Erster Weltkrieg - AKTIVITÄTEN
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Erster Weltkrieg - AKTIVITÄTEN
Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Der Erste Weltkrieg als Epochenbruch. Die Geburtsstunde des 20. Jahrhunderts Ö1: Radiokolleg / Teil 1-4 Gestaltung: Gerhard Pretting Sendedatum: 25.-28.3.2013 Länge: 4 x 22:15 Minuten Aktivitäten Krieg und Frieden als historisches Kontinuum a) Konzeptionelle Überlegungen: SchülerInnen haben zum Thema „Krieg/Frieden“ subjektive Vorstellungen, die es im Unterricht zu ermitteln gilt. Dazu überlegen die SchülerInnen zunächst in Einzelarbeit welche Vorstellungen sie zum Thema „Krieg/Frieden“ haben. In Partner- und Gruppenarbeit vergleichen sie die Ergebnisse nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden. In einer Diskussionsrunde sollen die unterschiedlichen Vorstellungen dazu sichtbar werden. EA: Was verstehen Sie unter Krieg und/oder Frieden? Ist es selbstverständlich für Sie, dass Sie im Frieden leben? Welche Vorstellungen haben Sie von konkreten Kriegshandlungen? Was verstehen Sie unter Pazifismus? PA: Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden. GA: Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Diskussion: Welche Vorstellungen zu Krieg und Frieden wurden geäußert? Waren Ihnen diese Positionen bekannt? Welche Meinungen konnten Sie (nicht) teilen? Warum ja? Warum Nein? b) Fragen an den Text: Die SchülerInnen lesen den Text zum Arbeitswissen „Krieg und Frieden“ und stellen mindestens 5 Fragen an den Text, die Sie notieren. Anschließend wandern die SchülerInnen von Sitzplatz zu Sitzplatz und beantworten die Fragen. Sind nach einem Vergleich in der Klasse immer noch Fragen unbeantwortet, werden diese von/m der Lehrer/in beantwortet. Als Hausübung verfassen die SchülerInnen einen Text zum Thema „Frieden“. Die SchülerInnen wandern in der nächsten Stunde zu einem der Texte und stellen mindestens 5 Fragen an den Text. Die AutorInnen wandern anschließend zu ihrem eigenen Text zurück und beantworten die Fragen. Welche unterschiedlichen Vorstellungen von Frieden sind dazu in der Klasse vorhanden? Wie schwer ist die Definition von Begriffen allgemein? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 1 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Arbeitswissen: Krieg und Frieden „Krieg und Frieden“ ist nicht nur ein Werk der Weltliteratur, sondern beide Kategorien sind als bestimmende Elemente der historischen Entwicklungen zu analysieren. Die Liste an Kriegen ist lang. Phasen des Friedens sind historisch gesehen dagegen kurz. Krieg ist nach wie vor allgegenwärtig, auch wenn er für Europa in weite Ferne gerückt scheint. Dabei handelt es sich um Konflikte, die mit Waffen und Gewalt ausgetragen werden. Stets kommt es dabei zu Zerstörung von Infrastruktur, zum Tod von Soldaten und zu schrecklichen Leiden der Zivilbevölkerung. Begleiterscheinungen sind Vergewaltigungen, Verstümmelungen und Vertreibungen infolge der Kriegshandlungen. Kriegsursachen sind dabei vielfältig. Es kann um den Besitz von Rohstoffen gehen. In Bürgerkriegen bekämpfen sich Gruppen innerhalb eines Staates. Religionskriege werden aufgrund von religiöser Intoleranz und fundamentalistischer Anschauungen geführt. Angriffskriege erfolgen zur Ausdehnung von Herrschaftsgebieten und Stärkung von Machtverhältnissen. Verteidigungskriege versuchen die gewaltsame Machtübernahme durch Angreifer zu verhindern. Die Vorstellung von einem gerechten Krieg, der gegen Aggressoren von internationalen Organisationen wie der UNO geführt wird, ist umstritten. War der Krieg der Alliierten gegen Hitlerdeutschland ein Befreiungskrieg und waren die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki gerechtfertigt? Asymmetrische Kriege bedeuten, dass eine Großmacht gegen Gueriallatruppen kämpft und trotz der militärischen Überlegenheit nicht siegreich ist. Die USA mussten das im Vietnamkrieg erleben, die Sowjetunion scheiterte in Afghanistan gegen die islamischen Freiheitskämpfer der Mudschaheddins. Auf die beiden Weltkriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts folgte der Kalte Krieg zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR. Aufgrund der Möglichkeit zur atomaren Kriegsführung, kam es über die Abschreckungs- und Rüstungspolitik zu keinem direkten Krieg zwischen den Supermächten. Eine Reihe von Stellvertreterkriegen wurde aber mit Unterstützung der Supermächte geführt. Die Teilung Koreas ist bis heute ein Relikt dieser geopolitischen Situation. Frieden kann als die Abwesenheit von Krieg definiert werden. Krieg kann im Gegensatz dazu als die Fortsetzung von Politik, nur mit kriegerischen Mitteln verstanden werden. Pazifismus bedeutet hingegen, dass jede Form der Gewaltanwendung, und damit auch kriegerische Handlungen grundsätzlich abgelehnt werden. Reflexion: 1) Kann Krieg ein legitimes Mittel der Politik sein? 2) Was wäre notwendig, damit Krieg verhindert werden kann? 3) Wie soll mit Kriegsverbrechern verfahren werden? 4) Was würden Sie zum Thema Krieg und Frieden noch in Erfahrung bringen wollen? 