4/2010 - Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
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4/2010 - Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
CellitinnenForum 04/2010 Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria ■ Titel / Thema Sicherheit in unseren Häusern S. 4 ■ Glauben / Leben Sternenkinder S. 26 ■ Idee / Einsatz Ethik-Forum S. 33 Inhaltsverzeichnis Vorwort Titel Thema Sicherheit im Senioren- und Krankenhaus Selbstbestimmt – aber sicher! Mehr Zeit für den Bewohner Checkup vor, während, nach der OP Ein Team gegen den plötzlichen Herztod 4-11 4-5 6-7 8-9 10-11 Medizin Betreuung Behandeln und Beraten Ergänzung des Behandlungsspektrums Radiologe geht in den Ruhestand 12-13 13-14 14-15 Profile Personen Wilfried Tünnihsen gibt das Zepter ab Gewachsene Tradition erhalten Stephanie Kirsch zur Geschäftsführerin bestellt Neuer Chefarzt der Gefäßchirurgie Aufgabenerweiterung für Ralf Busse Udo Stürmer verstärkt das Gremium Neue Kaufmännische Direktoren in Köln und Wuppertal 16-17 17 18 18 19 19 20 Glauben Leben Abschied von Dremmen Wegbegleiter des Lebens IV. Teil Sternenkinder „Das war schon immer so!“ Begegnung mit Papst Benedikt 21 22-25 26-27 28-29 30 Zum Praktikum nach Köln 31-32 Idee Einsatz Ethik-Forum eröffnet interdisziplinären Dialog Seniorenhäuser auf dem Prüfstand Kochen unter Hochdruck Fünf Motive – eine Botschaft Fachverstand über Jahrzehnte Reden ist Silber, Verständigung Gold Welt-Osteoporosetag in Köln Herbstliches aus unseren Seniorenhäusern Nachbarschaftshilfe großgeschrieben! 33-34 35-36 37-38 39-41 41 42-44 45 46-47 48 Gastfreundschaft inmitten bitterer Armut 49-54 Lehren Lernen Kultur Freizeit Kurz Kompakt Der Region Düren treu geblieben Herzlichen Glückwunsch Abschied von einem der bleibt Machen Sie doch einfach mit! 1. Kirchliches Stiftungsforum Impressum Behandlungsschwerpunkte in unseren Krankenhäusern Kontakte/ Angebote 2 Cellitinnen-Forum 4/2010 2 3 55 55 56 56 57 61 62-65 66-67 Vorwort Liebe Leserinnen, Liebe Leser, mit eiligen Schritten nähern wir uns dem Jahresende. Eine Zeit, in der wir es eigentlich etwas ruhiger angehen lassen sollten, eine Zeit in der die Tage kurz und die Nächte lang sind, eine Zeit, in der unser Körper eigentlich auf Sparflamme, auf ‚Winterbetrieb‘ schalten würde. Genau in dieser Zeit verfallen wir in Hektik, versuchen, noch schnell die Dinge zu erledigen, die elf Monate geschlummert haben, versuchen, alles ganz besonders schön und perfekt zu machen – noch mehr Lichter, noch mehr Glanz, noch mehr schlechtes Gewissen, weil man in der Hektik etwas verschwitzt hat. Wir jammern auf hohem Niveau und vergessen die, die gar nichts haben. 100 Rupien, ca. 1,60 Euro, lassen Kinderaugen strahlen; das Zehnfache des ‚normalen‘ Lohns eines kleinen indischen Schuhputzers - so lesen Sie es in diesem Heft. 1,60 Euro, dafür können wir in Deutschland keine gute Weihnachtskarte kaufen und frankieren. Genau aus diesem Grund haben wir uns in der Kölner Geschäftsführung entschlossen, auf den Versand von Weihnachtskarten zu verzichten und stattdessen eine Spende an das Projekt „Phanxico-Nham Hoa“ zu geben, ein Kinderheim in Vietnam, in dem Mädchen aus armen Familien eine Schul- und Berufsausbildung erhalten. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie den ausbleibenden postalischen Weihnachtsgruß als Anreiz sehen könnten, Menschen in Not überall auf der Welt zu unterstützen. Hans Mauel Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria In der Eislebener St. Annen-Kirche befindet sich eine Kanzel, auf der die weihnachtliche Geburtsszene zu sehen ist. Wenn wir im Lukas-Evangelium von der Geburt Jesu hören und wenn wir die geschichtliche Situation erfassen, erfahren wir, dass Maria und Joseph es damals nicht leichter hatten als viele Menschen heute. Und trotzdem lässt der unbekannte Künstler dieser Kanzel die Eltern des Kindes lächeln. Ein Widerspruch? Sicherlich nicht. Müssen wir uns doch fragen, mit und aus welcher Hoffnung Maria und Josef lebten! Unverbrüchlich war ihr Vertrauen, dass Gott mit ihnen ist und dass ihr Kind Zeichen dieser Hoffnung ist. So möchten wir Ihnen zu diesem Weihnachtsfest einen großen Anteil dieses Vertrauens wünschen. Die Geburt Jesu schenke Ihnen Zuversicht für das nächste Jahr. Ihre Ihre Cellitinnen zur hl. Maria Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Cellitinnen-Forum 4/2010 3 Titel Thema Selbstbestimmt – aber sicher! Sicherheit in den Cellitinnen-Seniorenhäusern Eine auf dem Boden abgestellte Handtasche, eine winzige Teppichfalte oder eine einfache Türschwelle – viele Dinge, die jüngeren Menschen kaum auffallen, können für Ältere leicht zu tückischen Stolperfallen werden. Denn mit den Jahren nimmt naturgemäß die Reaktionsfähigkeit des Menschen ab und die Sturzgefahr wächst. Laut Statistik stürzt rund ein Drittel der über 65jährigen mindestens einmal im Jahr. „Umso wichtiger ist es, für Bewohner von Seniorenhäusern eine möglichst sichere Umgebung zu schaffen“, sagt Anselmo Knoblauch, Leiter des Cellitinneninstituts für Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung (CIS). Die Rahmenbedingungen für eine sichere Wohnumgebung im Seniorenhaus schafft der Gesetzgeber dabei mit der Heimmindestbauverordnung. Diese legt beispielsweise fest, wie Treppen und Böden beschaffen sein müssen, dass 4 Cellitinnen-Forum 4/2010 Flure rund um die Uhr beleuchtet und sanitäre Einrichtungen mit Haltegriffen und rutschfesten Materialien ausgestattet sind. „Darüber hinaus sind die Mitarbeiter besonders geschult, potenzielle Gefahrenquellen – wie eben die vergessene Handtasche – zu entdecken und zu beseitigen“, erklärt Knoblauch. Fokus auf Sturz-Prävention Doch auch eine sichere Umgebung und eine aufmerksame Betreuung durch die Mitarbeiter können keine hundertprozentige Sicherheit vor Stürzen bieten. „Schließlich können und wollen wir die Bewohner unserer Seniorenhäuser nicht rund um die Uhr überwachen“, verdeutlicht der CIS-Leiter. Deshalb setzen die Seniorenhäuser der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria verstärkt auf Sturzprävention. Nicht ohne Grund: Betrachtete man früher Stürze von Senioren häufig als unabwendbares Schicksal, ist heute wissenschaftlich bewiesen, dass sich viele Stürze durch Vorbeugung verhindern lassen. Dafür braucht man keine Medikamente oder Hormone, sondern vor allem Training für Körper und Geist. Dabei setzen die Cellitinnen-Seniorenhäuser unter anderem auf das Programm „Fit für 100“. Das von der Sporthochschule Köln entwickelte Bewegungsangebot für hochaltrige Menschen zielt da- Gymnastik hält fit rauf ab, besonders sturzgefährdeten Bewohnern mehr Sicherheit zu vermitteln. „Es baut mit einfachen Übungen Muskelkraft auf und fördert die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit“, ist Knoblauch überzeugt. Auch in anderen Bereichen plädiert er dafür, die Eigenverantwortung der Bewohner für ihre Sicherheit soweit wie möglich zu fördern. Denn obwohl viele Menschen glauben, dass der Tagesablauf im Seniorenhaus bis ins Detail vorgegeben ist und der einzelne Bewohner dabei nicht mehr viel mitzureden hat, sieht die Realität in den Seniorenhäusern der Cellitinnen meist anders aus. „Die meisten Menschen scheuen den Schritt ins Seniorenhaus ohnehin. Wird ihnen dann auch noch jegliches Recht auf Selbstbestimmung aberkannt, fühlen sie sich Titel Thema sie erhalten soll, und überprüfen gemeinsam mit dem zuständigen Seniorenhausmitarbeiter regelmäßig Verbrauch und Aufbewahrung. Auftretende Neben- oder Wechselwirkungen werden dokumentiert und mit dem zuständigen Arzt abgeklärt. Derartige Verträge gewährleisten, dass die Arzneimittelversorgung der Heimbewohner definierten Qualitätskriterien entspricht. „Und sorgen somit natürlich auch für ein hohes Maß an Sicherheit“, sagt Knoblauch. Arzneimittelsicherheit schnell entmündigt“, schildert der Qualitätsmanager. Viele Entscheidungsfreiheiten Deshalb lassen die CellitinnenSeniorenhäuser ihren Bewohnern möglichst viele Entscheidungsfreiheiten – auch wenn dies zuweilen schwer fällt. Zum Beispiel, wenn ein Bewohner sehr wackelig auf den Beinen ist, aber trotzdem nicht in den Rollstuhl steigen möchte oder das eigene Hygienebedürfnis geringer ist, als das der Gesellschaft. „Wichtig für uns ist zu erkennen, ob und inwieweit der einzelne Bewohner in der Lage ist, seine Entscheidungen selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu treffen“, erklärt Knoblauch. Dies sei beispielsweise bei Menschen mit einer schweren Demenz oft nicht mehr der Fall, während andere Senioren durchaus bis ins hohe Alter selbstbestimmt leben könnten. Dabei muss selbstbestimmt jedoch keinesfalls immer selbstständig heißen. „Viele unserer Bewohner lassen sich beispielsweise bei der Einteilung ihrer Medikamente gerne helfen“, verweist der CIS-Leiter. Kein Wunder, müssen doch gerade ältere Menschen oft zahlreiche unterschiedliche Medikamente regelmäßig einnehmen. „Hier den Überblick zu behalten, fällt häufig auch geistig gesunden Senioren schwer“, sagt Knoblauch. Um das Risiko von Verwechslungen zu reduzieren, arbeiten die Seniorenhäuser deshalb, auf Wunsch des Bewohners, im Bereich der Arzneimittelversorgung eng mit den Apothekern zusammen. Diese beschriften bereits die Medikamente mit dem Vor- und Nachnamen des Bewohners, der In Zukunft wird dieses bewährte System noch weiter verbessert, um denkbare Fehlerquellen so gering wie möglich zu halten. Denn nach einer erfolgreichen Pilotphase in zwei Kölner Cellitinnen-Seniorenhäusern sollen demnächst in allen Cellitinnen-Häusern für jeden Bewohner die verordneten Medikamente bereits ‚verblistert‘ und somit auf den Tagesbedarf abgestimmt, angeliefert werden. Wie das funktioniert, zeigt der nachfolgende Artikel. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bewohner dank gesetzlich vorgegebener Baubestimmungen, hoch qualifizierter Mitarbeiter und definierter Qualitätsstandards sich in den Seniorenhäusern der Cellitinnen-Stiftung sicher fühlen können. „Und das verbleibende Restrisiko reduzieren unsere Mitarbeiter und Bewohner durch einen offenen und zugewandten Umgang“, ist der CIS-Leiter überzeugt. Cellitinnen-Forum 4/2010 5 Titel Thema Mehr Zeit für den Bewohner Verblisterung erhöht Medikamentensicherheit und schafft neue Freiräume Das ‚Stellen‘ von Medikamenten bringt im Seniorenhaus für die Pflegemitarbeiter eine besondere Herausforderung mit sich. Denn je älter Menschen sind, desto mehr Medikamente nehmen sie zu sich. Die korrekte Zuordnung der unterschiedlichen Arzneimittel und Dosen für die einzelnen Bewohner ist nicht nur eine enorm zeitaufwendige, sondern auch verantwortungsvolle Aufgabe. Schließlich können Fehler hier zu massiven Gesundheitsrisiken führen. Beim manuellen Medikamentenstellen schleichen sich in Altenpflegeeinrichtungen immer wieder Fehler ein. Dieses Resultat ergab 6 Cellitinnen-Forum 4/2010 eine empirische Studie des Kölner Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE). Danach teilten die Pflegekräfte häufig die Tabletten nicht richtig, vergaßen einzelne Pillen oder verabreichten zu viele. Zwar kam es dadurch nicht zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bewohner, doch immerhin jede 14. Tagesration der Medikamente war fehlerhaft. Weniger Fehler Um die Pflegemitarbeiter in den Seniorenhäusern in diesem Bereich zu entlasten und für die Bewohner eine noch größere Arzneimitteltherapiesicherheit zu erreichen, setzt die Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen deshalb inzwischen vermehrt auf eine professionelle Verblisterung der Medikamente. Dazu werden die Arzneimittel durch ein spezialisiertes Blister-Zentrum für jeden einzelnen Bewohner maschinell in individuelle und personalisierte Beutel vordosiert. Das vollautomatisierte Verfahren senkt die Fehlerquote bei der Zuteilung der Medikamente enorm. Spezielle Überprüfungen haben ergeben, dass weniger als 0,1 Prozent der Beutel fehlerhaft sind. Eine weitere Sicherheitskontrolle gibt es bei Titel Thema der wöchentlichen Anlieferung der Blister. Hier gleichen Apotheke und Pflegefachkraft die Lieferung stichprobenmäßig mit der ärztlichen Verordnung ab. Bislang setzen das Seniorenhaus St. Anna in Köln-Lindenthal sowie die Hausgemeinschaften St. Augustinus in Köln-Nippes auf das in Deutschland noch recht innovative Serviceangebot. Gemeinsam mit dem Kölner Apotheker Dr. Till Fuxius hat man ein ausbaufähiges und sicheres Konzept entwickelt. Der Erfolg ist offensichtlich. Und zwar nicht nur, weil durch die automatisierte Verblisterung die Medikamentensicherheit nachweislich höher ist. „Laut Aussage der verantwortlichen Pflegefachkräfte der beiden Häuser hat sich der Zeitaufwand im Bereich des Medikamentenmanagements deutlich verringert“, verweist Thomas Nauroth vom Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung (CIS). Zudem benötigen die Einrichtungen durch die wöchentliche Anlieferung der Medikamente nun wesentlich weniger Lagerfläche. Und auch die Tatsache, dass der Großteil des Rezeptmanagements heute über die Vertragsapotheke erfolgt, stößt in den Häusern auf große Begeisterung. „Das schafft zusätzliche Freiräume bei der Betreuung der Bewohner“, verdeutlicht Nauroth. Mehr Transparenz Die Bewohner der beiden Seniorenhäuser, die dem neuen System zunächst mit einem gehörigen Maß Zu jeder Tageszeit die richtige Dosierung an Skepsis gegenüberstanden, haben sich inzwischen nicht nur daran gewöhnt, sondern loben die Transparenz der Medikation durch die beschrifteten Blisterbeutel sogar ausdrücklich. „Die häufig geäußerte Kritik, dass sich durch die Verblisterung die Pflegefachkräfte nicht mehr mit den Medikamenten beschäftigen würden, trifft nicht zu“, erklärt Nauroth. Denn trotz der maschinellen Vordosierung der Medikamente, achten Pflegekräfte, Arzt und Apotheker auch weiterhin gemeinsam darauf, ob eine Dosierung geändert werden muss oder der Bewohner eventuell zusätzliche Medikamente benötigt. „So erhält die Medikation in der Kommunikation zwischen Pflegefachkraft, Arzt und Apotheker ihren festen Platz“, verweist der Qualitätsexperte. Nachdem die Verblisterung in den beiden Kölner Seniorenhäusern bereits erfolgreich eingeführt wurde, wollen demnächst auch die übrigen 14 Einrichtungen der Seniorenhaus GmbH das System übernehmen. Leitfaden zur Verblisterung Das Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung (CIS) hat auf Basis der Erfahrungswerte in den beiden Kölner Seniorenhäusern einen Leitfaden entwickelt. Dieser dient dazu, die Medikamentenverblisterung in den Seniorenhäusern zu planen und umzusetzen. Dabei informiert er nicht nur über vertragliche Grundlagen und die Einbindung in das Qualitätsmanagementsystem, sondern erklärt auch, wie Bewohner und Pflegekräfte auf das neue System vorbereitet werden sollten. Der Leitfaden kann bei Bedarf über das CIS angefordert werden: CIS Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung Köln c/o Seniorenhaus Marienkloster Kreuzauer Straße 211 52355 Düren-Niederau Tel 02421 5925-566 Cellitinnen-Forum 4/2010 7 Titel Thema Checkup vor, während, nach der OP Patientensicherheit im St. Vinzenz-Hospital Seit eineinhalb Jahren wird im Kölner St. Vinzenz-Hospital bei allen Operationen der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Klinik für Gefäßchirurgie in Kooperation mit der Anästhesie und der Pflege eine Checkliste don, Auckland, Amman, Manila, Neu Delhi und Ifakara/Tansania) durchgeführten Erhebung konnte nach Einführung der Checkliste eine deutliche Verbesserung der Patientensicherheit festgestellt werden. So sank die Häufigkeit Chirurgische Sicherheits-Checkliste Vor der Narkose „Sign in“ ! Patientbestätigt: -Identität -Köperseite -Prozedur -Einverständnis Vor der Hautinzision „Time out“ „Sign out“ ! Chirurg,AnästhesistundOP-Pflege bestätigenverbal: ! Lagerungüberprüft einRisikofürBlutverlust>500ml? ! Nein ! Ja !venöseZugänge/Infusion Vor Verlassen des OP ! diedokumentierteProzedur ! AnästhesieCheckkomplett ! Pulsoxymeterarbeitet einBeatmungsproblem? ! Nein ! Ja !Ausrüstung/Expertise & Patientenaufkleber einebekannteAllergie? ! Nein ! Ja NamedesKrankenhauses ! AlleTeammitgliederhabensichmit NamenundAufgabevorgestellt ! Körperseitemarkiert HatderPatient: World Health Organization -Patientenidentität -Körperseite -Prozedur PrüfenkritischerPunkte: ! Chirurgie:kritische/unerwartete OP-Schritte,OP-Zeit,Blutverlust? ! Anästhesie:Patientenspezifische Bedenken/Probleme? ! Pflege:Sterilitätgewährleistet? Ausrüstungvorhanden/einsatzbereit? Antibiotikaprophylaxe<60Minuten: ! Ja ! nichterforderlich OP-Pflegebestätigtverbalmitdem Team: ! VollständigkeitvonInstrumenten, NadelnundTüchern ! BezeichnungdesPräparats, einschließlichPatientennamen ! obProblememitderAusrüstung bestehen ! Chirurg,AnästhesistundOP-Pflege prüfendieEckpunktedespost- operativenPatienten-Managements RelevantesBildmaterialvorhanden? ! Ja ! nichterforderlich Datum Operateur Anästhesist (Unterschrift) (Unterschrift) zur Patientensicherheit eingesetzt. Sie wurde von einer Projektgruppe, die aus Mitarbeitern aller betroffenen Bereiche bestand, in mehreren Sitzungen erarbeitet. Diese Checkliste basiert auf einer von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie überarbeiteten Version, die ursprünglich von der WHO entwickelt wurde und deren Einsatz weltweit empfohlen wird. In einer von der WHO global in acht Städten (Seattle, Toronto, Lon- 8 Cellitinnen-Forum 4/2010 schwerer Komplikationen von 11 auf 7%, die Sterblichkeit ging von 1,5 auf 0,8% zurück. Nach interner Diskussion und einer ersten eigenen Version der Checkliste folgte im März und April 2009 eine Testphase. Danach wurden die ausgefüllten Checklisten ausgewertet, die gewonnenen Erfahrungen gesammelt und die Projektgruppe traf sich erneut, um gemeinsam wesentliche Änderungen zu entwickeln. Es folgte eine intensive Überarbeitung der Checkliste, die nun in der abgebildeten Version seit dem 1. Mai 2009 eingesetzt wird. Testphase in zwei Kliniken Alle Mitarbeiter, die mit der Checkliste arbeiten, wurden in einer Fortbildungsveranstaltung geschult und erhielten einen Leitfaden, der den Umgang mit der Liste erklärt. Seitdem ist der Einsatz in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Klinik für Gefäßchirurgie schon fast zur Routine geworden. So wie im Cockpit eines Flugzeuges vor der Starterlaubnis mehrere Checklisten abgearbeitet werden, so werden bei der Arbeit mit der Patienten-SicherheitsCheckliste mehrfach vor, während und nach der Operation im Dialog zwischen den Mitarbeitern sicherheitsrelevante Fragen geklärt und dokumentiert. Ein wichtiger Effekt beim Umgang mit der Checkliste ist die aktive Kommunikation untereinander beim Abfragen der einzelnen Punkte. Die Checkliste besteht aus drei Phasen: l Die erste Phase erfolgt beim Einschleusen bzw. während der Narkose-Einleitung des Patienten. Hier werden von der Anästhesie-Pflege bzw. vom Anästhesisten neben der korrekten Identität des Patienten und der markierten Körperseite wesentliche Risikofaktoren und andere Checks abgefragt. Titel Thema l Nach der Narkose-Einleitung und Vorbereitung zur Operation erfolgt dann vor dem eigentlichen Eingriff das sogenannte ‚Team-Time-Out‘. Vor dem Hautschnitt wird noch einmal kurz innegehalten. Im Dialog zwischen OP-Pflege, Operateur sowie der Anästhesie werden noch einmal wesentliche Checks abgefragt und dokumentiert. Danach kann die Operation beginnen. l Nach Abschluss der Operation führt der Operateur den Abschluss-Check durch. Zu diesem Zeitpunkt werden noch einmal die Korrektheit der Zählkontrolle sowie andere Punkte kontrolliert und eventuelle Besonderheiten in der direkten postoperativen Phase zusammen mit der Anästhesie erörtert. Danach wird die Checkliste abschließend unterschrieben und abgelegt. heit all unserer Patienten zu erhöhen. Der Einsatz der Checkliste braucht in der Routine nur wenig Zeit. Gut investierte Zeit, denn sie kann helfen, Fehler zu verhindern. Gleichzeitig ist dieser Checkup ein wichtiger Beitrag zum Thema Risikomanagement, welches innerhalb des Krankenhausbetriebes in den kommenden Monaten in vielen Bereichen Anlass zu neuen Projekten sein wird. Allen an der Projektgruppe Beteiligten darf ich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich für die Mitarbeit danken. Checkliste für alle OP Nach einer längeren Testphase und einer abschließenden Projektgruppensitzung wird die Patienten-Sicherheits-Checkliste nun in allen Operationssälen und allen Abteilungen des St. VinzenzHospitals eingesetzt. Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem kontinuierlichen Weg, die Sicher- Dr. Thomas Wilhelm Chefarzt der Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie Patienten - Sicherheits - Checkliste ‣ Vor der Narkose „Sign in“ Patient bzw. Pflege bestätigt: - Identität - Körperseite - Prozedur - Einverständnis Antibiotikaprophylaxe < 60 min.: ja nicht erforderlich ! Op-Pflege bestätigt verbal mit dem Team: Einverständ./Akte/Rö-B. vorhanden ? Vollständigkeit von Instrumenten, Nadeln, Kompressen und Tüchern Korrekte Beschriftung der Gefäße für Pathologie, einschl. Patientenname die dokumentierte Prozedur ob Probleme mit der Ausrüstung bestanden (Fehlfunktionen?) Körperseite markiert ja nein Prothese / Schmuck entfernt ja nein richtiger Op-Tisch Prüfen kritischer Punkte: ja nein akt. Labor/EKG/Akte liegt vor Anästhesie: Patientenspezifische Bedenken / Probleme? ja nein ja nein Antikoagulation präop. erhalten ? ein Beatmungsproblem ? ja nein Ausrüstung/Expertise? ein Risiko für Blutverlust > 500 ml ? ja" nein Pflege: Sterilität gewährleistet, Ausrüstung/Implantate vorhanden / intakt? Chirurgie: kritische/unerwartete Op-Schritte, Op-Zeit, Blutverlust? Chirurg und Op-Pflege bestätigen verbal: Freitext ja nein ja nein Antibiotikaprophylaxe nötig ? Hat der Patient: eine Allergie ? Blutprodukte vorhanden ? Anästhesie-Pflege! Anästhesist! „Sign out“ ! ja nein ‣ Vor Verlassen des Op „Time out“ ja nein Schriftl. Einverständnis liegt vor - Anästhesie - Transfusion - Chirurgie ! ‣ Vor der Hautinzision Patientenaufkleber mit Barcode - Patientenidentität - Körperseite - Prozedur - Lagerung und Elektrodensitz Op-Pflege! Freitext Chirurg, Anästhesist und Op-Pflege prüfen die Eckpunkte des postoperativen Patienten-Managements Freitextmöglichkeit auf der Rückseite -> Datum! Chirurg Cellitinnen-Forum 4/2010 9 Titel Thema Ein Team gegen den plötzlichen Herztod Reanimationsroutine wird im Petrus-Krankenhaus allen Mitarbeitern vermittelt Schwarze Knöpfe, gelbe Kästen – das sind die äußeren Zeichen des Reanimationskonzeptes am Petrus-Krankenhaus. Schwarze Knöpfe, kurz ‚Buzzer‘ genannt, befinden sich auf jeder Stationsund Funktionsebene des Hauses in Wuppertal-Barmen. Ein Druck auf diesen ‚Buzzer‘ und die Mitglieder des Reanimations-Teams Wiederbelebung des Betroffenen an: Mitarbeiter des Hauses, die bereits eine Schockbox, ein sogenanntes ‚Heartstart-Gerät‘ einsetzen, und so die Zeitspanne bis zum Eintreffen des Expertenteams gezielt nutzen. Je zwei dieser Schockboxen, in auffälligen gelben Kästen gut erreichbar installiert, gibt es pro Ebene im Petrus- worden: Pflegekräfte und Mediziner im Haus, die nicht unmittelbar in der Notfallversorgung tätig sind, werden in regelmäßigen Seminaren in der professionellen Erstversorgung unterrichtet. Die entsprechenden Seminare zählen zu einem Gesamtkonzept, das sich in vier Bausteine gliedert: l S icherstellung eines ständigen Reanimationsteam in der 24-Stunden-Bereitschaft l Technische Ausstattung des Standortes mit Heartstart-Geräten und Notfall-Buzzern l Schulung der Mitarbeiter aus Medizin und Pflege als professionelle Ersthelfer l Regelmäßige, unangekündigte Audits durch interne/externe Fachleute Der Notfall-Buzzer alarmiert das Team eilen von ihren Routinearbeiten zum Ort des Geschehens. Dorthin, wo ein Mensch in Lebensgefahr ist: Im Patientenzimmer, auf einem Stationsflur oder auch in der Cafeteria des Hauses. Im Idealfall trifft das Team - es besteht aus einem Intensivmediziner, einem Intensivpfleger und einem Anästhesisten – dann bereits die Kolleginnen und Kollegen bei der 10 Cellitinnen-Forum 4/2010 Krankenhaus – in Summe sind es zehn, die einen schnellen Zugriff auf das oftmals lebensrettende Gerät sicherstellen. Umfassende Schulung Rund um die Schockboxen und Notfall-Buzzer am Petrus-Krankenhaus ist ein umfassendes Schulungskonzept entwickelt Dr. Reinhard Heinze, Internist und Notfallmediziner am Petrus-Krankenhaus: „Frühdefibrillation und klinische Reanimation ergänzen sich in diesem Konzept im Sinne der Sicherheit von Patienten, Besuchern und Mitarbeitern des Hauses. Im Rahmen der ‚Evidence Based Medicine‘ wird ein Vorgehen, wie wir es hier praktizieren, mit dem Güteprädikat 2a, der zweithöchsten Stufe bewertet.“ Diese Bewertung bedeutet: Titel Thema Ersthelfer. Darüber hinaus wird unter dem Begriff ‚Kofferkunde‘ das Bewusstsein für die Bedeutung des Notfallkoffers geschärft, das Wissen um die darin befindlichen ‚Werkzeuge‘ aufgefrischt sowie der Einsatz derselben an Fallbeispielen erläutert. Unangekündigte Übungen Dr. Reinhard Heinze plädiert für intensives Notfall-Training Sicherheit und Wirksamkeit des angewandten Verfahrens sind sehr gut nachvollziehbar sowie belegbar. Allein im Jahr 2009 hat die Akademie für Gesundheitsberufe rund 20 Schulungstermine für Mitarbeiter des Petrus-Krankenhauses durch- geführt; auch Mitarbeiter anderer Standorte werden hier regelmäßig geschult. Die Unterrichtseinheiten gliedern sich in die Bereiche ‚Intensiv Einweisung ‚Schockbox‘, ‚Advanced Life Support (ALS)‘, also der Vermittlung von Wissen und Techniken für professionelle Um den Kenntnisstand, die Umsetzungspraxis sowie die Sensibilität rund um dieses Thema zu überprüfen, werden regelmäßig unangekündigte Audits am Standort durchgeführt: Interne Ausbilder und Lehrrettungsassistenten der Berufsfeuerwehr Wuppertal konfrontieren die Mitarbeiter in solchen Momenten mit einer Notfallsituation. Diese muss erkannt, Entscheidungen müssen getroffen, Maßnahmen eingeleitet werden: „Ein Krankenhaus ist zwar der geborene Ort zur Bewältigung von Notfallsituationen. Das ist aber, wenn man so will, ‚nur‘ ein institutioneller Charakterzug. Die vitale Gewähr, dass ein Haus mit verschiedensten Notfällen optimal umzugehen versteht, bietet eben nicht allein eine funktionierende Notfall-Ambulanz oder eine technisch bestmöglich ausgestatte Intensivstation“, resümiert der leitende Notarzt. „Sie ist vielmehr davon abhängig und daran messbar, dass eine größtmögliche Zahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den unterschiedlichsten Stellen des Hauses zeitnah, kompetent und kooperativ mit Notfall-Situationen umzugehen verstehen.“ Cellitinnen-Forum 4/2010 11 Medizin Betreuung Behandeln und Beraten Neue Fachabteilung für Diabetologie und Endokrinologie am St. Vinzenz-Hospital Bin ich überzuckert oder unterzuckert? Warum fühlt sich mein Fuß so taub an? Seit dem 15. September gibt es am Kölner St. Vinzenz-Hospital auf Fragen wie diese die passenden Antworten. Mit Chefarzt Privatdozent Dr. Stephan Schneider kümmert sich nun ein anerkannter Diabetologe und Endokrinologe im Nippeser Krankenhaus um Zuckerkrankheit sowie hormonelle Störungen mit all ihren Begleiterscheinungen. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Behandlung der Erkrankungen Diabetes mellitus, Diabetisches Fußsyndrom, Chronische Wunden, Gefäßprobleme, Ernährungsmedizin, Schilddrüsen- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Osteoporose, Hormonstörungen bei Mann und Frau sowie neuroendokrine Tumore. Die Besonderheit der neuen Disziplin am St. Vinzenz-Hospital ist, dass neben der ambulanten Versorgung auch eine stationäre Aufnahme der Patienten möglich ist. Dabei arbeitet Privatdozent Dr. Stephan Schneider nicht nur interdisziplinär mit der Klinik für Gefäßchirurgie zusammen, mit der er auch gemeinsam die 16 Betten auf den Stationen 3 und 14 betreut. Die Patienten werden von einem multidisziplinären Team betreut, bestehend aus Ärztlichen Diabetologen und Endokrinologen, 12 Cellitinnen-Forum 4/2010 zertifiziertem Wundmanager, Diabetesberaterin und -assistentin, Psychologe, Diätassistentin, diabetologisch und endokrinologisch qualifizierten Pflegemitarbeitern und dem spezialisierten Wundchirurg für den Fuß, Dr. Gerald mellitus‘ für den Patienten oft tiefgreifende Veränderungen der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten einhergehen, wird neben der Diabetesberatung auch eine Diabetesschulung angeboten. Eine optimale Behandlung aller Engels. Bei der Behandlung legt der neue Chefarzt besonders großen Wert darauf, dass - trotz der betriebswirtschaftlichen Anforderungen an eine moderne Krankenhausabteilung - das Wohl der Patienten durch eine medizinische Versorgung mit höchster Qualität im Mittelpunkt steht und der behandelnde Arzt persönlicher Ansprechpartner ist. Begleiterscheinungen, wie Bluthochdruck oder Veränderungen im Fettstoffwechsel, ist wichtig und notwendig, um Komplikationen wie Augen- oder Nierenschädigungen, Störungen der Wundheilung und Nervenschmerzen zu verhindern. Da Diabetiker einen maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf ihrer Krankheit haben, ist es wichtig, dass sie gut darüber informiert sind und selbstständig Probleme und Veränderungen erkennen. Die Diabetes-Beratung unterstützt die Patienten hierbei aktiv. Ein weiteres Angebot des neuen Fachbereichs für Diabetiker ist die intensive Diabetesberatung. Da mit der Diagnose ‚Diabetes Medizin Betreuung Privatdozent Dr. med. Stephan Schneider leitet die Fachabteilung Diabetologie und Endokrinologie am St. Vinzenz-Hospital und ergänzt damit das bereits bestehende gefäß-orientierte Leistungsspektrum der Klinik für Innere Medizin. Der gebürtige Delmenhorster studierte Humanmedizin an der JustusLiebig-Universität Gießen. Seine berufliche Laufbahn begann er dann am Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und zwar an der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Diabetologie. Nach seiner Promotion in Gießen habilitierte er sich im Fachgebiet Innere Medizin an der Ruhr-Universität Bochum, wo er auch zuletzt als Oberarzt in leitender und geschäftsführender Position tätig war. Neben seinen verschiedenen Zusatzausbildungen im Fachbereich Diabetologie/Endokrinologie und Internistische Intensivmedizin, widmet sich PD Dr. Schneider besonders der Forschung. Wissenschaftlich arbeitet er im Bereich der Stoffwechselmedizin. Während seiner Tätigkeit in Bochum leitete er sein eigenes, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Labor. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit sind die Entdeckung neuer Behandlungsmöglichkeiten beim Diabetes mellitus. Bereits während seiner Zeit als Assistenzarzt gewann PD Dr. Schneider seinen ersten Preis, den Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (1999), gefolgt vom Karl-Oberdisse-Preis der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie (2006), dem Ernst-Friedrich-Pfeiffer-Preis der Deutschen Diabetes Gesellschaft (2007) sowie dem Menarini-Preis der Deutschen Diabetes Gesellschaft (2010). Seine Freizeit verbringt Privatdozent Dr. Stephan Schneider am liebsten mit seiner Familie. Beim Joggen, Segeln, Tennis und Golfen findet er körperlichen und zugleich mentalen Ausgleich zur beruflichen Arbeit. Ergänzung des Behandlungsspektrums Diabetologische Schwerpunktpraxis an der Klinik Vogelsangstraße Bietet man innerhalb des Kölner St. Vinzenz-Hospitals eine eigene Fachabteilung für Diabetologie an, so geht man in Wuppertal, an der Klinik Vogelsangstraße, den Weg, mit einer diabetologischen Schwerpunktpraxis zu kooperieren. Ein Angebot mit drei wichtigen Effekten: Zum einen wird so ein Fach geboten, dass keine klinische Einrichtung in Wuppertal vorhält. Zum anderen finden die Patienten rund um die Praxis eine Vielzahl weiterer medizinischer Leistungen. Und schließlich ermöglicht die Facharztpraxis den Ärzten des Krankenhauses den nahen Zugriff auf spezialisierte Leistungen, wie sie für die Versorgung der klinischen Patienten wichtig sein können. Für dieses Angebot steht an der Klinik Vogelsangstraße Dr. Jutta Kalfhaus. Die Medizinerin praktiziert seit zehn Jahren an Standorten des Klinikverbundes St. Cellitinnen-Forum 4/2010 13 Medizin Betreuung Antonius und St. Josef, seit zwei Jahren an der Klinik Vogelsangstraße: „Ein Standort, an dem mein Fachgebiet eine bestmögliche Vervollständigung des Angebots darstellt“, sagt die Fachärztin für Innere Medizin und Diabetologie. So ergänzt sie die klinische Tätigkeit der Ärzte am Hause durch ihre Begleitung insulinpflichtiger Dia- betikerinnen während der Schwangerschaft. Da- rüber hinaus unterstützt sie die Arbeit des geburtshilflichen Teams durch die Diagnose und Therapie des so genannten Schwangerschaftsdiabetes. Diese besondere Form der Stoffwechselerkrankung tritt während der Schwangerschaft auf und zieht ein enges Behandlungsregime in Abstimmung mit den Gynäkologen nach sich. Dr. Jutta Kalfhaus: „Der Schwangerschaftsdiabetes stellt weniger für die werdende Mutter ein Problem dar, weil er in der Regel auf die Zeit der Schwangerschaft begrenzt ist, danach zumeist wieder abklingt. Bedrohlich ist er vielmehr im Blick auf die Entwicklung des Fötus.“ Bleibt der Schwangerschaftsdiabetes unerkannt oder wird nicht angemessen behandelt, drohen während und nach der Geburt des Kindes Komplikationen. Außerdem geht man heute davon aus, dass diese Kinder eher zu Übergewicht neigen und mit einem höheren Risiko behaftet sind, an Typ-2 Diabetes zu erkranken. Die Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms stellt Dr. Kalfhaus in ihrer Schwerpunktpraxis in enger Kooperation mit den Kliniken des Verbundes sicher: „Ich begrüße es natürlich außerordentlich, dass der Klinikverbund eine Klinik für Gefäßchirurgie eingerichtet hat. Den Gesprächen mit dem neuen Chefarzt, Dr. Thomas Kowalski, sehe ich sehr zuversichtlich entgegen. Mein Ziel ist, die gefäßchirurgische sowie auch plastische Versorgung meiner Patienten über diese Kooperation sicherzustellen.“ Eng ist auch die Zusammenarbeit mit dem Regionalen TherapieZentrum (RTZ), das die physiotherapeutische Behandlung der Patienten des Klinikverbundes sicherstellt. Das RTZ hat in Zusammenarbeit mit der Schwerpunktpraxis ein spezielles Sportprogramm für Diabetiker initiiert – ein weiteres Beispiel für den Patientennutzen, wie er durch die räumliche Nähe und die inhaltliche Einbindung der Praxis ermöglicht wird. Radiologe geht in den Ruhestand Neuer Chefarzt nimmt seine Tätigkeit am St. Vinzenz-Hospital auf Mit einem lachenden und einem weinenden Auge übergab Dr. Jörg Tantow den Staffelstab an seinen Nachfolger Dr. Tobias Achenbach. Mit einer Feierstunde verabschiedeten die Krankenhausleitung und die Mitarbeiter des Nippeser Krankenhauses den engagierten Radiologen nach 25jähriger Tätigkeit 14 Cellitinnen-Forum 4/2010 in den wohlverdienten Ruhestand. Stefan Dombert, Geschäftsführer des St. Vinzenz-Hospitals, überreichte ihm die Cellitinnen-Ehrennadel und dankte für die langjährige Tätigkeit. Die Kollegen Professor Dr. Dietmar Pennig und Dr. Andreas Schanne- witzky blickten unterhaltsam auf die gemeinsame Zeit zurück und Petra Schmitz, die als Sekretärin die gesamten 25 Jahre mit Dr. Tantow zusammen arbeitete, bot mit einer bunten Fotoauswahl einen gelungenen Einblick auf die Zeit ab 1985. Dietrich Hinz dankte im Namen der MAV, bevor der Medizin Betreuung zukünftige Ruheständler selbst in Erinnerungen schwelgen konnte. Im Rahmen der Feierstunde stellte Geschäftsführer Stefan Dombert den Mitarbeitern auch die neuen Chefärzte vor, Privatdozent Dr. Stephan Schneider, zuständig für die Diabetologie und Endokrinologie, und Dr. Tobias Achenbach, Chefarzt der Radiologie und Nachfolger von Dr. Tantow. Der neue radiologische Chefarzt hat sich für seine Tätigkeit in Nippes einiges vorgenommen. Zunächst gelte es, den interventionellen Schwerpunkt des radiologischen Institutes auf dem von Dr. Tantow erfolgreich etablierten Weg Zum 1. Oktober übernahm Dr. Tobias Achenbach als neuer Chefarzt die Leitung des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am St. Vinzenz-Hospital. Dr. Achenbach studierte Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität weiterzuführen. „Das klinische Umfeld im St. Vinzenz-Hospital ist sehr vielfältig und für einen Radiologen hochinteressant. Abhängig vom Bedarf der anderen Fachdisziplinen wollen wir die Zusammenarbeit beispielsweise auf dem Gebiet der Kardiodiagnostik intensivieren. Zusätzlich wird zukünftig die Magnetresonanztomographie, die strahlenfrei Schnittbilder des Körpers mit sehr hohem Weichteilkontrast erzeugt, durch uns betreut“, erklärte Dr. Achenbach. Unterstützt werde er hierbei durch ein hochmotiviertes Team, das ihm die ersten Wochen im neuen Umfeld leicht gemacht habe. Gießen. Seine berufliche Laufbahn begann er am Universitätsklinikum Mainz, wo er verschiedene Stationen durchlief: Beginnend als Assistenzarzt in der Allgemein- und Abdominalchirurgie, anknüpfend dann als Weiterbildungsassistent in der Klinik und Poliklinik für Radiologie. Dort lernte er die verschiedenen bildgebenden Verfahren für die unterschiedlichen medizinischen Fachgebiete intensiv kennen. Nach der Facharztprüfung war Dr. Achenbach dann als Oberarzt der Klinik für Radiologie inkl. der Poliklinik und der bettenführenden Station weiterhin an der Mainzer Uniklinik tätig. Lehre und Forschung sind eine besondere Leidenschaft des gebürtigen Frankfurters. Nicht nur die Wissensvermittlung an die Mainzer Studenten hat ihm immer große Freude bereitet, auch der wissenschaftlichen Arbeit widmet er seine Zeit. So strebt der Radiologe für das Jahr 2011 seine Habilitation an. In der neuen Heimat Köln freut sich Dr. Achenbach auf seine zukünftigen Aufgaben am St. Vinzenz-Hospital. „Ich möchte das hervorragend funktionierende Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie hier in Nippes auf dem bisherigen hohen Niveau weiterführen“, verspricht der Radiologe. Für die Zukunft hat er sich also einiges vorgenommen. Zu hoffen ist, dass seine Begeisterung für Musik und Pferde in der Freizeit nicht zu kurz kommen werden. Cellitinnen-Forum 