Eröffnungstag im Riesentorlauf der Herren die erste Goldmedaille für Österreich. „Ich habe nicht viel nachgedacht, sondern es einfach laufen lassen. Am Start war ich ziemlich nervös. Oben war es schattig, daher war es mit der Sicht schwierig. Es war mein bisher aufregendstes Rennen und es macht mich unglaublich stolz, dass ich bei mir zu z Pascal Fritz eröffnete mit RTL-Gold den rotweißroten Medaillenregen beim EYOWF in Vorarlberg. Foto: GEPA z Snowboard-Lady Marion Kreiner holte Bronze bei der Heim-WM. Foto: GEPA Franziska Adelheid Gritsch vom SC Sölden und Katharina Liensberger vom SK Rankweil holten zusammen mit Pascal Fritz (WSV Bartholomäberg), Fabio Gstrein (SC Sölden) und Raphael Haaser (SV Achensee) im Ski Mixed Team Bewerb Platz eins: alle fünf sind ASVÖ-Sportler und -Sportlerinnen! Die fünfte Goldmedaille kam im Biathlon von Anna-Maria Schreder, die WSV Ramsau-ASVÖ-Athletin und Teamkollegin Tamara Steiner auf Platz zwei verwies. Silber gab es auch im Snowboardcross für ASVÖ-Sportler Fabian Hartmann vom SV Hohenems (er ist auch Fußballer bei FC Renault Marin Sulz), während Katharina Liensberger (SK Rankweil) im Riesen torlauf zu Bronze kam. Mit Clemens Leitner (Nordic Team Absam) und Max Schmalnauer (WSV Bad Ischl) standen neben Julian Wienerroither (SK Saalfelden) drei ASVÖ-Sportler im Skisprung-Team, das Platz drei holte. Bei den positiven Ergebnissen bei den Weltmeisterschaften der allgemeinen Klasse und bei den Jugend-Festspielen braucht es dem wintersportlichen Österreich nicht bange um die Zukunft sein. Und dem ASVÖ auch nicht! 8 max 1. Steirischer Rollstuhltennisclub Sensation im Jubiläumsjahr Es gilt im Tennis als Fehler, wenn der Ball zweimal aufspringt. Für Tennisspieler, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, bedeutet es jedoch die Möglichkeit, ihren Ballsport weiter betreiben zu können. Auch für den nach einem Arbeitsunfall querschnittsgelähmten Thomas Mossier, der dem 1. Steirischen Rollstuhltennisclub (StRTC) im Jahr seines 25. Bestandes eine Feierstunde bereitete. Gefeiert hat der steirische ASVÖ-Verein sein Jubiläum im September letzten Jahres mit einem Turnier in Stainz. 25 Jahre StRTC nahm seinen Ausgang in der Reha-Klinik Tobelbad, erzählt StRTC-Obmann z Quadspieler Peter Tatschl will 2016 nach Rio. 2 Mag. Michael Wöhrer, Sportlehrer und stellvertretender Leiter der Klinik-Physiotherapie: „Mein Vater, selbst passionierter Tennisspieler, hatte die Idee, Patienteninnen und Patienten eine Möglichkeit zur Sportausübung zu bieten.“ Eine ideale Symbiose, die auch Thomas Mossier zum 1. StRTC brachte. „Er ist einer der wenigen, der schon vor seinem Unfall Tennis gespielt hatte.“ Seit 1999 erfolgreich im internationalen Turniergeschehen, sorgte die langjährige Nummer 2 Österreichs beim Austrian Masters 2014 für eine ausgewachsene Sensation. Der 37-jährigen Steirer bezwang im Finale den auf nationaler Ebene bis dahin unbesiegten Ausnahmekönner Martin Legner, mit drei WM-Titeln im Doppel sowie 76 Einzel- und 222 Doppel-Turniersiegen Österreichs international erfolgreichsten Spieler und Aushängeschild. Mossier könnte 2016 seine dritten Paralympischen Spiele bestreiten, Rio ist auch das Ziel der intensiven Vorbereitung von Quadspieler (das Racket wird mittels Tape an der Hand fixiert) Peter Tatschl und Margrit Fink, der einzigen Frau im Nationalkader von Rollstuhltennis Österreich. Damit wäre der 1. StRTC gleich dreifach bei den Paralympics in Brasilien vertreten. Resultat und Anerkennung für konsequente Arbeit des ein- bis zweimal wöchentlichen Kadertrainings. Jeweils donnerstags z Thomas Mossier besiegte beim Austrian Open sensationell Martin Legner. t Auch Rio-Ambitionen: Margrit Fink, einzige Frau im Nationalkader gibt’s Anfänger- und freies Training. Das auch den Patientinnen und Patienten aus Tobelbad offensteht. „Trainieren können sie im hauseigenen Turnsaal der Reha-Klinik und dort können sie entsprechende Kontakte zu Sportvereinen herstellen. Wir bieten ihnen während ihres Klinikaufenthalts aber auch die Möglichkeit, an Trainingseinheiten in Stainz teilzunehmen und dadurch den Rollstuhltennissport näher kennen zu lernen“, so Wöhrer. Viele der Klubmitglieder wurden so schon für den Tennissport begeistert. ASVÖ Newsletter 1.2015 Fotos: 1. StRTC Als überaus aktiver Verein veranstaltete der 1. Stei rische Rollstuhltennisclub gemeinsam mit dem ASVÖ auch Trainingscamps, und organisiert Turniere im Spitzen- und Breitensport. Etwa Mixedturniere (Geher/Rollstuhlfahrer) oder das einzige Seniorenturnier in Österreich in Zusammenarbeit mit dem Verband der Querschnittsgelähmten Österreichs. Den Integrationsgedanken stets dabei. So gibt es unter den rund 75 Mitgliedern viele N ichtbehinderte, die mit Rollstuhlfahrern Tennis spielen. 8 Franz Srnka Grand PrixJubiläum in Innsbruck mit Topleistungen Neue Fahrzeugflotte für den ASVÖ Vier Jahre nach dem letzten Grand Prix der Rhythmischen Gymnastik in Innsbruck war der ASVÖ Tirol im November wieder Veranstalter, zum fünften Mal insgesamt. Dass man die Finalveranstaltung im Jubiläumsjahr (20 Jahre Grand Prix, zum 10. Mal in Österreich) dieser hochdotierten Turnierserie übertragen bekam, war auch eine Reverenz an den ASVÖ Tirol für sein perfektes Know-how beim Organisieren dieses sportlichen Topereignisses. Ein Geschenk zum Jubiläum machten sich die Ausrichter selbst: erstmals nach 2002 (Hanna Oberhofer) nahm eine Tirolerin als Österreichs Nummer 1 ihren HeimGrand-Prix in Angriff. Staatsmeisterin Nicole Ruprecht zeigte sich vor ihrem Hauspublikum von der allerbesten Seite und absolvierte ihren erfolgreichsten Grand-Prix-Wettkampf bisher, qualifizierte sich für alle vier Einzel-Finali, schaffte als Dritte mit dem Ball sogar ihren ersten Podestplatz. Glanzlichter setzte auch Topstar Margarita Mamun. Die russische Weltmeisterin gewann alle Bewerbe in Innsbruck und auch die Grand-Prix-Gesamtwertungen. 