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Unseren Toten zum Gedenken 1945, 1953-57, 2007-2016 Horst-Günther Dobrunz, Winsen (Aller) (Co-Autor) Politische und europäische Vorgeschichte sowie Deutsch-polnische Beziehungen zwischen den Weltkriegen in chronologischer Reihenfolge Obwohl sie mit Litauern, Kaschuben, Deutschen, Weißrussen, Ukrainern und Sorben friedlich zusammen lebten, behielten die Polen ihre kulturelle Eigenständigkeit auch nach den hoheitlichen Teilungen ihres Landes 1772 bis 1795 zwischen Preußen, Russland und Österreich-Ungarn. Im Verlauf des I. Weltkriegs hatte das Deutsche Reich durch die Einrichtung eines pro forma unabhängigen Königreichs Polen versucht die Tendenzen eines wiederauflebenden polnischen Nationalstaates für sich zu nutzen, was jedoch letztendlich scheiterte. Denn noch vor dem Waffenstillstand im Westen und vor dem Versailler Vertrag erklärte die polnische Regierung unter Józef Piłsudski, dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte und eigentlichem Machthaber, am 7. November 1918 die Unabhängigkeit, und mit dem Tag des Waffenstillstandes am 11. November 1918 wurde die Zweite Republik Polen neu gegründet. Józef Piłsudski wollte Polen wieder zu einer Führungsmacht von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer in Ostmitteleuropa mit einer ebenso unnachgiebigen Haltung in Grenzfragen führen. Auch der Nationalrat der Ortschaft Teschen hatte sich im Oktober 1918 für einen Anschluss an Polen entschieden, was auch die Ausschreibung der polnischen Sejmwahlen für die Stadt begründete. Dann jedoch marschierten tschechische Soldaten am 23. Januar 1919 in Teschen ein, und es gab mehrere Tote auf beiden Seiten, was den Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkrieg zur Folge hatte. Beide Länder beanspruchten die wirtschaftlich starke Region. Erst ein Schiedsspruch der alliierten Siegermächte beendete im Juli 1920 den Konflikt zwischen Polen und Tschechien, und die Stadt Teschen entlang des Olsa-Flusses wurde geteilt. Weder die polnische noch die deutsche Seite war mit den im Versailler Vertrag festgelegten Grenzen einverstanden. In Deutschland strebte man im Sinne großer Bevölkerungsteile eine Revision der neuen Ostgrenze an, um die durch den Versailler Vertrag verlorenen Gebiete zurückzugewinnen. Auch für Polen war die in den pariser Friedensverhandlungen vorgeschlagene Ostgrenze, die Curzon-Linie, unakzeptabel. Es wollte seine Ostflanke stärken, obwohl es über den Grenzverlauf zu Sowjetrussland in der polnischen Politik keine Einigkeit gab. Marschall Piłsudski strebte eine weit nach Osten reichende Einflusssphäre an, die möglichst bis zum Verlauf der ehemaligen Ostgrenze Polen-Litauens vor der Teilung 1772 reichen und in Form einer osteuropäischen Konföderation unter polnischer Führung entstehen sollte. Da diese Gebiete bereits unter bolschewistischem Einfluss standen, begann der Polnisch-Sowjetische Krieg. In der jungen Ukraine wurden die Polen von deren dort ansässigen Kräften unterstützt, die zuvor von den Bolschewiki abgesetzt worden waren. So erzielte Polen anfangs große Erfolge und besetzte weite Landstriche der Ukraine sowie Kiew. Die Rote Armee drängte sie dann aber bis ins polnische Kernland zurück, so dass eine Niederlage und Besetzung des Landes erwartet wurde. In der Schlacht von Warschau („Wunder an der Weichsel“) wurden die sowjetischen Armeen jedoch bis weit in die Ukraine von den Polen zurückgeschlagen. Im Frieden von Riga, der am 18. März 1921 unterzeichnet wurde, stimmte Sowjetrussland einem Waffenstillstand und Friedensvertrag zu, der Polen erhebliche Gebiete im Osten zusicherte. Die in diesem Vertrag festgelegte polnisch-sowjetische Grenze verlief stellenweise bis zu 250 km östlich der Curzon-Linie. In diesen integrierten Gebieten dominierten in größeren Städten wie Lemberg und Vilnius die Polen, auf dem Land jedoch Weißrussen, Ukrainer und Litauer. II So hatte der junge Staat in diesem Polnisch-Sowjetischen Krieg 1919-1921 erfolgreich sein Staatsgebiet nach Osten hin erweitert. Um den Gebietszuwachs abzusichern, schloss Polen 1921 mit Rumänien eine Bündnisverpflichtung für den Fall eines sowjetischen Gegenangriffs ab. Aber auch Litauen musste erhebliche Gebietsverluste hinnehmen, besetzte dafür 1921 das Memelland und annektierte es 1923 von Deutschland. Zwischen Polen und Deutschland wurde der genaue Grenzverlauf erst nach bürgerkriegsartigen Aufständen in Oberschlesien im Juli 1921 festgelegt, blieb aber weiterhin ein ständiger Streitpunkt. Für seine eigene Sicherheit schloss Polen mit Frankreich ein defensives Militärbündnis ab, Frankreich ergänzte dieses 1925 mit der Tschechoslowakei, was sich in der Basis gegen Deutschland richtete. Dem entgegnete der Außenminister des Deutschen Reiches Walther Rathenau und sein russischer Amtskollege Georgi Tschitscherin am 16. April 1922 mit dem Vertrag von Rapallo, der die Beziehungen der beiden Staaten Deutschland und Sowjetunion normalisierte und mit dem sie ihre internationale Isolation durchbrechen und die Verhandlungsposition des Deutschen Reiches gegenüber den Westmächten stärken sollte. Somit schlossen sich laut Versailler Vertrag mit dem sozialistischen Russland und Deutschland zwei von der internationalen Politik geächtete Staaten zusammen. 1925 garantierte der Vertrag von Locarno zwar die neue deutsche Westgrenze, doch eine ähnliche Regelung für die Ostgrenze lehnte Gustav Stresemann ab. Außerdem begann die Reichsregierung einen Zollkrieg gegen die polnische Wirtschaft. Noch politisch intensiver belastet wurden die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen durch den Berliner Vertrag vom 24. April 1926 mit der UdSSR. Mit dem auf fünf Jahre in Berlin abgeschlossenen deutsch-sowjetischen Freundschaftsvertrag setzte die Reichsregierung seine Politik der Annäherung gegenüber der Sowjetunion fort, die mit dem Vertrag von Rapallo 1922 ihren Anfang genommen hatte und verstärkte die handelspolitischen Vereinbarungen. Ein weiteres Ziel war die Intensivierung der militärischen Zusammenarbeit zwischen Reichswehr und Roter Armee auf russischem Territorium. So konnte Deutschland die Versailler Beschränkungen umgehen. Ferner wollte Außenminister Gustav Stresemann der Sowjetunion signalisieren, dass der ein Jahr zuvor unterzeichnete Vertrag von Locarno und die von ihm angestrebte Westorientierung keine negativen Auswirkungen auf die Beziehungen beider Staaten hat. Das Deutsche Reich sicherte zudem seine Neutralität für den Fall eines Krieges zwischen der Sowjetunion und einer dritten Macht zu. Bei einem polnischsowjetischen Krieg wäre eine Unterstützung Polens durch Frankreich über Deutschland somit unmöglich geworden. Das bestehende polnisch-französische Bündnis erfuhr dadurch eine erhebliche Einschränkung. Deutschland erhoffte sich mit dem Berliner Vertrag den Druck auf Polen so verstärken zu können, dass es durch Isolation dazu bewegt wird, den deutschen Forderungen nach einer Revision der im Versailler Vertrag festgelegten Ostgrenzen entgegen zu kommen. Jedoch erfüllten sich die deutschen Erwartungen nicht, und mit dem Staatsstreich von Józef Piłsudski im Mai 1926 begann eine politische und wirtschaftliche Stabilisierung Polens. 