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G 30580 F 18. Jahrgang März / April EUR 3.35 2/2016 Hierzulande: Große DFV-Umfrage Anderswo: Winterboogies IMPRESSUM INHALT Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Deutscher Fallschirmsportverband e.V. Comotorstr. 5 66802 Überherrn-Altforweiler Tel.: 06836-92306 Fax: 06836-92308 E-Mail: [email protected] Internet: www.dfv.aero Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christoph Alt, Helmut Bastuck, Helmut Cloth, Gustavo Cabana, Jörg Heise, Ralf Homuth, Breanna Joy, Stephan Kleinlein, Daniel Kropp, Nina-Marie Kühn, Helmut Lang-Dahlke, Steffen Lipps, Peter Schäfer, Katja Seyffardt, Dr. Henning Stumpp, Frank Täsler Produktion Blue Sky GmbH Jenaer Str. 4 10717 Berlin Tel.: 030-21964459 E-Mail: [email protected] Herstellung, Repro, Druck: Krüger Druck, Dillingen/Saar Anzeigenleitung: Blue Sky GmbH Tel.: 030 - 21 96 44 59 Es gelten die Preise der Anzeigenpreisliste vom 1.1.2011 DFV – INTERN 5 6 6 8 8 Editorial DFV-Gebührenordnung FLARM FAI Lizenzen Deutsche Meisterschaften 2016 9 DFV-Umfrageergebnisse 12 IPC Tagung in Frankfurt Sicherheit + Technik 14 Cypres wird 25! 16 Mentales Training 17 Sicherheitsmitteilung Events Vertrieb und Abonnements: Deutscher Fallschirmsportverband e.V. Tel.: 0 68 36 - 9 23 06 Fax: 0 68 36 - 9 23 08 Bezug: Für Mitglieder des DFV e.V. sind die Kosten für den Bezug des Freifall Xpress im Jahresbeitrag inbegriffen. Für Nichtmitglieder des DFV e.V. beträgt der Preis für ein Abonnement (6 Ausgaben) inklusive Versandspesen Euro 30,- pro Jahr. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Rechte und Copyright (auch auszugsweise) liegen beim Verlag. Für unverlangte Einsendungen übernimmt der Verlag keine Haftung. Rücksendung nur bei ausreichendem Rückporto. Manuskriptänderungen und Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Namentlich gekennzeichnete Beiträge von Mitarbeitern geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Hinweis: Einige Fotos in diesem Magazin zeigen Springer ohne Helme oder in anderer Art und Weise ausgestattet, die nicht den in Deutschland geltenden oder vom DFV empfohlenen Sicherheitsbestimmungen entsprechen. In Deutschland ist das Tragen einer schützenden Kopfbedeckung für Fallschirmspringer gesetzlich vorgeschrieben. Freifall Xpress erscheint zweimonatlich, jeweils Januar, März, Mai, Juli, September, November. Anzeigen- und Redaktionsschluß: 15. Jan., 15. Mär., 15. Mai, 15. Juli, 15. Sep., 15.Nov. 18 Xmas Boogie Empuria 22 Revolution Boogie Oceanside Wettbewerbe 26 World Air Games 2015 Vereine 28 FSC Trier 28 Breisgauverein Die Otter in ihrem natürlichen Habitat 30. April und 1. Mai 14. bis 16. Mai 21. und 22. Mai 4. und 5. Juni 18. und 19. Juni 25. und 26. Juni 1. bis 3. Juli 9. und 10. Juli 23. und 24. Juli 30. und 31. Juli 5. bis 7. August 13. und 14. August 26. bis 28. August 3. und 4. September 17. und 18. September 24. und 25. September 30. September bis 3. Oktober 8. und 9. Oktober Termine Kassel Packseminare Saisonstart + Safety Day 13. Mai 2016 17. Juni 2016 25. März 2016 2er-Wettkampf Lehrerlehrgang konventionell 18. und 19. Juni 2016 24. März bis 03. April 2016 RUBRIKEN 29 31 32 33 34 Nachruf Kalender Tollkühn Kappenflugseminare 9. und 10. April 2016 28. und 29. Mai 2016 Castellon 11. - 19. März 2016 RW-Kurs Anfänger + Fortgeschrittene Termine Gera 5. bis 8. Mai 2016 Übersicht im Internet Skygods News Titelfoto: Gustavo Cabana VFS-Weltmeister Raph Coudray im Head Up Richtung Strand – während des Weihnachtsboogies in Empuriabrava an der spanischen Costa Brava.. Flugplatz Kassel-Calden . Fon (05674) 9993-0, Fax (05674) 9993-33 Flugplatz Gera-Leumnitz . Fon (0365) 42000-99, Fax (0365) 42000-98 www.skydive.de CY CYPRES YP JA E R H Editorial Liebe DFV-Mitglieder! Unser Fallschirmsport hat ganzjährig Konjunktur. Das zeigen die vielfältigen Aktivitäten, die während der Wintermonate stattgefunden haben und über die in der vorliegenden FFXAusgabe berichtet werden kann. Deutlich wird dabei, dass sich viele Akteure nicht nur unter freiem Himmel, sondern auch andernorts für unseren Sport engagieren. Im Sitzungssaal und an Konferenztischen fand Ende Januar das IPC-Meeting in Frankfurt statt. Das internationale Gremium beschäftigte sich mit den Rahmenbedingungen und dem Regelwerk sowohl für den Spitzen- als auch für den Breitensport. Die Arbeitsergebnisse wurden bereits auf der DFV-Homepage veröffentlicht, Nina Marie Kühn schildert hier im FFX ihre persönlichen Eindrücke vom Besuch der Tagung. Der DFV gratuliert an dieser Stelle seinem langjährigen Präsidenten Dr. Rainer „EXI“ Hoenle zur Wahl an die IPC-Spitze. In der Sonne Spaniens oder Kaliforniens wurde anlässlich von Boogies reichlich gesprungen. Was den Charme der jeweiligen Veranstaltung ausmachte, davon berichten uns Boogie-Teilnehmer aus unmittelbarer Nähe. In Labors und Fabrikhallen arbeiten die Mitarbeiter der Firma Airtec auch im 25. Jahr ihres Bestehens hingebungsvoll an der Sicherheit für uns Fallschirmspringer. Cypres-Erfinder Helmut Cloth lässt uns zum Anlass dieses Jubiläums in seine Gedanken- und Entwicklerwelt blicken. Die Strahlkraft seines Engagements wird vor allem dadurch deutlich, dass er uns die dunkle Welt vor Augen führt, die sich ohne sein AAD hätte entwickeln können. Während in den Riggingräumen unsere Ausrüstung für den heimischen Saisonstart klargemacht wird, werden unsere Köpfe in Studierzimmern und Schulungsräumen auf das Ende der springerischen Abstinenz vorbereitet. Mentaltrainerin Katja Seyffardt hilft uns in ihrem Beitrag zu verstehen, was in Notfallsituationen „zwischen den Ohren“ abläuft und wie man diese Erkenntnisse zur Vermeidung unliebsamer Ereignisse nutzen kann. Ein Beitrag, der nicht nur, aber insbesondere während der Vorbereitungsphase auf die ersten Sprünge der Saison Beachtung finden sollte. Auch in der Geschäftsstelle sowie in einer virtuellen Forschungsabteilung des DFV wurde und wird über die Wintermonate zum Wohle des Fallschirmsports gearbeitet. Verbandsgeschäftsführer Helmut Bastuck gibt uns einen Einblick in die jüngsten Arbeitsergebnisse, die u.a. dazu beitragen, die seit Jahren unveränderten Mitgliedsbeiträge im DFV auch in Zukunft stabil zu halten. Flankierend zur ausführlichen Darstellung auf der Webseite gibt es aus meiner Feder ein Feedback zur Großen DFV-Mitgliederbefragung aus dem Sommer 2015. Ich wünsche Euch einen zuversichtlichen Start in die neue Saison! Blue ones Henning Dr. Henning Stumpp, DFV Präsident 5 Neue Gebührenordnung für DFV-Beauftragung Wie bereits bei der letzten INSITA im November 2015 in Schweinfurt kurz vorgestellt, hat das DFV-Präsidium, in Zusammenarbeit mit der Bundeskommission Fallschirmsport (BKF) und dem Luftsportgerätebüro (LSGB) des DAeC beschlossen, die seit dem Jahr 2003 unverändert bestehende Gebührenordnung für alle Tätigkeiten des DFV-Beauftragungsbüros an die neuen Vorgaben der Kostenverordnung der Luftfahrtverwaltung (LuftKostV) anzupassen. Daraus ergeben sich (wie wir meinen!) moderate Preiserhöhungen für die diversen Verwaltungstätigkeiten des DFV, wie z. B. Lizenz- und Genehmigungserteilungen aller Art. Diese erstmalige Gebührenerhöhung nach mehr als 12 Jahren ist nach Meinung des DFV-Präsidiums aus mehreren Gründen durchaus berechtigt: 1. weil die Vorgaben der 2015 angepassten LuftKostV zu erfüllen sind 2. weil seit 2003 keine Verlängerung „normaler“ Springerlizenzen mehr nötig ist und dadurch dem DFV zum 2ten Mal (nach Wegfall der „Technik-Beauftragung“) Einnahmen aus der Beauftragung „weggebrochen“ sind, Personal- und Bürokosten aber weiterlaufen 3. weil durch die Beauftragungskosten auch Nicht-Mitglieder indirekt ihren Beitrag zur Arbeit und zu den Erfolgen des DFV für den Fallschirmsport leisten 4. weil dadurch eine Beitragserhöhung für die aktiven DFV-Mitglieder vermieden werden kann. Anmerkung: Gemäß Beauftragungsverordnung und Einwilligungsvertrag darf ein beauftragter Verband keinen Unterschied in der Gebührenordnung für hoheitliche Verwaltungstätigkeiten zwischen Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern machen. Daher ist die Gebührenordnung für alle gleich. Im Anhang findet Ihr die neue Gebührenauflistung des DFV, die seit Januar 2016 Anwendung findet, zur Kenntnisnahme. Danke im Voraus für Euer Verständnis und Euer weiterhin vorhandenes Vertrauen in die Qualität der Arbeit des DFV-Beauftragungsbüros. Helmut Bastuck, Geschäftsführer DFV und Leiter des Beauftragungsbüros Skydive Saulgau 2016 April 16./17. Kappenkurs mit Moritz Mai 02.-06. RW Kurs mit Björni & 4Auge 02.-08. AFF-Lehrer/Vorbereitung 09.-14. AFF-Lehrer-Lehrgang 21./22. FF-Workshop Juni 03.-05. FFFest Juli 01. Training 10er Speed Skyvan 02./03. 