8 Vereinsbetreuung bedeutet Mobilität. Der ASVÖ tritt dabei mit sicheren und modernen Fahrzeugen in Erscheinung. Seit Jahren besteht eine erfolgreiche Kooperation mit der steirischen Firma Citroën Schöllauf, die nun fortgesetzt wurde. Ende Jänner nahmen die ASVÖ-KoordinatorInnen in Großwilfersdorf die neuen ASVÖ-Autos in Empfang. Für die Verbandsarbeit stehen österreichweit top moderne und sehr geräumige Fahrzeuge des Typs Citroën Picasso C4 zur Verfügung. 8 ASVÖ FrauensportEnquete z Nicole Ruprecht – Platz 3 zum Jubiläum Foto: ASVÖ Tirol/Barny ASVÖ Vienna Indoor 2015 Zwei Jahresweltbestenleistungen, Bahnrekord und neuer deutscher Hallenrekord über 1500 Meter sowie zahlreiche Platzierungen in der IAAF Jahresbestenliste gab es bei der ASVÖ Vienna Indoor Gala. Am 14. Februar versammelte sich zum 21. Mal Europas Spitzenleichtathletik zu dieser traditionellen Indoor Gala im Wiener Ferry Dusika Stadion. Unter dem Motto „Resilienz – eine Ressource, die sich trainieren lässt?“ luden die ASVÖ Frauensportreferentin und die ASVÖ Bundeskoordinatorin für Frauensport, Mag.a Brigitte Kogler und Mag.a Christina Steininger, Ende November 2014 zur 2. Frauensport-Enquete. Mit fachlicher Expertise leitete die Psychologin Mag.a Sabine Göth, DSAin durch das Programm, gestaltete einleitend einen Überblick zum Thema und ermöglichte den Teilnehmerinnen über die individuelle Widerstandsfähigkeit und den Umgang mit beruflichen Herausforderungen zu reflektieren. Die Ausgestaltung der Enquete bot sowohl die Möglichkeit, um einen Blick auf die zahlreichen Aktivitäten der Frauen im ASVÖ zu werfen als auch viel Gelegenheit für einen intensiven Erfahrungsaustausch und um neue Teilnehmerinnen kennenzulernen. 8 TERMINÜBERSICHT z Brigitta Hesch beim Stabhochsprung. t Ruzic Mateo mit der Startnummer 453. Über 60m Hürden konnte Alina Talay ihre eigene Jahresweltbestleistung auf 7,88 Sekunden verbessern. Der Deutsche Homiyu Tesfaye gewann über 1500 Meter in Jahresweltbestleistung in 3:35,71 Minuten. Einen spannenden Wettkampf und Spitzenergebnisse lieferten auch die männlichen Kugelstoßer mit zwei 20-Meter Ergebnissen. Bob Bertemes aus Luxemburg siegte mit 20,29 Meter um vier Zentimeter vor dem Tschechen Jan Marcell. Der Italiener Matteo Galvan lief starke 46,69 Sekunden über 400 Meter der Männer. Bei den Frauen gewann Justina Swiety aus Polen in 52,52 Sekunden, was ihr aktuell Rang vier in Europas Bestenliste einbringt. Auch heimische AthletInnen sorgten für zahlreiche Bestleistungen und Topergebnisse in einem starken internationalen Feld. 8 z 3000m Lauf der Männer t Pamela Märzendorfer mit der Startnummer 36. Ausbildungen (AB), Fortbildungen (FB) & Workshops (WS) Kinder Erwachsene Jugendliche Senioren FB RF für Kleinkinder 14.-15.3. WS RF mit Sport Stacking 14.3. Graz WS RF mit Hals-Nacken-Training NEU! AB RF für Kinder 15.3. Gumpoldskirchen Rif 20.3 – 22.3. + 10.4. – 12.4. +25.4. Innsbruck Radstadt AB ASVÖ JugendübungsleiterIn 20. – 22.3. + 12.-14.6. WS RF mit Eltern-Kind-Turnen 21.3. AB RF mit Antara 27.3. – 29.3. + 24.4. – 26.4. + 6.6. AB RF für SeniorInnen 10. – 12.4. + 24. – 26.4.2 + 9.5. AB RF mit Kraftttraining (GS) 11. – 12.4. WS Parcours & Freerunning 11.4. AB RF mit Beweglichkeit & Entspannung (GS) 18. – 19.4. Telfs WS Longboard NEU! WS RF mit Funsport 25.4. Wien WS RF - Life Kinetik® NEU! AB RF für Kinder 25.4. 8.5. – 10.5. + 12.6. – 14.6. + 28.6. Rechberg WS Jumping fit NEU! WS RF mit Kinderyoga 9.5. Salzburg 9.5. Kufstein WS RF für Kleinkinder 9.5. Spillern WS RF mit Mountainbiken 9.5. Klagenfurt WS RF für Exkursionen in der Natur 10.5. AB ASVÖ Sportjugend CoBetreuerIn 22. – 25.5. 25. – 26.4. Wien Rechberg Graz Rif Salzburg Klagenfurt Maria Enzersdorf Prein a. d. Rax Abtenau WS … 5, 6, 7, 8, gesundes Tanzen leicht gemacht 30.5. AB RF mit Aufwärmen & Koordination (GS) 30. – 31.5. WS RF mit Boot Camp NEU! 30.5. Wien WS RF mit Mountainbiken 30.5. Oberpullendorf Fotos: Robert Katzenbeisser ASVÖ Newsletter 1.2015 Bad Tatzmannsdorf Dornbirn * Bei positiver Absolvierung aller 4 Ausbildungsmodule Gesundheitssport (GS) und des Praxistages wird das ÜbungsleiterInnen-Zertifikat „Richtig Fit mit Gesundheitssport” verliehen. 3 Motivational Exercising „Motivational Interviewing“ kommt aus dem Suchtbereich und hat international einen Siegeszug in verschiedenen Gesundheitsund Sozialbereichen angetreten. Eine Adaptierung dieses Ansatzes für sportwissenschaftliche Interventionen könnte ein vielversprechender Weg sein, um Menschen zu freudvollem und langfristigem Sporttreiben zu befähigen. Foto: iStock Unzureichende langzeitige Erfolge stellen ein häufig auftretendes Problem in der Suchtbehandlung dar. Die Leidtragenden sind nicht nur die Süchtigen selbst, sondern oftmals auch die betreuenden TherapeutInnen. Als Folge ausbleibender Erfolgserlebnisse sind sie frustriert und mit den Jahren oft desillusioniert oder sogar „Burn-out“-gefährdet. Mit dem Beratungsansatz des Motivational Interviewing (MI) wird versucht, dieser Situation entgegenzuwirken. Grundsätzlich gibt es bei jeder süchtigen Person gute Gründe für und gegen den Konsum sowie Vor- und Nachteile einer Veränderung des Konsumverhaltens. Das Motivational