5) Ist es leicht ein Pazifist zu sein? Begründen Sie Ihre Meinungen Der Krieg in fiktiven Interviews Der/Die Lehrer/in schlüpft in die Rolle von ZeitgenossInnen historischer Personen aus dem Ersten Weltkrieg, um sich von den SchülerInnen zu dieser Zeit befragen zu lassen. Zum angekündigten Interview wird ein Thema festgelegt. (Soldat in der österreichisch-ungarischen Armee; deutscher Botschafter; Lakai bei Kaiser Franz Joseph; Frauen in der Kriegsindustrie, …) Die SchülerInnen bereiten als Hausübung oder in Kleingruppen Fragen an den/die Zeitgenossen/in vor, die sie aus ihrer gegenwärtigen Perspektive an die historische Person stellen. Der/Die Lehrer/in kann sich zum Interview verkleiden oder Utensilien der Zeit verwenden. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 2 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Schnippeltexte in die richtige Reihenfolge bringen Der Erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918. Er wird in der Geschichtswissenschaft auch als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F Kennan) bezeichnet und leitete nach Eric Hobsbawm das „Kurze 20. Jahrhundert“ bis 1989/90 ein. Bringen Sie die Textbausteine in eine richtige Reihenfolge und ergänzen Sie durch Recherche im Internet oder anderer zuverlässiger Quellen jeweils ein historisches Ereignis, das zwischen den hier angeführten Ereignissen liegen muss. Die USA traten nach dem Beschuss des Schiffes Lusitania an der Seite der Alliierten in den Ersten Weltkrieg ein. Präsident war der Demokrat Woodrow Wilson. Die Ursachen für den Ersten Weltkrieg liegen in der Politik der europäischen Großmächte vor 1914 begründet. Dazu zählen vor allem Nationalismus, Imperialismus, Militarismus und Rassismus als Ideologien. Während des Ersten Weltkrieges kam es in Russland im selben Jahr zur Februar- und Oktoberrevolution, die die Bolschewisten an die Macht brachte. Das Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie wurde in Sarajevo durch serbische Nationalisten durchgeführt. Sie gehörten zur Untergrundorganisation „Schwarze Hand“. Österreich-Ungarn hatte mit der Eröffnung der Südfront durch Italien nicht gerechnet, da Italien im Dreibund mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn war. HistorikerInnen schätzen, dass in der Schlacht bei Verdun etwa 700 000 Soldaten ums Leben gekommen sind. Erich von Falkenhayn, deutscher Generalstabschef, wollte mit dem Angriff ein „Ausbluten“ der französischen Armee erreichen. Nach dem Tod von Kaiser Franz Joseph folgte Kaiser Karl auf den Thron in der Habsburgermonarchie, der den Krieg an der Seite Deutschlands weiterführte. Im Frieden von Brest-Litowsk verzichtete das kommunistische Russland auf viele Gebiete in Osteuropa. Es entstanden vorübergehend souveräne Staaten wie Polen, die Ukraine oder die baltischen Staaten. Das 14-Punkte-Programm von Woodrow Wilson sollte die Grundlage für die Friedensverhandlungen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sein. Die Friedensverträge für die Mittelmächte Deutschland und Österreich wurden in Versailles und St. Germain geschlossen. Dabei wurden Gebietsverluste, Reparationen und ein Anschlussverbot von Österreich an Deutschland beschlossen. In der Schlacht bei Gallipoli kamen viele australische Soldaten ums Leben. Die Entente-Mächte wollten von der Halbinsel Gallipoli aus das Osmanische Reich, das zu den Mittelmächten gehörte, erobern. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 3 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Männer und Krieg - Galeriegang Kriege entstehen durch menschliches Handeln. Sie sind vor allem durch männliches Entscheiden und Handeln geprägt, sodass Kriege eine eindeutig „männliche Handschrift“ tragen. Die SchülerInnen erstellen in Gruppenarbeit zu folgenden Personen, die für den Ersten Weltkrieg von Bedeutung waren, eine Biographie und präsentieren diese in Form eines Galeriegangs. Dazu recherchieren sie zunächst unter Angabe der verwendeten Quellen zu Biographischem und zu Rollen, Positionen und Meinungen der jeweiligen Person und gestalten dazu ein Plakat. Zur Präsentation im Galeriegang werden die Gruppen neu zusammengestellt, sodass sich in jeder Gruppe ein/e Experte/in befindet. Die ExpertInnen stellen die Ergebnisse vor, während die anderen zuhören, Rückfragen stellen und Notizen machen. Die Gruppen wandern so lange weiter, bis alle ExpertInnen präsentiert haben. Zum Schluss kehren alle in ihre ursprünglichen Gruppen zurück und vergleichen und besprechen die Ergebnisse. Als Ertragssicherung werden die Ergebnisse in der Tabelle festgehalten. Was meinen die SchülerInnen zum geflügelten Wort: „Männer machen Geschichte“! Welche Kritikpunkte werden geäußert? Gibt es Zustimmung? Person Biographisches Rollen im Ersten Weltkrieg Conrad von Hötzendorf Wilhelm II Paul von Hindenburg Kaiser Franz Joseph Karl I Nikolaus II © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 4 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Der Erste Weltkrieg im Internet auf http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/ Informationen im Internet finden ist einfach. „Gute Seiten“ zu finden ist bereits schwieriger und bedarf einer Überprüfung. Sind die Schlagworte zu allgemein gehalten, verliert man rasch die Übersicht. Der Eintrag „Erster Weltkrieg“ auf Google ergibt an die 900 000 Ergebnisse. Die angeführte Liste an Kriterien kann zur Qualitätsprüfung von