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24849 15. Jahrgang März 2013 2 Themenschwerpunkt Reinraum-Bau Lösungen für sichere Reinräume Duri Barblan Reinigung Wischen: eine effektive Kontaminationskontrolle? Karen Rossington Produktion Eignungsprüfung für die sterile Produktion – Markus Keller KONJUNKTUR SPRITZE 013 © Franck Boston | Fotolia 2 Kontakte: Werbung in der ReinRaumTechnik 3/13 verpasst Ihrem Umsatz die Konjunktur-Spritze für 2013 Sie finden Ihre Kunden im folgenden Themenumfeld? ▪ Reinräume ▪ Steriltechnik ▪ Hygiene ▪ Produktion Dann platzieren Sie Ihre Werbung zum Highlight 2013, die 15. VDI-Reinraumtechnik am 12. und 13. Juni in Stuttgart. ReinRaumTechnik 3/2013 Erscheinungstermin 28. Mai Anzeigenschluss 13. Mai www.gitverlag.com Dr. Roy T. Fox [email protected] Roland Thomé [email protected] Dr. Katja Habermüller [email protected] Bettina Willnow [email protected] Seite AAF-Lüftungstechnik 40 Actega 43, 49 AHE Engineering 9 Atotech Deutschland 26 Basan 10, 31 Robert Bosch 6, 52 BSR Ing.-Büro 5 Bubbles & Beyond 53 Carl Zeiss Microscopy 40 CAS Clean-Air-Service 15 CiK Solutions 47 Clear & Clean 9 Contec32 CSL Behring 20 Dastex Reinraumzubehör 37 Decontam 44 Dictator-Technik 19, 47 Dittel Engineering 8 Dorfner 25, 30 Dostmann Electronic 53 Drees&Sommer 27 Dt. Kupferinstitut Berufsverband 36 Eisele Pneumatic 37 Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik 49 Fluke Deutschland 51 FWS Seuthe Metallwarenfabrik 45, 51 G.S. Stolpen 24 Gempex 6, 27 GTB – Berlin Gesellschaft für Technik am Bau 28 GUS 37 Hako Werke 52 HWP Planungsgesellschaft 28 Hydroflex 3, 46 Industriebau Bönnigheim 38 Inspire 42 IPA Fraunhofer Institut für Produktionstechnik & Automatisierung 12, 40 ISEDD 46 KTR Kupplungstechnik 53 Kunststoffinstitut Rosenheim 8 Lindner 49 MBV 11, 40 Mettler Toledo 44 Michell Instruments 52 Müller Feinblechbautechnik 39 Netstal Maschinen 6 Niederberger Gruppe 48, 51 Nürnberg Messe 20 Odenwälder Marzipankonditorei 38 Ortner Reinraumtechnik 11 Pfennig Reinigungstechnik 47 PharmaServ 7 Poligrat 45 Profi-Con Contamination Control 27 Pure Engineering 16 ReinraumAkademie 54 K.A. Schmersal 44 Schmidt Technology 48 Schwer Fittings 45, 51 Siemens Infrastructure & Cities Sector 22 Sika Deutschland 48 Spang & Brands 50 Synotech Sensor- und Messtechnik 53 TBH 46 Technology of Sense 18 UBM Canon 43 VDMA7 Walther Präzision Carl Kurt Walther 45 Werum Software & Systems 7 Wfk – Cleaning Technology Institute 34 WISAG Gebäude- und Industrie Service Holding 7, 50 WZB Werkstatt für behinderte Menschen der Lebenshilfe 49 YIT Building Services Central Europe 6 Herausgeber Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA GIT VERLAG Geschäftsführung Jon Walmsley, Bijan Ghawami Roy Opie (Director) Produktmanager Dr. Michael Reubold Tel.: 06201/606 -745 [email protected] Chefredaktion Dr. Roy T. Fox Tel.: 06201/606 -714 [email protected] Anzeigen Roland Thomé (Leitung) Tel.: 06201/606 -757 [email protected] Bettina Willnow Tel.: 06201/606 -770 [email protected] Dr. Katja Habermüller Tel.: 06201/606 -719 [email protected] Dr. Heiko Baumgartner Tel.: 06201/606 -703 [email protected] Redaktionsassistenz Beate Zimmermann Tel.: 06201/606 -764 [email protected] Herstellung Christiane Potthast Kerstin Kunkel (Anzeigen) Elli Palzer (Layout+Litho) Sonderdrucke Dr. Roy T. Fox Tel.: 06201/606 -714 [email protected] Adressmanagement Silvia Amend Tel.: 06201/606 -700 [email protected] Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA GIT VERLAG Boschstraße 12 69469 Weinheim Tel.: 06201/606-0 Fax: 06201/606-792 [email protected] www.gitverlag.com Bankkonten Commerzbank AG Darmstadt Konto Nr.: 0171550100 BLZ: 50880050 Erscheinungsweise 5 Ausgaben im Jahr Druckauflage 14.000 (IVW-Auflagenmeldung, Q4 2012: 13.356 TvA) 15. Jahrgang 2013 Abonnement 2013 5 Ausgaben 53,00 € zzgl. 7 % MwSt. Einzelheft 14,80 € zzgl. MwSt. und Porto Schüler und Studenten erhalten unter Vorlage einer gültigen Bescheinigung 50 % Rabatt. Abonnement bestellungen gelten bis auf Widerruf; Kündigungen 6 Wochen vor Jahresende. Abonnementbestellungen können innerhalb einer Woche schriftlich widerrufen werden, Ver sandreklamationen sind nur innerhalb von 4 Wochen nach Erscheinen möglich. Originalarbeiten: Die namentlich gekennzeichneten Beiträge stehen in der Verantwortung des Autors. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Abbildungen übernimmt der Verlag keine Haftung. Dem Verlag ist das ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich eingeschränkte Recht eingeräumt, das Werk/den redaktionellen Beitrag in unveränderter Form oder bearbeiteter Form für alle Zwecke beliebig oft selbst zu nutzen oder Unternehmen, zu denen gesellschaftsrechtliche Beteiligungen bestehen, so wie Dritten zur Nutzung übertragen. Dieses Nutzungsrecht bezieht sich sowohl auf Print- wie elektronische Medien unter Einschluss des Internets wie auch auf Datenbanken / Datenträgern aller Art. Alle etwaig in dieser Ausgabe genannten und /oder gezeigten Namen, Bezeichnungen oder Zeichen können Marken oder eingetragene Marken ihrer jeweiligen Eigentümer sein. Druck Frotscher-Druck, Darmstadt Printed in Germany ISSN 1439-4251 SO WERTVOLL WIE IHR ud io | Fot olia ERFOLG ©b Erfolge erzielen Sie nur bei den richtigen Zielgruppen. Unsere Medien erreichen über 100.000 Entscheider in den Bereichen Chemie, Pharma und Lebensmittel. Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA GIT VERLAG www.gitverlag.com t y-s Probe-Abo gewünscht? Kostenfrei und unverbindlich per Email anfordern: [email protected] ì © Violetta | Fotolia E D I TO R I A L ICH VERTRAUE AUF HYDROFLEX Dank der ganzheitlichen Beratung und dem beeindruckenden Produktsortiment bekomme ich genau die zuverlässige Reinheit, die für meine sensiblen Produkte notwendig ist. Durch die vielen innovativen Features sparen wir Geld – und Nerven! g anfordern: Jetzt Katalo ns.de roflex-solutio katalog@hyd Pollenpause :*) Liebe Leserinnen und Leser, der Winter ist zurück, die ersten Anzeichen des Frühlings bereits wieder verflogen. Zwar ist kalendarisch der Frühling bereits da, er lässt sich aber dieses Jahr etwas mehr als sonst bitten. Für die Allergiker unter uns (die Zahl der Pollenallergiker wird in Deutschland auf etwa 12–15 Millionen geschätzt) ist dies eine willkommene Pause von den Frühblühern; der Regen und die gesunkenen Temperaturen wirken dem bunten Treiben und der Pollenflut in der Luft entgegen. Vor einigen Tagen, nach einem kurzen Spaziergang in der Frühlingsluft musste ich leiden, und meine Kollegen aufgrund der einsetzenden Lärmbelästigung (Hachi) mit. Nichtsdestotrotz ist der Messefrühling bereits voll im Gange. Die diesjährigen Lounges waren ein voller Erfolg. Über 8.000 Fachbesucher an drei Tagen waren in Karlsruhe, um sich einen Überblick über aktuelle Branchentrends zu verschaffen sowie weitere Kontakte zu knüpfen. Mehr als 250 Firmen präsentierten Highlights aus allen Bereichen, viele Präsentationen fanden auf den zahlreichen Aktionsbühnen statt. Abgerundet wurden die Lounges durch Vorträge von hochkarätigen, renommierten Referenten aus der Branche. Mehr dazu lesen Sie in unserer Nachlese auf Seite 42. Die 12. Benediktbeurer Reinraumtage stehen am 17. und 18. April im Salesianer Don Bosco Kloster auf dem Programm. „Produktionsumgebung für Technologien von Morgen“ lautet das diesjährige Motto der Veranstaltung. Es werden Reinraumtechnik-Themen für Einsteiger und Anwender aus der Kunststoffindustrie behandelt. Vom 23. bis 25. April präsentiert sich die TechnoPharm nach dem Relaunch mit neuem Auftritt und klarem Fokus auf die Pharmabranche. Zum zweiten Mal wird ein Schwerpunkt Reinraumtechnik mit dem Cleanroom Village und dem begleitenden CleanRoom Congress gesetzt. Von einigen Neuigkeiten können Sie bereits heute in unserer Ausgabe lesen. Alle weiteren Termine entnehmen Sie unserem Eventkalender auf Seite 54. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre der aktuellen Ausgabe sowie ein frohes und buntes Osterfest. Herzlichst, Ihr Roy T. Fox REINE ZUFRIEDENHEIT: Mehr Effizienz und Sicherheit bei der Reinraum-Reinigung 360° Beratung Effiziente Innovationen High-Tech-Produkte Erstklassiger Service Mehr Infos: +49 64 62 9 15 98-0 www.cleanroom-hygiene.de I N H A LT REINRAUMTECHNIK EDITORIAL SCHWERPUNKT REINRAUMBAU Pollenpause Dr. R. T. Fox 3 Umbauen im Bestand Sechs Expertentipps zum sauberen Umbau von Reinräumen Dr. J. Krämer 20 8 Lösungen für sichere Reinräume Höchste Anforderungen an den Produkt-, Personenund Umweltschutz D. Barblan 22 Idealer Reinraum-Werkstoff Edelstahl-Medienführungen in Reinraum und Labor B. Schlegelmilch 24 Reinräume für die Halbleiterproduktion Atotech investiert in moderne Produktionsanlagen 26 Effiziente Bauprozesse 27 Polymerforschungslabore Erweiterung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung Dr. B. Höhne-Zell 28 VERANSTALTUNGEN 12. Benediktbeurer Reinraumtage Reinraumtechnik für Einsteiger und Anwender aus der Kunststoffindustrie GMP-Kompetenz für Apotheken 14. basan Reinraumforum am 23. Mai 2013 10 PRODUKTION Pipettierroboter Eignungsprüfung für die sterile Produktion M. Keller 12 LÜFTUNGSTECHNIK Kleinstklimageräte Reinstluftversorgung für die Prozesstechnik R. F. de Oliveira 16 PARTIKELMONITORING Eine Revolution im Partikelmonitoring Die Echtzeitmessung von Partikelablagerungen 18 REINRAUMREINIGUNG Baubegleitende Reinraumreinigung Know-how vom Profi gefragt 30 Wischen Eine effektive Methode zur Kontaminationskontrolle? (Teil 1 von 2) K. Rossington 32 REINRAUMBEKLEIDUNG Aufbereitung von Reinaumkleidung Alsco erhält als erste Reinraumwäscherei das Siegel für Textilhygiene ã Titelbild: © WavebreakmediaMicro | Fotolia.com 4 // ReinR aumTechnik 2/2013 34 STERILTECHNIK Ingenieur-Büro HYGIENE Übertragung von Grippe-Viren minimieren Einsatz von Kontaktflächen aus massiven Kupferleitungen 36 LEBENSMITTELINDUSTRIE Hygiene als Bauziel Eine neue Produktionshalle für maximale Lebensmittelsicherheit C. Gaßel 38 in Sachen NACHLESE Clean! 2013 Der Fraunhofer Reinheitstechnik-Preis 40 Große Schritte Nachlese Lounges 2013 42 Medtec Europe mit Besucherrekord 43 NEWS PRODUKTE TERMINE INDEX/IMPRESSUM SPEZIALISTEN 6, 7, 9, 11 37, 43 – 53 54 3. US 3WCNKƂ\KGTWPI Wartung Messtechnik Strömungsvisualisierung Monitoring Service Beratung Schulung … wir kennen uns aus! BSR Ingenieur-Büro Beratung & Service im Reinraum Marienstraße 156 68794 Oberhausen-Rheinhausen eMail [email protected] Tel. 07254/959 590 Fax 07254/959 5929 ReinR aumTechnik 2/2013 // 5 NEWS Frischer Wind im VIP3000 Am 07. Februar fand im Rahmen der Lounges 2013 in Karlsruhe neben vielen anderen Events auch die Mitgliederversammlung des VIP3000 statt. Allerdings war es keine normale Mitgliederversammlung. Gleich zu Beginn im neuen Jahr standen die Vorstandswahlen auf dem Programm – und die brachten eine ganze Reihe neuer Gesichter auf den Plan. Für die kommende Periode haben sich nominiert: ◾ Herr Ralf Gengenbach, gempex GmbH, Präsident ◾ Herr Rino Woyczyk, Drees&Sommer, 1. Vizepräsident ◾ Herr Ingo Sternitzke, Trespa, 2. Vizepräsident ◾ Herr Winfried Bolz, FRL uG Fachplanungsbüro, Schatzmeister ◾ Herr Ulrich Fedler, Cumulus Sauter, Schriftführer ◾ Herr Heino Wolkenhauer, Imtech, Koordinator Und mit den neuen Gesichtern kam auch gleich das neue Programm mit jeder Menge zukunftsgerichteter Schwerpunktthemen. U.a. soll das „Networking“ und der Informationsaustausch deutlich stärker als bisher gefördert werden. Die Mitgliederversammlungen sollen zugleich als Schulungen in Zukunftsthemen genutzt werden. Nach wie vor steht auch das Thema Qualität und Exzellenz auf der Agenda, durch die die Mitglieder sich von der breiten Masse abheben möchten. Und bereits in die Wege geleitet wurde die Einrichtung eines eigenen VIP3000 Areals bei den Lounges 2014, welches die VIP3000 Mitglieder in besonderem Maße exponieren wird. Ralf Gengenbach Rino Woyczyk Ingo Sternitzke „Unterstützung unserer Mitglieder auf breiter Front, ihnen alle relevanten Informationen zu anstehenden und aussichtsreichen Projekten, innovative Ideen und Anregungen für eine herausragende Qualitätsarbeit zu geben – das ist unser Ziel“ – so Ralf Gengenbach. „Aber auch die Ergänzung unseres bereits engmaschigen Netzwerkes durch die Aufnahme weiterer, ausgewählter Mitglieder, haben wir natürlich auf der Agenda“ – ergänzt Rino Woyczyk. VIP3000 Tel.: +49 514492366 [email protected] · www.vip3000.de Fusion in Japan vollendet System- und Anwendungskompetenz für Medizinprodukte Zum 1. Januar 2013 wurden die Gesellschaften von Eisai Machinery in Deutschland, China und Nordamerika in Bosch Inspection Technology umbenannt. Gleichzeitig fusionierten Bosch Packaging Technology in Japan und das japanische Tochterunternehmen Eisai Machinery zu Bosch Packaging Technology. Damit hat der Bosch-Geschäftsbereich, einer der führenden Anbieter von Prozess- und Verpackungstechnik, einen weiteren Schritt im Integrationsprozess seines Tochterunternehmens Eisai Machinery in das weltweite Bosch-Netzwerk vollzogen. Die Inspektionstechnik wird im Bereich flüssiger Pharmazeutika eingesetzt, etwa bei Ampullen, Fertigspritzen oder Vials sowie bei der Herstellung trockener Pharmazeutika wie zum Beispiel Tabletten. Der Name Eisai Machinery bleibt vorläufig als Produktname von Bosch Packaging Technology erhalten. Mit der Fusion stärkt Bosch seine Position im japanischen Markt. In der Medizintechnik sind die Anforderungen an die Hersteller im Hinblick auf Reinheit, Präzision, kurze Zykluszeiten und geringstem Materialaufwand sehr hoch. Netstal hat mit der vollelektrischen Elion 1750 für diese Anforderungen eine Maschine mit exzellenter Technik und hohem wirtschaftlichen Lösungsstandard präsentiert. Diese eignet sich hervorragend zur Herstellung von „sauberen“ Teilen im Reinraum nach international geltenden Richtlinien. „Die vollelektrische Elion eignet sich hervorragend für den Einsatz im Reinraum. Sie stellt die Herstellung steriler und sauberer Teile mit hoher Präzision, höchster Reinheit und kürzester Zykluszeit im Hinblick auf alle geltenden gesetzlichen Regelungen sicher. Der Kunde erhält exzellente Maschinentechnik und sichert sich mit unserer System- und Anwendungskompetenz einen hohen wirtschaftlichen Lösungsstandard“, erläutert Dr. Patrick Blessing, Leiter der Business Unit MED. www.boschpackaging.com www.netstal.com Strategische Neuausrichtung 10 Jahre Zuverlässigkeit und Qualität Der Aufsichtsrat der YIT hat im Februar 2013 beschlossen, die Geschäftstätigkeit des Konzerns strategisch neu auszurichten. Der Bereich Gebäudetechnik soll zukünftig als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Caverion agieren. Das Wohnungsbaugeschäft soll unter dem Namen YIT weiterbetrieben werden. „Die zukünftige getrennte Entwicklung der Bereiche Wohnungsbau und Gebäudetechnik erlaubt die effektive Umsetzung unabhängiger Strategien, eine stärkere Fokussierung auf das operative Geschäft, gezieltere Personalentwicklung und einen noch besseren Kundenservice. Eine klarere Unternehmensstruktur bietet zusätzliches Potenzial für die Schaffung von Shareholder Value. Die Wachstumsstrategien der Unternehmen sind unterschiedlich, und wir sind der Ansicht, dass die individuellen Unternehmen attraktivere Investitionsmöglichkeiten darstellen“, sagt Henrik Ehrnrooth, YIT Aufsichtsratsvorsitzender. Das Jubiläumsjahr zum zehnjährigen Firmenbestehen ist vorüber, und die gempex kann erneut mit Stolz auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. So ist es nicht nur gelungen, den Mitarbeiterstamm deutlich über 50 Fach- und Führungskräfte aufzustocken, sondern auch neben langjährigen Kundenbeziehungen neue Unternehmen zu gewinnen und diese vom qualitativ hohen Niveau der vielseitigen GMP-Dienstleistungen zu überzeugen. Und auch das diesjährige Wiederholungsaudit nach DIN EN ISO 9001:2008 wurde erfolgreich bestanden. Wie zuvor konnten die Zertifikate für die kommenden drei Jahre mit Bravour und ohne Abweichungen erlangt werden. Besonders erfreut ist man über die dokumentierten positiven Aspekte; u. a. hob der Auditor erneut das weiter ausgebaute und als Wissensmanagementdatenbank genutzte Intranet als besonders und vorbildlich hervor. www.yit.de www.gempex.dev 6 // ReinR aumTechnik 2/2013 N ews Große Herausforderungen durch wirtschaftliche Entwicklung Der Umsatz der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland sank im dritten Quartal 2012 um 43% gegenüber dem Vorjahresquartal, berichtet der VDMA. Damit mussten deutsche Photovoltaik-Maschinenbauer das vierte Quartal in Folge eine rückläufige Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahresquartal verbuchen. „Die Photovoltaik-Zuliefererbranche leidet nach wie vor unter großen Überkapazitäten. Erschwerend hinzu kommen die anhaltenden Handelskonflikte. Die Verunsicherung ist bei Photovoltaikherstellern weltweit zu spüren und forciert die vorhandene Zurückhaltung bei Investitionen in neuestes Equipment deutlich“, erklärt Dr. Peter Fath, Technologievorstand von centrotherm photovoltaics und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Den Benchmark mit seinen internationalen Marktbegleitern braucht der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau allerdings nicht zu fürchten. Mit einem Weltmarktanteil von über 50% konnten deutsche Unternehmen ihre Wettbewerbsposition im dritten Quartal 2012 konsequent halten. Das Zugpferd der Umsatzentwicklung deutscher Zulieferer bleibt weiterhin der asiatische Markt. Dennoch musste das Asiengeschäft ein Umsatzrückgang von gut 46% verzeichnen. Lediglich der Umsatz in Deutschland belief sich auf einem ähnlich hohen Niveau wie im dritten Quartal 2011. „Trotz der enormen Herausforderungen bleibe ich bei der Beurteilung der Zukunftsperspektiven für den Photovoltaik-Maschinenbau in Deutschland zuversichtlich. Innovative Produktionstechnologie wird bei der Lösung der drängendsten Fragen in der Produktion auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Darauf setzt die PV-Zulieferer- Branche und arbeiten daran, die für den nächsten Investitionszyklus passenden Instrumente bereitzustellen“, betont Fath. Immer die beste Lösung: Qualität. Professionelle Leistungen für Ihren wirtschaftlichen Erfolg. www.vdma.org Regionale Präsenz entwickeln, auf Zielmärkte spezialisieren Seit nunmehr einem Jahr gehört die Schubert Unternehmensgruppe zur Wisag Gruppe. Zum 1. Januar 2013 wurde das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf nun in die Wisag Facility Service Holding, Frankfurt, integriert. Dr. Kirsten Schubert, bislang Geschäftsführerin der Schubert Unternehmensgruppe, verstärkt seit dem 1. Januar 2013 als Geschäftsführerin das Führungsteam der Wisag Facility Service Holding. Ziel der Integration ist es, die Stärken beider Unternehmen optimal zu verzahnen, um künftig mit einem breiteren Angebot noch näher am Kunden zu sein. Die Kompetenzen beider Unternehmen wurden orientiert am Leistungsspektrum zusammengeführt. „Durch eine möglichst enge Zusammenführung unseres Know-hows und unserer Erfahrungen bei gleichzeitiger Spezialisierung auf einzelne Märkte stellen wir sicher, dass wir unsere Kunden aus effizienten Strukturen heraus bedienen können“, sagt Ralf Hempel, Vorsitzender der Wisag Geschäftsführung. www.wisag.de Pharmaserv bietet Ihnen mit vielfältigen technischen Dienstleistungen innovative und qualifizierte Lösungen für die Produktion. Lassen Sie sich zu den Themen Technik, Wartung und Sicherheit im GMP-Umfeld umfassend beraten. Besuchen Sie unseren Stand auf der TechnoPharm 2013. Wir präsentieren Ihnen Servicekonzepte, die den heutigen Anforderungen hygienesensibler Prozesse Neuer Standort in der Schweiz Die Firma Werum Software & Systems, international führender Anbieter von Produktionsmanagementsystemen für die pharmazeutische und biopharmazeutische Herstellung, ist ab sofort mit einer Geschäftsstelle in Basel, Schweiz, vertreten. „Mit unseren Kunden verbindet uns eine langfristige Partnerschaft. Wichtig dabei ist besonders auch unser persönliches Engagement vor Ort“, so Rüdiger Schlierenkämper, Vorstand bei Werum. „Mit der neuen regionalen Niederlassung können wir unseren Schweizer Kunden jetzt einen noch besseren Service liefern.“ Insgesamt ist Werum damit nun an 10 Standorten in Deutschland, Frankreich, Schweiz, USA, Japan und Singapur mit rund 470 Mitarbeitern präsent. www.werum.de entsprechen und wirtschaftliche Ergebnisse fördern. Gemeinsam finden wir die richtige Lösung für Sie. TechnoPharm 2013 Nürnberg, 23. – 25. April Halle 9, Stand 9-507 Pharmaserv GmbH & Co. KG Emil-von-Behring-Straße 76 35041 Marburg Telefon: (0 64 21) 39 -14 www.pharmaserv.de V E R A N S T A LT U N G E N 12. Benediktbeurer Reinraumtage Reinraumtechnik für Einsteiger und Anwender aus der Kunststoffindustrie „Produktionsumgebung für Technologien von Morgen“ lautet das Motto der 12. Benediktbeurer Reinraumtage, die am 17. und 18. April 2013 im Salesianer Don Bosco Kloster in Benediktbeuern stattfinden. Eröffnet wird die Tagung mit einem Überblick zu aktuellen Projekten aus Entwicklung, Forschung und Lehre. Einen Themenschwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung bilden Erfahrungsberichte aus der Praxis der Reinraum- und der Medizintechnik. Gleich vier Verarbeiter werden hierüber referieren. Darüber hinaus erfahren die Tagungsteilnehmer Wissenswertes rund um die Reinraumtechnik. Das Themenspektrum reicht von Aspekten zu Projektierung, Planung, Gestaltung und Ausführung praxisgerechter Reinraumkonzepte, die Messtechnik sowie Hygiene und das Verhalten in Reinräumen. Vorgestellt werden ferner innovative Reinraumlösungen sowie Automatisierungskonzepte. Zunehmend rückt der Energiebedarf von Reinräumen in den Focus. Immerhin hat die Klimatechnik einen erheblichen Anteil am Gesamtenergieverbrauch einer solchen Produktion. Hier bietet es sich an, die Lüftungsanlagen mit einer energieeffizienten Regelung auszustatten, wie an einem Praxisbeispiel erläutert wird. Abgerundet wird das Programm der zweitägigen Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion zur Frage „Wie viel Reinraum ist sinnvoll?“. Veranstalter der Benediktbeurer Reinraumtage ist das Kunststoffinstitut Rosenheim (KIR) in Zusammenarbeit mit Dittel Engineering, Ried. Weitere Informationen, sowie auch das Anmeldeformular finden Sie unter: ììwww.reinraumtage.de 8 // ReinR aumTechnik 2/2013 ▸ Programm Mittwoch, 17. April 2013 ▸ BEGRÜSSUNG UND EINFÜHRUNG 09:00 Begrüßung Prof. Dipl.-Ing. Peter Karlinger Hochschule Rosenheim, D-Rosenheim Dr.-Ing. Erwin Bürkle Wobbe – Bürkle – Partner, D-Geretsried MBA Dipl.-Ing. Florian Dittel Dittel Engineering, D-Ried 09:10 Grundlagen der Reinraumtechnik: Neues aus Entwicklung, Forschung und Lehre Prof. Dipl.-Ing. Peter Karlinger Hochschule Rosenheim, D-Rosenheim Dr.-Ing. Erwin Bürkle Wobbe – Bürkle – Partner, D-Geretsried ▸ PLENARVORTRAG 09:30 Zukunftsmarkt mit hohen Einstiegshürden Beat Wasser Gemü AG, CH-Rotkreuz 10:15 Kaffeepause ▸ ERFAHRUNGEN AUS DER REINRAUMTECHNIK 10:45 Ein Jahr nach Take-Off Dipl.-Ing. André Stutz Wild & Küpfer AG, CH-Schmerikon 11:30 Reinraumtechnik: Alternative und Konkurrenz im eigenen Haus Ernst Rattensperger Dipl.-Ing. Marco Grugger Senoplast Klepsch & Co GmbH, A-Piesendorf 12:15 Mittagspause ▸ ERFAHRUNGEN AUS DER REINRAUMTECHNIK 13:30 Fertigung von Medizinprodukten Philippe Boegli forteq Nidau AG Healthcare, CH-Nidau ▸ WISSENSWERTES ZUR REINRAUMTECHNIK 14:15 Einfluss der Planung auf die Umsetzung MBA Dipl.-Ing. Florian Dittel Dittel Engineering, D-Ried 15:30 Kaffeepause 16:00 Reinstwasser im Reinraum Folker Jabs Wilhelm Werner GmbH, D-Leverkusen 16:45 Konzepte zur Reinigung und Desinfektion reinraumtechnischer Anlagen Dipl.-Biol. Thorsten Hinken Ecolab Deutschland GmbH, D-Monheim ▸ KLOSTERFÜHRUNG AB 18:00 ▸ STIMMUNGSVOLLER ABEND IM KLOSTER BENEDIKTBEUERN Donnerstag, 18. April 2013 ▸ WISSENSWERTES ZUR REINRAUMTECHNIK 08:30 Reinigung und Verpackung von Einzelteilen, Baugruppen und Maschinen Dipl.-Ing. Joachim Ludwig Colandis GmbH, D-Kahla 09:10 Messtechnik: Vom Schummeln und Kaschieren Dr.-Ing. Jürgen Blattner BSR Ingenieur-Büro, D-Oberhausen-Rheinhausen 09:50 Verhalten in reinen Räumen Frank Duvernell Profi-con GmbH, D-Leipzig 10:30 Kaffeepause 11:00 Innovative Reinraumlösungen (Wann, Wo, Wie, Was) Zwiegespräch Hans-Jürgen Maier Lindner AG, D-Arnstorf Dipl.-Ing Josef Oberauer Hochschule Rosenheim, D-Rosenheim 11:40 Automatisierung im Reinraum: Trends, Innovationen und Chancen Dipl.-Ing. Christoph Lhota Engel Austria GmbH, A-Schwertberg 12:20 Energieeffiziente Regelung der Lüftungswwanlage eines Reinraums Ulrich Fedler Sauter GmbH, D-München ▸ PODIUMSDISKUSSION 13:00 Wieviel Reinraum ist sinnvoll? Leitung: Georg Sposny Hüthig GmbH, D-Heidelberg ▸ TAGUNGSENDE 13:30 Erfahrungsaustausch im Foyer KONTAKT Prof. Dipl.