Ausgabe November 2014 - Schwestern vom Göttlichen Erlöser
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Ausgabe November 2014 - Schwestern vom Göttlichen Erlöser
9. Jahrgang | Ausgabe November 2014 Informationen aus den Einrichtungen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) Provinz Deutschland und Österreich 200. Geburtstagsjubiläum der Ordensgründerin In den Einrichtungen der Niederbronner Schwestern wurde in den vergangenen Monaten das 200. Geburtstagsjubiläum ihrer Ordensgründerin Elisabeth Eppinger gefeiert, die sich später Mutter Alfons Maria nannte. Auch wenn die Zahl der aktiven Schwestern heute in den ordenseigenen Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Schulen, Kindergärten, Bildungshäusern und Klöstern stark zurückgegangen ist, so zeigten die Jubiläumsfeierlichkeiten doch die tiefe Verbundenheit mit den Schwestern. Gäste aus nah und fern, aktive und ehemalige Mitarbeiter, Schülerinnen und Schüler und viele ehrenamtliche Helfer ließen es sich nicht nehmen, allerorts Veranstaltungen zu organisieren, um Elisabeth Eppingers Lebenswerk zu würdigen. In dieser Ausgabe der „mitgehen“ nehmen wir Sie daher in Wort und Bild mit auf eine Reise quer durch Deutschland und Österreich bis nach Frankreich zu den Höhepunkten der Geburtstagsfeiern. Unser Titelbild macht den Auftakt: Es zeigt Kinder aus dem Bildungszentrum Mater Salvatoris in Wien beim Festgottesdienst im berühmten Stephansdom. mitgehen 18 | November 2014 Editorial 2 Liebe Leserin, lieber Leser! Inhalt Editorial Schwerpunkt-Thema dieser Ausgabe: Sie bietet Ihnen einen Strauß von Berichten über die Feiern zum 200jährigen Geburtstag der Ordensgründerin, die im Lauf dieses Jahres überall dort abgehalten wurden, wo die Schwestern aktiv sind. Nach längerer Zeit halten Sie wieder einmal ein neues Heft der „mitgehen“ in der Hand. Sollten Sie es schon erwartet haben, würde mich das freuen. Wir, Herausgeber und Redaktion, wollen Sie mit dieser Zeitschrift teilhaben lassen an der Arbeit der Einrichtungen, die alle unter dem Schirm der deutsch-österreichischen Provinz der Schwestern von Göttlichen Erlöser betrieben werden. Einrichtungen also, die ein christlich-caritativer Auftrag verbindet, und die gemeinsame Wurzeln in der Spiritualität der Niederbronner Schwestern haben. Diese Wurzeln sind das eine Ein weiterer Schwerpunkt dieser wie aller unserer Ausgaben muss die Zukunft sein: Die Frage danach, wie dieses Wirken heute und morgen in einer sich wandelnden Welt wirksam bleiben kann, haben wir uns immer wieder zu stellen. Eine Antwort ist die Geschichte von der feierlichen Selbstverpflichtung einer „neuen“ Niederbronner Schwester. Und das Motto, das Schwester Sara Thiel ihrem Festtag gegeben hat, kann uns auf gute Weise Hoffnung auch für unsere Zukunft geben: „Die Kraft wächst mit dem Weg!“ Ich empfehle auch diese „mitgehen“ Ihrem freundlichen Interesse und freue mich über jede Rückmeldung. Herzlich Ihr Dr. Jörg Breitmaier 2 Schwerpunktthema 200. Geburtstagsjubiläum von Elisabeth Eppinger 3 Aus der Kongregation: 7. Workshop für Führungskräfte der Provinz Deutschland und Österreich 12 Ewige Profess von Sr. Sara Thiel in München 15 Aus den Einrichtungen: Bildungszentrum Kenyongasse Wien Pädagogischer Bildungstag: „Widerspruch lernen, um Freiheit zu leben“ 16 Leben von Elisabeth Eppinger als Musical 17 Haus St. Marien Neumarkt Kennenlernprogramm für neue Schüler erleichtert Einstieg 18 St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung Dr. med. Torsten Brückner ist neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie 19 Gesundheit und Mobilität erhalten: Geriatrische Abteilung wurde 10 Jahre alt 22 Zentrum für Alterstraumatologie eröffnet 24 St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg Neue Aufnahmestation bietet Patienten mehr Service, Komfort und Betreuung 25 Klausurtagung der Pflege 26 Bündnis für Familie: Das St. TheresienKrankenhaus ist mit dabei 26 Krankenhausstiftung der Niederbronner Schwestern Zehn Jahre „Freitagsclub“ der Psychiatrie im Krankenhaus Zum Guten Hirten 27 „Pälzer Helde“ rockten das Sommerfest 28 Schnelle Läufer auf dem Hockenheimring 29 Theresianum Fürstenfeldbruck 200 Kilometer zum 200. Geburtstag der Ordensgründerin 30 Kloster St. Theresia Obernzell Auf den Spuren von Elisabeth Eppinger im Elsass unterwegs 31 Kurz berichtet32 mitgehen 18 | November 2014 Schwerpunktthema: 200. Geburtstagsjubiläum von Mutter Alfons Maria 3 Ein einfaches Leben bunt gefeiert Rund um das 200. Geburtstagsjubiläum von Ordensgründerin Elisabeth Eppinger – Mutter Alfons Maria – gab es vielfältige Feste, Einladungen und Ausstellungen „Die Größe eines einfachen Lebens feiern“ – hieß es in diesem Jahr in nahezu allen Einrichtungen der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) in Deutschland und Österreich. Der Geburtstag der Ordensgründerin, Elisabeth Eppinger – Mutter Alfons Maria, jährte sich zum 200. Mal. Am 9. September 1814 wurde sie in Bad Niederbronn im Elsass geboren. Gemeinsam mit den „Schwesterkongregationen“ (Schwestern vom Göttlichen Erlöser, Sopron/Rom und den Schwestern des Erlösers, Würzburg) bot das Jubiläumsjahr eine Vielzahl von Feierlichkeiten aller Art. Im Mittelpunkt stand überall der Lebens- und Glaubensweg von Mutter Alfons Maria, deren Botschaft von der nie endenden Liebe und Barmherzigkeit Gottes erfahrbar werden sollte. So war das zentrale Element jeder Feier ein Festgottesdienst, der auf das jeweilige Programm einstimmte. Ein weiterer Höhepunkt war auch der Film von Max Kronawitter über das Leben von Elisabeth Eppinger, der bei allen Veranstaltungen gezeigt wurde. Bei der zentralen Feier im Generalmutterhaus in Oberbronn erlebten die Anwesenden die Internationalität der drei Schwesternkongregationen, die inzwischen in vier Kontinenten der Welt beheimatet sind. mitgehen 18 | November 2014 Schwerpunktthema: 200. Geburtstagsjubiläum von Mutter Alfons Maria 4 Auch der Festgottesdienst im Generalmutterhaus in Oberbronn war geprägt von den verschiedenen spirituellen Einflüssen, die die Ordensschwestern aus ihren jeweiligen Heimatregionen einfließen lassen. Im Mittelpunkt: Mutter Alfons Maria / Elisabeth Eppinger – eine bescheidene Frau aus kleinen Verhältnissen, die Kraft ihres Glaubens und Willens eine weltweite Gemeinschaft ins Leben gerufen hat. mitgehen 18 | November 2014 Schwerpunktthema: 200. Geburtstagsjubiläum von Mutter Alfons Maria 5 „Tage der offenen Tür“ in den Einrichtungen Das Schild weist den Weg: Wie in anderen Einrichtungen, stieß auch im Herz-JesuKloster in München der Film von Max Kronawitter über das Leben von Elisabeth Eppinger auf großes Interesse. Über 600 Gäste aus der Umgebung feierten im Kloster Maria Hilf in Bühl das Geburtstagsjubiläum. Auch Mitschwestern aus Indien waren angereist. Besonderen Anklang fand ein Basar, bei dem Handarbeiten, Kerzen, Karten, Schmuck, Rosenkränze und vieles mehr angeboten wurde. Der Erlös von 1200 Euro ist für die Mission bestimmt. Im Kloster St. Maria in Esthal drängten sich die Besucherinnen und Besucher im Festsaal bei der Fotoausstellung über den Bau und die Geschichte des Klosters, die von Mitgliedern des Teams „Gemeindearchiv Esthal“ zusammengestellt war. Am Stand der „Weggemeinschaft mit den Schwestern vom Göttlichen Erlöser“ wurde über die Arbeit von Christinnen und Christen informiert, die sich da, wo sie leben, für die Ziele der Kongregation engagieren. In Esthal ließ es sich der örtliche Musikverein nicht nehmen, die Gäste zu unterhalten – bei schönem Wetter idealerweise unter freiem Himmel wie hier in Neumarkt die Jagdhornbläser. Aus Anlass des Geburtstagsjubiläums öffneten die Klöster der Kongregation ihre Pforten und luden zu „Tagen der offenen Tür“ ein. Den Auftakt machte das Herz-Jesu-Kloster in München. Im Rahmen des deutschlandweiten „Tag der offenen Klöster“ kam man zusammen bei einem Festgottesdienst in der Münchner Pfarrei Heilig Geist und einer ausgiebigen Feier im Kloster. mitgehen 18 | November 2014 Schwerpunktthema: 200. Geburtstagsjubiläum von Mutter Alfons Maria 6 Im Kloster St. Josef in Neumarkt/ OPf. erwartete die Besucherinnen und Besucher ein abwechslungsreicher Nachmittag. Vor allem die Kinder kamen voll auf ihre Kosten: Esel streicheln, Bienen beobachten, eine Bienenwachskerze drehen und zum Schluss noch ein großes Stück selbstgebackener Schokoladenkuchen vom Buffet – das Angebot ließ keine Wünsche offen. Ein Buffet der süßen Verführungen soweit das Auge reicht: dank der zahlreichen Kuchenspenden der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern war im Kloster St. Josef in Neumarkt für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Besonders in den Alten- und Pflegeheimen der Kongregation wird gerne und oft gefeiert, ist doch ein Fest für die Bewohnerinnen und Bewohner immer ein besonderer Höhepunkt. Im Theresianum in Fürstenfeldbruck stand das diesjährige Sommerfest ganz im Zeichen des Geburtstags- jubiläums. Die angebotenen Hausführungen waren mit einer aufwendigen Bilderausstellung verbunden, die über mehrere Etagen des Altenund Pflegeheims führte und einen Eindruck vom derzeitigen Leben im Theresianum und dessen Vergangenheit vermittelte. „Dahoam im Theresianum“…durften sich die Gäste im oberbayerischen Fürstenfeldbruck fühlen, betreut von den Mitarbeiterinnen/ Mitarbeitern und Schwestern, die viel Herzblut und Ideen in das Jubiläumsfest gesteckt hatten. mitgehen 18 | November 2014 Schwerpunktthema: 200. Geburtstagsjubiläum von Mutter Alfons Maria 7 Auch in den Alten- und Pflegeheimen Leben und Wohnen im Alter St. Josef in Obernzell und St. Elisabeth in Bad Griesbach hatte man Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige und Gäste eingeladen. Nach Gottesdienst und Festakt waren in beiden