Goldene Strände, Hippie- Enklave und Paradies für Wanderer S. 16
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Goldene Strände, Hippie- Enklave und Paradies für Wanderer S. 16
360° Neuseeland www.360Grad-Neuseeland.de 4,90 € 360° Neuseeland Das Magazin mit der Rundum-Perspektive für Urlauber, Auswanderer und Professionals Thermales Wunderland Rund um Rotorua kocht die Erde S. 32 Dunedin Schottischer Zauber am Ende der Welt S. 46 Maori Matariki – das Neue Jahr der Maori beginnt S. 68 05 2008 Golden Bay Goldene Strände, HippieEnklave und Paradies für Wanderer S. 16 Editorial >W[h[CW_kdZ=Ê:Wo M_bbaecc[d_d:emdKdZ[h :^cbVa^cY^Z;^ablZaikdc=ZggYZgG^c\Z b^i hZ^cZc <Znh^gZc! Kja`VcZc jcY <aZi" hX]Zgc Z^ciVjX]Zc! jciZg YZb jcZcY" a^X]Zc HiZgcZc]^bbZa YZh VjhigVa^hX]Zc DjiWVX`hhX]aV[ZcdYZgVb<gZVi7Vgg^Zg GZZ[ iVjX]Zc# ;g k^ZaZ Z^c IgVjb# 9^Zh b^iZ^cZb^ciZgcVi^dcVaVcZg`VcciZcHij" Y^jbojkZgW^cYZc!l^gYWZ^HijYZciZcVjh VaaZgLZai^bbZgWZa^ZWiZg# 360°– Die Rundum-Perspektive für Neuseeland 6jh \jiZb <gjcY/ CZjhZZaVcY jcY 6jh" igVa^Zc[Vho^c^ZgZcc^X]icjgYjgX]`a^bV" i^hX]Z jcY aVcYhX]V[ia^X]Z K^Za[Vai hdl^Z Z^cbVa^\Zc;gZ^oZ^iV`i^k^i~iZc#7Z^YZA~c" YZgWZgoZj\ZcVjX]YjgX]^]gZm[bjm[_j h[decc_[hj[d Kd_l[hi_jj[d b^i ZmoZa" aZciZc 7VX]Zadg" jcY BVhiZgegd\gVb" bZc hdl^Z ÓZm^WaZc 6c\ZWdiZc [g <Vhi" hZbZhiZghijYZciZc# 9VgWZg ]^cVjh h^cY Y^Z Jc^kZgh^i~iZc ^ciZgcVi^dcVa WZ`Vcci [g ^]gZ ^[hlehhW][dZ[ 8[jh[kkd] kdg jcYl~]gZcYYZhHijY^jbh# :_[IjkZ_[dc]b_Y^a[_j[d 7Z^bZ^c"dYZgolZ^hZbZhig^\ZcIjkZo7X# heWZ Fhe]hWcc `ccZc Y^Z HijY^ZcaZ^h" ijc\Zc ^c 9ZjihX]aVcY VcZg`Vcci lZgYZc# :h `ccZc VWZg VjX] @jghZ Vjh VcYZgZc HijY^Zcg^X]ijc\Zc \Zl~]ai dYZg b^i Z^cZb EgV`i^`jbkZgWjcYZclZgYZc#9Zg8WY^[beh ^hiZ^cWZgj[hfjVa^Òo^ZgZcYZg6WhX]ajhh!YZg cVX]+dYZg-HZbZhiZgcVWhdak^ZgilZgYZc `Vcc#9^ZhZh6c\ZWdig^X]iZih^X]kdgVaaZb Vc 6W^ijg^ZciZc# LZg hZ^c :ghihijY^jb \Z" gVYZ^c9ZjihX]aVcYVWhdak^Zgi!`Vcc^b6c" hX]ajhh ^c CZjhZZaVcY dYZg 6jhigVa^Zc Z^c CWij[hfhe]hWccWZaZ\Zc# <_dWdp_[hkd] 7V[\":be[~c\Zg Zg]VaiZc Z^cZc gX`" oV]ajc\h[gZ^Zc IjkZ_[d][X^h#PkiY^kii X_i*$,&&;khe hdl^Z Z^cZ ÒcVco^ZaaZ Jc" iZghiiojc\ oj YZc GZ^hZ" jcY @gVc`Zc" kZgh^X]Zgjc\h`dhiZc# =^coj `dbbi Z^c bdcVia^X]Zg 6jhaVcYhojhX]jhh kdc -* :jgd!YZgcZWZcYZb>caVcYhWV[\\ZoV]ai l^gY# 9^ZhZg ;gYZgWZigV\ ^hi kdWX^d# ]_] led Z[h <hZ[hkd]i^^[ _c ?dbWdZ# Ojh~ioa^X] kZg\^Wi <DhigVa^V"<DoZVaVcY bZ]gZgZLebbij_f[dZ_[d^bHZbZhiZg#B^i YZbHijYZciZck^hjb`VccbVcVjZgYZb W^hoj'%HijcYZcegdLdX]ZVgWZ^iZc# Christine Walter, Chefredakteurin 360° Neuseeland S ind Sie auch infiziert? Vom Neuseeland-Virus? Keine Sorge, Sie sind nicht allein! Im Jahr 2007 sind über 80.000 Besucher aus dem deutschsprachigen Raum nach Neuseeland gereist. Jahr für Jahr werden es mehr. Sie sind also in bester Gesellschaft. Neuseeland ist für all diese Menschen das schönste Ende der Welt. Wenn der Virus richtig zupackt, dann werden die Koffer nicht nur für eine kurze Reise gepackt. Dann geht es für immer in das „gelobte“ Land. Neuseeland ist mittlerweile eines der beliebtesten Länder für Auswanderer aus Deutschland. Auch uns hat dieser Virus gepackt, bereits vor vielen Jahren. Und wen dieser Virus einmal im Griff hat, den lässt er auch nicht mehr los. Für alle unsere Leidensgenossen, die der Inselwelt Neuseelands nicht mehr entrinnen können, bringen wir nun 360° Neuseeland heraus. Das Magazin mit der Rundum-Information über alle Themen, die für Urlauber, Auswanderer und Professionals unerlässlich sind. Auf den folgenden Seiten bringen wir Ihnen Neuseeland mit lebendigen Reportagen und Berichten, Tipps und Hinter grundinformationen, Geschichte und Kultur näher. Dabei kommen nicht nur professionelle Reisejournalisten zu Wort – 360° Neuseeland ist das Magazin von Reisenden für Reisende in das jüngste Land der Erde! Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen! Aber Vorsicht: 360° Neuseeland macht süchtig … Ihre Aeij[dbei[8[hWjkd] B^i jchZgZg =^a[Z Zci[~aai Y^Z oZ^igVj" WZcYZ HjX]Z jcY @dchjai^Zgjc\ jco~]" a^\Zg tbiZg jcY Dg\Vc^hVi^dcZc! YZcc WZ^ <DhigVa^V"<DoZVaVcY Zg]~ai _ZYZg aeij[dbei VaaZ gZaZkVciZc >c[dgbVi^dcZc jcY Z^cZc kc\Wd]h[_Y^[d 8[m[hXkd]i# i[hl_Y[# HX]^X`Zc H^Z jch Z^c[VX] Z^cZ :"BV^a# L^g hZcYZc >]cZc jb\Z]ZcY >c" [dgbVi^dchbViZg^VakdcEgd\gVbbZcoj! Y^Zoj>]gZcHijY^Zcea~cZceVhhZc# _d\e@]ep[WbWdZ$Z[dYZg 05 | 2008 © 360° Neuseeland _d\e@]eijhWb_W$Z[ © 360° Neuseeland 05 | 2008 Contents Contents Impressum Verlag: 360° Neuseeland erscheint zweimonatlich in der 360° medien GbR Bilker Allee 216, 40215 Düsseldorf. Tel.: 0211 / 86 28 989, Fax: 0211 / 86 28 991 E-Mail: [email protected] www.360grad-medien.de Geschäftsführung: Andreas W. Lopinsky, Christine Walter Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Christine Walter, E-Mail: [email protected] Redaktionsadresse: Nachtigallenweg 1, 40822 Mettmann, E-Mail: [email protected], Tel.: 0172 / 5 11 96 43 Farewell Spit am Golden Bay 16 Heiße Quellen bei Rotorua 32 3 Editorial Neu und einzigartig: 360° Neuseeland 6 News Aktuelles rund um das schönste Ende der Welt 82 Preview Themen der nächsten Ausgabe Dunedin: Dunedin –Railway ein schottisches Station deErlebnis luxe 7ZY^c\jc\ 54 7dcjh" ejc`iZ 6gWZ^ihkZgigV\$"Vc\ZWdi ^cCZjhZZaVcY >cZ^cZb7ZgZ^X] ×^YZci^ÒZY[jijgZ\gdli]Æ * >cZ^cZb7ZgZ^X]×VWhdajiZh`^aah h]dgiV\ZÆ &% 6jZg]VaW6jX`aVcY &% >]gEVgicZg]ViZWZc[VaahZ^cfjVa^Òo^ZgiZh ?dWVc\ZWdi '% 6gWZ^ihZg[V]gjc\^cCZjhZZaVcY &?V]g * '?V]gZ &% Auswandern, aber richtig (dYZgbZ]g?V]gZ 56 &* 6gWZ^ihZg[V]gjc\^cZ^cZb7ZgZ^X] ×^YZci^ÒZY\gdli]VgZVÆ b^cYZhiZch&)%Ejc`iZcVjidbVi^hX]hZaZ`i^ZgilZgYZc# DWYZgHZaZ`i^dcZ^cZ:^caVYjc\[da\i!ZcihX]Z^YZiYVcc VWZg l^Z WZ^ VaaZc VcYZgZc :D>h lZ^iZg]^c VaaZ^c YZg 32 Thermales Wunderland: >bb^\gVi^dcHZgk^XZ# &* 6gWZ^ihZg[V]gjc\^cZ^cZb7ZgZ^X] ×VWhdajiZh`^aahh]dgiV\Z Dunedin kann seinen schottischen Charakter nicht verleugnen: Es hat einen gälischen Namen, man findet hier die einzige Whiskey-Destillerie des Landes und auch das Wetter ist häufig „very british“. Daniela Kleck begleitet Sie durch die Stadt und nennt die Plätze, die Sie gesehen haben müssen. FjVa^Ò`Vi^dc^cZ^cZb7ZgZ^X] ×[jijgZ\gdli]VgZVdgXajhiZgÆ &% FjVa^Ò`Vi^dc^cZ^cZb7ZgZ^X] ×VWhdajiZh`^aahh]dgiV\ZÆ V8-Rennen in Hamilton 62 &% Jahresabonnements: Deutschland 27 €, Österreich / Italien 32 €, Schweiz 60 CHF, Neuseeland 90 NZ$. Ein Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Die Bezugspreise für das Jahresabonnement enthalten die Versandkosten und – soweit erforderlich – die gesetzliche Mehrwertsteuer. Das Jahresabonnement umfasst 6 Ausgaben. Sämtliche Informationen sind nach bestem Wissen und mit Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Zuschriften an die Redaktion sind erwünscht, Rücksendungen nur gegen beigefügtes Rückporto. Die Rücksendung von Fotos, Büchern, Manuskripten etc. erfolgt auf Gefahr des Einsenders. Es gelten die Geschäftsbedingungen des Verlages. Beiträge, Fotos und grafische Darstellungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, Vervielfältigung auf fotomechanischen und anderen Wegen sowie Nutzung auf Datenträgern bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Verlages. 62 Hamilton V8s: Holden oder Ford – das ist hier die Frage ... Hamilton ist Neuseelands Motorsport-Hauptstadt: Das diesjährige V8-Rennen zog 175.000 Zuschauer in seinen Bann. Hariet Waffenschmidt war dabei und schildert ihre Eindrücke vom Rennen. Economy & Finance 66 Business News 4 68 69 70 72 74 76 Maori Matariki: das Neujahrsfest der Maori People Colin Murdoch: Erfinder der Einwegspritze History 1642: Abel Tasman entdeckt Neuseeland Books Neuseeland-Handbuch Website Department of Conservation Events & Public Holidays Where to sleep Picture Gallery 54 Bayview Chateau Tongariro 78 Auckland FjVa^Ò`Vi^dc &% Bezugsbedingungen: Einzelpreise: Im Handel: Deutschland / Österreich / Italien: 4,90 €, Schweiz 9,80 CHF, Neuseeland 10 NZ$. Über den Verlag: Bei Einzelheftbestellungen über den Verlag werden zusätzlich zu den Einzelpreisen die Versandkosten berechnet. Pinboard +dYZgbZ]g?V]gZ ^cCZjhZZaVcYZgldgWZc b^cYZhiZch'?V]gZHijY^jb^bAVcYZ ISSN: 1866-797X und beeindruckende Fontänen aus Geysiren. Nora Tenbrock <gjcYkdgVjhhZiojc\[gZ^cZ6jhlV]a^hi^cYZgVWhdaj" für6cZg`Zccjc\ 360°. iZc BZ]goV]a YZg ;~aaZberichtet ojc~X]hi Y^Z YZg FjVa^Ò`Vi^dcZcYZh7ZlZgWZgh#6jX]lZccY^Z7ZVcigV" \jc\]^cjcYl^ZYZgVjX]d]cZVcZg`VcciZFjVa^Ò`Vi^dc 46 Dunedin: Schottischer Zauber am Ende der Welt &* Marketing und Vertrieb, Leserservice: Christine Walter, Tel.: 0172 / 5 11 96 43, E-Mail: [email protected] Lifestyle Rund um Rotorua kocht die Erde 6aaZ VcYZgZc :D>h &%% W^h bVm^bVa nennen &(* Ejc`"die Maori das Zentrum von Rotorua b^i„Whangapipiro“ iZcjciZga^Z\ZcYZc_ZlZ^a^\Zc[gY^ZO^Z]jc\\ai^\Zc treffend: „fürchterlich stinkender Platz“. Dennoch ist es eine HZaZ`i^dch`g^iZg^Zc! Y^Z bZ^hi Z^c ?dWVc\ZWdi Zg[dgYZgc Gegend, die kaum ein Tourist links liegen lässt. Die Region Wol#WZ^CVX]lZ^hkdcFjVa^Ò `Vi^dcZc$7Zgj[hZg[V]gjc\Zc rund um Rotorua bietet geothermale Attraktionen im Über^c\ZhjX]iZc7Zgj[ZcYZg×Adc\IZgbH`^aaH]dgiV\ZhA^hiÆ b^ijciZgVjX]d]cZ?dWVc\ZWdiVjh`dbbZc`ccZc# fluss: warme Thermalquellen, kochende Schlammtümpel City Trip +dYZgbZ]g?V]gZ Wer auswandern möchte, sollte sich unter anderem schon frühzeitig informieren, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um nach Neuseeland einwandern zu können. In unserer Artikelreihe gibt Ihnen Peter Beiner Hilfestellung in allen Bereichen. Teil I beginnt mit einem Überblick über die Visa, die Neuseeland für Auswanderer vergibt – die Permanent Residence, die Gegenstand dieses Beitrags ist, sowie zeitlich befristete Visa. Business & Lifestyle &% &% Neuseeland: ECCE TERRAM Ltd, Frank Simon / Elke Bovers, E-Mail: [email protected] PO Box 337, Coastland; Paraparaumu 5234, New Zealand, Tel.: + 64 4 / 90 44 670, Fax: + 64 4 / 90 44 669, www.ecce-terram.com 'W^h*?V]gZ 'W^h*?V]gZ Anzeigen: Europa: Jaster – Agentur für Medien, Gabriele Jaster, Lakronstraße 95, 40625 Düsseldorf, Tel.: 0211 / 2 92 61-66, Fax: 0211 / 2 92 61 67, Mobil: 0173 / 2 89 00 28, www.jaster-media.net 56 Auswandern, aber richtig: Die Permanent Residence >[bfZ[ia 16 Golden Bay:;c_]hWj_ed=k_Z[ Hippie-Enklave und Paradies für Wanderer Die rund 50 Kilometer lange Bucht ist der nördlichste Zipfel von Neuseelands Südinsel. Sie endet in einer ungefähr LZgl^gYhZaZ`i^Zgi420 Kilometer langen Sandzunge, Farewell Spit. Golden Bay hat den Ruf einer Hippie-Enklave, hier findet man Yoga9^Z HZaZ`i^dch`g^iZg^Zc lZgYZc ^c jcgZ\Zab~^\Zc Retreats, Hostels mit spirituellem Angebot, einen Barfuß6Whi~cYZc \Z~cYZgi# 6jX] lZcc Y^ZhZ i]ZdgZi^hX] b^i Track. Julia Schoon zeigt Ihnen, was Sie sonst noch in der _ZYZgEddahZaZ`i^dcVcYZghVjhhZ]Zc`ccZc!ljgYZ^b ;ZWgjVg '%%+ ojb^cYZhi [Zhi\ZaZ\i! VaaZ :D>h b^i Golden BayYVhh erwartet. Design und Layout: S3 ADVERTISING KG Report Travelogues Schlossatmosphäre im Tongariro National Park 46 Emigration & Working Holidays Travel & Backpacking 26 Mitarbeiter dieser Ausgabe: Peter Beiner, Daniela Kleck, Julia Schoon, Nora Tenbrock, Hariet Waffenschmidt b\a^X]^hi!hd]VWZc7ZlZgWZgb^iolZ^"W^hYgZ^_~]g^\Zg 7Zgj[hVjhW^aYjc\Wol#VW\ZhX]adhhZcZbHijY^jb^]gZc 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 5 Bildnachweise: Eberhard Babig S. 9; Tony Brunt S. 16; Ben Crawford S. 41 Mitte; Gareth Eyres S. 26/27; Fotolia S. 8, 32, 34/35, 36 oben, 38/39, 40, 48/49, 51, 69, 82 Mitte; Peter Greitzke S. 18/19, 24/25, 29; James Heremaia S. 12, 36 unten links; Robert Herzog S. 28; kompassrose.ch S. 70; Legend Photography S. 44 unten; Holger Leue S. 7; Maik Luding S. 26; matarikifestival. org.nz S. 68; Chris McLennan S. 44 oben; Katharina Monien S. 31; Christine und Markus Müller S. 56– 60; Ullrich Müller S. 43; NZ Ski S. 76; Rainer Rauer S. 52 unten; Julia Schoon S. 22, 27 unten; Kieran Scott S. 8, 50 oben; Rob Suisted S. 41 oben, 42, 77; Ian Trafford S. 15, 71 unten; Hariet Waffenschmidt S. 62 – 65; Andreas Walter S. 3, 10, 11, 20, 21, 23, 27 oben, 30, 33, 36 unten rechts, 37, 41 unten, 46, 50, 52 oben, 53, 54, 66, 71 oben, 82; Xinhua Photo S. 13; Zorb Rotorua S. 45. News News Travel Neuer Leitfaden für Maori-Tourismus Das Maori Tourism Trade-Handbuch 2008 – 2009 stellt rund 100 Maori-Unternehmen im ganzen Land, einschließlich der bekannten Attraktionen wie Kaikoura Whale-watching, Shotover Jet, Rotoruas Hell’s Gate und Orakei Korako, vor und wird kosten los verteilt. Die Betreiber der Maori-Unternehmen erhoffen sich durch den Leitfaden ein besseres Geschäft, da somit erstmals eine Zusammenstellung verschiedener Maori-Unternehmen erfolgt ist, die den Touristenbüros und den großen Reisebüros kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann. Die ausgewählten Maori-Unternehmen zeichnen sich durch hohe Qualität und Authentizität aus. Einer kürzlich stattgefundenen Umfrage zufolge besucht jeder fünfte Tourist ein Maori-Unternehmen und macht so Erfahrungen mit der Kultur. ° Neuseeland knackt zum ersten Mal die magische Grenze von 60.000 Besuchern aus Deutschland Tourism New Zealand hat Grund zum Feiern: Zum ersten Mal ist die Besucherzahl aus Deutschland über die 60.000er Grenze geklettert. Von März 2007 bis Februar 2008 reisten insgesamt 60.553 deutsche Besucher in das Land der langen weißen Wolke. Die Anzahl der Touristen aus Deutschland erhöhte sich damit um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach Angaben von Statistics New Zealand kamen in dem Zeitraum März 2007 bis Februar 2008 insgesamt 2.485.391 Urlauber aus aller Welt nach Neuseeland – ein Anstieg um 2,2 Prozent. Bezeichnend ist auch der signifikante Anstieg von sechs Prozent an deutschen Anreisen im Februar dieses Jahres. Mit 10.120 Ankünften steht Deutschland damit an sechster Stelle hinter Australien (85.376), England (50.025), den USA (31.142), China (15.433) und Japan (11.546). ° Travel Mehr Komfort auf Aucklands Flughafen Air New Zealand erneut erfolgreich Auckland Airport stellte ein neues Programm vor, das den Besuchern Neuseelands einen noch angenehmeren Start ihres Aufenthalts verspricht. 70 Prozent der Touristen beenden oder beginnen ihre Neuseelandreise in Auckland. Der Flughafen trage zum Wohlfühlen der Touristen bei, indem er ihnen eine positive Erfahrung biete, so Don Huse, Geschäftsführer von Auckland Airport. Dazu gehöre die neu gestaltete Ankunftshalle „Internationale Flüge“, die mehr Touristen schneller abfertigen könne. Die Ausstattung der Halle mit neuseeländischen Szenen bringe den Touristen schon am Flughafen in Urlaubsstimmung. Airline gesucht: travelchannel.de hat in einer Umfrage die beste und Pünktrheit Siche h chtlic hinsi es Jedes Jahr werden die Airlin . ichen vergl ltnis verhä tungs lichkeit, Service und Preis-/Leis zweiten Platz der Auch in diesem Jahr konnte Air New Zealand den upten. Sieger ist beha ügen kenfl strec Gesamtwertung bei den Lang es. Airlin ° pore hier erneut die asiatische Singa Rotorua baut seinen S tatus als heimliche Hauptst adt für Maori-Tourismus aus Im Jahr 2005 hatten kn app 400.000 Touristen an Aktivitäten und Veran staltungen teilgenomm en, die einen Bezug zu de n Maori hatten. Rotorua ist das wichtigste Ziel de r Touristen, die das ku lturelle Leben der Maori kennen lernen wollen, aber Auckland und Christch urch ziehen nach. Rotor ua jedoch hat den Touriste n viel zu bieten: Imme r mehr verschiedenartige Unternehmen bringen den Touristen die Ma ori-Kultur und das Le ben der Maori näher und profitieren von den ho hen Besucherzahlen. ° btesten e li e b m u z nd Milford Sou lt gewählt e W r e d l ergab, dass ie rip Advisor” Reisez „T y it n auf u m d Sound ist, ravel-Com T eit der Milfor e der Onlinein Kuba, uristen weltw Eine Umfrag To er d el Cayo Largao zi se en ei m R m e ko st h te b ac n, USA. das belie Erst dan in Kalifornie oe ueenstown. h Q t Ta lg e fo ak L ei Platz zw os und der e Insel Rhod d: auf Platz die griechisch in Neuseelan le ie Z re te ei noch w latz 48. ° rch belegt P efinden sich u b ch 50 st p ri h To C en d Unter d Wanaka un , auf Platz 46 37 Auckland People Neuseeland ehrt Sir Edmund Hillary auf Münzen Neuseeland ehrt den Mount Everest-Bezwinger in Gold und Silber. Die neuseeländische Post gab Münzen mit seinem Konterfei vor der Silhouette des Mount Everest heraus. Vor genau 55 Jahren hatten Hillary und der Sherpa Tenzing Norgay als erste Menschen auf dem Gipfel des höchsten Berges der Erde gestanden. Hillary war im Januar im Alter von 89 Jahren gestorben. Sein Gesicht ziert bereits die neuseeländische FünfDollar-Banknote. ° rgebiet e d n a W s e t s Be nationales r e t in s e t s e und b Reiseziel deitischen Wan en br r bekanntest NeuseeDie Leser de azine“ haben ag M k al „W ft ewählt, vor rer-Zeitschri dergebiet“ g an W n te es Titel „Besland zum „b ich. Auch den re er st Ö d un die Inseln Frankreich seziel“ haben ei R es al n io Mitgliedern tes internat n den Onlinevo ar zw d dung von erhalten un ., so eine Mel om .c ic ag sM der Outdoor . „Flying Kiwi“ ° 05 | 2008 © 360° Neuseeland Weiterhin muss ab Juli 2008 von den Fluggästen keine Flughafengebühr mehr bezahlt werden. An deren Stelle muss die sogenannte Passenger Services Charge (PSC) von den Fluglinien bezahlt werden, wie es auf den meisten Flughäfen der Welt üblich ist. Sie resultiert aus der Zahl der internationalen Ankünfte und Abflüge. ° © 360° Neuseeland 05 | 2008 News News Sports People Kurios: Triathlon-Brüder starten für zwei Länder Erfinder der Einwegspritze gestorben Fußball: U-17-Frauen-WM in Wellington Der am 4. Mai 2008 verstorbene Colin Murdoch ist über die Grenzen Neuseelands weithin unbekannt, obwohl er einige bedeutsame Erfindungen wie die Einwegspritze, das Betäubungsgewehr und den kindersicheren Flaschenverschluss entwickelte. Jetzt stehen die Gruppen für das Fußballereignis des Jahres, das vom 28. Oktober bis zum 16. November stattfindet, im Land fest: Neuseeland spielt in Gruppe A gegen Dänemark und Kolumbien sowie gegen einen Verein aus Nord-, Mittelamerika und der Karibik, Favorit Deutschland tritt in Gruppe B gegen Korea und je einen Verein aus Afrika und aus den nord- und mittelamerikanischen Staaten und der Karibik an, die noch ihre letzten Qualifikationsspiele machen müssen. Die Wegwerfspritze wurde zum medizinischen Durchbruch und Exportschlager und die Gefahr einer Infektion durch unsaubere Spritzen sank erheblich. Dennoch wurde Murdoch zu Lebzeiten weder berühmt, noch reich. Patentklagen gegen Kopien seiner Arbeiten lehnte er grundsätzlich ab. Stattdessen war er „froh, wenn durch seine Erfindungen Menschenleben gerettet werden“. ° Lesen Sie auf Seite 69 in diesem Heft ein Portrait über Colin Murdoch. Regions Auch die Austragungsorte wurden bekannt gegeben: In Auckland finden die zwei ersten Spiele der Gruppe A statt, in Christchurch die meisten Spiele der Gruppe B. Hamilton begrüßt die Mannschaften der Gruppe C und Wellington ist Gastgeber der Mannschaften in Gruppe D. ° Transport von Fahrrädern wieder kostenlos In der Region Wellington wird die 4 NZ$-Gebühr zur Mitnahme von Fahrrädern auf Bahnfahrten abgeschafft. Vor allem Pendler und Kurzreisende fanden die Gebühr inakzeptabel, da viele ihr Rad, mit dem sie zum Bahnhof fuhren, nicht dort abstellten, sondern es mitnahmen, um auch am Zielort flexibel zu sein. Gerade im Hinblick auf die hohen Spritpreise wäre nun wieder ein großer Anreiz für die Pendler da, das Auto stehen zu lassen und Bahn und Fahrrad zu nutzen, so Patrick Morgan, ein Sprecher der Radfahrer. ° Christchurchs Schüler lernen mehr über Maori Die Mythen und Legenden der Maori werden Schülern in Christchurch in einem neuen Lernprogramm nahe gebracht. Das „Kahukura-Programm“ soll Kindern die Geschichte des Stammes Ngai Tahu, dessen Führung sich in Christchurch befindet, sowie Themen wie „pounamu“ (Maori: Jade) und Schnitzkunst der Maori nahe bringen. ° Emigration Für Durchreisende besteht Visumspflicht 031 2 Wellington im Jahr r Region Bevölkerung in de Bis 2031 wird die nehmen zu nt um 36 Proze Wellington County nt steize ro P 40 ushalte um und die Zahl der Ha 40 Proum ls fal ng wird eben gen. Die Beschäftigu Hocher ein is ist das Ergebn zent ansteigen. Dies vom nd re sie ba ten von 2006 rechnung, die auf Da e. ° rd wu veröffentlicht Wellington County 05 | 2008 © 360° Neuseeland Zwei Brüder, zwei Länder – beim olympischen Triathlon in Peking kommt es zu einem Familienduell mit Seltenheitswert. Die in Neuseeland geborenen Brüder Shane und Matthew Reed werden für verschiedene Länder schwimmen, Rad fahren und laufen. Während der eine (Shane) die Farben Neuseelands trägt, prangen auf dem Dress des anderen (Matthew) die „Stars and Stripes“ der amerikanischen Mannschaft. „Wir sind wirklich Konkurrenten und das seit vielen Jahren“, sagte Shane der neuseeländischen Zeitung „Dominion Post“. Die Wege der beiden Kraftausdauerathleten trennten sich vor einigen Jahren, als der mittlerweile 32 Jahre alte Matthew in die USA zog und 2007 die US-Staatsbürgerschaft annahm. ° Erste Mount EverestExpedition nach Hillarys Tod Eine neuseeländische Expedition hat fünf Monate nach Sir Edmund Hillarys Tod den Mount Everest bezwungen. „Wir sind froh, dass wir den Gipfel geschafft haben unter diesem Umständen“, so der Bergführer Guy Cotter. „Das Olympische Feuer wurde über den Berg getragen, nepalesische Soldaten hinderten am Camp 2 Bergsteiger daran, weiter hoch zu klettern, um Störungen zu vermeiden, politische Querelen in Katmandu und heimliche Überwachung der Kletterteams, ein Protestler mit einem „Befreit Tibet“-Banner wurde vom Base Camp durch das Militär vertrieben – die Geschichten, die wir zu erzählen haben, sind nicht nur Geschichten vom Bergsteigen“. Cotter sagte, er sei dankbar für die Kooperation mit den Nepalesen. Neuseeland hat eine enge Beziehung zu Nepal und den Sherpas, seit Sir Edmund Hillary 1953 den Mount Everest zum ersten Mal bezwang. ° Die Regierung Neuseelands führt eine Visumspflicht für Transitreisende ein. Die Änderung der bisherigen Regelungen wird aufgrund des Erfordernisses höherer Sicherheitsmaßnahmen und der veränderten Reiserouten der Urlauber notwendig. Immigration Minister Cosgrove betont, dass die neue Politik das Risikomanagement und die Sicherung der Grenzen verbessern werde. ° © 360° Neuseeland 05 | 2008 News News The Aucklander The Aucklander Nur für Schwindelfreie: Spaziergang in 190 Metern Höhe Auckland auf Platz fünf der lebenswertesten Städte der Welt Das ist nichts für schwache Nerven: Die neueste Attraktion in Auckland befindet sich auf 190 Metern Höhe. Dort können Mutige für rund 60 € durch die Luft spazieren. Der „Skywalk 360°“, so haben die Betreiber den nur 1,20 Meter breiten Stahlträger genannt, führt einmal um die Kuppel des Sky Towers herum. Ein Geländer gibt es nicht. Immerhin sind die wagemutigen Luftspaziergänger mit einem Gurt gesichert. Die höchste Lebensqualität der südlichen Hemisphäre bietet Auckland. Das hat die alljährliche Studie der Beratungsgesellschaft Mercer zur Lebensqualität in 215 Großstädten ergeben, die die Lebensqualität anhand von 39 Kriterien bewertet – unter anderem unter politischen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten. Der Fernsehturm Sky Tower ist mit einer Gesamthöhe von 328 