2011 – Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit
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2011 – Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit
Ein Magazin der Unternehmensgruppe Birkholz Ausgabe 2 | Juni 2011 2011 – Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit Ehrenamtliches Engagement und gesellschaftliche Anerkennung Ein persönliches Wort Angehörigenfest in Berlin Verehrte Leser, Philipp Rösler, als er noch Gesundheitsminister war, erhob einstweilen das Jahr 2011 zum „Jahr der Pflege“. Er konnte auch nicht anders nach dem faux pas, den er sich auf dem Hauptstadtkongress 2010 leistete. Dort hatte er die Eröffnungsworte gesprochen: Vor Ärzten, Krankenhausbetreibern und eben auch vor Vertretern der Pflege. Sommergewinn in Eisenach 2 HeimKurier | Juni – 2011 In seiner Rede fiel das Wort „Pflege“ nicht ein einziges Mal! Als ob es uns nicht gäbe. Nur als Geister. Die Mitglieder des Deutschen Pflegerates – wenig geisterhaft in der ersten Reihe sitzend – rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her. Hatte Herr Rösler noch nie davon gehört, dass der Pflegebedürftigkeitsbegriff überarbeitet wird oder gar vom Fachkräftemangel. Sie können sich den Tenor der anschließenden Pressemitteilungen des Deutschen Pflegerates und anderer Pflegeverbände vorstellen. Es war schon ein kleiner Skandal! Vom Europäischen Parlament wurde 2009 beschlossen, das Jahr 2011 zum „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit“ zu erklären. Hand auf’s Herz, hätten Sie’s gewusst? Dieses Jahr des Ehrenamts droht irgendwie zur Nebensache zu werden. Den großen medialen Widerhall hat es jedenfalls in Deutschland noch nicht wirklich gegeben. Doch, ich frage Sie, was wäre die Unternehmensgruppe Birkholz ohne seine ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter? Sie sind ebenso ein Teil unserer Familie wie Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige. Sowohl in Eisenach als auch in Berlin engagieren sich Menschen für unsere Heimbewohner. Sie sind es, die vor allen Dingen solchen Bewohnern zur Seite stehen, die mehr als andere in sozialer Isolation leben. Bewohner, die keine Angehörigen haben, vielleicht nur einen Betreuer zur Erledigung der Geschäftsangelegenheiten. Wie wertvoll ist der Kontakt für diese Menschen. Wie wertvoll ist es, zu wissen, dass sich jemand die Zeit nimmt, einem anderen aus der Zeitung vorzulesen und ihn so mit der Welt verbindet, die ihm sonst verschlossen bliebe. Das Engagement der ehrenamtlich tätigen Menschen verdient auf jeden Fall mehr Anerkennung in unserer Gesellschaft. Diesem Thema ist diesmal der Schwerpunkt gewidmet. Zu Wort kommt auch Dr. Ehrenstein, der in unserer Berliner Einrichtung seit vielen Jahren die Berliner Ehrenamtsaktivitäten gemeinsam mit Frau Ziesemer und anderen koordiniert. 7Ihr Martin-Michael Birkholz INHALT • Juni 2011 Das Unternehmen ganz persönlich 4 Mitarbeiter im Porträt 5 2011 – Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit 6 Nachrichten aus Berlin 8 Nachrichten aus Eisenach 9 Tipps für Angehörige 10 Veranstaltungstipps 11 Kopftraining 12 Die Unternehmensgruppe Birkholz 12 IMPRESSUM Herausgeber Unternehmensgruppe Birkholz Georgenstraße 64 · 99817 Eisenach Telefon: 03691 | 716 – 0 E-Mail: [email protected] Redaktion und Anzeigen Dagmar Klug-Krögler Karl-Marx-Straße 156 · 12043 Berlin Telefon: 030 | 1389 7909 E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise monatlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers und der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung und Bearbeitung der Beiträge vor. Für unverlangt eingesendete Texte, Fotos und Materalien übernimmt die Redaktion keine Haftung. Juni – 2011 | HeimKurier 3 Das Unternehmen ganz persönlich Eine nicht alltägliche Qualitätsprüfung Kaum waren Bewohner und Mitarbeiter im neuen Haus Birkholz angekommen und noch damit beschäftigt sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen, stand dem Haus eine erste Härteprüfung bevor. Die Kisten noch nicht in Gänze ausgepackt, standen auch schon die Prüfer des Medizinischen Dienst der Krankenkasse (kurz: MDK) vor der Türe. Die MDK-Prüfungen erfolgen seit Juli 2008 ohne vorherige Ankündigung. Die Auswahl der Heime erfolgt nach dem Zufallsprinzip. Für die Mitarbeiter und Bewohner des Hauses war diese Qualitätsprüfung unter den Umzugsbedingungen eine besondere Herausforderung. Zwei Tage brachten die Mitarbeiter des MDK im Haus zu. Was bedeutet das? Da werden u. a. die Pflegedokumentationen auf Herz und Nieren geprüft: Wurden alle relevanten Daten zeitnah in die Dokumentationen eingepflegt? Sind alle relevanten und für alle Eventualitäten notwendigen Formulare griffbereit in den Akten? Stimmen Ein- 4 HeimKurier | Juni – 2011 träge in den Dienstplä nen mit den Kürzeln in den Dokumentationen überein? All das wird akribisch verglichen und notiert. E in weiterer Teil der Prüfung findet ganz direkt beim Bewohner statt. Sie werden nach ihrer Zufriedenheit im Haus befragt. Sind die Bewohner mit der allgemeinen Versorgung zufrieden? Wie wird das Essen beurteilt? Gibt es ein vielfältiges Angebot zur Auswahl? In der neuen Umgebung den Prüfern Rede und Antwort zu stehen, ist unter den gegebenen Umständen für die Bewohner nicht leicht. Aber für den Fall „Neueinzug“ gibt es keine Sonderformulare. Die Prüfungen laufen immer nach den gleichen Regeln und Mustern ab, um die Vergleichbarkeit der Prüfungsergebnisse zu gewährleisten. Am Ende – einige Tage später – erwiesen sich die Ängste aller Mitarbeiter als unbegründet. Trotz der schwierigen Umstände schnitt das Haus Birkholz überdurchschnittlich gut ab. Mit einer Gesamtnote von 1,2 liegt das Haus 0,3 Punkte über dem Berliner Landesdurchschnitt. Also mit Bravour bestanden! Das ist eine besondere Anerkennung aller Mitarbeiter. Stolz ist die neue Heimleiterin Aranka Rusch darauf, dass bei der Beurteilung der Sozialen Betreuung das Haus mit 1,0 abschnitt: „Das ist der Verdienst aller Bereiche im Haus, nicht nur der Pflege. Alle Mitarbeiter von der Küche über die Haustechnik, von der Verwaltung bis zur Pflege, sind daran beteiligt, dass unser Haus für alle Bewohner ein lebensnaher und lebenswerter Ort ist.“ Mitarbeiter im Porträt Ich treffe Christian Erck im Cafe der Einrichtung Haus Birkholz in Berlin. Mit einer Tasse Cappuccino, Block und gespitztem Stift vor mir warte ich auf ihn. Und eigentlich ist es wie immer. Kaum ist er da, ist er auch schon wieder auf dem Sprung mit dem „Coffee to go“ in der Hand. Was könne ein Verwaltungsleiter auch schon von seiner Arbeit berichten, fragt er. Zahlen sind das tägliche Brot eines Verwaltungsleiters. Für andere vielleicht nicht gerade aufregend. Aber, was bedeutet das denn genau, will ich von Christian Erck wissen. „Da ist zunächst mal das gesamte Rechnungswesen, das in der Verwaltung zusammenläuft. Bilanzen, Berechnungen und Wirtschaftspläne nehmen entsprechend einen großen Teil der Arbeit ein. Ein weiterer Bereich ist das Vertragswesen. Vom Kopierer über die Telefonanlagen bis hin zu den Verträgen mit Kostenträgern, Pflegekassen, Bezirksämtern, Betreuern oder direkt mit Bewohnern. Alles wird in der Verwaltung geprüft, aktualisiert, wieder vorgelegt und überwacht. Das gilt im Übrigen auch für den Bereich Lohnabrechnung.