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http://www.bayrisches-woerterbuch.de/a.html a [à] (unbest. Artikel ein, eine, ein (a Mo = ein Mann; a Frau = eine m/f/n) Frau; a Kind = ein Kind) a [à] (pers. Fürwort 3. Pers. m) er (sagt a = sagt er; hod a gsagt = hat er gesagt) 1auch aa [à:] (des moan i aa = das meine ich auch) 2Kleinkindlicher Ausdruck für: Ich muß aufs Klo (Mamma, 'aa' macha!) aba awa [åwà] (oba) abbeerln [å:beàln/åbbeàln/ å:biàln/åbbiàln abbetteln [å:bädln/åbbädln] abher, herab, herunter (...geh vo da Loater aba!) Beeren, z.B. Holunderbeeren, Johannisbeeren abzupfen 1etwas aufdringlich abverlangen, abbitten; 2eine Bestrafung herausfordern (...wennst so weiter machst, bettelst ma a gscheide Watschn ab!) abbeuteln sich vor Kälte, Nässe oder Ekel abschütteln [å:baidln/åbbaidln] (...wia's 'n gsehgn hat, hat sie sich abbeutelt.) abbiaschdln abbürsten (...hast deine dreckertn Schuah scho [å:biàschdln/åbbiàschdln] abbürschtelt?) abblatteln abblättern (...d'Fenster miass ma streicha, weil [å:blà:dln/åbblà:dln] d'Farb scho abblattelt.) abbräunen anbraten, rösten (...hab i mir a Scheibn Leberkäs [å:bräinà/åbbräinà] abbräunt.) abbrennt [å:brend/åbbrend] abbrocken [å:broggà/åbbroggà] abbusseln [å:bussln/åbbussln] 1abgebrannt, ohne Geld (...i bin abbrennt, kannst du mir a Geld leihn?) 2niedergebrannt (...da Huabahof is abbrennt!) abpflücken, pflücken, ernten [mit Küssen bedecken 1 1abdanken, abtreten 2sich bedanken (das Abdanken war früher ein wichtiger abdanken [å:dangà/åbdangà] Programmpunkt bei Hochzeiten; das Brautpaar bedankte sich bei den Gästen und wurde bei dieser Gelegenheit beschenkt. Meist wurden die Verwandten und Freunde vom Hochzeitslader auch noch mit Gstanzln derbleckt.) abdraht abgedreht (Adj.) [å:drà:d] gewieft, durchtrieben (...so a abdrahter Hund!) abdriggn abdriggln [å:driggen/å:driggln/ abtrocknen åbdriggen/åbdriggln] abdrucken abdrücken [å:druggà/åbdruggà] abknöpfen, abnehmen (...des Auto hab i eahm billig abdruckt!) abessen (sich an etwas...) von etwas so viel essen, dass man es schier nicht [åbessn] mehr sehen bzw. riechen kann abfarbig abfärbig (Adj.) ausgebleicht, verschossen [å:fàwig/åbfàwig] abfechsen [å:fäxn/åbfäxn] einen Pflanzentrieb abnehmen und neu einsetzen abfieseln 1abnagen [å:fi:sln/åbfi:sln] Sport: die ham d'Bayern gscheit abgfieslt...) abfotzen ordentlich ohrfeigen (...der Saubua ghörad amoi [å:fozzn/åbfozzn] gscheid abgfotzt!) abfressen [å:fressn/åbfressn] abfretten [å:freddn/åbfreddn] abgeben, sich [å:gem/åbgem] (a Brathendl abfieseln...) 2besiegen (im Interesse oder Lust an etwas verlieren , etwas gänzlich satt haben (am Fernsehschaugn hab i mi absolut abgfressen...) sich erfolglos mit etwas abmühen sich beschäftigen mit etwas, sich befassen mit etwas/jdm. (...mit so am Gschwerl gib i mi gar ned erst ab!) 2 abgedreht (Adj.) [å:drà:d] (odraht) durchtrieben, gewieft, gewitzt fehlen, mangeln (...den wenn i bloß siehg, geht abgehen mar a Fuchzger ab!) [å:ge:/åbge:] das fehlte mir gerade noch = des gangad ma grad no ab abgeschmach (Adj.) [å:gschmå:ch] griesgrämig, knurrig, unfreundlich 1abweiden abgrasen [å:grå:sn/åbgrå:sn] abgrast.) (...d'Schaf ham die ganze Wiesn 2absuchen (...s'ganze Viertel hab i abgrast bis i di gfundn hab.) 3abklappern (...die ganze Verwandtschaft hab i abgrast, koana leicht mar a Geld!) abhackeln, sich [å:hàgln/åbhàgln] abi awi [å:we] (obi) abidaucha [å:wedauchà] abidoa, sich [å:wedoà] (awidoa) sich zanken, wegen jeder Kleinigkeit streiten abhin, hinunter jemanden erniedrigen, demütigen sich abmühen, abrackern abkrageln den Hals/Kragen umdrehen (den Dreckhammel [å:grà:gln/åbgrà:gln] sollt ma abkrageln...) ableeren [å:làrn/åblàrn] abladen, entladen (Anhänger ableeren...) abluchsen ablisten (Den schönen Teppich hab i ihr [å:luxn/åbluxn] abgluchst...) abluren [å:luàn/åbluàn] Abort, der [Abordd] Abortdeckel, der [Aborddegl] abpassen auflauern, heimlich beobachten Klo, Klosett, Toilette, WC 1Toiletten- bzw. WC-Deckel, Klodeckel 2Bezeichnung für sehr große Männerhände (...dua deine Abortdeckel weg!) 1auf den richtigen Zeitpunkt warten 2jmdm. 3 [å:bàssn/åbbàssn] auflauern abpecken eine Oberfläche grob bearbeiten, abtragen, [å:bäggà/åbbäggà] abschlagen (die Mauer miass ma abpecka...) abpudeln, sich abschütteln, sich (dem is oiss wurscht, der pudelt [å:budln/åbbudln] sich bloß ab...) abputzen (sich die Hände an/bei etw. a.) [å:buzzn/åbbuzzn] einen Vorteil aus etwas ziehen, sich an etwas bereichern abrahmen "absahnen", Gewinn machen (...bei dem Gschäft [å:rà:mà/åbrà:mà] ham ma sauber abgrahmt.) abräumen [å:ràmmà/åbràmmà] Gewinn einstreichen, absahnen Abrui, der [Abrui] April Abruiaff, der [Abruiaff] ein/e in den April Geschickte(r) Abruiochs, der [Abruiox] ein/e in den April Geschickte(r) 1sich abschauen [åbschaung] an etwas satt sehen, etwas nicht mehr sehen können (...an "Dahoam is dahoam" hab i mi abgschaut.) 2spicken, abschreiben (in der Schule) abschieben [åbschiàm] abschlecken [å:schläggà/åbschläggà] abhauen, verschwinden ablecken abschmatzen jmdm. durch penetrantes Reden etwas [å:schmà:zn/åbschmà:zn] abgewinnen, "abschwatzen" abschnallen [å:schnåin/åbschnåin] absehen [å:säng/åbsäng] baff sein, staunen i schnall ab [ischnåiåbb] = ich glaub's ja nicht; da bleibt mir doch die Spucke weg sich an etwas satt sehen, etwas nicht mehr sehen können (...an "Dahoam is dahoam" hab i mi abgsehgn.) sich drücken, aus dem Staub machen (Abseilerjob abseilen [åbsailn = eine "Arbeit", bei der man nicht viel oder gar nicht arbeiten muss.) Abseitel, das [Abbsaidl] ein(e) Winkel/Ecke, wo alles mögliche 4 abgestellt/gelagert wird abspülen [å:schbiàn/åbschbiàn abwaschen, Geschirr spülen å:schbuin/åbschbuin] Abspülhadern, der [Åbschbuihå:dàn] Geschirrspültuch abstauben 1unbemerkt mitnehmen 2im Fussball einen [å:schdaum/åbschdaum] Treffer erzielen Abstauber, der [Åbschdauwà] Nutznießer, Schmarotzer abstechen [å:schdechà/åbschdechà] 1ein Tier schlachten (an Kirta werd a Gans abgstocha...) 2derb für erstechen (...hat er'n hinterrucks abgstocha.) abstrampfeln 1sich abmühen, abrackern, plagen 2sich [å:schdrambffen/ abdecken, die Bettdecke wegstrampeln (deck di åbschdrambffen] zua, du hast di ja ganz abgstrampfelt...) Abtritt, der [Abdridd] einfache Toilette, Scheißhäusl sich mühen, sorgen, plagen (Zwoa Säu liegen nebeneinander im Baatz und unterhalten sich. abtun, sich [å:doà/åbdoà] Die eine jammert in einer Tour, dass ihr das Leben so gar keine Freude machen will, weil die Zeiten so schlecht sind. Da sagt die andere: "Dua di ned ab, es is eh Wurscht, was aus uns werd.) Noch mehr Bayrische Witze ab und zu (Adv.) [abbunzzuà] hie und da, gelegentlich abziehen jdn. im Spiel oder Sport besiegen (d' Hinterberger [å:ziàng/åbziàng] ham d'Vorderberger 5:0 abzogn...) abzutzeln abzuzeln ablecken, abschlecken [å:zu:zln/åbzu:zln] ächern [ä:chàn] ähern [ä:àn] (echern) achetzen [å:chäzn] Achter, der [Achddà] achzge [achzge] Ähren aufsammeln (nach der Ernte) jammern, seufzen, stöhnen 1die Zahl/Ziffer Acht 2verbogene Fahrradfelge (in dei'm Radl hast an gscheitn Achter drin...) achtzig 5 äck [ägg] 1Ausdruck für Abscheu, Ekel 2äck machen = wenn Kleinkinder aufs Töpfchen gehen ackern [aggàn] pflügen Adabei, der [Àdàbai] Wichtigtuer; einer, der überall dabei sein muss Aderl, das [À:dàl] Äderchen a diam bisweilen, gelegentlich, manchmal (a diam daad i adiam [àdiàmm] am liabstn oiss hischmeißn...) Äding [Ä:ding] (Eding) Altötting Advokat, der [Àbbfokà:d] Rechtsanwalt 1alberner, Aff, der [Aff] dummer Kerl 2eitler, gezierter Mensch 3(Alkohol)Rausch (...gestern bist wieder mit am saubern Affn hoamkemma!) Affenarsch, der [Affma:sch/Affmarsch] alberne, dumme Person aft (Adv.) [àffd] dann, nachher Agerl [À:gàl] Agathe a geh ach geh [àgä:] bitte?, wirklich?, tatsächlich? (Ausdruck ungläubigen Staunens: Unser Bua hat im Rechnen an Oanser kriagt. A geh?) Ägide [Ägi:de] (Egide) Ägidius Ahndl, das [À:ndl/À:nl] Großmutter äiamal [äiàmåi] ab und zu, bisweilen, manchmal Aiß, das [Oàss] Abszess, Furunkel, Geschwür 1(Adj.) akkurat [à:gràdd] genau, gewissenhaft, penibel 2(Adv.) ausgerechnet, just, akkurat (aggradd iatz müassn's daherkemma...) allerweil (Adv.) [ållàwai] allweil (Adv.) [åiwai] immer, stets alloa/alloanigs (Adj.) [àlo:à/àlo:ànig/ allein, einsam àlo:ànix/àlo:ànings] alt ausschauen [åi dauschaung] altbacken (Adj.) [åibbachà] benachteiligt sein, übel dran sein 1alt (bei Brot, Gebäck - de Platzl san scho 6 oidbacha, de ko ma ja nimma beißn...) 2konservativ, rückständig (den mit seine oidbachan Ansichtn brauchst gar ned erst fragn...) Ameis, der [Amais] am End [amendd] Ameise vielleicht, womöglich (am End hod a uns doch og'logn...) Amerikaner, der [Amerikànà] süßes, rundes Gebäck mit weißem Zuckerguss Amixel, das [Àmixl] amoi (Adv.) [àmåi] anbandeln [o:bànndln] anbauen [o:baun] anbenzen anpenzen [o:bennzn] (obenzn) anblümeln [obleàmen] (obleamen) Amsel 1einst, einmal, früher (des war amoi...) 2später einmal, irgendwann (des mach i scho amoi...) "anbaggern", flirten 1anpflanzen 2Nachwuchs bekommen (beim Huber ham's scho wieder anbaut...) jdm. mit einem Anliegen aufdringlich in den Ohren liegen, jdn. bedrängen, belästigen zum Narren halten, verarschen andatschen anfassen, angrapschen, angreifen (Muaßt du mit antatschen [o:daddschn] deine Griffeln oiwei oiss andatschen?) Anderl [Àndàl] Andreas anderst (Adv.) [andàschd] 1anders 2mulmig, Prüfung denk, werd ma ganz anderst...) anderthalb [andàdhåib] eineinhalb Andivi, der [Andive] Endiviensalat andreckeln [o:drägln] ungut, zweierlei (wenn i an die schmutzig machen (...muaßt wegn dem bissl Essen nomoi a frisch' Teller andreckeln?) Andrel [Andräl] Andreas anfegen [o:feng] (blöd) anmachen, anstänkern angankerln [o:gànggàln] angeln [angln] Lust auf etwas (Speise, Süßigkeit) verspüren (...die Sahnetortn daad mi gscheit oganggaln!) stechen (Insekten) (heut nacht ham mi d' Staunzn gscheit g'angelt...) 7 angestochen (Adj.) [o:gschdochà] (ogstocha) anglangen [o:glangà] (oglanga) angedudelt, beschwipst (lass'n steh, der is scho wieder ogschdocha...) anfassen, berühren angst und bang(e), beengend, angstig (Adj.) [ànxdig] beklemmendes Gefühl (Wenn a Weda kimmt, werd's ma oiwei ganz angstig) 1sich anhauen [o:haun] (ohaun) stoßen (i hab mi an der Tür anghaut...) 2jmdn. anbetteln (die hat mi scho wieder um a Geld anghaut...) anhin [a:ne] (oni) an, hin, hinzu ankasen ärgern, aufregen, nerven (die Arbeit kast mi ankäsen [okà:sn] richtig o...) bemerken, feststellen (1i hab's ihr scho ankennt, ankennen [o:kenà] dass was ned stimmt. 2Mir hat's überhaupt ned gfalln, aber i hab's mir ned ankennen lassen.) ankenten [o:kennddn] (okentn) anlangen [o:langà] anläuten [o:laiddn] anlegen [o:leng] (olegn) anzünden anfassen, berühren anrufen, antelefonieren (...was für a Depp läut denn da mitten in der Nacht an?) anziehen (...i hab so gschwitzt, dass i a frisch' Gwand olegn hab miassn.) 1anbringen, befestigen (a Türschuidl omacha...) 2anmachen, zubereiten (an Wurstsalat omacha...) anmachen [o:machà] 3Appetit auf etwas bekommen (der Kuacha macht (omacha) mi o...) 4anbaggern, sich jmdm. in eindeutiger Weise nähern (...mach mi ned so saubläd o, du Hanswurscht!) Bitzeln, Brennen in Fingern und Zehen bei starker annägeln [one:gln] (einigeln) Kälte (bei dera Kältn nägln oam d'Finger und Zächa o...) Annamirl [Anàmiàl] Annamaria, Annemarie Annelie [Aneli:] Anneliese, Anna Elisabeth 8 Annelies [Aneli:s] Annemie [Anemi:] Annamaria, Annemarie Annerl [Anàl] Anna Anni [A:ne] 1mit anpacken [o:baggà] etwas anfangen, etwas in Angriff nehmen (Geh weiter, pack ma's an... 2angreifen (Bis i gschaut hab, hat er mi aa scho anpackt ghabt...) anpatzen [o:bazzn] bekleckern, schmutzig machen anpfeifen [o:bfaiffà] anfahren, zurechtweisen anpfurren [o:bfuàn] anpfurzen [o:bfuàzzn] (opfurrn) jmdn. heftig anfahren, anreden (red anständig mit mir und pfurr mi ned a so o!) anpicken [o:biggà] ankleben anrennen [o:renà] anrempeln, anstoßen anrumpeln [o:rumbben] anrempeln, anstoßen ansagen [o:sång] anschaffen [o:schaffà] (oschaffa) beim Kartenspiel Trümpfe und spielbestimmende Farbe bestimmen 1befehlen, anordnen (...von so am Deppen lass i mir nix anschaffen!) 2beauftragen (einen schönen Gruß anschaffen...) 1ablehnen, 2tadeln, anscheißen [o:schaissn] abweisen (so a Arbad scheiß i o...) zurechtweisen (heut hat mi der Chef gscheit angschissen...) 3sich anscheißen = Angst haben (...vor der Prüfung brauchst di ned oscheißn!) anseichen [o:soàchà] anpinkeln anspeiben [o:schbaim] anspeien, anspucken 1jemanden anspinnen [o:schbinà] verehren, anschmachten (die spinnt ihr'n Lehrer an...) 2jdmn. anmachen, anstänkern (...spinn mi bloß ned o, du Depp!) 1einen antauchen, sich [o:dauchà] Nagel oder Pflock leicht anspitzen, so dass er vorerst steckenbleibt; ein Werkstück vorsichtig mit dem Werkzeug berühren, um Fühlung aufzunehmen 2sich betrinken, 9 ansaufen (gestern hast di wieder gscheit odaucht...) Anten, die Antn, die [Ànndn] Anterer, der [Ànndàrà] anterisch antrisch (Adj.) [ànndrisch] antrenzen, sich [o:drennzn] (odrenzen) 1Ente 2Frauenzimmer mit watschelndem Gang Erpel, Enterich anders, seltsam, unheimlich sich bekleckern die Wand streifen, an der Wand anstoßen (z.B. anwandeln [o:wànndln] beim Kegeln) sich anwandeln = sich anbiedern, aufdrängen anweigen [o:waing] reizen, Appetit machen (der Kuacha daad mi oweign...) anwidern, auf die Nerven gehen, zum Hals anzipfen [o:zibbfà] raushängen (mei Arbat zipft me ganz schee o = mein Job kotzt mich an) anzünden [ozinnddn] (ozünden) anzunden [ozunnddn] (ozunden) anbrennen, anzünden, in Brand setzen Partizip Perfekt zu anzünden schneefrei (die Hänge sind bereits ganz oder aper (Adj.) [àbbà] größtenteils schneefrei) Vorschlag von Gerhard aus Inzell Apfe, der [Abbfe] Apfel (Zwengs dem bissl Obst hod uns da Adam as ewige Glück im Paradies verspuit.) April, der [Abrui] der vierte Monat des Jahres Aprilaff, der [Abruiaff] ein/e in den April Geschickte(r) Aprilochs, der [Abruiox] ein/e in den April Geschickte(r) Arba, die Murmel, Schusser (Gehst mit, Arba scheim?) Armel, die Vorschlag und Definition Franz Isemann - Arwel, die [Àrwà] Vilsbiburg Arbat, die [A:wàd/Arwàd] Arbeit arbatn [a:wàn/arwàn] arbeiten 10 arg [arrg] 1(Adj.) peinlich, unangenehm 2(Adv.) sehr (des is scho arg übertriebn...) arnen [àrnà] ernten Arnt, die [Àrndd] Ernte Arsch, der [Å:sch/Årsch]] Po, Gesäß, Hinterteil Arschbacka, der Arschbacken, der Pobacke [Å:schbaggà/Årschbaggà] Arschgeigen, die dumme, ungeschickte Person [Å:schgaing/Årschgaing] Arschkriecher, der Heuchler, Kriecher, Schleimer [Å:schgriàchà/Årschgriàchà] Arschloch, das [Å:schloch/Årschloch] Dummkopf, verhasste Person, Unmensch Arschschliefer, der [Å:schschliàffà/Årschschliàffà Heuchler, Kriecher, Schleimer ] arschling(s) (Adv.) rückwärts [à:schling(s)/àrschling(s)] Arwel, der [À:we/Àrwe] Ärmel Arwes, die Erbse [À:wàs/Àrwàs] aufaramal [à:fàràmåi/aufàràmåi] auf einmal, plötzlich Vorschlag aus Landshut 1stark beanspruchen, verschleißen (dei neie aufarbeiten Puppn hast aa scho wieder aufgarbat, du [aufawàdn/aufarwàn/ Malefitzdeandl...) 