1931 eroberte Japan durch eine militärische Intervention die Mandschurei und rief am 18. Februar 1932 den von ihm abhängigen Staat Mandschukuo aus. Auch suchte es ein Gegengewicht gegen die wachsende chinesisch-sowjetische Zusammenarbeit und bot dem Deutschen Reich engere Kontakte an. III In Großbritannien führte Chamberlain die Außenpolitik seiner Amtsvorgänger Ramsay MacDonald und Stanley Baldwin fort. MacDonald hatte schon auf der Konferenz von Lausanne vom 16. Juni bis 9. Juli 1932 die Franzosen gedrängt, den deutschen Forderungen nach einer Revision des Versailler Vertrags nachzugeben, und galt daher als ‚Vater’ der Appeasement-Politik. Überraschend schloss Polen unter Józef Piłsudski am 25. Juli 1932 einen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion ab, um die 1921 erfolgte Grenzziehung nach dem polnisch-sowjetischen Krieg zu sichern. Die NSDAP gehörte seit 1919 zu den schärfsten Gegnern des Versailler Vertrages. Adolf Hitler erklärte zudem Mitte der 20-er Jahre die Gewinnung von ‚Lebensraum im Osten’ als entscheidendes Politikziel. Das richtete er hauptsächlich gegen die Sowjetunion, ohne Polen zu erwähnen. Auf Grund dessen verkündete die polnische Regierung nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 eine Teilmobilisierung ihrer Streitkräfte. Nach der internen Liebmann-Aufzeichnung stellte Hitler Polen am 3. Februar 1933 als Bedrohung dar. Am 5. März 1933 landeten bereits polnische Truppen auf der Westerplatte im Freistaat Danzig, und die Regierung in Warschau sondierte, ob eine Besetzung Oberschlesiens, Ostpreußens und Danzigs in der Art wie die des Rheinlandes von Frankreich unterstützt würde. Durch die Besetzung sollte eine Garantie der polnischen Westgrenze und die Einhaltung der Rüstungsbeschränkungen gemäß des Versailler Vertrages von der Hitler-Regierung erzwungen werden. Aber Frankreich lehnte eine Unterstützung Polens sofort ab. Die Ablehnung wurde auch mit Hitler’s Wahlsieg an diesem selben Tag begründet. Nach einem Völkerbundaufruf zog Polen schließlich am 16. März 1933 seine Truppen von der Westerplatte ab. Jedoch drohte Polen mit einer militärischen Intervention, falls sein im Mai 1933 kurzfristig gestelltes Ultimatum an Deutschland nicht positiv entschieden wird. Hitler erklärte jedoch die ‚Respektierung’ der polnischen Westgrenze und erfüllte somit Polen’s Forderung. Nach dem Austritt aus dem Völkerbund am 14. Oktober 1933 war Deutschland international isoliert, und Hitler beendete demonstrativ die Zusammenarbeit mit der UdSSR. Er suchte Verbündete für seine revisionistische und gegen die Sowjetunion gerichtete Außenpolitik. Zu dieser Zeit wollte er Verträge mit fünf Staaten schließen, von denen er glaubte, dass sie ein Interesse haben die Sowjetunion zurückdrängen oder zerschlagen zu wollen. Hauptpartner in Europa sollte Polen und Großbritannien sein. In Ostasien sollte Japan hinzukommen, außerdem Chiang Kai-Shek’s Nationalchina. Als ersten Interessenspartner bot er Polen Verhandlungen an, und Frankreich wies im Oktober/November des Jahres eine Wiederholung des Angriffsplans Polens vom Frühjahr zurück. Auch Jugoslawien und Rumänien näherten sich außenpolitisch Hitler-Deutschland an. Am 26. Januar 1934 schlossen Polen und das Deutsche Reich den auf fünf Jahre befristeten deutsch-polnischen Nichtangriffspakt mit der Option der Verlängerung auf weitere fünf Jahre. Dies wird als Ende der deutsch-polnischen Konfrontation von der Weimarer Zeit her betrachtet, aber das blieb auch das vorerst einzige Bündnis. IV In den Jahren 1934-1935 zerfiel auch das polnisch-französische Bündnis unter dem Eindruck der neuen Konstellationen. Der französisch-sowjetische Beistandspakt vom 2. Mai 1935 entfernte die ehemaligen Partner noch weiter voneinander, während Polen und das Deutsche Reich politisch und wirtschaftlich enger zusammenarbeiteten. Auch sah Hitler die Möglichkeit mit Japan einen Zweifrontendruck auf die Sowjetunion ausüben zu können. Ende 1935 war der deutsch-japanische Vertrag mit seiner antisowjetischen Ausrichtung bereits ausgehandelt, aber wegen innenpolitischer Auseinandersetzungen in Japan verzögerte sich die Unterzeichnung. Von der deutschen Besetzung des Rheinlandes am 7. März 1936 hatte sich die polnische Regierung scharf distanziert, und Hitler’s Werben um ein Bündnis mit Großbritannien verlief in dem Jahr dann auch endgültig ergebnislos. Der Antikominternpakt war ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Japanischen Kaiserreich zur Bekämpfung der Kommunistischen Internationalen (Komintern). Der erste politische Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Japan wurde auf Bestreben Japans am 25. November 1936 in Berlin vom japanischen Sonderbotschafter Vicomte Mushanokōji Kintomo und Joachim von Ribbentrop für die Dauer von fünf Jahren unterzeichnet. Die Bekämpfung der Kommunistischen Internationale sollte, analog zu Komintern, durch Informationsaustausch gefördert werden. In einem geheimen Zusatzprotokoll sicherten sich die beiden Staaten wohlwollende Neutralität für den Fall eines nicht provozierten Angriffs oder einer Angriffsdrohung der Sowjetunion zu. Zudem verpflichteten sie sich, mit der Sowjetunion keine Verträge abzuschließen, die dem ‚Geist dieses Abkommens’ widersprechen würden. Der deutsch-japanische Antikominternpakt wurde schließlich Ende 1936 in Japan unterzeichnet. 