Technologische, organisatorische und wirtschaftliche
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Technologische, organisatorische und wirtschaftliche
Technologische, organisatorische und wirtschaftliche Anwendungspotentiale der Sprach-Daten-Konvergenz auf Basis von VoIP Hauptseminararbeit im Fachgebiet Kommunikationsnetze erstellt von: Heinz Gensicke Studiengang: Wirtschaftsingenieurwesen Vertiefungsrichtung: Informations- und Telekommunikationstechnik Verantwortl. Professor: Prof. Dr. Jochen Seitz Hochschulbetreuer: Dr.-Ing. Ralf Tosse Ilmenau, Januar 2005 2 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis................................................................................................. 2 1 Einleitung ................................................................................................... 4 1.1 Hintergrund ............................................................................................... 4 1.2 Ziel der Arbeit............................................................................................ 5 2 Technische Grundlagen ............................................................................ 7 2.1 Organisationen.......................................................................................... 7 2.1.1 IETF........................................................................................................ 7 2.1.2 ITU / ITU-T.............................................................................................. 7 2.2 Grundbegriffe ............................................................................................ 8 2.2.1 Voice over IP (VoIP) ............................................................................... 8 2.2.2 Signalisierung ......................................................................................... 9 2.2.3 Protokoll ............................................................................................... 10 2.2.4 Standard / Norm ................................................................................... 10 2.3 Komponenten.......................................................................................... 10 2.3.1 Endgerät / Terminal / User Agent ......................................................... 11 2.3.2 Analog Telephone Adapter................................................................... 12 2.3.3 Gateway ............................................................................................... 12 2.3.4 Gatekeeper / SIP-Proxy........................................................................ 13 2.3.5 Multipoint-Control-Unit.......................................................................... 13 2.3.6 VoIP-PBX bzw. LAN-PBX..................................................................... 14 2.4 Protokolle für VoIP .................................................................................. 14 2.4.1 H.323.................................................................................................... 14 2.4.2 SIP........................................................................................................ 17 2.4.3 H.323 und SIP im Vergleich.................................................................. 20 2.4.4 Fazit...................................................................................................... 22 3 VoIP-Produkte .......................................................................................... 24 3.1 Hardware-Endgeräte............................................................................... 24 3.1.1 Hersteller-Übersicht.............................................................................. 25 3.1.2 Produkt-Beispiele im Vergleich............................................................. 26 3.2 Software-Endgeräte ................................................................................ 27 3.3 Analog Telephone Adapter...................................................................... 29 3 3.4 USB-Hörer .............................................................................................. 30 3.5 Weitere wichtige Komponenten .............................................................. 31 3.6 Implementierung / Gesamtkonzept ......................................................... 34 3.7 Fazit ........................................................................................................ 34 4 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung .............................................................. 36 4.1 Provider................................................................................................... 37 4.2 Angebote & Kosten ................................................................................. 38 4.3 Einsparungspotenziale............................................................................ 42 4.4 Fazit ........................................................................................................ 44 5 Ausblick.................................................................................................... 45 5.1 Entwicklung............................................................................................. 45 5.1.1 ENUM................................................................................................... 47 5.1.2 Die RegTP............................................................................................ 47 5.2 Migration oder Neuaufbau....................................................................... 48 5.3 Prognosen............................................................................................... 50 5.4 Zusammenfassung ................................................................................. 52 Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................... 53 Abbildungsverzeichnis ...................................................................................... 56 Tabellenverzeichnis ........................................................................................... 56 Literaturverzeichnis ........................................................................................... 57 4 1 Einleitung Die Zukunft hält Einzug. Doch in einem Hochtechnologiesektor, der wie kein zweiter schon seit Jahren durch immer neue, noch innovativere, noch revolutionärere Entwicklungen in Bewegung gehalten wird, vermag man kaum noch festzulegen wo die Zukunft aufhört oder beginnt. Doch nun erfährt auch der Ursprung aller Telekommunikationstechniken – die klassische Telefonie - eine Evolution. Eine Technik, die seit ihrer Einführung kaum gravierende Änderungen erfuhr, wird nunmehr zu Gunsten einer Zusammenführung aller zukünftigen Datendienste und Informationstechniken überarbeitet. Das erprobte und bewährte Prinzip der Leitungsvermittlung wird über kurz oder lang weitestgehend der flexiblen und effizienten Paketvermittlung weichen. Dem Endkunden versprechen die treibenden Kräfte der Wirtschaft dabei einen Mehrwert durch die Kombination der verschiedenen Datendienste und die Integration unterschiedlichster Informationstechniken. Gleichzeitig soll der Wechsel der technischen Grundlage möglichst unbemerkt bleiben und noch dazu Kostenvorteile schaffen. Trotz Startschwierigkeiten Ende der Neunziger Jahre scheint der Technologiewechsel nun endlich in Schwung zu kommen. Diese Arbeit soll daher den „status quo“ der paketorientierten Sprachvermittlung Voice over IP (VoIP) - hinsichtlich technischer und wirtschaftlicher Aspekte näher beleuchten. 1.1 Hintergrund Wie eingangs erwähnt, nutzt VoIP die Technik der Paketvermittlung auf Basis des Internet Protokolls (IP). Bereits Anfang der Neunziger Jahre wurde an der Übertragung von Sprache über IP-Netzwerke geforscht und erste zuverlässige Software entwickelt. Das Israelische Unternehmen VocalTec Communications Ltd. präsentierte 1995 eine der ersten Lösungen für Sprachübertragung über das Internet [1]. 5 Die technische Entwicklung im weitesten Sinne, bzw. die Entwicklung der Kommunikationstechnik im Besonderen, ermöglicht inzwischen die Übertragung von Sprach- und Videokommunikation in den unterschiedlichen Ausprägungen. Der zwischenzeitlich als „Internettelefonie“ bekannten Technologie wurden schon früh gute Zukunftsaussichten eingeräumt. Verspricht man sich doch durch die Zusammenführung der Daten- und Telefonnetze große Einsparungen hinsichtlich der Kosten und Administration [2]. Allerdings vollzog sich die Realisierung aufgrund technischer Probleme eher schleppend und wurde vornehmlich von Enthusiasten weiter gepflegt. Inzwischen scheint die Technik ihre Kinderkrankheiten hinter sich zu lassen und sich im Zeitalter zunehmender Breitbandanschlüsse und entsprechender NetzInfrastrukturen, unter dem Begriff Voice over IP (VoIP), als echte Alternative zur herkömmlichen Telefonie zu entwickeln. Doch die Konvergenz von Kommunikationsdaten (Audio/Video) und reinen (Computer-)Daten erfordert heute mehr denn je schnelle, transparente, zuverlässige und sichere Technologien und Protokolle. Gleichzeitig soll sich die neue Technik nahtlos in den gewohnten Umgang mit Anwendungen integrieren und auch langfristig die wachsenden Anforderungen an ein erweiterbares, nutzerfreundliches und günstiges Kommunikationssystem erfüllen. 1.2 Ziel der Arbeit Ziel dieser Arbeit ist es, den gegenwärtigen Stand hinsichtlich der technischen und wirtschaftlichen Realisierung von VoIP darzustellen. Begonnen wird mit der Vorstellung wesentlicher Begriffe, Organisationen, Protokolle und zentraler Netzelemente die sich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt als zweckmäßig erwiesen haben. Anschließend wird die Verfügbarkeit kommerzieller Produkte am Markt analysiert, ergänzt um einen technischen Vergleich ausgewählter Produkte. Die praktische Anwendung von VoIP erfordert des Weiteren die Betrachtung aller anfallenden Kosten, während der Anschaffung, aber auch im laufenden Betrieb. 6 Dazu wird eine Kostenanalyse empfohlen und auf die verschiedenen Kostenfaktoren sowie (Kosten-)“Vorteile“ unterschiedlicher Dienstanbieter näher eingegangen. Abschließend werden im letzten Abschnitt Entwicklungen der praktischen Anwendung, aktuelle Diskussionsgegenstände und Aussichten für die nahe Zukunft partiell erörtert. 7 2 Technische Grundlagen 2.1 Organisationen Um die Entwicklungsdynamik proprietärer Techniken einzuschränken und durch Kompatibilität unterschiedlicher Produkte und Techniken die gemeinsame Nutzung des Mediums Internet zu gewährleisten, muss es Institutionen geben, die Standards definieren und somit Interoperabilität „erzwingen“. Die wichtigsten Organisationen für die Ausgestaltung von VoIP sind die Internet Engineering Task Force (IETF) und die International Telecommunication Union (ITU). 2.1.1 IETF Die Internet Engineering Task Force (IETF) [3] ist neben der Internet Research Task Force (IRTF) eine von zwei Arbeitsgruppen des Internet Architecture Board (IAB). Sie ist eine offene, internationale Vereinigung von Netzwerktechnikern, Herstellern und Anwendern die für Vorschläge zur Standardisierung des Internets zuständig ist [4]. Die IETF wurde 1986 gegründet und kümmert sich im Gegensatz zur IRTF mehr um die kurzfristige Entwicklung des Internets. Zurzeit gliedert sich die IETF in neun Bereiche, dem jeweils zwei Direktoren vorstehen. Verteilt auf diese Bereiche existieren über 80 Arbeitsgruppen (Working Groups) mit mehr als 700 Mitgliedern. Die Arbeit wird hauptsächlich in Mailinglisten organisiert, Besprechungen finden üblicherweise dreimal im Jahr statt. Eine Gesamtübersicht findet sich im RFC 3160 “The Tao of IETF - A Novice's Guide to the Internet Engineering Task Force” [5]. 