Internetauftritten dafür hilfreich sein. Überprüfen Sie die angegebene Internetseite zum Ersten Weltkrieg unter Verwendung des Kriterienkataloges auf ihren Qualitätsgehalt und begründen Sie Ihre Annahmen. Beantworten Sie die Fragen aus dem Analyseset und geben Sie an, ob Sie die Seite zur Informationsgewinnung weiter empfehlen würden. Kriterium Ja Nein Ist der/die Autor/in der Internetquelle bekannt? Ist der/die Betreiber/in der Internetquelle bekannt? Kann man von der Internetseite (URL) Rückschlüsse auf Institutionen und Einrichtungen ziehen? Ist erkennbar, in welchem Verhältnis der/die Autor/in zum/zur Betreiber/in der Homepage steht? Ist der Zweck der Veröffentlichung der Internetquelle zu erkennen? Kann man zwischen Sachinformation und Meinung unterscheiden? Sind Widersprüche oder Parteinahmen erkennbar? Sind weitere Quellen und Literatur vorhanden? Bieten andere Internetseiten gleiche, ähnliche oder ganz andere Informationen? Ist der Beitrag gut strukturiert und entspricht er den Regeln der Sprache? Werden die Informationen aktuell gehalten? Ist die Homepage kommerziell gestaltet? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 5 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Analyseset zu Internetauftritten: Anbieter: Wer ist der Anbieter der Internetseite? Sind Informationen über den Anbieter des Internetauftritts vorhanden? Ist die Absicht des Internetauftritts angegeben? Navigation: Bietet die Startseite eine schnelle Orientierung? Ist die Navigation sinnvoll und nachvollziehbar? Ist die Ladezeit von Einzelseiten angemessen? Inhalt: Sind die Informationen sachlich dargestellt? Welche Medien werden eingesetzt? Sind die Angaben mit Quellen versehen? Werden die Internetseiten regelmäßig aktualisiert? Gibt es weiterführende Hinweise zu Links- oder Literaturseiten? Gibt es Werbung, Sponsoren oder andere Unterstützer? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 6 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Inhaltliche Analyse konkret: Recherchieren Sie auf der Interseite des Deutschen Historischen Museums und vervollständigen Sie das Arbeitsblatt: Themenbereich Inhalte Zivilbevölkerung Frauen im Ersten Weltkrieg Kriegspropaganda Alltag Kriegsmaterial Empathiefähigkeit schulen: Tagebüchereintragungen rund um den Ersten Weltkrieg verfassen Vom Krieg sind viele gesellschaftliche Gruppen betroffen. Wählen Sie zwei Personen aus, die den Ersten Weltkrieg miterlebt haben und verfassen Sie ein Tagebuch aus deren Sicht. Lesen Sie Beispiele in der Klasse vor und beurteilen Sie die Beschreibungen hinsichtlich Fiktionalität oder Realität. Was war dabei einfach/schwierig? Woher haben Sie Ihre Vorstellungen für die Tagebuchaufzeichnungen? Soldat Mutter eines Soldaten Versehrter Krankenschwester im Lazarett General Greis Kriegsminister Kind Matrose © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 7 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Erster Weltkrieg und Brutalität - Neue Waffensysteme Stimmt oder stimmt nicht. Korrigieren Sie die falschen Behauptungen Aussagen zur Kriegstechnologie im Ersten Weltkrieg JA NEIN Korrektur Typisch für den Ersten Weltkrieg war der Bewegungskrieg, sowohl an der Ost-, als auch an der Westfront. Die Pickelhaube wurde im Ersten Weltkrieg vom Stahlhelm abgelöst. Der Einsatz von Chlorgas durch russische Truppen gilt als Beginn des Gaskrieges im Ersten Weltkrieges. Gelbkreuzgranaten fanden im Ersten Weltkrieg Anwendung, um hautschädigende Kampfstoffe über weitere Entfernungen zum Einsatz zu bringen. Zu den neuen Waffen zählten das Maschinengewehr, Tanks und Atombomben. Frankreich entwickelte gepanzerte Kraftfahrzeuge, die als tanks die Entwicklung der Panzer vorwegnahmen. U-Boote kamen vor allem im Seekrieg der Nordsee zum Einsatz. Der Dauerbeschuss mit Granaten aller Kaliber wird als Trommelfeuer bezeichnet. Die deutsche Firma Krupp war führend in der Waffenproduktion. Luftschiffe waren im Ersten Weltkrieg bedeutungslos. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 8 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Begriffslabyrinth zum Ersten Weltkrieg Im Begriffslabyrinth sind 26 Begriffe zum Ersten Weltkrieg versteckt. Finden Sie die Begriffe, klären Sie deren Bedeutung mittels Nachschlagewerken und verfassen Sie anschließend einen Artikel zum Ersten Weltkrieg, in dem die Begriffe Verwendung finden. Lesen Sie einige Beispiele in der Klasse vor und beurteilen Sie die Qualität der Texte nach inhaltlicher Richtigkeit und sprachlicher Qualität. C A R E D T A Q O U K K N G R H A K B L K E Y A W J B L F S A U L T U K T R E N C H C O A T W U S O T I L M N O P I P I O J G F D T P E J F P V W D Z A S T L A C B E F N M U E D O S R E O K K S N M L H T I P K A O N T M N R O M G I L U A T R E C D B P A Z I F I S M U S T K U T G R V A T O E U T R P N C V T R F D O O N E S G R T T E G H O A K L F W P S R C E P E I R S L N H B M E W F L I H M A L U I K I S D S N L I G A A L J J M F A R E A T W S D L H W L A U K A V L I F R Z M N P S I I S C A X E N I E F A U L B O O U S C H L D C K S G E J I P A S N Z M H T P F H R M A N E E A F T M T U L I T R T I U D P V P O G A N D S A U A M E E S F L O V B H J U J H C A N U T G A G A N C A L V R M L H Q N N R S F L N B U O P E