luftwaffen - Netteverlag
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LUFTWAFFEN DEUTSCHER LUFTWAFFENRING e.V. REVUE 62. Jahrgang - Nr. 4 - Dezember 2014 - Schutzgebühr 7,50 Euro Transall C-160 Im Endlos-Wehrdienst über den Wolken Hier beim Ausstoß von Flares zur Raketenabwehr Aktuelles Sonderausstellung „Triebwerke“ im Militärluftfahrtmuseum Zeltweg Sonderausstellung - Falkenstein zieht in den Krieg Geschichte oder besser gesagt, die Geschichte der Militärluftfahrt hautnah erleben, kann man in Zeltweg bereits seit dem Jahr 2005. Bei der Eröffnung war der Deutsche Luftwaffenring e.V. durch die Kameraden Wolfgang Böltzig, Horst Schuh und Marc Mammen (v.l.) vertreten. Sonderausstellung ab 23. Oktober 2014 Was damals als Sonderausstellung für das 50jährige Jubiläum des österreichischen Bundesheeres begonnen hat, ist mittlerweile eine offizielle Außenstelle des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Es gibt viel zu entdecken. Fliegerhorst Hinterstoisser (Hangar 8) 8740 ZELTWEG / Steiermark Tel.: +43(0)50201-52-53597 oder 53596 Fax: +43(0)50201-52-17529 Öffnungszeiten (1. 05 bis 19. 10. 2014) Dienstag - Sonntag: 09.00 bis 17.00 Uhr 30 historische Luftfahrzeuge • YAK-18 bis Draken • Flugmotore und Jettriebwerke • Luftraumüberwachungsradaranlagen • Fliegertechnische Geräte • Fliegerabwehrkanonen • Historische Fahrzeuge der Luftstreitkräfte • Geräte der Flieger- und Fernmeldetruppe • Uniformen, Fliegersonderbekleidung • Schaukästen, Modelle u. Abzeichen • Historische Fotos u. Bilder • Museumswerkstätte 2 2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum einhundertsten Mal. Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr (MHM) – Flugplatz Berlin-Gatow zeigt aus diesem Anlass ab Herbst 2014 eine sozusagen aufwachsende Sonderausstellung mit dem Titel »Falkenstein zieht in den Krieg«. Die Schau, in deren Mittelpunkt die Person des Reservisten Peter Falkenstein steht, wird bis 2018 jedes Jahr um einen zusätzlichen Ausstellungsabschnitt erweitert. Auf diese Weise werden der militärische Werdegang und das persönliche Schicksal des Soldaten, der im Sommer 1914 als Infanterist in den Krieg zog, bis zum Ende der Kampfhandlungen im November 1918 nachvollzogen. Der Sohn eines Müllers und Landwirts aus dem Eifeldorf Stotzheim in der Nähe von Euskirchen erlebte zunächst den Stellungskrieg an der Westfront. Ab 1916 diente er als Lazarettschreiber in der Etappe, bevor er sich 1917 freiwillig zum Dienst in der Fliegertruppe meldete und eine Ausbildung zum Piloten absolvierte. Als Führer eines »G-Flugzeugs« (Großflugzeug, Bomber) unternahm er im letzten Kriegsjahr nächtliche Einsätze über dem Hinterland der französischen Stellungen bis nach Paris. Nach Abschluss des Waffenstillstands im November 1918 flog Falkenstein zunächst weiter; statt Bomben warf er nun Flugblätter über den heimkehrenden deutschen Truppen ab. Mit seiner Familie, insbesondere der Mutter, unterhielt er während des Krieges einen regen Feldpostverkehr. Die Korrespondenz eröffnet detaillierte Einsichten in sein Denken und Fühlen, aber auch in die Sorgen und Nöte der Menschen in der Heimat. Die Darstellung dieses Einzelschicksals wird eingebettet in den übergeordneten Kontext des militärischen, politischen und sozialen Geschehens in den Jahren 1914 bis 1918. Dazu wird parallel zu der um die Person des Soldaten Falkenstein konzipierten Fortsetzungsausstellung eine allgemeine Darstellung der Geschichte des »Großen Krieges« gezeigt. »Falkenstein zieht in den Krieg« ist in den Sonderausstellungsräumen von Hangar 3 zu sehen. Mit der Wahl des Protagonisten der Ausstellung, eines Bombenfliegers, trägt das MHM – Flugplatz Berlin-Gatow seinem thematischen Schwerpunkt Rechnung und rückt zugleich einen Bereich der Luftkriegführung des Ersten Weltkriegs in den Fokus, der zumeist im Schatten des gleichsam klassischen Fliegertypus, des Jagdfliegers, steht. DEUTSCHER LUFTWAFFENRING e.V. Verehrte Mitglieder und Freunde des DLwR! Liebe Kameradinnen und Kameraden! Orte des Gedenkens –vom Denkmal, über den Friedhof bis zum Straßenschild signalisieren, welche Bedeutung eine Gesellschaft wichtigen Ereignissen, Gruppierungen und Gestalten in ihrer Geschichte einräumt. Auch wir im Deutschen Luftwaffenring bemühen uns, generationsübergreifend den Toten der Kriege und Auslandseinsätze angemessen zu gedenken. Dies haben wir in den vergangenen Monaten getan. Trotz eines Zeitgeistes, aus dem heraus Gedenkorte und –einrichtungen entnamt bzw umbenannt werden – mit der Begründung, einem unheilen Geist und kriegerischem Heldentum entgegenzuwirken. Political correctness verfügt über das kollektive Gedächtnis der Deutschen, um die Erinnerung und Orientierung an soldatischen Werthaltungen und Taten zu beseitigen. Wir stellen die Untaten einzelner militärischer Führer und Soldaten in der Vergangenheit nicht in Abrede. Wir wehren uns aber gegen Pauschalurteile und die Verunglimpfungen unserer Väter und Großväter. Würdiges Gedenken gibt auch den jungen Soldaten unserer Bundeswehr geistiges Rüstzeug, wenn sie in einem Auslandseinsatz Gesundheit und Leben für unser Vaterland riskieren. Verdiente Mitglieder unseres Verbandes waren auch dieses Jahr unterwegs, um Gedenk- und Versöhnungsarbeit zu leisten. Besonders zu erwähnen ist unser Altkamerad Max Lagoda, der auf Einladung aus Finnland dort über seine Luftkriegserfahrungen berichten und auf der deutschen Kriegsgräberstätte bei Helsinki der Gefallenen gedenken konnte. Weiterhin hat Kamerad Günter Bennewitz aus dem Erzgebirge wieder den Luftwaffenring bei der internationalen Begegnung und Totenehrung im tschechischen Kovarska würdig vertreten. Selbstverständlich hat eine Abordnung des Deutschen Luftwaffenrings unter der Führung von Erhard Ziemer am Volkstrauertag die Totenehrung am Ehrenmal der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck vorgenommen. Auch der 98. Todestag von Oswald Boelcke wurde vomTaktischen Luftwaffengeschwader 31 Boelcke wieder angemessen im November begangen. Über diese Ereignisse berichtet diese Ausgabe der Luftwaffen-Revue im Verbandsteil. Im Namen des Vorstands wünsche ich all unseren Mitgliedern und Abonnenten der Luftwaffen-Revue ein frohes, friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Übergang ins Neue Jahr. Mit kameradschaftlichem Gruß Horst Schuh - Bundesvorsitzender In diesem Heft: Aktuelles - Hinweise Vorwort Horst Schuh, Bundesvorsitzender Taktisches Luftwaffengeschwader 31 Servus Erding Happy Birthday „Tornado“ Im Endlos-Wehrdienst über den Wolken Max Lagoda visited Finland Max Lagoda besuchte finnischen Waffenbruder Auf Spurensuche - Johann Meyer wird 80 Dr. Peter Kobbe besucht Nord-Korea Portait eines „Alten Adlers“ 2 3 4 5 7 8 10 11 12 13 16 Poster: Instrumente einer Gotha GIV Flieger über England 1917 Der Rote Baron - Manfred von Richthofen Re-Union der Luftwaffe der BW e.V. in Büchel Bücher - Vorstellungen Ehrentafel / Fürstenfeldbruck Abordnung DLwR Service / Impressum Vorstand / Verbundenes Traditionsgemeinschaft Boelcke unterwegs Titelbild: Transall C-160 beim Ausstoß von Flares - Helmut Michelis 18 20 26 29 31 33 34 35 36 3 LUFTWAFFE Das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ Das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ (TaktLwG 31 „B“) ist der erste fliegende Jet-Einsatzverband, der nach der Gründung der Bundeswehr am 20. Juni 1958 vom damaligen Verteidigungsminister Franz Josef Strauß in Dienst gestellt wurde. Seitdem hat das Geschwader bereits mehrfach Pionierarbeit für die Luftwaffe geleistet: So wurden sowohl das Waffensystem F-104 G STARFIGHTER (1962) als auch das Waffensystem Panavia PA 200 TORNADO (1983) erstmals auf dem Flugplatz Nörvenich in Dienst gestellt. Mit dem Einflug der ersten Eurofighter im Dezember 2009 wurde nun auch in der Luft/Boden-Rolle der Generationswechsel zum Kampfflugzeug der vierten Generation eingeleitet. Mit der Umbenennung des Jagdbombergeschwaders 31 „Boelcke“ in Taktisches Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ (TaktLwG 31 „B“) zum 1. Oktober 2013 fand im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr eine umfangreiche Umgliederung des Verbandes statt. Diese beinhaltete auch die Neuaufstellung der Taktischen Luftwaffengruppe „Richthofen“ (TaktLwGrp „R“), die aus dem Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ hervorgegangen und fortan dem Nörvenicher Geschwader unterstellt ist. So ist das größte Jet-Geschwader der Luftwaffe entstanden, welches künftig mit 51 Luftfahrzeugen von den zwei Flugplätzen Nörvenich und Wittmund aus operieren wird. Aktuell verfügt der Verband über 26 Eurofighter, von denen sich derzeit etwa acht bis zehn bei der TaktLwGrp „Richthofen“ in Wittmund zur Sicherstellung des QRA-Auftrags befinden. Zum Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ gehören derzeit ca. 1.800 Soldaten und ca. 430 zivile Mitarbeiter. Davon versehen in der Taktischen Luftwaffengruppe „Richthofen“ am Standort Wittmund ca. 620 Soldaten und 230 zivile Mitarbeiter ihren Dienst. Der Auftrag Mit dem Eurofighter wird das TaktLwG 31 „B“ befähigt, seinen Auftrag weiterhin durchzuführen. Seit der Einführung und mit dem Aufwuchs des neuen Waffensystems ist das TaktLwG 31 „B“ mit der Her- 4 stellung und dem Aufbau der Mehrrollenfähigkeit (MULTI ROLE) beauftragt. Damit wird dieses Kampfflugzeug in der Luftwaffe erstmals auch in der Rolle des Jagdbombers, also zur Bekämpfung von Bodenzielen, eingesetzt. Seit dem 1. Juli 2013 stellt das TaktLwG 31 „B“ die Alarmrotte, auch Quick Reaction Alert (QRA) genannt, am Standort Wittmund mit dem Waffensystem Eurofighter sicher. Diese Bereitschaft dient sowohl als Beitrag zur integrierten NATOLuftverteidigung als auch zur Sicherheit im deutschen Luftraum als Dauereinsatzaufgabe der Luftwaffe im Frieden. Diese besteht aus zwei einsatzklaren, bewaffneten Luftfahrzeugen, den dazugehörigen Besatzungen und Technikern in einer durchgehenden Einsatzbereitschaft von 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. Nach Alarmierung durch den zuständigen Gefechtsstand bleibt der Alarmrotte ein Zeitfenster von 15 Minuten, um abzuheben. Bei den meisten Einsatzszenarien handelt es sich um zivile Luftfahrzeuge, zu denen kein Funkkontakt seitens der Flugsicherung aufgenommen werden kann oder die sich nicht nach den Vorgaben des Luftfahrtrechtes verhalten. In Deutschland gibt es zwei Einheiten, die den ständigen Auftrag der Alarmrottengestellung haben. Dies ist einmal das Taktische Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau für den Süden Deutschlands sowie das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ mit der Taktischen Luftwaffengruppe „Richthofen“ am Standort Wittmund für den Norden. EUROFIGHTER Typhoon Auftrag / Nutzung Das Waffensystem EUROFIGHTER ist ein hochleistungsfähiges Kampfflugzeug der 4. Generation mit der Fähigkeit zur vernetzten Operationsführung und zum Einsatz in der Luftverteidigungs- (LV) wie auch in der Luftangriffsrolle (LA). Beschaffung / Historie Hersteller ist die EUROFIGHTER Jagdflugzeug GmbH in Hallbergmoos bei München. Das Konsortium aus BAE Systems, EADS, Alenia und EADS Casa wurde 1986 von Spanien, Italien, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland als gemeinsames Unternehmen gegründet, um das komplette Waffensystem zu entwickeln und zu produzieren. Am 27. März 1994 startete der Prototyp in Manching zum Erstflug. Am 30. April 2004 war Fly-In im Jagdgeschwader 73 „S“. Seit dem 25. Juli 2006 wird der EUROFIGHTER im Jagdgeschwader 74 eingeführt. Besuch beim „Eurofighter“ Mitglieder der „Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rheinland“ zu Besuch beim Taktischen Luftwaffengeschwader 31 Von links: Johann Meyer, Helmut Wolter, Manfred Dietl, Hans Peter Killeit, Peter Ahlers, Horst Schuh, Claus Leonhardt LUFTWAFFE „Servus Erding ...