PLUSMINUS - Karin Binder
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PLUSMINUS - Karin Binder
Impressum: kurz&bündig ViSdP/Herausgeberin: Karin Binder Auflage: 500 + Aktionsnachdrucke Erscheinungsweise: quartalsweise Gratis! Auch im Abo erhältlich! Ausgabe 01/2010 kurz&bündig Abgeordneten-Info für Karlsruhe und die Region Baden Hartz-IV gehört auf den Müllhaufen der Geschichte! Karin Binder Bundestagsabgeordnete für Karlsruhe und die Region Karin Binder ist die Verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Vor der Wahl 2005 war sie Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Region Mittelbaden. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen die Lebens- und Arbeitsbedingungen insbesondere der Menschen mit kleinen Einkommen. Eine sozialere Gesellschaft und mehr soziale Gerechtigkeit setzen die Umverteilung des Reichtums voraus. Bunter Protest der Erwerbslosenbewegung vor Sitz des Bundesverfassungsgerichts Endlich hat das Bundesverfassungsgericht die Bundesregierung in die Schranken gewiesen. Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung jahrelang untätig geblieben ist, jegliche Kritik an den Hartz IV Regelsätzen vom Tisch gewischt hat und es einen höchstrichterlichen Beschluss gebraucht hat, um festzustellen, dass Hartz IV nichts anderes ist, als Armut per Gesetz. gemacht. Die Hartz-Gesetze verletzen das Sozialstaatsprinzip und verstoßen so gegen das Grundgesetz. Das ist die Quint-Essenz des Richterspruchs. Das Urteil bestätigt unsere Politik. Meine Fraktion hat sich bislang als einzige für einen würdigeren Umgang mit den Benachteiligten unserer Gesellschaft eingesetzt. Die jetzt beanstandeten Punkte haben wir bereits mehrfach im Bundestag thematisiert. Das Urteil ist ein Erfolg für die, die sich seit Jahren gegen die unsozialen Regelungen von Hartz-IV wehren. Viele Erwerbslosengruppen und Organisationen haben diesen Erfolg erarbeitet, durch Aufklärung und Mobilisierung der Betroffenen - auch hier in Karlsruhe. Wir fordern in einem ersten Schritt eine individuelle, bedarfsdeckende und repressionsfreie Mindestsicherung von 500 Euro. Zusätzlich braucht es den gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro und eine Arbeitsmarktpolitik die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung schafft statt diese zu vernichten. Die Kinderregelsätze und Hartz-IV im Allgemeinen wurden "pi-mal -Daumen" PLUSMINUS +PLUS d e m P rü fH a rt z -I V a u f desverfa sun stand: Das B lt wesentliä sungsgericht h esetzes für G che Teile des rundgesetz G m e d nicht mit muss weiter t tz vereinbar. Je h t w e rd e n . D ru c k g e m a c anz weg! g Hartz-IV muss -MINUS Obwohl über 25.000 KarlsruherInnen ein Bürgerbefragung über die U-Strab wollen, wehrt sich die Stadt gegen dieses Votum. Ich sage: Mehr Demokratie wagen! www.karin-binder.de Hartz-IV: Bewegung bringt Bewegung! Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Hartz-IV-Regelsätzen könnte als ein Paukenschlag in die Geschichte deutscher Sozialpolitik eingehen. Nach fünf unsäglichen Jahren hat das höchste deutsche Gericht den Kern der Hartz-IV-Gesetzgebung, die Berechnung der Regelsätze, als nicht Verfassungskonform, bezeichnet. Hartz-IV und insbesondere die Kinderregelsätze widersprechen dem Sozialstaatsprinzip und sind mit der Würde den Einzelnen nicht vereinbar! Kinder sind nicht kleine Erwachsene, sondern Menschen mit eigenen sozio-kulturellen Bedürfnissen. Dazu gehört neben der Tatsache, dass sie ständig aus ihrer Kleidung rauswachen, vor allem der Zugang zu Büchern und Kultur, Freizeitangeboten und Sportvereinen. Vor dem Karlsruher Verfassungsgericht versammelten sich zur Urteilsverkündung zahlreiche Erwerbslosengruppen, MontagsdemonstrantInnen aus München, Mannheim und Speyer und Mitglieder der Partei DIE LINKE, sowie die Bundestagsabgeordneten Katja Kipping, Klaus Ernst und Diana Golze. Die Stimmung war gut, und wurde noch besser nachdem die Richter, im warmen