-Ing. Peter Karlinger KIR Kunststoffinstitut Rosenheim, Rosenheim Tel.: +49 8031 89 26 95 [email protected] www.fh-rosenheim.de N ews Unterstützung beim Schutz von Ideen © alexskopje | Fotolia Viele kleinere und mittlere Unternehmen entwickeln hoch innovative Lösungen und Produkte, sichern sich diese aber nicht durch Schutzrechte. Mit der Initiative Signo fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Unternehmen bei der Sicherung und Verwertung ihrer Ideen. Information und Unterstützung bieten hierbei die Signo-Netzwerkpartner. Im Land der Dichter und Denker erfolgten in 2012 rund 61.000 Patent- und ca. 15.000 Gebrauchsmusteranmeldungen. „Die Zahl der schutzwürdigen Entwicklungen liegt in Deutschland jedoch deutlich höher. Es sind vor allem kleinere und mittlere Unternehmen, die den Aufwand und/oder die Kosten für Schutzrechte scheuen“, weiß Anja Dreher, Geschäftsführerin der AHE|engineering aus Memmingen. Das im Technologie- und Innovationsmanagement tätige Unternehmen ist Signo-Netzwerkpartner und berät und unterstützt Unternehmen. Mit der KMU-Patentaktion will das Ministerium die Rahmenbedingungen für Innovationen in Deutschland verbessern und so die Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in marktfähige Produkte steigern. Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit von kleineren und mittleren Unternehmen zu sichern. „Das zielgruppenspezifische Angebot von Signo umfasst verschiedene Aktivitäten und Fördermaßnahmen, mit denen einerseits Innovationen angeregt werden. Andererseits beinhaltet es Informationen und Unterstützung, wenn es um das Erfindungs- und Patentwesen sowie die wirtschaftliche Nutzung von Patenten geht“, erklärt Anja Dreher. Im Einzelnen handelt es sich dabei um fünf Teilpakete. Beim ersten Teilpaket handelt es sich um die Recherche zum Stand der Technik. Dies ist Voraussetzung, um die Patentfähigkeit abschätzen zu können und eine optimale Basis für das Anmeldeverfahren zu schaffen. Im zweiten Teilpaket lässt sich anhand der Kosten-Nutzen-Analyse die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit einer Patentanmeldung ermitteln. Sie dient als Mittel, die Verwertungschancen einer Erfindung frühzeitig abzuschätzen. Statt einer Kosten-Nutzen-Analyse kann auch durch eine ausführliche Technologiebewertung durchgeführt werden. Im dritten Teilpaket soll durch die patentanwaltliche Unterstützung bei der Patent- oder Gebrauchsmusteranmeldung für Deutschland vermieden werden, dass Anmeldungen aufgrund von Fehlern zurückgewiesen werden. Im vierten Teilpaket wird durch professionelle Unterstützung die erfolgreiche Umsetzung und wirtschaftliche Verwertung einer geschützten Erfindung verbessert. Das fünfte Teilpaket hat durch die Beratung und Unterstützung bei der Anmeldung von Patenten oder Gebrauchsmustern außerhalb Deutschlands das Ziel der erfolgreichen internationalen Vermarktung einer Erfindung. Gefördert werden jeweils bis zu 50 % der anfallenden Kosten im Rahmen von Höchstbeträgen. Das Angebot der Initiative wendet sich an alle KMU, die noch kein Patent angemeldet haben beziehungsweise deren letzte Anmeldung länger als fünf Jahre zurückliegt. Wir sind Europas einziger Hersteller von Verbrauchsmaterial der Reinraumtechnik mit über 30 Jahren Produktionserfahrung. Präzisions- und FeinReinigungstücher aus Gestricken und aus Vliesstoffen Spendersysteme für Feinreinigungstücher Reinraum-Notizbücher und reine Papiere CLEAR & CLEAN - Werk für Reintechnik GmbH, Lübeck Tel. 49 - 451 - 38 95 00, Fax 49 - 451 - 38 171 mail [email protected] Internet cleanboss.de www.ahe-engineering.com · www.signo-deutschland.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 9 V E R A N S T A LT U N G E N Die neue Apothekenbetriebsverord § nung (§ 35 ApBetrO) stellt Apotheken vor neue Herausforderungen. Nach den Vorgaben des Bundes gesundheitsministeriums sollen sich Apotheken zukünftig an GMP Regeln orientieren. GMPKompetenz für Apotheken 14. basan Reinraumforum am 23. Mai 2013 Die Herstellung von Zytostatika und anderen sterilen Arzneimitteln sowie die Zweitverblisterung wird damit künftig in Reinräumen stattfinden. Laut Regierungspräsidium gibt es für die Apotheken noch einen Bestandsschutz von zwei Jahren. Danach muss jede Apotheke in der sterilen Herstellung den neuen Regularien gerecht werden. Welche Konsequenzen hat dies für die Apotheke und wie sind die Auflagen vorschriftsmäßig und effizient umzusetzen? Experten aus Behörde, Apotheke und Industrie geben Antwort in Vorträgen und Workshops auf dem 14. basan Reinraumforum in Kelsterbach. Die neue Apothekenbetriebsverordnung ist von der Praxis weitgehend positiv aufgenommen worden. Die erweiterten Regularien zur Herstellung von Zytostatika und anderen parenteralen Arzneimitteln dient der Qualitätssicherung in einem der Kompetenzfelder der Apotheke. Sie ist ein weiterer Schritt zu einer noch höheren Arzneimitteltherapiesicherheit für den Patienten. Gleichzeitig überfordern sie den Apotheker nicht, die neuen Regularien sind umsetzbar. Vorausgesetzt man weiß wie! Zytostatika herstellende Apotheken müssen sich zügig mit 10 // ReinR aumTechnik 2/2013 Fragen der regelkonformen räumlichen und technischen Ausstattung der Reinräume auseinandersetzen. Entscheidungen über Einwegoder Mehrwegbekleidung, Verbrauchsmaterialien, Reinigungs- und Desinfektionsmittel müssen getroffen, Prozesse zur validierten Kontaminationskontrolle implementiert und strukturierte Abläufe in einem sterilen Produktionsumfeld mit den Mitarbeitern trainiert werden – und dies alles wirtschaftlich und fristgerecht. Das 14. basan Reinraumforum gibt hier den Apotheken Hilfestellung: mit Expertenwissen, praktischen Trainings und Implementierungsstrategien für eine kostenoptimierte und qualifizierte Umsetzung. den neuen Regularien vermittelt, sowie den Teilnehmern gangbare und effiziente Umsetzungsstrategien an die Hand gegeben. Zwei Workshops befassen sich mit zwei wichtigen Themen zum Verhalten im Reinraum der Apotheke: Das korrekte Ankleideprozedere sowie die GMP-konforme Reinigung. Wann: 23.05.2013, 09.00 –17.00 Uhr Wo: basan GmbH, Donaustr. 1, 65451 Kelsterbach Teilnehmergebühr: 150 € Die Zielgruppe Die Veranstaltung richtet sich an Apotheker/ innen, und Fachpersonal, die sich den Anforderungen der aktuellen Regularien stellen wollen – kompetent, effizient und wirtschaftlich. KONTAKT Die Themen In vier Expertenvorträgen von Vertretern aus Behörde, der Apothekenpraxis und anwendungsbezogener Industrie werden die Grundlagen zu Dr. Daniela Golz basan – the cleanroom division of VWR, Kelsterbach Tel.: +49 6107 9008 853 [email protected] www.basan.com N ews Neues Management-Team Eine neue Generation von Managern hat die operative Verantwortung bei der Firma MBV, dem führenden Anbieter von professionellen Luft Monitoring-Systemen übernommen. Das Management-Team wird nun durch den neuen CEO, Ronny Zingre und Beat Glauser, CTO geführt. Der Firmengründer Hans Zingre ist von seiner exekutiven Funktion zurückgetreten und wird als Präsident des Verwaltungsrates aktiv sein. MBV bietet innovative Systeme und Know-how für die mikrobiologische Luftüberwachung an. Das Unternehmen ist Vorreiter in der Entwicklung und Herstellung von Geräten für die Messung der Luftqualität. Dies minimiert die Risiken einer Kontamination bei der Herstellung von Medikamenten und Nahrungsmitteln. Alle Instrumente sind in der Schweiz entwickelt und hergestellt. Dabei werde die internationalen Standards wie ISO 9001:2008, ISO 13485 berücksichtigt. Die Fabrikation und Montage wird durch die Tochterfirma Femron ausgeführt. Die Instrumente sowie weitere Dienstleistungen entsprechen den individuellen Kundenanforderungen. www.mbv.ch Schleusen- und Dekontaminationssysteme für sichere Endprodukte Als Systemlieferant für Schleusen- und Dekontaminationsprozesse verfügen wir über eine ausgewählte Produktpalette zur Schaffung von Reinheit. Verpackungsunternehmen investiert in deutsche Anlage MeadWestvaco, ein weltweit führender Anbieter von Verpackungen und Verpackungslösungen, kündigte heute die Erweiterung seines Spitzenleistungszentrums für die Herstellung von Pharmaprodukten in Hemer (Deutschland) an. Das Zentrum bildet den Mittelpunkt des globalen MWVFertigungsnetzes für pharmazeutische Dispensersysteme. Das mit $7,5 Mio. veranschlagte Projekt umfasst erweiterte Reinraum-Formungs- und Montagekapazitäten und die Einführung eines hochmodernen Logistiksystems für die Ablaufkontrolle der fertigen Waren und Komponenten. MWV investiert in seinen Geschäftsbereich Gesundheitsprodukte, der momentan ein rapides Wachstum erlebt, insbesondere im Markt für konservierungsmittelfreie Verpackungen. „Diese Investition unterstreicht die Position von MWV als führender Anbieter von innovativen Dispensersystemen für Gesundheitsprodukte und verdeutlicht unsere Entschlossenheit, hochwertige Produkte in dem jeweiligen Regulationsumfeld zu fertigen” so Sven-Uwe Höhm, Vice President & General Manager, Medical Plastics Division. Das derzeitige Spitzenleistungszentrum besteht aus Reinräumen für Präzisionsspritzguss und superschnelle Komponentenmontage, F&E-Anlagen mit Flüssigkeitsabgabe, Flüssigkeitszerstäubung und Designoptimierung. Hinzu kommen breit gefächerte Werkstoffexpertise und Projektleitungsunterstützung. Mit der Erweiterung der Anlage wird Anfang 2013 begonnen, und sollen voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Unser Produktportfolio: Material- und Personenschleusen Isolatoren Laminarflow-Anlagen Raumdekontamination mobil und stationär Für unsere Kunden schaffen wir dadurch reine und hochwertige Produktionsprozesse für sichere Endprodukte. Ortner Reinraumtechnik GmbH 6GFSXFHt"7JMMBDIt5FM 'BYtSFJOSBVN!PSUOFSHSPVQBU www.ortner-group.at www.meadwestvaco.com ReinR aumTechnik 2/2013 // 11 P roduktion Maschinen und Anlagen, welche in der Produktion steriler Pharma zeutika eingesetzt werden, müssen strenge Anforderungen erfüllen. Es muss sichergestellt werden, dass ein eingesetzter Ausrüstungsgegen Abb. 3: Hamilton Microlab Star im ISO 1 Reinraum des Fraunhofer IPA mit installierten Partikelzählern zur Bestimmung der Reinraumtauglichkeit. stand zu keinem Zeitpunkt einer (© Fraunhofer IPA) Gefahr für das Produkt darstellt. laufenden Sterilproduktion eine Pipettierroboter Eignungsprüfung für die sterile Produktion Dipl.-Biol. (t.o.) Markus Keller, Fraunhofer IPA 12 // ReinR aumTechnik 2/2013 In der Sterilproduktion einer pharmazeutischen Industrie, welche nach den Vorgaben des EUGMP Annex 1 arbeiten muss, spielt neben partikulärer Kontaminationen die mikrobiologische Belastung eine entscheidende Rolle. Werden offene Ampullen mit flüssigen Parenteralia befüllt, muss sichergestellt sein, dass während des Befüllvorgangs keine Partikel und Mikroorganismen aus der Anlage in die Ampulle gelangen. Zur Anlagenvalidierung für eine Sterilproduktion gehört unter anderem der sogenannte „Media Fill“ nach EU-GMP Annex 1. Hierbei wird exemplarisch anstatt dem Produkt eine mikrobiologische Nährlösung in eine bestimmte Anzahl von Ampullen abgefüllt. Anschließend wird nach erfolgreicher Inkubation der Behältnisse die Sterilität jedes einzelnen Behältnisses bestimmt. Ein Großteil der luftgetragenen Mikroorganismen ist an Partikel zwischen 10 und 20 µm gebunden. Prinzipiell geht somit eine Reduktion von luftgetragenen Partikeln mit einer entsprechenden Reduktion von luftgetragenen Mikroorganismen einher. Dies unterstreicht neben dem mikrobiologischen Monitoring die Notwendigkeit zusätzlicher Partikelemissionsmessungen für eine vollumfängliche Risikoabschätzung. Dabei gilt es, die aus der Anlage während des Betriebs aufgrund Verschleißvorgängen und Reibungen zwischen verschiedenen Materialpaarungen austretenden luftgetragenen Partikel zu bestimmen. Da nicht alle luftgetragenen Partikel später eine tatsächliche Gefahr für das Produkt darstellen, werden zusätzlich sedimentierte Partikel in Produktebene bestimmt. Eine zusätzliche Strömungsvisualisierung verdeutlicht den Luftstrom in der Anlage und kann ebenfalls zur Risikoabschätzung herangezogen werden. In diesen Bericht wird eine vollumfängliche exemplarische Eignungsprüfung einer Anlage für die pharmazeutische Sterilproduktion aufgezeigt. Bei der geprüften Anlage handelt es sich um einen Pipettierroboter der Serie Microlab Star der Fa. Hamilton Bonaduz AG, Schweiz. Das System wurde zum Zeitpunkt des Tests schon zwei Jahre lang in normaler Laborumgebung betrieben. Um eine aussagekräftige Analyse des Ist-Zustandes des Pipettierroboters zu erlangen, wurde das System nicht für eine später angedachte Sterilproduktion modifiziert. Abhängig von den einzelnen Ergebnissen kann somit eine möglicherweise notwendige zielgerichtete Optimierung für einen sicheren Einsatz in sterilen Produktionsumgebungen erfolgen. P roduktion Abb. 2: Hamilton Microlab Star im ISO 1 Reinraum des Fraunhofer IPA. (© Fraunhofer IPA) Abb. 1: Hamilton Microlab Star im ISO 1 Reinraum des Fraunhofer IPA Ableitung der notwendigen Prüfungen Als Grundlage dient der aktuelle EU-GMP Annex 1, w elcher zur Fertigung steriler Arzneimittel explizit vorgeschrieben ist. Dieser fordert Vorkehrungen, das Risiko einer mikrobiellen, einer partikulären und einer pyrogenen Kontamination zu minimieren. Die geforderte Luftreinheitsklasse muss selbst während des Betriebs der Anlage eingehalten werden. Wird beispielsweise in einem offenen Prozess ein steriles Medikament dosiert, gilt für die räumlich abgegrenzte Umgebung des Dosierschrittes die Schutzklasse GMP A, was in etwa der Luftreinheitsklasse ISO 5 nach ISO 14644-1 entspricht. In Abschnitt 4 bis 19 des EU-GMP Leitfadens Annex 1 wird darauf detailliert eingegangen (Messung der partikulären Luftreinheit kritischer Kontrollpunkte). Die Schutzklasse GMP A beinhaltet meist eine laminare Luftführung mit einer Geschwindigkeit zwischen 0,36 und 0,54 m/s. Der EUGMP-Leitfaden empfiehlt in Kapitel 3 eine Kontrolle und Validierung der laminaren Luftführung während des laufenden Betriebs (Strömungs visualisierung). Die Validierung eines aseptischen Prozesses beinhaltet immer einen sogenannten Media Fill (siehe Abschnitt 66 im EU-GMP Leitfaden Annex 1). Dabei wird das Handhaben eines flüssigen pharmazeutischen Produkts im Ersatz mit einer Nährlösung bewerkstelligt. Die abgefüllten Behältnisse werden anschließend verschlossen und inkubiert. Falls eine mikrobiologische Kontamination stattgefunden hat, würde diese in dem Nährmedium wachsen und dieses nach ausreichender Inkubationsdauer deutlich sichtbar trüben. Um eine valide Aussage treffen zu können, darf bei 5000 Behältnissen kein einziges kontaminiertes Behältnis auftreten. Falls nur eines kontaminiert ist, muss nach einer erfolgreichen Fehleranalyse der komplette Media Fill wiederholt werden (Abschnitt 69 im EU-GMP Leitfaden Annex 1; Media Fill simulation). Die verschiedenen Arzneibücher schreiben für sterile Parenteralia Grenzwerte einer möglichen partikulären Belastung vor. Wie hoch das Risiko einer solchen partikulären Belastung sein kann, wird durch Messung von auf Silizium-Wafern sedimentierter Partikel an der Stelle der offenen Produkthandhabung ermittelt (Partikuläres Kontaminationsrisiko). Dabei wird die Anzahl und Größenverteilung der sedimentierten Partikel in Produktebene ermittelt. Dieselbe Methodik wird auf Plate Count Agar PCA-Sedimentationsplatten zur Ermittlung des mikrobiologischen Kontaminationsrisikos angewendet. Im Folgenden wird detailliert auf die einzelnen Prüfungen eingegangen. Das System wurde dazu in den Messreinraum der Klasse ISO 1 nach ISO 14644-1 des Fraunhofer IPA nach erfolgter Abreinigung eingeschleust. Das Dach des Pipettierroboters wurde entfernt, sodass damit quasi ein RABS (Restricted Access Barrier System) geschaffen wurde, wie in Abbildung 1 zu sehen ist. Ein Zugriff zur Produktebene war prinzipiell nur durch einen offenen Eingriff unterhalb der Klappe möglich. Die Klappe kann zu Servicezwecken geöffnet werden, bleibt jedoch im regulären Betrieb geschlossen. Messung der partikulären Luftreinheit kritischer Kontrollpunkte Als kritische Kontrollpunkte wurden hier Punkte direkt unterhalb des Roboterarms gewählt (MP01 bis MP03). Ein Messpunkt (MP04) erfasste die Abluft, welche unterhalb der während der Messung geschlossenen Serviceklappe austritt. Die Messungen und Auswertungen wurden nach der Richtlinie VDI 2083 Blatt 9.1 vorgenommen. Als Partikelzähler wurden vier Partikelzähler LasAir II 110, Particle Measuring Systems, Inc., Boulder, Vereinigte Staaten, eingesetzt. Zur Messung wurde ein repräsentatives Methode zum Abfüllen, Mischen und Dosieren von Flüssigkeiten in Multi-Well-Platten prozessiert. Alle Messpunkte erreichten mit einer statistischen Sicherheit von 99,9 % die Luftreinheits- klasse ISO 4 nach ISO 14644-1. Damit erfüllen alle Messpunkte spielend die Anforderungen des EU-GMP Leitfadens Annex 1 hinsichtlich partikulärer Reinheit der Umgebungsluft während offener steriler Prozesse. Strömungsvisualisierung Für die Durchführung einer Strömungsvisualisierung wird ein Reinstwasser-Nebelgenerator verwendet. Dieser erzeugt einen feinen sehr gut sichtbaren Nebel, welcher nach eventueller Kondensation auf Oberflächen wieder rückstandsfrei verdampft. Es konnte durch Aufnahme verschiedener Filmsequenzen während eines laufenden Pipettiervorganges gezeigt werden, dass die primäre Strömungsrichtung ausgehend von der Filterdecke des Reinraums durch das Gerät nach seitlich unten immer eingehalten wurde. Es gab keine Aufstaugebiete und Luftströmungen entgegen der Primärluftrichtung. Sobald die einzelnen Pipettierkanäle des Microlab Star ausreichenden Abstand zueinander hatten, konnte selbst zwischen den Kanälen der Luftstrom ungehindert zirkulieren. Durch die Strömungsvisualisierung konnte auch aufgezeigt werden, dass möglicherweise von den einzelnen Kanälen generierte Partikel in den meisten Fällen mit dem Luftstrom aus der Anlage entfernt werden und nicht auf der Produktebene auf dessen Oberfläche impaktieren. Media Fill Simulation Für die Durchführung der Media Fill Simulation wurde in die sterilen Vorratsgefäße eine sterilisierte Nährlösung vorgelegt, welche durch eine repräsentative Pipettiermethode in sterile 96erMultititerplatten gefüllt und mit weiterer Nährlösung vermischt wurden. Nach finaler Dosierung in die 96er-Multititerplatten wurden diese mit einem sterilen Deckel verschlossen, aus dem Reinraum ausgeschleust und entsprechend den Vorschriften des verwendeten Nährmedium inReinR aumTechnik 2/2013 // 13 P roduktion Abb. 4: Ausgelegte PCA Sedimentationsplatten zur Messung sedimentierter Mikroorganismen in einem Hamilton Microlab Star. (© Fraunhofer IPA) Abb. 5: Ausgelegte Silizium-Wafer zur Messung sedimentierter Partikel in einem Hamilton Microlab Star. (© Fraunhofer IPA) kubiert. Nach erfolgter Inkubation wurden die einzelnen Wells untersucht. Falls eine Trübung erkennbar ist, deutet das auf eine mikrobielle Kontamination hin. Bei der Begutachtung aller prozessierten 5376 Wells zeigte keines der Wells eine erkennbare Trübung nach ausreichend langer Inkubation. Selbst nach nochmalig verlängerter Inkubation zeigte sich kein Wachstum von Bakterien und Pilzen. Somit konnte gezeigt werden, dass der untersuchte Pipettierroboter prinzipiell einen aseptischen Media Fill nach EU-GMP Annex 1 erfolgreich absolvieren kann, sofern er in einer Reinraumumgebung GMP A beziehungsweise ISO 5 oder besser steht. Besonders durch die Tatsache, dass das System vor der durchgeführten Media Fill Simulation nicht begasend durch Wasserstoffperoxid oder Formalin sterilisiert wurde, sondern nur die zugänglichen Oberflächen einer einfachen Wischdesinfektion mit 70 % Isopropanol unterzogen wurden, kann die durchgeführte Media Fill Simulation als „worst case scenario“ betrachtet werden. Durch eine im späteren aseptischen Prozess notwendige begasende Sterilisierung wird die sich möglicherweise initial auf den Oberflächen befindende vermehrungsfähige mikrobiologische Kontamination inaktiviert und kann nur noch als möglicher pyrogener Partikel in Erscheinung treten. Mikrobiologisches Kontaminations risiko Messung des Kontaminationsrisikos in der Produktebene Partikuläres Kontaminationsrisiko Eine tatsächliche partikuläre oder mikrobiologische Produktkontamination tritt erst auf, wenn der Partikel oder Mikroorganismen in das Vial, die Ampulle oder in das Well durch Sedimentation oder Impaktion gelangt. Um diese Kontamination zu simulieren, wurden in der späteren Produktebene Messungen durchgeführt. 14 // ReinR aumTechnik 2/2013 Zur Simulation des mikrobiologischen Kontaminationsrisikos wurden in der späteren Produktebene auf den jeweils kritischen Positionen Sedimentationsplatten (Sterile Plate Count-Agar PCA Platten mit 55 mm Durchmesser) ausgelegt. Der exemplarische Pipettiervorgang wurde viermal durchgeführt, was einer Expositionsdauer der PCA-Sedimentationsplatten von etwa zwei Stunden beträgt. Eine längere Exposition zur Steigerung der Nachweisempfindlichkeit ist aufgrund der möglicherweise eintretenden Austrocknung der Platten nicht empfehlenswert. Nach erfolgter Inkubation aller PCA-Sedimentationsplatten wurden diese visuell nach sichtbaren Kolonien ausgewertet. Es konnte bei keiner der Platten eine Kolonie nachgewiesen werden. Eine Positivkontrolle in normaler Laborumgebung bestätigte die Kompetenz der PCASedimentationsplatten zur Kultivierung luftgetragener Mikroorganismen. Somit konnte kein mikrobiologisches Kontaminationsrisiko durch sedimentierte oder impaktierte Mikroorganismen auf Produktebene während vier Läufen nachgewiesen werden. Diese Untersuchung bestätigt das Ergebnis des durchgeführten Media Fill Tests. Zur Simulation des partikulären Kontaminationsrisikos wurden in der späteren Produktebene Siliziumwafer mit 100 mm Durchmesser ausgelegt. Warum Siliziumwafer? Für diese ideal glatten Substrate gibt es voll automatisierte Messsysteme, welche in kurzer Zeit die Anzahlkonzentration und Größenverteilung aller sedimentierten oder impaktierten Partikel bestim- men können. Am Fraunhofer IPA wurde hierzu das Messgerät Surfscan 6200 (KLA Tencor AG, Milpitas, Vereinigte Staaten) eingesetzt. Alle Messungen dazu wurden ebenfalls im Reinraum der Klasse ISO 1 durchgeführt. Es wurden nach Festlegung der für eine erfolgreiche Messung notwendigen Handhabungszyklen zwei Messzyklen durchgeführt. Dabei wurde die partikuläre Belastung der Oberflächen der Siliziumwafer jeweils vor und nach der definierten Anzahl an Handhabungszyklen vermessen. Die Messergebnisse wurden auf die exponierte Oberfläche eines einzelnen Wells der 96er-Multiwellplatte umgerechnet. Es ergab sich für ein einzelnes Partikel im Größenbereich zwischen 0,21 und 7,7 µm eine Kontaminationswahrscheinlichkeit von 0,05 % pro Well. Für ein einzelnes Partikel im Größenbereich zwischen 1,4 und 63 µm ergab sich eine Kontaminationswahrscheinlichkeit von 0,04 % pro Well. Was bedeutet dieser Zahlenwert in Hinblick auf die definierten Grenzwerte? Für Partikel > 10 µm definiert das Europäische Pharmaziebuch in Kapitel 2.9.19 den zulässigen Grenzwert von 6000 Partikel. Die Wahrscheinlichkeit, dass während eines 30-minütigen Pipettiervorgangs in dasselbe offenes Well zwei Partikel im Größenbereich zwischen 1,4 und 63 µm gelangen, liegt bei über eins zu einer Million! Somit wird ein Well während eines Pipettiervorgangs durch die ausschließlich vom Roboter erzeugten Partikel statistisch nie den festgelegten Grenzwert von 6.000 Partikeln > 10 µm überschreiten. Selbstverständlich wurden dabei nicht die Partikel, welche sich schon vorab als Kontamination im Well befinden, betrachtet. Vielmehr wird von einem ideal sauberen Well und einer bestmöglichen Reinraumumgebung ISO 1 ausgegangen. P roduktion Zusammenfassung Ausblick Alle durchgeführten Untersuchungen zeigten die prinzipielle Eignung des untersuchten Pipettier roboters Hamilton Microlab Star für die sterile Produktion von Parenteralia auf. Es konnte kein Kontaminationsrisiko für das prozessierte Produkt festgestellt werden. Jede Fertigungsumgebung zeigt ein eigenes individuelles Spektrum an Partikeln und Mikroorganismen mit spezifischen Problemkeimen, welche vor allem durch die Umgebungsbedingungen und das Personal beeinflusst werden. Eine Vorab-Eignungsprüfung kann somit ein später vorliegendes Kontaminationsspektrum nicht simulieren. Dies verdeutlicht die Forderung, dass nach der Installation einer Anlage in einer aseptischen Produktionslinie ein vollständiger Media Fill nach EG-GMP Annex 1 mit allen später verwendeten Parametern durchgeführt werden muss. Die hier erläuterte Eignungsprüfung kann dazu nicht vertretend herangezogen werden. Sie zeigt nur eine Methodik zur prinzipiellen Eignungsprüfung einer Anlage für aseptische Anwendungen auf. ◾◾ Luftgetragene Partikel: Entspricht die Reinraumumgebung einer späteren Installation den Anforderungen nach EU-GMP Annex 1 und ISO 14644-1, wird während dem Betrieb der Pipettierroboter Hamilton Microlab Star die Reinraumumgebung aufgrund möglicher Partikelemission nicht verschlechtern. Eine GMP A-Umgebung als höchste Klasse in Sterilproduktion wird problemlos auch unterhalb der Pipettierkanäle eingehalten. ◾◾ Mikrobiologische Kontamination: Ein mikrobiologisches Risiko konnte weder im durchgeführten Media Fill noch durch die Verwendung von PCA-Sedimentationsplatten nachgewiesen werden. ◾◾ Sedimentierte Partikel: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein offenes Well oder eine offenes Vial durch ein von der Anlage emittierten Partikel verunreinigt wird, ist äußerst gering. Der in den Pharmaziebüchern geforderte Grenzwert wird dabei statistisch nie erreicht oder gar überschritten. ◾◾ Strömungsvisualisierung: Die in GMP A-Umgebungen geforderte Aufrechterhaltung der Laminarität und Richtung des Primärluftstroms und die Empfehlung einer Separierung des Personals vom offenen Produkt wird vom Pipettierroboter Hamilton Microlab Star erfüllt. Erreicht wird dies durch die den Luftfluss separierenden Wände, den Lufteintritt durch das offene Dach des Gehäuses und die Luftausstömung aus dem Chassis unterhalb der Produktebene vorne und hinten. Der Roboterarm, an welchem die Pipettierkanäle beweglich befestigt sind, beeinflusst die Laminarität nur in direkter Umgebung, dennoch bleibt dabei die Strömungsrichtung der Luft ständig erhalten. Kontakt Markus Keller Abteilung Reinst-und Mikroproduktion Fraunhofer IPA, Stuttgart Tel.: +49 711 970 1560 [email protected] www.ipa.fraunhofer.de R Reine Luft ist unser Business. Die leistungsstarken Partikelzähler von CLiMET - Durchflussraten bis 100 Liter pro Minute - benutzerfreundliche Touchscreen Display - USB und Ethernetanschlüsse - robuste Bauweise durch Chromstahlgehäuse - integriertes Sicherheitssystem mit 4 Levelstufen Autorisierter Vertriebspartner von CLiMET Produkten: CAS Clean-Air-Service AG CH–9630 Wattwil T +41 (0)71 987 01 01 CAS Clean-Air-Service AG D-52134 Herzogenrath T +49 (0)2407 5656 - 0 CAS Clean-Air-Service AG A-1120 Wien T +43 (0)171728 285 www.cas.ch ReinR aumTechnik 2/2013 // 15 L üftungstechnik In der Prozessklimatisierung werden zunehmend auch sehr kleine Luft ströme mit hoher Regelgenauigkeit für die Temperatur und Feuchte benötigt. Klassische Klimageräte warten dagegen mit Luftvolumen strömen von einigen hundert bis tausend Kubikmetern pro Stunde auf, weshalb in der Vergangenheit ein Teil der aufwendig erzeugten Prozessluft verworfen werden musste. Dies ist in der heutigen Zeit weder technisch, noch ökono misch vertretbar. pure engineering schließt diese Marktlücke und bietet Präzisionsklimageräte im Bereich von 1 – 10 m³/h an. Kleinstklimageräte Reinstluftversorgung für die Prozesstechnik Ralph Fernandes de Oliveira, Pure Engineering Zur Entwicklung und Erprobung dieser Adsorberfilter werden verschiedene Prüfzyklen mit geringen und sehr präzise geregelten Luftvolumenströmen gefordert. Verschiedene nationale und internationale Richtlinien (CARB, UN-ECE 101) definieren hierfür Prüf- und Abnahmekriterien mit dem Ziel eines Zero-Emission-Fahrzeugs. Kleinstklimageräte sollen einerseits diese hohen Leistungsanforderungen gerecht werden, andererseits eine einfache Integration im Labor ermöglichen, die von einer aufwändigen Gebäudeluftversorgung unabhängig ist. Klimatechnische Herausforderung In Kraftfahrtzeugen müssen Kohlenwasserstoffemissionen, die durch Verdunstung von Kraftstoff im Tank entstehen, minimiert werden. Hierfür werden in Tankentlüftungsanlagen Adsorberfilter installiert. Diese verhindern das Austreten von Kohlenwasserstoffdämpfen aus dem Kraftstofftank. Die Filter werden vor Erreichen der Kapazitätsgrenze regelmäßig regeneriert. Hierzu wird das Tankentlüftungsventil geöffnet und der Filter regeneriert. Dabei wird der schadstoffbeladene Luftstrom dem Saugrohr und damit der Verbrennung zugeführt. 