Interviewing richtet sich vor allem an Personen mit zunächst geringer oder ambivalenter Änderungsbereitschaft. Die zentrale Methode des MI, das sogenannte change talking, wurde ursprünglich eingesetzt, um die „Compliance“ bei PatientInnen zu verbessern, d.h. sie dazu befähigen, ihre Therapie aus eigener Entscheidung heraus fortzuführen und nicht abzubrechen. Im Gespräch mit den KlientInnen wird gezielt gefragt und erarbeitet, was und wie sie etwas tun, um eine Veränderung herbeizuführen. Beispielsweise werden durch genaues Ausformulieren der Handlungen, Wiederholung und Fokussierung wesentliche Argumente zur Verhaltensänderung verstärkt. Denn Entscheidungen, die trotz ständiger Ambivalenz – keine Drogen konsumieren oder der Sucht nachgeben – aus eigenem Antrieb getroffen werden, haben sich als nachhaltiger und wesentlich erfolgreicher erwiesen. Mittlerweile wird diese Art Gesprächsführung nicht nur in der PatientInnenführung verwendet. Sie wird ebenso erfolgreich bei den „HelferInnen“, wie ÄrztInnen, TherapeutInnen, ManagerInnen etc., zur Verbesserung des Selbstmanagements und des Umgangs mit belastenden Situationen eingesetzt. Übertragen auf den Gesundheits- und Sportbereich eröffnet Motivational Interviewing möglicherweise einen Weg, um Neu- und WiedereinsteigerInnen bei der Überwindung des „inneren Schweinehundes“ im Hinblick auf die Aufnahme und Beibehaltung regelmäßiger körperlicher Aktivität zu unterstützen. Ebenso ist für ÜbungsleiterInnen und TrainerInnen dieser Ansatz ein viel versprechendes Mittel zur klientenzentrierten Gestaltung von Bewegungs- und Sportangeboten. Den Grundgedanken des MI gilt es insofern zu erweitern bzw. zu adaptieren, als mit den Teil 4 nehmerInnen nicht nur Gespräche geführt werden, sondern sie im Rahmen des Trainings – sozusagen in Form eines Motivational Excercising – die positiven Effekte körperlicher Effekte am eigenen Leib erfahren lernen. Der Prozess der Verhaltens änderung wird weniger durch ein change talking als vielmehr durch ein change doing verstärkt. Das gedankliche Fundament für weitere essentielle Bestandteile eines Motivational Excercising liefert die Studie „Aussteigen oder Dabeibleiben“ (2000) der renommierten Sportwissenschafterin Petra Wagner. Ausgehend von der Frage, was Personen zur Aufrechterhaltung der sportlichen Aktivität veranlasst, wurden nach eingehender Feldstudie Kriterien beschrieben, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Personen mit dem Sport weitermachen. Wie beim Motivational Interviewing steht auch hier im Vordergrund, die TeilnehmerInnen gezielt in die Lage zu versetzen, die körperliche Aktivität, das Wohlbefinden und gesundheitliche Belastungen selbst bewusst und aktiv beeinflussen zu können. Die Zusammenführung beider Ansätze kann ÜbungsleiterInnen und TrainerInnen bei der Gestaltung von bewegungs- und sportorientierten Maßnahmen unterstützen, TeilnehmerInnen zu dauerhaftem und freudvollem Sporttreiben zu befähigen. Die wesentlichen Hauptkriterien eines Motivational Excercising werden im Folgenden erläutert: Idealerweise wird dann „Exercising“ als Bewältigungsstrategie zur Stimmungsverbesserung von den SportlerInnen selbst gezielt eingesetzt! Sollte sich die Stimmung allerdings verschlechtern, ist der Einsatz der Stimmungsabfrage ein guter Indikator für betroffene TeilnehmerInnen und für die ÜbungsleiterInnen, dass im Training etwas suboptimal gelaufen ist. So kann der Ursache gemeinsam auf den Grund gegangen werden. Weiters sollen konditionelle und koordinative Beanspruchungen von den TeilnehmerInnen als „leicht“ bis „etwas schwer“ erlebt und nicht zu bewältigende Bewegungsaufgaben – also Über forderungen – wie übrigens auch Unterforder ungen dringend vermieden werden. Um eine Bindung an das Sportausüben gezielt anzubahnen, ist es wichtig, dass die TrainerInnen sowohl Handlungs- als auch Effektwissen vermitteln, das auch über eine reine Ausführung bestimmter sportlicher Aktivitäten hinaus gehen kann – allerdings unter dem Motto „nur so viel wie nötig“, schließlich soll ja hauptsächlich trainiert und nicht zu viel erklärt werden. Handlungswissen bezieht sich auf Themen wie Übungsausführung, Belastungsdauer, richtiger Umgang mit Hilfsmitteln usw. Effektwissen bezieht sich auf mögliche Folge erscheinungen wie z.B. besser die Socken anziehen können, beim Schifahren noch genug Zeit haben, sich ein Platzerl zum Stehenbleiben auszusuchen, bevor die Oberschenkel brennen, beim Schwammerlsuchen nicht mehr außer Atem kommen usw., aber auch auf physiologische Trainingsauswirkungen wie Muskelkater, Müdigkeit oder sonstiges. Die TrainerInnen setzen bewusst Maßnahmen im Stimmungsmanagement und versuchen gezielt positiv Einfluss auf die Stimmung der einzelnen TeilnehmerIn und auf die Gruppe zu nehmen. Ein allseits bekanntes Mittel ist die Verwendung von geeigneter motivierender Musik, die durch Rhythmisierungseffekte die Freude am Bewegen erhöht. Das Wahrnehmen einer Aufgabe als Herausforderung, die sich auf einer Schwierigkeitsskala zwischen den beiden Extremen Unter- und Überforderung befindet, wurde auch vom Glücksforscher Csikszentmihalyi (1998) als Voraussetzung für das Anbahnen von Flow-Erlebnissen beschrieben. Kennzeichen eines solchen Flows ist es, in das momentane Tun im Hier und Jetzt einzutauchen, so dass kurzzeitig nur dieses wahrgenommen und als wichtig erlebt wird und alle Nebengeräusche ausgeblendet werden. Beispiele zur Wegbereitung solcher Flows aus dem Sport sind: die völlige Konzentration auf die Atmung bei einer Dehn- oder Entspannungsübung