2.1.2 ITU / ITU-T Die International Telecommunication Union (ITU) [6] mit Sitz in Genf ist die einzige Organisation, die sich offiziell und weltweit mit technischen Aspekten der Telekommunikation beschäftigt. Sie geht zurück auf den 1865 gegründeten Internationalen Telegraphenverein und ist heute eine Teilorganisation der UNO mit derzeit 190 Mitgliedsländern. Ihre Ziele sind Abstimmung und Förderung der internationa- 8 len Zusammenarbeit im Nachrichtenwesen. In ihrem Rahmen arbeiten Staatsregierungen, Unternehmen des privaten Sektors, sowie weitere regionale und nationale Organisationen zusammen. Grundlage der ITU ist der Internationale Fernmeldevertrag, der Aufgaben, Rechte und Pflichten der ITU-Organe festlegt. Die übergeordneten Gremien der ITU, die Plenipotentiary Conference und die World Conference bearbeiten allgemeine Prinzipien und generelle Konventionen. Die Studiengruppen der ITU hingegen leisten die wesentliche Arbeit: Sie bearbeiten technische Fragestellungen, die sie in regelmäßigen Sitzungen diskutieren. Die Ergebnisse werden als Empfehlungen (Recommendations) veröffentlicht, besitzen aber den Charakter von Normen [7]. Die ITU teilt sich auf in folgende Gruppierungen auf: ○ ITU-T (Telecommunication Standardization Bureau) früher CCITT (Comité Consultatif International Télégraphique et Téléphonique) ○ ITU-R (Radiocommunication Bureau) früher CCIR (Comité Consultatif International des Radiocommunications) ○ ITU-D (Telecommunication Development Bureau) Die ITU-T hat die Aufgabe, effizient und frühzeitig Standards zu allen Bereichen der Telekommunikation, mit Ausnahme der Aufgabengebiete der ITU-R, mit hohem Qualitätsanspruch zu veröffentlichen [8]. Untergruppen der ITU-T sind z. Zt. aktiv damit beschäftigt, Empfehlungen für zahlreiche Bereiche der internationalen Telekommunikation zu entwerfen. Bekannte Beispiele für ITU-T-Standards sind V.24 (serielle Schnittstelle) oder E.164 (internationales Telefonnummernschema). 2.2 Grundbegriffe 2.2.1 Voice over IP (VoIP) Die allgemeine Bezeichnung VoIP beschreibt lediglich das technische Verfahren der Sprachübertragung, nicht jedoch dessen Anwendungsgebiete, wie zum Beispiel Internet- oder Intranet-Telefonie. 9 Die Sprachkommunikation mittels des IP-Protokolls steht im Mitbewerb zu den klassischen Sprachnetzen, aber auch zu Voice over Frame Relay (VoFR) und Voice and Telephonie over ATM (VToA). Für die Nutzung von IP, als technische Grundlage der Sprachkommunikation, ist das Echtzeitverhalten der Datenübertragung ein entscheidender Faktor. Das menschliche Gehör akzeptiert bei der Sprachübertragung nur minimale Verzögerungen. Diesem Sachverhalt versucht man unter anderem durch die Minimierung von Datenpaketverlusten und Verzögerungszeiten zu begegnen. Abbildung 2-1 gibt Aufschluss über die Toleranz der Sprachqualität in Abhängigkeit von Verzögerungen und Paketverlusten. Abbildung 2-1: Empfehlung G.114 der ITU-T, Anforderungen an Sprachqualität [9] Die IP-basierte Telefonie ist als Ablösung für die konventionelle Nebenstellentechnik konzipiert und bietet die Basis für die Integration von Sprach-, Daten- und Video-Diensten wie sie bei Multimediakonferenzen, bei Application Sharing oder bei Call-Center-Anwendungen zum Einsatz kommen. 2.2.2 Signalisierung Signalisierung bezeichnet den Austausch von vermittlungstechnischen Steuerungsinformationen in Nachrichtennetzen, also zwischen Endgeräten bzw. Netzwerkkomponenten im Allgemeinen. Dazu gehören der Verbindungsaufbau und der 10 Verbindungsabbau, die Fernsteuerung, Wartung, Alarme usw. Die Signalisierung kann direkt in Verbindung mit dem Kommunikationssignal erfolgen. Sie kann aber auch auf Kanälen erfolgen, die physikalisch unabhängig vom Kommunikationssignal sind [10]. Verbreitete Signalisierungsverfahren im Zusammenhang mit VoIP sind die Protokolle H.323 und das Session Initiation Protocol (SIP), die später noch detaillierter ausgeführt werden. 2.2.3 Protokoll Ein Datenübertragungsprotokoll legt die Regeln für den Informationsaustausch in der Form eines Verzeichnisses fest. Darin sind alle Formate, Parameter und Eigenschaften für eine vollständige, fehlerfreie und effektive Datenübertragung enthalten. Protokolle beinhalten Übereinkünfte über Datenformate, Zeitabläufe und Fehlerbehandlung beim Datenaustausch zwischen Computern. Im Rahmen einer Datenverbindung werden mehrere Protokolle benötigt, die von der Art der zu übertragenden Daten abhängig sind [10]. 2.2.4 Standard / Norm Zur korrekten Nutzung der Begriffe „Standard/Norm“ bzw. „Vorschrift“ und „Empfehlung“ ist es notwendig, einen Blick auf die jeweiligen Definitionen zu werfen, auch wenn sie teilweise nicht eindeutig sind. Unter einer Norm (engl. Standard) versteht man eine allseits rechtlich anerkannte und durch ein Normungsverfahren bestätigte, allgemein gültige sowie veröffentlichte Regel zur Lösung eines Sachverhaltes. Bei dem in der Literatur ebenfalls häufig verwendeten Begriff Standard ist zu unterscheiden zwischen der falschen Verwendung als Synonym für das Wort „Norm“ und den Bedeutungen „Industrie-Standard“ und „herstellerspezifischer Standard“ [10]. 2.3 Komponenten Die Bezeichnung der eingesetzten Komponenten in VoIP-Systemen kann je nach verwendetem Kommunikationsprotokoll variieren. Des Weiteren wird nur die gene- 11 relle Funktionsweise beschrieben und nicht jede Funktion im Zusammenspiel en detail. Die nachfolgende Auflistung erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 2.3.1 Endgerät / Terminal / User Agent Mit Hilfe von Endgeräten führen zwei oder mehrere Teilnehmer Telefongespräche bzw. kommunizieren (über Entfernung) im weitesten Sinnen miteinander, indem sie eine Verbindung herstellen. Endgeräte sind demzufolge Verbindungsendpunkte, die Teilnehmern Funktionen bereitstellen, über die sie Verbindungen initiieren, sowie Kommunikationsdaten ein- bzw. wiedergeben können. Der Begriff Terminal wird in H.323-Umgebungen synonym verwandt, da er einen multimedialen Endpunkt beschreibt. In einer SIP-Umgebung spricht man von einem User Agent (UA). Generell kann zwischen Hard- und Software-Endgerät unterschieden werden. 2.3.1.1 Hardware-Endgerät Gängige Vertreter von Hardware-Endgeräten (HW-Endgeräten) sind Tischtelefone und mobile Handtelefone. Aber auch Faxgeräte sind denkbar. Dahingehende Entwicklungen sind unter der Bezeichnung Fax over IP (FoIP) bekannt. Dabei können vorhandene analoge oder digitale Endgeräte über Adapter angebunden werden, oder man greift auf spezielle VoIP-Geräte [11] zurück. Diese ähneln äußerlich einem üblichen Tischtelefon, werden aber wie andere Komponenten direkt an ein vorhandenes Netzwerk angeschlossen. Üblicherweise werden HW-Endgeräte als Stand-Alone-Geräte begriffen, da sie die gesamte Endgerätefunktionalität beinhalten. 2.3.1.2 Software-Endgerät bzw. Endgeräte-Software, Software-Client PC-Systeme, die über Software-Anwendungen VoIP-Endgerätefunktionalitäten bereitstellen, werden häufig als Software-Clients, kurz SoftClients oder SoftPhones [11] bezeichnet. Bekannte Vertreter von Software-Clients sind der von Microsoft in allen Windows-Versionen integrierte H.323-Client Netmeeting und das sich schnell verbreitende Skype. 12 Hier übernimmt die Software-Anwendung die logische Funktionalität, die in Kombination mit weiteren Anwendungen einen deutlichen Dienst-Mehrwert ermöglicht. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Computer Telephony Integration (CTI) [12]. Professionelle CTI-Anwender, die mittlerweile verstärkt Softclients oder Softphones nutzen, finden sich vorrangig in Bereichen wie Call-Centern oder der Bürokommunikation wieder. Der Teilnehmer kommuniziert dann mittels Headset oder USB-Handtelefon, welches nur noch die reine technische Funktionalität übernimmt. Besonders flexible Lösungen ohne eigenen Rechner werden auch über Applets auf Basis von ActiveX-Control erreicht, die auf einer Website hinterlegt werden können. Sie ermöglichen die Kommunikation z.B. von einem Internet-Café aus oder auch per Personal Digital Assistant (PDA) bzw. Pocket PC. 2.3.2 Analog Telephone Adapter Analog Telephone Adapter (ATA) [11] ermöglichen als Schnittstelle die Anbindung konventioneller analoger Endgeräte an VoIP-Systeme, also IP-Netze. Oftmals werden auch die Begriffe Terminal-Adapter bzw. a/b-Adapter synonym verwandt. Damit kann allerdings auch der ISDN-S0-Anschluss gemeint sein. Die Anbindung von Endgeräten kann je nach Ausführung für herstellerspezifische Systemtelefone oder Standard-Telefone konzipiert worden sein. Mittlerweile bieten auch schon Telekommunikations-Anlagen (TK-Anlagen) mit integriertem Adapter die Anschlussmöglichkeit von Standard-Telefonen, aber auch von Faxgeräten an. Daher könnte man sie auch als VoIP-TK-Anlagen bezeichnen. 2.3.3 Gateway Unter einem Gateway versteht man die Hard- und Software, um verschiedene Netze miteinander zu verbinden oder an andere Netze durch Protokollumsetzung anzuschließen [10]. Ein Gateway ist jeweils auf der kleinsten gemeinsamen Schicht der miteinander zu verbindenden Netze angesiedelt; das kann im Extremfall die Schicht 7 des OSIReferenzmodells sein. Die in kleineren Netzen verwendeten konzentrierten Gateways (KompaktGateways) setzen sowohl die Signalisierungsinformationen als auch die eigentli- 13 chen Sprachdaten zwischen VoIP-Netzen und leitungsvermittelten Telefonnetzen um. In größeren Netzwerkumgebungen erfolgt oftmals eine Trennung in MediaGateway, der einzig die Umsetzung der Sprachdaten vornimmt, und SignallingGateway, welcher die Signalisierungsinformationen transportiert. Der Media Gateway Controller, oftmals auch als Softswitch bezeichnet, dient als eigene Einheit der übergeordneten Steuerung der funktionsspezifischen Gateways. 2.3.4 Gatekeeper / SIP-Proxy Optionale Steuerelemente in einer Netzwerkumgebung können vermittelnde Funktionen übernehmen. Sie sorgen für das Routen von Signalisierungsinformationen, für die Adressübersetzung von Telefonnummern und IP-Adressen beziehungsweise deren Umwandlung. Darüber hinaus können sie Gebühren erfassen und den Partnern in den Netzen und Diensten zuweisen, sowie für ein Bandbreitenmanagement im Rahmen der Dienstgüte Quality of Service (QoS) sorgen. Sofern diese zentralen Vermittlungseinrichtungen dem H.323-Standard entsprechen, bezeichnet man sie als Gatekeeper. Unterstützen sie hingegen das SIProtokoll, spricht man von SIP-Proxies, oder auch Call Servern. Als eigenständige logische Einheit kann ein Gatekeeper, bzw. SIP-Proxy Bestandteil eines Terminals oder Gateways sein. 2.3.5 Multipoint-Control-Unit Sollen Mehrpunktkonferenzen mit drei oder mehr Teilnehmern durchgeführt werden, dann übernehmen so genannte Multipoint-Control-Units (MCUs) die Konferenzsteuerung in H.323-Netzwerken. Sie bestehen aus einem Multipoint-Controller (MC) und einem oder mehreren Multpoint-Prozessoren (MP) für Daten, Sprache und/oder Video. Die MCUFunktionalität kann auch in anderen Netzwerkkomponenten integriert sein, so z. B. im H.323-Gatekeeper oder im H.323-Gateway. 14 2.3.6 VoIP-PBX bzw. LAN-PBX Herkömmliche Nebenstellenanlagen, im Englischen Private Branch Exchange (PBX) genannt, können ebenfalls als VoIP-Vermittlungseinrichtung konzipiert worden sein und werden entsprechend als VoIP-PBX oder LAN-PBX bezeichnet. Durch eine Verbindung mit dem öffentlichen Netz einerseits, sowie die modulare Ergänzung um eine Gatewayschnittstelle zum Local Area Network (LAN) andererseits, ermöglichen sie den gemischten Betrieb von leitungsvermittelten analogen und paketvermittelten VoIP-Endgeräten. Sie sind in der Regel ausschließlich für die Weiterleitung der Sprachkanäle und Signalisierungsinformationen ausgelegt. Werden diese Funktionen durch eine entsprechende Software übernommen, spricht man von einem Soft-PBX [13]. 2.4 Protokolle für VoIP Für VoIP werden unterschiedliche Protokollklassen benötigt. Sie dienen bei- spielsweise der Übermittlung von Sprache, der Signalisierung für Auf- und Abbau von Verbindungen zwischen Endgeräten oder der Steuerung von Gateways. Gegenwärtig beherrschen dabei zwei recht unterschiedliche Technologien den VoIP-Markt, die im Folgenden näher dargestellt werden. 