Vorweg - Aidshilfe Rheinland
Transcrição
Vorweg - Aidshilfe Rheinland
NEWSLETTER 2 der Aids-Hilfen in Rheinland-Pfalz Ausgabe 01 / Juli-August 2014 Infos aus dem Landesverband »» 5 Jahre Aids-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen »» „Café de Paris“ in der Aids-Hilfe Kaiserslautern Prävention für Männer, die Sex mit Männern haben »» Neues aus der „Gay-Region“ »» Engagement gegen Homophobie: Die IDAHOBIT 2014 in Landau - ein Rückblick Prävention für Jugendliche Sexarbeit Freundeskreis HOPE Capetown Rheinland-Pfalz Zu guter Letzt ... »» Impressum Vorweg Heute starten die AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz mit ihrem ersten gemeinsamen Newsletter. Zukünftig möchten wir Sie alle zwei Monate über Veranstaltungen und Projekte, medizinische Fortschritte und sonstige Entwicklungen in unserem Arbeitsfeld informieren. Der Newsletter wird gemeinsam herausgegeben von den AIDS-Hilfen Kaiserslautern, Koblenz, Mainz und Trier, der AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen, der AIDS-, Drogen- und Jugendhilfe Landau und dem Landesverband AIDS-Hilfe Rheinland-Pfalz e.V. Die Städtebilder auf der Startseite der einzelnen Artikel erlauben Ihnen einen schnellen Überblick darüber, ob das jeweilige Thema auch in den AIDS-Hilfen Ihrer Region einen Arbeitsschwerpunkt dieses Monats darstellt. Eine interessante und anregende Lektüre wünscht Ihr Newsletter-Team Infos aus dem Landesverband Ludwigshafen 5 Jahre AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen Die AIDS-Hilfe AK Ludwigshafen ist das jüngste Mitglied im Landesverband der rheinland-pfälzischen AIDS-Hilfen, begeht in diesem Jahr aber auch bereits auf ihr fünfjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass blicken wir mit Vorstandsmitglied Mike Ludwig auf die Anfänge der Beratungsstelle zurück und schauen auch auf die gegenwärtigen Aufgaben der AIDS-Hilfe Arbeit im Rhein-Neckar-Raum. Das Interview führte Sebastian Faul. Sebastian: Hallo Mike. Wie und mit welchen Zielen entstand die Aidshilfe Arbeitskreis Ludwigshafen e.V.? Mike: Nachdem wir uns vor fünf Jahren von der Aidshilfe Mannheim getrennt haben, haben wir uns vor der Gründung des Aidshilfe Arbeitskreises Infos aus dem Landesverband Ludwigshafen bei mir und bei dem ein oder anderen ehrenamtlichen Mitarbeiter zu Hause getroffen, um uns auszutauschen und den Kontakt nicht zu verlieren. Im Februar 2009 haben wir dann mit 11 Personen die Entscheidung getroffen, einen eigenen Verein zu gründen. Sebastian: Jetzt hast du meine nächste Frage eigentlich schon übersprungen: Der Arbeitskreis hat am 01.12.2008 offiziell seine Arbeit aufgenommen. Wie waren damals die Voraussetzungen und wie ward ihr organisiert? Mike: Also, wir waren damals ca. 5-10 Ehrenamtliche, die sich schon unter dem Dach der Aidshilfe Landau formiert hatten. Unsere erste gemeinsame Aktion fand auf dem Weihnachtsmarkt in Neustadt mit dem Gesundheitsamt Neustadt statt. Damals haben wir gemeinsam die ersten Spenden für unsere Arbeit gesammelt. Sebastian: Die Eintragung ins Vereinsregister war am 12.02.2009. Mike: Die Gründung war am 12.02.2009, die Eintragung war dann ein paar Wochen später. Es wurde im selben Jahr noch geklärt, dass wir Gemeinnützigkeit beantragen. Die wurde auch bestätigt und wir wurden mit ziemlich sofortiger Wirkung in den Landesverband Rheinland-Pfalz als Mitglied aufgenommen. Sebastian: Was sind die konkreten Angebote der AIDS-Hilfe AK Ludwigshafen? Mike: Besonders ist die Vielfältigkeit unseres Angebots hier im Checkpoint. Wir veranstalten jede Woche das Regenbogencafé, einmal im Monat mit warmem Abendessen für Betroffene. Zweimal im Monat sind wir im Klinikum Ludwigshafen beim Klinikum-Café vertreten. So können wir uns auch Betroffenen im Krankenhaus widmen, die nicht zu uns in die Geschäftsstelle kommen können. Außerdem bieten wir monatlich einen Spieleabend sowie abwechselnd Bowling und Kegeln an. Außerdem gibt es bei uns Fort- und Weiterbildungen für Ehrenamtliche. Dabei üben wir, wie man sich am Infostand verhält oder was man bei Präventionen an Schulen machen kann. Wir machen nebenher auch noch Kleinigkeiten wie Gay & Gray für ältere Schwule, die dann Theaterbesuche machen. Ende 2012 hatten wir ca. 95 Mitglieder und wir haben im zweiten Jahr unseres Bestehens, nämlich 2011, ein großes Festival der Travestie ins Leben gerufen, das wir dann 2013 zum dritten Mal veranstalten und das mit jedem Mal besser wurde und das hoffen wir auch für dieses Jahr. Sebastian: 2014 feiert die Aidshilfe ihr 5-jähriges Jubiläum. Was ist für‘s Jubiläumsjahr geplant? Mike: Für dieses Jahr steht noch ein Ausflug in den Holiday Park, ein Sommer-Grillfest am letzten Wochenende im August und für den Juli das Festival der Travestie an. Wie jedes Jahr machen wir noch eine Weihnachtsfeier für Betroffene. Im Februar fand zum Jubiläum ein Tag der offenen Tür statt. Hier konnten sich die Menschen umschauen und informieren, was bei uns alles passiert und was wir alles anbieten. Sebastian: Danke für’s Interview, Mike! (SF) Infos aus dem Landesverband Kaiserslautern „Café de Paris“ in der Aids-Hilfe Kaiserslautern Infos aus dem Landesverband - Prävention für Männer, die Sex mit Männern haben Als einen Raum der Begegnung für Menschen mit und ohne HIV, Homo-, Bi- und Heterosexuelle hat die AIDS-Hilfe Kaiserslautern ihr neues „Café de Paris“ eröffnet. Jeweils am ersten Sonntag im Monat findet dieses Angebot in den Räumen der AIDS-Hilfe Kaiserslautern in der Pariser Straße 23 (Eingang Bleichstraße) statt. Neben selbstgebackenem Kuchen und Kaffee in gemütlicher Atmosphäre gibt es selbstverständlich die Möglichkeit zu Gesprächen mit den Mitarbeiter_ innen der AIDS-Hilfe. Nächste Termine: 6. Juli und 3. August. (ST) Trier Präventionsarbeit für Männer, die Sex mit Männern haben Neues aus der „Gay-Region“: Schwule Männer sind mobil, und das auch über Landesgrenzen hinweg. Die AIDS-Hilfe Trier, die AIDS-Hilfe Saar, die HIV Berodung Luxembourg und AIDES Metz haben daher das gemeinsame Präventionsprojekt „Gay-Region“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Männern, die Sex mit Männern haben, aktuelle und unvoreingenommene Informationen über HIV und sexuelle Gesundheit in Deutsch und Französisch zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollen die szenenahen und niedrigschwelligen HIV- und STI-Testangebote der Großregion verstärkt beworben werden. Pünktlich zur CSD-Saison 2014 ist die neue Infobroschüre fertig und wird auf den Paraden und Straßenfesten in Metz, Saarbrücken, Esch-sur-Alzette und Trier verteilt. Alle Infos finden sich auch auf der neuen Homepage: www.gay-region.eu (BG) Engagement gegen Homophobie Der IDAHOBIT 2014 in Landau Ein Rückblick Landau IDAHOBIT Prävention für Männer, die Sex mit Männern haben Der IDAHOBIT am 17. 5. wurde dieses Jahr in Landau richtig groß gefeiert. Unter dem Motto „Vielfalt l(i)-eben“ fanden zum ersten Mal mehrere Veranstaltungen an diesem Maiwochenende statt. Herzstück der beiden Tage war ein Flashmob mit fast 100 Menschen, die als gleichgeschlechtliche Paare durch die Innenstadt zogen. Der bunte Zug endete mit einer Luftballonaktion an Infoständen der beteiligten Vereine und Institutionen. Die Kooperationspartner – neben der AIDS-, Drogenund Jugendhilfe Landau e.V. waren das die Queerulanten als Hochschulgruppe für verschiedene sexuelle Orientierungen, das Frauenbüro der Südlichen Weinstraße, der Gloria Kulturpalast, die Amnesty International-Hochschulgruppe der Uni Landau und die LZG – freuten sich besonders, dass auch viele regionale Politiker, sowie Landtags- und Bundestagabgeordnete der Region bereit waren, den Gedanken des IDAHOBIT zu unterstützen und den Flashmob am Infostand in Empfang nahmen. Der Oberbürgermeister Landaus Hans-Dieter Schlimmer warb als Schirmherr der Tage in seinem Grußwort für eine „bunte Vielfalt, die für Toleranz stehe und Toleranz eine Stadt erst liebensund lebenswert mache“. Nachdem viele bunte Luftballons den Himmel schmückten, konnten sich die Gäste und Bürger der Stadt bei Getränken in Regenbogenfarben und gleichgeschlechtlichen Kekspaaren stärken. Am Samstagabend zeigte das Uni Kino für alle Interessierten die Filme „I love you Philip Morris“ und „The kids are all right“ und im Anschluss wurde bis in die frühen Morgenstunden im Gloria Kulturpalast bei einer bunten Queerulanten-Party gefeiert und getanzt. Da das Sonntagscafé der Landau AIDS-Hilfe seit fast 5 Jahren unter dem Thema „Begegnung schafft Toleranz“ steht, waren die Landauer am 18.5. dann zum Abschluss des IDAHOBIT eingeladen bei Live-Musik der Band „Scurriliutas“ und einem heiß-kalten Büffet die Toleranz zu zeigen und zu erleben. Für alle Beteiligten war dieses Wochenende ein voller Erfolg, an den sie im nächsten Jahr sehr gern anknüpfen möchten. Die Planungen für 2015 sind bereits angelaufen… (UB) Was bedeutet „IDAHOBIT“? Es steht für: International Day Against Homophobia, Biphobia and Transphobia Präventionsarbeit für Jugendliche Die Jugendpräventionsarbeit der rheinland-pfälzischen AIDS-Hilfen geht für dieses Schuljahr in den Schlussspurt. Bis zu den Sommerferien Ende Juli haben die AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz in den zurückliegenden 12 Monaten weit über 100 Informationsveranstaltungen in Schulen durchgeführt und dabei über 3.000 junge Menschen über HIV-Übertragungswege, Schutzmöglichkeiten, den HIV-Test und das Leben mit der HIV-Infektion aufgeklärt. Gleichzeitig laufen in den AIDS-Hilfen die Planungen für das nächste Schuljahr auf Hochtouren. Unter anderem ist eine weitere Landesweite Aktionswoche zur HIV/STI-Prävention an Schulen im November diesen Jahres in Vorbereitung. Wenn Sie für Ihre Schule oder Jugendgruppe Informationsveranstaltungen buchen möchten, nehmen Sie bitte frühzeitig Kontakt zu Ihrer jeweiligen AIDS-Hilfe auf. (BG) Prävention für Jugendliche Schulfilmtage in Mainz Mainz Landeshauptstadt Die Mainzer Schulfilmtage finden alljährlich im Dezember im CineStar Mainz statt. