0.24. Protokoll der Sitzung des Facharbeitskreises vom 18. 4. 2007
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0.24. Protokoll der Sitzung des Facharbeitskreises vom 18. 4. 2007
Facharbeitskreis Englisch im Ring der Abendgymnasien und im Ring der Kollegs NRW Protokoll der Facharbeitskreissitzung am 18.04.2007 ANWESENDE: ORT: UHRZEIT: LEITUNG U. PROTOKOLL: Adrian, Briem, Gaentzsch, Gneipel, Jurisch, Karrasch, Kassel, Kesper, Klee, Martin, Nadorf, Nehling-Weiß, Nußbaum, Salvatico, Schäfers, Schaumlöffel, Seeliger, Seidensticker, Seifert, Teufert, Tzimas Nikolaus Groß Abendgymnasium, Essen 10.00 – 16.00 Uhr Seidensticker und Schaumlöffel TOP 1: Begrüßung, Regularien und Wahlen Alle anwesenden Kolleginnen und Kollegen werden von den Vorsitzenden herzlich begrüßt. Aufgrund anderer Verpflichtungen können Frau Lotfi, Frau Pengelley, Frau Philipps und Herr Segin an der heutigen Sitzung leider nicht teilnehmen, und sie lassen sich entschuldigen. Zunächst genehmigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Protokoll der letzten gemeinsamen Tagung, und sie erklären sich mit der vorliegenden Tagesordnung einverstanden. Ergänzend soll der Aspekt "Qualitätssicherung - Besuch der Evaluationskommission" bereits angesprochen werden. Die nächste Facharbeitskreissitzung im Ring der Abendgymnasien und Kollegs wird am 21.11.2007 (Mi) stattfinden. Ferner erfolgen die Wahlen des Vorsitzes der Arbeitskreise. Herr Seidensticker und Frau Schaumlöffel werden einstimmig wieder gewählt, und sie bedanken sich für das Vertrauen. Schließlich weist Herr Nadorf auf seine neuste Veröffentlichung hin. In der Zeitschrift "Praxis Fremdsprachenunterricht – Englisch, Französisch, Russisch" (H. 02/07, S. 7-12) erschien der Artikel "Abiturprüfung Englisch, Plädoyer für eine Reform". Dieser Text kann vom Webportal des Facharbeitskreises unter http://www.hseidensticker.de/fakeng/nadorfpfu22007.pdf heruntergeladen werden. TOP 2: Förderung der Schreibkompetenz Bei diesem Tagesordnungspunkt erfolgt ein intensiver Austausch von bisherigen Erfahrungen. Die Anwesenden berichten, dass es ihr Ziel sei, den Studierenden Modelle an die Hand zu geben, mit denen sie dann auch eigenständig arbeiten können. Beispielsweise können englische Strukturen verinnerlicht werden, indem idiomatische Phrasen wiederholt eingeübt werden. Dies stößt insbesondere in der Phase vor den anstehenden Klausuren bei den Studierenden auf Interesse, sollte jedoch stetig im Unterricht behandelt werden. Eines der großen Probleme wird von den Kolleginnen und Kollegen darin gesehen, dass die Studierenden oftmals deutsche Phrasen und Sätze Wort für Wort übersetzen und dass sich diese Germanismen verfestigten. Auch wenn in die unterrichtliche Zeit Wiederholungs- und Übungsphasen eingebunden werden, so ist es dennoch von großer Bedeutung, dass die Studierenden noch zusätzlich zu Hause entsprechend dem individuellen Leistungsstand üben. Häufig sind eher die leistungsstärkeren Studierenden bereit, ihre vorhandenen Schwächen aufzuarbeiten. Es wird ein Defizit darin gesehen, dass die Studierenden zunehmend weniger Zeit in eigenständiges Üben investieren und dass die Heterogenität im Bereich der Schreibkompetenz immer größer wird. Bereits in der Einführungsphase sollen die grammatischen Grundlagen (z.B. Zeiten, unregelmäßige Verben, Wort- und Satzarten) gefestigt werden. Zudem bietet es sich nach der Rückgabe der Klausuren an, typische und häufig wiederkehrende Fehler, sog. Fehlerschwerpunkte, dem gesamten Kurs möglicherweise auf Folie transparent zu machen und gemeinsam Verbesserungen zu finden. Im Zuge einer Berichtigung kann der Studierende z.B. den Regelverstoß schriftlich vergegenwärtigen. Nur durch eine Bewusstmachung, die jedoch alleine auch nicht ausreichend ist, erhöht sich die Möglichkeit, dass die Fehler nicht mehr