Rebecca Schlüter: Dickenzuwachs der exotischen Thuja plicata und
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Rebecca Schlüter: Dickenzuwachs der exotischen Thuja plicata und
Rebecca Schlüter: Dickenzuwachs der exotischen Thuja plicata und der einheimischen Picea abies in Abhängigkeit von Klima und Witterung in Süddeutschland Zusammenfassung Im Zuge des anthropogenen Klimawandels muss in Deutschland nach aktuellen Prognosen mit einer Erwärmung und einer veränderten jahreszeitlichen Niederschlagsverteilung sowie mit vermehrt auftretenden Wetter- und Witterungsextremen gerechnet werden. Es ist unklar, wie sehr die heimischen Baumarten durch diese Veränderungen beeinträchtigt werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist Picea abies, der wichtigste Wirtschaftsbaum in Mitteleuropa, besonders stark vom Klimawandel betroffen und wird in vielen Regionen voraussichtlich nur noch in geringem Umfang waldbaulich relevant sein. Aus diesem Grund wird die Frage diskutiert, ob zukünftig in der Forstwirtschaft vermehrt auch nicht-heimische Baumarten für den Aufbau stabiler Wälder notwendig sind. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die nordamerikanische Thuja plicata eine geeignete Baumart für den zukünftigen Aufbau klimastabiler Wälder in Mitteleuropa ist. Gegenstand der Arbeit war die Analyse des jährlichen Dickenwachstums von Thuja plicata und Picea abies, sowie die Abhängigkeit der Jahrringbreiten von Klima- und Witterungsparametern. Zugrunde lag die Hypothese, dass der exotische RiesenLebensbaum höhere Zuwächse leistet als die einheimische Fichte und weniger sensibel auf klimainduzierte Stressbedingungen reagiert. In sechs Beständen mit Thuja plicata und Picea abies (88 bzw. 89 Bäume, Altersspanne zwischen 35 und 57 Jahre) an drei Standorten Süddeutschlands (Frankenwald, Nordost- und mittlerer Schwarzwald) wurden Bohrkerne entnommen und Jahrringchronologien erstellt. Geprüft wurde der statistische Einfluss von insgesamt 36 Klima- und Witterungsparametern auf die Variation der Jahrringbreite. Weitere, in der Dendrochronologie häufig herangezogene Parameter (Autokorrelation 1. Ordnung, globale Gleichläufigkeit, mittlere Sensitivität) sowie Weiserjahre wurden berechnet. Thuja plicata hat im Mittel mit 5,23 mm deutlich breitere Jahrringe als Picea abies (3,81 mm). Bei Betrachtung der Holzmasseleistung muss aber die unterschiedliche Holzdichte der Baumarten beachtet werden. Der Verlauf der Jahrringchronologien in den einzelnen Beständen war bei beiden Baumarten ähnlich. Bei beiden wird die Jahrringbreite signifikant durch eine ganze Reihe Klima- und Witterungsparameter beeinflusst. Dabei ist von einer Ausnahme abgesehen (Wasserdampfsättigungsdefizit im Mai) der (statistisch signifikante) Einfluss bei Thuja und Picea jeweils gleichgerichtet. Beide Baumarten reagieren somit sehr ähnlich auf die Variation von Klima und Witterung und insbesondere auf deren Extreme. Thuja erweist sich als nicht stärker empfindlich gegenüber Frost, aber auch nicht toleranter gegenüber Trockenheit. Der Riesen-Lebensbaum ist unter den aktuellen Klimabedingungen eine in Mitteleuropa forstlich leistungsfähige Baumart. Nach den vorliegenden Ergebnissen ist es aber fraglich, ob er auch unter zukünftigen, veränderten Klimabedingungen gut gedeihen wird und konkret, ob er in Zeiten des globalen Klimawandels die Alternative für die Fichte ist.