1937 wandte sich Japan gegen China, so dass dieses als Partner der Fünferkombination ausfiel, aber China’s Armee blieb vorwiegend antisowjetisch orientiert. Daran änderte sich auch nichts, als Hitler seine Parteinahme für das Reich der Mitte aufgab. Als Ersatzlösung entschied sich Hitler nun auf ein ‚Weltpolitisches Dreieck’ Berlin– Rom–Tokio. Nach einem Deutschlandbesuch Mussolinis im September trat Italien im November 1937 dem Antikominternpakt bei, wurde aber von der Existenz eines Zusatzabkommens nicht unterrichtet. Der Begriff Appeasement-Politik steht für die heute negativ bewertete Politik (policy of appeasement) des britischen Premierministers Neville Chamberlain und einer Gruppe britischer Politiker, der so genannten Cliveden-Clique, die am 30. September 1938 im Münchner Abkommen die Eingliederung des Sudetenlandes, später die Annexion Tschechiens, verbunden mit der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren, auf dem Gebiet der damaligen Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich toleriert hatten, um einen Krieg in Europa abzuwenden. Die Polnische Regierung nutzte das Bündnis mit Deutschland besonders nach dem Münchner Abkommen vom 30. September 1938 für ihre eigenen Interessen aus und stellte ein Rückgabeultimatum von Teschen an die Tschechoslowakei. Dieses Rückgabeultimatum lief am 1. Oktober 1938 ab. V Unter General Władysław Bortnowski konzentrierte Polen seine Streitkräfte an der Grenze zu der Tschechoslowakei. Außerdem wurde in Kattowitz die Legion Zaolziański gegründet. Die tschechoslowakische Regierung gab nach, und Polen besetzte am 2. und 3. und weiter bis zum 11. Oktober 1938 Teschen, Zaolzie und das Olsagebiet. Damit wurde die geteilte Stadt wieder vereinigt und zum Verwaltungssitz des neugebildeten polnischen Landkreises Cieszyn (Powiat cieszyński), was zur Folge hatte, dass rund 30.000 Tschechen, vor allem diejenigen, die sich dort nach 1920 niedergelassen hatten, und rund 5000 Deutsche das Gebiet verließen. Während der polnischen Besitznahme besetzten am 10. Oktober 1938 auch die Deutschen gemäß dem Münchner Abkommen das Sudetenland. Am 24. Oktober 1938 begann der deutsche Außenminister Joachim von Ribbentrop Verhandlungen mit der polnischen Regierung zur ‚Lösung’ aller strittigen Fragen. Er verlangte die Wiedereingliederung der Freien Stadt Danzig in das Deutsche Reich sowie die Möglichkeit von Transitverkehr über ein neuzubauendes Teilstück der Reichsautobahn Berlin – Königsberg und über den Schienenweg (ehem. Preußische Ostbahn) durch den Polnischen Korridor. Als Gegenleistung bot Ribbentrop die Anerkennung der übrigen deutsch-polnischen Grenzen, eine Verlängerung des deutsch-polnischen Nichtangriffspakts auf 25 Jahre, einen Freihafen in beliebiger Größe in Danzig, und lud zudem Polen zum Beitritt in den Antikominternpakt ein. Die polnische Regierung zögerte mit einer Antwort auf Ribbentrops Vorschläge, ging auf die meisten gar nicht erst ein und stellte nur graduelle Veränderungen in Aussicht. Außenminister Józef Beck lehnte den Nichtangriffspakt mit Deutschland auch deshalb ab, um das Verhältnis zur UdSSR nicht unnötig zu belasten und die von Polen angestrebte Führungsrolle im „Dritten Europa“ nicht zu gefährden. Möglicherweise wäre Polen bei Zustimmung eines Beitritts zum Antikominternpakt noch weiter von seinem bisherigen Verbündeten Frankreich isoliert gewesen, hätte wohlmöglich ‚an der Kette des Reiches’ gelegen und wäre zu einem politischen Gehilfen für einen Eroberungszug im Osten geworden. So blieben die langen deutsch-polnischen Verhandlungen am Ende leider ohne ein positives Ergebnis. Zu gleicher Zeit, im Herbst 1938 litt die nationalsozialistische Regierung im Deutschen Reich u.a. durch die militärische Aufrüstung erheblich unter massiven Finanzproblemen. Um den Schuldenabbau zu forcieren, wurde die antijüdische Propaganda landesweit nicht nur von den Nazibeamten auf allen Ebenen und Dienststellen, sondern auch durch das neue Medium Radio, das sich in Form des Volksempfängers mit nur einem fest eingestellten Sender fast jeder Bürger leisten konnte, verbreitet. Diese Hetze fand ihren ersten Höhepunkt am 9. November 1938 in der Reichspogromnacht. Damit gab sich die Naziregierung das Recht die Enteignungen der jüdischen Bevölkerung intensiv zu verstärken, um somit neue Gelder für den maroden Haushalt zu ergaunern. Das blieb auch der polnischen Regierung nicht verborgen, und da dort auch viele Juden ansässig waren, verschärfte es die Lage zwischen beiden Staaten. Zudem häuften sich die Berichte über Grenzverletzungen und Zwischenfälle auf beiden Seiten, und seit Anfang 1939 kam es dann auch noch zunehmend zu Ausschreitungen gegen ‚Volksdeutsche’ in Polen. Am 14. März 1939 schloss das Deutsche Reich einen ‚Schutzvertrag’ mit der Slowakei, um deren Trennung von der ‚Rest-Tschechei’ zu beschleunigen. In diese marschierten schon am Folgetag deutsche Truppen ein. Damit brach Hitler bereits nach wenigen Monaten das Münchner Abkommen. VI Großbritannien hatte bis dahin jedes bündnispolitische Engagement in Ostmitteleuropa abgelehnt, beendete aber nach dem deutschen Einmarsch in Tschechien seine bisherige Appeasement-Politik. Auf politischen Druck hin verzichtete Litauen am 23. März 1939 auf das Memelland und gibt es an Deutschland zurück. Außerdem traten im März 1939 Mandschukuo, Spanien und Ungarn dem Antikominternpakt bei. Jetzt stand nur noch die Lösung der strittigen Verkehrsverbindung sowie die Angliederung der Stadt Danzig zum Deutschen Reich mit den erwähnten Privilegien für Polen aus. Diese Politik wurde aber offensichtlich von Polen’s Regierung als Bedrohung angesehen, weshalb sie am 26. März 1939 die deutschen Angebote endgültig zurückwies, eine weitere Teil-Mobilmachung ihrer Streitkräfte einleitete, damit sie ggf. einer handstreichartigen Besetzung Danzigs begegnen kann. Sie stellte klar, dass sie jede einseitig territoriale Veränderung als Kriegsgrund behandeln werde. Die NS-Propaganda, die während der Dauer des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes nie negativ über Polen berichtete, nutzte seit März 1939 die Vorfälle, um ein fundiertes Feindbild von Polen kreieren. Das gleiche geschah auf polnischer Seite, wo auch mit dem immer noch neuen Medium Radio intensiv nationale Propaganda verbreitet wurde, die das Leben der in Polen lebenden Volksdeutschen induktiv zunehmend wesentlich gefährdete. Deutsche Polizeiberichte hingegen schilderten etwa den polnischen Beschuss von militärischen und zivilen Flugzeugen und zahlreiche Übergriffe, auch mit Todesfolge auf deutscher Seite. Am 31. März 1939 sicherte der britische Premierminister Neville Chamberlain Polen militärische Unterstützung zu, falls dessen Existenz bedroht werde, und Großbritannien gab eine Garantie für die Unabhängigkeit Polens ab. Auf die