4/2010 15 Profile Personen Wilfried Tünnihsen gibt das Zepter ab Seniorenhausleiter verabschiedet sich von Burg Ranzow Hans Mauel verleiht die Cellitinnen-Ehrennadel an Wilfried Tünnihsen „Der Niederrheiner an sich weiß nichts, kann aber alles erklären“, so wusste schon der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch zu berichten. Auch wenn Wilfried Tünnihsen von Geburt an dieser besonderen Spezies angehört und Zeit seines Lebens dieser etwas rauen Landschaft treu geblieben ist – die Gäste, die sich zu seiner Verabschiedung im Seniorenhaus Burg Ranzow eingefunden hatten, waren sich einig: Mit Wilfried Tünnihsen geht - auch wenn Hanns Dieter Hüsch anderer Meinung ist - nicht nur jede Menge Wissen in den Ruhestand, es geht auch 16 Cellitinnen-Forum 4/2010 ein Seniorenhausleiter, der sich mit Leib und Seele für ‚seine‘ Bewohner, Mitarbeiter und Ordensschwestern, aber auch für ‚sein‘ Haus eingesetzt hat. So war die Zahl derjenigen, die den Abschied in den Ruhestand mit vielen kleinen Aufmerksamkeiten versüßen wollten, entsprechend groß. Stephanie Kirsch, Geschäftsführerin der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen, dankte für die hervorragende Zusammenarbeit. Der Vorsitzende der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, Hans Mauel, ließ 19 Jahre intensiver Zusam- menarbeit Revue passieren, von den ersten Einkaufsfahrten des frischgebackenen Seniorenhausleiters mit der damaligen Konventoberin Sr. Ludgeris bis hin zum nervenaufreibenden Neu- und Erweiterungsbau in den 90er Jahren. Die Kollegen aus den anderen Cellitinnen-Seniorenhäusern brachten ein Ständchen dar, die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter des Seniorenhauses überreichten Rosen und die Vertreterin der Bewohner dankte ebenso für das menschliche Miteinander, das durch Wilfried Tünnihsen entscheidend geprägt gewesen Profile Personen sprach, in vielen Fußstapfen ihres Vorgängers weiterzugehen, aber auch neue Wege einschlagen zu wollen. sei. Sichtlich gerührt war der zukünftige Ruheständler, als Hans Mauel ihm die Cellitinnen-Ehrennadel und der Referent für Altenhilfe beim Caritasverband für die Diözese Münster, Herman Depenbrock, die Goldene CaritasEhrennadel überreichten. Im Kreis der Familie - Ehefrau, Kinder und Enkel gaben, wie schon während des gesamten Berufslebens, die nötige Rückendeckung - dankte Wilfried Tünnihsen und übergab symbolisch das Zepter an seine Nachfolgerin Sigrid Dautwiz, die sich in den letzten Monaten schon intensiv eingearbeitet hat. Sie ver- Nach dem Moerser Hanns Dieter Hüsch zu Beginn sei auch noch die Kölnerin Trude Herr zitiert: „Niemals geht man so ganz…“. Wenn Wilfried Tünnihsen sich erst einmal an seinen Ruhestand gewöhnt hat, dann will er wieder zur Burg Ranzow zurückkehren. Dieses Mal als Ehrenamtler, ohne die ganze Last der Verantwortung, aber wie immer mit Herz und offenem Ohr für die Bewohner, Mitarbeiter und Ordensschwestern. Gewachsene Tradition erhalten Sigrid Dautwiz neue Seniorenhausleiterin in Burg Ranzow Seit Anfang November steht das Seniorenhaus Burg Ranzow unter neuer Leitung: Nach 19 Jahren übergab der langjährige Seniorenhausleiter Wilfried Thünnihsen in Kleve das Zepter an seine Nachfolgerin Sigrid Dautwiz. Die gebürtige Kleverin ist bereits seit August 2010 in Burg Ranzow an Bord und nutzte die vergangenen Monate, um sich mit der Leitungsposition gründlich vertraut zu machen. „Ich bin dankbar, dass mein Vorgänger mich so intensiv und gut auf meine neuen Aufgaben vorbereitet hat“, sagt Dautwiz. Das helfe ihr, das Seniorenhaus Burg Ranzow in guter, gewachsener Tradition weiterzuführen. Bis August leitete die gelernte Kinderkrankenschwester und Sozialpädagogin über viele Jahre die Regionalgruppe BedburgHau des ambulanten Hospizdienstes Omega. Als Mutter von fünf Kindern im Alter von sieben bis 15 Jahren ist sie zudem auch im Privatleben stark gefordert. Um den Sprung von der ‚Familienmanagerin‘ zur Seniorenhausleitung reibungslos zu bewältigen, bildet sie sich derzeit bei der Maria Hilf Akademie in Dernbach zur Heimleitung weiter. Die Weiterbildung ist voraussichtlich Ende März 2011 beendet. nimmt sie mit ihren Kindern aktiv am Gemeindeleben der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt teil: die Kinder als Messdiener oder Sternsinger, Sigrid Dautwiz als Vorsitzende des Fördervereins Christus-König. Christliche Werte spielen für Sigrid Dautwiz und ihre Familie eine große Rolle. Dementsprechend Cellitinnen-Forum 4/2010 17 Profile Personen Stephanie Kirsch zur Geschäftsführerin bestellt Geschäftsleitung der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen verstärkt Zum 1. Oktober ist Stephanie Kirsch zur Geschäftsführerin der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria und der St. Gertrud Seniorenhaus GmbH bestellt worden. Vor knapp fünf Jahren als Assistentin der Geschäftsführung in das Unternehmen eingetreten, zeigte die gebürtige Kevelaerin sehr schnell, dass sie sowohl über das notwendige fachliche Knowhow in Pflege und Management als auch über die erforderliche Sozial- und Führungskompetenz verfügt. Deshalb ist nach ihrer zwischenzeitlich stellvertretenden Tätigkeit die Bestellung zur Geschäftsführerin nur ein folgerichtiger Schritt in der beruflichen Karriere der 39jährigen. In einem stetig wachsenden Unternehmen - mit dem Seniorenhaus Heilige Drei Könige in KölnEhrenfeld wird im kommenden Januar das 16. Seniorenhaus des Trägers eröffnet – werden die Aufgaben im komplexen Arbeitsumfeld der Seniorenbetreuung weiter zunehmen. Stephanie Kirsch ist aber zuversichtlich, dass sie auch künftig Zeit findet, um gemeinsam mit ihrem Ehemann am Niederrhein Rad zu fahren oder Museen und Theateraufführungen zu besuchen. Neuer Chefarzt der Gefäßchirurgie Dr. Thomas Kowalski ergänzt das Leistungsprofil in Wuppertal Das Petrus-Krankenhaus hat sein klinisches Profil erweitert. 18 Cellitinnen-Forum 4/2010 Seit dem 1. Oktober bietet es die Chirurgische Klinik 4 – Gefäßchirurgie, und damit ein weiteres spezialisiertes Fach, das das Spektrum aus Viszeral- und Allgemein-, Unfall- sowie Thoraxchirurgie ergänzt. Dr. Thomas Kowalski ist Chefarzt der neuen Klinik. Er war zuvor unter anderem in Marburg, Hamburg und als Chefarzt der Gefäßchirurgie am Klinikum Uelzen tätig, von wo er nach Wuppertal wechselte. Der dreifache Familienvater freut sich auf die anstehende Aufbauarbeit: „Es ist reizvoll, ein neues Fach etablieren zu dürfen. Aber es ist natürlich auch eine Herausforderung. Von daher bin ich dankbar für die Unterstützung, die ich bei den Kolleginnen und Kollegen sowie durch die Geschäftsführung erfahre.“ Im engen Dialog mit den Zuweisern möchte er das neue Angebot aufbauen und ausrichten. Wichtig ist ihm dabei der Methodenmix: „Konservative, interventionelle und chirurgische Verfahren sind im Einzelfall abzuwägen und anzuwenden. Deshalb ist eine zentrale Botschaft dieser neuen Klinik, dass sie alles unter einem Dach bietet.“ Profile Personen Aufgabenerweiterung für Ralf Busse Direktion der Pflege und eines Hauses im Klinikverbund Seit Oktober 2009 ist Ralf Busse im Klinikverbund St. Antonius und St. Josef tätig. Er übernahm eine Aufgabe, die für die meisten Standorte des damals neuen Unternehmens vakant war - die eines Pflegedirektors. Diese Position hat er weiterhin inne, eine neue ist hinzugekommen, nämlich die des Kaufmännischen Direktors am Marienhospital Schwelm. Eine Doppelung, die auf der Führungsebene des Hauses üblich ist und zugleich ein Aufgabenprofil, das dem 45jährigen im Blick auf seinen bisherigen beruflichen Werdegang entspricht: „Auch in meiner vorherigen Funktion habe ich unterschiedliche Aufgaben koordiniert – etwa die eines Pflegedirektors mit der eines Hospizleiters. Ich sehe das eher als Befruchtung, denn als Belastung.“ Seinen Dienstsitz hat Ralf Busse am Schwelmer Marienhospital. Nach den ersten Wochen in der westfälischen Dependance des Verbundes zeigt er sich vom Potential des Hauses begeistert: „Es ist mit 95 Betten zwar ein kleiner, zugleich aber ein vielfach gestärkter Standort.“ So sieht er Bürgerschaft und Kirchengemeinde, Zuweiser und Kosten- träger als äußere Garanten für den Bestand des Hauses. Diese müssten aber klare Signale in Form einer inneren Mobilisierung erhalten: „Wenn wir unsere Arbeit in noch stärkerem Maße an den Bedürfnissen und Erwartungen all dieser ‚Kunden’ ausrichten, sehe ich beste Entwicklungsmöglichkeiten.“ In seiner ,traditionellen‘ Funktion als Pflegedirektor steht das Thema Restrukturierung an erster Stelle: „Wir haben in den vergangenen Monaten aufgrund des hohen Kostendrucks starke Einschnitte im Bereich der Pflege vornehmen müssen.“ Hier ist Ralf Busse gefordert, denn diese für die Mitarbeiter schmerzhaften Maßnahmen müssen vor allem in stärkerem Maße subjektiv nachvollziehbar werden, damit sie objektiv nachhaltig wirken können. Udo Stürmer verstärkt das Gremium Neues Mitglied im Aufsichtsrat der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH Vom Kirchenvorstand der Kirchengemeinde St. Antonius in Wuppertal-Barmen wurde Udo Stürmer mit der Wahrnehmung eines Sitzes im Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH beauftragt. Ein neues Amt für den 64jährigen pensionierten Kriminalbeamten, das ihm, so sagt er selber, „neben viel Arbeit ebenso viel Spaß“ macht. Zeit für die Ehefrau und den erwachsenen Sohn wird sich Udo Stürmer aber weiterhin nehmen. Und auch seine Hobbys Lesen, Lernen, Fotografieren und Arbeiten am und mit dem Computer werden nicht zu kurz kommen. Cellitinnen-Forum 4/2010 19 Profile Personen Neue Kaufmännische Direktoren in Köln und Wuppertal Christian Lüder verliert seinen ‚Stellvertreter‘ Benjamin Koch wechselt vom Rhein an die Wupper Neue Kaufmännische Direktorin am Krankenhaus St. Josef Ein gutes Beispiel zum Thema ‚Führungsnachwuchs aus den eigenen Reihen gewinnen‘ ist sicherlich Christian Lüder. Als Volljurist begann er seine Tätigkeit im Verbund als Assistent des Geschäftsführers am Ehrenfelder St. Franziskus-Hospital. Von 2005 bis 2007 hatte er dann die Stabsstelle Rechts- und Vertragswesen am St. Franziskus- und St. Marien-Hospital inne, anschließend leitete er die Abteilung Patientenservice. Im Juli 2009 wechselte Christian Lüder dann ans Heilig Geist-Krankenhaus, um hier die Stelle des stellvertretenden Kaufmännischen Direktors zu übernehmen. Zum Sommer hat er nun seinen ‚Stellvertreter‘ verloren und ist zum Kaufmännischen Direktor des Longericher Krankenhauses ernannt worden. Benjamin Koch ist seit dem 1. Oktober Kaufmännischer Direktor des Petrus-Krankenhauses in Wuppertal - ein Wechsel vom Rhein an die Wupper, vom ‚St. Franziskus‘ zum ‚Petrus‘. Dort, an der Ehrenfelder Klinik, ist Benjamin Koch seit 2008 tätig gewesen, zunächst als Assistent der Geschäftsführung, seit einem Jahr als stellvertretender Kaufmännischer Direktor. Der Volkswirt sieht die neue Aufgabe als „große Chance, am größten Standort des Wuppertaler Klinikverbundes das Zusammenwachsen unter dem Dach der Stiftung begleiten zu können.“ Die ersten Wochen hat Benjamin Koch für zahlreiche Gespräche nutzen können, denn: „Es ist mir wichtig, über den Kontakt zu den Mitarbeitern Eindrücke und Anregungen gewinnen zu können.“ Susanne Jost heißt die neue Kaufmännische Direktorin, die Ende Oktober im Krankenhaus St. Josef in Wuppertal-Elberfeld ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Seit mehr als dreißig Jahren ist sie in verschiedenen Funktionen in Einrichtungen des Gesundheitswesens tätig, zuletzt als Verwaltungsdirektorin sowie als Mitglied der Geschäftsführung für das zentrale Klinikmanagement mehrerer Einrichtungen. Neben einer langjährigen praktischen Berufsund Leitungstätigkeit, hat sie beratende Aufgaben als Managerin bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC und der DKI GmbH wahrgenommen. Mit ihrer neuen Aufgabe verbindet Susanne Jost das Anliegen, den Verbund und den Standort auszubauen und zukunftsorientiert zu positionieren. 20 20 Cellitinnen-Forum Cellitinnen-Forum 4/2010 4/2010 Glauben Leben Abschied von Dremmen Letzte nicht-ordenseigene Niederlassung im Marienkloster aufgelöst Am ersten Adventssonntag 2006 feierte man in Heinsberg-Dremmen ein besonderes Jubiläum. Das Marienkloster konnte auf seine 100jährige Geschichte zurück- brachten hunderten Mädchen und jungen Frauen das Kochen, Nähen, Stricken, Stopfen und Sticken bei. Viele Bewohner der heute zur Stadt Heinsberg gehörenden Ort- tern, die täglich ihren Rundgang durch die Stationen machten, ein freundliches Wort für die Menschen hatten und mit ihrem Gebet an den Sterbebetten der Heimbe- v. li. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Keimes, Generaloberin Sr. M. Bernharda, Ortsvorsteher Albert Heitzer, Sr. M. Bonifatia, Pfarrer Hans Schmitz (verdeckt), Sr. M. Luzilla, stellvertr. Kirchenvorstandsvorsitzender Gottfried Botterweck blicken und mit ihm auch die dortige Niederlassung der Cellitinnen zur hl. Maria. Was sich vor vier Jahren bereits verhalten andeutete, wurde nun im September 2010 vollendet: Die letzte, nicht-ordenseigene Niederlassung der Ordensgemeinschaft musste aufgegeben werden. Im Lauf der Jahre waren über 80 Schwestern in dem vom Dremmener Pfarrer Gottfried Hubert Mommartz gegründeten Haus tätig und versorgten arme, alte und kranke Menschen, widmeten sich der ambulanten Krankenpflege, betreuten den Kindergarten und schaft kamen so in Kontakt mit den Ordensfrauen und schätzten deren selbstlosen Einsatz. Umso mehr bedauerten es die Verantwortlichen der Pfarrgemeinde, in dessen Trägerschaft sich das heutige Alten- und Pflegeheim Marienkloster befindet, dass der Kölner Orden aus Altersgründen und wegen des fehlenden Nachwuchses diesen Schritt vollziehen musste. „Nur sehr ungern lassen wir die Schwestern gehen. Sie waren für unser Marienkloster ein Segen und so wird eine große Lücke in der Betreuung der alten Menschen im Altenheim entstehen, denn es waren Ordensschwes- wohner saßen,“ so äußerten sich Pfarrer, Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand im Pfarrbrief. Konventoberin Schwester M. Luzilla, Schwester M. Ambrosia und Schwester M. Kamilla sind mittlerweile in das Mutterhaus der Ordensgemeinschaft nach KölnLongerich zurückgekehrt - mit ein wenig Wehmut, aber auch mit Freude. Wie meinte Schwester M. Luzilla: „Auch wenn mir der Abschied aus Dremmen nach all den Jahren schwer fällt, so komme ich doch in mein Zuhause, ins Mutterhaus nach Köln zurück. Und darüber freue ich mich.“ Cellitinnen-Forum 4/2010 21 Glauben Lebenm Wegbegleiter des Lebens IV.Teil Die heilige Angela Merici - „Mit Klugheit, Mut und Zuversicht“ Vor wenigen Tagen, am 1. November 2010, ist das Seniorenhaus St. Angela in Bornheim-Hersel zwei Jahre alt geworden. Sehr gern sitzen unsere Bewohner und ihre Gäste unter den Sonnenschirmen auf der Terrasse vor dem Hausrestaurant oder auf der großen Terrasse in der obersten Etage und genießen den traumhaften Blick auf den Rhein. Das dahin fließende Wasser lädt ein zum Schauen und zum Träumen und lässt zur Ruhe kommen. Jetzt im Herbst leuch- ben den Blick frei auf die zahlreichen Schiffe, die in dichter Folge rheinauf- und rheinabwärts fahren. Ihr fernes Tuckern vertieft die Ruhe eher, als dass es sie stört. Der Blick kann weit schweifen bis zur Siegmündung und sogar bis zum Siebengebirge, das den Horizont begrenzt. Die ruhige, freundlich-heitere Atmosphäre der Landschaft ist auch im Inneren des Seniorenhauses zu spüren. Alte Möbel und alte Glas- bung unter dem Patronat der hl. Angela Merici steht. Im Jahre 2006 hat Moede Jansen eine Bleistiftzeichnung von Angela nach deren Totenmaske gestaltet. Uns blickt eine durch das Leben gereifte, mütterliche, ungemein freundliche, innerliche Frau an, deren wache, lebendige Augen von Entschlusskraft, Offenheit, Mut und Interesse am Betrachter zeugen. Angelas Strahlkraft prägt den Geist des Seniorenhauses und verbindet es mit der langen Tradition der gegenüber liegenden Ursulinenschule, die sich ebenfalls dem Geist der hl. Angela verpflichtet weiß. Geboren in Italien tet das Gelb der Pappeln auf der dem Haus gegenüber liegenden Insel Herseler Werth, einem Vogelschutzgebiet. Die Bäume spiegeln sich in dem ruhigeren Wasser zwischen der Insel und dem von Yachten gesäumten Ufer unterhalb des Seniorenhauses. Die schon lichter gewordenen Bäume der Insel ge- 22 Cellitinnen-Forum 4/2010 kunst - teilweise fragmentarisch und mit deutlichen Spuren einer langen Geschichte - verbinden sich mit Werken moderner Kunst und mit der zweckdienlichen Ausstattung zu einem einladenden und harmonischen Ganzen. Es ist sicher nicht von ungefähr, dass dieses Haus in dieser Umge- Angela Merici wurde um 1474 im beschaulichen Desenzano am Südwestufer des Gardasees geboren, in einer Zeit, die von heftigen gesellschaftlichen und kirchlichen Krisen wie von neuen Aufbrüchen gezeichnet war. Ihre Eltern gehörten zum kleinen lombardischen Landadel und besaßen ein Landgut in der Nähe von Desenzano. Während in Italien die Renaissance mit ihrer Freude an allem Schönen beginnt, während Kolumbus auf den Antillen landet und das Zeitalter der Entdeckungen einläutet, wuchs Angela im Kreis mehrerer Geschwister auf. Sie erhielt eine zeitgemäße Erziehung. Der Vater las abends den Kindern aus Heiligenlegenden vor. In diesen abendlichen Mußestunden lernte Angela „Ich bitte euch deshalb, seid wachsam mit weitem und sehnsüchtigem Herzen.