Demoversion_Allgemeine Fischkunde_Manuskript
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Demoversion_Allgemeine Fischkunde_Manuskript
Ausbilderhandbuch Allgemeine Fischkunde, Fischkrankheiten Entwickelt bei HEINTGES LEHR- UND LERNSYSTEM GmbH Leopoldstraße 4, D-95615 Marktredwitz, Tel. 09231/4198, Fax: 09231/4199 www.lehrundlern.heintges.de in Zusammenarbeit mit Dr. Hermann Bayrle, BAYERISCHE LANDESANSTALT FÜR LANDWIRTSCHAFT, INSTITUT FÜR FISCHEREI, Starnberg www.lfl.bayern.de Für die fachliche Durchsicht und die fachlichen Anregungen danken wir Dr. Horst Koßmann LANDESFISCHEREIVERBAND RHEINLAND-PFALZ e.V. www.vdsf-rlp.de Inhaltsverzeichnis Fachgruppe Facheinheit Unterrichtseinheit Allgemeines Zoologische Ordnung Einteilung der Fische Allgemeine Allgemeines Fischkunde Fischkörper Flossen Haut und Schuppen Fischkopf Atmungsorgane und Atmung Innere Organe Sinnes- organe Geschlechts- organe und - merkmale Allgemeine Fortpflanzung, Fischkunde Entwicklung, Lebensweise Ernährung Allgemeine Krebskunde Allgemeine Muschel- kunde Fisch- Allgemeines krankheiten Das System des Tierreiches - Aufteilung der Wirbeltiere - FKA 1.1 Zoologische Ordnung der Fische Süßwasserfische - Meeresfische - Rundmäuler - Knorpelfische - FKA 1.2 Knochenfische - Schmelzschupper FKA 1.3 Körperformen FKA 1.4 Hauptabschnitte des Fischkörpers - Körperteile und Flossen FKA 2.1 Skelett der Knochenfische - Innere Organe der Knochenfische - FKA 2.2 Kopfbereich der Neunaugen (Längsschnitt) Flossenstrahlen - Brust- und Bauchflossen FKA 2.3 Rückenflosse(n) FKA 2.4 Schwanzflosse - Afterflosse FKA 2.5 Fischhaut - Schleimhaut - Schuppen - Rundschuppen und Kammschuppen FKA 2.6 Altersbestimmung - Farbkleid - Laichausschlag FKA 2.7 Maulstellungen - Barteln FKA 2.8 Bezahnung - Pflugscharbein - Schlundknochen FKA 2.9 Atmung - Kiemen und Kiemenatmung FKA 2.10 Hautatmung - Darmatmung - Notatmung - Sauerstoffbedarf FKA 2.11 Fischherz - Blutkreislauf und Blut FKA 2.12 Schwimmblase FKA 2.13 Verdauungsorgane - Magen und Darm - Leber und Gallenblase FKA 2.14 Nieren - Milz Gehirn und Hauptnervenstrang - Betäubung - Lage der Sinnesorgane FKA 2.15 Geruchssinn - Geschmackssinn FKA 2.16 Tastsinn - Seitenlinienorgan FKA 2.17 Gesichtssinn - Fischauge FKA 2.18 Gesichtsfeld im Wasser - Sehen über Wasser FKA 2.19 Gehör- und Gleichgewichtssinn - Hörhilfen FKA 2.20 Geschlechtsorgane FKA 2.21 Äüßere Geschlechtsmerkmale - Geschlechtsbestimmung - FKA 2.22 Geschlechtsreife - Mindestmaße und Schonzeiten Laichvorgang - Laichzeit FKA 3.1 (Frühjahrslaicher, Sommerlaicher, Herbst- und Winterlaicher) Laichplätze und Laichablage - Fischlaich FKA 3.2 Eientwicklung und Tagesgrade - Entwicklungsstadien FKA 3.3 Stand-, Zug- und Wanderfische FKA 3.4 Beispiel: Entwicklung der Aale FKA 3.5 Brutpflege FKA 3.6 Plankton - Friedfische - Raubfische - Nahrungssuche FKA 3.7 Nahrungssuche - Nahrungsaufnahme - Wachstum FKA 3.8 Zoologische Einteilung (Kleinkrebse und Zehnfüßige Krebse) FKA 