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Stadt Mainz, der Aids-Beratungsstelle der Kreisverwaltung Mainz-Bingen (Gesundheitsamt), der Unihochschulgruppe der Medizinstudenten „Mit Sicherheit verliebt“, mit aktion tagwerk (Verein, der die bundesweite Kampagne „Dein Tag für Afrika“ organisiert), der profamilia Beratungsstelle Mainz, der SchwulLesbischen Aufklärung in Rheinland-Pfalz (SchLAu RLP) und der Aids-Hilfe Mainz durchgeführt. Bevor die einzelnen Schulen in Mainz und Umgebung angeschrieben und zu den Schulfilmtagen eingeladen werden, wählen die Kooperationspartner geeignete Filme, die zum übergeordneten Motto „Liebe, Sexualität, Freundschaft“ passen, aus. Zusätzlich gibt es im Foyer des Kinos Informations – und Aktionsstände. Hier können sich die teilnehmenden Schüler z.B. am Stand der Aids-Hilfe Mainz zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen informieren, am Spiel Tabu teilnehmen und Begriffe aus dem Bereich Liebe, Sex, und Freundschaft erraten oder am Aktionsstand der profamilia den Kondomführerschein erlangen. Im Jahr 2013 haben 1.100 Schüler die Mainzer Schulfilmtage besucht. Das zeigt uns, welches großes Interesse die Schulen, aber vor allem die Jugendlichen an dieser Veranstaltung haben. (ThB) Trier Sexarbeit Bereits seit einem Jahr bietet das Beraterteam der AIDS-Hilfe Trier jeden Donnerstag zwischen 14:00 und 15:00 Uhr eine anonyme telefonische Freier-Sprechstunde für die Kunden von Sexarbeiter_innen an. Wir informieren unvoreingenommen und vorurteilsfrei über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen, deren Übertragungswege und Symptome. Gerne helfen wir bei der Einschätzung potenzieller HIV-Risikosituationen. Telefonnummer: 0651 / 19411 (BG) Sexarbeit - Freundeskreis HOPE Capetown RLP Freundeskreis HOPE Capetown Rheinland-Pfalz Die AIDS-Hilfe Koblenz e.V. ist Mitbegründer des Freundeskreises HOPE Cape Town Rheinland-Pfalz, in dem sich außerdem noch Dr. med Ansgar Rieke (Leiter der Immunologischen Ambulanz Koblenz), das Labor Thiele in Kaiserslautern und natürlich Stefan Hippler (Gründer von HOPE Cape Town) engagieren. Der Freundeskreis hat sich aus der Motivation heraus gebildet, das südafrikanische und von Stefan Hippler initiierte Projekt Hope Cape Town finanziell und ideell zu unterstützen. Bisher bestand diee Zusammenarbeit vor allem im informellen Austausch, nun sollen gezielt die von Hope Cape Town betreuten an HIV infizierten Kinder unterstützt werden. Ein erstes Projekt, für das Geld akquiriert werden soll, ist „HOPE to HOME“, das Gesundheitsarbeiter_innen für die Townships ausbildet. (HJ) Nähere Informationen finden Sie hier. http://einewelt.rlp.de/nc/akteure-projekte/detail/Akteuer/freundeskreis-hope-cape-town-rheinland-pfalz/?tx_nidagactors_pi1[list]=true Koblenz Zu guter Letzt... Mitwirkende am Newsletter: Texte: Sabine Tauebner (ST) Impressum Aids-Hilfe Rheinland-Pfalz e.V. Landesverband der rheinland-pfälzischen Aids-Hilfen Saarstrasse 55 54290 Trier Ulrike Bischoff, AIDS-, Drogen- und Jugendhilfe Landau e.V. (UB), Tel. 0651-970 44 20 Fax 0651-970 44 21 Sebastian Faul, AIDS-Hilfe AK Ludwigshafen e.V. (SF) email [email protected] web www.aidshilfe-rlp.de Bernd Geller, AIDS-Hilfe Trier e.V. (BG) Hanna Jones, AIDS-Hilfe Koblenz e.V. (HJ) Thomas Becker, AIDS-Hilfe Mainz e.V. (ThB) Layout: Frank Kürsten, AIDS-Hilfe Mainz e.V. (fk) Weitere Infos zur Arbeit der AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz unter www.aidshilfe-rlp.de. Der nächste Newsletter erscheint im September 2014 AH Trier Saarstr.55, 54290 Trier 0651-970440 http://www.trier.aidshilfe.de AH Koblenz Moselweißerstr. 65, 56073 Koblenz 0261-16699 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=koblenz AH Kaiserslautern Pariserstr. 23, 67655 Kaiserlsautern 0631-18099 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=klautern Infos aus dem Landesverband AH Landau Weißenburgerstr. 2b, 76829 Landau 06341-88688 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=landau AH Ludwigshafen Frankenthaler Str. 71, 67059 Ludwigshafen 0621-68567521 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=ludwigshafen http://checkpoint-ludwigshafen.com AH Mainz Mönchstrasse 17, 55130 Mainz 06131-222275 http://www.aidshilfemainz.de NEWSLETTER 3 der Aids-Hilfen in Rheinland-Pfalz Ausgabe 03 / September-Oktober 2014 Infos aus dem Landesverband »» AIDS-Hilfe in Rheinland-Pfalz: Eine feste Größe auf den CSDs »» 4. Landesweite Aktionswoche zur HIV/ STI-Prävention an Schulen »» Prävention an erster Stelle Spendenübergabe anlässlich des 5. Jahrestages des Cafés „Regenbogen“ in der Aids-Hilfe Landau Aids und seine Symbole »» u.a Geschichte der Roten Schleife Leben mit HIV »» (Koblenz) - Zwei Frauen berichten vom Leben mit dem HI-Virus »» (Trier) - Only4Positive 18. Koblenzer AIDS-/ Hepatitis-Forum Information und Beratung für LSBTI »» Neues Beratungsangebot für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transidente und ihre Angehörigen »» Queer & Young - Coming Together - 3. Trierer Coming Out Tage Jubiläum: Fünf Jahre Sonntags-Café „Regenbogen“ in Landau Benefiz »» Festival der Travestie »» Benefiz mit Ottfried Fischer Zu guter Letzt ... »» Impressum Vorweg In unserem diesjährigen „Herbst-Newsletter“ schauen wir zurück auf die CSD-Saison in Rheinland-Pfalz und blicken voraus auf die bevorstehende vierte landesweite Aktionswoche zur HIV/STI-Prävention in Schulen. Darüber hinaus gibt es aber auch vieles aus den Regionen zu berichten. Der Newsletter wird gemeinsam herausgegeben von den AIDS-Hilfen Kaiserslautern, Koblenz, Mainz und Trier, der AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen, der AIDS-, Drogen- und Jugendhilfe Landau und dem Landesverband AIDS-Hilfe Rheinland-Pfalz e.V. Eine interessante und anregende Lektüre wünscht Ihr Newsletter-Team Inhalt Vorweg 1 Infos aus dem Landesverband 3 AIDS-Hilfe in Rheinland-Pfalz: Eine feste Größe auf den CSDs 3 4. landesweite Aktionswoche zur HIV/STI-Prävention an Schulen4 Aids-/STI-Präventionswoche 03.-07.11.2014 in Mainz 5 Prävention steht an erster Stelle 5 Aids und seine Symbole 6 Die Geschichte der Roten Schleife Der Aids-Memorial Quilt 11 Silence = Death 12 Das Rote Gummiband 13 Der Aids-Teddy 13 7 Leben mit HIV 16 Zwei Frauen berichten vom Leben mit dem HI-Virus Only4Positive16 Koblenzer Frauenfrühstück 16 Jubiläum: 5 Jahre Sonntags-Café „Regenbogen“ 17 18. Koblenzer AIDS-/Hepatitis-Forum 18 16 Information und Beratung 18 Neues Beratungsangebot für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transidente und ihre Angehörigen18 Queer & Young – Coming Together. 3. Trierer Coming Out Tage 18 Benefiz 19 Festival der Travestie 19 Benefizlesung mit Ottfried Fischer Zu guter Letzt... Impressum21 21 20 3 Infos aus dem Landesverband Rheinland-Pfalz Gesamt AIDS-Hilfe in Rheinland-Pfalz: Eine feste Größe auf den CSDs (bg/gw) Sie setzen weltweit Zeichen gegen Intoleranz und für die rechtliche Gleichstellung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transidenten und Intersexuellen (LSBTI): die Christopher-Street-Days oder kurz: CSDs. Auch in Rheinland-Pfalz werden vielerorts CSD-Straßenfeste und –Paraden organisiert. Für die rheinland-pfälzischen AIDS-Hilfen ist es eine Selbstverständlichkeit, die CSDs zu unterstützen und sich auch personell daran zu beteiligen. Infos aus dem Landesverband 2014 machte Trier am 19. Juli mit einem Straßenfest den Auftakt. Unter dem Motto „Be visible – Wir zeigen Gesicht!“ wurde die Frage aufgeworfen, wie die LSBTI-Gruppen trotz einer neuen Homophobie-Welle weltweit sichtbar bleiben und durch Begegnung und Aufklärung zum Abbau oft schon längst tot geglaubter Vorurteile beitragen können. Die AIDS-Hilfe Trier war auch in diesem Jahr nicht nur mit einem Infostand präsent, sondern auch bereits im Vorfeld im CSD-Organisationsteam vertreten. Außerdem waren die mobilen Teams der „Ich weiss was ich tu“-Kampagne (IWWIT) und der Gay-Region zu Gast. Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein fand am 26. Juli die diesjährige „Sommerschwüle“ statt, wie der Mainzer CSD genannt wird. Veranstaltungsort war erstmalig der Gutenberg-Platz in der Mainzer Innenstadt. Ebenfalls ein Novum in diesem Jahr: Die Forderung des CSDs „Keine halben Sachen – mit Akzeptanz Gesellschaft machen“ wurde erstmalig in Rheinland-Pfalz mit einer Demo-Parade unterstrichen. Wie jedes Jahr mitten im Geschehen war das Team der AIDS-Hilfe Mainz, das die Besucher_innen der Sommerschwüle kompetent über den aktuellen Wissensstand rund um HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen informierte. Der Rhein-Neckar-CSD am 08./09. August ist mit etwa 80.000 Besucher_innen einer der größten CSDs in unserer Region – findet aber mit seinem Veranstaltungsort Mannheim in unserem Nachbarland Baden-Württemberg statt. Aufgrund der räumlichen Nähe ist es aber für das Team der AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen selbstverständlich, vor Ort Präsenz zu zeigen und als offizieller Partner den Rhein-Neckar-CSD zu unterstützen. Zum Abschluss der CSD-Saison in Rheinland-Pfalz fand am 16.08.2014 der 7. 