2sich zerstören, sich kaputt aufawàdn/aufawàn] machen (der arbat si no auf mit seiner Firma...) aufbacha [aufbachà] aufbacken aufbetten [aufbeddn] das Bett, die Betten machen aufdackeln [aufdàggln] sich aufdonnern, herausputzen aufdackelt [aufdàggld] aufgedonnert, herausgeputzt auf d'Gant kemma pleite gehen, Konkurs machen 11 [aufgàngkemmà] auf d'letzt [aufdlezzd] am Ende, zum Schluß (auf d'letzt miaß'ma no a Straf' zahln...) 1einschalten, aufdrehen [aufdrà:n] 2ausgelassen, andrehe (dreh an Radio auf...) übermütig sein (heut drah ma auf...) 3schimpfen, protestieren (nach der Verwarnung hab i erst recht aufdraht...) auffa [auffà] aufher, herauf auffi [auffe] aufhin, hinauf auffickeln [auffigln] aufwetzen, durchwetzen, wundreiben aufgankerln [aufgànggàln] antörnen, berauschen, in gute Stimmung bringen aufgedreht (Adj.) [aufdrà:d] ausgelassen, übermütig aufgleint (Adj.) aufgetaut [à:fgläind/aufgläind] aufgestellter Mausdreck, der [aufgschdäidàmausdre:g] 1kleiner 1etwas aufhaxen [à:fhàxn/aufhàxn] Bub 2kleinwüchsiger Mensch kaputt machen (Mama, da Beni hod mei Puppm aufghaxt...) 2Im Sport jdn. besiegen (da Muhammad Ali hod an Joe Frazier aufghaxt...) aufheierln [aufhaiàln] aufhocken [aufhoggà] auflockern, harken (iatz muaß i mei Salatbeetl aufheierln...) 1aufsitzen 2Liebe machen ( = "schnackseln" oder "bempern") aufklauben [aufglaum] aufheben, auflesen, aufsammeln aufkommen auffliegen (die Sauerei kommt schon noch [aufkemmà/aufkummà] auf...) aufleinen [aufläinà] auftauen aufluren [aufluàn/auflurn] auflauern, jemanden abpassen aufmanndeln, sich aufbegehren, sich aufspielen; sich überheblich [aufmàndln] benehmen aufmischen [aufmischn] verprügeln (...sei staad, sonst misch i di auf!) aufmucken [aufmuggà] aufbegehren 12 aufreiben [aufraim] aufrumpeln [aufrumbben] aufsagen [aufsång] Licht, elektrisches Gerät einschalten (reib an Radio auf...) auf-, hochschrecken, hastig davonlaufen aufkündigen, beenden (der Sepp hat mir d'Freundschaft aufgsagt...) aufschmalzen eine Suppe oder Speise durch Zugabe von [aufschmåizzn] Butter oder Schmalz verfeinern aufschmatzen [aufschmàzzn] andrehen, aufschwatzen aufschnaufen erleichtert aufatmen [aufschnaufà] aufschreiben lassen Schulden anschreiben [aufschraimlassn] aufschwanzen [aufschwànnzn] sich aufdonnern, herausputzen 1aufspielen aufspielen [aufschbuin] (musikalisch: Geh weiter, spui amoi an G'scheitn auf) 2sich wichtig machen (Spui di doch ned gar a so auf!) aufstieren [aufschdiàn] aufstiereln [aufschdiàln] auftreffen [aufdreffà] auftreiben [aufdraim] aufregen, beunruhigen, erregen sich ergeben, zufällig ereignen 1besorgen, organisieren 2einschalten (Licht, Elektrogerät) 3lärmen, poltern, toben 1Stimmungskanone 2Unruhestifter, Auftreiber, der [Aufdraiwà] Krawallmac her (den mog koaner so recht, des is an arger Auftreiber...) auf und auf [aufundauf] aufwichsen [aufwixn] aufziahgn [aufziàng] von oben bis unten (Ja, wia schaugst denn du aus? Du bist ja auf und auf vollers Dreck...) aufdrängen, andrehen (...wos hams da denn da wieder für an Schmarrn aufgwichst?) 1aufziehen, ausspotten 2musikalisch aufspielen (ziahg amoi an Gscheidn auf...) necken, verspotten, auf den Arm nehmen aufzwicken [aufzwiggà] (beim Brautverziahgn hod da Hochzeitslader an Bräutigam ganz schee aufzwickt...) 13 Augendeckel, der [Aungdegl] Augenlid(er) (dir falln ja d'Augndeckl scho zua...) Augenglasel, das [Aunglà:sl] Brille ausbatzen [ausbàzzn] ausdrücken (a Wimmerl ausbatzn...) ausbacken [ausbachà] (ausbachen) 1fertig backen 2ausschlafen ausbeuteln [ausbaidln] ausschütteln 1ausbeißen (iatz hob i mar an Zahn ausbissn...) 2jmdn. nicht an der Gemeinschaft ausbeißen [ausbaissn] teilhaben lassen (in der Schui hams mi oiwei ausbissn...) 3nicht mehr weiter wissen (iatz beißt's aus...) ausflascheln [ausflàschln] ausfragen, aushorchen ausfratscheln [ausfrà:dschln] ausfragen, aushorchen ausgeschamt (Adj.) unverschämt, gemein [ausgschàmd] Ausgezogene, die (Pl.) Schmalzküchel [Auszo:nge] (Auszogne) ausgrasen [ausgrå:sn] Unkraut entfernen, jäten auskegeln [auske:gln] auskugeln ausklauben [ausglaum] aussortieren 1entwischen, auskommen [auskemmà/auskummà] entweichen (halt, du kummst mir nimmer aus/iatz is mir a Schoaß auskemma...) 2zurechtkommen, sich gut vertragen (mir kumma guad aus mitnand...) 1entlassen, freilassen (...wo ham's denn den auslassen?) 2loslassen (...lass mi aus, sonst auslassen [auslassn] schrei i!) 3nachlassen, schwächer werden (i kann nimmer hatschen, meine Haxn lassen aus.) 1löschen, ausmachen [ausma:chà] zudrehen (mach an Fernseh aus...) 2abmachen, vereinbaren (mir ham an festen Preis ausgmacht...) ausnameln [ausnà:men] jemanden mit Spott- oder Schimpfnamen bedenken 14 ausnasten [ausnassdn] gefällte Bäume entasten auspapierln [ausbabiàln] auspacken, auswickeln (a Guatl auspapierln...) ausrasten [ausrassdn] 1sich ausruhen, verschnaufen, Pause machen 2wütend, zornig werden, durchdrehen mitteilen, bestellen, überbringen (richt ihr an ausrichten [ausrichdn] scheena Gruaß von mir aus...) jmdn. ausrichten = schlecht über jmd. reden, jmd. übel nachreden aussa [aussà] aussackeln [außàggln] ausher, heraus ausbeuten, ausnehmen (in finanzieller Hinsicht: der hod mi ganz schee ausgsacklt...) 1ausweisen, ausschaffen [auschaffà] verscheuchen, verjagen 2beim Kartenspielen (Watten) wird der Gegner aufgefordert (ausgeschafft), das Spiel aufzugeben/hinzuschmeißen. ausscheißen [auschaissn] bei jemandem "unten durch sein", bei (bei jemandem ausgeschissen haben) jemandem alle Sympathien verspielt haben (dös Weib hat ausgschissen bei mir!) ausschlecken auslecken [auschläggà] ausschnaufen [auschnaufà] sich ausruhen, entspannen, verschnaufen ausschoppen [auschobbm] ausfüllen, auspolstern, ausstopfen ausschweiben [auschwoàm] ausspülen (ausschweiben) aussigrasen [aussegrå:sn] aussikeien [aussekain] Aussischmeisser, der [Ausseschmaissà] seinen Partner betrügen, fremdgehen, Seitensprünge machen hinauswerfen, wegschmeißen letztes Musikstück des Abends ausspechten [auschbächdn] ausspotten [auschboddn] ausstaffieren [auschdaffiàn] ausspionieren sich über jemanden lustig machen, jemanden verlachen, verspotten 1ausstatten, versehen (...d Meiers ham eahna 15 Wohnung mit allerhand neumodische Möbel ausstaffiert.) 2sich einkleiden, herausputzen (...du hast di ja ausstaffiert wiar a Baron!) aussutzeln aussuzeln [außu:zln] auslutschen, aussaugen (Weißwürscht aussutzeln...) (auszutzeln) austauchen [ausdauchà] Suppen- oder Soßenrest mit Brot/Semmel auftunken Austrag, der [Ausdråg] Austrag, Altenteil Auswarts, der Frühling, Frühjahr Auswärts, der [Auswarzz] auswinden [auswinndn] auswringen Auszogne, die (Pl.) [Auszo:nge] Schmalzküchel (Ausgezogene) auszutzeln auszuzeln [auszu:zln] auslutschen, aussaugen (Weißwürscht auszutzeln...) (aussutzeln) Auter, das [Auddà] Euter kleines, niedliches Auto (der Goggo war a Auterl, das [Auddàl] nett's Auterl...) Professionelle Fahrzeugpflege auweh [auwä/auwä:] ach du meine Güte, um Himmels willen um Gottes Willen, Oh, ach (auwehzwick, des auwehzwick [auwezwigg] gibt heut wieder an Landler, wenn i hoamkimm...) a weng zweng [àwengzweng] awidaucha [å:wedauchà] etwas zu wenig (guad war's scho, bloß a weng zweng...) jemanden erniedrigen, demütigen awidoa, sich [å:wedoà] sich abmühen, abrackern (abidoa) awo i wo, keineswegs (awo, des is ned wahr = nee ach wo [àwo:] du, das kannste knicken) Baam, der [Bà:m] (Sing.) Bamm, die [Bàmm] (Pl.) Baum, Bäume 16 Baamhackl, der [Bà:mhàggl] (Baumhackl) Babba, der [Bàbbà] Babbadeckel, der [Babbàdegl] 1Specht 2dreckige Krusten, Schorf an Händen oder Füßen Papa, Vater Karton, Pappdeckel, Pappe Babette [Bàwedd] Nebenform von Barbara bacha [bachà] backen Bacherl, das [Bàchàl] kleiner Bach, Rinnsal bacherlwarm (Adj.) [bàchàlwarm] lauwarm, angenehm warm Bachhäusl, das [Bachaisl] freistehender Backofen in Form eines Backhäusl, das [Bakkaisl] Häuschens 1eine Bachratz, der [Båchrazz] am Bach lebende Ratte 2hässliche, heruntergekommene (asoziale), ungepflegte Person beiderlei Geschlechts Bäck, der [Begg] Bäcker Backen, der [Baggà] Wange, (Arschbacken) Bader, der [Bådà] Baderwaschl, der Friseur [Bådàwàschl] Badhur, die [Bådhuà/Bådhur] bafeln [ba:fen] Hure, Prostituierte quasseln, schwätzen, schwafeln Bagage, die Bagasche, die 1Gepäck 2Gesindel, Lumpenpack [Bàgà:sch] Bahner, der [Ba:nà] Bahnbediensteter im sprachwissenschaftlichen Sinn die bairisch (Adj.) [boàrisch] in Bayern und Österreich gesprochenen Mundarten betreffend bal (Konjunktion) [båi] falls, sobald, wenn (...bal er dich fragt, 17 sagst nein!) Ballawatsch, der [Bàllàwàdsch] Blödsinn, Durcheinander (Pallawatsch) bald (Adv.) [båid] balous (Adj.) [bàlous] Bambs, der [bàmmbs] beinahe, fast (...bald hätt i's nimmer derbremst!) gierig, unersättlich (...friß no wieder recht balous nei in dein blädn Schädl!) lästiges, quengelndes Kind Bampal...(Präfixoid) Bamperl...(Präfixoid) klein, minderwertig (Bamperlfirma...) [Bàmbbàl] (Pampal) Bampf, der [Bamf] (Pampf) fester Brei, dickflüssige Suppe bampfen mit vollgestopftem Mund essen, kauen bampfn [bammbfà] (bampf doch ned gar a so, du kriagst ja (pampfen) gar koa Luft mehr...) Bams, der Bamps, der [Bàmbbs] Bandel, das Bandl, das [Bàndl] bandeln bandln [bàndln] lästiges Kind Band, Bändchen, Schnur, Schnürsenkel fesseln Bandit, der [Bàndidd] Verbrecher, (Straßen-)Räuber Bandlschchicks, die aufgebrezeltes, aufgedonnertes, [Bànndlschix] aufgetakeltes Frauenzimmer Bankerl, das [Banggàl] Baunkerl, das [Baunggàl] (Fingernudeln) Bankert, der [Bangàd/Banggàd] Banzen, der [Banzn] fingerdicke Nudeln aus Kartoffel- oder Mehlteig 1uneheliches Kind 2freches, ungezogenes Kind, Bengel, Fratz (Steigerung: du Rotzbangert!) Banzen, Bierfass 18 Bap, der [Bàbb] (Pap) Bapp, der [Babb] (Papp) Papa 1Kleber 2Blödsinn, Unsinn (...red doch koan solchern Bapp!) Bappal, das Bapperl, das [Bàbbàl] Aufkleber, Pickerl, Vignette (Papperl) bappen [babbm] (pappen) 1ankleben, 2picken, kleben, zusammenkleben haften bleiben 1Mundwerk Bappen, die [Babbm] (Hoit doch endlich amoi dei Babbm...) 2Miene, Gesichtsausdruck (wos machst'n scho wieder für a Babbm...) Baraber, der [Bàràwà] Bärendreck, der [Beàndre:g] bärentatzig (Adj.) [beàndàzzig] 1Schwerarbeiter 2Gauner, Spitzbub, Obdachloser, Penner, Vagabund Lakritze plump, schwerfällig, unbeholfen Bärentatziger, der schwerfälliger, plumper Typ mit [Beàndàzzigà] großen, klobigen Händen Bärentreiber, der [Beàndraiwà] Strolch, Vagabund, Zigeuner bärig (Adj.) [beàrig] großartig, hervorragend barkopfert (Adj.) barhäuptig, ohne Kopfbedeckung (setz [bå:kobbfàd/bårkobbfàd] was auf, geh ned barkopfert...) Kurzform für Bartholomäus Barthl [Bà:dl/Bàrddl] wissen, wo der Barthl den Most holt = sich auskennen, bestens Bescheid wissen Bartl, das [Bàrddl] Barucka, die [Baruggà] (Parucke) Bas, die [Ba:s/Bå:s] Bärtchen Perücke Cousine od. entferntere weibl. 19 Verwandte, z.B. Tante, Großtante bäs (Adj.) [bä:s] Basl, das [Bà:sl] basst scho [bàssdscho] (siehe Link zu NürnbergWiki) Batscher, der [Badschà] Batscherl, das [Bå:dschàl] (Patscherl) böse Cousine od. entferntere weibl. Verwandte, z.B. Tante, Großtante ist schon recht; alles klar; selbstverständlich; ...du mich auch Macke, Spleen, Eigenheit (der hod an gscheidn Batscher...) 1Kinderhändchen 2kleines, niedliches Kind (du Batscherl, du kloans...), tolpatschige Person batschert (Adj.) [bå:dschàd] ungeschickt, tolpatschig (patschert) Batz, der [Bà:z] Brei, Teig, Pampe, Schlamm, Dreck, Morast Batzelaugen, die (Pl.) Glotzaugen (...stier mi ned gar a so o [Bàzzlaung] mit deine Batzlaugn!) batzelaugert (Adj.) [bàzzlaugàd] glotzäugig Batzelaugerter, der Mensch mit Glotzaugen, [Bàzzlaugàdà] 1mit batzen [bà:zzn] Batz (Brei, Dreck, Schlamm etc.) spielen, herumschmieren 2drücken, kneten 1klecksen 2pfuschen, batzen batzn [bazzn] (patzen) einen Fehler machen , sich verspielen (bei dem Stückl hast aber sauber batzt...) jmdm. eine batzen = jmdn. ohrfeigen, jmdm. eine runterhauen (...gib a Ruah, sonst patz i dir oane!) Batzen, der [Bazzn] 1Klumpen große Menge, große Portion (iatz hob i an g'scheidn Batzn 20 Schweiners verdruckt...) 