Sitzungssaal die Kritik der Demonstranten draußen im Kalten weitgehendst bestätigten. Auch wenn das Urteil keine schnellen Änderungen bringt, und erst zum Ende des Jahres mit einer Reform zu rechnen ist, ist jetzt schon klar, dass das Urteil vor allem auch ein Erfolg für die sozialen Bewegungen und Erwerbslosengruppen ist. Sie prangern seit Jahren und zu Recht die Mängel bei Hartz-IV an, so die Karlsruher Abgeordnete Karin Binder. Ihre Kritik und ihre Argumente wurden jetzt richterlich bestätigt, während die Faktenlage, soziale Not und Armut, die Regierungen seit Jahren kalt ließen. Das gibt der Bewegung Kraft, um die jetzt ausgelöste Debatte in konkrete Verbesserungen umzumünzen. Transparent der Stuttgarter Montagsdemo vor dem Verfassungsgericht Den Vorwurf der Ignoranz und der sozialen Kälte müssen sich die Regierenden in Berlin also machen lassen. Noch bis zuletzt tingelten sie durch Talk-Shows mit Statements, wie Hartz-IV sei noch zu hoch, mehr Sanktionen und Strafe seien notwendig, von Hartz-IV könne man ohne weiteres leben, bis hin zu den Hartz-IV-Kochtipps des ehemaligen Berliner SPD-Senators Sarazin. Katja Kipping, Abgeordnete der der LINKEN, wirft den Regierungskoalition der letzten Jahre vor, dass sie immer wieder behauptet haben, die Regelleistungen seien ausreichend hoch. Sie bezeichnete den Tag der Urteilverkündung als einen Festtag für soziale Teilhabe. „Das Bundesverfassungsgericht hat die politischen Forderungen der LINKEN und den sozialen Bewegungen verfassungsrechtlich untermauert. Hartz-IV ist eben nicht nur Armut und Ausgrenzung per Gesetz, sondern auch als Gesetz grottenschlecht zusammengeschustert worden“, so die sozialpolitische Sprecherin der LINKEN. Wie geht es nun weiter: Das Bundesverfassungsgericht verpflichtete den Gesetzgeber bis Anfang 2011 zur Bemessung des Regelsatzes am tatsächlichen Bedarf und auf Basis einer schlüssige und nachvollziehbare Berechnung vorzulegen. Ausdrücklich wurde die Gewährleistung eines menschen- würdigen Existenzminimums, welches ein Mindestmaß an Teilhabe am sozialen, politischen und kulturellen Leben einschließt, als Grundrecht bezeichnet. Sanktionen bzw. Leistungskürzungen schließen sich daher eigentlich aus. Die Vorschläge der LINKEN, in Übereinstimmung mit den sozialen Bewegungen und Erwerbsloseninitiativen, müssen dabei in die Debatte eingebracht werden. Sie sehen sowohl die Erhöhung der Regelsätze für Erwachsene auf 500 Euro vor, als auch die sofortige Abschaffung der Sanktionsparagrafen bei Hartz IV und die Abschaffung der Konstruktion der Bedarfsgemeinschaften bei den Grundsicherungen. Die nächsten Tage und Monate werden also spannend bleiben. Wichtig wird sein, die Debatte seitens sozialen Bewegungen aktiv mitzugestalten, sich einzubringen um weitere Erfolge zu erringen, an dessen Ende die vollkommenen Abschaffung der HartzIV-Gesetzgebung stehen muss. Auch wird man nicht daran vorbeikommen, die vorhandene Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen, Arbeit grundsätzlich sozialversichert zu machen, das allgemeine Lohnnievau zu erhöhen und Mindestlöhne einzuführen. Denn in Deutschland sind nicht nur die Hartz-IV-Gesetze unsozial sondern auch die aktuelle Arbeitsmarktpolitik. Gregor Mohlberg Für die Kinder stellten die Richter einen völligen Ermittlungsausfall des kindgerechten Bedarfs fest, ohne dessen Deckung ein Ausschluss von Lebenschancen drohe. Das heißt, die Regierungsparteien haben diesen Ausschluss billigend in Kauf genommen. Außerdem wurde festgestellt, dass bei Hartz- IV keine Öffnung für Härtefälle erfolgt sei. Unterm Strich haben die Richter, der Hartz-IV-Gesetzgebung gröbste sozialpolitische Mängel bescheinigt. Spannung am Radio kurz vor der Urteilsverkündung e Öffentlicher Dienst: Angemessenlze it- Entlohnung, Verlängerung der Alterstei regelung, und Übernahme der Auszubildenden! ver.di hat gute Gründe, mit einem Forderungsvolumen von fünf Prozent in die Tarifrunde 2010 zu