oder das intensive Achten auf bestimmte Übungsmerkmale bei komplexen funktionellen Kraftübungen, wie z.B. ein Reissäckchen auf dem Kreuzbein ruhig balancieren u.v.m. Das Bewusstmachen der Stimmungslage vor und nach der sportlichen Aktivität mit Hilfe einer sogenannten „Smiley-Skala“ ist ein probates Mittel, SportlerInnen auf eine im besten Fall gesteigerte Stimmung nach einem erfolgreichen Training aufmerksam zu machen, und die TeilnehmerInnen dieses Phänomen, was sportliche Betätigung bewirken kann, bewusst erleben zu lassen. Auch das positive Einbringen der Persönlichkeit der Trainerin oder des Trainers ist ein gezielt einsetzbares Mittel, um die Stimmung positiv zu beeinflussen. Wie beim Motivational Interviewing soll dabei unbedingt auf übertriebenes Lob verzichtet werden. Nur verdientes, ehrliches und individuell abgestimmtes Lob sollte situationsangebracht und kontrolliert eingesetzt werden. Maßnahmen im Stimmungs management Handlungs- und Effektwissen vermitteln ASVÖ Newsletter 1.2015 Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen Die Bindung an Bewegungsprogramme verstärkt sich, wenn die TrainerInnen durch das Gestalten der Trainingsinhalte die Voraussetzungen für Selbstwirksamkeitserfahrungen der Teilnehmer Innen schaffen. Das heißt, dass z.B. bei jeder einzelnen komplexen funktionellen Übung die Ausführungsvariante individuell je nach Leistungsniveau zu wählen ist. Die Trainierenden werden dabei von den TrainerInnen so angeleitet, dass sie insofern direkte, eigene erfolgreiche Handlungser- BUCHTIPP fahrungen machen können, weil sie „dort abgeholt werden, wo sie sich gerade befinden“, um herausgefordert, aber nicht überfordert zu werden – und das ist durchaus individuell unterschiedlich. Eine Über- aber auch eine Unterforderung soll dabei vermieden werden. verschieden jene Schwierigkeitsstufe gewählt, die gerade noch bewältigt werden kann. So können sie in ihrem eigenen Rhythmus dazulernen und Erfolg erleben, sich möglicherweise sogar so sehr in eine Bewegungsaufgabe vertiefen, dass sie sich in einem Flow wiederfinden, etwa wenn mit Freude auf dem Balanceboard geübt wird, wo anfangs großer Respekt vor dem unbekannten Gerät vorgeherrscht hat. Ein anderes Beispiel zur Verdeutlichung von Selbstwirksamkeitserfahrungen bezieht sich auf allgemeine Auswirkungen auf das eigene Wahrnehmen und Erleben, geäußert von einer TeilnehmerIn: „Obwohl ich älter werde, merke ich, dass ich stärker werde!“ Es muss also – im Sinne einer methodischen Übungsreihe – jede komplexe funktionelle Übung in verschiedenen Schwierigkeitsstufen angeboten werden. Von den TeilnehmerInnen wird dann individuell und von Übung zu Übung Selbst und Körperkonzept positiv verstärken Stärkere Bindung entsteht, wenn TrainerInnen den SportlerInnen gezielt ermöglichen, sich in ihrem Selbst- und Körperkonzept positiv zu verstärken und zu bewerten. Wiederum am besten ausgedrückt mit einem Zitat einer noch bis vor zwei Jahren völlig unsportlichen Teilnehmerin: „Seit ich hier trainiere, fühle ich mich irgendwie besser und habe das Gefühl, aufrechter zu gehen.“ TeilnehmerInnen beim Erleben von Körpererfahrungen anzuleiten, beispielsweise beim Erspüren und bewussten Wahrnehmen der Körperkontaktfläche in Rückenlage vor und nach dem Training oder einer Übung bezüglich wahrnehmbarer Veränderungen u.v.m. sollte ein unverzichtbares Mittel von ÜbungsleiterInnen sein. Psychosoziale Ressourcen stärken Und als letzte wesentliche Maßnahme zur Bindung an regelmäßiges Training nennt Wagner noch die gezielte Stärkung psycho-sozialer Ressourcen. Diesbezüglich ist es Aufgabe der TrainerInnen, auf den Umgang miteinander zu achten, und diesen wertschätzend zu gestalten, d.h. sich als TrainerIn durchaus individuell unterschiedlich auf die verschiedenen TeilnehmerInnen und Gruppen einzulassen. Eine wertschätzende„Wohlfühlatmosphäre“ soll individuelle Weiterentwicklung möglich machen, sei das bezüglich der Kommunikation untereinander ebenso wie der Angemessenheit der an die TeilnehmerInnen gestellten Anforderungen (z.B. eine schwierigere Übungsausführungsstufe zum individuell passenden Zeitpunkt zu probieren) u.v.m. Zusammenfassung Die langjährige Praxis und persönlichen Erfolge in der Betreuung von Neu- und WiedereinsteigerInnen sowie rekonvaleszenten Personen haben mir immer wieder die Bedeutsamkeit optimaler Motivation für eine langfristige Teilnahme an Sportund Bewegungsprogrammen vor Augen geführt. In jeder meiner Trainingseinheiten werden daher die Grundthemen wie Stimmungsmanagement, Handlungs- und Effektwissen, Selbstwirksamkeitserfahrungen, Selbst- und Körperkonzept sowie Stärkung psychosozialer Ressourcen gezielt bedient. Mit dem Motivational Exercising gelingt es nicht nur TeilnehmerInnen zur freudvollen und regelmäßigen Teilnahme am Training zu motivieren, sondern über viele Jahre auch meinen Enthusiasmus als Trainerin aufrecht zu erhalten. 8 Mag a. Ully Mayer-Roth Literaturnachweise: 2 Brehm, W., Pahmeier, I., Tiemann, M., Ungerer-Röhrich, U., Wagner, P. & Bös, K. (2000). Psychosoziale Ressourcen. Stärkung von psychosozialen Ressourcen im Gesundheitssport. Arbeitshilfen für ÜbungsleiterInnen. DTB. 2 Csíkszentmihályi, M. (2010). Das flow-Erlebnis: Jenseits von Angst und Langeweile im Tun aufgehen (8., unv. Auflage). Stuttgart: Klett. 