wiederholt werden. In Sinne der Eigenverantwortlichkeit der Lerner bietet sich überdies die Möglichkeit an, den Studierenden Grammatik-Kapitel zu benennen und ggf. auch Materialien zur Verfügung zu stellen, anhand derer die Defizite jenseits des Unterrichts aufgearbeitet werden können. Dies kann ebenso helfen, die Sensibilisierung für Fehler zu entwickeln bzw. zu verstärken (self-monitoring). Auch die Partner- und Kleingruppenarbeit wird als eine sehr sinnvolle Sozialform eingeschätzt, bei welcher ein intensiver Austausch über Fehler erfolgt, da das Gespräch über diese zum nachhaltigen Behalten der korrekten Form beitragen kann. Ferner wird angeführt, dass eine intensive Vokabelarbeit auch unter Berücksichtigung verschiedener Sozialformen und Methoden (z.B. Stationenlernen) bereits in der Einführungsphase vorangetrieben werden sollte. Gelegentlich werden auch Vokabeltests von den Studierenden gewünscht, da sie sich dann erst gezwungen sehen, ihr Vokabular zu erweitern. Um Ausdrucks- und Strukturfehler zu vermindern, könnte es sinnvoll sein, englische Originalsätze mit Hilfe ein- und zweisprachiger Lexika umzuändern, sodass Synonyme gefunden und (auch vereinfachte) Satzbauvarianten erkannt werden. Die Studierenden sollen hierbei zusätzlich ein Bewusstsein für typische Satzmuster der englischen Sprache entwickeln, die ev. von denen ihrer Muttersprache abweichen. Obwohl sich dieses Verfahren zunächst als recht mühsam für die Studierenden erweisen kann, so ist es dennoch geeignet aufzuzeigen, dass die Studierenden bereits auf einem niedrigeren Niveau in der Lage sind, einfachere eigene Wörter zu finden. Viele Kolleginnen und Kollegen haben seit der Einführung des zweisprachigen Lexikons die Erfahrung gemacht, dass das einsprachige Lexikon fast gar nicht mehr von den Studierenden eingesetzt wird. Dies bringt den Nachteil mit sich, dass die Studierenden ein Art Scheinsicherheit empfinden, auch wenn sie bisweilen beim Nachschlagen von Vokabeln kontextuell unpassende Übersetzungen entnehmen. Derzeit üben ebenfalls einige Kolleginnen und Kollegen die Praxis aus, von jedem Studierenden obligatorisch fünf Hausaufgaben pro Semester zu erhalten. Somit erhalten die Studierenden die Chance, regelmäßig Rückmeldungen auch über ihre schriftlichen Leistungen zu erhalten. Im Zuge des Zentralabiturs erachten es die Anwesenden als zwingend notwendig, grundlegende Formen der Textproduktion (z.B. summary, characterisation, comment) bereits in der Einführungsphase zu erproben. Analytische Aufgaben müssen in den ersten beiden Semestern sicherlich noch viel stärker gelenkt und mit Hilfe von Modellformulierungen gestützt werden. Hierbei soll den Studierenden transparent gemacht werden, was jeweils textsortenimmanent ist. Es hat sich bei einigen Kolleginnen und Kollegen bewährt, dass die Studierenden zunächst (ggf. mit Hilfe) mündlich formulieren bevor sie die Verschriftlichung vornehmen. Eine methodische Möglichkeit stellt hierbei der "round table" dar, einem Verfahren, bei dessen Anwendung sich jeder äußern muss. 2 Außerdem können vielfältige einfachere Schreibanlässe die Motivation der Studierenden steigern, z.B. durch den Impuls von Bildmaterialien (Postkarten etc.), da die meisten dabei einige (kleine) Erfolgerlebnisse erzielen. Zudem ist ein "writer's workshop" denkbar, um eigenständige Schreibprodukte zu erzielen. TOP 3: Unterrichtliche Arbeit in den laufenden Semestern 3 und 4 Einige Kolleginnen und Kollegen berichten, dass die Studierenden von ihnen bereits zu Beginn der Kursphase die Liste mit den Operatoren erhalten, die den verschiedenen Anforderungsbereichen zugeordnet sind, damit diese frühzeitig eingeprägt und ebenso im Unterricht verwendet werden. Ferner wird deutlich, dass die Anwesenden bei der Fehlerkorrektur berücksichtigen, ob und wenn ja inwieweit die