gehen. Wir brauchen dringend höhere Löhne. Eine nachhaltige Stärkung der Kaufkraft ist wichtig, um den Folgen der Wirtschaftskrise begegnen zu können", so Karin Binder, Sprecherin der Landesgruppe der Südwest-LINKEN im Bundestag. "Die öffentliche Hand, die Kommunen, die Länder brauchen dazu die Unterstützung der Bundespolitik. Die Spirale nach unten über faktische Lohnsenkungen, über Kaufkraftverluste bis hin zur Verschuldung vieler Familien führt dauerhaft zu wirtschaftlicher Stagnation und muss deshalb endlich durchbrochen werden. Auch die ver.di-Forderung nach Übernahme aller Azubis ist wichtig. Sie würde endlich mehr Sicherheit für die Lebens- und Familienplanung junger Menschen schaffen. Auch deshalb unterstützen wir die Gewerkschaft in der Tarifrunde 2010 solidarisch." "Die Behauptungen der SchwarzGelben-Regierung, diese Tariferhöhungen wären nicht zu finanzieren, sind typisch für eine ausbeuterische, neoliberale Politik. Es ist einzig und allein eine Frage der Prioritätensetzung in den Bundes-, Landes- und Kommunalhaushalten. Welche Ausgaben und Projekte die Öffentliche Hand wann tätigt, für welchen Zweck sie Kredite aufnimmt und wer dafür steuerlich zur Kasse gebeten wird, das sind die Fragen, die den Regierenden zu stellen sind. Es ist kein Geheimnis, dass wir als LINKE dazu andere Vorstellungen Ein guter öffentlicher Dienst ist unverzichtbar Aus der Erklärung des Parteivorstandes vom 23. Januar 2010 zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst: DIE LINKE unterstützt die Forderungen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Bund und in den Kommunen und ihrer Gewerkschaften in der aktuellen Tarifrunde. Angemessene Entlohnung, die Verlängerung der Altersteilzeitregelung, die Übernahme von Auszubildenden und bessere Arbeitsbedingungen sind legitime Forderungen der Beschäftigten. Sie sind Voraussetzung für qualitativ hochwertige öffentliche Dienstleistungen und damit auch im Interesse der Bürgerinnen und Bürger. Wer auf dem Rücken der Beschäftigten spart, spart an der Versorgung der Bevölkerung. Der öffentliche Dienst ist unverzichtbar für eine soziale und solidarische Gesellschaft. Als LINKE fordern wir eine angemessene Finanzierung der Kommunen. Seit Jahren werden die Städte und Gemeinden finanziell ausgeblutet. Ein weiterer Schlag wurde ihnen mit dem unsozialen Wachstumsbeschleunigungsgesetz der Bundesregierung verabreicht, mit dem die Besserverdienenden beschenkt und die öffentlichen Haushalte geplündert wurden. Der Kurs der Bundesregierung ist klar: Sie übt massiven finanziellen Druck auf die Kommunen aus, ihren Kurs des Sozialabbaus umzusetzen. Dazu gehören auch Lohnzurückhaltung und Personalabbau im öffentlichen Dienst. Deshalb fordert DIE LINKE Steuergerechtigkeit und eine Finan- haben als CDU und FDP. Die höhere Besteuerung von Vermögen, Gewinnen und auch Erbschaften - wenigstens auf dem Niveau anderer EULänder - wäre ein erster Schritt zur besseren Finanzierung staatlicher Ausgaben. Steuergeschenke an Konzerne und die Reichen im Land müssen endlich aufhören. Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge muss die Beschäftigung sozialversicherungspflichtiger, tarifgebundener Arbeitskräfte zur Verpflichtung werden. Das wäre eine aktive Lohnpolitik und die einzig richtige Sozial-, Wirtschafts- und Konjunkturpolitik." zierung der Kommunen, die die kommunale Selbstverwaltung sicherstellt und den Städten und Gemeinden Spielräume für eigene Schwerpunktsetzungen lässt. DIE LINKE betont, dass Lohnzurückhaltung im öffentlichen Dienst in der Wirtschaftskrise auch konjunkturpolitisch kontraproduktiv wäre. Volkswirtschaftlich sinnvoll ist eine Stärkung der Massenkaufkraft. Steuergeschenke an Besserverdienende, wie sie das Wachstumsbeschleunigungsgesetz der Bundesregierung beinhaltet, sind dagegen nutzlos und in höchstem Maße unsozial. Höhere Entgelte im öffentlichen Dienst würden den Menschen zu Gute kommen, die das Geld dringend