2 Wagner, P. (2000). Aussteigen oder Dabeibleiben? Determinanten der Aufrechterhaltung sportlicher Aktivität in gesundheitsorientierten Sportprogrammen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. . Foto: iStock IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber Allgemeiner Sportverband Österreichs, Dommayergasse 8, 1130 Wien, Tel (01) 877 38 20, offi[email protected], www.asvoe.at . Unternehmensgegenstand Sportdachverband. Vereinsvorstand Präsident Kons. Siegfried Robatscher, Vizepräsidenten Dr. Hansjörg Mader, Univ.Prof. Dr. Paul Haber, Dir. Herbert Schöner (Finanzreferent), GS Mag. Paul Nittnaus. Redaktion Mag. Paul Nittnaus, Franz Srnka, Mag.a Christina Steininger, Mag.a Gerda Katschinka, Richard Berger, M. Sc. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors / der Autorin wieder. Blattlinie Informationen für Funktionäre, Mitarbeiter und Freunde des ASVÖ. Layout DIE BESORGER mediendesign & -technik ges.m.b.H. www.diebesorger.at Mag.a Ully Mayer-Roth, Sportwissenschafterin Prävention/Rekreation und Sporttherapeutin mit eigener Praxis zur Gesundheitsförderung durch Sport und Bewegung in St. Pölten. Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft. ASVÖ Newsletter 1.2015 Die Kraft der Gedanken Mit „Die Kraft der Gedanken“ legt Bestsellerautor und Extremsportler Wolfgang Fasching ein Werk vor, das auf seinen persönlichen Lebenserfahrungen basiert und das all jene Faktoren beschreibt, die auch ihn selbst erfolgreich gemacht haben – Motivation, Zielstrebigkeit, Ausdauer, Durchhaltevermögen, Überwinden des inneren Schweinehundes und vieles mehr. Immerhin ist der gebürtige Steirer, der in Oberösterreich sesshaft geworden ist, dreifacher Sieger des Nonstop-Radrennens „Race across America“, bestieg die„Seven Summits“, die sieben höchsten Gipfel der sieben Kontinente, lief den „Marathon de Sables“ und fuhr aufsehenerregend im vorigen Sommer in drei Wochen quer durch Russland, coast to coast, von Wladiwostok bis St. Petersburg. Durch welche Region des Riesenlandes er auch fuhr, Medieninteresse war ihm gewiss. Der Dokumentarfilm, der im Jänner in die Kinos kam, veranschaulicht die Herausforderungen körperlicher, geistiger, logistischer Natur, denen sich der Extremsportler und Motivationsredner stellte. Fasching weiß also, worüber er spricht. In verschiedenen Kapiteln schreibt Fasching über Glück und Glücksgefühle, über den steten Kampf zwischen Logik und Instinkt, über erfolgreiches Denken und Handeln, und darüber, zu leben - und nicht gelebt zu werden. Er spricht über mentale Stärke und darüber, dass diese auch impliziert, zu erkennen, was (zumindest für den Moment) nicht machbar ist. Visionen und Träume, Ziele und Wünsche, Begeisterung, Leidenschaft, Freude, aber auch Ängste und Depressionen, Stärken und Schwächen sind Themenkreise, mit denen sich der achtfache Teilnehmer des Race across America“-Rennens beschäftigt. Und er kommt (auch) zum Schluss: Jeder bestimmt seine Zufriedenheit selbst. Bereichert wird das Buch durch Beispiele aus der Historie. So beschäftigt sich Fasching beispielsweise eingehend mit Sir Roger Bannister, dem ersten Mann, der die Meile unter vier Minuten lief. Bis zu seiner Glanzleistung, die als eine der wichtigsten sportlichen Taten des 20. Jahrhunderts gilt, schien diese Schallmauer nicht zu unterbieten zu sein. Nachdem es Bannister geschafft hatte, folgten ihm dutzende anderer Sportler nach. Tipps und Übungen, bei denen sich der Leser einbringen kann, ja: soll, runden das Buch ab. Wolfgang Fasching: Die Kraft der Gedanken … und wie diese unser Leben bestimmen. 232 Seiten, 14 x 21 cm, Hardcover mit Schutzumschlag; ISBN 978-3-902480-42-2; Preis: EUR 19,90; erhältlich z. B. unter www.fasching.co.at 5 ÖSTERREICHISCHE SPORTHILFE Zehnter Geburtstag der Krone Sporthilfe Charity Auktion Steigern Sie mit und werden Sie Wirtschaftspartner WIEN. Die Österreichische Sporthilfe veranstaltet heuer zum zehnten Mal die traditionelle Krone Sporthilfe Charity Auktion auf eBay. In Kooperation mit der Kronen Zeitung wird allen Interessierten die Möglichkeit geboten, außergewöhnliche Exponate zu ersteigern und gleichzeitig Gutes zu tun. Egal, ob Sie ein einzigartiges Geschenk für Freunde und Verwandte, ein Incentive für Geschäftspartner und Mitarbeiter ersteigern, oder ob Sie sich selbst eine Freude machen wollen: In jedem Fall fördern Sie österreichische Nachwuchs- und Spitzenathleten mit und ohne körperlicher Behinderung und sorgen somit für zukünftige rot-weiß-rote Erfolge. So werden Ihre Träume wahr - und vielleicht auch die Träume der Sportler. Die Auktion läuft von 30. April (19:30 Uhr) bis zum 13. Mai 2015 (19:30 Uhr). Nur exklusive Produkte, die in dieser Form nicht im Handel erwerblich sind, kommen auf der www.sporthilfe.at/auktion unter den Hammer. Bringen Sie sich als Wirtschaftspartner aktiv mit ein Für die Durchführung dieser Fundraising Auktion, hat die Sporthilfe in den letzten Jahren von Partnern und Spitzensportlern immer grandiose Packages mit hohem ideellen Wert zur Verfügung gestellt bekommen. Diese sind bei den Bietern (aus Österreich wie auch aus Deutschland) perfekt angekommen und haben zum erfreulichen Gesamtergebnis der Auktion beigetragen. Die Sporthilfe bittet Sie auch 2015 um Ihre Unterstützung im Rahmen der Jubiläumsedition. Im Falle einer Kooperation profitieren Wirtschaftspartner von diversen werblichen Gegenleistungen (z.B. Erwähnung in der größten Tageszeitung Österreichs, Logointegration auf eBay, usw.). Alle Top-Produkte werden dabei unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Fantastische Packages Folgende kleine Auswahl an Traumpaketen ließ letztes Jahr jedes Sportlerherz höher schlagen: 6 Unvergessliches Formel 1 Package. Erleben Sie als VIP-Gast von Red Bull ein exklusives Formel 1 Wochenende in Spielberg live und hautnah mit Zutritt zur Red Bull Energy Station. 