Bitte Polens hin wurde am 6. April 1939 ein förmlicher Beistandspakt zwischen beiden Staaten unterzeichnet. Am 11. April 1939 erteilte demzufolge Hitler der Wehrmacht eine Weisung zur Ausarbeitung eines Kriegsplans gegen Polen und kündigte am 28. April 1939 den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt und das deutsch-britische Flottenabkommen. Vergeblich versuchte der deutsche Außenminister Ribbentrop im laufenden Jahr das ‚Weltpolitische Dreieck’ zu einem deutsch-japanisch-italienischen Militärbündnis mit Zielrichtung gegen Großbritannien auszubauen. Es gelang ihm nur am 22. Mai 1939 mit Italien den sogenannten ‚Stahlpakt’ zu schließen. Bei seiner Rede vor den Oberbefehlshabern am 23. Mai 1939 verkündete Hitler das eigentliche Ziel des bevorstehenden Feldzuges: „Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um Arrondierung des Lebensraumes im Osten und um Sicherstellung der Ernährung … In Europa ist keine andere Möglichkeit zu sehen.“ Damit wollte er die Abhängigkeit von westlichen Importen verringern und eine Seeblockade, die im Ersten Weltkrieg zur militärischen und politischen Niederlage Deutschlands beigetragen hatte, vermeiden. Frankreich und Großbritannien hätten Polen durch einen Einmarsch in Deutschland von Westen her helfen können, waren aber trotz zahlenmäßiger Überlegenheit ihrer Divisionen im Juli 1939 nicht bereit dazu. VII Um Polen auf dessen Gebiet militärisch wirksam zu unterstützen, verhandelten die Westmächte seit Sommer 1939 über eine Militärkonvention mit der UdSSR. Diese verlangte aber ein Durchmarschrecht für die Rote Armee durch Polen. Polen’s Regierung befürchtete aber, dass die Sowjets dieses Durchmarschrecht zur Rückgewinnung ihrer 1921 verlorenen Gebiete ausnutzen würden. Somit lehnte Polen’s Außenminister das Durchmarschrecht für die Rote Armee am 15. August 1939 endgültig ab. Nach dem Scheitern der britisch-sowjetischen Verhandlungen an diesem Tag bat die britische Regierung Warschau nochmals um Verhandlungen mit Berlin. Wegen der westlichen Garantieerklärungen und dem hohen Vertrauen in die eigenen Streitkräfte sah nunmehr die polnische Führung aber keinen Grund für weitere diplomatische Bemühungen. Trotz der geheimen Mobilmachung der Wehrmacht am 1. August 1939, bemühte sich Ribbentropp noch bis dahin eine gewisse Einigung um Danzig mit der polnischen Regierung zu erlangen, auch um Zeit für Kriegsvorbereitungen zu gewinnen und Großbritannien und Frankreich möglichst vom militärischen Eingreifen abzuhalten. Nach den ergebnislosen Gesprächen zwischen England und der Sowjetunion, nutzte das von Ribbentrop aus und handelte mit dem sowjetischen Außenminister Molotow ab dem 17. August 1939 in Moskau den Deutsch-Sowjetischen Wirtschaftsvertrag aus, der russische Rohstofflieferungen auch unter Blockadebedingungen ermöglichen sollte. In einer am 22. August 1939 auf dem Berghof gehaltenen Ansprache vor den Oberbefehlshabern definierte Hitler als Ziel des bevorstehenden Feldzuges: „Vernichtung Polens, heißt: Beseitigung seiner lebendigen Kraft. Mit einem Dazwischentreten Englands und Frankreichs rechne ich nicht, ich sei vielmehr überzeugt, dass beide Staaten wohl drohen, mit dem Säbel rasseln, Sanktionen verhängen, vielleicht auch eine Blockade aufrichten, aber niemals militärisch eingreifen werden. Sie hatten bislang auf ein Bündnis mit der Sowjetunion gehofft, aber auch diese Karte habe ich ihnen nun aus der Hand geschlagen.“ Am 23. August 1939 folgte der Hitler-Stalin-Pakt, dessen geheimes Zusatzprotokoll die Interessengebiete aufteilte: Danach sollten Ostpolen und das Baltikum der sowjetischen Interessensphäre zugeschlagen werden. Durch diesen deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, der ohne jede Absprache oder Informationen an die Partner des Antikominternpaktes Japan und Italien abgeschlossen wurde, war das ‚Weltpolitische Dreieck’ nun bedeutungslos geworden, woraufhin sich die Beziehungen zwischen Japan und dem Deutschen Reich verschlechterten. Ab dem 24. August 1939 täuschten zudem als polnische Freischärler verkleidete SDund SS-Angehörige sowie dazu genötigte KZ-Häftlinge (die ermordet und als Beweis für Kampfhandlungen liegengelassen wurden) mehrere ‚Grenzzwischenfälle’ vor. Sie sollten dem Ausland von Polen ausgehende kriegerische Akte demonstrieren, gegen die Deutschland sich nur militärisch verteidigen könne. Augenzeugen hingegen berichten bereits Tage vor dem deutschen Einmarsch in Polen von vielen brennenden Bauernhöfen im östlichen Reichsgebiet, in dem auch viele Volkspolen ansässig waren. Hitler hingegen hatte seine Forderungen inzwischen gesteigert und mit einem Ultimatum verbunden. Daraufhin verkündete die polnische Regierung bereits am 29. August 1939 die Generalmobilmachung der polnischen Streitkräfte, die auf roten Flugblättern auch umgehend das kleinste Dorf in ganz Polen erreichte. VIII Zu den Grenzzwischenfällen gehörte auch der inszenierte Überfall auf den Sender Gleiwitz. In seiner Reichstagsrede vom 1. September 1939 hatte Hitler diesen Vorfall jedoch nicht erwähnt. Deutsche Wochenschauen vom September 1939, zeigten außer brennenden deutschen Bauernhöfen im Polnischen Korridor, auch den Artilleriebeschuss der oberschlesischen Grenzstadt Beuthen sowie die Beerdigung eines erschossenen Danziger SS-Mannes als Kriegsbegründungen. 1940 hatte sich das Kräfteverhältnis der drei Mächte Deutschland, Japan und Italien erheblich gewandelt, und es kam nun doch zum Dreimächtepakt. 1941 traten Rumänien, Finnland, Kroatien, Slowakei, Bulgarien, das besetzte Dänemark und das so genannte Nanking-China unter Wang Jingwei dem Antikominternpakt bei, 1942 auch die von den Japanern eingesetzte Marionettenregierung der Philippinen. Nach dem Ende des II. Weltkrieges erweiterte die Sowjetunion bis zu ihrem Zerfall 1989 mit Ausnahme von Jugoslawien und Finnland ihren Einflussbereich auf die Staaten des nach dem I. Weltkrieg neu entstandenen und gegen sie gerichteten Sicherheitsgürtels. Nach 1999 wurde ein großer Teil der Staaten dieses Sicherheitsgürtels Mitglied der NATO. Die baltischen Staaten, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien gehörten nicht mehr zum russischen Einflussbereich, sondern sind wie auch Slowenien Mitglied dieses westlichen Sicherheitsbündnisses und der EU. Historische Überarbeitung von Horst-Günther Dobrunz im November 2011 Quellennachweis der Vorgeschichte: Zahlreiche Fakten dieser Geschichtskomprimierung wurden aus Wikipedia, dem British War History Archive und weiteren Archiven zusammengetragen. Gelegentliche Wortgleichungen sind möglich, aber im ganzen Zusammenhang nicht die Regel. Unbeabsichtigte Ausnahmen sind, wenn, dann rein zufällig. Regiments-Geschichte Ein historischer Rückblick III. AK, 5. Div., 9. Inf. Brig. 8. Leib-Grenadier-Regiment König Friedrich-Wilhelm III. (1. Brandenburgisches) Regiments-Geschichte 7.6.1808 Zusammenstellung als Brandenburgisches Infanterie-Rgt. Nr. 8 aus der 2. Kompanie der Grenadiere des Btl. v. Waldenfels, dem 2. pommerschen & dem 3. neumärkischen Reservebataillon, sowie dem leichten Infanteriebataillon von Schill. Ende 1808 Zuteilung des Grenadierbataillons von Waldenfels 1813 Abgabe des Füsilierbataillons an das 2. Garde Rgt. zu Fuß. Ersatz durch das 3. Musketenbataillon 14.10.1814 Abgabe des Leib-ren.Btls. an das Gren.Rgt. Alexander 27.9.1866 13.