16 // ReinR aumTechnik 2/2013 Was für den Anwender ökonomisch und technisch sinnvoll erscheint, nämlich Prozessluft bedarfsgerecht aufzubereiten, stellt die Klimatechnik bei kleinen Luftvolumenströmen vor Herausforderungen. Auch deshalb sind Klima geräte mit Volumenströmen unterhalb von 100 m³/ h auf dem Markt kaum erhältlich. Je geringer der Luftstrom ausfällt, umso kleiner ist die benötigte Leistung des Wärmeübertragers, und je genauer müssen Temperatur- und Feuchteregelung des Systems arbeiten. Gegenüber klassischen Klimageräten erfordert dies eine präzisere Systemauslegung, sowie eine dedizierte Auswahl der Aktoren und Sensoren. Bei der Auslegung der Wärmeüberträger lässt sich die Leistung nach folgender Gleichung berechnen: Gleichung 1: Q Kühl / Heiz = m Luft * c Luft * dt Q Kühl / Heiz ...sensible Kühlleistung/Heizleistung m Luft = V*ρ ...Massenstrom in kg / h ρ ...Luftdichte = 1,2 kg /m3 c Luft ...spezifische Wärmekapazität = 1,004 KJ / kg * K dt = t Eintritt – t Austritt in K t Eintritt = Eintrittstemperatur t Austritt = Austrittstemperatur Demnach ergibt sich beispielsweise für einen Luftvolumenstrom von 5 m³/ h eine sensible Nennleistung von nur 6,2 W, setzt man eine Temperaturdifferenz von 15 Kelvin über den Wärmeüberträger an. Konventionelle Regelkreise mit Luft-/Wasser-Wärmeüberträger und wasserseitigem Regelventil zur Leistungsregelung, eignen sich hier kaum. Erst recht nicht, bezieht man die Regelgenauigkeit der Temperatur am Sollwert in die Auslegung mit ein. Fordert die Anwendung beispielsweise eine LÜFTUNGSTECHNIK Regelgenauigkeit am Sollwert von ± 0,1 K, so errechnet sich aus Gleichung 1 eine zu regelnde Leistung von kleiner 167 mW. Damit diese Leistung im realen Betrieb auch regelbar ist, muss sie mit der Nennleistung des Wärmeüberträgers korrelieren. Verfügt der Regler über keinen ausreichenden Hub, so ist kein kontrollierter Wärmetransport zwischen Wärmeüberträger und Medium möglich, eine schlechte Regelcharakteristik bzw. Regelgenauigkeit sind die Folge. Ähnlich verhält es sich bei Regelung der Prozessluftfeuchte. Das Mollier h,x-Diagramm zeigt beispielhaft eine Zustandsänderung in einem Befeuchtungsprozess. Angefahren wird ein Sollwert von 20°C und 55 % relativer Feuchte (8 g / kg Absolutfeuchte). Die erforderliche Befeuchtungsleistung lässt sich anhand der folgenden Gleichung berechnen: Gleichung 2: m Dampf ... Dampfmenge m Luft ... Massenstrom dx = xEintritt – xAustritt x Eintritt = Eintrittsfeuchte in g / kg x Austritt = Eintrittsfeuchte in g / kg Die Befeuchterleistung ergibt sich zu 27 g Wasser pro Stunde, legt man einen Volumenstrom von 5 m³ / h zu Grunde. Diese geringe Wassermenge muss im Befeuchter kontrolliert verdampft und der Prozessluft zugeführt werden. Hierfür ist die Befeuchterregelung verantwortlich. Sie wird dabei von der spezifizierten Feuchtestabilität der Zuluft bestimmt. Aus einer Regelgenauigkeit von ± 1 % r. F. resultieren gewissen Feuchtegrenzen von ±0,15 g / kg. Für die Genauigkeit der Verdampferregelung berechnet sich hieraus: m Dampf = m Luft * dx / 60 * 1000 = 30 mg / min Genauigkeiten von wenigen Milligramm Wasser pro Minute sind aber mit konventionellen Befeuchtersysteme nicht zu realisieren. Abb. 2: Wärmeabfuhr TECs Abb. 1: Kleinstklimagerät pureCam Zudem warten klassische Befeuchtersysteme mit Nennleistungen ab rund 2 kg / h auf, weshalb sie sich für Kleinstklimaanwendungen nicht eignen. Zusammenfassend verdeutlichen die Berechnungsbeispiele die Unterschiede zwischen Kleinstklimageräten und klassischen Klimageräten. Die Nennleistung der Wärmeüberträger- und Befeuchtersysteme liegen um mindestens Faktor 1000 auseinander. Dies bedingt bei Kleinstklimaanwendungen einen anderen Systemaufbau, spezielle Komponenten, sowie eine hohe Leistungsfähigkeit der Temperatur- und Feuchteregelung. Selbstverständlich müssen Prozesssicherheit garantiert und alle relevanten Prozessdaten verfügbar sein. Technische Lösung Kernstück der anschlussfertigen Kompaktklimaeinheit bilden das Befeuchtungssystem und die Temperaturregeleinheit. Beide Systeme sind speziell für den Betrieb mit geringen Luftmengen konzipiert und optimiert. Wegen des geringen Luftstroms wurde auf den Einsatz eines Ventilators zur Förderung der Prozessluft verzichtet. Stattdessen arbeitet das System mit bauseitiger Druckluft. Dies hat den Vorteil, dass sich das System prinzipiell auch für die Konditionierung von Gasen eignet. Standardmäßig ist das System jedoch mit drucklosem Ausgang konzipiert, wie es für luftklimatechnische Anwendungen üblich ist. Die eingangsseitige Druckluft wird zunächst in einer Wartungseinheit aufbereitet und etwaiges Kondensat in das Drainagesystem abgeleitet. Im Ergebnis stehen je nach Medium reinste Zuluft oder Gase zur Verfügung. Die Befeuchtungseinheit arbeitet mit deionisiertem Wasser, das intern über eine Osmoseanlage erzeugt wird. Damit ist das Kompaktklimagerät mit Leitungswasser auskömmlich und es entfällt ein bauseitiger DIWasseranschluss. Typische Stillstandszeiten, wie sie bei konventionellen Dampfbefeuchtern für das Abschlämmen auftreten, entfallen. Bei der Feuchteregelung werden Trägergas und DI-Wasser in einer Mischkammer zusammengeführt und kontrolliert verdampft. Der Einsatz präziser Massenstromregler ist für die präzise Feuchteregelung dabei fundamental. Die nachgeschaltete Temperierung des Prozessgasstroms erfolgt thermoelektrisch mit sogenannten TEC’s (thermoelectric cooler). Die thermoelektrischen Wandler basieren auf dem Peltier-Effekt und erzeugen bei Stromdurchfluss eine Temperaturdifferenz an den Kontaktstellen. Eine der beiden Kontaktstellen ist dabei der Prozessluftseite zugewandt während die andere Seite der Wärmeabfuhr dient. Die prozessluftzugewandte Seite ist mit einem Messwertaufnehmer ausgerüstet. Dieser ist in die Leistungsregelung der TEC’s eingebunden und regelt präzise die gewünschte Prozesslufttemperatur. Durch die richtige Auslegung der Sensor-/Aktorkette lassen sich hiermit Regelgenauigkeiten im Bereich weniger zehntel Grad und darunter realisieren. Einfache Integration Das System wurde für den universellen Einsatz in Laboratorien, Prüfständen, und Messräumen konzipiert. Die medienberührten Bauteile bestehen aus korrosionsbeständigen Werkstoffen. Wegen der meist eingeschränkten Platzverhältnisse vor Ort wurde auf eine kompakte Bauweise basierend auf einer fahrbaren 19" Rack Lösung geachtet. Als besonders vorteilhaft ist das Versorgungskonzept hervorzuheben, das mit wenigen Medien auskömmlich ist: Spannung, Druckluft, Leitungswasser. Wegen der thermoelektrischen Kühlung wird kein bauseitiger Kaltwasseranschluss benötigt. Die integrierte speicherprogrammierbare Steuerung ermöglicht eine prozessabhängige Betriebsweise durch den Benutzer. Die Prozessgrößen stehen dem Kunden als Istwerte über eine Datenschnittstelle zur Verfügung. Das System ist mit integriertem Display lieferbar. Es setzt den Bediener über den aktuellen Betriebszustand in Kenntnis und ermöglicht dem Servicepersonal eine einfache Fehleranalyse. KONTAKT Ralph Fernandes de Oliveira Pure Engineering GmbH & Co. KG, Weinstadt Tel.: +49 162 259 1490 [email protected] www.pure-engineering.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 17 © I.M.Redesiuk | Fotolia.com P artikelmonitoring In Reinräumen wird derzeit viel Aufmerksamkeit auf Schwebstoffe verwendet. Die Produktqualität aber wird nicht durch kleine Partikel in der Luft beeinträchtigt, die sich nicht ablagern, sondern durch große Partikel, die auf das Produkt fallen. Partikelablagerung findet auch in den saubersten Reinräumen statt, in denen Menschen arbeiten oder Maschinen laufen. Dies wurde durch aufwändige, langsame und kosten intensive Testverfahren bestätigt. Eine Revolution im Partikelmonitoring Die Echtzeitmessung von Partikelablagerungen Die Einführung des preisgekrönten Apmon, einem günstigen, unabhängigen Echtzeitmesssystem für Ablagerungen, könnte alles ändern. Apmon kann als Alarmsystem, zur Schulung von Mitarbeitern, zur Hauptursachenanalyse für Partikelablagerung und sogar zur Festlegung von Grenzwerten für die Partikelablagerung in Reinräumen eingesetzt werden. Große Partikel mit einer Größe von 10 –100 µm setzen sich sogar in den saubersten Reinräumen auf Produkten ab. Angesichts der umfangreichen Luftfilterung und intelligenten Luftströme erscheint das unmöglich. Partikelfilterung sorgt dafür, dass die Luft, die in einem Raum eintritt, nahezu partikelfrei und absolut frei von solchen großen Partikeln ist. Das ist eine entscheidende Voraussetzung für eine saubere Produktion, ist aber noch nicht ausreichend. Laufende Maschinen und arbeitende Menschen verursachen ebenfalls Partikelablagerungen im Reinraum. Durch Aktivitäten wie Gehen und Arbeiten entstehen Partikel; und auch das Reinigen oder Berühren von Oberflächen sorgt dafür, dass abgelagerte Partikel aufgewirbelt werden. Je näher dies an der kritischen Oberfläche eines Produkts geschieht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dort Partikel ablagern. Obwohl ein guter 18 // ReinR aumTechnik 2/2013 Reinraum so eingerichtet ist, dass Partikel von diesen Oberflächen ferngehalten werden, ist der Schutz nie wirklich vollständig. Insbesondere große Partikel werden nur geringfügig von den Luftströmen beeinflusst. Class, PDC) ergibt. Am Ende des gesamten Aufwands steht also diesen kleinen Hinweis, die trotzdem sehr wertvoll ist. Der Niederschlag Koos Agricola, der Reinraumbeauftragte bei Océ in den Niederlanden, hat nachgewiesen, dass die PDC-Ermittlung genutzt werden kann, um die Effektivität verschiedener Partikelkontrollverfahren, z. B. häufigere Reinigung und verbesserte Kleidung, aufzuzeigen. Indem er verschiedene Nachweisplatten an verschiedenen Standorten aufstellte, konnte er aufzeigen, welche Maschinen (und Arbeitnehmer) besonders zur Verbreitung von Partikeln beitrugen. Um zu diesen Ergebnissen zu kommen, sind eine sehr genaue Vorgehensweise und ein hohes Durchhaltevermögen notwendig. Das Ergebnis ist wahrscheinlich positiv, aber der Umfang der Verbesserung lässt sich vermutlich nur schwer messen. Daher finden solche Untersuchungen nur selten statt. Selbst PDC-Routinemessungen finden oft nur unregelmäßig, wenn überhaupt, statt. Und wenn sie stattfinden, stehen die Ergebnisse erst nach 24 Stunden oder später zur Verfügung, sodass in der Zwischenzeit zu erheblichen Produktionsausfällen kommen kann. Ab- Um Partikelablagerung zu bekämpfen und so die Resultate der Prozesse in Reinräumen zu verbessern, ist es äußerst wichtig, die Hauptursachen der Ablagerung ausfindig zu machen. Daher müssen die Ablagerungen unbedingt gemessen werden können. Bei allen derzeit gängigen Verfahren zur Messung von Partikelablagerung oder Partikelniederschlag werden Nachweisplatten verwendet. Diese Nachweisplatten werden für eine bestimmte Zeit, üblicherweise 24 Stunden, auf eine Oberfläche gestellt. Das Aufstellen und Einsammeln der Nachweisplatten muss mit äußerster Sorgfalt erfolgen, damit die Platten nicht kontaminiert werden. Nach dem Einsammeln werden sie üblicherweise manuell in ein Gerät zur Oberflächenanalyse eingegeben. Diese Geräte arbeiten in der Regel langsam und sind kostspielig. Mithilfe der Geräte kann die Partikelgrößenverteilung ermittelt werden, aus der sich die Stufe der Partikelablagerung (Particle Deposition Der Nachweis P artikelmonitoring schließend ist zu sagen, dass es derzeit keinen internationalen Standard zur Partikelablagerung gibt, unter anderem weil bis heute kein einfaches und kostengünstiges Messverfahren entwickelt wurde. Die Schnelligkeit Apmon, der Advanced Particle MONitor, ändert dies grundlegend. Ein optisches System erstellt im Abstand von mehreren Minuten automatisch eine Momentaufnahme einer totalen Oberfläche von insgesamt etwa 60 cm. Jede Momentaufnahme wird mit der vorherigen verglichen, wobei alle neu hinzugekommenen Partikel gezählt und vermessen werden. Die erfassten Daten werden automatisch und kontinuierlich in PDC-Stufen übertragen. Ein System besteht aus einem Monitor (maximal sechs Monitoren, um gleichzeitig PDC-Stufen an sechs verschiedenen Standorten zu ermitteln) und einer Basiseinheit, die die Berechnungen ausführt und die Daten speichert. Das System kann so eingestellt werden, dass ein Alarm ausgelöst wird, wenn mehr Partikel abgelagert werden als im Zeitraum zwischen zwei Momentaufnahmen gestattet ist. Der Benutzer kann die Alarmstufe oder den zulässigen PDC-Wert sowie den Ort einstellen, an dem der Alarm ausgelöst wird: entweder am Monitor selbst, an der Basiseinheit oder am Arbeitsplatz des Reinraumbeauftragten. Die Wartung des Apmon gestaltet sich einfach. Von Zeit zu Zeit muss das Einwegnachweismodul, auf dem sich die Partikel ablagern, ausgetauscht werden. Wie oft das Modul ausgetauscht werden muss, hängt von der Qualität des Reinraums ab und kann zwischen zwei und drei Wochen betragen. Das System kalibriert sich selbst automatisch, nachdem das neue Nachweismodul eingesetzt wurde und anschließend bei jeder neuen Momentaufnahme. Die Daten werden automatisch gespeichert, sodass Lageberichte einfach mithilfe des Systems generiert werden können. Standard Wichtigster Vorteil des Apmon besteht darin, dass Messungen in Echtzeit erfolgen und mindestens hundertfünfzigmal schneller als gängige Messverfahren sind. So kann schneller gehandelt handeln, indem die Produktion angehalten oder Patienten isoliert werden, die durch plötzliche Partikelablagerungen Schaden nehmen könnten. Außerdem wird deutlich sichtbar, wodurch die plötzliche Ablagerung verursacht wurde, zum Beispiel durch eine Bodenreinigung, eine Mittagspause, bei der viele Leute in Bewegung waren, oder unerfahrene Mitarbeiter. Daher ist das Gerät bestens für die Schulung von Mitarbeitern sowie für die Qualitätsüberwachung in Reinräumen und OP-Sälen geeignet. Apmon wurde auf der Cleanzone 2012 in Frankfurt mit dem Cleanroom Innovation Award ausgezeichnet. Kontakt Technology of Sense b.v., Groningen, Niederlande Tel.: +31 53 480 3634 [email protected] www.technologyofsense.com %JFGMFYJCMF4DIMFVTFOTUFVFSVOHPIOF1SPHSBNNJFSBVGXBOE 4JDIFSIFJUTUFDIOJL ■ ■ ■ ■ 'MFYJCMF&JOTBU[NÚHMJDILFJUFOWPOTJNQMFO [XFJUàSJHFO"OMBHFOCJTIJO[VLPNQMFYFO 4DIMFVTFOTZTUFNFO &JOGBDIF.POUBHFVOE'VOLUJPOTFJOTUFMMVOH PIOF&MFLUSJLFSPIOF1$VOEPIOF &%7,FOOUOJTTFSFBMJTJFSCBS 4UFDLFSGFSUJHFT4ZTUFNLPO[FQUGàS NJOJNBMFO*OTUBMMBUJPOTBVGXBOE .PEVMBSFS"VGCBVPQUJNBMBOEJFCBVMJDIFO "OGPSEFSVOHFOBO[VQBTTFO 7JFMGÊMUJHF4POEFSGVOLUJPOFOSFBMJTJFSCBS[#;FJU TUFVFSVOH%JTLSFUJPOTTDIBMUVOH;VHBOHTLPOUSPMMF 5àSBOUSJFCF&JOCJOEVOHJO(FCÊVEFMFJU[FOUSBMFOFUD ■ "VDIGàS'MVDIUUàSFOJO3FUUVOHTXFHFO[VHFMBTTFO ■ %JDUBUPS5FDIOJL(NC) %JFv1SPHSBNNJFSVOHi EFS5àSBCIÊOHJHLFJUFO FSGPMHUHFOJBMFJOGBDI EJSFLUBOEFO5FSNJOBMT +BISF &SGBISVOH (VUFOCFSHTUS ■%/FVTÊ■5FM■JOGP!EJDUBUPSEF■XXXEJDUBUPSEF ReinR aumTechnik 2/2013 // 19 S chwerpunkt R einraum - B au Reinraumtechnologie spielt nicht nur, aber besonders in der Pharma industrie eine entscheidende Rolle. Ein guter Grund, das Thema Clean room wieder in den Fokus der Techno Pharm vom 23.– 25. April 2013 im Messezentrum Nürnberg zu stellen. Mit dem Cleanroom Village und dem Cleanroom Congress finden Steril experten auf einer von Europas führenden Fachmessen für Life Science Prozesstechnologien eine praxisorientierte Plattform, um sich über Planung, Bau und Betrieb reiner und reinster Räume in Fertigung, Forschung und Labor zu informieren. Umbauen im Bestand Sechs Expertentipps zum sauberen Umbau von Reinräumen Krämer, Leiter Engineering bei CSL Behring, der auf dem Kongress über GMP-gerechte Schutzmaßnahmen beim Umbau von Reinräumen sprechen wird (24. April 2013, 14:30 – 15:10 Uhr, NCC Mitte). Im Vorfeld der Fachmesse gibt der Experte für Projektmanagement im Pharmabereich Tipps, um eine sichere und problemlose Inbe- Dr. Johannes Krämer, CSL Behring Wie modernisiert man eine Pharmaproduktion reibungslos, effizient und vor allem GMPgerecht? Antworten u. a. auf diese Frage gibt der Cleanroom Congress, der vom 24.– 25. April 2013 im Rahmen der TechnoPharm im Messezentrum Nürnberg stattfindet. Bauherren wissen: Trotz guter Planung können stets unvorhergesehene Dinge passieren, die das Projekt teurer werden lassen als geplant. Das ist beim Umbau oder der Erweiterung von Reinräumen nicht anders. Meist sind Modernisierungen der pharmazeutischen Produktion sogar komplexer als ein Neubau auf der grünen Wiese. So ist die Einschätzung von Dr. Johannes 20 // ReinR aumTechnik 2/2013 Abb. 1: GMP-gerechte Schutzmaßnahmen beim Umbau von Reinräumen – ein Thema auf dem Cleanroom Congress im Rahmen der TechnoPharm. triebnahme von Reinräumen nach einem Umbau sicherzustellen. Tipp 1: Bewerten Sie potenzielle Gefährdungen vor der Ausführung des Umbaus. Gute Planung ist alles. Rechtzeitig vor der Realisierung ist es sinnvoll die einzelnen Umbaumaßnahmen in einer Risikoanalyse z. B. in S chwerpunkt R einraum - B au Abb. 2: Neueste Lösungen rund um die Reinraumtechnologie werden präsentiert im Cleanroom Village und auf dem Cleanroom Congress im Rahmen der TechnoPharm in Nürnberg. einer FMEA (Failure Mode and Effect Analyse) aufzulisten. Hier werden für jede Maßnahme die potenziellen Gefährdungen bewertet und, falls erforderlich, Schutzmaßnahmen definiert. Man sollte sich hier bewusst sein: Es sind nicht nur die Belastungen durch Staub oder durch Keime, die den Reinraum und seine Funktion gefährden können. Es gibt weitere potenzielle Gefährdungen, die durch Umbaumaßnahmen wie Bauarbeiten, Schweißen und Montage auftreten können. Auch diese gilt es zu erkennen und zu bewerten. Tipp 2: Planen Sie lieber einen Tag mehr für den vorbeugenden Schutz Ihrer Reinräume ein, als später durch wiederholte Reinigungen einen Produktionsstillstand zu riskieren. Wichtig: Bei zu erwartender Staubentwicklung sollten die Zu- und Abluftschächte nebst den Filtern der Lüftungstechnik ausreichend geschützt bzw. provisorisch versiegelt werden. Sonst kann beim Wiederanfahren der Lüftung über eine längere Zeit eine erhöhte Partikelbelastung entstehen, da durch diese immer wieder Partikel eingetragen werden könnten. Tipp 3: Denken Sie an einen umfassenden Boden-, Decken- und Wandschutz. Hilfreich ist es, kritische Bereiche mit zu erwartender hoher Belastung durch einfache Trennwände von dem Rest eines Reinraumes während des Umbaus zu separieren. Auf viel frequentierten Verkehrswegen während der Baumaßnahmen ist die Auslage von alukaschiertem Verpackungsmaterial ein kostengünstiger aber dennoch wirkungsvoller Bodenschutz. Bei hoher zu erwartender Staubentwicklung kann der Einsatz eines Gebläses helfen, Partikel gezielt gleich vom Entstehungsort abzusaugen. Tipp 4: Sehen Sie unbedingt eine geeignete Zugangskontrolle vor. Mit Beginn eines Umbaus wird in der Regel das Zugangskontrollsystem in Personal- und Materialschleusen aufgehoben. Damit während der Umbaumaßnahmen nur befugte und geschulte Personen in geeigneter Schutzkleidung in die Reinräume gelangen, sollten hier unbedingt provisorische Zugangskontrollen vorgesehen werden. Das erreicht man beispielsweise durch Absperrung der Baustelle mittels Bauzaun und einem elektronischen Zutrittskontrollsystem. Berücksichtigen Sie daher in der Risikoanalyse auch mögliche Gefährdungen, die während des Umbaus vom Fremdpersonal ausgehen können. Man darf nicht annehmen, dass diese mit den Regeln zum GMP-gerechten Verhalten in Reinräumen immer umfassend vertraut sind. Hier sind neben Sicherheitsunterweisungen im Vorfeld auch geeignete Schulungen mit dem relevanten GMP-Inhalt durchzuführen. Tipp 5: Planen Sie sorgfältig die Inbetriebnahme der Reinräume nach dem Umbau, und gehen Sie Schritt für Schritt vor. Das beginnt mit der Aktivierung der Zugangskontrolle der Personal- und Materialschleusen, die sicherstellt, dass nur noch Produktionsund ggf. Fremdpersonal in entsprechender Schutzkleidung den Reinraum betreten. Dann sollte je nach aufgetretener Staubbelastung zuerst eine Grobreinigung und später eine Grundreinigung vorgesehen werden. Schutzmaßnahmen, insbesondere gegen Staub, sollten erst nach der Grobreinigung entfernt werden. Es empfiehlt sich, erst jetzt die Lüftung wieder zuzuschalten, bevor die definierten Maßnahmen zur Reinigung und Desinfektion durchgeführt werden. Tipp 6: Bedenken Sie, dass auch ein Umbau parallel zu laufender Produktion mögliche Gefährdungen in sich birgt. Müssen beispielsweise in angrenzenden Räumen einer Abfüllanlage Demontage- oder sogar Abbrucharbeiten durchgeführt werden, können die dabei generierten Partikel durch geeignete Trennschutzwände und Luftabsaugung vom eigentlichen Produktionsbereich ferngehalten werden. Die Erschütterungen übertragen sich dennoch über die Bausubstanz, und es kann bei empfindlicher Abfülltechnik, wie beispielsweise bei Wägedosierern, zu Abweichungen kommen. Insbesondere könnten sich Partikel auch bei noch so guter Reinigung aus der Reinraumhülle lösen und in die Reinraumluft gelangen. Neben Staub- und Keimbelastung stellen also auch Vibrationen oder sogar Rauch und Fremdgase von Schweißarbeiten Gefährdungen dar. Sinnvoll ist auch hier eine FMEA, mit der Schutzmaßnahmen für nicht akzeptable Gefährdungen frühzeitig definiert werden. Zur Person Dr. Johannes Krämer hat in Essen Energieund Verfahrenstechnik studiert und promo viert. Seit 1999 ist Krämer tätig bei CSL Behring, einem weltweit führenden Hersteller von Plasmaderivaten zur Behandlung von Patienten mit schweren und seltenen Krankheiten. 2004 übernahm er die Leitung der Abteilung Plant Engineering. Seit März 2008 ist er für das gesamte Engineering von CSL Behring am Standort Marburg, zu dem die Planung und Abwicklung von Investitionen, technische Betreuung, Instandhaltung, Energieversorgung, Medienversorgung, Facility Management, Umweltschutz, Arbeitssicherheit sowie Standortsicherheit gehören, verantwortlich. Im Rahmen des Cleanroom Congress hält er seinen Vortrag „GMP-gerechte Schutzmaßnahmen beim Umbau von Reinräumen & Schutz der laufenden Produktion“. Das komplette Programm des Cleanroom Congress finden Sie unter: ììwww.cleanroom-congress.de Näheres zum Cleanroom Village unter: ììwww.technopharm.de/reinraum Alle Informationen zur TechnoPharm unter: ììwww.technopharm.de Kontakt TechnoPharm Projektteam NürnbergMesse GmbH, Nürnberg Tel.: +49 911 8606 8940 [email protected] www.nuernbergmesse.