10er Speed 23./24. FF-Workshop August 20./21. FF-Workshop September 03./04. Scramble 6 DFV-Gebühren BEAUFTRAGUNG (Stand: 01.01.2016) Erstlizenz Lehrerlizenz AFF Tandem Tandem-Examiner Lizenzerneuerung ohne Berechtigung (abgelaufen) Lizenzerneuerung mit Berechtigung (abgelaufen) Lizenzumschreibung (ausländisch) Lizenzumschreibung (Bundeswehr) Lizenzumschreibung ausl. Tandem-Berechtigung Lizenzumschreibung ausl. AFF-Berechtigung Lizenzverlängerung Lizenz-Zweitschrift Lizenzerweiterung automatik-manuell COP (Ausstellung FAI/IPC-Zertifikat für Ausland) Anerkennung ausl. AFF-Berechtigung Anerkennung ausl. Tandem-Berechtigung Anerkennung ausl. TD- und AFF-Berechtigung Außenlandung Daueraußenlandung Ausbildungsgenehmigung (neu) Ausbildungsgenehmigung (Änderung) Genehmigung Lehrerlehrgang Genehmigung Kappenflugseminar Erinnerung FLARM-Bestellung 100,00 € 140,00 € 100,00 € 100,00 € 100,00 € 35,00 € 40,00 € 50,00 € 50,00 € 100,00 € 100,00 € 40,00 € 35,00 € 50,00 € 50,00 € 30,00 € 30,00 € 50,00 € 50,00 € 100,00 € 180,00 € 55,00 € 45,00 € 25,00 € Da der Beginn der neuen Sprungsaison 2016 (mit Blick auf das aktuelle Wetter: hoffentlich!!?) nicht mehr lange auf sich warten lässt, an dieser Stelle noch einmal die Erinnerung an alle Interessenten für den Kauf eines SPRUNGZONEN-FLARM-Gerätes (FLARM DZG = Drop Zone Generator). Es sind aus dem ersten Los nur noch einige wenige Exemplare auf Lager, die zur sofortigen Auslieferung bereit stehen. Die Kosten für die komplette, einsatzfertige Bodenstellen-Box belaufen sich auf 3.950,- € (inkl. MWSt. und Versandkosten; beinhaltet Grundausstattung ohne zusätzliche Kabelverlängerung bzw. Sondermodifikationen). Die sehr positiven Erfahrungen der verschiedenen Nutzer aus der letzten Saison 2015 belegen, dass das Sprungzonen-FLARM selbst ohne Repeater-Gerät im Absetzflugzeug tadellos funktioniert und sehr gute Dienste erweist, allerdings nur bis in eine Höhe von rd. 2.000 m GND. Die volle Wirkung bis über 4.000 m GND (und natürlich der Eigenschutz von Pilot und Absetzflugzeug) wird allerdings nur mit einem POWER-FLARM-Core als Repeater im Absetzflugzeug und einer nach unten abstrahlenden Zusatzantenne am Flugzeugrumpf erzielt. Bestellungen bitte schnellstmöglich an die DFVGeschäftsstelle. Für die ganz wenigen noch vorhandenen Geräte gilt das alte „MüllerPrinzip“: -> wer zuerst kommt, mahlt zuerst!! (oder neudeutsch: First come -> first serve!). skydive-saulgau.de [email protected] 07581-7019 Helmut Bastuck 7 FAI-Sportlizenzen 2016 für Fallschirmspringer Nach der Entscheidung der Mitgliederhauptversammlung Ende November 2015 aufgrund eines entsprechenden Antrags der Bundeskommission Fallschirmsport (BKF), sieht das Verfahren für die Beantragung von FAI-Sportlizenzen für die TeilnehmerInnen an internationalen Rekorden und Meisterschaften im Jahr 2016 wie folgt aus. Die Bundeskommission Fallschirmsport (BKF) wird als „Erfüllungsgehilfe“ der für die Ausstellung und Registrierung von FAI-Sportlizenzen zuständigen Bundesgeschäftsstelle des DAeC in Braunschweig agieren und ab 2016 die Eintragung aller Anträge von Fallschirmsportler in das FAI-Zentralregister ausführen. Die eigentliche Registrierungstätigkeit wird für die BKF von den Mitarbeitern der DFV-Geschäftsstelle in Überherrn vorgenommen. Für die Beantragung/Registrierung einer FAI-Sportlizenz ist eine aktuell gültige Mitgliedschaft im DAeC (als NAC = National Airsports Control der FAI für Deutschland) zwingend nötig. Die Mitgliedschaft für Fallschirmsportler ist nur über einen Landesverband des DAeC oder über den Fachverband DFV zu erhalten. Die Beantragung einer FAI-Sportlizenz für 2016 erfolgt mit exakt dem gleichen Antragsformular wie bisher. Diese ist an die BKF (z. Hd. DFV-Geschäftsstelle) einzureichen. Hier wird die gültige Mitgliedschaft geprüft und wenn gegeben, die Eintragung ins FAIRegister vorgenommen. Diese Eintragung ist kostenfrei und nur die angezeigte Registrierung im FAI-Register ist die einzig akzeptierte Form des Nachweises einer gültigen FAI-Sportlizenz. Als alternative Form kann der Antrag auf Erteilung/Registrierung einer FAI-Sportlizenz auch an die DAeC-Geschäftsstelle nach Braunschweig geschickt werden (aber: mit schriftlichem Nachweis einer gültigen DAeC-Mitgliedschaft!). Der DAeC stellt zusätzlich zum Eintrag im FAI-Register wie bisher eine FAI-Sportlizenz für das jewelige Jahr in Papierform aus. Hierfür werden (auch wie bisher) 18,- € berechnet. Die Papierform alleine (= ohne Eintrag im FAIRegister) zählt nicht als gültige Sportlizenz und berechtigt nicht zur Teilnahme an internationalen Rekorden/Meisterschaften. Helmut Bastuck Deutsche Meisterschaften im Fallschirmspringen 2016 Für die Durchführung der Deutschen Meisterschaften (DM) im Fallschirmspringen 2016 sind die folgenden Termine/Orte und Ausrichter von der zuständigen BKF ausgewählt und festgelegt worden: DM Zielspringen (Mannschaft/Einzel): 09./10. Juli 2016 Kempten-DURACH (Sportstadion) durch FSC Bad Wiessee DM Kappenfliegen (CP): 12./14. August 2016 KLATOVY/CZ (im Rahmen der Pink-Open) DM Freifall-Formation /Artistik/Kappen-Formation/ Speed Skydiving/ Wingsuit-Fliegen 29. Aug. – 04. Sept. 2016 BREMGARTEN (Flugplatz) durch Skyhigh Eschbach e.V. Trainingsmöglichkeiten für Teilnehmer sind ab dem 27. Aug. vorgesehen und ein Vorbereitungsseminar für eingesetzte Schiedsrichter ab dem 28.Aug. 2016. Anmerkung: die „große“ Deutsche Meisterschaft 2016 wurde bereits bei der Delegiertenversammlung im November 2014 in Schweinfurt an den Verein Skyhigh Eschbach und an Robin Schimmele in Bremgarten vergeben. Ungeachtet aller Unkenrufe und Gerüchte aus Vergangenheit und Gegenwart, wird die DM 2016 auch dort ausgetragen. Aktuell wird gerade lediglich geprüft, ob die Disziplin WINGSUIT-Fliegen integriert werden kann. Dies hat aber rein Luftraum- und Flugsicherungs-technische Gründe. Eine diesbezügliche Entscheidung ist in den nächsten Wochen bis Ostern zu erwarten. Die DFV-Webseite mit weiteren Informationen, Ausschreibungen und Anmeldeunterlagen wird wohl ab April wieder „am Start“ sein. Helmut Bastuck 8 Rückmeldung zur Großen Mitglieder-Umfrage des DFV 2015 Im Sommer letzten Jahres hat der DFV eine online-Umfrage mit 15 Fragen zum persönlichen Profil der springenden Mitglieder durchgeführt. Zuvor wurde der Fragebogen bereits bei der InSiTa 2014 an das anwesende Fachpersonal zur Beantwortung ausgehändigt. In diesem Beitrag möchten wir die wesentlichen Fakten zur Güte der Umfrage, zu den Befunden und vor allem zu den Erkenntnissen an Euch zurückspielen und uns bei dieser Gelegenheit bei allen Teilnehmern für die wertvolle Zuarbeit bedanken. Teilnahmebereitschaft und qualitative Güte Schon auf der InSiTa 2014 war eine erfreuliche Beteiligung zu verzeichnen: Von 510 verteilten Fragebögen kamen 235 ausgefüllt zurück – eine „Response“ von 46%. Nicht minder erfreulich war das Antwortverhalten der DFV-Mitglieder: 1.068 Datensätze sind auf dem Antwortserver gelandet, wovon nur ein geringer Teil unvollständig oder mit (versehentlich?) unsinnigen Angaben versehen war. Setzt man diesen Wert in Relation zur Gesamtzahl der DFV-Mitglieder im Sommer 2015 (6.300), erhält man eine Rücklaufquote von 17% – ein Wert, der jeden Meinungsforscher glücklich stimmt. Die Güte der Antworten lässt sich an bekannten Vergleichsdaten oder mit Hilfe von Plausibilitäts-Checks ablesen. So korrespondiert die Geschlechter- und Altersverteilung im AntwortPanel recht ordentlich mit den Daten aller in der Geschäftsstelle erfassten DFV-Mitglieder. DFV-Daten: M 83,5% / W 16,5%; InSiTa 2014: M 78% / W 22%; online-Umfrage: M 79,4% / W 20,6%. Höchst plausibel ist der signifikante Unterschied zwischen den beiden befragten Gruppen zur Frage, ob die Ausgaben fürs Springen durch Arbeiten im Sport (Tandem, Ausbildung, Manifest, Rigging etc.) refinanziert werden. Das Fachpersonal beantwortet die Frage zu knapp 60% und damit um den Faktor 2 höher als die im online-Modus befragte breite Mitgliedschaft. Überraschend ist hier allerdings die hohe JA-Quote von 33% in der Breite. Befunde Die Fülle an Befunden umfasst sowohl die statistische Verteilung der Antworten, welche auf die einzelnen Fragen gegeben wurden, als auch Werte, die man durch Verkreuzen mehrerer Antworten erhält. Beispielsweise verteilt sich die Anzahl der pro Jahr absolvierten Sprünge wie folgt auf die einzelnen Cluster: 31% bis 50 Sprünge, 35% 50-100 Sprünge, 23% 100-200 Sprünge, 7% 200-300 Sprünge und 5% über 300 Sprünge. M.a.W. absolvieren zwei Drittel der befragten Springerinnen und Springer weniger als 100 Sprünge pro Jahr. Diese Verteilung lässt sich nun nach Geschlecht oder auch nach Altersklassen differenziert auswerten: Zu erkennen ist, dass Frauen in den beiden unteren Kategorien mit 22,3% bzw. 25,4% häufiger vertreten sind als in der Gesamtheit (21,1%), in den drei oberen Kategorien hingegen seltener. Oder anders formuliert: Männer springen mehr als Frauen – 36,8% der Männer machen mehr als 100 Sprünge, bei den Frauen sind es 25,5%. Auch differenziert nach Altersklassen lässt sich die Sprunghäufigkeit näher beleuchten. Sowohl die Altersklasse der ganz Jungen (<=20) als auch die der über 60-jährigen ist noch häufiger in den beiden Kategorien bis 100 Sprünge vertreten als der Durchschnitt, dafür in der obersten Kategorie über 300 Sprünge gar nicht. Hingegen ist das Aktivitätsniveau in der Gruppe der 50-60jährigen ähnlich strukturiert wie in der Gesamtheit, was im Vergleich zu anderen Sportarten gewiss einen außergewöhnlichen Befund darstellt. Man muss offensichtlich nicht weniger springen, nur weil man ein bisschen älter wird. Das Datenmaterial liefert eine Fülle derartiger Befunde, die hier schon allein aus Platzgründen nicht vollständig aufgelistet und beschrieben werden können. Zudem ist mit hoher Wahrscheinlich davon auszugehen, dass die FFX-Leserschaft nur zu einem geringen Prozentsatz an tiefergehenden Details interessiert ist. Deshalb erfolgt die Zusammenschau der Daten, Grafiken und Kommentare in der Service-Rubrik auf der Webseite des DFV. Empfohlen sei die Einblicknahme jedenfalls den Verantwortlichen an den Plätzen und Vereinen, die etwas mehr über die Beschaffenheit ihrer Klientel erfahren wollen, ebenso wie denjenigen, die sich mit der Gewinnung neuer Kunden, Kooperations- und Werbepartner oder Sponsoren zu befassen haben. Erkenntnisse Die Verteilungen der Antworten auf die einzelnen Fragen bieten für sich genommen nur einen geringen