Geisterreiter - Magic Center Harri
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Geisterreiter - Magic Center Harri
Werner Miller Geisterreiter Für den Fall, dass Ihr Zuschauer ein Schachspieler ist oder zumindest weiß, wie sich ein Springer (Rössel) auf dem Schachbrett bewegt (nämlich ein Feld senkrecht und zwei Felder waagrecht oder zwei Felder senkrecht und ein Feld waagrecht), können Sie folgenden kleinen Trick vorbereiten: Sie benötigen neun leere Karteikarten (A7) und eine Springer-Figur. Lassen Sie den Zuschauer eine Karteikarte auswählen; er soll sie signieren und dann als oberste Karte auf das Päckchen zurücklegen, beschriftete Seite nach unten. Mischen Sie das Päckchen, indem Sie einen Under/Down Deal ausführen. Dabei legen Sie die „down“-Karten aber nicht wie üblich zu einem neuen Päckchen aufeinander, sondern legen sie reihenweise von links nach rechts zu einer 3x3-Matrix aus. Die signierte Karte des Zuschauers wird dabei als fünfte abgelegt und landet genau in der Mitte der Matrix (zweite Karte der zweiten Reihe). Nun übergeben Sie dem Zuschauer die Springer-Figur (oder, falls Sie gerade keine zur Hand haben, einen beliebigen kleinen Gegenstand) mit der Bitte, ihn auf eine der neun Karten zu stellen. Platziert der Zuschauer den Springer auf der mittleren Karte, drehen Sie diese Karte um und zeigen dem Zuschauer seine Unterschrift: Er hat mit dem Absetzen der Figur erfolgreich seine anfangs gewählte Karte lokalisiert. Stellt der Zuschauer den Springer auf eine andere als die mittlere Karte, entfernen Sie diese und fordern den Zuschauer auf, mit der Figur – natürlich nach den Regeln des Schachspiels – auf eine andere Karte zu springen (er hat dabei lediglich zwei Möglichkeiten zur Wahl: entweder er macht einen Springerzug im Uhrzeigersinn oder einen Springerzug entgegen dem Uhrzeigersinn); die Karte, auf der er landet, wird ebenfalls von Ihnen entfernt. Ein neuerlicher Springerzug führt ihn auf eine weitere Karte, die eliminiert wird, usf., bis nach dem sechsten Zug nur mehr die ursprünglich mittlere Karte übrig ist und die Möglichkeiten zu ziehen erschöpft sind. Drehen Sie alle weggenommenen Karten um: Alle Rückseiten sind leer. Bitten Sie den Zuschauer, die als letzte verbliebene Karte aufzudecken: Hier ist seine Unterschrift! Anmerkung Die Tatsache, dass die acht Randfelder einer 3x3-Matrix einen geschlossenen Ring von Springerzügen bilden, ist auch die Grundlage von Henry Dudeney's berühmten Puzzle „Die vier Frösche“, das unter verschiedenen Titeln seither immer wieder in Rätselbüchern auftaucht. Sie finden Sie es z.B. bei Martin Gardner („aha!“, München 1984, S. 44f.) oder Rüdiger Thiele („Das große Spielvergnügen“, München 1984, S. 137f.). © 2011 Werner Miller