2Klecks (Hast scho wieder an Batzen in dei Heft gmacht!) Batzenlippl, der [Bazznlibbe] ungeschickter, unbeholfener, einfältiger Mensch, Pfuscher, Tölpel, Versager Batzerl, das [Bàzzàl] eine kleine Portion Batz, Kot Bätzerl, das [Bäzzàl] kleines Lamm, Lämmchen (Lamperl) batzert (Adj.) [bazzàd] patzig, rüpelhaft, derb, ungehobelt (patzert) (...so a batzerter Hammel...) batzig (Adj.) [bàzzig] schlammig, glitschig Baucherer, der [Bauchàrà] Bauchklatscher, Bauchplatscher Bauer, der [Bauà] Bauernbüffel, der [Bauànbiffe] Bauernbummerl, der [Bauànbummàl] Bauerndadda, der [Bauàndàddà:] Bauernfünfer, der [Bauànfümfà] 1Landwirt 2grober, ungehobelter Mensch; Rüpel derber, grober, ungehobelter Mensch derber, grober, ungehobelter Mensch dümmlicher, ungeschickter Mensch derber, grober, ungehobelter Mensch Bauernkopf, der derber, ungebildeter, ungehobelter [Bauànkobf] Mensch Bauernlackel, der [Bauànlàggl] derber, grober, ungehobelter Mensch Bauernmensch, das derbe, unbeholfene, ungebildete [Bauànmensch] Weibsperson Bauernrammel, der [Bauànràmme] derber, grober, ungehobelter Mensch Bauernsau, die [Bauànsau] derbe, plumpe, ungebildete Person Bauernschädel, der derber, ungebildeter, ungehobelter [Bauànschädl] Mensch 21 Bauernspitz, der derber, ungebildeter, ungehobelter [Bauànschbiz] Mensch Bauerntrampel, der [Bauàndrambbe] derbe, plumpe, unbeholfene Person Bauernzipfel, der derber, ungebildeter, ungehobelter [Bauànzibbfe] Mensch Baumhackl, der [Bà:mhàggl] (Baamhackl) Baumhacklater, der [Ba:mhàgglàdà] Baumschule, die [Bà:mschui] 1Specht 2dreckige Krusten, Schorf an Händen oder Füßen ungepflegter Mensch Sonderschulform, die es in dieser Art nur in Bayern gibt! (...du kummst direkt von da Baamschui, ha?) Baumschüler, der begriffsstutziger, dümmlicher, [Bà:mschülà] einfältiger Kerl Buchtitel mit bayerischem Bezug oder Bavarica, die (Pl.) [bàvàrica] Inhalt. (Definition aus wikipedia.org/wiki/Bavarica) Bavesen, die [Bafesn] Bovesen, die [Bofesn] zusammengelegte, mit Zwetschgenmus gefüllte und in Fett gebackene Weißbrotscheiben den Freistaat Bayern betreffend bayerisch/bayrisch (Adj.) [boàrisch] (geographisch, kulturell, politisch Freiherr zu Guttenberg ist ein bayerischer Politiker, der nicht bairisch spricht.) Bazi, der [Bà:ze] Schlawiner, Schelm, Lump, Taugenichts Beck, der [Begg] Bäcker Eigenart, Schaden (Kann sowohl körperlicher als auch seelischer Natur Beckel, der [Bäggl] (Peckel) sein. Seit seiner Krankheit hod a an leichten Beggl. - Schaug nur hi, wia de wieder rumlafft! De hod aar an ganz 22 scheena Beckl...) Beerl, das Beere (Johannisbeerl, Weinbeerl...) Behüt dich, behüt euch, behüt dich Gott, behüt euch Gott (Pfiat di/pfiat Bayerische Verabschiedungsformeln eich/ (siehe "pfia di") pfiat di Gott/pfiat eich Gott) Beidl, der [Baidl] 1Geldbeutel 2Hodensack 3Trottel, Depp schütteln, ausschütteln (saukoid is's, beidln [baidln] mi beidlt's = es ist bitterkalt, ich bibbere) Beidlschneider, der [Baidlschnaidà] Ausbeuter, Wucherer (Beutelschneider) Knochen der spinnt vom Boa weg = der ist total Bein, das [Boà] verrückt da fehlt's vom Boa weg = es fehlt grundlegend; es läuft von Grund auf falsch Beindl, das [Boàndl] Knöchelchen, kleiner Knochen beinern (Adj.) [boànàn] knöchern, aus Knochen hergestellt beinhart (Adj.) [boàhardd] knochenhart 1knochig beinig (Adj.) [boànig] 2mager, (Fleisch mit vielen Knochen) dürr 3fest, hart (beinig, beinhart) Beisl, das [Baisl] Kneipe, Bierschenke Beiß, der od. das [Baiss] Hautausschlag, Juckreiz beißen [baissn] jucken (mei Buckel beißt, kratz mi...) Beißzange, die 1Kneifzange 2boshafte, [Baiszangà] giftige Frau beitln [baidln] schütteln, ausschütteln (saukoid is's, gehässige, 23 mi beitlt's = es ist bitterkalt, ich bibbere) Beize, die [Boàzzn] billige Kneipe, Spelunke belfern [bäifàn] zanken, schimpfen 1Kopf, Belli, der [Bälle] Schädel (Mei, hat der an Belli auf...) 2Schellen-Siebener, zweithöchster Trumpf beim Watten sich drücken (von der Arbeit), faulenzen belzen [bäizzn] (pelzen] sich (irgendwo) nicht mehr belzen können = sich (irgendwo) nicht mehr wohlfühlen, es (irgendwo) nicht mehr aushalten können 1gefühllos, belzig (Adj.) [bäizzig] (pelzig] taub (Gliedmaßen) 2holzig (Gemüse: Kohlrabi, Rettich) 3schlecht gelaunt, mürrisch, verärgert heut bist aber ganz schön belzig = heute biste aber nich gut drauf, ey bempern [bembbàn] (pempern) Bemmerl, das Bömmerl, das [Bemmàl] (Pömmerl) Bemsel, der koitieren, Geschlechtsverkehr ausüben Tierkot (z.B. von Mäusen, Ratten, Hasen...) 1großer Pinsel, Malerbürste 2Wedel Bemsl, der [Bemsl] (Pemsel) (Weihwasserwedel) bengsen [benxn] 1betteln, Beni [Bene] Benedikt benzen benzn [benzn] Benzerei, die [Benzàrai] Bepperl Beppi 1betteln, bitten 2nörgeln, quengeln bitten 2nörgeln, quengeln Betteln, Nörgeln Koseform von Josef, Josefa, Josefine 24 Bäbbàl/Bäbbe] (Pepperl) bescheißen bscheißn [bschaissn] betrügen, übers Ohr hauen 1hauswirtschaftliches Besen, der [Bä:sn] 2unfreundliche, 3ungepflegte Beserl, das [Bä:sàl] Reinigungsgerät böse (Ehe-)frau Frau Handbesen, Handfeger Gebetläuten (Drei Mal am Tag, früh, mittags und abends. Mit der Drohung: Betläuten, das "Wennts ned hoamgehts, holt euch der [Bä:dlaiddà] Betläuter", wurden wir Kinder eingeschüchtert und zur rechtzeitigen Heimkehr am Abend ermahnt.) Bettbrunzer, der [Beddbrunzà] Bettnässer Betthaserl, das [Beddhàsàl] hübsche, willige Bettgenossin Betthupferl, das [Beddhubbfàl] Bettseicher, der [Beddsoàchà] Bettstadl, das [Beddschdà:dl] Bettstatt, die [Beddschdå:d] Bettstattl, das [Beddschdà:dl] etwas Feines (z.B. Süßigkeiten), mit dem man Kindern das Schlafengehen "versüßt". Bettnässer Kinderbettchen Bett Kinderbettchen Bettzieche, die [Beddziàch] Bettüberzug Betzerl, das [Bäzzàl] Beutel, der [Baidl] beuteln [baidln] Lamm, junges Schaf 1Geldbeutel 2Hodensack 3Depp, Idiot, Trottel schütteln, ausschütteln (saukoid is's, 25 mi beutlt's = es ist bitterkalt, ich bibbere) Beutelschneider, der [Baidlschnaidà] Ausbeuter, Wucherer (Beidlschneider) bi [bi:], bin [binn] Imperativ Sg. zu sein Biabal, das [Biàwàl] sei (...bi doch endlich amoi staad!) Bübchen, kleiner Bub Biache, das [Biàche] Biacherl , das [Biàchàl] Büchlein, Buch Biachl , das [Biàchl] Bibal, das [Biwàl] Biberl, das [Biwàl] Bichl, der Büchl, der [Bi:che] bicken [biggà] Küken Anhöhe, Hügel 1aufkleben, kleben 2klebrig sein (der ganze Bodn bickt...) Biddschn, die [Biddschn] Eimer, Kanne Bieberl, das [Biwàl] Küken Bierbrocken, der [Biàbroggà] warmes Bier mit Brotbrocken Bierdimpfel, der gewohnheitsmäßiger, stumpfsinniger [Biàdimbbfe] Biertrinker, Wirtshaushocker Bierfilzl, das [Biàfuizzl] Bierschwemm, die [Biàschwemm] Bierglasuntersetzer (heute aus Karton, in früher aus Wollfilz) Bierschwemme, Bierkneipe Biertragl, das [Biàdràgl] Bierkasten, Bierkiste, Bierträger Biesel, der [Bi:sl] Urin bieseln biesln [bi:sln] pinkeln, urinieren Bieserl, das [Bi:sàl] das "Pippi" kleiner Jungs Biesler, der [Bi:slà] 1urinierender Mann 2Eichel-Siebener im 26 Kartenspiel (Soacher) Bieß, das [Bi:s] Gebiss, dritte Zähne (i hob mei Bieß verlegt...) wird das zwischen zwei Furchen Bifang, der Bifing, der [Bi:fang/Bi:fen] liegende Ackerbeet bezeichnet, in dem z. B. Kartoffeln oder Rüben angepflanzt werden Vorschlag und Originaldefinition von Anne aus Altötting Biflamodtegl, der Topf zur Fleischzubereitung (Boeuf à la [Bifflàmoddägl] mode-Tiegel) Bigauderer, der [Bigaudàrà] Truthahn bigottisch (Adj.) [bigoddisch] Bildl, das [Buidl] bildsauber (Adj.) [buidsauwà] Billettl, das [Bilädl] Bimbus, der [Bimmbus] bimpern [bimbbàn] (pimpern) bimsen [bimsn] Binkel, der [Binggl] (Pinkel) Binkerl, das [Binggàl] Bipgockel, der [Bibbgogl] übertrieben fromm Bild, Bildchen bildhübsch Eintrittskarte, Fahrkarte, Ticket Kopf, Schädel (...muaßt du dein Bimbus oiwei vorn dro hobn?) koitieren, Geschlechtsverkehr ausüben vor Zorn beben, zittern 1Beule, Schwellung 2hochnäsiger Schnösel 1kleine Beule, Schwellung, Pickel 2Bündel, Gürteltasche jähzorniger Mensch, Zornbinkel verniedlichender Ausdruck für das Bipperl, das [Bibbàl] männliche Geschlechtsteil (Mamma, (Pippal) host gsehgn, wos der fiara kloans Bibberl hod?) Birl, das [Biàl] Beere 27 1kleine Birndl, das [Biàndl] Glühbirne, Glühlampe (...am rechten Scheinwerfer brennt oa Birndl ned.) 2kleine Birne (Obst) Biss, das [Bi:s] bisserl (a) [à bissàl] künstliches Gebiss, dritte Zähne ein wenig, ein bisschen Bissgurn, die [Bi:sguàn] zänkisches, streitsüchtiges Weib bissl (a) [à bisl] ein wenig, ein bißchen Bitschn, die [Biddschn] Blechkanne, Milchkanne bittschön [biddsche:] bitteschön Biwerl, das [Biwàl Küken Bixlmadam, die Frau aus bescheidenen Verhältnissen, [Bixlmàdàm] die sich auftakelt und vornehm gibt, (Büchselmadam) obwohl sie wenig Geld hat Blachen, die [Blåchà(n)] (Plache) 1Plane 2Abdeckfolie bladdad (Adj.) [bladdàd] kahl, kahlköpfig Bladdada, der [Bladdàdà] Glatzkopf, Kahlköpfiger Bladdn, die [Bladdn] Platte, Glatze Bladern, die [Blådàn/Bloudàn] blädgsuffa (Adj.) [blädgsuffà] Blase, Wasserblase "dummgetrunken", Mensch mit durch Alkoholmissbrauch bedingten geistigen Ausfallerscheinungen Bladl, das [Blàdl] Blatt, Stück Papier Blädl, der [Blädl] alberner Mensch, Blödian Blafon, der [Blàfo:n] (Plafond) Zimmerdecke blahd 1dick, blaht (Adj.) [blà:d] selbstgefällig, eingebildet blahde Blunzen, die [blà:deblunnzn] drall, fett 2arrogant, fette, aufgeblasene Person 28 Blähublä, der [blähublä] Verschmelzung aus "bläder Hund, bläder" Blärrhafa, der [Bleàhåfà] Kind, das bei jeder Gelegenheit Blärrhaferl, das [Bleàhàfàl] "plärrt". Bläschel, der [Bläschl/Blädschl] Zunge bläscheln küssen Vorschlag und Definition Anne bläschln [bläschln] aus Altötting Blasen, die [Blå:sn] 1Blase 2Gruppe, Blasengel, der [Blå:sengl] Blasi [Blà:se] Blatschari, der/das [Blàdschà:re] Blätschari, der/das [Blädschà:re] blatteln [blà:dln] blatterte Fotzen, die [bladdàdefozzn] Blattl, das [Blà:dl] Blattn, die [Bladdn] (Platte) Bleamal, das [Bleàmàl] Bleame , das [Bleàme] Clique, "Blase" 1fanfarenblasender 2pausbäckiger, Engel "dickbackerter" Mensch Blasius 1Fleck 2Wunde 1Fleck 2Wunde blättern kahles Gesicht, Glatzkopf 1Blatt, Stück Papier 2Laub 1Glatze, kahlgeschorener Kopf 2Obere Schädelhälfte (Schädeldecke/Haare) Blümchen, Blume Bleameladn, der [Bleàmelå:n/ Blumenladen, Blumengeschäft Bleàmelådn] Bleamestock, der [Bleàmeschdo:g] Blecka, die (Pl.) [Bläggà] Blumenstock Pflanzen-, Krautblätter (De Bleckern, die (Pl.) [Bläggàn] Kohlrabibleckern kriagn d'Hasn...) blecken [bleggà] weinen (blöken) Blempel, der [Blembbe] 1Gerümpel, Schrott (schleich di doch 29 (Plempe) mit dei'm Plembbe) 2schales, abgestandenes Getränk (dein Plembbe konnst söiba saufa...)t Bleschel, der [Bläschl] Bletschl, der [Blädschl] blescheln [bläschln] Bletschari, der/das [Blädschàre] Zunge küssen Vorschlag von Anne aus Altötting 1Fleck 2Wunde 1aufgeplatzte, Bletzen, der [Bläzzn] brüchige Stelle (an dem Fenster geht d'Farb scho in Bletzn ab...) 2Wundschorf bletzen [bläzzn] abblättern (...Bletzen) Bliah, die [Blià] Blüte, Blüten, Blütezeit blinder Hund, der [blindàhund] Versager, Loser blitzen [blizzn] austricksen, täuschen, reinlegen bloach (Adj.) [bloàch] bleich, käsig Blocker, der [Bloggà] Bohnerbesen, Bohnerbürste blockern [bloggàn] bohnern blöde Hülsen, die [blädehuisn] Blödel, der [Blädl] blöder Socken, der [blädàsoggà] dummes Frauenzimmer dummer Mensch, Blödian, Dummkopf Depp, Idiot Mensch mit deutlichen, auf Blödgesoffener, der übermäßigen Alkoholmissbrauch [blädgsuffànà] zurückzuführenden Ausfallerscheinungen Blödian, der [blädiàn] Dummkopf blosentrocken (Adj.) völlig ausgetrocknet, bröseltrocken, [blousndruggà/ staubtrocken Vorschlag von Lothar blousndrugge] Putz aus Neutraubling 30 Blosn, die [Blå:sn] 1Blase 2Gruppe, bloß (Adv.) [blo:s] nur (i mag bloß di!) Bluad, das [Bluàd] Blut bluaddn [bluàddn] bluten bluadig (Adj.) [bluàdig] blutig Blüah, die [Blià] Blüte, Blüten, Blütezeit blümerant (Adj.) [blimàràndd] Blunzen, die [Blunnzn] (Plunze) blutsaubere Marie [bluàzaubremà:re] Boa, das [Boà] (siehe Bein) boahart (Adj.) [boàhardd] (siehe beinhart) Boanagstell, das [boànàgschdai] Boandl, das [Boàndl] (siehe Beindl) Clique, "Blase" angst und bang, unwohl, übel 1Wurstkugel 2dicke, schwerfällige Person (a so a Blunzn...) 3Ball, Fußball (schiaß amoi die Blunzn her...) Ausruf des Erstaunens oder der Entrüstung/ Enttäuschung; moderater Fluch Knochen knochenhart abgemagerter, spindeldürrer Mensch Knöchelchen, kleiner Knochen Boandlkramer, der der personifizierte Tod, Knochenmann, [Boàndlgramà] Sensenmann boanern (Adj.) [boànàn] (siehe beinern) boanig (Adj.) [boànig] (siehe beinig) Boar, der (Sg.) [Boàr] Boarn, die (Pl.) [Boàrn] knöchern, aus Knochen hergestellt 1knochig 2mager, (Fleisch mit vielen Knochen) dürr 3fest, hart (beinig, beinhart) Bayer, Bayern boarisch (Adj.) [boàrisch] (siehe auch bairisch u. bairisch, bayerisch bayerisch) 31 Boazn, die [Boàzzn] Boaznbruader, der [boàzznbruàdà] Boaznhocker, der [Boàzznhoggà] billige Kneipe, Spelunke Trinker, Trunkenbold, Zechbruder Trinker, Trunkenbold, Zechbruder 1männl. Bock, der [Bogg/Bo:g] Gämse, Reh, Schaf, Ziege 2Starkbier (Märzenbock, Maibock...) 3Möglichkeit, seine Unlust auszudrücken: i hab koan Bock!!! bockabockastess [boggàboggàschdäss] Ausspruch bzw. Ausruf wenn Kinder spielerisch ihre Köpfe zusammenstoßen bockbeinig bockboanig (Adj.) störrisch, stur [boggboànig] bockeduss [boggàduss] siehe bockabockastess böckeln [beggln] penetrant stinken (wie ein Bock) Bockfotzen, die [Bo:gfozzn] kräftige Ohrfeige,( = a gscheide Watschn) Bockgeschau, das starrer, dümmlicher, [Bo:ggschau] geistesabwesender Blick bockstarrig (Adj.) 1stur, [bo:gschdàrig] stocksteif bodschad (Adj.) [bå:dschàd] Bodschal, das [Bå:dschàl] Böfflamott, das [Bäfflàmodd] (Boeuf à la mode) störrisch wie ein Bock 2starr, unbeholfen, ungeschickt kleines, ungeschicktes Kind Vorschlag und Definition Anne aus Altötting Rinderbraten Vorschlag Arthur Stock aus Ingolstadt 1einer, Böhmack, der [bemàgg] der "böhmackelt"; aus Böhmen kommt 2heruntergekommener, verwahrloster Kerl 32 böhmackeln [be:màggln] Bohnenstange, die [bo:nàschdangà] bolisch (Adj.) [bo:lisch] (polisch) mit böhmischem, tschechischem Akzent sprechen langer, dünner Mensch (m/w) gereizt, stur, trotzig, ungenießbar 1Kugel 2Tierexkremente Bollen, der [Boin] z.B. Rossbollen Bollen haben = Angst, Schiss haben Bollenbruder, der [Boinbruàdà] Bolterl, das [Boiddàl] Bolzen, der [Boizzn] Bombardon, der/das [Bombbardon] Bosnickel, der [bo:sniggl] Botschamperl, das [Bodschàmbbàl] (Potschampal) bounkad (Adj.) [bounggàd] Angsthase, furchtsamer Mensch kleine Kugel (Tierexkremente z.B. Hasenbolterl) Schulden (...wann zahlst endlich deine Bolzen?) großer Blechbass (Tuba, Helikon) boshafter Mensch Nachttopf (Nachthaferl; aus dem Französ. pot de chambre) unförmig, wuchtig Vorschlag und Definition Robert Bauer - Dorfen 1stoßen, boussen [boussn] schlagen, prellen 2derb für: mit einer Frau schlafen (Nach da Disco hod da Sepp d'Resi bousst...) Brackel, der [Bràggl] Hüne, robuster, großer Mann, Riese (a (Prackel) so a Braggl Mannsbuid) Nachdurst (nach starkem Brand, der [Brand] Alkoholgenuss - mei, hob i heid wieder einen Brand...) brandeln [brànndln] nach Rauch, Verbranntem riechen (da brandelt's doch irgendwo...) 