brauchen, es sofort ausgeben und damit das Wirtschaftswachstum anregen. www.die-linke.de Verlogen, verschoben und betrogen Die 100-Tage-Bilanz der Regierung Merkel/Westerwelle Positionspapier der Linksfraktion Schlechter geht es kaum. Ob Wirtschaftskrise und Arbeitsplätze, ob Bankenpleiten oder Spekulation, ob Spaltung in Arm und Reich, Bildung, Klimawandel oder Afghanistan – zu keinem der großen Themen bieten Union und FDP ein sinnvolles Konzept. Im Gegenteil: Es geht weiter auf der schiefen Bahn von Steuergeschenken und Sozialabbau. Die Begünstigten sind reiche Erben, Unternehmen, Banken und – dank kräftiger Spenden an FDP und CSU – die Hotelbranche. Im Gegenzug wächst der Druck auf Beschäftigte und Arbeitslose, Versicherte sollen Zuzahlungen leisten. Auch die deutsche Außenpolitik bleibt auf ihrem falschen Kurs. Nach dem Rücktritt des unfähigen Ministers Jung und nach dem Eingeständnis, dass in Afghanistan "kriegsähnliche Zustände" herrschen, wäre ein schneller Abzug der Bundeswehr die richtige Konsequenz. Tatsächlich aber ist eine weitere Truppenaufstockung geplant. also noch mehr Krieg. Unverschämte Steuergeschenke – harte Einschnitte Verlogen sind Merkel und Westerwelle, weil sie mit niedrigeren Steuern locken und den Rest verhüllen. Bloß nicht jetzt die Maske fallen lassen, heißt die Devise. Denn im Mai 2010 kommt die Landtagswahl im größten Bundesland, in Nordrhein-Westfalen. Bis dahin soll der schwarzgelbe Kurs verborgen bleiben. Deshalb ist Aufklärung das Gebot der Stunde. Wer soll für die auf Pump finanzierten Steuergeschenke zahlen? Wer soll für die Bankenrettung bluten? Wer soll die Krisenkosten tragen? Union und FDP verweigern die Antwort - Entscheidung verschoben auf den Sommer, heißt es immer wieder. Trotzdem wird allmählich deutlich, dass die Regierungsparteien eine groß angelegte Attacke auf den Sozialstaat planen. Ursula von der Leyen, die sich gern zur Mutter der Nation aufschwingt, hat schon eines der widerwärtigen Stichworte genannt: Faulheit. Faule Arbeitslose hätten, so sagt sie, härtere Sanktionen verdient. Verlogenheit prägt auch die Familienpolitik von Schwarz-Gelb. Angeblich geht es darum, allen Kindern eine faire Chance zu bieten. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Beispiel Kindergeld: Die schwarzgelbe Formel lautet: 40 – 20 – Null. Die Reichen bekommen nun fast 40 Euro mehr für jedes Kind. So hoch ist der Steuervorteil, der aus dem neuen Kinderfreibetrag folgt. Für Normalverdiener bringt der veränderte Freibetrag nichts. Als Ausgleich erhalten sie 20 Euro mehr Kindergeld. Wer dagegen arbeitslos ist und Hartz IV bezieht, geht völlig leer aus. Keinen Cent mehr erhalten ausgerechnet die Mütter und Väter, die am Existenzminimum leben. Wer hat, dem wird gegeben. Das gilt auch für den Rest des Pakets mit dem irreführenden Titel Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Unternehmer, Hotelbetreiber und Erben großer Vermögen zahlen künftig rund acht Milliarden Euro weniger Steuern. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch volkswirtschaftlicher Unsinn, und hat mit einem Anschub für Wachstum nichts zu tun. Seit 1990 ist der Spitzensteuersatz von 56 auf 42 Prozent permanent gesenkt worden. Der Effekt für das Wirtschaftswachstum war gleich null. Noch stärker sind die Unternehmenssteuern gefallen. Auch das hat nichts gebracht. Im Gegenteil: In Deutschland gab es seit dem Jahr 2000 die kräftigsten Steuersenkungen und gleichzeitig das schwächste Wirtschaftswachstum. Selbst konservative Ökonomen bescheinigen Merkel und Westerwelle, dass sie den Kontakt zur Wirklichkeit verloren haben. Mehrheitlich ist auch die Bevölkerung gegen Steuersenkungen in dieser Zeit. Das verwundert nicht, weil die Folgen des jetzigen und des zusätzlich bereits geplanten Steuerwahnsinns abzusehen sind: schlechtere soziale Leistungen, weniger Geld für die Kommunen, geschlossene Schwimmbäder, höhere Wasser- oder Müllgebühren, weniger Kultur und