Bericht 3 - Hessen

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Bericht 3 - Hessen
Erfahrungsbericht
Hessen-Wisconsin-Austausch
University of Wisconsin Oshkosh (USA)
Spring Semester 2013
Undergraduate Studies
Majors: History and English
Sebastian Kocanda
Goethe-Universität Frankfurt
Lehramt für Gymnasien (L3) – English, Geschichte, Mathematik
1.Juni 2013
Inhalt
Seite
1. Einleitung
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2. Vorbereitung
2.1 Bewerbung
2.2 Finanzierung
2.3 Organisatorisches und Visum
2.4 Anreise
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3. Oshkosh
3.1 Einkaufen und öffentliches Nahverkehrssystem
3.2 Wetter
3.3 Telefonieren
3.4 Auto und Arbeiten
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4. UWO (University of Wisconsin Oshkosh)
4.1 Campus
4.2 Einführungswoche und Kurswahl
4.3 Wohnen
4.4 Essen
4.5 Kurse
4.6 Bücher
4.7 Studentische Organisationen und Leute kennen lernen
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6
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5. Ausflüge und Zeitvertreib
5.1 In Oshkosh
5.2 Nachtleben in Oshkosh
5.3 Tagesausflüge
5.4 Zwei- bis Drei-Tagestouren
5.5 Kurzreisen
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10
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6. Mein Fazit
12
1
1. Einleitung
Mein Auslandssemester in Wisconsin habe ich an der
University of Wisconsin Oshkosh (UWO) im Midwest der
USA absolviert. UWO ist Teil des University of Wisconsin
Systems, in der sie mit über 13.000 Studierenden die
drittgrößte Universität nach Madison (Hauptstadt) und
Milwaukee (größte Stadt) ist1. Die Universität besteht aus
vier Fachbereichen („College of Nursing“, „Business“, „Letter
and Science“ und „Education and Human Services“) und
bietet fast alle erdenklichen Undergraduate Studiengänge
an, ist aber vor allem sehr berühmt für „Nursing“. Es war
eine sehr schöne Zeit und ich bereue keine Minute, die ich
dort verbracht habe. Auch wenn die Stadt kleiner ist als
Milwaukee oder Madison: es lohnt sich!
2. Vorbereitung
Dempsey Hall UWO
(Verwaltungsgebäude)
2.1 Bewerbung
Ich bin Student an der Goethe-Universität in Frankfurt und da ich Teil des Hessen-WisconsinAustauschs war, richtete sich meine Bewerbung an das International Office meiner Hochschule
bzw. die Beauftragten an der Universität in Gießen. Man sollte sich hierbei Zeit nehmen und
sich lange genug vorher informieren (die Angabe ein bis eineinhalb Jahre ist hierbei nicht
übertrieben). Auch der Prozess der Bewerbung mit den verschiedenen Fristen (Toefl und
andere unten genannte Formalitäten brauchen Zeit) sollte mit Zeitpuffer angegangen werden.
Für die Bewerbung muss man einen Toefl (Test of English as Foreign Language) machen,
mittlerweile standardmäßig der IBT (Internet-Based-Test). Ein Termin ist einfach im Internet
auszumachen, normalerweise bekommt man diesen in Wohnortnähe (es gibt mehrere
Testcenter in Hessen) und nach Zahlung der 180$ per Kreditkarte bekommt man seine
Terminbestätigung durch eine Mail. Je nach Englischstand ist der Test nicht zu unterschätzen.
Ich habe mit einem der vielen Vorbereitungsbücher geübt und den Test vorher durchgespielt;
3,5 bis 4 Stunden Test sind sehr lange, da man nur 10 Minuten Pause hat und diese lediglich
zu einem bestimmten Zeitpunkt nutzen kann.2
Weiterhin muss man ein „Statement of Purpose“ schreiben, indem man vor allem begründen
sollte warum man ausgewählt werden sollte. Die Authentizität sollte aber gewahrt bleiben;
Vorlagen hierzu gibt es auch auf der Seite des Austauschprogramms. Außerdem sollte ein
Dozent ein Empfehlungsschreiben formulieren; am besten natürlich ein Dozent der einen
besser kennt oder bei dem man mehrere Kurse besucht hat. Zusätzlich braucht man bei der
Bewerbung einen Nachweis, wie man das Geld für seinen Aufenthalt in den USA (ich glaube es
wird mit etwa 7000$ gerechnet) finanzieren will; hierbei muss man entweder die eigene Bank
oder die Bank des Sponsors bitten die Finanzkraft des Studierenden zu bestätigen. (Eine
genaue Auflistung der notwendigen Unterlagen gibt es auf der Seite des Hessen-WisconsinProgramms).
1
2
Weitere Informationen hierzu auch auf www.uwosh.edu
Für näheres und Anmeldung: http://www.ets.org/toefl/ibt/about
2
Nach der Zusage wurden mir alle nötigen Unterlagen von meiner sehr kompetenten und netten
Studienberaterin des International Office der UWO zugeschickt. Hierbei sollte man Geduld
aufbringen, aber das Warten lohnt sich: den Brief den man erhält lässt (fast) keine Fragen offen.
Auf Nachfragen per Mail wurden mir meist innerhalb eines Tages informative Antworten
gegeben. Zu guter Letzt muss man dann einen Gesundheitscheck und einen Tuberkulose-Test
machen lassen, der bei jedem Hausarzt innerhalb von drei Tagen durchführbar ist.
