eine der drei Helden für Millionen von Kindern - Rosi

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eine der drei Helden für Millionen von Kindern - Rosi
16. April 2016
Kinderrechtsheldin aus Deutschland – eine der drei
Helden für Millionen von Kindern
Heute wird bekannt gegeben, dass die bald 90jährige Rosi Gollmann, die Gründerin der Andheri-Hilfe in Bonn, für den Preis der Kinder der Welt für die Rechte des Kindes, den World’s Children’s Prize (WCP), nominiert worden ist. Rosi Gollmann setzt sich seit über 50 Jahren für gefährdete und hilfsbedürftige Kinder in Indien und Bangladesh ein. Unter anderem sind durch
ihren Einsatz 12.000 Mädchen, die sonst gleich nach der Geburt getötet worden wären, gerettet
worden.
Millionen von Kindern entscheiden in einer weltweiten Wahl, wer den Preis bekommt, der von
den Medien rund um den Erdball der „Nobelpreis der Kinder“ genannt wird.
Die anderen Nominierten sind Molly Melching aus den USA für ihre bahnbrechende Arbeit gegen die Beschneidung von Mädchen in Afrika und Manuel Rodrigues, der sich in Guinea Bissau
dafür einsetzt, dass blinde Kinder und andere Kinder mit Behinderungen ein würdiges Leben
erhalten. Die drei Kandidaten sind durch eine Jury von aus fünfzehn verschiedenen Ländern
stammenden Kindern ausgewählt worden.
Seit der Gründung des World’s Children’s Prize im Jahr 2000 haben 38,4 Millionen Kinder an
dem WCP-Programm teilgenommen und es zum größten alljährlichen Bildungseinsatz für Kinder zu den Themen Demokratie und Rechte des Kindes gemacht. Der Preis der Kinder der Welt
wird von einigen Schutzpatronen begleitet, zu denen auch Aung San Suu Kyi, der schwedische
Ministerpräsident Stefan Löfven und Königin Silvia von Schweden gehören. Auch Nelson Mandela war ein Schutzpatron des Preises.
Gefährdete und hilfsbedürftige Kinder unterstützen
Die Kinder, die an dem WCP-Programm teilnehmen, lernen über den gleichen Wert aller Menschen,
die Rechte des Kindes und über Demokratie und werden unterstützt, um für diese Werte einstehen zu
können. Die Mehrheit der Kinder ist arm und gefährdet, so wie zum Beispiel ehemalige Kindersoldaten
oder Kinder, die Opfer von Menschenhandel wurden. Sie erfahren durch das Programm zum ersten
Mal, dass sie Rechte haben und wie sie ihren Stimmen Gehör verschaffen können. Kinder auf der
ganzen Welt lernen die Preiskandidaten kennen und lassen sich durch ihren Kampf für gefährdete
Kinder inspirieren. Den Abschluss des Programms bildet eine einzigartige weltweite Wahl: „Global
Vote“. In Schulen auf der ganzen Welt organisieren die Schüler Wahltage und stimmen gemeinsam
darüber ab, wer den World’s Children’s Prize bekommen soll.
Preisträger werden in Schweden geehrt
Alle drei Kinderrechtshelden werden im kommenden Jahr mit einer Zeremonie auf Schloss Gripsholm
in Mariefred geehrt, auf der auch Königin Silvia zugegen sein und den Kindern bei der Übergabe der
Preise helfen wird. Das Preisgeld in Höhe von 700.000 Kronen wird für die Arbeit der Preisträger
verwendet werden und hat seit Beginn des Programms im Jahr 2000 dazu beigetragen,
Zehntausenden von den am meisten gefährdeten Kindern auf der Welt zu einem besseren Leben zu
verhelfen. Die frühere Preisträgerin Malala Yousafzai zum Beispiel benutzte ihr Preisgeld, um Schulen
in Gaza wieder aufzubauen. Malala Yousafzai und Nelson Mandela sind die Einzigen, die sowohl den
World’s Children’s Prize als auch den Friedensnobelpreis erhalten haben.
Herausragende Persönlichkeiten aus der ganzen Welt sind Schutzpatrone
Fünf Nobelpreisträger stehen als Schutzpatrone hinter dem Preis der Kinder der Welt, dazu die
Weltlegenden Aung San Suu Kyi und Xanana Gusmão und ehedem auch Nelson Mandela. Königin
Silvia von Schweden, Desmond Tutu und der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven gehören
ebenso wie die Sängerin Loreen zu den Unterstützern des Preises. Das WCP-Programm wird von über
68.000 Schulen in 113 Ländern gefördert, sowie vom schwedischen Bildungsministerium und über 700
weiteren Organisationen. Seit Beginn des Programms ist eine halbe Million Lehrer ausgebildet worden,
um über Rechte des Kindes und Demokratie in der Schule zu arbeiten.
Die World’s Children’s Prize Foundation (WCPF) ist eine religiös und politisch ungebundene ideelle
Stiftung, die u.a. von der Svenska PostkodLotteriet, Sida, Forum Syd, der Stiftung von Königin Silvia
Care About the Children, Giving Wings, dem Minnesfond zur Erinnerung an Kronprinzessin Margareta
von Schweden, dem Senat der Wirtschaft Deutschland und der Sparbank-Stiftung Rekarne unterstützt
wird.