4.1 Körperbau der Zehnfüßigen Krebse Fortpflanzung, Wachstum und Häutung FKA 4.2 Verletzungen, Lebensraum und Nahrung, Natürliche Konkurrenz FKA 4.3 zum Krebsbestand Allgemeines zu den Großmuscheln, Körperbau der Großmuscheln FKA 5.1 Gehäusemerkmale der Muscheln, Atmung, Ernährung, Fortbewegung FKA 5.2 Fortpflanzung FKA 5.3 Gefährdungsursachen FKA 5.4 Erkennen von Krankheiten - Allgemeine Krankheitsmerkmale FKA 6.1 Veränderungen an äußeren oder inneren Organen - FKA 6.2 Augendrehreflex Krankheitserreger - Fischkrankheiten - Fischsterben - FKA 6.3 Maßnahmen bei Fischkrankheiten FKA 6.4 Inhaltsverzeichnis Seite Inhaltsverzeichnis Fachgruppe Facheinheit Fischkrank-Allgemeines heiten Parasitäre Krankheiten Infektions- Krankheiten (Bakterien) (Viren) Pilzkrankheiten Krebskrank- heiten Sonstige Krankheiten Bewirt- Gewässerbe- schaftung wirtschaftung Unterrichtseinheit Seite Einsenden von Fischmaterial zur Untersuchung - Vorbeugende Maßnahmen Einsenden von Fischen zur Untersuchung Entnahme und Einsendung von Wasserproben Drehkrankheit Grieskörnchenkrankheit, Weißpünktchenkrankheit Befall mit Bandwürmern - Befall mit Fischbandwurm Hechtbandwurm - Befall mit Saugwürmern: Beispiel Wurmstar Kratzerbefall - Fischegelbefall Kiemenkrebsbefall - Fischlausbefall Furunkulose der Salmoniden - Erythrodermatitis (Chron. Bauchwassersucht) Fleckenseuche der Weißfische - Fleckenseuche der Hechte (Hechtpest) Rotmaulseuche (ERM) Forellenseuche (VHS) Infektiöse Pankreasnekrose (IPN) Frühjahrsvirämie der Karpfen (Akute Bauchwassersucht) KOI-Herpesvirus-Infektion (KHV) - Aal-Herpesvirus-Infektion (HVA) Fischpocken - Blumenkohlkrankheit der Aale Hautverpilzung - Fischschimmel (Sporenpilz) - Kiemenfäule Krebspest Porzellan-, Brandflecken-, Rostfleckenkrankheit, Krebsegel Haut-, Flossen- und Kiemenschäden - Geschwulstkrankheiten (Tumore) Ulcerative Dermalnekrose (UDN) Gewässerbewirtschaftung - Schonmaße und Schonzeiten - Besatz Besatz mit Forellen, Äschen, Hechten, Aalen - Bestandsregulierung FKA 6.4 FKA 6.5 FKA 6.6 FKA 6.7 FKA 6.8 FKA 6.9 FKA 6.10 FKA 6.11 FKA 6.12 FKA 6.13 FKA 6.14 FKA 6.15 FKA 6.16 FKA 6.17 FKA 6.18 FKA 6.19 FKA 6.20 FKA 6.21 FKA 6.22 FKA 6.23 FKA 6.24 FKA 7.1 FKA 7.2 Hinweis: In den vorliegenden Arbeitsblättern ist der gesamte Lehr- und Prüfungsstoff für dieses Fachgebiet zusammengestellt. Der Inhalt ist einprägsam und strukturiert aufgebaut und wird durch Abbildungen und Farbfotos veranschaulicht. Besonders wichtiger und / oder prüfungsrelevanter Lernstoff ist farblich (rot) hervorgehoben. Der Lernstoff ist klar gegliedert und in kleine Lerneinheiten aufgeteilt. Zusätzlich erleichtern zahlreiche Tabellen, Zusammenfassungen und Lerntipps das Lernen. Inhaltsverzeichnis Folie: t Hauptabschnitte des Fischkörpers Hauptabschnitte des Fischkörpers (Folienvortrag Seite 28) Am Fischkörper unterscheidet man 3 Hauptabschnitte: 1 Kopf (Schnauzenspitze bis Ende Kiemendeckel) 2 Rumpf (Ende Kiemendeckel bis Afteröffnung) 