2.2 Finanzierung
Ein Auslandsaufenthalt ist teuer, gar keine Frage. Ich habe noch keinen abschließenden
Kassensturz gemacht, aber ich glaube die Zahlen, die die Universität vorgibt sind sehr akkurat.
Da man durch das Austauschprogramm keine Studiengebühren bezahlen muss, wird der
Aufenthalt schon erschwinglicher, aber mit 3.500 bis 5.000 Euro sollte man etwa für ein
Semester rechnen. Es ist zu bedenken, dass neben dem Flug und der Unterkunft auch noch für
Essen, Bücher (sehr, sehr Teuer) und Segregated Fees (etwa 500 Dollar Gebühr, wie bei uns
die Semesterbeitrag) aufkommen muss. Deswegen empfiehlt sich zusätzlich eine Bewerbung
für Auslandsbafög (hier sind die Freibeträge höher als für das Inland) oder Promos. Letzteres
habe ich gemacht, die Bewerbung war nur minimaler Mehraufwand (wenn man die ganzen
anderen Formulare und die Bewerbung für das Hessen-Wisconsin Programm schon ausgefüllt
hat) und die Zuschüsse zu Flug und Unterkunft werden auf Stipendienbasis vom DAAD
ausgezahlt. Eine Bewerbung für Promos braucht auch nicht so viel Vorlauf wie die Bewerbung
zu Hessen-Wisconsin. Informationen erhält man beim International Office der eigenen
Universität. Auf der Seite des DAAD gibt es noch jede Menge andere Möglichkeiten zur
Finanzierung bzw. für Teilstipendien.
2.3 Organisatorisches und Visum
Erst nachdem man alle Unterlagen zugesandt bekommen hat sollte man einen Termin beim
amerikanischen Konsulat beantragen. Wenn man sich nicht von den ganzen Abkürzungen der
Visa-Anträge abschrecken lässt (nach einer gewissen Zeit wird man Experte), ist nach
Ausfüllen der Vorabdokumente der Besuch beim Konsulat zwar aufregend aber in Ordnung;
normalerweise bekommt man sein Visum auch (wenn man nicht gerade eine kriminelle
Vergangenheit hat) – ich hatte keine Probleme.3
Eine Auslandsversicherung kann entweder im Vorfeld in Deutschland abgeschlossen werden;
diese wird normalerweise in Oshkosh akzeptiert (nur ein Formular ausfüllen), oder man tritt der
amerikanischen-studentischen bei. Wegen Medikamenten muss man sich keine Sorgen
machen, die Meisten gibt es auch in den USA (ich hatte manche speziellere bzw. einen
„Grundvorrat“ mitgenommen); zum Thema gesundheitliche Beratung und Krankheit später mehr
(im Kapitel „UWO“).
Eine lohnende Entscheidung ist es in Deutschland eine Kreditkarte zu beantragen; ohne
Kreditkarte ist es schwer in den USA zu „überleben“. Hierbei gibt es verschiedene, auch
kostenlose, Anbieter. Ich hatte bei comdirect eine kostenlose Visakarte mit Online-Banking und
eine für ein Jahr kostenlose Mastercard meiner Sparkasse dabei. Ich war mit beiden zufrieden
und habe sie auch mehrfach benutzt. Hierbei sollte man nur beachte, dass jedes Mal eine
kleine Gebühr fällig wird (sowohl beim Bezahlen im Laden oder für das Abheben am
Geldautomaten). Wenn man zu hohe Beträge bar bezahlt (bei allem was größer als ein 20$3
Hilfe und Informationen gibt es auf http://german.germany.usembassy.gov/visa/
3
Schein wird man schon schräg angeschaut manchmal) trifft man oft auf Unverständnis, aber
normalerweise besitzt man die Möglichkeit dazu (Amerikaner bezahlen auch einen Kaffee oder
weniger mit Kreditkarte). Bei Kreditkarten auf das Limit achten, dass man weder überziehen
noch zu viel Geld auf einmal abheben kann (Stichwort Kreditkartenbetrug). Zu betonen ist, dass
man seine Segregated Fees an der Uni nur entweder bar oder per Mastercard bezahlen kann;
ansonsten waren beide (Visa oder Mastercard) gleichwertig. Es gibt auch Geldautomaten auf
dem Campus oder in der Einführungswoche wird erläutert wie man ein amerikanisches Konto
eröffnen kann (ich habe jedoch keines gebraucht; zu beachten ist, dass bei
Auslandsüberweisungen auch Gebühren fällig werden).
2.4 Anreise
Den Flug sollte man so früh wie möglich buchen, jedoch erst nachdem man sein Visum hat,
denn ein abgelehnter Antrag ist kein Stornierungsgrund. Die Anreise zum Flughafen nach
Appleton ist zum empfehlen, wenn man nicht zu lange vor der Einführungswoche ankommt und
sich vom organisierten Fahrdienst abholen lassen will (der Flug ist jedoch um einiges teurer als
nach Chicago). Wenn man früher ankommt ist die Ankunft am Flughafen in Milwaukee und
Weiterreise mit Lamers Bus (ähnlich wie Greyhound) zu empfehlen. Oder, wenn man Geld
sparen will und wie ich auf Abenteuer steht, kann man bis Chicago fliegen und mit dem
Greyhoundbus über Milwaukee nach Oshkosh fahren (hierbei ist zu erwähnen, dass die
Greyhound Busstation in Chicago Downtown ist und preiswert, aber mit längerer Reise per UBahn vom Flughafen O’Hare gut zu erreichen). Zu erwähnen ist, dass der Lamers Bus nur
einmal am Tag von Milwaukee nach Oshkosh fährt, weswegen eine Übernachtung in Chicago
z.B. in einem Hostel zu empfehlen ist.