33 bratzeln [bràzzln] anschmieren, betrügen (bei dem (pratzeln) G'schäft habn's di sauber bratzlt...) Bratzen, die [Brazzn] Pranke, große Hand (...duast ned glei (Pratzen) deine Bratzn wegga!!!) Brautausführen oder Brautentführung Brautverziehen, das - der Höhepunkt jeder typisch [Braudfàziàng] bayerischen Hochzeit. Mehr zum Brautvaziang... Bredl, das [Bre:dl] 1Brett(er) 2Kleinkunstbühne 3Skier (Brettl) (wenn i auf meine Bredl steh...) bredlbroad (Adj.) [bredlbroàd] (brettlbreit) bredlebn (Adj.) [bredle:m] (brettleben) Breiss, der Breiß, der [Braiss] behindernd, störend (...bredlbroad mittn im Weg!) eben, flach (...die Gegend is bredlebn.) "Außerbayerischer" ,Nichtbayer Breite Breiten, die [Breàdn] d'Huaberin is ganz schee in d'Breadn ganga = Frau Huber ist etwas fülliger geworden breitgefotzert (Adj.) [broàdgfozzàd] mit einem großen, breiten Mund gesegnet (...a so a broadgfotzerte Matz!) Breitgefotzerte/r der/die Person (m/w) mit einem großen, [broàdgfozzàdà/e] breiten Mund Brem, der [Bre:m] Breme, die [Bre:mà] Bremse (blutsaugendes Insekt) 1brennen 2sich brennen [bre:nà] (die Zweigl brenna guad...) verbrennen (...hast di am Ofen brennt?) 3sich täuschen, verkalkulieren (do host di sauber brennt, do werd nix draus...) Brennsuppn, die Mehlsuppe (Essen der armen Leute) 34 [Brennsubbm] i bin doch ned auf da Brennsuppn dahergschwomma = ich bin doch nicht blöd!) Brenten, die 1Bottich, [Brenndn] Brentn, so a fette...) 1kleines Brettl, das [Bre:dl] Holzschaff, 2dicke Frau (so a Brett 2Skier (wenn i auf meine Brettl steh, fahr i durch den weißen Schnee...) brettlbreit (Adj.) behindernd, störend (...brettlbreit [bre:dlbroàd] mitten im Weg!) brettleben (Adj.) [bredle:m] eben, flach Brezen, die [Bre:zn] Brezel (Laugengebäck) Brezensalzer, der Feigling, Lahmarsch, Weichei [Bre:znsåizzà] Vorschlag Hannes Dotterweich Brieferl, das [Briàfàl] Briafwabberl, das [Briàfwàbbàl] Brillen, die [Brui:n] Brillenschlange, die [bruinschlangà] brinnrot (Adj.) [brinro:d/brinroud] Bris, die [Bri:s] (Pris) Brieflein (...host du mei Briafal ned kriagt?) Briefmarke Augengläser Brillenträger/in feuerrot, knallrot Prise (...magst a Bris Schmalzler?) 1plätschern britscheln [bridschln] (der Brunna britschld schee staad dahi...) 2plantschen, spritzen (...deads a bissl im Kinderbecken rumbritschln.) britschen [briddschn] ausplaudern, petzen, verpetzen 1bösartige, Britschen, die [Briddschn] klatschsüchtige Frau, Tratsche 2Weibsbild, Luder (...de Britschna san doch alle gleich) 35 3Scheide (weibl. Geschlechtsteil - ugs. derb) Britschgockel, der [Bridschgoggl] broad (Adj.) [broàd] brocken [broggà] Petze, Petzer, Verräter, Verräterin breit pflücken, ernten, sammeln (Bleamal brocka...) kleiner Brocken, Stückchen a bröckerl/bröckl = ein wenig, ein Bröckerl, das [Breggàl] Bröckl, das [Breggl] bißchen, ein Stückchen (mogst a Bröckerl vo meiner Schweinshaxn probiern? - Oder im Bierzelt nach da dritten Maß: "geh weiter, rutsch a Breggl her zu mir...) Brotz, der [Bro:z] (Protz) 1Kröte 2Angeber Brotladen, der Mund (mach dein Brotladn zua und sei [Brodlå:n/Brodlådn] stad...) Brotzeit, die [Brozzaid] brotzert (Adj.) [brozzàd] Zwischenmahlzeit, Imbiss neubairisch: Snack 1angeberisch, 2arrogant, aufwendig, luxuriös eitel, hochmütig beleidigt (...bist ma no brouchers, wail brouchers (Adj.) [brouchàs] i di geschdan an Deppn ghoissn ho? gebräuchl. in der Oberpfalz) Vorschlag aus Beilngries Bruader, der [Bruàdà] Bruder Bruck, die [Brugg] Brücke Bruder: Bruder, staubiger, ominöser, verdächtiger, zwielichtiger der [bruàdàschdauwigà] Kerl brühwarm (Adj.) [briàwarm]: eine (meist) vertrauliche Information etwas brühwarm sofort weitererzählen (weiter)erzählen 36 Brummbär, der [brummbeà] brummiger, mürrischer Mensch brunzdumm (Adj.) außerordentlich dumm, beschränkt (= [brunnzdumm] naturblöd) brunzen [brunnzn] urinieren, pinkeln Brunzer, der [Brunnzà] 1Biesler, Brunzkachel, die [Brunnzkache] brunzeln [brunnzln] Pinkler 2derb für Vagina 1Nachttopf 2derb nach Urin riechen (da oid Hias brunzelt fei gscheit...) 1Geflügelbrut, Brut, die [Bruàd] für Vagina Vogelbrut 2Gesindel, unliebsame Gesellschaft (a so a Bruad...) bruten [bruàddn] brüten 1von einer Festtafel (Hochzeit, Taufe) mitgebrachte Speisen 2Nicht verzehrte, Bschoad, das [Bschoàd] übrig gebliebene Speisen, die von den Gästen mit nach Hause genommen werden können. Bschoadtücherl, das [Bschoàddiàchàl] Bschoadtüchl, das [Bschoàddiàchl] bsuffa (Adj.) [bsuffà] bsuffane Sau, die [bsuffànesau] bsuffans Loch, das [bsuffànslo:ch] bsuffans Wagscheitel, das [bsuffànswågschaidl] Bua, der [Buà] Tuch zum Einwickeln/Einpacken von Speisen (siehe Bschoad) Vorschlag Sonja Lippert betrunken, besoffen, stark alkoholisiert (total) betrunkene Person (m/w) Säufer, Trinker Säufer, Trinker 1Junge, Knabe 2Sohn (...unser Bua geht in die zwoate Klass!) 37 Büberl, das [Biàwàl] kleiner Junge, Bub, Bübchen Buach, das [Buàch] Buch Buali, der [Buàle] Bübchen, Büblein fingerdicke Nudel aus Kartoffel- oder Buamaspitz, der Mehlteig (den Namen verdankt sie [Buàmàschbiz] ihrer Ähnlichkeit mit einem Knabenpenis) Bücherl, das [Biàchàl] Büchl, das [Biàchl] Buchladen, der [Buàchlå:n/Buàchlådn] Büchselmadam, die [Bixlmàdàm] (Bixlmadam) Büchsen, die [Bixn] Büchsenmacher, der [Bixnmachà] Büchlein, Buch Buchhandlung Frau aus bescheidenen Verhältnissen, die sich auftakelt und vornehm gibt, obwohl sie wenig Geld hat 1Büchse, Dose 2lebhaftes, freches Mädchen Vater einer oder mehrerer Töchter Büchsenmacherei (auf dem Land sieht man ab und zu in Grundstücken/Höfen Büchsenmacherei, die [Bixnmachàrai] Schilder mit der Aufschrift "Bixnmacharei" oder "Büchsenmacherei". Das bedeutet, dass es dort weiblichen Nachwuchs gegeben hat.) mit Apfelmus oder Marmelade gefüllte Buchtel, die [Buchddl] Dampfnudel Vorschlag Georg Weiß Kirchheim (Erding) Buckel, der [Bu:gl/Buggl] buckelt (Adj.) [bu:gld/buggld] bucklert (Adj.) 1Rücken 2Höcker 3Hügel, (Krummrücken) kleiner Berg Vorschlag und Definition Robert Bauer - Dorfen bucklig, uneben bucklig, uneben 38 [bu:glàd/bugglàd] Büffel, der [biffe] eigensinniger, sturer Kerl; Grobian, Rüpel Büfflamott, das [Bifflàmodd] Rinderbraten (Boeuf à la mode) Bulldog, der [Bulldog] Traktor, Zugmaschine 1junger Bummerl, der [Bummàl] Stier 2fester, kräftiger Mann (da Sepp is vielleicht a Bummerl...) 3derber, plumper, ungeschickter Kerl bumperlgsund (Adj.) [bumbbàlxund] kerngesund, völlig gesund (pumperlgsund) bumpern [bummbàn] 1klopfen, (pumpern) pumpert...) 2furzen 3koitieren Bums, der [Bumbbs] Furz (Bumserl = Schoaßerl) Bürscherl, das [Biàschàl] Bürst, der [Biàschd] pochen, schlagen (mei Herz Bürschchen, junger Mann (Bürscherl, pass auf, dass di ned obieslst!) volles Haupthaar (...der hod an saubern Biaschd auf.) bürsteln [biàschdln] 1bürsten 2koitieren Bürsten, die [Biàschdn] 1Bürste 2zerzauste, Bürsterl, das [Biàschdàl] Bürstl, das [Biàschdl] kleine Bürste, Bürstchen Busserl, das [Bussàl] Bussi, Kuss busseln [bussln] küssen bussiern [bussiàn] Butten, die [Buddn] struppige Frisur bayerisches Vorspiel (s'liegt an dir, wos draus werd...) größeres wannenartiges Gefäß (aus Holz) Butzal, das Baby, Säugling (Kosename: Du bist Buzerl, das [Bu:zàl] doch mei "Butzerl"!) Butzen, der [Buzzn] Kerngehäuse mit Stiel (Apfel, Birne) 39 Butzhadern, der [Bu:zhådàn] Putzlappen Butzküah, die (Pl.) [Buzzkià] Tannenzapfen Centa [Zenndda] (Zenta) Kurzform von Kreszentia 1Pferdekutsche mit ausklappbarem Chaisen, die [Schä:sn] Verdeck altes, heruntergekommenes (Schäse) Auto (...wos is denn des für a Chaisen?) Chaiselongue, die [Schäslong] (Schäslong) Chance, die [Schà:s] Polsterliege mit Kopflehne Möglichkeit, etwas zu erreichen Charivari, das/der [Schàrewàre] Schmuckkette an der Tracht (Schariwari) lt. Duden: sich an einem Chat chatten [dschäddn] beteiligen?!?! Diese Antwort macht schlau;-) checken [dschäggn] begreifen, gewahr werden, kapieren (...hast des checkt, ha?) Chevauleger, der [Schwolesche:] Kavallerist (Leichte Kav.) Vorschlag und (Schwalangscher/Schwolesc Definition aus Ingolstadt hee) Chinesensepperl, der [kinäsnsäbbàl] Christbaum, der [Grissbàmm] dummer, einfältiger Kerl Weihnachtsbaum Christkindl, das [Grisskindl] Christkind, Christuskind gschlamperts Christkindl = liederliche, nachlässige, unordentliche Person Christtag, der [Grissdåg] der erste Weihnachtsfeiertag Cilli [Zilli] (Zilli) Kurzform von Cäcilia 40 alles, was "bärig, pfundig oder cool (Adj.) [ku:l] sauguad" ist, ist cool. So einfach is dös! scherzhaftes/satirisches Couplet, das [Kubble:] Strophengedicht mit Refrain; in der Regel mit aktuellem Inhalt (politisch, bisweilen auch pikant) Courage, die [Kurà:sch] d' da [dà] daad [dà:d] (tät) Mut, Schneid Artikel "die" (weibl. Sing. und 3. Person Plural d'Resi/d'Fuaßballer) der, best. Artikel Konjunktiv von tun (i daad sogn/ich würde sagen) Daama, der [Dà:mà] Daumen dabacka derpacken[dàbàggà] dabarma derbarmen [dàbarmà] aushalten, ertragen, bewältigen, schaffen (i dapack's ned = ich ertrage es nicht) sich erbarmen (auch als Synonym für "du tust mir leid" = du dabarmst mi) dabatzt derbatzt (Adj.) zerschmettert, zerdrückt, zermatscht [dàbà:zd] dabatzn zerschmettern, zerdrücken, derbatzen [dàbàzzn] zermatschen schnell umblättern (Wenn in der Kirche dablattln die Liednummern nicht rechtzeitig derblatteln angezeigt werden, dann "dabladelt" man [dàblàdln] es nicht, bis der Organist zu spielen beginnt) dableamaln derbleameln [dàbleàmen] dablecka derblecken jemanden anlügen, jdm. etwas vormachen verhöhnen, verspotten, aufziehen 41 [dàbläggà] 1zerbröseln, zu Brösel reiben 2es derbröselt jemanden: a) jmd. ist unterlegen, jmd. verliert (d'Sechzger dabräsln hat's bei de' Bayern wieder gscheit derbröseln derbröselt). [dàbrä:sln] wirtschaftlichen Schaden (an Meier hat's b) jmd. erleidet mit sei'm Gschäft gscheit derbröselt...) c) jmd. verunglückt tödlich (an Sepp hat's auf der Autobahn derbröselt...) Dachl, das [Dàchl] dacheln [dà:chen] Dachskopf, der [daxkobf] Dachtasche, die [Då:chdaschn] Dackel, der [Dàggl] kleines Dach, Vordach klauen, stehlen (irgerndwer hod mein Geldbeutel dachelt...) dummer, einfältiger Mann Dachziegel Dachshund, Teckel dadadert derdadert (Adj.) entsetzt, fassungslos, verdattert [dàdå:dàd] dadappt derdappt (Adj.) mit Fingerabdrücken übersät [dàdabbd] Dadara 1Tatterich (krankhaftes Zittern) 2jmd., Datterer, der der unter ständigem Zittern leidet [Då:dàrà] 3Angst, (Tatterer) Lampenfieber, Prüfungsangst...) Furcht, Bammel (z.B. dadätschen derdätschen zerdrücken, zerquetschen, zermalmen [dàdä:dschn] Daddl, der [daddl] alter, zittriger Mann dadepft derdepft (Adj.) bestürzt, betroffen, durcheinander [dàdäbbfd] 42 dadern [då:dàn] (tattern) zittern dadiarrn derdürren verdorren, austrocknen [dàdiàn/dàdirn] dadschad datschert (Adj.) [då:dschàd] derb, plump, ungeschickt (tatschert) daessen deressen [dàessn] spachteln, schaffen, leer essen dafahrn derfahren überfahren, totfahren [dàfa:n/dàfa:rn] dafallen derfallen [dàfåin] (schwer, unter Umständen mit Todesfolge) stolpern, stürzen 1die Fassung wiedererlangen (dafang di wieda, so schlimm war's aa ned...) dafanga 2genesen, sich von einer derfangen Krankheit/einem Unfall erholen (Gott sei [dàfangà] Dank, da Schorsch hod si wieder dafangt nach dera schwaarn Operation...) dafeid 1verfault, derfault (Adj.) (des is ganz schee dafeid...) 3schlau, [dàfai:d] gewieft (du bist scho a dafeida Hund...) dafressen derfressen [dàfressn] faulig 2kompliziert, schwierig spachteln, schaffen, leer essen (des könn ma gar ned oiss derfressen...) dafuadan derfuttern füttern, durchbringen [dàfuàdàn] dagadschen dergatschn zerdrücken, zermatschen 43 [dàgà:dschn] dagarbn dergarmen [dàgà:rmà] erdrosseln, erwürgen (i kunnt'n dagarma...) dagatzen dergatzen zerdrücken, zermatschen [dàgà:zn] dageben dergeben [dàge:m] dageh dergehen [dàge:] sättigen (drei Paar Weißwürscht dagebn gwiß...) eine Strecke zu Fuß bewältigen (die zehn Kilometer bis zu dir dergeh i leicht...) daglanga derglangen erreichen, erwischen [dàglangà] dagneißn begreifen, gewahr werden, kapieren; dergneißen etwas verstehen oder erkennen (...lang [dàgnaissn] hod's dauert bis er's dagneißt hod!) dagrallen derkrallen [dàgrain] 1zusammenraffen, 2verkratzen, erschleichen, zerkratzen dagurgln dergurgeln erdrosseln, erwürgen [dàguàgln] dahalten derhalten [dàhåiddn] (gerade noch) festhalten, heben, ziehen können dahänga sich verfangen, hängen bleiben (des derhängen arme Vogerl hat sich im Zaun [dàhengà] derhängt...) dahaun derhauen [dàhaun] dahaut verhauen, verprügeln, verdreschen (Armer Bua, wer hat denn di a so derhaut?) 1erschöpft 2verlottert, 44 derhaut (Adj.) heruntergekommen (mei, kimmt de [dàhaud] Meierin in letzter Zeit dahaut daher...) dahebn schwer, mit großer Anstrengung heben derheben [dàhe:m] (geh huif ma, des derheb I alloa ned...) daheim dahoam (Adv.) zuhause [dàhoàm] iatz geht's dahi mit mir = nun geht es mit mir zu Ende dahin [dàhi:] oiss is dahi = alles ist verloren (...im Arsch) glei geht's dahi = gleich geht's los dahungern derhungern [dàhungàn] verhungern (iss nur, dass d' ned derhungerst...) dakemma erschrecken, durcheinander sein (d'Oma derkemmen is oiwei no ganz dakemma = Oma ist [dàkemmà] immer noch ganz durcheinander) dakenna derkennen [dàke:nà] anerkennen, würdigen, schätzen (bei mei'm Chef is nix dakennt...) dakratzen derkratzen verkratzen, zerkratzen [dàgrazzn] dalaffa eine Strecke laufend, rennend derlaufen bewältigen (20 Kilometer derlauf i [dàlàffà] leicht...) dalamanschieren dalamantschieren "drehen", managen [dàllàmàndschiàn] daleiden derleiden [dàlain/dàlaidn] aushalten, erleiden (der hat was zum Derleidn bei dem Wei'...) dalesen lesen, durchlesen (so vui Text is kaam derlesen [dàle:sn] zum Derlesen...) 