“ (Angela Merici, aus der Einleitung der Regel) neben anderen heiligen Gestalten die hl. Ursula und die hl. Katharina kennen, lieben und sie als Vorbild für eine lebendige Christusbeziehung zu sehen. Als Sechzigjährige wird sie diesen Faden wieder aufgreifen: Am Festtag der hl. Katharina, am 25. November 1535, gründete sie eine Gemeinschaft von Frauen, die sie unter das Patronat der hl. Ursula stellte, die „Gesellschaft der hl. Ursula“, aus der sich im Lauf der Zeit der Ursulinenorden entwickelte. Angelas behütete Kindheit endete jäh, als kurz nacheinander Eltern und Geschwister starben. Sie kam als etwa 15jährige zu einem Bruder ihrer Mutter in das mondäne Salò, wo sie das geistig wache, festfreudige und luxuriöse Leben der adligen Renaissancegesellschaft kennen lernte. Um sich abzugrenzen und ein ihr gemäßes religiöses Leben zu führen, trat sie dem für Laien gedachten Dritten Orden des hl. Franziskus bei. Hier wurde sie von den Franziskanern, die Vorreiter der katholischen Kirchenreform waren, unterrichtet und geprägt. Sie gewann ein weites, missionarisches Verständnis von Kirche und wuchs heran zu der klugen, weltoffenen, vermittelnden Frau, als die sie uns später begegnet. Caritative Tätigkeit Mit zwanzig ging sie zurück ins elterliche Haus „Le Grezze“ und lebte dort zurückgezogen viele Jahre. Sie tat in ihrem Haus und in der Nachbarschaft all die Dinge, die getan werden mussten, und wuchs in einen Dienst hinein, den wir heute als Sozialarbeit, als caritativen Dienst bezeichnen würden. In diese Zeit fällt die Erfahrung einer inneren Schau, durch die sie sich ihrer persönlichen Berufung bewusst wurde. Als sie vierzig Jahre alt war, wurde sie in die ehemals reiche, von Kriegen zerstörte Handelsstadt Brescia gerufen, wo sie die Not der einfachen Leute, sittliche Verwahrlosung und den Niedergang religiösen Lebens kennen lernte. Diese Erfahrung eröffnete ihr eine noch umfassendere Weise ihres aktiven Dienstes. Ferner lernte sie auch Menschen kennen, die sich zusammenschlossen, um diesen Cellitinnen-Forum 4/2010 23 Glauben Lebenm Nöten entgegenzutreten. Angela wurde deren geistliche Beraterin. Die Menschen suchten ihre Nähe, ihren Zuspruch, ihre Inspiration. Sie schätzten ihre Klugheit, ihren Mut und ihre Zuversicht. Sie nannten sie „Madre“, Mutter. Ihr Ruf als Friedensstifterin und Lehrerin des geistlichen Lebens wurde bald weit über die Grenzen Brescias hinaus bekannt. In Mailand wie auch in Venedig trug man ihr die Leitung der caritativen Werke an, sogar der Papst bat sie darum, in Rom diese Aufgabe zu übernehmen. Angela spürte deutlich, dass das nicht ihr Weg war. Auf etlichen Pilgerfahrten, unter anderem ins Heilige Land, versuchte sie sich klar zu werden über den Weg, den Gott sie führen wollte. tus leben. Am 25. November 1535 gründete sie dann mit 28 Frauen die schon erwähnte „Gesellschaft der hl. Ursula“. Die Regel für die Gemeinschaft verfasste sie gemeinsam mit diesen jungen Frauen – übrigens die erste eigenständige Regel einer Frau für Frauen. Kurz vor ihrem Tod schrieb Angela zwei weitere Schriften, die den Leiterinnen Hilfestellung geben sollten für die Schulung der ihnen anvertrauten jungen Frauen. Am 27. Januar 1540 starb Angela in Brescia. Der Stadtchronist von Brescia beschreibt die riesige Beteiligung der Bevölkerung an Angelas Beisetzung und sagt: „Der Grund für all das war, dass Madre Suor Angela allen den Glauben an den mächtigen Gott gepredigt hat und von allen geliebt wurde.“ Gesellschaft der hl. Ursula Ab 1530 sammelte sie junge Frauen um sich, die sie anleitete, ein religiöses Leben zu führen, ohne in ein Kloster zu gehen. Mitten in der Welt, in ihrer Familie, an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz, sollten sie frei aus der inneren Bindung an Chris- 24 Cellitinnen-Forum 4/2010 Was hat Angela uns heute zu sagen? „Angela Merici entsprach nicht dem, was man sich landläufig vielleicht unter einer „Heiligen“ vorstellt.“1 Dieser Satz von Anne Conrad, die viel über Angela und ihre Zeit gearbeitet hat, stimmt durchaus. Zeitzeugen und frühe Biographen berichten von ihrem intensiven Gebetsleben und ihrer streng asketischen Lebensweise. Und doch: Angela, so Anne Conrad, „wollte nicht den Rückzug aus der Welt, sondern sie wirkte als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und behauptete im Kräftefeld politischer und kirchlicher Interessen eine eigenständige Position“. Sie hatte immer einen Blick für das, was die Menschen brauchten – das gehörte einfach zu ihrem Wesen. Von ihr können wir lernen, wie wir in der heutigen Welt leben sollen, in dem Stück Welt, das uns anvertraut ist, mit den Menschen, die uns begegnen, für die Menschen, die unsere Aufmerksamkeit und Hilfe brauchen. Angela war voller Aktivität, ebenso, wie es die Evangelisten von ihrem großen Vorbild Jesus von Nazareth berichten. Und, sie suchte die Stille und die Nähe Gottes im Gebet. Sie fand Gott und begegnete ihm in allem, in den Menschen, die sie traf und in den Ereignissen ihres Lebens. Revolutionär in Angelas Zeit und für uns bedeutsam sind ihr Umgang mit Menschen und ihr Leitungsstil. Sie fragte nach der Würde und den spezifischen Möglichkeiten der Einzelnen, förderte ihre Urteils- und Entscheidungsfähigkeit und kam ihnen mit Achtsamkeit, Wertschätzung und Ermutigung entgegen. Hören wir sie selbst: „Denn Gott hat einem jeden die freie Entscheidung gegeben, und er will niemanden zwingen, sondern nur die Richtung weisen, einladen und raten... .“ Glauben Lebenm Ein anderes Wort von ihr, das die Wertschätzung betrifft: „So habt ihr auch zu bedenken, in welcher Weise ihr sie schätzen müsst. Denn je mehr ihr sie schätzt, desto mehr liebt ihr sie, und je mehr ihr sie liebt, desto größere Fürsorge und Achtsamkeit bringt ihr ihnen entgegen. Es wird euch unmöglich sein, sie nicht alle, jede einzelne, Tag und Nacht gegenwärtig und im Herzen eingeprägt zu haben; denn so handelt und wirkt wahre Liebe.“ Als ich vor etwa zwei Wochen eine Schulung in Mäeutik mitmachte, fielen mir diese Sätze wieder ein. Angela könnte Pate gestanden haben bei der Entwicklung des Konzepts der Mäeutik! Eine Haltung in der Führung von Menschen, wie Angela sie erwartet, ist anspruchsvoll. So rät Angela allen, die Menschen führen: „Wie sehr müsst ihr deshalb Gott bitten, dass er euch erleuchte, euch leite und euch zeige, was ihr bei die- sem Amt um seiner Liebe willen tun müsst!“ Innen und außen, intensive Tätigkeit und die Stille suchen im Hinhören auf Gottes Geist bedingen und befruchten sich gegenseitig – das zeigt uns die Patronin unseres Hauses, die hl. Angela. Sr. Lioba Michler, Konventoberin der Ursulinen im SH St. Angela Anne Conrad: Mit Klugheit, Mut und Zuversicht. Angela Merici und die Ursulinen. Topos Taschenbücher Bd. 239 1 Cellitinnen-Forum 4/2010 25 Glauben Leben Sternenkinder Begleitung auf dem Weg des Abschiednehmens „Wenn unsere Kinder so früh zu den Sternen gehen, gibt es oft kein Grab.“ Dieses Zitat stammt aus einem der vielen Internetforen, in denen sich Eltern austauschen, die ihre Kinder in einem frühen Stadium der Schwangerschaft verloren haben oder deren Kinder tot geboren wurden. Mit jedem dieser ‚Sternenkinder‘ stirbt ein Stück Zukunft, eine Hoffnung, ein Traum, den die Mütter und Väter in dieses neue Leben gesetzt haben. Viele Eltern, aber auch Geschwisterkinder und andere Angehörige verspüren nach einem solchen Verlust den Wunsch, einen Ort zu finden, an dem sie ihrer Trauer Raum geben können. Für die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, als katholischer Krankenhausträger mit geburtshilflichen Abteilungen in Köln und Wuppertal, ist es ein besonderes Anliegen, den Eltern früh- und totgeborener Kinder eine Möglichkeit zu geben, sich von ihren Kindern in Ruhe und Würde verabschieden zu können. So schwer diese Stunden für die Väter und Mütter auch sind, so wichtig sind sie, um einen Prozess des Trauerns und Abschiednehmens in Gang setzen zu können. „Ich habe es versäumt, mein Kind noch einmal zu sehen“, oder „Mein Kind ist nicht beerdigt worden, ich habe keinen Ort an dem ich es besuchen kann“, viele Mütter verzweifeln nach vielen Jahren noch genau an diesen versäumten Gelegenheiten. 26 Cellitinnen-Forum 4/2010 Fluss des Lebens Auf dem Kölner Nordfriedhof ist nun auf Anregung der CellitinnenKrankenhausseelsorger Georg Menne und Martina Kött sowie der Friedhofsgärtner Sonja Wolter und Mirko Zajber in intensiver Zusammenarbeit mit der Stadt Köln eine Grabstätte für tot- und frühgeborene Kinder entstanden, ein Platz der Trauer und der Erinnerung. In einer kleinen Talsenke wurde eine Landschaft angelegt, durch die sich ein trockener Bachlauf aus Kieselsteinen erstreckt. Der hier symbolisch angelegte ‚Fluss des Lebens‘ wird die letzte Ruhestätte all der Kinder sein, die bereits vor der Geburt verstorben sind. Wer über die steinerne Brücke geht, erreicht eine große Fischskulptur, die aus 20 einzelnen Holzstelen besteht und mit farbigen Schuppen bedeckt ist. So wie das Leben der Hinterbliebenen durch einen oftmals plötzlich und unerwartet eintretenden Todesfall aus dem Lot geraten kann, so sind auch der Kopf und die Schwanzflosse der Holzskulptur im Verhältnis zu seinem Körper aus den Fugen geraten. Die Schuppen des Fisches, auf denen unterschiedliche Gedanken über Leben und Tod zu finden sind, leuchten in den Farben des Regenbogens, als Symbol der Hoffnung und des Trostes. Die richtige Ansprache wählen In der Wuppertaler Klinik Vogelsangstraße, in der jährlich rund 2.000 Kinder geboren werden, Glauben Leben v. li. Sr. Elisabeth und Sr. Renate widmet sich die katholische Krankenhausseelsorge seit rund zehn Jahren gerade auch jenen Familien, deren Kind nicht lebensfähig zur Welt kommt: „Auch und gerade diese Kinder hinterlassen Spuren und die Eltern möchten gewiss sein, was mit ihnen geschieht“, erläutert Schwester Renate, Ordensschwester vom hl. Karl Borromäus und Seelsorgerin an der Klinik. Zweimal im Jahr gibt es eine Begräbnisfeier auf dem Friedhof Schützenstraße in WuppertalBarmen. Hier hat die Kirchengemeinde St. Antonius ein Grabfeld für die Sternenkinder angelegt. Mit großer Behutsamkeit suchen Schwester Renate und ihre Mitschwester Elisabeth einen Weg zu den Betroffenen: „Die Umstände beim Verlust des Kindes und der Umgang, den die Familie damit pflegt und wünscht, sind sehr verschieden“, erläutert Schwester Elisabeth. „Es kommt darauf an, die richtige Ansprache zu wählen, Wege des Abschiednehmens aufzuzeigen und auf diesem Weg zu begleiten.“ Abschied in Würde Die ganz überwiegende Zahl der trauernden Eltern nimmt das Angebot an, ihr Kind im Rahmen der halbjährlich stattfindenden Trauerfeiern bestatten zu lassen. „Rund eine Woche vorher kommen wir mit den Eltern zusammen, um Fragen zu beantworten, Stärkung durch Mitbetroffene zu vermitteln und so gezielt gegen das Gefühl, mit diesem Schicksal allein gelassen zu sein, anzugehen“, erläutert Schwester Elisabeth. Bei dieser Gelegenheit können die Eltern auch ein Sternentuch aus- suchen, in das ihr Kind gehüllt mit den anderen nicht lebensfähig zur Welt gekommenen Kindern, in einem von einem Wuppertaler Bestatter zur Verfügung gestellten und liebevoll gestalteten Sarg beerdigt wird. Die Borromäerinnen widmen sich intensiv dem Projekt und möchten bei diesem traurigen aber wichtigen Thema nicht von Erfolgen, wohl aber von Wirkungen sprechen: „Dass ihr Kind ein ‚Sternenkind’ ist, erleben die Eltern nicht nur als ihre tiefe innere Gewissheit, sondern auch als Zuspruch durch andere. Das ist elementar, weil so etwas geschieht, dass sich alle Eltern für ihr Kind wünschen: Dass es wahrgenommen, erkannt, anerkannt wird – gleich, wie kurz sein Leben währte“, sind sich die beiden Ordensschwestern gewiss. Vor mehr als 30 Jahren wurde die letzte Cellitin auf dem Friedhof von Unkel beerdigt. Als die Grabstelle nun aufgehoben wurde, entstand dort eine Gedenkstätte für ‚Sternenkinder‘. Eine symbolträchtige Entscheidung der Pfarrgemeinde St. Pantaleon, denn zum einen finden Eltern einen würdigen Ort zum Trauern und zum anderen wird die Erinnerung an die Ordensfrauen wach gehalten, die im damaligen Christinenstift viele Mütter und ihre Kinder bei der Geburt begleitet haben. Cellitinnen-Forum 4/2010 27 Glauben Leben ✷ „Das war schon immer so!“ Gitarrenspieler und Sänger ziehen durch das Petrus-Krankenhaus Seit Jahrzehnten wird im Wuppertaler Petrus-Krankenhaus eine ganz besondere Tradition gepflegt. An den Festtagen des St. Martin und des St. Nikolaus, zu Weihnachten und am Dreikönigstag ziehen Sänger und Musikanten durch das Haus und erfreuen Patienten, Mitarbeiter und Besucher mit ihren Liedern und guten Wünschen. Wann diese Umzüge ursprünglich begonnen haben, ist unbekannt. ✷ 28 Cellitinnen-Forum 4/2010 Fragt man beispielsweise bei langjährigen Mitarbeitern nach, dann bekommt man die Antwort: „Das war schon immer so!“ Ganz Mutige vermuten, dass diese Tradition noch aus der Gründungszeit des Hauses im 19. Jahrhundert stammt, als ein Waisen- und ein Armenhaus an Stelle des heutigen Krankenhauses standen. Sicher ist, dass mit dem früheren Krankenhaus-Seelsorger Pfarrer Anton Schweth, der 1952 nach Barmen kam, diese Rundgänge gepflegt und ausgeweitet wurden. Selbst ein begeisterter Gitarrenspieler, unterrichtete er viele Kinder, Jugendliche, Schwesternschülerinnen und Erwachsene auf diesem Instrument. So gab es eine große Zahl von Gitarren, die bei den Umzügen zum Jahresaus- Glauben Leben klang und zum Jahresbeginn gespielt wurden. Später kam dann noch ein monatlicher Gang über die Stationen mit dem Singen von Volksliedern hinzu. KAB setzt Tradition fort Nachdem der rührige Pfarrer 1998 verstorben war, hielt die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) aus der Gemeinde St. Antonius diesen Dienst an den Patienten bei. An jedem zweiten Dienstag im Monat treffen sich bis zu 20 Mitglieder der KAB zum Singen im Krankenhaus und gehen mit der Krankenhausüber alle Stationen. Seelsorge Auch in diesem Jahr zog im November St. Martin durch das Krankenhaus und die nebenstehende Reha-Klinik. St. Nikolaus und die Heiligen Drei Könige folgen an ihren Festtagen mit vielen Sängerinnen und Sängern. Vor Weihnachten werden auch Vertreter der Klinikleitung, der Seelsorge und der Ärzte dabei sein und den ✷ Erkrankten eine gute Genesung wünschen. Dieser Dienst am Kranken wird von vielen Patienten als wohltuende Abwechslung im Klinikalltag gesehen. Es gehört für die KAB zum sozialen und caritativen Auftrag, Kranke zu besuchen. Und es macht den Sängerinnen und Sängern, den Gitarrenspielern und Musikern Freude, selber im Dienst für andere da zu sein. Werner Zimmermann Vorsitzender der KAB Wuppertal-Barmen Cellitinnen-Forum 4/2010 29 Glauben Leben Begegnung mit Papst Benedikt Wuppertaler pilgern zum Grab ihres Stadtpatrons in Rom Joachim Kardinal Meisner übernahm die Schirmherrschaft der Reise Die Herbstferien waren in diesem Jahr für manche Wuppertaler Familie von einem besonderen Programmpunkt geprägt: Eine Woche Rom, Generalaudienz beim Heiligen Vater auf dem Petersplatz, Hl. Messe im Petersdom, dazu ein Gottesdienst in der 1.500 Jahre alten Basilika San Lorenzo fuori le mura – jener Stätte, in der sich das Grab des Wuppertaler Stadtpatrons St. Laurentius befindet. Eine generations- und konfessionsgemischte sowie aus allen Stadtteilen bunt zusammengewürfelte Gruppe von über 300 Pilgern hatte sich im Oktober in den Vatikan aufgemacht und so dem Begriff der Stadtwallfahrt in jeder Hinsicht Bedeutung verliehen. Diese stand unter der Leitung von Stadtdechant 30 Cellitinnen-Forum 4/2010 Dr. Bruno Kurth, dem Pfarrer der Elberfelder Kirche, die den Namen des Wuppertaler Stadtpatrons führt. Die Schirmherrschaft hatte Joachim Kardinal Meisner übernommen, der auch den Gottesdienst in der St. Lorenzo-Basilika zelebrierte und dort von einer Kanzel predigte, die über eine Vielzahl enger und nach deutschen Maßstäben statisch recht bedenklicher Stufen zu besteigen war, wie der Korrespondent der Westdeutschen Zeitung den ‚daheimgebliebenen‘ Wuppertalern zu berichten wusste – eine Beschwerlichkeit, die der Kardinal gerne auf sich nahm, denn „in Rom ist die christliche Botschaft immer ursprünglich“. Eine lohnende, begeisternde und nach Wiederholung rufen- de Stadtwallfahrt, an der auch Mitarbeiter des Klinikverbundes teilnahmen. Adelheid May, Geschäftsführerin des Verbundes und Neu-Wuppertalerin, war auch unter den Wallfahrern: „Was kann man sich mehr wünschen, als wenige Monate nach der Ankunft in dieser Stadt die Chance zu haben, Wuppertalerinnen und Wuppertaler über mehrere Tage in ebenso entspannter wie erwartungsfroher Stimmung begleiten, diese kennenlernen und mit ihnen gemeinsam den Fundamenten des Glaubens wie der Stadtgeschichte nachspüren zu können“, so Adelheid May. Lehren Lernen Zum Praktikum nach Köln Ergotherapieschüler der A.f.G. Wuppertal für drei Monate im NTC Köln Konzentriert blickt Sarah Hellwig über die Schulter ihrer Anleiterin Anja Winner. Die Ergotherapeutin demonstriert Mobilisation und Bewegungsanbahnung der Hand eines Schlaganfallpatienten. Nach einer Weile übernimmt die Schülerin dann selbständig die Lockerung der Muskulatur und das vorsichtige Bewegen der Gelenke des Erkrankten. Sarah Hellwig befindet sich seit Oktober 2008 in der Ausbildung zur Ergotherapeutin an der Akademie für Gesundheitsberufe (A.f.G.) in Wuppertal. Das Praktikum im Neurologischen Therapiecentrum (NTC) Köln ist das zweite von insgesamt vier während der dreijährigen Ausbildung. Jeder Praxiseinsatz dauert drei Monate und hat unterschiedliche Schwerpunkte. So gibt es Praktika im psychosozialen Bereich, in der Arbeitstherapie und im motorisch-funktionellen, neurophysiologischen oder neuropsychologischen Bereich. Der theoretische Unterricht vermittelt grundlegende medizinische und sozialwissenschaftliche Kenntnisse sowie ergotherapeutische Behandlungsverfahren in den Bereichen Orthopädie, Psychiatrie, Pädiatrie und Neurologie. Darüber hinaus werden handwerklich-gestalterische Fertigkeiten erlernt, unter anderem das Arbeiten mit Holz, Speckstein, Peddigrohr, Pappe, Papier und Textilien. Die Neurologische Tagesklinik des NTC bietet den Schülern einen intensiven Einblick in die Behandlung von Patienten mit motorischen und neuropsychologischen Störungsbildern. Die Schüler erlernen in einem interdisziplinären Team erste therapeutische Tätig- chen im NTC Köln. „Das Spannende an dem Praktikum ist, dass ich endlich das theoretisch Gelernte in die Praxis umsetzen kann und sich die im Unterricht behandelten Krankheitsbilder mit Leben füllen.“ Nicht nur der Umgang mit Patienten, sondern auch die Ab- keiten und wenden diese, unter fachlicher Anleitung und Reflexion, am Patienten an. läufe und Strukturen einer Tagesklinik sind neu für die Schülerin. Der Praxiseinsatz erfordert somit viel Konzentration und Flexibilität, eine Grundvoraussetzung für die Tätigkeit als Therapeutin im NTC Köln. Üben für den Alltag Immer wieder erprobt Sarah Hellwig das im Unterricht theoretisch Gelernte im Therapiealltag. Ganz nach der Devise ‚learning by doing‘ wird sie so in die interessante und spannende Welt der Neurologie eingeführt. „Jeden Tag eine neue Herausforderung und immer wieder richtige ‚Aha‘-Erlebnisse“, so schildert sie ihre ersten Wo- Neben der selbstständigen Behandlung von Patienten in Einzelund Gruppentherapien, lernen die Schüler auch das Präsentieren von Therapieinhalten und –zielen in den regelmäßigen Patientenkonferenzen und das Verfassen von ausführlichen Behandlungs- Cellitinnen-Forum 4/2010 31 Lehren Lernen hat Sarah Hellwig ihre Leidenschaft für den Bereich Neurologie entdeckt. „Mein Wunsch ist es, eine gute und kompetente Ergotherapeutin zu werden. Am liebsten würde ich später in einem fachlich hochqualifizierten und dabei sehr herzlichen Team arbeiten. Eben in so einem Team, wie das im NTC Köln.