Eine Vernunftehe hat Silberhochzeit!

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Herten
Eine Vernunftehe hat Silberhochzeit!
Eine Vernunftehe hat
Silberhochzeit!
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29.12.1999
Der 01.01.2000 ist für die Stadt Herten ein besonderes historisches
Datum. An diesem Tag jährt sich die Städte-Ehe zwischen Herten,
Westerholt und Bertlich zum fünfundzwanzigsten mal. "Die Stadt
Herten ist ...
Der 01.01.2000 ist für die Stadt Herten ein besonderes historisches
Datum. An diesem Tag jährt sich die Städte-Ehe zwischen Herten,
Westerholt und Bertlich zum fünfundzwanzigsten mal. "Die Stadt Herten
ist mit Inkrafttreten der Neugliederung Rechtsnachfolgerin der Stadt
Westerholt. Die Regelung tritt mit dem Neugliederungsgesetz für das
Ruhrgebiet in Kraft." Dies ist der Wortlaut des Gebietsänderungsvertrages
zwischen der Stadt Herten, der Stadt Westerholt und der Gemeinde
Polsum, der am 26. März 1973 unterzeichnet wurde und am 01.01.1975 in
Kraft trat.
Erinnern wir uns an den Ausgangspunkt: Weder Herten noch Westerholt
wollten von den großen Partnern Recklinghausen und Gelsenkirchen
"geschluckt" werden, doch allein hätten sie nicht überlebt. Eine schwierige
Verlobungszeit begann!
Bis es zur Eheschließung kam, mussten die damaligen Kommunalpolitiker
viel Verhandlungsgeschick zeigen.
Schon 1970 setzten sich die Politiker mit der vom Land geplanten
kommunalen Neuordnung auseinander, die den Zusammenschluss
Herten/Recklinghausen und Westerholt/Gelsenkirchen vorsahen.
Letztendlich sollten größere und stärkere Verwaltungseinheiten entstehen.
Für das enge, dicht besiedelte Stadtgebiet von Westerholt gab es keine
Entwicklungschancen mehr. Nur mit einer Vereinigung mit Bertlich - das
von Marl dazukam, gaben sich die Landesplaner nicht zufrieden.
Andererseits war klar - so der ehemalige CDU-Ratsherr Wilhelm Gräfling "wir wollten kein vergessener Vorort von Gelsenkirchen werden". Im
Herbst 1971 ging beim damaligen SPD-Ratsherrn Alfred Pusch ein
Schreiben seiner Hertener Genossen ein, die ihre Angst vor einer
Eingemeindung nach Recklinghausen äußerten. Der Startschuss für erste
Verhandlungen war somit gegeben.
Zuerst kamen nüchterne statistische Zahlen auf den Tisch: Die Stadt
Herten zählte bei einer Fläche von 29,3 qkm 53.005 Einwohner. Die Stadt
Westerholt hatte 13.436 Einwohner. Das Gemeindegebiet umfasste eine
Fläche von 4,02 qkm. Im Norden bestanden im erheblichem Umfang
nahtlose bauliche Verflechtungen mit dem Ortsteil Bertlich.
In vielen vertraulichen Gesprächen, Anhörungsterminen und Bereisungen
wurden Gemeinsamkeiten gesucht und um Sympathien für eine
Vernunftehe geworben.
Legendär ist die damalige Bereisung durch die Neuordnungskommission
des Landes, der die Gastgeber das "trennende Grün" zwischen Herten
und Recklinghausen vorführten und Minuten später das "verbindende Grün"
zwischen Herten und Westerholt hervorhoben. Der berühmt gewordene
Satz des damaligen Westerholter Bürgermeisters Franz Cernik bei einem
Hearing in Recklinghausen: "Besser Partner eines Nachbarn, als
Anhängsel einer Großstadt" gab womöglich den Ausschlag für das
Zustandekommen der Städteehe.
Der offizielle Vorschlag vom Landesinnenministeriums zur Neugliederung
der Gemeinden kam im September 1972 mit folgendem Wortlaut: "Es
wird vorgeschlagen, die Stadt Westerholt (Kreis Recklinghausen) sowie
Gebietsteile der Gemeinde Polsum - Ortsteil Bertlich - (Amt Marl, Kreis
Recklinghausen) in die Stadt Herten einzugliedern".
Heute hat Herten mit den Ortsteilen Westerholt und Bertlich eine
Flächengröße von 37,31 qkm und zum Stichtag 31. Oktober 1999 beträgt die
Bevölkerungszahl 66.756 Personen.
Fazit nach 25 Jahren: Es ist ein überschaubares "Neues Herten"
gewachsen, man hat sich nicht nur räumlich genähert, denn "etwas Liebe
ist auch dabei"!
Stadt Herten
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