mehr Armut. Interessen kleiner, aber mächtiger Lobbygruppen spielen künftig eine noch größere Rolle. Das zeigen zwei Personalentscheidungen. Umweltminister Röttgen setzt mit Gerald Hennenhöfer einen ausgewiesenen Atom-Lobbyisten auf die Schlüsselposition des Abteilungsleiters Reaktorsicherheit. Gesundheitsminister Rösler feuert den obersten Arzneimittelprüfer Peter Sawicki, weil dessen kritische Analysen der Pharmaindustrie nicht genehm sind. Als Ausgleich besetzt Rösler wichtige Posten im Ministerium mit Vertretern der Privatwirtschaft. Wegen der anstehenden NRWLandtagswahl enthält der Koalitionsvertrag von Merkel und Westerwelle an vielen Stellen bewusst schwammige Formulierungen. Auch für Menschen mit Behinderungen tut die Bundesregierung viel zu wenig. Die UN-Konvention zu Gunsten behinderter Menschen hat sie immer noch nicht in Angriff genommen. Dennoch ist die Richtung erkennbar, in die es ab Sommer 2010 gehen soll. Vor allem in der Sozialpolitik ist mit gravierenden Einschnitten zu rechnen. Kopfpauschale und Pflegerisiko Auch nach 100 Tagen ist die Regierung in der Gesundheitspolitik weiter zerstritten. Der Gesundheitsminister fordert die im Koalitionsvertrag vereinbarte Kopfpauschale. Die Sekretärin müsste dann genauso viel zahlen wie der Vorstandsboss. Ein Sozialausgleich soll zwar die schlimmsten finanziellen Belastungen abfedern. Aber Menschen mit geringem Einkommen werden dann zu Bittstellern. gänge in den Ruhestand soll es nicht mehr geben. Bei den Renten gibt es bis 2016 nur Nullrunden und minimale Anpassungen. Dadurch sinken die realen Nettorenten. Die Regierung nennt das gerecht. Keine Lösung für die Bildungsmisere Die Kopfpauschale ist nichts anderes als Hartz IV im Gesundheitswesen. So wird die Gesundheit von Menschen zum Spielballdes Finanzministers. Entlastet werden allein die Besserverdienenden und die Unternehmer. Bereits jetzt erwartet uns eine Welle von Zusatzbeiträgen. Genauso düster sieht es in der Pflege aus. Auf lange Sicht soll jeder für sein eigenes Pflegerisiko vorsorgen. Die Koalition will dafür schon jetzt den Ausstieg aus dem Solidarsystem einleiten. Doch den Pflegenotstand beseitigen Union und FDP nicht. Die Pflegeversicherung bleibt weiter chronisch unterfinanziert. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen bekommen immer weniger Leistungen. Vorfahrt für schlechte Jobs In Deutschland sind aktuell 4,8 Millionen Menschen arbeitslos, wenn man diejenigen berücksichtigt, die durch Tricks aus der Statistik manipuliert worden sind. Grund genug also mit öffentlichen Investitionen tariflich bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen. Aber das Gegenteil geschieht. Die Regierung setzt auf befristete Beschäftigung und Minijobs. Mehr Hinzuverdienst bei Hartz IV sowie schärfere Sanktionen für Erwerbslose erfreuen vor allem die Unternehmen. Denn sie können die Löhne weiter drücken – auf Staatskosten! Auf skandalöse Entwicklungen der Leiharbeit (Beispiel Schlecker) reagiert die Bundesregierung nur mit Prüfaufträgen statt endlich aktiv zu werden und Lohndumping zu verhindern. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist das Gebot der Stunde. Unterschreitung der Tariflöhne bis zu 30 Prozent Deutschland braucht endlich einen auskömmlichen gesetzlichen Mindestlohn. Die neue Regierung will davon nichts wissen und plant das Gegenteil. Sie schwächt das Tariflohnsystem noch mehr als bisher schon. Künftig soll es ausdrücklich erlaubt sein, vereinbarte Tariflöhne um 30 Prozent zu unterschreiten. Die von Schröder eingeleitete, von Merkel und Steinmeier fortgesetzte Lohndumpingpolitik wird auf die Spitze getrieben. Noch mehr Armut und Altersarmut Die Bundesregierung findet die Hartz-IV-Regelsätze angemessen und sachgerecht. Das Bundessozialgericht sieht das völlig anders. In Kürze wird das Bundesverfassungsgericht eine Entscheidung treffen. Künftig soll ein Pauschalbetrag für Unterkunfts- und Energiekosten gezahlt