45 dalext derlext (Adj.) [dàläxd] erschlagen, erschöpft, fertig (mei, bin i heid dalext) dalfern [dåifàn] undeutlich reden, vor sich hinreden, (talfern) nuscheln dalinsen derlinsen [dàlinsn] erspähen, beobachten dalkad dalkert (Adj.) dümmlich, plump, ungeschickt, [dåiggàd] unbeholfen (du dalkerter Jagersbua...) (talkert) Dallen Dalln, die [Dåin] Beule, Delle daloabld erschöpft, ausgelaugt, entkräftet (es derlaiblet (Adj.) derloabelt jmdn. = 1er ist total kaputt, [dàloàwed] erschöpft 2er verunglückt tödlich) daloatn lenken, steuern können (mir dean derleiten d'Händ weh, i konn den Karrn boid [dàloàddn] nimmer daloaddn...) daluren derlurn erspähen, beobachten [dàluàn/dàlurn] dalusen derlusen [dàlu:sn] (aufmerksam) hören, mithören (i hab scho derlust, was de zwoa ausgmacht ham...) damacha dermachen bewältigen, durchhalten, schaffen [dàma:chà] Damal Damerl Koseform von Thomas [Dà:màl/Da:màl] damalang (Adv.) dauernd, ständig (oi damalang kimmst [dà:màlang] mit am andern Kerl daher...) damals (Adv.) [dåmåis] dann, in jenen Tagen, seinerzeit 46 damanzen dermanzen bewältigen, schaffen [dà:mànnzn] damatscht dermatscht erschöpft, fertig, kaputt [dàmàddschd] 1dumm, damisch (Adj.) [dà:misch] blöd (damische Kuah, damische Henna) 2betäubt, benommen (auf die Tabletten wer' i oiwei ganz damisch...) damischer Ritter, der [dàmischàriddà] = Dummkopf, Schwachkopf Damm, der [Dàmm] Dammerl, der [Dàmmàl] Daumen Dammerling, der [Dàmmàling] 1Rausch, Dampf, der [Damf] Schwips (ja, schee langsam kriagn ma wieder unsern Dampf zamm...) 2Schweiß (bei dera Arbat haut's oam an Dampf ganz schee naus...) dampfeln unangenehm riechen, stinken (da herin [dàmbbfen] dampfelt's ganz gräuslich...) dampfig (Adj.) [dàmbbfig] danageln [dànå:gln] danaxt (Adv.) [dànàxd] drückend schwül stechen, pieksen (Heut nacht ham mi d'Staunzn gscheit dernagelt...) kürzlich, neulich Dandla, der Dandler, der Händler, Trödler, Altwarenhändler [Dànddlà] (Tandla) dandln [dànndln] (tandeln) dankschee dankschön tändeln, herumspielen, Zeit vertrödeln dankeschön 47 [danggsche:] dant nehmen/ packen [dàndd nemmà/baggà] 1beim Watten ohne Trumpfeinsatz stechen (z.B. Gras-Zehner sticht GrasNeuner...) 2eine Angelegenheit rasch und ohne Zögern in Angriff nehmen und erfolgreich zu Ende bringen dantschig (Adj.) adrett, anmutig, fesch, hübsch (junges [dànndschig] Mädchen, junge Frau) 1(meist) störender Finger-, Fuß-, Pfoten- oder Schuhabdruck auf Böden, Dapper, der [Dabbà] (Tapper) Spiegeln, Scheiben, Gläsern etc. (der frischputzte Badspiagl is scho wieder voller Dapper...) 2ungeschickte Bewegung, falscher Schritt (...hab i an blädn Dapper gmacht und bin hingfalln.) Dapper, der [Dabbà] Dapperer, der einer, der gerne "dappt", Frauen [Dabbàrà] begrapscht (Tapper/Tapperer) nach oben dappert (Adj.) [dabbàd] dappig (Adj.) ungeschickt, plump [dàbbig] (tappert/tappig) darappeln derrappeln 1sich aufraffen, aufrappeln 2sich erholen [dàrabben] daraten 1erraten 2eine derraten vorfinden (des hab i guad derraten, der [dàrå:n/dàrå:dn] Wirt hat Ruhetag...) dareitn derreiten [dàraiddn] 1reiten Situation (gut/schlecht) (als Reiter das Pferd im Griff haben) 2bezwingen, beherrschen (d'Susi is a scharfs Luader, die is kaam zum Derreiten...) 48 darenga duschen, durchnässen (nach'm Theater derregnen hat's uns so darengt, dass uns as [dàrengà] Wasser zu de Schuah naus is...) darenna derrennen [dàre:nà] darren darrn [dà:rn] dasauffa dersaufen [dàsauffà] 1schuften, sich abmühen, plagen (in dera Firma darennst di vor lauter Arbad...) 2(tödlich) verunglücken (der Sepp hat sich letzte Woch derrennt...) trocknen, dörren 1ertrinken, ersaufen 2ein vorhandenes Quantum bewältigen (des könn ma gar ned oiss dasauffa...) Daschal, das Dascherl, das kleine Tasche, Täschchen [Dàschàl] (Tascherl) daschiassn derschießen erschießen [dàschiàssn] daschlagn derschlagen erschlagen [dàschlå:ng] daschmecka entdecken, wittern, Lunte riechen (der derschmecken hod scho daschmeckt, wia schee d'Liab [dàschmeggà] is...) daschnaufa derschnaufen [dàschnaufà] dasehgn dersehen [dàsäng] dasei dersell [dàsäi] genügend Luft haben (Tuba blasen daad ma gfoin, aber i derschnaufs ned...) erblicken, entdecken, erspähen derjenige, derselbe dasig (Adj.) [dà:sig] still, niedergeschlagen dasig (Adj.) [dåsig] einheimisch, ortsansässig dasoacha 1vom derseichen Wandern hods uns gscheid dasoacht.) Regen durchnässt werden (...beim 49 [dàsoàchd] 2den hods dasoacht (sagt man, wenn beim Eisstockschießen ein Schub zu schwach geraten ist.) Vorschlag aus Niederbayern daspechten derspechten erspähen, beobachten [dàschbächddn] dastessen 1zerschlagen, derstessen = sich vor Arbeit förmlich "zu Tode [dàschdässn] stoßen", verschleißen 1eine zerstören 2sich derstessen Last, ein Gewicht tragen (den datragen Schulranzen kann ma ja fast ned dertragen dertragen...) 2aushalten, ertragen (i hab [dàdrång] so Zeitlang nach dir, i dertrag's fast nimmer...) datscheln datschln [dà:dschln] tätscheln (tatscheln) datschen dätschen [dà:dschn/dä:dschn] plattdrücken, quetschen (tatschen) 1etwas plump, ungeschickt anfassen, datschen [daddschn] berühren 2sich plump, schwerfällig (tatschen) bewegen, gehen (der datscht umanand wiar a Zirkusbär...) Datscher, der [Daddschà] (Tatscher) 1Puff, Schlag, Stoß 2im Plural: alte, ausgelatschte Schuhe Datschi, der Kuchen (a Zwetschgen- oder [Dà:dsche] Apfedatschi is was Fein's) Datschiburger, der [Dà:dschebuàgà] Datzlwurm, der [Dàzzlwuàm] Augsburger Drache, Lindwurm, Ungeheuer 50 (Tatzelwurm) Daube, die hölzerner Zielklotz beim Daubn, die [Daum] Eisstockschießen Dauch, der [Dauch] (Tauch) dawarten derwarten [dàwarddn] dawerfa derwerfen [dàweàffà] dawischn derwischen [dàwischn] Brühe, Kompott, Tunke abwarten, erwarten (i kann's kaum derwarten, bis i di wieder siehg...) kaputtwerfen, totwerfen (d'Oma hat die junga Biberl daworfa...) erwischen (den hat's derwuschen [dàwuschn] = den hat's erwischt) dawoacha derweichen aufweichen, zerweichen [dàwoàchà] dawutzeln derwutzeln aufreiben, zerreiben [dàwu:zln] Daxen, die (Pl.) [Dàxn] Fichten-, Tannenzweige Ein Werkzeug, mit dem Geäst und Zweige (Zweige = Daxn) zerkleinert werden. "Bayerische" Version eines Daxngrai, der Buschmessers; charakteristisch ist der Daxnkrei, der nach oben gebogene Haken am [Dàxngrai] vorderen Klingenrücken, der zum Heranziehen von Ästen/Zweigen dient. Vorschlag und Definition - Lukas aus Ebersberg Daxnhau, der [Dàxnhau] siehe Daxngrai dazahln sich leisten können, (be)zahlen können [dàzåin] (die Wohnung daad ma gfalln, aber i 51 kann s' ned derzahln...) dazahna jmdn. auslachen, verspotten, lächerlich derzahnen [dàza:nà] machen daziahgn ziehen, schleppen können (des Trumm derziehen [dàziàng] Weib daziahg i gar ned alloa...) Deandl, das [Deàndl] Mädchen, junge Frau nach oben debsen [däbbsn] dechd decht [dächdd] klauen, stehlen, etwas mitgehen lassen dennoch Degel, der [Dä:gl] (Tegel) Topf, Tiegel d'Ehre [de:re] Habe die Ehre (A boarischer Gruaß) dei [däi] dein, deine deichseln deixln [daixln] Deife, der Deifi, der [Daife] lenken, organisieren, regeln, etwas in Ordung bringen (des deichsln mir zwoa scho so, daß's passt... neubairisch: managen [männäddschn]) Teufel des hod an Deife gsehgn [de:s hå:d àn Daife gsäng] = das ist kompliziert, sehr schwierig Deife/Deifi [Daife] an Deife ned zreißn [an Daife ne:d zraissn] = div. Redewendungen: so gut wie nichts erreichen/zustande bringen des is beim Deife [de:s is bäim Daife] = das ist kaputt/hin deirig (Adj.) [dairig] teuer (bei uns is da Benzin deiriga ois wia (teurig) z'Östreich...) dengascht dengerscht dennoch, doch [dengàschd] dengeln [dengln] dennerschd dennerst das Schärfen einer Sense oder Sichel mit einem Dänglhammer auf einem Dänglstock Vorschlag und Definition Anne aus Altötting dennoch, doch 52 [denàschd] Depp, der [Däbb] Deppenhaufen, der [Däbbmhauffà] Blödel, Idiot Vollidiot (Du bist viellicht so a Deppenhaufen!) Depperl, das [Däbbàl] geistig etwas zurück gebliebene Person deppert (Adj.) [däbbàd] blöd, idiotisch depsen depsn [däbbsn] klauen, stehlen, etwas mitgehen lassen 1inzwischen, mittlerweile, unterdessen, währenddessen, zwischenzeitlich (er war in der derweil (Adv.) [dàwai] Spätschicht, derweil hat sie Bsuach kriagt...) 2dabei, indes (die gebn so o mit eahnam Sach, dawei ham's Schulden wia d'Sau...) derweil lassen [dàwailassn] derwuschen derwuschn [dàwuschn] Zeit lassen, langsam tun (lass da dawei...) erwischt deswegen [dessweng] deswegen, deshalb Dez, der [De:z] (Tez) Kopf di [di:] dich (i mog di) diam [diàm] ab und zu, manchmal, zuweilen dickbackert (Adj.) [diggbaggàd] Dicke, die [Digge] pausbäckig Knackwurst (Regensburger) dick: dick eingehen, [digg äige:] jmd. erstickt förmlich in Arbeit, ist bis über es geht jmdm. dick ein dick haben (jmdn.) [digg håm] Diddi, der [Diddi] dienen [deànà] Dienst, der [Deànsd] beide Ohren mit Arbeit eingedeckt nicht leiden können, nicht riechen können Schnuller im landwirtschaftlichen Bereich in einem Arbeitsverhältnis stehen Arbeitsverhältnis im landwirtschaftlichen Bereich 53 Dietsch, der [Di:dsch] Dietschi, der [Didsche] Diezel, der [Di:zl] Diezi, der [Di:ze] dipfeln [dibbfen] (tüpfeln) Dipferl, das [Dibbfàl] (Tüpferl) flacher, unförmiger Hut (Deckel) Schnuller 1jmdn. besiegen, bezwingen, übertreffen (im Sport) 2ugs: mit einer Frau schlafen (...nach der Disco hat er d'Resi no gescheit dipfelt!) Pünktchen, Tüpfelchen Dipferlscheißer, der [Dibbfàlschaissà] kleinlicher, pedantischer Besserwisser (Tüpferlscheißer) Diridari, der [Diredà:re] Dirn, die [Diànn] Dirndl, das [Deàndl/Diàndl***] Dirndlbirl, die (Pl.) [Diàndlbiàl] Dirndlgwand, das [Diàndlgwand] Geld, Moneten Magd, Dienstmagd (nicht zu verwechseln mit Dirne/Nutte) 1Mädchen, junge Frau 2Freundin, Geliebte (mei herzallerliabsts Dirndl...) 3Trachtenkleid (Aussprache siehe***)] Kornelkirsche Trachtenkleid dirrlochad dürrlochert (Adj.) dürr, sehr mager [diàlochàd/dirrlochàd] dischkrian diskurieren [dischgriàn] dö [de:] sich unterhalten, diskutieren die, diese (dö ham oiss zammgsuffa...) tun (mei, duad mir heit mei Kreiz wieder weh. doa [doà] Is aa koa Wunder ned. Wennst an ganzn Tag vorm PC hockst und boarische Wörter eitippst, nacha kriagst Kreizweh...) Doag, der [Doàg] Teig, Backmasse Doagaff, der [Doàgaff] langweiliger, begriffsstutziger Bursche, (Teigaff) Trantüte 54 doagad (Adj.) [doàgàd] Dockennandl, das [Doggànànndl] Dod, der [Do:d/Dou:d] dodeln dodln [do:dln/dou:dln] (todeln) teigig, schwabblig Puppe Tod, Sensenmann schwer krank/todkrank sein da herin dodelts aber gescheit = die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt angelangt, es "rührt sich nichts dodschad dotschert (Adj.) derb, plump, ungeschickt [då:dschàd] (tatschert) Dodschen, der 1Kohlrübe, [Då:dschn] (Dotschen) dümmliche Person, Trampel Dokta, der [Doggdà] Arzt, Doktor Doldi, der [Doide] Dopfa, der [Dobbfà] (Topfen) Steckrübe, Wrucke 2unbeholfene, alberner, einfältiger, unbeholfener Mensch; Depp, Tölpel Quark Dopfal, das Dopferl, das [Dobbfàl] Töpfchen für kleine Kinder (Topferl) doppen pochen, pulsieren (in einer Wunde; der Finger doppn [dobbm] doppt ganz greislich...) nach oben dorad dourat (Adj.) [doràd/douràd] schwerhörig, taub (torert) dortmals (Adv.) [doàddmåis/dorddmåis] damals, seinerzeit dös [de:s] das, dieses Dotschen, der 1Kohlrübe, [Då:dschn] (Dodschen) dümmliche Person, Trampel Drack, der [Dragg] hinterfotziges, unberechenbares, gemeines, Steckrübe, Wrucke 2unbeholfene, 55 bösartiges Wesen (Mensch oder Tier) Dradewixpfeiferl, das [Dràdewixbfaiffàl] Fingernudeln (aus Kartoffelteig) drädeln drädln [drä:dln] trödeln, sich Zeit lassen (trödeln) Dragl, das [Drà:gl] Kasten, Träger (a Dragl Bier) Drehkreuz zum Durchgehen an Drahdium, das [Drà:dium] Bahnübergängen, Eingängen von Hallenbädern, kommerziell betriebenen Autobahntoiletten usw. Drahla, der Draller, der 1Spielzeugkreisel 2Wasserstrudel, Wirbel [Drà:là/Dràllà] drahn drehen [drà:n] Drahwurm, der Drehwurm, der [Drà:wuàm/Dräwuàm] 1drehen 2etwas geschickt lenken bzw.ausführen, einer Sache eine positive Wende geben Schwindel (beim Kettnkarussellfahrn kriagst leicht an Drahwurm...) einen Drehwurm haben = schwindlig, schwummrig sein dramhabbad dramhappert (Adj.) 1schlaftrunken, [dra:mhàbbàd] geistesabwesend, verträumt schläfrig 2gedankenlos, (tramhappad) dratzen dratzn [dràzzn] (tratzen) (vorsätzlich) ärgern, aufziehen, foppen, necken; provozieren, schikanieren drauß [drauss] draußt [draussd] draussen draußten [draussdn] (Adv.) draxeln draxln [dràxln] drechseln Dreanschen, die weinerlicher Mund, beleidigtes, missmutiges [Dreànschn] Gesicht 56 (Treanschen) Dreckamsel, die [Dre:gamsl] Dreckbär, der [Dre:gbeà] Dreckdrossel, die [Dre:gdrossl] dreckert (Adj.) [dreggàd] schlampige, verwahrloste Weibsperson gemeiner, rücksichtsloser, unverschämter Mensch Dreckfink, Schmutzfink schmutzig, dreckig 1stinklangweilig 2grantig, dreckfad (Adj.) [dre:gfà:d] launenhaft, unausstehlich (...den brauchst gar ned anreden heut, den dreckfaden Hund!) Dreckhammel, der gemeiner, rücksichtsloser, unverschämter [Dre:ghàmme] Mensch Dreckhund, der gemeiner, rücksichtsloser, unverschämter [Dre:ghund] Mensch Dreck im Schachterl [àn Dre:g im Schàchdàl håm] (einen Dreck das Nachsehen haben, leer ausgehen im Schachterl haben) Drecklache, die Drecklagga Pfütze, Wasserlache [Dre:gla:chà/Dre:glaggà] Dreckmatz, die [Dre:gmàzz] Drecksau, die [Dre:gsau] durchtriebene, gemeine, hinterhältige Person 1Schmutzfink 2gemeiner, rücksichtsloser Mensch 1unordentliche, schlampige, meist auch in Dreckschlampen, der ihrem Äußeren ungepflegte weibliche Person [Dre:gschlammbbm] 2Frau mit liederlichem, unmoralischem Lebenswandel Dreckschleuder, die 1freches, [Dre:gschlaidà] und stinkt 3rauchende, stinkende Fabrikanlage Dreeg, der [Dre:g] Dreck dreffa [dreffà] loses Mundwerk 2Auto, das raucht treffen (wenn ma uns as nächste Moi sehgn, dann dreff ma uns wieder...) 