Erkenntniswert. Wendet man allerdings das oben gezeigte Verfahren der Verkreuzung an oder setzt man sie in Relation zu Daten für die Gesamtbevölkerung, erhält man valide Aussagen darüber, was die Springerschar im Allgemeinen und im Besonderen kennzeichnet. Basierend auf den Fragen zum Alter, zum Geschlecht, zur Eigenschaft als Führungskraft (J/N) und zum monatlichen NettoHaushaltseinkommen lässt sich bspw. festhalten, dass die Springer-Community • Deutlich jünger und männlicher, • Führungsstärker und • Vermögender ist als der Bevölkerungsdurchschnitt (die Daten zur Gesamtbevölkerung sind in den Grafiken auf der Webseite ebenfalls enthalten). Bezieht man in dieses Profil mit ein, dass eine hohe Affinität zu den Lebensbereichen Familie, Sport, Reisen und Action/Abenteuer besteht, erkennt man, dass Werbetreibende, die sich speziell an eine jüngere, männliche, reisefreudige und gut betuchte Klientel wenden möchten, in der Springergemeinde auf eine hohe Trefferquote stoßen. Dass dabei die Vorliebe für 9 Action/Abenteuer mit dem Alter abnimmt und Themen wie Familie oder Genuss Platz macht oder dass das Einkommen (wie zu erwarten) mit dem Alter korreliert ist, lässt noch differenziertere und treffgenauere Werbebotschaften und -maßnahmen zu. Umgekehrt bieten die Interessen, welche als freie Antwort genannt wur- den, Anhaltspunkte dafür, in welchen Zielgruppen noch latente SpringerNachfrage schlummern könnte. Immerhin betreiben mehr als 70% neben dem Fallschirmspringen auch andere Sportarten, allen voran Fitness (Laufen, Radfahren, Schwimmen, Kraftsport), gefolgt von Wintersport, Tauchen und Klettern / Wandern / Bergsteigen – darüber hinaus wurden alle möglichen Massen- und Nischensportarten genannt, natürlich auch Handball und Fußball, aber eben nicht an erster Stelle. Auffällig ist auch die Nähe zu „verwandten“ Hobbies – verwandt in Bezug auf den erforderlichen Zeitaufwand, aufs nötige Kleingeld und aufs Anderssein: Neben anderen Flugaktivitäten (Motorflug, Gleitschirmfliegen, etc.) werden Freizeitaktivitäten wie Motorradfahren, Jagen oder Oldtimer häufig genannt. Selbstredend lassen viele jagende Springer nicht auch auf viele springende Jäger schließen, aber es mag den Marketingverantwortlichen in unserem Sport Hinweise darauf geben, wo der investierte Werbe-Euro sinnvoll eingesetzt sein könnte. Eine Erkenntnis ganz anderer Art lässt sich beim tieferen Eindringen ins Zahlenwerk herausarbeiten, abermals durch Verkreuzen von Antworten. Gut ein Drittel aller Springer refinanziert Teile der Ausgaben für den Sport im Sport selbst, also durch Arbeitssprünge, Coaching, Packen, usw. Über 60% davon machen mehr als 100 Sprünge im Jahr. Folglich steigt die Wahrscheinlichkeit, sich am Sprungplatz etwas dazu verdienen zu können, mit dem Aktivitätsgrad. Dies sollte für Neulinge im Sport und Wenigspringer durchaus ermutigend sein, wenn das Hindernis dafür, mehr zu springen, allein durch Blick in den Geldbeutel entsteht. Weiterer Interpretationsspielraum tut sich bei dem Befund auf, dass von denjenigen, die mit der Springerei kein Geld verdienen, nur gut 20% mehr als 100 Mal pro Jahr in die Luft gehen. Anders ausgedrückt heißt das nämlich, knapp 80% dieser Gruppe machen weniger als 100 Sprünge! Etwas ernüchternd, nicht wahr? Woran mag das liegen? Hier hilft wiederum das weiter oben skizzierte Interessenprofil der Fallschirmspringer. Für viele, vor allem für diejenigen, die keine Refinanzierung im Sport betreiben, ist das Springen nur ein wichtiger Lebensbereich neben mehreren. Familie, Sport und Reisen stehen ganz oben auf der Liste. Wie relevant dieser Befund ist, wird klar, wenn der Begriff Familie weiter gefasst wird und auch Freunde und Gleichgesinnte einbezieht. Denn wir wissen und erleben alle, dass die Springergemeinde recht gesellig ist und dem Socializing viel Zeit und Aufmerksamkeit widmet. Nun haben bereits mehrere Plätze und Vereine entdeckt, dass man Springen und Reisen gut kombinieren kann, v.a. durch winterliches Verlegen der Dropzone in den Süden. Darunter sind durchaus auch familientaugliche Angebote zu finden, doch wie sieht es mit der Familienfreundlichkeit oder dem Sportangebot am heimischen Sprungplatz aus? Lassen sich dort womöglich noch andere Interessen bedienen, um die Verweildauer am Platz zu erhöhen und das springerische Aktivitätsniveau zu steigern? Der Verband kann und will keine vorgefertigten Antworten darauf liefern, aber er öffnet den gewonnenen Datenfundus gerne für seine Mitglieder, wenn gezielte Fragestellungen formuliert werden. Dr. Henning Stumpp 10 Internationaler Fallschirmsport tagt in Frankfurt Dr. Rainer EXI Hoenle neuer IPC Präsident Bereits morgens um 8:00 Uhr herrscht geschäftiges Treiben im Restaurant der Lindner Sports Academy. Überall klimpert Geschirr, die Kaffeemaschine surrt ununterbrochen und während man an den Frühstückstischen entlangläuft, drängt eine Flut der verschiedensten Sprachen in das gerade erwachende Bewusstsein. Ausgewählte Abgesandte aus 41 Ländern sind hier in Frankfurt zusammengekommen, um vom 19. – 24. Januar 2016 während des Treffens der International Parachuting Commission (IPC) über Regelwerke, Wettbewerbe und andere wichtige Dinge rund um den Fallschirmsport zu entscheiden. Zum ersten Mal wird Deutschland die Ehre zuteil, Gastgeber für dieses jährlich wiederkehrende Gipfeltreffen des internationalen Fallschirmsports zu sein. Die Organisation und der Ablauf wurden dabei durch die Geschäftsstelle des DFV und etliche freiwillige Helfer vorbildlich gehandhabt. Die Vertreter des internationalen Fallschirmsports im großen Plenum. G F F - C A R D 2 0 16 gültig bis 31.12. 12 In kleinen geschlossenen Gruppen treffen sich die Komitees jeder einzelnen Wettbewerbsdisziplin. Darüber hinaus befasst sich eine separate Arbeitsgruppe allein mit dem Thema „Sicherheit und Technik“. Es geht hoch her in den geschlossenen Meetings: Welche Regeländerungen machen Sinn? Was kann man verbessern? Welche Wünsche haben die Wettbewerbsteilnehmer? Machen diese Wünsche auch aus einer größeren Perspektive Sinn? Wohin entwickelt sich die Disziplin? Welche Trends sind zu beobachten? Die enge Zusammenarbeit auf internationalem Level ist hier deutlich spürbar. Man kennt sich über Jahre hinweg und hat über lange Zeit gemeinsam daran gearbeitet, den Fallschirmsport in all seinen Formen voranzubringen. Trotz intensiver und eifriger Diskussionen in den Closed Meetings ist die Stimmung positiv und entspannt: während der jeweiligen Kaffeepausen finden sich durchweg lachende und scherzende Teilnehmer in der Hotellobby. Am Samstag und Sonntag erfolgt das große Zusammentreffen: Im Plenum werden die Sitzungsresultate der kleinen Komitees vor allen Delegates, Alternates und Observers vorgetragen. Viele gefällte Entscheidungen müssen nun per Abstimmung offiziell abgesegnet werden. Besonders spannend wird es bei der geheimen Wahl um den Austragungsort des Indoor Skydiving World Cup 2016 und der World Indoor Skydiving Championship 2017. Nach der Offenlegung der Statistiken zu jedem bewerbenden Tunnel fällt die Wahl für 2016 auf Flyspot Polen und für 2017 auf Skyventure Montreal. Bei der Wahl zum neuen IPC Präsidenten wurde Graeme Windsor (Australien) von Dr. Rainer „Exi“ Hoenle (Deutschland) abgelöst. Die Vizepräsidenten an seiner Seite sind: Patrice Girardin (Frankreich), Ronald Overdijk (Niederlande) und Alberto Das alte IPC Präsidium mit noch Präsident Graeme Windsor (Mitte) und Neupräsident Dr. Rainer Hoenle (2.v.r.). Paracuellos (Spanien). Ein besonderes Highlight für Deutschland ist der Zuschlag an das FSZ Saar als Austragungsort sowohl für den Weltcup und die Europameisterschaften 2017. Im selben Jahre finden außerdem die Speed Skydiving World Series in Deutschland (Leutkirch) statt. Man kann sich also auf zwei spannende und wettbewerbsreiche Jahre für Deutschland freuen. In der Lindner Hotel & Sports Academy in Frankfurt wird es langsam Abend. Noch einmal mischen sich Sprachen aus 41 Ländern im Restaurant des Hotels zum GalaDinner. An den verschiedenen Tischen sitzen die Teilnehmer bunt gemischt beieinander: Ob Delegate oder Observer, ob aus Australien oder Norwegen – alle haben eine aufschlussreiche Woche hinter sich, und den Fallschirmsport weltweit wieder ein Stück vorwärtsgebracht. Text und Fotos: Nina-Marie Kühn DFV-Geschäftsführer Helmut Bastuck: souverän und entspannt wie immer Vier ehemalige Wettkämpfer – heute Sportpolitiker: Peter Pfalgraf vom DFV (1.v.r.) neben dem neuen IPC Vizepräsidenten Patrice Girardin (2.v.r.) Pascal Schu und Markus Bastuck freuen sich über den Zuschlag für den Weltcup 2017 13 Happy Birthday – Cypres! Ein Lebensretter wird 25 Der tragische Unfalltod seines besten Freundes brachte Helmut Cloth 1986 dazu, an einem zuverlässigen automatischen Öffner für Reservefallschirme zu arbeiten. Er widmete sein Leben, seine Zeit und sein privates Vermögen fortan diesem Zweck. Bis heute hat sein Engagement und der Erfolg seiner Arbeit über 3.000 Springer vor dem Tod bewahrt. Im folgenden Beitrag erinnert er sich an die schwierigen Anfänge vor mehr als einem Vierteljahrhundert. Mitte der 80er Jahre gab es von vier Herstellern aus den USA, Russland und Kanada AADs zu kaufen. Alle diese Geräte führten immer wieder zu ungewollten Auslösungen, was Unfälle und Tote zur Folge hatte. Kaum ein lizensierter Springer nutzte daher ein solches Gerät. Um die grundsätzliche Akzeptanz für eine zusätzliche, schützende Technik zu erhöhen, bedurfte es eines absolut sicheren Apparates. Die Frage war somit: Ist es möglich, ein AAD zu konstruieren, das nicht