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 21 S chwerpunkt R einraum - B au Der Reinraum ist das Herz für die Produktion von sensiblen, wertvol len Gütern. Jede Verunreinigung etwa durch Staub, Mikroorganismen oder Rauch kann die Produktions prozesse und Produktqualität emp findlich stören. Daneben stellt die Personensicherheit eine besondere Herausforderung dar. Aktive Wirk stoffe in der Pharmaproduktion, ge fährliche Krankheitserreger in einem Sicherheitslabor, brennbare Reini gungssubstanzen oder toxische Che mikalien in der Halbleiterfertigung sind grundsätzlich ein Sicherheitsri siko für Mitarbeiter und Umwelt. Lösungen für sichere Reinräume Höchste Anforderungen an den Produkt-, Personen- und Umweltschutz Duri Barblan, Siemens Division Building Technologies Hundertprozentige Sicherheit gibt es bekanntermaßen nicht. Sicherheit ist – so eine weit verbreitete Definition (ISO/IEC Guide 51:1999) – die Abwesenheit von nicht akzeptablen Risiken. Demzufolge müssen Unternehmen und Organisationen alle potenziellen Risiken kennen und bewerten, die entsprechenden Akzeptanzniveaus definieren sowie kontinuierlich überprüfen. Die Norm ISO 31000:2009 bietet die erforderlichen Methoden für das umfangreiche Risikomanagement. Mittels Analyse und Bewertung der Risiken lassen sich projektspezifische Gefahrenquellen entdecken. Mit adäquaten Kombinationen aus organisatorischen (z. B. Prozesse, Ausbildung), strukturellen (Raum- und Standortstrukturen) und technischen Maßnahmen lassen sich diese Risiken beherrschen. Ob aufgrund risikoreicher Substanzen und Prozesse oder höchster Qualitätsvorgaben – gerade Reinraumumgebungen stellen höchste Anforderungen an den Produkt-, Personen- und Umweltschutz, wie eine Reihe von Beispielen zeigt. Effektiver Explosionsschutz Gase und Lösungsmitteldämpfe können aufgrund ihrer besonderen Zündeigenschaften eine gefährlich explosionsfähige Atmosphäre verur- 22 // ReinR aumTechnik 2/2013 sachen. Für diese explosionsgefährdeten Bereiche sind besondere Installationen und spezifische Lösungen für die Brand- und Gasdetektion sowie für die Steuerung, Regelung und Überwachung der HLK- und Prozessanlagen erforderlich. Die Gasmeldeanlage muss die zu erwartenden brennbaren Gase sicher unterhalb der unteren Explosionsgrenze erfassen, Personen alarmieren, den Gefahrenort anzeigen und Maßnahmen zur Verhinderung eines Brandes oder einer Explosion einleiten. Der Einbau einer Gasmeldeanlage kann unter geltenden Explosionsschutzvorschriften zur Aufhebung oder Verschiebung einer als explosionsgefährdet geltenden Zone eines Gebäudes führen. Umfassender Brandschutz Ein Feuer in einem Reinraum stellt das größte Einzelrisiko dar. Als typische Auslöser eines Feuers gelten etwa Kurzschlüsse, spontane Entzündungen oder Lecks in den Behältern von einfach entflammbaren oder selbstentzündlichen Flüssigkeiten bzw. Gasen. Brandschäden an Ausrüstung und Anlagen verursachen innerhalb von Minuten Verluste in Millionenhöhe. Selbst ein kleines Feuer kann bereits beträchtliche Schäden anrichten. S chwerpunkt R einraum - B au Sobald ein Brand erkannt wird, führt dies meist zu automatischen Sicherheitsabschaltungen. Im Reinraum sind deren Auswirkungen besonders erheblich, da durch das Abschalten von Lüftungsanlagen und das Schließen von Brandschutzklappen die Druckkaskaden nicht mehr aufrechterhalten werden können und dies zu einer unkontrollierten Querkontamination in den Räumen führen kann. Produkte können nicht mehr verwendet werden und toxische Substanzen können unter Umständen aus den kontrollierten Bereichen entweichen. Es kann mehrere Tage dauern, bis ein Reinraum z. B. in der Sterilproduktion wieder produktiv betrieben werden kann. Ein Fehlalarm der Branddetektion hat ähnlich gravierende Auswirkungen wie ein echtes Feuer. Experten raten deshalb zu einem hohen Sicherheitsniveau in Reinräumen. Präventiver und aktiver Brandschutz ist dabei besonders wichtig. Zuverlässige Branddetektion Entscheidend für ein zuverlässiges Brandschutzkonzept sind also die Gewähr, dass es sich um einen echten Alarm handelt, sowie die Zeitspanne, die zwischen dem Ausbruch und dem Entdecken eines Feuers verstreicht. Eine rasche Früherkennung reduziert oder verhindert gar Prozessunterbrüche und verhindert sekundäre Schäden. Um die Partikelkonzentration gering zu halten, sind in Reinräumen hohe Luftwechselraten und somit Luftgeschwindigkeiten sowie gerichtete Luftströmungen erforderlich. Die Partikel werden mit sauberer Luft weggespült. Dieses Konzept erschwert jedoch die Branddetektion erheblich, da im Betrieb ein an der Decke montierter Brandmelder einen Brand praktisch viel zu spät detektieren würde. Zuverlässigkeit und Früherkennung lassen sich indessen erhöhen: Einerseits können spezielle Reinraum-Parametersätze in den Brandmeldern verwendet werden, die auf die besonders sauberen Umgebungen ausgelegt sind. Anderseits werden an geeigneten Stellen aktiv Raumluftproben aus dem Reinraum abgesaugt und auf kleinste Mengen Rauchpartikel überprüft. Wurde eine echte Brandgefahr detektiert, ist die schnelle Einleitung von angepassten Sofortmassnahmen ein kritischer Faktor. Moderne Reinraumlösungen integrieren daher Brandmeldung, Sprachalarm und Löschanlage in einem System. Dies ermöglicht der Person im Kontroll- raum die Live-Überwachung von Alarmen und Systemdefekten sowie den einheitlichen Betrieb aller integrierten Systeme. Effiziente Löschung Die in Reinräumen verwendeten Stoffe bergen besondere Risiken, die einen Einfluss auf die angemessene Löschlösung haben. Wasser als Löschmittel kann nur bedingt verwendet werden und es sind besondere Maßnahmen erforderlich, um z. B. kontaminiertes Löschwasser zuverlässig aufzufangen. Der Raumschutz stellt aufgrund der Dichtigkeit der Räume, der anspruchsvollen Luftzirkulation und der erforderlichen Druckkaskaden eine besondere Herausforderung dar. Zusammen mit dem hohen Brandrisiko und dem hohen Wert bestimmter Anlagen resultiert daraus der Objektschutz als hauptsächlich angewendete Löschstrategie. So werden z. B. Sicherheitswerkbänke (Isolatoren) mit einer autarken Objektlöschung versehen, um die kritischen Bereiche separat zu überwachen und im Ernstfall unverzüglich eine Löschung auszulösen. Hierfür werden bevorzugt so genannte Inertgase eingesetzt. Diese sind chemisch neutral, und es entstehen keine Reaktionsprodukte beim Kontakt des Löschmittels mit dem Feuer. Dadurch werden Maschinen oder die produzierten Güter durch das Löschmittel weder beschädigt noch verunreinigt – ein klarer Vorteil beim Reinraumschutz. Gewisse Inertgase (z. B. Stickstoff, Argon) sind darüber hinaus ungiftig, farb-, geruchs- und geschmacklos, was insbesondere in der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie von hoher Bedeutung ist. Geordnete Evakuierung Wurde eine besondere Gefahrensituation, z. B. ein Brand, detektiert, erfordert dies unter Umständen eine zügige Evakuierung des Gebäudes oder gefährdeter Bereiche. Auch hier stellt der Reinraum besondere Anforderungen, da zum einen während der Evakuierung keine toxischen Stoffe freigesetzt werden dürfen und zum anderen ein korrektes Ausschleusen allenfalls nicht mehr möglich ist. Aufgrund dieser spezifischen Voraussetzungen bietet sich der Einsatz von Sprach-Evakuierungssystemen an: Sie können neben der optischen und akustischen Signalisation die anwesenden Personen in Klartext über die aktuelle Situation informieren sowie klare Verhaltensanweisungen in die Reinräume übertragen. Dies garantiert die sichere und geordnete Evakuierung des Reinraums und der benachbarten Bereiche. Zusätzliche Sicherheitswarnungen und klare Anweisungen können zudem eine Verunreinigung durch eindringende Erkundungs- oder Löschtrupps verhindern. Der Schutz von Mitarbeitern, der Produktqualität wie auch der Umwelt hängen grundsätzlich von den jeweiligen Umgebungsbedingungen ab. Gerade Reinraumumgebungen erfordern technische Schutzmaßnahmen auf höchstem Niveau, ohne Kompromisse beim Produkt- und Personenschutz. Nur wer seine Mitarbeiter und die Werte zuverlässig vor Gefahren schützt, ist langfristig sicher und produziert erfolgreich. Umfassende Reinraumlösungen integrieren die gesamte Gebäudetechnik zur Regelung, Steuerung und Überwachung von Reinräumen. So minimieren sie nachhaltig Risiken, erhöhen die Effizienz und liefern nachweisbare Konformität mit den einschlägigen Regulatorien. Das bietet maximale Sicherheit und sorgt für hohe Systemsynergien, die sich über Jahre hinweg rechnen. Kontakt Duri Barblan Market Development Manager Life Science, Siemens Building Technologies Siemens Schweiz AG, Zug, Schweiz Building Technologies Division Tel.: +41 724 3360 [email protected] www.siemens.com ReinR aumTechnik 2/2013 // 23 S chwerpunkt R einraum - B au Zur Funktionsfähigkeit der Arbeits abläufe in Labor und Reinraum stellt die Medienversorgung einen wichtigen Bestandteil dar. Sie ist ein Zusammenspiel von bauseitiger Ausstattung in Form von Zu- und Ab leitungen mit der Inneneinrichtung. Dieses wird durch Medienführungen Edelstahl-Labor-Abzugshaube mit Beleuchtung realisiert. Idealer Reinraum-Werkstoff Edelstahl-Medienführungen in Reinraum und Labor Bettina Schlegelmilch, G.S. Stolpen Medienführungen sind ein fester Bestandteil der Programme der großen Labormöbelhersteller. Ausgeführt werden sie als Zelle, Kanal, Säule, Ampel und aufgebaut in Rastermaßen mit modularer Bestückung. Sie dienen der Aufnahme von Ver- und Entsorgungsleitungen, Steckdosen, Armaturen und Eckventilen. Eingesetzt werden hier Profile und Systemträger aus Stahlblech pulverbeschichtet oder Aluminium. Verstärkt werden diese Medienführungen nun auch aus dem Werkstoff Edelstahl gefordert, ergänzend zu Edelstahlarbeitstischen, -schrank- 24 // ReinR aumTechnik 2/2013 räumen, -spülen und -rollwagen. Dies als Folge gestiegener Anforderungen an Hygiene, Reinig- und Sterilisierbarkeit, Fugenfreiheit und geringer Oberflächenrauheit, Beständigkeit und Wartungsfreundlichkeit unter Einsatz der präferierten Edelstähle aus Werkstoff 1.4301 als V2AStahl sowie 1.4404 und 1.4571 als V4A-Stahl. Die Versorgung durch Edelstahl-Medienführungen kann in horizontaler und /oder vertikaler Anordnung stattfinden. Sie können bei wandstehenden Laborzeilen einen Wandaufbau darstellen, aber auch bei freistehenden Laborzeilen eine „Insellösung“ im Raum bilden. In den meisten Fällen sind sie mit einem EdelstahlArbeitstisch gekoppelt – als Einzel- oder Doppeltisch, als Laborspüle oder Steharbeitsplatz. Weiterhin als „Stand-alone-Lösung“, um Rolltische oder bodenstehende Laborgeräte flexibel davor zu platzieren. Implementiert werden können die Versorgungsbereiche: ◾◾ Sanitär (beispielhaft Reinstwasser, Betriebswasser) ◾◾ Elektro (Strom, Daten) ◾◾ Gas (beispielhaft Stickstoff, Argon) ◾◾ Druckluft ◾◾ Vakuum Die Edelstahl-Medienzelle In der Praxis ist der Einsatz einer EdelstahlMedienzelle am gebräuchlichsten. Sie bildet ein Baukastensystem in den üblichen Rastermaßen (600, 900, 1200, 1500, 1800 mm), bestehend aus einem Grundaufbau aus Profilstehern und Querstreben, einer von der Hinterkante der Edelstahlarbeitsplatte ausgehenden Rückwandverkleidung (also bei Sitzhöhe 750 mm, bei Stehhöhe 900 mm über dem Fußboden) sowie einer Installationsblende, an der die unterschiedlichen Medien mittels Ausschnitten, Modulen, Kasset- S chwerpunkt R einraum - B au ten, Panels, Armaturen oder Spendern angebracht werden können. Als einseitige Zelle steht sie am Boden an der (Reinraum-)Wand oder ist an diese bodenfrei in definierter Höhe angebracht. Davor finden ◾◾ Edelstahlschrankanlagen ◾◾ Edelstahlwandarbeitstische ◾◾ Edelstahl-C-Fuß-Tische ◾◾ Edelstahlspülen Platz – aber auch „Mobileinheiten“ wie Rolltische oder Laborwagen. Das Baukastenprinzip wird nach oben hin durch Profilverlängerungen zur Aufnahme von Reagenzienablagen (aus Glas), Abstellebenen (aus CNS) und Edelstahlhängeschränken – alle in arbeitsfreundlich definierten Höhen – fortgeführt. Zudem können nützliche Zusatzteile wie Stativ- und Papierrollenhalter oder Abtropfborde befestigt werden. Sollten keine Anbauten angebracht werden, kann der obere Bereich auch hygienisch mit Edelstahlplatten geschützt werden. Nach unten hin kommt es zum Einsatz von Edelstahl-(montage) blenden oder Installationsraumverkleidungen, spezifiziert durch das davorstehende Edelstahlmöbel. Die Edelstahl-Medienzelle wird weiterhin auch als zweiseitige Zelle ausgeführt und stellt damit eine „Doppelenergiezelle“. Diese dient der beidseitigen Versorgung von mittelständigen Laboreinheiten und Doppellabortischen. Sie können an der Decke arretiert werden und auch einen zusätzlichen vertikalen Medienschacht haben. Die Medienzuführungen erfolgen vorwiegend von der Decke aus. Wird ausschließlich eine horizontale Medienversorgung benötigt, setzt man einen EdelstahlMedienwandkanal ein. Dieser ist praktisch die Fortführung der Installationsblende mit deren Eigenschaften, nur als Kastenaufbau. Er ist häufig vom normalen Arbeitsplatz entkoppelt und stellt eine Versorgungseinheit für mobile Tische, Wagen und Geräte dar. Edelstahl-Mediensäule Die Edelstahl-Mediensäule dient – mit den gleichen Funktionen wie bereits beschrieben – der vertikalen Medienversorgung von Laborarbeitsplätzen. Im Wandbereich besteht die Möglichkeit der flexiblen Höhenanbringung, sie kann aber auch, im Raum befindlich, deckenhängend angebracht sein, dabei ausgeführt als Einzel- oder Doppelmediensäule. Das Baukastensystem der Komplettlösung Labormöbel/Medienführung aus Edelstahl runden die Labor-Abzugshauben ab. Diese können an die Medienzellenprofile im oberen Bereich angebracht werden und dienen der gezielten Absaugung eines Bereiches. Die Edelstahl-Abzugshauben werden in definierten Rastermaßen sowie Tiefen und Höhen ausgeführt und verfügen über einhängbare Prallbleche und einen Abluftstut- zen DN 200 mm. Rinnen sammeln entstehendes Kondensat und leiten es über einen Kondensatablauf ab. Optional können die Hauben mit einer Beleuchtung und einer mechanischen Regulierung mittels einer Drosselklappe ausgestattet werden. Neben der Befestigung an Medienzellen – auch über den Insellösungen im Raum – können diese Labor-Abzugshauben auch unabhängig davon wand- oder deckenhängend installiert werden. Von der Funktionalität her stellen sie in allen Fällen einen Baustein im großen Bereich der „Lüftungstechnik“ dar und werden in das bauseitige Abluftsystem eingebunden. Fazit Zusammenfassend kann man sagen, dass die Integration von Medienversorgung und Absaugung in sensiblen und „reinen“ Bereichen durch den Einsatz von Edelstahlkonstruktionen zur Aufnahme entsprechender Medienmodule einen wichtigen Beitrag zu einer sowohl hygienischen als auch äußerst ergonomischen Lösung darstellt. Es wird eine Medienversorgung „vom Boden bis zur Decke“ geschaffen, die mit dem Mobiliar eine funktionale Einheit bildet, andererseits höchste Flexibilität aufweist. Freie Arbeitsplatten erhöhen die Arbeitseffizienz, mobile Tische sind jederzeit mit den Medienanschlüssen zusammenzuführen. Schnittstellen problematiken werden so vermieden, das gewünschte Ziel einer größtmöglichen Raumergonomie erlangt. Dies alles aus einem Material, welches in seiner Qualität den hohen Anforderungen in Labor und Reinraum explizit Rechnung trägt – Edelstahl! Kontakt Bettina Schlegelmilch G.S. Stolpen GmbH & Co. KG, Stolpen Tel.: +49 6185 8996899 [email protected] www.gsstolpen.de Ihr kompetenter Partner im Reinraum Dorfner bietet maßgeschneiderte Reinigungskonzepte sowie individuelle Inhouse-Schulungen und praxisorientierte Coachings für den GMP- und ISOBereich an. Reinraumschulung Reinraum Coaching Reinraumreinigung Baubegleitende Reinigung & Konzeptionen ung Re-Zer tifizier 01:2008 90 O IS DIN EN www.reinraum-kompetenz.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 25 S chwerpunkt R einraum - B au Mit der Entwicklung neuer Märkte und neuer Kundenbedürfnisse ent wickelt sich auch Atotech weiter und hat weltweit seine TechCenter mit Reinräumen ausgestattet. In Feucht entstand ein neuer Reinraum für die Fertigung von Anlagen für Flachbild schirme (FDP = Flat Panel Displays) und Halbleiter (SC = Semiconductor). Die erste FDP-Anlage wird in 2013 in Betrieb genommen. Weltweit wer den weitere Reinräume, speziell für Reinraumhalle in Feucht, Deutschland Musterbearbeitungen, folgen. Reinräume für die Halbleiterproduktion Atotech investiert in moderne Produktionsanlagen Atotechs Reinraumanlagen wurden bereits in Jangan (Süd-Korea), Yokohama (Japan), Berlin (Deutschland) und Guanyin (Taiwan) in Betrieb genommen. In Neuruppin wird die Chemie für die Halbleiterindustrie bereits seit 2008 in einem Reinraum produziert. Und Atotechs R&D Center für Copper Interconnect Technology arbeitet eng mit dem College of Nanoscale Science and Engineering (NCSE) in Albany, New York, USA zusammen. Der Nanotech Komplex des NCSE umfasst auf einer Fläche von mehr als 26.000 m² Reinräume und Analytiklabore sowie eine komplette 300 mm Wafer Prozessanlage und R&D Ausrüstung. Warum ein Reinraum? Atotech verbessert stetig seinen Kundenservice und investiert daher in drei verschiedene Arten von Reinräumen: ◾◾ Reinraum für Chemieproduktion ◾◾ Reinraum für Semiconductor-Anlagen ◾◾ Reinraum für Kunden-Musterbearbeitungen Abhängig vom Zweck und den zu bearbeitenden Bauteilen wird jeder Reinraum in eine ISOKategorie eingeteilt. In Feucht z. B. werden die Semiconductor-Anlagen in ISO-Klasse 8 gefertigt. 26 // ReinR aumTechnik 2/2013 Der Aufbau von Reinräumen gewinnt zunehmend an Wichtigkeit – nicht nur wegen der Reinheit der Chemie gegenüber anderen, herkömmlichen Verfahren, sondern auch weil sich die Metallisierungstechnologien für MEMS (mikro-elektro-meachnische Systeme) und Halbleiter anwendungen zunehmend in einen Industriestandard entwickeln. Herausforderungen Mit Errichtung eines Reinraums für Anlagenbauteile steigen auch die Herausforderungen. Hierzu sagt David Lichtenauer, Sales Manager Electronic Systems bei Atotech Deutschland GmbH in Feucht: „Die Herausforderungen beim Aufbau eines Reinraums sind vielfältig. Bestehende Verfahren müssen überdacht und angepasst werden, neue Aufgaben verteilt, neue Einstellungen berücksichtigt und neue technische Lösungen entwickelt werden.“ Darüber hinaus benötigt man neue Lieferanten für Basis- und Verbrauchsmaterial, die reinraumtaugliche Ware liefern können. „Der Aufbau des Reinraum bringt weitere Herausforderungen mit sich“, kommentiert David Lichtenauer. „Für unseren Reinraum (RR), ISO-Klasse 8, benötigen wir eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 30 % und eine Raumtemperatur von 19 – 25°C. Auf einer Produktionsfläche von 18.000 m² erreichen wir schnell einen Wert von 5 Mio. €. Faktor Mensch: Schulungen Zusätzlich müssen unsere Kunden und Mitarbeiter geschult werden. Techniker benötigen eine spezielle Qualifikation, um in Reinräumen arbeiten zu dürfen. Kunden müssen ebenfalls im Umang mit den Geräten geschult werden, da diese keinerlei Kontamination ausgesetzt werden dürfen. Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen müssen zum Beispiel wissen, wie sie Bauteile aus dem „schwarzen Bereich“ über eine Schleuse in den Reinraum transportieren.“ Kontakt Atotech Deutschland GmbH, Berlin Tel.: +49 30 349 85 802 [email protected] www.atotech.com S chwerpunkt R einraum - B au Effiziente Bauprozesse Pharmabauprojekte stellen besondere Anforderungen an das baubegleitende Projektmanagement. Schon zu Beginn eines solchen Bauvorhabens müssen die Einflüsse der pharmazeutischen Qualitätssicherungssysteme auf den Bauablauf bekannt sein. Die Herausforderung ist, Projekte im Super-Fast-Track-Verfahren zu realisieren. Dies funktioniert nur mithilfe eines integrierten Projektmanagements, das Planung, Bau und Prozesstechnik als Einheit definiert. Drees & Sommer berät in diesem Sinne künftig Projekte in der Pharma-, Biotechnologieund Medizintechnik-Branche. Dazu hat das Life Sciences Team das 3-C-Management ins Leben gerufen – gemeinsam mit dem GMP-Berater gempex. Das 3-C-Managment ist das integrierte Management von Neu-, An- oder Umbauprojekten, das die Phasen Construction (Bau), Commissioning (Inbetriebnahme einschließlich Qualifizierung) und Compliance (Qualitätsab- nahme) miteinander verzahnt. „Durch das 3-CManagement können wir unseren Kunden einen sicheren und zügigen Markteintritt bieten“, sagt Rino Woyczyk, verantwortlicher Partner und Leiter des Expertenteam Life Sciences. Gebäude- und Prozessplanung werden eng aufeinander abgestimmt und Qualifizierungskonzepte schon zu Projektbeginn etabliert. Drees & Sommer berät den Bauherren auf allen Ebenen und steuert den gesamten Prozess von der ersten Eingangsanalyse bis zur abschließenden Abnahme, Übergabe und Inbetriebnahme mit Qualifizierung und Validierung – und stellt damit früh wichtige Weichen. Die Kenntnis der Einflüsse aus Qualifizierung und Validierung auf den Planungs- und Bauprozess sind wesentliche Voraussetzung für den zeitnahen Markteintritt des Produktes. Sie stellt damit einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil für die Unternehmen der Life Sciences Branche dar. Gebäude müssen Prozesse abbilden Am Anfang der bautechnischen Überlegungen und Planungen stehen immer die Herstellungsprozesse der Produkte. Die in den Gebäuden ablaufenden Prozesse sind komplex und stellen hohe Anforderungen an die Prozessumgebung, die Maschinen und Anlagen. Kleinste Abweichungen bei diesen Anforderungen können Wirkstoffe oder Arzneien verfälschen und damit unbrauchbar machen. Daher müssen die Gebäude die Herstellungsprozesse im Sinne der „Good Manufacturing Practice“ (GMP) optimal abbilden, damit der Hersteller nach der CompliancePhase die Erlaubnis zur Produktion erhält. Denn Planung und Bau (Construction) haben einen enormen Einfluss auf die Ergebnisse der Qualifizierung der Anlagen und Maschinen sowie die Validierung der Verfahren. Rino Woyczyk, Drees & Sommer Ralf Gengenbach, gempex Kontakt Cornelia Nyhof Drees & Sommer AG, Stuttgart Tel.: +49 711 1317 0 [email protected] www.dreso.com Wiebke Rittlinger gempex GmbH, Mannheim Tel.: +49 621 819119 0 [email protected] www.gempex.com $IE0ROkSFÌR Reinraumreinigung und ReinraumSCHuLung WWWPrOkCOnCOm Wir sind auf der Internationale Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologie 22.-23.10. 