3 Schwanz (Afteröffnung bis Ende Schwanzflosse) Folie: t Körperteile Die wichtigsten Körperteile des Fisches (Folienvortrag Seite 29 - 30) Die wichtigsten Körperteile: 1 Maul (mit Schnauze) 2 Oberlippe (Oberkiefer) 3 Unterlippe (Unterkiefer) 4 Barteln oder Bartfäden 5 Nasenöffnungen (Riechgruben) 6 Augen 7 Kiemendeckel 8 Seitenlinie 9 Schwanzstiel 10After 11Genitaltrichter (Geschlechtsöffnung) Folie: t Körperteile und Flossen Flossen des Fisches (Folienvortrag Seite 31 - 32) Frage zum Thema Körperteile und Flossen (Folienvortrag Seite 33) Lösung zu Testfrage: 1. C Bei den Flossen unterscheidet man: • paarige Flossen • unpaarige Flossen Zu den paarig angelegten Flossen gehören: 1 Brustflossen 2 Bauchflossen Zu den unpaarig angelegten Flossen gehören: 3 Rückenflosse(n) 4 Afterflosse 5 Schwanzflosse 6 Fettflosse Eine Fettflosse haben alle Lachsartigen Fische (Salmoniden), der Stint und die Zwergwelse. Fischkörper - Körperteile - Flossen FKA 2.1 / A / B / C / D / E Schwimmblase Folie: t Die Schwimmblase entwickelt sich aus einer Ausstülpung des vorderen Darmabschnittes. Sie funktioniert als Auftriebskörper. Mit ihrer Hilfe kann der Fisch ohne Kraftaufwand im Wasser schweben. Die Hauptformen und die Lage der Schwimmblase (Folienvortrag Seite 139 - 141) Fragen zum Thema Schwimmblase (Folienvortrag Seite 142 - 146) Lösungen zu Testfragen: 1. A 3. C 5. B 2. C 4. B Die Hauptformen der Schwimmblase: 1 einkammerig, geschlossen mit Luftgang z. B. bei Salmoniden, Hecht, Aal 2 einkammerig, geschlossen mit Oval und Gasdrüse z. B. bei Barschartigen, Dorschartigen, Stichlingen 3 zweikammerig, mit Luftgang zum Vorderdarm z. B. bei Cypriniden 4 mit zwei Luftgängen und Verlängerung zum Labyrinth (Innenohr) z. B. bei Heringen Auch Fische mit geschlossener Schwimmblase besitzen zunächst einen Luftgang. Dieser schließt sich jedoch schon wenige Tage nach dem Schlüpfen. Die Schwimmblase frisch geschlüpfter Fischlarven ist noch gasleer. Die erste Füllung erfolgt durch Luftschlucken an der Wasseroberfläche. Besonderheiten: • Einige Fische haben eine zurückgebildete, verkümmerte Schwimmblase. Beispiel: Bachschmerle, Schlammpeitzger, Steinbeißer • Einige Fische (hauptsächlich Bodenfische) besitzen keine Schwimmblase bzw. die Schwimmblase ist stark zurückgebildet. Beispiel: Streber, Koppe (Groppe), Plattfische, Makrele, Haie • Eine fest mit dem Bauchfell verwachsene Schwimmblase hat der Wels (zweigeteilt mit einem Luftgang). Die Schwimmblase dient den Fischen auch zum Druckausgleich. Holt man Fische aus großer Wassertiefe schnell an die Oberfläche, kann ein Druckausgleich über die Schwimmblasenwand nicht rasch genug erfolgen und es kann zu inneren Verletzungen oder Schäden kommen. Durch den Überdruck in der Schwimmblase wird der Körper aufgetrieben. Hierdurch wird manchmal der Vorderdarm aus dem Maul herausgedrückt. Diese Erscheinung nennt man Trommelsucht. Die Trommelsucht ist z. B. bei Fischarten wie