2.4.1 H.323 Der H.323-Standard trägt die offizielle Bezeichnung „Packet-based multimedia communications systems“ und wurde bereits 1996 von der ITU-T veröffentlicht. Seit Juli 2003 liegt er in der Version 5 vor [14]. H.323 kann als Frameset (Rahmenwerk) begriffen werden, da er neben einer Detaildefinition paketbasierter Multimediasysteme auf weitere Standards Bezug nimmt und diese in die eigene Spezifikation integriert. Daher ist H.323 kein separates Signallisierungsprotokoll, sondern vielmehr eine Protokoll-Suite (Protokollfamilie), die eine Vielzahl von Spezifikationen zur Komprimierung von Sprache, Kompression von Bildformaten oder Dokumentenverarbeitung beinhaltet. Der H.323-Stack teilt sich im Wesentlichen in folgende große Protokollgruppen: 15 ○ G.7xx-Protokolle spezifizieren die Komprimierung von Sprache ○ H.26x-Protokolle beschreiben die Kompression von Bildformaten ○ T.12x-Protokolle definieren die Multimedia-Datenkommunikation ○ Das Realtime Transport Protocol (RTP) dient der Datenübertragung in Echtzeit zusammen mit dem dazugehörigen Realtime Control Transport Protocol (RCTP) ○ H.225.0 , H.245, Q.391 und RAS (Registration, Admission and Status) sind die wesentlichen Signalisierungs-Protokolle Die wichtigsten Unterstandards sind dabei H.225.0 „Call signalling protocols and media stream packetization for packet-based multimedia communication systems” [15] und H.245 „Control protocol for multimedia communication“ [16]. Beide Protokolle sind eng miteinander verknüpft. H.225.0 spezifiziert im Wesentlichen den Verbindungsaufbau und -abbau sowie die Verbindungskontrolle. Der Standard beschreibt weiterhin die Übertragung von Audio-, Video-, Daten- und Steuerungsdaten. Innerhalb des Protokolls erfolgt die Signalisierung auf Basis von Q.931. Für die Echtzeitübertragung der multimedialen Daten verweist H.225.0 auf das von der IETF veröffentlichte Realtime Transport Protocol (RTP). Mittels H.245 werden Endgerätefunktionen, die Steuerung von logischen Verbindungen für die Übertragung der Audiodaten, die Flusskontrolle und die Übertragung weiterer Steuerungsnachrichten ausgehandelt. Dazu werden Signalisierungsmeldungen über einen H.245-Control Channel (Steuerkanal) ausgetauscht, welche Nachrichten und Verfahrensweisen für die Abstimmung von Terminals während des Verbindungsaufbaus oder während der Verbindung beinhalten. Eine zusammenfassende Übersicht der wichtigsten H.323-Protokolle zeigt die Abbildung 2-2. 16 Abbildung 2-2: H.323-Protokollstapel [17] Des Weiteren beinhaltet die Spezifikation des H.323-Standards den Einsatz folgender vier Systemkomponentengruppen: ○ Terminal (Endgerät) ○ Gateway (GW) ○ Gatekeeper (GK) ○ Multipoint Control Unit (MCU) Das Strukturmodell in Abbildung 2-3 veranschaulicht das Zusammenspiel der vier Komponentengruppen. Abbildung 2-3: H.323-Strukturmodell 17 Am Beispiel eines H.323-Terminals soll nunmehr ein Teil der H.323- Funktionsweise schematisch dargestellt werden. Dazu illustriert Abbildung 2-4 welche Funktionsblöcke das Terminal beinhaltet, welche Protokolle die jeweiligen Funktionsblöcke aufweisen und welche Anwendungen an die H.323-Schnittstellen anschließen. Video Codec H.261, H.263 Video I/O Equipment Audio Codec G.711, G.722, G.723, G.728, G729 Audio I/O Equipment Receive Path Delay H.255.0 Layer User Data Applications T.120, etc. Network Interface System Control Unit (SCU) H.245 Control Call Control H.225.0 System Control User Interface RAS Control H.225.0 Abbildung 2-4: H.323-Terminal Blockstruktur 2.4.2 SIP Das Session Initiation Protokoll (SIP) wurde von der IETF entwickelt und ist im Gegensatz zu H.323 kein komplexer Dachstandard. Erstmals wurde es im Jahr 1999 als RFC 2543 veröffentlicht und aufgrund der breiten Akzeptanz schnell bis zur aktuellen Empfehlung RFC 3261 weiterentwickelt [18]. SIP ist ein einfach konzipiertes Signallisierungsprotokoll, welches sich schnell als echte Alternative zu H.323 behaupten konnte. Das SI-Protokoll ist ein reines Signalisierungsprotokoll auf Applikationsebene, dessen Funktionsumfang einzig Sessions (Sitzungen) mit zwei oder mehr Teilnehmern aufbauen, modifizieren und beenden kann. Dieses textorientierte Client- 18 Server-Protokoll, das auf dem Hypertext Transport Protocol (HTTP) basiert, unterstützt die Übertragung von multimedialen Echtzeitdaten über paketgestützte Netze (IP-Netze). Sämtliche Nachrichten werden über Request-Response-Wechsel ausgetauscht. Die SIP-Informationen können über das Transmission Control Protocol (TCP) oder das User Datagram Protocol (UDP) transportiert werden. Dabei ist SIP sicherer als H.323, weil es nur zwei definierte TCP-Ports verwendet, während H.323 die ganze Bandbreite dynamischer Ports benötigt. SIP besitzt eine offene internetbasierende Struktur und ermöglicht Dienstmerkmale (CLASS-Features), wie etwa die Übermittlung der Identität des Anrufers oder die Anrufweiterleitung in IP-basierten Netzen. Die flexible Erweiterung bestehender Standards durch zahlreiche weitere Protokolle und Empfehlungen der IETF sind ein großer Vorteil von SIP. Zum besseren Verständnis veranschaulicht die Abbildung 2-5 die Position von SIP innerhalb der TCP / UDP / IP – Protokollfamilie. VoIP-Anwendung Signalisierung SDP Sprache RTP SIP RTCP TCP UDP IP Netzwerkschnittstelle Abbildung 2-5: SI-Protokollstapel [19] SIP definiert den Einsatz folgender Komponenten in einem VoIP-System: ○ User Agent (UA) ○ SIP-Server Diese beiden Komponenten können noch weiter differenziert werden. 19 Der User Agent (UA) ist das funktionale Äquivalent zum H.323-Endgerät (Terminal) und stellt das Kommunikations-Endgerät für das SI-Protokoll dar. Initiiert der UA aktiv eine Anfrage (Request) und übernimmt die Transaktion, spricht man auch von einem User Agent Client (UAC). Die entsprechende Gegenstelle, die passiv Anforderungen akzeptiert, ablehnt, beantwortet oder weiterleitet wird dann als User Agent Server (UAS) bezeichnet. Auch der SIP-Server wird in Abhängigkeit seiner Aufgabe oder Funktion näher bestimmt; man unterscheidet oftmals zwischen: ○ Proxy-Server (ist eine zwischengeschaltete Applikation, die als Server und Client agiert und Requests im Auftrag von anderen Clients absetzt. Requests werden lokal beantwortet, oder gegebenenfalls transformiert und weitergeleitet) ○ Redirect-Server (ist für die Adressumsetzung verantwortlich; eine eingehende Adresse wird in eine oder mehrere andere Adressen umgesetzt, die dem Client zurückgegeben werden) ○ Registrar-Server (akzeptiert SIP REGISTER-Requests) ○ Location-Server (stellt einem Redirect- oder Proxy Server die Information über die Lokation des angerufenen Teilnehmers zur Verfügung) Die Differenzierung der unterschiedlichen Server variiert sehr stark mit jedem Autor, zumal viele Implementierungen nicht den Einsatz separater Funktionseinheiten vorsehen. Daher kann ein SIP-Proxy ebenso die Funktionen eines Redirectoder eines Registrar-Servers aufweisen. Abbildung 2-6 soll abschließend die Client-Server-Interaktion zwischen User Agents und SIP-Servern veranschaulichen: 20 3 C om 1 2 3 1 2 3 4 5 6 4 5 6 7 8 9 7 8 9 * 8 # * 8 # Abbildung 2-6: Client-Server-Interaktion zwischen User Agents und SIP-Servern 2.4.3 H.323 und SIP im Vergleich Die Protokolle H.323 und SIP realisieren zwei sehr unterschiedliche Umsetzungen für die gleiche Zielstellung. Aus diesem Grund lassen sich nicht alle Eigenschaften bzw. Funktionen direkt miteinander vergleichen. Der H.323-Dachstandard wurde von der ITU-T entwickelt und beschreibt ein vollständiges Multimedia-Kommunikations-System für Audio und Video. Aufgrund der frühen Entwicklung und der zwischenzeitlich geänderten Nutzungspräferenzen musste die ohnehin schon komplexe Protokollfamilie weiter bearbeitet und ergänzt werden. H.323 beherrscht das Session-Management und arbeitet mit öffentlichen Telefonnetzen (PSTN) zusammen. Dazu bedient es sich des ebenfalls von der ITU standardisierten Protokolls Q.931, welches die Signalisierung im D-Kanal des EuroISDN vornehmen kann. Zur Signalisierung werden lange binärcodierte Zeichenketten verschickt, die der Abstract Syntax Notation One (ASN.1) entsprechen. Von der Signalisierung über die Paketisierung bis hin zur Kodierung spezifiziert das H.323-Protokoll sämtliche Parameter. Dennoch sind in der Praxis nur wenige Pro- 21 dukte unterschiedlicher Hersteller zueinander kompatibel, geschweige denn alle möglichen Funktionseigenschaften implementiert. Demgegenüber steht SIP. Ein überschaubares, leichtgewichtiges Protokoll, das ein reines Signalisierungsprotokoll darstellt und in neuerer Zeit von der IETF veröffentlicht wurde. Aufgrund der Verwandtschaft mit bekannten Internetprotokollen wie dem Hypertext Transport Protocol (HTTP) oder dem Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) konnte es sich schnell durchsetzen. Auch SIP beherrscht das Session-Management. Innerhalb einer Session (Sitzung) können beliebige Daten ausgetauscht werden. Als reines textbasiertes Protokoll erfolgt der Austausch der Signalisierungsinformationen über formatierte Textmeldungen. Des Weiteren ist das Format der Daten die ausgetauscht werden sollen (Kodierung) nicht, wie in H.323 vorgesehen, fest definiert, sondern wird vielmehr über das Session Description Protocol (SDP) frei ausgehandelt. Die flexible Erweiterung des an sich „schlanken“ SI-Protokolls, welches selber keinen festen Satz an Standards vorschreibt, macht es so leicht verwendbar und entsprechend erfolgreich. Die Tabelle 2-1 ist eine übersichtliche Zusammenstellung der wesentlichen Eigenschaften bzw. Unterschiede. Tabelle 2-1: Zusammenfassung der Eigenschaften von H.323 und SIP [20] H.232 SIP Herausgeber ITU-T IETF Generelle Eigenschaften Vollständiger Standard für Audio-, Video- und Datenkonferenzen. Als Dachstandard werden mehrere Unterstandards referenziert. Protokoll für die Signalisierung von MultimediaSitzungen ohne Festlegung auf bestimmte Anwendungsbereiche, modular einsetzbar Hoch, durch Verwendung zahlreicher Unterstandards Niedrig, nur auf Signalisierung spezialisiert, keine Vorschrift zur Verwendung weiterer Protokolle Komplexität Zusammenarbeit mit PSTN Direkt möglich, Q.931 zur Signalisierung Zusammenarbeit durch Erweiterungen möglich Nachrichtenkodierung ABNF ASN.1 22 Teilnehmer-Adressierung URLs, E.164, AliasAdressen URLs (SIP-URI) kann z.B. auch Tel-Nr. enthalten Konferenzsteuerung Ja Nein Signalisierungsserver Gatekeeper SIP-Proxy Signalisierungstransport gesichert / ungesichert (z.B. UDP oder TCP, zukünftig auch SCTP) Direkte P2P-Signalisierung möglich Gleichzeitige Verteilung der Rufaufbauanforderung durch Gatekeeper (forking) durch SIP-Proxy DTMF-Töne Fähigkeitenaustausch (Capability Negotiation) Ja nicht festgelegt, üblicherweise über SDP H.245-Standard Medientransport-Protokoll Authentifizierung, Verschlüsselung RTP / RCTP nicht festgelegt, z.B.: IPSec, TLS, SRTP, S/MIME H.235-Standard 2.4.4 Fazit Bedingt durch die unterschiedlichen Definitionsbereiche von H.323 und SIP ergeben sich einige deutliche Vor- bzw. Nachteile. H.323 weist eine präzise und umfangreiche Spezifikation auf. Der Umfang ist jedoch zugleich der größte Nachteil. Die komplexe Protokoll- und Netzstruktur ist Ursache für Fehler und Kosten. Die binärcodierte Signalisierung, die zudem durch den Austausch zahlreicher Signalisierungsinformationen erfolgt, erfordert einen höheren Bearbeitungsaufwand. Zugleich hat H.323 Skalierungsprobleme bei größeren Netzstrukturen, die mehr als eine Domäne umfassen, aber auch umfangreiche Konferenzen verlangen nach mehr als einer Multipoint-Control-Unit [21]. In der Summe machen sich ein erhöhter Serveraufwand und ein gegebenenfalls langsamer Verbindungsaufbau bemerkbar. Ein Vorteil von H.323 ist die Fähigkeit zur integrierten Lastverteilung (Load- Balancing) zwischen Gatekeepern und die weite Verbreitung bei bestehenden Installationen und bei Produkten am Markt. Leider sind aber nur wenige Produkte unterschiedlicher Hersteller zueinander kompatibel. 