2013 in Frankfurt/M. REINHEIT ReinR aumTechnik 2/2013 // 27 S chwerpunkt R einraum - B au Abb. 1: Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm: Anwendungszentrum für Innovative Polymertechnologien (© Stefan Schrills) Hochleistungsfasern für schnelle Autos, organische Leuchtdioden für flache Displays oder künstliche Hornhäute als Augenimplantate – bereits seit über 20 Jahren ent wickelt das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm Polymere. Um die Prozesse zur Herstellung innovativer Materialien sowie neue Nanotech nologien vom Labor in den indus trienahen Maßstab übertragen zu können, wurde von 2008–2012 das Anwendungszentrum für Innovative Polymertechnologien erweitert. Polymerforschungslabore Erweiterung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung Dr. Barbara Höhne-Zell, HWP Planungsgesellschaft (© HWP Planungsgesellschaft mbH) Mit mehr als 40 Jahren Planungserfahrung in der Forschungs- und Hightech-Industrie-Branche wurde die HWP Planungsgesellschaft mbH (HWP) von der GTB – Berlin Gesellschaft für Technik am Bau mbH (GTB-Berlin) mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut, die leistungsfähigen Labore zu planen und die Reinraumplanung zu übernehmen. Die Erweiterung des Anwendungszentrums für Innovative Polymertechnologie erstreckt sich über etwa 6.270 m2 Brutto-Grundfläche. Um die Rahmenbedingungen für den gewünschten Anwendungstransfer von der Forschung in den industriellen Pilotmaßstab übertragen zu können, wurde ein Reinraumtechnikum, 28 // ReinR aumTechnik 2/2013 ein biochemisches S1 Technikum, physikalische und chemische Forschungslabore, abgedunkelte und schwingungsgedämpfte Sonderlaboratorien für Mikroskopie, Laseranwendungen sowie zugehörige Büroflächen von der HWP Labortechnik geplant, ausgeschrieben und in der Objektausführung überwacht. Zusätzlich übernahm HWP interdisziplinär unter Einbindung des Erfahrungsschatzes des eigenen Geschäftsbereiches Architektur und Technik die Reinraumplanung und die dazugehörige Objektüberwachung. tible Materialien z. B. für Implantate und weitere medizinische Anwendungen sowie auf die Entwicklung von biotechnologischen Prozessen zur effizienten Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Hohe Projektanforderungen Von diesen anspruchsvollen Forschungsgebieten leiten sich hohe Anforderungen für die Raumeigenschaften, hinsichtlich der Luft-, Licht- und Zukunftsweisende Forschungs schwerpunkte Modernste Voraussetzungen sollten es den Wissenschaftlern des Anwendungszentrums für Innovative Polymerforschung ermöglichen, neue Materialien und Technologien für die Nutzung in Hightech-Industrien zu entwickeln und damit langfristig für die Allgemeinheit dienlich zu machen. Ein besonderes Augenmerk richtet das Zentrum dabei auf Hightech-Materialien mit besonderen elektrischen und optischen Eigenschaften, die z. B. für flexible OLED-Displays, organische Solarzellen und für die organische Elektronik eingesetzt werden können. Die beiden weiteren Forschungsschwerpunkte richten sich auf biokompa- Abb. 2: Reinraumbereich der Klasse 6: Ionisationsschleuse mit Luftdusche (© Stefan Schrills) S chwerpunkt R einraum - B au Feuchtigkeitsbedingungen sowie bezogen auf den Ausbau, die Möblierung und die Gebäudereinigung ab. Diese mussten bei der Planung der Reinräume konsequent berücksichtigt werden. Im Riegelbau – Reinraumlaboratorien Der Reinraumbereich befindet sich im so genannten Riegelbau des neuen Anwendungszentrums. Der begehbare Reinraum erstreckt sich über 1 ½ Geschosse (3,20 m), in dem die innovative Polymerforschung betrieben wird. Darüber befindet sich ein 1,80 m hoher Deckenraum, der durch eine begehbare Reinraumdecke als Bandrasterdecke in Pharmaausführung entsteht. Dieser Bereich ist mit einem Fassadenschacht, der sich zwischen der Reinraumfassade und der eigentlichen Gebäudefassade befindet, zu einem offenen L-förmigen Raum verbunden. Der begehbare Reinraumteil fügt sich somit entsprechend des typischen „Raum-in-Raum“-Prinzips optimal in die Gebäudehülle ein. Zwei Reinraumklassen für den Pilotbetrieb Der begehbare Reinraumbereich ist das Herzstück des Anwendungszentrums, in dem sich die Labore für eine Pilotlinie zur Herstellung von organischen Solarzellen und organischen Leuchtdioden befinden. Nach Reinheitsgraden unterteilt er sich in zwei Bereiche: In einen Reinraumbereich (190 m²) mit hohen Anforderungen (1.000 Partikel pro Kubikmeter Luft, Reinraumklasse 6 nach ISO 14644-1 und 4 nach VDI 2083) und einen Reinraumbereich mit niedrigeren Anforderungen (10.000 Partikel pro Kubikmeter Luft, Reinraumklasse 7 nach ISO 14644-1 und 4 nach VDI 2083). An die Reinraumbereiche sind Graubereiche mit Umkleiden und Stellflächen für Großgeräte und Spülen und die Materialschleuse angegliedert (100.000 Partikel pro Kubikmeter, Reinraumklasse 10). Um die höheren Reinraumanforderungen der Klasse 6 im ersten Bereich gewährleisten zu können, muss ein bestimmter Zugangsprozess eingehalten werden, für den die Reinraumplanung architektonisch die Grundlage gelegt hat: Zunächst müssen die Forscher in den vorgelagerten Umkleidekabinen die private Kleidung durch spezielle reinraumtaugliche Kleidung austauschen. Von dort aus gelangen sie zur sog. Ionisationsschleuse mit Luftdusche. In nur 12 Sekunden wird durch statische Aufladung physikalisch eine Partikelfreiheit erzeugt, die den Anforderungen der Reinraumklasse 6 genügt. Erst von hier aus können die eigentlichen Reinraumlaboratorien betreten werden. Diese Prozedur entfällt im gegenüberliegenden Reinraumbereich der Klasse 7 vollständig, da diese besonderen Bedingungen hier nicht vorherrschen müssen. Generelle Reinraumanforderungen Für die Luftzufuhr in beiden Reinraumbereichen (Reinraumklasse 6, 7) galt die Vorgabe, Turbulenzen bzw. Verwirbelungen der Luft zu vermeiden. Um Druckkaskaden durch die Zuluft auszuschließen, musste das Planungsteam auf Heizkörper vollständig verzichten. Die Wärmeregulation wurde stattdessen ebenfalls über die Zuluft geregelt und der Luftdruck so eingestellt, dass im gesamten Reinraumbereich ein Wert von 20 Pa+ erreicht werden konnte. Um die benötigten Luft- und Feuchtigkeitsanforderungen für die empfindlichen Polymere zu erzielen, wurden sogenannte revisionierbare Filter-Fan-Units (FFU) an der Decke in Kombination mit Abluftwänden installiert, deren Installationsanzahl entsprechend der notwendigen Reinraumklasse (6 oder 7) variiert wurde. Medienversorgung Die Medienversorgung erfolgt mittels abgehängter Mediensäulen über die Decke. Selbst Großgeräte können durch diese Art der Medienanordnung mittig im Raum oberhalb der Geräte jederzeit umgestellt werden. Damit können optimale Flexibilität und Staubfreiheit gewährleistet werden. Für die Decke selbst wurde Edelstahl als Material gewählt. Für die Wände wurden weiße Sandwich-Paneelen als Wandmodule geplant. Edelstahltische und Zusatzmobiliar sowie rein- raumtaugliche Stühle – jeweils mit Rollen ausgestattet – bilden die Möblierung der Reinraumlabore. Wände, Decken und Edelstahlmöblierung mussten jeweils silikonfrei ausgeführt werden. Verdunklung und Gelblicht für lichtempfindliche Materialien Aufgrund der Lichtempfindlichkeit der Materialien, die in einer Pilotlinie zur Entwicklung von organischen Solarzellen und organischen Leuchtdioden zum Einsatz kommen, musste eine Verdunklung an der Fassade des Reinraums angebracht werden. Dies diente als Voraussetzung des Einsatzes von Gelblicht, das aufgrund der photolithographischen Strukturierungsschritte notwendig ist. Um eine vollständige Verdunklung zu gewährleisten, wurden auch innen zusätzliche Verdunklungsvorhänge angebracht. Top Voraussetzungen für das Facility Management Für die Reinigung der Reinraumhülle wurde im Fassadenschacht zwischen Reinraumfassade und Gebäudefassade ein Bootmannstuhl mit Seilzugaufhängung angebracht. Dies ermöglicht die bequeme Reinigung der Außenseite der in die Reinraumfassade eingelassenen Fenster sowie der Innenseite der Fenster, die in die Gebäudehülle integriert wurden. Auch die Verdunklungsvorrichtung an den Fenstern kann über diesen Schacht gereinigt werden. Die Bandrasterdecke, welche die begehbare Decke vom Forschungsbereich trennt, dient ebenfalls einem effizienten Facility Management. Durch ein Hauptrastermaß für die Deckenträgerbleche von 1.200 x 1.200 mm wurde die Decke zunächst strukturiert. In die Trägerbleche dieser Größe sind Leuchten integriert, die von der begehbaren Decke aus komfortabel ausgetauscht werden können. Für alle Deckenträgerbleche ohne Leuchte wurde das Rastermaß halbiert, um dadurch die Flexibilität für das Facility Management zu erhöhen. Kontakte Dr. Barbara Höhne-Zell HWP Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart Tel.: +49 711 1662 201 [email protected] www.hwp-planung.de Abb. 3: Reinraumbereich der Klasse 6: Photolithographische Strukturierungsschritte erfordern den Einsatz von Gelblicht. (© Stefan Schrills) Dipl.-Ing. Wolfgang Krause GTB – Berlin Gesellschaft für Technik am Bau mbH, Berlin Tel.: +49 30 616549 30 [email protected] www.gtb-ingenieure.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 29 R einraum - R einigung © lilibella | Fotolia.com Mit einem starken Auftritt auf der Lounges 2013 präsentierte sich die Dorfner Gruppe Fachbesuchern und Interessierten aus dem In- und Aus land in Karlsruhe. Baubegleitende Reinraumreinigung Know-how vom Profi gefragt Annerose Schaale vom Dorfner Reinraum-Team sagte: „Die Lounges 2013 ist für uns Pflicht und Kür zugleich. Neben der Durchführung von fachgerechter Dekontamination und Desinfektion bietet Dorfner auch Coaching und Schulungen nach ISO & GMP an.“ Bereits zum 5. Mal gestaltete der Spezialist, der Reinraum-Einsätze in ganz Europa begleitet, die branchenübergreifende Leitmesse aktiv mit. So informierte die Expertin mit ihrem Team im Rahmen eines Fachvortrags über die baubegleitende Reinraumreinigung. Der Bau eines Reinraums stellt nicht nur besondere Anforderungen an Personal und Material. Zusätzlich müssen genaue Vorgaben hinsichtlich Reinheit, Arbeitssicherheit und Abläufe eingehalten werden. „Grundsätzlich gilt: Je reiner der Bau, umso effizienter kann die notwendige Reinheitsklasse erreicht werden“, erklärte Annerose Schaale. Die Expertin empfiehlt deshalb die Definition eines Reinraumprotokolls. „Mit einem Reinraumprotokoll arbeitet es sich effizienter, sicherer und vor allem zielorientierter. Wenn der Ablauf von Anfang an steht und die Zuständigkeiten für jeden Projektschritt klar geregelt sind, dann lässt sich auch der Termin für die Inbetriebnahme leichter einhalten.“ Ist der Protokollverantwortliche während der Bauphase vor Ort, können eventuell auftretende Probleme 30 // ReinR aumTechnik 2/2013 leichter koordiniert und flexible Lösungen gefunden werden. So lassen sich Mehrkosten vermeiden und Planungssicherheit schaffen. „Die Definition von klaren Verantwortlichkeiten ist das A und O bei der baubegleitenden Reinraumreinigung“, betonte die Expertin vom Dorfner Reinraum-Team. Deshalb empfiehlt sie, die Gewerke frühzeitig über die Regeln im Reinraum zu informieren: „Auf diese Weise lassen sich Missverständnisse vor Ort vermeiden. Wer weiß, dass er als Monteur nur spezielles Werkzeug auf der Baustelle verwenden darf, und versteht warum, bringt sich ganz anders ein.“ Abb. 1: Baustelle in Russland: Für Arbeiten, die Partikel erzeugen, dient ein Pavillon als Einhausung in Phase Gelb. R einraum - R einigung Montagephasen und Reinigungsstufen Anschließend stellte Annerose Schaale die Reinheitsanforderungen während der verschiedenen Montagephasen in Anlehnung an die Vorgaben des VDI vor. Ab wann die Montage unter Reinheitsbedingungen beginnt, ist genau definiert. Sobald der Rohbau beendet, die Gebäudehülle geschlossen und gereinigte Luft eingeleitet wird, starten die Bauphasen Gelb, Blau und Rot, denen bestimmte Reinheitsstufen zugeordnet werden. In der Einstiegsphase Gelb entsteht zunächst das Grundgerüst des Reinraums. Ein Schleusenzugang für Personen und Material sorgt dafür, dass eine höhere Reinheitsklasse erreicht werden kann. Phase Blau stellt noch höhere Anforderungen: Überschuhe müssen durch Reinraumschuhe ersetzt werden, Einweg-Overalls, Haarnetze und Handschuhe müssen verwendet werden. Außerdem dürfen keine reinraumuntauglichen Materialien wie Holzpaletten, Kartonagen oder Ähnliches mehr in den Reinraumbereich eingebracht werden. „In Phase Rot ist die höchste Reinheit erreicht“, so Annerose Schaale. „Typischerweise findet in dieser Phase das Hook-up, Einmessen des Reinraumes und der Probebe- Abb. 2: Alles im Blick: Die Übersicht des Dorfner Reinraum-Teams fasst Montagephasen und Reinigungs stufen zusammen. trieb statt. Auch für Kleidung und Verhalten gelten schon dieselben hohen Anforderungen wie im späteren Betrieb. Nach der Endreinigung wird der Reinraum bis zur Endabnahme versiegelt.“ basan weiß, wo es langgeht. forum n Reinraum h Das 14. basa rb in Kelste ac am 23.5.2013 ll: ue kt da an br Das Thema – bsthekenbetrie Die neue Apo )– rO et pB A 35 (§ verordnung nft. ku Zu e sein für di Gewappnet Kontakt Dorfner Gruppe, Nürnberg Tel.: +49 911 6802 300 [email protected] www.reinraum-kompetenz.de 30 Jahre basan: Unsere Erfahrung ist Ihr Vorteil basan Portfolio: Ihr Vollversorger für den Reinraum und kontrollierte Umgebungen basan Service: Maßgeschneidert für Ihre Anforderungen basan Beratung: Mitarbeiter, die Sie kennen, verstehen und Lösungsfinder sind basan Logistik: Zuverlässige Lieferleistung, SAP-Bestellabwicklung, 4100 m² Hochregallager mit topmoderner Lagertechnologie basan Kooperationen: Starke und stabile Lieferanten- und Kundenbeziehungen basan GmbH the cleanroom division of VWR Versorgungssicherheit aus einer Hand Mönchhof-Gelände Donaustraße 1 65451 Kelsterbach Tel. +49 6107 9008-500 [email protected] www.basan.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 31 R einraum - R einigung Reinräume und andere kontrollierte Umgebungen erfordern eine strenge Kontrolle von Partikeln, Reststoffen und Mikroorganismen, um die ge wünschten Produkt- oder Prozess ergebnisse zu gewährleisten. Jede Branche hat dabei ihre eigenen kriti schen Parameter: Ionen und Partikel in der Elektronikbranche; Mikroben, Endotoxine und Partikel in der Bio wissenschaft; und Faserstoffe und Silikon in der Automobillackierung und im Grafikdruck. Die Kontrolle dieser kritischen Parameter wird oft durch die Nutzung von trockenen oder vorgetränkten Wischtüchern realisiert. Wischen Eine effektive Methode zur Kontaminationskontrolle? (Teil 1 von 2) gemeinen Kontaminationslevel beizutragen. Es ist jedoch nicht so einfach herauszufinden, welches Wischtuch die Parameter bietet, die benötigt werden. Diese Basisrichtlinie gibt Auskunft darüber, warum das Wischen eine so effektive Methode zur Kontaminationskontrolle ist, wirft aber auch einen Blick auf die Tuchsubstrate und vergleicht die Schlüsselfaktoren und -merkmale, die bei der Auswahl des Wischtuchs berücksichtigt werden sollten. Karen Rossington, Contec Für Nutzer von Reinräumen gibt es ein großes Sortiment an Wischtüchern – mit einer großen Vielfalt an Substraten, gefertigt durch verschiedene Herstellungsmethoden, mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen gefertigt, um die Partikelaufnahme zu verbessern oder die Sorption zu erhöhen, mit unterschiedlichen Gewichten und Größen, Reinheitsgraden, und mit Auswahl der Imprägnation. Und dies alles noch bevor wir überhaupt von Verpackungsgröße, Verpackung und Sterilität reden. Die meisten Nutzer wissen genau, was das Wischtuch leisten muss, z. B. die Entfernung von Überresten eines Desinfektionsmittels in einer Zone der Klasse A, ohne zum all- 32 // ReinR aumTechnik 2/2013 Wischen – eine effektive Methode zur Kontaminationskontrolle? Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Wischen eine effektive Methode zur Kontaminationskontrolle auf Oberflächen ist. I. F. Stowers und H. G. Patton schauten sich 1978 im Rahmen ihrer ersten Forschungsarbeiten sieben verschiedenen Techniken zur Oberflächenreinigung an, um Kontaminationen von optischen Oberflächen zu entfernen. Sie schlussfolgerten, dass das Wischen mit einem getränkten Objektivreinigungstuch die effektivste Methode zur Entfernung von Partikeln ist. Weitere Methoden zur Reinigung wären z. B. die Reinigung durch Trockenwischen, mit Druckluft, durch Saugluft, durch Kleberollen oder durch Spülen mit einer großen Menge an Lösungsmitteln. Die Reinigung mit Saugluft ist für die Entfernung von großen, sichtbaren Kontaminierungen geeignet, und es sind Saugluftreiniger für Reinräume mit HEPA-Filterabsaugung erhältlich. Die Nutzung von Druckluft entfernt vielleicht einige der Partikel, aber kann diese Methode die Partikel auch aus dem Reinraum entfernen? Die Nutzung von großen Mengen an Flüssigkeiten, um die Oberflächen zu spülen, ist nicht effektiv und führt zu Flüssigkeitsansammlungen und Entsorgungsprobleme. Weitere Studien zum Thema Reinigungsmethoden auf größeren Flächen sind zu dem gleichen Ergebnis gekommen: Die Feuchtwischmethode ist die effektivste Reinigungsmethode. Die Reinigung mit einem Dryden Q3 Oberflächenanalysator auf vorbereiteten Platten mit Partikeln von bekannter Größe hat einen Verringerungssatz der Partikelkontaminierung gezeigt (siehe Abbildung 1). Eine Anforderung an einen Reinraum im Bereich der Biowissenschaften ist die Entfernung von wachstumsfähiger Kontaminierung durch ein Tuch, in Verbindung mit einem Flüssigdesinfektionsmittel. Eine Studie über die Effektivität der verschiedenen Methoden zur Transferdesinfektion mit einer 70 %-igen Alkohollösung hat gezeigt, dass Wischen effektiver als Sprühen R einraum - R einigung Grafik: Vergleich der Methoden zur Reinigungseffektivität allein ist, vor allem bei einer Sporenkontaminierung, da Alkohol nicht effektiv gegen Sporen wirkt. Nach einem Besprühen von vorkontaminierten Objekten mit einer 70 %-igen Alkohollösung wurde nur eine 27,6 %-ige Reduktion der Sporen erlangt – die Sporen wurden wahrscheinlich von der Objektoberfläche herunter gewaschen. Bei der Nutzung eines Wischtuchs wurden 80,6 % der Sporen entfernt, da durch die Bewegung des Tuches sowohl der Biofilm auf der Oberfläche gestört als auch die Sporen in das Substrat im Tuch aufgenommen werden. Warum ist das Wischen so effektiv? Um zu verstehen warum das Wischen eine so effektive Methode zur Entfernung von Kontaminationen ist, muss man ein Grundverständnis davon haben, wie Partikel auf einer Oberfläche haften. Studien über Bindungswirkungen haben gezeigt, dass die vorherrschende Bindung zwischen den Partikeln und der Oberfläche die Kapillarkraft ist, die durch die Bildung einer dünnen Flüssigkeitsschicht zwischen den Partikeln und der Oberfläche entsteht. Tests an Partikeln, die ein Mikrometer groß sind, haben gezeigt, dass die Kapillarkraft dreimal größer ist als Van‑der‑Waals‑Kräfte, die ebenfalls auf die Partikel einwirken. Sehr viel niedrigere, Doppelschicht- und elektrostatische Kräfte sind auch involviert. Die Nutzung einer Flüssigkeit mit niedriger Oberflächenspannung, wie Alkohol oder ein Tensid (Reinigungsmittel) bei Kontakt mit den Partikeln senkt die Gesamtoberflächenspannung der Flüssigkeitsschicht zwischen den Partikeln und der Oberfläche. Dies senkt die Kapillaradhäsionskräfte und ermöglicht so eine einfachere Entfernung der Partikel. Ein vorgetränktes Wischtuch ist eine einfache Methode, um eine Flüssigkeit mit niedriger Oberflächenspannung auf die Oberfläche aufzutragen. Aber warum ist das Wischen eine so effektive Methode, um Partikel zu entfernen? Es besteht der Glaube, dass eine geringe, abwärtsgerichtete Kraft von 0,5 kg auf einem Reinraum-Wischtuch in eine Kraft von 50 kg umgewandelt wird, wenn dieses als Partikelentferner auf einer Oberfläche agiert. Das mikroskopische Level macht klar, dass nur die äußersten Fasern des Wischtuchs in Kontakt mit der zu reinigenden Oberfläche treten und diese Fasern agieren als „Mini-Abzieher“, wobei die ganze abwärtsgerichtete Kraft in diesen wenigen Fasern wirkt. Und zusammen mit der Tatsache, dass die Tuchstruktur selbst die Partikel einschließt und die anschließende physikalische Entfernung der Partikel von der Oberfläche erklärt, warum das Wischen so effektiv ist. Die Fähigkeit des Wischtuchs die Partikel einzuschließen, hängt von der Tuchstruktur und der Größe der Kontaminanten ab. Die Befeuchtung des Wischtuchs verbessert die Einschlussfähigkeit noch weiter. Neben der Nutzung einer Flüssigkeit zur Reduzierung der Oberflächenspannung ermöglicht zudem ein feuchtes Wischtuch einen besseren Oberflächenkontakt. Die genutzte Flüssigkeitsmenge zur Befeuchtung des Wischtuchs ist entscheidend, denn wenn das Tuch zu stark imprägniert wurde, werden die Partikel wieder auf der Oberfläche abgelagert und einfach hin und her bewegt, jedoch nicht vom Tuch aufgenommen. Dennoch muss beachtet werden, dass ein Wischtuch Kontaminationen nur entfernen kann, wenn es in Kontakt mit der Oberfläche kommt. Deshalb muss immer darauf geachtet werden, dass das Tuch in stetigem und engem Kontakt mit allen Bereichen der Oberfläche steht, damit diese gesäubert oder desinfiziert werden kann. Das manuelle Wischen kann, solange es nicht sorgfältig durchgeführt wird, unbeständig sein, und die Wischwerkzeuge, wie Werkzeuge zur Reinigung von Isolatoren und auch Mopps reduzieren die Unbeständigkeit des Oberflächenkontakts. Zierleisten, Türen und Fensterrahmen, und auch Schweißnähte stellen eine Herausforderungen für einen guten Oberflächenkontakt dar. Es gibt weitere Vorteile der Nutzung eines Wischtuchs in einer Reinraumumgebung. Im Ge- gensatz zu anderen Reinigungsmethoden ist die Wischtuchnutzung einfach und praktisch. Wenn die Tücher für die Anwendung von Desinfektionsmitteln und Reinigungsmitteln genutzt werden, reduzieren sie umgebungsbedingte Auswirkungen auf den Reinraum, da die Anwendung von möglicherweise aggressiven Chemikalien kontrolliert werden kann. Die Nutzung von vorgetränkten Wischtüchern erhöht weiterhin die Gesundheits- und Sicherheitsvorteile, indem die Menge der durch die Luft im Reinraum übertragenden Chemikalien reduziert wird. In Teil 2 des Beitrages in der kommenden Ausgabe der ReinRaumTechnik 03/2013 werden Eigenschaften, Aufbau und technische Daten der Wischtücher näher beleuchtet. Kontakt Contec Inc., Vannes Cedex, Frankreich Tel.: +33 2 97 43 76 90 [email protected] www.contecinc.com ReinR aumTechnik 2/2013 // 33 R einraum - B ekleidung Abb. 1: Der Alsco Standort in Dresden hat einen Reinraum der ISO-Klasse 3 Das wfk-Siegel für Textilhygiene ist eine Zertifizierung für Wäscherei en, welche auf den Anforderungen der VDI 2083 Blatt 18 sowie der EN 14065 zur Aufbereitung von Textilien basiert. Das Siegel wird vom wfkInstitut in Krefeld vergeben. Aufbereitung von Reinraumkleidung Alsco erhält als erste Reinraumwäscherei das Siegel für Textilhygiene Die Alsco Berufskleidungs-Service GmbH erhält als erste Reinraumwäscherei das wfk-Siegel für Textilhygiene und erfüllt damit die Anforderungen der VDI 2083 Blatt 18 zur Aufbereitung von Reinraumkleidung. Die VDI 2083 Blatt 18 ist im Januar 2012 erschienen und gibt Hinweise zum Planen, Erzeugen, Erhalten, Wiederherstellen und Nachweisen der erforderlichen hygienischen Produktionsumgebung sowie raumlufttechnischen Komponenten in reinen und hygienekritischen Bereichen. Da der Mensch oft der kritischste Faktor in Reinräumen hinsichtlich biogener Partikel ist, stellt die Reinraumkleidung eine wichtige Barriere zum Schutz der Reinraumumgebung dar. Daher muss diese in einem funktional einwandfreien Zustand sein, darf aber auch selber keine relevanten Mengen an Mikroorganismen enthalten und abgeben. Hygienemanagementsystem in Wäschereien Die neue VDI 2083 Blatt 18 beschreibt in Kapitel 6.1.3 konsequenterweise ein Verfahren, welches zur hygienischen Aufbereitung der Reinraumkleidung angewendet werden soll. Dieses Verfahren basiert auf einer prozess- und produktorientierten Risikoanalyse und soll bei- 34 // ReinR aumTechnik 2/2013 spielsweise in einer Vertragswäscherei ausgeführt werden. Die VDI-Norm besagt weiterhin, dass einschlägige Normen wie das RABC-System (EN 14065) zur Qualitätssicherung und zur guten Bearbeitungspraxis der Textilien hinsichtlich Biokontamination zu beachten sind. Diese adäquate validierte Reinigung und/oder Desinfektion ist auch eine wesentliche Voraussetzung für die Sterilisation der Textilien. Die EN 14065 beschreibt ein Hygienemanagementsystem für in Wäschereien aufbereitete Textilien und wird dazu genutzt, den Aufbereitungsprozess von Textilien aus hygienesensiblen Bereichen (Gesundheits-, Lebensmittel-, Kosmetik-, Pharmabereich etc.) so zu analysieren und zu gestalten, dass eine bestimmte Textilhygiene gewährleistet werden kann. Je nach Produktionsumgebung und -prozess sowie dem zu erreichenden Hygieneniveau wird der Aufbereitungsprozess unterschiedlich gestaltet. Das Hygienemanagementsystem ist ähnlich dem HACCP-Konzept aufgebaut und besteht ebenfalls aus sieben Grundsätzen, welche unter anderem eine Risikoanalyse, Festlegung von Kontrollpunkten, deren Überprüfungen und entsprechende Dokumentationen beinhalten. Es hat auch viele Parallelen zum GMP Leitfaden und kann daher idealerweise genutzt werden, um Textilien aus dem Pharmabereich aufzubereiten. Die Norm selbst beinhaltet keine mikrobiologischen Grenzwerte, sondern gibt die Werkzeuge und Strukturen vor, um anderweitig normativ oder vom Kunden festgelegte Grenzwerte zu erreichen. Neues Hygiene-Kontrollverfahren Das wfk-Siegel für Textilhygiene ist eine Zertifizierung für Wäschereien, welche auf diesen Anforderungen der VDI 2083 Blatt 18 sowie der EN 14065 zur Aufbereitung von Textilien basiert. Es geht jedoch über die Anforderungen der EN 14065 hinaus, indem es spezifische mikrobiologische Vorgaben definiert, das Hygienemanagementsystem quantitativ bewertet und ein Fremdkörpermanagementsystem fordert. Im Rahmen der Prüfung werden z. B. Abklatschproben von feuchten und trockenen Textilien, diversen wäschenahen Oberflächen und den Händen des wäschebearbeitenden Personals genommen. Ferner werden Wasserproben (Frischwasser und Spülbäder aus den Waschverfahren) mikrobiologisch untersucht und der Keimgehalt der Luft bestimmt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Prüfung der Desinfektionswirkung der Waschverfahren, welche vor Ort mit Hilfe von standardisierten Bioindikatoren und Verfahren- R einraum - B ekleidung Abb. 2: v.l.n.r.: Prof. Johannes Krämer (Uni Bonn), Dr. Manuel Heintz (wfk Krefeld), Marco Büchner, Simona Oehmichen, Anna Braun, Steffen Wolf (alle Alsco) sparameterprüfungen untersucht werden. Dabei werden entsprechend den Vorgaben des Verbunds für Angewandte Hygiene (VAH) 7 log10Einheiten als Reduktionsfaktor zur Prüfung der Desinfektionswaschverfahren geprüft. Bei der Prüfung des Hygienemanagementsystems nach EN 14065 wird ein Fragenkatalog mit über 70 Fragen durchgearbeitet, bei dem unter anderem geprüft wird, wie die prozess- und produktorientierte Risikoanalyse ausgestaltet ist, welche Vorgaben der Hygieneplan beinhaltet und wie diese umgesetzt werden, wie umfangreich das Fremdkörpermanagementsystem ausgearbeitet wurde sowie wann und wie die Mitarbeiterschulungen durchgeführt wurden. Auch die Validierung der kritischen Aufbereitungsprozesse und die Kompetenz des Personals werden geprüft. Sowohl die mikrobiologischen Ergebnisse als auch die Antworten zu den über 70 Fragen werden mit Hilfe eines Punktesystems bewertet und ergeben ein quantifizierbares Gesamtergebnis. Eine weitere Besonderheit des wfk-Siegels für Textilhygiene ist die Forderung nach einem Fremdkörpermanagementsystem im Produktionsbereich des aufbereitenden Betriebes. Dadurch wird sichergestellt, dass Regelungen, Maßnahmen und Dokumentationen getroffen wurden, um die Abwesenheit von Fremdkörpern in den Reinraumtextilien zu gewährleisten. Zertifizierte Qualität Die Alsco Reinraumwäscherei in Dresden hat sich am 18. September 2012 erstmals den umfangreichen mikrobiologischen Kontrollen und der Prüfung des Hygienemanagementsystems entsprechend den Anforderungen der VDI 2083, Blatt 18 und der EN14065 unterzogen und das Erstaudit zum wfk-Siegel für Textilhygiene erfolgreich bestanden. Der an diesem Standort seit 2008 bestehende Betrieb in Dresden hat 2 Reinräume der ISO Klasse 4 und einen Reinraum der ISO Klasse 3 sowie einen Autoklav. Alsco bereitet ca. 4.000 Teile pro Tag auf. „In den vergangenen Jahren konnte die Alsco GmbH im Bereich Reinraum bereits durch ein bundesweites Logistiknetz, umfassende Betreuung und kundenspezifische Komplettlösungen überzeugen“, so Steffen Wolf, Leiter Costcenter Reinraum. „Das hervorragende Gesamtergebnis der Prüfung des Betriebes in Dresden, welches einem sehr hohen Hygieneniveau entspricht, bestätigt unsere exzellente Aufbereitung und Bereitstellung von hygienisch adäquater Reinraumkleidung. Neben den drei Reinräumen in Dresden verfügt die Alsco über einen weiteren Reinraum mit der ISO Klasse 3 am Standort Regensburg, welcher ebenfalls für die Zertifizierung mit dem wfk-Siegel für Textilhygiene vorbereitet wird. Dekontamination von Reinraumtextilien zu entwickeln und On-Line-Überwachungsmethoden des Partikelgehalts von Reinraumtextilien zu erarbeiten. Darüber hinaus wurden Projekte zur Anpassung der Aufbereitung von OP-Textilien an die aktuelle Normung durchgeführt. Abb. 3: wfk-Siegel: Zertifizierung von Wäschereien auf höchstem Niveau Reinraumforschung vom wfk-Institut Das wfk-Institut führt seit vielen Jahrzehnten Forschungsprojekte zur Textilaufbereitung durch. Auf dem Betriebsgelände in Krefeld befinden sich verschiedene Reinräume, welche unter anderem genutzt wurden, um praxisrelevante Bestimmungen des Partikelgehaltes von Reinraumtextilien zu untersuchen, Verfahren zur Autor Dr. rer. nat. Manuel Heintz Abteilung für Angewandte Hygiene und Mikrobiologie Wfk-Cleaning Technology Institute e.V., Krefeld Tel.: +49 2151 8210 190 [email protected] www.wfk.