Einrichtungen die Anwesenden noch zu einem festlichen Mittagessen eingeladen. Bild oben: Zahlreiche Ehrengäste hatten sich auf den Weg nach Obernzell ins Kloster St. Josef gemacht (von links nach rechts): Die stellvertretende Bürgermeisterin von Obernzell, Anna-Maria Dobler-Schweller, Pfarrer Peter Meister, Provinzoberin Sr. Rosa Fischer, Generalvikar Dr. Klaus Metzl, Heimleiterin und TGE-Geschäftsführerin Sr. Adelheid Krizko, Bürgermeister Josef Würziger, Kreisrat Bernd Zechmann und die Beauftragte für die Provinzeinrichtungen, Sr. Marie Petra Beck. Bild rechts: Mit Applaus wurden die Ordensschwestern beim Festakt in Bad Griesbach begrüßt. Sie stehen dem Haus seit Jahren treu zur Seite (von links nach rechts): Sr. Adelheid Krizko, Sr. Raphaela und Sr. Goretti mit Stadtpfarrer Gunther Drescher. mitgehen 18 | November 2014 Schwerpunktthema: 200. Geburtstagsjubiläum von Mutter Alfons Maria 8 Im Alten- und Pflegeheim Maria Frieden in Ebersteinburg feierten die Schwestern an einem Tag gleich dreimal: morgens mit geladenen Gästen, mittags mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und Angehörigen und abends mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Eine festlich dekorierte Kaffeetafel gehörte auch im Alten- und Pflegeheim Maria Frieden in Ebersteinburg zur Geburtstagsfeier dazu. Auch in den Pensionisten- und Pflegeheimen Marienheim und St. Barbara in Gablitz in Österreich nutzte man den Festtag zum Wiedersehen mit Gästen, die den Häusern schon seit Jahrzehnten verbunden sind und zu einer besonderen Feierstunde für die Bewohner und Angehörigen. Fröhliche Gesichter im Marienheim im österreichischen Gablitz: Der 200. Geburtstag von Mutter Alfons Maria gab Anlass für ein Wiedersehen mit vielen Freunden des Hauses. Im Haus St. Marien in Neumarkt, in den Beruflichen Schulen, in der Grundschule und in der Kindertagesstätte hatten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit Elisabeth Eppinger hat Spuren hinterlassen: Mehrfach auch in essbarer Form, wie hier im Pensionisten- und Pflegeheim St. Barbara in Gablitz zusätzlich dekoriert mit dem Jubiläumslogo und Festmotto. der Geschichte von Mutter Alfons Maria auseinandergesetzt und eine vielbeachtete Ausstellung aus Daten, Bildern und eigenen Gedanken zur Ordensgründerin zusammengestellt. mitgehen 18 | November 2014 Schwerpunktthema: 200. Geburtstagsjubiläum von Mutter Alfons Maria 9 Im Alten- und Pflegeheim St. Elisabethenhaus in Karlsruhe waren die Besucher vor allem vom Film über das Leben von Elisabeth Eppinger beeindruckt. Das zeigte sich auch daran, dass viele nach der Aufführung die an einem Ständer angebrachten „Fahnen“ mit viel Interesse betrachteten. Sie informierten durch Bild und Text über heutige Werke der Niederbronner Schwestern und über die wechselvolle Geschichte der ehemaligen deutschen Provinzhäuser. Auf großes Interesse stießen die bedruckten Fahnen, die im Elisabethenhaus in Karlsruhe über die Niederbronner Schwestern informierten und Wissensdurstigen noch einige interessante Details über die Geschichte der Provinz verrieten. Mit viel Liebe zum Detail präsentierten die Schwestern, wie hier Oberin Sr. Anna Lioba Riffel, im Altenund Pflegeheim St. Josef in Darmstadt eine kleine Ausstellung zum Haus. Dr. Jörg Breitmaier, Ärztlicher Direktor und Dr. Irene Lorenzini, Chefärztin im Krankenhaus Zum Guten Hirten Ludwigshafen betrachten interessiert die Ausstellung zum Wirken und Handeln von Mutter Alfons Maria, im Vordergrund Oberin Sr. Johanella und Klinik-Seelsorgerin Sr. Waltraud. Herrlichstes Wetter bescherte den Gästen im Alten- und Pflegeheim St. Josef in Darmstadt einen wunderschönen Nachmittag auf der Gartenterrasse. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Dienst taten und Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht mehr mobil sind, wurden u.a. mit Grillgerichten und Torten versorgt. Im Krankenhaus Zum Guten Hirten in Ludwigshafen ließen die Ordensschwestern für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Leben und Wirken sowie die Spiritualität ihrer Ordensgründerin lebendig werden: durch Bildtafeln, den Film, Gesprächsangebote und Meditationen sowie einen Gottesdienst. Ziel war es, zu vermitteln, dass es heute andere Nöte zu erkennen gilt als vor 200 Jahren, etwa die Notlage von Flüchtlingen oder Patienten mit fremden kulturellen und religiösen Wurzeln. Sie sollen sich im Guten Hirten gut aufgenommen fühlen, wo „Toleranz und Offenheit als Programm“ ganz im Sinne von Mutter Alfons Maria gelebt wird. mitgehen 18 | November 2014 Schwerpunktthema: 200. Geburtstagsjubiläum von Mutter Alfons Maria 10 Das „Miteinander“ stand im Zentrum des Festtages im St. Vincentius Krankenhaus in Speyer. An einem hochsommerlichen Tag spielte sich dies zwanglos im Garten ab: Gemeinschaftlich wurden Tische und Bänke in die Schattenzonen getragen, der Rasen hinter dem Grillpavillon wurde kurzerhand zum Fußballfeld für die Kinder umfunkti- oniert und das Regenschutzzelt bot mit offenen Seitenwänden genauso guten Schutz gegen die Sonne. Eine Jazzband spielte sanfte Hintergrundmusik und jeder blieb mal hier, mal dort stehen, um sich zu unterhalten. Das Jubiläumsgeschenk für alle Mitarbeiter war echtes Niederbronner Wasser, versehen mit einem Erinnerungsetikett und in kleine Glasflaschen abgefüllt. Es soll noch lange an das Jubiläum und an den Wahlspruch der Kongregation – „Schöpft mit Freude aus den Quellen des Heils“ (Jes 12,3) – erinnern. Das ursprünglich als Schutz vor Regen gedachte Festzelt vor dem St. Vincentius Krankenhaus in Speyer war am Festtag ein willkommener Schattenspender. Mit einem Mitarbeiterfest und geladenen Gästen feierte das St. Theresien-Krankenhaus in Nürnberg das Jubiläumsfest. Im Wirtschaftshof versorgte das Küchenteam die Gäste mit einem Mittagessen und eine Band spielte zur Unterhaltung auf. Als die ersten Regentropfen fielen, folgten die Gäste dann im Innenbereich im wahrsten Sinne des Wortes den „Fußspuren“ von Mutter Alfons Maria durch das Haus – von der Geburt der Gründerin, über ihren Lebensweg bis hin zur Geschichte des Krankenhauses. Ein Gewittersturm setzte dem Fest des St. TheresienKrankenhauses ein jähes Ende. Doch im Innenbereich ging das Programm weiter. Wer bei einem Quiz über Mutter Alfons Maria die Fragen richtig beantwortet hatte, durfte sich einen Preis abholen. Reichlich Blumen für die vor Ort tätigen Niederbronner Schwestern gab es im St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung in Gießen zum Jubiläum. Der Dank an die Schwestern für den Dienst am Menschen stand im Mittelpunkt eines Empfangs. Anschließend trafen sich Gäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch zu einem Mittagessen in geselliger Runde. Als Nachfolgerinnen ihrer Ordensgründerin sind die Schwestern auch im St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung in Gießen tätig: Oberin Sr. Fabiola Manz (dritte von rechts) im Kreis ihrer Mitschwestern. mitgehen 18 | November 2014 Schwerpunktthema: 200. Geburtstagsjubiläum von Mutter Alfons Maria 11 Im Bildungszentrum Gleiß in Niederösterreich kamen zahlreiche Festgäste aus Kirche, Politik und Bildung zusammen sowie alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und Schülerinnen und Schüler, die sich aktiv an der Festmesse beteiligen – in Form von Texten und musikalischen Darbietungen. Die Gemeinschaft wurde an diesem Tag deutlich sichtbar. Die Aufgeschlossenheit der Gründerin, auch neue Wege zu gehen, zeigt sich bis heute im Bildungszentrum Gleiß. So darf man sich, neben innovativen und neuen Wegen im Bereich der Bildung im Februar schon auf die Eröffnung des neuen Traktes „Betreutes Wohnen“ freuen. Klein und groß, Schüler und Lehrer, Mitarbeiter und Ordensschwestern brachte der Festtag des Bildungszentrums Gleiß zusammen, unter dem Motto „mit einem offenen Herzen eine offene Schule und damit auch die Zukunft der nächsten Generation mitgestalten“. Kinder und Jugendliche aus dem Wiener Bildungszentrum Kenyongasse kamen im Stephansdom zusammen. Kardinal Christoph Schönborn freute sich sichtlich über den Kontakt mit den vielen jungen Menschen. Höhepunkt der Feiern in Österreich und des Wiener Bildungszentrums Kenyongasse war der Gottesdienst mit rund 2000 Festgästen im Wiener Stephansdom. Zelebriert wurde die Messe von Kardinal Christoph Schönborn, in Anwesenheit von Sr. Anna Maria Ortner, als Vertreterin der Provinzoberin aus Deutschland, allen Schwestern und Direktorinnen und Direktoren aus den Bildungszentren in Wien und Gleiss, angeführt vom Geschäftsführer der beiden Bildungseinrichtungen Dir. Mag. Martin Pfeiffer. Ehrengäste aus Kirche, Politik und Schulwesen, sowie Schüler der einzelnen Schultypen füllten den Dom. Gemeinsam wurde die Festmesse gestaltet und die Schulband mit Schulchor trug zur festlichen Stimmung bei. Gemeinsam mit Kardinal Schönborn zelebrierten acht, dem Orden und dem Bildungszentrum nahe stehende Priester die Messe. mitgehen 18 | November 2014 Aus der Kongregation 12 Nur wer selbst in Bewegung ist, kann andere bewegen 7. Workshop für Führungskräfte der Provinz Deutschland und Österreich in Neumarkt Vom 15. bis 16. Oktober 2014 trafen sich auf Einladung der Provinzleitung der Niederbronner Schwestern bereits zum 7. Mal alle Leiter und Geschäftsführer der Einrichtungen der Kongregation zu einem Workshop im Kloster St. Josef in Neumarkt. Als neue Teilnehmer konnte die Beauftragte der Provinzleitung Sr. Marie Petra Beck Sr. Agnes Schmidt als neue Provinzökonomin und Thomas Mirwald als Geschäftsführer des Hauses St. Marien begrüßen. Am Beginn des Workshops stand der Dank von Sr. Rosa Fischer für die vielen Aktionen, die anlässlich des 200. Geburtstages von Mutter Alfons Maria in den Einrichtungen stattfanden. In dem von Sr. Marie Petra vorgetragenen Grußwort im Auftrag von Sr. Rosa dankte sie ausdrücklich allen Leitern, aber auch den vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz. Zu Beginn der zweitägigen Tagung, berichteten die Spartenverantwortlichen Bernhard Höfler (Alten- und Pflegeheime), Klaus Diebold (Krankenhäuser), Martin Pfeiffer (Bildung und Erziehung) und Markus Reger (Klöster) von ihren Treffen im vergangenen Jahr. In allen Sparten waren das Thema „Führen und Leiten“ und die Weiterarbeit am Konzept „Wir gehen in Führung“ wichtige Inhalte. Die Sparte Krankenhäuser befasste sich daneben ausführlich mit dem Thema „Risikomanagement“. Die ständig steigenden Beiträge für die Haftpflichtversicherungen und neue gesetzliche Vorgaben, machen eine schnelle Bearbeitung des Themas notwendig. In der Sparte Alten- und Pflegeheime, aber auch bei den Krankenhäusern wurde sehr intensiv über mögliche Maßnahmen im Fehlzeitenmanagement gesprochen. Daraus entstand der Wunsch nach einem speziellen Seminar, das jeweils zweitägig vor einigen Wochen mit großer Resonanz im Kloster Neumarkt und im Kloster Bühl e.V. stattfand. Das Motto des Seminars lautete „Mein freier Tag gehört mir!