Metern das höchste Gebäude der Südhalbkugel. Neben dem Freiluft-Ausflug gibt dort eine weitere Attraktion. Beim Skyjump können Touristen vom Turm springen. Elf Sekunden dauert der freie Fall mit bis zu 85 Stundenkilometern. Erst auf den letzten Metern bremst das Stahlseil den Skyjumper vorsichtig ab. Wem das alles zu viel ist, der kann sich übrigens auch mit einem Besuch hinter Glasscheiben innerhalb der Aussichtskuppel begnügen. ° Hinzu kommen etwa die Gesund heitsversorgung sowie Bildungs- und Verkehrsangebote. Auckland erstreckt sich über die Flanken von etwa 50 inaktiven Vulkanen. Auf ihren Ausläufern erstrecken sich Parkanlagen bis in die Innenstadt der neuseeländischen Metropole. Noch eine weitere Stadt Neuseelands ist unter den 50 besten Städten: Wellington ist auf Platz 12. Auf Platz eins der lebenswertesten Städte kam Zürich, Schweiz. Die lebenswerteste deutsche Stadt ist Düsseldorf. ° Aucklander entscheiden über neue Waterfront Das Hafengebiet in Auckland soll schöner werden: Es soll in ein einzigartiges Waterfront-Zentrum verwandelt werden mit Geschäften, Restaurants, Cafés und Büros. Eine Bummelmeile soll zum Spazierengehen verleiten, ein Naherholungspark entstehen. Um die Chance der Neugestaltung der Stadt nicht einfach von Planern entscheiden zu lassen, können die Bürger von Auckland drei Wochen lang ihre Vorstellungen über die Gestaltung des Areals den Stadtvätern mitteilen. ° Auckland: Neue Tunnel zwischen City und North Shore Zur Entlastung der Harbour Bridge sollen für 4 Billionen NZ$ (2 Billionen €) insgesamt vier Tunnel, je zwei für Autos und Züge, gebaut werden. Jeden Tag fahren mehr als 160.000 Fahrzeuge über die Brücke, im Jahr mehr als 60 Millionen. Um die Möglichkeiten für die neu zu gestaltende Waterfront nicht zu beschränken, wurden Pläne, eine weitere Brücke über das Hafengebiet zu bauen, abgelehnt. ° 10 in Where to eat Auckland etro“ verr Zeitschrift „M de be ga us A e in Auckland, Die neuest r Restaurants de e st t Li ne ei est Restauran öffentlicht Metro Audi B 8 00 t „2 n ha de é i ench Caf welche be haben. Das Fr n ne al on M w n ge Awards“ al) zum vierte te (Best Form Gewinner in in seiner Spar Die Liste der n. ne on w ge nese, Italian, in Folge orien (z. B. Chi eg at K en lig ww.metroden jewei ) kann unter w , … rt se es D , al Local, Rur rufen werden. ° live.co.nz abge 05 | 2008 © 360° Neuseeland Society Entschädigung an die Maori Speedrenting hWer in Wellington einen Mitbewo tänd ums e kein t jetz ner sucht, muss r ode n eige Anz r übe liche Prozedur sich Besichtigung der Wohnung über ist d Tren este neu Der ergehen lassen. r hba leic verg s che wel Speedrenting, tons ling Wel In g. atin ist mit Speedd er Bars tref fen sich Interessenten beid , Zeit uten Min vier en Seiten, sie hab n, rne zule nen ken sich gegenseitig den um nach der abgelaufenen Zeit Vore sein r übe ten nächsten Kandida z lieben, Lebensführung und auch Put se, tnis rhäl nve Woh . freudigkeit bzw Kos ten etc. zu befragen. ° © 360° Neuseeland 05 | 2008 Die neuseeländische Regierung leistet den Ureinwohnern der Maori eine Rekordentschädigung für die Enteignung zahlreicher Ländereien. Ein Kollektiv aus sieben Stämmen erhält Waldgüter und -vermögen im Wert von insgesamt fast 420 Millionen NZ$ (fast 270 Millionen €), wie aus der unterzeichneten Einigung hervorgeht. Demzufolge bekommen die in dem Kollektiv vertretenen rund 100.000 Maori im Zentrum des Landes 176.000 Hektar kommerzielle Waldfläche im Wert von mehr als 195 Millionen NZ$, 223 Millionen NZ$ aufgelaufene Pachtgelder sowie jährliche Pachtzahlungen von rund 13 Millionen NZ$. Die Einigung ist Teil eines Prozesses, mit dem die Maori für den Raub von Land und anderen Ressourcen entschädigt werden sollen. In den 1990er-Jahren wurden bereits drei große Entschädigungsabkommen geschlossen. In dem 1840 unterzeichneten Vertrag von Waitangi hatte die damalige britische Kolonialmacht den Maori versprochen, sie dürften ihr Land und ihre Schätze behalten. Dies wurde aber nicht eingehalten; mit der Ankunft britischer Siedler Mitte des 19. Jahrhunderts wurde den Maori ein Großteil ihres Landes weggenommen. ° 11 News News Society Society Frühere Kindheitserinnerungen durch intensivere Eltern-Kind Kommunikation Chinesischer Garten in Dunedin eröffnet Prime Minister Helen Clark und der Botschafter Chinas Zhang Yuanyuan haben im Süden von Dunedin einen Chinesischen Garten neueröffnet, der an die chinesischen Siedler erinnert, die im Goldrauch des 19. Jahrhunderts einen Beitrag zur Entwicklung der Stadt geleistet haben. Künstler aus Shanghai haben typisch chinesische Bauwerke errichtet. Neuseeländische Wissenschaftler haben neue Erkenntnisse darüber gewonnen, warum erwachsene Maori in Neuseeland über sehr weit zurück reichende Kindheitserinnerungen verfügen. Ein Forscherteam der University of Otago fand heraus, dass Maori-Mütter intensiver und bildhafter mit ihren Kindern über bedeutende Ereignisse sprechen, an denen beide beteiligt waren. Die stetig freundschaftlicheren Beziehungen zwischen Neuseeland und China haben mit dem 7,6 Millionen NZ$ (3,7 Millionen €) teuren chinesischen Garten in der Südinselstadt Dunedin weiter Auftrieb bekommen. ° Die Wissenschaftler untersuchten das Kommunikationsumfeld von Kindern im Alter von drei bis acht Jahren – vor allem wie Mütter ihren Kindern gemeinsame Erlebnisse, wie die Geburt oder einen Museumsbesuch, schilderten. Die vorliegende Studie liefert damit erste Beweise, dass Maori Kinder in einem stärker ausgeprägten Kommunikationsumfeld leben als neuseeländische Kinder europäischer Abstammung. Dieses Umfeld überträgt sich auf die Erzählfähigkeiten der Kinder, darauf wie eigene Erinnerungen wiedergegeben und Erlebnisse nachhaltig gespeichert werden. Quelle: Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund, Berlin. ° Neuseeländische Babys schlafen länger Johnson & Johnson hat 8.000 Familien in Großbritannien, den USA, Kanada, Aus tralien und Neuseeland über das Schlafverhalten der Babys befragt und herausgefunden, dass Kiwi-Babys im Schnitt 13 Stunden und 20 Minuten schlafen und nachts kaum wach werden. In den anderen Länder n schlafen die Kinder fast 20 Minuten weniger und wac hen öfter auf. ° Hobbingen soll noch größer und schöner werden als in der Trilogie „Der Herr der Ringe“. Produzent Peter Jackson bestätigt, dass die Filme gänzlich in Neuseeland gedreht würden, da es „das perfekte Mittelerde“ sei. Der „Hobbit“ erzählt die Vorgeschichte zu „Der Herr der Ringe“. Die ersten Arbeiten am Film werden im nächsten Jahr beginnen, 2011 wird der „Hobbit“ in die Kinos kommen. ° 12 Neuseeland ist gut für Mütter sation „Save the Einer Studie der Organi eland das viert beste Children” zufolge ist Neuse en und Kinder zu Land, um als Mutter zu leb dizinische Grundversorgen. Vor allem die me Kriterium für das versorgung für Kinder ist ein he Lebensalter glic Länderranking. Auch das mö ngnisverhüpfä Em und die Möglichkeiten zur Neuseelän. ein ng tung fließen in die Bewertu Jahre alt, 83 hr efä dische Mütter werden ung eland lieuse Ne Vor afrikanische nur 45 Jahre. Deutschnd; Isla gen Schweden, Norwegen und land liegt auf Platz 9. ° 05 | 2008 © 360° Neuseeland Die ersten Menschen sind in Neuseeland weit später angekommen als bislang angenommen. Die polynesischen Ureinwohner, die Maori, besiedelten die Inseln wahrscheinlich erst im späten 13. Jahrhundert, und nicht wie bisher angenommen 1.500 Jahre früher. Das berichteten Forscher, die vier Jahre lang alte Knochen der Pazifischen Ratte und Samen untersucht hatten. Die Wissenschaftler datierten die Knochen mit der Radiokarbonmethode auf 1280 bis 1300. Ein anderes Forscherteam hatte dieselben Knochen vor zwölf Jahren auf 200 vor Christus datiert. Das sei falsch gewesen, sagte Forschungsleiterin Janet Wilmshurst. Archäologische Ausgrabungen und die Veränderung des Tierbestands wiesen auch auf eine Erstbesiedlung im späten 13. Jahrhundert hin. Als erster Europäer erreichte wahrscheinlich der Niederländer Abel Janszoon Tasman Neuseeland 1642. „Die Pazifische Ratte kann nicht sehr weit schwimmen. Sie kann also nur an Bord von Booten nach Neuseeland gekommen sein“, sagte Wilmshurst. „Die früheste Ankunft der pazifischen Ratten ist damit auch ein Hinweis auf die Ankunft der Menschen.“ Die Ergebnisse wurden in der US-Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht. ° Hamilton ist neue Partystadt Hobbit wird in Neuseeland verfimt Regisseur Guillermo del Toro, der den Zweiteiler „Hobbit“ nach JRR Tolkiens Buch „Der kleine Hobbit“ in Neuseeland verfilmen wird, bestätigt, dass „Gandalf”Darsteller, Sir Ian McKellen, auch wieder mit von der Partie sein wird. Auch Gollum wird einem vertraut vorkommen – Andy Serkins hat den Part wieder übernommen. Weitere Besetzungen sind noch nicht bekannt. Maori später als gedacht in Aotearoa Populationsrate Statistics New Zealand hat Daten über das Wachstum der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Neuseeland veröffentlicht. Danach soll die Gruppe der Maori um 1,4 Prozent pro Jahr, die asiatische Bevölkerungsgruppe um 3,4 Prozent und die pazifische um 2,4 Prozent pro Jahr wachsen. Die Maori und die pazifische Bevölkerungsgruppe wüchsen durch Geburten, da die Bevölkerung eine junge Alterstruktur habe; die asiatische Bevölkerungsgruppe wüchse hauptsächlich durch Migration ° © 360° Neuseeland 05 | 2008 Vergesst Auckland – Hamilton ist die Stadt, in der jetzt Party gemacht wird. Insbesondere Studenten haben Hamilton entdeckt – acht neue Bars und Restaurants haben im letzten Jahr auf der Hood Street eröffnet und die Partystraße ziehe immer mehr Gäste aus anderen Städten an, so die Kneipenwirte. Hamilton habe mehr Bars in einem kleineren Gebiet – man könne besser „um die Häuser ziehen“, das meinen viele Studenten aus Auckland. ° nzherald.co.nz: Beste Website Die Website des NZ Herald wurde zum zweiten Mal zur besten Website bei den alljährlichen Qantas Media Awards gewählt. Der Herald on Sunday ist die beste Wochenzeitung, der Herald die beste Tageszeitung. Die Qantas Awards gibt es seit 35 Jahren und werden von Medienexperten aus Neuseeland und aus Übersee vergeben. ° 13 News News Nature Seltene Papageiküken geboren Die flugunfähigen, eulenartigen Kakapos mit ihrem fleckig gelbgrünen Gefieder, einem großen grauen Schnabel, kurzen Beine, großen Füßen, relativ kurzen Flügeln und Schwanz sind vom Aussterben bedroht: Nur noch knapp 90 Vögel leben auf Whenua Hou, einer kleinen Insel vor der Südinsel Neuseelands, frei von Feinden und Raubtieren. Jetzt haben sie Nachwuchs bekommen: Eine kleine Sensation, da sie nur alle paar Jahre brüten. Weitere Küken werden erwartet – es gibt noch zwei Eier. Im letzten Brutjahr 2005 wurden vier Küken geboren. ° Umweltfreundliches Hotel Das erste umweltfreundliche Hotel, das Auckland CityHotel in der Hobson Street, wurde kürzlich eröffnet. Ökologisch bewusste Reisende können hier unbesorgt absteigen. Das Hotel hat alle Möglichkeiten geschaffen, Energie einzusparen und so die Umwelt weniger zu belasten, zum Beispiel wurden Bewegungsmelder auf den Fluren eingebaut, Energiesparlampen eingesetzt, auf die sonst übliche zentrale Klimaanlage verzichtet; die Gäste können jedoch ein Heiz- oder Klimagerät anfordern, falls sie es wünschen. In der Küche werden biologisch abbaubare Taschen und Behältnisse aus Maisstärke benutzt; die Mini-Bars in den Zimmern werden nur auf Wunsch der Gäste gefüllt, sonst bleibt der kleine Kühlschrank leer und ausgeschaltet. Das Hotel will als nächsten Schritt Fahrräder anschaffen, damit die Gäste diese für die Stadtrundfahrten nutzen können und nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel oder gar das eigene Auto angewiesen sind. ° Nature Um dem neuen Kriterium gerecht zu werden, müssen alle Lizenznehmer von Qualmark ab August dieses Jahres Minimumstandards einhalten, die Bereiche wie Energieeffizienz, Wassereinsparungen und Recycling betreffen. Gletscher in Neuseeland dramatisch geschrumpft Auch die Reduzierung von Müll, der sparsamere Umgang mit Kraftstoffen sowie Engagement im Naturschutz und Beteiligung an Aktivitäten der Gemeinden gehören dazu. ° Der größte Gletscher Neuseelands, der Tasmanische Gletscher, ist nach Angaben von Wissenschaftlern in den vergangenen Jahren beängstigend schnell geschrumpft. Im Jahr 1990 habe er eine Länge von 29 Kilometern gehabt, nun seien nur noch 22 Kilometer gemessen worden, erklärte Martin Brook von der Massey University. Inzwischen habe sich am Fuß des Gletschers ein See gebildet, der das Abschmelzen beschleunige. Trotz steigender Temperaturen war der Tasmanische Gletscher laut Brook durch eine Deckschicht aus Geröll vor der Sonnenwärme geschützt. Der See fresse die Eismassen nun regelrecht auf, sagte Brook. Wenn sich der See vergrößere, werde sich das Abschmelzen auf 500 bis 800 Meter pro Jahr beschleunigen, warnte der Wissenschaftler. Ganz verschwinden lassen könne der See den Gletscher allerdings nicht: Irgendwann treffe er auf Gestein und könne sich nicht weiter ausbreiten. Es werde „immer ein paar Kilometer“ des Tasmanischen Gletschers geben, sagte Brook, „aber er wird verdammt viel kleiner sein“. ° Neues Visitor Centre im Karori Sanctuary iche Quadratische Pfirs hon lange ratische Pfirsiche sc Eigentlich sind quad nderten hu rden sie seit Jahr bekannt: In China we auch sie es it Neuestem gibt angebaut. Aber se Süds au ist Paulin, Plantag in Neuseeland. Kevin ein n be ha -Peaches an – sie n otago, baut die Flatto ge we ch sind aber wohl au besonderes Aroma, rm Fo en ch chen und praktis ihre außergewöhnli ose und in jede Frühstücksd begehrt: Sie passen .° ch gli ist nicht mehr mö ein „Davonkullern“ Qualmark, das offizielle Qualitätslogo der neuseeländischen Tourismusbranche, das Unterkünfte, Touren und Sehenswürdigkeiten bewertet, hat ein neues Umwelt-Kriterium benannt, das Neuseeland „zum ersten Land“ mache, das „Qualität und Umweltbelange aufeinander“ abstimme, so Tourimus-Minister Damien O’Connor. 14 Die jährliche Besucherzahl soll von jetzt 70.000 auf über 200.000 Besucher ansteigen, durch neueste Arten der Wissensvermittlung, interaktive Technologien und einer Reise ins Neuseeland vor 1.000 Jahren. ° www.sanctuary.org.nz Culinary Invercargill Bier www.achhobson.co.nz Qualmark Green – neues Kriterium Karori Sanctuary, das abgezäunte, Natur belassene, ungefähr 250 Hektar große Urwaldgebiet mitten in Wellington, das heimischen Tierarten Lebensbedingungen bietet, wie sie vor der Besiedelung Neuseelands und der Einfuhr fremder Tiere und somit neuer Feinde bestanden, erhält ein neues Visitor Centre. Im Herbst 2009 soll es fertig sein, die Pläne dazu wurden Mitte Juni der Öffentlichkeit vorgestellt. Neuseeland war Gastgeb er des Welt-Umwelttages Am 5. Juni war es wieder soweit: Welt-Umwelttag! Auf der ganzen Welt stie gen Feste, starteten Ak tionen ganz im Zeichen des Umweltschutzes. Org anisationen, Gemeinden und Privatpersonen wurde n gemeinsam aktiv. Auch in Neuseeland liefen zah lreiche Aktionen unter dem Motto: „CO : Kick the 2 Habit -Towards a Low Ca rbon Economy“. ° 05 | 2008 © 360° Neuseeland Neuseeländische Bars unter den Top 100 der Welt Die „Crow Bar” in Auckland (Platz 66) und die „Motel Bar” in Wellington (Platz 64) gehören zu den besten 100 Bars der Welt. Das haben Besucher der Website ”worldsbestbars.com“ entschieden. Platz eins geht an „The Exclusive Newz Bar” in Liverpool, beste deutsche Bar ist „Riva” in Berlin auf Platz sechs. ° © 360° Neuseeland 05 | 2008 Die Liebhaber des Invercargill Brewery-Biers haben es schon immer gewusst: Das Bier muss schneller abgefüllt werden. Die Nachfrage übersteigt die Menge, die die Brauerei mit ihrer alten Anlage, in die die Flaschen von Hand eingelegt werden mussten, leisten konnte. Mit einer neuen Abfüllanlage, die pro Stunde 2.000 Flaschen wäscht, befüllt und verschließt, kann die erforderte Menge geliefert werden. Außerdem ist nun mehr Zeit für die Brauer, sich der Entwicklung neuer Biersorten in der Tradition des Smokin’ Bishop, einem rauchigen Bockbier, das letzten September bei den NZ Brew Awards, der Preisverleihung der Bierbrauer, Gold gewonnen hat und das beste seiner Klasse war, zu widmen. ° 15 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues der gleichnamigen Bucht, sondern ein Stückchen weiter westlich. Eine kurze Schotterpistenfahrt vom weit bekannteren Farewell Spit entfernt. Vom Parkplatz am Ende der unbefestigten Straße ist es ein zwanzig minütiger Spaziergang, der über sanft hügelige Schafweiden und durch ein Wäldchen führt. Hier wird der Boden schon sandiger, da hinten geht es eine Düne hinauf, das ist etwas anstrengender, aber man hört das Meer schon rauschen, schmeckt schon das Salz in der Luft und stapft ungeduldig gegen den wegrutschenden Sand an und dann, endlich, steht man auf der Kuppe und blickt über einen weiten Strand aufs Meer. Erstarrt einen Moment andächtig und zieht dann schnell die Schuhe aus. Spürt den warmen Sand unter den Füßen, während man staunend dem Meer entgegen läuft. Fantastische Felsformationen liegen dort im Wasser wie von riesiger Hand hingeworfen, Wellen haben Torbögen und Höhlen hinein geleckt. Bei Ebbe lassen sich manche von ihnen erkunden. Ausritt zu den Archway Islands am Wharariki Beach Golden Bay: Goldene Strände, Hippie-Enklave und Paradies für Wanderer V ielleicht ist der Wharariki Beach wirklich der schönste Strand Neuseelands. Schöner als sein Nachbar Farewell Spit, jene 35 Kilometer lange 360° Autorin: Julia Schoon Julia Schoon bereiste 2006 für fünf Monate die Nord- und Südinsel. In Collingwood / Golden Bay blieb sie länger als geplant: Ihr 1986er Toyota erlitt einen – wie sich herausstellte irreparablen – Motorschaden. Die Wartezeit wurde ihr hier jedoch nicht langweilig. 16 Sandsichel, die am Ende der Golden Bay in die Tasmanische See ragt und die Bucht, ihre sonnigen Strände und das türkisblaue Meer umarmt? Wer sollte darüber entscheiden in einem Land mit rund 15.000 Kilometer Küstenlinie, an der sich ein Traumstrand an den nächsten reiht? Neuseeländische Strände setzen für Werbeprospektprädikate wie „einsam“ oder „unberührt“ neue Maßstäbe – und deshalb genießt man sie am besten einfach. Unberührt und menschenleer: Wharariki Beach Lang, breit und feinsandig, unberührt und fast menschenleer liegt Wharariki Beach ganz im Norden der Südinsel in der Region Golden Bay, jedoch nicht in 05 | 2008 © 360° Neuseeland Oben auf den Dünen sitzt der Strandhafer wie eine zerzauste Frisur, darin hat es sich ein Pärchen wie in einem Nest gemütlich gemacht. Kindheitserinnerungen werden wach, als auch an der Nordsee noch das Sonnenbaden in den Dünen erlaubt war, damals, als sie noch nicht zum Schutz vor zu vielen trampelnden Füßen abgezäunt wurden. Die Gefahr besteht hier noch nicht. Die einzige Menschentraube weit und breit, wenn man vier, fünf Personen so nennen möchte, sammelt sich manchmal bei den Pools, die das Meer bei Ebbe in den Felsen zurück lässt: Hier plantschen gerne putzige Seehunde und posieren gar nicht scheu für die Kameras der Urlauber. Ihr vergnügtes Bellen, die Schreie der Möwen und das Rauschen der Wellen sind die einzigen Geräusche hier. Und das Pfeifen gelegentlicher, sehr willkommener Windböen: Sie halten die Sandflies, diese blutrünstigen Plagegeister, fern vom Wharariki Beach. Mediterrane Golden Bay Golden Bay hat nicht nur feine Sandstrände und türkisblaues Wasser, die Bucht besitzt zudem ein stabiles, geradezu mediterranes Klima mit langen Sommern, milden Wintern und ganzjährig sehr viel Sonne. Dieses Mikroklima – Neuseeland ist eigentlich bekannt für sein rasch wechselndes Wetter – ist den Bergen zu verdanken, die Golden Bay ringsum einschließen: Im Westen und Süden ist es der Kahurangi National Park mit den bis zu 1.775 Meter hohen Tasman Mountains, im Osten der Abel Tasman National Park, bis zu 1.156 Meter hoch. Eben diese Berge und die Naturschutzgebiete ringsum isolieren Golden Bay auch geografisch: Nur eine einzige Straße führt hinein in die Region – und macht aus ihr eine Sackgasse. „You won’t get past Farewell Spit unless you’re a migrating whale“, bringt es ein Einheimischer humorvoll auf den Punkt. Urlauber mit knappem Zeitbudget sparen sich meist diesen Abste- © 360° Neuseeland 05 | 2008 Travel & Backpacking 360° Info ;VgZlZaaH e^i EV`VlVj <daYZc7Vn 8daa^c\lddY 8daa^c\lddY IV`V`V BdijZ`V E^Xidc LZhiedgi CZahdc 7aZc]Z^b @VlVi^g^ <gZnbdji] GZZ[idc @V^`djgV LVcV`V IV`V`V I^bVgj FjZZchidlc IZ6cVj 9jcZY^c >ckZgXVg\^aa Lage: Golden Bay ist eine Küstenregion ganz im Nordwesten der Südinsel, die durch die Berge fast vollständig abgeschirmt wird: Im Osten wird sie durch den Abel Tasman Nationalpark und im Süden und Westen durch den Kahurangi Nationalpark und die Tasman Mountains begrenzt. Die einzige Straße hinein nach Golden Bay führt daher über ein schmales Sträßchen, das sich den 791 Meter hohen Takaka Hill hinauf und wieder hinunter windet. Die größten Ortschaften sind Takaka und die ehemalige Goldgräberstadt Collingwood. Die Region ist geprägt durch lange, goldene Strände und üppig bewaldete Bergketten. Besonders schön und ungewöhnlich ist die 34 Kilometer lange Landzunge Farewell Spit, die am nördlichen Ende der Bucht wie eine goldene Sichel in die Cook Strait hineinzeigt. In diesem streng geschützten Naturschutzgebiet leben unzählige Vogelarten sowie Robben und Seelöwen. Einwohner: Die weitgehend isolierte Lage der Golden Bay hat in den letzten Jahrzehnten viele Künstler, Kunsthandwerker und Menschen mit alternativem Lebensstil angezogen. Die rund 4.500 Einwohner verstehen sich als eine fast autonome Community. Gäste sind trotzdem herzlich willkommen – im Sommer verdreifacht sich regelmäßig die Einwohnerzahl. Klima: Das Wetter ist hier, dank der schützenden Berge ringsum, sehr viel stabiler, als man das vom restlichen Land kennt. Das Mikroklima ist fast schon mediterran: lange Sommer, milde Winter und das ganze Jahr über sehr viel Sonne. Dadurch floriert auch die Landwirtschaft, insbesondere werden Bioprodukte angebaut. 360° Web Info www.goldenbaynz.co.nz www.virtualbay.co.nz www.kahurangi.org (Wetterbericht für die Region) www.selfreliance.org.nz (Online-Marktplatz und Community) 17 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking Wharariki Beach Beeindruckende Felsformationen sind durch das Wechselspiel von Sand und Wind entstanden. 