“ Das macht er natürlich nicht alleine. Mit Karola Kallias und Dajana de Pascali hat er seit Jahren ein erfahrenes Mitarbeiterteam, das ihm zur Seite steht. Ich will von Christian Erck wissen, worin er die größte Herausforderung in seinem Job sieht. Er denkt kurz nach. Und dann sprudelt es nur so aus ihm heraus. „Als privater Träger sozialer Einrichtungen Coffee to go und beweglicher.“ „Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil“, urteilt Christian Erck. So könne man zeitnah agieren. muss man heute auf einem hart umkämpften Markt bestehen. Die Familie Birkholz und allen voran natürlich Martin-Michael Birkholz sind mit Herz und Seele dabei. Soziales Engagement und Tatkraft stehen hier immer im Vordergrund. Das Leben der Bewohner lebenswert gestalten, ist Kern der Unternehmensphilosophie.“ Bilanzen und soziales Engagement in Einklang zu bringen, ist heute die tägliche Herausforderung vieler kleinerer sozialer Einrichtungen. „Als privater Betreiber“, so Erck weiter, „muss man im direkten Vergleich gegen die großen Investoren bestehen. Das ist ein bisschen wie David gegen Golitah. Aber als kleinerer Einrichtungsträger haben wir einen strategischen Vorteil. Ich als Verwaltungsleiter habe einen weitaus größeren Handlungsspielraum als Kollegen in größeren Häusern. Ich muss nicht eine Armada von Rechtsberatern, Vorsitzenden oder Bereichsleitern kontaktieren, um Lösungen zu finden. Die kurzen Entscheidungswege machen ein kleines Unternehmen flexibler Ich wage mich vor und frage, was er denn an seinem Job am meisten mag. Diesmal muss er nicht lange überlegen. „Verhandeln“, sagt er prompt. Das mache er gern und lacht. Er recherchiert viel im Internet und sucht immer nach den optimalen Lösungen. An der Entwicklung des neuen Hauses in Charlottenburg war Christian Erck direkt beteiligt. Er ist vor allem stolz auf die technische Ausstattung im neuen Haus. „Das Haus“, sagt er, „ist technisch auf dem neuesten Stand.“ So gibt es z. B. in jedem Bewohnerzimmer nun zwei Internetanschlüsse. Alles ist miteinander vernetzt. Die Zukunft kann kommen! Ein Neubau in diesen Dimensionen mit all seinen Herausforderungen und gleichzeitig die Aufrechterhaltung von zwei Standorten in Berlin, das bedeutete sicher viel Stress. Was macht der private Christian Erck gegen den „Burn-out“? Er spielt einmal in der Woche Volleyball und powert sich so richtig aus. Außerdem sind da nach Feierabend zwei entzückende, kleine Töchter, die ihn ganz schön in Anspruch nehmen. Aber das versteht man wohl unter positivem Stress! Juni – 2011 | HeimKurier 5 Unterwegs mit den Berliner Ehrenamtlern Neben den individuellen Besuchsdiensten, bei denen Ehrenamtler z. B. als Lesepaten den Bewohnern zur Seite stehen, sind es vor allem Gruppenveranstaltungen, die gemeinsam mit den Ehrenamtlern im Haus Birkholz realisiert werden. Das „Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011“ wurde am 21. Februar mit einer nationalen Auftaktveranstaltung Freiwilligentätigkeit im in Berlin eingeläutet. „Haus Birkholz“ in Berlin Dort wurden Chancen und Herausforderungen für das Ehrenamt in Deutschland