Kommunikationsfähigkeit durch sprachliche Mängel beeinträchtigt wird. Das Thema "American Dream", das weiterhin im Zentralabitur von Relevanz ist, wurde von den Kolleginnen und Kollegen anhand der folgenden Unterrichtsinhalte (dargestellt an literarischen und nicht-literarischen Texte) gefüllt: historische Genese, success stories – from rags to riches, M. L. King, Hispanics, Spanglish, A. Schwarzenegger, "I have a nightmare" (Ku-Klux-Klan) u.a.m. Zudem wurde das Thema India mit der Hilfe eines "Lernbuffets" im Unterricht bearbeitet. Seitens des Lehrers wurden verschiedenartige Materialien zu diesem Thema vorbereitet, welche an obligatorischen und faktultativen Stationen zu bearbeiten waren. In einem Fall wurde das Fach "medienunterstütztes Methodentraining" in der Einführungsphase eingeführt. In diesem Unterricht wurden methodische Fertigkeiten in den Blickwinkel gerückt, die an verschiedenen Inhalten erprobt und gefestigt werden. Insgesamt sind die Kolleginnen und Kollegen der Ansicht, dass nicht die quantitative Menge an bearbeiteten Materialien über das erfolgreiche Bestehen unserer Studierenden im Zentralabitur entscheiden wird. Vielmehr erscheint es sinnvoll, bedeutsame Texte, Materialien etc. intensiver zu bearbeiten und übertragbare Methoden zu schulen, auch vor der Maßgabe, dass im Zentralabitur beispielsweise kein Text aus einer bekannten Lektüre zur Wahl stehen wird. Möglicherweise bedeutet dies, dass die Kenntnis der Hauptproblematiken ausreicht und die Unterrichtstexte eher formal-methodisch auch ergiebig sein sollten. Die Unterrichtsreihen müssen daher deutlich auf die Anforderungen im Abitur abgestimmt werden. Jedoch wird auch zu bedenken gegeben, dass einige Inhalte (z.B. monarchy) den Studierenden derart fremd sind, dass umfassendere Inhalte aufgearbeitet werden müssen. Insbesondere die Behandlung nicht-fiktionaler Texte erweist sich für die Studierenden als Problem, einerseits aufgrund der Zeitknappheit, andererseits stellen die Kolleginnen und Kollegen fest, dass die erlernten Texterschließungsstrategien in individuell empfundenen Stresssituationen oftmals nicht mehr erinnert werden. Ebenso erscheint es für den Englischunterricht wenig sinnvoll, speziellere Aspekte des Themas "genetic engineering" zu behandeln, da diese eher dem Fach Biologie zuzuordnen sind. Bei der Analyse der Stilmittel haben die Anwesenden immer wieder die Erfahrung gemacht, dass das Erkennen von Ironie und Sarkasmus häufig Schwierigkeiten bereitet. Hinsichtlich der Analyse erscheint es sinnvoll, dass die Fächer Englisch und Deutsch kooperieren, da ähnliche Inhalte in den beiden Sprachen behandelt werden. Eine Vereinheitlichung der Operatoren, die bislang noch nicht erfolgte, wäre hier sehr zu begrüßen. An einigen Schulen ist es üblich, dass das gesamte Methodenrepertoire auf alle Fächer verteilt wird, in denen dann die jeweilige Methode zu einem bestimmten Zeitpunkt erlernt wird (möglicherweise durch ein Methodenportfolio gestützt). Eine Doppelung des Erlernens einer Methode in verschiedenen Fächern ist z.T. aus Sicht der Studierenden nicht nachvollziehbar, dennoch für schwächere Studierende gelegentlich 3 sinnvoll. Jedoch erweisen sich fächerübergreifende Absprachen in der Praxis manchmal als schwierig. TOP 4: Materialbörse Die folgenden Materialien werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vorgestellt. Filme: • Death of a Salesman [2001] (mit D. Hoffman und J. Malkovich) • The Queen [2006] (mit H. Mirren) GB/India: • Echoes of the Empire - The Mixed Voices of a Colonial Past, 20th Century English Short Story, Unterrichtsmodell Einfach Englisch, Begleitheft, Schöningh [ISBN 314-041223-1] • Echoes of the Empire - The Mixed Voices of a Colonial Past, 20th Century English Short Story, Unterrichtsmodell Einfach Englisch, Lernmaterialien, Schöningh [ISBN 