S O M T R E I U A G R K M P I T R I P L E E N T E N T E R S U R A D O A K N L B I M L O P U T T A N U N B V I O E O J E D A I A A Z K N K L M N B R N H I N R B V L I S O A R T Z U G S M H T A S A P M B V C D G A K L K J E U T S E T S E O L K E J O D R U N Z I H J H O T R K M L A S T I L J P O M H J U O I G A B W P A S I S U N J D Y A L H Z S K E A J E K T I E R A P U M K G F R R S H N R A O N N B E N T E N T E C O R D I A L E O V R V H J N O U R M M O S P R A K P N M N B C V Z T M U R E L T S M L P L X S M N B T E J S V M B V R T A T L A O Y I Z O I T W N O I U Z Pro-Kontra-Debatte führen: Die Kriegsschuldfrage klären Die Klasse wird in zwei Gruppen eingeteilt, die sich in Subgruppen auf ihre Argumente vorbereiten. Dazu werden im Vorhinein ExpertInnenpositionen festgelegt. Ein/e Schüler/in vertritt dabei folgende ExpertInnengruppen in der Diskussion: Vertreter der Rüstungsindustrie, Bündnisse der Großmächte, PazifistInnen, Imperialismus, Soldaten, Balkankriege. In den Kleingruppen werden Argumente für die Kriegsschuldfrage gesammelt, die in der Pro-Kontra-Debatte zur Sprache kommen. Die Debatte wird vom/von der Lehrer/in geleitet. Die Reflexion sollte auf folgende Fragen besonders eingehen: Welche Argumente waren am überzeugendsten? Warum? Wie erging es den SchülerInnen in ihren Rollen des simulativen Handelns? Welche eigene Position haben die SchülerInnen zur Kriegsschuldfrage? Weichen die Positionen der Betroffenen (Eigenbild) von den Meinungen der SchülerInnen (Fremdbild) ab? Warum? Die Argumente können in einer einfachen Tabelle gesammelt und die Eigen- und Fremdbilder gegenübergestellt werden. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 9 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Kriegsschuldfrage Erster Weltkrieg Betroffene Argumente Eigenbild Fremdbild Rüstungsindustrie Bündnisse PazifistInnen Imperialismus Soldaten Balkankriege © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 10 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Talkshow zu den Kriegszielen und Friedensverträgen des Ersten Weltkrieges SchülerInnen ist das Format von Talkshows vertraut. Dazu kann eine Talkshow-Atmosphäre in der Klasse geschaffen werden: Podium, Sessel für die Zuschauer, Videokamera zur Aufzeichnung, Fragemöglichkeit für die TeilnehmerInnen der Talkshow. Die SchülerInnen können in dieser Simulation Emotionalität, Empathiefähigkeit und Formen von Inszenierungen trainieren. Die SchülerInnen werden in 5 Gruppen eingeteilt und bereiten sich zunächst auf die Durchführung einer Talkshow vor. Die Moderatorengruppe bereitet den/die Moderator/in auf die Durchführung der Talkshow vor. Diese Rolle ist von besonderer Bedeutung und erfordert ein hohes Maß an Vorbereitung. Leitfragen müssen gut vorbereitet und im Diskussionsverlauf entsprechend gut formuliert werden. Nach dem Ende der Talkshow soll über die Rollen an sich, den Prozess und Verlauf der Diskussion, die Überzeugungskraft von Argumenten und mögliche Formen der Inszenierung und Manipulation reflektiert werden. Tabelle Kriegsziele: KRIEGSZIELE • • • Europäische Vorherrschaft Annexion des französischen Bergbaugebietes Briey-Longwy und von Teilen Russisch-Polens, v.a. für die Gewinnung von Rohstoffquellen und Nahrungsmittelressourcen Verwandlung Belgiens in einen „Vasallenstaat“ Deutschlands ÖsterreichUngarn • • • Zusammenhalt des Vielvölkerstaates Vormachtstellung auf dem Balkan Annexion Serbiens, Montenegros und Rumäniens Frankreich • • • • Revanche für die Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 Rückgewinnung von Elsass-Lothringen Annexion linksrheinischer Gebiete und des Saargebietes Wiedererlangung der europäischen Vormachtstellung Großbritannien • • • Wiederherstellung des europäischen Gleichgewichts Sicherung des britischen Imperiums gegen deutsche Weltmachtansprüche Zerstörung der deutschen Flotte • • • Zusammenführung aller Slawen unter Russland als Schutzmacht Einfluss auf dem Balkan und Errichtung eines großserbischen Reichs Eroberung der türkischen Meerengen Bosporus und Dardanellen (Zugang zum Mittelmeer) • • Schnelles Kriegsende durch militärische Unterstützung der Entente „14-Punkte-Programm“ des US-Präsidenten (1918): territoriale Unversehrtheit, Rüstungsbeschränkung, Selbstbestimmungsrecht der Völker und Schaffung eines Völkerbundes als internationale Schiedsinstanz Deutschland Russland USA © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 11 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Grundwissen Geschichte. Sekundarstufe II, erarbeitet von Robert Rauh, Berlin 2011, S. 123 Rollenkarten: Georges Clemenceau: als französischer Ministerpräsident verfolgen Sie die politische, wirtschaftliche, militärische und territoriale Schwächung von Deutschland und Österreich-Ungarn. Deutschland muss Gebiete an Frankreich und Polen abtreten. Die Monarchie Österreich-Ungarn muss zerschlagen werden. Sie treten für souveräne Nachfolgestaaten ein. Diese bilden eine Pufferzone zwischen Russland und Deutschland. Darin sehen Sie einen gewissen Schutzwall (Cordon sanitaire) vor der kommunistischen Sowjetunion und möglichen Verbündeten für den Fall einer deutschen Expansion. Sie verlangen hohe Reparationszahlungen von Deutschland und Österreich. Die Kriegsschuld liegt bei Deutschland. Österreich und Deutschland müssen abrüsten. Sie fordern ein Anschlussverbot für beide Staaten. David Lloyd George: als britischer Premierminister wollen Sie Deutschland politisch zwar schwächen aber nicht territorial zerstückeln und wirtschaftlich schwächen. Sie betreiben die Politik der "Balance of Power". Damit wollen Sie in Kontinentaleuropa ein Mächtegleichgewicht erreichen und die Vorherrschaft einer Macht (Frankreich) verhindern. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker unterstützen Sie. Das British Empire soll weiterhin gestärkt werden. Sie treten als zukünftige Macht für die Etablierung von Völkerbundmandaten ein. Palästina und der Irak sollen unter britische Verwaltung kommen. Woodrow Wilson: als amerikanischer Präsident setzen Sie sich für die Umsetzung ihres 14-PunkteProgrammes für eine Nachkriegsordnung ein. Darin ist Ihnen vor allem die Schaffung des Völkerbundes als Instrument kollektiver Sicherheit und das Selbstbestimmungsrecht der Völker besonders wichtig. Polen soll als unabhängiger Staat entstehen. Friedensverträge sollen öffentlich geschlossen werden. Auf den Meeren soll freie Schifffahrt vorherrschen. Vittorio Orlando: als italienischer Ministerpräsident fordern Sie vor allem die Gebietsabtretungen der Irredenta-Gebiete, also jener Gebiete mit italienischer Bevölkerung wie Südtirol, Istrien und Dalmatien, die die Alliierten für den Austritt aus dem Dreibund versprochen haben. Reparationszahlungen wollen Sie für die Verluste im Krieg und die Zerstörungen in Oberitalien. Vertreter der Mittelmächte: Sie protestieren dagegen, dass die Friedensverhandlungen ohne die Verlierermächte geführt werden. Sie lehnen die Diktatfrieden ab. Die Bestimmungen über die Gebietsabtretungen sind viel zu streng. Das Recht auf Selbstbestimmung der Völker wird nicht durchgehend eingehalten (Südtirol). Die strengen Bestimmungen sind ein Nährboden für nationalistische Kräfte in den Verliererländern. Die hohen Reparationszahlungen machen einen wirtschaftlichen Wiederaufbau unmöglich. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 12 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Bilder, Karten, Postkarten, Statistiken zum Ersten Weltkrieg im Netz Für SchülerInnen ist das Verwenden von Suchmaschinen im Internet zum Alltag geworden. Diese Alltagserfahrung sollte im Unterricht unter Hinweis auf mögliche Nachteile und Formen der Manipulation genutzt werden. Die SchülerInnen arbeiten dazu in Einzelarbeit und nutzen dabei Google-Bilder für ihre Recherchearbeit. Der Unterricht muss dabei ergebnisoffen geplant werden, da die SchülerInnen unterschiedliche Beispiele an Bildern, Karten, Postkarten, Grafiken und Statistiken auswählen werden, die die Basis für die Bearbeitung der Arbeitsaufgaben darstellen. Bilder zum Sprechen bringen: Die SchülerInnen wählen auf Google-Bilder 3 Bilder zum Kriegsgeschehen im Ersten Weltkrieg mit Soldaten aus und drucken diese aus. Füllen Sie in die Bilder Sprechblasen ein. Welche Gedanken können die Menschen gehabt haben? Vergleichen Sie anschließend die Ergebnisse und begründen Sie, warum Sie diese Gedanken formuliert haben. Fotoanalyse durchführen: Analysieren Sie das Foto nach folgenden Analysekriterien: Formale Aspekte: Ist der Fotograf bzw. der Auftraggeber bekannt? Wann und wo ist das Foto entstanden? Wann und von wem wurde es veröffentlicht? Was thematisiert das Foto? Für welchen Zweck ist das Foto gemacht worden? Inhaltliche Aspekte: Was ist auf dem Foto zu sehen? Welche Bildtechnik (Perspektive, Einstellung, Ausschnitt) ist verwendet worden? Welche historischen Informationen enthält das Foto? In welchem historischen Kontext ist das Foto entstanden? Interpretation: Welche Intention verfolgte der Fotograf? Welche Wirkung soll beim Betrachter erzielt werden? Wie wirkt das Foto? Wie lässt sich die Fotografie aus heutiger Sicht bewerten? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 13 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Karten interpretieren üben: Die SchülerInnen wählen auf Google-Bilder 3 Kartendarstellungen zum Verlauf des Ersten Weltkrieges aus. Analysieren Sie die Darstellungen nach folgendem Analyseraster und vergleichen Sie die Beispiele mit Karten in Ihrem Schulbuch oder Schulatlas. Was haben Sie dabei nicht verstanden? Wo gibt es Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Unverständliches oder Widersprüchliches? Was fehlt in den Kartendarstellungen? Analysieren Sie die Karte nach folgenden Analysekriterien: Formale Aspekte: Welchen Titel trägt die Karte? Was zeigt die Legende? Inhaltliche Aspekte: Welches Thema wird dargestellt? Welchen historischen Zeitraum umfasst die Karte? Welcher geografische Raum ist ausgewählt? Welche Informationen können der Karte entnommen werden? Auf welchen historischen Kontext bezieht sich die Geschichtskarte? Beurteilung: Sind wichtige Informationen zum Thema nicht enthalten? Was haben Sie nicht verstanden? Zeichnen Sie eine stumme Karte von Europa und tragen Sie die wichtigsten Aspekte zum militärischen Verlauf des Ersten Weltkrieges ein. Postkarten deuten: Die SchülerInnen geben auf Google-Bilder „Erster Weltkrieg Propaganda“ ein und wählen 3 Postkarten zur Kriegspropaganda aus. Sie analysieren die Darstellungen unter Verwendung des folgenden Analyserasters. Welche Beispiele für Propaganda und Vorurteile können sie dabei erkennen? Kennen sie Beispiele aus der Gegenwart? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 14 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Was fällt sofort ins Auge? Analysieren Sie die einzelnen Elemente! Welche Botschaften enthält die Postkarte? Welche Hinweise gibt es zum historischem Kontext? Welche Stereotypen werden bedient? Welche Symbole sind dargestellt? Postkarte Welche Ziele verfolgt die Postkarte? Sonstiges Fühlen Sie sich durch die Postkarte angesprochen? Fühlen Sie sich durch die Postkarte angesprochen? Wie lässt sich die Postkarte aus heutiger Sicht bewerten? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 15 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Statistiken erklären: Die SchülerInnen wählen aus Google-Bilder 3 Statistiken oder Tabellen zu Themen des Ersten Weltkrieges aus und interpretieren diese nach folgendem Analyseset. Analyseset: Formale Aspekte: Wer ist der Auftraggeber der Statistik? Wann und wo wurde die Statistik veröffentlicht? Welche Inhalte sind dargestellt? Welcher Zeitraum ist abgebildet? Auf welchen geografischen Raum beziehen sich die Daten? Liegen absolute oder prozentuelle Zahlen vor? Welche Merkmale oder Kategorien sind dargestellt? Werden Sie in Beziehung gesetzt? Was ist das Ziel/der Zweck der Statistik/Tabelle? Welche Aussagen können getroffen werden? Was kann nicht ausgesagt werden? Gibt es Hinweise auf Manipulation? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 16 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Geschichte – eine lange Liste an Kriegen Die SchülerInnen recherchieren in ihren Schulbüchern nach Beispielen für Kriege und erstellen dazu eine Liste. Es werden Kleingruppen gebildet, die unter Verwendung des Schulbuches und anderer elektronischer Medien folgende Arbeitsaufträge bearbeiten und ihre Ergebnisse präsentieren. +) Verlaufsschema erstellen: Die SchülerInnen erstellen zum jeweiligen Krieg ein Verlaufsschema und ergänzen dazu die notwenigen Inhalte. Verlaufsschema: Verlauf des Krieges Ursachen und Akteure KRIEG Ziele Ergebnisse © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 17 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von +) Ein Word Web erstellen: Die SchülerInnen gestalten ein Word Web zum jeweiligen Krieg, indem sie Verbindungslinien schaffen, die die Abhängigkeiten und Zusammenhänge des jeweiligen Krieges aufzeigen sollen. Ein Wirrwarr soll dabei vermieden werden. Word Web: Krieg: ………… ………… ………… ……… © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 18 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von +) Schaubilder gestalten: Die SchülerInnen gestalten zu den Akteuren des jeweiligen Krieges ein Schaubild, das einen Überblick über die Motive, Interessen und Handlungsweisen vermitteln soll. Schaubild: Entente Cordiale Russland USA Mittelmächte Italien * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * Akteure des Ersten Weltkrieges Abschließend werden die Ergebnisse präsentiert und nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der jeweiligen Kriege verglichen. Die Gemeinsamkeiten von Kriegen werden in einer Liste festgehalten. Was sind die Ursachen für Kriege? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 19 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Guido Knopp und Histotainment am Beispiel des Ersten Weltkrieges Guido Knopp ist deutscher Journalist und Publizist, der durch seine Beschäftigung mit zeitgeschichtlichen Themen große Bekanntheit erlangte. Er produzierte viele Fernseh- und Dokumentarreihen, die zwar historisches Wissen vermitteln, doch an der Art und Weise der Produktionen wurde vielfach Kritik geübt. Seine Produktionen werden als Histo- oder Dokutainment bezeichnet. Diese Begriffe weisen auf die Vermengung von historischen Inhalten und Unterhaltung hin. Knopp prägt mit dieser Art der Geschichtsvermittlung das kollektive Gedächtnis im deutschsprachigen Raum der Gegenwart besonders intensiv. Die SchülerInnen wählen aus der Serie „100 Jahre – Der Countdown“ die Beispiele zum Ersten Weltkrieg „1914: Das Attentat von Sarajevo“ oder „1916: Die Hölle von Verdun“ auf Youtube aus und analysieren die Dokumentation hinsichtlich folgender Kritikpunkte, die an der Machart geübt werden: Kritikpunkte Populärwissenschaftliche Darstellung: Erkenntnisse der Geschichtswissenschaft werden oft sehr vereinfachend dargestellt. Beispiele im Dokutainment Kommerzielle Ausrichtung: Hoher Unterhaltungswert, da sie mit Unterhaltungssendungen konkurrieren müssen. Besondere Form der Gestaltung: reißerische Aufmachung, sensationsgierig, eindringliche Wirkung der Zeitzeugenpräsentationen Oft behandeln die Sendungen lediglich Biografisches; dadurch bleibt Geschichte oberflächlich und wird vereinfacht dargestellt. Der Aufbau der Erzählungen gleicht Melodramen und Abenteuererzählungen. Zu große Bedeutung der ZeitzeugInnen: die Interviews von ZeitzeugInnen sind oft verharmlosend oder zu emotionalisierend; sie werden als Beleg für die Aussagen der ProduzentInnen und als emotionales Anhängsel „missbraucht“; Strukturen, Ursachen und Zusammenhänge von Geschichte treten durch Episoden menschlichen Leids in den Hintergrund Die Dokumentationen basieren auf Filmdokumenten, die selbst nicht die historische Realität abbilden. Die Kritik daran ist für Beobachter aber schwierig. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 20 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Erster Weltkrieg und Soziales – Alltags- und Mentalitätsgeschichte per SMS Die SchülerInnen senden sich gegenseitig mehrere SMS zu Phänomenen der Sozial-, Alltags- und Mentalitätsgeschichte zum Ersten Weltkrieg. Durch die Begrenzung der verfügbaren Zeichen pro SMS steht nur ein stark begrenzter Rahmen zur Verfügung, der möglichst effizient genutzt werden muss. Die SchülerInnen erhalten dazu einen Arbeitsbogen mit mehreren SMS-Fenstern. Sie wählen einzelne Begriffe aus und recherchieren nach deren Bedeutungen. Es werden Kurzmitteilungen verfasst und an SchülerInnen (Lehrer/in) versandt. Der Arbeitsbogen wird mit den empfangenen SMS ausgefüllt, die Beispiele werden verglichen. Phänomen SMS-Nachrichten Spanische Grippe Steckrübenwinter Kriegswitwe Kriegsversehrte Heldenverehrung Frauen im Krieg Tuberkulose Kriegsbegeisterung © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 21 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Tabu - Kunst und Kultur rund um den Ersten Weltkrieg Die SchülerInnen werden in zwei Gruppen eingeteilt und spielen „Tabu“. Die jeweilige Karte enthält einen zu umschreibenden Begriff oder eine Person mit Tabuwörtern, die bei der Beschreibung nicht verwendet werden dürfen. Das Gruppenmitglied muss seinem Team den Begriff innerhalb einer bestimmten Zeit erklären. Die Benutzung von Armen und Händen ist verboten. Es dürfen nur ganze Sätze gesprochen werden. Als Alternative kann man die Klasse selbst zu Themen/Begriffen/Personen Tabukarten anfertigen lassen, bei der sich die SchülerInnen damit auseinandersetzen, welche Merkmale und Charakteristika überhaupt zu einem bestimmten Begriff gehören. JAZZ + MUSIKRICHTUNG + LOUIS ARMSTRONG + NEW ORLEANS + TROMPETE + IMPROVISIEREN DIE GOLDENEN ZWANZIGER + USA + ROARING TWENTIES + WIRTSCHAFTSAUFSCHWUNG + BUBIKOPF + HOLLYWOOD PABLO PICASSO + MALER + KUBISMUS + MODERNE KUNST + SPANIEN + GUERNICA ERICH MARIA REMARQUE + SCHRIFTSTELLER + IM WESTEN NICHTS NEUES + PAZIFISMUS + BÜCHERVERBRENNUNG EXPRESSIONISMUS + IMPRESSIONISMUS + VINCENT VAN GOGH + MALEREI + KUNSTRICHTUNG Mögliche Begriffe zum Erstellen von eigenen Tabukarten: BUBIKOPF, CARL ZUCKMAYER, JUGENDSTIL, ERNST KRENEK, CHANSON, „DAS SCHWARZE QUADRAT“, KASIMIR MALEWITSCH, JAMES JOYCE, ADOLF LOOS, HENRI MATISSE, FUTURISMUS, DADAISMUS, BAUHAUS, WIENER WERKSTÄTTEN, WALTER GROPIUS © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 22 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Den Ersten Weltkrieg beurteilen: Beurteilen Sie folgende Aussagen zur Bedeutung des Ersten Weltkrieges und begründen Sie Ihre Urteile. Entwickeln Sie eigene Urteile über den Ersten Weltkrieg und diskutieren Sie diese in der Klasse. Der Erste Weltkrieg ist die Zäsur des 20. Jahrhunderts: Er zerstörte alle naiven Fortschrittshoffnungen und offenbarte die Zerstörungspotentiale der industriellen Moderne. Die "Urkatastrophe" (George F. Kennan) erfasste alle Bereiche von Staat, Gesellschaft und Kultur – und prägte den weiteren Verlauf der neueren Geschichte maßgeblich. (http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/ersterweltkrieg/) Zwar waren die Zerstörungen im Westen intensiver als im Osten. Aber der Korridor solcher vernichtender Gewalteinwirkung war nur wenige Dutzend Kilometer tief. Im Osten dagegen praktizierten deutsche und österreichisch-ungarische, dann russische Truppen auf ihren Rückzügen eine Politik der verbrannten Erde. Für acht der zehn Staaten, die am 1. Mai 2004 in die EU aufgenommen wurden, brachten die Kämpfe an der Ostfront 1914 bis 1918 nicht nur die Nationwerdung, sondern zugleich die erste Verwüstung - die allerdings von den Gräueln in Hitlers Krieg noch übertroffen wurde. (http://www.welt.de/kultur/history/article317360/Die-vergessene-Front.html) Doch selbst wenn wir die Erklärung des Ersten Weltkrieges als Naturkatastrophe heute zurückweisen und ihn als ein Ereignis sehen, das von Menschen ausgelöst, vorangetrieben und schließlich erschöpft beendet wurde, der Eindruck des Apokalyptischen bleibt, je mehr wir uns in die Ursachen und den Verlauf des Konflikts vertiefen. Dies gilt umso mehr, weil wir auch wissen, dass >1914-18< nur der Beginn einer viel längeren Epoche war, die Europa und die ganze Welt schließlich mit einer weiteren Orgie der Gewalt überzog. Gibt es doch viele gute Argumente dafür, dass der Zweite Weltkrieg, der noch höhere Totenziffern produzierte und schließlich im Holocaust kulminierte, eine Fortsetzung des Ersten war. Zwischen diesen beiden Konflikten lagen Jahre des fortgesetzten Bürgerkrieges, des gegenseitigen Mordens unter innenpolitischen Gegnern mit kaum gezählten und zählbaren Opfern. [ Volker Berghahn: 4 Der Erste Weltkrieg, 2009, München ] Der Ausbruch des Krieges traf die militärischen Eliten und das kulturell militarisierte Bürgertum Europas mitnichten überraschend. Die Katastrophe eines kommenden Weltkrieges war in der Öffentlichkeit