“ Was ist Ergotherapie? berichten. Vor allem die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen beeindruckt Sara Hellwig. „Hier sehe ich, wie wichtig die gemeinsame Zielsetzung und die engen Absprachen von Arzt, Neuropsychologe, Sprach-, Physio- und Ergotherapeut sowie Pflegemitarbeitern für den Erfolg der Rehabilitation sind. Es ist stets aufregend und nicht selbstverständlich, dass man plötzlich Teil eines erfahrenen Teams ist. Nicht immer habe ich dies als so einfach empfunden wie in der neurologischen Tagesklinik! Die Mitarbeiter sind sehr offen. Obwohl ich ‚nur‘ Lernende bin, erfahre ich Wertschätzung und Anerkennung“. Prüfung vor Ort Ein besonders aufregender Teil des praktischen Einsatzes ist immer 32 Cellitinnen-Forum 4/2010 auch die so genannte ‚Sichtstunde‘. In dieser Prüfungssituation führen die Schüler die ergotherapeutische Behandlung eines Patienten durch. Hierbei werden sie von der Fachdozentin der A.f.G. und der NTC-Anleiterin genauestens beobachtet und bewertet, auch der ausführliche Behandlungsbericht und das Reflexionsgespräch fließen in die endgültige Note mit ein. Nicht nur bei dieser Sichtstunde ist der Kontakt zur Ausbildungsstätte in Wuppertal eng. Bereits zu Beginn des Einsatzes besucht die zuständige Dozentin ihre Schülerin vor Ort. Der regelmäßige Austausch mit der Anleiterin ist wichtig, um die theoretischen mit den praktischen Inhalten zu verknüpfen und einen guten Übertrag in die Praxis zu gewährleisten. Durch ihre Erfahrungen im NTC Die Ergotherapie ist eine medizinische Heilbehandlung bei Krankheiten oder Störungen im Bereich der Motorik und Wahrnehmung sowie im neuropsycho- und neurophysiologischen sowie psychosozialen Bereich. Der Beruf des Ergotherapeuten verfolgt das Ziel, gesundheitlich beeinträchtigte Menschen dabei zu unterstützen, die größtmögliche Selbständigkeit im häuslichen, schulischen und beruflichen Bereich zu erlangen. Ergotherapeuten arbeiten mit verschiedenen Behandlungsmethoden, wie sensomotorisch-funktionellen Übungen, ADL-Training, Alltagsorientierungstraining, Schienenherstellung, Hilfsmittelversorgung und Hirnleistungstraining. Sie sind in Krankenhäusern, Fachkliniken, Rehabilitationseinrichtungen, Wohnheimen, Seniorenhäusern und Werkstätten für Behinderte tätig. Darüber hinaus finden sie in Praxen für Ergotherapie eine Beschäftigung. Idee Einsatz Ethik-Forum eröffnet interdisziplinären Dialog Impulsveranstaltung zur Umsetzung christlicher Werte im Krankenhaus beeinflusst durch Medikamentengaben. „Keiner soll alleine sterben, ist die Forderung vieler Experten“, so Prof. Radbruch. „Aber vielleicht möchten manche Menschen auch alleine sterben. Wissen wir das immer?“ Ethik-Komitee hilft Georg Menne, Vorsitzender des Ethik-Komitees, bei der Begrüßung „Was ist der mutmaßliche Wille eines Menschen?“ Um diese Frage und ihre schwierige Beantwortung drehte sich das erste ethische Impuls- und Frageforum der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria am 28. Oktober im Mariensaal des St. Vinzenz-Hospitals. Professor Dr. Lukas Radbruch, Direktor Palliativmedizin am Universitätsklinikum Bonn, forderte mehr Kommunikation mit schwerkranken und sterbenden Patienten. Mit vielen Beispielen aus seiner Praxis belegte der Anästhesist und Palliativmediziner, wie schwierig es sein kann, individuelle Bedürfnisse zu ergründen. Denn Entscheidungen von Patienten sind mitunter nicht klar definiert, abhängig von der ‚Tagesform‘ des Kranken und seinem Gemütszustand, beides häufig Ethische Fragestellungen ziehen sich wie kein anderes Thema durch den ärztlichen und pflegerischen Alltag. Deshalb gründeten die Cellitinnen-Krankenhäuser im Jahr 2008 ein interdisziplinäres Ethik-Komitee, welches ethische Empfehlungen beispielsweise zu Carmen Thomas motiviert zur Mitarbeit Cellitinnen-Forum 4/2010 33 Idee Einsatz Thomas Gäde im Gespräch mit Carmen Thomas den Themen Therapiezielbegrenzung und Patientenverfügung ausarbeitete. Außerdem soll die Handlungssicherheit durch die Einrichtung ethischer Konsile gefördert und erhöht werden. Dabei handelt es sich um die Einberufung eines gemeinsamen Gespräches von Ärzten, Pflegenden, Seelsorgern und Angehörigen, die über die Behandlungsoptionen des Patienten beraten. „Aus diesem Gespräch erfolgt eine Empfehlung, die eine Hilfestellung für den behandelnden Mediziner darstellt“, erläuterte Georg Menne, Vorsitzender des Ethik-Komitees. „Somit wird die Entscheidungsfindung des Arztes nicht eingeschränkt, sondern die Therapiemaßnahmen werden auf einer breiteren Basis getragen.“ Aus der Praxis konnte auch Hannelore Géczi berichten, die auf der Palliativstation des St. VinzenzHospitals tätig ist. Mit eindringlichen und berührenden Beispielen 34 Cellitinnen-Forum 4/2010 schilderte die examinierte Fachkrankenschwester den Umgang mit Menschen in der letzten Lebensphase. Dabei wurde einmal mehr deutlich, welche intensive und menschliche Betreuung auf der Palliativstation möglich ist. Abstrakter war der Impulsvortrag von Professor Dr. Dr. Jochen Vollmann, Direktor des Instituts für medizinische Ethik und Geschichte der Medizin an der Ruhr-Universität Bochum. In seiner Kernbotschaft fordert er mehr Austausch von Argumenten im Krankenhausalltag, damit das Krankenhaus kein „ethikfreier Raum“ bleibe. Eine Aussage, die in der späteren Diskussion im Plenum noch kontrovers aufgegriffen wurde. Impulse für die Zukunft Damit die Diskussionsbasis und die Beteiligung in den Kliniken am Themenfeld Ethik weiter wächst, animierte Moderatorin Carmen Thomas die 130 Teilnehmer zur aktiven Mit- und Schreibarbeit. Die frühere Ü-Wagen-Redakteurin bediente sich dabei einer umfangreichen Moderationsmethode, geleitet von der Einsicht: „Keine-r ist so klug wie alle“. Alle Teilnehmer formulierten im Rahmen der Veranstaltung jeweils mehrere Fragen und Einsichten, die anschließend gesammelt wurden. In den Folgewochen erfolgt deren Auswertung und Weitergabe an das Ethik-Komitee, welches daraus Fragestellungen und Maßnahmen für die Zukunft entwickeln wird. Einigkeit auf dem Podium wie im Plenum gab es bei der Verzahnung von Medizin und Ethik: „Eine gute Medizin im 21. Jahrhundert ist ohne ethische Kenntnisse in Gesundheitsberufen nicht möglich“, proklamierte Professor Vollmann und erhielt dafür Zustimmung von allen Seiten. „Doch Patentlösungen dazu gibt es nicht. Hier muss jedes Krankenhaus und jeder Verbund seinen Weg finden“, so Seelsorger Georg Menne. Thomas Gäde, Geschäftsführer der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH, die u.a. Träger der vier Kölner Krankenhäuser ist, freute sich über die rege Beteiligung am Impuls- und Frageforum. „Der Schwung und Elan dieser Veranstaltung zeigt einmal mehr das Interesse an ethischen Fragestellungen“, erklärte Gäde. Er versprach mit dem Ethik-Komitee, dessen Mitglied er ist, künftig weitere Veranstaltungen zu diesem Themenbereich auf den Weg zu bringen. Idee Einsatz Seniorenhäuser auf dem Prüfstand Internes Audit analysiert Qualität in der Seniorenpflege Einst beobachtete ein Kunstfreund, wie der berühmte Künstler Michelangelo einem seiner Bilder den letzten Feinschliff verpasste. „Du änderst ja nur Kleinigkeiten“, stellte er schließlich fest. Darauf antwortete Michelangelo: „Es sind immer die Kleinigkeiten, die zur Vollendung führen.“ Diese Erkenntnis gilt nicht nur für die Kunst, sondern für jeden Lebensbereich. Auch in der Seniorenarbeit können winzige Kleinigkeiten den Unterschied zwischen ,gut‘ und ,perfekt‘ ausmachen. Vorgaben des CIS entsprechen. Sie stellen auch umfangreich die Qualität der sozial-kulturellen Betreuung, der Speisenversorgung, der hauswirtschaftlichen Arbeit, der Einrichtungsleitung, des Empfangs, des technischen Dienstes sowie der Verwaltung auf den Prüfstand. Da ein internes Audit in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit nicht alle Prozesse und Tätigkeiten einer Einrichtung überprüfen kann, aber trotzdem auf möglichst konkrete Ergebnisse abzielt, setzt das Verfahren auf Stichprobenkontrollen. „Dazu sprechen wir ausführlich mit den Prozessbeteiligten und schauen uns die Umsetzung vor Ort genau an“, erklärt Knoblauch. Tauchen dabei vermehrt Fehler auf, deutet dies auf Schwachstellen hin, die es zu beheben gilt. Erstmals setzte das CIS bei den Prüfungen in diesem Jahr auf ein Punktesystem. „Das erleichtert den Vergleich der einzelnen Ergebnisse sowohl zwischen den Einrichtungen als auch mit den MDK-Pflegenoten“, erklärt Knoblauch. Für Abweichungen von den vorab festgelegten Bewertungs- Genau deshalb nimmt die Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria bereits seit 1999 regelmäßig die Qualität ihrer Einrichtungen unter die Lupe. Dazu führen ausgewählte und entsprechend fortgebildete Fachkräfte in dreijährigem Rhythmus systematisch und unangemeldet Untersuchungen – so genannte Audits – durch. „Diese Audits gehen weit über die Anforderungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) hinaus“, erklärt Anselmo Knoblauch, Leiter des CellitinnenInstituts für Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung (CIS). Bewertung über Punktesystem So analysieren die sechs internen Auditoren nicht nur, ob die Pflegequalität und -dokumentation der jeweiligen Einrichtung den Das letzte Audit im Jahr 2010 ist zur Freude aller Beteiligten geschafft! Cellitinnen-Forum 4/2010 35 Idee Einsatz kriterien gibt es entsprechenden Punktabzug und den Auftrag, die Qualitätsdefizite innerhalb eines bestimmten Zeitfensters zu beheben. Für die Mitarbeiter, denen die Auditoren buchstäblich bei der Arbeit auf die Finger gucken, stellt das dreijährlich stattfindende interne Audit, ebenso wie das unangemeldete Nachaudit im darauffolgendem Jahr ein Stressmoment dar. „Trotzdem bewerten die meisten Kollegen die betriebliche Übung sehr positiv“, so Knoblauchs Erfahrung. Schließlich profitieren sie meist auch selbst durch den kontinuierlichen Lernprozess und sehen externen Prüfungen wesentlich entspannter entgegen. Prüfung gleicht einem Schlaglicht „Insgesamt ist das interne Audit allerdings lediglich ein Schlaglicht, das den aktuellen Ist-Zustand am Prüfungstag zeigt “, weiß der CIS-Leiter. Zudem spielt in einem Seniorenhaus im Gegensatz zu anderen Bereichen, wie beispielsweise der industriellen Fertigung, besonders das Klima eine sehr wichtige Rolle. „Nur dort wo ich mich wohl fühle, bin ich gerne. Dieses Qualitätsmerkmal kontinuierlich zu messen ist eine große Herausforderung“, sagt der CISLeiter. Schließlich beeinflussen neben der ‚persönlichen Tagesform‘ der Bewohner und Mitarbeiter auch andere Faktoren, wie zum Beispiel ein hoher Krankenstand oder strukturelle Veränderungen, 36 Cellitinnen-Forum 4/2010 Ist das Prüfsiegel noch gültig? das zwischenmenschliche Miteinander in einem Seniorenhaus. Deshalb verlässt sich die Seniorenhaus GmbH nicht allein auf die Ergebnisse der internen Audits. Auch die regelmäßigen intensiven Bewohner-, Angehörigen- und Mitarbeiterbefragungen, ein gelebtes Beschwerdemanagement sowie die aktive Verbundenheit mit dem Gemeinwesen tragen zur Qualitätssicherung in den Seniorenhäusern bei. „In Zukunft wünsche ich mir noch mehr Instrumente, um die Ergebnisqualität zu messen. Wir werden uns aktiv an der Entwicklung beteiligen“, so Knoblauch. Für ihn ist es wichtig, dass die Mitarbeiter und Seniorenhausleitungen das Verfahren als ein Instrument erkennen, das sie in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Das interne Audit vergleicht lediglich die vorgefundene Qualität mit den Vorgaben des Qualitätshandbuches sowie den gesetzlichen Anforderungen. Dabei hatten die sechs Auditoren auch in diesem Jahr in den einzelnen Häusern nur wenig zu bemängeln: „Bis auf wenige Ausreißer schnitten alle Einrichtungen sehr gut bis gut ab“, freut sich der CIS-Leiter. Bewohner, Angehörigen- und Mitarbeiterbefragung Im Sommer wurde in allen Cellitinnen-Seniorenhäusern eine Bewohner-, Angehörigen- und Mitarbeiterbefragung durchgeführt. An dieser Stelle möchte sich die Geschäftsführung schon vorab bei allen ganz herzlich bedanken, die sich an der Umfrage beteiligt haben. Da im laufenden Erhebungsprozess noch einige Fragestellungen zusätzlich aufgenommen wurden, hat sich die Auswertung etwas verzögert. Aber im nächsten CellitinnenForum werden wir ausführlich über die Ergebnisse der Befragung berichten. Idee Einsatz Kochen unter Hochdruck Neue Zentralküche im Seniorenhaus St. Ritastift in Betrieb genommen Zulassungspflicht. „Aufgrund der baulichen Gegebenheiten konnten wir die EUAnforderungen jedoch nicht umsetzen. Deshalb entschied sich der Träger nach Prüfung aller Alternativen, eine neue Zentralküche im St. Ritastift aufzubauen“, erinnert sich Küchenleiter Helmut Richter. Nach umfassenden Planungsarbeiten startete im Frühjahr 2010 das für den Träger Kochen ist ‚in‘: Das zeigt schon ein Blick ins Fernsehprogramm. Zu jeder Tages- und Nachtzeit brutzeln, schnippeln und backen Profi- und Hobbyköche bei privaten und öffentlichen Sendern um die Wette. Doch während Lafer, Lichter, Mälzer & Co das Fernsehvolk mit kulinarischem Wissen phantasievoll unterhalten, reglementiert seit Anfang 2010 eine strenge Verordnung der Europäischen Union (EU) die Arbeit in allen Großküchen, die tierische Produkte verarbeiten und mehr als ein Drittel des Angebotes an andere Betriebe liefern. Auch die Küche im Seniorenhaus Marienkloster fiel unter die EU- Cellitinnen-Forum 4/2010 37 Idee Einsatz kostenintensive Mammutprojekt. Immerhin galt es nicht nur, die Produktionsküche vom Seniorenhaus Marienkloster ins St. Ritastift zu verlagern, sondern auch die dortige Verteilerküche und Wäscherei in eine neue Zentralküche umzubauen. „Das erforderte massive bauliche Anpassungen und Veränderungen in zahlreichen Arbeitsprozessen“, erklärt Richter. Zum 1. August 2010 ging die neue Produktionsküche im Seniorenhaus St. Ritastift dann in Betrieb. „Damit betrug die reine Bauzeit nur sieben Monate – das ist schon fast rekordverdächtig“, findet der Küchenleiter. Neben dem St. Ritastift und dem Marienkloster genießen seitdem auch die Bewohner des Seniorenhauses Serafine, zwei Kindergärten der Genossenschaft der Cellitinnen zur hl. Gertrud ebenso wie die Ordensgemeinschaft selbst, die Eucharistinerpatres und ein kleines Seniorenhaus in privater Trägerschaft das leckere Essen aus der neuen Zentralküche. „Darüber hinaus laufen Verhandlungen mit anderen Seniorenhausträgern, die im nächsten Jahr zum Abschluss kommen sollen“, verweist Helmut Richter. Dass die neue Zentralküche im St. Ritastift bei Jung und Alt derart beliebt ist, kommt nicht von ungefähr. Schließlich ist sie eine der modernsten Großküchen im Raum Düren. Das bestä- 38 Cellitinnen-Forum 4/2010 tigt auch das Lebensmittelüberwachungs-Amt, das der Küche die EU-Zulassung erteilte. „Sie besitzen die modernste Küche im Raum Düren. Darauf können Sie wirklich sehr stolz sein“, lobte Amtsvertreterin Dr. Christa Kohlschütter die „schnelle und vor allem gute Umsetzung der EU-Anforderungen“. Und noch etwas macht die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria stolz: Trotz der Zusammenführung der beiden Küchen mussten die Seniorenhäuser keine Mitarbeiter entlassen. Zentralküche in Zahlen Umbaukosten: inkl. neuer Gartechnik 950.000 EURO Beschäftigte: 14 Mitarbeiter, 3 Azubis Größe: 360 m² für Lager und Küchenfläche, Essen pro Tag: Zurzeit rund 550 Idee Einsatz Fünf Motive – eine Botschaft Plakate und Anzeigen machen den Krankenhausverbund bekannt Geschäftsführer Thomas Gäde Im linksrheinischen Kölner Stadtgebiet lief Anfang November eine großangelegte Werbeaktion für die vier Kölner Cellitinnen-Krankenhäuser. Wie im Herbst 2009 waren fünf verschiedene Motive – jeweils ein Motiv für das Heilig Geist-Krankenhaus sowie das St. Franziskus-, das St. Marien- und das St. Vinzenz-Hospital und eines für den Krankenhausverbund – auf großflächigen Plakaten an markanten Punkten der Stadt und in Anzeigen der Tagespresse zu sehen. Warum macht man solche Aktionen? Kann man damit den Bekanntheitsgrad der Krankenhäuser erhöhen? Welchen Personenkreis erreicht man? Zum Thema ‚Cellitinnen-Verbund’ und Marketing sprach das CellitinnenForum mit Geschäftsführer Thomas Gäde: Die Einführung eines neuen Erscheinungsbildes vor drei Jahren war mit dem Ziel verbunden, die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria als Gesamtverbund in den Vordergrund zu rücken. Warum haben Sie sich zu einem solchen Schritt entschlossen? Seit den neunziger Jahren ist der Verbund stetig angewachsen. Nachdem unsere Ordensschwestern sich entschieden hatten, ihre noch bestehenden Einrichtungen weiterzuführen und in die Hände weltlicher Mitarbeiter zu legen, wurde sehr schnell klar, dass nur eine größere Anzahl von Häusern mit möglichst vielen Standbeinen wirtschaftlich zu führen ist. In den letzten 15 Jahren sind sowohl Senioren- als auch Krankenhäuser anderer Ordensgemeinschaften, Kirchengemeinden und Stiftungen in unsere Tochtergesellschaften aufgenommen worden. Jedes Haus wurde individuell geführt, aber alle folgten dem gleichen Anspruch, kranken und alten Menschen auf der Basis christlicher Werte und im Sinne gelebter christlicher Nächstenliebe zu helfen. Im Laufe der Jahre sind viele Bereiche, Aufgaben und Abläufe in den einzelnen Häusern aus Qualitätsgesichtspunkten, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen zusammengefasst oder einander angenähert worden. Die Vernetzung unserer vielfältigen Aufgabenbereiche in den Regionen schreitet unaufhalt- sam voran. Warum sollen wir das nicht auch nach Außen demonstrieren? Ich meine, ein solches Gesamtunternehmen gibt sowohl den zu betreuenden Menschen ein gutes Gefühl, weil sie sehen, welche vielfältige Kompetenz hinter dem Gesamtverbund steht; aber auch unsere Mitarbeiter merken, hier ist ein leistungsstarker Arbeitgeber, der mir unterschiedliche berufliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten kann. Die erfolgreiche Besetzung einer ganzen Reihe von Führungspositionen aus ‚eigenen Reihen’ unterstreicht diese Perspektive deutlich. Insgesamt halte ich es für wichtig, dass man erkennt, hier ist ein Träger, der nimmt seinen Auftrag ernst, der ist kompetent, dem kann ich mich im Krankheitsfall, aber auch im Alter anvertrauen. Und da dieser Anspruch für alle Häuser gleichermaßen gilt, können wir das auch als Gesamtorganisation vertreten, ohne den einzelnen Einrichtungen ihre Individualität zu nehmen. Wie wirkt sich die Darstellung des Gesamtverbundes aus? Hat sich die Sichtweise Ihrer ‚Kunden’ verändert? Kennen jetzt mehr Menschen das Unternehmen? Vergleicht man einmal die Ausgangssituation von vor drei Jahren, als kaum jemand mit dem Namen ‚Cellitinnen’ etwas verbunden hat, mit der Situation von heute, dann hat sich schon einiges getan. In diesem Frühsommer haben wir Cellitinnen-Forum 4/2010 39 Idee Einsatz eine Befragung durchführen lassen, um die Bekanntheit des Cellitinnen-Verbundes zu überprüfen. An zehn Standorten, hauptsächlich im Kölner Norden, wurden insgesamt 1.000 Passanten mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren befragt. Ziel war es festzustellen, wie bekannt die Organisation nach unseren PR-Maßnahmen im vergangenen Herbst allgemein ist, wie bekannt die einzelnen Einrichtungen einerseits und der gesamte Verbund andererseits sind und ob bereits ein klares Image profiliert werden konnte. Es stellte sich heraus, dass knapp 30% der Befragten die Cellitinnen und mindestens eine unserer Einrichtungen in Köln kennen, wobei die 50-60jährigen den höchsten Anteil einnehmen. Die Einzeleinrichtungen – ohne eine Zuordnung zum Stiftungsverbund der Cellitinnen - sind aber weit bekannter. So konnten zwar über 60% der Angesprochenen eine Einrichtung unseres Verbundes nennen, sie uns aber nicht direkt zuordnen. Rängen wieder; lediglich das Seniorenhaus St. Anna in Lindenthal belegt Platz vier. Zufrieden bin ich mit dem Ergebnis, dass wir innerhalb der Kölner Krankenhaus-Landschaft vordere Plätze belegen. Das Uniklinikum ist natürlich am bekanntesten, aber bereits auf Platz zwei von