Geschichte nicht einfach wegschmeißen
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Geschichte nicht einfach wegschmeißen
„Geschichte nicht einfach wegschmeißen“ Der Waldemser Dr. jur. Jürgen Schäufele hat in Lagerhalle über 10.000 Exponate aus der ehemaligen DDR gesammelt Waldems (fri) - Ein Teil der DDR befindet sich im Untertaunus. Genauer gesagt in Waldems, Ortsteil Steinfischbach. Denn dort sammelt der Justiziar Dr. jur. Jürgen Schäufele alles aus der ehemaligen DDR - von Wartburgmodellen, über Abhöranlagen der Stasi, bis hin zu den damals typischen Alltagsgegenständen. Insgesamt besitzt der Wiesbadener, der seit 1969 in Waldems lebt, über 10.000 Gegenstände. Begonnen hat seine Sammelleidenschaft, als die Zeit der DDR zu Ende ging, 1989, und der „Bildersturm“ einsetzte. „Plötzlich wurden DDR-typische Gegenstände wie Sperrmüll zur Entsorgung auf die Straße gestellt“, erzählt Dr. Schäufele. Bevor Orden, Fahnen, Uniformen und Biergläser vernichtet werden konnen, fuhr er, damals im Immobilienbereich tätig und mit der bwicklung vieler Gebäude beschäftigt. mit seinem Volksarmee-Lada samt Anhänger in das östliche Deutschland und sammelte diese stummen Zeitzeugen ein. Mit nach Waldems nahm er unter anderem ein Reiseset der DDR -Olypiamannschaft für Seoul, Geschirr aus dem Palast der Republik oder Teile der Ausrüstung des Astronauten Siegmund Jähn. Allein 20 Autos gehören zu der Sammlung, die in einer 400 Quadratmeter großen Halle in Walemds stehen. „Manchmal verliere selbst ich den Überblick über meine Exponate“, gibt Schäufele lächelnd zu. Auch Schäufeles Chef und Kollegen wissen von seiner Leidenschaft und schauen sich auf Flohmärkten nach Teilen für seine Sammlung um. Einer seiner Lieblingsstücke ist eine original Pelzkappe von Erich Honecker, die er für damals 400 DM im Bremen bei einer Auktion aus dem Nachlass Honeckers ersteigerte. Inzischen hat Jürgen Schäufele soviel zusammengetragen, dass er einige seiner Exponate sogar an das DDR-Museum in Berlin auslieh. Auf insgesamt 10.000 bis 20.000 DM schätzt Schäufele die bisherigen Ausgaben für seine Exponate. Inzwischen sind sie ein Vielfaches Wert. Der DDR steht er kritisch gegenüber: „Die Diskrepanz zwischen dem, was dem Volk vorgegaukelt wurde und dem, wie es wirklich war, war enorm.“ Seine kritische Haltung ist einer der Gründe, warum Schäufele so viel an der Sammlung liegt. Denn die Erinnerung an diese Zeit soll auch für die jüngere Generation erhalten bleiben. „Man darf die Geschichte nicht einfach wegschmeißen“ mahnt Schäufele. Deshalb könne Interessierte und besonders auch Schulklassen die DDRSammlung von Dr. Scähufele nach vorheriger telefonischer Absprache besichtigen. Informationen und Terminvereinbarung unter: (0175) 8779309. Nur ein kleiner Teil der DDR-Sammlung von Dr. Jürgen Schäufele.