23 SIP hingegen basiert auf etablierten und erprobten Grundelementen des Internets wie HTTP, den Multipurpose Internet Mail Extensions (MIME) und dem Domain Name System (DNS). Dieses textbasierte Protokoll ermöglicht einen einfachen Request-Response-Wechsel zur Signalisierung, eine schnelle Interpretation der Signalisierungsinformation und somit nur einen geringen Bearbeitungsaufwand. Zusätzliche Erweiterungen sind möglich und gegebenenfalls schnell implementiert. Dadurch werden nicht nur proprietäre Formate, sondern auch die Kommunikation mit H.323-Systemen unterstützt. SIP zeichnet sich in der Summe durch eine leichte Administration und schnelle Verbindungsaufbauten aus. Für die Zukunft ist es also durchaus denkbar, dass sich SIP gegenüber H.323 durchsetzen wird. Die technische Weichenstellung lässt eine entsprechende Entwicklung durchaus erwarten. Aber ausschlaggebend wird schlussendlich die Akzeptanz am Markt sein. 24 3 VoIP-Produkte Das Entscheidende für den Teilnehmer, sei er Privat- oder Geschäftskunde, ist letztendlich das Produkt an sich. Umsetzung der Technik, Zusammenspiel der Komponenten im System, Verfügbarkeit des Produktes am Markt, Ergonomie bzw. Usability des Produktes, Kommunikationsqualität und nicht zuletzt die Kosten der Anschaffung sind ausschlaggebend für den Erfolg einer Technologie und ihrer Marktdurchdringung. Inzwischen hat VoIP die Entwicklungsphase weitestgehend verlassen, und eine Vielzahl von Anbietern versucht mit unterschiedlichsten Lösungen den Geschäftskunden- und zunehmend auch den Privatkundenmarkt zu erobern. Dabei ist zu bemerken, dass es neben den Branchenriesen wie Siemens, Cisco und Nortel, deren Produktportfolios sämtliche VoIP-Komponenten umfassen, zunehmend kleine und mittelständische Unternehmen gibt, die sich auf die eine oder andere Komponente spezialisiert haben. Das folgende Kapitel versucht eine Übersicht zu schaffen, die einige Hersteller nach Kategorien getrennt mit ausgewählten Produkten vorstellt. Allerdings liegt der Schwerpunkt der Produkt-Beispiele vornehmlich auf Hard- und SoftwareEndgeräten. Alle weiteren Komponenten werden nicht mit gleicher Ausführlichkeit dargestellt, da sie vornehmlich in kleineren und größeren Unternehmensnetzwerken eingesetzt werden und ihr Funktionsumfang entsprechend aufwendig ausfällt. 3.1 Hardware-Endgeräte In diesem Zusammenhang werden speziell IP-Telefone aufgeführt, da anderweitige analoge oder digitale Endgeräte über Einrichtungen angebunden werden, auf die an anderer Stelle noch detaillierter eingegangen wird. Die Darstellung der Hardware-Endgeräte gliedert sich in eine tabellarische Auflistung nationaler und internationaler Hersteller, sowie eine Übersicht ausgewählter und vergleichbarer Produkte. 25 3.1.1 Hersteller-Übersicht Tabelle 3-1: Hardware-Endgeräte Hersteller Modell URL VoIPEigenschaften/ BesonderheiProtokolle ten 8x8, Inc bzw. Packet8 ADTech DV326 Desktop Videophone SI-160 www.8x8.com www.packet8.net www.adtech.be SIP ALLNET AVAYA TENOVIS BCM ALL7910 4600 Serie www.allnet.de www.avaya.de www.tenovis.de www.bcm.com.tw HP186 Serie WLAN600 Videotelefon SmartCard-Reader, SIP, CISCO kompatibel H.323, SCCP SIP SIP, H.323 auch WLAN Handtelefone und Pocket PC SIP, MGCP WLAN-Handtelefon 600 k. A. 90 k. A. k. A. HP180/180W Cisco Systems 79xx Serie www.cisco.com DeTeWe www.detewe.de SIP, H.323, CDP H.323 www.dlink.de www.dlink.com SIP H.323 Grandstream BudgeTone 100 Serie Networks, Inc. innovaphone IP 100, 200, 202 INTER-TEL Model 85xx Serie Model 86xx Serie Model s86xx Serie ipDialog SipTone II www.grandstream.com SIP www.innovaphone.de www.inter-tel.com H.323 zu beziehen über www.atkom.de 200-500 k. A. SIP, SoftPhone for Pocket PC, div. Axxess IP Tischtelefone, Multiprotocol Telefon mit Windows CE SIP k. A. Nortel Networks kompatibel IP WARE www.ip-ware.net D-Link OpenPhone 63IP OpenPhone 65IP DPH-80s, DVCSerie www.ipdialog.com (WLAN)-Tischtelefon Diverse Tischtelefone, WLAN-Handtelefon Preis ca. in EUR Systemtelefone Videotelefone – auch als WLAN Ausführung 140-500 k. A. 100 200-600 90 Micronet IP Phone 200x Serie IP Phone WT SP510x Serie SIP, H323 div. Tischtelefone SIP WLAN-Handtelefon www.micronet.info SIP, H.323 zu beziehen über www.com-sys.de www.mitel.com SIP, Midiv. Tischtelefone und PDA NET Handtelefon www.nortelnetworks.com H.323, MGCP www.planet.com.tw SIP, H.323 www.polycom.com SIP, H.323, MGCP www.siemens.com SIP, H.323 MITEL 52xx-Serie Nortel Networks PLANET POLYCOM IP Phone 2002 IP Phone 2004 VIP-1xxT Serie SoundPoint IP Serie SIEMENS optiPoint 4x0, optiPoint 600, optiPocket, SiPMICRO SYSTEMS Siptronic SiPtel C01, D01, L01, L02P ST-100 www.sipmicro.com H.323 k. A. www.siptronic.com 100 snom snom 190 snom 200 / 220 www.snom.com SIP, H.323 Vertrieb auch von Tischtelefonen anderer Hersteller SIP SIP, H.323 140 319 SWYX L4xx Serie www.swyx.de H.323 250 ZULTYS ZIP4x4, ZIP4x5 ZIP 2 www.zultys.com SIP 350 100 ZyXEL ePhone P200W www.zyxel.de SIP WLAN-Handtelefon k. A. 200 k. A. 250 ab 170 k. A. k. A. 360 26 3.1.2 Produkt-Beispiele im Vergleich Aufgrund der Vielfalt der Produktlösungen, die teilweise mehrere Protokolle zugleich unterstützen oder gar spezielle Telefoniefunktionen und Produktmerkmale beinhalten, ist ein Vergleich nur schwer durchzuführen. Daher wurde der Fokus hauptsächlich auf einfache Tischtelefone gelegt, deren Funktionsumfang sich nach Möglichkeit auf einige vergleichbare Basisfunktionen und Produktmerkmale begrenzt, die nicht weiter aufgeführt werden. Hierzu zählen unter anderem Angaben bezüglich Abmessungen, Display, Telefonbuchumfang und Ruflisten. Verglichen wurden ausschließlich VoIP- oder VoIP-nahe-Spezifikationen. Dazu wurden Exemplare namenhafter Hersteller, aber auch Produkte kleinerer, nationaler IT-Firmen, deren Verfügbarkeit gewährleistet ist, ausgewählt. Tabelle 3-2: Produkt-Beispiele im Vergleich Hersteller Cisco Systems innovaphone Micronet SIEMENS snom URL www.cisco.com www.innovaphone.de www.micronet.info www.siemens.com www.snom.com Bezeichnung Cisco IP-Telefon 7905 G innovaphone IP 100 Internet IP Phone optiPoint 400 Serie SP5100/S snom 190 Abbildung Preis in EUR k. A. ca. 200 ca. 200 k. A. ca. 200 Verfügbarkeit k. A. 1. Quartal 2005 sofort k. A. sofort Protokoll H.323 v2 und SCCP H.323 v5, RAS H.323 v3 H.323 v3 SIP (RFC3261) NetzwerkMerkmale CDP, VLAN k. A. DDNS SNTP, SNMP NAT-Unterstützung (ICE, STUN, UPnP) Leistungsmerkmale H.450.1, H.450.2 (Call Transfer), H.450.4 (Hold), H.450.6 (Call Waiting), H.450.7 (Message Waiting Indication), H.450.8 (Name Display) H.450.1, H.450.2 (Call Transfer), H.450.4 (Hold), H.450.8 (Name Display) k. A. H.450.1, H.450.2 (Call Transfer), H.450.3 (Call Diversion, CFB, CFNR, CFU), H.450.4 (Hold), H.450.7 (Message Waiting Indication) (RFC3262), (RFC3263), (RFC3264), (RFC3265), (RFC3265), (RFC2833), (RFC3261), (RFC2915), (RFC3581), (RFC3515), u. v. m. Wählen k. A. H.245 fast connect, Blockwahl k. A. Blockwahl von TelefonRufnummern (E.164) oder IPAdressen Blockwahl und Einzelziffernwahl Quality of Service (QoS) k. A. Type of Service (ToS), DiffServ k. A. DiffServ, IEEE 802.1 p/Q k. A. 27 Sicherheit Sprach-Codecs zusätzlich: k. A. k. A. k. A. H.235 SIPS, SRTP G.711a/u Law, G.729AB G.711, G.729A G.711a/u Law, G.723.1, G.729A G.711, G.723.1, G.711a/u Law, G.722, G.723.1, G.729A Voice Activity Detection (Silence Suppression), Comfort Noise Generation, Error Concealment Schnittstelle 1xRJ45 Adressierung via DHCP Administration, Konfiguration FirmwareUpgrade Room Echo CancelVoice Activity Voice Activity Deteclation Detection tion (Silence Suppres- (Silence Suppression), sion), Comfort Noise Comfort Noise GenGeneration, eration, Echo Cancellation, Echo Cancellation Dynamic Jitter Buffer 2xRJ45, 10/100-BASE-TX (auto-negotiation), integr. 2-Port-Switch via DHCP oder via PPPoE, DHCP statische IP-Adresse oder statische IPAdresse 2xRJ45, 2xRJ45, 10/100-BASE-TX 10/100-BASE-TX (auto-negotiation), (auto-negotiation), integr. 2-Port-Switch integr. 2-Port-Switch via DHCP via DHCP oder statische IP-Adresse k. A. via HTTP k. A. via HTTP via HTTP / https via TFTP via TFTP / FTP k. A. via FTP via HTTP / https Steckernetzteil Steckernetzteil oder „Power over LAN“ nach 802.3af Steckernetzteil Stromversorgung Steckernetzteil oder Steckernetzteil oder „Power over LAN“ „Power over LAN“ nach 802.3af nach 802.3af Bemerkung 2 x RJ-45, 1 x RJ-11 k. A. auch als SIP-Modell auch als SIP-Modell erhältlich erhältlich auch als SIPModell erhältlich auch als SIP-Modell H.323-Unterstützung erhältlich zusätzlich in der Entwicklung Mittlerweile sind viele Geräte auch als SIP-kompatible Ausführung erhältlich. Genaue Daten ließen sich dazu aber nicht finden, so dass die Tabelle 3-2 hauptsächlich H.323-Geräte berücksichtigt. Die einzige Ausnahme im Vergleich, das „snom 190“, weist so viele SIP-Funktionsmerkmale auf, dass diese nicht alle aufgeführt werden konnten bzw. nur als Abkürzung der IETF-Empfehlung angegeben wurden. 3.2 Software-Endgeräte SoftClients bzw. SoftPhones unterstützen die Computer Telephony Integration (CTI) im Büroalltag und fördern entsprechend das Prinzip des „Unified Messaging“. Sie sind aber auch leichter, flexibler und mit weniger Risiko zu entwickeln als ihre Hardware-Pendants. Entsprechende Angebote gibt es mittlerweile von den Branchenriesen ebenso, wie von kleinen Softwareschmieden. 28 Doch trotz Unterstützung von USB-Handgeräten (Handsets) und Headsets, will kein richtiges Telefongefühl aufkommen. So ist die Akzeptanz dieser Lösung beim Privatkunden, der auch ohne PC telefonieren möchte, eher gering. Tabelle 3-3: Software-Endgeräte Hersteller Modell URL Audibit Audiphone www.audibit.com Avaya Tenovis www.avaya.de IP Softphone v5 IP Softphone for Pocket www.tenovis.de PC VoIPEigenschaften/ BesonderProtokolle heiten SIP Preis ca. in EUR k. A. SIP Integrierter IM-Client (SIMPLE), CTI-Unterstützung, auch für PDAs geeignet k. A. Cisco Systems IP Softphone v1.3(4a) www.cisco.com H.323, MGCP CTI-Unterstützung, NetMeeting-Integration, Systemtelefon bzw. Systemsoftware k. A. deneg easyhome talk www.deneg.de SIP Kostenloser Download einer 30-Tage-Vollversion 40 DeTeWe OpenPhone 65 IPC www.detewe.de k. A. Systemtelefon bzw. Systemsoftware k. A. DyLogic MIRIAL www.dylogic.it SIP, H.323 Videokonferenz Freeware Freenet iPhone v1.6b www.freenet.de SIP Software vom Provider Freeware innovaphone SoftwarePhone www.innovaphone.de H.323 unterstützt innovaphone PBX, SoftwarePhone auch für PDA INTER-TEL IP SoftPhone (for PDA), www.inter-tel.com Desktop SoftPhone microappliances SIP Phone (ActiveX) www.microappliances.com SIP Videokonferenz über Browser Freeware Microsoft NetMeeting v3 www.microsoft.com H.323 Videokonferenz, oftmals schon vorhanden Freeware Nortel Networks IP Softphone 2050, Mobile Voice Client 2050 www.nortelnetworks.com H.323, MGCP auch für PDAs geeignet, Systemtelefon bzw. Systemsoftware k. A. SIEMENS optiClient 130, optiPocket www.siemens.com H.323, auch für PDAs geeignet, CorNet IP Systemtelefon bzw. Systemsoftware k. A. SiPMICRO SYSTEMS SiP Soft-Phone www.sipmicro.com SIP SIPPSTAT SIPPS www.sippstar.com SIP Unterstützung der bekanntes20 / ten Instant Messaging Dienste Shareware skype skype v1.0 www.skype.com SIP, proprietär Versionen für Windows, Mac OS X, Linux, Pocket PC, integrierter IM-Client Freeware SWYX SwyxIt! www.swyx.de H.323 CTI-Unterstützung, Wechsel der Bedienoberfläche k. A. TabletMedia iFon www.tabletmedia.com SIP, H.323 ausschließlich für PDA Ubiquity SIP User Agent www.ubiquitysoftware.com SIP basiert auf JAIN SIP Xten eyeBeam www.xten.com Video SIP Softphone SIP, auch für PDAs geeignet, Axxess IP Systemtelefon bzw. Systemsoftware SIP X-PRO / X-Lite ZULTYS LIPZ 4 www.zultys.com SIP k. A. k. A. Freeware k. A. k. A. 60 auch für PDA und Mac OS X 30-50 / Freeware Linux Softphone Freeware 29 Tabelle 3-3 führt nur einige der vielen Hersteller von SoftPhones auf. Durch die verhältnismäßig leichte Implementierung der SIP-Leistungsmerkmale können auch von freien Entwicklern und Enthusiasten schnell VoIP-Lösungen bereitgestellt werden. Des Weiteren bieten viele VoIP-Provider ihren Kunden eigene SoftwareEntwicklungen zur Nutzung an. Hersteller umfassender VoIP-Produktportfolios runden häufig ihr Sortiment mit Software-Lösungen ab, da ihre Kunden oftmals ganze Kommunikationssysteme für den Büroalltag ordern und auf den Mehrwert durch CTI setzen. An dieser Stelle soll stellvertretend auf zwei besondere Kommunikations-Clients verwiesen werden. Microsoft NetMeeting [22] ist eine der ersten H.323-Anwendungen überhaupt. Von Anfang an ausgestattet mit einer Vielzahl von Funktionen, war NetMeeting seit Windows 95 bzw. Windows NT Bestandteil einer jeden Microsoft-Betriebssystemgeneration. Aufgrund mangelnder Bandbreite konnte sich die Möglichkeit, Video- und Audiokommunikation auf Netzwerkebene zu betreiben, aber nie wirklich beim Privatkunden durchsetzen. Skype [23] ist eine Entwicklung der jüngsten Internetgeneration. Die Entwickler einer P2P-Filesharing-Plattform setzten auf ein SIP-ähnliches, aber proprietäres Protokoll und integrierten zudem eine Instant-Messaging – Möglichkeit (IM-Möglichkeit). Die Software dient zum jetzigen Zeitpunkt noch ausschließlich der Sprachkommunikation. Sie ist kostenlos zu beziehen, einfach zu handhaben, für viele Plattformen verfügbar und hat sich so innerhalb kurzer Zeit zu einem der gegenwärtig meist genutzten SoftPhones entwickelt. 