werden. Das bedeutet: Liegen die tatsächlichen Kosten über der Pauschale, bleibt den Menschen noch weniger zum Leben. Dagegen ist die Anhebung des sogenannten Schonvermögens auf 750 Euro pro Lebensjahr nur für eine winzig kleine Gruppe vorteilhaft. Denn die meisten Hartz-IVBezieher bleiben mit ihrer privaten Altersvorsorge oder ihrem Immobilienbesitz weit unterhalb dieses Schonvermögens. Die neue Bundesregierung hält auch an der Rente erst ab 67 Jahren fest. Mangels Arbeitsplätzen für Ältere ist die Rente erst ab 67 eine kräftige Rentenkürzung. Flexible Über- Die Kleinstaaterei im Bildungswesen wird fortgesetzt. Das Bildungssystem bleibt unterfinanziert. In der Studienfinanzierung leiten Union und FDP den Anfang vom Ende des BAföG ein. Staatlich gefördertes privates Bildungssparen tritt ebenso wie das Stipendienprogramm für Eliten in Konkurrenz zum BAföG. Und zum Mangel an Ausbildungsplätzen wird nichts gesagt – Leerstelle im Koalitionsvertrag. Noch weniger Steuern für Reiche Die sogenannte Steuerstrukturreform, über die sich Union und FDP im Verlaufe des Jahres verständigen wollen, entlastet erneut vor allem die Reichen. Sie profitieren am meisten, wenn der Steuertarif in der höchsten Stufe nur noch 35 Prozent beträgt - statt bisher 42. DIE LINKE fordert von Union und FDP, dass sie jetzt Farbe bekennen. Unsere Position bleibt glasklar und, wir lavieren nicht herum wie SPD und Grüne. Unser Land braucht einen grundlegenden Kurswechsel und einen Schub sozialer Gerechtigkeit. Abo Kostenlos im Clara. das Magazin der Fraktion. Aktuelles, Interviews, Hintergründe Jeden Monat neu! Die aktuelle Ausgabe der Clara kann man natürlich auch in unseren Büros bekommen. Schauen Sie doch einfach mal bei uns vorbei. NEUES VON WWW.GEGEN-HARTZ.DE Hartz IV: Fahrtkosten auch unter 6 Euro erstatten lassen.. Es ist scheinbar nach wie vor zu wenig bekannt: Wenn ALG-II-Empfänger zu Meldeterminen vorgeladen werden, kann die Behörde die notwendigen Fahrtkosten erstatten. Dabei gibt es keine Bagatellgrenze, also auch Fahrtkosten unter 6 Euro sollen erstattet werden. Das jedenfalls hatte das Bundessozialgericht (BSG) entschieden. Danach sollen die Ämter berücksichtigen, dass bei ALG II nur ein Betrag von weniger als 20 Euro im Monat, also weniger als 1 Euro am Tag, für die Teilnahme am Verkehr zur Verfügung steht. "Eine Ablehnung der Kostenübernahme wird danach gegenüber Leistungsempfängern nach dem SGB II regelmäßig nicht in Betracht kommen," entschieden die Bundesrichter. Eine Ausnahme wäre nur bei besonders geringen Kosten vorstellbar. Die können in einem S a m m e l a n t r a g zusammengefasst werden. In dem Urteil ging es um etwa 3,50 Euro je Termin, das war nach Ansicht des Gerichts jedenfalls zu hoch. In den letzten Jahren wurde vermutlich in Millionen von Einzelfällen die Kostenübernahme verweigert. Wer davon betroffen war, kann immer noch einen Antrag auf nachträgliche Erstattung stellen. Und: Bei künftigen Terminen immer gleich den Sachbearbeiter fragen, wie die Kosten zu beantragen sind bzw. ausgeglichen werden. (03.02.2010, Erwerbslosen INI) Weltverbrauchertag 2010 Am 15. März ist Weltverbrauchertag (WCRD). Weltweit erinnern jedes Jahr an diesem Tag Verbraucherorganisationen an grundlegende Verbraucherrechte. Erstmalig gefeiert wurde der Weltverbrauchertag am 15. März 1983. Ursprung ist die Erklärung des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, der am 15. März 1962 in einer Rede vor dem amerikanischen Kongress erstmalig vier grundlegende Rechte der Verbraucher formulierte. Der Weltverbrauchertag soll die "Grundrechte" der Verbraucher auf die Tagesordnung von Politik und Gesellschaft setzen: Das Recht auf Sicherheit und sichere Produkte, das Recht auf umfassende Information, das Recht auf freie Wahl und das Recht, gehört zu werden. Dass es um diese Rechte nicht so gut steht, merken wir als Verbraucher an allen Ecken und Enden. Wer kennt nicht die „betrügerischen“ Werbeanrufe, wer