insgesamt 21 Häusern liegt das St. Vinzenz-Hospital, auf Platz fünf das St. Franziskus-Hospital und auf sieben und acht das St. Marien-Hospital bzw. das Heilig GeistKrankenhaus. Gehen Sie jetzt in die Werbeoffensive? Die erneute Werbeaktion lässt das ja vermuten. Lassen Sie mich es so ausdrücken: Wir müssen unsere positiven Ergebnisse intensiver der Öffentlichkeit mitteilen. Wir haben beispielsweise in unseren Seniorenhäusern bei den Pflegenoten des MDK sehr gute Bewertungen erzielt. Und eine bundesweite Studie der ADMED GmbH zur wirtschaftlichen Situation von Krankenhäusern hat für unsere vier Kölner Kliniken eine hervorragende Positionierung ergeben. Beides sind Pfunde, mit denen wir zukünftig viel mehr wuchern müssen. Fachkundige Pflege und hervorragende medizinische Leistungen das sind die Dinge, die die Menschen direkt sehen. Dass dahinter aber ein gutes Team steht, eine große Organisation, die das leisten kann, das ist es, was wir kommunizieren müssen. Hauptsächlich sind mit dem Namen Cellitinnen unsere Krankenhäuser verbunden, für die wir die PR-Maßnahme gestartet haben. Bei den Seniorenhäusern stehen wir insoweit noch nicht so gut da. Bei den elf genannten Kölner Altenhilfeeinrichtungen, finden wir uns leider nur auf den hinteren Was heißt das jetzt für die Zukunft? Unter dem Namen ‚Cellitinnen’ haben wir drei Jahre nach der Einführung mit 30% eine stabile Bekanntheits-Basis aufgebaut. Das ist zwar gut, aber noch deutlich ausbaufähig. Was als Gesamtunternehmen dahinter steht, ist weitgehend nicht bekannt. Eine Zuordnung als Leistungsverbund sowie eine Zuordnung der einzelnen Einrichtungen zu diesem Ver- 40 Cellitinnen-Forum 4/2010 Idee Einsatz bund ist noch nicht gelungen, d.h. die Häuser werden immer noch zu stark individuell wahrgenommen. Für uns heißt das aber auch, dass wir hieran intensiver arbeiten müssen. Die gerade durchgeführte Werbeaktion in Köln ist, ebenso wie eine vergleichbare Aktion einen Monat zuvor im Raum Wuppertal, definitiv ein weiterer Schritt in diese Richtung. Aber sowohl intern als auch extern müssen wir weitere Maßnahmen treffen. Wir wollen unseren Patienten und Bewohnern noch mehr verdeutlichen, wo für sie der Nutzen liegt, wenn sie sich uns anvertrauen. Wichtig ist meiner Meinung nach darüber hinaus, dass sich auch die Mitarbeiter noch stärker mit dem Verbund identifizieren. Es ist sehr schwierig, behutsam die zum Teil jahrzehntelang gewachsenen Strukturen in den einzelnen Einrichtungen zu verändern. Aber viele hausübergreifende Projekte, die wir stetig ausbauen, zeigen, dass es möglich ist. Die Großplakate im Stadtgebiet und die Anzeigen in den Tageszeitungen sind sicherlich ein guter Ansatz, die Gesamtorganisation als Einheit darzustellen und unsere Leistungen zu präsentieren. Denn ich bin weiterhin felsenfest davon überzeugt, um wettbewerbs- und konkurrenzfähig zu bleiben, können wir nur als Gesamtunternehmen mit breitgefächertem und leistungsstarkem Angebot bestehen, bei dem die Vorteile für die Menschen auf der Hand liegen. Vielen Dank Herr Gäde für das aufschlussreiche Gespräch. Mit Geschäftsführer Thomas Gäde sprach Stephanie Habeth-Allhorn. Fachverstand über Jahrzehnte Dr. Leopold Schieble feierte seinen 80. Geburtstag Am 2. Oktober vollendete Dr. Leopold Schieble sein 80. Lebensjahr. Besonders innig haben ihn an diesem Tag die Cellitinnen zur hl. Maria in ihr Gebet eingeschlossen, denn beinahe die Hälfte seiner Lebenszeit hat der Jurist ehrenamtlich für die Gemeinschaft gearbeitet. Als Dr. Schieble 1974, zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Generaldirektor einer großen Kölner Versicherungsgesellschaft, den Vorsitz im neukonstituierten Aufsichtsrat der Krankenhaus Longerich Gartenstadt Nord GmbH übernahm, ahnte niemand, dass der damals 44jährige damit eine ‚Lebensstellung‘ bei der Ordensgemeinschaft übernommen hatte. Was zunächst als Aufsichts- und Beratungsgremium für die Geschäftsführung des Heilig Geist-Krankenhauses gedacht war, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Gremium, das drei weitere Kliniken im Kölner Norden in einen Gesamtverbund, die Hospitalvereinigung St. Marien GmbH, integrierte. Auch die Gründung der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria im Jahr 2002 hat Dr. Leopold Schieble maßgeblich begleitet, dem Stiftungsvorstand gehört er bis heute an, aus dem Aufsichtsrat der Krankenhäuser ist er im letzten Jahr ausgeschieden. Der 80. Geburtstag bot nun eine gute Gelegenheit, Dr. Leopold Schieble von Herzen für die vielen Jahre konstruktiver Begleitung zu danken und ihm für das kommende Dezennium Gottes Segen und Gesundheit zu wünschen. Denn, da sind sich Ordensschwestern und Geschäftsführung im Longericher Mutterhaus einig, auf diesen langjährigen ‚Mitarbeiter‘ wollen und können sie nicht verzichten. Cellitinnen-Forum 4/2010 41 Idee Einsatz Reden ist Silber, Verständigung Gold Oberarzt-Training wird wissenschaftlich ausgewertet „Dieses Training sollten Reinhard unsere Acht Fortbildungsmodule kompetenz aller leitenden MitarDie beiden Trainer Dobat und Monika Dahmen-Breiner ließen die Oberärzte auch besuchen könbeiter systematisch aufund ausVeranstaltung von der Universität Köln, Seminar für Allgemeine BWL und Die Veranstaltungsreihe umfassnen!“ Die Chefärzte der Kölner zubauen. Management im Gesundheitswesen, evaluieren. te insgesamt acht Bausteine. Im Cellitinnen-Krankenhäuser waren ersten Teil ging es vor allem darsich nach den ersten beiden FühSo traf sich erstmalig eine Gruppe Zu Beginn und am Ende des Weiterbildungscurriculums füllten dieeigene Teilnehmer hierzu um, die Rolle zu beleuchrungstrainings, die speziell dievon 13 Oberärzten - zwei Frauen einen Fragebogen aus. ten. Wer redet im Laufe des Tages ser Zielgruppe angeboten worund elf Männer - in der Malteser ununterbrochen auf den Oberarzt den waren, einig. „Es hat so viel Kommende Ehreshoven in der ein, wer mehr versucht, seine ungeteilfür den Berufsalltag in der Klinik Nähe von Engelskirchen. Das Eis Als das Training begann galt die Loyalität der Oberärzte deutlich der eigenen Aufmerksamkeit erringen? gebracht, davon auch war schnell gebrochen - ein Spiel Profession alsmüssen dem Arbeitgeber, also ihrer jeweiligen Klinik.te(Wobei es hierzueine Wie schwer es die Patienten haandere profitieren.“ Diesen Voram ersten Abend machte deutetwas höhere Standardabweichung gab: Manche fühlten sich sehr loyal zur Klinik, ben, in diesem Stimmenwirrwarr schlag griff die Geschäftsführung lich, wie das eigene Denken und andere weniger). durchzudringen, das machte umgehend auf und setzte ihn mit Handeln von Grundannahmen Hier deutete sich am Ende des Trainings eine zaghafte Veränderung an, d.h. die eine kleine Inszenierung deutlich. dem Start eines Führungstraiund zu hinterfragenden ÜberzeuLoyalität zur Klinik stieg geringfügig an, dieist.zur eigenen Berufsgruppe sank ganz Wehe dem Oberarzt, der nicht nings im Herbst 2009 um. Denn gungen geprägt gelernt hat, sichzeigen. abzugrenzen, erklärtes Ziel Ob ist es, die Führungsleicht ab. dies Zufall oder ein Trend ist, werden weitere Evaluationen ich bin stolz darauf meine Profession auszuüben ich achte meine Profession, sie ist mir wichtig SD MW ich bin stolz darauf in diesem Krankenhaus zu arbeiten ich fühle mich dem Krankenhaus in dem ich tätig bin loyal verbunden 0 0,5 1 1,5 2 MW: Mittelwert SD: Standardabweichung 5: Aussage trifft voll und ganz zu; 1: Aussage trifft überhaupt nicht zu 42 Cellitinnen-Forum 4/2010 2,5 3 3,5 4 4,5 5 eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten ist. Allerdings sieht man Idee an der Grafik unten, dass hier noch Verbesserungsmöglichkeiten liegen. Einsatz Kommunikation1 erwarte, dass jedes Stationsmitglied frei und ohne Zurückweisung seine Meinung sagen kann SD MW gute Kommunikation unter Kollegen ist wesentliche Voraussetzung für gutes Arbeiten erwarte, dass Sachverhalte so dargestellt werden, wie sie sind bin zufrieden, wie Kommunikation mit Kollegen läuft 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 MW: Mittelwert SD: Standardabweichung 5: Aussage trifft voll und ganz zu; 1: Aussage trifft überhaupt nicht zu der keinen klaren Plan hat, was ihm wichtig ist! Das zu verdeutlichen, darum ging es nicht nur im ersten Teil der Veranstaltung. Arbeiten mit Zielen, dieser Anspruch zog sich als roter Faden durch die gesamte Seminarreihe. hat, tut sich auch bei der Konfliktlösung mit dem Gegenüber leichter. Und Konflikte gibt es in jeder Klinik zur Genüge. Beispiele aus der Praxis, anhand derer Gesprächstechniken geübt werden konnten, gab es daher reichlich. Reden ist Silber, Verständigung Gold – unter diesem Leitthema standen die nächsten Seminarblöcke. Effektive Führung geschieht über effektive Kommunikation. Hierzu gehört weitaus mehr, als sachlich-fachlich korrekte Beiträge abzuliefern. Wie viel ist beispielsweise bereits ‚gesagt‘, bevor nur ein Wort gesprochen wird? Kommunikation, die ankommt, ist zielgerichtet. Sie ist keine Einbahnstraße, sie setzt die Fähigkeit des aktiven Zuhörens voraus. Wer das verstanden Besonders kontrovers wurde während des Moduls ‚Umgang mit Fehlern und Risiken in der Medizin‘ diskutiert. Der Wissenschaftsjournalist Volker Stollorz provozierte die Teilnehmer mit Fallbeispielen. Er führte vor Augen, wie Mediziner bei ärztlichen Fehlern aufgrund von unangemessener Kommunikation zu negativen Schlagzeilen für die Klinik und zu erheblichen Regressforderungen der Patienten beitragen können. Die Fragen: „Wie viel können und wie viel dürfen wir am Krankenbett ‚zugeben‘“, bewegte die Gemüter ebenso wie die Frage, was alles getan werden kann, um Fehler und Risiken in der Medizin zu minimieren. Deutlich spürbar war, wie oft sich die Oberärzte selbst als ‚second victim‘, also selbst als Folgeopfer des Fehlers erleben, das mit seinen Schuldgefühlen allein gelassen wird. Wissenschaftliche Auswertung Die beiden Trainer Reinhard Dobat und Monika Dahmen-Breiner ließen die Veranstaltung durch das Seminar für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Management im Gesundheitswesen an der Universität Köln evaluieren. Zu Beginn und am Ende des Cellitinnen-Forum 4/2010 43 Idee Einsatz Weiterbildungscurriculums füllten die Teilnehmer hierzu einen Fragebogen aus. turierten Gesprächsführung; sie haben ‚mehr Empathie‘ gelernt und waren nach eigenem Bekunden am Ende der Veranstaltung Bemerkenswert war die EinigAls das Training begann, galt die besser in der Lage, kritische bis keit der Oberärzte dazu, dass Loyalität der Oberärzte deutlich konfliktträchtige Situationen zu Kommunikation eine wesentliche mehr der eigenen Profession, meistern. Voraussetzung für erfolgreiches also dem Arztberuf, als dem ArDidaktisch entsprach die VeranArbeiten ist. Allerdings zeigt die beitgeber, also der jeweiligen Klistaltung den Erwartungen der Grafik noch Verbesserungsponik. Anzumerken ist, dass es hier Teilnehmenden. Die hohen Mitteltential. Diese Möglichkeiten wureine etwas höhere Standardabwerte der einzelnen abgefragten den im Verlaufe der Fortbildung weichung gab: Manche fühlten Items unterstreichen die von den bereits in Teilen realisiert. So hat sich sehr loyal zur Klinik, andere Teilnehmern empfundene hohe sich als ein Ergebnis die Zufrieweniger. Die Auswertung zeigQualität der Fortbildung, das denheit in Bezug auf die Kommute, dass sich am Ende des TraiGesamturteil fällt einmütig „sehr nikation der Kollegen untereinannings eine zaghafte Veränderung gut“ aus. Derzeit läuft das zweite der erhöht. andeutete, d.h. die Loyalität zur Oberarzt-Training, eine FortsetKlinik stieg geringfügig an, die zur zung istingeplant, alle inteWie die Teilnehmer zu Beginn der Diese Möglichkeiten wurden im Verlaufe der Fortbildung bereits Teilendamit realisiert. eigenen Berufsgruppe sank ganz ressierten Oberärzte teilnehmen Seminarreihe erhofft hatten, lernDie Fortbildung hat u.a. die Zufriedenheit in Bezug auf die Kommunikation unter leicht ab. Ob dies Zufall oder ein können. ten sie Strategien zu einer strukTrend ist, werden weitere Evaluationen zeigen. Kollegen erhöht. Empathiefähigkeit verbessert Gesprächsführungskompetenz erhöht SD MW Kommunikation mit Kollegen zufriedenstellender 0 0,5 44 Cellitinnen-Forum 4/2010 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 Idee Einsatz Welt-Osteoporosetag in Köln St. Marien-Hospital informierte über Knochenschwund Osteoporose zählt heute zu den Volkskrankheiten Nummer eins. Der Knochenabbau und der Verlust der Stabilität für das Skelett des Menschen nehmen vor allem ab dem 50. Lebensjahr deutlich zu. Bei Osteoporose-Erkrankungen rangiert Deutschland im Mittelfeld, hinter Skandinavien und den USA. Bundesweit leiden rund ein Viertel der Männer und Frauen an dieser Krankheit, mit steigender Tendenz. Nach den Wechseljahren sind vor allem Frauen betroffen, Männer trifft es häufig ab dem 60. Lebensjahr. Aber selbst ab dem 40. Lebensjahr wird die Diagnose schon gestellt. Weil die Gründe für die Erkrankung so unterschiedlich sind, haben Experten der ‚Internationale Osteoporosis Foundation‘ (IOF) und der Weltgesundheitsorganisation ( WHO) seit 1998 einen jährlichen Welt-Osteoporosetag ins Leben gerufen. In Köln informierten am Stichtag, dem 16. Oktober 2010, das St. Marien-Hospital mit dem Osteologicum Nordrhein e.V. und der Selbsthilfegruppe Osteoporose mitten in der Innenstadt über diese Krankheit. Infostand in der City Bereits um 10:00 Uhr herrschte reges Treiben in der Kölner Fußgängerzone. Viele Wochenendeinkäufer aus Köln und dem Umland waren an der Breite- /Ecke Hohestraße unterwegs. Das große Cellitinnen-Zelt vor dem Kaufhof sorgte, wie schon im vergangenen Jahr bei der Blutdruckmessaktion, für hohe Aufmerksamkeit und großes Interesse. Professor Dr. Ralf-Joachim Schulz, Ärztlicher Direktor des St. Marien-Hospitals und Chefarzt der Klinik für Geriatrie, und ein Team aus Osteoporose-Fachleuten berieten die Interessierten. „Jeder hat schon einmal etwas von Osteoporose gehört und weiß, dass es ihn treffen kann. Daher gibt es viele Nachfragen“, so Professor Schulz. „Hinzu kommt die Ankündigung unserer Aktion in der Tagespresse. Viele betroffene Menschen kommen heute gezielt zu uns, weil sie Rat suchen und Hinweise benötigen. Besonders gefragt ist das Präventionsprogramm, das im St. Marien-Hospital in dieser Form einmalig ist.“ Je früher Osteoporose diagnostiziert wird, desto effektiver sind die Behandlungsmöglichkeiten und die Heilungschancen. Ist die Krankheit bereits weiter fortgeschritten, lässt sich der Knochenschwund mit Medikamenten noch verlangsamen, aber nicht mehr stoppen. Professor Schulz rät daher, Knochenschmerzen ernst zu nehmen. Mittlerweile bieten viele darauf spezialisierte Arztpraxen sogenannte Knochendichte-Messungen, die eine frühzeitige Diagnose ermöglichen. Osteoporose-Prävention und Ernährungsberatung bietet als bundesweit bisher einmalige Kombination das St. MarienHospital in Köln an. Alle großen Kassen übernehmen die Kosten bis auf einen geringen Eigenanteil des Patienten. Anmeldung im Krankenhaus telefonisch unter: Tel.: 0221 16 29-0 Cellitinnen-Forum 4/2010 45 Idee Einsatz Herbstliches aus unseren Seniorenhäusern 46 Cellitinnen-Forum 4/2010 Idee Einsatz Cellitinnen-Forum 4/2010 47 Idee Einsatz Nachbarschaftshilfe großgeschrieben! Ungewöhnlicher Service bei der ProServ Dass die ProServ Krankenhäuser, Seniorenhäuser und sonstige Einrichtungen mit allem versorgt, was die Einrichtung für die tägliche Arbeit braucht, ist bekannt und nicht neu. Die Mitarbeiter der ProServ verfügen neben kaufmännischen Kenntnissen auch über eine hohe Produktkenntnis, nicht zuletzt, weil viele Mitarbeiter ursprünglich selbst aus der Pflege kommen und jahrelang mit den Produkten gearbeitet haben. Die für ein Handelsunternehmen ungewöhnlich hohe pflegerische Kompetenz stellt die ProServ jetzt auch ihren eigenen Mitarbeitern sowie den benachbarten Unternehmen im Gewerbegebiet in Brauweiler zur Verfügung. An einem Wochenende im Juli fand in den Räumlichkeiten der ProServ eine Ausbildung zum Ersthelfer 48 Cellitinnen-Forum 4/2010 statt, durchgeführt von Richard Bergsch, Mitarbeiter der ProServ, leidenschaftlicher DLRGler und jahrelang leitender OP-Pfleger im St. Agatha-Krankenhaus in Köln. Das Besondere, nicht nur Mitarbeiter der ProServ ließen sich zum Ersthelfer ausbilden, auch einige der benachbarten Firmen nutzten diese Gelegenheit. In insgesamt 16 Unterrichtseinheiten wurden allgemeine Themen rund um Erste Hilfe vermittelt, aber auch praktische Übungen, wie der Umgang mit Defibrillatoren oder die Bergung von Verletzten aus einem Auto, standen auf dem Unterrichtsplan. Die Teilnehmer zogen ein einhelliges Urteil: eine Menge Information und harte Arbeit, aber auch viel Spaß und das gute Gefühl, in einer Notsituation kompetent helfen zu können. ProServ übernimmt für die Nachbarschaft noch eine weitere wichtige Funktion: In öffentlichen Gebäuden findet man nahezu flächendeckend Defibrillatoren, die im Notfall Leben retten sollen. ProServ hält einen solchen Defibrillator vor – nicht nur für die eigenen Mitarbeiter und die Besucher, auch die Nachbarschaft ist informiert, dass ein solches Gerät bei der ProServ bereit steht und im Notfall eingesetzt werden kann. Dass bei dieser Gelegenheit auch direkt einer der Ersthelfer von ProServ mit alarmiert wird und die Ersthelfer vor Ort unterstützen kann, versteht sich als Zeichen guter Nachbarschaftshilfe ganz von selbst. Kultur Freizeit Gastfreundschaft inmitten bitterer Armut Indische Schwestern helfen mit viel Herz und einfachsten Mitteln Geplant war sie schon lange, meine Reise nach Indien. Bereits 2007 hatten mich die damalige, leider dann verstorbene Generaloberin der Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus, Schwester Wiltrud Möring, Generalat Heisterbach, und die indische Provinzoberin Schwester Roshni Poothotal nach Indien eingeladen. 