Dorsch, Seesaibling, Felchenarten, Quappe (Rutte) zu beobachten. Fischkörper - Innere Organe FKA 2.13 / A / B / C / D / E / F / G Folie: t Äußere Geschlechtsmerkmale Die Geschlechtsbestimmung bestimmter Fische anhand äußerer Merkmale (Folienvortrag Seite 199 - 200) Fragen zum Thema Geschlechtsmerkmale - Geschlechtsreife (Folienvortrag Seite 201 - 205) Lösungen zu Testfragen: 1. B 3. B 5. A 2. C 4. A Bei einigen Arten ist eine Unterscheidung anhand äußerer Merkmale möglich: 1 Bei einigen männlichen Salmoniden ist - speziell zur Laichzeit - der Unterkiefer hakenartig verformt (Laichhaken). 2 Bei der männlichen Äsche ist die Rückenflosse verlängert (Fahne). 3 Bei der männlichen Schleie sind die Bauchflossen vergrößert und haben einen verdickten äußeren Flossenstrahl. Mit Sicherheit lässt sich das Geschlecht bei geschlechtsreifen Fischen nach Öffnen der Bauchhöhle an den Geschlechtsanlagen (Milch oder Eier) bestimmen. Geschlechtsreife Je nach Art werden Fische mit unterschiedlichem Alter und unterschiedlicher Größe geschlechtsreif. Bei den meisten heimischen Fischen werden die Milchner im 2. Lebensjahr und die Rogner im 3. Lebensjahr geschlechtsreif. Mindestmaße und Schonzeiten Das Mindestmaß bezeichnet die gesetzlich vorgeschriebene Länge, die ein Fisch (oder auch Krebs) mindestens aufweisen muss, damit er vom Angler dem Gewässer entnommen werden darf. Durch Mindestmaße soll sichergestellt werden, dass ein Fisch die Möglichkeit hat, sich mindestens einmal in seinem Leben fortzupflanzen, um so den Bestand zu erhalten. Schonzeiten sollen erreichen, dass die Fische nicht während der Laichzeit gefangen werden. Bestandsgefährdete Arten werden darüberhinaus ganzjährig geschont. Die Zeiten sind von Fischart zu Fischart unterschiedlich - sie richten sich nach dem Wachstum der einzelnen Arten bis zur Geschlechtsreife und dem mengenmäßigen Bestand der Fischart. Da Fischereirecht Ländersache ist, variieren die Vorschriften von Bundesland zu Bundesland. Fischkörper - Geschlechtsorgane und Geschlechtsmerkmale FKA 2.22 / A / B / C / D / E / F Folie: t Laichvorgang Die äußere Besamung bei Fischen (Folienvortrag Seite 206 - 207) Äußere Befruchtung: Die Besamung der Eier erfolgt außerhalb des Körpers. Ausnahme: Innere Befruchtung: Bei einigen Meeresfischarten (z. B. Haie, Rochen, Aalmutter) erfolgt die Besamung innerhalb des Körpers. Die abgelegten Eier der Fische bezeichnet man als Fischlaich oder Laich. Deshalb nennt man die Zeit der Eiablage und deren Befruchtung Laichzeit. Laichzeit Unsere einheimischen Fische laichen nach der Geschlechtsreife einmal jährlich und je nach Fischart zu verschiedenen Jahreszeiten. Man unterscheidet daher in Frühjahrslaicher, Sommerlaicher und Herbst- und Winterlaicher. Folie: t Sommerlaicher brauchen zum Ablaichen Wassertemperaturen von 17 Grad und höher. Die Entwicklung der Fischlarven bis zum Schlupf dauert am längsten bei den Herbst- und Winterlaichern. So dauert z. B. bei der Bachforelle die