diskutiert. E 6 iner von der EU in Auftrag gegebenen Studie zufolge sind wir Deutschen ehrenamtlich gar nicht so schlecht aufgestellt. Jeder dritte Bürger (ab 14 Jahre) ist ehrenamtlich tätig. Die Studie zeigt auch, dass das Ehrenamt kein Privileg der Erwachsenen ist. 36 % der 14 bis 19-Jährigen sind nämlich ehrenamtlich „unterwegs“. welche gesellschaftliche Kraft allein die 400.000 ehrenamtlichen Helfer des Deutschen Roten Kreuzes darstellen. Das ist riesiges Bürgernetzwerk. Aber man muss gar nicht in diesen Dimensionen denken: jede Nachbarschaftshilfe, jeder Platzwart im Sportverein, jeder Lesepate trägt zum guten Gelingen einer Gesellschaft bei. Das ist entscheidend! Und wie es sich nun mal für Studien schickt, wird der Mehrwert von Freiwilligenarbeit in Zahlen bemessen. Die ehrenamtliche Tätigkeit trug im Jahr 2008 mit 0,06 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Doch bedeutet bürgerschaftliches Engagement sehr viel mehr als eine Zahl im Wirtschaftssystem des Landes. Man denke nur daran, Auch in der Unternehmensgruppe Birkholz spielt das Ehrenamt eine große Rolle. Dagmar Klug-Krögler, Redaktion Heimkurier, traf Herrn Dr. Ehrenstein, einen der Hauptkoordinatoren neben Frau Ziesemer, zum zwanglosen Gespräch über die Ehrenamttätigkeit im Haus Birkholz. HeimKurier | Juni – 2011 Einmal im Monat geht es z. B. zum Tanztee. Motto: „Man müsste noch mal 20 sein“. So manch ein Bewohner schwingt dann in der Tat das Tanzbein als ob er noch mal 20 sei! Ein Ausflug zum Tegeler See gehört ebenfalls ins Ausflugsrepertoire der Berliner. Da können die Bewohner mitten in Berlin weit Ehrenamtler unter sich Am letzten Donnerstag im Monat treffen sie sich in ihren Räumen in der Dahlmannstraße. Bei den Zusammenkünften werden Erfahrungen ausgetauscht und auch durchaus mal sehr ernste Töne angeschlagen. Nicht immer ist der Umgang mit Bewohnern einfach. Und jeder fragt sich so dann und wann: „Habe ich auch alles richtig gemacht?“ „Kriege ich das hin?“ Deshalb werden an diesen Abenden auch mal die Lexika und Fachbücher genommen und Begriffe wie Demenz oder Bezugspflege erörtert. Auch hat man sich schon mal einen Lehrfilm angesehen, um den Umgang mit und für die Bewohner noch ein bisschen angenehmer zu gestalten. den Körperkontakt nicht scheuen, das ist wichtig. Manchmal muss man jemanden fest in den Arm nehmen und ihn stützen. Das sollte kein Problem sein. Im Fokus, auch das sollte sich jeder Interessent klar machen, steht immer der Bewohner. Für den Bewohner eine angenehme Zeit bereiten, darum geht es. Denn meist sind es Bewohner, die ohne Angehörige sozial mehr isoliert sind als andere. Das Haus Birkholz kann auf eine langjährige, kontinuierliche Freiwilligenarbeit zurückblicken. Seit mehreren Jahren nun sind Herr Dr. Ehrenstein und Frau Ziesemer ein erfolgreiches Team. Sie verstehen es andere Interessierte für die Arbeit im Haus Birkholz zu gewinnen und so den Grundstein für eine erfolgreiche ehrenamtliche Tätigkeit zu legen. Wie alles begann …. Vor annähernd sechs Jahren war es die engagierte und einfühlsame Frau Kemini, die sich für den Aufbau einer neuen ehrenamtlichen Gruppe einsetzte. Sie war außerordentlich erfolgreich in Ihren Bemühungen. Heute sind aktiv im Haus Birkholz 11 Personen im ehrenamtlichen Dienst regelmäßig tätig. Bei größeren Veranstaltungen sind bis zu 25 Personen mit helfender Hand und Herz zur Seite. über’s Wasser schauen, die Seele baumeln lassen und Abstand vom Alltag