“ und zeigte rechtliche und praktische Lösungsvorschläge auf, mit Fehlzeiten umzugehen. Im Bereich der Klöster wurde intensiv über die Frage eines speziell auf diese Einrichtungen ausgerichtetes Marketing diskutiert und inzwischen Dagmar Diemer, Dipl. Betriebswirtin Touristik (FH), eingestellt. Führen und Leiten Nach diesen Berichten war der inhaltliche Schwerpunkt der Konferenz das Thema „Führen und Leiten in der Kongregation“. In Arbeitsgruppen wurde zunächst die Ist-Situation von Führungsfacetten in den Einrichtungen besprochen, was zeigte, dass vor Ort eine große Vielfalt von Führungshandeln erkennbar ist. Speziell wurde auch das Thema „Führen und Wirtschaftlichkeit“ im Workshop erörtert. In einer ersten Runde wurden zunächst in Gruppen von den Teilnehmern ihre Vorstellungen von Wirtschaftlichkeit abgefragt. Darüber hinaus erarbeiteten sie gemeinsame Eckpunkte für wirtschaftliches Handeln. In der am zweiten Tag im Plenum fortgeführten Diskussion zeigte sich, dass eine rein aus der Wissenschaft hergeleitete Definition von Wirtschaftlichkeit in den Einrichtungen der Kongregation nicht weiterhilft, da es verschieden Ebenen von Wirtschaftlichkeit gibt und die Einrichtungen sehr unterschiedliche Voraussetzungen haben, ihre wirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Daher muss das Thema sehr sensibel und einrichtungsspezifisch angegangen werden. Im Workshop 2015 soll daher diese wichtige Frage erneut aufgegriffen und vertieft werden. Der Höhepunkt des Workshops war, wie schon in den vergangenen Jahren, der Wortgottesdienst am Abend des ersten Tages. Am Fest der Heiligen Theresia von Avila - eine der von Mutter Alfons Maria besonders verehrten Heiligen - stand dieser unter dem Thema „Starke Frauen in der Kirche“. Im zweiten Schritt wurden aus dem In einem „Sprechspiel“ wurde deutlich, Trägerleitbild „Soll-Kriterien“ für Füh- wie stark Mutter Alfons Maria von den rungskräfte der Kongregation erarIdeen Theresias geprägt wurde und beitet. Die Frage: „Welche Haltungen diese auch als Grundlinien für ihre werden und welches Verhalten wird von eigene Kongregation übernahm. Armin Führungskräften erwartet?“ führte zu Seefried vom Theresianum in Fürstenregen Diskussionen in den Kleingrupfeldbruck, Dr. Walter Förtsch vom pen. Dabei wurden u.a. Eigenschaften St. Theresien-Krankenhaus in Nürnberg wie Respekt, Wertschätzung, Kooperati- und Sr. Adelheid Krizko vom Kloster onsbereitschaft aber auch Gelassenheit St. Theresia in Obernzell berichteten genannt. Die Diskussionsergebnisse am Namenstag ihrer Patronin von der bilden die Grundlage für weitere GeGeschichte ihrer Einrichtungen und von spräche in den Spartentreffen, die im den aktuellen Herausforderungen ihrer kommenden Workshop 2015 zusamtäglichen Arbeit, brachten aber auch mengeführt und vertieft werden sollen. den Dank an Gott zum Ausdruck. mitgehen 18 | November 2014 Aus der Kongregation 13 Die Vertreter der „Sparte Krankenhaus“ unter sich (von links nach rechts): Rolf Voßhoff, Geschäftsführer der Krankenhausstiftung (Krankenhäuser Zum Guten Hirten Ludwigshafen und St. Vincentius Speyer), Dr. Walter Förtsch (Geschäftsführer St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg) und Andreas Leipert (Geschäftsführer St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung Gießen). Verabschiedung langjähriger Führungskräfte Am Ende der Konferenz wurden von Sr. Marie Petra Beck drei scheidende Mitglieder des Workshops verabschiedet: Thomas Wagner wird seine Position als TGE-Geschäftsführer auf eigenen Wunsch Anfang nächsten Jahres aufgeben, sobald ein Nachfolger gefunden ist. Der bisherige Heimleiter des Elisabethenhauses in Karlsruhe Joachim Hölzle übernimmt in der Krankenhausstiftung in Speyer eine neue Aufgabe, nachdem Moderator Klaus Heddergott führte wie in den Vorjahren souverän durch die zweitägige Tagung, hier mit der Beauftragten der Provinzleitung, Sr. Marie Petra Beck. die Übernahme der Trägerschaft des Heims durch den Caritasverband Karlsruhe geplant ist. Nach zehn Jahren bei der Kongregation in verschiedenen Funktionen wechselt Akademieleiter Gundekar Fürsich ab Januar nach Erfurt und übernimmt eine neue Aufgabe. Sr. Marie Petra dankte den drei langjährigen Führungskräften für das große Engagement und wünschte ihnen für ihre neuen Aufgaben Erfüllung und Gottes Segen. Der „Workshop für Führungskräfte“ ist inzwischen ein fester Bestandteil im Jahresablauf jedes Einrichtungs- leiters bzw. Geschäftsführers und der Provinz- und Generalleitung. In intensiven Gesprächen und einem offenen Austausch schafft er die Basis für eine gemeinsame Identität der Einrichtungen der Kongregation in Deutschland und Österreich. Der Dialog und die persönliche Begegnung bauen Vertrauen auf und geben Zuversicht, dass die teilweise schwierigen Herausforderungen, die vor jeder einzelnen Einrichtung aber auch vor der Kongregation als Ganzes liegen im Blick auf die gemeinsamen Wurzeln bewältigt werden können. Innere Sammlung vor dem Gottesdienst: Am Namenstag der Heiligen Theresia von Avila standen die „Starken Frauen der Kirche“ im Mittelpunkt der Andacht. Armin Seefried (Geschäftsführer des Alten- und Pflegeheims Theresianum in Fürstenfeldbruck) und Anja Hollerbach (Heimleiterin Alten- und Pflegeheim Maria Frieden in Ebersteinburg) tauschen sich über die Ergebnisse der Kleingruppenarbeit aus. Sie brachten die Gedanken von General- und Provinzleitung in die Diskussionen ein: Sr. Marlene Heck (Generalökonomin), Sr. Agnes Schmidt (Provinzökonomin), Sr. Monika Klinger (Generalassistentin) und Sr. Karola Maria (Öffentlichkeitsarbeit im Auftrag der Provinzoberin) (von links nach rechts) mitgehen 18 | November 2014 Aus der Kongregation 14 Gundekar Fürsich, langjähriger Leiter der TGE-Akademie, früherer Verwaltungsleiter des Klosters St. Josef in Neumarkt und Referent für Qualitätsmanagement bei der Trägergesellschaft TGE verlässt zum 31. Dezember die Kongregation, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung in Erfurt zu stellen. Dazu noch einige persönliche Worte von ihm: „Wie bereits oben erwähnt, werde ich die Kongregation zum 31.12.2014 verlassen und in Erfurt die Stelle als Geschäftsführer der Caritas-Trägergesellschaft St. Elisabeth (einem Altenhilfeträger) übernehmen. Damit endet mein zehnjähriger Dienst bei der Kongregation. Vieles konnte ich in dieser Zeit auf den Weg bringen, wenn ich auch nicht alles vollenden konnte. Der Führungskräfteworkshop war jedes Jahr ein wichtiger Meilenstein der Vergewisserung, Inspiration und Begegnung und ich wünsche mir, dass auch in Zukunft der Workshop im offenen Dialog Impulse für die Einrichtungen bietet. Ich möchte die Gelegenheit auch nutzen, mich bei allen Kolleginnen und Kollegen zu bedanken, die mir in den vergangenen Jahren ihr Wohlwollen und ihre Unterstützung gegeben haben. Besonders möchte ich mich bei der Kongregation, hier insbesondere Sr. Marie Petra Beck und der TGE-Geschäftsführung für das Vertrauen, das sie mir geschenkt haben, bedanken. In den letzten zehn Jahren habe ich dadurch viele neue Einblicke und Einsichten bekommen, die mir helfen, die neue Aufgabe mutig und zuversichtlich anzugehen." Gundekar Fürsich, Neumarkt Thomas Wagner, Geschäftsführer der TGE gTrägergesellschaft mbH, würdigt zum Abschied von Gundekar Fürsich besonders dessen Verdienste für das Qualitätsmanagement: „In den vielen Jahren seiner Tätigkeit als TGE-Akademieleiter und Referent für das Qualitätsmanagement in der Trägergesellschaft hat Gundekar Fürsich wertvolle konzeptionelle und praktische Aufbau- und Weiterentwicklungsarbeit geleistet. Die Vernetzung und Zusammenarbeit war ihm stets wichtig. Seine Leidenschaft für Qualitätsmanagement, insbesondere für das EFQM-Modell für Excellence zeichnete sich vor allem darin aus, dass in allen Einrichtungen der TGE das EFQM-Modell zertifiziert und weiterentwickelt wurde. Ich bedanke mich im Namen aller Einrichtungsleiter und Mitarbeiter der TGE für seine Arbeit und wünsche ihm alles Gute und viel Erfolg in seiner neuen herausfordernden Aufgabe." Thomas Wagner, Neumarkt mitgehen 18 | November 2014 Aus der Kongregation 15 „JA – auf ewig, denn die Kraft wächst mit dem Weg!