Wir wissen aber
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Wir wissen aber
Gemeindeleben Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herren immerdar. Psalm 23,6 – Konfispruch 1989 Wir wissen aber ... Eine besondere Silberkonfirmation E in viertel Jahrhundert nach unserer Konfirmation am 19. März 1989 trafen sich am 1. Juni 2014 die Konfirmandinnen und Konfirmanden von damals. Im Vorfeld wurden Adressen recherchiert, angerufen und eingeladen, geplant und organisiert. Von den Jahrgängen zuvor hatten wir gehört, dass meist nur eine kümmerliche Handvoll Konfis gekommen waren – wie würde es bei uns sein? Dann kam der Sonntag und die freudige Überraschung: Die strahlende Sonne führte über zwanzig Jubilare den Weg zur Seelscheider Dorfkirche. Bei einem vorgottesdienstlichen Kaffee im Gemeindehaus gab es nach der langen Zeit ein erstes Umarmen und Namenraten – je nach Erinnerungsvermögen. Dann zogen wir festlich in die Kirche ein. Seit unserer Konfirmation hat sich dort vieles verändert (Taufbecken, Osterkerze, das dritte Fenster im Chorraum, das Kreuz, Flügel statt Presbyterbänken) – aber eines war gleich geblieben: Die Gemeinschaft der Menschen, die durch den Glauben Kraft und Zuversicht gewinnen. Das ist das Zentrum und die große Stärke des christlichen Glaubens: In einer sich immer schneller verändernden Welt einen Halt zu geben, der nicht von dieser Welt ist. Nach der musikalischen Begrüßung durch den Freundechor (besonders Bass und Tenor überzeugten mit kräftigen und zugleich einfühlsamen Stimmen) fühlten wir uns willkommen und angesprochen. Die modernen Lieder während der Liturgie wurden sehr positiv aufgenommen. In der Predigt ging es um die zentrale Frage nach der Gewissheit unseres Glaubens: Gibt uns der Glaube Halt und Orientierung auch in den Krisen des Lebens? In schwierigen Entscheidungen? Wenn die jugendlichen Lebensplanungen von vor 25 Jahren sich doch nicht so verwirklichten? Wenn es mit Ausbildung, Beruf, Partnerwahl und Kindern doch ganz anders lief? Wenn schwere Krankheiten uns oder unsere Lieben trafen? Mit einem Vers des Apostels Paulus wurden wir ermutigt: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“ (Röm 8,28). Die Konfirmanden 1989 mit Pfarrer Friedrich Haarhaus und Kirchmeister Manfred Schönenberg 34 Bote 3/2014 Die Silberkonfirmanden 2014 Hinten von links nach rechts: Roland Pohl, Silke Schmitz geb. Lehmann, Anke Schmidt geb. Weesbach, Silke Lohmar, Markus Böhm, Nadja Hanses, Thomas Kesnerus, Andreas Weiler, Nils Kaufmann, Karsten Lassnig Vorne von links nach rechts: Simone Wieneke, Carolin Blackburn geb. Kunz, Eva Jensen geb. Unteroberdörster, Oliver Cremer, Tim Jäger, Thorsten Schmidt und Pfarrer Carsten Schleef. Nicht auf dem Foto aber bei der Silberkonfirmation waren Natalie Kronenberg geb. Funke, Nathalie Potthast geb. Kreft, Chantal Kreft, Matthias Hemmersbach, Sandra Scholz. Da steht ganz vollmundig „alle Dinge“. Alles. Alles, was uns widerfährt – so die Botschaft des Glaubens – dient uns zum Guten, zum Leben, führt uns zum Glauben und damit in die Beziehung zu Gott, die stärker ist als Scheitern, Krankheit oder gar der Tod. Das konnte jeder von uns für sein Leben mit allem Gelingen und Scheitern, mit Freuden und Schmerzen durchbuchstabieren. Im anschließenden Abendmahl hat Pfarrer Carsten Schleef das jedem von uns durch die Konfirmationssprüche von 1989 zugesprochen. Für so manche von uns sind diese Worte tatsächlich Begleiter und Tröster geworden. Der erneute Zuspruch des Konfirmationsspruchs, die Gemeinschaft bei Brot und Wein sowie das Händereichen zum Abschluss des Abendmahls bildeten ein starkes Symbol, das unseren Glauben stärkte. Nach dem Gottesdienst begrüßte uns ganz herzlich Pfarrer im Ruhestand Dr. Friedrich Haarhaus, der uns vor 25 Jahren konfirmierte. Auch viele unserer Eltern waren gekommen und gratulier- ten den Jubilaren. Dann ging es ins Gemeindehaus, wo im Kirchencafé einige der damaligen Presbyter und Mitarbeiter anzutreffen waren. Die Kinder hatten einen schönen Kindergottesdienst erlebt und zusammen mit den Partnern der Jubilare wurde es jetzt bunt und gesellig. Der Grill wurde angeworfen, Biertischgarnituren auf die Terrasse gestellt, das Buffet mit köstlichen Salaten hergerichtet und Kaltgetränke gereicht. Die Sonne schien und bei einer ungezwungenen und lockeren Atmosphäre waren wir noch einige Stunde zusammen. Die Kinder spielten auf den Wiesen rund um Kirche und Gemeindehaus. Viel wurde erzählt von damals und heute, von Beruf und Familie, von Studium und Umzügen, von Krisen und Erfolgen. Es war ein Tag, der noch nachklingt und uns gut getan hat. Danke an alle, die sich für diesen gelungenen Tag engagiert haben. Oliver Cremer Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Psalm 36,6 – Konfispruch 1989 Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. Bote 3/2014 Thessalonicher 3,3– Konfispruch 1989 35