Entwicklung der Fischlarven in der freien Natur ca. 3 Monate. Die Laichzeit der Fische (Folienvortrag Seite 208) Fragen zum Thema Laichvorgang - Laichzeit (Folienvortrag Seite 209 - 212) Lösungen zu Testfragen: 1. A 3. A 2. A 4. A, C Frühjahrslaicher Sommerlaicher Herbst- und Winterlaicher Typische Vertreter sind: Typische Vertreter sind: Typische Vertreter sind: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Äsche Flussbarsch Hecht Huchen Koppe (Groppe) Nase Rotauge (Plötze) Zander Wels viele Karpfenartige, z. B. Barbe Brachsen (Blei) Karausche Karpfen Schleie Lebensweise - Fortpflanzung, Entwicklung, Ernährung Bachforelle Seeforelle Meerforelle Bachsaibling Seesaibling Lachs Coregonen Quappe (Rutte) FKA 3.1 / A / B / C / D / E / F Eientwicklung und Tagesgrade Zwischen der Befruchtung und dem Schlupftermin liegt, je nach Fischart, ein Zeitraum von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten. Entscheidenden Einfluss hat dabei die Wassertemperatur. Die Eientwicklung verläuft bei niedrigen Wassertemperaturen langsamer. Herbst- und Winterlaicher haben daher eine lange Entwicklungsdauer. Man gibt die Eientwicklung in Tagesgraden (Tg) an. Die Dauer der Eientwicklung ist bei den einzelnen Fischarten sehr unterschiedlich. Folie: t Beispiele: Hechte Karpfen Regenbogenforelle Bachforelle Äsche ca. 120 - 150 Tg ca. 60 - 80 Tg ca. 390 Tg ca. 410 Tg ca. 200 Tg Die unterschiedliche Entwicklungsdauer der Fischeier (Folienvortrag Seite 220) Berechnung der Eientwicklung in Tagen anhand der Tagesgradzahl (Formel): Zahl der Tagesgrade = Tage bis zum Schlupf Wassertemperatur Beispiel Hecht: Hechte benötigen zur Eientwicklung ca. 130 Tg. Bei einer Wassertemperatur von 10 o C schlüpft die Brut nach: 130 Tg = 13 Tagen o 10 C Folie: t Entwicklungsstadien Die verschiedenen Entwicklungsstadien eines Fisches (Folienvortrag Seite 221 - 223) Fragen zum Thema Entwicklungsstadien (Folienvortrag Seite 224 - 225) Lösungen zu Testfragen: 1. C 2. B Durch Zellteilung bilden sich in den Eiern 1 Embryos. Sobald die dunklen Augenpunkte durch die Eihülle erkennbar werden, spricht man vom 2 Augenpunktstadium. Wenig später kommt es zum Schlüpfprozess. Es folgt das 3 Larvenstadium. Auffälliges Merkmal der frischgeschlüpften Larven ist an der Bauchseite der A Dottersack. Diese Larven bezeichnet man als Dottersackbrut. 4 Der Dottersack dient der Brut als Nährstoffreserve. Nach deren Abbau beginnt der Fisch frei zu schwimmen und aktiv Nahrung aufzunehmen. Lebensweise - Fortpflanzung, Entwicklung, Ernährung FKA 3.3 / A / B / C / D / E Folie: Folie: Folie: t t t Fortpflanzung Glochidien an Flossen (Folienvortrag Seite 259 - 260) Glochidien frei schwimmend (Folienvortrag Seite 261) Glochidien, Anheftungsapparat (Folienvortrag Seite 262) Muscheln sind getrennt geschlechtlich oder Zwitter. Die Fortpflanzung als Zwitter ist z. B. bei der Großen Teichmuschel häufig. Die Gemeine Teichmuschel pflanzt sich überwiegend getrennt geschlechtlich