18 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 19 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues cher und fahren nach dem Wandern oder Kayaking im Abel Tasman direkt weiter an die West Coast oder in die Marlborough Sounds. Golden Bay lohnt aber nicht nur wegen Farewell Spit, der ungewöhnlich langen Sandzunge, einen Besuch: Strandurlaub mit nahezu Schönwettergarantie, Wanderrouten von maritim bis alpin, Historisches aus der Zeit des Goldrausches, Tropfsteinhöhlen und die größte Quelle Neuseelands sowie eine rege Kunst- und alternative Szene machen die Region ebenso vielseitig wie sehenswert. nell zutiefst konservativ. Wider Erwarten war der Mix jedoch äußerst fruchtbar – im wahrsten Sinne des Wortes. Heute ist ökologische Landwirtschaft in Golden Bay weit verbreitet, es gibt mehr Bio-Läden und -Restaurants als in so mancher Großstadt. Es ist hier auch nichts Ungewöhnliches, einen typischen Farmer ins Gespräch vertieft mit einem barfüßigen Hippie mit blau gefärbten Dreadlocks zu sehen. Beide leisten ihren Beitrag für die äußerst überschaubare Community, man Takaka – Ort für Hippies und bodenständige Farmer Takaka Hill ist das Tor zur Golden Bay: In endlosen Kurven schlängelt sich der State Highway 60 die 791 Meter hinauf, der Anstieg lässt so manches alte BackpackerAuto ächzen. Dann ist man plötzlich oben und ein phänomenaler Blick tut sich auf, der tief hinunter und ins Tal hinein schweift bis zu den dicht bewaldeten, dramatisch aufragenden Bergen auf der anderen Seite. Die Szenerie der im hohen Gras liegenden Felsblöcke zu Füßen des Betrachters und des Panoramas dahinter dürfte Herr der RingeFans bekannt vorkommen: Hier wurde die Szene gedreht, in der Streicher die Hobbits von Bree Richtung Chetwood Forest führt, um den Schwarzen Reitern zu entkommen. Schon lässt sich das Meer von hier oben erahnen. Die kurvige Straße auf der anderen Seite des Berges hinunter und durch das Tal des Takaka River erreicht man dann die Bucht und Takaka, den größten Ort. Beim Spaziergang durch die wenigen Straßen der 1.200-Seelen-Gemeinde, ja selbst beim bloßen Durchfahren wird klar, warum Golden Bay noch immer den Ruf einer Hippie-Enklave hat: Unzählige Galerien, kleine Kunsthandwerksläden, alternative Cafés wie etwa das „Wholemeal“ und ein Theater säumen die Straßen. Bei aller Beschaulichkeit wirkt der Ort überraschend weltoffen und wer länger bleibt, wird feststellen, dass dies für ganz Golden Bay gilt. Geschichte Der niederländische Entdecker Abel Tasman nannte die Golden Bay Mörder-Bucht, denn als er 1642 dort vor Anker ging, begrüßten ihn die einheimischen Maori äußerst feindselig (siehe auch Seite 70 in diesem Heft). Erst der Brite James Cook gab der Bucht ihren heutigen Namen, als er 1770 auf seiner Entdeckungsreise vorbeikam. Collingwood, einer der beiden Hauptorte, erlebte von 1857 bis ca. 1860 einen kurzen Boom, als in der Region Gold gefunden wurde. Kurzzeitig war er damals sogar als Hauptstadt Neuseelands im Gespräch. Aorere River Valley: Das malerische Tal, in dem auch der Heaphy Track endet, bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten: Te Anaroa Caves: Tropfsteinhöhle; Tasman St, Rockville; Buchung der eineinhalbstündigen Führungen: Col lingwood Café, Tel.: 03 / 524 8114, www.collingwoodcafe.co.nz/#caves Blick auf das Alles begann Anfang der 1970er-Jahre, als die neuseeländische Woodstock-Generation Golden Bay zu ihrem Shangri La auserkor. So manches kunterbunte Wohnmobil, das es damals mit Ach und Krach über den Takaka Hill schaffte, steht noch heute hier und nicht wenige sind immer noch bewohnt. Damals prallten Welten aufeinander: hier die Hippies, die sich an diesem abgelegenen, von der Natur verwöhnten Flecken Erde niederlassen wollten, dort die alteingesessenen Farmer und Schafzüchter, traditio- 20 360° Info Sehenswertes Takaka Hill Te Waikoropupu (Pupu) Springs: Waikoropupu Valley, ca. ein Kilometer außerhalb von Takaka. Die größte Quelle Neuseelands ist ein heiliger Ort der Maori und erstaunt mit ihrem unglaublich klaren Wasser; www.showcaves. com/english/nz/springs/Pupu Wharariki Beach: Der Strand hat nicht nur goldenen Sand und Dünen zu bieten, sondern auch beeindruckende Felsformationen, Höhlen und zutrauliche Robben. Cape Farewell Horse Treks: Ausritte für Anfänger und Fortgeschrittene. Traumhaft: Ritt am Wharariki Beach; 23 McGowan St, Puponga, Tel.: 03 / 524 8031, www.horsetreksnz.com Bustouren auf Farewell Spit: Farewell Spit Eco Tours, Tasman St, Collingwood, Tel.: 03 / 524 8257, www. farewellspit.com, und Farewell Spit Nature Experience, Old School Café, Pakawau, Tel.: 03 / 524 8992, www. farewell-spit.co.nz Scenic Flights mit Abel Tasman Air, Motueka Airport, Tel.: 03 / 528 8290, www.abeltasmanair.co.nz y Pupu Springs ein heiliger Ort der Maori 05 | 2008 © 360° Neuseeland Devil’s Boots, Kalksteinformation, die wie überdimensionale Schuhe geformt ist; Salisbury Bridge, Brücke von 1887 über den Aorere River, die zum Quartz Range Goldfield führt; Langford’s Store sowie die Überbleibsel der einstigen Goldtrails und -minen, www.goldenbaynz.co.nz © 360° Neuseeland 05 | 2008 Wanderungen Eine Übersicht aller Wanderungen in Golden Bay bietet das DoC: www.doc.govt.nz/templates/trackandwalkprofilesummary.aspx?id=36188 Farewell Spit: Die ersten ca. drei der 34 Kilometer langen Sandzunge sind für Fußgänger freigegeben, am Visitor Centre starten mehrere Spazier- und Wanderwege. Ein etwa dreistündiger Rundweg führt auf der einen Seite des Spit hin und auf der anderen zurück. Knuckle Hill Track (ca. 2,5 Stunden): Der Aufstieg auf den Knuckle Hill wird mit einem tollen Ausblick belohnt. Kein Rundweg. Mountainbiking erlaubt. Aorere Goldfields Track (ca. 3 Stunden): Der Rundweg verläuft teilweise auf historischen, Mitte des 19. Jh. von Goldgräbern geschaffenen Wegen, zwei einstige Minen, Stafford’s Cave und Ballroom Cave, können erkundet werden (warme Kleidung und Taschenlampe mitbringen!). Mountainbiking erlaubt. Puponga Hilltop Walk (ca. 3 bis 4 Stunden): Vom Farewell Spit Visitor Centre zum Wharariki Beach führt dieser Weg über Hügel und Dünen und teilweise an der Steilküste entlang. Kaituna Track (ca. 8 bis 9 Stunden): Anspruchsvolle Wanderung für erfahrene Hiker, der Track führt vom Knuckle Hill ins Kaituna Tal, über zwei Gebirgskämme und durch zwei Flüsse. Am Ende des Tracks im Kaituna Tal liegt das Naked Opossum Café. Takaka Valle respektiert sich, auch wenn man den Lebensstil des anderen nicht immer versteht. Und auch so mancher Kiwi, Brite oder Deutsche, der nach Golden Bay kam, um Urlaub zu machen, blieb für immer und bereicherte die Gemeinschaft, die sich gerne als unabhängig und selbst versorgend sieht. Im Mussel Inn, dem einzigen Pub diesseits des Takaka Hill, wo so etwas wie Nachtleben stattfindet, treffen sie sich alle: Auf ein gemütliches Travel & Backpacking Organisierte und geführte Touren: Barefoot Guided Tours, Colling wood, Tel.: 03 / 524 8624, www.backpackerscollingwood.de, www.barefoot.co.nz, und Golden Bay Connections, 800 Abel Tasman Dr, Pohara, Takaka, Tel.: 03 / 525 7678, www. goldenbayconnections.com Heaphy Track (4 bis 6 Tage): Der 82 Kilometer lange Track ist der längste der Great Walks und führt von Golden Bay durch den Kahurangi National Park bis hinüber an die West Coast. Dabei werden zahlreiche Berge überquert, alle Flüsse sind jedoch überbrückt. Wie auf allen Great Walks gibt es Hütten und Campingplätze. 21 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking 360° Info Unterkünfte Villa on the Bay: Direkt am Strand gelegene Design-Villa mit großzügigen Doppelzimmern und geräumigem Küchen- / Ess-Bereich mit Panoramablick auf zwei Ebenen; Pohara, Tel.: 03 / 525 8465, www.villa onthebay.co.nz € € € Golden Bay Lodge & Garden: Hübsche Zimmer, das Grundstück ein kleines Paradies mit Panoramablick dank Lage auf einer Klippe; Tukurua R.D.2., Takaka, Tel.: 03 / 525 9275, www.goldenbaylodge.co.nz € € The Grove Retreat: Drei voll ausgestattete Cottages sowie B&B-Zimmer im Haupthaus, wunderschöner Garten, die Betreiber verkaufen Bio-Produkte; Rocklands Rd, Clifton, Tel.: 03 / 525 7011, www.goldenbayretreat.co.nz € Kulinarisches In Golden Bay gibt es eine Vielzahl an Restaurants mit ausgezeichneter Küche, die frische, lokale Produkte (oft in Bioqualität) verwenden sowie exzellente neuseeländische Weine und Biere ausschenken; www.goldenbaynz.co.nz/directory_eatanddrink.html € Collingwood Homestead: Romantisches Guesthouse in einer Holzvilla von 1904 mit offenem Kamin; Elizabeth St, Collingwood, Tel.: 03 / 524 8079, www.collingwoodhomestead.co.nz € Somerset House: Hostel in einem liebevoll restaurierten historischen Haus, Frühstück mit frischgebackenem Brot; Gibbs Rd, Collingwood, Tel.: 03 / 524 8624, www. backpackerscollingwood.co.nz € € Shambhala: Alternatives Guesthouse auf einem Hügel mit tollem Ausblick, 100 Meter Fußweg zum Privatstrand. Wer mag: Abends gibt’s Meditationsübungen an der großen Buddhastatue; Yoga-Retreat; November bis Mai geöffnet; Hwy 60, Takaka, Tel.: 03 / 525 8463, www. shambhala.co.nz € The Mussel Inn: Der rustikale Pub ist der Treffpunkt in der Region. Spezialität sind frische Muscheln, man bekommt aber auch Steaks, Fisch, vegetarische Gerichte und Snacks, alles aus frischen Zutaten und überwiegend Bio. Am Wochenende meist Konzerte. Geöffnet ab 11 Uhr; Onekaka R. D. 2, Takaka, Tel.: 03 / 525 9241, www.musselinn.co.nz Courthouse Café: Café-Restaurant im 1901 erbauten ehemaligen Gerichtsgebäude. Guter Kaffee und Kuchen, warme Gerichte; Tasman St, Collingwood, Tel.: 03 / 524 8025. Wholemeal Café: Ausgezeichnetes Essen (Snacks und Hauptgerichte), feiner Kaffee, Ausstellungen lokaler Künstler und ein bunter Gäste-Mix. Tgl. 7.30 bis 19.30 Uhr; Commercial St, Takaka, Tel.: 03 / 525 9426. The Naked Possum Café: Wildgerichte und frische Salate sind die Spezialität, aber auch Vegetarier bleiben nicht hungrig. Gute Weine und Cider. Geöffnet tgl. 10 bis 18 Uhr, freitags länger, dann wird ein Lagerfeuer entzündet; Kaituna River R.D. 1, Collingwood, am Beginn des Kaituna Tracks, Tel.: 03 / 524 8433, www.nakedpossum.com Collingwood – einst eine turbulente Goldgräberstadt, heute ein verschlafenes Dorf Bier oder um bei einem der Live-Konzerte gemeinsam auf den Tischen zu tanzen. Nein, es sind wohl eher die Touristen, die vom alternativen Geist der Region überrascht sind. Wenn sie nicht sowieso genau deswegen gekommen sind: um sich in einem der YogaRetreats auf die spirituelle Suche zu begeben oder als WWOOFer (Willing Worker on Organic Farms) gegen Kost und Logis auf einer der ökologisch ausgerichteten Farmen zu arbeiten. Sans Souci Inn: Europäische Küche, schonend und aus besten Zutaten (teilweise aus dem eigenen Garten) zubereitet, mediterran anmutendes Restaurant. Im Sommer täglich, im Winter Fr bis So geöffnet. Reservierung bis 16 Uhr notwendig; Pohara, 11 Richmond Rd, Takaka, Tel.: 03 / 5258663, www.sanssouciinn.co.nz Am Somerset House Beinahe Hauptstadt Vom Goldrausch geprägt – Collingwood Anatoki Salmon: Die Lachsfarm bietet die Möglichkeit, seinen Fisch selbst zu fangen und dann auf dem BBQ zubereiten zu lassen. Frischer geht’s nicht! Tägl. 9 bis 17 Uhr (im Winter bis 16.30) geöffnet; McCallums Rd, Anatoki Valley, Tel.: 03 / 525 7251, www.anatokisalmon.co.nz Alter Friedhof in 22 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 Collingwood Möglicherweise begann die Entwicklung aber auch viel früher: Immerhin war der zweitgrößte Ort in Golden Bay, Collingwood (damals noch Gibbstown), in den 1850ern als Hauptstadt Neuseelands im Gespräch. Während des kurzen, aber heftigen Goldrausches strömten Menschen aus dem ganzen Land in die Bucht. Der Ort wuchs rasant auf rund 1.500 Einwohner an dank seiner günstigen Lage am Meer und am Ausgang des Aorere River Tals, 23 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking Wandern auf dem Puponga Hill-Track Ein Blick auf die kilometerlange Sandzunge Farewell Spit. 24 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 25 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking Am Heaphy Track: Von Urwäldern ... wo sich der Großteil der Goldminen befand. Doch schon nach wenigen Jahren zogen die meisten Glücksritter weiter nach Otago, wo weitaus mehr Gold gefunden wurde. Heute hat Collingwood gerade mal 250 Einwohner, ein Großteil seines historischen Erbes wurde durch einen verheerenden Brand im Jahr 1904 zerstört. Und dennoch umgibt diesen verschlafenen Ort ein ganz besonderer Zauber. Vielleicht liegt es an den wenigen verbliebenen Holzvillen aus der Zeit des Wohlstandes. Vielleicht an seiner besonderen Lage zwischen dem mit goldenem Sand gesäumten Meer und der unmittelbar dahinter aufragenden, üppig grünen Bergkette, deren gezackte Kontur dem Rücken eines schlafenden Drachen ähnelt. Vielleicht sind die Menschen hier, tief drinnen in der Golden Bay, auch noch ein bisschen gelassener und freundlicher als ihre Landsleute. Collingwood ist ein Ort, an dem man gerne länger bleibt – und praktischerweise die ideale Basis für Ausflüge nach Farewell Spit und zum Wharariki Beach, zu den ehemaligen Goldgräber-Trails und in die Berge. Über Höhlen und Goldgräberpfade zum Heaphy Track ... zu Traumstränden. 26 Farewell Spit Das Aorere River Tal beginnt gleich hinter Collingwood und ragt etwa 30 Kilometer weit in den Kahurangi National Park hinein. Leicht lässt sich hier ein ganzer Tag verbringen, denn rechts und links der Straße, die an saftigen Weiden und winzigen Ortschaften vorbei auf die Berge zuführt, lohnen zahlreiche Sehenswürdigkeiten einen Stopp. Für die Te Anaroa Caves, eine große Tropfsteinhöhle, muss eine eineinhalbstündige Führung gebucht werden, alles andere kann nach Lust und Laune erkundet werden: die „Devil's 05 | 2008 © 360° Neuseeland Boots“, zwei ungewöhnlich geformte, große Felsen, die Salisbury Hängebrücke, auf der Mutige über eine Schlucht spazieren können, und der kleine Krämerladen in Bainham, der immer noch genau so aussieht wie bei seiner Eröffnung im Jahre 1928 und in dem man nachmittags auch immer noch einkaufen kann. Und natürlich sollte man die ehemaligen Goldfelder besuchen, die frei und ohne Eintritt zugänglich sind. Zwei Minen sind über historische Goldgräber-Pfade erreichbar: die eher düstere Staffords Höhle und die helle, luftige Ballroom Höhle, in der die Arbeiter einst gefeiert haben sollen. Folgt man der Straße immer weiter ins Tal hinein, so wird sie irgendwann zur Schotterpiste. Immer dichter rücken die Berge rechts und links heran und wo das Tal endet, beginnt der Heaphy Track: Die 82 Kilometer lange Wanderroute gehört zu den „Great Walks“ Neuseelands und führt in vier bis sechs Tagesetappen bis hinüber an die West Coast. Farewell Spit: Landzunge am nördlichsten Punkt der Südinsel Erste Hilfe für Wale © 360° Neuseeland 05 | 2008 Die bekannteste Attraktion von Golden Bay ist unbestritten Farewell Spit: Die goldene Sandzunge ragt wie ein beschützender Arm in die Cook Strait hinein und bildet eine natürliche Barriere zwischen der 27 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking Puponga Hill 4WD-Bussen befahren – bis zum Leuchtturm und immer dicht an der Wasserkante entlang. Der Tagesausflug lohnt sich schon allein deshalb, weil für Fußgänger nur die ersten Kilometer des Spits (zweieinhalb auf der Innen-; vier auf der Außenseite) freigegeben sind und weil die Tourguides den Ausflug mit Fakten und Anekdoten würzen. Zudem sieht man auf den Bustouren – natürlich abhängig davon, welche man wählt – weitere Highlights wie Fossil Point (hier sind nicht nur Fossilien zu bestaunen, sondern meist auch Seehundfamilien), den Aussichtspunkt Pillar Point und Cape Farewell, den nördlichsten Punkt der Süd insel, wo die Tasmanische See gegen eine beeindruckende Steilküste tost. Pillar Point Bucht und dem offenen Meer. Etwa 34 Kilometer ist sie derzeit lang und weil die Strömung kontinuierlich neuen Sand anspült, wächst sie immer weiter in die Länge. In dem Naturschutzgebiet leben rund 90 Vogelarten, riesige Schwärme mit tausend und mehr Vögeln sind keine Seltenheit und mit etwas Glück kann man bei Flut schwarze Schwäne in der Bucht beobachten. Die nördliche, dem offenen Meer zugewandte Seite des Farewell Spit ist eine wüstenartige, sich ständig bewegende Dünenlandschaft, auf der die spärliche Vegetation Wind und Wellen ausgesetzt ist. Die sehr viel windgeschütztere Südseite hingegen ist so üppig bewachsen, dass nur auf angelegten Wegen ein Überqueren auf die andere Seite möglich ist. Im Inneren der Bucht entsteht bei Ebbe, wenn sich das Wasser bis zu sieben Kilometer weit zurückzieht, eine riesige Wattlandschaft, die leider immer wieder zur Falle für Wale wird. Nicht immer gelingt es, die gestrandeten Meeressäuger bei Flut wieder ins offene Meer hinaus zu bringen: 2005 mussten 41 Grindwale getötet werden. Und auch für so manchen Seefahrer wurde Fare- 28 well Spit zum Verhängnis: Die flache Sandzunge ist ohne moderne Navigationstechnik kaum auszumachen, so manches Schiff spülte die raue Tasmanische See hier auf Grund, bevor 1870 ein Leuchtturm errichtet wurde. Sehr viel unmittelbarer – und auch sehr viel neuseeländischer – ist natürlich eine Wanderung. Obwohl man so auf die ersten Kilometer der Sandzunge beschränkt ist, kann man dort ohne Weiteres ein paar Stunden laufen, Picknick und Fotopausen nicht eingerechnet. Ein schöner Rundweg führt vom Visitor Centre einen guten Kilometer weit auf der Innenseite der Sandzunge entlang und als breiter, windgeschützter Sandweg hinüber auf die Seeseite. Das plötzlich sehr viel lautere Pillar Point, Puponga Hill und Cape Farewell Rauschen der Wellen im Ohr, läuft man dort ein ganzes Stück am Strand entlang, vorbei an Wanderdünen, bis zum Fossil Point und schließlich über hügelige Schafweiden zurück zum Visitor Centre. Da man bei Ebbe in der Bucht kilometerweit nur Schlick sieht, empfiehlt es sich, vorher die Gezeiten zu erfragen und die Wanderung entsprechend auf der Innenseite des Spit zu beginnen oder enden zu lassen. Auf den Hügeln rings um den Pillar Point Leuchtturm hat man einen phantastischen 360-Grad-Panoramablick über die Golden Bay. Bei wirklich klarem Wetter sieht man von dort Farewell Spit in voller Länge. Meist verschwindet die Sandzunge jedoch irgendwo im Dunst aus Sand und Salzwasser, wie ein mystisches Land aus vergangener Zeit. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, hat zwei Möglichkeiten, die ungewöhnliche Landschaft am oberen Ende der Golden Bay zu erkunden: Zwei vom Department of Conservation zertifizierte Anbieter dürfen das unter strengem Naturschutz stehende Gebiet mit kleinen Auch die Frage nach der schönsten Wanderroute ist in Neuseeland müßig, weil schlichtweg nicht zu beantworten. Eines ist jedoch sicher: Wer das Meer und spektakuläre Aussichten liebt, wird vom Puponga Hilltop-Walk begeistert sein. Vorausgesetzt, er bringt eine gewisse Kondition mit oder scheut sich zumindest nicht vor mehr oder weniger heftigem Muskelkater in den Oberschenkeln und Waden. Der Wanderweg ist nicht viel mehr als ein Trampelpfad, der vom Visitor Centre am Farewell Spit aus zunächst etwa eine Stunde lang über hügeliges Farmland zum Aussichtspunkt Pillar Point führt. Ab dort mäandert er meist dicht an den Klippen entlang und 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 Auf dem Puponga Hilltop-Walk 29 Travel & Backpacking Travelogues gewährt ein ums andere Mal tiefe Einblicke, etwa am Cape Farewell mit seiner beeindruckenden Steilküste. Immer weiter geht es hügelauf, hügelab, bis sich der Pfad schließlich hinunter schlängelt und als krönenden Travelogues Travel & Backpacking Abschluss Wharariki Beach erreicht. Ob dies nun die schönste Wanderung oder der schönste Strand auf der Neuseeland-Reise gewesen ist, darf dabei gerne jeder selbst entscheiden. ° Austern fi scher a m Fare well Sp it Sonnenaufgang am Farewell Spit Farewell Spit – ANZEIGE – Neuseeland Wein und Avocadoöl Import Treffpunkt Farewell Spit Der Neuseeland Spezialist für Profis Nur für Einzelhandel, Großhandel und Gastronomie Mills Reef Winery – Bay of Plenty Lincoln Vineyards – Auckland Coopers Creek – Huapai Sacred Hill – Hawkes Bay Te Kairanga – Martinborough Highfield Estate – Marlborough Pegasus Bay Winery – Waipara Felton Road Winery – Central Otago Gibbston Valley Wines – Central Otago The Grove Avocadoöl – Tauranga Und vieles mehr … wine in motion GmbH Ruprechtsberg 20 84149 Velden 30 05 | 2008 © 360° Neuseeland Telefon: +49 (0) 87 42 / 96 55 99-0 Telefax: +49 (0) 87 42 / 96 55 99-22 E-Mail: [email protected] Internet: www.wine-in-motion.com © 360° Neuseeland 05 | 2008 31 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues blutigen Schlachten und der spirituellen Atmosphäre Rotoruas berichtet. Rotorua bedeutet in der maorischen Sprache „Zwei Seen”, wobei es tatsächlich 15 Seen rund um Rotorua gibt, was es zu einem beliebten Ziel für Wassersportler aller Art sowie Angler macht. Die Stadt selbst ist auf den ersten Blick eine typisch neuseeländische Stadt. Sie liegt 290 Meter über dem Meeresspiegel auf einem vulkanischen Plateau mit hoher vulkanischer und thermaler Aktivität und ist eines der touristischen Hauptziele auf der Nordinsel Neuseelands. Schon seit dem 19. Jahrhundert nutzten Besucher die Annehmlichkeiten und heilenden Kräfte der durch vulkanische Aktivität entstandenen sogenannten Hot Springs (Heißen Quellen) und Mud Pools (Schlammbäder). Sehenswerte Geothermal-Gebiete in und um Rotorua sind die Wairakei Terraces in Taupo und das Whakare- 360° City Info L]Vc\VgZ^ Rotorua verzeichnete laut dem neuseeländischen Tourismus-Ministerium im Jahr 2006 2,89 Millionen Besucher. Thermales Wunderland: Rund um Rotorua kocht die Erde F ür viele Besucher Neuseelands ist Rotorua ein „Muss“. In jedem Reiseführer wird von den Thermalbädern, den Geysiren und den Maori, die in dieser Stadt mehr Einblicke in ihr Leben und ihre Kultur bieten als in anderen Gebieten Neuseelands, berichtet. Man liest aber auch über den Schwefelgestank, der in der Luft liegen soll. Wenn man sich dann aber der Stadt nähert, kommt einem tatsächlich ein „Da stinkt’s“ in den Sinn – eine typische Aussage über Rotorua. Man kann Rotorua schon riechen, bevor man die Stadt selbst zu Gesicht bekommt. Wie vielerorts reihen sich die bekannten Geschäfts- und Fast Food-Ketten in der Innenstadt aneinander. Mehr als 250 Geschäfte aller Art laden zum Bummeln und Geld ausgeben ein, vor allem Souvenirläden, die Maori-Schnitzereien aus Holz und Jade sowie Produkte aus Schafwolle anbieten, sind stark vertreten. Entlang der Hauptstraße „Fenton Street“ bis zum Rande der Innenstadt befindet sich ein Motel neben dem anderen, am Ufer des Lake Rotorua türmen sich moderne Hotels. Allerdings merkt man schnell, dass Rotorua irgendwie anders ist. Der allgegenwärtige Schwefelgeruch und die dampfenden Krater und Spalten in den städtischen Parks und am Straßenrand lassen den thermal-vulkanischen Ursprung der Gegend erahnen. Frischluft bekommt hier eine ganz neue Bedeutung. Die Stadt wird auch „Sulphur Maori-Hochburg der Nordinsel Nora Tenbrock lebt seit fast zweieinhalb Jahren in Neuseeland. Ursprünglich kommt Nora aus dem Münsterland, wo sie sich nach dem Abitur für das Studium der Wirtschaftswissen schaften mit Schwerpunkt Tourismus entschied. Direkt nach Abschluss des Studiums ist sie mit ihrem Freund nach Neuseeland ausgewandert und arbeitet dort nun als Travel & Information Assistant beim Touristen-Informationszentrum in Napier. Da Rotorua nur ein Katzensprung entfernt ist, hat Nora schon viele Wochenenden dort verbracht. Der Rotorua Distrikt beherbergt eine multikulturelle Bevölkerung von 68.000 Menschen. Mit einem 35-prozentigen Anteil an Maoris, Neuseelands Ureinwohnern, ist Rotorua als Zentrum der Maori-Kultur bekannt. Obwohl es durch die europäische Besiedlung und die darauf folgende Mischung verschiedenster Nationalitäten generell kaum noch reine Maoris in Neuseeland gibt, werden ursprüngliche Traditionen, die Kultur und die Sprache weiterhin aufrecht erhalten und gelten bis heute als wichtiger Teil neuseeländischen Selbstbewusstseins. Die Gegend um Rotorua wurde zunächst von den Ureinwohnern des Te Arawa Stammes besiedelt. In vielen Maorilegenden und Geschichten wird von großen Maori kriegern, schönen Frauen, Geistern der Vergangenheit, 05 | 2008 © 360° Neuseeland 6jX`aVcY =Vb^aidc GdidgjV IVjed CVe^Zg Lage: Der Rotorua District liegt im Zentrum der Nordinsel in den nördlichen Ausläufern des Zentralen VulkanplaEVabZghidcCdgi] teaus. Nach Auckland sind es 234 Kilometer, nach Wellington 457 Kilometer. Die Stadt Rotorua liegt am Südrand des Lake Rotorua. LZaa^c\idc Fläche: 2.617 Quadratkilometer Einwohner: ca. 70.000 Einwohner, davon 35 Prozent Maori Klima: Angenehmes Klima, viel Sonnenschein im Sommer, klare Tage im Winter. Temperaturen im Frühling: 13 bis 21°C, im Sommer 21 bis 29°C. Im Herbst 15 bis 26°C, im Winter 9 bis 16°C. Regentage: ca. 42 (140 cm/Jahr). Sonnenscheinstunden: ca. 2.000 im Jahr. 360° Autorin: Nora Tenbrock 32 City“ genannt, die Maori jedoch geben ihr den treffenderen Namen: Whangapipiro, was so viel heißt wie: „fürchterlich stinkender Platz“. Nach dem ersten Naserümpfen gewöhnt man sich jedoch schnell an den Geruch. Heiße Quellen in der Stadt Immer der Nase nach Champagne Pool, Wai-O-Tapu Travel & Backpacking Besonderheiten: Rotorua wurde mehrere Jahre zur schönsten Stadt Neuseelands gewählt, zuletzt 2006. Die Maori nennen die Stadt „Zwei Seen“-Stadt, rotu = See, rua = zwei. 360° Web Info dtgebiet t es überall im Sta Heiße Quellen gib © 360° Neuseeland 05 | 2008 www.rotoruanz.com www.rotorua.nz.com www.rotorua.co.nz 33 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking Bath House, Rotorua Im ehemaligen Bath House, das bereits 1908 als exklusives Heilbad errichtet worden ist, hat das sehenswerte Rotorua Museum of Art & History ein stilvolles Zuhause gefunden. 