-15. Kompanie an das Infanterie-Rgt. 77 1.4.1881 7. Kompanie an das Infanterie-Rgt 98 1.4.1887 3. Kompanie an das Infanterie-Rgt 136 Chefs des 1808-1840 1840-1860 1861-1888 1888 1888-1918 Regiments König Friedrich Wilhelm III. König Friedrich Wilhelm IV. König Wilhelm I. König Friedrich III. König Wilhelm II. Kommandeure 1808 v. Horn 1811 v. Tippelskirch 1812 v. Zielinski 1813 v. Zepelin 1816 v. Grabow 1832 1839 1845 1849 1849 v. v. v. v. v. Werder Marées Chamier Hoffmann Manstein 1852 v. Sydow 1857 Marschall v. Sulicki 1859 v. Bojanowski 1863 v. Berger 2 Standorte 1808 Berlin, 1814 Köln, 1815 Koblenz, 1816 I. Crossen, II. Guben, F. Lübben, 1819 I. Küstrin, F. Frankfurt/Oder, 1820 I. Lübben, 1827 I. Frankfurt/Oder, II. Guben, F. Küstrin, 1830-32 Magdeburg, 1844/45 I., II. Guben, 1846 II. Schwerin Nm. u. Posen, 1847 II. Soldin, F. Königsberg/Neumark, 1847/48 I. Frankfurt/Oder, 1848 I. Nauen, dann Berlin, II. Küstrin, F. Prenzlau, 1870 Frankfurt/Oder, F. Landsberg, (1882 Frankfurt/Oder). Schlachten 1806/7 gegen Frankreich (Btl. Waldenfels) 1807 Verteidigung von Kolberg. 1812 gegen Russland (im Napoleonischen Heer): 19.7. Eckau, 27.9. Eckau, 29.9. Mesothen, 30.9. Lauschkrug, 1.10. Garossenkrug, 29.10. Samsonkrug, 15.11. Baldohnen, 16.11. Dahlenkirchen. 1813 gegen Frankreich: 2.5. Gr. Görschen, 3.5. Lindenau, 7.5. Colditz, 19.5. Königswartha, 20./21.5. Bautzen; 19.8. Hörselberg, 21.8. Löwenberg, 26.8. a. d. Katzbach, 30.8. Bunzlau, 4.9. Hochkirch, 22.9. Bischoffswerda, 3.10. Wartenburg, 16.10. Möckern, 17.10. Gohlis, 21.10. Freiburg, 26.10. am Hörselberge. 1814 weiter gegen Frankreich... 3.1. Simmern, 29.1 Brienne, 1.2. Vitry, 3.2. La Chaussée, 4.2. Châlons, 11.2. Montmirail, 12.2. Château Thierry, 22.2. Mery, 9.3. Laon; 14.3. Berry au Lac, 27.3. Trilport, 28.3. Claye; 30.3. Paris. 1815 weiter gegen Frankreich... 16.6. Ligny, 18.6. Wavre, 1.7. St. Germain, 2.7. Chatillon. 1846 Verwendung in Posen 18.3.1848 Straßenkampf in Berlin. 1864 gegen Dänemark: 28.3.- 17.4. Belagerung Düppeler Schanzen, 18.4. Erstürmung der Düppeler Schanzen. 1866 gegen Österreich: 29.6. Gitschin, 3.7. Königsgrätz. 1870/71 gegen Frankreich: 6.8. Spichern; 16.8. Vionville-Mars la Tour; 19.8. Gravelotte-St. Privat; 19.8.-27.10. Einschließung Metz, 7.10. Bellevue, 6.11. Provenchères (F.), 7.11. Bretenay (II. u. F.), 28.11. Beaune la Rolande, 3.+4.12. Orleans, 7.12. Revoy, 8.12. Gien & Briare (6., 8. Kp., F.), 6.1. Azay-Mazange, 10.- 12.1.1871 Le Mans. 3 1914/18 Gefechtskalender der 5. Infanterie-Division inkl. IR 8: Westfront 1914: 18.- 19.8.: Schlacht an der Gette 23.- 24.8.: Schlacht bei Mons 25.- 27.8.: Schlacht bei Solesmes und Le Cateau 28.- 30.8.: Kämpfe an der Somme 1.9.: Gefecht bei Villers-Cotterets 4.9.: Gefechte bei Vieils-Maisons-Montmirail 5.- 9.9.: Schlacht am Ourcq 6.- 7.9.: Montceaux-Esternay 10.9.: Nachhutgefechte bei Neuilly-St.Front 12.9.1914 - 1.7.1915: Kämpfe an der Aisne 1915: 8.- 14.1.: Schlacht bei Soissons 9.5.- 23.7.: Schlacht bei La Bassee und Arras 6.- 16.6.: Kämpfe bei Quennevieres-Ferme 24.7.- 22.9.: Stellungskämpfe In Flandern und Artois 24.9.- 3.11.: Herbstschlacht in der Champagne 30.10.: Gefecht bei Vailly 2.11.: Gefecht bei Soupir 4.11.- 10.12.: Stellungskämpfe in der Champagne 30.11.1915-2.2.1916: Kämpfe an der Aisne 1916: 21.- 22.2.: Erstürmung des Bois-de-Ville (Verdun) 21.2.- 31.5.: Schlacht bei Verdun 23.2.: Erstürmung des Wavrille-Waldes 25.- 26.2.: Erstürmung der Louvemont-Stellung und des Pfefferrückens 25.2.- 2.3.: Kampf um das Dorf Douaumont 3.- 20.3.: Stellungskämpfe vor Verdun 12.- 15.3.: Kämpfe im Cai Ilette-Wald 22.- 25.5.: Kämpfe um Fort Douaumont 1.6.- 18.-7.: Reserve der Obersten Heeresleitung O.H.L. 19.7.- 4.8.: Schlacht an der Somme 14.8.- 27.10.: Stellungskämpfe in der Champagne 27.10.- 16.12.: Stellungskämpfe vor Verdun 15.- 16.12.: Kampf bei Louvemont und Bezonvaux 16.12.1916-7.2.1917: Reserve der 0.H.L. 1917: 18.2.- 17.4.: Stellungskampf im Oberelsass 18.4.- 4.5.: Doppelschlacht Aisne-Champagne 5.5.- 5.7.: Reserve der O.H.L. Ostfront 1917 7.- 18.7.: Stellungskämpfe östlich Zioczow 19.7.: Erstürmung der Mackowa-Gora 19.- 28.7.: Durchbruchsschlacht in Ostgalizien 20.7.: Verfolgungskämpfe bis zur Bahn Jezierna-Tarnopol 21.7.: Durchbruchskämpfe an der Straije Jezierna-Tarnopol 22.7.: Vorstoß an den Sereth 23.7.: Erzwingung des Überganges über den Sereth 24.7.: Waldkämpfe im Wielki-Las 24.7.: Erstürmung des Ranachow 25.7.: Gniezna-Übergang 29.7.- 20.9.: Stellungskämpfe am Sereth 4 Italien 1917 20.9.- 15.10.: Aufmarsch hinter der Isonzo-Front 3.- 23.10.: Stellungskämpfe am Isonzo 24.- 27.10.: Durchbruch durch die Julischen Alpen 26.10.: Erstürmung des Monte-Hum 27.10.: Erstürmung des Monte-San-Giovanni,-Spighi & Castel28.10.- 3.11.: Schlacht bei Udine del-Monte 29.10.- 1.11.: Vorstoß gegen den unteren Tagliamento 4.- 11.11.: Verfolgung vom Tagliamento bis zur Plave 12.11.- 18.12.: Gebirgskämpfe in den Venezianischen Alpen Westfront 1917/1918 18.12.1917-4.3.1918: Stellungskämpfe in der Champagne 1918: 5.- 20.3.: Ruhezeit hinter der 18. Armee 21.3.- 6.4.: Große Schlacht in Frankreich 21.- 22.3.: Durchbruchsschlacht bei St.-Quentin-La Fere 23.- 24.3.: Kämpfe beim Übergang über die Somme und den Crozat-Kanal zwischen St.-Christ und Tergnier 25.- 31.3.: Verfolgungskämpfe bis Montdidler-Noyon 7.4.- 27.5.: Kämpfe an der Avre und bei Montdidier-Noyon 27.5.- 13.6.: Schlacht bei Soissons und Reims 27.5.: Erstürmung der Höhe des Chemin-des-Dames 28.5.- 1.6.: Verfolgungskämpfe zwischen Oise & Aisne, über die Vesle bis zur Marne 30.5.- 13.6.: Angriffskämpfe west- & südwestlich von Soissons 14.6.