3-14-041224-X] • India, Unity in Diversity, Schülerheft, Cornelsen [ISBN 3-464-37182-4] • India, Unity in Diversity, Teacher's Manuel, Cornelsen [ISBN 3-464-37183-2] Gedichte: • City Poetry – Eine Unterrichtsreihe für den kreativen Umgang mit Lyrik in der Sekundarstufe II, II/B4, Reihe 1, RAAbits Englisch, o.J. • Poetry, Unterrichtsmodell Einfach Englisch, Schöningh [ISBN 3-14-041227-4] • What is Love? Konzeptionen von Liebe in lyrischen Texten (SII), II/B4, Reihe 2, RAAbits Englisch, Juli 2006 Lektüren: • Aldous Huxley: Brave New World, Lektüreschlüssel, Reclam [ISBN 3-15-0153662] • Aldous Huxley: Brave New World, Unterrichtsmodell Einfach Englisch, Schöningh [ISBN 3-14-041249-5] • Approches to Paul Auster's Moon Palace – Ein Vorschlag für den Englischunterricht in der Oberstufe, II/B2, Reihe 6, RAAbits Englisch, o.J. • Fahrenheit 451, Ray Bradbury, Interpretationshilfen, Cornelsen [ISBN-13 978-3589-22222-3] • Fahrenheit 451, Ray Bradbury, Study Guide, Cornelsen [ISBN 3-464-02034-7] • Moon Palace, Paul Auster, Annotations and Study Aids, Klett [ISBN 3-12-5738210] • Moon Palace, Paul Auster, Lektürehilfen, Klett [ISBN 3-12922368-1] • Moon Palace, Paul Auster, Teacher's Guide, Klett [ISBN 3-12-573822-9] • Sam Shepard: True West, Unterrichtsmodell Einfach Englisch, Schöningh [ISBN 314-041210-X] • The Handmaid's Tale, Margaret Atwood, Interpretationshilfen, Cornelsen [ISBN-13 978-3-589-22221-6] • True West, Sam Shepard, Practise English with Theatre, Background knowledge for teachers [Hg. English Theatre Company, Essen] • Versions of the Past and the Present in a Dystopian Novel: Schüleraktivierende Erarbeitung des Romans "The Handmaid's Tale" von Margaret Atwood (SII), II/B2, Reihe 10, RAAbits Englisch, April 2006 Nicht-fiktionale Texte: • A growing tide of migrants is heading across the world – from Britain to India, aus: World & Press, April 1, 2007 • America's Minutemen build their own fence against Mexican migrants, aus: World & Press, April 1, 2007 4 • USA: • • • • Wal-Mart taking over the world, aus: ReadOn 10/02 Discover… Topics for Advanced Learners, Hispanics in America, Students' Book, Schöningh [ISBN 3-14-040044-6] Discover… Topics for Advanced Learners, Hispanics in America, Teachers' Book, Schöningh [ISBN 3-14-040064-0] From Melting Pot to Multiculturalism, E pluribus unum? Viewfinder Topics, Langenscheidt [ISBN 3-526-51000-8] The American Dream, Humankind's second chance? Viewfinder, LangenscheidtLongman [ISBN 3-526-50768-6] The American Dream – promise and reality, Klett [ISBN 3-12927824-9] • WWW: • http://www.royal.gov.uk/output/Page1.asp (The official web site of the British Monarchy) TOP 5: Verschiedenes Schließlich tauschen sich die Kolleginnen und Kollegen zur anstehenden Qualitätssicherung aus. Hierbei herrschen in den Kollegien große Unklarheiten, nicht zuletzt weil die Informationslage derzeit noch nicht ausreichend ist. Auch auf das Konzept der "Selbstevaluation in der Schule" (SEIS), das bereits von vielen Schulen in NRW erprobt wurde, wird hingewiesen. An einigen Schulen werden überdies bereits verpflichtende Unterrichtsevaluationen durchgeführt. Dieser Themenbereich soll bei der kommenden Tagung im Mittelpunkt stehen. Schließlich gilt der Dank allen Kolleginnen und Kollegen für ihre aktive Teilnahme an der Tagung. gez. Seidensticker und Schaumlöffel Alle wichtigen Informationen zum Facharbeitskreis sind weiterhin abrufbar unter: http://www.hseidensticker.de/fakeng/faken.html; dieser Link ist seit dem 06.12.2004 auch anwählbar von den Internetseiten von ZBW-Online unter http://www.zbwaktuell.de/susanis/index.php; darüber hinaus sei auch besonders verwiesen auf das Weblog der Arbeitskreise unter http://fezbw.bildungshorizont.de/, das von Andrea Schaumlöffel betreut wird und zur Diskussion und Datenpräsentation benutzt werden kann. 5