“ Sr. Sara Thiel legte in München die Ewige Profess ab Mit der Ewigen Profess bindet sich eine Schwester auf Lebenszeit an ihre Ordensgemeinschaft. Diese öffentlich abgelegten Gelübde haben die drei so genannten „Evangelischen Räte" zum Inhalt: Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Diese Gelübde werden als Selbstbindung eines Menschen verstanden, der sein Leben ganz von Gott her bestimmen lassen will und daher auf bestimmte menschliche Bindungen verzichtet. Sr. Sara Thiel hat Ende September in der Pfarrkirche der Gemeinde St. Benno in München, wo sie auch als Pastoralreferentin tätig ist, die ewigen Gelübde abgelegt und berichtet von diesem für sie bedeutenden Tag: „Es war ein großes Glaubensfest bei dem ich in der vollbesetzten Bennokirche mein „Ja – auf ewig“ in die Hände unserer Provinzoberin Sr. Rosa Fischer versprechen durfte. Für mich war es ein wunderbares Geschenk, diesen Festtag in und mit der Pfarrgemeinde von St. Benno zu begehen, wo ich seit Herbst 2010 als Pastoralreferentin tätig bin – also an dem Ort, wo sich meine Sendung als Schwester vom Göttlichen Erlöser tagtäglich im Alltag konkretisiert. Und die Pfarrgemeinde von St. Benno hatte sich alle Mühe gegeben, diesen Tag festlich und für mich unvergesslich mitzugestalten – angefangen von den vielen Menschen, die an diesem Tag mit uns feierten, über eine Professzeitung mit vielen Impressionen und guten Wünschen bis hin zu hintergründigen und unterhaltsamen Einlagen bei der Feier im Pfarrsaal. So durften wir Schwestern erfahren, dass wir nicht nur seit 1904 in der Gemeinde wohnen und wirken, sondern tatsächlich ein integrierter Bestandteil geworden sind. Doch zurück zum Gottesdienst, dem Pfarrer Ludwig Sperrer gemeinsam mit fünf Konzelebranten und einigen meiner Kurskollegen im diakonalen, bzw. pastoralen Dienst vorstand. In seiner Predigt griff Pfarrer. Sperrer einen Text auf, den ich für die Einladungen gewählt hatte: „Die Kraft wächst mit dem Weg…“ Diese Erfahrung, dass im Gehen eines Weges Kraft zuwächst, bezog er auf das Evangelium der Emmausjünger, die auch nach einer großen Enttäuschung – dem Tod Jesu – unterwegs nach Emmaus neue Perspektiven gewinnen in der Begegnung mit dem Auferstandenen Christus. Und so ermutigte er uns alle, unsere Berufung (nicht nur als Ordensfrauen, sondern als Getaufte überhaupt) aus dieser Kraft heraus zu leben. Danach durfte ich dem Ruf folgen: „Sr. Sara, komm!“ und nochmals meine Bereitschaft zu einem Leben nach den evangelischen Räten als Niederbronner Schwester bekunden. Einer der bewegendsten Momente war es, nach der Allerheiligenlitanei mit der brennenden Taufkerze in der Hand meine Gelübde auf ewig abzulegen und mein Leben so endgültig Gott anzuvertrauen, nach den langen Jahren der Einübung in ein Leben als Schwester vom Göttlichen Erlöser. Getreu ihrem Leitspruch macht sich Sr. Sara dankbar und kraftvoll erneut auf den Weg, der nun untrennbar mit den Niederbronner Schwestern verbunden ist. Die Pfarrjugend hatte sich für Sr. Sara ein besonderes Geschenk ausgedacht: Eine Einladung zu einem gemeinsamen Wochenendausflug nicht nur zu singen, sondern auch in der Kirche zu tanzen. „Die Kraft wächst mit dem Weg…“ – diese Erfahrung durfte ich bereits machen und diese Erfahrung wünsche ich allen, die sich auf ihrem Lebensweg auf Jesus Christus und seine Wegbegleitung und -führung einlassen. Mein Dank gilt allen, die mich auf meinem Weg mit ihrer betenden Kraft mittragen, allen, die diesen Festtag mitgestaltet haben und allen, Nach dem Gottesdienst gab es beim die durch ihre Großzügigkeit zum Stehempfang auf dem Kirchplatz viel überwältigenden Spendenergebnis Gelegenheit zur Begegnung, zum zugunsten der Jugend- und BeruGespräch und für viele gute Wünsche. fungspastoral der Niederbronner Dazu spielte die Tanzlmusi „Die And- Schwestern in Deutschland, sowie ren“ auf und sorgte gleich für gute zugunsten des ordenseignen KinderStimmung. Später klang der Festtag gartens und der Grundschule der „St. mit der Dankvesper aus, bei der die Joseph Convent-School“ in Bangalogroße Freude und der Dank noch re, Indien beigetragen haben. Insgeeinmal spürbar wurden, als so viele samt kamen für diese beiden Projekte Menschen sich bewegen ließen, das 6.666,26 Euro zusammen. Magnifikat – den Lobpreis Mariens – Vergelt´s Gott!“ mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem Bildungszentrum Kenyongasse Wien Bildungszentrum Kenyongasse Mater Salvatoris 16 Widerspruch lernen, um Freiheit zu leben Im Mittelpunkt einer Fortbildung im Bildungszentrum Kenyongasse in Wien standen Vielfalt und Offenheit in der Erziehung Der jährliche Bildungstag eröffnet den teilnehmenden Pädagoginnen und Pädagogen neue Denkansätze für ihre Arbeit mit den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen. Der Religonssoziologe Professor Zulehner betonte, wie wichtig die solidarische Liebe für ein gelingendes Miteinander ist. Im Bildungszentrum Kenyongasse Mater Salvatoris in Wien findet in jedem Jahr ein Bildungstag für die rund zweihundert Pädagoginnen und Pädagogen der dort beheimateten Bildungseinrichtungen statt. Unter einem Dach befinden sich ein Kindergarten, eine Volksschule, die Neue Mittelschule (NMS), die Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS), die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP), die Polytechnische Schule (PTS) und ein Hort. In der Mehrzweckhalle der Schule begrüßte Provinzoberin Sr. Rosa Fischer die Lehrerinnen und Lehrer. Sie war gemeinsam mit der Beauftragten für die Einrichtungen der Provinz, Sr. Marie Petra Beck, aus Nürnberg angereist. Sr. Rosa sprach einen großen „XXLDank“ an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihre Arbeit und ihr Engagement im Bildungszentrum aus. Sr. Marie Petra gab anhand einer Power Point Präsentation einen Einblick in das Leben und Wirken von Mutter Alfons Maria. Sie schlug den Bogen zur Gegenwart, in der das Kollegium eingeladen ist, den Auftrag der Gründerin weiter zu tragen. Sie hob die Offenheit für Kinder und Heranwachsende im Bildungszentrum hervor, egal ob dies unterschiedliche Fähigkeiten, Kulturen oder Religionen betrifft. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Speisesaal der Schule gab es für alle Anwesenden einen Vortrag zum Thema „Vielfalt“ von Universitätsprofessor DDr. Paul Zulehner, einem österreichischen Theologen, der zu den bekanntesten Religionssoziologen Europas zählt. Er betonte mehrmals, dass alle Menschen Mitarbeiter des göttlichen Projekts sind und auf dem Weg zur Vollendung Liebende werden müssen – dies gilt auch für jene, die uns anvertraut sind. Darin erkennt Zulehner ein Leitbild einer kirchlichen Bildungseinrichtung und die Mission der katholischen Kirche von heute. Auch wenn es weltanschaulich viele Unterschiede gebe, seien alle Liebende – Zulehner nennt dies den „kosmischen Christus“. „Katholisch“ muss seiner Meinung nach universell sein, nicht konfessionell. Er spricht von der solidarischen Liebe mit Partnern, Kindern und Fremden und untermauert seine These mit Studien zu diesem Thema. Solidarische Liebe funktioniere aber nur in Freiheit. Studien belegten jedoch, dass die Zahl jener wachse, die die lästige Last der errungenen Freiheit wieder loswerden wollten. Die Jugend sei skeptisch und besorgt über die Zukunft. In einem Bildungszentrum müsse man den Jugendlichen Widerspruch lernen, damit sie Freiheit leben könnten – Fragen stellen und Zweifel haben biete Schutz vor Fanatismus. Angst jedoch behindere uns auf dem Weg, Liebende zu werden. Das Haus kann und solle „Heil-Land“ sein. Am Ende eines sehr informativen Tages wurden durch die Leiter und Leiterinnen des Bildungszentrums die Ehrungen für 25 und mehr Dienstjahre sowie für Pensionierungen vorgenommen. Dir. Mag. Martin Pfeiffer, Geschäftsführer mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem Bildungszentrum Kenyongasse Wien 17 Das Leben von Elisabeth Eppinger berührt auch als Musical Theatergruppe des Bildungszentrums begeisterte die Zuschauer in zwei ausverkauften Vorstellungen Mit viel Applaus wurde das Ensemble des Bildungszentrums nach den Aufführungen des Musicals belohnt, ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahrs zum 200. Geburtstag von Elisabeth Eppinger. Das Leben von Ordensgründerin Elisabeth Eppinger – Mutter Alfons Maria – brachten Schüler und Lehrer des Bildungszentrums Kenyongasse in Wien als Musical auf die Bühne. Sr. Johanna Kobale hatte die Idee für Text und Musik, Irmgard Kölbl übernahm die Regie, und bearbeitet und arrangiert wurde das Musical von Miklos Albert. Gezeigt wurden die wichtigsten Stationen im Leben dieser bemerkenswerten Frau, ihre anfängliche Suche, ihr Lebensauftrag und ihre tiefe Spiritualität. Multiface, gespielt von Armin Knauthe, ist Elisabeths innere Stimme und begleitet sie durch das gesamte Stück. Elisabeth selbst wird als Kind (Lena Kornakov), als Jugendliche (Frederika Wagnerova) und als Erwachsene (Judita Suchy) dargestellt. In ihrem Leben spielt Pfarrer Reichard, verkörpert von Norbert Deninger, eine zentrale Rolle. Die Hauptdarsteller wurden vom Schulchor Mater Salvatoris tatkräftig unterstützt. Hintergrundinformationen über das Leben, den Orden und das Schaffen von Mutter Alfons Maria wurden auf eine Leinwand projiziert und spannten den Bogen von der Geburt im Elsass bis in die Gegenwart. Sie gaben Einblick in das heutige Wirken der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in Europa, Amerika, Afrika und Asien. Jenen Besuchern, die bei den Musi- calterminen anwesend waren, wird der Abend sicher nachhaltig in Erinnerung bleiben. Bei den anschließenden Feiern gab es einen regen Austausch zwischen Fachinspektoren, Leitern sämtlicher Schultypen im Haus, vieler aktiver und ehemaliger Pädagogen des Bildungszentrums sowie Wegbegleitern der Schwestern. Für jene, die nicht dabei sein konnten, wurden eine CD und eine DVD des Musicals „Berührt“ produziert. Beides ist an der Schulpforte des Bildungszentrums Kenyongasse ab sofort käuflich zu erwerben oder unter [email protected]. Weitere Informationen unter www.kenyon.at. Dir. Mag. Martin Pfeiffer, Geschäftsführer mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem Haus St. Marien, Neumarkt i.d.OPf. 18 Kennenlernprogramm für neue Schüler erleichtert den Einstieg in die Ausbildung Wohlfühlen und Ankommen: In den Beruflichen Schulen Haus St. Marien Neumarkt begann das Schuljahr entspannt Mit einem auf die neuen Schülerinnen und Schüler zugeschnittenen Projekt starteten die Beruflichen Schulen Haus St. Marien in das Schuljahr: Eine Woche lang lernten die Jugendlichen ihre Mitschüler, die Schule und ihre Lehrer auf verschiedenste Weise kennen. Auf dem Programm standen ein gemeinsamer Gottesdienst, ein Wandertag, Kennenlernspiele und Partnerinterviews, ein gemeinsames Frühstück, sowie eine Einführung in das Schulsekretariat, in die verschiedenen Räumlichkeiten, ins Schulcafé und in die EDV. Großen Stellenwert nahm die Ausrichtung jedes Einzelnen auf seine gewählte Ausbildung ein. Die Schüle- rinnen und Schüler legten eigene Ziele für ihren Ausbildungsverlauf fest und erarbeiten einen persönlichen Steckbrief zu ihren Stärken und Potenzialen. Zudem überlegten sie, wem sie Hilfe anbieten können und in welchem Bereich sie selbst Hilfe benötigen. Ziel ist es, den Jugendlichen einen „Einstieg zum Aufstieg“ zu bieten in den Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege, Sozialpflege und Altenpflege. Angegliedert ist auch ein Internat. Für Haupt-, Mittel- und Realschülerinnen und - schüler gibt es vielfältige Möglichkeiten der Berufsausbildung und Weiterqualifizierung bis hin zur fachgebundenen Hochschulreife. Alle Schul- und Berufsabschlüsse sind staatlich anerkannt. Die Beruflichen Schulen im Haus St. Marien gGmbH sind eine Einrichtung der gTGE, Trägergesellschaft der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) Provinz Deutschland. Im Rahmen einer aus dem christlichen Glauben schöpfenden und auf den ganzen Menschen ausgerichteten Pädagogik wollen die Schulen dazu ermuntern und befähigen, Verantwortung für sich selbst und die Gemeinschaft zu übernehmen. Die Schülerinnen und Schüler werden in kleinen Klassen individuell betreut und gefördert. Mehr Informationen gibt es unter Telefon 09181-473-0 und im Internet: www.stmarien.com Mit dem abwechslungsreichen Programm fiel es den neuen Schülerinnen und Schülern leicht, untereinander erste Kontakte zu knüpfen. mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung 19 Für Schilddrüsen- und Darmerkrankungen weiterhin erste Wahl Dr. med. Torsten Brückner, neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, deckt ein großes Leistungsspektrum ab Seit 1. April diesen Jahres ist Dr. med. Torsten Brückner Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Josefs Krankenhauses Balserische Stiftung in Gießen. Nach Ausbildung an der Universität Heidelberg und der Technischen Universität München arbeitete er als operativer Oberarzt am Juliusspital in Würzburg. Er führt die Facharztbezeichnungen Chirurgie und Viszeralchirurgie sowie die Zusatzbezeichnungen Proktologie, Notfallmedizin und Qualitätsmanagement. Wir haben ihn zu seiner neuen Aufgabe befragt: Herr Dr. Brückner, was sind Ihre klinischen Schwerpunkte? Meine klinischen Schwerpunkte sind neben dem gesamten Spektrum der Allgemeinchirurgie die endokrine Chirurgie, die Viszeralchirurgie unter Einsatz minimalinvasiver Verfahren (MIC), die Koloproktologie und die Hernienchirurgie. Mein Anspruch ist die Durchführung aller chirurgischen Behandlungsverfahren eines Hauses der Grund- und Regelversorgung inklusive Notfallbehandlungen. Besondere Akzente setze ich in der Schilddrüsenchirurgie und der Koloproktologie sowie der Hernienchirurgie. Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrem Behandlungsspektrum? Für die Therapie der Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen wird das St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung weiter erste Wahl sein. Dies garantieren meine hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ich mit langjährig etablierten Behandlungsprozessen, endokrinologischer Erfahrung und gewohnt intensiver Zuwendung zum Patienten. Einen weiteren Schwerpunkt möchte ich in der Koloproktologie setzen. Die Chirurgie des Colons (Dickdarm) wird für gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Erkrankungen laparoskopisch, d.h. minimal-invasiv, und konventionell angeboten, flankiert durch die Kollegen der Anästhesie mit zeitgemäßen Schmerztherapien wie dem Periduralkatheter/PDK und der routinemäßige Anwendung von FastTrack-Verfahren, um eine rasche Erholung des Patienten zu gewährleisten. Die Therapie von Beckenbodenerkrankungen wird in Kooperation mit der Abteilung für Gynäkologie erfolgen. Angeboten werden die Verfahren der allgemeinen Proktologie (Haemorrhoiden, Fissuren, Fisteln und Abszesse) sowie spezialisierte Behandlungsverfahren bei Senkungserkrankungen von Enddarm und Afterschließmuskel, wie z.B. die minimal-invasive Operation eines Enddarmvorfalls, in der Fachsprache laparoskopische Resektionsrektopexie bei Prolapserkrankungen genannt oder die Implantation von Sakralschrittmachern bei Stuhlinkontinenz. Alle Patienten mit onkologischen Erkrankungen werden in einem Tumorboard besprochen und interdisziplinär zusammen mit der gastroenterologischen Abteilung behandelt. Zur Therapie von Bauchwandhernien Seine Ausbildung zum Viszeralchirurgen hat der 42-Jährige Dr. med. Torsten Brückner an den renommierten Universitätskliniken in Heidelberg und München absolviert. Brückner besitzt die Zusatzqualifikation der speziellen Viszeralchirurgie und der Proktologie. kommen laparoskopische und offene Verfahren zur Anwendung, je nach Komplexität und Patientenwunsch. Das St. Josefs Krankenhaus wird somit das komplette Spektrum der Allgemeinchirurgie inklusive Notfallbehandlungen anbieten, ergänzt durch Schwerpunktbildungen in der Endokrinen Chirurgie, der Koloproktologie und der Hernienchirurgie, mit gewohnt intensiver Zuwendung zum Patienten. Vielen Dank für das Gespräch! mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung 20 Steckbrief von Dr. med. Torsten Brückner Beruflicher Werdegang • 1995 Praktisches Jahr Kreiskrankenhaus Bad Hersfeld •1996 Assistent Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg • 2002 Anerkennung als Chirurg •2002 Stipendiat und Fellow University of California, San Francisco, USA •2003 Facharzt Chirurgische Klinik der Technischen Universität München • 2005 Facharzt Städtisches Klinikum München • 2007 Anerkennung als Viszeralchirurg •2009 Oberarzt Viszeralchirurgie Juliusspital Würzburg •2014 Chefarzt Allgemein-und Viszeralchirurgie St. Josefs Krankenhaus Giessen Klinische Schwerpunkte • Allgemeinchirurgie • Viszeralchirurgie • Endokrine Chirurgie • Kolorektale Chirurgie • Minimal Invasive Chirurgie • Proktologie • Hernienchirurgie • Chirurgische Endoskopie Qualifikationen • Facharzt für Chirurgie • Facharzt für Viszeralchirurgie • Zusatzbezeichnung Proktologie • Zusatzbezeichnung Notfallmedizin • Zusatzbezeichnung Qualitätsmanagement • Zusatzbezeichung spezielle Viszeralchirurgie Endokrine Chirurgie – Interdisziplinäre Therapie bei Erkrankungen komplexer Organe Im Bereich der endokrinen Chirurgie werden Erkrankungen der hormonbildenden Drüsen behandelt. Hierzu zählen die Schilddrüse, die Nebenschilddrüsen und die Nebennieren sowie andere Organe. Aufgrund der komplexen Krankheitsbilder sind eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und patientenorientierte Therapieplanung in enger Kooperation mit Hausärzten, Endokrinologen und Nuklearmedizinern unverzichtbar. Durch langjährige Erfahrung mit hohen Fallzahlen und eine exzellente apparative Ausstattung ist es im St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung möglich, alle Operationen unter höchstem Qualitätsanspruch durchzuführen. Das Team um Chefarzt Dr. med. Torsten Brückner operiert standardmäßig unter Verwendung von Lupenbrillen und Neuromonitoring, um eine besonders sichere und gewebeschonende Operation zu gewährleisten. Durch eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung kann bereits während der Operation festge- stellt werden, ob eine bösartige Erkrankung vorliegt. Im Rahmen der Sprechstunde erfolgt die Untersuchung und Beratung im speziellen endokrinologischen Fachgebiet insbesondere zu den Themen: • Knotenstruma • Schilddrüsenüberfunktionen entzündliche Erkrankungen der Schilddrüse Schilddrüsentumoren • bösartige Schilddrüsentumoren • Nebenschilddrüsenerkrankungen • • gutartige Es erfolgt zunächst die genaue Anamneseerhebung, die klinische Untersuchung sowie die Sonographie der Schilddrüse zur Bestimmung des Schilddrüsenvolumens und zur Beurteilung der Knoten. Laborbestimmungen und Feinnadelbiopsie ergänzen die Diagnostik. Die operative Behandlung endokrinologischer Erkrankungen erfolgt stationär mit kurzem Aufenthalt. Die Kontrollen nach der Operation werden in der Schilddrüsensprechstunde durchgeführt. mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung 21 Da die Schilddrüse in unmittelbarer Nähe wichtiger Nerven liegt, wird während der Operation ein System zum Neuromonitoring (NIM) eingesetzt. Damit kann der Arzt die Nerven identifizieren, die in der Nähe der Schilddrüse verlaufen. Außerdem kann er die Funktion der Nerven während der Schilddrüsenoperation überwachen. Koloproktologie – eine genaue Abklärung ist wichtig Das Beschwerdebild anorektaler Erkrankungen, die den After und Mastdarm betreffen, ist vielfältig und oft komplexer Natur. Es erstreckt sich vom Juckreiz, Schmerz über eine peranale Blutung (Blut im Stuhl) bis hin zur Inkontinenz. Eine differenzierte Abklärung dieser Symptome erfordert ein breites Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten und klinischer Erfahrung. Die Untersuchungen und die operative Behandlung koloproktologischer Erkrankungen kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Die