fehlfunktioniert und sicher seine Aufgabe ausführt? Zum damaligen Zeitpunkt war es nicht möglich, darauf eine Antwort zu bekommen. Weder von Koryphäen im Sport noch von Fachleuten für Messtechnik, Physik, Aerodynamik, Mechanik oder Computertechnik und auch nicht von Wissenschaftlern einer Universität. Um das Problem möglicher Fehlauslösungen zu verhindern, musste von Grund auf alles anders gemacht werden als bei den Geräten, die es bereits gab. Dabei mussten Probleme eliminiert werden, zu denen es noch keinerlei Lösungsansätze gab weder in der Springerszene noch in irgendeinem anderen Lebens- oder Wissenschaftsbereich. Zum Beispiel die Frage nach der Öffnung des Reservecontainers. Damals war nur ein einziger Weg bekannt, den Reservecontainer zu öffnen: per Aufziehgriff. Der Springer musste daran ziehen und alle AADs funktionierten so, dass sie ebenfalls an diesem Kabel zogen. Die Containeröffnung wurde also in jedem Fall durch Herausziehen des Pins aus der Verschlussschlaufe eingeleitet. Was, wenn dieser Verschluss blockiert ist, zum Beispiel durch einen verbogenen Reservepin? Weder Springer noch das AAD können dann den Container öffnen. Der Tod des Springers wäre die zwangsläufige Folge - für ein perfektes AAD ein völlig inakzeptables Szenario. Aber niemand hatte eine Idee, wie man diese Grundproblematik umgehen konnte, wie eine perfekte Lösung aussehen musste, die keinen einzigen Nachteil hat und ausnahmslos immer und in allen Konstellationen fehlerfrei arbeitet, die völlig sicher in allen vorhandenen und zukünftigen Containern, in allen Situationen, bei allen Luftdrücken und bei allen Temperaturen funktioniert - wenn möglich sogar im Weltraum. Ein weiteres zentrales Problem war der sich ständig ändernde Luftdruck, der mit jeder wechselnden Wetterlage einhergeht. Solche Druckänderungen verschieben die Aktivierungshöhe des AAD, bei starken Unterschieden u. U. so sehr, dass die Auslösung zu spät eintreten und der Springer nicht gerettet werden kann. Um das zu vermeiden, muss der Apparat vor jedem Sprung auf den aktuell herrschenden Druck eingestellt werden. Entweder geschieht dies manuell durch den Springer - oder die Helmut Cloth, der Vater des Cypres. Technik muss intelligent genug sein, dies selbst zu erledigen und dem Springer diesen Schritt abzunehmen. Cypres-Nutzer haben mit den Luftdruckschwankungen, die durch das Wetter verursacht werden, nur einmal zu tun, und zwar, wenn sie das Gerät einschalten. Von da an gleicht Cypres diese Laune der Natur ständig automatisch aus. Solche und ähnliche Problemstellungen gab und gibt es viele, zum Beispiel das Vermeiden zufälliger versehentlicher Bedienung, die Fehlertoleranz, die 100-prozentige Verlässlichkeit des Cutters, die korrekte Bestimmung der jeweiligen Höhe über Grund, die elektromagnetische Abschirmung, die elektrostatische Abschirmung, die immer korrekte Kalibrierung, die temperaturresistente Stromversorgung, die Funktionsfähigkeit nach drei Zeltübernachtungen am Nordpol - und wenn es sein muss, sogar bis in den Weltraum. Um ein perfektes AAD bauen zu können, musste ausnahmslos für alle Punkte eine perfekte, praktikable und 100-prozentig sichere Lösung geboten sein. Und zu guter Letzt musste alles zusammen in einem sehr kleinen Gehäuse untergebracht werden. Dabei sollte das Geräte alle Einflüsse eigenständig wahrnehmen, erkennen und automatisch be- und verarbeiten können, so dass die Bedienung prinzipiell auf das einmalige Einschalten vor dem ersten Sprung des Tages beschränkt werden konnte. Und selbstverständlich sollte der Eigentümer sich nicht alle 6 Monate um die Batterie kümmern müssen, sondern nur in langen Abständen - so wie heute beim Cypres 2, nämlich nie. Was für den Besitzer eines Lebensrettungsgerätes am Ende das Wichtigste sein dürfte, ist die zuverlässige Funktion. Wenn ein Springer (oftmals ohne dass er etwas dafür kann) in Schwierigkeiten gerät, dann möchte er von seinem Cypres gerettet werden, und zwar „sicher“ - nicht nur „fast sicher“. Genau das ist unser Ziel. Deshalb betreiben wir einen unglaublich hohen Qualitätsaufwand bei der Produktion, mehr als diejenigen, die Herzschrittmacher oder Satellitensysteme bauen. Das Ergebnis rechtfertigt auf fantastische Weise die viele Arbeit: Seit dem 10. Januar 1991, also seit 25 Jahren, haben alle Cypres immer aktiviert und immer den Reserveloop durchtrennt, wenn die Aus- Für seine Verdienste wird Helmut Cloth in der Hall of Fame des Skydiving Museums geehrt. 14 Cypres ist eine Abkürzung und steht für Cybernetic Parachute Release System Kybernetisches Fallschirm Notauslöse System. Kybernetisch ist ein altes griechisches Wort und bedeutet „sich selbst regelnd“. Von Januar 1991 bis April 2003 wurden insgesamt 83 000 Cypres 1 gebaut. Vom Nachfolgemodel Cypres 2 wurden bis heute 107 000 Stück gefertigt. Der aktuelle Konstruktionsstand des Cypres 2 deckt alle derzeitigen Erfordernisse im Sport in exzellenter Weise ab. Damit wird es zu einem perfekten automatischen Öffner. Als Bestandteil der Cypres-Wartung werden alle Geräte, die zur Wartung kommen, automatisch auf die jeweils neueste Version umgerüstet - eins von vielen starken Argumenten für dieses Wartungssystem. lösebedingungen dafür eintraten - ohne jede Ausnahme! Egal wo, wann und unter welchen Umständen die Aktivierung nötig war (Stand: Januar 2016). Während dieser Zeit haben die Cypres-Geräte 121 Millionen Sprünge begleitet und mehr als 3000 Springern das Leben gerettet. Das ist es, was man sich erhofft: 100-prozentige Zuverlässigkeit. Die meisten Leute sagen, es gibt keine absolute Sicherheit, jedenfalls nicht bei von Menschen gemachter Technik. Doch genau das ist unsere Intention, die wir seit einem Vierteljahrhundert erreicht haben. Damit hat das Cypres nicht nur Leben gerettet, sondern auch global Einfluss auf das Fallschirmspringen ausgeübt. So gab es 1991 kaum jemanden, der mit einem AAD sprang. Die Zuverlässigkeit von Cypres hat die Akzeptanz von AADs um 180 Grad gedreht – heute gibt es kaum noch jemanden, der ohne ein AAD springt. Aus der großen Menge der funktionssicheren Cypres resultiert ein erheblicher zusätzlicher Schutz für jeden Springer. Daraus resultiert noch ein weiterer Zusammenhang, der vielen Springern gar nicht so bewußt ist. Ohne die Entwicklung des Cypres hätten in den letzten 25 Jahren tausende von tödlichen Unfällen stattgefunden, die nun vermieden worden sind. Darunter wären auch zahlreiche Tandemunfälle mit tödlich verunglückten Passagieren gewesen. Die zugehörigen Klagen, vor allem in den USA, hätten Rig- und Kappenhersteller und Sprungplätze ruiniert und möglicherweise hätten die Luftfahrtbehörden das Tandemspringen sogar verboten. Ohne die Profite aus dem Tandemgeschäft aber gäbe es heute viele der großen Plätze und auch sehr viele der kommerziellen Schulen nicht, die zum Teil erheblich in teure Turbinenflugzeuge investiert haben, um ihre Nachfrage zu decken. Alles in allem hätten wir es heute wahrscheinlich mit einer anderen, insgesamt wesentlich weniger weit entwickelten Form des Fallschirmsports zu tun. Helmut Cloth Mentales Training im Fallschirmsport In der letzten Ausgabe des Freifall Express stellte Katja Seyffardt die generellen Zusammenhänge zwischen mentalem Training und dem Fallschirmsport vor. Im folgenden Beitrag geht es um konkretere Schlussfolgerungen und darum, wie mentales Training Fallschirmspringen sicherer machen kann. „… der Springer fand sich nach Aktivierung des Hauptschirms in der vorgesehenen Öffnungshöhe unter einer schnell rotierenden Kappe mit Öffnungsstörung wieder. Das Notverfahren wurde zu spät eingeleitet, so dass sich die Fangleinen der Reserve bis zum Aufprall nicht mehr strecken konnten.“ Wenn wir in diesem Fall einmal davon ausgehen, dass hier keine außergewöhnlichen Umstände, technischen Probleme oder Vorerkrankungen eine Rolle gespielt haben, dann spricht man oft von „menschlichem Versagen“. Aber was genau hat denn da nun versagt? Wenn wir von der Einleitung einer Hauptschirmöffnung in 1000m ausgehen und sich in der Folge das oben beschriebene Szenario abspielt, dann kann, nach Abzug des Öffnungsweges und einer gewissen Reaktionszeit, die eingetretene Notsituation wahrscheinlich erst in einer Höhe von ca. 700m als solche erkannt werden. Je nach Kappengröße und Rotationsgeschwindigkeit bleibt uns dann noch ca. 6-8 Sekunden, bevor die Entscheidungshöhe von 500m erreicht ist. Also in diesem Fall haben wir 6-8 Sekunden, die Situation zu erfassen und das richtige Notverfahren auszuführen. Bei der Wahrnehmung werden nicht alle zur Verfügung stehenden Informationen genutzt. Sie werden selektiert, gefiltert, integriert und neurophysiologische Prozesse in Gang gebracht, bevor sie das Bewusstsein erreichen. Die kognitive Leistungsfähigkeit, also die Fähigkeit, Wahrnehmungen zu verarbeiten, erreicht bei den meisten von uns während des Exits, der Schirmöffnung und beim Landen nahezu 100%. Eventuell auftretende Zusatzereignisse, bzw. die Summe aller Ereignisse können dann nicht mehr angemessen verarbeitet werden. Auch Müdigkeit, mangelnde Konzentration, Dehydrierung usw. können die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. 