6 Exklusives VIP-Package für 2 Personen für den A1 Beach Volleyball Grand Slam in Klagenfurt inkl. Meet & Greet mit dem Österreichischen Beach Volleyball Top-Team Clemens Doppler und Alex Horst, von beiden signiertem FIVBTrikot, Autogrammkarten und Unterkunft. Foto: GEPA /Sporthilfe Das Team der Österreichischen Sporthilfe dankt folgenden Unterstützern aus dem Vorjahr: ACTS, adidas, ARA, ASVÖ, Atomic Skiing, Audi Österreich, Austrian Sailing Federation, Bank Austria UniCredit, Beach Volleyball Grand Slam Klagenfurt, Citroen, Color of Sports, Daylong Austria, Hotel Die Barbara, Die Presse, Die Schnäppchenjägerin, EA Sports, e2, eBay, emirates, e/motion, Engelbrechtsmüller, Europäische Sponsoring-Börse, Eurosport, Fanreisen24 Weiss Touristik, feest.at, FitLine, FK Austria Wien, Galderma, Generali, Handball Austria, Hankook Reifen, Head, Herold, infront, immodirekt.at, Infoscreen, Jumeirah, Kelly‘s, Kronen Zeitung, KIA, Kärnten Tourismus, Kulm, Österreichische Lotterien, Laola1, Manner, Mercedes AMG Petronas, Milka, muerzzuschlag.at, NFL, Oakley, ÖGV, Olympiastadion Berlin, Opinion Leaders Network, Österreichische Lotterien, ÖTV, Outdoor Fitness Freistadt, Pago Fruchtsaft, Powerade, PROFS, pixelratte, R.E.S. Touristik, Raiffeisen, Rauch, RUEFA, RFEF, Red Bull, Reinwerfen statt Wegwerfen, salomonracing, SanLucar, Schladming-Rohrmoos Tourismus, Skills, Skoda, SK Rapid Wien, PS4 SONY, Sky Sport Austria, Seehotel Das Traunsee, Sport Eybl, Sportnet, Stanglwirt, STIBL Sachverständigenbüro, Stiegl, Svaram, The nightrace Schladming, transfermarkt.at, weltfussball.at, Wintersportmuseum Schladming, WKG Judo Gutau/Freistadt, Werder Bremen, Yachtrevue, uvm. David Alaba, Andres Iniesta, Novak Djokovic, Roger Federer, Zlatko Junuzovic, Marcel Hirscher, Herbert Prohaska, Haile Gebrselassie, Marshall Faulk, Sebastian Loeb, Hannes Arch, Shaun White, Clemens Doppler & Alexander Horst, Sebastian Prödl, Bernd Wiesberger, Michaela Kirchgasser, Bruno Spengler, Philipp Schörghofer, Hannes Reichelt, Adrián Ramos, Mirna Jukic. Ihr direkter Kontakt zur Sporthilfe: Herr Mag. Matthias Berlisg, Leiter Marketing & Fundraising ([email protected]; +43 1 799 40 80 8409) freut sich auf Ihre Unterstützungsanfrage! 8 UMFASSENDER VERSICHERUNGSSCHUTZ Die ASVÖVerbands und VereinsVersicherungen ASVÖ-Verbands-/Vereins-Haftpflicht Unter Bedachtnahme auf Schadenereignisse, die auch tatsächlich im täglichen Vereinsleben eintreten können, wird entgegen der bisher angebotenen Vereins-Haftpflichtversicherungen ein extrem umfangreicher Versicherungsschutz geboten. Die VereinsHaftpflichtversicherung soll alle im Verband Tätigen gegen sie erhobene Schadenersatzansprüche schützen. Weiters ist auch eine Veranstalter-Haftpflichtversicherung inkludiert. Die Versicherungssummen: € 2.000.000,– für Personen und Sachschäden sowie Mietsachschäden (laut Pkt. A. 5. d) Veranstalter-Haftpflichtversicherung für sämtliche Veranstaltungen des Verbandes oder Vereines € 100.000,– für Vermögensschäden des Vereinsvorstandes und der Rechnungsprüfer des Verbandes/ Vereines (laut Pkt. B sowie H999 2012) € 100.000,– für Schäden an unbeweglichen, gemieteten oder gepachteten Sachen (laut Pkt. A. 5. e) € 1.500,– für Schäden an beweglichen, gemieteten oder gepachteten Sachen (laut Pkt. A. 5. e) € 400,– für Schäden von Verbands-/Vereinsmitgliedern am Verbands-/Vereinseigentum Örtlicher Geltungsbereich: Auslandsdeckung für die gesamte Erde (ausg. USA, Kanada u. Australien) Die Jahresprämie beträgt pro Verein (bis zu 100 Mitglieder) nur € 60,–. Für jedes weitere Mitglied beläuft sich die Jahresprämie auf € 0,60. ASVÖ-Verbands-/Vereins-Rechtsschutz Sie ist die notwendige Ergänzung zur Vereins-Haftpflichtversicherung wenn es um eine anwaltliche Vertretung in einem Strafverfahren oder um die 6 Durchsetzung von Ansprüchen der Verbände, der Vereine, deren FunktionärInnen und SportlerInnen gegen Dritte geht. Enthalten ist neben dem Straf- und Schadenersatz-Rechtsschutz ein Arbeitsgerichts-, Sozialversicherungs- und Beratungs-Rechtsschutz. Die Jahresprämie beträgt pro Verein (bis zu 125 Mitglieder) nur € 45,–. Für jedes weitere Mitglied beläuft sich die Jahresprämie auf € 0,36. ASVÖ/BSO-Kollektiv-Sportunfall Eine ideale Versicherung für die diversen Kader der Verbände und Vereine. Der Vorteil der KollektivSportunfallversicherung ist, dass keine Namensnennung der einzelnen versicherten Personen notwendig ist. Für sämtliche KadersportlerInnen ist daher stets ein entsprechender Versicherungsschutz gewährleistet. Die Unfallversicherung gilt weltweit und wird in mehreren Varianten angeboten (Grunddeckung, Bergekosten und/oder Rückholkosten sowie Flugsport). Die Jahrsprämie für Erwachsene beträgt € 6,60. Die Prämie für Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr beträgt € 3,30. Die Versicherungssummen: € 3.640,– Tod durch Unfall € 72.680,– dauernde Invalidität € 1.000,– Unfallkosten, Heilkosten (Selbstbehalt € 50,– pro Schadenfall) € 10.000,– Kosmetische Operation (ausgenommen Zahnersatz) € 300,– Rehab-Pauschale Information/Anmeldung ASVÖ-Versicherungsberatung Held & Held Tel.: 02236 53 086-0; offi[email protected]; www.diehelden.at ASVÖ Newsletter 1.2015 Top -Adresse fü r Tr ainingslager, Sport wochen, Skikurse und S eminare Europacup-Gesamtsiege in der Kurz- und Langdistanz Wörgl, die Hochburg des Inline-Skatens In Frankreich, Italien, Deutschland, Niederlande, Belgien, Österreich und Ungarn sowie zum großen Finale