Wenn man im Wohnheim Gruenhagen wohnt sollte man nicht viel vor der Einführungswoche
planen anzukommen (da man noch nicht in sein Zimmer kann der Campus noch sehr unbelebt
ist). Wenn man sich eine Wohnung suchen will, sollte man ein paar Tage einplanen (es gibt die
Möglichkeit relativ günstig in Gruenhagen für ein paar Tage zu wohnen; auch für Besucher wie
Freunde oder Familie, wenn man das planen sollte) um die Wohnung zu suchen (mehr dazu im
Kapitel „Wohnen“). Auf jeden Fall lohnt es sich ein paar Tage vorher in den Staaten
anzukommen und sich schon etwas das Land anzuschauen (bis zu 30 Tage vor und nach dem
Semester kann man mit seinem Visum in den USA bleiben).
3. Oshkosh
Oshkosh4 ist eine Stadt mit etwas mehr als 80.000
Einwohnern, etwa zwei Stunden entfernt von Milwaukee und
Madison und vier Stunden entfernt von Chicago. Die Stadt
selbst ist schön am Fluss Fox River und am größten
Binnensee Wisconsins dem Lake Winnebago gelegen.
Benannt ist die Stadt nach dem Mennomee Indianer Häuptling
Oshkosh.
Häuptling Oshkosh
4
Weitere Informationen hierzu auch auf www.ci.oshkosh.wi.us
4
3.1 Einkaufen und öffentliches Nahverkehrssystem
Die Stadt Oshkosh hat ein gut ausgebautes öffentliches Nahverkehrssystem, das einen
kostenlos in fast alle Ecken und Winkel der Stadt bringt, solange es vor 18 Uhr oder nicht
Sonntag ist. Während des Semesters gibt es zwar auch einen Nachtbus von Donnerstag bis
Sonntag, aber dieser pendelt nur entlang des Campus oder zur Main-Street, wo sich die
meisten Bars befinden. (Wenn man nach 18 Uhr einkaufen gehen oder ins städtische Kino will
muss man ein Taxi nehmen, sich von einem amerikanischen Freund fahren lassen oder die
zwei bis drei Meilen laufen). Mit seinem Studierendenausweis – der sowieso auf dem Campus
die wichtigste Sache ist, die man immer dabei haben sollte – kann man beide Bussysteme
(tagsüber und nachts) kostenlos nutzen. Die meisten Lebensmittel bekommt man im Corner
Convenience Store (einem kleinen, aber sehr teuren Laden auf dem Campus im
Allzweckgebäude Reeve), jedoch sollte man, wenn man auf das Budget achtet bei Wal-Mart
oder Pick’N’Save oder Festivals einkaufen. Das Problem an den günstigen Geschäften ist, dass
sie so weit entfernt sind; wenn man jedoch die Buszeiten beachtet ist das kein Problem. Wer
nicht kochen will oder kann, kann sich jede erdenkliche Mahlzeit auch gegen eine kleine
Pauschale liefern lassen: von chinesisch über Pizza bis Subs wird alles bequem gebracht.
3.2 Wetter
Das Wetter – ein Kapitel für sich; speziell im Spring Semester. Ich habe gehört, dass dieses
Jahr ein sehr außergewöhnlich kalter Winter war und die letzten Jahre weniger Schnee lag.
Aber man sollte von Januar bis April mit kalten Temperaturen und Schnee rechnen. Ich hatte 14
Wochen am Stück Schnee oder Schneefall (und wenn Schnee gefallen ist meistens mindestens
fünf Zentimeter, öfter auch mal 30 Zentimeter an einem Tag). Die erste Woche war die kälteste
meines Lebens mit durchgehend unter 20 Grad Celsius (unter null Grad Fahrenheit). Also warm
anziehen: Winterstiefel / -schuhe, Handschuhe und zumindest Mütze gehören zur
Standardausrüstung im Springsemester.
Ansonsten ist das Wetter eher so wie bei uns in Deutschland: es kann sich auch mal schnell
ändern und regnen, aber wenn die Sonne im späten Frühling scheint, wird es auch schön
warm. Man sollte sich auf jedes Wetter einstellen und freuen, wenn es anders wird. Als der
Frühling endlich da war es die schönste Zeit in Wisconsin.
3.3 Telefonieren
Wenn man nicht längere Zeit in den USA verbringt ist eine Prepaid-Variante zu bevorzugen.