Untersuchung umfasst die genaue Anamneseerhebung, die klinische Untersuchung des Schließmuskels und Beckenbodens, die Spieglung des Analkanals und des Enddarms (Proktoskopie, Rektoskopie), die anorektale Endossonographie und spezielle röntgenologische Untersuchungen. Es erfolgt die Untersuchung und Beratung im speziellen proktologischen Fachgebiet insbesondere zu: • Entzündlicher Erkrankung des Anorektums (Abszess, Fistel, Ekzem etc.) • Befall bei Morbus Crohn, Colitis ulcerosa • Konservative u. operative Therapie von Analventhrombose und -fissur • Statiengerechte Therapie des Hämorrhoidalleidens (Sklerosierung, Gummiband-Ligatur, HAL, Parks, Milligan-Morgen) • Konservative u. operative Therapie der Inkontinenz (Rektrumprolaps/ Mastdarmvorfall), abdominelle (über den Bauchraum) und transanale (durch den After) Verfahren, Sakralnervenstimmulation (Beckenbodenschrittmacher) • Tumoren des Analrandes, des Analkanals, des Rektums, des Colons Bei der laparoskopischen Chirurgie werden mit Hilfe eines optischen Instruments Eingriffe innerhalb der Bauchhöhle vorgenommen (minimalinvasive Chirurgie). mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung 22 Gesundheit und Mobilität im Alter erhalten Geriatrische Abteilung am St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung wurde zehn Jahre alt Die Jubiläumsfeier war gleichzeitig auch ein Expertentreffen: Vor zehn Jahren wurde die Abteilung für Geriatrie am St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung eröffnet. Aus diesem Anlass trafen sich bei einem interdisziplinären Symposium Mediziner, Wissenschaftler und Fachkräfte aus der Praxis zu einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Dabei zeigte sich, dass die Geriatrie die Zusammenarbeit vieler Fachabteilungen fordert. Der Vortrag "Fit bleiben im Alter" von Privatdozent Dr. med. Klaus Ehlenz, Chefarzt für Geriatrie und Diabetologie, und Dr. med. Stefan Steidl, Chefarzt für Geriatrie, ging auch auf die Entwicklung der gleichnamigen Abteilungen ein. Der Workshop zum Thema "Gesundes Team, eine Ressource, die man pflegen muss" stand ganz im Zeichen des übergreifenden Austauschs zwischen allen Abteilungen. Gerade die Arbeit in der Geriatrie ist mit einer hohen Belastung des ganzen Teams verbunden. Die Workshopleiter Dr. Jürgen Rieke und Diplom-Psychologin Pamela Hirzmann sprachen mit den Teilnehmern über ihre Erfahrungen im alltäglichen Umgang mit den Patienten im hohen Alter. Die Abteilung für Geriatrie am St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung verfügt über sechzig stationäre Betten und zwanzig weitere in der Tagesklinik. Erst vor kurzem wurde zudem die interdisziplinäre Abteilung Alterstraumatologie unter der gemeinsamen Leitung von Dr. med. Stefan Steidl, Chefarzt der Abteilung Geriatrie und Dr. med. Ingolf-Birger Askevold, Chefarzt der Abteilung Unfallchirurgie, eröffnet. Die Geriatrie ist innerhalb der Medizin noch ein sehr junges Fach. Die Altersheilkunde kam auf, als die Folgen der demografischen Entwicklung in den westlichen Entwicklungsländern langsam sichtbar wurden: Der Anteil der alten Menschen nimmt ständig zu und mit ihnen die Zahl alterstypischer Krankheiten. Die Geriatrie hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Krankheiten zu erforschen und zu lindern. Dabei geht es häufig nicht um Heilung - die Gesundheit soll erhalten werden und die Mobilität auch im hohen Alter gewährleistet sein. Landrätin Anita Schneider (links) und die Gießener Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz würdigten in ihren Ansprachen das hohe Ansehen der geriatrischen Abteilung in der Region. Die Chefärzte der Geriatrie, Dr. med. Stefan Steidl (links) und Privatdozent Dr. med. Klaus Ehlenz folgen konzentriert den Fachbeiträgen. Auch Dr. med. Simon Little (links), Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Landkreises Gießen und Dr. med. Ingolf-Birger Askevold, Chefarzt Unfallchirurgie waren Teilnehmer auf dem Podium. Die gute Vorbereitung der Jubiläumsfeierlichkeiten durch Carola Amaize (Stationsleitung Geriatrie), Sabine Gräf (Bereichsleitung Geriatrie) und Anke Wehrenfennig (Fachschwester für Rehabilitation im Bereich Geriatrie) (von links nach rechts), trug sehr viel zum Erfolg der hochkarätig besetzten Veranstaltung bei. mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung 23 Der Geriater als ganzheitlicher Mediziner der Zukunft Beim älteren Patienten ist Wissen und Erfahrung gefragt Alle Gebiete der Medizin werden mit einer zunehmenden Zahl alter und sehr alter Patienten konfrontiert und müssen sich mit typischen Krankheiten ihres Fachs im hohen Alter auseinandersetzen. Besonders betroffen sind die Innere Medizin mit ihren Schwerpunkten, die Neurologie, die Traumatologie und die Psychiatrie – aber auch andere Fachgebiete, weil die akut zu versorgenden Patienten immer älter werden. Auch der Hochbetagte hat den Anspruch und das Recht, von den entsprechenden Spezialisten behandelt zu werden, wenn eine Organerkrankung im Vordergrund steht. So entwickeln sich Spezialisierungen innerhalb der etablierten Fächer, wie zum Beispiel die Gerontopsychiatrie. Was muss ein Geriater können? Neben dem multidisziplinären geriatrischen Assessment, der Kenntnis geriatrischer Syndrome sowie der Planung und Leitung des multiprofessionellen Teams, muss der Geriater vor allem gute differentialdiagnostische und pharmakologische Kenntnisse vorweisen. Unter Berücksichtigung der häufigsten chronischen Alterskrankheiten wie Hypertonie, Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, koronare Herzerkrankung, Diabetes mellitus , chronische Atemwegserkrankungen, Durchblutungsstörungen, Niereninsuffizienz, Mangelernährung, Anämie, Arthrose, Osteoporose, Demenz, Depression, chronische Schmerzen u. a. wird deutlich, dass der Geriater über umfassende Kenntnisse und Fertigkeiten in der Inneren Medizin, ergänzt durch Aspekte anderer Fachgebiete verfügen muss. Hierzu gehören beispielsweise die Beurteilung von EKG, Langzeit-EKG und -Blutdruckmessung, Spirometrie, Endoskopie inkl. PEG-Anlage, Sonographie inkl. Duplexdiagnostik, Echokardiographie, Doppler-Druck-Messung, Schluckdiagnostik, Beurteilung von Standard-Röntgenuntersuchungen u.a. Eine qualifizierte Geriatrie ist zudem ohne Kenntnisse der internistischen Intensivmedizin nicht machbar. Spezielle Techniken wie EEG, ENG, CT, Herzkatheter und andere sind wichtige Ergänzungen in der Hand des konsiliarisch hinzugezogenen Organspezialisten. Welche Rolle spielt die Geriatrie in der Zukunft? Die Geriatrie verfügt nach der Kardiologie mittlerweile über die zweitgrößte Anzahl von spezialisierten internistischen Betten in deutschen Krankenhäusern. Die Geriater sind in die Bereitschaftsdienste der jeweiligen Kliniken und, wenn vorhanden, auch in die internistische Notaufnahme integriert. Die frühzeitige und kontinuierliche Einbindung geriatrischer Kompetenz in die Behandlungsabläufe wird die Qualität der Versorgung hochbetagter, multimorbider Patienten steigern. (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V.) mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung 24 Hand in Hand für die Gesundheit älterer Patienten Zentrum für Alterstraumatologie bündelt Kompetenzen bei der Behandlung von Senioren mit Knochenbrüchen und Vorerkrankungen Mit einem neuen „Zentrum für Alterstraumatologie“ reagieren die Mediziner des St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung auf die zunehmende Zahl von älteren Menschen mit Knochenbrüchen nach Stürzen und Unfällen, wie Oberschenkelhalsbrüche oder Beckenbrüche. Wie die Statistik zeigt, sind die betroffenen Patienten vielfach über achtzig Jahre alt. Doch nicht jeder Hochbetagte mit einer Fraktur ist ein Patient für das Zentrum für Alterstraumatologie. Es sind alterstypische Erscheinungen, die das neue Zentrum notwendig machten, erläuterte Chefarzt Dr. med. Stefan Steidl, der zusammen mit Privatdozent Dr. med Klaus Ehlenz und dem Chefarzt der Un- fallchirurgie, Dr. med. Ingolf-Birger Askevold, das Zentrum leitet. Das Problem seien Krankheiten, die die Patienten unabhängig von ihrem Unfall mitbringen. Demenz etwa, Harninkontinenz oder Diabetes sind nur einige Beispiele – die aber nicht jeder ältere Patient haben muss. Zudem seien die Therapieziele bei Jung und Alt unterschiedlich. Wiedererlangen der Arbeitsfähigkeit und volle Genesung zum Beispiel hier gegenüber dem möglichst umfassenden Erhalt der Lebensqualität dort. Die Idee der Alterstraumazentren ist noch jung, seit 2013 können sie zertifiziert werden. Das ist auch in Gießen schon geschehen – ein knappes Jahr nach Start des Projekts. Die Mit Physiotherapie und den richtigen Hilfsmitteln kommt auch ein älterer Patient nach einem Sturz oder Knochenbruch wieder auf die Beine. ersten Patienten sind bereits in der neuen Abteilung. Es sind in erster Linie Geriater und Unfallchirurgen, die im Zentrum gemeinsam arbeiten, aber auch noch viele andere Fachleute: Anästhesisten für die Operationen, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten, speziell geschulte Pfleger, aber auch soziale Dienste oder Logopäden – gemeinsam mit dem Ziel, den Patienten im Anschluss, wo möglich, noch ein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg 25 Verkürzte Wartezeiten, mehr Komfort und Sicherheit Mit der neuen Aufnahmestation bietet das St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg seinen Patienten eine verbesserte medizinische und pflegerische Betreuung Seit 1. November 2014 ist im St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg die neue kombinierte Aufnahme- und „Intermediate Care Station“ mit zehn Betten in Betrieb. Im Bereich Aufnahmestation werden 24 Stunden am Tag akut erkrankte Patienten aller Fachbereiche aufgenommen. Wenn