2008 wurde die Einladung wiederholt. Dieses Mal durch die neugewählte Generaloberin Schwester Celine Kizhakeveliyil, die ich, gemeinsam mit Seniorenhaus GmbH-Geschäftsführerin Stephanie Kirsch, im Kloster Heisterbach in Königswinter besuchte. Wir seien beide herzlich in den indischen Einrichtungen der Ordensgemeinschaft willkommen! Es dauerte schließlich noch rund drei Jahre, bis ich die Reisepläne Abflug von Dubai nach Kalkutta – vom Luxus ins Elend verwirklichen konnte; aufgrund terminlicher Verpflichtungen leider ohne Stephanie Kirsch. Stattdessen trat ich die Reise gemeinsam mit einem Freund an, den das Abenteuer Indien ebenfalls reizte. Gut zwei Wochen – so die Planung – wollten wir die nordöstlichen Pro- Sr. Elisabeth, leibliche Schwester von Sr. Prema, vor der Eingangstür zum Kloster von Mutter Teresa vinzen bereisen und anschließend einige Tage im Urlaubsparadies Goa verbringen. Im Januar 2010 ging die Reise los. Allerdings nicht ganz ohne Probleme, denn das ‚Schneetief Daisy‘ wütete über Deutschland und begrub von Rügen bis Garmisch die gesamte Bundesrepublik unter einer flächendeckenden Schneedecke. Auch der Düsseldorfer Flughafen hatte ordentlich mit der ‚weißen Pracht‘ zu kämpfen. So starteten wir, statt wie geplant um 18:00 Uhr, erst rund vier Stunden später in Richtung Dubai und landeten mit entsprechender Verspätung auf dem sieben Sterne-Flughafen des Inselstaates. Nicht nur der Flughafen spiegelt den Reichtum des kleinen Emirats wider. Auch das mit 321 m höchste Hotel der Welt ‚Burj al Arab‘ und die künstliche Insel ‚The Palm‘ lassen keinen Zweifel daran, dass Öl immer noch ein Garant für viel Geld ist. Cellitinnen-Forum 4/2010 49 Kultur Freizeit Vom Luxus ins Elend Doch schon nach wenigen Stunden verabschiedeten wir uns von Marmorböden, Edelhotels und Luxus und flogen weiter Richtung Indien. Da wir aufgrund der schneebedingten Verspätung unseren eigentlichen Flug verpasst hatten, landeten wir erst abends an unserm Zielort Kalkutta. Hier erwartete uns trotz der späten Stunde Schwester Elizabeth Packumala von der Ordensgemein- Blick aus dem Kloster der Ordensgemeinschaft ‚Missionary Sister of Mary Help of Christians‘ im Elendsviertel von Kalkutta leibliche Schwester von Schwester Prema aus dem Konvent der indischen Augustinerinnen am Hermann-Josef-Lascheid-Haus in Troisdorf-Spich. erkennen würde. Und so war es dann auch. Aber auch Schwester Elizabeth hatte uns unter all den dunkelhäutigen Menschen schnell als die angekündigten Gäste aus Deutschland ausgemacht. „Doris“, schallte es durch das Terminal und ich fühlte mich gleich gut aufgehoben. Müde und erschöpft fielen wir dann kurze Zeit später in unsere Betten im MSMHC-Kloster im Elendsviertel von Kalkutta. Chance für Mädchen Die Klosterzelle von Mutter Teresa in dem von ihr gegründeten Kloster in Kalkutta schaft ‚Missionary Sisters of Mary Help of Christians‘ (MSMHC). Zwar hatte ich mir während des Fluges Gedanken gemacht, ob und wie ich Schwester Elizabeth erkennen könnte, doch all meine Befürchtungen waren umsonst. Denn Schwester Elizabeth ist die 50 Cellitinnen-Forum 4/2010 Schwester Prema, die mittlerweile zur Provinzoberin gewählt worden ist und in ihre Heimat Indien zurückkehren musste, hatte mich nicht nur intensiv bei den Reisevorbereitungen unterstützt, sondern mir auch immer wieder versichert, dass ich ihre Schwester sicherlich Das Kloster inmitten von Elend und Not bietet 25 Straßenmädchen zwischen sechs und 13 Jahren ein Zuhause, ermöglicht ihnen Schul- und Berufsausbildung und sorgt so dafür, dass die eigentlich chancenlosen Mädchen überhaupt eine Zukunft haben. Denn bis heute sind sie in der indischen Gesellschaft und im Familiensystem im Vergleich zu Jungen deutlich benachteiligt. Die ehemaligen Straßenmädchen, die wir im Kloster kennenlernten, haben sicherlich alle bereits schlimme Erfahrungen gemacht. Trotzdem wirkten sie sehr fröhlich und zufrieden. Uns zu Ehren hatten sie sogar einen Tanz eingeübt, den sie mit viel Begeisterung vorführten. Kultur Freizeit Die Ordensgemeinschaft nimmt Straßenmädchen auf und sorgt für sie – die Kinder hatten für den Besuch Tänze und Lieder eingeübt Nicht nur bei den Straßenkindern haben wir diese Lebensfreude wahrgenommen. Auch der Besuch des von Mutter Teresa gegründeten Sterbehauses und des ebenfalls von ihr ins Leben gerufenen ‚Hauses der verlassenen Kinder‘ (Shishu Bhavan) stimmte uns sehr nachdenklich. Aber auch hier spürten wir bei den Bewohnern keinerlei Verzweiflung. Nie werde ich die Begegnung mit einem beinamputierten Mann im Sterbehaus vergessen. Beider Beine beraubt, bewegte er sich auf einem zusammengezimmerten Rollbrett durch die Tür, wusch sich, aß etwas und winkte uns zum Abschied fröhlich zu: „Bis morgen!“. Auch die Liebe und Geduld, mit denen sich die Schwestern um ihre Schutzbefohlenen kümmerten, beeindruckten mich sehr. Überall spiegelt ihr Wirken das Vermächtnis von Mutter Teresa wider, Gott, in den armen Menschen zu lieben und ihm zu dienen. Wie ernst es die Friedensnobelpreisträgerin selbst mit dem Armutsgelübde nahm, zeigt ihre Kammer in dem von ihr gegründeten Kloster in Kalkutta: Ein einfaches Bett, ein Holztischchen – mehr brauchte die Ordensschwester scheinbar nicht. Das imponierte mir angesichts des Überflusses, in dem wir heute leben, ganz besonders. Nach drei Tagen verabschiedeten wir uns von Schwester Elizabeth Packumala und flogen weiter nach Guwahati. Mit 810.000 Einwohnern gilt die Stadt im indischen Bundesstaat Assam als größte Ansiedlung im Nordosten Indiens. Auch hier hatte Schwester Prema ein Begrüßungskomitee für uns organisiert. Father Varghese Kizhakevely, der Bruder von Generaloberin Schwester Celine, sollte uns abholen. Bei der Abfertigung in Guwahati fiel mir sogleich ein Herr ins Auge, der – so schien mir sicher – Father Varghese sein musste. Aber als wir mit unserem Gepäck endlich die Ankunftshalle erreichten, war dieser verschwunden. Doch ehe ich mir ernsthaft Sorgen über unseren weiteren Reiseverlauf machen konnte, hallte wieder ein fröhliches „Hello Doris“ über den Flughafen. Die helle Stimme gehörte allerdings nicht Father Varghese, sondern Schwester Annette vom Augustinerinnen-Kloster in Bongaigaon. Mutprobe Autofahren Sie zeigte uns in den folgenden Tagen nicht nur die verschiedenen Einrichtungen ihrer Genossenschaft der Cellitinnen in der Unterwegs ging es mit dem Auto über eine Bambusbrücke, die nicht gerade vertrauensvoll aussah Cellitinnen-Forum 4/2010 51 Kultur Freizeit Region, sondern sie ermöglichte uns auch den Besuch eines indischen Dorfes. Hier erlebten wir ebenfalls wieder einfachste Lebensumstände. Gewaschen wurde in einem kleinen Brunnen, gewohnt in schlichten Bambushütten und gearbeitet mit – aus unserer Sicht – fast vorsintflutlichen Werkzeugen. Allerdings, so viel Luxus muss auch im indischen Bergdorf sein, auf Satellitenschüssel und TV verzichtet hier kaum einer. Auch die Autofahrt war ein besonderes Erlebnis: Einfache Marktstände mit Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Getreide säumten den Weg. Lebensmittel werden direkt vom Boden verkauft. Bedingungen also, die hierzulande jede Hygienekommission Die Küche in der Außenstelle der indischen Cellitinnen in Gurubasha, in der eine Ordensschwester täglich für die 65 Schülerinnen kocht in den Wahnsinn treiben würden. Indiens Straßen und Fahrer stellten zudem mein eigenes Sicherheitsbedürfnis immer wieder auf eine harte Probe. So fuhren wir mit dem Auto über Bambusbrücken, auf die ich mich selbst zu Fuß kaum gewagt hätte, von riskanten Überholmanövern und fehlenden Verkehrsregeln ganz zu schweigen. Abschied vom Konvent der Cellitinnen in Gurubasha, v.li.: Sr. Usha, Sr. Annette, Sr. Gloria, Sr. Roseline, Doris Henke-Happ, Sr. Florence, Sr. Hirimba und der Fahrer 52 Cellitinnen-Forum 4/2010 Unsere nächste Reisestation war das Generalat der MSMHCSchwestern in Guwahati. Von dort reisten wir gemeinsam mit den MSMHC-Schwestern Roose und Mary nach Shillong, der Hauptstadt einer der kleinsten Provinzen im Nordosten Indiens. Nicht ohne Grund trägt die Region den Beinamen ‚Schottland des Ostens‘. Klare Gebirgsbäche und saftig-grüne Pinienwälder machen den Charme der Landschaft aus. In der Stadt Shillong leben zurzeit etwa 270.000 Menschen. Hier besichtigten wir das MSMHC-Bildungszentrum für werdende Mütter und das Don Bosco Zentrum für einheimische Kulturen. Es hat sich dem Erhalt der indischen Traditionen verschrieben und vermittelte uns eindrucksvoll spannende Informationen über die Kultur der Bewohner Nordostindiens. Mit dem Besuch in Shillong endete auch unsere liebevolle Betreuung durch die zahlreichen Ordensschwestern. Denn nun ging es nach Delhi, wo es weder eine Niederlassung der Genossenschaft der Cellitinnen noch der MSMHC gibt. Wir waren also quasi ganz auf Kultur Freizeit uns allein gestellt. Quasi, denn ein Cousin von Schwester Celine und Father Varghese halfen uns auch hier in der indischen Metropole bei der Organisation eines Zimmers sowie eines Ausflugs zum weltberühmten Taj Mahal. Der vorletzte Inlandsflug brachte uns dann ins Urlaubsparadies Goa, wo wir von Pallottiner-Pater Freddy abgeholt wurden und eine Nacht im Kloster verbrachten. Danach gönnten wir uns den Luxus eines Fünf-Sterne-Hotels, entspannten einige Tage am Strand oder bestaunten das reichhaltige Angebot des lokalen Marktes. Ein letzter Tagesausflug ging mit Alleluja, einem Bruder von Pallottiner-Pater Savio, nach Alt Goa zum Grab des heiligen Franz Xaver. Nach knapp drei Wochen ging es dann über Mumbai und Dubai zurück nach Düssel- ‚Fleischerei‘ an der einzigen Straße von Guwahati nach Shillong dorf, wo wir – das erste und einzige Mal während unseres Indienabenteuers – pünktlich landeten. Patenschaft übernommen Was ich in Indien erlebt und gesehen habe, bewegt und beschäftigt mich bis heute. Angesichts der ex- Abschiedsfoto im Studium Haus Bethel Barcpani trem einfachen Lebensumstände, der Freude und Gastfreundschaft der Menschen und der oft wenig wissenschaftlich begründeten, aber trotzdem so wirksamen Arbeit der Ordensschwestern, gerate ich zuweilen ins Grübeln, ob wir in unserer westlichen, standardisierten und sicherheitsorientierten Lebens- Sr. Mary (li.) und Sr. Rose (re.) vor der Kirche mit dem Grab von Bischof Stephan Ferrando, dem Gründer der Ordensgemeinschaft ‚MSMHC‘ in Shillong Cellitinnen-Forum 4/2010 53 Kultur Freizeit In Delhi überall anzutreffen: Kinder, die Schuhe putzen. Für 100 Rupien waren die Schuhe blitze blank geputzt. Üblich ist es, den Schuhputzern 10 Rupien zu geben (=16 Cent). Wir haben die 100 Rupien gerne gegeben, weil wir die Freude in den Augen der kleinen Jungen so schnell nicht wieder vergessen werden. weise noch die richtigen Prioritäten setzen. Mich hat meine Indienreise in meinem Vorhaben, die Patenschaft für zwei elternlose Kinder zu übernehmen, gestärkt. Jetzt unterstütze ich gemeinsam mit meinem Mann ein Geschwisterpaar in Pedapadu. Vielleicht lerne ich die bei- den schon bald persönlich kennen. Denn 2013 will ich wieder nach Indien reisen. Doris Henke-Happ Regionalleitung Bonn der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria Die Kirche von Alt Goa, wo der hl. Franz Xaver begraben ist 54 Cellitinnen-Forum 4/2010 Cellitinnen in Indien Die Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus, Severinstraße Köln, gründete in den 60er Jahren erste Niederlassungen in Indien, Mitte der 90er Jahre entstand eine indische Provinz. Auch in Indien liegt die Hauptaufgabe der Einrichtungen im Dienst an pflegebedürftigen und kranken Menschen. Darüber hinaus unterhalten die Schwestern Internate für arme Kinder. Ergänzt wird diese Arbeit durch soziale und pastorale Arbeit für die Landbevölkerung und Gefängnisseelsorge. Im Gegensatz zu Deutschland hat die Gemeinschaft in Indien weniger Nachwuchsprobleme. Zurzeit gibt es dort elf Novizinnen, 12 Postulantinnen, 19 Kandidatinnen und 166 Professschwestern. So können weitere Niederlassungen gegründet werden, um der großen Not der Menschen auf dem Subkontinent zu begegnen. Seit vielen Jahren pflegen indische Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus und Cellitinnen zur hl. Maria in Köln Kontakte. Ausdruck findet das auch darin, dass einige indische Schwestern dieser Genossenschaft in den Seniorenhäusern der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria in der Altenpflege und der seelsorgerischen Betreuung tätig sind. Kurz Kompakt Der Region Düren treu geblieben Schwester M. Philomena feiert 60jähriges Ordensjubiläum Das ‚Diamantene Ordensjubiläum‘, die 60jährige Zugehörigkeit zur Genossenschaft der Cellitinnen zur hl. Gertrud, konnte im September Schwester M. Philomena Kleu feiern. Geboren in Kelz, ist sie Zeit ihres Lebens der Stadt Düren und deren Umland treu geblieben. Zahlreiche Gäste hatten sich deshalb auch im Mutterhaus der Gemeinschaft, dem Marienkloster in Düren-Niederau, eingefunden, um diesen Tag mit der Jubilarin zu feiern. Von 1976 bis 2006 war Schwester M. Philomena Generaloberin der v. li. Generaloberin Sr. Dorothea mit der Jubilarin Gemeinschaft. Bisweilen waren es schwere Jahre, denn der Ordensnachwuchs blieb aus und die Niederlassungen mussten eine nach der anderen geschlossen werden. Dennoch verlor Schwester Philomena nie ihr unerschöpfliches Gottvertrauen und ihre von innen heraus strahlende Herzlichkeit. Auch heute noch ist sie jeden Tag im Seniorenhaus Marienkloster unterwegs. Sie arbeitet am Empfang und hat für alle Bewohner und jeden Mitarbeiter ein offenes Ohr und ein aufmunterndes Wort auf den Lippen. Herzlichen Glückwunsch! Examen an der Louise von Marillac-Schule Zum ersten Mal waren es nicht nur Gesundheits- und Krankenpfleger, die nach ihrer dreijährigen Ausbildungszeit das begehrte Zeugnis in Händen hielten, auch der erste Kurs zum Altenpfleger beendete die Schulausbildung und startet nun in die berufliche Zukunft. Cellitinnen-Forum 4/2010 55 Kurz Kompakt Abschied von einem, der bleibt Peter Brüssel verabschiedet sich von Wuppertal Mit Peter Brüssel verabschiedete das Krankenhaus St. Josef einen Vorgesetzten, Mitarbeiter und Kollegen, über den sich manches sagen, vieles berichten, Spannendes erzählen lässt. Einigkeit herrscht darüber, dass Peter Brüssel zwei Leidenschaften vereinigt, die ihn zu einem ebenso wertvollen wie beliebten Mitstreiter gemacht haben, die für die Sache und die für die Menschen. Die Bezeichnung stellvertretender Krankenhausdirektor, als der er am Krankenhaus St. Josef zuletzt tätig war, darf als Klammer für eine Vielzahl von Aufgaben und Zuständigkeiten angesehen werden. Er war über lange Jahre der ‚Personaler‘ an der Bergstraße, Antreiber im Bereich des Qualitätsmanagements und damit auch Gewährsträger erfolgreicher Zertifizierungen des Gesamtstandor- tes. Darüber hinaus war er ein intimer Kenner der Historie und eine prägende Gestalt für das Selbstverständnis des Hauses, das man mit Fug und Recht als ebenso traditionsbewusst wie innovationsorientiert beschreiben darf. Entsprechend fasste die Cafeteria des Hauses kaum die aktuellen und ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, ehrenamtlichen Mitarbeiter und Weggefährten zahlreicher Einrichtungen und Institutionen, die Peter Brüssel ihren Dank abstatten und beste Wünsche ausrichten wollten. Er nahm sie gemeinsam mit Ehefrau Hilde entgegen. Diese Wünsche gelten dem gebürtigen Kölner, bekennenden FC-Fan und aktiven Golfspieler, der im Bergischen ein Stück Heimat und zahlreiche Freunde gefunden hat, für seine neue Aufgabe beim Diözesancaritasverband. Hier liegen Senioreneinrichtungen und Krankenhäuser in seinem Aufgabenbereich. Ein Abschied also von einem, der – und darüber freuen sich viele – in gewisser Hinsicht doch bleibt. Machen Sie doch einfach mit! Infostand zum Thema Ehrenamt im Seniorenhaus Wie vielfältig ehrenamtliches Engagement im Seniorenhaus sein kann, darüber informierte ein Stand der Cellitinnen-Seniorenhäuser im Dürener Stadtcenter. Gut sichtbar und sehr zentral platziert gaben sowohl Mitarbeiter als auch Ehrenamtler Auskünfte über die Beschäftigung mit alten Menschen. Und wem das noch nicht reichte, der konnte sich auch noch Blutdruck und Blutzucker messen lassen. 56 Cellitinnen-Forum 4/2010 Kurz Kompakt 1. Kirchliches Stiftungsforum Auch die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria war vertreten Die kirchlichen Stiftungen im Erzbistum Köln präsentierten sich am 30. Oktober im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) in Bad Honnef. Mit dabei die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, die über ihre Einrichtungen und Leistungen informierte. Besonderes Interesse zeigten die Besucher an der Ordensgeschichte und der Motivation für die Stiftungsgründung im Jahr 2002. Das Netzwerktreffen der katholischen Stiftungen war eingebettet in ein umfangreiches Rahmen- und Informationsprogramm. Die Gründungsideen und Wege der heutigen Mittelbeschaffung für Stiftungen standen im Fokus der Vortragsveranstaltungen. In einer Podiumsdiskussion betonte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Hensel, dass neben den Geldspendern die vielen ehrenamtlichen ‚Zeitspender‘ nicht vergessen werden sollten. Dies griff auch Generalvikar Dr. Dominik Schwaderlapp auf, der auf die Bedeutung des Engagements von Menschen aus vielen Kirchengemeinden hinwies. Impressum 16. Jahrgang/Heft 4/2010 Auflage: 13.750 Stück / 4 x jährlich Herausgeber: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung: Hans Mauel Anschrift der Redaktion: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstraße 105 · 50737 Köln Telefon: 02 21 / 97 45 14-72 Mail: [email protected] Redaktionsteam: Stephanie Habeth-Allhorn (verantwortlich), Wolfgang Allhorn, Susanne Bieber, Svenja Bodag, Ulrich Boll, Marlies Gabriel, Sylvia Illing, Stephanie Kirsch, Helmut Klein, Anne Kuhlmann, Christoph Leiden, Martin MackenbergHübner, Hans Mauel, Kirsten Schmidt, Nicola Scherzer, Daniel Siepmann, Marc Stutenbäumer Layout: Claudia Niehrenheim, P&W Druck, Essen Satz und Druck: P & W Druck und Verlag GmbH, Essen Preis: Unentgeltlich an Bewohner, Patienten, Mitarbeiter, Freunde und Gönner der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Erfüllungsort und Gerichtsstand: Köln. Die Redaktion behält sich sinngemäße Änderungen und Kürzungen der geschickten Manuskripte vor. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers Bildnachweis: Liedtke, S. 3 u.; Nauroth, S. 6-7, S. 35-36; SVH, S. 8-9, S.12-13, S. 15, S. 33-34; Klinikverbund St. Antonius u. St. Josef, S. 10-11, S. 18 u., S. 19 o., S. 20 mi. u. re., S. 27, S. 30; HGK, S. 20 li.; Meurer S. 21; Sr. Lioba, S. 22-25; Sr. Elisabeth, S. 28-29; Bodag, S. 31-32; Klein, S. 37-38, S. 56 u.; Dobat, S. 42-44, SMH, S. 45; ProServ, S. 48; Henke-Happ, S. 4954; Sr. Christina, S. 55 o.; Kahle, S. 56 o.; Alle anderen Fotos: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria. Wegen der besseren Lesbarkeit, wird in den meisten Fällen auf eine Unterscheidung der weiblichen und männlichen Schreibweise verzichtet. Titelbild: Im Kinderheim ‚Phanxico-Nhan Hoa‘ in Vietnam. Anstelle der postalischen Weihnachtsgrüße der Geschäftsführung in Köln wird eine Spende für die Unterbringung und Ausbildung der dort lebenden Mädchen gegeben. Foto: Thua Vinh, M.D. (08/2009) Cellitinnen-Forum 4/2010 57 Behandlungsschwerpunkte in unseren Kölner Häusern Innere Medizin / Gastroenterologie Allgemeine Innere Medizin • Ultraschallschwerpunkt • Nichtinvasive Kardiologie • Herzschrittmacherimplantationen • Interventionelle Endoskopie Neurologie Schlaganfallbehandlung mit Stroke Unit • Multiple SkleroseSchwerpunkt • Epilepsie-Schwerpunkt Gynäkologie und Geburtshilfe Schwerpunkt Neugeborenenversorgung • Gynäkologische Onkologie • Geburtshilfliche Vor- und Nachsorge Chirurgie MIC-Zentrum (Minimalinvasive Chirurgie) • Allgemein- und Viszeralchirurgie • Koloproktologie und Inkontinenzchirurgie • Funktionslabor Speiseröhren und Magen Unfall- und Wiederherstellungchirurgie • ESWT für Unfallchirurgie und Orthopädie • Alterstraumatologie Urologie Urologische Onkologie • Endourologisches Zentrum • Harninkontinenz- und Blasenfunktionsleiden Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Schmerztherapie • Eigenblutambulanz • Schwerpunkt Regionalanästhesien Institut für Radiologie CT, MRT • Neuroradiologie • Mammographie Innere Medizin / Gastroenterologie Allgemeine Innere Medizin • Hepatologie/Stoffwechselerkrankungen • Nicht-invasive Kardiologie • Herzschrittmacherimplantationen • Interventionelle Endoskopie Allgemein- und Viszeralchirurgie MIC-Zentrum (Minimalinvasive Chirurgie) • Koloproktologie • Leberchirurgie • Adipositaschirurgie und metabolische Chirurgie • Endokrine Chirurgie incl. Nebenschilddrüsen Unfallchirurgie Wiederherstellungschirurgie • Extremitätenchirurgie • Alterstraumatologie Orthopädie Endoprothetik und Wechselprothetik • Arthroskopische Chirurgie • Rheumaorthopädie • Schulterchirurgie HNO Ohrchirurgie • Tumorchirurgie • Plastisch-Ästhetische Operationen Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Schmerztherapie • Eigenblutambulanz • Hämofiltration Rehabilitation Physiotherapie • Bewegungsbad • Schwimmbad Institut für Radiologie (HR)CT, MRT, DSA • Virtuelle Koloskopie • Knochendichtemessung Pharmazie / Zentralapotheke Zytostatikaherstellung • Arzneimittelinformation Rehabilitation Physiotherapie • Bewegungsbad Ambulante Angebote Notfallambulanz • Tagesklinik Ambulante Operationen Interdisziplinäre Zentren Darmzentrum Köln Nord-West Initiative Beckenboden Prostatazentrum Köln Zentrum für Stoßwellentherapie Ambulante Angebote Notfallambulanz • Ambulante Operationen Interdisziplinäre Zentren Darmzentrum Köln Nord-West Rückenzentrum Rheumazentrum Adipositaszentrum Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln Facharztzentrum Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln KV-Notfallpraxis 58 Cellitinnen-Forum 4/2010 Behandlungsschwerpunkte in unseren Kölner Häusern Innere Medizin / Kardiologie Allgemeine Innere Medizin • 24 Std.