“ ... das Ende einer 58-jährigen Instandsetzungs-Ära men mit zivilen Mitarbeitern der Firma dafür sorgen, dass der Tornado noch viele Jahre für seine bevorstehenden Aufgaben bestens gerüstet sein wird. „Ein exzellenter Ruf eilt den Erdinger Spezialisten voraus, und ich bin fest davon überzeugt, dass sie auch an dem neuen Standort und in der Kooperation mit der Firma die hervorragende Arbeit fortführen werden“, so Oberst Markus Alder, Kommandeur des Waffensystemunterstützungszentrum 1. Stolz und Wehmut begleiten den Abschied Tornado 45+61 – Der Start des letzten in Erding instandgesetzten Luftfahrzeuges Am 16. September verließ ein Tornado-Jet als letztes grundüberholtes Flugzeug den Fliegerhorst Erding. Fast 60 Jahre lang war der Standort Werkstatt für die Jets und Transporter der Luftwaffe. Mit über 4.000 zivilen Besuchern, Jets zum Bestaunen und Logistik zum Angreifen verabschiedete der Verband den letzten runderneuerten Tornado aus seinen Werkstätten. Zukunftsfähig durch Ressourcenbündelung Als um 16:45 Uhr der Tornado mit der Kennung 45+61 in den Himmel stieg und sich mit winkenden Flügeln vom Fliegerhorst Erding verabschiedete, bezeichnete dies das Ende einer 58-jährigen Instandsetzungs-Ära. Dieser Tornado war das letzte grundüberholte Luftfahrzeug, das die Werkhallen im Fliegerhorst Erding verließ. Zukünftig werden diese Arbeiten in einer zivil-/militärischen Kooperation unter Führung der Firma AIRBUS Defence & Space in Manching fortgeführt. In Erding verbleiben bis auf Weiteres die Instandsetzung und –haltung einzelner Luftfahrzeugkomponenten. Für den Fliegerhorst bedeutete das Fly-out gleichzeitig das Ende des Flugbetriebes mit strahlgetriebenen Luftfahrzeugen. Umrahmt wurde das geschichtsträchtige Ereignis von einem Familientag, zu dem rund 4.000 Besucher in den Fliegerhorst strömten. Robuste Strukturen sowie effiziente und effektive Nutzung aller verfügbaren Ressourcen sind unabdingbare Vorausset- zungen um die Luftwaffe konsequent auf den Einsatz auszurichten. Um für den Tornado auch in Zukunft eine optimale technische Unterstützung zu gewährleisten, richtet die Luftwaffe auf dem Flugplatz Manching gemeinsam mit AIRBUS Defence & Space eine Kooperation für die Luftfahrzeugzelleninstandsetzung des Tornado ein. Hier wird dann das Knowhow von militärischem und industriellem Personal gebündelt. Diese Konstellation bringt für beide Seiten Vorteile. Die zivilen Mitarbeiter profitieren von den Einsatzerfahrungen der Soldaten, diese wiederum können im Bedarfsfall bei der Durchführung von Instandsetzungen im Einsatzbetrieb auf direkte Kontakte zur Industrie zurückgreifen. In der Kooperation werden künftig 34 Soldaten zusam- Am Standort Erding wurden in den vergangenen 58 Jahren in unterschiedlichsten Regimentsgliederungen nahezu alle Luftfahrzeuge der Luftwaffe in irgendeiner Form gewartet, inspiziert oder instandgesetzt. Damit leisteten die im Fliegerhorst Beschäftigten einen wesentlichen Beitrag zur Einsatzfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Luftwaffe und dienten letztlich dem Frieden, der Freiheit und der Souveränität Deutschlands, so Oberst Alder in seinem Grußwort an die Gäste und Regimentsangehörigen. Sein herzlicher Dank ging in erster Linie an alle Frauen und Männer, die, so Oberst Alder weiter, oftmals auch unter schwierigsten Bedingungen in all diesen Jahren dafür gesorgt haben und sorgen, dass auf die „Instandsetzer“ aus Erding stets Verlass war und ist. Das Fly-out bot den Fliegerhorstangehörigen und ihren Familien und Freunden nochmals die Möglichkeit, neben dem Das Systemzentrum Luftfahrzeugtechnik vor dem Fly-out Tornado 5 LUFTWAFFE Lange Tradition Seine Wurzeln hat das Waffensystemunterstützungszentrum 1, dem das System- fighter vor. Bereits im Mai des darauffolgenden Jahres wurde die erste F-104 einer periodischen Inspektion unterzogen. Neben regulären Wartungen wurden in Die Gelegenheit, in einem Tornado-Cockpit Platz zu nehmen, wurde gerne angenommen. Star des Tages Luftfahrzeuge vom Typ Eurofighter, Tornado, F-104 Starfighter und CH-53 befreundeter Geschwader sowie verschiedene Triebwerke aus nächster Nähe zu bestaunen. In den Hallenbereichen stellten die Abteilungen „Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung“, der „Wiege- und Nivelliertrupp“, die „Bordwaffen- und Abwurfgerätewerkstatt“ und der Bereich „Rettungssysteme des Systemzentrums Luftfahrzeugtechnik“, ihr breites und sehr spezielles Einsatzspektrum vor. Darüber hinaus wurde die Instandsetzung von Großbauteilen wie etwa Tragflächen erklärt. Als unmittelbare Nachbardienststelle bot das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) einen spannenden Einblick in ihr Portfolio. Das Instandsetzungszentrum 12 mit Sitz im badenwürttembergischen Ummendorf beteiligte sich ebenso an der Technikausstellung und zeigte sein Fähigkeitsprofil anhand von Hydraulik- und Fahrwerkinstandsetzung. Freunde zu Gast in Erding Die 200ste Überholung einer T33 wurde 1966 fertiggestellt. zentrum Technik unterstellt ist, in dem im Oktober 1956 aufgestellten Luftwaffenversorgungsregiment 1. Es ist somit einer der ältesten logistischen Verbände der Bundeswehr und der Luftwaffe. Nicht selten wird Erding deshalb auch als „Die Wiege der Luftwaffenlogistik“ bezeichnet. Nach gründlichem „on-the-job-training“ bei den in den 50er Jahren im Fliegerhorst stationierten Teilen der US-Air Force landete schließlich im Juni 1957 eine „Noratlas“ zur 150-Stunden-Kontrolle. Damit lief das Instandsetzungsprogramm an. Mit den Flugzeugmustern T 33 oder Republic F-84 sowie der aus italienischer Produktion stammenden Piaggio P-149 D kam rasch eine bedeutende Erweiterung der Aufgabenpakete hinzu. Logistischer Dreh- & Angelpunkt Im Frühsommer 1960 bereiteten sich die Erdinger Spezialisten auf den F-104 Star- den folgenden Jahren ebenso Sonderaufträge wie die Einrüstung von MartinBaker-Schleudersitzen durchgeführt. Im Jahr 1980 begannen die Vorbereitungen für die Aufnahme des Tornado. Dieses Luftfahrzeugmuster wurde zum Tagesgeschäft und prägte den Fliegerhorst für die kommenden 34 Jahre. In diesen gut drei Jahrzehnten gab es wohl keine größeren Schäden oder Erprobungen an einem dieser Waffensysteme, die nicht von Erdinger Ingenieuren und Mechanikern begleitet, behoben oder zumindest begutachtet wurden. Bis heute wurden insgesamt 1.103 Depot- und andere Instandsetzungen abgeschlossen. Quellen / Bilder: Luftwaffe / Helmut Hacker / WaSysUstgZ 1 / Frank Dombrink / Die CH-53 aus Laupheim war nicht nur als Static-Display ein begehrtes Fotomodell. Mit eindrucksvollen Überflügen erwiesen die Taktischen Luftwaffengeschwader 33 und 51 „S“ mit Tornado sowie das Taktische Luftwaffengeschwader 74 mit drei Eurofightern und einer Transall des Lufttransportgeschwader 61 dem Fliegerhorst einen Abschiedsgruß. Weitere Attraktionen waren die Überflüge von der historischen Me 262 und Messerschmidt BF 109 der gleichnamigen Stiftung aus Manching. 6 Die erste periodische Inspektion eines F-104 Starfighter wurde 1961 abgeschlossen. LUFTWAFFE Happy Birthday Vor 40 Jahren, am 14. August 1974, absolvierte das Mehrzweckkampfflugzeug Tornado in Manching den Erstflug. Jetzt feierten die an dem multinationalen Projekt beteiligten Nationen Deutschland, Italien und Großbritannien das runde Jubiläum auf dem Flugplatz in Manching. Vor mehr als 500 Gästen lobten die Redner den Jet als ein fliegendes Waffensystem, das auch den heutigen Herausforderungen noch immer gewachsen ist. Dr. Welf-Werner Degel von Panavia eröffnete das Jubiläum in der Flugzeughalle. Jubiläums-Aufschrift auf dem Leitwerk „Eines der herausragenden Merkmale dieses vielseitigen Kampfflugzeugs ist die Schwenkflügeltechnologie. Diese ermöglicht dem Jet ganz besondere Eigenschaften“, betonte Generalleutnant Peter Schelzig, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr. Schelzig weiß, wovon er spricht. Der General hat selbst viele Flugstunden auf dem Tornado absolviert. Bei dem Jubiläum in Manching wurden Erinnerungen an seine aktive Fliegerzeit wach. Weiter verdeutlichte Schelzig in einer Gesprächsrunde die Bedeutung des Tornados in möglichen Einsatzszenarien. Sei es die Notwendigkeit einer schnellen und präzisen Unter- stützung von Bodentruppen aus der Luft oder die begleitende Gefechtsfeldüberwachung, der Tornado stelle eine breite Fähigkeitspalette zur Verfügung. Hierbei gehe es nicht nur um den Einsatz von Waffen, auch die Bereitstellung eines Lagebildes aus der Luft mit Hilfe bordeigener Systeme habe der Kampfjet im Repertoire. Die Luftwaffe baue auch weiterhin auf das zweisitzige Mehrzweckkampfflugzeug, das in Zeiten des Kalten Krieges entwickelt wurde, um beispielsweise im automatischen Tiefstflug Ziele im gegnerischen Hinterland anzugreifen. Bis zum Jahr 2025 wird der Jet voraussichtlich seinen Dienst in der Luftwaffe leisten. Durch mehrere Kampfwertanpassungen wird der Tornado auch in den nächsten Jahren den Anforderungen der Luftwaffe gerecht. Von den ursprünglich 357 beschafften Tornados werden zukünftig noch 85 in den beiden Taktischen Luftwaffengeschwadern in Büchel und Jagel und im Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe in New Mexico (USA) fliegen. Oberst Andreas Korb, Kommodore in Büchel und selbst Tornado-Pilot, lobte den Schwenkflügler als faszinierenden Kampfjet, mit dem das Fliegen immer wieder eine Freude und Herausforderung sei. Neben Deutschland bauen auch Großbritannien und Italien weiterhin auf den Tornado. Zusammen hatten diese drei Länder das Kampflugzeug konzipiert und seit der Indienststellung wird es in den Streitkräften dieser Länder betrieben. Zusammen mit einem britischen und einem italienischen Tornado-Jet wurde das als doppelt schallschnelle Flugzeug in Manching den Gästen im Flug vorgeführt. Die Luftwaffe Saudi-Arabiens setzt den Tornado ebenfalls ein. Quelle: Luftwaffe / Xaver Habermeier Der Tornado verfügt über zwei Turbo-Union RB199-34R Trieb- Das Multi Role Combat Aircraft Tornado werke in den Versionen MK 103 (IDS) bzw. MK 105 (ECR), ist ein trinational entwickeltes allwetter- die jeweils einen Schub von etwa 37,0 – 41, 0 kN ohne Nach- fähiges zweisitziges Kampfflugzeug. brenner und 67,0 – 69,0 kN mit Nachbrenner erzeugen. Die Triebwerke wurden für hohen Schub bei niedrigem Verbrauch im Tiefstflug entwickelt. Im Tiefflug erreicht der Tornado eine Geschwindigkeit von bis zu Mach 1,3. MRCA PA-200 Tornado - Überflug in Dreierformation 7 LUFTWAFFE Im Endlos-Wehrdienst über den Wolken Die „Transall“ der deutschen Luftwaffe dient als trauriges Beispiel für die Rüstungsmisere der Bundeswehr. Wohl erst 2019 kann sie aus dem Dienst genommen werden. Dahinter steht aber die Erfolgsgeschichte eines echten „Engels der Lüfte“. Der rote Fokker-Dreidecker aus dem Ersten Weltkrieg fängt 1970 bei einem Nato-Manöver über der Nordsee knatternd einen riesigen amerikanischen B-52-Atombomber ab – ein absurdes Szenario. Und doch überspannt die Geschichte des Bundeswehr-Transportflugzeugs „Transall“ technisch eine ähnliche Zeitspanne. Denn die „Transall“ fliegt seit mittlerweile mehr als einem halben Jahrhundert. Die C-160, so die offizielle Bezeichnung (C steht dabei für Cargo, also für Fracht, die Zahl für die Quadratmeter der Tragflächen), macht zurzeit immer wieder durch spektakuläre Pannen von sich reden und wird als trauriges Beispiel für die Rüstungsmisere der Bundeswehr angeführt. Das aber hat die zweimotorige dickbäuchige Maschine, von den Soldaten liebevoll „Trall“ genannt, nicht verdient. Der Nachfolger A 8 400 M lässt seit Jahren auf sich warten. Ein Rüstungsprojekt wie das der C-160 würde sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) heute wünschen: Es gab keine Verzögerungen, der Kaufpreis blieb im Rahmen, und das Flugzeug erwies sich als robust und sicher. Zudem war das Projekt seinerzeit hochmodern, kann die C-160 doch über die große Heckrampe problemlos Fahrzeuge und Container einladen und hat ein Fahrwerk, das selbst holprige Gras- und Wüstenpisten verkraftet. Zum Landen braucht die Propellermaschine nur 550 Meter, zum Starten reichen 730. Erste Projektstudien für den Militärtransporter gab es 1957, als das Düsen-Zeitalter der Zivilluftfahrt vorsichtig begann und Kurztrips für jedermann in die USA, nach Dubai oder Ägypten unvorstellbar waren. Auch an Satelliten-Navigation, Landkarten auf dem iPad oder den Digitalfunk dachte noch niemand. Bis etwa 1998 flog deshalb in der „Transall“ ein Bordnavigationsfunker mit, der die Position unter anderem über einen Sextanten nach den Sternen bestimmen musste. Beim Erstflug 1963 war die „Trall“ ein richtungsweisen- des Projekt: Entwickelt und gebaut wurde das Flugzeug vom deutsch-französischen Konsortium „Transporter Allianz“ (daher „Transall“) – eine binationale LuftfahrtZusammenarbeit, die später mit Airbus und EADS einen Höhepunkt erreichen sollte. Die C-160 fliegt auch heute nicht nur bei der deutschen Luftwaffe, sondern ebenfalls in Frankreich und in der Türkei. Die Maschinen der Bundeswehr wurden weltweit schnell zum Symbol deutscher Hilfe bei Katastrophen und erhielten den inoffiziellen Titel „Engel der Lüfte“. Denn Tausende Menschen verdanken dem unverwüstlichen Flugzeug ihr Leben. Ob nach Erdbeben und Überschwemmungen, bei Hungersnöten oder bei der Belagerung Sarajevos und Srebrenicas im jugoslawischen Bürgerkrieg ab 1992: Unermüdlich schleppten die „Trall“ Lebensmittel, Trinkwasser, Medikamente, Zelte und Decken heran – stets unter dem sonoren Brummen ihrer Triebwerke und oftmals unter Lebensgefahr. Im Dezember 1984 während einer Hungerkatastrophe in Ost-Afrika verursachte ein Steinschlag auf einer unbefestigten Piste einen Haarriss an einem Propellerblatt der dort LUFTWAFFE eingesetzten C-160, die von der Besatzung „Else“ genannt worden war. Der schwer beladenen, dramatisch an Höhe verlierenden „Else“ gelang in letzter Minute über eine Bergkette hinweg im äthiopischen Addis Abeba eine Notlandung. Im Februar 1993 wurde der Ladungsmeister einer C-160 beim Anflug auf Sarajevo durch Flak-Splitter schwer verletzt; mehrere Maschinen waren zuvor durch Beschuss beschädigt worden. In Afrika wurde ein Verfahren entwickelt, Hilfsgüter ans Ziel zu bringen, wenn eine Landung unmöglich war: Aus nur fünf Metern Höhe werden die Säcke abgeworfen, große Frachtpaletten zieht ein Fallschirm aus der Maschine heraus und ermöglicht ihre sichere Landung. Als „Mädchen für alles“ dient die „Transall“ in der Luftwaffe: In Afghanistan war sie fliegende Krankenstation und transportierte jüngst die Stimmzettel für die Präsidentenwahl. 