fort. Es gibt also männliche und weibliche Tiere (äußerlich nicht zu unterscheiden). Die Spermaübertragung erfolgt immer über das freie Wasser. Muscheln haben deshalb lediglich einfache Geschlechtsdrüsen, aber keine Begattungsorgane. Mit Ausnahme der Dreikantmuscheln, bei denen sich die befruchteten Eier im freien Wasser entwickeln, findet der erste Entwicklungsschritt der befruchteten Muscheleier in der Kiemenhöhle des Muttertieres statt (Brutpflege). Bei den Großmuscheln wird hier ein spezielles Larvenstadium gebildet, sogenannte Glochidien. Sie werden ins freie Wasser abgegeben und versuchen durch Klappbewegungen ihrer Schalen mit den Kiemen oder Flossen eines Wirtsfisches Kontakt zu finden und sich dort festzusetzen. Das schaffen nur die Allerwenigsten. Diese schmarotzen zwei bis zehn Monate auf dem Wirtsfisch und entwickeln sich zu kleinen Muscheln. Dabei können sich die Muscheln auch in stromaufwärts gelegene Bach-/Flussabschnitte ausbreiten, da sie den Fisch als Transportmittel nutzen. Sie fallen dann auf den Gewässergrund und suchen sich einen geeigneten Platz im Bodensubstrat - das selbständige Muschelleben beginnt. Im Glochidienstadium leben die Muscheln parasitisch an Wirtsfischen. Nach heutigem Kenntnisstand erleiden die Wirtsfische keine wesentlichen Schäden. Allgemeine Muschelkunde FKA 5.3 / A / B / C Folie: t Folie: Malermuschel: mäßiger Befall mit Dreikantmuscheln (Folienvortrag Seite 263) Malermuschel: starker Befall mit Dreikantmuscheln (Folienvortrag Seite 264) t Folie: t Gefährdungsursachen Bisamrattenfressplatz (Folienvortrag Seite 265) Weltweit wird seit Jahrzehnten ein Abnehmen der Großmuschelbestände registriert. Verantwortlich hierfür sind sicher auch die vom Menschen verursachten Veränderungen und Zerstörungen von Lebensräumen (Gewässerverbauung, Gewässerverschmutzung, Eutrophierung, Gewässerräumung). Eine zusätzliche Bedrohung stellen für unsere Großmuscheln die nach Mitteleuropa eingeschleppten Dreikantmuscheln dar. Diese graben sich nicht im Boden ein sondern haften mit ihren Byssusfäden auf hartem Substrat, unter anderem auch auf Muscheln. Die Gewichtsbelastung drückt die befallenen Muscheln in das Sediment. Die Anheftung im Bereich der Ein- und Ausströmöffnung führt zur Beeinträchtigung der Nährstoffaufnahme und der Fortpflanzung. Eine weitere Gefahr für die heimischen Muscheln sind die im letzten Jahrhundert aus Amerika eingeschleppten Bisame. Diese ernähren sich normalerweise von Pflanzen. Speziell im Winter stehen aber durchaus häufig auch Muscheln auf dem Speiseplan. Glochidien der heimischen Großmuscheln können sich nur an den Kiemen geeigneter Wirtsfische entwickeln. Ein Rückgang der Wirtsfische führt entsprechend zu einem Rückgang der Muschelbestände. So hat der Rückgang der Flussperlmuschel nicht nur mit Gewässerverschlechterung sondern auch mit dem Rückgang für die Vermehrung nötiger Bachforellenpopulationen zu tun. Allgemeine Muschelkunde FKA 5.4 / A / B