34 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 35 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Diese Art kultureller Darbietungen können in Rotorua vielfach erlebt werden. Abendliche Vorstellungen werden in einer Vielzahl von Hotels in Rotorua angeboten, können aber auch als Tour gebucht werden, wobei man bei seiner Unterkunft abgeholt und zu den außerhalb von Rotorua liegenden Maori-Dörfern gebracht wird. Verschiedene Maorifamilien haben darin eine Chance gesehen, nicht nur Besucher über die Maorikultur aufzuklären, sondern sie auch an jüngere Generationen der eigenen Familie weiterzugeben und damit aufrecht zu erhalten. iliges Marae – he shaus der lung Versamm Maori warewa Thermal Village am Südrand Rotoruas, welches Teil eines Gesamtkonzepts unter dem Namen Te Puia ist. Beide kombinieren die vulkanischen Sehenswürdigkeiten mit einem kulturellen Maori Erlebnis. Interessant daran ist, dass man in die traditionelle Welt der dort ansässigen Maori-Familien eintritt und deren Alltag erleben kann, zum Beispiel die Benutzung der heißen Quellen, das Zubereiten eines „Hangi“, eine traditionell in der heißen Erde gekochte Mahlzeit, oder den Besuch eines „Marae“, eines geheiligten Versammlungshauses der Maori. Die traditionelle Begrüßung des Nasenreibens, in der Maorisprache „Hongi“ genannt, sowie eine Darbietung traditioneller Willkommensrituale, Tänze, Lieder und Geschichten sind außerdem Teil des kulturellen Erlebnisses. 360° Info Geschichte Mitte des 14. Jahrhunderts besiedeln die Anhänger des Maori-Stamms Arawa die Gegend. 1830 Philip Tapsel ist der erste Europäer in Rotorua Kapa Haka Neben den kulturellen Darbietungen, üblicherweise in traditioneller Kleidung und teilweise gemalter, teilweiser echter Tätowierung, ist häufig auch das Hangi in Form eines Buffets kulinarischer Teil des Abends. Highlight der Vorstellungen ist der sogenannte „Kapa Haka“, der wohl bekannteste Kriegstanz der Maori, in alten Zeiten angewandt, um den Feind einzuschüchtern. Auch heute hat der Kapa Haka nichts von seiner Ausdruckskraft verloren. Da werden Augen kriegerisch aufgerissen und gerollt, Zungen schnaubend herausgestreckt, Angst einflößende Kriegsschreie ausgestoßen und die tätowierten Gesichter zu verschiedensten Fratzen verzogen. Man kann sich vorstellen, wie Furcht einflößend eine Gruppe wilder Maori gegenüber europäischen Siedlern gewesen sein musste. Auch spürt man den Stolz der beteiligten Maoris. Sie sind weniger Angestellte des Unternehmens als vielmehr Teil einer großen Familie, deren Geschichte weit in die Vergangenheit Rotoruas und der Maorikultur reicht. Sie sind Nachkommen derer, die schon vor Jahrhunderten die Gegend besiedelten und ihre Geschichten und Traditionen bis heute weitergegeben haben. Heute erzählen diese Nachkommen die Legenden ihrer Vorfahren und somit auch die Geschichte Rotoruas. Man wird schnell in ihren Bann gezogen und fühlt sich seltsam berührt von dem Enthusiasmus der Darsteller. Die harten, lauten Stimmen Travel & Backpacking 1835 weiße Siedler lassen sich trotz Streitereien mit Maori nieder Die Awara-Maori waren loyal zu den Briten und unterstützten sie in ihrem Kampf gegen die aufständischen Maori. Die Awara-Maori nutzten die Gelegenheit, um alte Rechnungen mit den Tainui-Stämmen aus Waikatu zu begleichen, sie konnten mithilfe der Briten somit ihr Land verteidigen. Sie beteiligten sich später deshalb auch nicht an den „Land Wars“ (1845-1872). Zum Dank für ihre Friedfertigkeit stellte die Regierung den Ort unter Staatskontrolle und machte Rotorua zum Heilbad und Touristenzentrum. 1907 The Bath House wird gebaut Sehenswertes Government Gardens mit dem Rotorua Museum (The Bath House): Art Gallery mit Werken neuseeländischer Künstler, im Rotorua Museum befinden sich neben einer Ausstellung zur Geschichte des Badeorts viele Schnitzereien der Maori wie Balken aus Versammlungshäusern, www.rotoruamuseum.co.nz Whakarewarewa (Whaka): Nachbildung eines Maori-Dorfes, jedoch bewohnt, die zeigt, wie die Maori mit den heißen Quellen kochen, baden und waschen, Shows mit Tänzen und Gesängen. PohutuGeysir, Fontäne ist bis zu 30 Metern hoch, Prince-of-Wales-Geysir kündigt den Ausbruch an, www.whakarewarewa.com, tgl. 8.30 bis 17 Uhr, Shows 11.15, 14 Uhr. Maori Arts and Crafts Institute (Te Puia): Junge Maori lernen hier die traditionellen Kunsthandwerke wie Schnitzen, Weben, Herstellen von Jadeschmuck; die alten Traditionen werden hier gepflegt. Verkauf der Kunststücke im angrenzenden Laden, www.tepuia.com Ohinemutu Maori Village: erste Ansiedlung der Maori. St. Faith´s Anglican Church, 1910, Tudor-Stil, Schnitzereien, Jesus-Darstellung mit Mantel eines Maori-Häuptlings, Versammlungshaus von 1873. Agrodome: Show-Farms mit Vorführungen, Touren über das Farmgelände, www.agrodome.co.nz Mokoia Island Cruises: mit dem Raddampfer Lakeland Queen, www. mokoiaisland.com, oder den Kawerau Jetbooten, www.nzjetboat.co.nz, auf den Spuren der Häuptlingstochter Hinemoa. Umgebung Hell‘s Gate / Wai Ora Spa: Tikitere, 18 Kilometer östlich, Schlammbäder, Spa, Massagen, www.hellsgate.co.nz Orakei Korako Geysirland / Hidden Valley: ca. 60 Kilometer von Rotorua, Orake Korako bedeutet „der verzierte Platz“ und ist nur mit dem Boot erreichbar. Wundervolle Sinterterras- sen, tiefe Höhlen (Aladdin‘s Cave), Schlamm-Pools, heiße Quellen, www. orakeikorako.co.nz Waimangu Volcanic (Thermal) Valley: 26 Kilometer südlich von Rotorua, 1886 durch die Eruption des Mount Tarawera entstanden, durch die Schwarzfärbung der Gegend von den Maori „Schwarzes Wasser – Waimangu“ genannt, größter Heißwassersee (ca. 60°C) der Welt: Waimangu Cauldron / Frying Pan Lake. Echo-Crater mit von 1900 bis 1904 aktiven, weltgrößten Waimangu-Geysir, tiefblaues Wasser im Inferno-Crater. Reste der Pink and White Terraces (Warbrick Terrace), www.waimangu.com Te Wairoa/Buried Village: 1886 durch Asche verschüttetes Dorf, Rundwanderweg, Ausgrabungen sind immer noch im Gange. Museum mit Austellung der gefundenen Objekte, www. buriedvillage.co.nz Wai-O-Tapu Thermal Wonderland: 30 Kilometer südlich, Lady Knox Geysir schießt durch Zugabe von Seifenlauge jeden Tag um 10.15 Uhr eine Fontäne hoch. Champagne Pool mit golden glänzenden Blasen, www. geyserland.co.nz Rainbow Springs Nature Park and Kiwi Encounter: Forellenquellen, alles über Forellen (Aufzucht, Unterwasserbeobachtung), Kiwi-Haus, Beobachten der Nachtvögel, www.rainbowsprings.co.nz Skyline Gondola: in vier Minuten Fahrt 900 Meter hoch, tolle Aussicht über die Stadt, mit The Luge, einem dreirädrigen Rennschlitten, in rasender Fahrt die Betonpiste ins Tal hinunter fahren, www.skylineskyrides.co.nz Sinterterrassen im Waimangu Thermal Valley Heremaia James eines Hangi Zubereitung 36 Kapa Haka in Whakare warewa 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 37 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking Wai-O-Tapu: Thermales Wunderland Opalgrün schimmert der Lake Ngakoro zwischen steilen, farnbewachsenen Hängen in Wai-O-Tapu, einem der schönsten geothermalen Gebiete rund um Rotorua. 38 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 39 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues The Bath House – das meist fotografierte Gebäude Neuseelands der Männer mit ihren wilden Gesten, die mehr im Sprechgesang als in Liedern erzählen, abgelöst von den harmonischen Stimmen der Frauen, die ihre Erzählungen mit Mimik und Körpersprache untermalen, versetzen die Besucher in eine andere Welt. Zwei der bekanntesten Familien in Rotorua, die sich auf diese Art von Maori Tourismus spezialisiert haben, sind die Familien Tamaki und Mitai. Die Nachfrage ist groß, die Besucher kommen aus aller Welt. Obwohl auch in anderen Teilen Neuseelands Maori-Tourismus aller Art betrieben wird, scheint Rotorua hierfür das offizielle Zentrum zu sein. Das Rotorua Museum Es ist es kein Wunder, dass ein großer Teil des Rotorua Museums den Maori gewidmet ist. Unweigerlich fließt deren Geschichte mit der europäischen Besiedlung und den darauf folgenden Veränderungen der Moderne zusammen. Dabei ist das Gebäude, welches heute neben einer hauptsächlich neuseeländische Werke ausstellenden Galerie das Rotorua Museum of Art and History beherbergt, eine sehenswerte Ikone für sich. Anfang des 20. Jahrhunderts in den Government Gardens als Badehaus im Tudor Stil errichtet, gilt es heute als eines der meist fotografierten Gebäude in Neuseeland. Das Badehaus bot früher im Stil der europäischen Kurhäuser Anwendungen, Therapien und Behandlungen in verschiedenen heißen Bädern an. Heute erzählt eine Ausstellung über die „heiße“ Vergangenheit des Gebäudes und berichtet unter anderem von den teilweise bizarren Behandlungsmethoden, die damals als besonders modern und wirksam galten. Weitere Ausstellungen sowie ein Film über die Pink and White Terraces, den Ausbruch des Mount Tarawera und 40 die Geschichte der Arawa-Maori runden des Angebot des Museums ab. Waimangu Volcanic Valley Nicht nur im Stadtgebiet Rotoruas kocht die Erde. Etwas außerhalb der Stadtgrenzen findet der Besucher weitere geothermale Attraktionen. Ein Teil des Tals um Mount Tarawera, am südöstlichen Rand Rotoruas, ist eine beliebte Touristenattraktion unter dem Namen “Waimangu Volcanic Valley”. Von einem Touristenzentrum mit Souvenirshops führt ein gut ausgebauter, etwa vier Kilometer langer Pfad durch neuseeländische Buschlandschaft, vorbei an vielen verschiedenen Thermalgebilden, Schlammtümpeln und dampfenden Kratern. Die Highlights sind die „Frying Pan“, ein riesiger, dampfender See und der beeindruckende „Inferno Crater“, ein idyllisch gelegener toxischer Kratersee, der je nach Sonneneinstrahlung in einem ungewöhnlich hell leuchtenden Blau erstrahlt. Geysir in Whakarewarewa bekanntesten Attraktionen liegt südlich von Rotorua am State Highway 5. Die Highlights hier sind der farbenfrohe „Champagne Pool“, der seinen Namen aufgrund der ständig aufsteigenden Kohlendioxidbläschen erhalten hat, sowie der Lady Knox Geysir, der täglich um 10.15 Uhr heißes Wasser bis zu 20 Meter in die Luft speit. Die Entdeckung dieses Geysirs verdanken wir Häftlingen, die in der Gegend um Wai-O-Tapu in Neuseelands erstem „offenen Gefängnis“ um 1900 das Buschland entfernten und Bäume pflanzten. Sie wuschen ihre Wäsche regelmäßig in den heißen Quellen und fanden heraus, dass man den Geysir zur Eruption bringen konnte, indem man Seife in die Öffnung steckte. Um die Eruption zu verstärken, türmten sie außerdem Steine um die Öffnung. Mit der Zeit setzte sich Silizium an diesen Steinen ab, was zum heutigen weißen, kegelförmigen Erscheinungsbild des Geysirs führte. Für geübte Wanderer gibt es eine anspruchsvollere Variante, die den Gipfel eines der Vulkane, Mount Hazard, entlang des Tals einschließt. Wer noch mehr vulkanische Aktivität sehen möchte, kann am Ende des Wanderwegs noch eine Bootstour über den See Rotomahana ein planen, bei der man am Ufer etliche farbenfrohe, dampfende, köchelnde Krater und Spalten entdecken kann. Wai-O-Tapu Waimangu Volcanic Valley ist aber bei weitem nicht das einzige touristisch erschlossene Thermalgebiet außerhalb Rotoruas. Im Rotorua Distrikt gibt es etliche Möglichkeiten, vulkanisches Wunderland zu erkunden. Wai-O-Tapu, eines der größten und unter Touristen 05 | 2008 © 360° Neuseeland Travel & Backpacking Buried Village © 360° Neuseeland 05 | 2008 – unter Asche begraben „Boiling Mud“ Ben Crawford Orakei Korako Ein weiteres spektakuläres Thermalgebiet, „Orakei Korako“ oder auch „Hidden Valley“ genannt, liegt weiter südlich, zwischen Rotorua und Taupo, idyllisch am Waikato Fluss gelegen. Auch hier fühlt man sich in eine andere Welt versetzt, wenn man durch die teils farbenfrohe, teils mondähnliche Landschaft streift, stets begleitet vom leichten Schwefelgeruch und dem Geräusch von kochendem Wasser und blubberndem Matsch. Auf dem Weg nach Whakatane, etwa 15 Autominuten nördlich von Rotorua, befindet sich außerdem „Hell’s Gate“, bekannt als das aktivste Thermalgebiet in der Gegend. Hier werden neben der Erkundung der dampfenden Krater, blubbernden Schlammpools, eines Schlammvulkans und eines heißen Wasserfalls auch Schlammbäder, heiße Mineralbäder und Massagen angeboten. Aber auch Interaktion ist hier gefragt: Wer zum Beispiel seine eigenen neuseeländischen Holzmuster unter Anleitung eines Maorikünstlers erstellen möchte, ist hier gut aufgehoben. 41 Travel & Backpacking Champagne Pool, Wai-O-Tapu Travelogues Travelogues Pink and White Terraces Travel & Backpacking 360° Info Die wohl größte geothermale Attraktion um Rotorua waren allerdings die als Achtes Weltwunder gefeierten Pink and White Terraces unterhalb des Vulkans Mount Tarawera. Es wird sogar behauptet, dass eben hier der neuseeländische Tourismus entstand. Am Ufer des Lake Rotomahana formten sich durch siliziumreiches Wasser und die Wärme des unterirdischen Magmas terrassen förmige Gebilde. Während die White Terraces, deren Wasserbecken extrem heiß und scharfkantig waren, mehr eine Sehenswürdigkeit an sich waren, nutzten Besucher die Becken der farbenfrohen Pink Terraces zum Baden. Die Wärme des Wassers hing dabei von der Höhe der terrassenförmig zum Ufer des Sees abfallenden Becken ab, in denen man sich niederließ. Unterkünfte Kulinarisches € € Princes Gate Hotel: Erbaut 1897 in Waihi, zerlegt, 1917 in Rotorua wieder aufgebaut, Kolonialstil, berühmtestes Hotel der Stadt, steht unter Denkmalschutz; 1057 Arawa St, Tel.: 07 / 348 11 79, www.princesgate.co.nz Hangi-Buffets: € € Heritage Rotorua: Direkt neben Whakarewarewa; Ecke Fraud und Tyron St, Tel.: 07 / 348 11 89, www.heritage hotel.co.nz Tamaki Maori Village: Große Zeremonie; Hinamaru St, Tel: 07 / 349 29 99, www.maoriculture.co.nz € € Sequoia Acacia Lodge Motel: Fahrten zu Restaurants mit dem Motel eigenen Rolls-Royce inkl. Chauffeur; 40 Victoria St, Tel.: 07 / 348 67 75, www.sequoiamotel.co.nz € Die Reise zu den Terrassen war beschwerlich, musste man doch mit der Dampflok zunächst nach Tauranga, 86 Kilometer nordwestlich von Rotorua, reisen. Von dort aus ging es auf dem Pferderücken nach Ohinemutu, dann mit der Kutsche zum Dorf Te Wairoa, das heute als Touristenattraktion unter dem Namen „Buried Village“. bekannt ist. Hier wurde das Nachtquartier aufgeschlagen, um am nächsten Tag etwa zehn Kilometer mit dem Kanu über den Lake Tarawera gepaddelt zu werden. Nach einem Fußmarsch über 3,5 Kilometer entlang einer Landenge zum Lake Rotomahana diente ein „Waka“, ein maorisches Kanu, als Zubringer zu den Terrassen. € Best Western Braeside Motel: In der Nähe der kyline Gondola; 4 Barnard Rd, Tel.: 07 / 347 94 97, www. S braeside.bestwestern.co.nz € Rakeiao Marae: Noch real genutzt von den Ngati ongomai, Lake Rotoiti; Tel.: 07 / 348 89 69, www.world R ofmaori.co.nz Tribal Lights: Interaktive Shows zu Stammesgeschichten; 37 Geddes Rd, Tel.: 07 / 348 74 25, www.triballights.co.nz € Peppers on the Point: Früher ein maorisches Pa, toller Blick auf den Lake Rotorua; 214 Kawaha Point Rd, Tel.: 07 / 348 48 68, www.peppers.co.nz/On-the-Point € Gäste werden in der Unterkunft abgeholt und zum MaoriKulturabend mit Hangi-Buffet gebracht, zum Beispiel: € auch viele Hotels bieten Hangi-Abende an. Restaurants und Bars: Cableway Restaurant & Bar: Bergstation der Skylines Skyrides; Fairy Springs Rd, Tel.: 07 / 347 00 27. Rotorua Central Backpackers: Ideal zur Innenstadt gelegen; 1076 Pukuatua St, Tel.: 07 / 349 32 85, www.hostelz. com/hostel/23235-Rotorua-Central-Backpackers Zanelli‘s: Gehobenes italienisches Restaurant; 23 A Amohia St, Tel.: 07 / 84 908. KiwiPaka YHA Rotorua: Motelähnlich, Hot Pool, Chalets für Familien, kleine Gruppen; 60 Tarewa Rd, Tel.: 07 / 347 0931, www.kiwipaka-yha.co.nz Poppy’s Villa Restaurant: Neuseeländische Küche, v. a. Lamm, edwardianische Villa; 4 Marguerita St, Tel.: 07 / 347 1700. € Ausbruch des Mount Tarawera Am Morgen des 10. Juni 1886 kam es dann jedoch zu einer der größten Naturkatastrophen in der Geschichte Neuseelands. Durch den Ausbruch des Mount Tarawera kamen mehr als 120 Menschen ums Leben. Die Asche und die Lava des Ausbruchs begruben nicht nur vier nahe gelegene Dörfer unter sich, sondern zerstörten auch die Pink and White Terraces. Die Wucht der vulkanischen Explosion leerte den kompletten Lake Rotomahana, der sich erst über die folgenden sieben Jahre hinweg wieder mit Regenwasser füllte und schließlich eine etwa 20-mal größere Oberfläche als vorher besaß. Heute hat sich die Gegend um Mount Tarawera zu einem spektakulären Tal aus Kratern, Seen und geothermalen Systemen entwickelt, darunter das bereits erwähnte Waimangu Volcanic Valley. Durch die landschaftliche Veränderung, die der Vulkanausbruch zur Folge hatte, und die anschließende Regenerierung der komplett zerstörten Flora, ist es nun das jüngste Thermalgebiet der Welt, mit einem beispiellosen BioSystem und etlichen einzigartigen vulkanischen Gebilden. Heute ist es außerdem als sogenannte „Scenic Reserve“ geschützt. Die wenigen Überreste der Pink and White Terraces liegen nun verborgen auf dem Grund des Lake Rotomahana. 42 05 | 2008 © 360° Neuseeland € Amazing Thai Restaurant: 1246 Fenton St, Tel.: 07 / 343 94 94. Yamamoto Japanese Restaurant: 1123 Pukuatua St, Tel.: 07 / 348 19 38. Pig and Whistle City Bar: Historischer Pub, Freitag und Samstag Abend Live-Bands; 1182 Tutanekai St, Tel.: 07 / 347 3025, www.pigandwhistle.co.nz O‘Malley‘s: Irish Pub und Irish Folk; 1287 Eureka St, Tel.: 07 / 347 6416. Barbarella: Pool Tables, Dance Music; 1263 Pukutua St, Tel.: 07 / 347 67 76. erung in benddämm A © 360° Neuseeland 05 | 2008 Rotorua Seismic Gastrobar: Moderne Bar, Cocktails; 1158 Whakaue St, Tel.: 07 / 348 20 82, www.seismicgastrobar.co.nz 43 Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking 360° Info Im Kiwi Encounter, Rainbow Springs Hinemoa und Tutanekei The „Zorb“ gelassenste Abenteuervariante am Agrodome ist das „Shweeb“, eine Art Schwebebahn, die man mit Pedalen selbst bedient, ähnlich wie bei einem Liegefahrrad oder einem Tretboot. Man kann immerhin Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometer pro Stunde erreichen und sich im Wettrennen gegen Freunde beweisen. Natur zum Anfassen ... Selbst wenn man die geothermale und maorikulturelle Seite Rotoruas gesehen hat, bietet die Stadt noch eine Vielzahl weiterer Attraktionen. Der Rainbow Springs Nature Park mit einheimischen, aber auch im 19. Jahrhundert eingeführten Tieren und Pflanzen, lädt zum Rundgang ein. Das benachbarte Kiwi Encounter bietet wissenschaftlich fundierte Führungen durch die Kiwi-Aufzuchtstation an. Dort werden Kiwieier aus dem ganzen Land ausgebrütet, die ausgeschlüpften Kiwis herangezogen und bis zur Auswilderung betreut. Es gibt Aktivitäten, deren Namen zunächst völlig unbekannt klingen. Man kann sich dem „Freefall Xtreme“, „Swoop“, „Shweeb“ oder Bungyspringen hingeben. Der „Freefall Xtreme“, auch „Body Flying“ genannt, verwandelt jeden in eine Art fliegenden Superman. Wenn die Lust auf Adrenalin jetzt erst recht geweckt ist, kann man sich beim „Swoop“ in einer Art Schlafsack mit Ärmeln an einer Riesenschaukel in die Tiefe stürzen, um auf der anderen Seite wieder bis zu 40 Meter in die Höhe zu schießen. Ein anschließender 43 Meter Bungysprung scheint dann nur noch ein Kinderspiel. Die wohl ... oder Nervenkitzel pur 44 Blicke über die Stadt Abseits des Agrodomes gibt es dann noch die „Rotorua Skyline Gondola“, die die Besucher auf einer 900 Meter langen Fahrt zum Gipfel des Mount Ngongotaha bringt, der traumhafte Blicke über Rotorua bietet. Dort kann man speisen, relaxen oder die „Luge“ ausprobieren. Auf einem dreirädrigen Ein-Mann-Gefährt kann man verschiedene Routen abfahren, natürlich bergab. Von hier aus hat man zudem einen traumhaften Blick auf Mokoia Island, eine Insel vulkanischen Ursprungs, mitten auf dem Rotorua See. Sie ist bekannt durch eine der schönsten Maori Liebesgeschichten, die von Hinemoa und Tutanekai. Um einen kleinen Einblick in das Leben der Schafzüchter zu bekommen, sollte man den Agrodome besuchen. Es werden Farm-Touren sowie eine Schaf-Show, kiwitypisch mit klassischem Schafscheren, Schäferhund-Vorstellungen und der Präsentation von 19 verschiedenen Schafrassen, angeboten. Der Agrodome ist aber mehr: Ein weiterer Abenteuerspielplatz für Adrenalinjunkies. Durch die zentrale Lage in Neuseeland und aufgrund des hohen Besucherandrangs hat sich in „Rotovegas“, wie die Stadt im Kiwislang gerne genannt wird, neben den eher aus der Geschichte Rotoruas gewachsenen Attraktionen eine recht außer gewöhnliche Abenteuertourismus-Kultur entwickelt. Beim „Zorb“ handelt es sich um eine riesige aufblasbare Plastikkugel. Eine oder mehrere Personen schlüpfen durch einen kleinen Eingang in die Mitte der Kugel und werden einen Hügel hinunter gerollt. Man verliert während der Abfahrt jegliches Gefühl für oben und unten und weiß nicht, ob man lachen oder schreien soll. Eine Mischung aus Wasserrutsche und Achterbahn nennt es das Unternehmen, einen Riesenspaß und „zorbarific“ nennen es die Besucher. Natürlich werden auch