3.3 Analog Telephone Adapter Telefon-Adapter ermöglichen die Weiternutzung schon vorhandener analoger Endgeräte und werden ebenfalls häufig von VoIP-Providern bereitgestellt. Allerdings waren sie bislang von den Anschaffungskosten ebenso kostspielig wie ein neuwertiges VoIP-Telefon. Analog Telephone Adapter (ATA) sind eine Möglichkeit der sanften Migration konventioneller Endgeräte und moderner Netzwerkstrukturen mit einem überschaubaren Risiko für Endkundenteilnehmer, die zu Beginn noch nicht vollständig auf eine neue Technologie setzen möchten. 30 Tabelle 3-4: Analog Telephone Adapter Hersteller Modell URL VoIPProtokolle Eigenschaften/ Besonderheiten 8x8, Inc bzw. Packet8 DTA-310 www.8x8.com www.packet8.net SIP DHCP oder statische IPAdresse azatel azacall 200 www.azatel.com SIP, MGCP 100 SIP, H.323 k. A. SIP, H.323, DHCP oder statische IPMGCP, SCCP Adresse, Web-Konfiguration k. A. azadial Preis ca. in EUR k. A. Cisco Systems ATA 186 /188 www.cisco.com Grandstream HandyTone 286 HandyTone 486 www.grandstream.com SIP innovaphone IP 21 www.innovaphone.com H.323 LINKSYS PAP2 www.linksys.com SIP MAMAKALL KTA1000/1001 www.mamakall.com SIP, H.323 MeritCall ATA 220 www.meritcall.com SIP, H.323 170 SIEMENS optiset E adapter, optiPoint IPadapter www.siemens.com H.323 k. A. SIPURA technology, Inc. SPA 1000/1001 SPA 2000/2100 SPA 3000 www.sipura.com SIP SXDESIGN ATA www.sxdesign.com SIP ZOOM ZyXEL HT486 mit integriertem Router 70 bzw. 80 und Gateway k. A. 60 k. A. Umfassendes Adapter Sortiment mit Fax und AnlagenUnterstützung 90 100/110 130 k. A. www.zoom.com Prestige 2002 Serie www.zyxel.com SIP unterstützt mehrere SIPTelefonnummern 100 Mittlerweile sind immer häufiger Analog Telephone Adapter Bestandteil von Telekommunikationsanlagen, bzw. immer mehr Hersteller präsentieren TK-Anlagen mit VoIP-Funktionalität, die entsprechend über eine Schnittstelle verfügen, um analoge Endgeräte in eine moderne Netzwerkstruktur zu integrieren. 3.4 USB-Hörer Anstatt USB-Hörer könnte man in diesem Zusammenhang auch von USBHandgerät, USB-Handset oder USB-Handtelefon sprechen. Sie wurden in jüngster Zeit entwickelt, um Teilnehmern ein bekanntes Telefongefühl und eine Alternative zu den sonstigen Headsets zu bieten. Entsprechend ihrer Bezeichnung werden sie über die Universal Serial Bus (USB) Schnittstelle direkt an einen PC oder Laptop angeschlossen. Da USB-Hörer in der Regel keine eigenständige Protokoll-Unterstützung aufweisen, werden die Produkte in Verbindung mit Software-Endgeräten betrieben. 31 Tabelle 3-5: USB-Hörer Hersteller Modell URL VoIPProtokolle AUDIBIT U160, U360/360H www.audibit.com - auch mit Klinkenanschlüssen k. A. innovaphone IP 10 www.innovaphone.com - Abgestimmt auf innovaphone SoftwarePhone 150 Umfassendes Sortiment k. A. H.323 Eigenschaften/ Besonderheiten Preis ca. in EUR MAMAKALL Netphone KU11x0 Serie www.mamakall.com MeritCall USB ML301/301B/321 www.meritcall.com - Siptronic ST-50 www.siptronic.com - funktioniert mit MSN Messenger, Skype und Xten SWYX P250 www.swyx.de - Abgestimmt auf SWYX SwyxWare und SwyxIt! k. A. TEDAS USBPhone www.tedas.de - HookSwitch-Funktionalität, abgestimmt auch TEDAS SoftClients k. A. 80 30 Interessant ist bei einigen Produkten die Entwicklung, diese mit der Funktionalität von Tischtelefonen auszustatten. Sie verfügen z.B. über ein Tastenfeld zum Wählen, Rufsignalisierung über einen Zusatzlausprecher und HookSwitch- Funktionalität, also die Möglichkeit Gespräche anzunehmen bzw. zu beenden, indem man den Hörer aufnimmt bzw. ablegt. 3.5 Weitere wichtige Komponenten Diese Kategorie von VoIP-Komponenten weist unterschiedliche Geräte auf, da eine eindeutige Zuordnung bzw. Abgrenzung der jeweiligen primären Funktionalität vielfach nicht mehr vorgenommen werden kann. Die Hersteller entwickeln Produkte, die sowohl Telekommunikationsanlage als auch Gateway zugleich sein können. Ebenso gibt es Gateway-Firewall-Router Kombinationen. Endkunden haben so den Vorteil, schnell kleinere Netzwerke realisieren zu können, ohne für jede notwendige Funktion separate Gerät anschaffen, aufbauen und verwalten zu müssen. Die Hersteller wiederum sparen Produktionskosten und schaffen Produkte, die aufgrund ihres großen Funktionsumfanges ein breites Marktsegment abdecken können. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch Komponenten, die in ausgedehnten Unternehmensnetzwerken ihren Einsatzzweck finden und dementsprechend aufwendig dimensioniert werden müssen. Sie sind oftmals Bestandteil einer komplexen Systemlösung und optimal auf das Zusammenspiel mit allen weiteren Komponenten 32 abgestimmt. Gerade Branchenriesen wie Cisco, Nortel oder Siemens weisen entsprechend umfangreiche und differenzierte Produktportfolios auf. Diese können nur exemplarisch dargestellt werden. Die folgenden Tabellen versuchen ansatzweise eine systematische Übersicht zu schaffen. Tabelle 3-6: Telefonanlagen Hersteller Modell URL VoIPEigenschaften / BesonderheiProtokolle ten AGFEO AS 3x, AS 40 P, AS 100 T, AS 4000 www.agfeo.de H.323, DSS1 ISDN over IP, modulare ISDN-TK-Anlagen im Desktop- bzw. 19“-Format AVM FRITZ!Box Fon FRITZ!Box Fon WLAN www.avm.de SIP TK-Anlage, Modem, Firewall, NAT-Router, WLAN Access Point 130 Auerswald ABox www.auerswald.de SIP verbindet lediglich vorhandene TK-Anlagen mit vorhandenem Modem -> quasi Schnittstelle 49 innovaphone PBX www.innovaphone.com H.323 500 PLANET IPX-1000 www.planet-com.tw k. A. H.323 Preis ca. in EUR 690 2680 Tabelle 3-7: Gateway / Router Hersteller Modell URL VoIPEigenschaften/ BesonderheiProtokolle ten AVAYA TENOVIS G350/650/700 www.avaya.de www.tenovis.de SIP, H.323 Media Gateway + WAN Router PoE nach 802.3af k. A. www.cisco.com SIP, H.323, MGCP k. A. Phone Gateway SIP Router Cisco Systems z.B. VG2xx Serie DPA 76xx Serie, DVG-1402S /1402S/L www.dlink.com DVG-1120 Grandstream Voice Mail Gateway Router 75xx Serie D-Link Preis ca. in EUR Gateway www.grandstream.com inalp networks SmartNode Serien www.inalp.com SIP, H.323 diverse Router und Gateways > 700 innovaphone IP 800 / 3000 / 3000D www.innovaphone.com H.323 diverse Gateways > 1600 IP-WARE IPG 100S / 200S IPG 400S / 800S www.ip-ware.net SIP diverse Gateways k. A. LINKSYS RT31P2 WRT54GP2 www.linksys.com SIP (WLAN)Router mit zwei AnalogAnschlüssen Micronet SP50xx Serie www.microtech.info SIP, H.323 diverse Gateways Nortel Networks Norstar VoIP Gateway www.nortelnetworks.com H.323 k. A. VIP-450 k. A. SIEMENS www.planet.com.tw Analog Telephone Adapter mit integr. Router, NAT und Gateway 100 HandyTone 486 PLANET SIP mit Firewall und zwei AnalogAnschlüssen SIP VIP-400/400FS/400FO H.323 HG 1500 / 3500 Serie www.siemens.com Hipath RG 2000 Serie H.323 Umfassende, integrierbare Gateway Plattformen 80 80 k. A. k. A. 33 SiPMICRO SG-2502 FXO/FXS SG-4500 FXO/FXS www.sipmicro.com SG-5000 E1/T1 H.323 Integration der SiP Micro Call Manager Software für erweiterte SIP, H.323 Funktionalität k. A. H.323 k. A. TEDAS Phoneconverter 2 a/b, www.tedas.de PSTN Converter Serie, Phoneswitch Serie VocalTec VGW Gateway Serie www.vocaltec.com SIP, H.323 ZOOM ZoomTel X5v ZoomTel v3 www.zoom.com SIP k. A. 100 Modem / Router / Gateway / Firewall / 4-port Switch Tabelle 3-8: Media Gateway Controller / Softswitch Hersteller Modell URL VoIPEigenschaften/ BesonderProtokolle heiten AVAYA Tenovis S8300/8500/8700 IP 600, IP Office www.avaya.de www.tenovis.de SIP, H.323 Cisco Systems z.B. BTS 10200 www.cisco.com SIP, H.323, MGCP Softswitch 78xx Serie Preis ca. in EUR div. skalierbare Media Server bzw. Kommunikationsserver k. A. k. A. Media Convergence Servers Nortel Networks CS 1000 / 2100 Serie BCM 200 / 400 Serie www.nortelnetworks.com SIP, H.323, Softswitch – Gatekeeper, MGCP Gateway- und Terminal Proxy, Redundant Call Server k. A. SIEMENS www.siemens.com H.323 k. A. HiPath 3000 HiPath 4000 HiPath 5000 Hardwarebasierte Kommunikationsplattform softwarebasiert SWYX SwyxGate www.swyx.de SIP, H.323 Software Application, Bestandteil der SwyxWareSystemsoftware k. A. VocalTec Essentra BAX www.vocaltec.com SIP, H.323 Softswitch k. A. Tabelle 3-9 Gatekeeper / SIP Proxy / Firewall Hersteller Modell URL VoIPEigenschaften/ Besonderhei- Preis ca. Protokolle ten in EUR BorderWare SIPassure-400 www.borderware.com SIP Cisco Systems SIP Proxy Server www.cisco.com Gatekeeper und Proxy inGate Firewall 1200 / 1400 Firewall 1800 / 1880 www.ingate.com SIP-Firewall SIP k. A. H.323 Zusammen ein Multimedia Conference Manager (MCM) SIP SIP Firewall Systeme SIParator 20 / 40 SIParator 80 / 88 k. A. k. A. SIP Proxies Microtech SP5210 Serie www.microtech.info Microappliances SUS 1000 www.microappliances.com SIP SiPMICRO SiP Micro Call Manager www.sipmicro.com SIP, H.323 Software-Application mit PBXund Gatekeeper-Funktionalität, H.323- und SIP-Proxy, k. A. SWYX SwyxServer SIP, H.323 Software Application, Bestandteil der SwyxWareSystemsoftware k. A. www.swyx.de SIP SIP Proxies k. A. SIP Universal Server + Firewall k. A. 34 TEDAS Phoneware Server www.tedas.de H.323 Software-Application mit Gateway, Gatekeeper- und MCUFunktionalität 140 VocalTec VGK1000 www.vocaltec.com H.323 Skalierbarer Gatekeeper k. A. Neben den hier klassifizierten VoIP-Komponenten gibt es noch spezielle Lösungen, die vornehmlich für Netzbetreiber (Carrier) konzipiert werden. Hierzu zählen beispielsweise Billing Server, die der Endkundenabrechung dienen oder Quality of Service Solutions, die eine konstante Sprachqualität gewährleisten sollen. 3.6 Implementierung / Gesamtkonzept Die Implementierung eines VoIP-Systems kann auf vielfältige Art und Weise geschehen. Durch technische Integration einzelner Netzkomponenten, Softwarelösungen oder gar Kombinationen von beiden ist es kaum möglich, ein allgemeingültiges VoIP-Schema darzustellen oder alle möglichen Varianten auszuführen [13]. Vielmehr ist bei der Realisierung bzw. Umsetzung die vorhandene Ausstattung zu überprüfen! Lohnt sich der komplette Wechsel auf eine neue Technik? Können vorhandene Komponenten um notwendige Funktionen oder Schnittstellen ergänzt werden? Welche Dimension sollte das VoIP-System haben und welche Implementierungsvariante lässt genug Freiraum für eine schnelle und umfassende Umstellung oder Ergänzung von Protokollen, Funktionen und weiteren Netzkomponenten? 3.7 Fazit Das Feld der VoIP-Komponenten ist aufgrund der relativ jungen Technologie noch sehr unübersichtlich und demzufolge von raschen Produktentwicklungen und Produktwechseln geprägt. Die vorliegenden Tabellen erheben daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sollen einen Markteindruck bzw. das Stadium der Marktdurchdringung vermitteln. Gerade den privaten Endkunden schrecken noch die Fülle an Abkürzungen, Fachtermini und Implementierungsvarianten ab. Doch mit zunehmender Verbreitung und Durchsetzung eines Standards, bzw. Kompatibilität bestehender Protokolle 35 zueinander, wächst die Akzeptanz der Technologie und verschwinden proprietäre Entwicklungen. In der Konsequenz wird der Markt übersichtlicher und Technologie- bzw. Marktführer lassen sich deutlicher erkennen. Der Endverbraucher wird bei der gegenwärtigen Entwicklungsgeschwindigkeit sicherlich bald ausgereifte Produkte mit hoher Benutzerfreundlichkeit und erkennbarem Mehrwert vorfinden. Der Geschäftskunde hingegen kann bereits bei Systemanbietern auf ein breites Angebot zurückgreifen, um größere Netzwerke zuverlässig um VoIP-Funktionalitäten zu erweitern. Dass in diesem Geschäftsfeld das Vertrauen in VoIP offensichtlich wächst und der Nutzen von Kosteneinsparungen oder Funktionsintegrationen erkannt wird, lassen die zunehmenden Großaufträge vermuten [24] [25]. 