1997 half sie bei der Evakuierung von 194 Botschaftsangehörigen aus bürgerkriegsähnlichen Wirren in Albanien; im Februar 2011 rettete sie 132 Mitarbeiter einer deutschen Ölfirma aus den Aufständen in Libyen. Mit dem „Rüstsatz Löschwasserbehälter” kann das Flugzeug Waldbrände bekämpfen. Und Tausende von Fallschirmjägern machten in Altenstadt in Oberbayern ihre ersten Sprünge aus einer „Trall“. Im Kalten Krieg existierte ab 1975 sogar eine regelmäßig beflogene Militärfrachtroute von Hohn bei Rendsburg über Köln und Stuttgart nach Landsberg am Lech. Trotz weit mehr als einer Million Flugkilometer gab es nur wenige Unfälle. Besonders tragisch war ein Absturz am 9. Februar 1975: Beim Landeanflug auf die Mittelmeer-Insel Kreta prallte eine „Transall“ bei dichtem Schneetreiben wegen eines Navigationsfehlers gegen einen Berg – alle 42 Insassen starben. Über die Jahre hinweg ist die Instand- haltung der „Transall“-Flotte schwierig geworden: Die Ersatzteilbeschaffung soll manchmal Detektivarbeit ähneln, wobei offenbar einzelne Maschinen ausgeschlachtet werden müssen. Von den 90 bei der Luftwaffe geflogenen „Tralls“ gibt es heute noch 56, von denen aber nur 24 einsatzfähig sein sollen. Der heute beklagte Engpass ist teils „hausgemacht“: Im Oktober 2011 hatte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) angeordnet, 20 der damals noch vorhandenen 80 Maschinen außer Dienst zu stellen – Grund war der hohe Spardruck. Vom Ruhestand wird die C-160 trotz aller Alterswehwehchen vergeblich träumen: Selbst wenn die ersten A 400 M Ende dieses Jahres von der Luftwaffe übernommen werden, wie es die Industrie versprochen hat, dürften nach Berechnungen der Bundeswehr die letzten „Tralls“ erst 2019 abgelöst werden. Helmut Michelis Das Flugzeug in Zahlen Besatzung 4-6: 1 Kommandant (Pilot), 1 Copilot, 1 Bordtechniker, 1-2 Ladungsmeister. Bei Einsätzen: 1 Taktik-/System-Offizier (bedient Selbstschutzanlage) • Passagiere bis zu 93 Abmessungen Flugzeug Länge: 32,40 Meter, Höhe: 12,36 Meter, Spannweite: 40,00 Meter. Abmessungen Laderaum Länge: 13,51 Meter, Höhe: 2,98 Meter, Breite: 3,15 Meter. Antrieb zwei Turboprop-Triebwerke Höchstgeschwindigkeit 513 km/h • Reisegeschwindigkeit 455 km/h • Reiseflughöhe mehr als 8000 Meter Reichweite mit 14 Tonnen Nutzlast 1200 km • Reichweite mit 5 Tonnen Zuladung 3800 km 9 REPORTAGE Two old Bordfunker meet in Helsinki – Max Lagoda visited Finland - Oberfeldwebel Max Lagoda (born in 1920) served in a very special unit during the World War II; 2./Aufklärungsgruppe (Fern) Oberbefehlshaber der Luftwaffe. It was a long range reconnaissance unit serving directly under Luftwaffe high command. He flew as a radio operator/rear gunner in Junkers Ju 88 -planes in 1941–43. During 1941 his unit flew over the northern sector of the Eastern front, and in 1942–43 the unit was based on the southern sector. Lagoda even received one victory over a Russian I-16 fighter in June 1941. His longest reconnaissance flights lasted 8–9 hours. They flew as far as Irak and Iran in order to monitor Allied military aid transportation to Soviet Union. After flying over 250 missions on the Eastern front and receiving high decorations, Lagoda was transferred back to Germany to train new radio operators. Later he commanded an anti-aircraft artillery unit and was captured by the US troops when the war ended. After the war he worked as a sports instructor in a juvenile prison until 1980 when he retired. The Finnish Aviation Museum Society invited Max Lagoda and his friend Horst Kube to Finland in September 2014. These veteran pilot visits have been arranged since 2003, and they have always been very popular among the Finnish audience. Lagoda´s Finnish “colleague”, Kustaa Lehmusvuori who was also a radio operator in Ju 88 in Finnish Pommituslentolaivue 44 (Kampfgruppe 44), was with us the whole weekend, and the old Waffenbrüder were very happy to meet and share experiences. Lagoda gave a public lecture and answered questions at the Finnish Aviation Museum on Saturday, 27th of September. Over 100 people listened carefully and after the lecture Lagoda gave a lot of signatures. Finnish veteran pilots Olli Kivioja and Viljo Lehtinen, members of the Pilvenveikot organisation, were also present at the museum. Lagoda stated in his speech several times, that it is his duty to speak on behalf of all those men in the reconnaissance units, who did not return from their missions. It was typical for these long range reconnais- 10 sance units that crews were listed as missing, and very seldom any further information was received about their fate. During the weekend we also visited Hietaniemi cemetery, Mannerheim museum and Helsinki-Malmi airport. At Hietaniemi cemetery Lehmusvuori and Lagoda laid flowers on the graves of marshal Mannerheim and the German soldiers, on behalf of the Deutscher Luftwaffenring e.V. ja Gemeinschaft der Flieger deutscher Streitkräfte e.V. Visit to the Helsinki-Malmi airport was especially interesting, since it is the same place where Lagoda´s crew had made a forced landing on 7th of July 1941. They had been flying over Estonia and Leningrad area, when Russian fighters attacked and their plane was damaged. The closest friendly airfield was Helsinki. Lagoda and his comrades had a short time to visit and see Helsinki, but their plane was soon repaired and the return flight to home base in Insterburg was made via Leningrad, since new aerial pictures of the city were needed again! Kustaa Lehmusvuori´s crew had also made a forced landing to Malmi in September 1943, so it was truly a historical meeting. Two former Bordfunker from two different airforces met at the same airfield where they both had made a forced landing with a same type of plane, Junkers 88. It was a very pleasant surprise for Lagoda to see that Helsinki-Malmi airport still has all the same landmarks as in 1941; round terminal building, old hangars, etc. It is amazing how Max Lagoda has all the details from the wartime so clear in his memory; names, places, planes, all the details. One can only admire his passion to share his experiences and memories with the younger generations. The Finnish Aviation Museum Society wants to thank both Mr Lagoda and also Mr Lehmusvuori; it was a great pleasure to have you here and hear yor stories. Vielen Dank! Raimo Malkamäki REPORTAGE Zwei ehemalige Bordfunker treffen sich in Helsinki - Max Lagoda besuchte seinen finnischen Waffenbruder - Oberfeldwebel Max Lagoda (Jahrgang 1920) diente während des 2. Weltkriegs in einer besonderen Luftwaffeneinheit, der 2./ Aufklärungsgruppe 2 (Fern). Es war eine Fernaufklärungseinheit, die dem Ob. d. L. (Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe) direkt unterstand. Zwischen 1941 und 1943 flog er als Bordfunker und Heckschütze Maschinen vom Typ Junkers Ju 88, wobei seine Einheit 1941 im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzt war und in den Jahren 1942 und 1943 im Südabschnitt operierte. Obwohl die Fernaufklärer nur mit einer leichten Abwehrbewaffnung ausgerüstet waren, gelang Max Lagoda im Juni 1941 sogar der Abschuss eines russischen I-16 Jägers. Seine längsten Fernaufklärungsflüge dauerten 8 bis 9 Stunden und führten die Einheit bis in den Irak und den Iran. Hier galt es die Wege der Material-Hilfslieferungen der Alliierten an die Sowjetunion aufzuspüren, zu überwachen und weiter zu melden. Nach über 250 Einsätzen und hoch dekoriert wurde Lagoda ins Reichsgebiet zurück versetzt, um dort den Nachwuchs an Bordfunkern auszubilden. Später befehligte er noch eine Luftabwehreinheit, bis er bei Kriegsende in die Gefangenschaft von US Truppen geriet. Nach dem Krieg arbeitete er als Sportlehrer in einem Jugendgefängnis und ging 1980 in den Ruhestand. Im September 2014 wurden Max Lagoda und der Buchautor Horst Kube vom Förderverein des finnischen Luftfahrtmuseums nach Helsinki eingeladen. Die auf unentgeltlicher Basis arbeitenden Mitglieder des Vereins organisieren seit 2003 regelmäßig Veteranentreffen zwischen ehemaligen deutschen und finnischen Fliegern, die mittlerweile beim Publikum zu einer beliebten Institution geworden sind Bei der diesjährigen Veranstaltung traf Lagoda auf seinen finnischen „Kollegen“, Kustaa Lehmusvuori, der auch im Krieg als Bordfunker einer Ju 88 in der Pommituslentolaivue 44 (Kampfgruppe 44) geflogen ist. Die beiden waren das ganze Wochenende vom 26. Bis 28. September fast unzertrennlich und hatten sich unendlich viel zu erzählen. Es ist immer wieder ergreifend festzustellen, wie herzlich sich die finnischen Veteranen mit ihren deutschen Kameraden verstehen und sie heute noch, auch nach der schicksalshaften Vergangenheit, als ihre „Waffenbrüder“ bezeichnen. Am Samstag, dem 27. September, hielt Max Lagoda im Auditorium des Finnischen Luftfahrtmuseums eine Rede vor über 100 Personen, berichtete dem sehr interessierten Publikum über seine Frontflüge, beantwortete danach bereitwillig alle Fragen und erfüllte unzählige Autogrammwünsche. Unter den Zuhörern befanden sich auch die ehemaligen finnischen Piloten Olli Kivioja und Viljo Lehtinen, die beide Mitglieder der Pilvenveikot Organisation sind. In seiner Rede betonte Max Lagoda mehrfach, dass er es als seine Pflicht ansähe, besonders auf die vielen vermissten Fernaufklärer hinzuweisen, die vom Frontflug nicht mehr zurückgekehrt sind und deren Schicksale bis heute nicht geklärt werden konnten. Während des Wochenendes standen auch die Besuche des Hietaniemi Friedhofs, des Mannerheim Museums und des Flughafens Malmi auf dem Programm. Auf dem Hietaniemi Friedhof legten Max Lagoda und sein finnischer Bodfunkerkamerad Kustaa Lehmusvuori Blumengestecke mit den Schleifen des Deutschen Luftwaffenrings e.V. und der Gemeinschaft der Flieger deutscher Streitkräfte e.V. an den Ruhestätten von Marschall Mannerheim und der gefallenen deutschen Soldaten nieder. Der Besuch des HelsinkiMalmi Flughafens war für die beiden Veteranen ein besonderes und erinnerungswürdiges Erlebnis: Für Max Lagoda, weil er hier mit seiner Besatzung am 7. Juli 1941 nach Beschuss notlanden musste. Seine Maschine befand sich auf einem Aufklärungsflug über Estland und Leningrad, wurde von russischen Jägern angegriffen, beschädigt und musste auf dem nächstgelegenen Verbündetenflugplatz, das war Malmi, notlanden. Der Besatzung blieb nur kurze Zeit, Helsinki zu besuchen – leider war die Maschine viel zu schnell repariert und Lagoda und seine Kameraden mussten zu ihrem Heimathorst Insterburg zurückfliegen, nicht ohne vorher die neuesten Luftbilder von Leningrad mitzubringen. Auch Kustaa Lehmusvuori musste hier einmal im September 1943 mit seiner Besatzung notlanden. Insofern kann man fast von einer historischen Begegnung sprechen: Zwei ehemalige Bordfunker zwei verschiedener Luftwaffen treffen sich auf dem gleichen Flugplatz, auf dem beide mit dem gleichen Flugzeugmuster Ju 88 eine Notlandung hingelegt hatten. Max Lagoda war sichtlich überrascht, dass sich das Gesicht des Flughafens Helsinki-Malmi seit 1941 kaum verändert hat: Das Gelände, die typische Rundform des Flughafengebäudes, die alten Hallen, und vieles mehr. Es ist wirklich erstaunlich, wie sich Max Lagoda alle diese Details aus der Kriegszeit in seinem Gedächtnis bewahrt hat; die Namen, die Orte, die Flugzeuge, jede Einzelheit. Man kann nur seine Leidenschaft bewundern, mit der er seine Erfahrungen und seine Erlebnisse an die jüngere Generation weitergibt und mit ihr teilt. Der Förderverein des finnischen Luftfahrtmuseums Helsinki möchte