University of Texas at Brownsville, WS 2013
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University of Texas at Brownsville, WS 2013
University of Texas at Brownsville, WS 2013 Erfahrungsbericht von Michael Glatter -Götz Wie waren die Anreise und das Ankommen? Nach einer 20-Stunden-Reise sind wir in Brownsville angekommen, wo wir von einem Studenten der UTB abgeholt wurden. Diesen hatten wir in Wien während seines Auslandssemesters schon kennengelernt. Gemeinsam sind wir dann auch gleich zum Walmart gefahren (um 21:00 dank rundum-die-Uhr-Öffnungszeiten kein Problem), um das Nötigste zu besorgen. Das Zimmer im Studentenheim war nämlich wirklich komplett leer, also habe ich mich gleich mit Duschvorhang, Bettwäsche etc. eingedeckt. Auch unbedingt genug Wasser kaufen, da das Trinkwasser leider ungenießbar ist. Mein erster Eindruck: die Leute sind sehr offen und nett, das Studentenheim voll OK. Ein paar Infos zur Unterkunft Im Casa Bella (so heißt das Studentenheim) gibt es Apartments mit jeweils vier Zimmern und gemeinsamer Küche/Wohnzimmer. Man kann angeben, ob man ein Einzelzimmer haben will oder mit jemand anderem im Zimmer sein will, ich habe mich für das Einzelzimmer entschieden. Die Zimmer-Einteilung wird vom Casa Bella Office gemacht, ich war mit einem Wiener und zwei Schweizern im Apartment. Da wir alle neu im Apartment waren, mussten wir uns sämtliche Dinge besorgen (Geschirr, Töpfe, Besen,…). Hier hatte meine Studienkollegin Niki mehr Glück, sie zog schon in ein „voll ausgestattetes“ Apartment ein. Die Zimmer sind zwar nicht ganz günstig (2300 Dollar für die 4 Monate), aber sehr praktisch. Man geht zum Campus ca. 5 Minuten zu Fuß, bei Defekten (z.B. Lampe kaputt) oder sonstigen Problemen (Dusche verstopft) kommt rasch ein Techniker. Zusätzlich bot das Casa Bella eine Vielzahl von Events an, damit sich die Leute im Studentenheim besser kennenlernen konnten. Vom Schachturnier, über Filmabende bis zu Poolparties war alles dabei. Zur Uni und dem Office of Global Engagement Die wichtigste Ansprechperson in den ersten zwei Wochen war Larissa vom Office of Global Engagement. Sie war bemüht, alle Fragen zu beantworten, uns in unsere gewünschten Kurse hineinzubringen und uns den Start an der Uni zu erleichtern. Sie war auch außerhalb Ihrer Dienstzeiten per Whatsapp erreichbar und eine große Hilfe. Auch die Vernetzung unter den Internationals wurde sehr gefördert, es gab z.B. jede Woche Bagels und Kaffee für alle Auslandsstudierenden. Der Campus ist sehr weitläufig (ca. 15 Minuten zu Fuß vom einen Ende zum anderen), am Anfang habe ich ein bisschen gebraucht, um mich zurechtzufinden. Die hilfsbereite Mentalität war aber auch hier zu spüren. So hat mich mal ein Student im UTB-T-Shirt, den ich mal um eine Wegbeschreibung gebeten hatte, mich gut gelaunt durch den halben Campus zu meinem Lehrsaal begleitet. Ungewohnt für mich als Österreicher war auch, dass ich draußen im T-Shirt schwitze und in den Lehrsälen einen Pulli brauche. Wie fast überall sind auch auf der Uni die Räume sehr heruntergekühlt. Da war mir dann auch schnell klar, warum die meisten Leute trotz 35°C Außentemperatur meistens lange Hosen tragen. Zu meinen Lehrveranstaltungen Da meine Studienkollegin und ich die ersten Auslandsstudenten aus Organisations- und Personalentwicklung waren, gab es noch keine Erfahrungen, welche Kurse für uns passend sein könnten. Das waren die Kurse, die ich auf der UTB belegt habe: - Introduction to Counseling (Graduate) Management & Behavior in Global Organizations (Graduate, aus dem MBA-Programm) Principles and