finden. Eine Besonderheit, die zweimal im Jahr von Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern mit Hilfe der Ehrenamtler wahrgenommen wird, ist der „Gottesdienst für Demenzkranke“ in der Trinitatiskirche am Karl-August-Platz in Charlottenburg. Ehrenamt im Seniorenheim – Was man wissen sollte Wenn man sich für die Freiwilligentätigkeit im Seniorenheim interessiert, sollte man vorweg einmal in sich gehen. Welche Voraussetzungen bringt man als Mensch mit? Denn zunächst braucht man die Bereitschaft, in Kontakt mit fremden Menschen treten zu wollen. Auf Menschen zugehen können und auch mal Herr Dr. Ehrenstein versichert mir aber, dass, wenn man sich auf die Freiwilligenarbeit im Seniorenheim einlässt, der Umgang mit den alten Menschen das eigene Leben ungemein bereichert. Man macht Erfahrungen und erfährt Freude, die einem keiner nehmen kann. Das lässt sich dann auch nicht im Bruttoinlandsprodukt einfangen. Juni – 2011 | HeimKurier 7 Nachrichten aus Berlin Haus Birkholz hat ein neues Führungsteam: Neue Heimleiterin ist Aranka Rusch. Sie ist den meisten seit vielen Jahren als Pflegedienstleiterin im Haus Birkholz bekannt. Sie hat sich im Laufe der Jahre in vielen Weiterbildungen qualifiziert so z. B. im Bereich Qualitätsmanagement. Das hat sie „von der Pike“ auf gelernt. Bereits in den 90er Jahren beendete sie ihre Qualifizierung zur Heimleiterin. Die Heimkurier-Redaktion sprach mit ihr über ihre neuen Aufgaben: Redaktion: Als gelernte Krankenschwester ist ihnen die gute Pflege der Bewohner sicher besonders wichtig. Aranka Rusch: Vor allem aber ist es der gelebte Alltag, der immer im Vordergrund stehen sollte. Meine Prioritäten liegen ganz klar bei den Bewohnern. Hier sind es vor allem die familiären Strukturen, die mir besonders am Herzen liegen. Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter sollen sich gleichermaßen wohl fühlen. Man kann in einer stationären Einrichtung die Familie nicht ersetzen, aber alle gemeinsam können an einer privaten und familiären Atmosphäre arbeiten. In unserem Haus folgen alle einem Auftrag, nämlich das sich alle „wie daheim fühlen“ können. Red: In ihrer neuen Funktion als Heimleiterin kommen nun aber auch administrative Aufgaben und Öffentlichkeitsarbeit auf Sie zu. Wie gehen Sie damit um? AR: Die administrativen Aufgaben sind für den Prozess- und Strukturablauf einer Einrichtung natürlich von größter Wichtigkeit, Die neue Pflegedienstleiterin heißt Manuela Tesch. Sie hat seit dem Jahr 2000 verschiedene Stationen im Haus Birkholz durchlaufen. Begonnen hat sie als Pflegefachkraft im anstrengenden Dauernachtdienst. Das Tageslicht erblickte sie dann im Mai 2001 als stellvertretende Wohnbereichsleiterin. Seither hat sie sich kontinuierlich weitergebildet. Es folgte u. a. eine Fortbildung im Bereich Qualitätssicherung. 2004 entschied sie sich, eine berufsbegleitende Ausbildung zur Pflegedienstleitung zu machen. Nach der Übernahme der Einrichtung „Prinzregentenstraße“ im letzten Jahr war sie dort bis zum Umzug der Bewohner in die Gervinusstraße als verantwortliche Pflegedienstleiterin tätig. Besonders hervorgetan hat sich Manuela Tesch als Referentin in- 8 HeimKurier | Juni – 2011 terner Fortbildung im Haus Birkholz. Themenschwerpunktewaren dabei Qualitätsmanagement, Bezugspflege und Expertenstandard. Die Heimkurier-Redaktion fragte nach: Welche Visionen haben Sie nun als Pflegedienstleiterin eines solch großen Hauses? Manuela Tesch: Ich wünsche mir, dass