4 Koblenzer CSD statt. Dieser stand unter dem Motto „Mir sin CSD. Un´ Dau och!“ und wurde erstmals vom Förderverein des Christopher Street Days in Eigenregie durchgeführt. In der Festmeile hatten zahlreiche Vereine, Verbände, Organisationen und Parteien Stände aufgebaut, um über ihre Arbeit zu informieren. Wie immer war auch die AIDS-Hilfe Koblenz e.V. vertreten und zwar durch Mitglieder der Gruppe Men-Line. Das Präventionsteam für die schwule Szene verteilte Infomaterial an die Besucher und beantwortete Fragen rund um HIV und STI´s. Außerdem wurde auch in diesem Jahr der Gedenkmoment von Men-Line gestaltet. 4. landesweite Aktionswoche zur HIV/STI-Prävention an Schulen Rheinland-Pfalz Gesamt Infos aus dem Landesverband Bereits zum vierten Mal findet im Zeitraum vom 3. – 7. November 2014 eine landesweite Aktionswoche zur HIV/STI-Prävention an Schulen statt. Veranstalter sind das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG), die AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz sowie die regionalen Gesundheitsämter. Die Präventionswoche wird vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK) mitgetragen. Um die öffentliche Wahrnehmung von HIV zu stärken und die Aufklärung von Schülerinnen und Schülern über sexuell übertragbare Infektionen zu fördern, bieten in dieser Woche die regionalen AIDS-Hilfen und Gesundheitsämter verschiedene sexualpädagogische Veranstal-tungen für Schulklassen an. Lehrer_innen, die an einer Teilnahme interessiert sind, können sich an das jeweils zuständige Gesundheitsamt, die regionale AIDS-Hilfe oder direkt an die LZG (Ansprechpartnerin: Monika Kislik, Telefon 06131 2069-22) wenden. Als Vorbereitung auf die Präventionswoche findet zudem ein Fortbildungstag für Lehrer_innen am 01. Oktober 2014 in Mainz statt. Nähere Informationen: www.lzg-rlp.de Infostand der Aids-Hilfe Mainz e.V. bei der Schulpräventionswoche in der Berufsbildenden Schule III in Mainz (Juni 2013) 5 Leben mit HIV Infos aus dem Landesverband Aids-/STI-Präventionswoche 03.-07.11.2014 in Mainz Im Rahmen der vierten rheinland-pfälzischen Aids-/STI-Präventionswoche wird die Aids-Hilfe Mainz in der Zeit vom 17.-21.November 2014 in der Berufsbildenden Schule in Ingelheim zu Gast sein und auf der Veranstaltung Präventionsstände im Foyer und Präventionsveranstaltungen in den ein-zelnen Klassen durchführen. Nach dem großen Erfolg (mehr als 10 Präventionsveranstaltungen) und dem großen Interesse der Schüler und Lehrer an der Aktion im Vorjahr, entschied sich die Schulleitung, die Aids-Hilfe Mainz wieder mit der Aids-/ STI- Präventionswoche in ihre Schule einzuladen. Prävention steht an erster Stelle Mainz (thb/fk) Während der warmen Jahreszeit von Mai bis September können die Menschen in Mainz sich bei der Aids-Hilfe über HIV, Hepatitis und andere sexuell übertragbare Infektionen informieren. Dann nämlich stehen die Mitarbeiter der AH mit ihrem Pavillon auf einem der belebten Mainzer Innenstadt-Plätze, dem Neubrunnenplatz, am Ende der Fussgängerzone. Damit unterstreichen wir, dass für uns Prävention an erster Stelle unserer Arbeit steht. Wir wollen nicht nur, dass möglichst viele Menschen darüber Bescheid wissen, wie sie sich vor einer Übertragung schützen können, sondern dass sie auch möglichst nachhaltig, das bedeutet immer wieder, auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Der Info-Stand der Aids-Hilfe Mainz gehört an diesen Tagen schon fast zum gewohnten Stadtbild. 6 A i ds u n d se i n e Symbole Die Rote Schleife AIDS Memorial Quilt Aids und seine Symbole SILENCE = DEATH Das Rote Gummiband Der AIDS Teddy Namen und Steine Aids und seine Symbole [ThB & Fk] 7 Auf Grund der enormen Bedeutung von HIV und Aids sind eine Reihe von Objekten und Bildern zu Symbolen der Erkrankung geworden. Viele davon sind mit Aspekten der Übertragung oder der Prävention verknüpft: z.B. Injektionsnadeln und Spritzen, Kondome und Dental Dams. Andere wiederum heben mehr den Krankheitsaspekt hervor: z.B. die Hautläsionen beim Kaposi-Sarkom (vgl. den Film "Philadelphia"), das eingefallene Gesicht von Betroffenen mit Lipodystrophie (Wasting-Syndrom), oder Darstellungen des Virus selbst. Auf einer mehr abstrakten Ebene jedoch sind es drei Symbole, die aus dem Grund kreiert wurden, um die Öffentlichkeit auf die Erkrankung aufmerksam zu machen und an die Betroffenen bzw. bereits Verstorbenen zu erinnern: die Rote Schleife (red ribbon) - der Aids-Quilt - und der Slogan "SILENCE = DEATH" im Zusammenhang mit einem rosa Dreieck. Aids und seine Symbole Die Geschichte der Roten Schleife Seit 1988 wird jedes Jahr am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen - ein Tag der Solidarität mit Menschen, die mit HIV und Aids leben und denen, die ihnen nahe stehen. Es ist auch ein Tag der Mahnung an die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft, eine Aidsprävention, die an den Lebensrealitäten der Menschen orientiert ist, nachhaltig zu unterstützen. Weltweit bekanntes Symbol für die Solidarität mit HIV-Positiven und Aidskranken, aber auch für Kampf gegen die Krankheit steht die Rote Schleife. Entwickelt wurde sie im Frühjahr 1991 von der New Yorker Künstlergruppe, nach Europa kam sie 1992, als bei einem Gedenkkonzert für den an den Folgen von Aids verstorbenen Sänger Freddie Mercury in London über 100.000 Schleifen verteilt wurden. Dass das Tragen der roten Schleife mehr als eine Sympathiebekundung mit den bereits Betroffenen beinhaltet, lässt sich am besten erklären, wenn man neben dem Symbol der Schleife auch die Bedeutung der Farbe Rot betrachtet. 8 die Schleife ist ... Liebe Blut Wut Warnung ROT WIE DIE ROT WIE DAS ROT WIE DIE ROT WIE EINE Das Red Ribbon ist... •rot wie die Liebe, zum Zeichen der Leidenschaft und Toleranz gegenüber den Betroffenen; •rot wie Blut, stellvertretend für den Schmerz über die vielen Toten, die der HI-Virus bereits gefordert hat; •rot wie die Wut über die Hilflosigkeit, mit der die Menschheit einer Krankheit gegenübersteht, für die es bis zum heutigen Tag keine Aussicht auf Heilung gibt; •rot zum Zeichen der Warnung vor der leichtsinnigen Missachtung eines der größten Probleme unserer Zeit. Im Frühjahr 1991 entwickelte Visual AIDS1 in New York die Idee für ein globales Symbol im Kampf gegen die Immunschwäche AIDS. Ein Symbol für Solidarität und Toleranz gegenüber den von der Gesellschaft häufig ausgegrenzten HIV-Positiven und AIDS-Kranken. In Anlehnung an die gelben Schleifen, die damals in den USA als Zeichen des Gedankens an die im Golfkrieg kämpfenden Soldaten noch sehr verbreitet waren, entstand die Idee der Roten Schleife von Paul Jabara (1948-1992) und dem Maler Frank Moore (1953-2002) in New York, die ein globales Zeichen für den Kampf gegen Aids entwickelten. Aids und seine Symbole Paul Jabara war Sänger und Songwriter, Schauspieler und Musikproduzent. Zu seinen bekannten Liedern gehören unter anderen: • "Last Dance" für Donna Summer2 • "The Main Event" für Barbra Streisand3 • "No More Tears (Enough Is Enough)" (für Donna Summer und Barbra Streisand)4 • "Take Me Home" für Cher5 • "Work That Body" für Diana Ross6 • "It's Raining Men" für The Weathergirls7 und •"Two Lovers" für Julio Iglesias Für "Last Dance," in den Film "Thank God It's Friday", erhielt er den Grammy Award und 1978 den Academy Award für den besten Song. Als Schauspieler gehörte er zur Originalbesetzung der Broadwayaufführung von 1 2 3 4 5 6 7 http://www.visualaids.org/history http://www.youtube.com/watch?v=7cPIT_T3mYU http://www.youtube.com/watch?v=ZEnWTXswN54 http://www.youtube.com/watch?v=J5i2Dj5YO3Q http://www.youtube.com/watch?v=9x2_pxsQENE http://www.youtube.com/watch?v=HNXwJzJID2A http://www.youtube.com/watch?v=BJXS9OuAFP4 9 "Hair" und der "Rocky Horror Picture Show". 