- 4.7.: Stellungskämpfe zwischen Oise, Aisne und Marne 18.- 25.7.: Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims 26.7.- 3.8.: Bewegliche Abwehrschlacht zwischen Marne & Vesle 4.8.- 3.9.: Stellungskämpfe an der Vesle 3.- 27.9.: Kämpfe vor und in der Siegfriedstellung 10.- 12.10.: Kämpfe vor der Hunding- und Brunhildfront 13.10.- 4.11.: Kämpfe in der Hundingstellung 5.- 11.11.: Rückzugskämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung 12.11.1918: Räumung der besetzten Gebiete und Rückzug in die Heimat Das 8. (Preußische) Infanterie-Regiment war wieder Bestandteil bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr. Dabei wurde die Einheit hauptsächlich aus den Reichswehr-InfanterieRegimentern 9, 10 und 30 in der Garnisonsstadt des Regimentsstabes Frankfurt (Oder) im Wehrkreis III gebildet. Dort wurde auch das I. Bataillon und die 13. Kompanie (Minenwerfer) stationiert. Der Stab des II. Bataillons mit der 7. und 8. Kompanie befand sich jedoch in Liegnitz und die 5. und 6. Kompanie in Glogau. Das III. Bataillon lag in Görlitz und das Ausbildungs-Bataillon in Lübben im Spreewald. In der Reichswehr wurde das Regiment mit der Aufstellung der 3. Division und taktisch dem Infanterieführer III unterstellt. Ab 1929 trug der Infanteriegeneral a.D. von Tschischwitz die Uniform des Regiments. 5 1930-31 führte man das gesamte II. Bataillon in Glogau zusammen, und das Ausbildungs-Bataillon verlegte nach Liegnitz. Mit der Reichswehrerweiterung 1934 hieß das Regiment nun wieder Infanterie-Regiment Frankfurt. Gleichzeitig bildete es auch das Infanterie-Regiment Görlitz, wozu nun auch das bisherige III. Bataillon sowie das II. Bataillon und das Ausbildungs-Bataillon des I. gehörte, und aus Abgaben des Regiments kam auch noch ein weiteres Bataillon hinzu. Das Regiment unterstand nun dem Frankfurter Kommandanten. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 besann man sich schließlich dem Regiment den ursprünglichen Namen Infanterie-Regiment 8 zurück zu geben. Alle eingegliedert in die 3. Infanteriedivision, wurde im gleichen Zuge aus dem Ausbildungsbataillon in Landsberg/Warte das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 50. Am 20. April 1937 erhielt General der Infanterie a.D. Freiherr von Esebeck die Berechtigung, die Uniform des Regiments mit den Generalsabzeichen zu tragen, und 1938 erfolgte in Frankfurt (Oder) die Aufstellung eines Ergänzungs-Bataillons für das Regiment. 5. Kompanie IR 8 – August bis Oktober 1939 Anfang August 1939 bezieht das IR 8 die Ausgangsstellungen für den Polenfeldzug bei Flatow. Am 1. September 1939 stößt das Regiment westlich von Vandsburg über die polnische Grenze vor. Am 2. September 1939 gelingt der Durchbruch durch die Seeenge westlich der Brake und die Einnahme von Crone. Am 4. September 1939 wird die Weichsel bei Topolno überquert. Im Anschluss marschiert das IR 8 östlich der Weichsel durch Culmsee nach Südosten. Am 13. September 1939 wird wiederum die Weichsel bei Plock diesmal in Richtung Südwesten überschritten. Nach Bildung eines Brückenkopfes erreicht es am 16. September 1939 die Bzura und nimmt dort an der Schlacht teil. Am 21. September 1939 sind die Kampfhandlungen beendet, und das Regiment beginnt seinen Rückmarsch nach Bromberg. Hier wurde es am 2. Oktober 1939 auf die Eisenbahn verladen, und die ganze 3. Infanterie-Division fährt nach Westen in den Raum Leidenborn – Dasburg in die Eifel. Internetrecherche von Horst-Günther Dobrunz (Co-Autor) Das Buch beschreibt … das Leben an vorderster Front und das überschwängliche Selbstvertrauen des deutschen Volkes zu dieser Zeit, das mehr und mehr durch den immer länger und grausamer werdenden Krieg nach und nach zerstört wurde. Unzählige der Tapferen fielen. Andere kämpften verzweifelt bis zum Ende gegen eine Übermacht von drei Großmächten. Bei der anschließenden Entnazifizierung versuchte man den noch verbliebenen Patriotismus aus den Köpfen des Deutschen Volkes zu löschen. Dieser trat dann aber erstmalig im Jahr 2006 zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland wieder in Erscheinung. This always touches my heart like hitting the mark with a dart. I laugh or cry so bitterly, when his words jump out on me. Der einzige Sohn meines Vaters Horst - Günther Dobrunz (Co-Autor) Krieg, nein danke ! Jeder hasst Krieg, aber keiner vermeidet ihn ! Schweife von der Gegenwart in die Vergangenheit und erfahre das Leben Überlebe ! Lies das und lehre Deinen Kindern die Schrecken des Krieges ! Das Schlimmste der Menschheit ! Erfahre die Grausamkeiten genau hier, sei aber glücklich, dass Du in Wahrheit nicht leidest. Krieg, ein Abenteuer? Nein !!! Krieg ist kein Abenteuer ! Vielleicht denkst Du es ist eines... also... viel Spaß beim Töten... bis Du selbst verwundet wirst ODER VIELLEICHT SOGAR TOT BIST !!! Liebe Leserinnen und Leser, vielen Dank für Ihr Interesse an diesem umfangreichen Werk, das als solches schon bezeichnet werden kann und in unverfälschter Form den Zeitgeist, die Gedanken und Gefühle der Menschen sowie die tatsächlichen Geschehnisse und Gegebenheiten vor dem historischen Hintergrund der damaligen Ära in allen Facetten wiederspiegelt und öfters auch einen kleinen bildlichen Vergleich zum Heute aufzeigt. Hier lesen Sie reine Tatsachen ! Auch alle Namen und Orte sind die Originalen und nicht erfunden, desgleichen alle Datums- und Zeitangaben, das jeweilige Wetter, die Landschaften, Aussagen von Zivilisten, Beschreibungen von deren Kulturen, aber auch objektiv persönliche Eindrücke und daraus resultierende Schlussfolgerungen des Autors sowie dessen Lebensweisheiten und Gedichte. Es gibt keine Zeitsprünge, sondern alles wird in chronologischer Reihenfolge gleichermaßen wie Ihr eigener Tagesablauf spannend geschildert.. Die Dokumentation beschreibt das tatsächliche Leben in der damaligen Zeit und hat überhaupt nichts mit Nazismus oder der Verherrlichung des Dritten Reiches zu tun, sondern zeigt im Gegensatz kontinuierlich auf, wie der Bevölkerung, aber besonders den Frontsoldaten im Namen der verbrecherischen Regierung und deren noch übleren Unterstützern die Richtigkeit ihres Vorgehens propagandistisch vorgeschwindelt wurde. Auch hat der Patriotismus der Frontsoldaten für Deutschland und die einzigartig gegenseitige Kameradschaft in der Truppe nichts mit der bodenlosen Habgier der Machthaber zu tun. Die hingegen hatten sich schon weit im Vorfeld, sprich bereits 1934 mit der nun