wir die Philosophie des Hau- aber sie sollten nicht so sehr in den Vordergrund rücken. Ich möchte den Kontakt zum Bewohner und zu den Mitarbeitern nicht verlieren. Red: Wie wollen Sie das bewerkstelligen? Sie haben ein neues großes Haus mit 136 Plätzen zu leiten. AR: Ich versuche meinen Tag auf den Wohnbereichen zu beginnen und mit Bewohnern und Mitarbeitern zu frühstücken, um mich dann motiviert den anderen Aufgaben mit dem gleichen Elan zuzuwenden wie jedem einzelnen Bewohner. Red: Als Heimleiterin muss man auch mal Zähne zeigen. Ich erlebe sie im Umgang mit Bewohnern aber auch mit den Mitarbeitern als einen äußerst liebevollen Menschen. Geht das zusammen? AR: Wenn es sein muss, kann ich auch mal gegen den Strom schwimmen, um an die Quelle zu kommen. Für das Wohl der Bewohner und Mitarbeiter kann ich kämpfen. ses auch leben und das jeden einzelnen Tag. Das also die wunderbaren Leitlinien nicht nur an den Wänden hängen. Eines unserer Ziele ist es, das sich jeder Mitarbeiter als Wegbegleiter unserer Bewohner sieht. Red: Die Latte liegt nach der aktuellen MDK-Qualitätsprüfung ziemlich hoch. Was kann man da noch erreichen? MT: Wir haben Bereiche, da können wir noch besser werden. Wir sehen die MDK-Prüfung als Ansporn. Auch da, wo wir noch Defizite aufweisen, wollen wir bei der nächsten Prüfung besser abschneiden. Das ist jedenfalls mein persönlicher Anspruch. Nachrichten aus Eisenach Leckeres Essen ist was wirklich Schönes. So ziemlich jeder genießt ein wunderbar zubereitetes Mahl. Und wenn das Auge dann auch noch den Verlockungen auf dem Teller nicht widerstehen kann, na was kann es Besseres geben? Die REWE-Foodservice GmbH veranstaltete nun schon zum 23. Mal den mit Spannung erwarteten REWE-Deutschland-Pokal. Das ist der jährliche Wettbewerb für Jungköche. Thema des diesjährigen Finales mit Fisch war „Variationen von heimischen Süßwasserfisch“. Unter den 19 Finalisten war auch Franziska Kähler vertreten, Auszubildende bei der St. Annen Catering GmbH, Eisenach. Sie hatte bereits bei den Regionalausscheidungen für Thüringen, Sachsen Die Eisenacher pflegen seit 1897 eine Tradition, die sich bis heute erhalten hat: den Sommergewinn. Es ist das größte Frühlingsfest in Deutschland, das von der sog. Sommergewinnzunft e.V. ausgerichtet wird. Höhepunkt des einwöchigen Volksfestes ist der Festzug durch die Stadt mit anschließender Verbrennung der Strohpuppe auf dem Marktplatz. Die Strohpuppe symbolisiert den Winter und wie jedes Jahr verliert er das Streitgespräch mit Frau Sunna. Eine von den Einwohnern der Eisenacher Georgenvorstadt mit viel Liebe für’s Detail fortgeführte Tradition ist das bunte und prachtvolle Schmücken der Häuserfassaden. Wir Mitarbeiter und Bewohner von St. Annen lassen uns da nicht lange bitten. Mit den Ausgezeichneter Nachwuchs Nachrichten aus der St. Annen Catering GmbH Talent-Schmiede und Sachsen-Anhalt den ersten Platz belegt! In zwei Wettbewerbstagen konnte sie ihr Können im Kurhaus Wiesbaden unter Beweis stellen. Traditionell werden in diesem Finalwettbewerb Schauplatten gefordert, ein Bereich, „der im Rahmenplan der Koch- und Meisterausbildung nicht mehr gefordert wird“, so Thea Nothnagel, Wanderjurorin bei den regionalen Vorentscheidungen. Im Wettbewerb sind besonders Kreativität und Ästhetik gefragt. Die Jury war an beiden Tagen begeistert von den „hervorragenden Leistungen“ der Finalisten. Die Entscheidung fiel entsprechend knapp aus. Franziska Kähler belegte einen hervorragenden 4. Platz. Das war eine grandiose Leistung. Und das Foto spricht mehr als Worte es sagen können. Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen! Wir alle gratulieren Franziska ganz herzlich! Sommergewinn typischen Symbolen von Hahn, Ei und Brezel wird das Haus in ein buntes Gewand gekleidet. Der Festtag selber wird in unserem Heim mit einem Frühschoppen im Garten begonnen. Da unsere Einrichtung St. Annen direkt an der Feststraße liegt, sind unsere Bewohner eigentlich immer mittendrin und haben alles bestens im Blick. Das Ständchen des Posaunenchores und die Plaudereien mit der Zunftchefin erlebten die Bewohner hautnah. Das warme, sonnige Wetter zum Frühlingsfest lud alle Bewohner dann zu einem ersten Mittagessen in unseren wunderbaren Garten ein. Danach gönnten sich alle eine Mittagspause, aber nur eine kurze. Denn wir stehen mit unseren Bewohnern immer gerne in der ersten Reihe beim Vorbeimarsch der festlich geschmückten Umzugswagen. Und dann wartete ein weiteres Ereignis auf uns: die Eröffnung der Grillsaison in unserem Garten. Unser Küchenchef hatte sich wieder einmal einiges einfallen lassen, um unsere Bewohner zu verwöhnen und dem ereignisreichen Tag einen würdigen Abschluss zu bereiten. 7 Renate Voss Juni – 2011 | HeimKurier 9 10 HeimKurier | Juni – 2011 im „Haus St. Annen“ (Eisenach) bei Diana Pohl E-Mail [email protected] Telefon 03691 | 716 – 2066 All das wird genau erklärt. Und dann folgt meist noch eine Führung durch das Haus. Wenn es von Angehörigen gewünscht wird, erledigt die Sozialarbeiterin von der polizeilichen Ummeldung über den formlosen Sozialhilfeantrag bis hin zur Klärung der Kostenübernahme durch die Kassen alle Formalitäten. 14:30 Uhr große Kaffeetafel im Garten und im Zelt mit Musik 15:00 Uhr Zirkusvorstellung mit Clownauftritt, Trödelmarkt und vielen weiteren Ständen im Garten 16:15 Uhr Auftritt unseres beliebten Eisenacher Eisenbahnerchores starke Feuchtigkeit Schiffsetage kurz für: Eduard Flut schützen Lebensbund Neuverfilmung altröm. Liebesgott leicht regnen Leid Kletterzweig ital.: eins engl. Frauenname Ausstellung Fragewort (4. Fall) Wasservogel eine Gesellschaftsform Absonderung der Leber Giftstoff engl.: Schluss Konkurs Fluss durch Bern lat.: Grußwort Schnellzug (Abk.) Totenschrein Gewürzpflanze afrik. Volksstamm chem. Z. Lithium gewagte Unternehmung Abk.: circa diesig Rinderwahn Zeugnisnote engl. Adelstitel Abk.: griechisch ungefähr Absage engl.: rot Aufseher bekunden Abk.: Vorname Tätigkeitswort Fragewort Strom in Afrika Bodenart Lösung 17:00 Uhr Beginn des Grillens und Abendessen Alle Bewohner, Angehörigen, Betreuer und Gäste des Mitarbeiterteam St. Annen und der St. Annen Catering GmbH sind ganz herzlich eingeladen. B E-Mail [email protected] Telefon 030 | 38 39 58 – 008 7formloser Sozialhilfeantrag, 7gesetzlich festgelegter Barbetrag, 7Rentenüberleitung, 7Taschengeldkonto, 7Schonvermögen, 7vorläufiger Eigenbetrag. 14:00 Uhr Eröffnung der Festveranstaltung durch Martin-Michael Birkholz den Ackerboden lockern für alle Zeit A im „Haus Birkholz“ (Berlin) bei Petra Engling 12:00 Uhr gemeinsames Mittagessen im Großen Garten ausgedehnt Z Doch das ist genau die kritische Stelle, an der sich die Fachkompetenz der Sozialarbeiter auszahlt. Mehr Informationen erhalten Sie Im weiteren Gesprächsverlauf fallen Begriffe wie: Aus dem Festprogramm 10:00 Uhr Besuch unseres Patenkindergartens „Spielkiste“ mit einem kleinen Programm für unsere