16 Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass der Mensch unter „Standard-Bedingungen 1-2 Ereignisse pro Sekunde erfassen und verarbeiten kann. Diese Fähigkeit kann in extremen Situationen auf ca. 1 Ereignis pro 5 Sekunden bis hin zur völligen Handlungsunfähigkeit reduziert werden. Eustress wird in der Regel nicht als Stress empfunden und hier in diesem Zusammenhang nicht näher beleuchtet. Distress bezeichnet man auch als negativen Stress, mit all seinen körperlichen, geistigen und seelischen Reizen, die als belastend, unangenehm, bedrohlich oder überfordernd empfunden werden. Aus der Stressforschung weiß man, dass es 3 Ursachen für den Distress gibt: Informationsübermaß - Informationsentzug - Bedrohung Diese 3 Typen spielen auch beim Fallschirmspringen eine Rolle. Ein Informationsübermaß entsteht, wenn zu viele Ereignisse in kürzester Zeit auf den Springer einwirken. Das könnten folgende Situationen sein: Der Fallschirm öffnet sich nicht oder nur teilweise, rotierende Fehlöffnung, Kollisionen oder ähnliche kritische Situationen. Die Informationsverarbeitung des Springers ist akut überlastet und die Übersicht geht verloren. Ein Übermaß an Informationen wird als Überlast empfunden. Es kommen Gedanken hoch wie: „das kann ich nicht“ - „ich halte das nicht aus“. Bei Informationsentzug hat man den Eindruck, dass die vorhandenen Informationen nicht ausreichen. Es fehlt etwas, um die Situation zu meistern. Beispielsweise kann die Höhe im Freifall nicht abgelesen werden oder der Pilotchute wird nicht gefunden. Der Informationsentzug wird subjektiv als Ungewissheit empfunden. Hier kommen Gedanken auf wie: „mir fehlt etwas“ - „ich weiß nicht mehr weiter“. Die subjektive Bewertung einer Situation als Bedrohung führt zu Distress. Sieht ein Springer die Situation als Herausforderung an, dann geht er mit Entschlossenheit und mit Erfolgserwartung an die Aufgabe heran. Fühlt er sich dagegen bedroht, dann hat er Zweifel und bekommt Angst. Fühlt der Springer sich durch die Situation überfordert, dann tritt Resignation und Hilflosigkeit auf. Bedrohung und Überforderung führen zu Distress-Situationen, die das Sprungrisiko erhöhen. Wie kann ich mich besser auf Notsituationen vorbereiten? Die Entstehung von Distress ist immer individuell für den jeweiligen Springer zu bewerten. Der persönliche Charakter, die Einstellung zum Springen, die Ausbildungs-Philosophie und die Erfahrungen spielen eine sehr große Rolle! Generell sollte man immer die Balance zwischen Informationsverarbeitung und Bewertung halten. Hat ein Springer eine sehr gut ausgebildete und trainierte Informationsverarbeitung, hat aber ständig Zweifel, dann entsteht bereits vor jedem Sprung Distress. Ist allerdings seine Stressverarbeitung nicht gut ausgebildet, aber mit einer überheblichen Einstellung kombiniert, dann neigt er zu riskanten Sprungmanövern. Jeder Springer sollte eine optimale Ausgewogenheit von Informationsverarbeitung und Bewertung anstreben. Dies kann mit Hilfe von verschiedenen mentalen Trainingsmethoden geübt und verbessert werden. Dazu gehören systemische, ressourcen- als auch lösungsorientierte Verfahren wie NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren), Wingwave (Leistungs- und Emotions-Coaching) und auch weiteren Techniken aus dem Leistungssport. Üben und Drillen! Muss ein Springer in einer bestimmten Situation plötzlich mehr Informationen verarbeiten, als er in der Lage ist, tritt ein Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen der Situation und den eigenen Ressourcen auf. Ist der Distress einmal in Gang gebracht, lässt er sich kaum noch kontrollieren. Ständiges Üben und Drillen erzeugt Gedächtnisspuren, sogenannte Engramme. Damit werden standardisierte Verfahrensabläufe ins Unterbewusstsein gespeichert und somit automatisiert. Wer allerdings mehr und mehr auf das „Üben und Drillen“ verzichtet und das Bewältigen einer Gefahrensituation seiner Erfahrung überlässt, der könnte sich bereits beim nächsten Sprung in einem Distress-Szenario wieder finden, bei dem aufgrund der lange verblassten Gedächtnisspuren keine, keine richtige oder keine zeitgerechte Gegenmaßnahme eingeleitet werden kann. Üben und Drillen ist für jeden eine einfache Methode, um bei Gefahren gut vorbereitet zu sein. Allein das Gefühl gut vorbereitet zu sein, bringt sehr viel mehr Spaß beim Springen. Probiert es aus! Katja Seyffardt, Mental Trainer, Coach & Mediatorin - www.seyffardt.de Quellen: Prof. Dr. Dietrich Ungerer SICHERHEITSMITTEILUNG für Gurtzeuge Herausgegeben: 06.01.2016 Bezug: PRODUCT SERVICE BULLETIN 2016-01 von Parachute Systems Betroffene Muster: alle Vortex Gurtzeuge mit einem Mini-3-Ringsystem aus Edelstahl, bei dem das Logo „DSF“ auf dem Base-Ring (Schlitzring) des 3-Ringsystems und/oder auf Brust- / Hüft-Schlitzringen (wenn vorhanden) eingeprägt ist. Status: Die betroffenen Gurtzeuge mit diesen Ringen sind bis auf Widerruf gegroundet!!! Grund: Bruch eines Ringes Maßnahmen: Es sind alle Gurtzeuge vom Typ Vortex zu kontrollieren, ob am Gurtzeug Edelstahl-Schlitzringe der Firma DSF eingebaut sind. Durchzuführen bis: vor dem nächsten Sprung! Bemerkungen: Das Logo befindet sich auf dem Schlitzring (Ring, der am Gurtzeug befestigt ist).Die Firma Parachute Systems bemüht sich um eine schnelle Klärung des Problems. Ralf Homuth, Referat Technik DFV 15 Empuriabrava Xmas-Boogie 2015 Traditionell gut besucht: Europas größter Sprungplatz an der Costa Brava erfreut sich vor allem bei seinen Großveranstaltungen größter Beliebtheit. Foto: Gustavo Cabana Der Christmas-Boogie 2015 in Empuriabrava war mit traumhaftem Wetter gesegnet. So wie man es von Empuriabrava gewohnt ist, wurde mit der Porter, der Twin Otter und der King Air eine Flugzeugflotte zur Verfügung gestellt, die jedem Springer täglich ein Maximum an Sprüngen ermöglichte. Hochprofessionelles Loadorganising und Coaching für Bauchflieger, Freeflyer und Wingsuiter ließ keine Wünsche offen. Die Sprünge aus 16.500ft, Strandsprünge, der „X-Mas-Boogie-Scramble“ im Winddoor-Tunnel direkt nebenan, die täglichen Lagerfeuer mit Musik bis spät in die Nacht und der legendäre XmasRaffle von „Ram Air Skysports“ machten diesen Boogie zu einem grandiosen Event. Die Aussicht auf Empuriabrava bleibt einzigartig schön: Steigflug über den Bergen und Freifall direkt am Meer sorgen für eine malerische Kulisse für unvergessliche Fallschirmsprünge. Doch Empuriabrava zeigt sich auch auf der Erde von seiner schönsten Seite: Nach langen Sprungtagen laden hervorragende Restaurants, Bars und Diskotheken zum Schlemmen und zum Vergnügen ein. Aktivitäten wie Bootstouren, Kite- oder Windsurfkurse, sowie der Markt und die Shoppingmeile sind zu Fuß von der Dropzone schnell erreichbar. Ein Rundum-Erlebnis - auch für nichtspringende Begleitpersonen. Am Ende geht wieder einmal ein erlebnisreicher und eindrucksvoller XmasBoogie viel zu schnell vorüber. Aus der „Wahlheimat“ Empuriabrava folgt die Heimreise zurück in die kälteren Gefilde Mitteleuropas. Was bleibt, sind eine Vielzahl von Erinnerungen an großartige Sprünge und die Sonne Spaniens, die noch eine ganze Weile die Gemüter wärmen werden. Daniel Kropp Fotos: Gustavo Cabana 21 California Dreaming Revolution-Xmas-Boogie bei GoJump Oceanside 22 Beim Steigflug glitzert das Meer in strahlendem Sonnenschein, der Himmel ist tiefblau. “Let’s do this!” ruft Sprungpartner Randy mit schwungvollem Handschlag in die Runde, und schon geht es hinaus in den warmen Himmel über Oceanside, Kalifornien. Der vom 26. Dezember 2015 bis 3. Januar 2016 stattfindende Revolution-XmasBoogie bei GoJump Oceanside in Südkalifornien ist in vollem Gange: zwei PAC 750 XSTOL steigen im 5-MinutenTakt in die Höhe, um die hochmotivierten Springer mit Sicht auf den Pazifik abzusetzen. Loadorganizer Chad Ross bringt Erfahrung aus 11.000 Sprüngen und diversen Freefly-Weltrekorden mit und organisiert unvergessliche Sprünge mit den zahlreich erscheinenden Springern. Nicht nur aus San Diego, San Francisco und Santa Ana kommen Springer auf die Dropzone - auch aus Kanada, Schweden, Deutschland, Ecuador, Mexiko und Israel sind Boogieteilnehmer angereist. Sprungplatzinhaber Mike Vetter schirmt seine Augen vor der gleißenden Sonne ab und schaut stolz über den Sprungplatz. Ein buschiger und sehr stacheliger Strauch Tumbleweed rollt träge an uns vorbei. „Guter Tag heute, oder?“ lächelt er. „Eigentlich sind fast alle Tage hier so.“. Das glaubt man sofort: Südkalifornien, mit seinem fast konstanten Sommerklima ist der perfekte Ort, um das ganze Jahr hindurch Fallschirm zu springen. Gerade drei Monate nach seiner Übernahme des Sprungplatzes stellt Mike Vetter den Revolution-Xmas-Boogie auf die Beine und nimmt so das Konzept „GoJump“ aus Berlin-Gransee mit an die Westküste Nordamerikas. Ein Branding, das für Qualität steht und für sich selber sprechen soll. Stephan Kleinlein / Breanna Joy Mike Vetter expandiert mit GoJump von Berlin nach Kalifornien 23 24 „Die größte Herausforderung für mich war es, ein Gefühl zu bekommen, wie es hier läuft“, reflektiert der blonde Schweizer. „Ich wurde jedoch mit offenen Armen empfangen – die Menschen hier sind total freundlich und jeder ist hier willkommen“. Das spürt man auch als Boogieteilnehmer: In Oceanside springt jeder mit jedem, es gibt keine vom Rest abgeschotteten Grüppchen. Selbst die beiden hartgesottenen Wingsuit-Basejumper, die für ein paar Sprünge vorbeikommen, legen ihre Wingsuits beiseite für Bauchsprünge mit zwei Frischlizenzlern. „Die Atmosphäre ist sehr familiär“, erläutert Mike Vetter. „Wir sind kein riesiger Sprungplatz. Wer zu uns kommt, fühlt sich fast wie zuhause. Du kennst sehr schnell alle Leute und bist überall dabei“. Auch abseits des Sprungplatzes spürt man die außergewöhnliche Atmosphäre: Der Platz liegt direkt am Highway und so ist man innerhalb von wenigen Minuten direkt am Strand von Oceanside, umgeben von Surfern, Möwen und dem Rauschen der Wellen. Die Nähe vom Sprungplatz zum Meer ist einmalig in