von Friedrich von Bernhardi bis August Bebel … präsent, und der Rüstungswettlauf konnte keinen Beobachter darüber im Unklaren gelassen haben, dass während der relativen europäischen Friedenszeit seit den preußisch-deutschen Einigungskriegen eine nie dagewesene Akkumulation militärischer Vernichtungspotentiale stattgefunden hatte. (http://www.erster-weltkrieg.clioonline.de/_Rainbow/documents/poluzeit/apuz_reimann.pdf) © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 23 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Die Kriegspropaganda prägte auch nach Beendigung der Kampfhandlungen die Bilder, die die Menschen der Nationen voneinander in ihren Köpfen trugen. Der Kriegspatriotismus war in allen Ländern Europas in Reden, Fotos und Zeitungsartikeln, Plakaten, Postkarten und mithilfe des neuen Massenmediums Film geschürt worden. Jetzt ließ er sich nicht mehr einfach „abstellen“. Nationalistische Parolen und Abgrenzungsbestrebungen erschwerten jene politischen Bemühungen, die auf Verständigung und Annäherung zielten. [Europa im 20. Jahrhundert. Die europäische Einigungsbewegung und das Europa der Menschen- und Bürgerrechte, Berlin 2004 S. 15] In der Erinnerungskultur … der europäischen Staaten, aber auch einer ganzen Reihe von außereuropäischen Staaten hinterließ der Erste Weltkrieg speziell in der Zeit von 1919 bis gegen Ende der dreißiger Jahre eine tiefe Spur. Prägend waren dabei einerseits die konkreten Erfahrungen als Folge der Pariser Friedensverträge, andererseits aber auch die persönlichen Erinnerungen von ehemaligen Frontkämpfern und der Menschen in der Heimat. Die Propaganda staatlicher Behörden und privater Organisationen spielte in den vom Krieg direkt betroffenen Gebieten ebenfalls eine wichtige Rolle. Öffentliche Erinnerungsorte wurden aber auch in weit vom eigentlichen Kriegsgeschehen entfernten Orten wie Australien, Indien, Kanada oder Neuseeland bewusst geschaffen. Die Geschichtswissenschaft leistete einen ebenso wichtigen Beitrag, indem sie je nach zeitlichem und politischem Kontext bestimmte Aspekte thematisierte, während andere ausgeblendet wurden. [Daniel Marc Segesser (2010): Der Erste Weltkrieg in globaler Perspektive, Wiesbaden S. 229 ] Zu Recht gilt der Erste Weltkrieg als das einschneidendste Ereignis der Moderne. Er hat die Welt nachhaltiger verändert als die Französische Revolution. Bei Kriegsbeginn Anfang August 1914 hätte niemand voraussagen können, welche Umwälzungen er bewirken würde. Doch nach vier Jahren Krieg, dem kostspieligsten der Geschichte, waren sie nicht mehr zu übersehen. Die politische Landkarte der Welt hatte sich völlig verändert. Das in der langen Friedensperiode des 19. Jahrhunderts gewachsene Vertrauen, dass liberale Werte und Kapitalismus gesellschaftlichen Fortschritt bringen würden, war verbraucht. Stattdessen hat der Erste Weltkrieg vor allem ein Klima des Hasses und der Ressentiments geschaffen: zwischen Nationen, zwischen Klassen und Rassen – eine Erbschaft, die sich in den politischen Kämpfen der 1920er und 1930er Jahren bitter bemerkbar machen sollte. Zwanzig Jahre nach dem ersten stand die Welt am Abgrund eines zweiten, noch katastrophaleren Krieges. [ H. P. Willmott: Der Erste Weltkrieg, München 2009, Vorwort ] © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 24 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Am Ersten Weltkrieg verstehe ich nicht, dass ………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………… Die Ursachen für den Ersten Weltkrieg liegen in/im ………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………… Als besonders schrecklich empfinde ich, dass ………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………… Die Frage nach der Schuld am Ersten Weltkrieg ist (un-)klar, denn ………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………… Aus dem Ersten Weltkrieg kann man lernen, dass ………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………… Sich ein Urteil über den Ersten Weltkrieg bilden ist leicht/schwer, weil ………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………… Heldenverehrung bedeutet für mich, dass ………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………… Die Folgen des Ersten Weltkrieges zusammenfassen Folgen des Ersten Weltkrieges politisch ökonomisch sozial kulturell © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 25 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Manifest gegen den Krieg verfassen Die SchülerInnen werden in Kleingruppen eingeteilt und verfassen ein Manifest gegen den Krieg und für den Frieden. Dazu müssen mindestens 10 Forderungen formuliert werden, die in der Klasse vorgestellt und diskutiert werden. Die besten 10 Forderungen aus allen Gruppen müssen in einem Diskussionsprozess ermittelt werden und werden zu einem endgültigen „Manifest gegen den Krieg und für den Frieden“ zusammengefasst. Die SchülerInnen erstellen dazu eine Liste an Änderungen, die in der gegenwärtigen Situation lokal, national, supranational und global verändert werden müssen, damit das „Manifest gegen den Krieg und für den Frieden“ umgesetzt werden kann. Manifest gegen den Krieg und für den Frieden Inhalt Änderungen lokal: national: supranational: global: © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 26