kennt nicht fehlleitende und beschönigende Produktinformationen im Bezug auf Art, Menge und Herkunft und wer kennt nicht die Tatsache, dass man als Verbraucher sich jeden Fitzel Information und Transparenz mühsam und zu hohen Kosten zusammensuchen muss. Hier liegt noch viel im argen. Dabei wurden diese Grundrechte von der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit der Verabschiedung der Guidelines for Consumer Protection 1985 (1999 noch einmal aktualisiert) sogar noch mal erweitert. Hinzugekommen sind das Recht zur Befriedigung der Grundbedürfnisse, das Recht auf Entschädigung, das Recht auf Verbraucherbildung, das Recht auf eine intakte Umwelt und das Recht auf eine politische Interessenvertretung. Diese Grundrechte spielen auch in der Arbeit von Karin Binder als Verbraucherschützerin in ihrer parlamentarischen Arbeit eine große Rolle. Ein bewusst in der Bevölkerung verankerter Weltverbrauchertag kann dieses Engagement nur befördern und Bewusstsein schaffen. Der Tag wird von Verbraucherverbänden weltweit genutzt, kritisch Bilanz zu ziehen und ihre Interessen öffentlich zu machen. Der internationale Dachverband der Verbraucherorganisationen, Consumers International, hat in diesem Jahr den Weltverbrauchertag unter das Thema "Our Money, our rights" gestellt. Mit vielfältigen Aktionen setzen sich Verbraucherorganisationen auf der ganzen Welt für faire Finanzdienstleistungen ein. Ein Anliegen das auch die Bundestagsfraktion der LINKEN unterstützt und im Bundestag auf die Tagesordnung setzt. Links ist wieder in … Ein Buchtipp Christian Rickens, 256 Seiten Verlag: Ullstein Hardcover ISBN-10: 3550087470, ISBN-13: 978-3550087479 Was ist heute links? Und warum erleben linke Positionen jetzt ein überraschendes Comeback? Nicht nur die Wahlerfolge der Partei DIE LINKE zeigen dass Links längst wieder IN ist. Selbst CDU und FDP fordern mehr Gleichheit, mehr Staat, mehr Absicherung und entdecken ihre soziale Seite. In Umfragen bezeichnen sich immer mehr Bundesbürger als links. In der Jugendkultur feiern typische 68er Stilelemente eine glorreiche Rückkehr – Che-Guevara-Shirts, Bärte und Parkas sind wieder in. In seinem Buch liefert Christian Rickens eine erhellende Bestandsaufnahme linker Werte und Ideale. Er entlarvt und plädiert für die Renaissance eines linken Liberalismus. Rickens analysiert die Ursachen des neuen Linksrucks und hinterfragt ihn auch kritisch. Das Buch „Links ist wieder in“ bietet eine Menge Anregungen zum Nachdenken, damit Links! nicht nur ein medial stimuliertes Lebensgefühl bleibt, sondern praktische emanzipatorische Wirkung zeigt. Kooperationsvereinbarung zwischen Kultusministerium und Bundeswehr aufkündigen! Über 100 Personen und Organisationen, darunter auch die Bundestagabgeordneten der Südwet-LINKEN, fordern in einem Brief Kultusminister Rau auf, die am 4. Dezember 2009 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung zwischen Kultusministerium und Bundeswehr aufzukündigen. Der von der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Baden-Württemberg initiierte Brief wird u.a. von vielen Lehrern, Pädagogen, Erziehern, Pfarrern, Gewerkschaftern, Parteigliederungen und Friedensorganisationen aus Baden-Württemberg unterstützt. Die Unterzeichner kritisieren, dass damit Jugendoffizieren der Bundeswehr die Gelegenheit gegeben werden soll, „in Schulen sowie in der Referendarausbildung und der Lehrerfortbildung über sicherheitspolitische Themen zu referieren.