Kalifornien. Und so nehmen sich die Boogiespringer auch mal einen Tag frei, um die Gegend zu erkunden: Die schneebedeckten Berge sind nur 2 Stunden entfernt, San Diego mit dem legendären Gas-Lamp-District liegt 40 Minuten südlich von Oceanside, und auch Los Angeles ist nicht einmal zwei Stunden entfernt. „Für Springer aus Europa, die uns besuchen möchten, können wir ein Rundum-Paket anbieten. Wir haben Gruppentickets - und wir können vom Flug bis zur Unterkunft alles organisieren“, unterstreicht Mike. „Wer mit einer größeren Gruppe hierher kommt, bekommt den Platz zur Verfügung gestellt, ganz nach seinen Wünschen“. Sobald ein Load-Sheet voll ist, startet eine Funjumper-Load. Warten auf Sprünge kennt man dank der perfekt getakteten zwei Maschinen beim Revolution-Boogie in Oceanside nicht. Der Steigflug dauert knappe zehn Minuten, Vormanifestieren ist nicht notwendig und auch Funjumperin Joy, die erst spätnachmittags auf den Platz kommt, kann noch zwei Sprünge bis zum Sonnenuntergang verbuchen. Für besondere Aufmerksamkeit sorgt am letzten Tag des Jahres 2015 der eigens für den Boogie bestellte Helikopter: Groß, laut und unglaublich schnell transportiert das schwarze Ungetüm sprungwütige Freifallenthusiasten auf Höhe. Zum Neujahr versammelt Platzinhaber Mike Vetter ganz GoJump Oceanside mitsamt Staff und Boogieteilnehmern im italienischen Restaurant „Veneto“ zum gemeinsamen kostenlosen Dinner. Die Stimmung ist ausgelassen und familiär und bei der kleinen Verlosung werden allerlei Gewinne verteilt. Das neue Jahr beginnt mit weiterhin strahlend blauem Himmel, malerischer Kulisse und atemberaubender Aussicht auf den Ozean. Sunset Loads sind selbst für die lokalen Springer ein Highlight: Die Sonne geht direkt über dem Pazifik unter, während man am Schirm über der Kleinstadt Oceanside seine Runden dreht. „Ich möchte einen Sprungplatz schaffen, auf dem sich jeder wohlfühlt und es richtig schön findet. Neben der optimalen Lage am Meer geht es mir vor allem um das Ambiente hier am Platz“, erklärt Mike Vetter, während er die Springer der Sun- set Load beim Packen beobachtet. „Ich möchte, dass die Leute nach Hause gehen und sagen: Hey, das war richtig cool“. Tatsächlich verabschieden sich mit diesen oder ähnlichen Worten die Springer zum Ende des Events. Nach eindrucksvollen Sprüngen aus 160 Loads haben sich in den neun Tagen Boogie Freundschaften entwickelt: Packer, Tandemmaster, Manifestmitarbeiter und Funjumper aus der Gegend werden überschwänglich von den von außerhalb Angereisten auf einen Besuch zu Hause eingeladen. Alle sind sich einig: Dieser Boogie war ein voller Erfolg und man sieht sich ganz sicher bald wieder. Spätestens zum Xmas-Boogie 2016 bei GoJump Oceanside in Südkalifornien! Nina-Marie Kühn Fotos: Stephan Kleinlein 25 World Air Games 2015 Ohne Medaille blieb das 19-köpfige Aufgebot der deutschen Fallschirmspringer bei den World Air Games, die vom 1.-12. Dezember 2015 in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) veranstaltet wurden. Die erfolgsverwöhnten Zielspringer legten einen Fehlstart hin und fanden sich nach der Auftaktrunde an letzter Stelle unter den 20 Teams wieder. Trotz starker Aufholjagd blieben sie unter den Erwartungen und mussten sich am Ende mit dem 6. Platz begnügen. Die besten Einzelleistungen erzielten Stefan Wiesner von der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Altenstadt und Mitglied beim FSV Eilenburg sowie Marco Pflüger (ebenfalls FSV Eilenburg), die mit jeweils 6 Zentimeter Abweichung aus sieben Durchgängen an 12. Stelle unter den 99 Zielspringern landeten. Für die größte Überraschung aus deutscher Sicht sorgte Max Manow im Canopy Piloting. Der 26-Jährige aus Ahrensburg belegte unter den 39 Athleten einen hervorragenden 10. Platz. „So weit vorne war in dieser Disziplin noch nie einer unserer Sportler in einem international so erlesenen Feld“, unterstrich der Präsident des Deutschen Fallschirmsportverbandes Henning Stumpp. Dabei war für Manow sogar noch ein wenig mehr drin. In drei der vier Unterdisziplinen kam er jeweils unter die Top Ten: 6. Platz FreeStyle, 7. Platz Distance und 8. Platz Speed. Im Accuracy musste er allerdings mit Rang 23 vorliebnehmen. Achtbar schlug sich der deutsche Vizemeister Atomix aus Itzehoe im ViererFreifallformationsspringen, wenngleich nur der 11. Platz heraussprang. Peter In- genhaag, Holger Sass, Janine Tillenburg, Henning Stumpp (als Ersatzmann für Andrea Kleinschmidt aufgerückt) und Videospringer Lars Naeve waren den unmittelbar vor ihnen platzierten Mannschaften aus Großbritannien, Australien und Italien in den acht Runden nicht selten ebenbürtig und konnten ihnen mitunter sogar Punkte abjagen. Leider musste Atomix aber auch immer wieder Strafpunkte für unsauber geflogene Formationen und Übergänge hinnehmen. Wie die Zielspringer blieb auch Moritz Friess (Neu-Ulm) im Speedskydiving unter den Erwartungen. Unter 15 Startern reichte es nur zu Platz 9. Nordisch kombiniert mit einem zweiteiligen Wettbewerb den Nord Cup. Wie von den Veranstaltern verlautbart, wollen sich die bislang beteiligten Sprungplätze nun öffnen. Damit würde Kassel die NDM nicht mehr ausschließlich beanspruchen und Fehrbellin und Itzehoe würden mit einer Öffnung ihren Pokal auch über die Grenzen der beiden norddeutschen Sprungplätze wandern lassen. Erstmalig wirkt sich das Zusammengehen von 02. bis 03. Juli 2016 aus. YUU Skydive lädt dann Nach einer lange Jahre währenden Konkurrenzhaltung zueinander haben sich die Ausrichter der beiden Traditionswettbewerbe im Freifallformationsspringen, „Norddeutsche Meisterschaften“ und „Nord Cup“ auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Während in den vergangenen Jahren das FSZ Kassel regelmäßig die NDM austrugen, teilten sich Take Off in Fehrbellin und YUU Skydive in Itzehoe 26 Ergebnisse unter: www.wagdubai.ae/scores/ScoreSheet/Parachuting Jörg Heise Fotos: Frank Täsler als Ausrichter zu einer Norddeutschen Meisterschaft im 4erFormationsspringen ein, zusammen mit einer Nord Cup Wertung. Dabei wird es neben einer offenen auch eine Intermediate und AnfängerKlasse geben. Safety sponsored by Cypres Lehrerlehrgang in Trier Das Jahr 2016 begann für die fünf Teilnehmer des Lehrerlehrganges im Januar in Trier sehr lehrreich: Jens Klaudtky und Gerald Bürgel übermittelten viele neue Eindrücke und bereiteten die neuen Lehrer erfolgreich auf die anschließende Prüfung zum konventionellen Fallschirmlehrer vor. Somit haben die beiden Vereine FSC Trier und FSC Münster pünktlich zum Saisonstart je zwei bzw. drei neue Lehrer an ihren Sprungplätzen. Foto von li. nach re. Gerald Bürgel, Jürgen Jakobs, Timo Harth, Jennifer Harth, Jens Klaudtky, Peter Klinkner, Thomas Haaken Breisgauverein expandiert Am 4. März 2016 wird der Breisgauverein für Fallschirmsport Freiburg e.V. eine zweite Dropzone eröffnen. Parallel zu der in Freiburg in den letzten Jahren immer weiter ausgebauten Infrastruktur für die Fallschirmspringer entsteht zur Zeit ein Sprungzentrum auf dem Flugplatz Lahr, Fritz-Rinderspacher-Str. 12. Der Verein wurde dort von der Lahrer Flugbetriebs-Gesellschaft mit offenen Armen empfangen, um am Verkehrslandeplatz Lahr ein Zentrum für Fallschirmspringer zu etablieren. Trotz allem Entgegenkommen dauerte es fast zwei Jahre, bis der AIP-Eintrag für den VLP Lahr EDTL vorgenommen und die notwendige Betriebsabsprache mit der für den Flugplatz zuständigen Luftaufsicht abgeschlossen waren. Ohne die sind Fallschirmsprungvorhaben auf dem Verkehrslandeplatz nicht möglich. In der Zwischenzeit wurden vor Ort geeignete Räumlichkeiten gefunden, die für den Fallschirmsprungbetrieb und einen fallschirmtechnischen Betrieb notwendig sind. Direkt am Vorfeld steht den Springern ein Packhaus mit ca. 140qm Grundfläche sowie ein geschlossener Packbereich mit gepolstertem Boden zur Verfügung. Hier wird neben dem Manifest auch ein kleiner Kiosk für die Verpflegung während des Sprungbetriebs eingerichtet. 50m entfernt wird Susannes Rigging-Loft nebst Fallschirmshop zu finden sein. In diesem Gebäudekomplex wird es für Skydiver auch Übernachtungsmöglichkeiten im Bunkhouse und eine ausreichende Zahl Toiletten und Duschen geben. Außerdem wird neben einem Büroraum ein Schulungs- und Teamraum vorhanden sein. Ein Bistro mit Bar und ausreichend Platz für gemütliches Beisammensein oder Chillen rundet das Ganze ab. Für die Saison 2016 steht durchgängig eine Cessna C208 für den Absetzbetrieb in Lahr zur Verfügung. Für das Jahr sind ca. 110 Sprungtage geplant. Die genauen Termine finden sich im Internet unter www.fallschirmsport-freiburg.de. Die Eröffnung der Dropzone „Skydive Black Forest Lahr“ findet offiziell am 04.03.2016 statt. Kurz darauf wird hier vom 23.03. bis 03.04.2016 der erste Lehrerlehrgang unter der Leitung von Detlef Hollstein angeboten. Für Anfänger bietet der von Oli Hotopp geleitete Ausbildungsbetrieb ab März laufend AFF-Ausbildung an. Darüberhinaus sind weitere Lehrgänge, Fortbildungskurse, Wettbewerbe und Events geplant. Helmut Lang-Dahlke 28 Ulli Wambach Unser Freund, Teammitglied und Fallschirmtechniker Ulrich "Ulli" Wambach ist bei einem BASESprung in Italien ums Leben gekommen. Wir sind fassungslos und in tiefer Trauer, unsere Gedanken sind bei seiner Tochter, der Familie und den Freunden. Die Lücke, die Ulli als Mensch, Lehrer, Berater und Techniker hinterlässt, ist derzeit noch gar nicht abzusehen. Über Jahrzehnte hinweg war er für Generationen von Springern mit seiner fröhlichen, bodenständigen und direkten Art eine Quelle umfassenden Wissens - nicht nur auf dem Gebiet des Fallschirmspringens, sondern