(Man kann natürlich auch ein Handy in den USA kaufen, aber dieses ist meistens an einen
Vertrag gekoppelt.) Hierbei gibt es mehrere Anbieter. Ich hatte mit At&T gute Erfahrungen
gemacht, aber US-Cellular ist wohl gleichwertig (ich habe gehört, dass T-Mobile nicht das beste
Netz in Oshkosh hatte). Ich habe mir eine Sim-Karte für 25$ gekauft und monatlich 25$
aufgeladen. Diese habe ich bei At&T im Geschäft erhalten, das per Bus erreichbar ist. Dafür
konnte ich kostenlos SMS verschicken (auch nach Deutschland) und hatte eine gewisse Anzahl
Freiminuten. Hierzu ist nur zu sagen, dass als Freiminuten auch die Zeit zählt, die man
angerufen wird. Wenn die Minuten pro Monat aufgebraucht sind kostet jede Minute 10 Cent.
Nicht zu empfehlen, wegen hoher Kosten, ist es mit der deutschen Sim-Karte zu schreiben oder
telefonieren.
5
Zum Telefonieren nach Deutschland gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich habe meistens Skype
benutzt (kostenlose Internettelefonie) oder mir eine International Calling Card gekauft (gibt es in
jedem Supermarkt).
3.4 Auto und Arbeiten
Wenn man sich ein Auto kaufen will (und nach dem Jahr oder Semester verkaufen will), muss
man wohl einige Behördengänge in Kauf nehmen. Es ist aber auch auf jeden Fall möglich sich
ein Auto zu mieten. Unter dem Alter von 25 Jahren bezahlt man mehr für das Ausleihen und die
Versicherung. Es gibt zwei Autovermietungen in Oshkosh: Hertz (am Flughafen) und Enterprise
(holen einen kostenlos ab). Arbeiten darf man als Student mit Studentenvisum wohl nur auf
dem Campus und man sollte sich eng mit dem International Office abstimmen.
4. UWO (University of Wisconsin Oshkosh)
4.1 Campus
Der Campus besitzt ein eigenes kostenloses Sportzentrum
(Student Recreation and Wellnesscenter), in dem fast alle
Sportarten angeboten werden, und wo man für einen geringen
Preis Kanus, Fahrräder, Campingausrüstung und im Winter
Langlaufskier ausleihen kann. Weiterhin ist es möglich hier
mehrmals die Woche kostenlos zu klettern (auch als Neuling
ausprobieren) und sich für verschiedene Ausflüge anzumelden
(ich habe an einem günstigen und gut organisierten Skiausflug
teilgenommen, aber es hätte auch Campingausflüge und
vieles mehr gegeben). Im „Rec-Center“ trifft man die meisten
Studenten beim Workout an oder kann am Unisport
teilnehmen, bei dem man Sportmannschaften (intramurals)
beitreten kann (just for fun oder professional). Zusätzlich gibt
es ein kostenloses Schwimmbad und viele Wege um Oshkosh,
die man zum Joggen oder Radfahren nutzen kann (speziell am
Kletterwand im „Rec“-Center
Fox-River entlang). In Reeve, wo sich das Campus-Leben
abspielt, gibt es den kleinen Einkaufsladen, man kann fast
alles Organisatorische klären, essen, Bücher kaufen, zum Friseur gehen und alle paar Wochen
wird für wenige Dollar ein Kinofilm gezeigt (teilweise sehr aktuelle Filme und von der
Atmosphäre sehr zu empfehlen). Die Bibliothek eignet sich gut zum Lernen, Drucken
(kostenlos!) oder in Übungsgruppen treffen. Im daneben liegenden Writing-Center (sehr
kompetent und sehr zu empfehlen) kann man einen Termin ausmachen und sich bei jedem
Stadium eines Schreibprozesses helfen lassen. Das Uni-eigene Health Center besitzt
kompetente Ärzte, die einem bei jedem medizinischem Problem beraten oder weiterempfehlen
können (erste Anlaufstelle für alle medizinischen Probleme).5 Weiterhin existieren überall auf
dem Campus und in den „dorms“ PC-Poolräume und meistens auch die Möglichkeit zu drucken.
5
Da ich nie schlimm krank war, kann ich nicht mehr dazu sagen, aber es gibt wohl auch zwei
nahegelegene Krankenhäuser in Oshkosh.
6
4.2 Einführungswoche und Kurswahl
In der ersten Woche findet eine Einführungswoche für alle Internationals statt, die zu empfehlen
(weil informativ) und sowieso verpflichtend ist. Hier lernt man tolle Leute kennen; viele meiner
Freunde habe ich während dieser Zeit getroffen. In der Einführungswoche erhält man auch
noch genauere Informationen über all das, was ich nur kurz zusammen fassen kann und es
wird erklärt, wie man über das Internetportal TitanWeb sich in die Kurse einwählen kann (Da die
meisten Kurse aber schon vorher ausgebucht sind, sollte man nach Absprache mit der
Beraterin vom International Office möglichst früh – nachdem man seine Unterlagen hat – nach
Kursen schauen; diese Beraterin organisiert dann die Anmeldung bei den Dozenten). Man
muss, um die Visumsbedingungen, zu erfüllen mindestens 12 credit points sammeln. In der
Regel sind Kurse zwei oder dreistündig und man erhält dann zwei oder drei credits. Man sollte
planen viel Zeit mit Lernen zu verbringen (man hat mehr tests, quizzes, exams, essays als in
Deutschland und ich habe nur die Mindestkursanzahl besucht), aber die Arbeit zahlt sich mit
guten bis sehr guten Noten aus.