sie einer intensiveren Überwachung und intensivierten pflegerischen Betreuung bedürfen, können sie in denselben Räumen vom gleichen Team nahtlos unter IMC-Bedingungen weiterbehandelt werden. Auf einer „IMC“, einer „Intermediate Care Station“ werden Patienten versorgt, die keiner intensivmedizinischen Behandlung bedürfen, aber intensiv pflegerisch betreut und in ihren Vitalfunktionen überwacht werden müssen. Dieses Modell wurde in den USA in den sechziger Jahren geboren und hat sich auch in Deutschland etabliert. Intermediate Care ist somit eine Behandlungsstufe zwischen Intensivstation und Normalstation. So können auf der neuen Station umgekehrt auch Patienten weiterbehandelt werden, die nicht mehr der intensiven Pflege und Behandlung der Intensivstation bedürfen. Bisher läuft der Betrieb auf der IMCAufnahmestation sehr erfolgreich. Die Rückmeldungen von Patientinnen und Patienten aber auch von den Rettungsdiensten waren durchweg positiv. Gelobt wird insbesondere die unkomplizierte und am Patienten orientierte Aufnahme, die dazu geführt hat, dass die Zahl der erstversorgten Patienten im St. Theresien-Krankenhaus stark zugenommen hat. Die Station befindet sich räumlich in unmittelbarer Nähe zur Notfallambulanz und der Intensivstation, so dass wie überall im St. Theresien-Krankenhaus kurze Wege garantiert sind. Im Mittelpunkt steht aber die intensive Betreuung der Patienten. Das Team wurde noch einmal personell verstärkt, um eine Rundum-die-Uhr Versorgung der Kranken sicherzustellen. Zudem ist die Station mit modernster Medizintechnik ausgestattet. An jedem Bett befinden sich Geräte zur Überwachung der Vitalfunktionen und zentrale Wandanschlüsse für Sauerstoff, Preßluft und Vacuum. Zudem stehen EKG und Ultraschall unmittelbar zur Verfügung. Für Patienten, die über die Notaufnahme ins St. Theresien-Krankenhaus kommen, bedeutet dies verkürzte Wartezeiten, mehr Komfort und Sicherheit. Das Team der Aufnahmestation im St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg: Obere Reihe von links nach rechts: Ingrid Müller, Samara Heid, Johannes Hoffmann (Stationsarzt), Franz Hutter (Stationsleitung), Martin Ackermann, David Brahm, Lisa-Marie Boysen. Sitzend: Klaus Riedel und Juliane Scholle. Nicht auf dem Bild: Theresa Seefried, Carolin Naumann und Christopher Kuhnke. mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg 26 Gruppenfoto Klausurtagung Führungskräfte der Pflege diskutierten Zielvereinbarungen Im Oktober trafen sich im Kloster St. Josef Neumarkt alle Stationsleiterinnen und - leiter und ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter unter der Leitung von Pflegedienstleiter Bruno Manz und dessen Stellvertreter Holger Becke zu einer Klausurtagung. Unter anderem informierten Geschäftsführer Dr. Walter Förtsch über die wirtschaftliche Situation des Hauses und Qualitätsbeauftragte Karin Stähle über den Fortgang des Qualitätsmanagements. Im Mittelpunkt der Tagung standen Fragen der Zielvereinbarung und Zielerreichung. Das St. Theresien-Krankenhaus ist Partner im Nürnberger Bündnis für Familie Wir sind Partner im Bündnis für Familie Über 120 Einrichtungen, Firmen und Organisationen haben sich bisher dem Nürnberger „Bündnis für Familie“ angeschlossen und die Leitlinien „Kinder- und Familienstadt Nürnberg“ unterzeichnet. Auch das St. Theresien-Krankenhaus gehört seit einigen Wochen dazu. Das Bündnis hat verschiedene Schwerpunkte: „Familie, Bildung und Kultur“, „Kampagne Erziehung“, „Förderung der Familie“, „Lebensraum Stadt“ und „Familie und Arbeitswelt“. Mit seiner Auszeichnung als „Babyfreundliches Krankenhaus“ durch WHO und Unicef bietet das Team der Geburtshilfe im St. Theresien-Krankenhaus Familien und Neugeborenen in der Elternschule Unterstützung und Begleitung in der Schwangerschaft und den ersten Lebensmonaten. Damit leistet die Klinik ihren Beitrag zum Ziel der Stadt Nürnberg, eine neue Kultur des Aufwachsens zu gestalten und ein familienfreundlicheres Klima zu schaffen. mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus der Krankenhaus-Stiftung der Niederbronner Schwestern 27 Patienten sollen informiert statt „leidend“ sein Zehn Jahre „Freitagsclub“ der Psychiatrie im Krankenhaus Zum Guten Hirten „Experte werden im Umgang mit der Erkrankung“ – das war das Thema, mit dem der Freitagsclub im Krankenhaus Zum Guten Hirten in Ludwigshafen sein zehnjähriges Bestehen feierte. Referent war Dr. Jörg Breitmaier, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Er hat seinerzeit die Einrichtung von seiner ehemaligen Arbeitsstelle Karlsruhe mit nach Ludwigshafen gebracht. Das Thema der Jubiläumsveranstaltung machte zugleich das Ziel dieses Angebots an aktuelle und ehemalige Patienten sowie Interessierte verständlich. „Der Freitagsclub ist in dieser langen Zeit praktisch noch nie ausgefallen“, lobte Breitmaier seinen Kollegen Dr. Ulrich Borne vom Sozialdienst des Krankenhauses, der inzwischen für die Organisation verantwortlich ist. Zu verdanken ist diese Regelmäßigkeit auch den ehrenamtlichen „Grünen Damen“, die die Gastgeberrolle übernommen haben, der Patientenfürsprecherin Liselotte Wadlinger und der Klinikseelsorge, die immer dann einspringt, wenn ein Referent kurzfristig absagen muss. Kamen in den Freitagsclub anfangs nur Referenten aus dem Krankenhaus, beteiligen sich inzwischen zahlreiche Organisationen und Gruppierungen daran – Selbsthilfegruppen, Behörden, Beratungsstellen, Fachdienste oder seit neuestem auch die „Street Docs“. Auch gibt es zu bestimmten Themen Filmbeiträge. Breitmaier ist im Freitagsclub nie der klassische Referent, der einen Vortrag hält, sondern er will mit den Gästen in Kommunikation treten. Das gelang ihm auch bei der Jubiläumsveranstaltung sofort. Dazu genügte die Eingangsfrage, was es brauche, um mit einer psychischen Erkrankung gut umzugehen. Eigene Akzeptanz der Krankheit, meinten einige, und ein Mann bekannte: „Ich habe dafür jahrelang gebraucht, da ist viel Therapie ins Leere gelaufen“. Andere bemängelten die Akzeptanz des Umfeldes, das sich in Aussagen zeige wie: „Du bist bekloppt. Oder: Stell dich nicht so an!“ Eine Patientin berichtete, sie sei in zehn Jahren zwar Expertin für ihre eigene Krankheit geworden, nicht aber für andere Menschen. Damit habe sie aber zumindest ein wichtiges Ziel erreicht, bestärkte sie der Psychiater: Der Freitagsclub sei ein wichtiger Baustein, damit die Menschen ihre Krankheit annehmen und darüber Bescheid wissen, damit sie nicht „leidende Patienten“ seien, sondern viel eigenes Wissen in die Behandlung mit einbringen und mitentscheiden können, was gut für sie ist. Breitmaier verstand es, die Teilnehmer dieses Freitagsclubs in eine intensive Diskussion einzubinden, die an diesem Tag auch sehr harmonisch verlief. „Das ist nicht immer so“, weiß er: „Manchmal sind diese Debatten auch sehr strittig.“ Da ist es gut, dass die "Grünen Damen" mit Getränken und Gebäck – zum Jubiläum sogar mit Torte – für einen entspannten Rahmen sorgen. Der „Freitagsclub“ ist seit zehn Jahren eine feste Institution und Forum für aktuelle und ehemalige Patienten der Psychiatrie sowie Interessierte. Ins Leben gerufen wurde er von Chefarzt Dr. med. Jörg Breitmaier (links), für die Organisation ist Dr. Ulrich Borne vom Sozialdienst zuständig. Brigitte Deiters, Öffentlichkeitsreferentin Stadtkirche Ludwigshafen mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus der Krankenhaus-Stiftung der Niederbronner Schwestern 28 „Pälzer Helde“ rockten das Sommerfest im Guten Hirten Erlös ging wie in den vergangenen Jahren an bedürftige Patienten Zum 14. Mal bereits feierte das Krankenhaus Zum Guten Hirten sein Sommerfest im weitläufigen Park hinter der Klinik. Die „Zutaten“ für dieses Ereignis, das jedes Jahr Patienten und Angehörige, ehemalige Patienten und Mitarbeiter, Nachbarn und Kooperationspartner anlockt, sind gleich geblieben: Gutes Essen aus der eigenen Küche und alkoholfreie Cocktails vom Sozialdienst. Beides wurde gerne und viel angenommen, denn ein wichtiges Ziel des Festes ist es, miteinander im Gespräch zu sein. „Begegnung ist Teil unserer Arbeit“, sagt der Ärztliche Direktor Dr. Jörg Breitmaier. Sie ist für ihn das wesentliche Element des Festes und stand auch für viele Besucher im Zentrum. Daher schadete es auch nicht, dass der Regen sie zwischenzeitlich in das große Zelt zwang. Das Volleyballturnier um den „Guten Hirte-Cup“ entschied in diesem Jahr das Team aus dem Pfalzklinikum Klingenmünster für sich. Beim gut bestückten Basar konnten sich die Besucher günstig mit gebrauchter Kleidung und Lesestoff eindecken. Für die Kinder wurde Kinderschminken angeboten, Interessenten konnten sich beim Jonglierworkshop versuchen oder der Darbietung von orientalischem Tanz zuschauen. Neu war das Musikangebot: Es spielten die „Pälzer Helde“, denn deren Keyboarder Christian Gerdon arbeitet im Haus als Krankenpfleger. Ihr Mundartrock ist bekannt und beliebt auf diversen Weinfesten in der Region, manche der Texte stimmen aber auch nachdenklich. Der Erlös des Festes kommt wie jedes Jahr in vollem Umfang bedürftigen Patienten zu Gute. Denn die Kosten für das Fest übernimmt die Stiftung. Brigitte Deiters, Öffentlichkeitsreferentin Stadtkirche Ludwigshafen Auch wenn die heimische Mannschaft aus Ludwigshafen das Volleyballturnier nicht für sich entscheiden konnte, tat dies dem Spaß an der Sache keinen Abbruch. mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus der Krankenhaus-Stiftung der Niederbronner Schwestern 29 Schnelle Läufer auf dem Hockenheimring Das Krankenhaus Zum Guten Hirten Ludwigshafen hat in diesem Jahr bereits zum dritten Mal am BASF Firmencup auf dem Hockenheimring teilgenommen. Erstmalig waren neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Klinik für Geriatrie und