-Herzkatheterbereitschaft • Elektrophysiologie • Herzschrittmacherimplantationen • Gastroenterologie • Interventionelle Endoskopie Palliativmedizin Palliativstation • Schmerztherapie • Hospiz St. Vinzenz Innere Medizin / Pneumologie Allgemeine Innere Medizin • Beatmungsmedizin • Gastroenterologie • Nicht-invasive Kardiologie • Herzschrittmacherimplantationen • Interventionelle Endoskopie Geriatrie Akutgeriatrie mit Frührehabilitation • Geriatrische Tagesklinik • Geriatrische Rehabiliationsklinik Fachübergreifende Frührehabilitation Neurologische Frührehabilitation • Internistische Frührehabilitation • Chirurgische Frührehabilitation Gynäkologie und Geburtshilfe Schwerpunkt Genitalkarzinome • Gynäkologische Onkologie • Geburtshilfliche Vor- und Nachsorge Allgemein- und Viszeralchirurgie MIC-Zentrum (Minimalinvasive Chirurgie) • Koloproktologie • Pankreaschirurgie • Schilddrüsenchirurgie Unfallchirurgie Wiederherstellungschirurgie • Hand- und Ellenbogenchirurgie • Gelenkchirurgie Gefäßchirurgie Carotis-Chirurgie • Aortenaneurysmen und -verschlüsse • Varizenchirurgie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Schmerztherapie • Eigenblutambulanz • Hämofiltration • Palliativmedizin Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie CT, MRT, DSA • Interventionen (PTA, PRT) • Mammographie Intensivmedizin Weaning-Station • Internistische Intensivmedizin • Anästhesiologische Betreuung der Kunibertsklinik Institut für Radiologie CT, MRT (in Kooperation) • Schluckdiagnostik • Knochendichte messung (in Kooperation) Rehabilitation Physiotherapie • Bewegungsbad Rehabilitation Physio-, Ergo- und Sprachtherapie • Neuropsychologie • Neurologische Tagesklinik (NTC) Ambulante Angebote Notfallambulanz • Kunibertsklinik Interdisziplinäre Zentren Darmzentrum Köln Nord-West Dysphagie (Schluckbeschwerden) Ernährungsambulanz Ambulante Angebote Notfallambulanz • Ambulante Operationen Interdisziplinäre Zentren Darmzentrum Köln Nord-West Gefäßzentrum Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln KV-Notfallpraxis • Praxen Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln Lehrstuhl für Geriatrie der Universität zu Köln MVZ Allgemeinmedizin, Chirurgie (BG) • Praxen Cellitinnen-Forum 4/2010 59 Behandlungsschwerpunkte in unseren Krankenhäusern in der Region Wuppertal Medizinische Klinik 1 - Kardiologie und Pneumologie Beatmungsmedizin, Bronchoskopie, Pulmonal-Arterielle Hypertonie, Herzschrittmacher, Raucherentwöhnung, Intensivmedizin Medizinische Klinik 2 - Gastroenterologie Interventionelle Endoskopie, Kapselendoskopie, Hepatologie/Stoffwechselerkrankungen, Sonographie Medizinische Klinik 3 - Hämatologie und Onkologie Tumor- und Leukämiebehandlung, Onkologische Tagesklinik, Hämatologisches Speziallabor, Palliativmedizin, HIV-Ambulanz Akutgeriatrie Akutgeriatrie mit Frührehabilitation, Geriatrische Komplexbehandlung, Demenzberatung Minimalinvasive Gynäkologie Hyteroskopische und laparoskopische Operationen, Ausbildungszentrum der AG Gynäkologische Endoskopie (AGE) Chirurgische Klinik 1 - Allgemein- und Viszeralchirurgie Magen-, Darm-, Ösophagus-, Pankreas-, Leber-, Varizen-, Schilddrüsenchirurgie, Spezielle Chirurgische Intensivmedizin Chirurgische Klinik 2 - Unfallchirurgie Wiederherstellungschirurgie, Extremitätenchirurgie, Arthroskopische Chirurgie, Handchirurgie, Fußchirurgie, Sportmedizin Chirurgische Klinik 3 - Thoraxchirurgie Bronchialkarzinome, Metastasenchirurgie, Entzündliche Erkrankungen, Pleuraempyem, Pneumothorax Orthopädie (OGAM) Fuß-, Sprunggelenk-, Hand-, Schulterchirurgie, Kreuzbandersatz, Sporttraumatologie, Endoprothetik, Kinderorthopädie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Intensivmedizin, Hämofiltration, Schmerztherapie, fremdblutsparende Maßnahmen Radiologie / Strahlentherapie (radprax) Strahlentherapie bös- und gutartiger Erkrankungen, MRT, CT, PET-CT, MR-Mammographie, Herz- und Gefäßdiagnostik, Knochendichtemessung, Digitales Röntgen, Sonographie Internistische Rheumatologie Arthritis, Autoimmunerkrankungen, Kollagenosen, Rheumatologische Tagesklinik, Osteoporose, Radiosynoviorthese Rehabilitation (RTZ) Rehabilitation (RTZ) Physio-, Ergo- und Sprachtherapie, Ambulante Rehabilitation, Fitness nach Reha, Medizinisches Training, Bewegungsbad, Gesundheitsförderung und Prävention Physiotherapie, Ambulante Rehabilitation, Rehasport, Kältekammer, Bewegungsbad, Gesundheitsförderung und Prävention Ambulante Angebote Notfallambulanz, Ambulante Operationen, D-Arzt-Ambulanz KV-Notfallpraxis, OZW (Praxisklinik für Augenheilkunde), OGAM (Zweigpraxis) Interdisziplinäre Zentren Tumorzentrum Wuppertaler Lungenzentrum Darmzentrum MIC-Zentrum (Minimal-Invasive Chirurgie) Muskoloskeletales Zentrum Ambulante Angebote Ambulante Operationen Ärztehaus am St. Josef Akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke Akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 60 Cellitinnen-Forum 4/2010 Allgemeine Orthopädie und spezielle Orthopädische Chirurgie Hüft-, Knie- und Revisionsendoprothetik, Dysplasien, 3-fache Beckenosteotomien, Impingementchirurgie, Kinderorthopädie Wirbelsäulenchirurgie Kyphoplastien, Nukleotomien, Dekompressionen, Dorsale/ventrale Fusionen an der Wirbelsäule, schmerztherapeutische Verfahren Arthroskopische Chirurgie / Sporttraumatologie Sportorthopädie, BG (D-Arzt), Kreuzbandchirurgie, Knorpelersatzverfahren, wiederherstellende Chirurgie am Schultergelenk Orthopädische Rheumatologie Rheumachirurgie, Schulter-, Ellenbogen-, Hand- und Fußchirurgie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerzklinik Regionalanästhesien, Akutschmerzdienst, Multimodale und interventionelle Schmerztherapie, Akupunktur Radiologie / Nuklearmedizin (radprax) MRT, CT, Knochendichtemessung, Schmerztherapie, Szintigraphie, Schilddrüsen-, Herz- und Gefäßdiagnostik, MR-Mammographie, Digitales Röntgen, Sonographie Interdisziplinäre Zentren Rheumazentrum Bergisches Rückenzentrum Muskoloskeletales Zentrum Regionales Schmerzzentrum (DGS) Behandlungsschwerpunkte in unseren Krankenhäusern in der Region Wuppertal Innere Medizin - Schlaflabor Schlaf- und Beatmungsmedizin, Schlafapnoe-Screening Frauenklinik - Gynäkologie und Geburtshilfe Senologie, Gynäkologische Onkologie, Plastisch-Ästhetische Eingriffe, Uro-Gynäkologie, Pränatale Diagnostik, Neugeborenenintensivstation Koloproktologie Hämorrhoiden, Analfissuren und -fisteln, Stuhlinkontinenz, Rektumprolaps, Sakralnervenstimulation, Schließmuskelersatz Plastisch-Ästhetische Chirurgie Handchirurgie, Fettabsaugung, Straffungen, Defektdeckungen, Verbrennungen, Hauttumoren, Faltenbehandlung Innere Medizin Nicht-invasive Kardiologie, Gastroenterologie, Pneumologie, Endoskopie, Internistische Intensivmedizin Chirurgie Notfallchirurgie, Schilddrüsenchirurgie, Unfallchirurgie, Hernien-, Blinddarm-, Gallenoperationen Orthopädie (OGAM) Endoprothetik, Fuß-, Sprunggelenk-, Hand-, Schulter-, Wirbelsäulen-, Kreuzbandchirurgie, Sporttraumatologie, Kinderorthopädie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Fremdblutsparende Maßnahmen, Schmerztherapie, Akupunktur Radiologie (Praxis Dr. Franzen) CT, Digitales Röntgen Rehabilitation (RTZ) Physiotherapie, Manuelle Therapie, Massage, Prävention Interdisziplinäre Zentren Muskoloskeletales Zentrum Psychiatrische Tagesklinik HNO Mikrochirurgie von Ohr und Nase, Tumorchirurgie, PlastischÄsthetische Operationen, Interventionelle Schlafmedizin, DVT Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Geburtshilfliche- und Kinderanästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie, fremdblutsparende Maßnahmen Radiologie (radprax) Digitale Mammographie, Mammographie-Screening, Abklärungsdiagnostik und Biopsie, Tomosynthese, Digitales Röntgen, Sonographie Rehabilitation (RTZ) Physiotherapie, Manuelle Therapie, Massage, Gesundheitsförderung und Prävention Ambulante Angebote Ambulante Operationen, Gynäkologische Poliklinik KV-Notfallpraxis HNO, Hebammenpraxis, Diabetologische Schwerpunktpraxis, Elternschule Interdisziplinäre Zentren Tumorzentrum Beckenbodenzentrum Brustzentrum Ästhetisch-plastisches Zentrum Schlafzentrum Perinatalzentrum Level 1 Akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Psychiatrische Tagesklinik und Institutsambulanz, Psychosen, Schizophrenien, Depressionen, Bipolare Störungen, Angsterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen Innere Medizin / Akutgeriatrie Internistische Akut- und Intensivmedizin, Frührehabilitation, Geriatrische Komplexbehandlung, Tagesklinik, Demenzberatung, Endoskopie, nicht-invasive Kardiologie, Neurologische und psychiatrische Konsile, Neurologische Diagnostik Radiologie 24h-CT, Digitales Röntgen Rehabilitation (RTZ) Physio-, Ergo- und Sprachtherapie, Bewegungsbad, Manuelle Therapie, Massage, Gesundheitsförderung und Prävention Ambulante Angebote 24h-Notfallambulanz, Endoskopie Akademisches Lehrkrankenhaus der HHU Düsseldorf Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke Geriatrische Rehabilitation Stationäre geriatrische Rehabilitation, Geriatrische Tagesklinik, Therapiegarten, Therapieauto, Kreative Werkstatt, Sturzprävention Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke Cellitinnen-Forum 4/2010 61 Kontakte / Angebote Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-0, Fax 0221 974514-24, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-51, Fax 0221 974514-52, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Unsere Seniorenhäuser Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstr. 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-35, Fax 0221 974514-985, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Region Köln Seniorenhaus St. Maria Seniorenhaus Hermann-Josef-Lascheid-Haus Schwalbengasse 3–5, 50667 Köln, Tel 0221 272517-0, Mail [email protected], www.sh-st-maria.de l Asselbachstraße 14, 53842 Troisdorf-Spich, Tel 02241 9507-0, Mail [email protected], www.sh-spich.de l Seniorenhaus St. Anna Franzstraße 16, 50931 Köln-Lindenthal, Tel 0221 940523-0, Mail [email protected], www.sh-st-anna.de l l l Region Düren/Kleve Hausgemeinschaften St. Augustinus Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau, Tel 02421 5925-0, Mail [email protected], www.sh-marienkloster.de l l Kempener Straße 86a, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 297898-0, Mail [email protected], www.sh-st-augustinus.de l l Seniorenhaus Heilige Drei Könige Schönsteinstraße 33, 50825 Köln-Ehrenfeld Info unter Tel 0221 974514-921 oder www.cellitinnen.de Seniorenhaus Marienkloster Seniorenhaus St. Ritastift Rütger-von-Scheven-Straße 81, 52349 Düren, Tel 02421 555-0, Mail [email protected], www.sh-st-ritastift.de l l l Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud Region Bonn Kölnstraße 62, 52351 Düren, Tel 02421 3064-0, Mail [email protected], www.sh-st-gertrud.de l l Seniorenhaus Marienheim Seniorenhaus Christinenstift Langenhecke 24, 53902 Bad Münstereifel, Tel 02253 5426-0, Mail [email protected], www.sh-marienheim.de l l Bahnhofstraße 24, 52385 Nideggen, Tel 02427 807-0, Mail [email protected], www.sh-christinenstift.de l l Seniorenhaus St. Josef Seniorenhaus Serafine Kirchfeldstraße 4, 53340 Meckenheim, Tel 02225 9913-0, Mail [email protected], www.sh-st-josef.de l l l Helleter Feldchen 51, 52146 Würselen-Broichweiden, Tel 02405 472-0, Mail [email protected], www.sh-serafine.de l l l Seniorenhaus St. Angela Seniorenhaus Burg Ranzow Bierbaumstraße 3, 53332 Bornheim-Hersel, Tel 02222 92725-0, Mail [email protected], www.sh-st-angela.de l l l l Kirchweg 1, 47533 Kleve-Materborn, Tel 02821 898-0, Mail [email protected], www.sh-burgranzow.de l l l Seniorenhaus Maria Einsiedeln Haager Weg 32, 53127 Bonn-Venusberg, Tel 0228 91027-0, Mail [email protected], www.haus-maria-einsiedeln.de l l Weitere Einrichtungen Seniorenhaus St. Adelheidis-Stift CIS Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung, Köln Adelheidisstraße 10, 53225 Bonn-Vilich, Tel 0228 4038-3, Mail [email protected], www.sh-st-adelheidisstift.de l l l c/o Marienkloster, Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau, Tel und Fax 02421 5925-566, Mail [email protected], www.cellitinneninstitut.de Unsere Dienstleister im Gesundheitswesen ProServ Management GmbH ProPhysio GmbH Sachsstraße 10-12, 50259 Pulheim-Brauweiler, Tel 02234 9675-0, Mail [email protected], www.proserv.de Graseggerstraße 105c, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-237, Mail [email protected], www.prophysio-koeln.de l Vollzeitpflege l Kurzzeitpflege l Hausgemeinschaften l Senioren-Wohnen l Tagespflege 62 Cellitinnen-Forum 4/2010 Unsere Krankenhäuser Hospitalvereinigung St. Marien GmbH Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-33, Fax 0221 974514-34, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Region Köln St. Franziskus-Hospital GmbH Region Wuppertal Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH *** Schönsteinstraße 63, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel 0221 5591-0, Mail [email protected], www.stfranziskus.de Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-0, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Heilig Geist-Krankenhaus GmbH Petrus-Krankenhaus Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-0, Mail [email protected], www.hgk-koeln.de St. Marien-Hospital GmbH * Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0, Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de St. Vinzenz-Hospital GmbH Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-0, Mail [email protected], www.vinzenz-hospital.de Carnaper Straße 48, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-0, Mail [email protected], www.antonius.de Krankenhaus St. Josef Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-0, Mail [email protected], www.sjzw.de Klinik Vogelsangstraße Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-3810, Mail [email protected], www.antonius.de St. Elisabeth-Krankenhaus Weitere Einrichtungen Tönisheider Straße 24, 42553 Velbert-Neviges, Tel 02053 494-0, Mail [email protected], www.antonius.de Klinik für Geriatrische Rehabilitation Marienhospital Schwelm GmbH Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0, Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de August Bendler-Straße 10, 58332 Schwelm, Tel 02336 497-0, Mail [email protected], www.antonius.de Neurologisches Therapiecentrum NTC GmbH Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 912718-0, Mail [email protected], www.ntc-koeln.de Weitere Einrichtungen Louise von Marillac-Schule GmbH ** Klinik für Geriatrische Rehabilitation Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 02 21 7712-327, Mail [email protected], www.krankenpflegeschule-koeln.de Hospiz St. Vinzenz Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-205, Mail [email protected], www.st-vinzenz-hospiz.de MVZ St. Marien GmbH Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-6000, Mail [email protected], www.mvz-marien-koeln.de Ambulantes OP-Zentrum am St. Marien-Hospital Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0, Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de ProKlin Service GmbH Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 02159 679612, Mail [email protected], www.proklin-koeln.de Carnaper Straße 60, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-4666, Mail [email protected], www.antonius.de Johanniter Tagesklinik gGmbH, Standort Barmen Märkische Straße 8, 42281 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 25264-0, Mail [email protected], www.antonius.de Johanniter Tageskliniken gGmbH, Standort Elberfeld Hofkamp 31-35, 42103 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 98069-0, Mail [email protected], www.antonius.de Regionales Therapie-Zentrum GmbH (RTZ) Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-4930, Mail [email protected], www.rtz-online.de Akademie für Gesundheitsberufe GmbH (A.f.G.)** Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal, Tel 0202 299-3701, Mail [email protected], www.afg-nrw.de Kurzzeitpflege am St. Josef Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-2751, Mail [email protected], www.sjzw.de * Trägerschaft zusammen mit der Stiftung St. Marien-Hospital zu Köln **Gesellschafter sind mehrere Träger *** Trägerschaft zusammen mit der Kirchengemeinde St. Antonius und Stiftung Krankenhaus St. Josef Cellitinnen-Forum 4/2010 63 Heilige Drei Könige Eine Einrichtung der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria E röffn ung Ja nua r 2011 I Ihr neues Zuhause in Köln-Ehrenfeld Zum Jahresbeginn eröffnet ein neues und modernes Seniorenhaus für Ihren nächsten Lebensabschnitt. Es bietet Ihnen ein ansprechendes Ambiente in unmittelbarer Nähe zum St. Franziskus-Hospital im Herzen von Ehrenfeld. Ein gut ausgebildetes und motiviertes Team wird Sie vom ersten Tag an begleiten und Ihnen das Einleben erleichtern. ■ ■ ■ ■ ■ Im Seniorenhaus Heilige Drei Könige erleben Sie Wohnkomfort auf hohem Niveau. Vom selbstständigen Leben im Appartement bis zur vollstationären Pflege. Für weitere Informationen steht Ihnen Susanne Stöckmann unter Tel 0221 974514-921 zur Verfügung oder per E-Mail: [email protected]. Seniorenhaus Heilige Drei Könige Schönsteinstraße 33 • 50825 Köln-Ehrenfeld www.sh-heilige-drei-koenige.de Unsere Angebote auf einen Blick: Hausgemeinschaften Vollstationäre Pflege Wohnbereich für beatmete Senioren Seniorenwohnen/Appartements Kurzzeitpflege