4.3 Wohnen
Die meisten Internationals wohnen in Gruenhagen (einem alten, hochhausähnlichen Gebäude)
in der Regel im Doppelzimmer. Nur diejenigen die alt genug sind und genug credits haben
können sich eine Wohnung oder ein Zimmer außerhalb nehmen. Ich habe in einem Apartment
mit drei Amerikanern zusammen gewohnt und hatte mein eigenes Zimmer mit Bad. Ich hatte
sehr viel Glück dieses Zimmer zu finden und musste mich komplett selber darum kümmern. Bei
der Suche nach einer Bleibe auf z.B. craigslists.org sollte man sehr vorsichtig sein, da natürlich
auch hier Abzocker und Fakes lauern können (daher keine Garantie von meiner Seite aus!),
aber man kann wie ich ein Sublease oder etwas temporäres finden, wenn man aufpasst und ein
wenig Zeit investiert.
4.4 Essen
Wenn man im dormitory wohnt ist es Pflicht einen der Meal-Plans (15 meals pro Woche oder
21) zu nehmen; dann muss man sich nicht um das Essen kümmern, aber wie ich hörte, hat sich
das Essen schnell wiederholt und die Mitstudenten, die dort täglich aßen waren nach mehreren
Wochen nicht so begeistert. Innerhalb der ersten Woche kann man den meal-plan auch noch
ändern. Wenn man hingegen wie ich off-campus wohnt, kann man einen Blockplan kaufen (ich
hatte 25 meals über das Semester aber auch 50, 100 und noch mehr sind möglich) und in der
Mensa, wie z.B. Blackhawk, gelegentlich essen (man ist nicht nur an Blackhawk, die
Hauptmensa gebunden wie bei den weekly plans, sondern kann überall seine meals einlösen);
Blockpläne kann man jederzeit dazu buchen. Für den Rest der Zeit muss man sich dann selbst
versorgen (was jedoch auch, wenn man nicht immer kochen will, dank der Lieferdienste kein
Problem ist).6
Neben Papa John’s (Pizza), Subway und Jimmy John’s (beides Subs) gibt es auch Asiaten und
andere Restaurants direkt südlich des Campus. In Blackhawk gibt es auch eine to-go Abteilung,
in Reeve erhält man viel Auswahl (v.a. wenn man einen Blockplan hat) und Scotty’s ist noch
spät auf.
6
Auf eatstreet.com/oshkosh kann man günstiger bei verschiedenen Lieferdiensten bestellen
7
4.5 Kurse
Ich habe zwei Englisch-Kurse („Introduction to Shakespeare“ und „Literature and Film“) und
zwei Geschichtskurse („US-History since 1877“ und „Later Middle Ages in Europe“) besucht. Ich
kann vor allem den Kurs „US History“ sehr empfehlen, wenn man an einem Crashkurs in der
Landesgeschichte interessiert ist. Aber auch alle anderen Kurse waren sehr interessant: in
„Literature and Film“ bespricht man unter anderem Szenen aus (relativ) aktuellen und
berühmten oder beliebten Kinofilmen und „Intro to Shakespeare“ umfasst eine Aufarbeitung von
mehreren Stücken, die von meiner Dozentin sehr gut und interessant aufbereitet waren, obwohl
ich nie der Shakespeare-Fan war. Im Mittelalterkurs erhält man einen Überblick über das was
bei uns in der Schule wenig zur Sprache kommt und die Sichtweise auf diese Epoche ist ganz
anders.
Ich hatte sehr tolle und verständnisvolle Dozenten, die jederzeit bereit waren mir zu helfen (man
hat auch schnell einen Termin in ihrer Sprechstunde bekommen und auf E-Mail Antwort musste
man nicht lange warten). Sie verlangten viel Arbeit und Lernen für den Kurs von uns (pro Kurs
mindestens fünf Stunden außerhalb des Kurses pro Woche, eher mehr) und wir haben jede
Menge Abgaben und Tests gehabt. Letztendlich bekommt man aber sehr gute oder gute Noten,
wenn man alles planmäßig erledigt und sich rege am Seminar beteiligt (manche amerikanische
Studenten erscheinen einem etwas faul). Ich hatte auch sprachlich keine Probleme dies
Dozenten zu verstehen. Für die eigenen Essays gibt es das Writing-Center, in dem einem
geholfen wird essays zu schreiben oder zu korrigieren.
4.6 Bücher
Die Bücher für die Uni kann man normalerweise alle bequem im Uni-Büchershop kaufen oder
vorher im Internet bestellen, sodass man nicht suchen muss. Hierzu als Vorwarnung: UniBücher kosten um einiges mehr als bei uns. Taschenbücher mehr als 40 Dollar, aber vor allem
neue, gut recherchierte Bücher können gerne mal über 100$ kosten. Hierbei empfiehlt es sich
gebrauchte Bücher zu kaufen, die dort auch angeboten werden (je früher, desto mehr Auswahl;
man kann innerhalb der erste(n) Woche(n) in der Regel alles umtauschen). Die Dozenten
schreiben einem per Mail normalerweise welche sie benutzen, oder sie stellen eine Liste in D2L
(Lernplattform, wo viele Texte und Noten eingestellt werden; man wird automatisch nach der
eigenen Kurswahl zugefügt).