36 4 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Natürlich steht bei der Einführung von VoIP neben der Frage der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Technik bzw. der Komponenten, die Frage nach der Notwendigkeit und damit unmittelbar verbunden die Kostenfrage im Mittelpunkt jeder Betrachtung. Im Rahmen der Notwendigkeit müssen genaue Verkehrsanalysen durchgeführt werden, um ein sinnvolles VoIP-Design zu erstellen. In welchem Umfang findet beispielsweise unternehmensinterne und unternehmensexterne Kommunikation statt? Wie viele Standorte umfasst das Unternehmen und wie ist deren globale Verteilung? Wie sind der Stand der Technik, die Dimensionierung oder der Aufbau schon existierender Kommunikationsanlagen? Oftmals verfügt ein Privat- oder Geschäftskunde bzw. ein Unternehmen bereits über eine Kommunikationseinrichtung oder eine komplexere Kommunikationsstruktur. Hier müssen für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Investitionsschutzgründe berücksichtigt werden: Kann eine vollständige Umstellung auf eine neue Technik erfolgen oder können bestehende Einrichtungen sinnvoll ergänzt und dadurch erweitert werden? Welche Variante ist weniger kostenintensiv bzw. birgt mehr Kosteneinsparungspotenziale? Im Rahmen der Investitionsanalyse müssen unterschiedliche Kostenfaktoren unterschieden und berücksichtigt werden: ○ Abschreibungsverluste der Altanlage ○ Verkaufserlös der Altanlage ○ Entsorgungskosten der Altanlage ○ Anschaffungskosten der Neuanlage (fixe Kosten) ○ Betriebskosten (variable Kosten), dazu zählen unter anderem - Schulungskosten - Unterhaltskosten für Servicepersonal oder - Wartungsverträge - Stromgebühren - Anschluss- und Verbindungsgebühren 37 Eine eindeutige Kostenzuordnung der aufgeführten Kostenfaktoren setzt aber ein konkretes Implementierungsbeispiel voraus, welches Aussagen über Abschreibungsverluste, Schulungs- oder Wartungskosten ermöglicht. Dieses liegt jedoch nicht vor und kann im Rahmen dieser Arbeit ebenfalls nicht zu jeder Implementierungsvariante hinsichtlich Dimensionierung, Migration oder Neuinstallation konstruiert werden. Daher liegt der Fokus der Betrachtung hauptsächlich auf den Anschaffungskosten, also den fixen Kosten und den variablen Kosten in Form von Anschluss- und Verbindungsgebühren. Die Anschaffungskosten wurden im Wesentlichen schon im Kapitel 3 berücksichtigt. Eine Übersicht der anfallenden Verbindungskosten und entsprechender Dienstanbieter erfolgt in einer ähnlichen Betrachtung in den folgenden Kapiteln. 4.1 Provider VoIP ist nur dann als ernsthafte Alternative zur herkömmlichen Telefonie in Betracht zu ziehen, wenn die Kommunikation über die lokalen Netzstrukturen hinaus in das öffentliche Telefonnetz ermöglicht wird und man ebenso komfortabel als VoIP-Teilnehmer unter einer öffentlichen Telefonnummer erreicht werden kann. Entsprechende Dienste werden von Providern bereitgestellt. Provider sind Versorgergesellschaften, die ihren Kunden eine Dienstleistung im Kommunikationsbereich anbieten. Man spricht auch von Service Providern (SP) wenn sie Netze, Übertragungswege und Übertragungskapazität zur Verfügung stellen und für deren Betrieb sorgen. Allerdings müssen Service Provider keine eigenen Netze betreiben, sondern können Leistungen von Netzbetreibern (Carriern), beispielsweise der Telekom, anmieten bzw. zukaufen. Service Provider können nach Art der Dienstleistung als Internet Service Provider (ISP) oder nach Art der Anwendung als Application Service Provider (ASP) unterschieden werden [10]. Bekanntester nationaler Vertreter eines ISPs ist T-Online, der den Zugang zum Internet über verschiedene Einwahlmöglichkeiten anbietet. In diesem Zusammenhang wird auch von einem Internet Access Provider (IAP) gesprochen. Auch Anbieter von VoIP-Dienstleistungen sind Service Provider bzw. Internet Service Provider und werden in dieser Abhandlung weiterhin als VoIP-Provider bezeichnet. Eine Übersicht vornehmlich nationaler VoIP-Provider bietet Tabelle 4-1. 38 Tabelle 4-1: Provider-Übersicht Anbieter Angebot URL VoIPEigenschaften / Besonderheiten Protokolle 1&1 Internet-Telefonie www.1und1.de SIP Angebot nur mit Breitbandanschlussbindung 1Xnet 1XVoIP www.1xnet.de SIP Tarife mit und ohne Breitbandanschlussbindung blueSIP bluesip www.bluesip.de SIP Tarife ohne Breitbandanschlussbindung; Geschäftskundenunterstützung Broadnet dataVoIP CALL www.broadnet-mediascape.de SIP Angebote für Business-, Small-Business- und Privatkunden; Tarife mit und ohne Breitbandanschlussbindung freenet iPhone www.freenet.de SIP Tarife mit und ohne Breitbandanschlussbindung Indigo Networks sipgate www.sipgate.de SIP Tarife ohne Breitbandanschlussbindung; Personenvorwahlen aus Großbritannien nikotel nikotalk www.nikotel.de SIP Tarife ohne Breitbandanschlussbindung; Personenvorwahlen aus den USA PURtel.de purtel www.purtel.de SIP Tarife ohne Breitbandanschlussbindung QSC AG IPfonie www.q-dsl-home.de H.323, proprietär Angebot nur mit unternehmenseigener Breitbandanschlussbindung; ausschließlich softwarebasierte Nutzung SiPphone My.SiPphone www.sipphone.com SIP Tarife ohne Breitbandanschlussbindung; Personenvorwahlen aus den USA und UK sipsnip.de sipsnip www.sipsnip.de SIP Tarife mit und ohne Breitbandanschlussbindung skype SkypeOut www.skype.com SIP, proprietär ausschliesslich softwarebasierte Nutzung; keine Rufnummernvergabe in der EU WEB.DE FreePhone www.web.de SIP Tarife mit und ohne Breitbandanschlussbindung YIP YIP www.yipgermany.com proprietär Unterstützung von SIP-Netzen in Vorbereitung; Tarife ohne Breitbandanschlussbindung Auffällig in der Angebotsstruktur ist die Tatsache, dass viele VoIP-Provider überwiegend das neuere SI-Protokoll unterstützen. Das könnte unter anderem an der leichteren Implementierung und Administration notwendiger SIP-Server liegen, die von VoIP-Provider unterhalten werden. Zusätzlich kann auf eine breite Unterstützung am Markt, durch zahlreiche Endgeräte-Produkte, zurückgegriffen werden. 4.2 Angebote & Kosten Viele kleine VoIP-Provider, die sich ausschließlich auf Gatewaydienste spezialisiert haben und kein eigenes Netz betreiben, offerieren Angebote ohne Internetanschlussbindung. Grundlage der VoIP-Kommunikation mit akzeptabler Sprachqualität ist allerdings ein schneller Internetzugang in Form eines Breitbandanschlusses. Viele VoIP-Dienstanbieter geben für eine akzeptable Sprachqualität einen durchschnittlichen Datendurchsatz von ca. 80kbit/s in jede Richtung an. Die- 39 se Größenangabe bezieht sich auf eine Sprachkodierung nach dem ITU-T G.711Standard [26]. Unter Verwendung eines anderen Kodierungsalgorithmus und Reduzierung der Sprachqualität kann VoIP auch über eine ISDN-Leitung betrieben werden. Allerdings ist für diese Variante keine Verbindungspauschale vorgesehen. Vielmehr wird der Internetzugang über einen Breitbandanschluss z.B. per Digital Subscriber Line (DSL) empfohlen. Dieser muss allerdings vom Teilnehmer in Form einer einmaligen Bereitstellungsgebühr und monatlichen Grundgebühren an den Internet Access Provider zusätzlich bezahlt werden. Hinzu kommen Verbindungsgebühren, die je nach Anbieter pauschal über eine Flatrate oder in Form von Tarifeinheiten (Volumentarif / Zeittarif) abgerechnet werden. Erst jetzt kann auf die Dienstleistung des VoIP-Anbieters zurückgegriffen werden, die bei Verbindungen in das öffentliche Festnetz erneut Kosten verursacht. Zum Verständnis soll die folgende Aufschlüsselung möglicher anfallender Anschluss- und Verbindungskosten einen Überblick verschaffen: + Bereitstellungsgebühr (einmalig) für Telefonanschluss + Grundgebühr (monatlich) für Telefonanschluss (wahlweise analog oder ISDN) + Bereitstellungsgebühr (einmalig) für Breitband-Anschluss + Grundgebühr (monatlich) für Breitband-Anschluss (wahlweise verschiedene Verbindungsgeschwindigkeiten) + Verbindungsgebühren (monatlich) für Internet Access Provider (wahlweise verschiedene Tarifmodelle, z.B. Pauschal-, Volumen-, Zeittarif) + Bereitstellungsgebühr (einmalig) für VoIP-Dienstleistung + Grundgebühr (monatlich) für VoIP-Dienstleistung (wahlweise verschiedene Angebote) + Verbindungsgebühren für VoIP-Provider (wahlweise verschiedene Tarifmodelle) Aufgrund der gegenwärtig bestehenden Telefonbindung ist es nicht möglich einen Breitbandanschluss ohne Telefonanschluss zu erwerben. Daher wird auch der Telefonanschluss mit seinen kostenverursachenden Faktoren in der Auflistung berücksichtigt. Eine Entbündelung von DSL-Vorprodukten wird aber von vielen VoIP-Providern gewünscht und forciert. 40 Die für VoIP anteilig entscheidenden Kostenfaktoren sind jedoch die monatlichen Grundgebühren für Telefon und DSL-Breitbandanschluss. Hinzu kommt eine monatliche Verbindungspauschale in Form einer Flatrate. Dieser Sachverhalt wird durch Abbildung 4-1 veranschaulicht. Abbildung 4-1: Kostenübersicht [27] Die sich für Gesprächszeiten ergebenden Verbindungsgebühren fallen kaum noch ins Gewicht und können sich nur unwesentlich von denen der Festnetztelefonie durch Kostenvorteile absetzen, sofern auf Call-by-Call – Angebote zurückgegriffen wird. Dieser viel beworbene Aspekt könnte sich allerdings zunehmend zu Gunsten von VoIP aussprechen, je mehr sich VoIP gegenüber der Festnetztelefonie durchsetzen kann und je mehr Teilnehmer auf diesem Wege miteinander verbunden werden können. In diesem Falle können tatsächlich nationale und internationale Verbindungsentgelte gespart werden bzw. gänzlich entfallen. Diese Tendenz unterstützen zunehmend VoIP-Provider durch Zusammenschluss ihrer Netze. Jüngstes Beispiel sind diesbezüglich Freenet, Web.de und Sipgate (Indigo Networks) mit insgesamt rund 200.000 Kunden [28]. 41 Einen detaillierten Vergleich einiger, für die Nutzung von VoIP über das lokale Netz hinaus, notwendiger Dienstanbieter ermöglicht Tabelle 4-2. Berücksichtigt werden aber nur VoIP-Provider, die eine Verbindung in das öffentliche Fest- und Mobilfunknetz erlauben, sowie eine Festnetz-Telefonnummer für eingehende Anrufe bereitstellen und darüber hinaus keine reine Software-Lösung propagieren. Die Angebote in diesem Vergleich richten sich dabei vornehmlich an Privatkunden. Viele Provider haben aber auch Tarife für Geschäftskunden zu bieten. Zum Kostenvergleich wird ein Angebot der Telekom aufgeführt. Tabelle 4-2: Provider-Angebote im Vergleich [27] Anbieter Broadnet freenet sipgate Nikotel Telekom URL www.broadnetmediascape.de www.freenet.de www.sipgate.de www.nikotel.de www.t-com.de Angebot dataVoIP CALL100 iPhone Plus Sipgate nikotalk T-Net mit Komfortpaket Komfortfunktionen Anklopfen/Makeln/Dreierkonferenz +/-/- +/+/+ k. A. +/+/+ +/+/+ Rufnummernanzeige kommend/gehend +/+ +/+ +/+ +/+ +/+ fallweise Unterdrückung der Rufnummernanzeige gehend + k. A. - k. A. + Voice Box + k. A k. A. + + Rufumleitung ständig/bei besetzt/nach Zeit +/+/+ k. A k. A. k. A +/+/+ Rückruf bei Besetzt/Nichtmelden -/- k. A. k. A. k. A. +/- Anschluss-Eigenschaften Protokoll (SIP, H.323, andere) SIP SIP SIP SIP entfällt Anwahl Notrufnummern/0180/0190 möglich +/-/- +/-/- -/-/- -/-/- +/+/+ Betrieb hinter Firewall möglich + + + + entfällt Verbindung Firewall-Firewall möglich + + + + entfällt Anschluss ATA/SIP-Telefon möglich +/+ +/+ +/+ +/+ entfällt gestellte Hardware ATA, SIP-Telefon wahlweise ATA, SIP-Telefon wahlweise ATA, SIP-Telefon wahlweise ATA, SIP-Telefon wahlweise entfällt Kosten für die Hardware 99 EUR 99 EUR 99 EUR 179 EUR entfällt Fax versenden/empfangen möglich +/+ +/+ +/+ +/+ +/+ Postpaid/Prepaid Postpaid Postpaid Prepaid Prepaid Postpaid mtl. Grundgebühren/Mindestumsatz 9,99 EUR/- 2,90/- -/- -/6,99 EUR 18,65 EUR Freiminuten 100 100 aufpreispflichtig Bereitstellungsgebühr 19,99 / 4,99 - - - 69,85 EUR Mindestvertragslaufzeit in Monaten 3/6 12 - Abrechnungstakt Erster/Folgetakt Sek. 60/60 60/60 60/60 60/60 60/60 Kosten Minutenpreise in Cent netzintern/VoIP 0/- 0/- 0/- 0/- entfällt Deutschland/mobil 1/19 1/19 1,79/19,9 1,9/22,7 1,2-12/23,225,7 Großbritannien/mobil 3,48/81,2 2,1/25 2,6/34 2,9/31,4 12,3/40,3 Niederlande/mobil 3,48/52,2 2,1/25 2,7/33,6 2,9/26,1 12,3/40,3 USA 3,48/- 2,1/25 2,3/2,3 2,9/- 12,3/- Japan/mobil 4,64/27,84 9,9/25 3,6/18,2 3,9/28,4 79/104 - - - + entfällt Sonstiges Verzeichnis netzinterne Teilnehmer 42 Rufnummer mitbringen/mitnehmen +/+ -/- -/- -/- +/+ vergebene Rufnummern (032, ENUM etc.) aus Ortsnetz aus 26 Ortsnetzen aus 145 Ortsnetzen, ortsunbezogen oder aus UK aus 16 Ortsnetzen oder den USA aus Ortsnetz Anwahlverfahren netzintern Rufnummer Name Name oder Rufnummer Name oder Rufnummer entfällt Einzelverbindungsnachweis (im Internet) + + + + - Eintrag ins Telefonbuch möglich + - - - + Ergänzend zu dieser Tabelle ist zu bemerken, dass kein VoIP-Anbieter berücksichtigt wurde, der das H.323-Protokoll unterstützt. Der Trend der Angebotsstruktur verweist deutlich auf die Verwendung von SIP-kompatiblen Kommunikationseinrichtungen. Des Weiteren wurde kein Call-by-Call – Angebot berücksichtigt, obwohl dieses vergleichbar kostengünstige Verbindungsentgelte ermöglicht. Allerdings ist die Vielfalt an Call-by-Call – Tarifen sehr groß und von schnellen Preisfluktuationen geprägt. Zudem werden häufig mehrere Call-by-Call – Tarife verwendet, so dass ein direkter Vergleich nur eingeschränkt möglich ist. 4.3 Einsparungspotenziale Für Geschäftskunden als auch für Privatkunden ist der Umfang der Kosteneinsparungen, die eine neue Technologie ermöglicht, von vorrangigem Interesse. Denn birgt diese keine Einsparungspotentiale, ist die Wahrscheinlichkeit einer breiten Marktdurchdringung eher gering. Zusätzliche neue Technologieeigenschaften sprechen dann allenfalls Enthusiasten oder einen speziellen Kundenkreis an und verbleiben somit als Nischenprodukte am Markt. Doch welche Kosteneinsparungspotentiale verspricht VoIP? Hier ist der Nutzen deutlich zwischen Privatkunde und Geschäftskunde (Großkunde) zu differenzieren. Für das Geschäftsfeld des Privatkunden ergeben sich gegenwärtig nur marginale Kosteneinsparungen. Hauptsächlich wer viele internationale Gespräche tätigt bzw. international tätig ist und günstig erreichbar sein will oder über einen großen Bekanntenkreis verfügt, der schon über VoIP kommuniziert, kann Kostenvorteile verbuchen. Demgegenüber stehen allerdings zu Anfang noch hohe Anschaffungsoder Bereitstellungskosten und zumeist wenig Komfort. Aus diesem Grund setzt sich VoIP im Privatkundenbereich eher langsam durch. 