sich bei Ihnen, Herr Lagoda, und bei Herrn Lehmusvuori bedanken. Es war uns eine große Freude, dass Sie bei uns waren und uns an Ihren Erinnerungen teilnehmen ließen. Raimo Malkamäki (Übersetzung Horst Kube) 11 PORTRAIT Auf Spurensuche – Krankenhaus. An der Absturzstelle fand ich eine blauLuftkriegshistoriker Johann gelbe Kunststoffplane, von der mir meine Meyer mit 80 Jahren noch aktiv Mutter einen Regenmantel nähte und einen Rucksack. Ein „Urgestein“ wurde 80 Jahre alt – JoWir Kinder waren froh, wenn ein Lufthann Meyer aus Berndorf/Eifel. Am 30. kampf mit einem Absturz endete. Später, September 1934 wurde er auch in dieals wir älter waren, haben wir gefühlt, sem Ort geboren. Alt genug, um die dass dies auch Menschen waren, die Kriegsjahre 1939 – 1945 bewußt wahrnoch gerne gelebt hätten. zunehmen und zu erleben. Besonders Johann Meyer war mehr als 40 Jahre spannend waren für ihn die Luftkämpfe, bei Bayer in Leverkusen als Maschinendie in seinem Heimatraum stattfanden: schlossermeister beschäftigt. Ende der „Wir Pänz sind auch immer zu den Ab1980er Jahre kehrte er mit stürzen hingelaufen, das hat seiner Frau aus Leverkusen uns fasziniert“, beginnt er zu in seinen Heimatort Bernerzählen: dorf zurück und widmet sich „Am 29.12.1939, ca. 14 Uhr, seitdem der Suche nach aberlebte ich erstmals einen gestürzten WeltkriegsflugFlugzeugabsturz, sozusagen zeugen. „Fernsehen life“. Ein FlugDie Schicksale von Fliegern zeug fiel plötzlich nördlich der beteiligten Kriegsparteivon Berndorf (Richtung en aufzuklären und für die Wiesbaum) wie ein Stein betroffenen Familien die vom Himmel, überschlug Frage zu beantworten, wo sich mehrmals und brach in und wie ist mein Angehörider Mitte auseinander. Die ger zu Tode gekommen, das größeren Jungen des Ortes ist das Hauptanliegen von – auch mein Bruder SebastiJohann Meyer. Er arbeitet an – stapften durch den tieseit vielen Jahren in zwei Arfen Schnee zur Absturzstelle. beitsgemeinschaften mit, die Später wurde bekannt, dass Spurensuche in der Eifel und aufgrund von Vereisung der im Rheinland betreiben. In Sauerstoffanlage der Pilot der Eifel hat er bislang mehr vermutlich bewusstlos geals 160 Absturzstellen von worden war. Es handelte sich Kampfflugzeugen registriert um Leutnant Volkmar Kisker und dabei durch aufwendivom JG 77. ge Recherchen und gezielte Am 4. Oktober 1943 erlebte Grabungen viele Einzelich einen Luftkampf mit anschicksale klären können. schließendem Absturz eines Jeden dieser Fälle hat er in US-Bombers B-17. Es war ein einer musealen Sammlung klarer Herbsttag. Ich hütete von Wrackteilen dokumenunsere einzige Kuh auf der tiert. Als Technikfreak hat Wiese. Gegen 11 Uhr verer diese restauriert und annahm ich starke Motorengehand der Seriennummern räusche von Flugzeugen und in fast schon kriminalistiMaschinengewehrfeuer. Ein scher Kleinstarbeit sortiert. US-Bomber B-17 wurde auf Johann Meyer in seinem Dokumentationsraum (Foto: Lilo Poleska) So lassen sich Nationalität dem Rückflug von Frankfurt, und Typ des Flugzeuges bewo dieser die Leichtmetallwerke bombardiert hatte, angegriffen. Er tem zu hören. Es roch nach verbranntem stimmen und oft auch die Identität der wurde von zwei deutschen Jagdflugzeu- Gummi und Öl. Ein Besatzungsmitglied Flugzeugbesatzung. gen verfolgt und in Brand geschossen. lag zerfetzt in den Flugzeugtrümmern. Es Für ihn und seine Mitstreiter ist es ein Daraufhin zog die Maschine eine Rauch- war der Bordschütze Cleveland, der wäh- besonderes Ereignis, wenn er Angehörige fahne hinter sich her und flog Richtung rend des Luftkampfes sein Leben verlor. eines Gefallenen zum Gedenkkreuz an Westen (Wiesbaum). Über Wiesbaum Am anderen Tag wurde seine Leiche in der Absturzstelle führen kann. Erinnern machte sie eine Linkskurve. Es sprangen Kerpen beerdigt (am Ende des Friedho- ist der erste Schritt zur Versöhnung. Das neun Besatzungsmitglieder mit dem Fall- fes). 1945, als die Amerikaner näher ka- ist das Vermächtnis bzw. der Auftrag, schirm ab. Der Bomber flog – an Höhe men, hat man seine Leiche auf den Sol- den Johann Meyer der Nachkriegsgeneverlierend – auf Berndorf zu. Es hatte den datenfriedhof, Grab Nr. 31, umgebettet. ration mit seiner Arbeit erteilt. Der DeutAnschein, als stürzte er auf den Ort. Wie Heute ruht der Flieger auf dem Friedhof sche Luftwaffenring wird sein Lebensvon Geisterhand geführt, machte er eine Hamm, Luxemburg, Grab Nr. 106. Ein werk auch weiterhin fördern. weitere Linskurve und stürzte im Wald weiterer schwerverwundeter US-Flieger Kerpen Langesur ab. Es gab eine riesige verstarb am Folgetag im Gerolsteiner Marga Weber • Horst Schuh 12 Stichflamme, die ich in Berndorf sehen konnte. Im Feuer verbrannte auch ein Reh. Meine Schwester und ich liefen zu der Absturzstelle. Unterwegs sagten die Leute, man solle sich Mistgabeln mitnehmen für den Fall, dass man von Besatzungsmitgliedern angegriffen würde. Zum ersten Mal sah ich, wie jemand mit dem Fallschirm abgesprungen ist. Der Wald brannte auf einer Fläche von ca. 80 x 120 Metern. Das Knallen von explodierender Munition war von wei- REISEBERICHT Dr. Peter Kobbe auf einer Luftfahrtreise zu Besuch in Nord-Korea Ein Ausflug der besonderen Art - in eine für viele von uns noch unbekannte Welt Dr. Peter Kobbe im Cockpit einer IL 62 So kommt es manchmal im Leben - die Tage im Museum Finowfurt verlangen unseren ganzen Einsatz und die volle Konzentration. Plötzlich der Anruf eines Berliner Hobby - Kollegen - „Du liebst doch auch die besonderen Herausforderungen - da ist ein Platz bei einer 8tägigen Luftfahrtreise nach Nord Korea frei geworden - komm doch mit“. getränk und einem sehr schmackhaften „Burger“ mit hohem Gemüseanteil. Dieser war handverpackt mit einem speziellen wachshaltigen Papier, das sich nach Gebrauch hervorragend falten ließ zu einem kleinen Abfallpaket. Da kann sich die Lufthansa etwas abschauen. Dann der Anflug auf Pjöngjang Airport - im schönsten Sonnenschein stehen in unmittelbarer Nähe zur Bahn fast alle Flugzeuge dieser Gesellschaft. Das Flugzeug hätte bald Schlagseite genommen nach den Reaktionen unserer 30köpfigen Gruppe. Zum Greifen nah weitere TU- 204, IL- 76, IL- 62, TU- 134, TU- 154, AN- 24, AN- 148, Gesagt, getan. Ende August diesen Jahres saßen wir in einem A-340 von Helsinki nach Peking. Dort das Treffen mit den anderen Teilnehmern aus Österreich, Deutschland, Russland und der Schweiz - alle hatten die gleichen Zweifel im Gesicht. War das die richtige Entscheidung? Werde ich mich dort frei bewegen können? Erhalte ich genug zu essen? Das war nur ein kleiner Teil vieler offener Fragen. Der kurze Flug von Peking nach Pjöngjang mit einer Tu- 204 100 der Air Koryo brachte die erste Überraschung für mich als umweltbewussten Bürger. Das Catering bestand aus einem wieder verwendbaren Becher für das Wunsch- Ort der Träume in den Myohyangbergen 13 REISEBERICHT Eine IL 62 auf dem Rollfeld Mi- 17 und zuletzt die berühmte IL- 18. Das war es, was die Fans sehen, fotografieren und anfassen wollten. Freundliche Piloten, die kein Problem mit Fotos aus dem Cockpit oder Gruppenfotos hatten - nette und hübsche Stewardessen. Es war wie im Himmel, und um es vorweg zu nehmen, so blieb es auch an allen Besuchstagen. Zunächst aber das touristische Programm. Nachtfahrt durch Pjöngjang, Bezug eines guten, ruhigen, weil fast leeren Hotels und am nächsten Tag Busfahrt an die südkoreanische Grenze nach Kaesong und Panmunjom, dem Ort der Friedensverhandlungen nach langen, sehr verlustreichen Kämpfen in der Zeit von 1950 bis 1953. Hier spürt man auch heute noch die Anspannung und die Angst der Nordkoreaner vor einem neuen Krieg. Am nächsten Tag ein einstündiger Flug mit der IL-18 zu einem großen Krater- see in 2500m Höhe an der chinesischen Grenze im Norden. Die Geräusche der AL-20 Triebwerke, der hervorragende zumindest farbliche Zustand der Maschine außen und innen fand große Anerkennung. Bei den koreanischen Besatzungen löste unsere Begeisterung sowohl Stolz als auch Verwunderung aus. „Das ist doch ganz normal,“ hörten wir. Bei der Rückfahrt vom Gipfel zum Flugplatz mit einer alten Standseilbahn wurde unvermittelt „Härte“ befohlen. Auf halbem Weg blieb diese Bahn wegen Stromsperre stehen. Diese Einlage konnte den guten Tageseindruck, insbesondere beim Rückflug mit der IL-18 im Abendlicht, nicht zerstören. Und so ging es weiter - Flugtag mit Rundflügen an diesem Tag, AN-24 Turboprop - Liner der 60iger Jahre, AN-148, ein neues (Erstflug 2005) Kurz- u. Mittelstreckenflugzeug aus dem Antonow Werk. Das waren Unterschiede im Lärmpegel, Handling und bei den Sichtverhältnissen. Nun ging es Schlag auf Schlag. Auf Wunsch einiger Teilnehmer - Fahrt mit einem mehr als 60-jährigen, hervorragend gepflegten, noch täglich im Einsatz befindlichen O-Bus, danach eine Reise mit einer tschechischen Tatra Straßenbahn durch Pjöngjang. Besuch der Metro und eine Fahrt mit diesem imposanten Verkehrsmittel, das sehr an die Moskauer Metro erinnert. Weiter ging es mit einem Flug mit der TU-134B-3 ans gelbe Meer. Neben vielen Kulturstätten auch ganz nebenbei ein schneller Blick auf AN-2 Doppeldecker auf dem Zielflugplatz. Es war kaum zu glauben - diese „alte Dame“ hatte Behälter für ungelenkte Raketen unter den Tragflächen und ein massives Visier auf dem Cockpitdach. Nach dem Mittagessen- bitte schön, wieder Rundflüge und Fotos satt an der Stand-Linie - ohne große Kontrolle, ohne Ermahnungen, es war wie im Himmel, ich sagte es schon. Jetzt die Flüge mit einer IL-76, der IL-62 und einer TU-154 B-2. Alle Starts und Landungen, die Rollbewegungen in unserer unmittelbaren Nähe - das war nicht mehr zu toppen - glaubten wir. Die nachfolgenden Besuche im riesigen Armeemuseum, auf dem amerikanischen Spionageschiff „Pueblo“ und der Besuch im Mausoleum der Kim-Familie – diese Eindrücke waren kaum noch aufzunehmen. MIG 15 aus dem Koreakrieg 14 Der Höhepunkt stand aber noch bevor. REISEBERICHT Paarflug mit zwei Mi-17 Saloonhubschraubern Zugang zu allen Cockpits, hier TU 204 in einem der größten Luftfahrtmuseen der Welt, bildeten den Abschluss dieser Reise. Auf einer zum Ende der Reise überreichten Erinnerungs- DVD waren alle wichtigen Ereignisse und die Flüge an allen Reisetagen zusammengefasst. in Nord-Korea zu sehen war, - wir waren uns fast alle einig - dieser von den westlichen Ländern als „Schurkenstaat“ bezeichnete Staat hat nette Menschen, schöne Landschaften und wunderbare alte, gut gepflegte Flugzeuge. Auch wenn mit Sicherheit das eine oder andere „Haus“ im Potemkinschen Dorf Bericht und Fotos: Peter Kobbe Stellvertretender Bundesvorsitzender DLwR Der Paarflug mit zwei Mi-17 Saloonhubschraubern in ein wunderschönes Touristikgebiet im Gebirge im Westen des Landes. Die Landung erfolgte auf einer abgesperrten Straße. Man konnte „unsere“ Hubschrauber an allen zugänglichen Stellen berühren und fotografieren und Eindrücke tanken - wo kann man dies als Tourist auf dieser Welt heute noch tun? Nach diesen ereignisreichen Tagen war es schwer, sich zu konzentrieren. Der Rückflug nach Peking - der Besuch Eines der vielen Denkmäler im Land 15 PORTRAIT Fritz Harder – Portrait eines „Alten Adlers“ sogar auf die indonesische Insel Sumatra geholt, wo er die kostbaren Tabakpflanzen vor Schädlingsbefall schützen soll. Die Methode der Bekämpfung aus Flugzeugen erweist sich jedoch bei dem empfindlichen Tabak als ungeeignet. Als die Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 auch die Flugzeugindustrie lahmlegt, brechen für die Junkers-Werke schwere Zeiten an. Fritz Harder bleibt jedoch als unersetzlicher Spezialist „im Geschäft“ und erlebt so die technische Revolution im Flugzeugbau der 30iger Jahre. Bestäubungsflüge über Waldgebiete mit einer Maschine der Junkers Werke In der März-Ausgabe 2014 unserer Luftwaffen-Revue haben wir über den militärischen Werdegang und die Berufserfahrungen von Klaus Harder als Flugzeugführer der Bundesluftwaffe berichtet. Er hat vor allem in der Flugbereitschaft gedient und die politische und militärische Prominenz der Bundesrepublik sowie die ausländischen Gäste der Bundesregierung an Bord gehabt. Seine Flugrouten führten ihn rund um die Welt. Nach eigenen Angaben fühlte er sich durch den früheren Beruf seines Vaters als Zivil-Pilot bei den Junkers-Werken bereits von Kindheit an zur Fliegerei hingezogen und hatte nur einen Berufswunsch: Pilot! Deswegen soll nach der Darstellung seiner aktiven Fliegerei eine Rückbesinnung auf das Fliegerleben seines Vaters Fritz Harder in dieser Ausgabe erfolgen. Fritz Harder wird am 19. April 1896 geboren. Im 1. Weltkrieg kommt er 1916 zur Fliegertruppe. Nach seiner fliegerischen Ausbildung an der Fliegerschule Hamburg-Fuhlsbüttel und an der Artilleriefliegerschule Alt-Autz verlegt er 1917 zum Fronteinsatz. Bei der Einnahme von Riga-Jakobstadt wird Harder abgeschossen, doch gelingt es ihm, sich zu den eigenen Truppen durchzuschlagen. 