in Dänemark wurde der Inline-Europacup 2014 ausgetragen – und er endete überaus erfreulich für die Topathleten des SC Wörgl. Im dänischen Slagelse, in der Nähe von Kopenhagen, waren Thomas Petutschnigg und Manuel Vogl bereits als Führende in der Gesamtwertung angetreten, und sie sicherten sich die ersten Plätze in der Kurz- bzw. Langdistanz. Der Erfolg wiegt umso schwerer, wenn man bedenkt, wie der Saisonverlauf war. Eine Routineoperation mit Komplikationen bescherte Thomas Petutschnigg eine zweimonatige Zwangspause im Jänner und Februar. „Es war eine harte Zeit für mich, nach langem Krankenhausaufenthalt wieder die richtige Motivation zu finden und den Rückstand und das massiv verloren Körpergewicht wieder dynamisch aufzubauen“, meinte der 18-jährige Skater der Nationalmannschaft. Auch vom Pech in der Vorbereitung verfolgt wurde Manuel Vogl, dem bei einem Rennradtraining die Vorfahrt bei 45 km/h genommen wurde. Nach einem dramatischen Salto über das Auto kam er immerhin nur mit Prellungen davon. Das Fahrrad wurde dabei total zerstört. Auch er musste danach eine Zwangspause einlegen, um Wunden heilen zu lassen. z Manuel Vogl, Europacupgesamtsieger auf der Langdistanz Doch im Europacup fiel das Duo dann durch konstante Leistung auf, Petutschnuigg über die Sprintdistanzen und Vogl über die Langdistanzen waren eine Klasse für sich. In internationalen Teilnehmerfeldern mit bis zu 80 Skatern aus 22 Nationen konnten sich die beiden Wörgler Speedskater immer wieder ganz vorne behaupten. z Nachwuchs aus dem Schulprojekt „all kids on skates“ Fotos: SC Lattella Wörgl Team- und Nationalteamcoach Nadja Petutschnigg, die in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Thomas Stöggl die Trainingspläne und laufenden Kaderlehrgänge gestaltete, führte die Athleten kontinuierlich mit anspruchsvollem Training zu Topleistungen. „Das wir dieses Jahr gleich zwei Europacupgesamtsiege erreichen konnten, war für uns persönlich ein sehr großer Erfolg“, sagte sie. Damit dem Nachwuchs im Wörgl im Bereich Inline skating ein attraktives Programm geboten wird, bietet der ASVÖ-Verein über die Volksschule das Thema Inlineskating an. Über 40 Paare an Ausrüstung (Skates, Schützer und Helme) wurden über den Österreichischen Rollsport und Inline-Skate -Verband für das Schulprojekt Inlineskating – „all kids on skates“ bereitgestellt. Dieses Projekt wird vom SC Lattella Wörgl und der Volksschule Wörgl betreut. z Thomas Petutschnig, EC-Triumphator auf der Kurzdistanz Doch nicht nur auf Athletenebene ist Wörgl top – im Sommer sind die Tiroler auch als Organisatoren gefordert. Am 6. und 7. Juni wird ein Europacup veranstaltet und vom 20. bis 26. Juli die InlineSpeedskating-EM. Vereinschef Robert Petutschnigg und sein Team können den anstehenden Aufgaben gelassen entgegenblicken, weil sie in Vergangenheit bereits ihre organisatorischen Qualitäten unter Beweis gestellt haben. Und wetten, dass die heimischen Athleten auch vor vertrauter Kulisse groß aufzeigen werden? 8 erdmannpeisker / Robert Bösch max Fit für das Österreichische Sportund Turnabzeichen (ÖSTA) Bewegung macht Spaß und ist gesund – und dann gibt´s auch noch eine Belohnung dafür ... Das Österreichische Sport- und Turnabzeichen für Jugendliche (ÖSTA-J) ist eine Anerkennung für vielfältige sportliche Leistungen. Für fünf Leistungsprüfungen winkt eine Urkunde vom Sportministerium sowie Stoff- und Metallabzeichen. Da ist Schwimmen dabei, ihr könnt euch aussuchen, ob ihr lieber Hoch- oder Weitsprung nehmt, Laufen, Schlagball und eine Ausdauerprüfung aus verschiedenen Bereichen – also vielfältig. Los geht´s für Mädchen und Buben ab dem Erreichen des 14. Lebensjahres. Ab diesem Alter kann das ÖSTA-J in Bronze erlangt werden, ab dem 16. Lebensjahr auch in Silber und Gold. Das Europa-Jugendsportabzeichen Wer das ÖSTA-J in Silber oder Gold erworben hat, darf auch das Europa-Jugendsportabzeichen tragen, welches gleichzeitig verliehen wird. östa A4 inserat 2013 ok.indd 1 Ab dem vollendeten 18. Lebensjahr wird das Österreichische Sport- und Turnabzeichen (ÖSTA) in Bronze, Silber oder Gold verliehen. Selbstverständlich können auch Menschen mit Behinderung das ÖSTA-J erwerben, hierfür gelten gesonderte Leistungsanforderungen! Leistungsnachweise gibt´s im Internet oder in der ÖSTA-Geschäftsstelle. Urkunde sowie ein Stoffabzeichen werden zugesandt oder können in der ÖSTA-Geschäftsstelle gleich abgeholt werden – und das alles kostenlos! Weitere Informationen gibt´s unter www.oesta.at und in der ÖSTA-Geschäftsstelle im Sportministerium 1040 Wien, Prinz-Eugen-Str. 12, Tel. +43 1 50199 DW 5230 od. 5231 Fax +43 1 505 54 56, E-Mail: [email protected] Motion Control. Wer auf anspruchsvollen, alpinen Wegen läuft, braucht Schritt für Schritt maximale Kontrolle. Darum hat Mammut eine Trail Running Kollektion massgeschneidert. Dynamisch, atmungsaktiv, leicht, robust und sicher – für maximale Performance. Überzeuge dich selbst. So wie die ausgewählten Athleten beim Testevent auf der Pers Moräne. www.mammut.ch 16.01.13 14:31 ASVÖ Newsletter 1.2015 7 ASVÖ STARS EINST UND JETZT Eistänzer Christoff Beck: „Mir ist bewusst, was wir erreicht haben“ Eiskunstlaufen, das war in Österreich mal was – und Österreich was im Eiskunstlaufen. Nämlich Weltspitze. Lang, lang ist’s her. Letzter großer Sieg: der EMTitel von Claudia KristoficsBinder 1982. Zwei Jahre später starteten Kathrin und Christoff Beck ihren internationalen Höhenflug. z Rechtsanwalt Mag. Christoff Beck (vor allem für die französischen Geschwister Duchesnay) zu laufen. Für die Becks gabs Rang fünf, wie dann auch bei WM und eben Olympia in Calgary, wo sie die Duchesnays aber jeweils hinter sich ließen. „Eiskunstlaufbewerbe in Kanada sind die schönsten. Die Atmosphäre, die Begeisterung des Publikums ist unglaublich. Olympia in Calgary war daher ein emotionaler Höhepunkt und eine Belohnung für alle Entbehrungen. Wir stellten uns die Frage: Kann es so etwas für uns nochmals geben?