1991 begründete er die "Red Ribbon Foundation" mit, entwickelte und verteilte als einer der ersten die Rote Schleife. Paul Jabara starb im Alter von 44 Jahren am 29. September 1992 in Los Angeles an den Folgen von Aids. Nach ersten Aktionen in der New Yorker Kunstszene visierte Visual AIDS alsbald den Tony Award an. In einer Blitzaktion verschickten Freiwillige Briefe und Red Ribbons an alle Teilnehmer. Der Filmschauspieler Jeremy Irons war leider einer der wenigen Künstler, die an diesem Abend mit der roten Schleife erschienen. Über die Bedeutung des Symbols erfuhren die Zuschauer damals nichts. Bei diesem "Debüt" hatte die Schleife die Bedeutung "Aids Ignoranz", da nicht viele Menschen wussten, warum andere die Schleife überhaupt trugen. Viele wussten noch nicht einmal, dass sie überhaupt etwas mit AIDS zu tun hatte. Es war Jamie Lee Curtis, die bei der Verleihung der Emmy Awards erstmals diese Bedeutung öffentlich erklärte. Aids und seine Symbole Inzwischen kennt fast jeder in Amerika das Red Ribbon oder besitzt selbst eines. Die New Yorker Modemacher dachten nach dem Tod des Designers Angel Estrada (der an den Folgen von Aids verstorben war), die Erkrankung durch ihre Entwürfe bekannt zu machen. Sie kamen zu dem Schluss, dass Gesundheit wichtiger sei als der Schnitt ihrer Produkte. In diesem Sinne war die Schleife zunächst als ein dezenter Hinweis gedacht. Roger McFarlane von der "Theatre AIDS Support Group" am Broadway sah in der Schleife zunächst nicht mehr als ein "sichtbares" Zeichen. Er war sich darüber klar, dass sie Menschen weder satt noch sie vor Diskriminierung schützen konnte, geschweige denn Heilung versprach. Aber sie war ein erster Schritt, der im Kampf gegen Aids notwendig gewesen ist. Die Schleife ist "nur" eine Geste, in der jeder, der sie trägt, seine persönliche Einstellung nach außen trägt. Als Modeerscheinung wird sie vielleicht bald ihre Funktion verlieren, so wie andere Symbole auch, aber durch sie kam das Wort "Aids" in die Köpfe der Menschen, die die Erkrankung gerne verdrängt hätten. Und auf diese Weise hat die Schleife eine wichtige und nützliche Funktion erfüllt. Nach Europa kam sie erstmals am Ostermontag 1992, als beim Freddie Mercury AIDS Awareness Tribute Konzert im Londoner Wembley Stadion über 100.000 rote Schleifen verteilt wurden. Über eine Milliarde 10 Menschen in weltweit über 70 Ländern verfolgten das Konzert am Fernseher. Am gleichen Tag nahm in London "Red Ribbon International" seine Arbeit auf. Seither sind in zahlreichen europäischen Ländern Gruppierungen nach dem Vorbild dieser ersten Organisation in Europa entstanden, Ende 1993 auch in Deutschland. Dort wurde das Red Ribbon erstmals bei der Aufzeichnung der ZDF Pop Show verteilt, die im Dezember 1993 vom ZDF europaweit ausgestrahlt wurde, wodurch das Red Ribbon einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Die Bedeutung der roten Schleife wurde dem Publikum während der Sendung von Moderatorin Kristiane Backer erklärt. Im September 1994 wurde "Red Ribbon Deutschland" von der "Deutschen AIDS-Stiftung" als Förderkreis aufgenommen. Seit dem Start im November 1993 wurden in Deutschland mehr als 10 Millionen rote Schleifen verteilt. Aids und seine Symbole Die Rote Schleife ist inzwischen auf der ganzen Welt zum Symbol für den Kampf gegen die Erkrankung geworden. Besonders bei schwulen und lesbischen Gruppen wird sie getragen. Sie kommt nun in den unterschiedlichsten Formen und Materialien daher. 1993 widmete die amerikanische Postbehörde der Roten Schleife eine Briefmarke mit der Aufschrift "Aids Awareness". Der Erfolg der Roten Schleife stimulierte viele andere Gruppierungen, die Schleife als Symbol für ihre eigenen Zwecke zu verwenden. So symbolisiert etwa die Rosa Schleife die Aufmerksamkeit für Brustkrebs. Mit der Zeit ist das alleinige Tragen der Roten Schleife auch auf Kritik gestoßen. Einige Aktivisten finden, dass das Tragen der Schleife nicht genug sei. Für sie ist Schleife lediglich Ausdruck der "political correctness" und weniger eines bedeutungsvollen sozialen und politischen Standpunkts. Andere wiederum kritisieren die Kommerzialisierung der Epidemie durch den Verkauf von entsprechenden Symbolen wie der Schleife, Kaffeetassen, Schlüsselanhängern oder als Christbaumschmuck und seit einigen Jahren auch Teddybären. Dem wird wiederum entgegen gehalten, dass durch den Verkauf der Artikel Projekte finanziert und soziale Einrichtungen unterhalten werden können, was wiederum den Betroffenen zu Gute käme und dass bei aller Kritik, durch die Schleife die Bedeutung der Erkrankung in der Öffentlichkeit wach gehalten werde. Modern sind inzwischen auch die Solidaritätsarmbänder, die es in verschiedenen farblichen Ausführungen für die unterschiedlichsten Gruppierungen gibt. Erstmals waren sie zum Welt-Aids-Tag 2005 erhältlich. 11 Aids und seine Symbole Der Aids-Memorial Quilt Neben der Roten Schleife ist der AIDS-Memorial-Quilt das wohl anerkannteste Symbol der Aids-Epidemie. Er wurde 1987 gegründet und ist bis 1996 auf fast 50.000 Teile angewachsen. Die einzelnen Stücke werden von Angehörigen, Partnern und Freunden von Verstorbenen aus Erinnerungsstücken (Fotos, Zitaten und anderen Teilen) zusammengesetzt. Als Kulturphänomen folgt diese Praxis der Tradition von "memory quilts", die aus alten Kleidungsstücken, Decken und anderen Gegenständen der Familienangehörigen zusammengesetzt wurden. Als Erziehungsmittel stellt der Quilt eine emotional zwar bewegende, aber nicht Furcht auslösende Möglichkeit dar, sich mit der Erkrankung und deren Folgen auseinander zu setzen. Die Idee entstand 1978 durch den Schwulenaktivist Cleve Jones in San Francisco beim Gedenken an Harvey Milk. Als 1985 bereits über 1.000 Menschen in dieser Stadt an den Folgen von Aids verstorben waren, bat er die Teilnehmer eines Gedenkmarsches, die Namen der Verstorbenen auf Plakate zu schreiben. Diese Plakate wurden anschließend an die Wand eines Bundesgebäudes gehängt und ähnelten somit dem Quilt, wie er heute bekannt ist. Jones stellt das erste Teilstück 1986 für seinen verstorbenen Partner Marvin Feldman her, dem noch heute der gesamte Quilt gewidmet ist. 1987 wurde das NAMES Project gegründet und immer mehr Teilstücke aus der ganzen Welt kamen hinzu. 1987 bestand er bereits aus 1.920 Teilen und wurde erstmals in Washington ausgestellt. Seitdem wird der Quilt regelmäßig in Teilen ausgestellt und für Spendensammelaktionen benutzt, die Aids-Hilfe-Einrichtungen zugute kommen. Bei diesen Ausstellungen ist es üblich, dass die Namen der Verstorbenen laut vorgelesen werden. 1989 gehörte das Projekt zu den Nominierungen für den Friedensnobelpreis (den schließlich Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama, erhielt). Zum Welt-Aids-Tag 1996 konnte das Projekt zum ersten Mal online im Internet betrachtet werden (siehe: research.microsoft.com/us-en/um/redmond/projects/aidsquilt/). 12 Silence = Death Am wenigsten bekannt ist wohl dieser Slogan. Typischerweise erscheint er unter einem leuchtenden rosa Dreieck, das nach oben zeigt. Links eine Darstellung durch den Künstler Keith Haring. Der Slogan und das Dreieck haben eine mehr politische Bedeutung als die Schleife und der Quilt und beziehen sich eher auf den Kampf schwuler Männer um mehr Toleranz und Anerkennung. Das rosa Dreieck kennzeichnete in den Konzentrationslagern der Nazis die bekannten oder denunzierten Homosexuellen als Zeichen ihrer Neigung, ähnlich wie die Juden den Davidsstern tragen mussten. Die Homosexuellen stellten die unterste Stufe in der Hierarchie in den Konzentrationslagern dar und waren besonders schlimmen Behandlungen ausgesetzt. Das Symbol des rosa Dreiecks wurde von Aktivistengruppen während der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts verwendet, typischerweise zeigt die Spitze des Dreiecks dabei nach oben. Sie wollten damit das Symbol der Erniedrigung in eines von Solidarität und Widerstand verändern. Zu Ausbruch der Aids-Epidemie in der Mitte der 80er Jahre war es bereits zu einem bekannten Zeichen schwulen Stolzes und Befreiung geworden. Aids und seine Symbole Einer der Mitbegründer des „Silence=Death“-Projekts im Jahr 1986 war der Künstler Avram Finkelstein. Zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter entwarf er das Logo, um auf das zögerliche und homophobe Verhalten der Regierung auch im Zusammenhang mit HIV und Aids aufmerksam zu machen. 1987 begannen sechs schwule Aktivisten in New York Poster und Aufkleber mit den Worten "Silence = Death" zusammen mit dem rosa Dreieck überall zu verteilen. In ihrem Manifest zogen sie Parallelen zwischen der Verfolgung Homosexueller während der Nazi-Diktatur und der beginnenden Aids-Krise. Der Slogan war Ausdruck des Protests gegen die öffentliche Diskussion über "safer sex" und die Ignoranz und soziale Ungerechtigkeit der Regierung gegenüber den Betroffenen. Die Gründer des Projekts schlossen sich schließlich der Gruppe "ACTUP" (Aids Coalition to Unleash Power) an und stellten ihr das Logo zu Verfügung. Das Zeichen kommt inzwischen in verschiedenen Ausführungen daher (Plakate, Buttons, etc.) und war auch der Vorläufer für den anderen Slogan (Ignorance = Fear), der u.a. durch ein Bild von Keith Haring bekannt wurde. 