“ Jeweils zum Schuljahresende erfolge ein schriftlicher Bericht über die Umsetzung der Vereinbarung. Eine solche Kooperationsvereinbarung sei aus folgenden Gründen grundsätzlich abzulehnen: „Jugendoffiziere vermitteln und legitimieren eine Politik, der nicht nur wir, sondern auch große Teile der Bevölkerung kritisch gegenüberstehen. So spricht sich ein großer Teil der Bevölkerung gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr aus. Die Aufgabe der Jugendoffiziere besteht darin, Jugendliche von einer Politik zu überzeugen, die Krieg und Militär als Mittel der Politik einsetzt. Es ist kaum zu erwarten, dass Jugendoffiziere die Argumente derjenigen, die dieser Politik kritisch oder ablehnend gegenüberstehen vermitteln oder auch nur vermitteln könnten. Es gehöre „zum Kern des Bildungsauftrages des Landes Baden-Württemberg, dass die Schülerinnen und Schüler in einer solch existenziellen Frage wie der nach Krieg und Frieden nicht nur die Anschauung derer kennen lernen, die in Uniform vor ihnen stehen!“ So heißt es in Paragraph 1, Abs. 3 des Schulgesetzes, die Schule habe "das verfassungsmäßige Recht der Eltern, die Erziehung und Bildung ihrer Kinder mitzubestimmen, zu achten und die Verantwortung der übrigen Träger der Erziehung und Bildung zu berücksichtigen". Weiterhin kritisieren die Unterzeichner dass mit "übrige Träger der Erziehung und Bildung nicht und schon gar nicht ausschließlich die Bundeswehr gemeint“ sei. Denn gerade in sicherheitspolitischen Fragen verlaufe die politische Meinungs- und Willensbildung kontrovers.“ Die Friedensbewegung habe eine andere, alternative Auffassung von Friedenssicherung und Konfliktbewältigung und hat Konzepte zur gewaltfreien Konfliktbewältigung und -lösung erarbeitet, die von einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung geteilt werden, heißt es in dem Brief weiter. Da „diese Positionen den Schülerinnen und Schülern sowie den Referendarinnen und Referendaren nicht vorenthalten werden“ dürften, solle stattdessen eine Kooperationsvereinbarung mit den Friedensorganisationen geschlossen werden. Weitere Informationen unter: http://bawue.dfg-vk.de/ 4 Jahre Politischer Aschermittwoch in Karlsruhe Südwest-LINKE gegen Bundeswehr in den Schulen! Ter 2.3.2010 - 18 Uhr Treffen des Karlsruher Friedensbündnis im DGB-Haus Karlsruhe, Ettlinger Str. 3a 8.3.2010 - 19.30 Uhr Veranstaltung mit Konzert zum Internationalen Frauentag 2010 Jubez, am Kronenplatz, KA 11.3.2010 - 19 Uhr Mitgliederversammlung der LINKEN Walhalla, Augartenstr. 27, KA-Südstadt 27.3.2010 Regionalkonferenz der LINKEN in Nordbaden voraussichtlich in Karlsruhe Walhalla, Augartenstr. 27 8.4.2010 - 19 Uhr Offenes Treffen der LINKEN und Stammtisch Walhalla, Augartenstr. 27, KA-Südstadt (In Planung) 25. bis 28.4.2010 Politische Berlinfahrt Anmeldungen bitte im WKBüro, bei Ute Gsöls-Puhl, 0721-3548575, [email protected] Weitere Termine finden Sie unter: www.karin-binder.de www.die-linke-ka.de www.die-linke-bw.de Internationaler Frauentag 2010 Ute Gsöls-Puhl [email protected] Tel: 0721-3548575 Konzert mit Chiha, Sumaya und Monika & Redebeiträge (u.a. von Sybille Stamm, Landessprecherin der LINKEN) Beginn: 19:30 Uhr, Einlass: 19 Uhr Tickets im Jubez: VVK + Abendkasse 7 •, ermäßigt 4• Veranstalterinnen: Frauentagsbündnis Karlsruhe in Zusammenarbeit mit Jubez Gregor Mohlberg [email protected] Tel: 0721-3548577 Kontakt und Anfragen: Wahlkreisbüro Karin Binder, Kreuzstr. 4, 76133 Karlsruhe, Tel: 0721-3548575, Mail: [email protected] Zirkel Büro Zirkel Hof Wahlkreisbüro Karlsruhe: Kaiserstraße Schauen Sie bei uns vorbei! Das Wahlkreisbüro befindet sich in der Kreuzstr. 4, ganz in der Nähe des Karlsruher Marktplatz. Bitte beachten Sie die ÖffnungsMarktplatz zeiten. Montag bis Mittwoch 10-12 Uhr, uns! So finden Sie Donnerstag 18-20 Uhr. Sudoku Sudoku, das beliebte Zahlenrätsel gibt es in jeder Ausgabe von kurz&bündig neu. So geht’s: Das Puzzle muss vervollständigt werden, dass... a) in jeder waagerechten Zeile, b) in jeder senkrechten Zeile und c) in jedem der neun Quadrate jede Ziffer von 1 bis 9 einmal auftaucht. Kleine Kirche 2 7 8 3 1 2 4 5 1 4 3 5 8 3 8 2 9 4 7 >>> Viel Spaß beim knobeln! Kreuzstr. 20.2.2010 - 14 Uhr Demo gegen Naziaufmarsch in Pforzheim Die Gegendemonstration beginnt um 14 Uhr am Waisenhausplatz in Pforzheim. Veranstalter: Iniative gegen Rechts Büro Karlsruhe Karl-Friedrich-Str. Linkmeine Montag, 8. März 2010 1 7 6 8 9