Instructions of Training (Undergraduate) Introduction to Conducting Applied Bass Symphony Orchestra Master Chorale Mindestvoraussetzung waren vier Kurse. Man sieht bei meiner Kursauswahl meine Musikbegeisterung, den Dirigierkurs habe ich aufgrund meines Diplomarbeitsthemas von der FH angerechnet bekommen. Die anderen Musik-Sachen waren reines Privatvergnügen. Das Niveau in den Graduate-Kursen war während des Semesters ganz OK, der Arbeitsaufwand ziemlich hoch (Arbeiten schreiben, Präsentationen, Bücher lesen). Die Prüfungen allerdings waren eher unter unserem FH-Niveau. In den Bachelor-Kursen haben wir gemerkt, dass der Niveau-Unterschied zwischen Bachelor und Master dort viel größer ist als bei uns. Dass wir Internationals an der UTB einen hohen Stellenwert hatten, haben wir bei der Kurseinschreibung gemerkt. Es gab in der ersten Woche noch ein ziemliches Durcheinander, weil wir teilweise für andere Kurse angemeldet wurden, als wir im Vorhinein bekanntgegeben hatten bzw. es Terminkollisionen gab. Schlussendlich kamen wir aber in alle Kurse, die wir uns wünschten. Teilweise waren die Lehrveranstaltungen zwar schon voll, für uns wurden aber dann extra Plätze geschaffen. So war es auch möglich, dass ich mich Musik-mäßig voll austoben konnte – ich konnte mir wünschen, was ich wollte. ¿habla usted español? Ich hatte immer gewusst, dass Brownsville direkt an der mexikanischen Grenze liegt. Davon, wie groß der mexikanische Einfluss allerdings ist, hatte ich keine Ahnung. Der Großteil der Studierenden an der UTB ist mexikanisch-stämmig, in vielen Geschäften wird man zuerst einmal mit Spanisch angesprochen. Bei einem Frisörbesuch war ich froh, einen Studienkollegen mitgehabt zu haben, weil die Friseuse kein Englisch konnte. Trotz allem bin ich sehr gut zurechtgekommen, ohne vor meinem Semester auch nur ein bisschen Spanisch zu können. Für mich war die Nähe zu Mexiko ein großer Pluspunkt an Brownsville. So konnte ich nicht nur die texanische, sondern auch die mexikanische Kultur kennenlernen. Der größte Reibepunkt in Sachen verschieden Kulturen war der Umgang mit Zeit. Dass Pünktlichkeit in der mexikanischen Kultur nicht wichtig ist, hat mich als Österreicher oft auf die Probe gestellt. Ausflüge ins „echte Texas“ kann man ohnehin machen (ich war in Houston, St. Antonio und Bandera), ich habe die TexMex-Kultur genossen. Kulinarisches Steaks, Tacos und Pancakes sind die Sachen, die ich seit meiner Rückkehr nach Wien am meisten vermisse. Denn davon gibt es in Brownsville genug, in guter Qualität und zu einem für unsere Verhältnisse unschlagbaren Preis (600g-Steak mit Beilagen um 17€). Es gibt aber vier grundlegende Dinge, von denen haben die Texaner keine Ahnung: Leitungswasser, Brot, Bier und Kaffee. Ein paar Fotos Hier noch einige Eindrücke, weil Bilder ja bekanntlich mehr sagen als 1000 Worte. Das Gelände der Uni wirkt für uns eher wie ein Magic-Life-Club Haupteingang der Uni Blick auf den Campus Die eine Ecke des Uni-Geländes eckt quasi am Grenzübergang zu Mexiko an. Aufwärmen vor dem Football-Spiel Lopez High Lobos vs. Vally View Tigers. Das Who is Who der Studentenkarren. Ich kenn ja den Mustang nur aus Filmen, hier ist er auf den Campus das meistgefahrene Auto. Snack auf Mexikanisch Bei uns hätte ich für das Steak in der Qualität sicher 40€ gezahlt... IHOP - International House of Pancakes South Padre Island (30 Autominuten von Brownsville entfernt) Dank Campus Police durften wir uns immer sicher fühlen. Neben der Police gibt es übrigens noch eine eigene Campus Security. Texaner beim Umziehen… 11. November = Veterans Day