WORLD’S CHILDREN’S PRIZE FOUNDATION
Postfach 150, SE-647 24 Mariefred, Schweden • Tel. +46-159-129 00
[email protected], www.worldschildrensprize.org
Kontakt:
Carmilla Floyd: [email protected] Tel. +46-70-9507 407
Weitere Information und Pressefotos auf www.worldschildrensprize.org/media-room.
DIE NOMINIERTEN
ROSI GOLLMANN ist für den Preis der Kinder der Welt (World’s Children‘s Prize 2016) nominiert
worden, weil sie sich seit über 50 Jahren für die allerärmsten und schwächsten Kinder in Indien und
Bangladesch einsetzt. Rosi ist während des Zweiten Weltkriegs im von den Nationalsozialisten
beherrschten Deutschland aufgewachsen und musste den Terror des Krieges, Diskriminierung und die
Abschaffung der Demokratie erleben. Mit 18 Jahren beschloss sie, ihr Leben der Unterstützung armer
Menschen zu widmen, indem sie ihnen Hilfe zur Selbsthilfe bietet. Rosi hat die Entwicklungsorganisation Andheri-Hilfe gegründet, die im Laufe von 50 Jahren über 3.000 Projekte mit Partnern vor Ort
durchgeführt und damit zehn Millionen Menschen zu einer besseren Zukunft verholfen hat. Mit Rosis
Hilfe sind 50.000 zur Kinderarbeit verdammte Kinder befreit worden und durften in die Schule gehen.
Auch Zehntausende von Kindern mit Behinderungen haben Unterstützung und Ausbildung erhalten.
Rosi und die Andheri-Hilfe helfen Familien, die mit HIV/Aids leben, und sie kämpfen dagegen, dass
nach alter Tradition, Mädchen den Göttinnen geweiht zu Tempelprostituierten gemacht werden. In
Bangladesch haben dank Rosi und ihrer Partner vor Ort über eine Million blinder Menschen das
Augenlicht zurückbekommen. Durch die Kampagne „Kein Mädchen ist unerwünscht“ ist 12.000
indischen Mädchen, die sonst gleich nach ihrer Geburt getötet worden wären, das Leben gerettet
worden. Gleichzeitig sind die Rechte der Mädchen gestärkt und die Verheiratung von Kindern gestoppt
worden.
MANUEL RODRIGUES ist für den World’s Children’s Prize nominiert, weil er seit 20 Jahren für blinde
Kinder und Kinder mit anderen Behinderungen in Guinea-Bissau kämpft. An kaum einem anderen Ort
auf der Welt sind behinderte Kinder so gefährdet und ungeschützt wie in Guinea-Bissau. Durch Manuel
und seine Organisation AGRICE erhalten sie die Chance zu einem würdigen Leben. Sie bekommen
Behandlung, Essen, ein Zuhause, die Möglichkeit, zur Schule zu gehen, Geborgenheit und Liebe.
Manuel spricht bei Politikern und Organisationen, und vor allen Dingen bei Menschen in Dörfern auf
dem Land über die Rechte behinderter Kinder. Ohne ihn würden die Dorfbewohner nichts über das
Leben der Kinder mit Behinderung erfahren. Dank Manuels Arbeit wissen Kinder und Erwachsene,
dass blinde Kinder und Kinder mit anderen Behinderungen die gleichen Rechte haben wie alle anderen.
Manuels Kampf hat diese Kinder davor gerettet, schlecht behandelt oder im Stich gelassen zu werden
oder sogar zu sterben. In Manuels Zentrum haben schon 250 blinde Kinder gelebt und sind in seine
Schule gegangen, die für Sehbehin-derte angepasst wurde. Ziel ist, dass die Kinder nach dem Training
und dem Schulbesuch bei Manuel wieder nach Hause zu ihren Familien und in ihre Dörfer ziehen. Die
meisten dieser Familien sind arm, deshalb bekommen die Kinder, wenn sie wieder zu Hause wohnen,
Unterstützung von AGRICE um ihren Schulbesuch fortsetzen und ein gutes Leben in ihrem Dorf haben
zu können.
MOLLY MELCHING wurde für den World’s Children’s Prize 2016 nominiert, weil sie seit 40 Jahren
gegen weibliche Genitalverstümmelung, Kinderehe und Zwangsheirat kämpft. Mollys Organisation
Tostan informiert auf dem Land in lokaler Sprache über Menschenrechte. Ihr dreijähriges
Ausbildungsprogramm über Gesundheit, Bildung und Umwelt richtet sich sowohl an Kinder als auch
Erwachsene und bezieht das ganze Dorf mit ein. Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist die Stärkung von
Frauen und Kindern und die Aufklärung über weibliche Genitalverstümmelung und die Rechte von
Kindern. Tostans einzigartiges Ausbildungsmodell „Community Empowerment Program“ soll die
Dorfgemeinschaften stärken. Infolge des Programms haben schon über 7.200 Dörfer in sechs
westafrikanischen Ländern ein Verbot weiblicher Genitalverstümmelung, Kinderehe und Zwangsheirat
beschlossen. Dank Molly und Tostan können nun hunderttausende Mädchen ohne das Risiko
lebenslanger Folgeschäden aufwachsen. Die Mädchen und Jungen in den Dörfern werden nicht mehr
als Kinder verheiratet und können von einer Zukunft mit Ausbildung träumen und selbst über ihr Leben
bestimmen.
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