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 35 © Jezper | Fotolia H ygiene Während die Zahl der Grippefälle in Deutschland weiter steigt, werden neue Hygienekonzepte zur Beherr schung der nächsten Influenza-Saison entwickelt. An der Universität South ampton konnte Professor Bill Keevil die Wirksamkeit massiver Kupferwerk stoffe auf Influenza A-Viren belegen. Hieraus ergibt sich ein möglicher Ansatz, die Virus-Last auf sog. Hot Spots deutlich zu verringern. Denn Kupferoberflächen inaktivieren nicht nur diese, sondern auch viele weitere Keime und minimieren so die Infektionsübertragung in Gesund heitseinrichtungen. Übertragung von Grippe-Viren minimieren Einsatz von Kontaktflächen aus massiven Kupferlegierungen Jährliche Influenza-Wellen sind nicht nur mit hohen Kosten im Gesundheitswesen, sondern auch mit einer erheblichen Zahl an Todesfällen verbunden. Als eine einfache, aber effektive Gegenmaßnahme schlägt Professor Bill Keevil den Einsatz von Kontaktflächen aus massiven Kupferlegierungen vor. Die Forschungen des Biochemikers an der Universität Southampton haben gezeigt, dass Kupferlegierungen in der Lage sind, Viren vom Typ Influenza A (H1N1) schnell und vollständig zu inaktivieren. Dieser sog. Schweinegrippe-Virus, welcher aktuell knapp die Hälfte der Infektionsfälle in Deutschland verursacht, kann neben Abb. 1: Professor Bill Keevil von der Universität Southampton erbringt den Nachweis: Kupferlegierungen wirken auch auf Influenza A-Viren antimikrobiell. (© Deutsches Kupferinstitut Berufsverband) 36 // ReinR aumTechnik 2/2013 der Hauptübertragung durch Tröpfcheninfektion auch durch direkten Kontakt mit Oberflächen wie Tür- und Fenstergriffen sowie Handläufen verbreitet werden. Rüstet man diese Kontaktflächen auf massive Kupferbauteile um, lässt sich mit einem Kostenaufwand, der sich nach wenigen Jahren amortisiert hat, die antimikrobielle Wirksamkeit von Kupfer auf unbegrenzte Dauer nutzen. Professor Keevil erklärt: „Mit der anhaltenden Bedrohung durch Influenza-Viren zeigt sich eine dringende Notwendigkeit, alle geeigneten und wirksamen Maßnahmen, wie die bewährten antimikrobiellen Eigenschaften von Werkstoffen, auszuschöpfen. Studien haben wiederholt gezeigt, dass die Verwendung von Kupfer als Vollmaterial die Verbreitung von Infektionen erheblich eindämmen kann.“ Diese antimikrobielle Aktivität wurde in klinischen Studien weltweit getestet. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Viruslast auf den Hot Spots um mehr als 90 % reduziert werden kann. Darüber hinaus ergab eine Studie des US-Verteidigungsministeriums die Verringerung nosokomialer Infektionen um mehr als 40 % auf Intensivstationen, wenn entsprechende Flächen zuvor mit Kupferlegierungen ausgerüstet worden waren. H ygiene Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse haben Krankenhäuser im In- und Ausland begonnen, die Installation antimikrobieller Kupferflächen voranzutreiben. Neben dem Einsatz im medizinischen Bereich profitieren inzwischen auch Kindertagesstätten und Schulen von antimikrobiellen Türgriffen, Treppengeländern, Arbeitsflächen, Tischen und Speisewagen, um die Ausbreitung von Infektionen zwischen Mitarbeitern und Kindern zu verringern. Dies belegt eine aktuelle Studie der Universität Athen, welche gemeinsam mit der Universitätsklinik Areteion durchgeführtwurde. Professor Evangelia Kouskouni erklärt: „Während des Beobachtungszeitraums von 2011 – 2012 sind an den fünf teilnehmenden Schulen bei 36 % der Schüler Erkrankung mit Influenzatypischer Symptomatik (ILI) diagnostiziert worden. Im gleichen Zeitraum verzeichnete das Hellenic Center for Disease Control and Prevention eine Infektionsrate mit ILI von knapp 49 %.“ Resümierend beschreibt Professor Keevil die große Bedeutung von Kupfer für den öffentlichen Raum: „Antimikrobielle Oberflächen halten ihr Versprechen, den Transfer von Antibiotika-Resistenzen nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch in öffentlichen Gebäuden und in Systemen des Massentransports zu verhindern, wenn man die rasche weltweite Verbreitung multiresistenter Superbakterien durch Flugreisende bedenkt.“ Auch in Deutschland rücken die Hot Spots des Infektionsgeschehens immer mehr in das Blickfeld der Hygieniker. Erste Referenzprojekte finden sich an Kliniken in Berlin, Hamburg, Hagen, Velbert und Apolda wie auch in verschiedenen Arztpraxen. Dortige Erfahrungen mit dem erweiterten Präventionsansatz und der Schaffung von Synergieeffekten im Hygiene management stellt das Deutsche Kupferinstitut im Rahmen seiner Lunchsession beim 10. Ulmer Symposium Krankenhaushygiene vor. Keine Fuge, kein Rückstand Unter dem Namen Inoxline hat die Waiblinger Firma Eisele Pneumatics ihre Anschlüsse aus Edelstahl zusammengefasst. Darunter verdienen die Komfort-Verschraubungen der Baureihe 3800 besondere Beachtung. Sie sorgen für fugen- bzw. spaltfreie Verbindungen in Medienkreisläufen, in denen nur minimale Rückstände im Leitungssystem zurückbleiben dürfen. Ihre Konstruktion erlaubt die sichere und zuverlässige Innenreinigung der Leitungen vor einem Medienwechsel durch Spülen. Insbesondere in der Lebensmittelund Pharmaindustrie ist diese Baureihe die richtige Wahl, zumal sie auch für die Innensterilisation geeignet ist. Dank der fugenfreien Konstruktion ist es nicht erforderlich, die Anlagen für die Reinigung zu demontieren. Die Baureihe lässt sich sehr schnell montieren, da keine besondere Schlauchbearbeitung nötig ist. Für aseptische Prozesse steht zudem die absolut totraumfreie Baureihe Inoxline 3600 zur Verfügung. Eisele Pneumatics GmbH + Co. KG Tel.: +49 7151 1719 0 [email protected] · www.eisele.eu Kontakt Birgit Schmitz Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V., Düsseldorf Tel.: +49 211 4796 328 [email protected] www.copperalliance.de Mit Hygiene-Monitoring Umgebungsbedingungen überwachen Um den neuen Funktionsbereich „Hygiene-Monitoring“ hat die GUS Group, führender Anbieter von Unternehmenslösungen für die Prozessindustrie sowie Logistik, jetzt ihre Branchenlösung GUS-OS Suite erweitert. Als Teil des Qualitätssicherungssystems können damit Hygienepläne zur Überwachung und Kontrolle der Umgebungsbedingungen in der Herstellung, Lagerung und während des Transports erstellt werden. Die tatsächliche Kontrolle der Werte erfolgt dann workflow-gesteuert aus der GUS-OS Suite heraus. Der Funktionsbereich setzt gesetzliche Anforderungen zu betrieblichen Hygienemaßnahmen (§6 AMWHV, EU-VO 854/2004) um. Durch das anwendungsintegrierte Workflow-Management wird der Prozess von der Erstellung und Freigabe des Hygieneplans bis zur Durchführung der eigentlichen Proben automatisch vom System angesteuert. Die Auswertung der Ergebnisse und das Einleiten von Korrekturmaßnahmen erfolgt dann in der GUS-OS Suite. Selbstverständlich können die Messergebnisse auch als Zertifikate mit dem Fertigungsauftrag, der Charge oder dem Lieferauftrag verknüpft werden. Ziel des Hygiene-Monitorings ist sowohl der Schutz der produzierten Ware vor Umweltgefahren, als auch der Schutz der Umwelt. GUS Deutschland GmbH Tel.: +49 221 37659 0 [email protected] · www.gus-group.com Professionelle Reinraum-Kompetenz Konzepte nach Maß umfangreiches Lieferprogramm für alle Reinraumbereiche auf Ihre Anforderungen abgestimmte Reinraumbekleidung kompetente Beratung und Lösungen Versorgungssysteme in verschiedenen Varianten dastex Reinraumzubehör GmbH & Co. KG Draisstraße 23 · D-76461 Muggensturm Telefon Telefax Email Internet +49 (0) 72 22 - 96 96-60 +49 (0) 72 22 - 96 96-88 [email protected] www.dastex.com ReinR aumTechnik 2/2013 // 37 LEBENSMITTEL-INDUSTRIE Abb. 1: Silvesterschweinchen zählen mit rund einer Million Stück pro Jahr zu den Hauptprodukten der Odenwälder Marzipankonditorei. Der Familienbetrieb produziert aber auch andere Figuren, Früchte, Marzipankartoffeln und Riegel sowie besondere Spaß-Artikel. (© Odenwälder Marzipan GmbH) Hygiene spielt in allen Bereichen der Lebensmittelproduktion die entscheidende Rolle: Mitarbeiter werden dafür geschult, Produktions maschinen eigens im Hinblick darauf konstruiert, Transportwege genau überwacht. Kaum bedacht wird jedoch oft, dass auch das Gebäude selbst erheblich zu Sauberkeit und Sicherheit beitragen kann. Die Odenwälder Marzipankonditorei GmbH legte daher bei der Planung eines neuen Lager und Produktions komplexes schon beim Baukörper den Fokus auf die spätere Hygiene im Betrieb. Hygiene als Bauziel Eine neue Produktionshalle für maximale Lebensmittelsicherheit Neben dem Schutz gegen das Eindringen von Insekten wurde dabei auch auf möglichst wenig Staubablageflächen und einen leicht zu säubernden Bodenbereich geachtet. Das Unternehmen spart dadurch Zeit und Aufwand bei der Reinigung und erfüllt trotzdem selbst die strengen Hygienevorgaben des International Food Standards (IFS). Rund 200 t Rohmasse werden bisher in Schneeberg bei Amorbach jährlich zu fünf Millionen Figuren, Früchten, Pralinen und anderen Designs verarbeitet. Allein für Silvester entstehen jedes Jahr etwa eine Million Glücksschweinchen. Aufgrund dieser hohen Nachfrage sollten die Produktionskapazitäten des Betriebs erweitert werden. „Unser momentaner Standort liegt aber inmitten eines Wohngebiets, weshalb dafür kein Platz war. Außerdem ist die Zufahrt für Lkw schwierig“, erzählt Diplom-Betriebswirtin Katrin Zuber, die Tochter des Firmengründers Gerd Zuber. Die Marzipankonditorei entschied sich daher für den Bau eines ganz neuen Unternehmenskomplexes mit je einer Lager- und einer Produktionshalle sowie einem Verwaltungsgebäude im rund fünf Kilometer entfernten Weilbach. 38 // ReinR aumTechnik 2/2013 Hygiene nach IFS-Anforderungen Bei der Planung stand die Hygiene neben der Funktionalität an vorderster Stelle. Das Lebensmittelunternehmen lässt sich bereits seit langem jährlich vom unabhängigen Institut Mi-Cert vor allem auf hygienerelevante Faktoren überprüfen und erzielt immer sehr gute Werte. Im Neubau sollte dieser Anspruch ebenfalls verwirklicht werden. „Vor allem in den Produktions- und Lagerhallen wollten wir möglichst wenig horizontale Flächen und unnötige Aufbauten wie zum Beispiel Querträger, auf denen sich Staub absetzen kann“, so Zuber. „Die verwendeten Materialien sollten glatte und gut zu reinigende Oberflächen haben.“ Der übergeordnete Gedanke war dabei, dass sich die Hallen im Sinne der Lebensmittelsicherheit leicht sauber halten ließen. Speziell das Produktionsgebäude erfüllt damit nicht allein die gesetzlichen Vorgaben, sondern orientiert sich darüber hinaus auch an den strengen Auflagen des IFS, der für eine Zertifizierung ein sehr hohes Hygieneniveau von Lebensmittelherstellern verlangt. „Zusätzlich dazu sollte die Konstruktion aber flexibel sein, so dass sie sich künftigen betrieblichen Entwicklungen leicht anpassen lässt“, erläutert der zuständige Architekt des Werks, Manfred Kissenberth. Dichte Fugen, Insektenschutz und lebensmittelsicherer Lack Für das ausführende Stahlbauunternehmen IBB Bönnigheim ergaben sich durch die erhöhten Qualitätsansprüche einige Besonderheiten bei der Errichtung der Hallen. So ist es beispielsweise bei derartigen Gebäuden nicht üblich, die inneren Stoßfugen eigens zu verfugen. „In diesem Fall allerdings sollten der Boden und die Fassadenelemente häufig gesäubert werden. Dabei hätte etwa Feuchtigkeit von einem Hochdruckreiniger in die Wand ziehen und dort zu Schimmel führen können“, erklärt Hans-Joachim Tippelt, Projektleiter bei IBB. Um das zu verhindern, wurden zusätzlich zum Fugenblech sämtliche Öffnungen im Sockelbereich mit lebensmittelechtem Silikon verschlossen. Auch sämtliche Fenster mussten speziell abgesichert werden: Fliegengitter aus Kunststoff dienen dazu, Insekten bei geöffnetem Fenster aus der Produktion fernzuhalten. „Dabei wirken sich die verwendeten Gitter nur unwesentlich auf den Lichteinfall aus“, so der Architekt. Die Oberlichter, die im Rahmen des Brandschutzes als Rauch- und Wärmeabzug fungieren, sind dagegen im Normalfall nicht manuell zu öffnen, weshalb hier keine besonderen Vorkehrungen nötig waren. L ebensmittel - I ndustrie Abb. 2: Beim Spatenstich für das neue Marzipanwerk: Thomas Zuber, Manfred Kissenberth, Katrin Zuber, der Weilbacher Bürgermeister Bernhard Kern und Firmengründer Gerd Zuber (v. l. n. r.) (© Odenwälder Marzipan GmbH) Raum- und reinigungseffizienter Bau Abb. 3: Hygiene als Bauziel: Dazu wurden unnütze Flächen möglichst minimiert und die gesamte Stahlkonstruktion mit lösemittelfreiem Lack beschichtet. Dank einer Silikonabdichtung an den Stoß fugen lässt sich die Halle auch mit Hochdruck geräten problemlos reinigen. Die Fassaden der beiden je 40 m breiten und 69 m langen Hallen wurden mit Sandwichelementen verkleidet, die PU-Schaum als Dämmung enthalten. „Insgesamt ist die Optik der Gebäudeansichten klar und funktionell“, erklärt Kissenberth. Im Inneren der Hallen, deren Traufenhöhe bei 4,25 beziehungsweise 7,5 m liegt, wurden im Sinne der effizienten Raumausnutzung tragende Zwischenbühnen eingezogen. Dadurch ließen sich in den hohen Gebäuden niedrigere Räume ohne Flächenverlust umsetzen, etwa für einen Werkstattbereich im Erdgeschoss mit einer darüber liegenden Lagerfläche, so der Architekt. Auch ein separates Meisterbüro wurde auf diese Weise realisiert. Ungenutzte Flächen und Träger wurden ansonsten – wie es der Wunsch des Bauherrn war – vermieden. Die Marzipankonditorei erwartet sich davon deutliche Arbeits- und Kostensenkungen, wie Zuber erläutert: „Durch die geringere Anzahl und die kleineren Ausmaße der zu reinigenden Flächen sparen wir viel Zeit und Geld.“ Gleichzeitig, so die Betriebswirtin, werde damit den Kunden ein kompromisslos einwandfreier Hygienestandard garantiert. Autorin: Christine Gaßel, freie Redakteurin aus München Kontakt Um die gewünschten glatten Oberflächen herzustellen und zudem Korrosion dauerhaft zu verhindern, wurde die Stahlkonstruktion der Hallen beschichtet, wie Tippelt berichtet: „Da es sich um einen Lebensmittelbetrieb handelt, kam V LQ H XQ OH +DO WDQG 6 ausschließlich lösungsmittelfreier Lack auf Wasserbasis zum Einsatz.“ Dieser ist ebenso haltbar wie die üblichen Beschichtungen und lässt sich einfach im Spritzverfahren auftragen. ('(/67$+/1$&+0$66 L HQ 6 K F X %HV Ã,QGLYLGXHOOH6RQGHUDQIHUWLJXQJHQ IUGLHSKDUPD]HXWLVFKH,QGXVWULH Ã+|FKVWH4XDOLWlWVVWDQGDUGV Ã+HUJHVWHOOWLQ'HXWVFKODQGQDFK *035LFKWOLQLHQ .RQWDNW Feinblechbautechnik Hans-Joachim Tippelt Industriebau Bönnigheim GmbH + Co. KG, Bönnigheim Tel.: +49 7143 274 0 [email protected] www.ibb-boennigheim.de 0OOHU*PE+é*HZHUEHVWUé )UDPPHUVEDFK 7HOHIRQé )D[ ReinR aumTechnik 2/2013 // 39 ZZZPXHOOHUUHLQUDXPGHéLQIR#PXHOOHUUHLQUDXPGH NACHLESE Ein Luftfiltermedium, der „Correlative Particle Analyzer“ und ein Messgerät für biologische Luftbelastung überzeugten die Fachjury. Die drei Preisträger wurden auf den Lounges für ihre Beiträge mit dem Fraunhofer Reinheitstechnik Preis Clean! 2013 ausgezeichnet. Der 1. Preis ging an die Firma AAF Lufttechnik. Zweitplatzierter ist Carl Zeiss Microscopy. Mit dem 3. Preis wurde das Schweizer Unternehmen MBV geehrt. Clean! 2013 Der Fraunhofer Reinheitstechnik-Preis (© AAF-Lufttechnik GmbH) 1. Preis: AAF-Lufttechnik GmbH – Megacel mit Nelior Filtration Technology Klassifizierte Luftreinheit ist beim Fertigen unter reinen Bedingungen Grundvoraussetzung für qualitativ hochwertige Produkte. Die in jedem Reinraum obligatorischen Filter spielen dabei eine wichtige Rolle für die Qualität der Zuluft. Beim Einsatz von Luftfiltern mit konventionellen Filterfasern mit einem Durchmesser von ca. 1,0 μm kollidieren Luftmoleküle mit der Faseroberfläche und verhindern den unbeeinträchtigten und damit optimalen Luftstrom (Slip-FlowEffekt). Luftmoleküle neigen dazu, sich an der 40 // ReinR aumTechnik 2/2013 Faser abzusetzen, sodass Luft nur mit einer höheren Geschwindigkeit durch das Filtermedium gepresst werden kann. Das neue Luftfiltermedium auf Basis einer PTFEMembran ist extrem robust, nahezu frei von Ausgasungen und zudem sehr energieeffizient. Die ePTFE-Membranfilter haben deutlich kleinere Faserdurchmesser. Wegen des feineren Durchmessers von ca. 20 bis 200 Nanometer ermöglicht er Luftmolekülen einen leichteren Durchgang durch das Luftmedium. Zurückzuhaltende Partikel passieren die Faseroberfläche in viel geringerem Abstand und können somit leichter abgeschieden werden, sodass sich der Partikelabscheidegrad um den Faktor 2 signifikant erhöht. Aufgrund der kleineren Faserdurchmesser kann der Betriebsdruck um ca. 50 % gesenkt werden, sodass sich die Geräuschentwicklung verringert und die Bauweise der Filter noch kompakter erfolgen kann. Ein weiterer Aspekt, der die Jury beeindruckt hat, bezieht sich auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit: das Filtermedium verbraucht bis zu 50 % weniger Energie. NACHLESE Arnold Brunner, Hochschule Luzern, sagt: „Die American Air Filter Company AAF hat mit dem Filtermedium Helior im Bereich der HEPA- und ULPA-Filter einen großen, innovativen Schritt in die Reinraumzukunft gemacht. Die Luftfiltrationsleistung, definiert in der Norm EN 1822 »Schwebstoff-Filter«, wird durch die mediumspezifische Verschiebung des MPPS in den Bereich < 0,1µm noch verbessert. Vor allem aber beeindrucken die neuen Filter der MEGAcel-Reihe durch ihre sehr hohe mechanische Beständigkeit und den bei Nennvolumenstrom gegenüber traditionellen HEPA-Filtern halbierten Druckverlust.“ die mit dem Lichtmikroskop detektiert wurden, im Rasterelektronenmikroskop automatisch, schnell und präzise wiederzufinden. So lassen sich beispielsweise Bildinformationen aus der Lichtmikroskopie mit Elementinformationen aus der energiedispersiven Röntgenanalyse schnell und ohne unnötigen Analyseaufwand automatisch zusammenführen. Insbesondere für industrielle Qualitätssicherungsprozesse wie der Bestimmung der Bauteilsauberkeit im Automobilbereich (Technische Sauberkeit) eröffnet diese Kombination neue, zeitsparende Möglichkeiten. „Das Elegante an dem Zoomobjektiv auf meiner Kamera ist nicht nur, dass es stufenlos arbeitet, sondern auch, dass ich die Brennweite wechseln kann, ohne mein Motiv aus dem Auge zu verlieren und wieder neu suchen zu müssen. Mit dem Correlative Particle Analyzer gelingt das sogar dann, wenn ich das Objektiv wechseln muss. Mit dem Lichtmikroskop geschaut, zum REM gewechselt und ohne Suchen wiedergefunden – dabei fließen alle Informationen, die ich über verschiedene Kanäle gesammelt habe, sofort automatisch zusammen“, resümiert der Juror Thomas Wollstein, VDI. „Das eröffnete neue Möglichkeiten für die Qualitätssicherung für Reinheit bzw. Sauberkeit.“ (© Carl Zeiss Microscopy GmbH) 2. Preis: Carl Zeiss Microscopy GmbH – Correlative Particle Analyzer (CAPA) (© MBV AG) 3. Preis: MBV AG – MAS-100 ISO NT Continuous Measurement Die schnelle Klassifizierung und Charakterisierung von Partikeln nach ISO 16232 ist jetzt möglich – mit dem „Correlative Particle Analyzer“ stellt die Carl Zeiss Microscopy eine bisher nicht vorhandene Verbindung zwischen Rasterelektronen- und Lichtmikroskopie her: Eine innovative Kombination von Hard- und Softwareschnittstelle ermöglicht es, Partikel einer Probe, Biologische Luftbelastung in einem Isolator oder RABS (restricted acess barrier system) wird heute typischerweise mit einer Kombination aus aktiven Messköpfen und Luftplatten gemessen. Die Empfindlichkeit der aktiven Messköpfe ist gut, aber die Messdauer ist auf ein paar wenige Minuten begrenzt. Luftplatten können im Stundenbereich eingesetzt werden, sind aber weniger empfindlich. Zudem ist die Empfindlichkeit von der Partikelgröße abhängig. Basierend auf der bewährten Plattform von MAS-100 Iso NT, stellte die MBV AG ein neues Gerät vor, das die Vorteile von beiden Messarten für die kontinuierliche Messung von biologischer Luftbelastung vereint. Dr. Lothar Gail, GMP Reinraumtechnik, erläutert: „Für die Bestimmung luftgetragener Keime wünscht man gute Nachweisempfindlichkeit und lange Messzeiten – Forderungen, die nicht ohne weiteres miteinander zu vereinbaren sind. Das neue von MBV als MAS-100 ISO NT CM vorgestellte System verbindet die Empfindlichkeit akti- ver Probennehmer mit einer auf bis zu 4 Stunden verlängerten Messzeit. Die Flussrate wird dabei auf wahlweise 4 oder 8 l/min reduziert, während das gesammelte Luftvolumen auf bis zu 2000 ℓ erhöht wird. Damit sind Messzeiten möglich, die für die Überwachung der pharmazeutischen Sterilabfüllung wichtige Vorteile bieten.“ Ermöglicht wird dies durch ein innovatives Kopfdesign, bei dem sich die Agarplatte während der Messung einmal um sich selbst dreht. Dies erhöht die Ausnutzung der Agaroberfläche und reduziert das Austrocknen, da eine größere Oberfläche überströmt wird. Zudem erlaubt die Rotation eine zeitliche Auswertung der gefundenen Kolonien: eine Kolonie auf der 3-Uhr-Position wurde nach einem Viertel der Gesamtmesszeit gefunden. Resümee „Es war spannend, die Resonanz der erstmaligen Auslobung des Preises zu beobachten. Wir haben uns über die Vielzahl der qualitativ hochwertigen Bewerbungen sehr gefreut und möchten uns bei allen Bewerbern bedanken. Besonders beeindruckend war die Vielfalt der Bewerbungen, die sich einerseits disziplinübergreifend über die Reinheitstechnik erstreckten und andererseits vom Kleinunternehmen bis zur Großindustrie reichten. Wir freuen uns bereits jetzt auf die Ausschreibung 2014 am Jahresende“, sagt Juryvorsitzender Dr. Udo Gommel. Neben Initiator Dr. Udo Gommel, Fraunhofer IPA, gehören Dipl.-Phys. Thomas Wollstein, VDI, Dr. Lothar Gail, GMP Reinraumtechnik, Dr. Gerhard Kminek, European Space Agency sowie Dipl.-Ing. Arnold Brunner, Hochschule Luzern, zur Fachjury. KONTAKT Nicole Göldner Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart Tel.: +49 711 970 1863 [email protected] www.ipa.fraunhofer.de www.cleanroom.fraunhofer.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 41 NACHLESE Dass sich die Lounges sich deutlich weiterentwickelt haben, bestätigt gerne die große LoungesFamilie – also 260 ausstellende Firmen und über 8.000 Fachbesucher aus 28 Ländern kamen zur siebten Ver anstaltung vom 5.– 7. Februar 2013 nach Karlsruhe. Große Schritte Nachlese Lounges 2013 Auf über 250 Vortragsveranstaltungen, bei 260 ausstellenden Firmen, an 54 Aktionsbühnen, in vielen Bars und Gesprächsecken sowie bei den Abendveranstaltungen hatten die über 8.000 Fachbesucher enorm viele Möglichkeiten sich auf den aktuellsten Stand des Wissens und des „Branchengeflüsters“ zu bringen. Der Community- und Netzwerkgedanke der Lounges hat sich erneut als gute Plattform moderner Kommunikation bestätigt. Jeder erkennt sofort die großen Schritte in der Weiterentwicklung der Messe. Die erstmalige Erweiterung in zwei Hallen, um den Themen der Lounges und der Vision Pharma Raum und Zugehörigkeit zu geben sowie die verbesserte Optik der Stände ergaben eine veränderte Wahrnehmung der Veranstaltung ohne das bekannt angenehme Flair zu verlieren. Auch die Integration der neuen Vortragsräume wurde sehr positiv aufgenommen. Status bestätigt 80 % der Fachbesucher kamen aus dem Bereich der pharmazeutischen und biotechnologischen Herstellungsprozesse und 20 % aus den Bereichen Optik, Solar / Photovoltaik, Oberflächen, Halbleiter, Elektronik etc.. Über 60 % der Besucher sind Entscheider in leitender Funktion. 