13 Wegen der immer stärker werdenden Vermischung mit Aids wurde in den 90ern das rosa Dreieck durch den Regenbogen als Zeichen für schwulen Widerstand und Selbstbewußtsein ersetzt, allerdings ist heute in vielen Ländern der Erde der Regenbogen ein Symbol, das eng mit der Aids-Erkrankung verbunden ist. Das Rote Gummiband Aids und seine Symbole Lance Armstrong trug im Juli 2004 zum ersten Mal ein gelbes "Motivationsband", mit dem er auf die von ihm 1997 gegründete Krebsstiftung aufmerksam machte. Seitdem machen es ihm viele Menschen auf der Welt nach. Ein rosa Silikonband steht für die Brustkrebshilfe, ineinander verschlungene schwarze und weiße Bänder für den Kampf gegen Rassismus im Fußball. Die Deutsche Aids Hilfe bot ein rotes Silikonband mit den Worten "Verantwortung" und "Take care" an. Es ergänzte die traditionelle Rote Schleife, die für Solidarität mit den von HIV und Aids besonders Bedrohten steht. Das Band sollte nach außen hin sichtbar machen, dass man Verantwortung für dem Schutz vor HIV für sich und für andere übernimmt. Der Aids-Teddy Der als „Aids-Pfarrer“ arbeitende Heiko Sobel entdeckte bei seinen Studienaufenthalten in den 80er Jahren in San Francisco eine sehr schöne Idee. HIV und an Aids erkrankte Menschen waren in jener Zeit besonders starken Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt. Als Solidaritätszeichen bekamen sie im Hospital einen Teddy geschenkt. Der Gedanke ging damals vom damaligen Bürgermeister von San Francisco aus. Mit dieser Geste zeigte er den Betroffenen, dass sie immer Mitbürger der Stadt sein würden; egal was komme. Der Bär ist auch im Staatswappen von Kalifornien enthalten, seit 1911 ist die „Bear Flag“ die Offizielle Staatsflagge Kaliforniens. Heiko Sobel nahm dieses Zeichen der Solidarität mit nach Europa und verteilte es in seinem Wirkungsbereich an die Menschen mit HIV und Aids. Er gab ihnen einen Bären zum Liebhaben, etwas zum Festhalten in einer Aids und seine Symbole 14 Zeit, in der niemand mehr da ist, der einen festhalten mag. An jeden Neu-Ankömmling wurde beim Eintritt ins Hospiz “Zürcher Lighthouse“ ein Teddy verschenkt, der ihn auf seiner letzten Wegstrecke begleitete. (Die Stiftung Zürcher Lighthouse wurde 1988 zur schnellen und unkomplizierten Hilfe für unheilbar AIDS-Kranke gegründet). Zugesagte Subventionen wurden kurz nach der Eröffnung des Hospiz zurückgezogen und so musste der damalige Hospizleiter Heiko Sobel und sein Team dringend Geld beschaffen, um das Haus vor der Schließung zu bewahren. Durch Zufall bekam Sobel mit, das eine Zürcher Firma zur Weihnachtszeit tausende kleiner Bären als Kundengeschenke bestellt hatte. Er brachte sie dazu, sie dem Hospiz zu spenden. Gemeinsam mit einem Marketingleiter entwickelte er eine Idee, die er kurz vor Weihnachten mit seinem Team umsetzte. Sie verteilten die Aids-Teddys am Züricher Hauptbahnhof an die Bevölkerung. Gegen eine Spende von 10 Franken (ca. 6 Euro) konnten die Leute einen Bären mit nach Hause nehmen oder als Zeichen der Solidarität mit dem Lighthouse an einem aufgestellten Christbaum aufhängen. Die Sammelaktion war so erfolgreich, dass sie in den kommenden Jahren am Hauptbahnhof und an anderen Orten in Zürich in der Vorweihnachtszeit und im Umfeld des 1.Dezembers durchgeführt wurde. Das Hamburger Hospiz “Hamburg Leuchtfeuer“ übernahm auch die Idee der Sammelaktion, die genauso erfolgreich war. Nach Hamburg folgten die Aids-Organisationen in Köln, München, Düsseldorf und Frankfurt am Main. Mittlerweile dient der Aids-Teddy in über 100 Städten Deutschlands und Europas jedes Jahr zur Spendengewinnung und Solidarisierung mit den Betroffenen. Heiko Sobel als Bärenvater des Aids-Teddys bekannt, entwirft jedes Jahr aufs Neue einen Teddy und die Firma Clemens Spieltiere GmbH produziert ihn exklusiv als geschützten AIDS-Teddy nach seinen Vorgaben. 15 Denkraum: Namen und Steine Aids und seine Symbole Denkraum: Namen und Steine war ein Projekt der Deutschen Aids-Stiftung und wurde im Jahr 1992 zusammen mit dem Künstler Tom Fecht (siehe Bild) ins Leben gerufen. Dabei geht es um das Gedenken und die Erinnerung an Menschen, die an den Folgen von Aids gestorben sind. Die erste Installation der Steine fand zur dokumenta IX in Kassel statt. Seidem sind in 26 deutschen Städten und im europäischen Ausland Gedenkstätten mit mehr als 2.300 Steinen entstanden. Das Tom Fecht Projekt endete im Jahr 2000 und wird seitdem durch die regionalen Aids-Hilfen organisiert. Ein Teil des Projekts ist „Nature Forte“, das Tom Fecht in der „Akademie Waldschlösschen“ in Göttingen installiert hat (siehe links). In der Altstadt-Nord in Köln wurde das Projekt 1992 unter dem Titel „memoire nomade“ mit 238 Steinen realisiert (siehe Bild). 16 Leben mit HIV Koblenz Zwei Frauen berichten vom Leben mit dem HI-Virus (bg/gw) Trotz der enormen Fortschritte in der Behandelbarkeit ist die HIV-Infektion noch lange keine „Krankheit wie jede andere“: Vorurteile und Stigmatisierung machen es vielen Betroffenen immer noch schwer, offen mit ihrer Infektion umzugehen. Die SWR-Landesschau vom 25. Juli berichtete über den Umgang zweier betroffener Frauen mit ihrer HIV-Infektion. Der Bericht, der in Zusammenarbeit mit der AIDS-Hilfe Koblenz erschien, kann unter folgendem Link aufgerufen werden: http://swrmediathek.de/player.htm?show=a5e279c0-1411-11e4-9668-0026b975f2e6 Only4Positive Trier Leben mit HIV (bg) Nach einer längeren Pause hat sich in Trier wieder eine angeleitete Selbsthilfegruppe von Menschen mit HIV etabliert. Die Gruppe „Only4Positive“ trifft sich einmal im Monat in den Räumen der Trierer AIDS-Hilfe zu einem leckeren Abendessen, diskutiert miteinander und informiert sich über aktuelle medizinische und gesellschaftliche Entwicklungen rund um HIV. Interessierte können sich an die Ansprechpartnerin Lis Wörbach-König vom „Betreuten Wohnen“ der AIDS-Hilfe Trier e.V. wenden (BG). Koblenzer Frauenfrühstück Koblenz (Koblenz) Etwa alle acht Wochen lädt die Koblenzer AIDS-Hilfe zum Frauenfrühstück ein. Beim Frühstück soll den Frauen die Möglichkeit gegeben werden, andere Betroffene in gemütlicher Frauenrunde kennen zu lernen und in lockerer Atmosphäre offen miteinander zu reden. Für Getränke und Essen wird gesorgt, die Frauen müssen sich um nichts kümmern, nur vorbeikommen. Das nächste Frühstück findet am Sonntag, dem 23.11.2014 ab 10 Uhr im Zusammenhang mit dem Workshop „Gut Leben mit HIV“ in den Räumlichkeiten der AIDS-Hilfe Koblenz e.V. (Moselweißer Str. 65, 56073 Koblenz) statt. Die AH verfügt über einen anonymen Hauseingang. Bei Fragen steht Ihnen gerne Hanna Jones montags bis donnerstags von 10.00 bis 13.00 Uhr telefonisch unter 0261/166 99 oder per Mail an [email protected] zur Verfügung. 17 Jubiläum: 5 Jahre Sonntags-Café „Regenbogen“ Landau Jubiläum: 5 Jahre Café Regenbogen in Landau (ub) Das Sonntags-Café „Regenbogen“ der Landauer AIDS-Hilfe ist in den letzten 5 Jahren in Landau ein Ort der Aufklärung und der Begegnung geworden. An jedem 1., 3. und 5. Sonntag eines Monats können sich hier in der Beratungsstelle ab 18 Uhr Menschen im gemütlichen Rahmen bei einem warmen Essen austauschen und kennenlernen und so Ängste und Irrtümer abgebaut werden – gemäß dem Motto des Cafés „Begegnung schafft Toleranz“. Am 6. Juli fand zum 5jährigen ein kleines Jubiläums-Café statt. Neben der musikalischen Umrahmung durch eine Band und dem verblüffenden Auftritt des Zauberkünstlers „Ted Louis“ konnte sich die AIDS-, Drogen und Jugendhilfe Landau e.V. über eine große Spende der Theatergruppe „Au-Weyher!“ freuen. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zum 5jährigen Bestehen des Sonntags-Cafés durften Roland Kempf und Ulrike Bischoff einen Scheck über 3000€ aus den Händen der Darsteller entgegennehmen. „Mit so einer Riesen-Summe hätten wir nie gerechnet“, freute sich Roland Kempf und bedankte sich nicht nur bei der Crew des Theaters, sondern auch bei deren Gästen, die die Aufführungen der Theatergruppe im April besucht hatten und ohne die diese Summe sicher nicht zustande gekommen wäre. Die Laiendarsteller spenden jedes Jahr einen Großteil des Erlöses ihrer Aufführungen an eine soziale Einrichtung. Dieses Jahr kam das Geld der Landauer AIDS-Hilfe zugute, da diese laut der Theatergruppe nicht nur wichtige Arbeit in der Betreuung von HIV-positiven und AIDS-Erkrankten leistet, sondern sich auch für die Belange drogenabhängiger Menschen und von Jugendlichen einsetzt. Der Leiter der Einrichtung R. Kempf lobte das Engagement der LaiSpendenübergabe anlässlich des 5. Jahrestages des Cafés „Regenbogen“ in der Aids-Hilfe Landau en-darsteller. „Solche Aktionen zeigen, dass Solidarität mit anderen durchaus ein Thema in unserer Gesellschaft ist, in der Hoffnung, dass sich hierfür viele Nachahmer finden“ erklärte er. 18 18. Koblenzer AIDS-/Hepatitis-Forum Koblenz Am 20. September 2014 ab 09.00h fand im Konferenzzentrum des Kemperhof Koblenz (Koblenzer Straße 115-155 · 56073 Koblenz) das 18. Koblenzer AIDS/Hepatitis-Forum statt. Dreißig Jahre nach Erstbeschreibung des HI-Virus und 25 Jahre nach der des Hepatitis C-Virus wird eine Zwischenbilanz gezogen. Unter der Schirmherrschaft von Herrn Alexander Schweitzer, Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie des Landes Rhein-land-Pfalz, und Herrn Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Oberbürgermeister der Stadt Kob-lenz, wurde in drei Vorträgen und einer Gesprächsrunde über den aktuellen Wissensstand zu HIV und Hepatitis C informiert. Information und Beratung für LSBTI - Angebote in Trier Information und Beratung Trier Neues Beratungsangebot für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transidente und ihre Angehörigen (bg) Wo finde ich Hilfe bei meinem Coming Out? Wie gehe ich mit Mobbing und Diskriminierungserfahrungen um? Wo kann ich mich mit anderen transidenten Menschen austauschen? Wie kann ich mich in meiner persönlichen Situation vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen schützen? Für diese und andere Fragen rund ums „queere Leben“ in der Region Trier steht ab sofort das gemeinsame Beraterteam des SCHMIT-Z und der Trierer AIDS-Hilfe zur Verfügung. Jeden Mittwoch zwischen 17:00 und 19:00 Uhr werden in den Beratungsräumen des SCHMIT-Z in der Mustorstraße 4 in Trier persönliche Beratungsgespräche angeboten, aber ebenso telefonische und mailbasierte Beratung. Queer & Young – Coming Together. 