zu allen praktischen Fragen des Lebens, der Musik und vielem mehr. Uns werden auch seine um die Ecke gedachten, spontanen und manchmal bissigen Kommentare, sein nie endender Humor und seine Hilfsbereitschaft schmerzlich fehlen. Seit seinem ersten Sprung 1984 waren Fallschirme und alles, was damit zu tun hat, sein Leben. Auch nach tausenden von Sprüngen suchte und fand er immer wieder neue Herausforderungen, denen er sich dann mit voller Konzentration widmete. Dabei hatte das Thema Sicherheit für ihn immer oberste Priorität. Eine "Ulli-Reserve", ein von ihm gepackter Reserveschirm, war für viele Springer das Synonym für hundertprozentige Verlässlichkeit und Sorgfalt. Auch deswegen ist sein Tod für uns so schwer zu fassen. Bei einem Wingsuit-Sprung von der Paganella flog Ulli bis kurz vor die Landezone. Laut Augenzeugen schien es, als würde er die Wings kollabieren, um die Öffnung einzuleiten. Später wurde Ulli mit noch verstautem Hilfsschirm und geschlossenem Container aufgefunden. Die Rettungskräfte waren innerhalb von 10 Minuten vor Ort. Die Ermittlungen zur Ursache des Unfalls laufen. Die offizielle Verabschiedung findet am Freitag, den 01. April 2016, ab 15.00 Uhr in der Colibri-Halle statt. Termin und Ort zur Urnenbeisetzung stehen noch nicht fest und werden bekannt gegeben, wenn die Familie dies wünscht. Im Namen von Skydive Colibri Steffen Lipps Save the Dates 2016 Weitere LO-Events für CCS, RW und Wingsuit findet ihr demnächst hier: www.facebook.com/skydiveww www.skydive-westerwald.de Umkreis 150 k Dortmund Köln Koblenz m Kassel Frankfurt Fulda 29 März 04.-06.03. Saisonstart, Sicherheitstag + Safety Day USPA, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282) Saisonstart Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) 05.03. 08.-17.03. AFF-Lehrer-Training, Sevilla, Spanien ([email protected]) 11.-19.03. Castellon-Boogie, Aero, Spanien (www.skydive.de) Refresher Day 1, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) 11.03. 13.-20.03. POPS Celebrates 50th Year in 2016, Skydiving Center Lake Wales FL, www.FloridaSkydiving.com 15.03. Redaktions- und Anzeigenschluss FFX 3-2016 Saisonbeginn, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de) 19.03. 19.-20.03. Canopy Safety Instruction, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de) 20.03.-01.04. Paranodon Spain Camp, Villamartin/Spanien (www.paranodon.de) 21.03. –03.04. Konventioneller Lehrerlehrgang, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) Saisonstart, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de) 24.03. 24.03.-03.04. Lehrerlehrgang konv. Aero, Calden (www.skydive.de) 25.–28.03 Lehrerlehrgang, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282) 25.-28.03. Saisoneröffnung mit DO28, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) 25.03.-03.04. Sprungwoche, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019) 25.-28.03. Saisonbeginn, Skydive Leipzig, Löbnitz, (www.skydive-leipzig.de) 26.03. Refresher Day 2, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) April Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) Saisonbeginn, FSZ Haßfurt (www.fsz-hassfurt.de) Kappenflugseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) AFF-Lehrer-Training, "Theorie & Briefings", Reichersbeuern ([email protected]) 04.-15.04. Lehrer-Lehrgang, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de) 15.-17.04. Grundkurs, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) 16.-17.04. Kappenkurs, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019) 16.04. Refresher, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) 07.-19.04 Skydivers Over Sixty Record Event, Perris Valley CA, www.sosworldrecord.com 18.-24.04. Sprungwoche, Fallschirmsport Grefrath, (www.fsgrefrath.de) 19.-22.04. Atmonauticamp m. M. Tiezzi, Fallschirmsport Grefrath, (www.fsgrefrath.de) 23.04. Paranodon-Freely-Talent Event, LO, Illertissen(www.paranodon.de) 23.-24.04. ATMO Tracken, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) 23.04.-01.05. Sprungwoche m. DO28, RW, Mini-RW, RW-LO, FF-LO, Teamtraining, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) 25.-26.04. Canopy Control m. T. Scherrinsky, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) 25.04.-01.05. RW Kurs + SOS Woche, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) 30.04.-01.05. Saisonstart m. Caravan, Erfurter FK, Alkersleben (www.fallschirmsport-erfurt.de) 30.04. - 01.05. Canopy Control m. T. Scherrinsky, Skydive Stadtlohn, (www.Skydive-Stadtlohn.de) 30.04.-01.05. Mini-RW, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) 01.04. 09.04. 9.-10.04. 11.-15.04. Mai RW-Kurs, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019) Sprungwoche, Skydive Stadtlohn, (www.Skydive-Stadtlohn.de) AFF-Lehrer Vorbereitung, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019) Sprungwoche, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282) RW Kurs, Aero, Calden (www.skydive.de) Birds over Fehrbellin, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de) DO28-Springen, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) Diepholz-Boogie, Supervan, FSC Münster, Diepholz (www.fallschirm-muenster.de) 05.-08.05. POPS France, Cahors/Frankreich (www.pops-france.fr) 07.-08.05. Kappenkurs, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) 09.-15.05. AFF-Lehrerlehrgang, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019) 11.-13.05. CCS, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) 13.-15.05. Grundkurs, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) 13.-16.05. DO28-Springen, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) 13.05. Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) 13.-16.05. Pfingst-Boogie, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de) 14.-16.05. Pfingstspringen, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de) Redaktions- und Anzeigenschluss FFX 4-2016 15.05. 16.-20.05. Sprungwoche, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) 20.-22.05. Herzsprung Charity, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de) 21.05. Paranodon-Freely-Talent Event, LO. Infos unter: www.paranodon.de 21.-22.05. FF-Workshop, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019) 21.–29.05. Sprungwoche, FSZ Haßfurt, www.fsz-hassfurt.de 23.-29.05. Tandempilotenausbildung, Skypirinha GmbH (www.skypirinha.de) 24.-27.05. Sprungwoche, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) 25.-29.05. Sprungwoche, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282) 26.-29.05. DO28-Springen, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) 26.-29.05. ATMO Tracken, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) 26.-29.05. Kappenflugseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) 26.-27.05.16 Canopy Control Seminar mit Toby Scherrinsky, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) 27.-29.05. Wingsuitcamp, Air Academy, Eschbach (0171-7892553) 28.-29.05. 6. Neiße-Tour + Neiße-Pokal, Zielspringen, Rothenburg/OL (www.rlsv.de) 28.-29.05. Paranodon-6-way-Speed, Illertissen (www.paranodon.de) 02.-06.05. 02.-08.05. 03.-08.05. 04.-8.05. 05.-08.05. 05.-08.05. 05.-08.05. 05.-08.05. Fortsetzung Kalender Juni/Juli auf Seite 34 Tollkühn Qual der Wahl Termine 2016: 23.04. - 24.04. 30.04. - 01.05. 07.05. - 08.05. 26.05. - 29.05. 01.07. - 03.07. 15.07. - 17.07. 28.07. - 06.08. ATMO Tracken mit Schmiddl Mini-RW mit Ela / Thomas Stapel Kappenkurs mit Tobi ATMO Tracken mit Schmiddl Norddeutscher Pokal ATMO Tracken mit Schmiddl Usedom-Boogie 2016 Flughafen Heringsdorf [email protected] • 0170 . 52 65 648 32 Es ist noch gar nicht so lange her, da lag der Veranstaltungskalender für das Jahr 2016 so weiß vor mir wie der Schnee vor meinem Fenster. Zu der akuten Wegen-Winterpause-nicht-springen-können-Depression gesellte sich eine diffuse Angst, die getragen wurde von der Frage: Was ist eigentlich, wenn der Plan für Sprungveranstaltungen leer bleibt? Was geschieht mit mir, wenn niemand mehr irgendwo eine Sprungveranstaltung anbietet? Bei der Vorstellung wurde mir plötzlich übel. Alles drehte sich. Mir schwindelte. Ich stürzte. Ohne Fallschirm. Ins Bodenlose. Ich hörte mich schreien. Und wurde wach. Ich saß nassgeschwitzt in meinem Bett. Der schreckliche Alptraum hatte ein Ende. Ein Leben ohne Sprungtermine? Wie grausam ist das denn? Tatsächlich meint es die Realität gut mit mir. Tag für Tag sorgt sie dafür, dass sich meine Ängste in der Luft auflösen, aus der ich bald schon wieder springen werde. Nach und nach flattern Veranstaltungshinweise, Einladungen und Ausschreibungen in meine Mailbox. Mein Jahresplan füllt sich mit Sprungterminen. Anfangs verteilen sie sich noch wie kleine Inseln über einen Ozean aus Tagen, Wochen und Monaten. Die Lücken zwischen den einzelnen Veranstaltungen sind noch groß. Doch immer schneller kommt Neues hinzu. Der Kalender füllt sich unaufhaltsam. Bald erreicht meine Vorfreude euphorische Ausmaße. Das wird ein gutes Jahr! An jedem Wochenende ist irgendwo was los. Und an den Wochentagen dazwischen auch, wie ich nun mit leichter Unruhe feststelle. Die Terminflut reißt nicht ab. Bald schon teilen sich ein Boogie, ein Wettbewerb und ein Scillscamp den schmalen Platz auf ein und derselben Terminleiste im Kalender. Selbst wenn man sich zerreißen könnte, wer in aller Welt hat Zeit, da überall mitzumachen? Was mir eben noch als Sinnbild grenzenloser Chancen erschien, wird nun zu einem Abgrund der Möglichkeiten. Das Bundesurlaubgesetz schreibt nur vier Wochen Mindesturlaub (ohne Tarifvereinbarung) vor. Gemeinsam mit den neun bundeseinheitlichen Feiertagen kommen wir somit auf 29 freie Tage im Jahr. Nicht gerade viel, bei einem Sprungveranstaltungs-Potpourri, das die inzwischen die ganze Welt umspannt. Und da stehe ich - mit tausend Ideen und Plänen, die in acht kurzen Monaten untergebracht werden müssen. Meine Gedanken drehen sich im langsamen Walzertakt, mein Kopf brummt, alle Gedankenspiele und Planungen lösen sich auf wie ein Schneegestöber, das im Winde verweht. Ich finde mich vor einem übervollen Kleiderschrank wieder und stelle fest: ich habe nichts anzuziehen. Egal was ich herausnehme, es bleibt irgendetwas anderes – noch schöneres – im Schrank zurück. Ich entscheide mich. Und dann entscheide ich mich um. Und so weiter. Immer fort. Ich komme nicht voran. Die Ratlosigkeit steigert sich zur Verzweiflung. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Ich renne aus dem Haus auf die Straße. Nackt. Ich höre mich schreien. Und werde wach. Ich sitze nassgeschwitzt in meinem Bett. Der schreckliche Alptraum hat ein Ende. Der Kleiderschrank ist weg. Mein Terminkalender nicht. Noch immer muss ich mich entscheiden. Nicht FÜR eine Veranstaltung, sondern GEGEN eine oder zwei andere, die zur gleichen Zeit an einem anderen Ort stattfinden werden. Ein Jahr übervoll mit Sprungterminen. Wie grausam ist das denn? Nina-Marie Kühn (24) beendete im Oktober 2013 ihre AFF-Ausbildung. Bisher absolvierte sie 430 Sprünge. Manuel „Manu“ Schwald machte zusammen mit seinen Springerfreunden vom Breisgauverein für Fallschirmsport e.V. am 20.12.2015 über Freiburg seinen 1000ten Sprung in einer 10er FF-Formation - bei super Wetter zur SS-Time. Christoph Kühne machte ihm Rahmen der 25. Saulgauer Sun&Fun Tour in Perris Valley seinen 3.000. Sprung Juni 03.-05.06. 03.-05.06. 04.-05.06. 09.-10.06. 11.-12.06. 10.-12.06. 11.-12.06. 11.-12.06. 14.-17.06. 16.-19.06. 16.-19.06. 16.-19.06. 30er RW, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) FFFest, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019) Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de) Trainingdays, Paranodon, Illertissen (www.paranodon.de) Paranodon-4way-Cup + Südd. M., Illertissen (www.paranodon.de) Grundkurs, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) Wingsuitcamp, Air Academy, Eschbach (0171-7892553) POPS Deutschland + Nordd.M., Meissendorf www.meido.de Sprungwoche, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) RW Kurs, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) Freefly, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) Atmonauti, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de) 17.06. Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) 18.-19.06. Bundes-2er RW, Aero, Calden (www.skydive.de) 18.-19.06. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de) 18.-19.06. Experimental 16er, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de) 18.06. Bördecup mit DO28 + Mitsommernachtsparty, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) 18.-19.06. Bundes-2er RW, SC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282) 23.-24.06. Training Days, Paranodon, Illertissen (www.paranodon.de) 23.-26.06. 4 Days 2 Jump (+Freefly-LO), Skydive Leipzig, Löbnitz (www.skydive-leipzig.de) 24.-26.06. Seminar DeSi, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de) 25.06. Paranodon-Freely-Talent Event + LO, Illertissen (www.paranodon.de 25.-26.06. 10er Speed, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) 25.-29.05. Freefly LO, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de) 25.-26.06. Kappenkurs, Skydive Leipzig, Löbnitz (www.skydive-leipzig.de) 27.06.-03.07. Sprungwoche, Skydive Stadtlohn, (www.Skydive-Stadtlohn.de) 28.06.-01.07. Sprungwoche, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) 30.06.-01.07. Canopy Control, Skydive Stadtlohn, (www.Skydive-Stadtlohn.de) Juli 01.-03.07. 01.-03.07. 02.-03.07. 04.-07.07. 08.-09.07. 08.-10.07. 09.-10.07. 11.-17.07. 12.-15.07. 15.-17.07. 15.-17.07. 15.07. 16.-17.07. 18.-22.07. 18.-22.07. 19.-31.07. 19.-24.07. 25.-31.07. 20.-24.07. 21.-30.07. 34 22.07. 10er Speed, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019) Norddeutscher Pokal, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) Skydive Leipzig zu Gast in Merseburg (www.skydive-leipzig.de) RW Kurs, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) Minimeet, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) Grundkurs, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de) Freefly- u. Sprungwoche, Aero, Calden (www.skydive.de) Sprungwoche, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de) Ladies Days m. DO28, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) ATMO Tracken, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de) Redaktions- und Anzeigenschluss FFX 5-2016 Experimental 16er, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de) Einsteigergroßformationswoche, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) Sommerboogie, Skydive Leipzig, Löbnitz (www.skydive-leipzig.de) AFF Lehrerlehrgang, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de) AFF-Lehrer Training, Take Off, Fehrbellin ([email protected]) AFF-Lehrer Prüfung, Take Off, Fehrbellin ([email protected]) Sprungwoche, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282) Sommer Boogie, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de) Nachtspringen, Skydive Leipzig, Löbnitz (www.skydive-leipzig.de) ... Top-Sprungpreise in Teuge I LOVE FLUGLÄRM - Reloaded Im neuen Look präsentiert sich die Seite „ilovefluglaerm.de“ online zurück. Das neue Format ermöglicht nun auch den mobilen Zugriff vom Smartphone. Die Initiatoren der Seite sehen ihr Projekt als eine „bewusst provokante Stellungnahme, die eine generell negativ besetzte Begrifflichkeit in einen neuen Sinnzusammenhang stellt”. Sie erhoffen sich damit, „eine positive Umdeutung des Themas ‚Fluglärm’ als notwendige Begleiterscheinung des Flugverkehrs“ anzuregen. Die durch den Slogan generierte Provokation ist „bewusst gewählt und soll Aufmerksamkeit generieren.” Wer genau hinschaut wird feststellen, dass es dabei nicht um die Verherrlichung von Lärm als liebenswerte Eigenschaft geht, sondern vielmehr um die realistische Erkenntnis der Untrennbarkeit des Flugbetriebs und seiner zwangsläufigen Begleiterscheinungen. Für von „Fluglärm“-Gegnern geplagte Skydiver ist diese Unterstützung endlich mal Balsam für ihre zum Teil arg geschundenen Seelen. Zu diesem Zwecke lassen sich auch T-Shirts und Sticker bestellen sowie Kontakte zu Gleichgesinnten in den sozialen Netzwerken herstellen. www.ilovefluglaerm.de/ Deutsche Fallschirmspringer & Friends Auch 2015 waren die Deutschen Fallschirmspringer nicht nur springerisch erfolgreich, sondern erneut auch beim Spenden für World Vision. So erzielten die "Deutschen Fallschirmspringer & Friends" den High-Score von 2.591,- Euro und konnten, wie schon seit über 10 Jahren, viele bedürftige Menschen mit einer Bibliothek, Startkrediten, Ausbildungen, Klassenräumen, BabyStartpaketen, Wasserfiltern, Aufbaunahrung, Obstbäumen, Spielzeug-Sets, Lehrmaterialien, Jacken, Bällen sowie mit einem Ferkel und einer Ziege wieder ein wenig glücklicher machen. Ein großer Dank geht von Organisatorin Marion „Mo“ Thomas an alle, die diese großzügige Spende möglich gemacht haben, neben den vielen langjährigen auch zahlreiche "neue" Spender. Durch ein Versehen wurde in der vergangenen Ausgabe des Freifall Xpress in einer Anzeige des Fallschirmsprungzentrums Teuge in Holland ein falscher Ticket-Preis veröffentlicht. Die Redaktion bedauert dieses Missgeschick außerordentlich und weist an dieser Stelle noch einmal gesondert auf das besondere Angebot hin, das Springer im Nationaal Paracentrum Teuge nutzen können. Demnach lassen sich unter bestimmten Bedingungen die Sprungpreise für Teamspringer auf 20 Euro pro Sprung reduzieren. Näheres darüber erfährt man beim Zentrum direkt: http://paracentrumteuge.nl. Headup Rekord in Planung Nachdem im letzten Jahr erfolgreich ein neuer deutscher Rekord für die größte Headdown-Formation aufgestellt werden konnte, wird das Team um Philipp Exner auch in 2016 ein weiteres Mal zusammenkommen, diesmal, um einen Rekordversuch für die größte deutsche Headup-Formation zu organisieren. Stattfinden wird dieser vom 10. bis 12. Juni in Marl und es haben sich bereits zahlreiche Supporter gefunden um auch dieses Vorhaben tatkräftig zu unterstützen. Anders als beim letzten Rekord wird es dieses Mal zwei Termine zum Sichtungsspringen geben an denen sich interessierte Springer für die Teilnahme qualifizieren können: Vom 13.–16.05 bei Skydive Westerwald (Orga durch Dominic Leser) und am 26.–29.05 bei Skydive Soest (Orga durch Philipp Exner). Alle weiteren Informationen sowie Anmeldemöglichkeiten findet ihr auf der offiziellen Facebook-Seite www.facebook.com/GermanVerticalRecord Sun & Fun in Perris Valley Wieder mal viel Spaß hatte die ca. 40 Springer (incl. 15 Schüler) umfassende Gruppe, die an der 25. Saulgauer Sun&Fun-Tour 2015/2016 in Perris/Kalifornien teilnahm. 'HU6N\GLYHU%HUXIVXQIlKLJNHLWVVFKXW] ²GLHVLFKHUH/DQGXQJIU')90LWJOLHGHU Wenn es mal wieder in die Lüfte geht, ist Ihre Sicherheit das oberste Gebot. 'LHVHQ0DVWDEVROOWHQ6LHDXFKEHLGHUÀQDQ]LHOOHQ$EVLFKHUXQJIUGHQ Fall einer Berufsunfähigkeit anlegen. Entscheiden Sie sich deshalb für eine OHLVWXQJVVWDUNH$EVLFKHUXQJGLHIUGHQ')9HQWZLFNHOWZXUGHXQGDOOH Besonderheiten für Skydiver berücksichtigt. Gerne unterbreiten wir Ihnen HLQLQGLYLGXHOOHV$QJHERW Ihr Ansprechpartner: Thomas Ingerl Tel. 069 7567-395 Fax 069 7567-230 [email protected]