1918 ist er Fluglehrer bei der Fea 5 in Hannover bis Kriegsende. An Kriegsauszeichnungen sind ihm das Flugzeugführerabzeichen und das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen worden. Nach dem Krieg tritt Fritz Harder bei den Junkers-Werken in Dessau ein. Zusammen mit Hauptmann Köhl betreibt er im Nachteinsatz den Postdienst zwischen Berlin und Warnemünde. Bei 49 Flügen werden 18.924 Nachtkilometer bewältigt, was bei den damaligen Voraussetzungen eine enorme Leistung darstellt. In den Jahren 1924/25 führt er Überführungsflüge nach Teheran und im persischen Luftverkehr durch. 15.128 Kilometer weisen seine Flugbücher aus. Anschließend widmet sich Harder der Schädlingsbekämpfung aus der Luft. In Zusammenarbeit mit dem Chemiekonzern Merck entwickelt die Firma Junkers die Technik der Waldbestäubung aus Flugzeugen, die in ganz Europa eingesetzt wird. Fritz Harder ist in diesem Bereich überall im Einsatz und wird 1928 Fritz Harder (rechts) nach einer Notlandung Die weltberühmte JU 52, der „Star“ der deutschen Flugzeugindustrie jener Zeit, wird wohl von niemandem so oft eingeflogen wie von Fritz Harder. Das Einfliegen von Neubauten der „Tante JU“, unzählige Test- und Überführungsflüge sind sein Job in dieser Zeit. Die renommierten deutschen Flugzeugbauer haben damals in ganz Europa Werften und Niederlassungen. Seit 1937 ist Harder Chefpilot im Werk Bernburg. Durch Freistellung als Spezialist in der Flugzeugindustrie bleibt er von der Teilnahme am 2. Weltkrieg verschont. Was Klaus Harder von seinem Vater zu berichten weiß… Bei einem der Überführungsflüge nach Persien in den 20iger Jahren blieb auf der Strecke Moskau-Teheran plötzlich der Motor stehen, so dass eine Notlandung erfolgen musste. Hierzu drückte der Vater die Maschine an, um Fahrt zu gewinnen, unterflog dabei eine Hochspannungsleitung und kam gerade noch über einen Bahndamm, bevor die Maschine in der „Walachei“ unbeschädigt aufsetzte. Und das mitten im kommunistischen Russland der 20iger Jahre! Von einem dort ansässigen Kulaken bekam er ein Pferd geliehen, mit dem er als ehemaliger Kavallerist zum nächsten Bahnhof ritt. Unkundig der russischen Sprache war das keine sehr beneidenswerte Lage und wohl auch guter Rat teuer, als plötzlich der Beauftragte der Fa. Junkers - ein Russe - den Bahnhof betrat: Damit waren die „Notgelandeten“ sprichwörtlich gerettet - für ihn eines der schönsten Geschenke in seinem Leben! 16 PORTRAIT Junkers Personal vor einer W33 als Schädlingsbekämpfungsflugzeug Fritz Harder (rechts) vor einer Junkers F13 Das Kriegsende bedeutet gleichzeitig das „Aus“ für das stolze Imperium des Erfinders Hugo Junkers, der in den zwanziger Jahren fast 50 Prozent der damaligen Weltluftfahrt beherrschte und der sich bis zuletzt gegen den Einsatz seiner Maschinen für Kriegszwecke gewehrt hat – bekanntlich ohne Erfolg. Mit der Demontage des Junkers-Werkes ab 1945 muß sich auch Fritz Harder nach einem neuen Wirkungsbereich umsehen. Mit der Fliegerei ist es im Nachkriegsdeutschland erst einmal vorbei und der nun schon 50jährige Pilot sattelt um. Als Mitarbeiter im Landratsamt Bernburg/Saale und später als Dramaturgiesekretär am dortigen Stadttheater beschließt der vielseitige Mann seine berufliche Laufbahn. 1968 kommt er über Mannheim mit seiner Gattin nach Buchholz, wo auch Kinder und Enkel leben. Fritz Harder im hohen Alter Fritz Harder stirbt am 25. August 1985 im Alter von 89 Jahren. Mit ihm verliert die Hugo-Junkers-Gesellschaft einen verdienten Flugpionier. In einem Nachruf heißt es: „Männern wie Fritz Harder verdanken wir die Grundlegung unseres heutigen Weltluftverkehrs.“ Klaus Harder • Horst Schuh Bilder: Klaus Harder / Junkers.de 17 Cockpit und Instrumententafel einer Gotha GIV 1. WELTKRIEG Flieger über England 1917 Luftangriffe auf London durch Bombenflugzeuge in den Jahren 1917 und 1918 Nach ersten Versuchen mit dem am 20.12.1916 neu aufgestellten „Kampfgeschwader der OHL 3“ (Kagohl 3) – dieses Geschwader führte die Tarnbezeichnung „B.A.O.“ (Brieftauben-Abteilung Ostende) und war ab 1916 mit einmotorigen Flugzeugen des Typs Rumpler CIV ausgerüstet – Luftangriffe auf Dünkirchen und andere Ziele in Nordfrankreich durchzuführen, rückte ab Mitte 1916 der Wunsch der OHL in den Vordergrund, England selber aus der Luft anzugreifen. Hierzu hatten die eigentlich als Aufklärer konzipierten Rumpler-Flugzeuge aber weder genug Reichweite, noch ausreichende Zuladungsmöglichkeiten. Gotha über Belgien In der Zeitschrift für Heereskunde 1981, Seite 77-79, findet sich ein Artikel mit dem Titel „Flieger über England 1917“, der ein wenig bekanntes Kapitel der Geschichte des ersten Weltkrieges beleuchtet: die Luftangriffe auf London nicht nur durch Luftschiffe, sondern auch durch Bombenflugzeuge in den Jahren 1917 und 1918. Ein wiederaufgefundenes Fotoalbum mit Bildern aus dem Alltag des „Londongeschwaders“ gibt nun Anlass, diesen Artikel aus dem Jahre 1981 fortzusetzen. Der folgende Artikel versucht also im wesentlichen, etwas Licht auf die Fliegerangriffe auf England zu werfen, die Beschreibung der Luftschiffangriffe muss an anderer Stelle erfolgen. Die Besatzungen der Staffeln 15 - 16 20 Während der Sommeschlacht entschied die OHL, Luftangriffe auf London durchzuführen. Im August 1916 befahl die OHL, das Kagohl 3 zum Bogohl 3 (Bombengeschwader der OHL 3) umzustrukturieren – die Tarnbezeichnung wechselte nun zu „B.A.M.“ (Brieftauben-Abteilung Metz). Hierzu sollte das Geschwader mit Bombern vom Typ Gotha GIV ausgerüstet werden, hergestellt bei der Gothaer Waggonfabrik in Gotha, motorisiert mit zwei Mercedes Schubpropeller-Motoren mit jeweils 200 PS Leistung und etwa 130 km/h Spitzengeschwindigkeit. Die Go- 1. WELTKRIEG 300 Kg Bombe thas waren relativ stark bewaffnet: ein MG 14 in der vor dem Piloten angeordneten Beobachterkanzel, zwei MGs beim hinter dem Piloten sitzenden Bordschützen, eins davon mit Schussfeld nach oben, eins mit Wirkungsbereich nach unten. Die Gothas waren insbesondere im Verbandsflug mit einer erheblichen Feuerkraft ausgestattet und damit gefährliche Gegner für feindliche Jagdflugzeuge. Freiwillige Offiziere aus der Kampftruppe wurden während der Sommeschlacht angeworben und gewannen im Spätsommer 1916 erste Flugerfahrung als Beobachter oder Flugzeugführer. Im Dezember 1916 war die personelle Aufstellung des Bogohl 3 in Gontrode bei Gent abgeschlossen und das fliegende Personal wurde bis Januar 1917 zur Seefliegerstation Helgoland kommandiert, um im Seeflug ausgebildet zu werden. Da die Industrie nicht in der Lage war, Gothas in ausreichender Stückzahl zur Verfügung zu stellen - geplant war die Aufstellung von drei Staffeln (15, 16 und 17) mit insgesamt 45 Flugzeugen - zog sich die Aufstellung von März bis Ende Mai 1917 hin. Die Angriffe auf England waren als Tagangriffe geplant, deshalb wurden die Gothas mit weißer Farbe lackiert, um einen geringeren Kontrast zum Himmel ab- zugeben. Am 25. Mai erfolgte ein erster Tagangriff auf Sheerness, einen kleinen britischen Hafen in exponierter Lage in der Themsemündung. Am 5. Juni wurde Sheerness dann mit 22 Gothas angegriffen, bei diesem Angriff gelang es, fünf britische Jagdflugzeuge abzuschießen. Nach diesem Test erfolgte am 13. Juni der erste große Tagangriff mit 30 Gothas auf London. Sieben Flugzeuge mussten wegen technischer Störungen umdrehen, fünf wurden von der britischen Abwehr abgeschossen oder gingen bei Notlandungen zu Bruch, 17 Gothas erschienen um 11:35 Uhr über London und bombardierten die City, den Bahnhof Liverpool Street, East Ham und die Royal Albert Docks. In London waren 162 Tote und 432 Verletzte zu beklagen, mindestens 10 Menschen wurden allerdings durch die Splitterwirkung des britischen Abwehrfeuers verletzt. Dieser Angriff war aber auch auf psychologischer Seite ein durchschlagender Erfolg. Dass eine Formation deutscher Bombenflugzeuge scheinbar unbehelligt über London fliegen und Bomben abwerfen konnte, führte zu erheblicher politischer Aufruhr, in deren Folge zwei britische Jagdgeschwader von der Westfront abgezogen und in die Umgebung von London verlegt wurden. Der Komman- deur des Bogohl 3, Hptm Brandenburg, wurde aufgrund dieses Erfolges am 15. Juni zur OHL nach Bad Kreuznach befohlen, um dort den Orden „Pour le Mérite“ verliehen zu bekommen. Auf dem Rückflug nach Gent stürzte die Maschine im Nahetal ab, der Flugzeugführer OLt v. Trotha wurde dabei getötet und Hptm Brandenburg so schwer verletzt, dass er für lange Zeit ausfiel. Neuer Kommandeur des Bogohl 3 wurde Hptm Kleine. Die nächsten Tagangriffe erfolgten am 4. Juli mit 25 Gothas auf Harwich, sieben mussten wegen technischer Defekte umdrehen. Am 7. Juli wurde London mit 24 Gothas angegriffen, von denen zwei vorher umkehren mussten. Bei diesem Angriff wurden 57 Bewohner getötet, 193 verletzt. Zwei Flugzeuge gingen im Luftkampf verloren, wieder ging eine ganze Anzahl von Opfern auf die Splitterwirkung des britischen Abwehrfeuers zurück. Am 22. Juli wurde Harwich mit 16 Gothas angegriffen, zwei gingen dabei verloren. Am 18. August starteten 15 Gothas nach England, gerieten jedoch in so schlechtes Wetter, dass der Kommandeur sich zur Umkehr entschloss, hierbei wurde das ganze Geschwader stark vom Winde abgetrieben, zwei Flugzeuge wurden bis über Holland abgetrieben, beide von der holländischen Flak abgeschos- 21 1. WELTKRIEG Besichtigung durch Hindenburg sen. Weitere drei Maschinen gingen bei der Landung verloren oder wurden schwer beschädigt. Am 22. August griffen zehn Gothas die englische Küste an, am 28. August starteten wieder drei Staffeln mit 15 Gothas nach England, von denen vier wegen technischer Defekte umdrehen mussten. Von den elf Maschinen, die England erreichten, wurden zwei abgeschossen. Auf britischer Seite lösten diese Luftangriffe zusammen mit den parallel erfolgenden Angriffen durch Marineluftschiffe eine ganze Reihe von Forderungen aus: 1. Wegnahme der belgischen Küste und der in Flandern gelegenen deutschen Flugplätze durch die britische Armee. Die Luftangriffe auf London waren damit – neben der gewünschten Wegnahme der U-Bootbasen - einer der Treiber hinter der verbissenen Fortsetzung der dritten Ypernschlacht (Passchendaele) im Herbst 1917 durch die britische Armee. 2. Verstärkte britische Luft- und Fernartillerieangriffe auf deutsche Flugplätze in Flandern. 3. Weitere Erhöhung der Jagdabwehr über England, auch auf Kosten einer Schwächung der Westfront. 4. Aufbau eines Sperrsystems mit Ballonen zu beiden Seiten des Kanals. 5. Vergeltungsangriffe gegen deutsche Städte. 