3. Trierer Coming Out Tage (bg) Anlässlich des „Coming Out Days“ boten die AIDS-Hilfe Trier und das Trierer Schwulen- und Lesbenzentrum SCHMIT-Z allen interessierten schwulen, bisexuellen, lesbischen, in- 19 tersexuellen und trans* Jugendlichen und deren Freund_innen unter 25 Jahren Gelegenheit, sich über sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität und Coming Out zu informieren und auszutauschen. Die 3. Trierer Coming Out Tage standen unter dem Motto „Queer & Young – Coming Together“ und fanden vom 10. – 12. Oktober statt. Nähere Infos: https://www.facebook.com/ingout Benefiz Ludwigshafen Festival der Travestie Benefiz: Festival der Travestie *** Lesung mit Ottfried Fischer (sf) Am 25. Oktober 2014 lud die AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen e.V. zu ihrer Benefizgala, dem „Festival der Travestie“ ins Capitol nach Mannheim ein. Das „Festival der Travestie“ findet bereits zum vierten Mal statt und ist mittlerweile eine feste Größe im Veranstaltungskalender der Rhein-Neckar-Region. Regionale wie überregionale Künstler machen in einem spektakulären Gala-Programm sämtliche Facetten der Travestie-Kunst erlebbar. Egal ob Live-Gesang, Comedy, Showtanz, Starparodien, Revue-Acts oder frivole und wortwitzige Conferencen: Beim "Festival der Travestie" ist definitiv für jeden Geschmack etwas geboten! Dieses Showerlebnis mit handfestem Benefiz-Charakter unterstützt mit seinem Reinerlös zu 100% die ehrenamtliche Arbeit der AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen e.V., damit das unentgeltlich schaffende Team vom „Check Point“ den Level seiner wichtigen Arbeit um die Belange von Menschen mit HIV & AIDS halten und in Zukunft weiter ausbauen kann. Weitere Infos: http://www.festivaldertravestie.de Benefiz: Lesung mit Ottfried Fischer 20 Benefizlesung mit Ottfried Fischer Kaiserslautern (st) Am 8. Oktober 2014 las Ottfried Fischer im „Lautrer Wirtshaus“ (Bahnheim 17c in Kaiserslautern) aus seinem neuen Buch „Das Leben – ein Skandal. Geschichten aus meiner Zeit“ vor. Mit Sprachwitz, Lakonie und intelligentem Humor erzählt Ottfried Fischer Geschichten, Anekdoten und Reflexionen aus seiner Zeit: von seiner Kindheit in den „Niederungen der Landwirtschaft“ auf einem Bauernhof in Niederbayern, wo er schon früh seine erste Rolle als Unterhalter der zahlreichen Sommergäste fand. Und wie er über seine persönliche „Münchner Freiheit“ im Schwabing der 70er Jahre, über Hinterhoftheater statt Jurastudium den Weg auf die Bühne fand und zu einem der beliebtesten deutschen Schauspieler und Kabarettisten wurde. „Das Leben – ein Skandal“ zeigt Ottfried Fischers ungefiltertes Menschenbild, seinen liebevoll-provozierenden Blick auf die Frauen, er berichtet offen von seinen Erfolgen, aber auch von seinen Schwierigkeiten, in diesem Leben zu bestehen. Philosophische Kleinode, minimale Komödien und nahezu unglaubliche Wahrheiten: Ottfried Fischer pur. Leben mit HIV Die Einnahmen kommen der Arbeit der AIDS-Hilfe Kaiserslautern zugute, die sich seit 1987 für Menschen mit HIV in der Region Kaiserslautern, in der Beratung zu und der Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen engagiert. „Und doch ist was aus mir geworden …“ Ottfried Fischer las am 08. Oktober 2014, 20 Uhr, aus seinem Buch „Das Leben – ein Skandal“ im „Lautrer Wirtshaus am Bahnheim“. Musikalisch wurde er an der Gitarre begleitet. Er hat einen ganz eigenen Humorbegriff geprägt, ist im besten Sinne intellektuell und bewegt sein Millionenpublikum im Fernsehen und auf der Bühne. In diesem Buch geht es um Ottfried Fischers ungefiltertes Menschenbild, seinen liebevoll-provozierenden Blick auf die Frauen, um seine Erfolge, ©Joseph Gallus Rittenberg aber auch um seine Schwierigkeiten, in diesem Leben zu bestehen. Ottfried Fischer pur: philosophische Kleinode, minimale Komödien und nahezu unglaubliche Wahrheiten. Zu guter Letzt... Mitwirkende am Newsletter: Texte und Redaktion: thb - Thomas Becker, »» AIDS-Hilfe Mainz e.V. ub - Ulrike Bischoff, »» AIDS-, Drogen- und Jugendhilfe Landau e.V. sf - Sebastian Faul, »» AIDS-Hilfe AK Ludwigshafen e.V. bg - Bernd Geller, »» Impressum Aids-Hilfe Rheinland-Pfalz e.V. Landesverband der rheinland-pfälzischen Aids-Hilfen Saarstrasse 55 54290 Trier Tel. 0651-970 44 20 Fax 0651-970 44 21 email [email protected] web www.aidshilfe-rlp.de AIDS-Hilfe Trier e.V. fk - Frank Kürsten »» AIDS-Hilfe Mainz e.V. st - Sabine Tauebner, »» AIDS-Hilfe Kaiserlautern e.V. gw - Gerhard Wermter, »» AIDS-Hilfe Koblenz e.V. AH Trier Saarstr.55, 54290 Trier 0651-970440 http://www.trier.aidshilfe.de Layout: fk - Frank Kürsten, »» AIDS-Hilfe Mainz e.V. AH Koblenz Moselweißerstr. 65, 56073 Koblenz 0261-16699 Zu guter Letzt ... http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=koblenz Weitere Infos zur Arbeit der AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz unter www.aidshilfe-rlp.de. Der nächste Newsletter erscheint im November 2014 AH Kaiserslautern Pariserstr. 23, 67655 Kaiserlsautern 0631-18099 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=klautern AH Landau Weißenburgerstr. 2b, 76829 Landau 06341-88688 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=landau AH Ludwigshafen Frankenthaler Str. 71, 67059 Ludwigshafen 0621-68567521 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=ludwigshafen http://checkpoint-ludwigshafen.com AH Mainz Mönchstrasse 17, 55130 Mainz 06131-222275 http://www.aidshilfemainz.de NEWSLETTER der Aids-Hilfen in Rheinland-Pfalz 4 Ausgabe 04/ November-Dezember 2014 Ausgabe zum Welt-Aids-Tag Vorweg Kannst Du positiv zusammen leben? - KLAR! »» »» »» »» Leben mit HIV HIV in Deutschland HIV in Rheinland-Pfalz Offen positiv leben - nicht immer ganz einfach »» Diskriminierung bleibt Thema »» Der HI-Virus - gar nicht so leicht zu übertragen, wie viele meinen Hintergründe »» »» »» »» Was ist der Welt-AIDS-Tag? Warum ist er wichtig? Was soll man tun? Und danach? Daten & Fakten »» Weltweit »» Deutschland »» Rheinland-Pfalz Übersicht zu allen Aktionen Zu guter Letzt ... »» Impressum »» Bildnachweis Vorweg In unserem „Extra-Newsletter“ zum Welt AIDS Tag informieren wir Sie über alle Aktionen und Veranstaltungen der rheinland-pfälzischen Aids-Hilfen. 2 Kannst Du positiv zusammen leben? Klar! Liebe Leserinnen und Leser, das Motto des diesjährigen Welt-AIDS-Tages weist bereits darauf hin: HIV betrifft nicht allein den HIV-Infizierten oder die HIV-Infizierte. Ob wir als Gesellschaft HIV ignorieren oder thematisieren, ob wir Angst vor Menschen mit HIV haben oder Infektionsrisiken realistisch einschätzen, ob wir Infizierten Schuldgefühle einreden oder uns mit ihnen solidarisieren… all dies sind Aspekte, die jeden Menschen betreffen. Der Welt-AIDS-Tag, der seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen wird, ein ganzes besonderes Datum. Denn die Entscheidung, wie wir mit HIV-Infizierten umgehen, ist immer auch eine Entscheidung für die Gesellschaft, in der wir leben wollen. Unser Sondernewsletter zum Welt-AIDS-Tag 2014 informiert über die Veranstaltungen, die in den einzelnen Regionen rund um den 1. Dezember stattfinden werden. Außerdem berichten wir über die aktuellen HIV-Zahlen für Deutschland und Rheinland-Pfalz und stellen die Welt-AIDS-Tags-Kampagne „Positiv zusammen leben“ vor. Und wir zeigen anhand eines konkreten Falles auf, wie ein Paar in Rheinland-Pfalz mit dem HI-Virus lebt. Eine interessante und anregende Lektüre wünscht Ihr Welt AIDS Tag 2014 Newsletter-Team 3 Leben mit HIV Stefan ist 42 Jahre alt und HIV-positiv. Seit drei Jahren ist er mit Jeff (25) zusammen, und Jeff ist HIV-negativ. Sie sind also das, was in der Fachsprache als „serodiskordantes Paar“ bezeichnet wird. Stefan und Jeff leben und arbeiten in der Großregion Trier – Saarbrücken – Luxembourg. Sie sind Rollenmodell der „Ich weiss was ich tu“-Kampagne (IWWIT) und haben gemeinsam mit den AIDS-Hilfen in Trier und Saarbrücken, der HIV-Berodung Luxembourg und AIDES Metz das länderübergreifende Präventionsprojekt „Gay-Region“ ins Leben gerufen. In diesem Jahr sind die beiden außerdem Botschafter zum Welt-AIDS-Tag (http://www. welt-aids-tag.de/aktuell/news/details/ich-habe-keine-sekunde-angst-gehabt-34/) . Welt AIDS Tag 2014 HIV in Deutschland So wie Stefan leben etwa 80.000 Menschen in Deutschland mit dem HI-Virus. Auch wenn viele HIV-infizierte zur Gruppe der MSM (= Männer, die Sex mit Männern haben) zählen, ist HIV jedoch schon lange keine „Schwulenkrankheit“ mehr. Welt-AIDS-Tag in und um Mainz Denn während es 2013 nur 29.11. Infostand in der Fußgängerzone - Aktion: „Prominente einen geringen Anstieg der Mainzer verteilen Rote Schleifen“ HIV-Infektionen bei MSM gab, 9. & 10.12. 8. Mainzer Schulfilmfällt die Zunahme der Neuantage steckungen bei heterosexuellen Frauen und Männern im vergangenen Jahr deutlich stärker aus. Dennoch ist der Zuwachs der HIV-Fälle in Deutschland mit etwa 3.200 Neuinfektion insgesamt noch sehr gemäßigt. So spricht das Robert-Koch-Institut in Berlin, bei dem alle positiven HIV-Tests anonymisiert gemeldet werden, von einem weitgehend stabilen Infektionsgeschehen in den vergangenen sieben Jahren. (Epidemiologisches Bulletin des rki: http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HIVAIDS/Welt_AIDS_ Tag_node.html) HIV in Rheinland-Pfalz In Rheinland-Pfalz leben etwa 2.100 Menschen mit HIV. Damit sind wir ein Bundesland mit vergleichsweise niedrigen HIV-Zahlen. Das ist nicht zuletzt der guten Präventionsarbeit zu verdanken, die die sechs lokalen AIDS-Hilfen in Mainz, Trier, Koblenz, Landau, Kaiserslau- 4 tern und Ludwigshafen seit gut 30 Jahren leisten. Dennoch ist dies kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, denn 2013 sind in Rheinland-Pfalz etwa 110 HIV-Neudiagnosen hinzugekommen. Neudiagnosen Welt-AIDS-Tag in und um Trier sind allerdings nicht gleichzusetzen mit Neuansteckungen, 18. 