Innere Medizin auch Kolleginnen aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im startenden Team vertreten. Bei sonnigem Wetter, im einheitlichen T-Shirt mit neuem Logo und mit einem kleinen Fanclub ging es gemeinsam zum Hockenheimring. Beim drittgrößten Firmenlauf Deutschlands mit in diesem Jahr knapp 17000 Teilnehmern aus mehr als 780 Unternehmen konnte in den Disziplinen Laufen, Walking, Nordic Walking und Inlineskating gestartet werden. Der Gute Hirte war in sämtlichen Disziplinen vertreten. Die 4,8 Kilometer lange Formel-1-Rennstrecke wurde von allen 18 Teilnehmern des Guten Hirten bewältigt. Im Vordergrund bei dieser Veranstaltung stehen Teamgeist, Ausgleich vom Berufsalltag und Spaß an der Bewegung. Ein gewisser sportlicher Ehrgeiz führte bei allen bereits in den Vorjahren startenden Mitarbeitern des Guten Hirten zu einer Verbesserung ihrer Zeiten. Die einhellige Meinung der Teilnehmer war, im nächsten Jahr bei dieser gelungenen Veranstaltung wieder mitzumachen. mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem Theresianum Fürstenfeldbruck 30 200 Kilometer zum 200. Geburtstag der Ordensgründerin Mitarbeiter des Theresianums setzten sich bei der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ hohe Ziele Bereits zum vierten Mal nahmen die Mitarbeiter des Alten- und Pflegeheims Theresianum Fürstenfeldbruck an der Aktion “Mit dem Rad zur Arbeit“ der AOK teil und erradelten gleich ihr bestes Ergebnis: Die siebzehn teilnehmenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind insgesamt 4.507 Kilometer gefahren und haben im Vergleich zur Fahrt mit dem Auto rund 731 Kilogramm Kohlendioxid (CO²) eingespart und dabei etwa 105.000 Kalorien verbrannt. Den Auftakt zur diesjährigen Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ machte wie auch in den Vorjahren Geschäftsführer Armin Seefried. Er radelte vom Heimatort nach Fürstenfeldbruck. Das waren 72 Kilometer, die er in 2 Stunden 58 Minuten bewältigte. Damit erreichte er sein Ziel, unter drei Stunden zu bleiben. Auch seine Mitstreiter hatten die Latte hoch gelegt: Es sollten mehr Kilometer als in den Vorjahren erradelt werden – mindestens jedoch 200 Kilometer pro Mitarbeiter als symbolische Zahl für den Die erfolgreichen Radler des Theresianums fahren bei schlechtem Wetter zukünftig in schicken Regenponchos (von links nach rechts): Geschäftsführer Armin Seefried, Hilde Feile, Roswita Bendrix, Karin Jansen, Anita Beer und Andrea Weiss 200. Geburtstag von Elisabeth Eppinger, der Ordensgründerin der Niederbronner Schwestern – was beides ohne Probleme gelang. Im Rahmen der Aktion starteten die Theresianer im August auch die dritte Mitarbeiter-Radtour und erkundeten u.a. das Fußbergmoos und die Umgebung von Fürstenfeldbruck. Bei einer kleinen Feier mit gesundheitsbewußter Kost erhielten alle erfolgreichen Teilnehmer einen hochwertigen Poncho, um auch bei schlechter Wetterlage das Fahrrad nutzen zu können. Die fleißigsten Radler waren Hilde Feile (Beschäftigung) mit 924 Kilometern und Manuela Ringel (Pflege) mit 448 Kilometern. mitgehen 18 | November 2014 Informationen aus dem Kloster St. Theresia Obernzell 31 SCHWESTERN VOM GÖTTLICHEN ERLÖSER (NIEDERBRONNER SCHWESTERN) Kloster St. Theresia Obernzell Auf den Spuren von Elisabeth Eppinger im Elsass unterwegs Obernzeller Reisegruppe besuchte Gründungsstätten der Niederbronner Schwestern Auf eine Entdeckungstour durch das Leben von Elisabeth Eppinger (Mutter Alfons Maria) machten sich 32 Reiselustige der Gemeinde Obernzell und des Pfarrverbandes Obernzell/ Schaibing. Anlass war der 200. Geburtstag der Ordensgründerin. Begleitet wurden sie von den Niederbronner Schwestern aus dem Kloster St. Theresia in Obernzell. Erstes Ziel war Neumarkt in der Oberpfalz. Nach einer Führung durch die Altstadt und Besichtigung der Stadtpfarrkirche St. Johannes ging es weiter zur Wallfahrtskirche Maria Hilf. Im Gästehaus des Klosters St. Josef erwartete man die Gruppe bereits zum Mittagessen. Nach dem Besuch der Klosterkirche und einer kleinen Klosterführung ging die Reise in Richtung Heilbronn und BadenBaden weiter. Nach der Rheinüberquerung trafen die Obernzeller rechtzeitig zum Abendessen im Mutterhaus der Niederbronner Schwestern im elsässischen Oberbronn ein. den haben und das Kloster St. Josef. Dieses wurde noch zu Lebzeiten von Mutter Alfons Maria erbaut. Nach einem Gottesdienst in der Auferstehungskappelle besichtigte die Reisegruppe in einer Seitenkapelle der Klosterkirche den Schrein, in dem Mutter Alfons Maria bestattet ist. Dort standen drei Übernachtungen mit vielen Tagesausflügen auf dem Programm: So besuchte man das Geburtshaus von Mutter Alfons Maria in Niederbronn und die Gründungsstätten des Ordens wie die evangelische Pfarrkirche, in der Elisabeth Eppinger getauft wurde, den Klosterfriedhof, in dem Tausende von Schwestern ihre letzte Ruhe gefun- Ein weiterer Höhepunkt der Fahrt war eine Wallfahrt zum Odilienberg und ein Besuch des Straßburger Münsters. Nach einem Zwischenstopp im Kloster Bühl bei BadenBaden führte der Heimweg über die Schwarzwaldhochstraße zurück nach Bayern. Am Ziel angekommen, freuen sich die Reisenden aus Obernzell über abwechslungsreiche Tage im Elsass und ihren Aufenthalt im Generalmutterhaus in Oberbronn. mitgehen 18 | November 2014 Aus der Provinz Deutschland und Österreich 32 Kurz berichtet: Die über zwei Jahre dauernde Bauund Sanierungsmaßnahme im Herz-Jesu-Stift in Karlsruhe wurde mit der Einweihung der Kapelle abgeschlossen. Gemeinschaft und Einrichtung erhielten damit wieder ihren geistlichen Mittelpunkt. Die Einweihung der Kapelle und die Segnung der Räume der Schwesternwohnung fand durch Dekan Hubert Strecker statt. Eingeladen waren Schwestern und Personen, die - wie Oberin Sr. Eva-Maria Schaffner in ihrer Begrüßung erläuterte - unmittelbar mit der Baumaßnahme zu tun hatten: Sr. Rosa Fischer, die als Provinzoberin für die Gemeinschaft und die Initiative der Essensausgabe für Wohnsitzlose verantwortlich ist; Sr. Marie Petra Beck, die in ihrer Zeit als Provinzoberin den Such- und Entscheidungsprozess für die Zukunft des Herz-JesuStiftes anstieß und begleitete; Seit Jahren verbindet das St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg und die Einrichtungen des Caritasverbandes Nürnberg eine zuverlässige Partnerschaft. Nun wollen beide Seiten noch enger zusammenarbeiten, auch mit anderen katholischen Einrichtungen in Nürnberg. Ziel ist eine Zusammenarbeit mit schnellem Informationsfluss bei der Verlegung von Altenheimbewohnern der Caritas ins St. Theresien-Krankenhaus. Umgekehrt wird das Krankenhaus über die Angebote und freie Kapazitäten in den Einrichtungen der Caritas informiert, sollten Patienten eine Kurzzeitpflege oder dauerhafte Unterbringung nach ihrem Krankenhausaufenthalt benötigen. Die Berufsfachschule für Krankenpflege am St. Theresien-Krankenhaus und die Berufsfachschule für Altenpflege des Caritasverbandes Nürnberg e.V. kooperieren bereits seit längerem. Beide Schulen nehmen an der Doppelqualifizierung "Berufsausbildung und Fachhochschulreife" teil. Karlsruhe. Hier wurden einige Möbel und anderes zwischengelagert. Die Künstlerin Christel Holl war ebenfalls gekommen. Die Glasfenster von der früheren Kapelle hängen nun als Bilder in der neuen Kapelle. In der Kapelle wird nun wieder jeden Mittwochabend die Eucharistie gefeiert. Ihr schließt sich eine eucharistische Anbetungsstunde an. Die Teilnahme ist für alle offen. Anfang September bewertete eine Gruppe von Assessoren der Initiative „Ludwig-Erhard-Preis“ für Qualität das Managementsystems des St. Theresien-Krankenhauses Nürnberg anhand des EFQM Excellence Modells. Das Team suchte nach Stärken und Potenzialen, um ein Bild vom Reifegrad der Organisation, ein Feedback zur Managementleistung und Impulse für die weitere strategische Ausgestaltung zu geben. Nach Abschluss der einwöchigen Bewertung konnte die EFQM-Auszeichnung „Recognised for excellence 3 star“ mit 300 erreichten Punkten erfolgreich erneuert werden. Impressum Sr. M. Pia Gensheimer, als vormalige Provinzökonomin zuständig für die finanzielle Abwicklung der Maßnahme; Dekan Hubert Streckert, der von kirchlicher Seite seinen Einfluss geltend machte; Herr Bistritz, der als Architekt eine gute Lösung für die Schwesternwohnung gefunden hat. Der Einladung gefolgt waren auch Pfarrer Meny und Frau Dieterle, die die drei Schwestern für zehn Monate in eine Art Wohngemeinschaft im Pfarrhaus aufgenommen hatten und Sr. Annette Plechinger, Oberin des St. Elisabethenhauses in Herausgegeben im Auftrag der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) Provinz Deutschland KdöR, Oedenberger Straße 83, 90491 Nürnberg, von Thomas Wagner (Neumarkt), Dr. Jörg Breitmaier (Ludwigshafen, verantwortlich) und Sr. Karola Maria Gierl (Nürnberg) Redaktion: Dipl.-Journalistin Anja Müller, im Auftrag der TGE-gTrägergesellschaft mbH, [email protected], Tel. 0171-5659263 Gestaltung und Produktion: petitio gmbh werbeagentur, [email protected] Fotos: Haus St. Marien Neumarkt, Forum Schilddrüse e.V. (Seite 21), Uwe Niklas, Privat, St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung Gießen, DAK Gesundheit (Seite 24), Krankenhaus Zum Guten Hirten Ludwigshafen, Theresianum Fürstenfeldbruck, Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern), Peter Häberl, Thomas Wagner, Reinhard Mederer rm Werbefotografie, TGE-Pressestelle, Gundekar Fürsich, Bildungszentrum Kenyongasse Wien, Daniel Klotz Soweit als möglich verwenden wir weibliche und männliche Bezeichnungen. Aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung und zur besseren Lesbarkeit greifen wir jedoch von Zeit zu Zeit auf die männliche Form zurück, die dann selbstverständlich auch alle weiblichen Bezeichnungen mit einschließt.