22 Die britischen Abwehrmaßnahmen waren so sehr verstärkt worden, dass die Verluste drohten, in Relation zu den immer kleiner werdenden Erfolgen zu hoch zu werden. Am 28. August hatte der letzte Tagangriff stattgefunden und es erfolgte die Entscheidung, in der Zukunft Nachtangriffe zu fliegen. Dies erforderte zunächst einmal die Durchführung einer intensiven Nachtflugausbildung (Meteorologie, Orientierung, Nachtlandungen) und der Einrichtung einer entsprechenden Flugfeldbefeuerung auf dem Flugplatz Gontrode – einem ehemaligen Flugplatz für Luftschiffe, ausgestattet mit großzügigen Hallen. Hier wurde beim Geschwader auch die Staffel 18 aufgestellt. In dieser Zeit erhielt Bogohl 3 neue Flugzeuge vom Typ Gotha GV, die nun mit zwei 260 PS Mercedes-Schubpropellermotoren ausgerüstet waren, dadurch eine höhere Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h und eine verbesserte Steigfähigkeit auf bis zu 6.500 m Höhe erhielten. Da die Flugzeuge nun auch mehr Zuladung mitnehmen konnten, konnten neben Bomben auch Zusatztanks mitgeführt werden, um die Reichweite und damit die mögliche Zeit über dem Zielgebiet zu erhöhen. Die Flugzeuge wurden nun auch mit einem dunklen bis schwarzen Fleckentarnanstrich versehen. Im September 1917 herrschte insgesamt gutes Wetter, so dass insbesondere in hellen Mondnächten ein reger Flugbetrieb möglich wurde. Nach der Umgliederung erfolgten zunächst wieder kurze Nachtund Feindflüge zu Zielen in Flandern und Nordfrankreich, dann bereits zwei Flüge an die englische Küste am 3. und 5. September, bevor am 24. September der erste größere Nachtangriff auf Dover erfolgte, der auf britischer Seite 14 Tote und 36 Verletzte – 13 davon durch Flaksplitter - zur Folge hatte. Am 25. September wurden nachts Ramsgate und – mit drei Flugzeugen - London angegriffen. Am 27. September starteten 25 Gothas und zwei Riesenflugzeuge vom Typ (Zeppelin) Staaken RVI nach England, mussten den Feindflug jedoch aufgrund aufziehender Bewölkung und nach Luftkämpfen abbrechen und am Morgen des 28. September zurückkehren. Am 29. September erfolgte ein weiterer großer Angriff auf London. Während bei den Tagangriffen die Staffeln in Keilformation eng zusammen blieben, um sich gegenseitig bei der Abwehr von Jagdflugzeugen unterstützen zu können, erforderten die Nachtflugverfahren deutlich größere Abstände zwischen den Flugzeugen, alleine schon, um Zusammenstöße zu vermeiden. Jedes Flugzeug flog und orientierte sich alleine. Dadurch wurde der angreifende 1. WELTKRIEG Verband erheblich auseinandergezogen, was dazu führte, dass die Luftangriffe sich über Stunden ausdehnten – mit entsprechender psychologischer Wirkung: Entsprechend länger dauerten die Luftalarme an und die damit einhergehende Verunsicherung führte im Zielgebiet oftmals zu Produktionsausfällen ganzer Nachtschichten – eine schmerzhafte Nebenwirkung. Bruchlandung November fort, so dass erst am 6. Dezember ein weiterer Nachtangriff auf London mit 16 Gothas und Riesenflugzeugen erfolgen konnte – von denen nur sechs Maschinen über London erschienen, Darüber hinaus war nachts natürlich die Jagdabwehr erheblich schwieriger – es gab keinerlei Leitverfahren, auch wenn bis zu 100 Jagdflugzeuge zur Abwehr aufstiegen. Der Schwerpunkt der Abwehr lag daher auf Scheinwerfern und Flakfeuer. Die Splitterwirkung des Flakfeuers verursachte damit nahezu ebenso hohe Schäden wie die deutschen Bomben. Am 5. Oktober 1917 erhielt dann auch Hptm Kleine in Anerkennung der Leistungen bei der Führung des Bogohl 3 den Orden „Pour le Mérite“. Im Oktober wurde das Wetter dann schlechter, so dass mit Ausnahme eines Angriffs auf London und Dover am 31. Oktober keine Feindflüge stattfinden konnten. Diese Zeit wurde zu Übungsflügen über Flandern genutzt, die aufgrund der immer stärkeren Präsenz britischer Jagdflugzeuge ebenfalls zu Verlusten führten. Die schlechte Witterung setzte sich im von denen wiederum drei verloren gingen - und am 12. Dezember ein Angriff auf britische Lager bei Ypern. Der letzte Flug stieß auf heftige Jagdabwehr, bei der mindestens drei Gothas verloren gingen – eine davon mit dem Kommandeur des Geschwaders an Bord, Hptm Kleine, der dabei fiel. Da Hptm Brandenburg inzwischen wieder genesen war, übernahm dieser auch wieder bis Kriegsende das Kommando über das Geschwader. Die Londonflüge wurden nun zunehmend von den Riesenflugzeugen anderer Geschwader (Bogohl 5, 6 und 8) übernommen, die den Vorteil hatten, über eine Funkpeilung zu verfügen und die damit nachts wesentlich zielsicherer fliegen konnten. Das „Englandgeschwader“ Bogohl 3 sollte sich nun zunehmend auf taktische Einsätze in Nordfrankreich konzentrieren – eine Folge der geplanten Frühjahrsoffensive 1918. Im Dezember 1917 durchliefen die Besatzungen einen entsprechenden „Bombenkursus“ in Frankfurt / Oder. Hauptmann Kleine In der Nacht vom 19. auf den 20. Mai erfolgte ein letzter Angriff auf London mit 38 Gothas und 45 Riesenflugzeugen. Auf britischer Seite waren 48 Tote, 163 Verletzte und über 1000 beschädigte Gebäude zu beklagen – letztere wieder hauptsächlich durch Flaksplitter. Zur Abwehr 23 1. WELTKRIEG Nach einem englischen Angriff Vorbereitung zu einem Nachtangriff 24 1. WELTKRIEG Start zum ersten Londonflug waren 84 Sopwith-Camel und Bristol Jäger aufgestiegen. Anschließend wurde das Bogohl 3, ausgerüstet mit Halberstadt CV Doppelsitzern in der „Großen Schlacht um Frankreich“ eingesetzt. 40.000 Pfund Flakgranaten verschossen, die durch ihre Splitterwirkung zudem Die Bilanz der Flieger- und Luftschiffangriffe auf London lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Frank Buchholz Mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Zeitschrift für Heereskunde. Erstabdruck in der Ausgabe Nr.449 Juli/September 2013 51 Luftschiffangriffe, bei denen 5.806 Bomben abgeworfen wurden, mit der Folge von 557 Toten, 1.358 Verletzten und Sachschäden in Höhe von 1.527.585 Pfund am Boden. 52 Fliegerangriffe, bei denen 2.772 Bomben abgeworfen wurden, mit der Folge von 857 Toten, 2.058 Verletzten und Sachschäden in Höhe von 1.434.526 Pfund am Boden. Zur Verteidigung Londons wurden 469 Flugabwehrgeschütze eingesetzt, 622 Scheinwerfer, 258 Höhenmessgeräte, 20 Horchgeräte, 376 Flugzeuge und 6.136 Offiziere und Mannschaften. Daneben waren 2.653 Offiziere und Mannschaften bei Ballonsperreinheiten eingesetzt und weitere 4.299 Offiziere und Mann sowie 315 Frauen bei der „Home Guard“. Bei jedem deutschen Luftangriff verschoss die britische Flak im Schnitt etwa 20.000 Schuss hauptsächlich durch Sperrfeuer, bei den zumeist verwendeten dreizölligen Kanonen kostete ein Schuss ca. 2 Pfund. Bei jedem Luftangriff wurden also durchschnittlich im Wert von 102 Offizieren und 113 Unteroffizieren und Mannschaften zu verzeichnen. Hierbei gingen durch unmittelbare Feindeinwirkung 24 Gothas verloren, 37 gingen durch Unfälle verloren – in der Hauptsache Bruch bei Notlandungen. Zeitgenössische Illustration einer Gotha-Bomberbesatzung beim Angriff auf London (Quelle: Wikipedia) erheblichen Schaden am Boden anrichteten. Gleichzeitig bedeutete dies einen Verschleiß von durchschnittlich 13 bis 14 Kanonenrohren pro Angriff. Die Verteidigung Londons band also erhebliche Kräfte und verursachte ebensolche Kosten – was insbesondere angesichts der deutscherseits eingesetzten Kräfte und Mittel augenfällig ist. Das Bogohl 3 hatte Verluste in Höhe von Quellen: • Aschoff, Walter, Oberstleutnant „Londonflüge 1917“, Berlin 1940 • Eberhardt, Walter v., Generalleutnant a.D. „Unsere Luftstreitkräfte 1914-1918“, Berlin 1930 • Gladisch, Walter, Admiral a.D. „Der Krieg in der Nordsee“, 6. Band, Berlin 1937 • Groß, Gerhard P. (Hrsg.) „Der Krieg in der Nordsee“, 7. Band – kritische Edition – Hamburg, Berlin, Bonn 2006 • Haddow G.W. / Grosz, Peter M. “The German Giants - The German R-planes 19141918”, London 1963 • Hoeppner, General der Kavallerie v. „Deutschlands Krieg in der Luft“, Leipzig 1936 • Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres (Hrsg.) „Der Weltkrieg 1914 bis 1918“, 13. Band, Berlin 1942 • Neumann, Georg Paul „Die deutschen Luftstreitkräfte im Weltkriege“, Berlin 1920 • Nowarra, Heinz, „Die Entwicklung der Flugzeuge 1914-1918“, München 1959 • Nowarra, Heinz „Eisernes Kreuz und Balkenkreuz“, Mainz 1968 25 1. WELTKRIEG Der Rote Baron auf dem Weg ins Große Hauptquartier Das berühmteste deutsche Fliegerass des 1. Weltkriegs, Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen, hat zu Köln und dem Rheinland ein besonderes Verhältnis entwickelt. Am 15. Juni 1915 hat er als Kavallerie-Leutnant erstmals Kontakt mit der Fliegerstation Cöln-Butzweilerhof, um dort bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 7 seine Beobachter-Ausbildung zu beginnen. Insgesamt 30 Beobachter nehmen daran teil. Hier macht Manfred von Richthofen seinen ersten Flug. Nachdem er der erfolgsreichste deutsche Jagdflieger geworden ist, besucht er noch zwei Mal seine „alte Schule“. Während des ersten Besuchs „rekrutiert“ er Leutnant Scheffer für seine Jasta 111. Dem nächsten Besuch geht eine Einladung des Großen Hauptquartiers am 30. April 1917 voraus, nach Bad Kreuznach2 zu kommen. Es ist der Wunsch des Kaisers Wilhelm II., mit ihm persönlich am 2. Mai zusammenzutreffen. Die Reise soll auf dem Luftwege erfolgen. Er selbst fliegt nicht in seinem roten Jagdeinsitzer, sondern wird von Leutnant Krefft, ebenfalls von seiner Jagdstaffel, in einem Zweisitzer kutschiert. Das Flugzeug star- Eintrag Rittmeister von Richthofen und Leutnant Krefft im Gästebuch der Fliegerstation Cöln tet vom frontnahen Liegeplatz bei Lille und nimmt über Lüttich, Namur und Aachen Kurs auf Köln. Um die Mittagszeit des 1. Mai landet die Maschine auf dem Butzweilerhof. Dazu Richthofen selbst in seinem Buch „Der rote Kampfflieger: „Man hatte uns in Köln telegrafisch angesagt, so wurden wir dort erwartet. Am Tage vorher hatte mein zweiundfünfzigster Luftsieg in der Zeitung gestanden. So war der Empfang danach. Durch den dreistündigen Flug hatte ich sieht man ja natürlich vom Dampfer aus besser. Aber der Gesamtblick aus dem Flugzeug ist auch nicht zu verachten. Der Rhein hat eben einen besonderen Reiz, so auch von oben. Wir flogen nicht zu hoch, um nicht das Gefühl der Berge völlig zu verlieren , denn das ist doch wohl das Schönste am Rhein, die riesigen, bewaldeten Höhen, die Burgen usw. Die einzelnen Häuser konnten wir natürlich nicht sehen. Schade, dass man nicht langsam und schnell fliegen kann. Zeitgenössische Darstellung des Mittelrheintals Rittmeister von Richthofen (re.) Arm in Arm mit Leutnant Scheffer auf dem Butzweilerhof. 26 doch etwas Schädelbrummen, und so zog ich es vor, erst einen kleinen Mittagsschlummer einzulegen….“ 3 Vor dem Weiterflug trägt er sich mit Leutnant Krefft in das Gästebuch der Fliegerstation ein. Sein Bericht über den Flug entlang des Rheins hat fast poetischen Charakter: „Ich kannte die Strecke. Ich bin sie oft gefahren, auf dem Dampfer, mit dem Auto und der Eisenbahn, und nun im Flugzeug. Was war das Schönste? Es ist schwer zu sagen. Gewisse Einzelheiten Ich hätte gewiß den langsamsten Gang eingestellt. Nur zu schnell verschwand ein schönes Bild nach dem anderen.“4 Am Nachmittag kommt die Crew in Bad Kreuznach an. Im Großen Hauptquartier wird sie von vertrauten Kameraden herzlich empfangen, die dort zu arbeiten haben. Richthofen meldet sich beim Kommandierenden General der Luftstreitkräfte (Kogenluft) von Hoeppner. Am nächsten Vormittag, 2. Mai, wird er dem Generalfeldmarschall von Hinden- 1. WELTKRIEG Der Fliegeroffizier, Rittmeister Frhr. Manfred v. Richthofen, im Großen Hauptquartier. rechts: Der kommandierende General der Luftstreitkräfte v. Hoeppner, links: Der Chef des Stabes Oberstleutnant Thomsen (Photo: Schütrumpf, Bad Kreuznach) 27 1. WELTKRIEG burg und dem Generalquartiermeister, General Ludendorff, vorgestellt. Um die Mittagszeit ist er beim Obersten Kriegsherrn, dem Kaiser, zum Frühstück befohlen. Dazu Richthofen: „Es war ja heute mein Geburtstag, und irgendeiner hatte es wohl Seiner Majestät verraten, und so gratulierte er mir. Einmal zu meinem Erfolg, dann zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr. Auch ein kleines Geburtstagsgeschenk überraschte mich. Früher hätte ich es mir wohl nie träumen lassen, dass ich am fünfundzwanzigsten Geburtstag rechts von Hindenburg sitzen und in einer Rede vom Generalfeldmarschall erwähnt werden würde.“5 Dieser wird nach dem Tod des roten Kampffliegers am 21. April 1918 folgende Kondolenzworte an dessen Vater, Albrecht Freiherr von Richthofen, richten: Der Kaiser (Mi.) läßt sich durch Hindenburg und Ludendorff am Kartentisch einweisen. „Schmerzlich bewegt von der Nachricht, dass Ihr Sohn sein Leben für das Vaterland dahingegeben hat, spreche ich Ihnen und Ihrer Frau Gemahlin mein tiefstes Beileid aus. Als Meister der deutschen Fliegerwaffe, als Vorbild für jeden deutschen Mann wird er im Gedächtnis des deutschen Volkes fortleben. Dies möge Ihnen in Ihrem Schmerze ein Trost sein. von Hindenburg“6 Front und Heimat 1914/18. Flieger und Luftschiffer zwischen Westfront und Rhein, Aachen 2014, S. 36, 2Dazu: Crone, Wilhelm: Achtung! Hier Großes Hauptquartier! Lübeck 1934, S. 21 3 Richthofen, Manfred Freiherr von: Der rote Kampfflieger, 3. Aufl., Berlin 1933, S. 169 4 Ebenda S.169f., 5S. 171 , 6S. 241 Bildnachweis: Anmerkungen: Horst Schuh Müller, Werner: Die Fliegerstation Köln-Butzweilerhof, in: Schuh, Horst (Hrsg.): Luftkrieg über 1 Historisches Luftfahrtarchiv Köln (1), Privatarchiv Schuh (3), Stiftung Butzweilerhof (1), http:// en.wikipedia.org/wiki/Erich_Ludendorff (1), Kurhaus und Palasthotel waren zum damaligen Zeitpunkt kaiserliche Residenz beim Großen Hauptquartier (GHQ). 28 REPORTAGE Militärisches Treffen 2014 • Taktisches Luftwaffengeschwader 33 Cochem / Büchel vom 07. -09. Oktober. Re-Union der Luftwaffe der Bundeswehr e.V. Dienstag, 07.10.2014 - Am Spätnachmittag traf die aus über 20 Teilnehmern bestehende Re-Union der Luftwaffe in der Brauheck-Kaserne bei Cochem ein. Nach Bezug der Unterkünfte begrüßte Christian Emmerling, Vorsitzender der Re-Union, die 24 Teilnehmer, darunter 3 Damen, und dankte dem TaktLwG 33 für die Gastfreundschaft. Im Namen des TaktLwG 33 begrüßte Oberstleutnant Schneider, Kommandeur der Fliegenden Gruppe, die Teilnehmer und dankte ihnen für ihren Besuch beim Geschwader, das derzeit über 32 Flugzeuge und eine Personalstärke von rund 2000 Personen verfüge. Das gemeinsame Programm startete am Abend mit einer Weinprobe im nahen Stenheim. Jungwinzer Andreas Schlagkamp gestaltete im familieneigenen Weinmuseum eine sehr informative und kurzweilige Weinprobe. Mittwoch, 08.10.2014 - Das Besuchsprogramm startete dann mit einem Geschwadervortrag des Kommodore, Oberst Andreas Korb. Er skizzierte die Geschichte des Geschwaders von den Anfängen bis heute. Bemerkenswert ist, dass das Taktische Luftwaffengeschwader 33 als einziger noch verbliebener Verband der Luftwaffe die Struktur nach Fliegender Gruppe, technischer Gruppe und Fliegerhorstgruppe behalten hat. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal unter den fliegenden Verbänden der Luftwaffe ist die A-Waffenfähigkeit des Verbandes. Zum Geschwader gehören ca. 2100 Soldaten und Zivilangestellte. Ein nicht zu verachtender Faktor in der ansonsten nur von Weinwirtschaft und Tourismus geprägten Gegend. Die fliegenden Gruppen verfügen über ca. 44 Tornados der IDS-Version. Damit werden im Jahr bis zu ca. 6800 Flugstunden erbracht. Das Waffensystem Tornado soll noch bis über das Jahr 2025 im Bestand bleiben. Um dies mit der noch verbliebenen Laufzeit der Zellen in Einklang zu bringen, werden die Flugstunden der Besatzungen nach deren Einstufung in verschiedene Erfahrungsklassen zugeteilt. Damit kann eine Erfüllung des Auftrages jederzeit von erfahrenen Flugzeugbesatzungen sichergestellt werden. Das Luftfahrzeug wird zur Erreichung dieser Laufzeitvorgabe ständig modernisiert. Letzter UpgradeStand ist die Version ASSTA3 (Avionic Systems Software Tornado 3), die zur Zeit realisiert wird. Prinzipiell ist das Waffensystem Tornado zwar schon 40 Jahre alt, aber immer noch sehr aktuell. Die Geschichte der Entwicklung des Tornado wurde mittels eines Films, der aus Anlass des 40jährigen Jubiläums des Erstfluges entstanden ist, erläutert. Gemeinsam mit dem Kommodore hatten wir anschließend die Gelegenheit, einige Starts von Geschwaderflugzeugen in unmittelbarer Nähe der Piste zu erleben. Die Fotografen kamen voll auf ihre Kosten, als mehrere Kampfflugzeuge des Verbandes sehr nahe an uns vorbeirollten und dann mit vollem Nachbrenner starteten. Sogar ein Eurofighter aus Nörvenich kam zu einem touch-and-go Manöver vor die Linsen. Im wieder einsetzenden Nieselregen verlegten wir zur technischen Gruppe, wo uns die Rettungssysteme des Tornados erklärt wurden. Das den Besatzungen im Sitz mitgegebene Rettungsset war Inhalt der zweiten Vorführung. Die Sitzfläche ist als Container ausgelegt, der vollgestopft ist mit allen möglichen Utensilien, die im Falle eines Falles das Überleben des Besatzungsmitglieds sicherstellen soll. Der zur Verfügung stehende Rauminhalt des Containers wird bestmöglich ausgenutzt, u.a. sind hier verpackt: - ein Rettungsschlauchboot - Verbandmaterial - Wechselwäsche, Socken, Hut, Poncho - Notfallration etc. Eines der Rettungsschlauchboote konnten wir in aufgeblasenem Zustand bewundern; wie so ein großes Gerät in diesen kleinen Behälter passen soll, ist nur sehr schwer verständlich, aber sehr eindrucksvoll. Ergänzt wird das Rettungsset noch durch die Rettungsweste, die entweder in Land- oder Seeausführung getragen wird. Hier sind noch das Notfunkgerät und die Signalpistole untergebracht. Um die Überlebensausrüstung komplett zu machen, konnten wir noch den Überlebensanzug See in Augenschein nehmen. Vervollständigt wird die Pilotenausstattung noch mit dem HGU-55 Helm und der Sauerstoffmaske HA/LP. Nach dem Mittagessen in der Truppenküche stand der Besuch der 1. Fliegenden Staffel an. Das Einsatzspektrum der Fliegenden Staffeln reicht von der Bekämpfung stationärer Bodenziele mit konventionellen Waffen über den Angriff von Zielen mit Präzisionsbewaffnung bis hin zur Unterstützung der Bodentruppen des Heeres. Nach einem Überblick über den Aufbau der Staffel erläuterte Staffelkapitän Oberstleutnant Rieger in seinem Lagezentrum die Flug-, Einsatz- und Routenplanung. Keine Besatzung habe ein eigenes Flugzeug, auch die Zusammensetzung der Crews werde regelmässig geändert. Anschließend hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich anhand aktuellen Kartenmaterials, Computer- und Videoaufzeichnungen über Einsatzziele, Flugund Routenplanung zu informieren. Im Anschluss daran fand als static display eine Waffenausstellung des PA-200 Tornado statt, in der eine Maschine und ihre Bewaffnung, verschiedene Bomben- und Raketentypen, Abwehrsysteme zur Ablenkung von Infrarot- und Radarwaffen sowie der Lenkflugkörper „Taurus“ besichtigt werden konnten. Da außer den Waffen auch noch eine abgeflogene Zelle eines Tornado ausgestellt war, konnten die Teilnehmer ausgiebig in den Cock- pits Platz nehmen und sich in die Technik einweisen lassen. Nach einer kurzen Verschnaufpause traf unser Schirmherr, Brigadegeneral Keller, ein und referierte im Rahmen der Mitgliederversamm- 29 REPORTAGE Ein Erinnerungsschild wurde Christian Emmmerling, der auch Vorsitzender der Ortsgruppe Nürnberg des „Deutscher Luftwaffenring e.V.“ ist, anlässlich des 20jährigen Bestehens der Re-Union vom Schirmherren BG Keller übergeben. lung über die aktuelle Situation in der Luftwaffe. In seinem Vortrag versicherte General Keller, dass die Luftwaffe in der Lage sei, ihren Auftrag uneingeschränkt zu erfüllen, allerdings dürften keine weiteren Aufgaben und Verpflichtungen hinzukommen. Nach einem Bericht des Vorsitzenden der Re-Union Luftwaffe, Christian Emmerling, über die Tätigkeit im vergangenen Jahr, einem Rückblick über 20 Jahre Re-Union und Ausblick auf militärische und gesellschaftliche Treffen 2015 sowie den üblichen Regularien wurde die Mitgliederversammlung abgeschlossen. Den Abschluss des Tages bildete ein Kameradschaftsabend in der GHG in Büchel. Donnerstag, 09.10.2014 - Nach dem 30 gemeinsamen Frühstück verlegten wir zur Nachschub- und Transportstaffel der Fliegerhorstgruppe. Dort erwartete uns eine Waffenschau der Handfeuerwaffen der Sicherungsgruppe wie Signal-, Granat- und Pistole P8, Panzerfaust 3, Gewehr G36, Maschinenpistole MP7, Maschinengewehr MG3, Gewehr GRZF und Scharfschützengewehr G22. Fachkundiges Personal erklärte die verschiedenen Waffen und Gerätschaften und stand für vertiefende Fragen zu Verfügung. Parallel waren die in der Staffel verwendeten Transportfahrzeuge ausgestellt, vom geländegängigen Wolf (Mercedes-G Version) über den Eagle IV bis zum Transportpanzer Fuchs. Highlight waren die angebotenen Mitfahrten in den beiden ausgestellten Transportpanzerfahrzeu- gen. Der Kommodore verabschiedete die Gruppe nach dem Mittagessen und nach einer Stippvisite in der militärgeschichtlichen Sammlung. Es wurde kurz vor dem Verlassen des Fliegerhorstgeländes noch die Gelegenheit ergriffen, die dort an der Wache ausgestellten 3 Flugzeugmuster des Verbands, die F-84, F-104 und einen Jubiläumstornado, ausgiebig abzulichten. Nach dem Abschlussgespräch in der GHG in der Brauheck-Kaserne traten die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Teilnehmer – voll mit neuen Eindrücken für weitere Mittlertätigkeit ausgerüstet – ihre Rückreise an. Jörg Eichhorn - Schriftführer BÜCHER Daten zum Buch Reihe Zeitgut, Band 19 Autoren: Diverse Zeitgut - Verlag ISBN 978-3-86614-171-1 368 Seiten, viele Abbildungen, Taschenbuch Ausgabe Preis: 9,90 Euro Wahnsinn von Anfang bis Ende In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 mußten die Menschen in Ost- und West-Berlin fassungslos zusehen, wie zwischen ihnen, quer durch die gesamte Stadt, eine Mauer entstand. Bewachte Baukommandos legten Stacheldrahtrollen aus, rissen das Straßenpflaster auf und begannen mit Steinen und Mörtel eine Mauer zu errichten, bis sie selbst dahinter verschwanden. Damit war in Berlin das letzte Schlupfloch zwischen Ost und West geschlossen. Endgültig war der eiserne Vorhang niedergegangen, 28 Jahre blieb er verschlossen. Hermann Meyn, später Journalist beim SPIEGEL und Honorarprofessor in Hamburg, arbeitete in der Nacht zum 13. August 1961 als junger Redakteur „allein auf weiten Fluren“ im RIASFunkhaus in West-Berlin. In dem Buch „Mauer-Passagen“ schildert er seine Erlebnisse. Gemeinsam mit 39 anderen Zeitzeugen läßt er den Wahnsinn der „Mauer-Jahre“ noch einmal aufleben. In dem Buch steht nicht die 1.300 Kilometer lange „Mauer“ von der Ostsee bis ins Vogtland im Mittelpunkt. Die Schilderungen konzentrieren sich auf die Menschen, die an der Mauer gelitten haben, wenn sie von einem Deutschland ins andere reisen wollten. Mit den Episoden bleibt eine Zeit lebendig, die sich niemand zurück wünscht. Der Theologiestudent Meinhard Schröder gerät 1967 in Stasi-Observation, als er häufig nach Ost-Berlin fährt. Weil er als Oberschüler in der DDR einen späteren West-Flüchtling zum Klassenkameraden hatte, wird vermutet, er sei an organisierter Fluchthilfe beteiligt. Dass er mit jedem Besuch Bücher nach Ost-Berlin schmuggelt, bemerkt dabei allerdings niemand. Von ihrer DDRFlucht über Prag 1967 berichtet die Lehrerin Maria-Elisabeth Warnke. Ihre Schwestern im Westen beauftragen eine Fluchthilfe-Organisation. Mit einer Reisegruppe, von der sie sich unterwegs heimlich absetzt, kommt sie in die Tschechoslowakei. Nicht jede Flucht endet so glücklich. Amüsant zu lesen ist Hans Peter Kutschas kleine Typologie der DDR-Grenzpolizisten, die er anlässlich vieler Tagesreisen zusammentrug. Damals vermied man Auseinandersetzungen mit den Grenzern, sie waren meist nervenzehrend und zeitraubend. Zermürbende und angstvolle Wochen schildert Helga Brachmann aus Leipzig 1973. Nach der heimlichen Westflucht ihrer Tochter tauchen Stasileute auf und versiegeln das Mädchenzimmer. Sie selbst wird wie eine Verbrecherin behandelt. Zwei Jahre später gerät sie erneut in die Mühlen des Systems, als ihr Sohn Christian Kunert, von Wolf Biermann öffentlich als Kumpane bloßgestellt, in Haft kommt und später in den Westen abgeschoben wird. Die Beiträge der Zeitzeugen aus Ost und West vermitteln ein vielschichtiges Bild jener Jahre. Die Texte werden durch Fotos und Dokumente der Autoren bereichert. So entstand ein spannendes und informatives Zeitdokument der jüngeren Geschichte. Obwohl die missglückte Landung kanadischer Truppen bei Dieppe im Jahr 1942 Hitler die Verletzlichkeit der deutschen Küstenverteidigungslinien vor Augen führte, sollte erst Rommel zwei Jahre später den in Bauauftrag gegebenen Atlantikwall als Nachfolger von Todt deutlich vorantreiben. Unter seiner Führung entstanden zahlreiche Hindernisse (»Rommelspargel«) und Bunker. Daten zum Buch Autor: Peter Wilhelm Stahl Motorbuch - Verlag ISBN 978-3-613-03718-2 304 Seiten, 150 x 230 mm, 76 s/w und 10 Zeichnungen, gebundene Ausgabe Preis: 14,95 Euro Das Kampfgeschwader 200 (KG 200) war ein spezieller Verband der Luftwaffe für besonders schwierige Kampfund Transportaufträge sowie für die Erprobung und Nutzung von »Beutefluggerät«. Dem KG 200 oblag die Erprobung neuer Waffen, die Vorbereitung strategischer Angriffe mit Sonderwaffen wie z.B. der Mistel-Flugzeuge, die Bekämpfung wichtiger Ziele mit Spezialwaffen oder der Transport von strategisch wertvollen Gütern mit Langstreckenmaschinen. Durch seine speziellen Aufträge erwarb sich das KG 200 bald einen geheimnisvollen und sagenumwobenen Ruf. Die Alliierten taten ihm allerdings nicht den Gefallen, ihre Invasion an der am stärksten ausgebauten Stelle des Walls zu starten ... Dieses Buch schildert die spannende Entstehungsgeschichte des Atlantikwalls. Ausführlich stellt es dabei die wichtigsten Stellungen, Batterien und Befestigungsanlagen vor und überrascht mit einer Vielzahl seltener historischer sowie moderner Fotografien. Auf 287 Seiten wird ein Bogen gespannt über die Bauwerke von der Spitze Norwegens bis hinunter an die spanisch-französische Grenze. Im Bücherregal gibt das Buch alleine schon wegen der guten Papierqualität und dem hochwertig bedruckten farbigen Einband optisch etwas her, auch wenn es wohl nur die Wenigsten von uns öfters als Nachschlagewerk zur Hand nehmen werden. Bestellungen Bitte richten Sie Bestellungen nur an die jeweiligen Verlage bzw. nutzen Sie dazu den einschlägigen Buchhandel. Daten zum Buch Autor: Gabriele Faggioni Motorbuch - Verlag ISBN 978-3-613-03650-5 288 Seiten, 230 x 265 mm, 113 s/w und 58 Farbbilder, gebundene Ausgabe Preis: 29,90 Euro Sollten Sie Fragen oder Anregungen zu unseren Buchvorstellungen haben, wenden Sie sich bitte an die Redaktion. Redaktion Luftwaffen-Revue Hans Peter Killeit • Fax: 02153-911969 • [email protected] • Tel.: 02153-9107969 31 BÜCHER Daten zum Buch Autor: Horst W. Laumanns Motorbuch - Verlag ISBN 978-3-613-03717-5 128 Seiten, 140 x 205 mm, 120 s/w, 5 Zeichnungen, 3 Farbbilder, broschiert Preis: 9,95 Euro wie vor »das« deutsche Transportflugzeug schlechthin. Entwickelt