11. Lokale Agenda 21: Multiplikatorenschulung mit dem Entdenn oft liegen zwischen Anwicklungspolitischen Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz steckung und Diagnose mehe.V. ELAN rere Jahre. Ein großer Teil der 21. 11. Trierer Schwulenszene: Offene Kneipentour mit dem PräNeudiagnosen ist daher auch ventionsteam auf die Zunahme der HIV-Test29. 11. 12:00 – 18:00 Uhr, Kornmarkt: Infostand zum Welt-AIDSbereitschaft zurückzuführen. Tag an der Eisbahn Denn immer mehr AIDS-Hilfen 1. 12. 10:00 – 16:00 Uhr, Fußgängerzone: Infostand des Regionabieten niedrigschwellige Testlen AIDS-Beirats aktionen an, die sich vor allem 3. 12. 19:00 Uhr, Konstantinsbasilika: Ökumenischer Gottesan die HIV-Hauptbetroffenendienst zum Welt-AIDS-Tag gruppen richten, prinzipiell aber auch für alle anderen Interessierten offen stehen. Ein Beispiel ist der Aktionstag „Nach Feierabend zu HIV-Test und STI-Check“, den die AIDS-Hilfe Trier viermal im Jahr gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Trier-Saarburg im Schwulenund Lesbenzentrum SCHMIT-Z anbietet. Welt AIDS Tag 2014 Offen positiv leben – nicht immer ganz einfach Doch zurück zu Stefan und Jeff: Als Stefan 2010 sein positives Testergebnis erhielt, stand für ihn schnell fest, dass er offen mit seiner Infektion leben wollte. Sich zu verstecken kam für ihn nicht in Frage. Negative Erfahrungen in Zusammenhang mit seinem „positiven Coming Out“ hatte er nie gemacht. Stattdessen zollten ihm viele Menschen Anerkennung für seinen mu- Welt-Aids-Tag in und um Kaiserslautern 30. 11. um 16 Uhr im Union Studio für Filmkunst (Kerststraße 24, 67655 Kaiserslautern) ein Sonderveranstaltung mit dem Film „Pride“ (siehe Bild oben), Kartenvorverkauf: AIDS-Hilfe Kaiserslautern e.V., Pariser Straße 23, 67655 Kaiserslautern, 0631/18099. (http://www.union-kl.de/) 1. 12. von 12 – 17 Uhr einen Infostand in der Fußgängerzone 3. 12. ab 9:30 Uhr eine Infoveranstaltung für Betroffene in der Reihe„Frühstück+“ zum Thema „Positives Denken“. 5 Welt-AIDS-Tag in und um Koblenz 19. 11. Pressegespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger 22. 11. Liebfrauenkirche Koblenz: 24. Ökumenischer AIDS-Gottesdienst in Koblenz unter dem Motto „Positiv sein!“, veranstaltet von der Arbeitsgruppe „Koblenzer AIDS-Gottesdienst“ 29. 11. Fußgängerzone Koblenz: Infostand und Schleifenaktion mit Prominenten aus Politik und Kultur 29. 11. Lichteraktion am Denkraum „Namen und Steine“ an der Liebfrauenkirche 29. 11. Tour des Präventionsprojektes „Gummiexpress“ durch die Koblenzer Lokale tigen Schritt. Wie Stefan aber selbst zugibt, hat ihm sein Arbeitsumfeld (Stefan ist Wirtschaftsjournalist bei einer Luxemburger Tageszeitung) diesen Weg vergleichsweise leicht gemacht. Diskriminierung bleibt Thema Welt AIDS Tag 2014 Andere HIV-Positive haben nicht dieses Glück, und ein positives Coming Out will daher gut überlegt sein. Denn nach wie vor gibt es viele Vorurteile und überholte Vorstellungen bezüglich des Lebens mit HIV. Aus der Studie „Positive Stimmen“, die die Deutsche AIDS-Hilfe 2011 durchführen ließ, wissen wir etwa, dass ein positives Coming Out am Arbeitsplatz gut überlegt sein sollte. Auch heute noch ist es leider oft mit einem Karriereknick verbunden – frei nach dem Motto: Der hat HIV und ist daher eh nicht so leistungsfähig wie sein Kollege. In Wahrheit sind viele HIV-Positive dank der heute guten Behandelbarkeit von HIV genauso belastbar wie HIV-Negative. Selbst im deutschen Gesundheitssystem gibt es noch vielerorts Diskriminierung HIV-positiver Menschen: 25 % der Teilnehmer_innen der „Positive Stimmen“-Studie berichteten davon, dass Ihnen schon eine notwendige medizinische Behandlung aufgrund ihrer HIV-Infektion verweigert wurde. 6 Die AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz verfügen über langjährige Erfahrung in der Begleitung und Unterstützung HIV-Infizierter. Unsere Berater_innen können kompetent und einfühlsam im individuellen Fall beim Abwägen der Vor- und Nachteile eines positiven Coming Outs zur Seite stehen. Denn rückgängig machen lässt sich die Offenlegung einer HIV-Infektion in aller Regel nicht mehr. Und falls auch Sie von Ihrem Zahnarzt nur Termine außerhalb der regulären Sprechstunde erhalten, können wir Ihnen bei der Suche nach einer geeigneteren Alternative weiterhelfen. Der HI-Virus – gar nicht so leicht zu übertragen, wie viele glauben Dabei gibt es gar keinen Grund, HIV-positive Menschen anders zu behandeln als andere Personen. Denn in Alltagssituation wird der HI-Virus nicht übertragen und im medizinischen Bereich bieten die üblichen Hygienemaßnahmen einen sicheren Schutz. Man kann mit einem HIV-positiven zusammen leben, gemeinsam kochen und essen, man kann einen HIV-positiven Menschen küssen und sein Kind mit einem HIV-positiven Kind spielen lassen, ohne dass ein Ansteckungsrisiko bestünde. Welt AIDS Tag 2014 Hinzukommt, dass HIV-positive Menschen bei erfolgreicher medikamentöser Therapie quasi nicht mehr infektiös sind. Denn: Wo es kaum noch Viren gibt, gibt es auch quasi keine Chance mehr für eine Virusübertragung. Viele serodiskordante Paare können daher ruhigen Gewissens auf die Anwendung von Kondomen verzichten, ohne dabei ein Übertragungsrisiko einzugehen – so wie Stefan und Jeff. 7 Welt-AIDS-Tag in und um Landau 30.11. Am Sonntag (30.11.) wird in den Räumlichkeiten der Landauer AIDS-Hilfe ab 18 Uhr ein gemütliches WAT-Sonntagscafé stattfinden. Bei Musik und leckerem Essen wird der diesjährige Welt-AIDS-Tag ganz gemütlich begangen werden. Das Publikum darf sich auf ein den Abend begleitendes informatives Programm freuen, bei dem sicher auch viel gelacht werden wird. 1.12. Am 1.12.2014 öffnen wir unsere Türen zu den Öffnungszeiten (13:00 – 16:00 Uhr) und möchten die Menschen einladen, uns als Team, unsere Einrichtung und unsere Arbeit kennenzulernen. Bei Kaffee & Kuchen sind die Mitarbeiter vor Ort, um Fragen und Tipps zum Thema HIV, STI´s & Sexualität zu beantworten. Eine Bauchladenaktion auf dem Landauer Weihnachtsmarkt ist auch wieder angedacht. 1.12. Da die Prävention von HIV und STI´s nicht erst im Pubertätsalter beginnt, aber viele Eltern immer noch Hemmungen haben mit ihren Kinder über das Thema Sexualität zu reden, lädt die Landauer AIDS-Hilfe am Abend des WAT zu einem Elternabend ein, in dem genau diese Dinge thematisiert werden. Getreu dem Motto:“Wie sag ichs meinem Kinde“ bekommen die Anwesenden Infos zur sexuellen Entwicklung von Kindern, zu sexuell übertragbare Krankheiten, sexuellen Orientierung und wie man am geschicktesten mit seinen Kindern über diese Themen spricht und zwar egal, in welchem Alter das Kind ist. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt, Anmeldungen bitte zu den Öffnungszeiten unter der Telefonnummer: 06341/88 6 88. Bei sehr gro- Welt AIDS Tag 2014 ßem Interesse, wird es einen Zusatztermin geben. 8 Was ist der Welt AIDS Tag? Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag. Er gibt weltweit den Menschen Gelegenheit, sich gemeinsam im Kampf gegen HIV zu vereinen, ihre Solidarität für Menschen, die mit HIV und Aids leben zu bekunden und an die zu gedenken, die der Krankheit erlegen sind. Der Welt AIDS Tag ist global der erste Tag, der für ein Gesundheitsproblem ausgerufen wurde. Es gibt ihn seit 1988. Warum ist dieser Tag so wichtig? Welt AIDS Tag 2014 Ende 2013 lebten in Deutschland etwa 80.000 Menschen mit dem Virus. Seit Beginn der Epidemie sind hier etwa 28.000 Menschen daran gestorben. Weltweit haben sich ungefähr 34 Millionen Menschen infiziert. Trotz aller wissenschaftlichen Fortschritte bei der Behandlung, kann die Erkrankung bislang nicht geheilt werden. Viele Menschen wissen noch immer nicht, wie HIV übertragen wird und wie sie sich und andere vor einer Infektion schützen können. Stigma und Diskriminierung gehört leider noch immer zum Alltag von Menschen, die mit dem Virus leben müssen. Der Welt AIDS Tag ist wichtig, um die Öffentlichkeit und auch die Regierungen daran zu erinnern, dass HIV noch nicht aus dem Leben verschwunden ist. 9 Was soll man am Welt AIDS Tag machen? Dieser Tag bietet eine gute Gelegenheit, mehr über HIV zu erfahren und das Gelernte in die Tat umzusetzen. Nur wenn man weiß, wie HIV übertragen wird, kann man sich und andere davor schützen. Wenn man weiß wie HIV nicht übertragen wird, kann man Menschen, die mit dem Virus leben, fair und mit Respekt behandeln. Durch das Tragen der ROTEN SCHLEIFE demonstriert man nach außen seine Solidarität und bekundet, dass man sich des Problems bewusst ist. Und nach dem 1. Dezember? Welt AIDS Tag 2014 Obwohl dieser Tag Gelegenheit bietet, seine Solidarität zu zeigen und sich von Vorurteilen zu befreien, gilt unser Bestreben nicht nur für diesen einen Tag sondern das ganze Jahr über. 10 Zur Geschichte 1988 wurde der Welt AIDS Tag durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum ersten Mal ausgerufen. Von Anfang an stand dieser Tag unter einem bestimmten aktuellen Motto (siehe Zeitleiste unten). Ab 1996 wird der Tag von der UNAIDS organisiert. Die einzelnen Länder beteiligen sich seitdem mit teilweise spektakulären Aktionen (im Bild: (links) der Obelisk in Buenos Aires, 2005, (Mitte) Katmandu, 2010, (unten) Kabul, 2010 ). Das Motto der Jahre 2005 bis 2010 lautete „Stop AIDS: Keep the Promise“. Es sollte weltweit an das Versprechen erinnern, dass Politiker bei einer Sitzung der Vereinten Nationen 2001 abgegeben haben, nämlich sich national und international stärker dem Kampf gegen Aids zu widmen. Von 2011 bis 2013 hieß das deutsche Motto „Positiv zusammen leben“. In diesem Jahr lautet es: „Kannst du positiv zusammen leben? KLAR!