bekanntere Aktivitäten wie Bungy- und Fallschirmspringen, Jet Boot fahren, Rafting, und Helikopterflüge angeboten. Die Liste der Optionen ist lang. Wellness am Ende des Tages Wenn man schließlich nach einem Tag voller Erlebnisse noch nicht genug hat von Rotorua, kann man sich ganz Rotorua-typisch in einem der Spa- und WellnessZentren entspannen. Das wohl bekannteste ist das „Poly- pen Fun beim Swoo 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 Hinemoa war die Tochter eines großen Maori Chiefs auf dem Festland, Tutanekai der Sohn eines auf der Insel ansässigen Stammes. Hinemoas Vater war strikt dagegen, seine Tochter zu verheiraten und wies jeden ab, der um ihre Hand anhielt. Eines Tages, bei einer Maoriversammlung auf dem Festland, sahen Hinemoa und Tutanekai sich und verliebten sich auf den ersten Blick. Durch das strenge Verbot Hinemoas Vater konnten sie jedoch nicht zusammen sein. So schwamm Hinemoa mithilfe von hohlen Kürbissen eines nachts vom Festland zur Mokoia Insel, um ihren Liebsten dort zu treffen. In der Dunkelheit folgte sie seinem Flötenspiel. Als sie jedoch endlich die Insel erreicht hatte, konnte sie Tutanekai zunächst nicht finden. Angst erfüllt von der Dunkelheit und frierend vom kalten Wasser des Sees machte sie sich auf die Suche. Plötzlich tauchte vor ihr ein natürlicher Tümpel mit warmem Wasser auf, in dem sie ihre kalten Glieder aufwärmen und ihre Angst lindern konnte. Als ein Angehöriger des dort ansässigen Stammes in der Nähe Wasser holte und eine Bewegung im Tümpel bemerkte, versteckte Hinemoa sich, sprach aber zu dem Mann, der sie für einen Geist hielt und floh. Sogleich sprach es sich herum, dass in dem heißen Tümpel ein Geist wohne. Tutanekai, der diesem „Geist“ auf die Spur kommen wollte, fand schließlich seine Hinemoa im Pool. Erleichtert und glücklich folgte sie ihm in sein Dorf. Zunächst war man skeptisch gegenüber der Fremden, aber als Tutanekais Familienmitglieder die glücklichen Gesichter der beiden sahen, wussten sie, dass es wahre Liebe war. Auch Hinemoas Vater, der am nächsten Tag von der Geschichte erfuhr, war von der Tapferkeit seiner Tochter und dem Abenteuer, das sie nur für Tutanekai auf sich genommen hatte, so beeindruckt, dass er einer Hochzeit schließlich zustimmte. Hinemoas Pool befindet sich noch immer auf Mokoia Island und ist Teil geführter Touren über die heute unbewohnte und als Naturreservat geschützte Insel, auf der man neben ursprünglicher Flora und Fauna unter anderem Vogelarten wie den Tui, Saddelback und Wekas beobachten kann. nesia Spa“ nahe Rotoruas Stadtzentrum. Besucher können zwischen 26 verschieden temperierten Hot Pools wählen; Massagen und Schönheitstherapien aller Art werden angeboten. Rotorua scheint schier endlose Angebote für Besucher bereitzuhalten und je länger man bleibt, desto besser lernt man Rotorua kennen. Den anfänglich so fürchterlichen Schwefelgeruch hat man längst vergessen. Man sollte sich Zeit nehmen für diesen außergewöhnlichen Ort, seine Vielfalt und Spiritualität und man wird immer einen neuen Grund entdecken, wiederzukommen. ° 45 Travel & Backpacking City Trip Travel & Backpacking City Trip LZhiedgi Dunedin: Schottischer Zauber am Ende der Welt Schottische Eindrücke Dunedin Railway Station – ein Schmuckstück aus Kalkstein und Basalt Die Innenstadt erkundet sich am besten in den Straßen rund um die Stadtmitte: den Octagon. Gemütliche Cafés wie das „Percolator“ locken mit phantastischem Kaffee, in Neuseeland wahrlich nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Im „Tangente“ riecht es nach frisch gebackenen Bagels und der verführerischste Kuchen steht in der Kühltheke vom „Strictly Coffee“. In der Mitte des historischen Platzes, der von der St. Pauls Kirche, dem Kunstmuseum und dem Rathaus umrahmt wird, fühlt man sich plötzlich auf einen anderen Kontinent versetzt. Die viktorianische Architektur erinnert an die schottische Hauptstadt. Das ist kein Zufall. Der Name Dunedin bedeutet ins Gälische übersetzt Edinburgh. Der nah gelegene, 1904 erbaute Bahnhof ist wohl das bekannteste Gebäude auf der Südinsel. Schon damals war viel los auf dem ein Kilometer langen Bahnsteig. Um das Bauwerk aus dunklem Basalt und hellem Kalksteine zu verlassen, durchschritten die Reisenden genau wie heute die fulminante Eingangshalle. Über 700.000 Porzellan-Teile wurden in den Gängen und Wänden liebevoll zu Mosaiken zusammengesetzt und zeigen typische Bilder wie Lokomotiven, Signale und die Buchstaben NZR – die Abkürzung für New Zealand Railway. CZahdc E^Xidc EjcV`V^`^ 360° City Info 8]g^hiX]jgX] LVcV`V I^bVgj FjZZchidlc IZ6cVj 9jcZY^c >ckZgXVg\^aa Lage: Dunedin liegt an der Südostküste der Südinsel und wird im Norden vom Waitaki District, im Westen vom Central Otago District, im Süden vom Clutha District und im Osten vom Südpazifischen Ozean umgeben. Fläche: 3.341 Quadratkilometer, flächenmäßig viertgrößte Stadt der Welt Einwohner: ca. 120.000 Einwohner D as Herz schlägt zum ersten Mal schneller beim Verlassen des Highways aus Richtung Christchurch. Die Sonne verabschiedet sich mit den letzten Strahlen, das Lichtermeer der Stadt liegt zu Füßen, bis es sich im rötlich blitzenden Ozean verliert. Die Nacht bricht über das am Hügel erbaute Dunedin ein. Dieses Spektakel aus Licht und Schatten ist nur der Anfang. Die zweitgrößte Stadt der Südinsel verzaubert, jedoch anders als vermutet. Nicht eine Riesenmetropole mit unzähligen Geschäften, Partymeile und in den Himmel ragenden Bauwerken liegt direkt an der Otago Peninsula, sondern ein gemütliches Städtchen mit viel Charme. Nebenbei gibt es einiges zu erleben: Kulturliebhaber begeben sich auf die Spuren des viktorianischen Zeitalters. Neuseelands außergewöhnlichste Kunstsammlung befindet sich in der Public Art Gallery. Abenteurer entdecken raue Klippen, begehen herrliche Wanderwege oder spüren bei den unzähligen Wassersportmöglichkeiten die Kraft des Pazifiks. Wer einfach nur entspannen will, findet Ruhe in den grünen Parks oder an einem der einsamen Strände. Bei Freunden angekommen ... Ein besonderes Flair erhält die Stadt durch ihre 120.000 Einwohner. Schlechte Laune scheint bei diesen ein Fremdwort zu sein. Egal ob Einheimischer oder Gast – jeder wird mit einem freundlichem „How are you?“ begrüßt. Das ist in Dunedin nicht nur eine Floskel, sondern eine ernst gemeinte Frage. Es passiert nicht selten, dass Passanten von ganz 46 Ein Schloss in Neuseeland? alleine Hilfe anbieten, wenn man planlos mit der Straßenkarte in der Hand umherläuft. Diese Aufmerksamkeit gibt einem das Gefühl bei Freunden angekommen zu sein. Nicht nur weil schon nach wenigen Tagen neue Bekannte lächelnd die Wege kreuzen, sondern weil das Leben am südlichsten Zipfel einfach lässiger als bei uns gesehen wird: Die Haustüren der Nachbarn stehen jederzeit offen, der KnöllchenPolizist drückt mal ein Auge zu und „Stress“ ist ein Fremdwort. Das heißt nicht, dass Termine oder Aufgaben nicht ernst genommen werden. Die Kiwis sind pünktlich, aber sie verzichten auf hektisches Eilen zu Verabredungen. In den Wintermonaten, wenn die Kälte langsam über die Hügel der Halbinsel zieht, lässt sich diese Besonnenheit wunderbar beobachten. Die meisten Häuser haben keine Zentralheizung, doppelte Verglasung der Fenster ist eher selten. Im Juni oder Juli sinkt die Temperatur oft auf ein bis zwei Grad Celsius. Da wird’s bitter kalt in den Wohnzimmern. Aber das macht überhaupt nichts: In den Betten liegen kuschelige Heizdecken, ein gemütlicher Fleece-Pulli wärmt abends beim Fernsehen. Der Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“ könnte aus Dunedin stammen. Nicht selten passiert es, dass am Morgen die Sonne zum T-Shirt verleitet und man abends fröstelnd durch den kalten Wind nach Hause eilt. Für die Dunediner ist das kein Problem. Es stört sie nicht, in Flip-Flops durch Regen zu marschieren und die Regenjacke haben sie ohnehin stets im Gepäck dabei. 05 | 2008 © 360° Neuseeland Damit nicht genug der architektonischen Highlights. Auf einem Hügel am Hafen steht das verrückte Larnach Castle. Die Neuseeländer betrachten es stolz als einzige „Burg“ des Landes. Der exzentrische Geschäftsmann William Larnach ließ es 1871 bauen. Nach der Fertigstellung wurde das Gebäude mit dem gotischen Wohnturm als eines der elegantesten Privathäuser bezeichnet. 200 Männer arbeiteten drei Jahre lang an der Villa und zwölf weitere sollte es dauern, bis die pompöse Inneneinrichtung aus venezianischem Glas, italienischem Marmor und exotischen Hölzern komplett fertig gestellt war. Nach dem Tod des Eigentümers wurde die Villa als Erholungsheim und als Krankenhaus genutzt. Später verfiel sie komplett. Nach der liebevollen Restaurierung gut 100 Jahre nach ihrem Bau fungiert sie heute als Luxus-Herberge und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Im Goldrausch gewachsen Viele dieser architektonischen Meisterwerke erzählen die Geschichte Dunedins. Nachdem im Hinterland von Otago im 19. Jahrhundert Gold gefunden wurde, blühte die Stadt auf und galt als reichste Metropole der Insel. Vorausschauend investierten die Stadtväter das Geld nicht nur in die Wirtschaft, sondern auch in die Bildung. Eine weise Entscheidung. © 360° Neuseeland 05 | 2008 Klima: Gemäßigtes Klima, im Sommer mild und nicht zu warm, im Winter ebenfalls mild und nicht zu kalt. Geschützte Lage (Hügelketten rund um die Stadt und pazifischer Ozean im Osten). Durchschnittstemperaturen tagsüber, Frühling 15°, Sommer 18°, Herbst 15°, Winter 10° Celsius, durchschnittliche Regenmenge 812 mm, im Mittel 1.582 Stunden Sonnenschein pro Jahr. 360° Web Info www.cityofdunedin.com www.dunedin.nz.com www.visit-dunedin.co.nz 360° Autorin: Daniela Kleck Daniela Kleck studierte 2002 für fünf Monate in Dunedin an der University of Otago. Sie verliebte sich sofort in die Stadt und deren Einwohner. Nach ihrem Auslandsemester bereiste sie drei Monate lang die Süd- und Nordinsel Neuseelands im eigenen Bulli. 47 Travel & Backpacking City Trip City Trip Travel & Backpacking University of Otago: Clocktower Building Im Norden der Stadt liegt das Areal der Universität, die bereits 1869 gegründet wurde. Das Haupthaus wurde wie viele Gebäude in Dunedin unter abwechselnder Verwendung von Bluestone und cremefarbenem Oamaru-Kalkstein errichtet. 48 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 49 Travel & Backpacking City Trip City Trip Travel & Backpacking 360° City Info Geschichte Sehenswertes Unterkünfte Um 1100 Erste Besiedlung der Küstenregion Otago Dunedin Railway Station: Beeindruckender Bahnhof mit auffälliger Fassade im flämischen RenaissanceStil, wunderschöner Mosaikfußboden in der Schalterhalle. Leviathan Hotel: Stimmungsvollstes Hotel in der Stadt, 1884 erbaut, gemütlich und vornehm im Stil eines klassischen Bahnhofshotels; 24 Queen Garden, Ecke Cumberland St, Tel.: 03 / 477 3160, www. dunedinhotel.co.nz 1770 Erster Besuch der Region durch Europäer (James Cook) 1809 Robben- und Walfänger kommen aus Australien nach Otago Blick auf den Octagon über ihre persönliche Internetseite des Uni-Servers. Lästiges Herumirren von Sekretariat zu Sekretariat gibt es nicht. Wer jetzt denkt, dass dieses mediale System die persönliche Kommunikation stört, der irrt. Regelmäßige Tutorien, aber auch Freizeitangebote wie der Student Hiking Club bringen die Studenten zusammen. Ein weiterer Treffpunkt sind natürlich die vielen Pubs, Restaurants und Bars. Tausende Mosaiksteine lassen ein Wunderwerk entstehen Studenten prägen das Stadtbild Die Universität Otago ist die älteste Universität Neuseelands. Mit den Studiengängen Musik, Kunst, Medizin und Jura eröffneten 1871 nur drei Professoren die Vorlesungen für 81 Hochschüler. Als erste Lehranstalt im gesamten Britischen Empire wurden auch Frauen zu allen Fächern zugelassen. Die Uni liegt mitten im Zentrum. Läuten morgens die Glocken des alten Clocktower Buildings, erwacht die Stadt langsam zum Leben. Dann schlendern die über 17.000 Studenten zum grünen Campus in ihre Vor lesungen. Das Angebot an Studiengängen kann sich sehen lassen. Der Stundenplan ist straff und der Unterrichtsstoff anspruchsvoll. Aber kein Grund zur Panik – auch hier sind die Kiwis lieber entspannt als hektisch. Die lange Tradition der Bildungsanstalt spiegelt sich in der guten Organisation wider. Schon seit Jahren erleichtert eine komplette Vernetzung den Informationsaustausch. Das heißt im Klartext, dass sich die Hörer nur per Unterschrift in die Kurse einschreiben. Danach erhalten sie Vorlesungsinhalte, Lernstoff, Termine oder aktuelle Veränderungen 50 Musikalisches Nachtleben Wie es sich für eine Studentenstadt gehört, bietet Dunedin ein abwechslungsreiches Nachtleben. Gerade Musik-Liebhaber kommen auf ihre Kosten. Jeden Abend erklingen aus einer anderen Bar Gesang und Gitarrenakkorde. Im „Albert Arms“ in der George Street sitzen die Gäste umringt vom lässigen Schottenmuster und lauschen irischen Klängen. Jeden Donnerstag spielt das „Calder Prescott Jazz Quartett“ im „Robert Burns“, dem ältesten Pub im Ort. Der ehrwürdige Kirchturm der Disco „The Mission“ erzittert jeden Abend zu lautem Techno oder House. In der Albany Street befindet sich das unter Studenten legendäre „Captain Cook“. Glaubt man den Gerüchten, so gehen hier die meisten Liter Bier in ganz Neuseeland über die Theke. Um die Stadt also auf dem Höhepunkt des Treibens zu erleben, empfiehlt es sich, im Semester vorbeizuschauen. um 1820 Erste Siedlungen um den Otago Harbour 1848 347 schottische Siedler unter der Führung von Reverent Thomas Burns landen mit dem Ziel der Gründung von New Edinburgh (gälischer Name: Dunedin) 1852 Dunedin wird Hauptstadt der Provinz Otago 1861 Erste Goldfunde lösen einen Goldrausch aus 1861 Otago Daily Times, Neuseelands erste Tageszeitung, erscheint zum ersten Mal am 15. November 1864 Volkszählung – Dunedin hat 15.790 Einwohner 1869 Gründung der University of Otago 1882 Dunedin erhält die erste Straßenbahn der südlichen Hemisphäre 1906 Der Bahnhof von Dunedin wird eröffnet Octagon: Mittelpunkt der Stadt. Um ihn herum gruppieren sich Gebäude in verschiedenen britischen Baustilen, Schauplatz von Open-Air-Events, große Auswahl an Cafés und Restaurants. Botanic Garden: Neuseelands erster botanischer Garten. Larnac Castle: Neuseelands einziges Schloss, erbaut 1871, über 100.000 zahlende Besucher pro Jahr, liebevoll angelegter Garten, traumhafte Blicke auf die Stadt und den Pazifik, www. larnachcastle.co.nz First Church of Otago: 1873 als drittes Gotteshaus in Dunedin erbaut, presbyterianische Kirche, normannisch-gotischer Stil, Dunedins höchster Kirchturm. St. Paul‘s Anglican Cathedral: erbaut in zwei Etappen; östlicher Teil 1911 im neugotischen Stil, der westliche Teil 1971, große Freitreppe. Otago Settlers Museum: ausführliche Sammlung mit Portraits früher Siedler, Darstellung der Besiedlungsgeschichte, Sammlung von Kunst- und Alltagsgegenständen der Maori. Public Art Gallery: Neuseelands älteste Kunstgalerie, vor allem Werke neuseeländischer Künstler, Werke des Impressionisten Monet www. dunedin.art.museum Baldwin Street: steilste Straße der Welt; die maximale Steigung beträgt 35% oder 19,3°. € € € Allan Court Motel: Zentral, modern und schick, alle Räume mit Kochnische; 590 George St, Ecke Union St, Tel.: 03 / 477 7526. € € Adventurer Backpacker Lodge: Neues Hostel in der Stadtmitte; 37 Dowling St, Tel.: 03 / 477 7367. € Dunedin Holiday Park: Kiwi Holiday Park, nur durch einen Dünengürtel vom Pazifik getrennt, fünf Minuten vom Zentrum entfernt, Stellplätze, Hütten und Appartements; 41 Victoria Rd, St. Kilda, Tel.: 03 / 455 4690, www.dunedinholidaypark.co.nz € Kulinarisches Plato: Ehemalige Seefahrer-Unterkunft, Küche mit frischen und lokalen Gerichten sowie einer gut sortierten Weinkarte; 2 Birch St, Tel.: 03 / 477 4235, www.platocafe.co.nz Speight‘s Heritage Brewery: Brauerei mit über 130 Jahren Brauerfahrung, 1876 gegründet, Biersorte: Pride of the South, mit Speight‘s Ale House; 200 Rattray St, Tel.: 03 / 471 9050. www.speights.co.nz High Tide Waterfront Restaurant: Am Hafen, gutes Abendessen; 29 Kitchener St, Tel.: 03 / 477 9784. Strictly Coffee: Für Koffein-Junkies: laut www.goodcoffee.co.nz zweitbester Kaffee in Neuseeland; 23 Bath St. Dunedin by night Fortune Theatre – das südlichste Theater der Welt05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 51 Travel & Backpacking City Trip City Trip ... und beeindrucken den Ge bäuden ... n ... Nach steilen Straße Nach kulturellen Eindrücken … Neben dem Feiern wird und wurde natürlich auch viel studiert und geforscht. Neuseelands bekannteste Poeten, Künstler und Musiker studierten an der University of Otago. Sie hinterließen viele Theater, Museen und Bibliotheken. Internationale Kunst von Monet, Gainsborough und Tussot sowie expressionistische Exponate wurden über Jahre in der „Public Art Gallery“ gesammelt. Die wechselnde Ausstellung früher und zeitgenössischer neuseeländischer Kunst ist ein weiteres Highlight. .... ist eine Erfrischung willkommen 52 Das „Otago Settlers Museum“ südlich der Bahnstation führt durch eine Ausstellung, die die ersten Siedler der Region zeigt. Der Besucher erlernt die Maorikultur, deren spirituelle Lebensart und die Bedeutung der Natur für die Einheimischen. Über 20.000 Aufnahmen in der „Smith Galerie“ zeigen die ersten Einwohner. Die Sammlung ist so fundiert, dass sie gleich komplette Familienclans vorstellt. Auch die Chinesen spielten eine wichtige Rolle in der Geschichte Otagos. Ihre faszinierende Ansiedlung wird mit vielen Bildern und spannenden Artefakten aus den Goldminen erzählt. … der Genuss von Natur pur Um einen perfekten Blick über die komplette Stadt zu erhaschen, lohnt sich der Aufstieg auf den windigen Gipfel des Mount Cargill. Die acht Kilometer Strecke zieht sich an der Nordflanke des Berges entlang. Wer nicht laufen will, fährt mit dem Bus. Die Wanderer kommen ganz schön ins Schwitzen, doch die Anstrengung lohnt. Irgendwann tauchen im bunten Wald Felssäulen auf, die vor zehn Mil lionen Jahren von geschmolzener Lava geformt wurden und auseinander brachen. Oben angekommen, bezaubert der Rund-um-Blick auf die Stadt. Fischerdorfs. Kleine Hügel schließen die Bucht ein, an deren Hängen bunte Holzhäuser schöne Kontraste zum satten Grün der Natur bilden. Surfer in schwarzen Neo pren-Anzügen, das Brett unter den Arm geklemmt, marschieren vorbei und stürzen sich in die Wellen. Und das bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit: „So kalt ist das Wasser gar nicht“, grinst einer der Jungs. Das ist leicht untertrieben. Im Winter ist das Meer hier nie wärmer als fünf Grad – gesurft wird trotzdem. Kälte ist generell kein Grund in Dunedin irgend etwas nicht zu tun. Zittert der Körper, dann huscht man eben kurz in die urgemütliche „Starfish Cafe & Bar“ gegenüber der Promenade. Inhaber Dallas lässt immer ein paar Holzscheite im Kamin glühen. In seinem „Wohnzimmer“ treffen sich am Abend die älteren Männer aus dem Dorf. Am Feuer sitzend tragen sie die eine oder andere Diskussion lautstark aus. Führt das nicht weiter, werden die anderen Gäste in die Unterhaltung lautstark integriert. Travel & Backpacking sonnen sich auf großen Steinen in der Brandung und Königsalbatrosse werden das ganze Jahr auf der Landspitze gesichtet. Auf Schienen durch Otago Noch einen Kick zum Schluss gefällig? Dann nichts wie zurück zum Bahnhof. Eine der aufregendsten Eisenbahnlinien der Welt startet von Dunedin. Die „Taieri Gorge Railway“ windet sich 70 Kilometer weit in das Hochland von Otago. Die Fahrt geht durch grünes Farmland und zerklüftete Berglandschaft. Nach vielen Brücken und Schluchten erreicht der Zug die Endstation: der kleine Ort Middlemarch. Hier endet nun die Entdeckung der kleinen Stadt an den Hängen der östlichen Pazifikküste. Was bleibt ist das wohlige Gefühl, eine ganz besondere Stadt kennen gelernt zu haben. ° – ANZEIGE – Menschenleere Strände Wer nichts als Ruhe sucht, sollte einen der menschenleeren Strände in den vielen kleinen Buchten der Otago Peninsula aufsuchen. „Sandfly Bay“ liegt fernab der Straßen. Nach einer knappen Stunde Fußmarsch durch wilde Dünen und grüne Wäldchen ist das Ziel erreicht: Einsamkeit pur. Hohe Klippen ragen in den Himmel, die Stille wird von Wellen und schäumender Gischt durchbrochen. Dann: ein Seelöwe! Fast schwebend treibt er auf die Küste zu. Lässt sich mit der Strömung an den Strand treiben, watschelt schnaufend aus dem Wasser und plumpst für ein Schläfchen in den Sand. Dieses Schauspiel ist kein Zufall. Am anderen Ende der Halbinsel – am Taiaroa Head – tummeln sich ebenfalls viele Meerestiere ganz unbeeindruckt von neugierigen Touristen. In dem Naturschutzgebiet hüpfen in der Abenddämmerung Zwergpinguine umher, Robben Wer bis dahin nicht von Dunedin begeistert ist, wird es spätestens beim ersten tiefen Durchatmen am Strand von St. Clair. Nur zehn Minuten von der Innenstadt liegen die rauen Strände der Süd insel Neuseelands. Der Wind pfeift am Pier des damaligen 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 53 Travel & Backpacking Where to sleep Bayview Chateau Tongariro Europäische Schlossatmosphäre im Tongariro National Park Mitten im Tongariro National Park erlebt man eine Überraschung und glaubt, seinen Augen nicht trauen zu können. Der Blick fällt auf ein großes dreifarbiges Gebäude, im Schatten von drei hoch ragenden aktiven Vulkanen am Fuße des majestätischen Mount Ruapehu, das ein bisschen verloren wirkt in der weiten, kahlen Landschaft. Wie aber ist es zur Errichtung dieses pompösen Bauwerks gekommen? Die Geschichte Im Jahr 1887 überließ der oberste Häuptling des Ngati Tuwharetoa-Stamms, Horonuku Te Heuheu Tukino, den Menschen in Neuseeland das Land seines Stamms mit den heiligen Berggipfeln Ruapehu, Ngauruhoe und Tongariro, um sicherzustellen, dass diese kostbare Landschaft geschützt, erhalten und für alle Menschen zugänglich gemacht werden konnte. Im Jahr 1925, als die erste Straße nach Whakapapa gebaut wurde, begann eine neue Ära für die Gegend. Die Tongariro Park Tourist Company wurde gegründet, welche den Touristen aus Übersee ein angemessenes Domizil mit all dem Komfort, der international Standard war, bieten wollte. Ein georgianisches Schloss schien geeignet, neben den Skihütten in Whakapapa die Touristen in die Gegend zu bringen. Europäische Besucher Die offizielle Eröffnung des Hotels im Jahr 1929 brachte der Gegend neues Ansehen. Prominente aus der ganzen Welt hörten von dem Chateau und ließen es sich nicht nehmen, dem Hotel einen Besuch abzustatten. Nachdem die damaligen Reisenden Monate in schlingernden Schiffen auf der rauen See verbracht hatten, sollten sie am Ziel angekommen im Luxus schwelgen können. Ihr Aufenthalt im Hotel war durch Glamour und Reichtum geprägt; man genoss die bezaubernde Landschaft, machte Ausflüge in die Umgebung, fuhr Ski und lebte im Luxus. Doch der Zweite Weltkrieg machte der glamourösen Zeit ein Ende. Das Chateau wurde zum Krankenhaus umgestaltet. Ruapehu war nicht mehr erreichbar, alles was blieb, war eine schöne Erinnerung. HkdZkc#?d\ehcWj_ed[dpkc iY^dij[d;dZ[Z[hM[bj Nach dem Krieg wurde das Chateau im Jahr 1948 nach aufwändigen Renovierungsarbeiten wieder eröffnet und bot erneut eine erstklassige Unterkunft für die Besucher des Tongariro Nationalparks und des sich zur Attraktion entwickelten Skigebiets Whakapapa. Als das Hotel seinen 75. Geburtstag feierte, wurde ein neuer Flügel angebaut, das ganze Hotel sorgfältig restauriert, alles im Stil der guten alten Zeit. Man sieht sich in die 1930-Jahre mit ihrer Eleganz und ihrem Glamour zurückversetzt, wenn man das Gebäude betritt. Wie damals kann man unter großen Kronleuchtern speisen, durch das Ngauruhoe-Fenster die sagenhafte Aussicht auf die Vulkane genießen und die Lounges mit den Kaminfeuern laden zum Verweilen ein. Und auch heute wie zu der guten alten Zeit ist der Service und das Ambiente des Hauses unerreicht. ;_dCkii\hD[ki[[bWdZ\Wdi :_[X[ij[F[hif[aj_l[leciY^dij[d;dZ[Z[hM[bj Das Hotel heute Heute ist das Chateau Tongariro ein erstklassiges VierSterne-Hotel, hat 106 geschmackvolle Zimmer, neun Gästehäuser, abwechslungsreiche Restaurants und Bars, ein Fitness-Studio, Sauna, Hot-Pool, Tennisplätze, ein Kino und den am höchsten gelegenen Golfplatz Neuseelands. Im Winter ist man nur ein paar Minuten vom Skigebiet entfernt, das ganze Jahr über kann man die außergewöhnliche Landschaft erkunden, wilde Forellen angeln oder den „NZ best one day walk“, den besten Ein-Tages-Spaziergang Neuseelands gehen, den „Alpine Tongariro Crossing“. Das Bayview Chateau Tongariro hat eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten, darunter „Beste Unterkunft“, „Führendes Ski-Resort“ sowie verschiedene Auszeichnungen für das Management. ° Bayview Chateau Tongariro, Whakapapa Village, Mount Ruapehu, Waikato, Tel.: 07 / 892 3809, www.chateau.co.nz ?V!