57 Dreier, der [Draià] Dreiggal, der [Draiggàl] 1die Zahl/Ziffer drei 2Zeugnisnote 3 (i hob an Dreier...) zeitweise verwirrte Person Vorschlag und Definition Anne aus Altötting Dreiquartel Dreiquartl 1Dreiviertelliter 2Kein Ganzes, nur drei Viertel [Draigwàrddl] dreißg [draissg] dreißge [draissge] Zahl dreißig drent [drenndd] drüben , jenseits (...s'Gegnteil vo herent!) drenten [drennddn] (Adv.) drent und herent = drüben und herüben drenterhalb auf der anderen Seite, jenseits [drennddàhåi/ drenterhalb und herenterhalb = jenseits und drennddàhåib] (Adv.) diesseits (einer Grenze oder Straße) Drenzal, das Drenzerl, das [Drennzàl] Lätzchen zum Umbinden für Kleinkinder (Trenzal) Drenzbeutel, der [Drennzbaidl] Jammerlappen, weinerlicher Mensch (Trenzbeutel) drenzen drenzn [drennzn] verschütten, kleckern (trenzen) Drenzer, der [Drennzà] 1einer, (Trenzer) Versager, "Loser" dreschen 1dreschen [dreschn] habn ma gscheit droschen...) dressieren dressiern [drässiàn] driadan driadern [driàdàn] (triedern) Driadara, der Driaderer, der [Driàdàrà] der kleckert, sabbert 2Feigling, (Getreide) 2schlagen, hauen (die ärgern, drangsalieren, scheuchen langsam arbeiten, sich langsam bewegen, trödeln Umstandskrämer, lahme Ente 58 (Triederer) drialan drialern [driàlàn] kleckern, sabbern (trielen) dridscheln dritscheln [dri:dschln] vor sich hinwursteln, langsam arbeiten, trödeln (tritscheln) Dridschla, der Dritschler, der [Dri:dschlà] (Tritschler) driggeln [driggen/driggln] 1langsamer, Händler (zu dem Dritschler brauchst gor ned erst higeh, der hod nix Gscheits...) trocknen (d'Spülmaschin konnst no ned ausramma, aus Gschirr muaß erschd no driggln...) dringa [dringà] trinken drinna [drinnà] (Adv.) drinnen Drisch, die (Pl.) [Dri:sch] Drischel, der Drischl, der [Dri:schl] umständlicher Mensch 2Trödler, Dresch, Hiebe, Schläge, Prügel (...ham ma gscheide Drisch kriagt.) Dreschflegel dro (Adv.) [dro:] daran, dran drucken [druggà] 1drucken 2drücken 3sich drücken 4trocken Hexe, übler Geist (wenn d'Drud in da Nacht auf Drud, die [Dru:d] (Trud) deiner Brust hockt und dir an Schnaufara abdruckt...) Drudscherl, das [Drudschàl] (Trudschal) 1einfältiges Mädchen 2entzückendes, reizendes Mädchen Drudschn, die [Dru:dschn] dümmliche, langsame, ungeschickte (Trutschen) Weibsperson Dschamsderer, der Dschamsterer, der [Dschàmsdàrà] abfällige Bezeichnung für Freund/Liebhaber (Tschamsterer) 59 Dschumpel, die [Dschummbbe] dümmliches, schwerfälliges Frauenzimmer, (Tschumpel) ducken duckn [duggà] Trampel (sich) ducken, verstecken duckmausad duckmausert (Adj.) demütig, ergeben, zurückhaltend [duggmausàd] Duckmauser, der [Duggmausà] Dudädl, der [Du:dädl] heuchlerischer, falscher, hinterlistiger Mensch Dummkopf, Trottel; einfältiger, läppischer Mensch Duddeln, die (Pl.) Dutteln, die (Pl.) [Duddl/Duddln] ugs. derb für weibliche Brust (Tutteln) Dudderer, der Dutterer, der junger "Hupfer", Halbwüchsiger [Duddàrà] (Tutterer) (a) dudderl [à duddàl] (Adv.) Duddnbatscher, der [Duddnbaddschà] Duddngschirr, das [Duddngschià/Duddngschirr] dudeln [du:dln] Dulackn, die [Dullàggn] ein bißchen, ein wenig Busengrapscher Büstenhalter 1genussvoll trinken 2ordentlich saufen (...hob i mir an Gscheidn odudlt.) Beule, Delle Dulln, die [Duin] Beule, Delle Dult [Duidd] Jahrmarkt, Volksfest, Warenmarkt Dumbatz, der [Dumbàz] Dödel, Dummkopf, einfältiger Mensch Vorschlag und Definition - Gerhard aus Inzell Dummerl, der [Dummàl] Einfaltspinsel, naiver Mensch Dummian, der [Dummiàn] Dummkopf, Trottel 60 dumper (Adj.) [dumbbà] 1dämmrig, dunkel, düster 2benommen, dumpf (zvui Bier macht dumper...) dungen [dungà] düngen Dungert, der [Dungàd] Dünger dupfa jmdn. besiegen, bezwingen, übertreffen dupfen [dubbfà] (d'Vorderstinkmistinger ham (tupfen) d'Hinterstinkmistinger 5:0 dupft...) durchfretten durchfrettn sich abmühen, mühsam durchs Leben kämpfen [duàchfreddn] Durchmarsch, der [Duàchmàrsch] durchwurschteln [duàchwuàschdln] durchwuzeln durchwuzln [duàchwu:zln] Dürftling, der [Diàffdling] Dürkl, der [Diàggl] Durchfall/Diarrhö sich durchschlagen, durchschwindeln durchdrängeln, sich den Weg durch eine dichte Menschenmenge bahnen kleiner, schmächtiger, unscheinbarer, u.U. kränklicher Mensch derber, grobschlächtiger, plumper Kerl dürrlochad dürrlochert (Adj.) mager, dürr (so a dürrlochads Mensch...) [diàlochàd/dirrlochàd] duschen [duschn] Duscher, der Duscherer, der [Duschàrà] Dusel, der [Du:sl] 1duschen 2regnen (iatz duscht's aber g'scheit...) 3schlagen, ohrfeigen (wennst koa Ruah gibst, dusch i da oane...) heftiger Regenguss, Platzregen (Gestern nacht hat's an gscheitn Duscherer do...) Glück (mei hod der heit wieder an Dusl...) Duselbruada, der Duselbruder, der Glückspilz [Du:slbruàdà] 61 duseln [du:sln] Duttenpatscher, der [Duddnbaddschà] Duzi, der Duzl, der [Du:ze/Du:zl] dösen Busengrapscher Schnuller eahm [eàmm] ihn, ihm eahna ihnen, Ihnen (...sag's eahna!; ghört des Auto Eahna [eànà] Eahna?) ebba [äbbà] (eppa) etwa, vielleicht (...stimmt's ebba ned?) ebban [äbbàn] (eppan) jemand, jemanden (i frag am besten ebban...) ebbas [äbbàs] (eppers) ebbs [äbbs] (epps) eben (Adj.) [e:m] etwas (sag's, wennst ebbs brauchst...) flach, gerade, plan eben voll [e:mfoi] = gestrichen voll, bis oben hin gefüllt echern [ä:chàn] ehern [ä:àn] (ächern) Ähren aufsammeln (nach der Ernte) echt: in echt (Adv.) wirklich, tatsächlich (den gibt's ned bloß im [ächdd, inächdd] Fernseh, sondern in echt...) Eck, das [Egg] Ecke (glei wirf i's hintre ins Eck...) Eckerl, das [Eggàl] Eckchen, kleines Stück, Portion (a Eckerl Schokolad...) sich zur Strafe in die Ecke stellen müssen Eckerl steh [Eggàlschde:] (Schulstrafe - stell die ins Eckerl und scham di!) eckert (Adj.) [eggàd] eckig Edi [E:de] Kurz-/Koseform von Eduard/Edmund Eding [Ä:ding] (Äding) Altötting egal (Adj.) [egà:l] gleichgültig Egide [Ägi:de] (Ägide) Ägidius eh [ä:] 1bevor, ehe 2ohnehin, sowieso eha [ä:hà] (oha) 1Halt-Kommando für Zugtiere 2Ausruf des 62 Erstaunens (...eha, du bist aber a gscheiter Bua!) 1früher, eher (die andern san ehnder ehnder (Adv.) [ändà/endà] kemma...) 2bevorzugt (Gschdudierde wern ehnder eigstellt...) Ehre aufheben bei jmdm. [Eàaufhe:m/E:raufhe:m] eich; Eich [aich] Eichkatzlschweif, der [Oàchkàzzlschwoàf] (Oachkatzlschwoaf) jemanden besonders beeindrucken, jmdm. eine Freude bereiten (mit dem Gschenk werst a Ehr aufhebn...) euch; Euch Eichhörnchenschwanz (Standardfrage in "Bairisch-Tests") Eidachsl, das [Aidàxl] Eidechse ei-ei machen schmusen, liebkosen durch gegenseitige, [aijai machà] zärtliche Wangenberührung Eierpecken, das Alter Osterbrauch: zwei Personen schlagen [Oàrbäggà] hart gekochte Eier zusammen. Gewonnen hat (Oarbecka) derjenige, dessen Ei unversehrt bleibt. Eierscheiben, das [Oàrschaim] Alter Osterbrauch (Oarscheibn) eifern [aifàn] 1eifersüchtig sein 2wetteifern Eigackerl, das [Aigàggàl] Ei, Hühnerei eigens (Adv.) [aings] besonders, extra, speziell (dös Stückl hab i eigns für dein Geburtstag komponiert...) sich beim Versteckspiel die Augen zuhalten oder umdrehen und warten, bis sich die eilurn [äiluàn] anderen versteckt haben. Meistens zählt man dabei bis zu einer gemeinsam vereinbarten Zahl. eina einher (Adv.) [äinà] herein, rein einaugert (Adj.) (oànaugàd) einäugig einbilden, sich [äibuiddn] 1arrogant, großspurig sein (auf sei Gschäft 63 buidt er sich Wunder was ei...) 2etwas begehren, unbedingt haben wollen (die Leberkassemmel hab i mir iatz eibuidt...) Einbrenn, die [Äibrenn] Mehlschwitze Brot oder Kuchen klein einbrocken [äibroggà] zerstückeln/zerbröckeln und z.B. in eine Suppe oder Kaffee geben einduseln [äidusln] einnicken, einschlafen einfahren [äifarn] einbringen (Ernte) einfallen [äifåin] einstürzen, zusammenfallen einfadeln [äifà:dln] einfatschen [äifà:dschn] eingepfercht einpfercht (Adj.) [äibfeàchd] 1einfädeln (Faden, Schnur) 2etwas in die Wege leiten (dös hast sauber eigfadlt...) bandagieren, Stützverband anbringen dicht gedrängt, beengt, eingesperrt eingesäumt: gut eingesäumt gut betucht , wohlhabend (da Hanslbauer is (Adj.) [äigsàmd] guad eigsaamt...) eingeschirren [äigschiàn/äigschirrn] eingewanden [äigwànndn] einglitert [äigliddàd] eingraben [äigrå:m] einhalten, sich [äihåiddn] anschirren (Pferde, Zugtiere), einspannen einkleiden Partizip Perfekt von einlitern = eingelitert (gesoffen) beerdigen, bestatten (gestern hamma n'Sepp eigrabn...) sich festhalten 1sich einhaken, Arm in Arm gehen 2sich einhängen, sich [äihengà] anstrengen, sein Bestes geben (häng di ei, dass d' guade Notn schreibst...) einhauen [äihaun] einhaxert (Adj.) [oàhàxàd] einhin eini (Adv.) [äine] einigeln [äini:gln] (annägeln) beim Essen viel, schnell und gierig verschlingen einbeinig hinein Bitzeln, Brennen in Fingern und Zehen bei 64 starker Kälter einisoacha [äinesoàchà] einkasteln [äikàssdln] einkehren [äikeàn] einkraillen [äigrain] einlernen [äileànà] einlitern [äiliddàn] hineingepinkeln, -urinieren (der Hundsbua hat in'n Hausgang einigsoacht...) einsperren, inhaftieren (wenn's di no oamoi bsuffa mit'm Auto dawischn, kastln s' di ei...) Rast in einer Gaststätte machen (beim Brückenwirt z'Pullach samma eikehrt...) einkrallen, festkrallen einstudieren, trainieren (lus amoi zua, i hab a neu's Stückl auf der Quetschn einglernt...) ordentlich (Alkohol) saufen (gestern hamma gscheit eiglitert, mei Liaba...) beim Versteckspielen entweder a)sich irgendwo hinstellen, von wo aus man die einluren [äiluàn] anderen nicht sehen kann, b)die Augen zuhält, c)so lange umdreht, ...bis sich alle anderen Mitspieler versteckt haben einmachen [äimachà] Einmerkerl, das [Äimeàggàl] einnähen [äinà:n] 1einpacken, einwickeln 2einwecken, einkochen (heut hamma Weichsel eigmacht...) Lesezeichen (Bookmark!!!) einsperren, inhaftieren (an Sepp hams eignaht, weil er wieder gwildert hat...) einpapierln [äibabbiàln] in Papier einwickeln, einpacken einreiben [äiraim] jmdn. ordentlich mit Schnee abreiben einsackeln [äisàggln] 1einstecken, einschieben 2raffen, einheimsen einschichtig (Adj.) [oàschichdig] 1alleinstehend, ledig, verwitwet (oaschichtig) Einschichtige, der/die [Oàschichdige] (Oaschichtige) 2zurückgezogen, einsam, eigenbrötlerisch Single weiblich/männlich (ledig/geschieden/verwitwet) einschieben [äischiàm] einstecken (in die eigene Tasche) einschnackeln [äischnàggln] einrasten einschnappen [äischnabbm] 1einrasten 2beleidigt, sauer sein einschweren [äischwà:rn] beschweren (as Schindeldach mit Stoa' 65 eischwaarn - das Schindeldach mit Steinen beschweren) einseitert (Adj.) [oàsaiddàd] (oaseitad) Einser, der [Oànsà] Einsiedel, der [Oàsidl] (Oasiedel) einspannig (Adj.) [oàschbànig] einspeiben [äischbaim] einseitig, schief, verzogen, verzerrt Ziffer, Zahl 1, Eins, die (unser Deandl hat lauter Einser im Zeugnis...) Einsiedler, Eremit unverheiratet (single) einflüstern, einreden, einsagen, beeinflussen (i woaß ned, wer ihr des eingspiebn hat...) einsperren 1abschließen, absperren, einschließen, [äischbiàn/äischbàrrn] wegschließen 2inhaftieren, gefangen setzen einspreizen [äischbraizzn] sich anstrengen, dahinterklemmen Einwarts Einwärts, der [Äiwarzz] einwassern [äiwàssàn] Herbst kräftig gießen, unter Wasser setzen (z.B. die Wurzeln eines frisch gepflanzten Baumes...) einweiken [äiwoàggà] einweichen einwendig inwendig, innerlich, zuinnerst (dei Musi gspür i [äiwendde/äiwendig] einwendig...) einzipfeln [äizibbfen] koitieren, Geschlechtsverkehr ausüben Eisenbahner, der [Aisnba:nà] Eisenkeil, der [Aisnkail] Eiß, das [Oàss] (Oaß) 1Bahnbediensteter 2die Zehn beim Watten (bayerisches Kartenspiel) Eisvogel (im Woid draußt is a Eisenkeilnest...) Abszess, Furunkel, Eitergeschwür (da Hias hod scho wieder an Oaß am Arsch...) Eiter, der [Oàddà] Eiter, das ekelhaft (Adj.) [ägglhaffd] abscheulich, abstoßend, ekelig 1elend, miserabel 2gemein, unverschämt elendig [elenddig] (...der Hund, der elendige!) 3sehr, (1 = Adj. 2 = Adv.) unermesslich, ungemein (des ärgert mi ganz elendig...) Elfer, der [Äifà] 1Elf, die (Zahl) 2Elfmeter beim Fußball 66 elf1 [åif/åif] 1Zahl/Ziffer elf 2nun es ist elf Uhr = iatz is's elfe2 [åife/åife] elfe ellebetsch ellerbetsch [ällàbädsch] Ellenbogen, der [Ällàbong] Ausruf von Schadenfreude Ellbogen 1früher, eher (die andern san ender kemma...) ender (Adv.) [ändà/endà] 2bevorzugt (Gschdudierde wern ender eigstellt...) englisch einkaufen [englisch äikàffà] klauen, stehlen enk [eng/engg] euch (griaß enk Gott!) enker [engà/enggà] euer ent (Adv.) [endd] enten (Adv.) [enddn] auf der anderen Seite, drüben, gegenüber ent und drent [ennddundrenndd], enten und drenten [ennddnundrennddn] = hüben und rüben enterhalb (Präp.) [enddàhåi/enddàhåib] drüberhalb, jenseits enterisch seltsam, unheimlich (wenn i sowas siehg, entrisch (Adj.) [enddrisch] werd's ma ganz entrisch...) eppa epper [äbbà] (ebba) eppan eppern [äbbàn] (ebban) etwa, vielleicht (...stimmt's eppa ned?) jemand, jemanden eppas [äbbàs] (ebbas) etwas (sag's, wennst epps brauchst...) epps [äbbs] (ebbs) Erchtag [Eàchdà] Ertag [Eàdà]] Dienstag Erdapfel, der [Erabbfe] (Sg.) Erdäpfel, die Kartoffel, Kartoffeln [Erebbfe/Erebbfen] (Pl.) etla [eddlà] etliche (bei dene Promill werst scho an etla 67 Maß gsuffa hobn - bei diesem Promillewert ist anzunehmen, daß du etliche große Gläser Bier getrunken hast) Euter, das [Auddà] Evi [Efe Everl [Efàl] Euter, das Koseform von Eva 1absichtlich, besonders, eigens, extra (dös Kleidl hab i mir extrig wegn dir kauft...) extrig (Adj.) [äxdrig] 2sonderbar, komisch, eigenbrötlerisch (mit dem kummt koana zrecht, des is ganz an Extriger...) 