Bewohner. Für die Kleinen wird im Anschluss mit einem Spielprogramm und einer Zirkus und Tiershow gesorgt ärmellose Jacke O Wenn es dann um die Finanzierung geht, werden die Pflegesätze des Hauses erläutert. Die Pflegesätze sind die Ergebnisse der Pflegesatzvereinbarung zwischen Kosten- und Heimträgern. Im Gespräch wird genau aufgezeigt, woraus sich die Pflegesätze zusammensetzen. Der zu zahlende Selbstanteil bereitet den Angehörigen das meiste Kopfzerbrechen, denn meistens übersteigt der Selbstanteil die Rente des alten Menschen. „Wie soll das gehen? Das können wir uns nicht leisten.“ ist die erste Reaktion darauf. Als Soziologin, Psychologin und erfahrene Ergotherapeutin hat sie den Blick für die Probleme der Menschen. Den Aufbau des Sozialdienstes von St. Annen hat sie ab 2007 eigenverantwortlich und mit sehr viel Spaß an der Sache vorangetrieben. Dabei konnte sie den Dienst ganz individuell an den Bedürfnissen der Bewohner und Angehörigen ausrichten. Vor 20 Jahre übernahm Martin-Michael Birkholz das Haus „St. Annen“ und seither ist viel passiert. Die erfolgreiche Arbeit aller Beteiligten wollen wir am Freitag, dem 1. Juli mit einem großen Fest begehen. Sieb N I E S E L N I S C A U E R G E N T E R W I E A N D 7das Pflegekonzept des Hauses 7ärztliche Versorgung der Bewohner 7Kooperationsverträge der Einrichtung mit Ärzten 7das Verpflegungskonzept Diana Pohl Haus St. Annen · 1. Juli 2011 Festveranstaltung „20 Jahre St. Annen“ Strandkleidung W E I T Die Sozialarbeiterin klärt in einem ersten Gespräch auf über: Als gelernte Erzieherin im Behindertenbereich und während des Aufbaus eines Mobilitätshilfedienst für Senioren und Behinderte hat sie viele Erfahrungen im Umgang mit Behörden und Ämtern sammeln können. Sie weiß, welchen Ton man im Gespräch mit den verantwortlichen Mitarbeitern anzuschlagen hat – vor allem, wenn es mal schnell gehen muss! Haus Felseneck · 24. Juni 2011 Sommerfest ab 14:00 Uhr auf der großen Terrasse Alleinunterhalter Herr Wieditz und die Ergotherapeutinnen des Hauses haben ein buntes Programm mit vielen Überraschungen zusammengestellt wellig B A D E H O S S E C H G A A U L L B E S E Z W V E N I Ein unverbindlicher Besuch bei der Sozialarbeiterin kann da schon helfen und für mehr Klarheit im Paragrafen- und Antrags dschungel sorgen. Petra Engling Eisenach EDVNetzknoten (Mz.) H U N E B E U N Neben der Frage, ob der Schritt in ein Pflegeheim der richtige ist, sind es vor allem Fragen um eine mögliche Finanzierung, die die meisten Menschen ängstigen. Beratungsgespräch zur Heimaufnahme Kopftraining · Schwedenrätsel E I G G D E E N C K E L W E E N N D Als Angehöriger weiß man relativ wenig über Pflegeheime und die Einzugsformalien. Veranstaltungstipps W S E E S S I T H U E E R A E M E M O A R K R E U A I V N T E R E U G A E R R B L S Tipps für Angehörige Juni – 2011 | HeimKurier 11 Die Unternehmensgruppe Birkholz Unternehmensgruppe Birkholz Inhaber: Martin-Michael Birkholz Georgenstraße 64 | 99817 Eisenach Telefon 03691 | 716 – 0 Fax 03691 | 716 – 220 E-Mail [email protected] Internet www.birkholz-net.de Seniorenpflege „Haus Birkholz“ Gervinusstraße 40 | 10629 Berlin Telefon 030 | 38 39 58 – 011 Verwaltung: Seniorenpflege „Haus Birkholz“ Dahlmannstraße 31 | 10629 Berlin Telefon 030 | 38 39 58 – 0 Fax 030 | 38 39 58 –13 E-Mail [email protected] Pflegenetzwerk St. Annen GmbH „Haus St. Annen“ Georgenstraße 64 | 99817 Eisenach (Thüringen) Telefon 03691 | 716 – 0 Fax 03691 | 716 – 220