^X]bX]iZ(+%CZjhZZaVcY^b?V]gZhVWdccZbZciWZhiZaaZc H^Z Zg]VaiZc YVh VaaZ olZ^ BdcViZ ZghX]Z^cZcYZ BV\Vo^c (+% CZjhZZaVcY + 6jh\VWZc egd ?V]g ^b ?V]gZhVWdccZbZci ojb Kdgoj\hegZ^h kdc cjg ',Ï ^ccZg]VaW 9ZjihX]aVcYh0 yhiZggZ^X] jcY >iVa^Zc ('Ï! HX]lZ^o+%8=;!CZjhZZaVcY.%CO0VaaZEgZ^hZ^c`a#KZghVcYjcYÄhdlZ^iZg[dgYZga^X]Ä^c`a#BlHi##9Vh 6WdccZbZcikZga~c\Zgih^X]VjidbVi^hX]jbZ^c?V]g!lZccZhc^X]ihZX]hLdX]Zckdg6WaVj[\Z`cY^\il^gY# :^c[VX]Vjh[aaZcjcYojhZcYZc/ >X]oV]aZeZg/ ;^gbV @dcid"Cg# CVbZ!KdgcVbZ 7AO$<ZaY^chi^iji HigVZ!Cg# 9Vijb EAO!Dgi!AVcY L^YZggj[hgZX]i/9^Z7ZhiZaajc\`Vcc^ccZg]VaWkdcolZ^LdX]ZcgZX]ioZ^i^\Z 6WhZcYjc\\Zc\iWZ^(+%bZY^Zc<WG!7^a`Zg6aaZZ'&+!)%'&*9hhZaYdg[! :"BV^a/^c[d5(+%\gVY"bZY^Zc#YZl^YZggj[ZclZgYZc# ).%'&&$-+'-.-. 05 | 2008 © 360° Neuseeland 7Vc`Z^coj\ JciZghX]g^[i :"BV^a 9Vijb IZaZ[dc!IZaZ[Vm 54 GZX]cjc\ ).%'&&$-+'-..& '#JciZghX]g^[i ^c[d5(+%\gVY"bZY^Zc#YZ (+%bZY^Zc<WG 7^a`Zg6aaZZ'&+ )%'&*9hhZaYdg[ Emigration Guide Helpdesk Helpdesk Auswandern, aber richtig: (Teil I) Die Permanent Residence Emigration Guide Für manche ist die PR dank guter Voraussetzungen schnell und unproblematisch erreichbar, für andere hingegen sind langwierige und mitunter kostspielige Zwischenschritte in Form von Studien oder befristeter Arbeitserlaubnis nötig bzw. gewollt. Viele Auswanderer wollen sich nicht direkt auf eine langfristige Planung festlegen, sondern möchten zunächst vor Ort „erleben“, welche „Hürden“ genommen werden müssen, um im Traumland Fuß fassen zu können. Auf letztgenannte (Zwischenschritte) wird in den nächsten Ausgaben genauer eingegangen. Dieser Beitrag erläutert zunächst, wie man die Permanent Residence direkt erhalten kann. Visaarten Die Einwanderungsbehörde Neuseelands, Immigration New Zealand, verfügt pro Jahr über ein Visakontingent von 45.000 bis 55.000, das sich in drei Bereiche gliedert. Den größten Anteil mit etwa 60 Prozent stellt der sogenannte „Skilled Stream” mit drei verschiedenen Voraussetzungskategorien für den Erhalt des Visums: W er alt Vertrautem den Rücken kehren will, sei es, um ein „neues Leben“ in einer völlig anderen Umgebung zu beginnen, sei es, um berufliche Ziele erreichen zu können: Jeder Auswanderer bringt andere Motive, Voraussetzungen, Erwartungen und nicht zuletzt Risikobereitschaft mit. Eines haben jedoch (fast) alle gemeinsam – sie möchten sich dauerhaft in Neu- 360° Autor: Peter Beiner ration Services (NZ) Ltd. mit Sitz in Auckland, hat mithilfe seiner Mitarbeiterinnen bereits hunderte deutschsprachiger Klienten erfolgreich bei der Jobsuche, Visabeantragung und nachfolgenden Übersiedlung nach Neuseeland unterstützten dürfen. Peter Beiner bietet deutschsprachigen Auswanderern seit 1998 eine umfassende Einwanderungs- und Niederlassungsberatung. Seit 2007 ist Peter Beiner Mitglied der Industry Reference Group der Immigration Advisers Authority. Sein Unternehmen, Instant Immig- 56 Die übersichtliche Internet seite www.immigration.de wird alle 14 Tage aktualisiert und gibt einen Überblick über aktuelle Gesetzesänderungen, Visaarten, Qualifikationsanerkennung sowie Infomationen zur erfolgreichen Jobsuche. seeland niederlassen. Für alle gilt außerdem: Der Traum beginnt mit einer guten Vorbereitung. Es ist ratsam, sich schon frühzeitig im Rahmen der Auswanderungsplanung umfassend zu informieren, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um nach Neuseeland einreisen zu können. Der Überblick über die verschiedenen Formen der Aufenthalts genehmigung geht leicht verloren, das Punktesystem ist verwirrend und dann ist da noch die Sache mit der Sprache… Diese Artikelreihe gibt Ihnen Hilfestellung in allen Bereichen. • die „Skilled Migrant Category“, d. h. Visa für Fachkräfte, die in Neuseeland gesucht werden, • die „Business und Active Investor Categories“, d.h. Visa für Investoren aus aller Welt, sowie • die „Residence from Work Categories“, d.h. Visa für Menschen, die bereits mindestens 24 Monate mittels einer speziellen temporären Arbeitsgenehmigung in Neuseeland gearbeitet haben. Visa für Familienangehörige, der sogenannte „Family Sponsored Stream“, bilden den zweiten großen Bereich mit 30 Prozent. Teil I beginnt mit einem Überblick über die Visa, die Neuseeland jedes Jahr vergibt, und die selbstverständlich sehr begehrt sind. Es gibt für Auswanderer die Permanent Residence, die Gegenstand dieses Beitrags ist, sowie zeitlich befristete Visa. Weitere Visaarten, die im „International Humanitarian Stream“ zusammengefasst werden, z. B. Pacific Access, Samoan Quota sowie Refugee Family Quota, treffen nicht auf Europäer zu. Sie haben einen Anteil von zehn Prozent. Permanent Residence Gründe für die Einwanderung Das eigentliche Ziel der Mehrzahl der Auswanderer ist die Permanent Residence (PR). Die jeweilige Anzahl der Visa pro Bereich wird bewusst flexibel gestaltet, um auf wirtschaftliche und politische Änderungen im Laufe eines Jahres reagieren zu können. Bei einer Gesamtbevölkerung von knapp über vier Millionen Personen fragt man sich, warum eigentlich jedes Jahr so viele Menschen einwandern müssen. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine ständige Aufenthaltsgenehmigung, die man in Neuseeland sowie in allen anderen klassischen Auswanderungsländern heutzutage nicht mehr geschenkt bekommt. Sie erfordert eine fundierte sprachliche, finanzielle und zeitliche Vorbereitung. 05 | 2008 © 360° Neuseeland Die Gründe sind vielschichtig. Vorrangig sind es die seit Jahren anhaltende Abwanderung von Neuseeländern in © 360° Neuseeland 05 | 2008 vermeintlich attraktivere Länder wie England oder Australien. Zudem hat die seit mehr als zehn Jahren stark wachsende Wirtschaft einen erhöhten Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Dieser Trend wird voraussichtlich durch die jahrzehntelange Vernachlässigung des Ausbildungssystems in den kommenden Jahren noch weiter steigen. Hinzu kommen internationale Verpflichtungen sowie Familien zusammenführungen, wodurch insgesamt pro Jahr die stattliche Summe von gut 50.000 Visa erreicht wird. Zweifellos will und braucht Neuseeland Immigranten, aber nicht alle und nicht um jeden Preis. Teile der Bevölkerung begrüßen den Zuzug von Ausländern und die damit verbundenen wirtschaftlichen und sozialen Vorteile, andere würden die Türen lieber komplett schlie- 360° Info Neben der angesprochenen Flexibilität der jährlich zu vergebenden Anzahl von Visa hat der Immigration Service zudem jederzeit die Möglichkeit, Gesetze anzupassen. Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern vollziehen sich Gesetzesänderungen in Neuseeland in den meisten Fällen ohne lange Vorwarnung; sie treten innerhalb kürzester Zeit (oft über Nacht) und für den Laien meist ohne nachvollziehbare Gründe in Kraft. Von diesem Mittel macht der Immigration Service oft und gerne Gebrauch, was häufig dazu führt, dass insbesondere Printmedien, die sich mit der Thematik befassen, Informationen veröffentlichen, die nicht mehr der aktuellen Gesetzgebung entsprechen. Viele Träume platzen, daher unser Rat an alle, die Foren, Auswanderungsratgeber, Internet-Blogs, Bücher und auch Artikel wie diesen lesen: Bitte immer den Inhalt anhand einschlägiger Internetseiten des Immigration Service bzw. namhafter Immigration Consultancies auf evtl. Änderungen überprüfen. 57 Emigration Guide Helpdesk Helpdesk ßen und Neuseeland allein den Neuseeländern belassen. Die Mehrheit hat wohl verstanden, dass Neuseeland ohne Immigranten nicht das wäre, was es ist, und auch in Zukunft eine geregelte Einwanderungspolitik in erster Linie Vorteile bringt. Aus Sicht der Immigrationsbehörde ist man seit Jahren in der glücklichen Lage, weit mehr Bewerber und Interessenten als Visa zu haben. Dieser Wettbewerb um die zu vergebenden Visa hat in den vergangenen Jahren zu einer schrittweisen Verschärfung der Kriterien geführt, auf die nun näher eingegangen wird. So viele Punkte erhalten Sie für... Punkte Arbeitsvertrag /-angebot als qualifizierte Fachkraft Hauptzugpferd der Immigrations-Behörde ist die Skilled Migrant Category, auf die jährlich um die 25.000 Visa entfallen. Mit Einführung der Migrant Category im Dezember 2003 reagierte Neuseeland auf die seit Jahren ständig steigende Anzahl von Auswanderungswilligen und war damit von einem eher passiven Punktesystem dazu übergegangen, Einwanderer aktiver als bisher zu selektieren bzw. zu rekrutieren. Seit 2003 werden nur noch diejenigen akzeptiert, die nach Ansicht der neuseeländischen Entscheidungsträger letztendlich dem Wohle des Landes dienen. Die Entscheidungsfindung, wer am Ende einwandern „darf“, wird unter der Skilled Migrant Category mittels eines Punktesystems getroffen. Punktesystem Im Prinzip basiert diese Kategorie auf einem (ursprünglich recht simplen) Punktesystem, wobei Bewerber Punkte für Alter, Qualifikation, Berufserfahrung, Jobangebot bzw. diverse Bonuspunkte erhalten können. Angebot über qualifizierte Beschäftigung in Neuseeland 50 In einem Bereich „identified future growth“ Bereits in Neuseeland beschäftigt, weniger als 12 Monate 50 In einem Bereich „absolute skills shortage“ 10 Bereits in Neuseeland beschäftigt, mehr als 12 Monate 60 Außerhalb Auckland 10 Ihr Partner hat ebenfalls ein qualifiziertes Jobangebot 20 10 4 Jahre 15 6 Jahre 20 8 Jahre 25 10 Jahre 30 1 Jahr 5 2 Jahre 10 3 oder mehr Jahre 15 Arbeitserfahrung in einem Bereich „identified growth area“ Qualifikation 2 bis 5 Jahre 10 z. B. Lehre, Meister, Techniker, Hoch schulabschluss (muss durch NZQA geprüft werden) 6 oder mehr Jahre 15 50 Hochschulabschluss „Postgraduate“ (Masters Degree bzw. Dr.) 55 Alter 20 – 29 30 30 – 39 25 40 – 44 20 45 – 49 10 50 – 55 5 Direkte Familie 10 Im abgelaufen Einwanderungsjahr 2006/2007, das am 30. Juni 2007 endete, wurden laut Statistiken des NZIS immerhin mehr als 110.000 Expression of Interests (EOIs) für die Einwanderung begonnen. Im gleichen Zeitraum wurden aber nur 21.700 EOIs selektiert. Das System läuft zweistufig ab, d.h. man kann zunächst sein Interesse an einer Einwanderung bekunden (eine sogenannte Expression of Interest, EOI), gefolgt von einer Einladung (Invitation to Apply, ITA) und der eigentlichen Antragseinreichung. Nur knapp über die Hälfte dieser selektierten EOIs wurden am Ende vom Immigration Service aufgefordert, einen Antrag auf Permanent Residence (PR) zu stellen. Also aufpassen, es sieht einfacher aus als es ist. Die EOI beinhaltet alle für eine Punkteberechnung und Vorentscheidung notwendigen Informationen des Antragstellers und eventuell weiterer eingeschlossener Familienmitglieder. Die EOI wird über das Internet (d.h. ohne jegliche Dokumente oder Beweise) in den sogenannten Pool eingegeben, aus dem der Immigration Service in 58 5 Arbeitserfahrung in Neuseeland 2 Jahre Verwandtschaft in Neuseeland 360° Info Bonuspunkte Arbeitsvertrag /-angebot in Neuseeland Berufserfahrung (sofern relevant für Qualifikation bzw. Jobangebot) Skilled Migrant Category Bedingung 05 | 2008 © 360° Neuseeland Emigration Guide Wer wird selektiert? Die Selektionskriterien werden in unregelmäßigen Abständen geändert. Auch wenn diese theoretisch mit jeder Poolselektion anders aussehen können, wurde im Februar 2006 zumindest festgelegt, dass alle EOIs mit mindestens 140 Punkten automatisch selektiert werden. Ob der Selektion eine Einladung folgt, entscheidet dann aber wie bei allen anderen EOIs weiterhin allein der Immigration Service. Alle anderen EOIs mit 100 bis maximal 135 Punkten unterliegen den jeweiligen für die Ziehung gültigen Selektionskriterien, die meist ein Jobangebot erfordern bzw. bei Nachweis von Qualifikationen / Berufserfahrungen in gesuchten Berufen der „Long Term Skill Shortages List“ mitunter auch ohne Jobangebot auskommen können. Grundvoraussetzung für eine Auswahl ist in der absoluten Mehrzahl der Fälle zunächst die Anerkennung der Qualifikation(en) des Bewerbers. Auch wenn die Beantragung hin und wieder auch ohne anerkannte Qualifikation Arbeitserfahrung in einem Bereich „absolute skills shortage" 2 bis 5 Jahre 10 6 oder mehr Jahre 15 Qualifikation in Neuseeland erworben (mindestens 2 Jahre Studium im Lande) 10 Qualifikation in einem Bereich „future growth area or cluster“ 10 Qualifikation in einem Bereich „absolute skills shortage“ 10 Ihr Partner besitzt eine anerkannte Quali fikation (muss durch NZQA anerkannt werden in Verbindung mit IELTS 6.5) 20 zweiwöchentlichen Abständen je nach aktuellen Selektionskriterien zwischen 700 und 900 EOIs selektiert. Nach der Auswertung und der Vorüberprüfung der Angaben der EOI entscheidet der Immigration Service dann, ob der Bewerber die Einladung (ITA) erhalten soll, einen Antrag auf Permanent Residence zu stellen. EOIs, die auf Grundlage falscher (Punkte-)Angaben selektiert wurden, wandern entweder für weitere sechs Monate zurück in den Pool oder werden bei bewusster Falsch angabe direkt aus dem Pool genommen. © 360° Neuseeland 05 | 2008 möglich ist, so haben Bewerber mit zwei- bis dreijähriger Berufsausbildung bzw. abgeschlossenem Studium ihren Mitbewerbern gegenüber einen erheblichen Punktevorsprung. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass deutsche, österreichische und die Mehrzahl schweizerischer Qualifikationen vor Einreichung des ResidenceAntrags durch die NZ Qualifications Authority (NZQA) in Wellington anerkannt werden müssen. Sofern sich der Immigration Service nach Überprüfung der EOI für eine „Invitation to Apply“ entscheidet, hat der Bewerber maximal vier Monate Zeit, den ResidenceAntrag beim Immigration Service einzureichen; bei europäischen Bewerbern erfolgt dieses über Immigration New Zealand, INZ, London. Bewerber ohne Jobangebot müssen sich vor der endgültigen Bewilligung einem Interview stellen. Dieses klärt 59 Emigration Guide Helpdesk Helpdesk die sogenannte „Ability to Settle“, also die Integrationsfähigkeit insbesondere im Hinblick auf die beruflichen Chancen. Abhängig vom Ausgang des Interviews wird dann entweder direkt die PR ausgeschrieben oder der Bewerber erhält auf Antrag ein neunmonatiges „Work to Residence“-Visum, das die Jobsuche vor Ort erleichtern soll. Innerhalb dieses Zeitraums muss dann eine akzeptable Stelle gefunden und für mindestens drei Monate besetzt werden, um die PR endgültig zu erhalten. 360° Web Info Einwanderung www.immigration.govt.nz www.nzqa.govt.nz Durchschnittseinkommen www.stats.govt.nz Gesundheit Umzug www.moh.govt.nz www.bobe.de Steuern Zoll www.ird.govt.nz www.customs.govt.nz Bildung Austauschforum www.minedu.govt.nz www.nzvillage.com www.neuseelandforum.net 360° Info Grundvoraussetzungen für die Skilled Migrant Category Für die Skilled Migrant Category sind folgende Grundvoraussetzungen zu erfüllen: • Sie müssen mindestens 100 Punkte erzielen, um eine Expression of Interest, EOI, einreichen zu können; • Sie sind maximal 55 Jahre alt; • Sie sind gesund (die Definition hat sich in den vergangenen zwei Jahren verschärft und eine Bewilligung richtet sich nun in erster Linie nach eventuell zu erwartenden Kosten für das Gesundheitssystem Neuseelands); • Sie haben Englischkenntnisse, die Sie in Form eines IELTSEnglischtests (International English Language Testing System) oder mit Ihrer Berufserfahrung in Neuseeland bzw. in einem englischsprachigem Land nachweisen; • Sie haben möglichst ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintragungen (je nach Schwere der Tat(en) bzw. des Zeitpunkts ist eine Beantragung mitunter trotzdem möglich). 60 Für Bewerber mit Jobangebot entfällt das Interview regelmäßig. Grundvoraussetzung für eine Auswahl ist in der absoluten Mehrzahl der Fälle zunächst die Anerkennung der Qualifikation(en) des Bewerbers. Auch wenn die Beantragung hin und wieder auch ohne anerkannte Qualifikation möglich ist, so haben Bewerber mit zweibis dreijähriger Berufsausbildung bzw. abgeschlossenem Studium ihren Mitbewerbern gegenüber einen erheblichen Punktevorsprung. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass deutsche, österreichische und die Mehrzahl schweizerischer Qualifikationen vor Einreichung des Residence-Antrags durch die NZ Qualifications Authority (NZQA) in Wellington anerkannt werden müssen. Sofern man bereits zuvor auf einem „Work permit“ in Neuseeland tätig war, wird direkt die PR erteilt, andernfalls muss man zunächst drei Monate Tätigkeit nachweisen, bis man die PR ohne Konditionen erhält. Fallbeispiele Tischler, 34 Jahre alt, mehr als zehn Jahre Berufserfahrung, Jobangebot in Auckland Dieser Kandidat hat beste Chancen. Neben optimaler Kombination aus Alter und Berufserfahrung handelt es sich hier um einen gesuchten Beruf. Zwecks sicheren Erhalts von Bonuspunkten für Qualifikation, Berufserfahrung und Jobangebot in einer Area of Absolute Skill Shortage sollte die Qualifikation aber zunächst durch die Qualifications Authority als vergleichbar zu einer Level 4 Qualification anerkannt werden. Die beruflichen Aussichten sind zudem exzellent. Verwaltungswirtin, 39 Jahre alt, acht Jahre Berufserfahrung, Jobangebot als Administrator außerhalb Aucklands, Partner ist Diplom-Ingenieur Auch hier sind die Grundvoraussetzungen prinzipiell gut, da mit Anerkennung der Qualifikationen durch NZQA zu rechnen ist. Es muss jedoch geprüft werden, inwieweit das Jobangebot den Anforderungen der ANZSCO gerecht wird. Für die ab Februar 2008 gültige Definition von Skilled Employment würde die Position als Administrator nicht genügen und bedarf der Anpassung. Es wäre u. a. zu prüfen, inwieweit der Partner bessere Chancen hätte, als Hauptantragsteller zu fungieren. Emigration Guide Bürokauffrau, 53 Jahre alt, kaum Berufserfahrung, kein Partner Die Kombination aus vergleichsweise hohem Alter, geringer Berufserfahrung und für eine Punktevergabe nicht ausreichende Qualifikation geben dieser Bewerberin keine Chance. Diplom-Informatiker, 42 Jahre alt, mehr als zehn Jahre Berufserfahrung, kein Stellenangebot Dieser Kandidat hat beste Chancen, auch ohne Jobangebot selektiert zu werden und eine Einladung zu erhalten. Auch hier handelt es sich um einen gesuchten Beruf, wobei ausdrücklich beachtet werden muss, dass Bonuspunkte für Qualifikation, Berufserfahrung und Stellenangebot in einer Area of Absolute Skill Shortage nur dann zu Stande kommen können, sofern der NZQA Report exakt die Kriterien der Long Term Term Skill Shortages List bestätigt. Bonuspunkte für ein Stellenangebot, Qualifikation und Berufserfahrung sind in einer Future Growth Area nicht anrechenbar, da diese immer nur in Kombination mit einem Jobangebot zutreffen. ° Der Beitrag wird in Ausgabe 01 | 2009 fortgesetzt und wird die Work Permit und die Business Categories erläutern. – ANZEIGE– Fallgruben und Kleingedrucktes Die Aufstellungen auf den vorhergehenden Seiten geben einen groben Überblick über erzielbare Punkte. Leider folgt der Immigration Service trotz langjähriger Kritik weiterhin dem Prinzip der simplen Darstellung, ohne auf das Kleingedruckte und die darin verborgenen Fallgruben zu verweisen. Die oftmals entscheidenden Punkte für Qualifikationen, Berufserfahrungen und Jobangebote sind nur bei Erfüllung diverser Auflagen erzielbar, die sich dem Laien erst nach intensivem Studium der Einwanderungsgesetze erschließen. Insbesondere die ab 4. Februar 2008 gültige Definition und Entscheidungsgrundlage für die Akzeptanz von Jobangeboten sowie die Punktevergabe für Level 4 Qualifikationen erfordert zunächst die Sichtung der folgenden Listen, die der Immigration Service unübersichtlich auf seiner Internetseite bzw. in meist nicht mehr aktuellen Broschüren publiziert: • List of recognised qualifications • Australian New Zealand Standard Classification of Occupations (ANZSCO) • Appendix 11 (List of Skilled Occupations) des Operational Manual des NZI • Long Term Skill Shortages List • Liste zulassungspflichtiger Berufe 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 61 Business & Lifestyle Report Report Frühe Vorbereitungen 360° City Info Bereits sechs Wochen vor dem Rennen war es fast unmöglich, in die Nähe der zentral gelegenen Rennstrecke zu gelangen. An der 3,4 Kilometer langen Strecke wurden Blockaden und Tribünen aufgebaut und viele der lokalen Geschäfte waren wortwörtlich zugebaut und nicht mehr erreichbar. Am Mittwochabend vor Rennstart war die Innenstadt von Hamilton wie ausgestorben. Schnell wurde mir klar warum – die Ruhe vor dem Sturm. Die Hamiltonians wollten sich schonen! Mich wunderte dann auch nicht, dass ich auf der Restaurantspeisekarte unter anderem „Dunlop Chicken“ und „Pitlane Paella“ zur Wahl hatte. Für Freitag, den ersten Tag des Spektakels, wurde ein absolutes Verkehrschaos vorhergesagt. Kein Wunder, von Auckland kommend gibt es nur einen State Highway und auch nur ein Highway verbindet Hamilton mit den südlichen Landesteilen. Wie viele andere hatte ich mir den Tag frei genommen, um den erwarteten Staus zu entgehen. Nur ein Zaun trennt die Zuschauer von der Rennstrecke Das Verkehrschaos traf glücklicherweise dann doch nicht ein, was wahrscheinlich daran lag, dass sich die meisten, die nichts mit dem V8 Event zu tun hatten, von Hamilton fernhielten. Rennen und Unterhaltung für alle Hamilton V8s: Holden oder Ford, das ist hier die Frage ... M otorsport und Neuseeland passen auf den ersten Blick nicht wirklich zusammen, würde man denken. Das trifft auch auf den größten 360° Autorin: Hariet Waffenschmidt Hariet Waffenschmidt war zwei Jahre in Auckland für den New Zealand Herald online als Journalistin tätig. Seit einem Jahr arbeitet Hariet an der Waikato University im Internationalen Marketing. Sie lebt mit ihrem neuseeländischen Mann in Raglan, einem malerischen Surferstädtchen auf der Nordinsel. 