4.7 Studentische Organisationen und Leute kennen lernen
Wie schon erwähnt lernt man in der Einführungswoche schon Mitstudenten kennen. Man sollte
sich jedoch sich auch mit amerikanischen Freunden treffen (weil diese natürlich als „natives“
besseres Englisch sprechen, Ortskenntnisse und manchmal ein Auto besitzen). Hierbei sind
Sport und Unikurse eine gute Möglichkeit um Leute kennen zu lernen bzw. über den
„roommate“. Die Wisconsin natives sind Deutschen gegenüber sehr positiv und aufgeschlossen
eingestellt; ansprechen kostet nichts und kann zu tollen Freundschaften führen.
Eine sehr interessante Abwechslung und eine gute Chance um Leute kennen zu lernen und
sich die Zeit zu vertreiben stellen die verschiedenen studentischen Organisationen („clubs“) da.
Es gibt wohl über 200 verschiedene, die von Sprach- und Kulturtreffen über Film bis Sportclubs
reichen. Normalerweise ist für jeden und jede etwas dabei. Ich habe besonders zwei „clubs“
besucht: ISA and OGS.
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ISA ist die „International Student Association“ und wird regelmäßig von Internationals aber auch
Amerikanern besucht. Alle zwei Wochen gibt es ein Treffen, wo es meistens auch kostenlos
Essen und viele Spiele gibt. Hier werden Ausflüge geplant und man kann sich unterhalten.
OGS ist Donnerstagabends meine Beschäftigung gewesen. In der „Oshkosh Gaming Society“
trifft man sich von 18 bis 23 Uhr (man kann jederzeit kommen und gehen) mit sehr netten
Leuten um Video- oder Brettspiele zu spielen. Ich habe sehr tolle Leute kennen gelernt und
man findet immer ein Spiel, wo man mitmachen kann (große Auswahl) oder jemanden zum
Unterhalten.
Bei all diesen „clubs“ gilt: möglichst früh im Semester mal vorbei schauen. Die Leute freuen sich
über neue Mitglieder und vor allem über internationals. Alles ist kostenlos und man kann viel
Spaß haben.
5 Ausflüge und Zeitvertreib
Zum Schluss möchte ich kurz skizzieren, was man in Oshkosh und seiner Umgebung machen
und was man besichtigen kann, sowie welche längeren Ausflüge man einplanen könnte. Auch
erwähne ich die Möglichkeiten zum Shoppen, die mir bekannt sind oder die ich empfehlen
würde. Die Universität selbst und auch das ISA bieten verschiedene Kurztrips an (meist
Tagestouren), die man unbedingt wahrnehmen sollte. Hierbei habe ich mitbekommen, dass es
Camping- und Skiausflüge, Reisen nach Milwaukee (z.B. in den Zoo) oder nach Chicago gab.
Hierbei einfach aufmerksam durch die Uni gehen und Plakate sowie den Newsletter der Uni
sowie des Student Recreation and Wellnesscenter beachten (bei dem man sowieso
automatisch angemeldet ist).
5.1 In Oshkosh
In Oshkosh selbst sollte man mal am Fox River
und am Lake Winnebago gewesen sein (es gibt
verschiene Leuchttürme am See verteilt, die ganz
schön anzusehen sind), die ich beide die ersten
Monate nur zugefroren erlebt habe. Sehr
erstaunlich war, wie die Amerikaner mit ihren Autos
auf den See fuhren, ein Loch bohrten und auf dem
Eis fischten. Das städtische, öffentliche Museum
(viel über die Geschichte von Oshkosh und auch
Wisconsin und eine sehr schöne Holzstanduhr mit
Zugefrorener Lake Winnebago mit Eisschollen
Glockenspiel) und das „Paine Garden and Art
Center“ (vor allem wenn es wärmer wird ist der
Garten sehr schön; die Kunstausstellung habe ich nicht besucht) sind auch sehr zu empfehlen
und vom Campus zu Fuß zu erreichen. Das Kino in der Nähe vom Walmart zeigt viele der
aktuellen Filme und ist mit dem Bus gut zu erreichen. Als mein persönlicher Geheimtipp gilt die
Oper (Oshkosh Opera House), in der ich mir ein Livekonzert eines lokalen Musikers angehört
habe und wo viele verschiedene Musikangebote laufen (wenn man an der Abendkasse seinen
Studierendenausweis vorzeigt, gibt es die Karten zum halben Preis). Zum Shoppen geht man
am Besten in die Outlets: wenn man plant viel zu kaufen gibt es ein kostenloses Gutscheinbuch
(der Gutschein dazu liegt in Gruenhagen aus); aber auch ohne diese Heft erhält man gute
Kleidung, die besonders mit dem vorteilhaften Wechselkurs für Deutsche sehr günstig sind, von
namhaften Herstellern.
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5.2 Nachtleben in Oshkosh
Das Hauptleben der Stadt spielt sich in der Main-Street oder auf dem Uni-Campus ab. [Bis auf
Bars und günstige Einkaufsmöglichkeiten hat man alles auf dem Campus und müsste ihn
theoretisch nicht verlassen.] Die Main-Street ist etwa 15 Gehminuten vom Campus entfernt
oder am Wochenende bequem per Nachtbus zu erreichen. Hier spielt sich das Nacht- und
Barleben ab mit verschiedenen Bars, die sehr laut Musik spielen, und wo man die Möglichkeit
hat Billiard oder Darts zu spielen, solange man nicht „underage“ ist (unter 21 und ohne
Personalausweis oder Pass kommt man in diese Bars nicht hinein).