1junges Schwein, Ferkel 2Dreckspatz, Fackl, das [Fàggl] Schmutzfink (da hast aber gscheit rumgsucktl, du Fackl, du kloans!) fackeln [fàggln] ferkeln, Junge kriegen (werfen) 1abgestanden, geschmacklos, schal fad (Adj.) [fá:d] 2einschläfernd, geistlos, ermüdend, langweilig, träge fade Molln = langweilige, unfreundliche Frau Fahrer, der [Fa:rà] 1kurze, hastige Handbewegung, Geste 2Strich, Schriftzug 3Kratzer, Streifen Faim, der [Foàm] Bierschaum, Schaum faimen [foàmà] schäumen (Bier) Faimzuzler, der [Foàmzu:zlà] 1Bierdimpfel, Stammtischbruder 2Kleinbürger, Spießer Fallen, die [Fåin] Bett (Flohfalln) Falott, der [Falodd] Betrüger, Gauner, Lump falsch (Adj.) [fåisch] hinterhältig, unehrlich, verschlagen falscher Fuchzger, der [fåischàfuchzgà] Falschhauser, der [Fåischhausà] fangen [fangà] einer, dem man nicht trauen kann; Betrüger Betrüger, Ganove, Gauner eine Ohrfeige, Watschen empfangen (...glei fangst a paar solcherne Watschen, du 68 Hundsbua!) Fangermanndl [Fangàmànndl] Fangeisen, das [Fangaisn] Kinderspiel: Fangen, Haschen 1Fangeisen z. Erlegen von Wildtieren 2Verlobungsring, Ehering Fangsterl, das [Fanxdàl] Kinderspiel: Fangen, Haschen Fankerl, der [Fànggàl] Teufel Fanni Fanny [Fàne] Fasching, der [Fasching/Fàsching] Fasenacht, die [Fasenachd] Fasnacht , die [Fasnachd] Kurz-, Koseform von Franziska Fastnacht, Karneval Fasching, Fastnacht, Karneval Fatschen, die [Fà:dschn] 1Bandage, Binde 2breiter Gürtel Fäustel, der [Faisdl] 1Fausthandschuh(e) 2Steinmetzhammer Fäustling, der [Faisdling] (Schlegel) Fechser, der [Fäxà] Fechtbruder, der [Fächbruàdà] fechten [fächdn] Federmapperl, das [Fedàmàbbàl] 1Pflanzenableger 2Kind, Kinder (deine Fechser san ja scho groß...) Bettler, Landstreicher betteln (iatz geh ma zum Fechtn und nachad ins Wirtshaus...) Federmäppchen, Schreibetui, Schulmäppchen Federwisch, der [Fedàwisch] Handkehrgerät, bestehend aus einem Gänse- (Flederwisch) oder Entenflügel Fegeisen, das [Fe:gaisn] fegen [fe:ng] Feger, der [Fe:gà] 1Frau, die ständig auf Vergnügungstour unterwegs ist 2bissiges, zänkisches Weib pöbeln, sticheln (wennst fegn wuist, kannst glei a paar gscheite Fotzn ham...) 1Angeber, Aufschneider 2attraktives weibliches Wesen fei 1wirklich, wohl, doch (...dös kannst fei fein [fäi] glaubn!) 2übrigens (...dös ghört fei mir!) Feichten, die [Faichdn] Fichte 69 feichten (Adj.) feichtern [faichdàn] Feierabend, der [Fairamd] Feigen, die [faing] fichten, aus Fichtenholz Arbeitsschluss, Geschäftsschluss (after work) 1Feige 2schlechtes, liederliches Frauenzimmer 3abwertend für Vagina, Vulva Feim, der [Foàm] Bierschaum, Schaum feimen [foàmà] schäumen (Bier) feist (Adj.) [foàsd] (foast) dick, rund, wohlgenährt ("guad beinand") Felbern, die [Fäiwà(n)] Weidenbaum Felbernpfeiferl, das [Fäiwànbfaiffàl] fensterln [fensdàln] Weidenpfeifchen durchs Fenster ins Schlafzimmer der Geliebten einsteigen ferchten [feàchdn] fürchten Ferdl [Feàdl] Kurz-/Koseform von Ferdinand Fernseh, der [Feànse] Fernsehgerät, Fernsehapparat, Fernsehschirm, TV Ferschn, die [Feàschn] Ferse fesch (Adj.) [fäsch] elegant, flott, hübsch, modisch 1Adjektiv: dick, stark, korpulent, von kräftiger fest (Adj.) [fessd] Statur (der is aber ganz schee fest...) 2Adverb: kräftig, ordentlich, tüchtig (lern nur fest...) 1(Speise-)Fett (die Wurscht glänzt vor lauter Fetten, die [Fäddn] Fettn...) 2Dickleibigkeit, Körperfett, Korpulenz (der kann sich nimmer rührn vor lauter Fettn...) 1Fetzen, Stoffrest, Lappen 2Schriftstück Fetzen, der [Fäzzn] (unterschreib amoi den Fetzn...) 3Vollrausch (Alkohol - mei hod da Sepp heid scho wieder an Fetzn beinand...) fetzert (Adj.) [fäzzàd] fetzig, mitreißend, toll (a fetzerte Musi...) feuchteln [faichdln] modern (da herin feuchtelt's gscheit...) feuern [faiàn] schleudern, schmeißen, werfen (...dann hab i dös Glump nausgfeuert!) 70 fickeln [figgln] reiben, scheuern, wetzen (i hab mi an dem Ärmel aufgfickelt...) fickrig (Adj.) [figgrig] nervös, unruhig fidel (Adj.) [fidäi] frisch, heiter, lustig, munter Fiesel, der [Fi:sl] Lackaffe, Schönling, Stenz Fieselarbeit, die Tätigkeit, die Fingerspitzengefühl und [Fi:slawàd/Fi:slarwàd] gewissenhaftes Arbeiten erfordert Fieselei, die [Fi:slai] siehe Fieselarbeit (a Hendl oder an Steckerlfisch essen is aar a rechte Fieselei...) 1abnagen, abknabbern (Hendl abfieseln...) fieseln [fi:sln] 2äußerst genau arbeiten 3filzen, gründlich durchsuchen (die ganzen Akten hamma durchgfieselt...) Figürl, das [Figiàl] Filz, der [Fuizz] Filzl , das [Fuizzl] filzen [fuizzn] Fingerhakeln, das [Fingàhàggln] Fingernudel, die [Fingànudl/Fingànu:l] (Bankerl/Baunkerl) Finerl [Finàl] Finni [Finne] Figürchen (die hat aber a nett's Figürl...) Bierdeckel gründlich durchsuchen zwei sich gegenübersitzende Männer versuchen, sich mit ihren ineinandergehakten Mittelfingern über den Tisch zu ziehen fingerdicke Nudeln aus Kartoffel- oder Mehlteig Kurz-/Koseformen von Josefine Finserl, das [Finnsàl] Fädchen, Faserstückchen, Fussel, Staubpartikel Finstern, die [Finzdàn] Finsternis (in dera Finstern siehgt ma nix...) fira (fürher) [firà] hervor, nach vorne Firda, das Firta, das [Fiàdà] 1Schultertuch, Schal 2Vortuch, Schürze firi (fürhin) [fire] dorthin, nach vorne firm (Adj.) [fiàmm] beschlagen, erfahren, fit, sachkundig fischaugert (Adj.) [fi:schaugàd] glotzäugig 71 fischeln [fischln] Fisimatenten, die (Pl.) [Fisemaddenddn] Fitzelarbeit, die [Fizla:wàd/Fizlarwàd] nach Fisch riechen oder schmecken Faxen,Mätzchen, Zicken, Umstände siehe Fieselarbeit fitzeln [fizln] penibel, bis ins kleinste Detail arbeiten Fitzerl, das [Fizàl] Rest, Stückchen flacheln [flà:chen] flache Kieselsteine übers Wasser springen lassen Flachsen, die [Flàxn] Sehne (des Fleisch is voller Flachsn...) flachsig (Adj.) [flàxig] durchwachsenes, sehniges, zähes Fleisch 1liegen, herumliegen (oiss flackt mitten im flacken [flaggà] Weg...) 2faulenzen, herumlümmeln (den ganzn Tag flackst bloß auf m Kanapee rum...) Flaschen, die [Flaschn] 1Flasche 2unfähiger Mensch, Versager Flaschl, das [Flàschl] Flasche, Bierflasche (a Flaschl Bier...) flaxen [flàxn] jmdn. zum Narren halten, necken Fleck, der [Fle:g] Flicken (da näh ma einfach an Fleck drauf...) Fleckerl, das [Fleggàl] Fleckerlteppich, der [Fleggàldäbbich] 1Stelle, Ort (dös is a scheens Fleckerl...) 2Stofffetzen, Stoffrest, Stoffstreifen Teppich aus Stoffstreifen/Stoffresten Flederwisch, der [Fledàwisch] Handkehrgerät, bestehend aus einem Gänse- (Federwisch) oder Entenflügel Fleisch: vom Fleisch fallen [fomflaischfåin] abmagern, abnehmen Fleischpflanzerl, das Fleischpflanzl, das Boulette, Frikadelle [Flaischbflànnzàl/-bflànnzl] Fleiß: mit Fleiß absichtlich, vorsätzlich, zum Trotz (grad mit [mipflais Fleiß geh i jetzt zum Wirt...) flennen [flennà] heulen, klagen, weinen (brauchst net flennen, es hilft nix mehr...) 72 Fletz, der [Flä:z] gepflasterter Flur, (Haus-)Gang im Bauernhaus Fliager, der [Fliàgà] Flieger, Flugzeug fliagn [fliàng] fliegen Fliagn, die [Fliàng] Fliege Fliagnduscher, der Fliegenklatsche Vorschlag und Definition von [Fliàngduschà] Steffi aus Laub (bei Regensburg) Fließblattl, das [Fli:sblà:dl] Löschpapier Flins, der [Flins] Geld, Kies, Kohle, Schotter Flinserl, das [Flinnsàl] Fädchen, Faserstückchen, Fussel, Staubpartikel Flitschen , die [Fli:dschn] leichtlebiges, liederliches Mädchen oder junge Flitscherl, das [Fli:dschàl] Frau; Flittchen Flori [Flo:re] Kurz-/Koseform von Florian Flucke, die [Fluggà] leichtlebige, liederliche Frau fludrig (Adj.) [flu:drig] duftig, leicht, locker Foam, der [Foàm] Bierschaum, Schaum Foamzuzler, der [Foàmzu:zlà] 1Bierdimpfel, Stammtischbruder 2Kleinbürger, Spießer foast (Adj.) [foàsd] (feist) dick, rund, wohlgenährt ("guad beinand") fodig (Adj.) [foudig] geizig, raffgierig folgen [foing] gehorchen Fons [Fonns] Fonsi [Fonnse] foppen [fobbm] Kurz-/Koseform von Alfons an der Nase herumführen, ärgern, hänseln, necken 1Mund, Maul (...halt endlich dei bläde Fotzn!) Fotzen, die [Fozzn] 2Gesicht (...wenn i dera ihr Fotzn siehg, glangt's ma scho!) 3Ohrfeige (...du braucherst solcherne Fotzn!) fotzen [fozzn] Fotzenspangler, der [Fozznschbànglà] ohrfeigen (...der ghört amoi gscheit gfotzt!) Zahnarzt fotzert (Adj.) [fozzàd] (gfotzert) frech, vorlaut Fotzhobel, der [Fo:zho:we] Mundharmonika 73 Frais, die [Froàs] (Froas) krankhafte Zuckungen, Krämpfe, Zittern (Säuglingskrankheit) fraiseln [froàsln] im Fieber reden, wirr fantasieren Fraisler, der [Froàslà] dummer Schwätzer, Laberer Franzi [Frànnze] Kurz-/Koseform von Franz und Franziska Franzl [Frànnzl] Kurz-/Koseform von Franz fratscheln [frà:dschln] Frecker, der [Freggà] fredi [fre:de] Fredi [Frede] Fredl [Fre:dl] Fresserts, das [Fressàds] fretten [freddn] Fretter, der [Freddà] Fretterei, die [Freddàrai] ausfragen, aushorchen (...lass di ned ausfratscheln!) gemeiner, niederträchtiger Mensch; Schuft, Schurke, Verräter denn doch, einfach, gleich gar Kurz-/Koseform 1Fresserei, Gelage 2Esswaren, Lebensmittel, Naturalien sich plagen, mühen (die fretten sich halt so dahin...) 1armer Schlucker; mittelloser, bedauernswerter Mensch 2Geizhalz 1karges, armseliges Leben 2zähe, mühevolle Arbeit Freunderl, das [Fräinddàl] Freundchen (Freunderl, pass auf, was d'sagst!) Fried, der [Fri:d] Frieden, Ruhe gib endlich amoi an Fried = sei endlich einmal still lass mir mein Fried = lass mich in Ruhe Friedl [Fri:dl] frisch (Adj.) [fri:sch] Froas, die [Froàs] (Frais) Kurz-/Koseform von Elfriede kühl (temperaturbezogen - ziahg di warm o, heid is's ganz schee frisch draußt...) krankhafte Zuckungen, Krämpfe, Zittern (Säuglingskrankheit) froaseln [froàsln] im Fieber reden, wirr fantasieren Froasler, der [Froàslà] dummer Schwätzer, Laberer 74 froisen [froisn] fruisen [fruisn] frieren (mi froist's/fruist's - mir ist kalt) Froschlacke, die Altwasser, Teich, Tümpel; abgestandenes, ver- [fro:schlaggà] unreinigtes Gewässer Froschloach, der [fro:schloàch] frotzeln [frozzln] Früchterl, das [Frichdàl] Froschlaich ärgern, hänseln, necken, verspotten Früchtchen, durchtriebener, ungeratener Jugendlicher; Taugenichts frührer (Adv.) [friàrà] damals, dortmals, einst, früher (frühers war frührers (Adv.) [friàràs] oiss besser...) fuchsen [fuxn] fuchsteufelswild (Adj.) [fuxdaifeswuid] Probleme bereiten, nerven (dös Musikstückl fuchst mi wia d'Sau...) sehr wütend, zornig fuchtig (Adj.) [fuchdig] wütend, zornig Fuchzger, der [Fuchzgà] 50-Euro Scheinf Fuchzgerl, das [Fuchzgàl] 50 Cent Münzef fuchzge [fuchzge] Zahl fünfzig (50) Fud, die [Fu:d] 1Vagina, Vulva 2liederliches Frauenzimmer Fuder, das [Fuàdà] Fuhre, Wagenladung (ein Fuder Heu...) fudnarrisch (Adj.) [fu:dnàrisch] sexbesessen Fünferl, das [Fümfàl] frühere Fünfpfennig-Münze, heute fünf Cent Fünferl-Fanny, die 1Prostituierte 2weibliches Wesen, das mit [Fümfàlfàne] jedem ins Bett steigt Fürda, das Fürta, das [Fiàdà] Fuß, der [Fuàs] 1Schultertuch, Schal 2Vortuch, Schürze Bein von Mensch, Tier, Möbeln (der Sepp hod si an Fuaß brocha...; der Stuhlfuaß is locker...) 1heimlicher Fußkontakt zwischen Verliebten fußeln [fuàsln] (findet meist unter dem Tisch statt) 2trippeln, kurze, schnelle Schritte machen (schau nur, wia's scho fuaßelt, unser Kloane...) 75 Fußkas, der [Fuàskà:s] Fußschweiß Fut, die [Fu:d] 1Vagina, Vulva 2liederliches Frauenzimmer futnarrisch (Adj.) [fu:dnàrisch] Futzerl, das [Fu:zàl] gaab, gaabert [gà:b/gà:wàd] sexbesessen 1Rest, Stückchen 2Fädchen, Faserstückchen, Fussel, Staubpartikel bairischer Konjunktiv von geben (...wia wenn's nix anders gaab wia Fuaßboi.) 1(Adj.) abschüssig, steil (Straße, Weg, Gelände gaach, gach [gà:ch] - a gache Strass...) 2(Adv.) plötzlich, unvermittelt (...des Wetter is gach daherkemma.) Gabel, die [gåwe] gachzornig (Adj.) [gà:chzoànig/gà:chzornig] Teil des Essbestecks, Essgerät mit Zinken jähzornig Gackerl, das [gàggàl] Ei, Hühnerei gackerlgelb (Adj.) [gàggàlgäib] dottergelb; auffallend kräftig gelb gacksen [gaggsn] abgehackt, stockend, unsicher sprechen gagetzen [gagezn/gagàzn] gackern, schreien Gai, der [gai] Gaul Gäiruabn, die [gäiruàm] Karotte, Möhre, Mohrrübe 1alte, ausgetretene Hausschuhe, Pantoffeln Galoschn, die (Pl.) [gàloschn] (...wo san meine Galoschn?) 2Überschuhe aus Gummi (z.B. Gartenschuhe) Gama, der [gàmà] gammeln [gàmmen] Gammler, der [gàmmlà] gamprig (Adj.) [gàmmbbrig] Gaumen in den Tag hinein leben; keiner geregelten Arbeit nachgehen 1Aussteiger, Faulenzer, Nichtstuer 2verwahrloster, ungepflegter Mensch geil, lüstern, scharf, spitz (...d'Hinterhuaber Resi is a gamprigs Luada!) Gams, die [gàms] Gämse gamsig (Adj.) [gàmsig] 1flink (wie eine Gämse) 2geil, lüstern, scharf, 76 spitz Gamskrickerl, das [gàmsgriggàl] Gehörn der Gämse gang [gàng] Konjunktiv von gehen mir gangst [miàgànxd] = (Ausruf der Ablehnung, des Nichtgefallens); nein danke! damit will ich nichts zu tun haben! Gang, der [gang] Hausgang, Flur, Korridor Gang, die (Pl.) [gàng] Ereignisse, Geschehnisse so gengan die Gang [sogengàndegàng] = so ist es eben, so ist es halt gangad, gangert [gàngàd] Konjunktiv von gehen Gangerl [gàngàl] Koseform von Wolfgang Gangsteig, der [gangschdaig] 1Fußweg, Pfad 2Bürgersteig, Trottoir Gangster, der [gànxdà] Bandit, Betrüger, Gauner (...in da EU hockan lauter Gangster!) Gankerl, der [gànggàl] Teufel Ganserer, der [gansàrà] männliche Gans, Ganter Ganshaut, die [ganshaud] Gänsehaut 1junge Gans, Gänslein 2feinschmeckerische, Gansl, das [gànsl] schwärmerische Ausdrucksweise für Gänsebraten (...so a Gansl is was Guads!) 