“ Sie beantworteten die Frage für sich und hörten nach ihrer erfolgreichsten Saison auf. z Olympia-, WM- und EM-Fünfte im Eistanzen: Kathrin und Christoff Beck Österreich ist auf der Suche nach dem Anschluss an die internationale Spitze im Eiskunstlauf. Das Land eines Alois Lutz, dessen Sprungkreation seinen Namen bis heute trägt, eines Schäfer, einer Szabo, eines Danzer, einer Schuba, um nur einige der unzähligen WeltklasseläuferInnen zu nennen, diese über Jahrzehnte den Eiskunstlauf prägende Nation war zum letzten Mal bei der eingangs erwähnten 1982er-EM durch Kristofics-Binder auf dem Medaillenpodest vertreten. Zwei Jahr später feierten die Eistanzgeschwister Kathrin und Christoff Beck in Budapest als 16. ihr EM-Debüt. In den Folgejahren tanzte sich das WEV-Duo als Vierte (1986 und 1987) an die Medaillenplätze heran, wurden die Becks 1988 Fünfte bei EM, WM und den Olympischen Spielen in Calgary. So knapp kam niemand mehr heran … „Puh, das ist schon sehr lange her“, kramt Mag. Christoff Beck in seinen Erinnerungen. „Für uns war eine Teilnahme an den Olympischen Spielen immer das höchste Ziel. Calgary 1988 war das Ergebnis eines vierjährigen Aufbauprogramms. Die Qualifikationslatte des ÖOC lag für uns sehr hoch, wir mussten bei der EM unter die Top 6 kommen, um die Kriterien zu erfüllen.“ In der Saison 1983/84 war man von einem offenen Europa noch weit entfernt, 8 Foto: Votava der abgeschottete Osten dominierte den Eiskunstlauf, die UdSSR hatte im Eistanz die Medaillenplätze gepachtet. Lediglich die Briten Torvill/Dean, die nach ihrem EM-Titel 1984 mit dem genialen Tanz zu Ravels Bolero in Sarajevo auch umjubelte Olympiasieger wurden, konnten der sowjetischen Phalanx Paroli bieten. »Wir waren austrainiert wie kein anders Tanzpaar« Ideal von der öffentlichen Hand gefördert, von der ehemaligen tschechoslowakischen Nationaltrainerin Mila Novakova kongenial geplant und von Kathrin und Christoff Beck („Wir waren austrainiert wie kein anders Tanzpaar“) konsequent durchgeführt, stand das Wiener Geschwisterpaar als EM-Sechste 1985 in Göteborg erstmals groß im Rampenlicht. Der stetige Aufstieg in die Weltklasse fand internationale Beachtung. In der Olympiasaison 1987/88 gewannen sie die Universiade, landeten als Zweite bei Skate Canada einen Riesenerfolg. „Als wir dann bei der EM 1988 in Prag nach der Pflicht als Dritte auf Medaillenkurs lagen, wurden wir zur Gefahr für die anderen.“ Die Maschinerie der Eiskunstlaufnetzwerker begann „Es war eine Zukunftsfrage, dazu muss man den Hintergrund sehen“, erklärt der 50-jährige das Karriereende mit 24 Jahren (Kathrin war zu diesem Zeitpunkt 22) nach sechs Staatsmeistertiteln in Folge so: „Zur damaligen Zeit war das Amateursport, durfte man kein Geld mit dem Sport verdienen, das kam erst vier Jahre später. Die UdSSR, USA, Frankreich – deren Ressourcen, Trainer, Verbandsstrukturen waren für uns nicht erreichbzw. finanzierbar.“ Christoff intensivierte das JusStudium, Kathrin widmete sich der Ausbildung zur Schauspielerin. Beide auch da erfolgreich. Ob ihnen bewusst war, dass sie einen, historischen Medaillengewinn verpasst hatten? Österreich, das immerhin 88mal Gold und unzählige Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften erobert hat, hat nie eine Medaille im Eistanzen erreicht. „Natürlich hätten wir gerne eine Medaille gehabt, aber es bleibt keine Wehmut, es hängt nichts Negatives nach. Dazu war das Erlebte einfach zu toll. Mir ist bewusst, was wir erreicht haben und bin sehr glücklich über unsere Karriere.“ Auf Schlittschuhen standen die Geschwister Beck von Kindesbeinen an. Auf dem (Frei-)Platz des WEV zwischen Hotel Intercontinental und Konzerthaus, wo ihre Eltern ihrer freizeitlichen Leidenschaft frönten. Kathrin begann als Einzelläuferin, Christoff mit einer anderen Partnerin, bis die Eltern ein Machtwort sprachen, sie gemeinsam aufs Eis gingen. 1976 war Christoph 12 und Kathrin 10, drei Jahre später hatte das talentierte Geschwisterpaar sein erstes WM-Erlebnis. „1979 durften wir ASVÖ Newsletter 1.2015 Nachwuchsläufer in Wien mit den Allzeitgrößen des österreichischen Eiskunstlaufsports einen Wiener Walzer tanzen“, erinnert sich Christoff Beck an die Anfänge. Weltmeister damals Linitschuk/ Karponossow, das rotweißrote Meisterpaar Susi und Peter Handschmann wurde Siebente. Zwanzig Jahre und eine Eiskunstlaufkarriere später gründet Christoph Beck eine auf Privatrecht, Versicherungsfälle und Familienangelegenheiten spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei im ersten Wiener Gemeindebezirk, führt sie heute mit seiner Frau Edith. Zwei Kinder vervollständigen das Familienglück. Zum Eiskunstlauf hat Beck kaum noch Beziehung. „In Moonboots als Trainer in der Eishalle stehen, kam für mich nie in Frage“, bekräftigt der Kurzzeitfunktionär im österreichischen Eiskunstlaufverband. Großereignisse verfolge er aber schon noch mit Interesse. Aufs Eis („eine Zeitfrage“) geht er nur mehr selten, das Ehepaar Beck tanzt aber gerne. Parkett statt Eis - zum Auffrischen besucht man wieder eine Tanzschule. 8 Franz Srnka z Der Start zu einer Bilderbuchkarriere Fotos: privat