5.3 Tagesausflüge
Man sollte auch auf jeden Fall in
Milwaukee gewesen sein. Wenn
gerade Saison ist lohnt sich ein
Besuch im Brewers’ Baseball Stadion
„Miller Park“ auch wenn dieser Sport
eher schwer zu durchschauen ist: die
Stimmung ist sehr gut. Weiterhin
Miller Park Baseball Stadion
kann ich das Public Museum
empfehlen, bei dem von Naturkunde
über Geschichte (das nachgebaute alte
Milwaukee
Milwaukee ist sehr interessant) bis frei
fliegenden Schmetterlingen für alle was dabei ist. Der Milwaukee Zoo ist auch
sehr groß und wenn gerade ein Ausflug von der Uni geplant ist, kann man
diesen besuchen und zahlt inklusive Fahrt weniger als der normale Eintritt.
Die Hauptstadt Madison ist auf jeden Fall zu empfehlen und wahrscheinlich
besonders schön wenn es wärmer wird. Die Studentenstadt liegt an zwei
Seen und hat ein ähnliches Capitol wie in Washington, bei dem eine Führung
auch in der zeitlichen Planung enthalten sein sollte. Beide Städte sind per
Lamers gut zu erreichen.
Wenn man sich ein Auto mieten kann, sollte man mal in Green Bay gewesen
sein. Auch außerhalb der Saison lohnt sich eine Führung durch das American
Football Stadion von den Packers. Auch lohnt ein Abstecher auf die
nahegelegene Halbinsel Door County, wo man einfach an verschiedenen
Punkten am See halten und genießen sollte. Besonders zu empfehlen für
Statue eines Green Bay
Packers Spielers
Naturliebhaber und Personen, die gerne Fisch essen.
5.4 Zwei- bis Drei-Tagestouren
Auch der Südwesten um Dodgeville ist ein Ausflug wert, wenn man
ein Auto hat und in Kauf nimmt auch mal kein Handyempfang zu
haben, da man sehr abgeschieden und überwiegend Farmland sieht.
Hier gibt es Höhlen (zum Beispiel die Cave Cave of the Mounds),
Bergwerke (ich fand das Museum in Platteville mit anschließender
Minenführung toll) und Landwirtschaft. Natur kann man in den
verschiedenen Stateparks genießen (hierbei empfehle ich eher den
Govenor Dodge State Park als den Natural Bridge State Park), wo
Stephen’s Fall im Governor
Dodge State Park
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man für einen Tag (oder Stunde oder Jahr) bezahlt und dann verschiedene Parks besuchen
kann.
Auch die Wisconsin Dells kann ich wegen der tollen
Natur und schönen Sandstein-Landschaft am Wisconsin
River (sowie Vergnügungsparks, zu denen ich aber nicht
viel sagen kann) sehr ans Herz legen. Hier könnte man
über Bootstouren oder das Mieten eines Kanus
nachdenken. Auch gibt es in der Gegend viele AmishFarmen (Amish leben sehr konservativ und ohne
moderne Hilfs- und Kommunikationsmittel).
Ein Kurztrip nach Chicago ist ein absolutes Muss.
Sandstein in den Wisconsin Dells
Manchmal werden auch Ausflüge mit der Uni angeboten,
aber durch die Anbindung mit Lamers und Greyhound ist
es auch auf eigene Faust gut zu erreichen. Eine Aussichtsplattform auf dem Willis (ehemals
Sears Tower) gibt einem einen unvergleichlichen
Blick auf die Stadt und man kann sogar in eine
Glasbox treten, wo man dann 101 Stockwerke über
der Straße nach unten schauen kann. Der Blick auf
die Skyline ist am besten von der Museumshalbinsel
aus sichtbar. Hier kann man auch ein Aquarium und
ein Naturkundemuseum besuchen (die jedoch relativ
teuer sind; mehr kann ich nicht sagen, weil ich sie
nicht besucht habe). Lohnenswert ist sowieso ein
Spaziergang am Lake Michigan von dieser Halbinsel
nach Norden zum Navy Pier. Shoppen kann man an
der State Street oder Magnificiant Mile.
Skyline von Chicago
5.5 Kurzreisen
Wenn man mehr Zeit hat empfiehlt sich New York oder Washington DC, wenn das Budget und
die Zeit stimmen.
New York City, die Stadt, die niemals schläft, ist sehr zu
empfehlen für jeden USA-Reisenden. Jeder kennt Manhattan,
den berühmtesten Stadtteil, aus dem Fernsehen oder von Bildern.