“ Welt AIDS Tag 2014 Natürlich dürfen sich Solidarität und das Engagement gegen HIV nicht auf den Welt-AIDS-Tag beschränken. Das Thema HIV das ganze Jahr über in Bewusstsein zu halten, ist eine Aufgabe, der sich die rheinland-pfälzischen AIDS-Hilfen Tag für Tag stellen. 11 Daten und Fakten * weltweit leben über 35 Millionen Menschen mit HIV * dazu kommen etwa 2,1 Millionen Neuinfektionen pro Jahr, 240.000 davon sind Kinder * nur ein Drittel der Betroffenen hat Zugang zu Medikamenten * seit Beginn der 1980er haben sich weltweit etwa 78 Millionen Menschen infiziert, die Hälfte davon ist bereits an den Folgen der Erkrankung verstorben * Afrika südlich der Sahara ist am stärksten betroffen, hier werden etwa 70% aller Neuinfektionen registriert * auch in Ost-Europa und Zentralasien steigt die Zahl der Neuinfektionen deutlich an, allein im Jahr 2013 um 110.000 * in Deutschland leben heute etwa 80.000 Menschen mit HIV * bisher starben in Deutschland etwa 30.000 Menschen an Aids. 8 Länder mit 57% der Neuinfektionen im Jahr 2013 % der HIV-Neuinfektionen 2013, nach Ländern Welt AIDS Tag 2014 Süd-Afrika Rest der Welt Indonesien Russland Quelle: UNAIDS Neue Infektionen 2005: 2.900.000 2013: 2.100.000 Nigeria Menschen mit HIV 2005: 35.000.000 2013: 32.100.000 Uganda Indien Mozambique Kenia 12 Daten und Fakten für Deutschland und Rheinland-Pfalz HIV und Aids in Deutschland Welt AIDS Tag 2014 Information des Robert Koch-Instituts - Ende 2013 geschätze Zahl der Menschen, die mit HIV/ Aids leben Männer Frauen Kinder Infektionsrisiko Männer, die Sex mit Männern haben Personen, die sich über heteroseuelle Kontakte infiziert haben i.v. Drogengebraucher/Innen Hämophile und Empfänger von Bluttransfusionen Mutter-Kind Übertragungen geschätze Zahl von Personen mit nicht-diagnostizierter HIV Erkrankung geschätze Zahl der Neufektionen im Jahr 2013 Männer Frauen Infektionswege (geschätzt) Männer, die Sex mit Männern haben Heterosexuelle Kontakte i.v. Drogengebrauch Mutter-Kind Übertragung geschätzte Zahl der HIV-Erstdiagnosen 2013 bei fortgeschrittenem Immundefekt geschätzte Zahl der Todesfälle bei HIV-Infizierten 2013 geschätzte Zahl der HIV-Infizierten mit Therapie geschätzte Zahl der Todesfälle bei HIV-Infizierten seit Beginn der Epidemie Deutschland Rheinland-Pfalz ~ 80.000 ~2.100 ~ 65.000 ~15.000 ~200 ~1.700 ~410 ~53.000 ~1.400 ~18.000 ~460 ~7.800 ~250 ~450 ~420 ~14.000 ~460 ~3.200 ~100 ~2.700 ~460 ~85 ~15 ~2.400 ~550 ~300 < 10 ~3.500 ~1.100 ~75 ~20 ~10 ~110 ~35 ~ 550 ~15 ~54.000 ~1.300 ~28.000 ~980 13 Welt-AIDS-Tag in und um Ludwigshafen Auch in diesem Jahr finden verschiedene Aktionen um den Welt-AIDS-Tag statt. 26. November 2014 Zum Einstieg findet am 26. November das 14. Treffen des HIV-/ Infektions-Netzwerkes Rheinland-Pfalz/ Saar statt. Eine Fortbildungsveranstaltung für Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und -ärzte und alle Interessierten. Das Symposium findet im Stadtratssaal im 1. OG des Rathauses der Stadt Ludwigshafen am 26.11.2014 von 17.00 bis 20.00 Uhr statt. Heute, 33 Jahre nach Beschreibung plötzlich aufgetretener Pneumocystis Pneumonien und schwerer Verlaufsformen des Kaposi Sarkoms bei vorher gesunden, homosexuellen Amerikanern, ist die HIV-Infektion und AIDS längst gut diagnostizier- und behandelbar. Die Übertragungswege des Virus sind bekannt, durch Einhaltung der Präventionsregeln lassen sich Übertragungen sicher vermeiden (“ Safer-Sex“, sterile Einwegmaterialien, Desinfektion). Die Therapie hat sich stark vereinfacht, die Tablettenanzahl,die Einnahmemodalitäten und die Verträglichkeit konnte deutlich verbessert werden. Trotzdem ist die Akzeptanz der Erkrankung noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Gut behandelte und gering bis nicht mehr infektiöse HIV Infizierte erleben Stigmatisierung und Ausgrenzung sowohl im Freundes- und Familienkreis aber auch in der Arbeitswelt und sogar auch im medizinischen Umfeld. Hier tut Aufklärung immer noch Not. Inklusion, Akzeptanz, Respekt und Vertrauen, dieses Verhalten sollten wir den chronisch HIV Infizierten entgegenbringen. Diese Fortbildungsveranstaltung, die sich an Ärzte und im Bereich Gesundheitswesen und der Prävention Tätige sowie an Betroffene und Interessierte richtet, soll mit Vorträgen und lebhaften Diskussionen dazu beitragen, durch Verständnis bestehende Vorurteile abzubauen. 1. Dezember 2014 Weiter geht es am 1. Dezember zum Welt- Welt AIDS Tag 2014 AIDS-Tag. Hier sind wir mit mehreren Infoständen in der Stadt verteilt präsent. Am Abend nehmen wir am Gottesdienst in der CityKirche Konkordien teil und sind auch dort mit einem Infostand vertreten. Der Schweigemarsch der LUGMAN Mannheim e.V. ist uns wichtig. Tagsüber verkaufen wir unsere Teddys zum Welt-AIDS-Tag an den Infoständen und bei dem Pharmahersteller Abbvie. 14 5. und 6. Dezember 2014 Gefolgt von unserer Nikolausaktion am 5. und 6. Dezember. Wenn der Nikolaus kommt, dann kommen auch wir. In verschiedenen Kneipen, Cafés und Restaurants in Ludwigshafen und Mannheim verteilen wir zusammen mit der KOSI.MA Nikolaus- und Präventionsartikel. Hierfür haben wir bereits an einem Backtag lecker Weihnachtsgebäck mit viel Liebe und vielen fleißigen Helfern hergestellt. An diesen zwei Tagen sind wir mit unserem Nikolaus unterwegs und werben für Welt AIDS Tag 2014 Verständnis und Toleranz. 15 Übersicht über sämtliche Aktionen der Aids-Hilfen in Rheinland-Pfalz zum Welt-AIDS-Tag 2014 18.11. Trier Multiplikatorenschulung mit ELAN 19.11. Koblenz Pressegespräch 21.11. Trier Kneipentour durch die Schwulenszene 22.11. Koblenz Ökumenischer Gottesdienst 26.11. Ludwigshafen Treffen des HIV-/Infektions-Netzwerks Rheinland-Pfalz / Saar 29.11. Mainz Infostand in der Fussgängerzone - Aktion: „Prominente verteilen Rote Schleifen“ 29.11. Koblenz Infostand in der Fussgängerzone 29.11. Koblenz Lichteraktion an der Liebfrauenkirche 29.11. Koblenz mit dem „Gummiexpress“ durch die Koblenzer Lokale 29.11. Trier Infostand auf dem Kornmarkt 30.11. Landau Sonntags-Café zum Welt-AIDS Tag 30.11. Kaiserslautern Filmvorführung „Pride“ Landau Tag der offenen Tür mit Kaffee und Kuchen 1.12. Landau Elternabend zum Thema sexuelle Entwicklung, sexuelle Orientierung, übertragbare Infektionen und wie man mit Kindern am besten darüber spricht 1.12. Kaiserslautern Infostand in der Fussgängerzone 1.12. Ludwigshafen Infostände und Bärchenverkauf in der Stadt Welt AIDS Tag 2014 1.12. Welt AIDS Tag 2014 16 1.12. Ludwigshafen AIDS-Gottesdienst 1.12. Ludwigshafen Schweigemarsch von LUGMANN Mannheim e.V. 1.12. Trier Infostand des Regionalen AIDS-Beirats 3.12. Kaiserslautern Frühstück+ Eine Infoversanstaltung zum Thema „Positiv Denken“ 3.12. Trier Ökumenischer Gottesdienst 5.12. Ludwigshafen der Nikolaus kommt in Kneipen, Cafés und Restaurants in Ludwigshafen und Mannheim 6.12. Ludwigshafen der Nikolaus kommt in Kneipen, Cafés und Restaurants in Ludwigshafen und Mannheim 9.12. Mainz 8. Mainzer Schulfilmtage 10.12. Mainz 8. Mainzer Schulfilmtage Zu guter Letzt... Mitwirkende am Newsletter Texte und Redaktion thb - Thomas Becker, AIDS-Hilfe Mainz e.V. ub - Ulrike Bischoff, AIDS-, Drogen- und Jugendhilfe Landau e.V. sf - Sebastian Faul, AIDS-Hilfe AK Ludwigshafen e.V. bg - Bernd Geller, AIDS-Hilfe Trier e.V. fk - Frank Kürsten AIDS-Hilfe Mainz e.V. st - Sabine Tauebner, AIDS-Hilfe Kaiserlautern e.V. gw - Gerhard Wermter, AIDS-Hilfe Koblenz e.V. Layout fk - Frank Kürsten, AIDS-Hilfe Mainz e.V. Bildnachweis: * Seite 1,5,6,7,8,9 und 11: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA), 2014 (http://www.welt-aids-tag.de) * Seite 10 (oben): By Erik Stattin (Flickr) [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons * Seite 10 (mitte): AP/Bimod Joshi, 2010 * Seite 10 (unten): AFP/Getty Images/ Shah Marai, 2010 (beide gefunden auf: http://blogs.sacbee.com/photos/2010/12/world-aids-day-2010.html) * Seite 11 (unten): Statista, 2014 (www.statista.com/chart/2477/ new-hiv-infections-in-2013/) Impressum Aids-Hilfe Rheinland-Pfalz e.V. Landesverband der rheinland-pfälzischen Aids-Hilfen Saarstrasse 55 54290 Trier Tel. 0651-970 44 20 Fax 0651-970 44 21 email [email protected] web www.aidshilfe-rlp.de AH Trier Saarstr.55, 54290 Trier 0651-970440 http://www.trier.aidshilfe.de AH Koblenz Moselweißerstr. 65, 56073 Koblenz 0261-16699 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=koblenz AH Kaiserslautern Pariserstr. 23, 67655 Kaiserlsautern 0631-18099 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=klautern AH Landau Weißenburgerstr. 2b, 76829 Landau 06341-88688 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=landau AH Ludwigshafen Frankenthaler Str. 71, 67059 Ludwigshafen 0621-68567521 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=ludwigshafen http://checkpoint-ludwigshafen.com AH Mainz Mönchstrasse 17, 55130 Mainz 06131-222275 http://www.aidshilfemainz.de Zu guter Letzt ... Weitere Infos zur Arbeit der AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz unter www.aidshilfe-rlp.de. Der nächste Newsletter erscheint im Januar 2015.