Patienteninformation Norovirus
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Patienteninformation Norovirus
Merkblatt Norovirus-Infektion Sehr geehrte Patienten, Angehörige und Besucher! Ihnen wurde mitgeteilt, dass Sie eine Infektion des Magen-Darm-Traktes mit Noroviren haben. Wir möchten Sie auf bestimmte Verhaltensmaßnahmen aufmerksam machen. Was sind Noroviren? Noroviren gelten heute als wichtigste Ursache für Magen-Darm-Infektionen des Menschen. Das Norovirus kommt in vielen verschiedenen Subtypen vor und ändert sich kontinuierlich, so dass der Mensch auch nach einer durchlebten Infektion nicht vor einer Neuerkrankung mit diesem Virus geschützt ist. Wie werden die Noroviren übertragen? Im Stuhl können schon Noroviren enthalten sein, bevor die ersten Krankheitssymptome auftreten. Auch nach Abklingen der Erkrankung ist der Stuhl noch bis zu 2 Wochen infektiös. Die Übertragung der Viren erfolgt aus dem Stuhl oder Erbrochenem. Dabei sind folgende Wege möglich: unzureichend gereinigte/ desinfizierte Hände Schmierinfektion über Viruspartikel in der Luft, insbesondere beim Erbrechen aerogene Infektion über das verunreinigte patientennahe Umfeld Kontaktinfektion verunreinigte Lebensmittel Schmier- und Kontaktinfektion Als Infektionsdosis ist die Aufnahme von 10 bis 100 Viruspartikel ausreichend. Welche Erkrankungen werden durch Noroviren hervorgerufen? Alle Altersgruppen können an Noroviren erkranken. In den Monaten Oktober bis März tritt die Erkrankung am häufigsten auf. Die typischen Symptome sind schwallartiges Erbrechen und akuter Durchfall. Erkrankte fühlen sich durch den Flüssigkeitsverlust erschöpft und müde. Häufig sind krampfartige Bauchschmerzen. Begleiterscheinungen können Kopf- und Gliederschmerzen sein. Die ersten Symptome können bereits 6 Stunden nach der Infektion auftreten und dauern etwa ein bis drei Tage an. Mit dem Erbrochenem und dem Stuhl werden hohe Virusmengen ausgeschieden. Die Virusausscheidung mit hoher Ansteckungsgefahr hält 48 bis 72 Stunden nach Abklingen der klinischen Symptomatik an. In einigen Fällen auch länger (bis zu mehreren Wochen). Die Therapie ist symptomatisch. An erster Stelle steht der Flüssigkeits- und Mineralstoffersatz. Bettruhe und körperliche Schonung sollten eingehalten werden. Welche besonderen Hygienemaßnahmen werden ergriffen, um eine Übertragung zu vermeiden? Sie werden in ein Einzelzimmer oder in ein Mehrbettzimmer gelegt, wo Patienten mit der ebenfalls an einer Infektion mit Noroviren erkrankt sind. Sie dürfen dieses Zimmer nur mit Genehmigung des medizinischen Personals verlassen, z.B. für Untersuchungen, die nicht im Zimmer durchgeführt werden können. Die wichtigste Hygienemaßnahme ist die Händedesinfektion. Das Pflegepersonal erklärt Ihnen gern, wie man sich richtig die Hände desinfiziert. Da Noroviren auch mit der Kleidung und anderen Gegenständen übertragen werden können, tragen Personal und Besucher bei Kontakt mit ihnen einen Schutzkittel, der beim Verlassen ausgezogen wird. Leiden Sie an Erbrechen schützen sich Besucher und Personal in bestimmten Situationen mit einem Mund- und Nasenschutz. Bei bestimmten Tätigkeiten trägt das Personal Handschuhe. Ein eingeschränkter Besucherverkehr ist sinnvoll und eine Rücksprache mit dem Personal ist notwendig. Bevor der Besuch Ihr Zimmer betritt, muss er sich beim Pflegepersonal melden. Er wird dann in die Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingewiesen. Wichtig für Besucher, dass sie nach Ablegen des Schutzkittels und vor Verlassen des Zimmers eine Händedesinfektion durchführen müssen. Wir hoffen, dass Ihnen diese Informationen weiterhelfen konnten. Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen eine gute Besserung. Ihr Team der Kreiskrankenhaus Freiberg gemeinnützigen GmbH Stand: April 2010