42 // ReinR aumTechnik 2/2013 Alles in allem haben die Lounges ihren Status als Branchentreff erneut eindrucksvoll bestätigt. Ausblick Mit zusätzlichen Standvarianten aber identischen Preisen wie 2013 bleiben die Lounges 2014 die ideale Plattform um sich mit Kunden, Freunden und Marktpartnern zu treffen. Überzeugen Sie sich doch selbst davon. Unter www.new-lounges.de finden Sie die Inhalte der achten Lounges, die vom 25. bis zum 27.02.2014 stattfinden. Unter www.vision-pharma.de sind alle relevanten Daten der zweiten Vision Pharma, die zeitgleich ebenfalls in Karlsruhe stattfindet, beschrieben. KONTAKT Jennifer Würsching Inspire GmbH, Bensheim Tel.: +49 6251 706068 [email protected] www.new-lounges.de N achlese Medtec Europe mit Besucherrekord Vom 26.– 28. Februar 2013 fand die Fachmesse für Medizintechnik „Medtec Europe“ mit der Parallelmesse SüdTec in Stuttgart statt. Dort trafen sich Ingenieure, Produktionsfachleute, Designer und andere Top-Entscheider dieser innovativen Branche. Das Interesse an Medtec Europe ist ungebrochen groß. Die letzten Auszählungen des Veranstalters UBM Canon ergaben rund 14.500 registrierte Besucher, die sich mit der neuen Gliederung in neun Themenzonen sehr zufrieden zeigten. Damit konnte die Messe das hohe Niveau des Vorjahres mehr als festigen. Ähnliches gilt für die Belegung der Hallen. Die etwa 38.000 Bruttoquadratmeter der Hallen 1, 3 und 5 wurden von insgesamt 905 Ausstellern gut gefüllt. Die verantwortliche Eventdirektorin von UBM, Jeannette van Doorn, erklärt dazu: „Der leichte Ausstellerrückgang erklärt sich über einige parallel liegende Veranstaltungen mit Schwerpunkten in den Bereichen Fertigungstechnik und Elektronik. Wir gehen aber davon aus, dass wir im Jahr 2014 wieder zulegen werden.“ Bestätigt hat sich auch die hohe Internationalität der Aussteller, die aus insgesamt 33 Ländern Europas, Amerikas und Asiens anreisten, um ihre Produkte und Dienstleistungen dem hochqualifizierten Fachpublikum in Stuttgart zu präsentieren. Medtec Europe 2013 ist eine der führenden medizintechnischen Veranstaltungen in Europa. Kontakt Jeannette van Doorn UBM Canon, London Tel.: +44 20 7560 4454 [email protected] www.ubm.com P rodukte Präzision für die Medizin So breit wie die medizintechnischen Anforderungen, so weit gefächert ist die Art der Geräte, ein- oder mehrfach eingesetzter oder im Körper verbleibender Produkte. Ähnlich sieht es bei Fertigungsverfahren und eingesetzten Werkstoffen aus. Ob Baugruppen für Infusions- und Blutbeutel, Überleitungs- und AnschlussSysteme, Implantatteile und Komponenten für die minimalinvasive Medizin, ob Inhalatoren, Spritzen, Kanülen, Pipetten, Schlauchsysteme oder Verpackungen, um nur eine kleine Auswahl in Medizintechnik und Pharmazie benötigter Produkte zu nennen, der Werkstoffauswahl muss höchste Aufmerksamkeit geschenkt werden. Filigranste Teile dürfen z. B. sehr enge Toleranzen im Mikrobereich nicht überschreiten und müssen hohen Dauerbelastungen standhalten. Zudem gilt es, am und im Patienten höchste Reinheit, Hygiene und Sicherheit zu garantieren. Oft werden deshalb Kunststoff-Compounds auf Basis von TPU, TPV und TPE eingesetzt. Bei Kathetern oder Stents, die eine sehr dünne Gleitbeschichtung haben, um beim Patienten die Reibung zwischen Katheter und Gewebe zu verringern und dem Mediziner das bessere Manövrieren bei bestimmten Operationen zu ermöglichen, ist es wichtig, dass sich die Beschichtungen von wenigen Mikrometern Schichtdicke problemlos auf die Substrate aufbringen lassen. Als besonders geeignet haben sich hier thermoplastische Materialien erwiesen, die eine kovalente Bindung mit hoher Haftung und Beständigkeit ermöglichen. Bei Kanülen im Einsatz in der Anästhesie, Neurologie, extrakorporalen Blutbehandlungen, in der Urologie, Infusions- und Transfusionstherapie, Onkologie, Vertebroplastie, als Transfersysteme für das Mischen und Herstellen von pharmazeutischen Wirkstoffen bis hin zu Biopsieprodukten für dermatologische und kosmetische Anwendungen, müssen vielfältigste Anforderungen erfüllt werden. Oft müssen sie besonders leicht, weich und biegsam sein, was die Fertigung aus weichem, transparentem Kunststoff medizinischer Qualität notwendig macht. In vielen Anwendungen müssen die Kanülen durchlässig für Röntgen- und Kobaltstrahlen sein und in wieder anderen bedarf es eines Luer-Ansatzes zur Einbringung von medizinischen Lösungen oder Flüssigkeiten in den Körper. Dieser Ansatz ist gewöhnlich aus transparentem Kunststoff, was wiederum die visuelle Kontrolle des Lösungsflusses ermöglicht. Speziell für solche Applikationen bietet Actega DS aus dem ProvaMedPortfolio die Variante 1070, sterilisierbare und/oder autoklavierbare Compounds auf Basis der medical grade TPE-Rezepturen an. Gerade in sensiblen und hoch regulierten Märkten, für die Actega DS seit vielen Jahren innovative Lösungen entwickelt, hat sich der Einsatz von TPE als unverzichtbar erwiesen, gilt es doch den vielfältigen Anforderungen wie Minimierung des Migrationspotentials, Biokompatibilität, Verbraucher- und Patientenschutz, Hygiene und Sterilisationsfähigkeit gerecht zu werden. Actega GmbH Tel.: +49 421 39002 0 [email protected] · www.actega.com ReinR aumTechnik 2/2013 // 43 P rodukte Optimierte Inline Partikelcharakterisierung Befehls- und Meldegeräte für Reinraum-Anwendungen Mettler Toledo führt mit ParticleTrack E25 das neue Inline-Tool zur Messung von Partikelgrößen ein. Wenn die Verwendung von Focused Beam Reflectance Measurement-Technologie (FBRM) in Laboren schwierig ist oder wenn Pneumatikmotoren für die Produktion ungeeignet erscheinen, führt das vollelektronische System ParticleTrack E25 in wässrigen Partikel- und Tröpfchensystemen Messungen durch und ist somit ideal für Industriebe reiche wie Chemie, Lebensmittel, Konsumgüter, Biotechnologie und Bergbau geeignet. Die auf Messfühlern basierte Technologie macht Probenentnahme überflüssig. Auf diese Weise wird die Variabilität von Messergebnissen minimiert und durch die einfachere, schnellere und kostensparende Partikel charakterisierung ersetzt. Darüber hinaus wird eine konstantere und kostengünstigere Produktion gefördert. Das System gestattet die Optimierung der Produktqualität, gesteigerte Rezeptierungsstabilität und erhöhte Prozesseffizienz in Echtzeit, unabhängig davon, ob Partikelsysteme in Küvetten für 2 l, Bechergläsern für 20.000 l oder in Rohrleitungen untersucht werden. Die Befehls- und Meldegeräte der N-Baureihe von Schmersal wurden durch das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) im Hinblick auf die Partikelemissionen untersucht und festgestellt, dass die Geräte in Reinräumen der Luftreinheitsklasse 1 nach ISO 14644-1 eingesetzt werden können. Entsprechende Testberichte und Zertifikate liegen vor. Damit steht den Konstrukteuren, die Bedienpanels für Reinraum-Anwendungen entwickeln, eine komplette Baureihe an Befehls- und Meldegeräten zur Verfügung, die sich durch hohe Qualität und lange Lebensdauer auszeichnen. Zum Programm gehören u. a. Drucktaster, Wahlschalter, Leuchtmelder und Pilztaster. Da das N-Programm ursprünglich für Einsätze im Nahrungsmittelmaschinenbau entwickelt wurde, ist es von Grund auf hygiene gerecht konstruiert. Es gibt keine Toträume, in denen sich Schmutzreste sammeln können, die Geometrien sind in Anlehnung an EN 1672-2 reinigungsfreundlich und dank Schutzart IP 69K können die Befehls- und Meldegeräte auch mit dem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Mit diesem Eigenschaftsprofil eignet sich die Baureihe auch in hygienesensiblen Bereichen bis GMP-Klasse C. Darüber hinaus liegt das Prüfzertifikat „Hygiene“ der Fleischerei-BG vor. Mettler-Toledo GmbH K.A. Schmersal GmbH & Co. KG Tel.: +49 202 6474 0 [email protected] · www.schmersal.com Tel.: +49 641 507 0 www.mt.com Bekleidungs- und Reinigungskonzepte für alle Produktionen mit hohen Reinigungsansprüchen Wir bieten Ihnen folgende Leistungen: • Die clevere Alternative: Reinraumbekleidung im Mietsystem • Professionelle Aufbereitung Ihrer eigenen Reinraumbekleidung • Textile Lösungen für die Reinraumreinigung Gerne führen wir mit Ihnen ein unverbindliches Beratungsgespräch! Rufen Sie uns an! Tel: 09841 – 40140850 E-Mail: [email protected] Internet: www.decontam.de 44 // ReinR aumTechnik 2/2013 P rodukte Sterilkupplungen für die Medizintechnik Aseptik Programm erfüllt hohe Ansprüche Walther-Präzision, ein Geschäftsbereich der Firma Carl Kurt Walther, präsentiert innovative Schnellkupplungssysteme für die Medizintechnik. Diese werden überall dort eingesetzt, wo Leitungen für fluidische oder gasförmige Medien schnell und sicher wiederholt verbunden werden müssen. Zur Optimierung der Abläufe und damit zur Verkürzung von Amortisationszeiten werden sterilisierbare Schnellkupplungen in der Medizintechnik erfolgreich eingesetzt. Der Einsatz solcher Systeme stellt besondere Anforderungen an das Material. Deshalb setzt WaltherPräzision für seine Sterilkupplungen nur hochwertigen Edelstahl ein. 3.1.-Werkstoffzeugnisse nach DIN EN 10204 sind dabei Standard. Walther-Sterilkupplungen sind totraumarm konstruiert, damit sich möglichst keine Medienrückstände ablagern können. Die Ventilfedern befinden sich außerhalb des Medienstroms und sämtliche Oberflächen im Innenbereich sind feinstbearbeitet. Die Medienführungen der Sterilkupplungen sind so konzipiert, dass Leitungssysteme gut spülbar sind. Auch CIP- und SIP-Fähigkeit sind gewährleistet. An Fittings und Armaturen für die Pharma-, Bio-, Food-, Chemie-, Solar- und Lebensmittelindustrie werden hohe Voraussetzungen gestellt. Neben einer hohen Werkstoffgüte müssen sie im Wesentlichen totraumarm sein, gut zu reinigende Oberflächen haben, den richtiger Einsatz von Dichtungselementen besitzen und dampfdrucksterilisierbar sein. Die Aseptik ist hierbei ein weiterer wichtiger Punkt. Man unterscheidet im qualitativ hochwertigen Bereich in der Regel zwei Hygieneklassen: Hygieneklasse H3 mit einem Ra-Wert im Innenbereich von <0,8 µm (Werkstoff-Nr. 1.4404 = 4L) und Hygieneklasse H4 mit einem Ra-Wert von <0,4 µm (Werkstoff-Nr. 1.4435 = 5S – Basler Norm 2). Schwer Fittings bietet mit seinem Clino-Programm verschiedene Varianten an und Kugelhähne, Ventile, Schaugläser und viele weitere Zubehörteile runden das Clino-Programm ab. Das System ist auf Wunsch in Spezialausführungen erhältlich. Ein Qualitätsnachweis sollte mit entsprechenden Werkstoffzeugnissen resp. Zertifikaten erfolgen. In der Regel werden Material-Atteste nach TueV/ DIN 3.1 verlangt, mit chemischen und physikalischen Werten des Ausgangswerkstoffes. Ein detaillierter Katalog steht kostenlos zur Verfügung. Walther-Präzision Carl Kurt Walther GmbH & Co. KG Tel.: +49 2129 567 0 [email protected] · www.walther-praezision.de Schwer Fittings GmbH Tel.: +49 7424 9825 0 [email protected] · www.schwer.com Saubere Metalloberflächen Metalloberflächen sind attraktiv, ansprechend und hygienisch – solange sie sauber sind. Fingerabdrücke, Schmierereien und andere Verunreinigungen wirken schnell unhygienisch und hässlich. Speziell von geschliffenen oder matten Metalloberflächen sind sie oft nur mit erheblichem Aufwand zu entfernen. Poliant von Poligrat verleiht Metalloberflächen, unabhängig von deren Finish, ein optimiertes Reinigungsverhalten, sodass die Oberflächen entweder sauber bleiben, oder mit nur geringem Aufwand schnell und rückstandsfrei zu reinigen sind. Poliant ist eine farblose, transparente, glaskeramische Beschichtung von nur ein bis drei tausendstel Millimeter Dicke. Sie schützt die Oberflächen dauerhaft vor Fingerabdrücken und Verschmutzung. Mit Poliant beschichtete Oberflächen sehen weitgehend aus wie unbeschichtet und fühlen sich auch so an. Poliant besteht, wie Glas, aus Siliziumdioxid und ist, wie dieses, unempfindlich gegen Sonnenlicht und Alterung. Es haftet fest auf dem Untergrund, wird nicht rissig und blättert nicht ab. Es widersteht stumpfen Schlägen und mäßiger Verformung. Beschichtet werden im Wesentlichen Edelstahl, Titan, Aluminium, C-Stahl und Kupferlegierungen. Poliant ist hygienisch, Lebensmittel verträglich, widersteht Reinigungsmitteln und den meisten Chemikalien. Es ist nicht brennbar, widersteht Temperaturen von 300°C, kurzzeitig bis 500°C und entwickelt im Brandfall keine Gase oder Dämpfe. Poligrat GmbH Tel.: +49 89 42778 0 [email protected] · www.poligrat.de www.gitverlag.com Räder und Rollen aus V4A Edelstahl: • AISI 316 • individuell konfigurierbar • komplett autoklavierfähig • inkl. Materialzeugnis und Chargennummer • direkt ab Werk, auch Kleinmengen F. W. Seuthe GmbH & Co. KG 34474 Diemelstadt www.fw-seuthe.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 45 PRODUKTE Vollsichtbrillen im Reinraum Hydroflex bietet mit dem PurGuard Programm drei professionelle Vollsichtbrillen Modelle für den Einsatz im Reinraum und aseptischen Arbeitsumfeld, welche nun nochmals optimiert wurden. Zur Verfügung stehen zwei vollständig autoklavierbare Modelle und eine sterile Einweg Ausführung. Hoher Komfort wird sichergestellt durch die ultraweichen und formbaren Rahmenmaterialien, die sich an das Gesicht des Trägers anschmiegen und ein abdruckfreies Tragen auch bei langer Einsatzdauer garantieren. Die latexfreien Silikon-Kopfbänder und Gelenkscharniere ermöglichen die individuelle Anpassung an verschiedenste Gesichtsformen und Empfindungsstufen sowie an alle Arten von Kopfhauben. Mithilfe von speziellen Belüftungsventilen und Schlitzen wird ein möglichst hoher Luftdurchfluss in der Brille erreicht. Zusammen mit dem nun nochmals optimierten Scheibenmaterial, kann ein Beschlagen bei korrekter Anwendung zuverlässig verhindert werden. Die notwendige Arbeitssicherheit wird somit problemlos erreicht. Da die Ventilsysteme zudem indirekt ausgeführt sind, können die Vollsichtbrillen ihre Aufgabe ohne Kompromisse erfüllen: Partikel und Hautfette aus dem Augenbereich zurückzuhalten und dadurch sensible Produkte zu schützen. Die weite Panorama Sichtscheibe des Modells SV-900 garantiert uneingeschränkte Rundumsicht, während das extra breite Design des Modells SV-800 ein passgenaues Tragen über Korrektionsbrillen ermöglicht. Während die Mehrweg Modelle SV-900 und SV-800 für die dauerhafte Dampfsterilisation im Autoklaven konzipiert sind, wird das Einweg Modell EV-100 in steril und doppelt verpackt geliefert – hierbei entfällt das Aufbereiten nach dem Tragen. Hydroflex offeriert mit diesen durchdachten Vollsichtbrillen die passende Lösung für alle Anwendungen im Reinraum. Hydroflex OHG Tel.: +49 6462 91598 0 [email protected] · www.hydroflex-solutions.de Manche mögen es nur manchmal heiß Absaug- und Filteranlagen in Reinräumen Sporadisches Zapfen von Reinstwasser – gradgenau und dazu jederzeit, prompt und ausreichend verfügbar – für die Lösung dieser Aufgabe bietet sich ein reinstwassertauglicher Durchlauferhitzer an. Der Leistungsbereich der von der Firma ISEDD aus Bielefeld angebotenen Reinstwasser-Durchlauferhitzer reicht von 11 kW bis 84 kW. Neben dem Aspekt der besonderen Energieeffizienz lassen sich als weitere Vorteile der geringe Platzbedarf und der niedrige Installations- und Wartungsaufwand hervorheben. Typische Einsatzbereiche sind neben Reinigungsanlagen und galvanischen Prozessen auch Ultraschallbäder und Handarbeitsplätze. Auch für VE-Wasser geeignetes Zubehör wie Filter, Schläuche, Armaturen, usw., sowie die ausführliche anwendungsspezifische Beratung gehören zum Angebot. Falls bei bestimmten Applikationen die Leistung der Standardmodelle nicht ausreichen sollte, konzipiert ISEDD auch adaptierte Geräte. Die Firma TBH bietet für die ISO-Klassen 3, 5, 7 und 9 ein breites Spektrum an Absauganlagen für die unterschiedlichsten Prozesse an. Durch die modulare Bauweise ist bei der CR-Serie u.a. auch ein kontaminationsfreier Filterwechsel möglich, welcher direkt im Reinraum durchgeführt werden kann. Weitere Vorteile sind die verschiedenen Filterausstattungen wie z. B. das „Z“-Filterpaket, welches einen großen Z-Linepanel-Filter (F7) als Vorfilter und einen nachgeschalteten Schwebstofffilter (HEPA-Filter H14) beinhaltet. Dieses Paket wird für Anwendungen mit einer hohen Feinstaubemission eingesetzt. Bei Reinraumprozessen durch die Dämpfe oder gasförmige Moleküle entstehen, kommt das „A“-Filterpaket zum Einsatz. Hier ist sowohl ein Aktivkohlefilter als auch der nachgeschaltete Schwebstofffilterfilter enthalten. Auch ein zusätzlich am Ausblasblech montierter „Polizeifilter“ kann auf Kundenwunsch eingesetzt werden. Unabhängig von der Filterausstattung gibt es verschiedene Ausführungen, die alle stufenlos regelbar sind. Sie unterscheiden sich in erster Linie durch die Absaugleistung und ihre Filterfläche. ISEDD GmbH Tel.: +49 521 97176 0 [email protected] · www.isedd.biz TBH GmbH Tel: +49 7082 9473 0 [email protected] · www.tbh.eu 46 // ReinR aumTechnik 2/2013 P rodukte Schleusensteuerung der dritten Generation Die Dictator Schleusensteuerung weist mehrere entscheidende Vorteile auf: die absolut simple Einstellung der Türenabhängigkeiten ohne EDV-Kenntnisse. Mit Hilfe einfacher DIP-Schalter lassen sich auch komplexe Türfunktionen ganz einfach vor Ort „programmieren“, und auch nachträglich problemlos immer wieder an geänderte Gegebenheiten anpassen. Vorkonfektionierte, steckbare Kabel machen die Verbindung der einzelnen Komponenten denkbar einfach. Bei den meisten Kabeln handelt es sich um Flachbandkabel mit RJ45 Stecker. Damit möglichst viele verschiedene Verriegelungselemente in die Schleusenanlage integriert werden können, hat das Kabel hierfür auf der einen Seite 4 freie Litzen, die einfach nur noch angeklemmt werden müssen. Selbst das Netzteil ist steckerfertig verkabelt und muß zur Montage und Installation nicht geöffnet werden. Die Dictator Schleusensteuerung ist in drei Grundvarianten lieferbar: als dezentrale Variante, bei der die Steuerlogik jeweils direkt in den Terminals an den einzelnen Türen sitzt. Diese Ausführung bietet den größten Spielraum bei der Realisierung auch komplexer Anforderungen. Als zentrale Variante für kleine, kompakte Schleusenanlagen mit 5 – max. 8 Türen. Hier sind sämtliche Steuerplatinen in einem zentralen Gehäuse plaziert. Oder als ex-geschützte Ausführung. Sensationell an dieser Ausführung sind die Terminals, die sich kaum von den Terminals der nicht ex-geschützten Ausführungen unterscheiden: formschön, reinraumgerecht, unauffällig! Dem Dictator Schleusensteuerungssystem bereiten dank seines modularen Aufbaus auch hoch komplexe Anforderungen keinerlei Probleme. Zeitsteuerungen, Druckwächter, Diskretionsschaltungen, die Ansteuerung von Türantrieben oder Lüftungs- bzw. Heizungsanlagen etc. lassen sich ebenso realisieren wie die Einbindung von Türen in definierten Fluchtwegen, die Türfreigabe über Zugangskontrollen oder die Verbindung mit komplexen Gebäudesteuerungszentralen. Und die Türenanzahl kann dabei die 8 Türen der dezentralen Grundvariante bei entsprechender Gruppierung problemlos weit überschreiten. Dictator Technik GmbH Tel.: +49 24673 0 [email protected] · www.dictator.de Materialschleusen für Reinräume Die Edelstahl-Materialschleusen der Serie „Kambic“ der Firma CiK Solutions sind das Ergebnis jahrelanger Erfahrung im Bereich der Entwicklung und Produktion von Laborgeräten. Bei vielen medizinischen und pharmazeutischen Institutionen, Entwicklungslabors und Produktions-Unternehmen auf der ganzen Welt sind diese bereits im Einsatz. Transferschleusen werden immer dort verwendet, wo Werkstoffe, Ausrüstung, Dokumente oder Stichproben zwischen Reinräumen, Räumen mit unterschiedlichem Druck oder Räumen mit unterschiedlichen Reinheitsklassen kontrolliert transferiert werden sollen. Das Standardprogramm kann sich sehen lassen. Und durch die angebotenen Zusatzoptionen wie Luftzirkulation und Filtrierung, UV-Lampen und vieles mehr gelingt der Transfer des Materials noch sicherer und sauberer. CiK Solutions GmbH Tel.: +49 721 6269085 0 [email protected] · www.cik-solutions.com P M G p o M y s Ea und her reinigen ® Prozesssic n in desinfiziere tischen pharmazeu Reinräumen Pfennig Reinigungstechnik GmbH · Heubachstraße 1 · 87471 Durach www.pps-pfennig.de · 08 31/ 5 6122 - 0 ReinR aumTechnik 2/2013 // 47 P rodukte © Gina Sanders | Fotolia Hochleistungsboden für die Getränkeindustrie Moderne Industriefußböden müssen extremen Beanspruchungen standhalten. Besonders in der Getränkeindustrie hängen sichere, hygienische und effiziente Produktionsprozesse von den qualitativen Eigenschaften des Bodens ab. In diesem Industriesektor sind die Böden extremen chemischen, mechanischen oder thermischen Belastungen ausgesetzt: bei Reinigungsprozessen kommt der Boden mit Säuren und Laugen in Berührung, enorme Temperaturschwankungen von –20°C bis +100°C sind keine Seltenheit, hinzu kommt die mechanischen Beanspruchungen durch Schläge und Stöße im täglichen Betrieb. Doch damit nicht genug: Höchste hygienische Ansprüche müssen zuverlässig erfüllt werden, denn bei der Lebensmittelverarbeitung müssen Böden physiologisch unbedenklich sein. Auch bei der Reinigung muss die Beschichtung in jedem Fall abriebfest und flüssigkeitsdicht sein. Zudem sind die gesetzlichen Bestimmungen zur Rutschhemmung gemäß den Vorschriften der Berufsgenossenschaften unbedingt einzuhalten und nicht zuletzt ist eine ansprechende Optik des Bodens erwünscht. Die Firma Sika Deutschland bietet mit Sikafloor-PurCem ein optimiertes multifunktionales Fußbodensystem, das den überdurchschnittlichen Anforderungen in der Getränkeindustrie und vergleichbaren Branchen dauerhaft gerecht wird und sich schnell und einfach realisieren lässt. Die Sicherheit der in der Produktion arbeitenden Menschen sowie der hergestellten Produkte hat dabei höchsten Stellenwert. Das System setzt sich aus vier Produkten zusammen. Die beiden Kernprodukte sind Sikafloor-20 N PurCem sowie Sikafloor-21 N PurCem – zwei hoch belastbare dreikomponentige polyurethanvergütete Mörtelbeläge für Schichtstärken von bis zu 6 mm (Sikafloor-21 N PurCem) bzw. 6 – 9 mm (Sikafloor-20 N PurCem). Sie bestehen aus einem zweikomponentigen Polyurethanharzbindemittel und einem Spezialzuschlaggemisch. Die drei Komponenten der Estriche sind separat verpackt und werden vor der Applikation in zwei Stufen zu einer homogenen Masse vermischt. Sikafloor-20 N PurCem ist bestens für die Beschichtung von Produktionsräumen, Böden in Abfüllanlagen, Labors und Lager geeignet. Je nach Untergrund und Aufgabenstellung sind ergänzende Produkte verfügbar: der Hohlkehlmörtel Sikafloor-29 N PurCem und die Versiegelung Sikafloor-31 N PurCem. Das System stellt eine echte Alternative zu Keramikplatten dar. Es verträgt Temperaturschwankungen zwischen –40°C und +120°C, besitzt eine hohe Schlag- und Stoßfestigkeit sowie chemische Beständigkeit. Sikafloor-PurCem ist mechanisch stark belastbar, unbedenklich im Lebensmittelbereich, flüssigkeitsdicht und abriebfest sowie rutschfest auch bei Nässe. Darüber hinaus steht eine zeitgemäße Auswahl an RAL-Farben zur Verfügung und die Böden sind leicht mit einem Dampfstrahler zu reinigen. Während der Verarbeitung ist eine gute Haftung auch bei mattfeuchtem Untergrund sowie eine schnelle Aushärtung gewährleistet. In den meisten Fällen ist die Applikation in nur einem Arbeitsgang und ohne Grundierung möglich. Häufig können zu sanierende Bodenflächen sogar bei laufendem Betrieb instand gesetzt werden. Lediglich bei porösen, trockenen Untergründen ist eine Epoxidharzgrundierung empfehlenswert. Sika Deutschland GmbH Tel.: +49 711 8009 0 [email protected] · www.sika.de Hygienischer Hochglanz für Luftkanäle Überströmungen detektieren Die Niederberger Gruppe unterstützt mit einem Spezialservice rund um die Raumlufthygiene Gebäudeeigentümer kompetent sowie bundesweit bei der Luftkanalreinigung. Mittels modernster Technik reinigen und desinfizieren die nach VDI 6022 zertifizierten Ingenieure, Meister und Fachkräfte des auf Facility Services spezialisierten Dienstleisters die raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen), samt Lüftungs- und Klimakanälen. „Unseren Maßnahmen voraus geht dabei stets eine Vorabinspektion per videobasiertem Inspektionssystem sowie eine ausführliche Beratung der Reinigungsmaßnahmen“, informiert Marc-André Eickholz, Leiter der Abteilung Facility Management bei der Gruppe. Dies umfasst auch den regelmäßigen Wechsel von Luftfiltern sowie die Installation von Revisionsöffnungen. Für die Luftkanalreinigung können die Fachleute auf modernste, zukunftsweisende Gerätschaften und Verfahren zurückgreifen. Nach Abschluss aller Arbeiten bestätigt die Firma ihren Kunden durch Ausstellung von Wartungszertifikaten und -urkunden die ordnungsgemäß durchgeführte Luftkanalreinigung. Zur weiteren werden auf Wunsch auch unabhängige Hygieneinstitute als Kontrollinstanzen einbezogen. Schmidt Technology Strömungssensoren SS 20.400 sowie deren ATEXPendant SS 23.400 erfassen kleinste Luftströme ab 0,05 m/s. Zudem haben sie eine integrierte Richtungserkennung. Zusätzlich zur Druckmessung installiert, lässt sich mit den bidirektional arbeitenden Strömungssensoren in Reinräumen oder reinen Bereichen die vorhandene Überströmung zuverlässig detektieren. Kommt es zu Rückströmungen und somit zu einem Kontaminationseintrag, wird dies sicher erkannt. Auf Wunsch werden die Sensoren mit Hochpräzisionsabgleich geliefert. Dieser beinhaltet eine weitere Verbesserung der Genauigkeit durch vermehrte Abgleichpunkte sowie die Dokumentation der Soll- und Ist-Werte als ISO-Kalibrier-Protokoll. Die Messgenauigkeit liegt dann bei ±1 % vom Messwert plus 0,04 m/s. Für Laminarstrom-Applikationen werden die Sensoren in einem Vertikal-Strömungskanal abgeglichen. Dessen Aufbau garantiert einen fallenden Luftstrom und schließt sämtliche äußeren Einflüsse aus der tatsächlichen Mess praxis vor Ort aus. Damit wird auch die thermische Konvektionsströmung berücksichtigt, die in der Praxis immerhin rund 10 % der Fallströmung von 0,45 m/s ausmacht. Niederberger Gruppe Verwaltungs-GmbH Tel.: +49 2203 93577 0 [email protected] · www.niederberger-gruppe.de Schmidt Technology GmbH Tel.: +49 7724 899-0 [email protected] · www.schmidttechnology.de 48 // ReinR aumTechnik 2/2013 P rodukte Hochtransparente TPE für Schläuche Schläuche in der Medizintechnik müssen vielfältige Anforderungen erfüllen. Mithin muss auch die eingesetzte Werkstoffverbindung feinfühlig entwickelt und von höchster Qualität sein. Wechselwirkungen zwischen Schlauchmaterial und pharmazeutischen oder körpereigenen Stoffen müssen zwingend vermieden werden. Ein hohes Maß an Transparenz ist gefordert, damit flüssige oder gasförmige Inhalte sichtbar bleiben und der optische Flow-Control ermöglicht wird. Das Schlauchsystem sollte zudem röntgenkontrastgebende Streifen in der Schlauchwand aufweisen. Mittels antimikrobieller Beschichtung sollte die Keimresistenz erhöht werden. Ein wichtiger Aspekt ist die Biokompatibilität des Materials in Abhängigkeit vom Einsatzort im Körper, dem physiologischen Kontaktmedium während der Anwendung des Produkts, der Einsatzdauer und dem Sterilisationsverfahren. Für dieses Anforderungsprofil wurde das hochtransparente TPE ProvaMed 1060 entwickelt, das alle diese Anforderungen bereits im Vorfeld berücksichtigt, ebenso wie die Herausforderung der Koextrusion von zwei oder mehreren Materialien, um verschiedene Schichten in einem Schlauch zu formen. © Julia Otto Lindner OP-Technik Für medizintechnische Projekte realisieren wir innovative Komplettlösungen, die sich durch Vielseitigkeit und Flexibilität auszeichnen. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung und nutzen Sie unsere Kompetenzen in der Umsetzung von schlüsselfertigen OP-Lösungen. www.Lindner-Group.com Actega GmbH Tel.: +49 421 39002 0 [email protected] · www.actega.com Reinraumleuchten mit Zertifikat für Klasse A und B Die Firma Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik hat ihre zertifizierten, reinraumtauglichen Leuchten weiter verbessert und vom Fraunhofer Institut nachzertifizieren lassen. Als weltweit einzige sind sie nun nachweislich auch für den Einsatz in Reinräumen nach GMP der Klasse A und B sowie ISO Klasse 1 geeignet. Die gute Verarbeitung und das hygienische Design ergaben Bestnote „1“ in allen Tests und belegen die Innovationskraft des Herstellers. Bei den Emissionsmessungen luftgetragener Partikel sind die Produkte des Herstellers in den Luftreinheitsklassen nach EHEDG, ISO 14644-1 und der DIN 1672-2 in der höchsten Klasse 1 eingestuft. Mit großem Aufwand hat Fischer ein vollautomatisches Bearbeitungszentrum aufgebaut. Zwei Roboter sorgen für die lückenlose Sicherheit in der Fertigung. „Wir haben die Lücke geschlossen für die Reinraumtauglichkeit unserer Leuchten“, erklärt Friedrich Fischer. Und das meint der Firmengründer und Geschäftsführer im doppelten Sinn. Nachdem nun drei weitere Leuchten bei Nachzertifizierungen die Bestnote erhalten haben, sind alle sieben Produkte reinraumtauglich sogar für Reinräume der Klasse A und B. Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik GmbH Tel.: +49 7031 6185 0 [email protected] · www.fischer-ebt.de 5HLQUDXPEHNOHLGXQJ (QWZLFNOXQJ )HUWLJXQJ 9HUNDXI 'HNRQWDPLQDWLRQ 6WHULOLVDWLRQ (XURSDZHLWHU0LHWVHUYLFH :HUNVWDWW]HQWUXPIUEHKLQGHUWH 0HQVFKHQGHU/HEHQVKLOIHJ*PE+ $P%HFNHUZDOG 6SLHVHQ(OYHUVEHUJ )RQ )D[ (PDLOYHUNDXI#Z]EGH ,QIRZZZZ]EGH ReinR aumTechnik 2/2013 // 49 P rodukte Hohe Stufe der EU-Qualifikationen erreicht Die Herstellung medizintechnischer Produkte unterliegt einer Reihe von stringenten Bestimmungen und Anforderungen. „Unabdingbare Voraussetzung für die qualifizierte Produktion von kompletten Systemen, wie dem Misch- und Dosiersystem für Knochenzement, ist die DIN EN ISO 13485 Zertifizierung,“ erklärt Friedrich Echterdiek, Geschäftsführer der Firma Spang & Brands, Friedrichsdorf, ein qualifizierter Hersteller von Komponenten aus Kunststoff für die Medizintechnik. Diese hohe Stufe der Qualifikation hat die Firma im Rahmen einer konsequenten Unternehmensstrategie – nach knapp einem Jahr intensiver Vorbereitungen mit entsprechenden Reorganisationen – im Dezember 2012 erreicht. Der TÜV-Süd hat die Auditierung und Zertifizierung vorgenommen. „Mit dem Erfolg dieser Maßnahmen konnten wir zur MedTec unseren Kunden und weiteren Systemlieferanten der Medizin- und Pharma-Industrie mit dem deutlich erweiterten Entwicklungs- und Produktionsangebot zur Verfügung stehen, um anwendungsfertige Systeme und Primärverpackungen liefern zu können“ ergänzt Echterdiek. Es werden meist spezielle Kunststoff-Abmischungen verwendet, auch resomere Materialien, die wiederum nur in Hochleistungswerkzeugen verarbeitet werden können: „Wir sind seit rund 30 Jahren auf die Präzisions- und Reinraum-Spritzgießtechnik für die Medizin- und Pharma-Industrie spezialisiert“ erklärt Echterdiek, „gerade für spezielle, ISO 13485 relevante Projekte haben wir die richtige Technik mit CAD3D Entwicklung, MoldFlow-Analyse sowie über 50 Spritzgießmaschinen im Einsatz – auch vollelektrische – und haben ein kontinuierlich gewachsenes Ingenieurswissen auf unserer Seite.“ In Reinräumen Klasse 8 befindet sich die vollautomatische und manuelle Montage sowie die Verpackung der Teile und Baugruppen, von Vorserien bzw. Just-in-time hergestellten Losgrößen bis in die Millionen-Auflagen. Strategisch positionierte Kontrollstellen und 3D-Messtechnik unterstützen die Qualitätssicherheit. „Funktionsteile sollen immer kleiner, komplexer und genauer werden, insbesondere in der Medizintechnik. Wir zeigen, dass wir diese Technik beherrschen, bezogen auf die Teileentwicklung, den Werkzeugbau, die Spritzgießtechnik, die Reinraumthematik, die Montage beziehungsweise die Produktionsprozesse der gesamten Wertschöpfungskette“, bekräftigt Echterdiek. Spang & Brands GmbH Tel.: +49 6172 9570 0 [email protected] · www.spang-brands.de Reinräume für Zellforschungseinrichtung Reinraumtechnologie ist im Gesundheitswesen ein wichtiges Werkzeug zur Qualitätssicherung. Nur mit sterilsten Räumen sind die hohen Hygiene- und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Für die Zelltherapie und -forschung im Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München haben die Spezialisten der Wisag Gebäude- und Industrieservice eine neue Einrichtung mit insgesamt 13 Reinräumen der Reinheitsklasse D bis B gebaut, die zu Forschungs- und Produktionszwecken eingesetzt werden. Von der Montage der Reinraumdecken, Wände und Fußböden über die gesamte Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik bis hin zur Schleusenmöblierung, Reinigung und Qualifizierung war das Industriedienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt am Main für das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität in München im Einsatz. Das Anforderungsprofil des Kunden an die Arbeit der Wisag Gebäude- und Industrieservice war hoch. Denn jeder vorgesehene Raum verfügt über eine unterschiedlich geforderte Ausstattung. So wurden etwa in einigen Laboren Sicherheitswerkbänke der GMP-Klasse A realisiert, um ein optimales Sterilfeld für die Laborarbeit zu erzeugen. „Für die vorgesehenen pharmazeutischen Prozesse im Klinikum wurden die Reinräume gemäß den EU-GMP-Richtlinien erstellt. Demnach zeichnet sich die neue Einrichtung durch höchste Qualität und neueste technische Standards aus“, erklärt Jörg Pohl von der Wisag Gebäude- und Industrieservice Mitteldeutschland, der das Projekt durchgängig betreute. Wisag Industrie Service Holding GmbH Tel.: +49 69 63306 0 [email protected] · www.wisag.de 50 // ReinR aumTechnik 2/2013 Die Arbeiten dauerten insgesamt knapp 10 Monate. Im Dezember 2012 wurde die finale Qualifizierung abgeschlossen. P rodukte Fluke präsentiert das visuelle IR-Thermometer Fluke VT02, ein Werkzeug zur Fehlersuche auf Basis einer IR-Wärme karte. Bislang hatten Elektriker, genau wie Industrie-, HLK- oder Kfz-Techniker, die Wahl zwischen EinpunktInfrarot-Thermometern und hochauflösenden Wärmebild kameras. Das visuelle IRThermometer Fluke VT02 schließt die Lücke dazwischen, denn in vielen Situationen ist eine EinpunktTemperaturmessung nicht aussagekräftig genug, ohne dass ein vollständiges hochauflösendes Wärmebild benötigt wird. So können Messungen deutlich schneller durchgeführt werden. Mit der Kombination aus Wärme- und Digitalbildern erkennt man Probleme sofort. Das VT02 ist preisgünstig, kompakt, intuitiv und unkompliziert in der Bedienung. Es erweitert die Einsatzbereiche für Mitarbeiter in der Instandhaltung, eröffnet neue Möglichkeiten für Dienstleistungsunternehmen und ist für Neueinsteiger wie erfahrene Techniker gleichermaßen geeignet. Die Bilder können in die integrierte Analyse- und Dokumentationssoftware SmartView importiert werden. Fluke Deutschland GmbH Tel.: +49 69 2222202 00 [email protected] · www.fluke.de FWS-Edelstahl-Apparaterollen höchste Ansprüche Die Suche nach hochwertigen Apparate- und Transportgeräterollen für die Standards von Rein(st)raum-Umgebungen hat ein Ende: Die Firma F.W. Seuthe, Spezialist für EdelstahlRäder und -Rollen, hat eine neue Produktserie entwickelt, die höchsten Hygiene-Ansprüchen auf kompromisslose Weise gerecht wird. Die Reinstraum-Räder und -Rollen aus V4A-Stahl (Wst. 1.4404/AISI 316L) sind in verschiedenen Abmess ungen, Ausführungen und Tragfähigkeiten individuell konfigurierbar. Jedes Produkt wird mit Materialzeugnissen und eingravierter Chargennummer geliefert. Die komplette Rolle ist geeignet zum Dampfsterilisieren in Autoklaven, auch die Kunststoffteile. Die Konstruktion ent hält kein Fett oder andere Zusätze, die zu Verunreinigungen führen könnten. Kleinserien und Sonderanfertigungen sind möglich, die Lieferung erfolgt direkt ab Werk. F.W. Seuthe GmbH & Co. KG Tel.: +49 2992 3017 [email protected] · www.fw-seuthe.de © Fotowerk | Fotolia Neuartiges visuelles Infrarot-Thermometer Hygiene in der Lebensmittelproduktion In Deutschland ist die Zahl der Salmonellen-Erkrankungen im Jahr 2009 um 27 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einem aktuellen Bericht. Die EUBehörden sprechen mit Blick auf die Halbierung der SalmonelloseFälle innerhalb der letzten fünf Jahre von einem „großen Erfolg“. „Dies spricht auch für die Wirksamkeit der seit mehreren Jahren auf europäischer Ebene intensiv verfolgten Kontrollen und der Überwachung von Betrieben der Lebensmittelproduktion“, zeigt sich Food Service-Spezialist und Gebietsleiter Norddeutschland der Niederberger Gruppe, Ekkehard Piepenbrock, zufrieden. Mit dem Geschäftsbereich „Food Service“ bietet die bundesweit agierende Niederberger Gruppe das notwendige Fachwissen, die komplexen Reinigungs- und Desinfektionsprozesse rechtssicher durchzuführen und optimal in die Produktionsabläufe zu integrieren. Die Voraussetzungen für einen reibungslosen Reinigungsprozess sieht der Food Service-Spezialist in der permanenten Kontrolle und Weiterbildung des Personals sowie der fortwährenden Optimierung von Arbeitsprozessen – sowohl aus Kosten- als auch aus Hygienesicht. Niederberger Gruppe Verwaltungs-GmbH Tel.: +49 2203 93577 0 [email protected] www.niederberger-gruppe.de ReinR aumTechnik 2/2013 // 51 P rodukte Neue Produkthighlights Bosch Packaging Technology hat im Bereich Prozesstechnik die Laboranlagen Solidlab 1 und 2, die Manesty Tablettenpresse Xpress 100 sowie den kleinsten Schnellmisch-Granulierer Hüttlin Mycromix vorgestellt. Seit 2011 gehören die Produktmarken Hüttlin und Manesty zum Portfolio von Bosch Packaging Technology. Gemeinsam haben die Prozesstechnologie-Spezialisten die Laboranlagen Solidlab 1 und 2 für die Herstellung von Tabletten und Pellets entwickelt. Durch die Nutzung einer gemeinsamen Basiseinheit lassen sich die unterschiedlichen Prozessmodule Pulvermischen, Granulieren und Coaten innerhalb desselben Gerätes platz- und kostensparend einbinden. Das Wirbelschichtmodul der Solidlab 1 verarbeitet Chargen von 0,05 –2 kg. Nach dem gleichen Prinzip werden in der Solidlab 2 Mengen von 0,5 –12 kg verarbeitet. Der Hüttlin Mycromix ist der kleinste Schnellmischgranulierer im Sortiment. Er verarbeitet Batchgrößen von 0,05 –1 kg. Mit dem Hüttlin Gentlewing als Unterbodenantrieb sorgt die Anlage für äußerst homogene Mischgüte bei Granulaten. Die Prozesse lassen sich leicht mittels Scale-up auf größere Produktionsanlagen übertragen. Ebenso wie der Hüttlin Mycromix eignet sich die Tablettenpresse Manesty Xpress 100 für Forschungs- und Entwicklungszwecke. Sie bietet mit ihrem Datenerfassungssystem eine erstklassige Möglichkeit für die Bewertung neuer Tablettenformulierungen. Mit einer Reihe flexibler Rotoroptionen lassen sich auch Losgrößen für klinische Tests produzieren. Auf der Manesty Xpress 100 kommt die gleiche „mpower“ Software wie auf den größeren Produktionsmaschinen zum Einsatz, wodurch eine bessere Vergleichbarkeit der Testresultate erzielt wird. Der Bereich Inspektionstechnologie präsentiert die KKX 3900 und das manuelle Inspektionsgerät ETAC Easy View. Die Inspektionseinheit KKX 3900 ist für die Gewichts- und Qualitätskontrolle von gefüllten Hartkapseln konzipiert. Sie kann hinter jede Kapselfüllmaschine geschaltet werden und ist auf eine Ausbringung von bis zu 220.000 Kapseln in der Stunde ausgelegt. Das System beruht auf Soft X-Ray Technologie und inspiziert qualitative Prozessparameter wie Gewicht und Länge der Kapseln mit hoher Genauigkeit. Die digitale Bildauswertung ermittelt über die 100-Prozent-Inline-Gewichtskontrolle hinaus zahlreiche weitere prozessrelevante Informationen. Aus dem umfangreichen Portfolio von Eisai Machinery, das aus manuellen, halb- und vollautomatischen Inspektionsmaschinen besteht, präsentiert Bosch das computergestützte visuelle Inspektionsgerät ETAC Easy View. Es überprüft Vials, Ampullen, Spritzen und Karpulen auf partikuläre Verunreinigung und kosmetische Containerdefekte und ist für Behältnisse von 8 –50 mm Durchmesser geeignet. Die Ergebnisse werden direkt von der Kamera auf den All-in-One PC übertragen und ermöglichen eine besonders schnelle Auswertung. Das benutzerunabhängige, vollständig validierbare Tischgerät ist aufgrund seiner kompakten Bauweise und seinem geringen Gewicht flexibel einsetzbar. Robert Bosch GmbH, Packaging Technology Tel.: +49 711 811 0 [email protected] · www.boschpackaging.com Einwandfreie Sauberkeit in hygienisch sensiblen Bereichen Der neue S8000 RS von Michell bietet fundamentale, verlässliche Messungen in allen Industrieanwendungen, in denen höchste Präzision im Bereich sehr trockener Gase kritisch, aber einfache Bedienung essentiell wichtig ist. Er ist der zurzeit kompakteste und leichteste Taupunktspiegel am Markt, der präzise und wiederholbar bis –90°C Td (0,1ppmV) messen kann, ohne zusätzliche externe Kühlung zu benötigen. In Kombination mit der 0,1°C Genauigkeit stellt er ein kosteneffektives und gleichwohl das am leichtesten einsetzbare Präzisionsgerät in seiner Klasse dar. Der S8000 RS verwendet ein neues hoch entwickeltes optisches System, dass die Detektion extrem geringer Änderungen der Kondensation auf dem Spiegel erlaubt. Dies führt zu hoher Sensitivität und sehr schnellem Ansprechverhalten im Bereich sehr niedriger Taupunkte. Wie alle Michell Taupunktspiegel Hygrometer, ist der S8000RS mit UKAS und NIST Akkreditierung erhältlich. Das robuste Gesamtdesign und die praktische Ausstattung machen den S8000 RS Referenz Taupunktspiegel zu einem vielseitig einsetzbaren Gerät im Bereich industrieller Anwendungen oder als Referenz in Kalibriersystemen. Für Einsatzgebiete mit besonders hohen Anforderungen an die Hygiene, bei Reinigung nach HACCP-Konzept oder im Bereich der Lebensmittelverarbeitung bzw. Lagerung, bietet Hako eine zertifizierte Lösung an: serienmäßig antibakteriell ausgestattete Frisch- und Schmutzwassertanks bei handgeführten Scheuersaugmaschinen Hakomatic B 45 CLH, Hakomatic B 70 CL sowie Hakomatic B 90 CL-Maschinen. Denn insbesondere im Schmutzwassertank besteht die Gefahr, dass sich im Laufe der Zeit eine Verkeimung ergibt, die unerwünscht ist und von der potenziell, insbesondere in sensiblen Bereichen wie Kliniken, ein Risiko ausgeht. Hako-AntiBac, die antibakterielle Ausrüstung des Frisch- und Schmutzwassertanks, reduziert das Bakterienwachstum, das durch Restfeuchtigkeit und Schmutzrückstände im Tank entstehen kann, um bis zu 99,9 % (Test nach JIS Z 2801/ISO 22196). Auch die Entstehung von unangenehmen Gerüchen wird wesentlich reduziert. Gleichzeitig verringern sich die Betriebskosten, denn mit AntiBac kann der Einsatz von Desinfektionsmitteln bei der Tankreinigung deutlich reduziert werden. Michell Instruments GmbH Tel.: +49 6172 5917 0 [email protected] ∙ www.michell.com Hako GmbH Tel.: +49 4531 806 0 [email protected] · www.hako.com Taupunktspiegel Hygrometer für Spurenfeuchtemessung 52 // ReinR aumTechnik 2/2013 P rodukte Wellenkupplungen für Reinraum-Anwendungen Differenzdrucksensor für Serieneinsatz Die Firma KTR Kupplungstechnik hat in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) geprüft, wie viele Partikel zentrale Kupplungsbaureihen des KTR-Programms im Betrieb abgeben. Diese Tests sind Grundlage der Klassifizierung in die Reinheitsklassen nach ISO 14644-1, die in der Reinraumtechnik gebräuchlich sind. Die Kupplungen der Typen Radex NC 15 DK, Toolflex 20 S sowie sämtliche Rotex GS-Baugrößenzeichnen sich durch sehr geringe Partikelemissionen aus und können in Reinräumen der Reinheitsklasse 8 nach 14664-1 bzw. in Umgebungen der GMP-Klasse C eingesetzt werden. Das Fraunhofer IPA hat entsprechende Testberichte und Zertifikate erstellt. Damit stehen den Konstrukteuren, die Antriebssysteme für Reinraum-Anwendungen entwickeln, gleich drei unterschiedliche spielfreie Kupplungssysteme zur Verfügung. Die Prüfergebnisse sind nicht nur für die Halbleiterfertigung relevant, mit der die Reinraumtechnik oft assoziiert wird. Andere Einsatzbereiche von Antrieben der Reinheitsklasse 8 sind z. B. die Pharmaindustrie, die Luft- und Raumfahrttechnik sowie die Lasertechnik, die Fertigung optischer Linsen und die Mikrosystemtechnik. Mit seinem kleinsten Messbereich von 0…25 Pa ist der Sensor D263 von Setra Systems besonders zur Erfassung niedrigster Druckdifferenzen geeignet. Trotz seiner kleinen Messbereiche ist er gegen Überlastungen bis 35 kPa geschützt. Das kompakte Gehäuse enthält neben dem Sensor alle notwendigen Komponenten wie Verstärker und Spannungsstabilisierung und ist u. a. für die Montage auf elektronischen Leiterplatten geeignet. Der Sensor liefert ein Ausgangssignal von 0,5 – 4,5V und kann an Versorgungsspannungen zwischen 4,8…17 VDC betrieben werden. Hinsichtlich Vibration- und Schockempfindlichkeit entspricht dem MIL Std. 202. Eingesetzt wird dieser Sensor in HLK-Systemen, im Bereich des Energiemanagements, im Umweltschutz und in medizinischen Applikationen. Synotech Sensor und Messtechnik GmbH Tel.: +49 2433 444440 0 [email protected] ∙ www.synotech.de KTR Kupplungstechnik GmbH Tel.: +49 5971 798 0 [email protected] · www.ktr.com IR für den Hausgebrauch Bubbles & beyond, ein auf maßgeschneiderte intelligente Flüssigkeiten (intelligent fluids) spezialisiertes Technologieunternehmen, hat unter dem Markennamen lisoPur eine Serie neuartiger Reinigungs- und Entschichtungsprodukte für mikroelektronische Anwendungen auf den Markt gebracht. Das Produktportfolio umfasst in einem ersten Schritt Fluide für die Teilereinigung und gezielte Entschichtung sowie für das Waferstripping. Die Firma startet mit Innovationen für sog. Low End- und Back End-Anwendungen, also z.B. für Equipment und Teile- sowie Hardware-Reinigung. Spezielle Applikationen hierfür sind das Catch Cup Cleaning, definierte LiftOff Prozesse sowie die manuelle Reinigung von Teilen und Equipment wie Resublimationsflächen, Teile der Vakuumkammer, belackte Photomasken oder Rasterwalzen. „Mit dem Mikroelektronik-Portfolio machen wir die einzigartige intelligent fluids Technologie einem weiteren Industriesegment zugänglich“, sagt Geschäftsführer Christian Römlein. „Wegen zunehmendem regulatorischen und wirtschaftlichen Druck möchte die Branche vermehrt den Einsatz aggressiver Prozesschemikalien wie Säuren, Laugen oder brennbarer organischer Chemie reduzieren. Die Nachfrage verschiebt sich stark in Richtung nachhaltiger, verträglicher Reinigungsprodukte mit höchstem Performance-Anspruch - genau hier setzen wir an.“ Mit dem Slim Flash IR-Thermometer stellt die Firma Dostmann electronic, Spezialist für elektronische Handmessgeräte, das neue InfrarotThermometer für den Heimgebrauch vor. Das kleine Gerät eignet sich ideal zur berührungslosen Messung von Oberflächentemperaturen aller Art. Der Slim Flash verwendet zur Messung die bewährte Infrarot-Technik, die jedoch lange Zeit zu aufwendig und teuer war, um im Konsumbereich eingesetzt zu werden. Gemessen wird dabei die Infrarot-Strahlung, die jeder Körper mit einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt ausstrahlt. Das Infrarot-Thermometer hat den besonderen Vorteil einer sehr kurzen Ansprechzeit von unter einer Sekunde. Es erfasst berührungslos die Temperatur von vielen Oberflächen, welche man eigentlich nicht berühren möchte. Auch in der Lebensmittelindustrie ist das handliche Gerät einsetzbar, um die Temperatur von Lebensmitteln zu messen, ohne diese zu kontaminieren. Der Slim Flash verfügt über eine optische Auflösung, die bei 1,3 : 1 liegt. Der Temperaturbereich reicht von -33°C bis +199°C in Verbindung mit dem festen Emissionsgrad von 0,95. Auf dem Display des Slim Flash werden die gemessenen Temperaturen mit einer Genauigkeit von ±2°C angezeigt. Bubbles and Beyond GmbH Tel.: +49 341 31968 10 [email protected] · www.intelligent-fluids.de Dostmann electronic GmbH Tel.: +49 9342 308 90 [email protected] ∙ www.dostmann-electronic.de High-Performance-Produktserie ReinR aumTechnik 2/2013 // 53 TERMINE termine Woche 14 15 16 17 18 Mo 1 8 15 22 29 Di 2 9 16 23 30 Mi 3 10 17 24 Do 4 11 18 25 Fr 5 12 19 26 Sa 6 13 20 27 So 7 14 21 28 Mai April 2013 Woche 18 19 20 21 22 Mo Di Mi 1 6 7 8 13 14 15 20 21 22 27 28 29 Do 2 9 16 23 30 Fr 3 10 17 24 31 Sa 4 11 18 25 So 5 12 19 26 April 09. Verhalten in reinen Räumen Innsbruck www.reinraum-akademie.de 09.– 10. Reinraumtechnik und Reinraumpraxis Aschaffenburg www.vdi-wissensforum.de 10. Der Hygienebeauftragte München www.pcs-gmp.de 10. Reinstwasser im GMP-Umfeld Aesch (CH) www.swisscleanroomconcept.ch 10. Hygiene: kompakt Olten (CH) www.pts.eu 10.– 12. GMP-Wassersysteme: Technologie, Qualitätsmanagement, Mikrobiologie Bingen www.concept-heidelberg.de 16. Verhalten in reinen Räumen Aschaffenburg www.reinraum-akademie.de 16. Erfolgreiche Personalführung im Reinraum-Bereich Rheinfelden (CH) www.swisscleanroomconcept.ch 16.– 17. Qualifizierung/Validierung in der Sterilproduktion (QV3) Heidelberg www.concept-heidelberg.de 17. Aseptic Processing: Richtiges Handling Fulda www.pts.eu 17.– 18. 12. Benediktbeurer Reinraumtage Kloster Benediktbeuren www.reinraumtage.de 18. Reinigungsfachkräfte im GMP-Umfeld Fulda www.pts.eu 19. Neues für Reinraum-Servicetechniker: Mess- & Gentechnik, GMP & Co. Neuss www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/ihk/ 22.– 26. Reinraum-Servicetechniker mit Fachkundenachweis Neuss www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/ihk/ 23.– 25. Technopharm/Powtech Nürnberg www.nuernbergmesse.de 24.– 25. Cleanroom Congress Nürnberg www.apv-mainz.de 24.– 25. Pharmawasser Köln www.pts.eu Mai 14.– 16. Raumlufttechnische Anlagen (PT10) Frankfurt www.concept-heidelberg.de 16.– 17. Führungskräfteseminar: Arbeiten in reinen Räumen Nürnberg www.reinraum-akademie.de 23. 14. basan Reinraumforum: GMP-Kompetenz für Apotheken Kelsterbach www.basan.de CLEANROOM EXPERIENCE www. CL-EX .com Ein Projekt der reinraum-akademie Ein reiner Raum entsteht im Kopf • Seminare CLEANROOM EXPERTS DAYS Die Tagungsreihe • Trainings • Schulungen • Workshops CLEANROOM EXPERIENCE WISSENSPORTAL www.CL-EX.com CLEANROOM EXPERIENCE SHOWROOM Die Reinraumausstellung • Fachveranstaltungen Wir sind auf der Internationale Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologie 22.-23.10. 2013 in Frankfurt/M. Kontakt: Rosa-Luxemburg-Str. 12-14 • 04103 Leipzig • Tel.: +49-341-98989-303 • Mail: [email protected] 54 // ReinR aumTechnik 2/2013