62 Das Event „Rennen“ bot dann beste Unterhaltung für die zahlreich angereisten Rennsportfans: Abseits der Strecke lächelten die spärlich bekleideten „booth babes“ ihnen zu, hochkarätige Konzerte wurden geboten, die obligatorischen Fast-Food-Stände fehlten nicht. Auch Rugbyfans hatten allen Grund zu feiern: Die als unbeständig gel- Die viertgrößte Stadt Neuseelands ist bereits Austragungsort der „Rally New Zealand“, der NeuseelandEtappe der FIA World Rally Meisterschaften, die dieses Jahr wieder im August stattfindet, und die Bewohner Hamiltons haben schon lange den Ruf weg, „petrol heads“ und „boy racers“ zu sein. 05 | 2008 © 360° Neuseeland L]Vc\VgZ^ 6jX`aVcY =Vb^aidc GdidgjV IVjed CVe^Zg Lage: Hamilton liegt auf der Nordinsel im Zentrum der EVabZghidcCdgi] Waikato-Region, 129 Kilometer südlich von Auckland. Der Waikato River, mit 425 Kilometern Neuseelands längster Fluss, fließt mitten durch die Stadt. Im Süden schließt sich der Waipa-Distrikt und im Norden der Waikato-Distrikt an. LZaa^c\idc Fläche: 94 Quadratkilometer Einwohner: ca. 135.000 Einwohner; Hamilton ist die viertgrößte Stadt und größte Binnenstadt Neuseelands bezüglich der Einwohnerzahl. Klima: Gemäßigtes, manchmal auch feuchtes Klima. Durchschnittstemperaturen im Sommer 22° bis 26°, im Winter 10° bis 15° Celsius. Durchschnittliche Regenmenge 1.184 mm, im Winter ca. 11 bis 15 Regentage, im Sommer weniger als 10. Im Mittel 2.000 Sonnenscheinstunden im Jahr. tenden „Hamilton Chiefs“ besiegten die Tabellenführer „Crusaders“ aus Christchurch in einem Super 14 Spiel vor vollem Haus und machten somit den ersten Tag perfekt. Teil des Landes der langen, weißen Wolke zu, nicht jedoch auf Hamilton. Seit diesem Jahr haben die Hamiltonians ein weiteres Rennen im Programm: Vom 18. bis 20. April fand zum ersten Mal das Hamilton 400 V8s Supercars Straßenrennen, die Neuseelandrunde des populären Australischen Tourenwagenrennens, statt. Und Hamilton war an diesem Wochenende zweifellos „the place to be” – Motorsportfan oder nicht. Business & Lifestyle miltonians latz für die Ha Der beste P © 360° Neuseeland 05 | 2008 Für die „richtigen“ Fans waren die Wagen jedoch das Größte: Die große Anzahl an aufgemotzten Holden Commodores und Ford Falcons in schrillen Farben war wirklich erstaunlich. Die Fangemeinde teilt sich seit Jahren in zwei Lager. Dementsprechend unerbittlich war auch der legendäre Kampf zwischen Holdenund Fordfans. Jeder, der auch nur annähernd eines der beiden Modelle bevorzugte, tat dies mit einem gebrandeten Käppi oder einer schicken Fleecejacke kund. 63 Business & Lifestyle Report Aber trotz großer Fanunterstützung konnten die Fords die bereits seit sieben Jahren bestehende Siegesserie der Holdens in Neuseeland nicht brechen. Für die unzähligen Laien, die hauptsächlich wegen der über die gesamten drei Tage gehenden Party in Hamilton waren, schien es fast nebensächlich, dass Garth Tander am Schluss alle drei Rennen souverän gewann, somit einen Hattrick verbuchen konnte und der erste aktuelle V8 Supercar Champion wurde. Greg Murphy, der Lokalmatador, neuseeländische Rennfahrerlegende und mehrfacher Sieger der V8 Runde in Pukekohe, dem Rennparcours im Süden Aucklands, hatte weniger Glück mit seinem Holden und musste das letzte Rennen in Runde sieben aufgrund eines technischen Schadens abbrechen. Der Westaustralier Tander jedoch, ebenfalls aus dem Holden Rennstall, hatte nach den drei Tagen die große Ehre, die aus kostbarer Jade angefertigte Mark PorterTrophäe entgegen zu nehmen. Die bedeutsame Trophäe ist nach Mark Porter, einem in 2006 im australischen Bathurst tödlich verunglückten V8 Rennfahrer aus Hamilton, benannt worden. Tander hatte fast nur Lob für die neue Strecke, auch wenn der Straßenbelag seiner Ansicht nach etwas „ebener hätte sein können” und einige der Kurven auf dem 3,4 Kilo meter langen Parcours „sehr eng” waren. Report Ohne die engen Kurven, in denen es des Öfteren gekracht hatte und die den Zuschauern spektakuläre Zusammenstöße boten, wäre das Rennen für die Zuschauer jedoch nur halb so interessant gewesen. „Abgesehen davon, dass es schwer war, gute Fotos durch die hohen Gitterzäune zu machen, war das Wochenende fantastisch. Nicht nur das Rennen an sich, sondern auch das ganze Drumherum. Kostenloser Bustransport in ganz Hamilton, Konzerte, Pit Lane-Zugang …”, beschreibt Richard Cowie, ein Holdenfan aus Raglan, das Spektakel. Einnahmen in Höhe von 25 Millionen NZ$ wurden für die Waikatoregion für das erste Austragungsjahr vorhergesagt – und einmal vom finanziellen Gewinn abgesehen, war es aus Sicht der Hamiltonians auch eine perfekte Gelegenheit, dem benachbarten, „arroganten“ Auckland eins auszuwischen. Auckland hatte sich nämlich Ende 2005 gegen die Austragung der V8s entschieden, was Aucklands neuer Bürgermeister, John Banks, jetzt als „lost golden opportunity“ stark bedauert. Die damalige Entscheidung tut doppelt weh, wenn man bedenkt, dass Hamilton die Rechte für die V8-Austragung für mindestens sieben weitere Jahre gesichert hat. Veranstaltung des Jahres Die Veranstalter hätten sich wirklich keinen besseren Austragungsort für ein Straßenrennen in Neuseeland wünschen können. Das Hamilton V8 Straßenrennen war bei Weitem Neuseelands größte Veranstaltung des Jahres und hat stolze 22 Millionen NZ$ gekostet. Die Stadt Hamilton hat 7,9 Millionen NZ$ dazugesteuert. Die Veranstalter prophezeiten über 120.000 Zuschauer. Dass dann aber rund 175.000 Tickets über die drei Tage verkauft wurden, übertraf alle Erwartungen. Die Zahl ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass die Einwohnerzahl Hamiltons gerade einmal 135.000 beträgt. Und im nächsten Jahr? Hamilton kann wirklich stolz sein, ein Event dieser Größe so reibungslos organisiert zu haben. Aber Raum für Verbesserung für die nächsten sieben Jahre gibt es auf alle Fälle. Angefangen bei der schlechten Sicht von manchen der mehr oder weniger „besten“ Tribünen – sie waren nicht steil genug und zu nah an der Rennstrecke aufgebaut. Ärgerlich, wenn man stattliche 180 NZ$ für eine Karte gezahlt hat. Schlaue Anwohner hatten da weniger Probleme. Etliche der umliegenden Hausdächer waren mit Couchen und 64 05 | 2008 © 360° Neuseeland Business & Lifestyle © 360° Neuseeland 05 | 2008 Die ganze Stadt ist auf de n Beinen anderen Sitzutensilien bestückt, von denen aus die Sicht auf die Rennstrecke mit Sicherheit großartig war. Unerfreulich war auch das Verbot, Plastikflaschen mit auf das Gelände zu bringen. Da hat es so mancher bevorzugt, Bier statt des überteuerten Wassers zu kaufen. Die Preise waren insgesamt gesehen für neuseeländische Verhältnisse am oberen Ende angesiedelt. Für einen Cappuccino aus dem Pappbecher musste man beispielsweise satte 5 NZ$ hinblättern – genauso viel wie für eine Flasche Bier. Aber alles in allem war es ein tolles Wochenende mit Spaß und Action und ich schließe ich mich der Mehrheit der Besucher des Rennens an und habe vor, nächstes Jahr auch wieder dabei zu sein. Der Cappuccino war ziemlich gut! ° 65 Business & Lifestyle Economy & Finance Economy & Finance Business News Business & Lifestyle Business News Preise für Wohneigentum gesunken Exporte aus Neuseeland rückläufig Im Vergleich zum Vorjahr sind im Mai die Preise für Wohneigentum in Neuseeland um 1,4 Prozent rückläufig, so eine Untersuchung des Real Estate Institutes of New Zealand. Die Anzahl der Verkäufe ist dabei von 9.285 auf 4.373 (um 53 Prozent) sehr deutlich zurückgegangen. Weiterhin sind in acht von zwölf Distrikten in Neuseeland die Medianpreise gesunken. Der mittlere Verkaufspreis blieb mit 345.000 NZ$ nahezu unverändert. In der Metropole Auckland sind die Preise noch leicht gestiegen von 445.000 NZ$ im April auf 451.000 NZ$ im Mai. Allerdings war die Anzahl der Verkäufe auch in der Region um Auckland deutlich rückläufig. Der Zeitraum, bis im Durchschnitt ein Haus verkauft wird, hat sich von 30 auf 49 Tage verlängert. Nach Auskünften von Statistics New Zealand sind die Exporte aus Neuseeland im ersten Quartal des Jahres 2008 im Vergleich zum Vorquartal um 3,5 Prozent zurückgegangen. Neben Anzeichen für eine rückläufige Wirtschaftsentwicklung führte insbesondere die Trockenheit zu einem signifikanten Rückgang in der Milchproduktion. Auch die Importe gingen um 0,9 Prozent zurück: Dies war der erste Rückgang der vergangenen zwei Jahre. Die Exportpreise sind im gleichen Zeitraum um 4,5 Prozent gestiegen. Besonders deutlich ist der Milchpreis im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent gestiegen. Dies ist der stärkste Anstieg in den letzten 36 Jahren. ° Die Reserve Bank erwartet, dass die Preise in den kommenden Jahren um 13 Prozent sinken werden, wenn die Inflation mit eingerechnet wird sogar um 22 Prozent. Im vergangenen Jahr sind die Preise mit sechs Prozent insbesondere im Northland stark gefallen. Auch in der Hawke’s Bay (– 4,33 Prozent) sowie in Canterbury und Westland (– 2,29 Prozent) war der Preisrückgang überdurchschnittlich. Im Gegensatz dazu sind die Preise im Southland im Vergleich zum Vorjahr sogar um 13 Prozent gestiegen. ° Bald keine Glühbirnen mehr Nach dem Vorbild Australiens hat nun auch die Regierung Neuseelands den Glühbirnen den Kampf angesagt. Mit dem Umstieg auf Energiesparlampen soll Energie und Geld gespart werden und natürlich der Kohlendioxid-Ausstoß verringert werden. Energiesparlampen können mit weitaus weniger Energie die gleiche Helligkeit wie Glühbirnen erzeugen und damit zur Reduzierung des Energieverbrauchs beitragen. ° Preise für Landwirtschaftsprodukte aus Neuseeland steigen Die internationalen Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse steigen zugunsten von Neuseeland, insbesondere für Äpfel, Kiwifrüchte und Rindfleisch, während ein Abfallen des Kiwi-Dollars den Exportum sätzen auch behilflich ist. Die Weltpreise für einen Korb neuseeländischer Exportwaren stiegen im Mai ein Prozent gemäß dem neuesten ANZ-Erzeugnispreisindex. Am besten schnitten nach einer Meldung von fruchtportal.de Äpfel bei um 23 Prozent gestiegenen Preisen ab. Die Kiwifruchtpreise stiegen um 4,7 Prozent, da der Ertrag der neuen Saison nach Europa gesandt wurde. ° Trockenheit führt zu Rückgang in der Stromproduktion – ANZEIGE – Insbesondere durch die überdurchschnittliche Trockenheit in den letzten beiden Jahren ist die Stromproduktion durch Wasserkraft in Neuseeland deutlich rückläufig. In Neuseeland werden normalerweise etwa 75 Prozent des Stroms durch Wasserkraft erzeugt. Durch die geringen Regenfälle ist die Produktion in den letzten Wochen um fast 50 Prozent zurückgegangen. Mittlerweile plant die Stromindustrie – unterstützt durch die Regierung – Kampagnen zum Stromsparen über das Fernsehen zu verbreiten. Die Haushalte sollen damit dazu aufgefordert werden, insbesondere am frühen Abend bis zu 15 Prozent des üblichen Strombedarfs einzusparen. ° Neuseeland verstaatlicht seine Eisenbahn wieder Nach schlechten Erfahrungen mit der Privatisierung verstaatlicht Neuseeland seine Bahn wieder. Der Staat kaufe für 665 Millionen NZ$ (rund 335 Millionen €) die privatisierte Eisenbahn vom australischen Konzern Toll Holdings zurück, so Finanzminister Michael Cullen. Der Verkauf im Jahr 1993 und die zunehmende Abnutzung seither seien der Regierung eine Lehre gewesen, fügte er hinzu. Die Renationalisierung zum 1. Juli sei der beste Weg, um notwendige Investitionen ins Rollen zu bringen. Regierungschefin Helen Clark erklärte, mit der Wieder-Verstaatlichung der Bahn und ihrem Ausbau könne der neuseeländische Staat auch seine Klimaschutzstrategie vorantreiben. ° 66 New Zealands finest Wines now on www.waipara.de Schon der Kingston Flyer fuhr auf Neuseelands Eisenbahnnetz 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 waipara.de · Wiesenkamp 22a · 22359 Hamburg · Tel. 040-411199 22 · [email protected] waipara.DE 67 B E STE S AU S N E U SE E L AN D Pinboard Pinboard Maori Maori Matariki: Das Neujahrsfest der Maori ßen. Es ist eine Feier der Kultur, der Sprache, des Geistes und der Menschen. Die Maori feiern das Fest zusammen mit der Familie. Viele Feierlichkeiten finden statt, die dazu dienen, das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Familie zu stärken, sich der Herkunft bewusst zu werden und die Zukunft gemeinsam zu betrachten. Das gemeinsame Essen (kai) spielt bei den Feierlichkeiten um Matariki nach wie vor eine große Rolle: Mit der Verwendung von einheimischen Zutaten und ursprünglichen Im Juni, wenn das Siebengestirn – die Plejaden –, am Himmel wieder erscheint, hat dies für die Maori eine besondere Bedeutung. Für sie ist Matariki, wie das Sternbild bei den Maori heißt, mehr als nur eine Ansammlung von Sternen: Das Erscheinen der Sterne läutet das Neue Jahr ein. In diesem Jahr war der 5. Juni der offizielle Beginn der Feierlichkeiten, die bis Mitte Juli andauerten. Feiern zum maorischen Neujahr Matariki – die Plejaden Das Fest zum Erntedank 68 Erfinder der Einwegspritze gestorben Am 4. Mai 2008 erlag Colin Murdoch im Alter von 79 Jahren in seinem Wohnort Timaru in Neuseeland seinem langjährigen Krebsleiden. Doch wer ist der Mann, dem Millionen Menschen das Leben zu verdanken haben und der trotzdem über die Grenzen Neuseelands weithin unbekannt blieb? Der Vater des Himmels, Ranginui, und die Mutter der Erde, Papatuanuku, sollen durch eine innige Umarmung so eng miteinander verbunden gewesen sein, dass ihre Kinder in absoluter Dunkelheit aufwuchsen. Um endlich das Licht zu sehen, beschlossen diese, ihre Eltern auseinander zu schieben. Schließlich gelang es Tane, dem Gott der Wälder und Vögel, die Umarmung seiner Eltern zu lösen und die beiden voneinander zu trennen. Tawhirimatea machte die Verzweiflung seiner Eltern über die Trennung jedoch traurig. Er weinte viele Tränen und schleuderte diese in den Himmel. Die Stellung der Sternenkonstellation Matariki am neuseeländischen Winterhimmel war in der polynesischen Maori-Kultur bedeutsam für die Festlegung der korrekten Termine von Aussaat und Pflanzung. In vergangenen Zeiten wurde zu Matariki das Ende der Ernte gefeiert. Der Familienclan (whanau) und Freunde zelebrierten gemeinsam bei einem ausgedehnten Mahl die Ernte, die Land und Meer hervorgebracht hatten; Anpflanzungen für das kommende Jahr wurden besprochen, neue Saaten wurden gepflanzt. Matariki zeigte den Maori die Zukunft: Wenn sie deutlich zu sehen waren, würde die Wachstumszeit warm und ertragreich sein und die Aussaat könne früher erfolgen. Waren die Sterne jedoch von Dunst umgeben, bedeutete dies einen kalten Winter. Aber heutzutage feiern nicht nur Maori das Ereignis: Ganz Neuseeland nimmt Matariki zum Anlass, sich der Wurzeln seiner Herkunft bewusst zu werden und der Zukunft entgegen zu sehen. ° www.matarikifestival.org.nz/programme.asp People Die Entstehung der Sterne Wörtlich übersetzt bedeutet Matariki soviel wie „Gottes Augen“ (mata ariki) oder „Kleine Augen“ (mata riki). Es gibt viele Legenden, wie Matariki entstanden sein soll. Manche erzählen davon, dass die Sterne eine Mutter mit ihren sechs Töchtern darstellen, eine andere besagt, dass die Sterne die Augen des Tawhirimatea, des Gottes der Winde, seien, der sie aus Verzweiflung gen Himmel geschleudert haben soll. Zubereitungsmethoden beim Kochen wird die Wichtigkeit des Essens widergespiegelt. Die Maori waren seit jeher aufmerksame Beobachter des nächtlichen Himmels. Sie gewannen durch die Sternenkonstellationen wichtige Erkenntnisse über die Jahreszeiten und nutzten sie als Orientierungshilfen bei ihrer Navigation durch die Meere. Familienzusammenhalt und Herkunftsbewusstsein Heute ist Matariki wie früher eine Zeit, sich an Vergangenes zu erinnern und die Zukunft willkommen zu hei- 05 | 2008 © 360° Neuseeland sowohl Tiere als auch Menschen verletzt, oftmals endeten diese auch tödlich. Noch bis in die 1950er-Jahre bestanden Spritzen aus Glas und waren aufgrund ihrer Bauart schwer zu sterilisieren. Außerdem war in Ärztekreisen bereits bekannt, dass Antibiotika-Kristalle, die sich in den schmalen Röhrchen absetzen, eine Sterilisation zusätzlich erschwerten. Doch ist bekannt, dass Krankheiten übertragen werden können, wenn dies nur unzureichend geschieht. Und Colin Murdoch wurde am 26. Februar 1929 in Christchurch geboren. Als Legastheniker hatte er es in der Schule nicht leicht, außerhalb hinderte es ihn nicht daran, seinem Interesse an der Chemie nachzugehen. Bereits im Alter von zehn Jahren mischte er Schwarzpulver zusammen und experimentierte damit. Die unter anderem daraus gewonnenen Erkenntnisse machte er sich zu Nutze und wurde Pharmazeut und Tierarzt. Doch vor allem war er eines: Erfinder. Insgesamt 46 seiner Erfindungen hat er patentieren lassen und obwohl sehr bedeutende dabei waren, ist er über Neuseelands Grenzen hinaus weitgehend unbekannt. Besonders herausragend war seine Erfindung der Einwegspritze (in zahlreichen Varianten), außerdem erfand er das Betäubungsgewehr und entwickelte den kindersicheren Flaschenverschluss. Das Wohl von Mensch und Tier lag ihm sehr am Herzen. Seine Erfindungen retteten vielen Millionen das Leben. Im ersten Moment mag das Betäubungsgewehr zwar nicht so recht dazu passen, doch ohne die durch das Gewehr nicht mögliche Distanz konnten Tiere vorher nur schwer betäubt werden. Bei den Versuchen wurden © 360° Neuseeland 05 | 2008 man denke an den Skandal, der zu Beginn des Jahres ein riesiges Medienecho hervorrief, als in einer Klinik in Las Vegas Einwegspritzen mehrfach und vor allem ungesäubert verwendet wurde und viele Menschen sich mit gefährlichen Krankheiten infizierten. 69 Pinboard Pinboard People Der Legende nach inspirierte Colin Murdoch ein Füll federhalter zu seiner medizinisch Bahn brechenden Erfindung. Er tüftelte nächtelang an seinem Küchentisch, bis er schließlich den Prototyp der Einwegspritze aus Kunststoff erstellt hatte. Die Produktion hätte beginnen können, nur fehlte ihm das Geld dazu. Das neuseeländische Gesundheitsamt und andere staatliche Institutionen taten seine Idee jedoch als „zu futuristisch“ ab. Mangels finanzieller Unterstützung lag die Idee eine Weile brach. 1956, im Alter von 27 Jahren, hatte Murdoch endlich genug Geld zusammen, um sich seine Idee patentieren zu lassen. Die Wegwerfspritze wurde zum medizinischen Durchbruch und zum Exportschlager und die Gefahr einer Infektion durch unsaubere Spritzen sank History erheblich. Diabetiker konnten sich nun gefahrlos ihre tägliche Insulindosis zuführen und Impfungen wurden so erst sinnvoll. Colin Murdoch wurde 1999 zu einem der 100 einflussreichsten Menschen im Südpazifik gewählt. Im Jahr 2000 bekam er für seine Taten den neuseeländischen Verdienstorden, außerdem ist er eines der Motive einer neuseeländischen Briefmarkensonderedition. Trotz dieser Ehrungen wurde er weder berühmt noch reich. Gutes zu tun war ihm wichtiger als Profit. Patentklagen gegen Kopien seiner Arbeiten lehnte er grundsätzlich ab. Stattdessen war er „froh, wenn durch die Erfindungen Menschenleben gerettet werden“. ° Schiffe bei starkem Wind und hohem Seegang weiter nach Norden segeln ließ. Dabei umschiffte er das Cape Farewell. Die Expedition beschloss, einen ersten Landgang zu unternehmen und die Besatzung suchte nach einem geeigneten Ankerplatz, den sie in der heutigen Golden Bay auch fand. In der Nacht nach einem ersten Erkundungsgang hatte Tasman den ersten Kontakt zu den Maori. Nachdem aber die Kommunikationsversuche fehlschlugen und auch am darauf folgenden Tag die Niederländer keine Möglichkeit fanden, mit den in Kanus herangefahrenen Maori zu sprechen, griffen diese ein Beiboot an, töteten vier Matrosen und ruderten mit einem der Körper an Land. Als Tasman sah, dass die Eingeborenen in großer Zahl am Ufer versammelt einen Großangriff planten, zog er mit Kanonenfeuer aus der Bucht ab. Er nannte die Bucht ursprünglich Moordenaers Baij – „Mörderbucht“. History Über die Nordinsel ... Abel Tasman: Der erste Europäer entdeckt Neuseeland Viele Jahrhunderte waren die Maori die einzigen Menschen in Neuseeland. Sie stammten von polynesischen Einwanderern ab, die im 13. Jahrhundert erstmals Neuseeland erreichten. Erst im 17. Jahrhundert machten sich europäische Entdecker auf in Richtung Terra Australis Incognita, jenes Land, das die europäischen Gelehrten irgendwo im Süden der Erde vermuteten. Portugiesische, spanische, britische, französische, italienische und auch holländische Entdecker machten sich auf die Reise, um dieses unbekannte Land zu finden. Auch ein Holländer namens Abel Tasman war unter ihnen. Der 1603 in Lutjegast bei Groningen geborene Seefahrer arbeitete zunächst als Matrose und heuerte 1633 mit einem Dreijahresvertrag bei der Niederländischen Ostindien-Kompanie an. 70 Aufbruch nach Terra Australis Im Jahre 1642 entschloss sich die Niederländische Ost indien-Kompanie Tasman die Aufgabe zu übertragen, eine Expedition zu führen, um das als Neuholland bekannte Australien weiter zu erforschen, und um festzustellen, ob es sich um einen Teil des vermuteten Kontinents Terra Australis handele. Von Jakarta aus brach Abel Tasman am 13. August 1642 auf, um diese Aufgabe zu erfüllen. Für die Expedition verfügte er über zwei Schiffe, ein kleines Kriegsschiff von 60 Tonnen namens „Heemskerck“ mit 60 Mann Besatzung und einen schmalen Dreimaster von 100 Tonnen und 50 Mann Besatzung, namens „Zeehaen“. Tasman verfehlte zunächst Australien, erreichte jedoch am 24. November 1642 Tasmanien, das er aber nicht als Insel erkannte. Er nannte das Land zunächst Van-Diemens-Land, nach Antonio van Diemen, dem damaligen Generalgouverneur von Niederländisch-Ostindien. Die späteren britischen Kolonialisten benannten die Insel jedoch nach Tasman. Erster blutiger Kontakt mit den Maori Von Tasmanien aus ging die Reise weiter ostwärts und am 13. Dezember entdeckte die Expedition hoch aufragendes Land, die Südalpen an der Westküste der Südinsel Neuseelands. Abel Tasman nannte das Land Statenland, dies zu Ehren des Staatsgenerals Staten. Schwere Brandung verhinderte jedoch einen Landgang, sodass Tasman die beiden 05 | 2008 © 360° Neuseeland Von diesem Zwischenfall verschreckt, nahm die Expedition von weiteren Landgängen Abstand und segelte die Küste entlang nach Norden. Tasman ankerte erst wieder an der nördlichsten Spitze der Nordinsel Neuseelands und benannte das Kap Cape Marie van Diemen nach der Ehefrau des damaligen Generalgouverneurs von Jakarta. Die davor liegenden Inseln wurden als die Drei-Königs-Inseln benannt, da Tasman sie an eben diesem Feiertag entdeckte. man Abel Tas National Park ... auf den Weg zu weiteren Entdeckungen Ohne die Gelegenheit zu nutzen, einmal den Fuß auf Neuseelands Hauptinseln zu setzen, segelte Tasman weiter nach Norden und entdeckte 1643 die Tonga- und Fidschiinseln. 