neuen, personifizierten Eidesformel für das Militär dessen Unterstützung als absolute Vaterlandspflicht erschlichen. Zum Vergleich: Die Soldaten der Roten Armee mussten ebenfalls ihren Treueeid auf Stalin schwören, Westalliierte hingegen nur auf das Parlament des jeweiligen Staates. Auch heute gibt es für unsere Streitkräfte eine Eidesformel. Diese bezieht sich aber auf das Deutsche Parlament und nicht mehr so verhängnisvoll auf eine Person. Diese einleitende Erläuterung mag Ihnen beim Lesen helfen, sich in das Damals zurück zu versetzen und selbst an den Geschehnissen teilzunehmen. Versinken Sie nun zwischen den vielen Zeilen und Bildern, und erleben Sie zusammen mit dem Teilnehmer, dem Aufzeichner, dem Schreiber, dem Zeitzeugen, meinem Vater das fast Unglaubliche. Begleiten Sie ihn auf dem gefahrenreichen Weg durch ganz Europa, über alle Höhen und Tiefen, Freude und Leid, Liebe und Hass, aber bitte vergessen Sie später nicht, dass Sie schon weit über ein halbes Jahrhundert das Glück haben, hier in Frieden gefahrlos leben zu können. Horst-Günther Dobrunz (Co–Autor) Der Autor . . . 2000 Tage in Europa Band I 1939 - 1945 Der Kindergarten des Grauens Inhaltsverzeichnis: Vorspann: Grabstätte des Autors Politische und europäische Vorgeschichte zum II. Weltkrieg, sowie deutsch-polnische Beziehungen zwischen den Weltkriegen Regimentsgeschichte – ein historischer Rückblick Buchbeschreibung Mahnung Leserbrief des Co-Autors Titelblatt, dann Inhaltsverzeichnis (diese Seite) Quellennachweis Nachspann: Vorwort (der Ursprung) Vorschau auf Band II Vater aller Dinge (Tenor) Lesernotizseite Mein privates Vorwort (Autor) Gefallenen- und Personenliste Schriftenerklärung Rezensionen Band I: Der Kindergarten des Grauens (die ersten 58 Tage von den 2000) Seiten 1. Kapitel: Eine große Übung? - Einleitung Teil 1: Träumereien oder Vorahnung? Teil 2: Das Gefühl in der Brust (6. bis 24. August 1939) (25. bis 31. August 1939) 1– 6 7 – 30 31 – 51 2. Kapitel: Mein Polenfeldzug Teil 1: Geraubtes deutsches Land Teil 2: Angriff im polnischen Kernland Teil 3: Die geschlagene Armee (1. bis 7. September 1939) (7. bis 17. September 1939) (18. bis 20. September 1939) 3. Kapitel: Rückzug Erläuterung: Bromberger Blutsonntag (21. Sept. bis 2. Oktober 1939) 207 – 222 E 1 – E 16 53 – 111 113 – 176 177 – 205 Biographien: Bataillonskommandeur Major Friedrich Gustav Jaeger (wie Staufenberg, Opfer des 20. Juli 1944) 46 Kompaniechef Hauptmann Walther (nur Fotos auf den Seiten...) 121 + 187 Ende des I. Bandes 2007 – 2016 Horst - Günther Dobrunz (Co-Autor) Vorschau: Band II beschreibt die Zeit in Deutschland und Frankreich vom 3. Oktober 1939 bis zum 29. September 1940 Band III beschreibt die Zeit in den baltischen Ländern und Russland vom 30. September 1940 bis zum 8. September 1941 Band IV vom 9. September 1941 bis zum 7. Juni 1942 in Russland Band V vom 8. Juni bis zum 7. November 1942 in Russland Band VI beschreibt die Zeit kreuz und quer durch Europa vom 8. November 1942 bis zum 9. Februar 1944 Band VII beschreibt die Zeit vom 10. Februar bis zum 2. Juni 1944 in Italien Band VIII beschreibt die Zeit von Tschechien über den Westen nach Trizonesien vom 3. Juni 1944 bis 5. Mai 1945, und ein wenig vom dem, was danach kam bis zum 3. Juni 1972 Quellenhinweis der Fotographien: Alle historischen Aufnahmen entstammen dem Autor bzw. seiner Sammlung, neuere Fotos dem Rechteinhaber. Quellenhinweis der Karten nach dem Jahr 2002: Alle Karten und Kartenausschnitte vertikal und mit Neigewinkel der Seiten 15, 17+18, 29, 51, 53, 91, 94, 104, 142, 150, 161, 163, 166, 177, 179, 200, 205, 207, 213-215, 218 und 220 entstammen Google Earth und wurden bearbeitet, geschnitten, ggf. ergänzt und zum einfacheren Verständnis hinzugefügt. Quellenhinweis der historischen Karten: Die Karten und Kartenausschnitte der Seiten 41, 51, 56, 58, 66, 77, 80+81, 83, 85, 87, 92, 98 und 101 entstammen dem Dunlop Straßenkarten-Blatt Bromberg von 1932 und wurden zum einfacheren Verständnis hinzugefügt. Vorwort Versteckt hinter Blenden und Anderem im riesigen Bücherschrank von Mutter's Wohnzimmer, fand meine Ehefrau damals Anfang 2007, 35 Jahre nach Vater's Tod, viele, viele Fotos aus seiner Leica Kamera und seine spannend unterhaltsamen, das Leben beschreibende Original-Aufzeichnungen, die er teilweise in dicken Leitz-Ordnern aufgearbeitet hatte. Mein Papa schreibt: „Das nachfolgende Buch ist zusammengestellt aus den Aufzeichnungen eines Mannes, der als glühender Patriot hinauszog in den letzten Krieg, um für die Ehre und den Bestand seines Vaterlandes zu kämpfen. Er ist über die Höhen und durch die Tiefen des Krieges geschritten. Glanz und Ruhm hefteten sich an seine Brust, Not und Verzweiflung an seine Versen. Nichts blieb ihm verborgen, nichts blieb ihm erspart. Ein Namenloser unter den Unzähligen. Den Vater traf eine Kugel, ein Sohn ist verschollen. So viele gleiche Schicksale. Mir blieben die durchweichten und verschmierten Blätter mit den kaum noch leserlichen Schriftzügen. Das Kriegserleben eines Vaters, aufgezeichnet für seinen Sohn. Jetzt, ein Jahrzehnt nach Ende des letzten Krieges, die Schrecken sind noch nicht überwunden, die Spuren noch nicht verwischt, reden die Menschen schon wieder vom nächsten Krieg. Sie tun so, als ob sie ohne den Krieg nicht leben könnten. Ich betrachte es deshalb als meine Pflicht, diese Aufzeichnungen nicht der Vergessenheit anheimfallen zu lassen, sondern übergebe sie den Millionen namenlosen Vätern und Söhnen auf dieser Welt, dass sie sich selbst erkennen mögen und sich besinnen. Ich selbst bin nur einer von ihnen und will auch in Zukunft ein solcher unter ihnen bleiben. Günther-Horst Dobrunz " (1955) Bis dahin unwissend der Existenz seines Werkes, ergänzt mit meiner allgemein historischen Einführung, betrachte ich nun seine Pflicht als die meine, seine Aufzeichnungen vor und nach der Sonnenwendnacht, der Schicksalsnacht der europäischen Völker, auch international in englischer Sprache mit ergänzenden Karten und aktuelleren Fotos der Schauplätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In gleicher Weise wünsche ich mir, dass irgendwann einmal jemand soviel Gefühl aufbringen und diese Dokumentation ins Russische übersetzen kann, um der noch immer anhaltenden Sowjetpropaganda, den Großen Vaterländischen Krieg betreffend, ein Ende zu bereiten. Die sich in Russland eingeprägten Erlebnisse und menschlichen Gefühle eines gegnerischen Frontsoldaten für das Riesenreich soll endlich auch