und gebaut in den 60er-Jahren vom deutschfranzösischen Konsortium Transporter Allianz – dem die Transall auch ihren Namen verdankt –, wird die Maschine bis heute in Deutschland, Frankreich und der Türkei eingesetzt. Bekannt wurde das Flugzeug unter anderem durch Hilfsflüge im Rahmen humanitärer Einsätze primär in Afrika. In kleinerem Umfang wurde das Flugzeug auch zivil eingesetzt, beispielsweise in Malaysia im Personentransport sowie in Frankreich zum Transport von Post. dermaßen hohen Blutzoll, niemals zuvor war die physische Vernichtung der Gegenseite so im Bereich des Möglichen. Wolfgang Fleischer dokumentiert in dieser Dokumentation akribisch die gesamte Waffentechnik, die von den Mittelmächten und ihren Gegnern eingesetzt wurde, egal ob Maschinengewehre, Artilleriegeschütze, Giftgas, erste gepanzerte Kampfwagen, Flugzeuge oder U-Boote. Autoreninfo: Wolfgang Fleischer ist Historiker und arbeitete am Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden. In der Zeit von 1914 bis 1918 verzeichnete die Flugzeugentwicklung enorme Fortschritte und rund 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird dieser spannenden Ära mit diesem Band in bewährter und kompakter Form Rechnung getragen. Sämtliche Flugzeuge und Entwicklungen von deutscher Seite werden in diesem Typenkompass vorgestellt und beschrieben – wie immer mit Leistungstabellen und zeitgenössischen Aufnahmen. Daten zum Buch Autor: Gerhard Lang Motorbuch - Verlag ISBN 978-3-613-03713-7 224 Seiten, 230 x 265 mm, 59 s/w, 203 Farbbilder, gebundene Ausgabe Preis: 29,90 Euro Die Transall C-160 dürfte jedem Luftfahrtenthusiasten ein Begriff sein. Es ist nach 32 Daten zum Buch Autor: Frank Schwede Motorbuch Verlag ISBN 978-3-613-03720-5 112 Seiten, 140 x 205 mm, 18 s/w Fotos, 75 Farbbilder, Einband broschiert Preis: 9,95 Euro Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die Entwicklung der Luftfahrt einen Riesensprung gemacht, nicht zuletzt durch die Entwicklung von Strahltriebwerken und gepfeilten Tragflächen. Entsprechend groß war der Technologiesprung auch bei den Bombern – wie die Entwürfe B-47, B-52 oder Avro Vulcan nur wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs belegen. Auch die vorgesehene Rolle der Bomber änderte sich entscheidend – weg vom im Pulk operierenden Flächenbomber hin zum einzeln fliegenden Nuklearwaffenträger. Daten zum Buch Autor: Wolfgang Fleischer Motorbuch - Verlag ISBN 978-3-613-03706-9 224 Seiten, 230 x 265 mm, 233 s/w, 38 Farbbilder, 56 Zeichnungen, gebundene Ausgabe Preis: 29,90 Euro Wie jeder Krieg wartete auch der Erste Weltkrieg mit einer Fülle an technischen Erfindungen auf, die nur ein Ziel kannten: Dem Gegner möglichst viel Schaden zuzufügen. Nie zuvor forderte der Einsatz neuer Technologien einen in diesem einmaligen Band sämtliche gut belegten Sichtungen von UFOs seit dem Zweiten Weltkrieg sowie die entsprechenden Flugobjekte dargestellt. Spannende Hintergrundinformationen zum UFO-Phänomen seit Mitte der 40-Jahre runden das Thema ab. Eine einzigartige Zusammenstellung in der erfolgreichen Typenkompass-Reihe. Ganz bewusst das Thema »kleine Grüne Männchen« außen vor lassend, werden Daten zum Buch Autor: Frank Schwede Motorbuch Verlag ISBN 978-3-613-03716-8 128 Seiten, 140 x 205 mm, 36 s/w Fotos, 93 Farbbilder, Einband broschiert Preis: 9,95 Euro VERBAND intern Tradition bewahren besteht nicht aus dem Aufheben der Asche, sondern aus dem Weitergeben der Flamme. Ehrentafel Hans-Herrmann Brandt Ernst Hartmann 11.05.1924 - † 05.07.2014 19.05.1922 - † 25.10.2014 Richard Vahlberg 16.05.1931 - † 29.10.2014 Wir gedenken in Ehrfurcht unserer Verstorbenen. Volkstrauertag am Luftwaffenehrenmal in Fürstenfeldbruck Traditionsgemäß findet an jedem Samstag vor dem Volkstrauertag am Luftwaffenehrenmal in Fürstenfeldbruck für die Opfer der Luftstreitkräfte und der Luftfahrt eine emotionale Ehrung statt. Das war Anlass für die Kameraden Ziemer, Wickel und Raby der Ortsgruppe Köln/ Bonn, sich schon am frühen Morgen mit einem Airbus A310 der Luftwaffe auf den Weg zu machen, um für den Luftwaffenring ebenfalls einen Kranz niederzulegen und unsere Gemeinschaft würdig zu vertreten. (Bilder: Hans-Michael Raby) Die Kameraden Wickel, Raby und Ziemer (v.l.) 33 IMPRESSUM Zeitschrift für die Luftwaffe in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie die gesamte Luftfahrt. Verbandsorgan des Deutschen Luftwaffenringes e.V. (gegründet 1952) DEUTSCHER LUFTWAFFENRING e.V. Liebe Leser, den zeitkritischen Leser unserer Luftwaffen-Revue bitten wir zu berücksichtigen, daß in authentischer historischer Berichterstattung die bildliche Darstellung von Hoheitssymbolen staatlicher Unterdrückung nicht fehlen kann. Das gilt in gleicher Weise für das Hakenkreuz, Hammer und Sichel, den Sowjetstern und das DDR-Emblem. Wir haben uns der historischen Korrektheit verschrieben und wollen solche Darstellungen nicht als falsche Glorifizierung verstanden wissen. Die Zurschaustellung solcher Symbole in Museen und Publikationen regelt der § 86 ff. des Strafgesetzbuches. Aufgrund der personellen Situation ist die Geschäftsstelle des DLwR e.V. in Bonn derzeit telefonisch nicht erreichbar. In dringenden Fällen kann auf folgende Ansprechstellen zurückgegriffen werden: Redaktion Luftwaffen-Revue • Fax: 02153-911969• • Email: [email protected] • • Tel.: 02153-9107969 • Mitglied werden im Deutschen Luftwaffenring e.V. (gegründet 1952) Tradition und Moderne treffen hier in einer einzigartigen Mischung aufeinander. Wir würden uns freuen, auch Sie als Mitglied gewinnen zu dürfen. Deutscher Luftwaffenring e.V. Rheinallee 55, 53173 Bonn, [email protected] Mitgliedsanträge und Aboaufträge finden Sie zum Download im Internet unter www.luftwaffenring.de Herausgeber: Deutscher Luftwaffenring e.V. Rheinallee 55, 53173 Bonn, [email protected] www.Luftwaffenring.de Redaktion, Layout, Druck & Vertrieb: NetteVerlag - Hans Peter Killeit (HPK) Falltorfeld 21 - 41334 Nettetal 02153-911925 - [email protected] Autoren dieser Ausgabe: Horst Schuh, Helmut Michelis, Raimo Malkamäki, Horst Kube, Marga Weber, Peter Kobbe, Klaus Harder, Frank Buchholz, Jörg Eichhorn, HPK, Walter Waiss, Heinz-Michael Raby Zur Verfügung gestellte Artikel/Bilder: Presse-Infozentrum der Luftwaffe (PrInfoZLw), Bundeswehr/PAO MeS, Luftwaffenamt, Wikipedia. Anzeigenverwaltung: NetteVerlag - Hans Peter Killeit Erscheinungsweise: März - Juni - September - Dezember Bezugspreis (Schutzgebühr): 30,- Euro jährlich incl. Versandkosten/Inland, für Ausland zzgl 5,- Euro, im Voraus zahlbar. Bankverbindung: Sparkasse KölnBonn Kontonummer: 23 00 14 31 Bankleitzahl: 370 501 98 IBAN: DE33 3705 0198 0023 0014 31 BIC: COLSDE33 Gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Deutschen Luftwaffenringes e.V. oder der Redaktion wieder. Abdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, falls nicht anders vereinbart, Beiträge zu überarbeiten und auch zu kürzen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. DEUTSCHER LUFTWAFFENRING e.V. BONN (DLwR) Rheinallee 55 • 53173 Bonn KG 4 General Wever Wilhelm Schultze, Im Winkel 5, 31185 Hoheneggelsen LG 1 und KG 6 - Karl Geyr Diezweg 38, 81477 München Tel./Fax: 089 - 797076 KG 30 - Karl Bühler, OTL a.D. Aribo Str. 11, 83700 Rottach-Egern Tel.: 08022 - 28445 Bundesvorstand Bundesvorsitzender Oberst d.R. Horst Schuh Stellvertreter des Bundesvorsitzenden Dr. Klaus-Peter Kobbe Bundesgeschäftsführer Hans Peter Killeit Traditionsgemeinschaft JaboG 43 e.V. Oberstleutnant a.D. Udo Reinsch Liegnitzer Straße 8, 26215 Wiefelstede Tel.: 0179 - 6907592 Bundesschatzmeister Dipl. Ing. Horst Obbelode Gemeinschaft der Flieger Deutscher Streitkräfte e.V. Geschäftsführer: Oberst a.D. Rolf Chur Südstr. 66a, 53797 Lohmar Tel./Fax: 02246-3037375 Bundessozialreferent HFw d.R. Karsten Meyerotte, Untergliederung Verband Berlin-Brandenburg (DLwR) Vorsitzender: Peter Heidrich Pegasusstr. 40, 16321 Bernau Tel.: 03338 - 766213 [email protected] Freundeskreis der Luftwaffe e.V. Generalsekretär: GenMaj a.D. Botho Engelin, im Haus der Luft- und Raumfahrt, Godesberger Allee 70, 53175 Bonn Ln-Truppe/Führungsdienste GenMaj a.D. Siegfried Poschwatta Hans-Vollmike-Str. 76, 53842 Troisdorf Verband Bonn (DLwR) Vorsitzender: Erhard Ziemer Am Pleiser Wald 49, 53757 St. Augustin Tel.: 02241 - 335422 Verband Hamburg (DLwR) Vorsitzender: Jürgen Dierks Wählingsallee 1, 22459 Hamburg Tel.: 040 - 5508316 Kameradschaft des ehemaligen Flak-Rgt.12 Wolfg.-V. Böltzig, Friedrichstadt Leipziger Str. 60/10.2, 10117 Berlin Tel.: 030 - 2082767 Verband Nürnberg-Roth (DLwR) Vorsitzender: Christian Emmerling Postfach 1433 90004 Nürnberg Tel.: 0911 - 472200 Arbeitsgemeinschaften / Fachgruppen / Traditionsverbände / Museen Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rheinland (im DLwR) Vorsitzender: Horst Schuh Konrad-v.-Hochstaden-Str. 22 53881 Euskirchen Tel.: 02251 - 64632 [email protected] I.P.M.S. Deutschland e.V. Vorsitzender: Volker Helms Alte Dorfstr. 26a 19065 Godern Tel.: 03860 - 8697 Kameradschaft ehem. Transportflieger Geschäftsführer: Peter Briegel Akazienstraße 14, 86899 Landsberg Tel.: 08191 - 46929 Bund deutscher Fallschirmjäger e.V. GF / Bundesleiter: H.J. Oehler Im Kleinen Feld 19, 76689 Karlsdorf Tel.: 07251-348120 Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger e.V. GF und Leiter der Sektion Berlin-Brandenburg: Dipl.-Kfm. Jürgen Heinze Ottokarstraße 15, 12105 Berlin, Tel. + Fax: 030 - 75653756 Förderverein Luftwaffenmuseum der Bundeswehr e.V. Geschäftsführer: Andreas Bonsted Postfach 450 222, 12172 Berlin Telefon 030 - 8110769 Stiftung Butzweilerhof Köln, Gebäude 1 Präsident: Dr. Edgar Mayer Butzweilerstr. 35-39, 50829 Köln Tel.: 0221 - 593538 Kameradschaftliche Vereinigung der Marineflieger (KMF) Vorsitzender: Kapitän zur See Gert Kiehnle Timmermannallee 5, 27580 Bremerhaven Tel.: 0471-9020560, [email protected] Förderverein Ehemaliger Fliegerhorst Venlo e.V. 1. Vorsitzender. Robert Hellmann Führungen: Ulrich Görlitz - 01520-9907266 [email protected] Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. Zeppelinstraße 7A, 53177 Bonn Tel.: 0228 - 25909-0 IDLw Oberst i.G. Rüdiger Knappe LW Kaserne Wahn Postfach 906110/529, 51147 Köln Cactus Starfighter Staffel (CSS) Heinrich Thüringer Raiffeinsenstr. 18, 86836 Untermeitingen Deutsche Tornado Staffel (DTS) Staffelkapitän GenLt a.D. Walter Jertz Gaustr. 27, 55276 Oppenheim Deutsche Phantomstaffel Staffelkapitän Gunter Lange Auschlößlstr. 8, 86633 Neuburg Deutsches Technik Museum Berlin Prof. Dr. Dr. Holger Steinle Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin Tel: 030/90 254-118 Luftfahrt- und TechnikMuseumspark Merseburg Dieter Schönau Kastanienpromenade 50, 06217 Merseburg Tel: 03461-525776 Dornier Museum Claude-Dornier-Platz 1 (Am Flughafen) 88046 Friedrichshafen www.dorniermuseum.de Dauerausstellung Luftzeugamt Kölleda Vorsitzender Ralf Lemser Johannisstr. 16, 99625 Kölleda Tel. 03635-400049 www.luftzeugamt-koelleda.de Luftfahrtmuseum Finowfurt Vorsitzender: Dr. Klaus-Peter Kobbe Museumstr. 1 16244 Schorfheide / OT Finowfurt Tel.: 03335 - 7233 [email protected] Technikmuseum Hugo Junkers Geschäftsführer: Gerhard Beeg Kühnauerstr. 161a, 06846 Dessau Tel. 0179-5590525 [email protected] Luftfahrt Museum Hannover-Laatzen e.V. Ulmer Straße 2, 30880 Laatzen Tel.: 0511-8791791 Museum für historische Wehrtechnik e.V. Heinrich-Diehl-Straße 9 90552 Röthenbach/Pegnitz 1. Vorsitzender: Werner Sünkel Tel. 09158-928851 [email protected] Alle Angaben ohne Gewähr Irrtümer und Änderungen vorbehalten Die Verbände werden gebeten, die Angaben auf Richtigkeit zu überprüfen und uns auch künftig Änderungen in der Anschrift bekanntzugeben. Sollte die Aufnahme einer Telefon-Nummer und/oder E-Mail gewünscht werden, so bitten wir um Mitteilung. Der 98. Todestag von Oswald Boelcke wurde vom Taktischen Luftwaffengeschwader 31 Boelcke wieder angemessen begangen. Am 01.11.2014 fuhr ein Bus mit Soldaten des Geschwaders und Gästen nach Dessau zur Grabstätte von Oswald Boelcke. Die Reise wurde durch einen Museumsbesuch in Bernburg-Strenzfeld und dem Junkersmuseum Dessau abgekürzt. Die Kranzniederlegung am 02.11.2014 wurde bei schönstem Herbstwetter und großer Anteilnahme von Fliegerfreunden unterstützt. Der Bürgermeister von Dessau, Herr Peter Kuras, sowie der Kommodore vom Boelckegeschwader, Oberst Hoppe, würdigten Oswald Boelcke mit klaren Wor- ten. Ein Ehrenspalier der Bundeswehr gab den Ansprachen einen würdigen Rahmen und Anblick. Im Anschluß gab Hptmann Matuseck einen Überblick über die Reinigung und Erhalt des Denkmals. Walter Waiss - Archivar Traditionsgemeinschaft Boelcke e.V.