1644 unternahm er eine weitere Expedition zur Nordwestküste Australiens und kartografierte diese heute Tasmanland genannte Region. Erinnerungen an Abel Tasman Tasman starb 1659 ohne das von ihm entdeckte Neuseeland wiedergesehen und betreten zu haben. Das neu entdeckte Land benannten die Holländer in der Folge nach einer holländischen Provinz Nieuw Zeeland. An den Entdecker Neuseelands erinnern heute noch die australische Insel Tasmanien, die Tasmanische See zwischen Neuseeland und Australien, der Abel Tasman National Park sowie der zweithöchste Berg des Landes, der Mount Tasman. ° © 360° Neuseeland 05 | 2008 360° Info 1603 geboren in Lutjegast, NL 1632 Heirat mit Jannetje Tjaerts (zweite Ehe, aus der ersten Ehe hatte er eine Tochter) 1633 Anheuern bei der Niederländisch-Ostindien-Kompanie 1633 erste Fahrt gen Osten 1639 Reise nach Japan 13. August 1642 von Jakarta aus soll Tasman Australien erforschen und prüfen, ob es Teil des Kontinents Terra Australis sei 24. November 1642 Tasman entdeckt Tasmanien 13. Dezember 1642 Neuseeland wird entdeckt 1643 Tasman entdeckt die Tonga- und Fidschiinseln 16. Juni 1643 Rückkehr nach Jakarta 1644 weitere Reise nach Australien 10. Oktober 1659 gestorben in Batavia, Java 71 Pinboard echt auswandern Books Neuseeland Handbuch Wenn man das Neuseeland Handbuch in der Buchhandlung das erste Mal in der Hand hat, erschließt sich der Wert des Buches nicht auf den ersten Blick. Auch beim Blättern springt der Funke nicht sofort über. Man fühlt sich zunächst erschlagen von der Menge des Textes und den meist schwarz-weißen Bildern. Nur an vier Stellen eingestreut finden sich jeweils acht Seiten mit dafür jedoch sorgfältig ausgewählten Farbfotos. Man ist schon geneigt, das über 500 Gramm schwere Buch im Miniformat zur Seite zu legen und zum nächsten Reiseführer zu greifen. Diesem Reflex sollte man jedoch auf jeden Fall widerstehen, denn: Das Buch hat es in sich – geballte Information von der ersten bis zur letzten Seite! Der Autor Ulrich Strobel – im Hauptberuf Sportredakteur beim SWR – hat mit dem mittlerweile in der fünften Auflage erschienenen Neuseeland Handbuch ein äußerst sorgfältig recherchiertes Reisehandbuch verfasst, das durchaus als Standardwerk für Neuseeland-Reisende bezeichnet werden kann. Bereits auf den ersten 120 Seiten gibt es grundlegende Informationen über Neuseeland und seine Bewohner, die Reisevorbereitung sowie praktische Reisetipps. Unter „Land und Leute“ erfährt der Neuseeland-Urlauber auf fast 40 Seiten das Wichtigste über Klima und Natur, Geschichte und Bevölkerung, Wirtschaft und Schulsystem, Kunst und Kultur sowie über die Maori, die Ureinwohner Neuseelands. Die wichtigsten Hinweise für die Reiseplanung werden von A wie „Anreise“ bis Z wie „Zeit“ auf 13 Seiten kompakt wiedergegeben. Auch die wertvollen Reisetipps sollte insbesondere der Reisende, der das erste Mal nach Neuseeland reist, nicht überblättern. Wer sich hier schon einmal kundig gemacht hat, kann die ersten Schritte im Land getrost wagen. Empfohlen sei hier insbesondere auch das Kapitel „Reisen im Land“. Ob Sie eher Trampen, mit dem Auto (Mietwagen oder Autokauf?), mit dem Bus, mit der Bahn oder per Fahrrad das Land erkunden wollen: Die ersten wichtigen Hinweise zu den Vor- und Nachteilen erhalten Sie im Strobel. Auch beim Thema Übernachten gibt es handfeste Informationen, egal ob Backpacker Hostels, Jugendherbergen, Bed & BreakfastHäuser oder Luxushotels angepeilt werden. 72 Wer bis jetzt noch am Wert des Neuseeland Handbuches zweifelt, der wird spätestens im Reiseteil des Buches überzeugt. Hier werden neun Routen (vier auf der Nordinsel und fünf auf der Südinsel) beschrieben, die teilweise auch gut miteinander kombinierbar sind. Über 50 Karten helfen bei der Orientierung, eine kleine farbige Reisekarte sowie umfangreiche Entfernungstabellen unterstützen den Urlauber auch bei der Planung der einzelnen Etappen. Sehr ausführlich werden die Orte und Sehenswürdigkeiten auf den einzelnen Routen beschrieben. Für nahezu jeden Ort gibt Strobel zusätzlich Tipps für Übernachtungsmöglichkeiten, Verkehrsverbindungen und Ausflugsziele in der Umgebung. Aber auch praktische Informationen zu Pubs, Restaurants und Take aways, zu Festen und öffentlichen Verkehrsmitteln fehlen nicht. Versäumen Sie es auch nicht, die insgesamt 32 Sonder themen zu lesen. Ob Wissenswertes über die Giganten des Waldes – die Kauri, über den Mangrovenwald auf der Nordinsel, Auszüge aus der Geschichte Rotoruas oder die Beschreibung des Tongariro Crossing, einer der beeindruckendsten Wandermöglichkeiten in Neuseeland: Jeder dieser abgeschlossenen kleinen Texte bietet zusätzliche Hintergrundinformationen. Je länger man sich mit dem Neuseeland Handbuch von Ulrich Strobel beschäftigt, umso klarer wird es: Dieses Buch aus dem Hause Reise Know-How darf im Reise gepäck keineswegs fehlen. ° Ulrich Strobel Neuseeland Handbuch Reise Know-How – Edgar Hoff Verlag, 5. Aufl. 2007. 471 Seiten, 56 Karten und Pläne, separate farbige Reisekarte, 130 z. T. farbliche Abb., ausführliche Orts- und Sach register, 22,50 €. ISBN-Nr. 9783923716203 05 | 2008 © 360° Neuseeland Immer sonntags 20:15 Mein neues Leben XXL Pinboard Pinboard Website Department of Conservation: www.doc.govt.nz Das Department of Conservation (DOC) ist die zentrale staatliche Organisation Neuseelands, die für Umweltschutz und das nationale kulturelle und historische Erbe verantwortlich ist. Die Website des DOC ist eine umfangreiche Quelle für Informationen insbesondere für die Besucher Neuseelands, die die Natur des Landes genießen wollen. Für Wanderer und Liebhaber der Nationalparks bietet die Website eine Vielzahl von Informationen. Website Tracks & Walks Activity Finder Getting Involved Neuseeland bietet eine schier unüberschaubare Vielzahl von Wandermöglichkeiten in fast allen Regionen des Landes. Auch hier hat sich das DOC auf die Fahne geschrieben, auf seiner Website umfangreiche Informationen abzubilden. Mehrere hundert Wanderwege in den unterschiedlichsten Regionen werden vorgestellt. Jede Wanderung wird kurz beschrieben, mit einem Schwierigkeitsgrad sowie einer Zeitangabe versehen. Auch wird die erforderliche Ausrüstung angegeben. Bei größeren, insbesondere mehrtägigen Tracks sind sowohl Karten als auch Höhenprofilangaben verfügbar, sodass eine erste Auswahl und Vorbereitung der Wanderungen bereits am heimischen PC erfolgen kann. Wenn Sie wissen wollen, welche Aktivität Sie in welcher Region des Landes ausüben können, dann hilft Ihnen der Activity Finder weiter. Ob Skifahren, Schnorcheln, Klettern oder Kajak fahren: Für alle Aktivitäten werden geeignete Regionen ausgewiesen. Wer nicht nur sehen und staunen, sondern auch helfen möchte erhält in dieser Rubrik Hinweise auf Projekte und Aktionen, mit denen das DOC in seiner Arbeit zum Schutz der Natur und des Kulturerbes unterstützt werden kann. Achten Sie immer auch auf die am rechten Rand der jeweiligen Site ausgewiesene Rubrik „Find out more“. Hier verbirgt sich eine Vielzahl nutzwertiger Links, insbesondere auch auf umfangreiche Broschüren, die in der Regel im PDF-Format abrufbar sind. Plan & Prepare Für die unterschiedlichsten Aktivitäten werden hier Vorbereitungs- und Sicherheitshinweise gegeben. By Region Publications Hier können gezielt Publikationen und Broschüren des DOC eingesehen und abgespeichert werden. Gerade für die Vorbereitung der naturnahen Aktivitäten des Neuseeland-Aufenthalts findet sich hier eine Vielzahl von Informationen. Alle oben bereits genannten Informationen können in dieser Rubrik auch nach Regionen sortiert abgerufen werden. Somit hat man hier die Möglichkeit, eine Vielzahl von naturnahen Aktivitäten in den besuchten Regionen zu planen. Parks & Recreation Die für jeden Urlauber wichtigste Rubrik der Website lautet Parks & Recreation. Hier sind umfangreiche Informationen über Neuseelands Nationalparks, Tracks und Wanderwege sowie eine Vielzahl weiterer naturnaher Aktivitäten zu finden. National Parks In der Rubrik Nationalparks sind umfangreiche Informationen zu den 14 Nationalparks Neuseelands zu finden. Neben einer kurzen Überblicksbeschreibung bietet die Rubrik zu jedem Park dessen Besonderheiten. Es wird dargelegt, welche Aktivitäten in dem jeweiligen Park sich anbieten, welche Übernachtungsmöglichkeiten bestehen und welche Vorbereitungen für den Besuch des jeweiligen Parks sinnvoll sind. Besondere Highlights des jeweiligen Parks werden ausführlich beschrieben. 74 About DOC Wer immer noch nicht genug hat von dieser wirklich nutzwertigen Site, der kann auch noch mehr erfahren über die Aufgaben sowie die Pläne des DOC. Wer sich vom Aufgabengebiet des DOC anstecken lässt, erfährt auch noch, welche Jobs das DOC aktuell ausgeschrieben hat. Fazit: Egal, welche Wanderungen Sie für Ihren Neuseeland-Aufenthalt geplant haben: Die Website des DOC sollte eine Ihrer ersten Anlaufstellen sein. Conservation Places to Stay Ob Hütten, Campingplätze, Lodges oder Cottages: Egal in welcher Region Sie für Ihre Wanderung auch eine Unterkunft brauchen, auf der Website des DOC finden Sie etwas Passendes. Die Unterkünfte werden kurz und knapp beschrieben und kategorisiert. Informationen zu den Preisen sind ebenfalls abrufbar. 05 | 2008 © 360° Neuseeland Wer mehr zur einzigartigen Flora und Fauna Neuseelands erfahren möchte, findet in der Rubrik Conservation erste Informationen. Von ersten Fakten über Gefahren, denen Tiere und Pflanzen ausgesetzt sind, bis hin zu den Aktivitäten des DOC, um die entsprechenden Tier- oder Pflanzenarten zu bewahren. Auch historische Stätten werden aufgelistet und beschrieben. © 360° Neuseeland 05 | 2008 Fazit Die Website des Department of Conservation ist eine wahre Fundgrube an Informationen zu allen naturnahen Aktivitäten und Themen, die einen Neuseeland-Urlauber interessieren. Und wer kommt schon nach Neuseeland, ohne den Wunsch, möglichst viel von den Naturschönheiten des Landes zu erleben und möglichst viel dazu zu erfahren. ° 75 Pinboard Pinboard Events & Public Holidays 18. Juli Events & Public Holidays 28. bis 31. August Bluewater Hotel Deco Decanted and Jazz in Napier Napier ist berühmt für seine Art Deco-Architektur und seinen Lifestyle, den man zu den Klängen Neuseelands bester Jazzkünstler erleben kann. www.artdeconapier.com/Deco_Decanted__Jazz_116.aspx 25. Juli bis 10. August 4. bis 7. September Rally New Zealand in Hamilton The Festival in Hastings Speedshow in Auckland Runde 11 der FIA World Rally Championship, Runde 6 der NZ Rally Championship. Neuseeländische Wettbewerber konkurrieren mit internationalen Fahrern. www.rallynz.org.nz Künstler der Bereiche traditionelle Kunst, Gartenkunst und digitale Kunst sowie Schmuckdesigner zeigen ihre Werke und veranstalten Workshops und Seminare. www.thefestival.org.nz Für Motorradfreunde und Motorsportbegeisterte ein Muss. Ein Highlight wird ein Rückblick auf 1950-Jahre MotorsportVeteran Ken Smith sein, eine Ikone des neuseeländischen Motorsports. www.speedshow.co.nz 29. August bis 7. September 6. September Abel Tasman Coastal Classic 2008 in Motueka Gay Ski Week NZ in Queenstown International Film Festival in Dunedin Zum 32. Mal werden zwei Wochen lang Filme aus aller Welt präsentiert. www.nzff.telecom.co.nz 29. Juli bis 2. August Burton NZ Open in Wanaka Die Snowboarder aus aller Welt bestreiten den wichtigsten Snowboard-Wettbewerb der Südhalbkugel, der in Neuseeland startet, über Australien, Kanada, Europa, Japan und die USA führt. Sowohl Olympia-Goldgewinner und Weltmeister als auch Amateure nehmen teil. www.snowboard-revolution.com/news/2008-Burton-NZOpen.html Im Abel Tasman National Park werden 33 Kilometer von waroa bis nach Marahau entlang des Abel Tasman Coast A Tracks gelaufen. Die größte Skiparty für Schwule und Lesben der südlichen Hemisphäre. Neben Skifahren werden Après-SkiParties, Weintouren, Dinner für Gruppen und die berüchtigte „White Out“-Party veranstaltet. www.gayskiweeknz.com www.nelsonevents.co.nz 12. bis 21. September Bay of Islands Jazz and Blues Festival Musiker aus ganz NZ treffen sich alljährlich, um den sanften Jazz und den melancholischen Blues zu spielen. www.jazz-blues.co.nz Der Frühling wird am Hawke’s Bay mit einem großen Festival, einer Parade, einem Flohmarkt und vielen anderen Aktivitäten begrüßt. www.blossomfestival.co.nz 14. September 30. August Kayak Race and Cruise in Cambridge An über 60 Ständen kann man leckere Muscheln und Meeresfrüchte, die Küche der Coromandel Halbinsel sowie hervorragende Weine genießen. Kajakrundfahrt oder -rennen über elf oder 23 Kilometer von Cambridge nach Hamilton. www.kayakrace.co.nz www.scallopfestival.co.nz 30. bis 31. August 16. August Off-road Laufen: Wasserwege, Schlamm, Morast – natürliche und aufgebaute Hindernisse erfordern höchste Konzentration und Fitness der Teilnehmer. www.eventpromotions.co.nz Casio Coromandel Classics in Thames Zwei Tage Sport: Mountainbiken, laufen, Kajak oder Rad fahren … Zum neunten Mal findet dieser Wettbewerb statt. www.endurancesport.co.nz/coromandelclassic Ein Fest rund um die Olive: kostenloses Probieren, Erläuterung des Olivenanbaus, Kunstwettbewerb, Kinderaktivitäten und Musik. www.newzealand.com/travel/sights-activities/events-calendar/ event-details.cfm/eventid/3308.html?rss 20. bis 21. September Rally Nelson Letzte Runde der 2008 Vantage Aluminium New Zealand Rally Championship, Finale der New Zealand Rally Xtreme Championship und vorletzte Runde der Mainland Rally Serie. www.rallynelson.co.nz 22. September Boulevard Day in Ashburton Über 100 verschiedenartigste Marktstände laden zum Bummeln ein. www.ashburtondistrict.co.nz/newzealand/eventList/index. cfm/?fuseAction=detail&eventID=94 Historic Northland Cruise in Opua Tattoo- und Airbrush-Wettbewerb. Die besten Künstler aus ganz NZ zeigen ihr Können. Eine einzigartige Reise durch die Geschichte kann auf dem Segelschiff „R. Tucker Thompson” unternommen werden. Ein Historiker bringt erste Begegnungen zwischen den Menschen, dem Land und dem Meer näher. www.skinnsteel.co.nz bis 31. August www.tucker.co.nz/history_trips.htm Winter@Waipu 23. bis 24. August Olive Festival in Hawkes Bay 26. bis 30. September Skin and Steel 2008 in Auckland Tough Guy & Gal Challenge in Waikato 20. September Blossom Festival in Hastings Scallop Festival in Whitianga 8. bis 10. August 20. bis 21. September 27. bis 28. September Winter@Waipu sind Festivitäten, die Waipu und den subtropischen Norden auch im Winter als Reiseziel attraktiv machen sollen: Winterschwimmen im Waipu Cove, schottisches Country-Tanzen, Golfturniere, Dichterlesungen, Besichtigung eines Marae, … The New Zealand Herald Your Career Live in Auckland Job- und Karriere, Weiterbildung und Berufseinstieg – die JobBörse Neuseelands. www.breambay.com/winter www.yourcareerexpo.co.nz 14. bis 20. September 76 2008 1 2 3 4 5 6 7 8 JUL DI MI DO FR SA SO MO DI AUG FR SA SO MO DI SEP MO DI 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO MI DO FR SA SO Vintage Rugby Carnival in Christchurch Über 60 Teams mit ehemaligen Spielern aus der ganzen Welt treten beim dritten Rugby-Turnier an. www.vintagerugby.com MI DO FR SA SO MO DI 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 77 Picture Gallery Auckland Auckland Picture Gallery 1 Hubert Kiehbacher, Hohenstein Leser Fotowettbewerb Auckland In jeder Ausgabe von 360° Neuseeland haben unsere Leser die Möglichkeit, Fotos aus einer ausgewählten Region / Stadt oder zu einem bestimmten Thema einzusenden. Die jeweils schönsten acht bis zehn Bilder werden im Heft veröffentlicht und nehmen an einem Wettbewerb teil, aus dem heraus am Ende eines Jahres die zehn schönsten Neuseeland-Bilder gewählt werden. Neben der Fachjury (Redaktion, professionelle Fotografen) haben auch Sie als Leser die Möglichkeit, uns Ihren Favoriten per Mail ([email protected]) zu nennen. Aus allen Mails ziehen wir einen Gewinner, der einen attraktiven Buchpreis gewinnt. In dieser Ausgabe haben wir Motive aus Auckland ausgewählt, die auf den folgenden Seiten wiedergegeben sind. Für die kommende Ausgabe werden die schönsten Leserfotos aus dem Abel Tasman National Park veröffentlicht. Über die Zusendung Ihrer digitalen Fotos würden wir uns freuen! 3 Ullrich Müller, Feucht Auckland by night und der Sky Tower Im Mittelpunkt steht der Sky Tower, der die Skyline von Auckland aus den verschiedensten Blickwinkeln heraus dominiert. Mit 328 Metern Höhe ist der Sky Tower das höchste Gebäude der südlichen Hemisphäre. Nach einer Bauzeit von knapp drei Jahren wurde der Turm am 3. März 1997 eröffnet. Der Sky Tower hat zwei Aussichtsplattformen. Die untere Plattform mit Drehrestaurant befindet sich auf 182 Meter Höhe und eine weitere unter freiem Himmel auf 220 Metern Höhe. 78 05 | 2008 © 360° Neuseeland 2 Anja Globig, Ahlsdorf © 360° Neuseeland 05 | 2008 4 Hella Stroh, Erlangen 79 5 Christa Kolling, Neuss Picture Gallery Auckland Auckland Picture Gallery 7 Hubert Kiehbacher, Hohenstein Britomart – Der Bahnhof von Auckland Der Ballungsraum Auckland leidet unter einem äußerst starken Verkehrsaufkommen, das Tag für Tag in unterschiedlichen Teilen der Stadt für kilometerlange Staus verantwortlich ist. Aucklands Bahnhof lag früher recht ungünstig am Fuße des Ponsony-Hügels. Daher entschloss man sich, eine unterirdische Weiterführung bis Britomart, dem Gebäude des früheren Hauptpostamtes, zu bauen und dort Bus- und Bahnterminal zusammenzulegen. ° 6 Klaus Busch, München Auckland – City of Sails Auckland ist mit mehr als 1,3 Millionen Einwohnern mit Abstand die größte Stadt Neuseelands und damit auch Neuseelands heimliche Hauptstadt. Auckland wird oft auch als „City of Sails“ („Stadt der Segel“) bezeichnet, da es an den Küsten gebieten zahllose Yachthäfen gibt. Westhaven Marina nahe der Auckland Harbour Bridge ist mit etwa 1.400 Boots-Stellplätzen nicht nur der größte Yachthafen der Stadt, sondern der ganzen Südhalbkugel. Überhaupt ist Wasser das bestimmende Element der Stadt – man kann schwimmen, paddeln, surfen, segeln, Wasserski fahren, tauchen und fischen. Vom Zentrum aus erreicht man in einer Stunde an die hundert Strände, die für europäische Verhältnisse meist wenig besucht sind. 80 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 81 8 Anja Globig, Ahlsdorf Preview 06/2008 02/2008 JhWl[b8WYafWYa_d]JhWl[be]k[i JhWl[be]k[iJhWl[b8WYafWYa_d] Meha_d]>eb_ZWoi H[fehj;c_]hWj_ed mmmmmmm >eb_ZWoiH[fehj ;c_]hWj_edMeha_d] ]c^X]iVc\ZbZaYZi]ViiZ! 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Anna Lena Kruse gibt einen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die schönsten Strände und natürlich auch Tipps zum Nachtleben. Südinsel Travelogues Die Seele baumeln lassen: Castlepoint Peter Greitzke und Nicole Fritz entführen uns mit einer kleinen Rundreise von Wellington über „Bruchtal“ und Martinborough nach Castlepoint. Schon Captain Cook war durch die Schönheit der Landschaft und durch den Burg ähnlichen Felsen Castle Rock beeindruckt. Auckland Weitere Themen Picture Gallery Abel Tasman National Park Maori Die frühe Maori-Kultur History James Cook „erobert“ Neuseeland Mit dem Fahrrad durch Neuseeland (Teil I) Es gibt kaum eine Möglichkeit, das Land intensiver zu er-„fahren“ als auf dem Sattel eines Drahtesels. Reinhard Pantke hat diese Erfahrung gemacht und gibt sie in mehreren Beiträgen in 360° Neuseeland weiter. Im ersten Teil beginnt er in Christchurch seinen Weg zur Westküste und landet nach einem Abstecher im Fjordland an der südlichen Spitze der Südinsel. Rees-Dart-Wanderung: Tagebuch einer Traumkulisse Andreas Pietig wandert in der Freizeit gerne durch Neuseeland. Diesmal stellt er den Rees-Dart-Track vor, den man in vier bis fünf Tagen bewältigen kann. Die wunderschöne Landschaft entschädigt für manche Anstrengung. Emigration & Working Holidays Report Auswandern im Schnelldurchlauf Christine und Markus Müller haben in Auckland eine neue Heimat gefunden und berichten darüber, wie aus einer Idee Realität wurde und wie sie in nur sechs Wochen die Zelte in Deutschland abreißen und in Neuseeland Fuß fassen konnten. Business & Lifestyle Sector Overview Die Weinbranche in Neuseeland Weine aus Neuseeland haben sich in den letzten Jahren zu einer Art Geheimtipp entwickelt. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Rahmenbedingungen und Perspektiven der neuseeländischen Weinbranche. inkl. Flug mit Qantas Airways ab/bis Frankfurt & 21 Tage Apollo Camper Preis gültig pro Person bei zwei gemeinsam reisenden Erwachsenen im Zeitraum 21.07.08-11.12.08 und 27.12.08-31.03.09. Preise für weitere Termine auf Anfrage. 16 Tage Busrundreise Neuseeland € 1.668 ab Auckland bis Christchurch inkl. Stadtrundfahrten, Aktivitäten, Fährüberfahrt nach Picton & Übernachtungen mit englischsprechender Reiseleitung Preis gültig pro Person im Doppelzimmer bis 30.09.08. Preise für weitere Termine auf Anfrage. 22 Tage Mietwagenreise Neuseeland ab € 2.628 inkl. Flug mit Emirates ab/bis Deutschland, 19 Tage Mietwagen, Fährüberfahrt nach Picton, Übernachtungen in Bed & Breakfast Häusern mit Frühstück Preis gültig pro Person im Doppelzimmer bei zwei gemeinsam reisenden Erwachsenen im Zeitraum 20.06.08-30.09.08. Preise für weitere Termine auf Anfrage. Lifestyle Augen auf beim Autokauf Ausgerechnet in Neuseeland, dem Erste-Welt-Land mit der wohl größten Schrottkarrendichte, kauft sich Julia Schoon ein gebrauchtes Auto. Was jedes Jahr hunderte Backpacker machen, kann so schwer nicht sein. Oder? Maori Music: Moana & The Tribe Im Juli tourt die neuseeländische Formation Moana & The Tribe mit ihrem brandaktuellen Album durch Deutschland. Moana & The Tribe setzen ihre gelungene Melange aus modernen und traditionellen musikalischen Elementen fort. 360° Neuseeland berichtet in der nächsten Ausgabe über die Tour. Kataloge, Beratung & individuelle Angebote: Tel. 0180 - 3 30 72 73 (0,06 €/ 40 sek.) · www.BoTG.de 24 Büros in Europa: 15x in Deutschland, 2x in der Schweiz, 2x in Österreich, 1x in Belgien & 4x in den Niederlanden Website 82 Zealand Tramper New 05 | 2008 © 360° Neuseeland © 360° Neuseeland 05 | 2008 83 DIE NEUE ART DES REISENS. MIT AIR NEW ZEALAND NACH NEUSEELAND. An Bord von Air New Zealand erwartet Sie großzügiger Komfort in unseren drei neuen Reiseklassen inspiriert von den beeindruckenden Weiten Neuseelands. Ob Business Premier, Pacific Premium Economy oder Pacific Economy: Ein frisches Design mit pazifischem Flair und neuseeländische Gastfreundschaft sorgen für eine gelungene Einstimmung auf das faszinierende Neuseeland. • Luxuriöse Ledersessel – verwandelbar in ein 202 cm langes komplett flaches Bett • Größter Sitzabstand ihrer Klasse mit fast 102 cm • Marktführend in puncto Sitzabstand mit 86,4 cm (B747-400) • Ein Ottoman-Fußteil – auch als Besuchersitz nutzbar • Kompletter Service der Business Premier • Neues ergonomisches Sitzdesign • Bequeme Bein- und Fußstützen • Jeder Sitz hat direkten Zugang zum Gang • Video und Audio „on demand“ auf 21 cm großen Bildschirmen • Verstellbare Ohrenflügel-Kopfstützen und körperschonende Rückenpolster • Video und Audio „on demand“ auf knapp 26 cm großen Bildschirmen • Video und Audio „on demand“ auf 21 cm großen Bildschirmen IHR NEUSEELANDURLAUB BEGINNT BEREITS AN BORD VON AIR NEW ZEALAND 0800-1817778 (D) 0800-557778 (CH) 0800-295838 (A) airnewzealand.de