dessen Volk wahrheitsgetreu erfahren. Das ergänzt die Völkerverständigung, dient dem Frieden, und ist als Ganzes eine unvergleichliche Dokumentation gegen das Vergessen. Horst-Günther Dobrunz VATER ALLER DINGE ================= Möge dieses grausige Erlebnis eines Menschen helfen dazu beizutragen, die Menschheit erkennen zu lassen, dass es nicht der Sinn des Lebens sein kann, aus unbegreiflicher Habgier Kriege zu führen. Erst dann, wenn diese bestialischen Wesen anfangen zu begreifen, dass es für sie höhere Aufgaben zu lösen gibt, erst dann beginnen sie Menschen zu werden. Günther Horst Dobrunz Sämtliche Rechte für jegliche Auswertung und Veröffentlichung liegen bei Horst-Günther Dobrunz, Winsen (Aller) 1945, 1953-57, 2007-2016 Mein privates Vorwort Immer wieder kommt mein Sohn zu mir und fragt mich: „Vati, Du bist im Krieg gewesen, warum erzählst Du mir nichts vom Krieg?" Ein Geschäftspartner meines Vaters, Herr Feyler, erklärt mir (Horst & Co-Autor), wie ich essen soll in Frankfurt/Main 1960 Ich bin dieser Frage bis heute ausgewichen. Doch nunmehr, nachdem diese Frage immer häufiger und eindringlicher wird, muss ich antworten, also spreche ich zu ihm und wünsche mir, dass es alle anderen auch hören möchten. „Du willst die Wahrheit über den Krieg wissen, mein Junge. Da Du mich immer wieder fragst, will ich Dir nicht länger ausweichen und werde Dir antworten, obwohl ich immer noch denke, dass es vielleicht besser wäre, auch weiterhin zu schweigen, vielleicht es sogar weise wäre, um in Dir nicht die Sehnsucht und das Verlangen nach dem Abenteuer zu wecken, dass Du vielleicht im Kriege zu finden glaubst. Aber Deine Augen sind so fest auf mich gerichtet, dass die meinen ihnen nicht ausweichen vermögen, und durch sie hindurch brennt sich Deine Frage in mich hinein und gleitet wie ein Senklot auf den Grund meines Erlebens. Du bist Blut von meinem Blute, und mit ihm habe ich Dir die Sehnsucht nach der Wahrheit in den Sinn gelegt. Und mir ist nunmehr vollends bewusst, dass ich nicht länger schweigen darf. Ich weiß, dass Deine Frage nicht nur Dir allein gehört. PV II Mit Dir fragen Millionen Kinder. Und Millionen Väter sollten ihren Kindern antworten, laut und vernehmlich. Doch einer muss beginnen. Bitternis und Enttäuschung haben mir bisher die Lippen verschlossen. Erkenntnis nannte ich es. Erkenntnis nennen es auch die Unzähligen, die weiterhin schweigen, mit zusammen gebissenen Lippen in stummer Resignation. Bis zum heutigen Tage tat ich es ihnen gleich. Aber soll das der Schluss höchster Erkenntnis sein? Ich glaubte es, bis Deine Frage immer wieder kam und ich Deine Augen klar, wartend, bang, voller Erwartung und voller Neugier sah. Ich darf nicht länger schweigen. Ich muss mein Wissen um die 2000 Tage kund tun. Noch mehr, ich soll es hinausbrüllen, nicht nur um Deinet oder meinet, sondern um unser aller Willen, für die Wissenden und die Unwissenden. Und Ihr schweigenden Wissenden, glaubt Ihr mit Eurem Erleben nichts besseres anfangen zu können, als es still und in Euch verschlossen mit Euch durch das Leben zu tragen? Habt Ihr schon daran gedacht, dass Ihr nicht allein nur Ihr selbst seid, sondern Glied in einer endlosen Kette? Auf Euren Schultern ruht die Verantwortung Eurer Zeit! Ihr könnt diese Verantwortung nicht fortwerfen, denn sie ist ein Teil Eurer selbst und ist fest mit Euch verbunden. In Euch sind Eure Ahnen, Eure Kinder und Enkel. Seht hin, wie die Augen Eurer Nachfahren gerichtet sind! Ihr müsst handeln! fragend auf Euch PV III Ich will nicht viel, nur, dass wir uns selbst kritisch betrachten und erkennen, dazu halte ich uns den Spiegel vor, damit wir es können. Jahrtausende sind versunken, Jahrtausende werden erstehen. Seit Menschen die Erde bevölkern, kämpfen sie um ihren Besitz und ihre Güter. Sie führen Kriege, hart und unbarmherzig. Es gibt keine barmherzigen Kriege. Kriege sind voller Mord und voller Raublust, voller Hass, Untreue und Verrat, und aber auch voller Liebe und Hingabe. Doch standen die Menschen an ihrem Ende nicht immer viel tiefer als zu ihrem Beginn? Ich will und wage nicht zu richten über den Sinn oder den Unsinn des Krieges im allgemeinen. Er ist ein Ding der ungezählten Widersprüche. Warum redet Ihr mir eigentlich immer wieder so geschwollen von dem menschlichen Sittengesetzen in einem Atemzuge mit dem Kriege? Was meint Ihr eigentlich mit diesen Sittengesetzen? Ich glaube fast, dass Ihr unter ihnen nur die Erfüllung der eigenen ach so egoistischen Wünsche versteht. Es sollte jedoch niemand sagen, dass er besser wäre, als der andere neben ihm, auch wenn jener mit anderer Zunge spricht, müsstet Ihr ihn fragen, was er überhaupt damit meine, denn ich weiß von mir, dass ich es auch nicht bin. Wäre es nicht tunlicher und nützlicher für alle, bescheidener zu sein, anstatt uns mit jedem Worte zu brüsten? Ach, leider, es ist beschämend zu wissen und sagen zu müssen, dass der Mensch als das einzige Lebewesen unübertroffen ist in seiner Selbstgefälligkeit und Habgier. Kein Wesen dieser Erde kommt ihm darin gleich. Seine Seele ist tiefgründig und unerforscht. In ihr beginnen die Kriege. Man glaubt von Heraklit, dass er ein Weiser wäre. Also hat er gesagt: ‚Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien.’ Nun will ich vom Kriege erzählen, und Ihr sagt, was Ihr seid." Günther-Horst Dobrunz 1961 Urheberidentifikationen anhand der Schriften in der Dokumentation: Courier New, Größe 12: Die Originalaufzeichnung hat Günther-Horst Dobrunz mit diesem Schrifttyp 1953-55 auf seiner Erica-Schreibmaschine getippt. Courier New, Größe 12, kursiv: Besondere Gedanken von Günther-Horst Dobrunz im Originaltext Arial, Größe 9: Bilderklärungen, Hinweise im Dokumentationstext von Horst-Günther Dobrunz Tahoma, Größe 10 (fett nur in der Überschrift): Biographien aus verschiedenen Quellen, überarbeitet von Horst-Günther Dobrunz, und Beiträge oder Artikel anderer Autoren zum selbig aufgeführten Thema zwischen dem Originaltext als Erläuterung an dieser Stelle Bookman Old Style, Größe 12, kursiv: Handschriftliche Bildbeschreibungen auf der Rückseite der Originalfotos meistens von Günther-Horst Dobrunz (Sehr oft sind die Erklärungen zu den Fotos auch im sofort nachstehenden Dokumentationstext zu finden) Book Antiqua 12: Geschichtsdokumentationen aus Internetquellen, überarbeitet von Horst-Günther Dobrunz ...auch Bookman Old Style, Größe 12, kursiv: Aussagen der Zeitzeugen, aufbereitet und zusammengestellt von Horst-Günther Dobrunz