43 Eine schnellere Entwicklung ist hingegen im Sektor der Geschäftskunden zu erkennen. Hier greifen drei Vorteile von VoIP und erklären diesen Trend: ○ Zum einen verfügen Unternehmen in der Regel über zwei vollständige Netz-Infrastrukturen, die parallel betrieben werden: das der Datenkommunikation und das der klassischen Telekommunikationsanlage mit zahlreichen Nebenstellen. Hier kann durch die Integration von VoIP nicht nur eine teure Telekommunikationsstruktur gespart werden, sondern ebenfalls die unmittelbar damit zusammenhängenden Kosten für den Betrieb, das Servicepersonal oder die Wartungsverträge. Die ADLON Datenverarbeitung hat anhand einer solchen Lösung eine Kosteneinsparung für zwanzig CTI-Arbeitsplätze im Umfang von 100.000 EUR innerhalb eines Jahres ermittelt. Dabei wurden die Investitions- und Wartungskosten bereits berücksichtigt [29]. ○ Zum anderen kann die Möglichkeit durch VoIP als Bestandteil von CTIAnwendungen effizienter zu arbeiten, als indirekte Kosteneinsparung verbucht werden. Diese Steigerung der Wertschöpfung wird immer häufiger von Dienstleistungsunternehmen erkannt, beispielsweise von Call-Center – Betreibern. Die Telesnap AG hat diesbezüglich eine Wirtschaftlichkeitsanalyse durchgeführt und unter der Voraussetzung, dass ein Mitarbeiter pro Tag 15 Anrufe entgegen nimmt, dreimal zurück ruft und je Anruf ca. 10 Sekunden einspart eine Kosteneinsparung von 2,50 EUR pro Tag ermittelt. Als Firmengröße wurde eine Mitarbeiterzahl von 100 Mitarbeitern angenommen [29]. Tabelle 4-3: Einsparungspotential durch eine CTI-Lösung Bezugsbasis Pro Mitarbeiter/Tag Pro Firma/Tag Pro Firma/Monat Einsparungen in Minuten Kosteneinsparungen in EUR 3 2,50 300 250,00 6.600 5.250,00 ○ Schließlich werden noch Kosteneinsparungen durch günstige oder kostenlose Verbindungsentgelte erwirtschaftet. Gerade größere Unternehmen die eine verteilte Unternehmensstruktur aufweisen, also über viele Unterneh- 44 mensstandorte oder Niederlassungen verfügen, unterhalten in der Regel ein gemeinsames Datennetz. Hier können durch die Verwendung von VoIP unternehmensinterne Kommunikationskosten gespart werden. Aber auch unternehmensexterne Kommunikation mit Geschäftspartnern, die ebenfalls VoIP einsetzen, tragen zu Kostensenkung bei. Die aufgeführten Faktoren, die Kosteneinsparungen hervorrufen, werden zunehmend erkannt und in Unternehmen umgesetzt. Viele Großaufträge der letzten Zeit belegen diese Entwicklung und geben gleichzeitig Marktanreize, verstärkt in die Entwicklung und Nutzung von VoIP zu investieren. 4.4 Fazit Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung führt nicht zu einem allgemeingültigen Ergebnis, sondern muss für jeden Einsatzfall individuell durchgeführt werden. Allerdings lassen sich anhand der vorhergehenden Betrachtung tendenzielle Entwicklungen beobachten und diesbezüglich zwei Erkenntnisse formulieren: ○ Für den Privatkunden ist der Einsatz von VoIP aus reinen Kostengründen bislang wenig reizvoll. Allerdings lässt sich ein vorsichtig zunehmendes Kundenwachstum verzeichnen, welches in direkter Wechselwirkung mit der Ausprägung der VoIP-Angebote am Markt steht. ○ Der Geschäftskunde kann auf Grundlage einer sinnvollen VoIP- Konfiguration diverse Kosteneinsparungen nachweisen. Deren Umfang ist allerdings stark von der zugrunde liegenden Unternehmensinfrastruktur und dem Einsatzzweck abhängig und umso ausgeprägter, je mehr Mitarbeiter das Unternehmen anbindet. Die Entwicklung zeigt, dass bislang große international tätige Organisationen den Technologiewechsel wagen und kleine bis mittelständische Unternehmen nur wenig Bedarf bekunden. Für die Zukunft lässt sich anhand von Studien vorsichtig prognostizieren, dass immer mehr Geschäftskunden, aber auch Privatkunden VoIP nutzen und aufgrund der Teilnehmermenge Kosteneinsparungspotentiale deutlicher greifen, als es der gegenwärtige Zustand zulässt. 45 5 Ausblick 5.1 Entwicklung Zahlreiche Studien und statistische Erhebungen dokumentieren einen kontinuierlichen Zuwachs von VoIP-Implementierungen. Einer Umfrage der Distributed Networking Associates [30] zufolge, die von zahlreichen Kommunikations- und ITFirmen unterstützt wird, gaben für das Jahr 2004 bereits 58% aller Befragten an, VoIP zu verwenden. Der Kreis der Teilnehmer umschloss dabei zu 68% Unternehmen, 5% Forschung und Lehre, 7% Behörden und zu 20% andere Einrichtungen bzw. Endkunden. Das vollständige Ergebnis dieser Befragung ist der Abbildung 5-1 zu entnehmen. Percentage of respondents having implemented VoIP 2004 - Enterprise 2004 - US 2004 - All 2003 2002 0% 10% 20% 30% 40% 50% Yes 60% 70% 80% 90% 100% No Abbildung 5-1: Prozentanteil der Befragten, die VoIP implementiert haben Eine zweite Tendenz beschreibt die Entwicklung der Zufriedenheit im Umgang mit VoIP. So stieg der Anteil der zufriedenen Nutzer gegenüber 2002 von 59% auf 69% an. 46 Eine weitere Befragung versucht die Anwendung von VoIP anhand der Hindernisse zu erklären, die vielfach mit VoIP in Verbindung gebracht werden. Der ursprüngliche Befragungskatalog wurde ab dem Jahr 2003 um zwei weitere Bewertungskriterien ergänzt. Dies führte im Ergebnis zu einer Meinungsverschiebung, derzufolge die Besorgnis um Kommunikationssicherheit mittlerweile ausschlaggebender ist, als die Finanzierungsproblematik. Die Sicherheitsfrage indes ist ein immer wichtigerer Aspekt der gesamten Kommunikations- und IT-Branche. Abbildung 5-2 stellt das umfassende Ergebnis dieser Erhebung dar. Primary impediments to deploying VoIP 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Concerns about security Sytems for managing an troubleshooting VoIP quality Concerns about interoperability 2004 2003 The lack of the people The lack of the budget 2002 Abbildung 5-2: Vorrangige Hindernisse VoIP einzusetzen Interessanterweise wird weder in dieser Befragung, noch in vielen weiteren, die Frage nach der Ergonomie bzw. dem Komfort gestellt. Doch auch hier gab es entscheidende Fortschritte, die maßgeblich zur Verbreitung von VoIP beitragen. Hierzu zählen unter anderem die verbesserte Sprachqualität, die Fähigkeit auch ohne PC und Headset, sondern wie gewohnt mittels Telefon, Kommunikation zu betreiben und nicht zuletzt die Möglichkeit unter einer weltweit eindeutigen festen Rufnummer erreichbar zu sein. 47 In diesem Zusammenhang wird in zwei weiteren Abschnitten die bisherige Bedeutung des Telephone Number Mapping (ENUM), sowie der zukünftige Einfluss der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) erläutert. 5.1.1 ENUM Das ENUM-Konzept [31] ermöglicht die Übersetzung von Telefonnummern aus dem klassischen Telefonnetz auf IP-basierte Internetdienste. Das Ziel von ENUM ist es, verschiedene Adressen, Nummern und URLs unter einer einzigen Nummer verfügbar zu machen, sowie Prioritäten für die einzelnen Dienste zu setzen. So können unter einer einzigen ENUM-Nummer das private Telefon zu Hause, das Telefon in der Firma, die Faxnummer, Handynummern, geschäftliche und private eMail-Adressen, Videokonferenzadressen, die eigene Website oder alle anderen denkbaren Kommunikationsadressen angesprochen werden. Dazu benutzt ENUM das Domain Name System (DNS), um Telefonnummern auf die in einer Anwender-Datenbank hinterlegten Adressen abzubilden und aufzulösen. Zu diesem Zweck wurde eine neue Domain namens e164.arpa definiert und eingeführt. Die zugehörigen Verfahren wurden bereits im Jahr 2000 in Form der IETF-Empfehlungen RFC2915 „The Naming Authority Pointer (NAPTR) DNS Resource Record“ und RFC2916 „E.164 number and DNS“ vorgestellt. Die aktuellste Empfehlung wurde im April 2004 unter der Kennung RFC3761 „The E.164 to Uniform Resource Identifiers (URI) Dynamic Delegation Discovery System (DDDS) Application (ENUM)“ veröffentlicht [32]. Durch das ENUM-Konzept ist es Providern möglich, ihren VoIP-Kunden eine eindeutige Rufnummer aus dem jeweiligen Ortsnetzbereich zu zuweisen, unter der sie aber auch ortsungebunden erreichbar sind. 5.1.2 Die RegTP Die nationale Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) [33] wurde zum 1.1.1998 ins Leben gerufen und bildet die oberste Bundesbehörde für die Fernmelde- und Telekommunikation. Sie ist dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit unterstellt und nimmt die Aufgaben wahr, die im Telekommunikationsgesetz (TKG) festgelegt sind, z. B. die Regulierung der betroffenen Märkte. 48 So sollen einerseits den Wettbewerbern Chancengleichheit eröffnet und andererseits den Kunden Leistungen zu wirtschaftlich begründbaren Konditionen angeboten werden. Zu ihren weiteren Aufgaben gehören beispielsweise die technische Prüfung von Geräten auf Verträglichkeit, die Erstellung des Frequenznutzungsplans, die Vergabe von Lizenzen, die Aufgaben im Rahmen des Signaturgesetzes und nicht zuletzt die Rufnummernverwaltung. In diesem Zusammenhang startete die RegTP 2004 eine Anhörung mit dem Ziel, Regeln für die Vergabe von Festnetz-Telefonnummern an Internet-Dienstanbieter festzulegen [34]. So können diese die Nummern an ihre Endkunden weitergeben, ohne auf Nummern aus dem Ortsnetzbereich zurückgreifen zu müssen. Mit den am 24. November 2004 veröffentlichten Zuteilungsregeln schafft die Regulierungsbehörde mit der 032 eine eigene Vorwahl für VoIP-Nummern; daneben sollen Ortsvorwahlen vorerst ihre Gültigkeit behalten [35]. Das In-Kraft-Treten der Zuteilungsregeln wird für 2005 erwartet. Zusätzlich wird die Entbündelung von Telefonanschluss und DSL-Anschluss geprüft. Auf Europäischer Ebene sind sich die Mitglieder der European Regulators Group (ERG) indes noch uneins, was die Verabschiedung einer „Gemeinsamen Position zur Behandlung von VoIP“ betrifft [36]. 5.2 Migration oder Neuaufbau Häufig verfügen interessierte Institutionen wie Unternehmen, Behörden oder Forschungseinrichtungen bereits über gute ausgebaute IP-Netzwerke, aber auch über klassische Telefonnetze. Hier ist die VoIP-Kommunikation in der Lage die herkömmliche Telefonie zu ersetzen. Bislang werden aber in den wenigsten Fällen VoIP-Netze als Neuinstallationen geplant. Vielmehr erfolgt eine schrittweise Migration in Richtung VoIP-Technologie. Dabei wird die Migration als Technologiewechsel verstanden. Vielfältige Gründe lassen eine Migration gegenüber einem Neuaufbau sinnvoll erscheinen. Die am häufigsten genannten Gründe sind ○ Investitionsschutz, ○ Erreichbarkeit, ○ personelle und strukturelle Gründe 49 Eine Migration kann auf vielfältige Art und Weise vollzogen werden und ist stets abhängig von den vorhandenen technischen Voraussetzungen, der zu ersetzenden TK-Technik, und vom Umfang der geplanten Umstellungsmaßnahmen. Grundsätzlich aber haben sich zwei Vorgehensweisen der Migration etabliert. Die Umsetzung erfolgt demzufolge entweder als ○ schnelle Migration, oder als ○ sanfte Migration Die Beschreibung der „schnellen Migration“ wird bei einigen Autoren auch unter dem Begriff „Revolutionsansatz“ ausgeführt. Dass Migration eine entscheidende Möglichkeit ist, eine neue Technologie einzuführen, ohne dauerhaft eine hybride Infrastruktur betreiben zu müssen, wird zunehmend erkannt. Diesen Sachverhalt soll das Ergebnis einer Befragung der „Distributed Networking Associates“ in Abbildung 5-3 belegen. Importance to upgrade traditional PBX and to support non-IP telephones 2004 - Upgrade PBX 2003 - Upgrade PBX 2004 - Support Non-IP Phones 2003 - Support Non-IP Phones 0% 10% Not at all important 20% 30% Not very important 40% Important 50% 60% Very Important 70% 80% 90% 100% Extremely important Abbildung 5-3: Importance to upgrade traditional PBX & to support non-IP telephones Dass aber auch der Austausch vollständiger TK-Anlagen zu Gunsten von VoIPEinrichtungen immer wichtiger wird, beschreibt das Ergebnis einer weiteren Studie der Distributed Networking Associates in Abbildung 5-4. 