Neben Klassikern wie Empire-State-Building und Freiheitsstatue
(auf deren Insel man demnächst wieder kann, mir war es nach
dem Hurricane Sandy nicht möglich) sollte man Zeit einplanen für
den Besuch des Times Square bei Nacht (wenn man sich
rechtzeitig um Karten bemüht kommt man auch relativ günstig an
Karten für „The Lion King“, das berühmte Musical, das eine
atemberaubende Show und einen unbeschreiblichen Abend
beschert) oder den Central-Park. Auch das UN-Gebäude kann
man theoretisch, wenn man genug Zeit hat, besichtigen, wie ich
mitbekommen habe. Ansonsten ist die Fahrt mit der U-Bahn
unverzichtbar und ein echtes Erlebnis (man darf sich nie wieder
Empire State Building
über einen heruntergekommenen Bahnhof in Deutschland oder
eine dreckige U-Bahn-Station beschweren). Der Flug von Chicago aus ist vergleichsweise
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günstig, nur beim Hotel sollte man Abstriche in Kauf nehmen (entweder die günstige Variante in
einem eher herunter gekommenen Hostel oder Hotel) oder man muss viel Geld einplanen. Mit
einem Shuttle kommt man für etwa 20 Dollar pro Person nach Manhattan von LaGuardia
(vergleichsweise zum bis zu 100 Dollar teuren Taxi geradezu ein Schnäppchen), muss jedoch
eine längere Fahrzeit in Kauf nehmen, da man sich den Shuttle mit mehreren Personen teilt
(entweder im Vorfeld reservieren oder am Flughafen direkt am Baggage Claim bezahlen und
einsteigen). Ganz wichtig: mindestens zwei oder mehr Tage einplanen für NYC.
Washington DC, Sitz des politischen Lebens der USA und ein Fleckchen voller amerikanischer
Geschichte. Natürlich sollte man das Weiße Haus (wenn man sich etwa einen Monat vorher
anmeldet kann man wohl an einer Führung teilnehmen) und das Kapitol (unbedingt die Führung
mitmachen, bei Interesse auch kostenlos die beiden Säle des House of Representative und
Senat besuchen) gesehen haben. Dann kommt man nicht vorbei an den ganzen Memorials, zu
jedem Krieg (man sollte zumindest das Vietnam Denkmal gesehen haben, Korea-Krieg und des
zweiten Weltkriegs sind auch interessant) und vielen der wichtigen Präsidenten (neben Lincoln,
und Washington nicht das Monument von FDR (Franklin Delano Roosevelt) oder Jefferson
vergessen, die etwas abseits gelegen sind). Der Arlington Nationalfriedhof ist in Laufdistanz
vom Lincoln Memorial gelegen und fasziniert sowie rührt einen gleichermaßen durch die vielen
weißen Gräber (John F. Kennedy, oder kurz JFK, wurde hier auch begraben und andere
nationale Helden) und ist dadurch einen Ausflug von etwa zwei Stunden Wert. Wen das nicht
interessiert, sollte zumindest eines der mindestens acht Smithonian Museen sehen, die bei
kostenlosem Eintritt jedem Geschmack etwas bieten (von Native Americans über Raumfahrt bis
Botanischen Garten, alles nicht weit entfernt vom Kapitol). Mein letzter Tipp ist der Besuch des
Nationalarchivs, wo man sowohl die Unabhängigkeitserklärung als auch die Verfassung sehen
kann. Für ganz Interessierte: man kann auch das Supreme Court, die Bibliothek des Kongress
und das Ford’s Theater (indem Lincoln erschossen wurde) besuchen. Für abendliche Comedy
lohnt sich die Satireshow „Capitol Steps“ (wenn man sich ein wenig mit US-amerikanischer
Politik auskennt sehr lustig und gut gemacht).
Man kann je nach Interesse locker drei Tage, aber auch mehr Zeit in DC verbringen.
6. Mein Fazit
Meine Zeit in den USA war sehr schön und ich habe besonders im Staat Wisconsin nur positive
Erfahrungen gemacht. Die Wisconsin-natives waren mir gegenüber aufgeschlossen und jeder
war bereit einem zu helfen. Vom „Kleinstadtleben“ sollte man sich nicht abschrecken lassen (ich
wollte eigentlich auch lieber in Milwaukee oder Madison studieren; im Nachhinein war ich froh
dass ich das nicht konnte): man lernt hier mehr Leute kennen und nimmt eher am
amerikanischen Leben teil als in einer Großstadt. In der Universität sollte man planen viel Zeit
mit Lernen zu verbringen, aber die Arbeit zahlt sich mit guten bis sehr guten Noten aus. Ich
hatte keine Probleme mich aktiv an den Kursen zu beteiligen und meine andere, weil
europäische, Sichtweise war gern gesehen. Ich kann nur allen empfehlen: geht mal raus von
Zuhaus’! Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt nutzt sie, es lohnt sich: ich hatte das schönste
Semester meiner Studienzeit (und ich stehe kurz vor dem Abschluss, also habe ich den
Vergleich). Ich war im Spring Semester von den Internationals der einzige Europäer und es war
sehr gut um Englisch zu sprechen. Die anderen Internationals waren wie die Amerikaner sehr
aufgeschlossen und freundlich. Auch die Professoren helfen einem, wo sie nur können (und
sind dabei höflicher als so mancher Dozent in Deutschland). Egal welches Problem man hat, es
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gibt immer einen Unimitarbeiter, Dozenten oder Freund, der einem weiterhelfen kann oder
dessen Job es ist Studierenden das Leben auf dem Campus zu erleichtern.
Während der Zeit in Oshkosh gilt eine Regel: alle Angebote nutzen, alles mitmachen, überall
von Anfang an reinschnuppern (nicht dass man sich hinterher ärgert).
My time at UWO was awesome.
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