50 Plans for deploying VoIP 2004 2003 2002 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% We are committed to a complete deploayment of VoIP and are heading in that direction We are committed to deploying VoIP, but only in parts of our network We will trial VoIP in selected parts of our network and evaluate how well it works before going any further Abbildung 5-4: Plans for deploying VoIP Doch welches Konzept zur „Wanderung“ von herkömmlicher zur IP-Telefonie auch angewandt wird, es muss gut durchdacht und sorgfältig geplant werden, um Ausfallzeiten und Komforteinbußen weitestgehend zu vermeiden bzw. zu reduzieren. 5.3 Prognosen Prognosen stehen in einer engen Wechselwirkung zu Entwicklungen am Markt und somit zur fortschreitenden Marktdurchdringung von VoIP. Wechselwirkungen entstehen dahingehend, dass eine positive Prognose durchaus Anreize geben kann, weiter in eine aufstrebende Technologie zu investieren. Prognosen wirken sich also unmittelbar auf die Verbreitung und Entwicklung einer Technologie aus. Gab es in der Vergangenheit des Öfteren kritische Prognosen, so attestieren Marktforschungsinstitute und namenhafte Unternehmens-beratungsgesellschaften der VoIP-Technologie zunehmend gute Aussichten [37]. Die meist zitierten Studien sind die der Analysten Frost & Sullivan [38]. In einer Studie aus dem Jahr 2000 werden bis ins Jahr 2005 zweistellige Umsatzzuwächse 51 im VoIP-Markt vorausgesagt. Eine neuere Studie benennt einen stetig steigenden Umsatz bis hin zu 2,89 Milliarden Dollar für den europäischen Markt im Jahr 2006 (vgl. Abbildung 5-5). In Australien boomt VoIP und soll Berechnungen von Frost & Sullivan zufolge den Umsatz mit klassischen Telefonanlagen noch in diesem Jahr übertreffen. Für das Jahr 2005 schätzen gleich mehrere Institute den weltweiten Gesamtmarkt auf 5 Milliarden US-Dollar. Abbildung 5-5: Europamarkt für VoIP-Gateways, Prognose in Millionen US-Dollar [37] Auch andere Untersuchungen und Prognosen zeichnen ein vergleichbar positives Bild. Nach Angaben der Radicati Group Incorporation soll bis 2008 immerhin 44% aller Kommunikation auf Basis von VoIP getätigt werden. Das Marktforschungsinstitut Forrester prognostiziert sogar eine 100% Umstellung der Telefoniekommunikation auf VoIP bis zum Jahr 2020. Derart positive Prognosen werden hauptsächlich auf die Standardisierung der IPTechnik, die Komplexitätsreduktion und die Einsparungspotenziale bei den Betriebskosten zurückgeführt. Auch die Erfahrung im Umgang mit dem neuen SIProtokoll hat den Markt beflügelt. Die Möglichkeit sehr einfach Anwendungen einzurichten, die über die reine Telefonie hinausgehen, etwa Videokonferenzen, Alarmsysteme, Instant Messaging oder Terminplanungen sorgt für zunehmenden 52 Zuspruch unter den Endkunden und wird von Analysten mit Zuversicht beobachtet. 5.4 Zusammenfassung Die innovative Technologie Sprachkommunikation über IP-basierte Netzstrukturen zu führen, hat eine kleine Revolution ausgelöst. Noch wird die Umsetzung nur ansatzweise vollzogen, da wird das klassische Telefonnetz schon als „Dinosaurier“ betitelt. Dabei hat die gegenwärtige Entwicklung von VoIP zahlreiche Facetten. Standards wie H.323 oder SIP werden schnell weiterentwickelt oder ergänzt und sind vielleicht schon bald wieder überholt. Die Hersteller von VoIP-Produkten implementieren immer weitere „Features“ in ihre Geräte und proklamieren deren Mehrwert. VoIP-Anbieter entwickeln sich rasch neben ehemaligen Monopolisten und forcieren den Zusammenschluss zu immer größeren Teilnehmergemeinschaften. Weitere neue Kommunikationsplattformen wie beispielsweise das Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) werden in Integrationsszenarien mit einbezogen. Hier fordert nicht zuletzt die International Chamber of Commerce (ICC) [39] ein regulierendes Rahmenwerk von der Politik, um die Dynamik der Entwicklung des Wettbewerbs und der Technologie weiter sinnvoll zu fördern und vor allem kontrolliert zu unterstützten. Der signifikante Entwickungsfortschritt der Jahre 2003 und 2004 sorgt vielleicht schon bald dafür, dass annährend kostenlose Gespräche weltweit zur Normalität werden. Dann müssen Anbieter mit Mehrwertdiensten ihr Geld verdienen. Abschließend sollte nicht vergessen werden, dass wenn VoIP Teil des Internet wird, es auch die typischen Schwächen übernimmt. Voice-Spamming lässt dann Telefone auf der ganzen Welt klingeln und wird schon jetzt unter der Bezeichnung „Spit“ als ernsthaftes Problem begriffen [40]. Welche Maßnahmen und Regulatorien die zukünftige Entwicklung von VoIP begleiten und welche Ausprägungen unser Kommunikationsverhalten beeinflussen – man darf gespannt sein. 53 Abkürzungsverzeichnis ATA Analog Telephone Adapter ABNF Augmented Backus Naur Form ASN.1 Abstract Syntax Notation One ASP Application Service Provider ATM Asynchronous Transfer Mode CCIR Comité Consultatif International des Radiocommunications CCITT Comité Consultatif International Télégraphique et Téléphonique CDP Cisco Discovery Protocol CFB Call Forwarding Busy CFNR Call Forwarding No Reply CFU Call Forwarding Unconditional CLASS Custom Local Area Signaling Service CNG Comfort Noise Generation CTI Computer Telephony Integration DDNS Dynamic Domain Name Service DHCP Dynamic Host Configuration Protocol DiffServ Differentiated Services DNS Domain Name System DSL Digital Subscriber Line DTMF Dual Tone Multi-Frequency EC Echo Cancellation ENUM Telephone Number Mapping FoIP Fax over IP FR Frame Relay HTTP Hypertext Transport Protocol IAB Internet Architecture Board IAP Internet Access Provider ICC International Chamber of Commerce ICE Information and Content Exchange IETF Internet Engineering Task Force IM Instant Messaging IntServ Integrated Services IoP ISDN over IP 54 IP Internet Protocol IPSec IP Security Protocol IRTF Internet Research Task Force ISDN Integrated Services Digital Network ISP Internet Service Provider IT Informationstechnologie ITU International Telecommunication Union ITU-D ITU Development Sector ITU-R ITU Radio Communication Sector ITU-T ITU Telecommunication Standardization Sector LAN Local Area Network MCU Multipoint-Control-Unit MeGaCo Media Gateway Control MGCP Media Gateway Control Protocol MIME Multipurpose Internet Mail Extensions MWI Message Waiting Indication = Voice Mail NAT Network Address Translation OSI Open Systems Interconnection PBX Private Branch Exchange PDA Personal Digital Assistant PoE Power over Ethernet = Power over LAN PPPoE Point to Point Protocol over Ethernet PSTN Public Switched Telephone Network QoS Quality of Service RAS Registration, Admission and Status RCTP Realtime Control Transport Protocol RegTP Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post RFC Requests for Comments RTP Realtime Transport Protocol S/MIME Secure MIME SCCP Signalling Connection Control Part SCTP Stream Control Transmission Protocol SDP Session Description Protocol SIP Session Initiation Protocol SIPS TLS-secured SIP SMTP Simple Mail Transfer Protocol 55 SP Service Provider SRTP Secure RTP STUN Simple Traversal of UDP Through NAT TCP Transmission Control Protocol TK Telekommunikation TKG Telekommunikationsgesetz TLS Transport Layer Security ToS Type of Service UA User Agent UAC User Agent Client UAS User Agent Server UDP User Datagram Protocol UM Unified Messaging UMTS Universal Mobile Telecommunications System UPnP Universal Plug and Play URI Uniform Resource Identifier USB Universal Serial Bus VAD Voice Activity Detection = Silence Suppression VoFR Voice over Frame Relay VoIP Voice over IP VToA Voice and Telephonie over ATM WAN Wide Area Network WLAN Wireless LAN 56 Abbildungsverzeichnis Abbildung 2-1: Empfehlung G.114 der ITU-T, Anforderungen an Sprachqualität ............... 9 Abbildung 2-2: H.323-Protokollstapel .............................................................................. 16 Abbildung 2-3: H.323-Strukturmodell............................................................................... 16 Abbildung 2-4: H.323-Terminal Blockstruktur .................................................................. 17 Abbildung 2-5: SI-Protokollstapel..................................................................................... 18 Abbildung 2-6: Client-Server-Interaktion zwischen User Agents und SIP-Servern ........... 20 Abbildung 4-1: Kostenübersicht....................................................................................... 40 Abbildung 5-1: Prozentanteil der Befragten, die VoIP implementiert haben ..................... 45 Abbildung 5-2: Vorrangige Hindernisse VoIP einzusetzen............................................... 46 Abbildung 5-3: Importance to upgrade traditional PBX & to support non-IP telephones... 49 Abbildung 5-4: Plans for deploying VoIP.......................................................................... 50 Abbildung 5-5: Europamarkt für VoIP-Gateways, Prognose in Millionen US-Dollar.......... 51 Tabellenverzeichnis Tabelle 2-1: Zusammenfassung der Eigenschaften von H.323 und SIP .......................... 21 Tabelle 3-1: Hardware-Endgeräte.................................................................................... 25 Tabelle 3-2: Produkt-Beispiele im Vergleich .................................................................... 26 Tabelle 3-3: Software-Endgeräte..................................................................................... 28 Tabelle 3-4: Analog Telephone Adapter .......................................................................... 30 Tabelle 3-5: USB-Hörer ................................................................................................... 31 Tabelle 3-6: Telefonanlagen............................................................................................ 32 Tabelle 3-7: Gateway / Router......................................................................................... 32 Tabelle 3-8: Media Gateway Controller / Softswitch......................................................... 33 Tabelle 3-9 Gatekeeper / SIP Proxy / Firewall ................................................................. 33 Tabelle 4-1: Provider-Übersicht ....................................................................................... 38 Tabelle 4-2: Provider-Angebote im Vergleich .................................................................. 41 Tabelle 4-3: Einsparungspotential durch eine CTI-Lösung............................................... 43 57 Literaturverzeichnis [1] OTTO, H.-U.: Implementierung eines Audio-Konferenz-Tools für SUN-Workstations, S. 12; Diplomarbeit, vorgelegt am Institut für Praktische Informatik; Ilmenau1994 [2] LUTZ, A.: Technologische, organisatorische und wirtschaftliche Konzeption für die Sprach-Daten-Integration auf der Basis von Voice over IP an der Technischen Universität Ilmenau, S. 1; Projektarbeit, vorgelegt am Institut für Praktische Informatik; Ilmenau 2002 [3] Overview of the Internet Engineering Task Force: http://www.ietf.org/overview.html; abgerufen am 25.01.2005 [4] DIEDRICH, M. u.a.: Internet Engineering Task Force; in WIKIPEDIA November 2004: http://de.wikipedia.org/wiki/ietf; abgerufen am 25.01.2005 [5] HARRIS, S.: The Tao of IETF - A Novice's Guide to the Internet Engineering Task Force; August 2001; RFC 3160: http://www.ietf.org/rfc/rfc3160.txt; abgerufen am 25.01.2005 [6] International Telecommunication Union: 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