3unerfahrenes junges Mädchen Gant, die [gànndd] öffentliche Versteigerung, Zwangsversteigerung auf d'Gant kumma [aufdgànnddkummà] = in Konkurs gehen, Pleite machen Ganter, der [gannddà] gar (Adj.) [gå:r] gar nie nicht [gå:niàned/gårniàned] Garasch, die [gàrà:sch] Untersatz für ein Bierfass 1aus, beendet, zu Ende, vorbei 2aufgebraucht, erschöpft (...as Öl is gar, mia miassn tankn.) auf keinen Fall; unter keinen Umständen (...der Dreckhamme kriagt unser Tochter gar nia ned!) Garage 77 Partizip Perfekt von arbeiten = gearbeitet garbat [ga:wàd/garwàd] (...mei ganz Lebn hob i garbat und iatz kriag i bloß a kloane Rentn.) Garderobe, die Platz zum Ablegen von Mänteln, Jacken, [gàdro:b/gàdrob] Schirmen garetzen [gàràzzn] 1knarren, knarzen 2nörgeln, schimpfen garmen [gàrmà] würgen, schlingen (...iss langsam und dua ned so schnell neigarma!) Garniemand, der [gå:neàmàd/gå:neàmmdd/ Niemand, unbeachteter Mensch gå:rneàmàd/gå:rneàmmdd] garstig (Adj.) [garschdig] hässlich, unfreundlich, widerlich garteln [gàrddln] im Garten arbeiten Gartentürl, das [garddndiàll] Gartentor, Gartentür Gartl, das [gàrddl] kleiner Garten Gartler, der [gàrddlà] Hobbygärtner Gartn, die [gàrddn] Gerte, Rute Gaserer, der [gàsàrà] Gasableser Gasmarie, die [gà:smàre] Gasmaske Gassenbua, der [gassnbuà] Junge, der sich ständig auf der Straße herumtreibt; Streuner Gatterl, das [gàddàl] Tür/Tor im Weidezaun Gattern, der [gå:dàn] Gittertor, Lattentor gatzen [gàzzn] stottern, stockend sprechen Gatzl, das [gàzzl] Schöpfkelle Gäu, das [gai] Gauderer, der [gaudàrà] 1Region, Bezirk 2Revier, abgegrenztes Gebiet (...lass di fei ja ned in mei'm Gäu blicka!) Truthahn, Puter 1Amüsement, Belustigung, Spaß, Vergnügen Gaudi, die [gaude] 2Ärger, Aufregung, Stress, Unannehmlichkeiten (...so a Gaudi, da Fernseh is hi!) Gaudibursch, der 1einer, der immer zu Späßen aufgelegt ist; [gaudebuàsch] Spaßvogel 2leichtsinniger, oberflächlicher, 78 nicht besonders zuverlässiger Kerl Gaudinockerl. die (Pl.) [gaudenoggàl] Gawinden, die [gàwinnddn] Gebenz, das [gebennz] geberg (Adv.) [gebeàch/gebeàg] weiblicher Busen Schneeverwehung penetrantes Betteln oder Nörgeln (...hör auf mit dei'm Gebenz, sonst kriagst a Fotzn!) aufwärts, bergauf, in die Höhe (...bei dera Musik stenga ma d'Haar geberg.) Ave-Maria-Läuten; morgens, mittags und Gebetläuten, das [gebädlaiddn] abends ertönendes, kurzes Glockenläuten als Aufforderung zum Gebet Gedax, das [gedàx] Unterholz gedepft (Adj.) [däbbffd] gedrückt, niedergeschlagen Gedrucke, das [gedrugge] Drängelei, Gedränge (...hört's amoi auf mit eierm Gedrucke!) gefallen: sich etwas gefallen etwas begrüßen, gutheißen (...so a guads lassen [gfåinlassn] Zeugnis lass i mir gfoin!) gefressen: etwas/jmdn. etwas/jmdn. nicht leiden können, verab- gefressen haben [gfressnhåm] scheuen (...DSDS hob i dermaßen gfressn!) gega (Adv.) [gegà] gegaranand, gegaranander (Adv.) [ge:gàrànand/ge:gàrànandà] gegen (...heit spuit Hinterneuhausen gega Vorderneuhausen.) gegeneinander (...beim Fuaßboi spuin zwoa Mannschaften gegaranand.) 1ermunternder Aufruf (...geh weiter, des geh [gä] schaffst du scho!) 2Ausdruck ungläubigen geh weiter [gäwaidà] Staunens (...geh, des gibt's doch ned!) geh zu [gäzuà] 3Ausdruck der Ablehnung (...geh zua, schleich di mit dei'm Glump!) geh ma [gemmà] lasst uns gehen! los, gehen wir! auf geht's! 1geh weiter; mach, dass du weiterkommst geh zua [gäzzuà] 2Ausdruck von Ungläubigkeit, Skepsis (...geh zua, des glaubst ja selber ned!) geh zura [gäzuàrà] komm her, komm näher 79 geh zuri [gäzuàre] bestehen Aussichten auf Erfolg? hat das einen gehen: geht was? [gä:dwås] Sinn? tut sich was? (sexuell: ...führ's an d'Bar, dann geht scho was! geschäftlich: ...in dem Segment geht immer was!) gehen: jmdn. gehen hören jemandes Absicht ahnen, erkennen (...i hör di [ge:heàn] scho geh, du Bazi, du odrahda!) gehören: jmdm. gehört [keàd] etwas mit jmdm. sollte etwas Bestimmtes geschehen, passieren (...dem ghörn [keàn] amoi a paar Gscheite gschmiert!) Gehsteig, der [ge:schdaig] Bürgersteig, Trottoir Gehsthintre, der [gäsdhinddre] Frack, Schwalbenschwanz Gehudel, das [gehu:dl] Hudeln, Hudelei geifern [gåifàn] geifert [gaifàd] geigen [gaing] 1Speichel aus dem Mund fließen lassen, sabbern 2fluchen, poltern, schimpfen 1Partizip Perfekt von eifern, eifersüchtig sein 2Partizip Perfekt von geifern Geschlechtsverkehr ausüben, koitieren da geigt sich nichts = da geht nichts, da besteht keine Aussicht auf Erfolg (...bei dera geigt si nix!) Geiß, die [goàs] Geiß: blöde Geiß, die [blädegoàs] 1weibliche Ziege 2das weibl. Tier beim Gamswild, Steinwild und Rehwild launisches, überspanntes Frauenzimmer Geißgeschau, das [goàsgschau] starrer, dümmlicher, geistesabwesender Blick gekrauselt (Adj.) [grausld] gekräuselt, gelockt, lockig gelbe Ruabn, die [gäiweruàm] Karotte, Möhre, Mohrrübe Geldbeutel, der [gäibbaidl/gäibbaill] Portemonnaie, Geldtasche geldig (Adj.) [gäidig] reich, vermögend, wohlhabend Geldprotz, der [gäibbro:z jemdand, der mit seinem Reichtum prahlt Geldsackl, das [gäizàggl] Klingelbeutel zur Kollekte während der Hlg. Messe 80 gell (Interjektion) [gäi] gellns (Interjektion) [gäins/göins] Geltsgott [gäizgod] nicht wahr? (...du kummst doch aa, gell?) nicht wahr? (...Sie kumma doch aa, gellns?) Dankesformel, Abkürzung von Vergelt's Gott 1peinlich, unangenehm (...mei, is mir des genant (Adj.) [schenànndd] (schenant) genant, dass i koan Selbstbinder dran hab!) 2scheu, schamhaft (...die is so genant, dass ma ihra ned amoi beim Barfuaßlaffa zuaschaugn derf.) es auf die Spitze treiben, das Fass zum genau: es genau beinand haben Überlaufen bringen (...jetz host as aber gnau [gnaubäinandhåm] beinand: no oa Sechser und du bist durchgfalln!) Gendarm, der [schàndàrm] Polizeibeamter, Polizist, Verkehrspolizist (Schandarm) (früher: Landpolizist) 1gehemmt und unsicher auftreten, weil man genieren, sich [scheniàn] (schenieren) eine Situation als peinlich und unangenehm empfindet (...vor dera Bagage brauchst di übahaupts ned geniern!) 2belästigen, stören (...wenn i genier, geh i wieder.) Georgi [gjorge] Fest des Hlg. Georg Geplärr, das [geblärr/gebleà] Geschrei, Gekreische, Gezeter geritzt: die Sache ist geritzt alles klar, die Sache ist abgemacht und wird [desachisgrizzd] wie besprochen erledigt Germ, der/die [geàm] Backhefe Germknödel, der mit Pflaumenmus gefüllter und Mohn [geàmgnedl/geàmgnell] bestreuter Hefekloß gernhaben: der kann mich gernhaben [deàkomigeànnhåm] Gerstl, das [geàschdl] mit dem will ich nichts mehr zu tun haben; der kann mir den Buckel runterrutschen; der kann mich am A... Geld, Kies, Kohle, Knete, Vermögen (...as Gerstl zammhalten!) geschlagen: eine geschlagene eine ganze/volle Stunde (...der hod a Stunde [àgschlångeschdund] gschlagne Stund gredt!) 81 geschlagen: geschlagene Nacht [gschlångenåchd] gesting (Adv.) [geschding/gesding] gestöckelt (Adj.) [gschdeggld] stockdunkle Nacht gestern gestockt, sauer (...a gstöckelte Milli schmeckt gräuslich!) getal (Adv.) [gedåi] bergab, talwärts Getratsch, das [gedrà:dsch] Gerede, Geschwätz, Tratsch, Tratscherei Getritschel, das [gedridschl] 1Geschwätz, Getratsch, Klatsch 2Bummelei, Trödelei, umständliches Getue gfaltert (Adj.) [gfåiddàd] faltig, faltenreich, mit vielen Falten Gfickerts, das [gfiggàz] Geflügel, Federvieh gfleckert (Adj.) [gfleggàd] fleckig, gefleckt Gflenn, das [gflenn] Heulen, Weinen (...hör amoi auf mit dei'm Gflenn, sonst fangst oane!) gforchten [gfoàchdn] Partizip Perfekt von fürchten gfotzert (Adj.) [gfozzàd] frech, unverschämt, vorlaut gfransert (Adj.) [gfransàd] Gfrass, das [gfràss] gfreren (Adj.) [gfreàn] Gfrett, das [gfredd] ausgefranst, fransig (...obwohl i mia as Maul gfransert gredt hob, hob i nix vakafft.) schlechtes Essen, Fraß 1gefrieren, zufrieren 2(an Gliedmaßen) frieren (...hob i ma d'Finger gscheit gfrert!) Ärger, Plage, Mühe, Schinderei (...a Gfrett is des in dera Firma!) gfreuen, sich [gfrain] sich freuen Gfrier, die [gfrià] 1Frost, Kälte 2Gefriertruhe, Kühltruhe Gfries, Gfrieß, das [gfri:s] Gfrorens, das [gfroàns] Gesicht, Visage (...i konn des bläde Gfrieß nimmer sehgn!) Speiseeis 1gut, angenehm zu befahren (Straße, Unter- gführig (Adj.) [gfiàrig] grund, Schnee - "Zwoa Brettl, a gführiger Schnee, juchee" - volkstümliches Lied) 2angenehm, ideal (...des is a gführige Sach!) 82 3(Mensch) umgänglich, unkompliziert Gfui, das [gfui] gfuismassig (Adj.) [gfuismàssig] Gefühl (...vui zvui Gfui is aa nix!) aus dem Bauch heraus, gefühlsmäßig (...gfuismassig miassats etz Mittag sei.) gfunna [gfunà] Partizip Perfekt von finden = gefunden Ghalt, der [ghåidd] Einkommen, Lohn ghalten [ghåiddn] behalten (...dei Glump konnst ghoitn!) ghatt [kadd] gherad, ghörert [keàràd] ghod [kå:d] gholfa [koiffà] gholfn [koiffm] Giaßkanna, die [giàskannà] Partizip Perfekt von haben = gehabt (gebräuchlich u.a. in der Holledau) Konjunktiv von gehören = gehörte (...der Saubua ghörad amoi gscheit ghaut!) Partizip Perfekt von haben = gehabt (gebräuchlich u.a. in der Holledau) Partizip Perfekt von helfen = geholfen Gießkanne (Spritzkrug - diesen Ausdruck gebrauchte meine Großmutter) Gick, der [gigg] Moped, kleines Auto Gickerl, das [giggàl] 1Gockel, Hahn 2Brathähnchen Gickerlhax, der [giggàlhàx] Hähnchenkeule, Geflügelkeule Gidi, der [gide] einfältiger, ungeschickter Kerl; Tölpel giften, sich [giffdn] Gifthaferl, das [giffdhà:fàl] Giftnudel, die [giffdnudl] Giftspritzen, die [giffdschbrizzn] sich ärgern; böse werden (...da hab i mi sauber gift!) aufbrausender, unbeherrschter, zu Jähzorn neigender Mensch giftige, zänkische Frau, Beißzange Beißzange; keifendes, zänkisches Weib; Hexe Giftzwerg, der [giffzweàg] (meist kleiner) boshafter, gehässiger Mensch Gigerl, der [gi:gàl] eitler, selbstgefälliger Mann, Geck, Stenz Gilet, das [schile:] (Schilet) Weste, ärmellose Jacke gilt schon [guiddscho] Floskel zur Besiegelung eines Handels = also, der Handel gilt; abgemacht, okay, passt 83 Gimpel, der [gimmbbe] 1Dompfaff 2einfältiger, unbeholfener, unerfahrener Mensch Gipfel, der [gibbfe] Baumwipfel Gipskopf, der [gibbskobf] einfältiger Mensch, Dummkopf, Tölpel Girgl [giàgl] Koseform von Georg (Jessas, heid is Alisi, do hod unser Girgl Namenstag.) Gispel, der [gischbbe] einfältiger, unbeholfener, unerfahrener Mensch glaam [glà:m] glauben (...des derfst glaam!) Glachel, der [glà:che] glaffa [glàffà] glaffn [glàffm] 1Rotz, eitriger Rachenauswurf 2ungehobelter, grober Kerl Partizip Perfekt von laufen = gelaufen Glander, das [glàndà/glànnddà] Geländer 1ausreichen, genügen (...des Bier glangt bis moang.) 2sich von... bis... erstrecken (...die Schnur glangt vom Dachboden bis zum Keller owe.) 3mit der ausgestreckten Hand einen bestimmten Punkt erreichen (...der Bua kann glangen [glangà] scho bis zum Türstock naufglanga.) 4irgendwohin greifen, fassen (...einer schönen Frau darf man nicht einfach an den Busen hinglangen!) 5mit der Hand ergreifen, holen, nehmen, packen (...glang mir d'Wasserwaag her!) glangen: jmdm. glangt es [glangds] 1jmds. Geduld ist zu Ende (...iatz glangt's mir aber von dei'm Geplärr!) 2jmd. ist satt (...danke, mir glangt's, i zwing nix mehr!) Glankl, der [glànngge] herabhängende Rotzglocke glanzen [glanzn/glounzn] glänzen Glaser: ist dein Vater ein Glaser ironisch-bissige Frage, wenn einem jmd. die [isdäifaddaràglå:sà] Sicht versperrt 1kleines Glas 2Verniedlichung v. Glas (...i hob Glasl, das [glà:sl] bloß zwoa Glasl trunka - as erste und as letzte!) 84 Glasscherbenviertel, das [glåscheàmfiàddl] berüchtigtes Stadtviertel von zweifelhaftem Ruf Glasscherbenviertler, der Bewohner eines verrufenen Stadtviertels mit [glåscheàmfiàddlà] asozialem Touch glaum [glaum] klauben, lesen, sammeln glei (Adv.) [glai] in absehbarer Zeit, in Kürze (...i kumm glei!) gleich (Adj.) [glaich] egal, gleichgültig, wurst (...mir is gleich, wer gwinnt!) 1etwas hermachen, etwas darstellen (...in dem gleichschauen [glaichschaung] Gwand schaugst was gleich!) 2ähnlich aussehen, sich ähnlich sehen, gleich (...die zwoa schaugn sich runtergrissen gleich!) gleichschauen: das schaut dir gleich [deschauddiàglaich] = das sieht dir ähnlich, bei dir wundert mich so etwas überhaupt nicht gleicht [glaichd] Partizip Perfekt von leuchten = geleuchtet Gletzen, der [glä:zn] langweiliger, schwächlicher Kerl; Weichei Gletzen, die [glä:zn] gedörrte Birne Gletzenbeni, der [glä:znbe:ne] siehe Gletzen Gletzenkopf, der [glä:znkobf] siehe Gletzen gliahn [gliàn] glühen (...pass auf, des Zündholzl gliaht no!) glittn [gliddn] geläutet, geklingelt (...mach d'Haustür auf, glitten hod's!) Gloas, das [gloàs] Gleis, Fahrspur, Fahrrinne Glocken, die [gloggn] Klingel, Schelle (Radlglockn, Haustürglockn) Glockengspui, das [gloggngschbui] 1Glockenspiel 2Geschlechtsteil alter Männer Partizip Perfekt von laufen = gelaufen (regional gloffa [gfloffà] gebräuchlich, u.a. im Raum Ingolstadt und in der Holledau) Gloifel, der [gloiffe] (Kloifel) Gluat, die [gluàd] grober, ungehobelter, unverschämter Kerl; Rüpel Glut 85 Glufern, die [glu:fàn] Sicherheitsnadel 1wertlose, alte, überflüssige Sachen; Gerümpel; Plunder (...wirf's naus, des oide Glump!) 2schlechte Ware; Schund; wertloses Zeug (...in Laden ham's bloß lauter Glump!) 3Arbeits- Glump, das [glummbb] gerät, Gebrauchsgegenstand von geringer, schlechter Qualität, unbrauchbares, verschlissenes Werkzeug (...der Schraubn- ziaga is a Glump!) 4Monatsregel der Frau (...die hod grad ihr Glump!) glumpert (Adj.) [glummbbàd] minderwertig, schadhaft, von schlechter Qualität (...der glumperte Bleistift bricht oiwei ab!) Glupperl, das [glubbàl] 1Wäscheklammer 2Finger (Pl.) (...dua deine (Klupperl) Glubberl weg, sonst fangst oane!) Glust, das [gluschd/glussd] Begierde, Lust, Neigung, Verlangen glusten [gluschdn/glussdn] Appetit erregen; Lust auf etwas machen (...so a Erdbeerkuacha daad mi iatz glusten!) Gmacht, das [gmàchd] männliches Geschlechtsteil gmaht [gmà:d] Partizip Perfekt von mähen = gemäht a gmahde Wiesn [gmà:dewi:sn] = eine leicht zu bewältigende Aufgabe gmatzt (Adj.) [gmàzzd] Gmias, das [gmiàs] sehr schwierig, kompliziert, verhext (...heid is's wia gmatzt, nix funktioniert!) Gemüse da hört sich der Gmiashandel auf [dåheàzedàgmiàshandlauf] = also so etwas; so eine Gemeinheit, Frechheit, Unverschämt- heit Gmiastandler, der [gmiàsdànndlà] Gemüsehändler Gmiat, das [gmiàd] Gemüt gmiatlich (Adj.) [gmiàddlich] angenehm, behaglich Gmiatlichkeit, die [gmiàddlichkaid] gmickt [gmiggd] Gemütlichkeit (...die boarische Gmiatlichkeit!) Partizip Perfekt von mögen = gemocht (...di 86 hod eh koa anderer gmickt!) Gmirk, das [gmiàgg] Gedächtnis, Erinnerungsvermögen Gmoa, die [gmoà] Gemeinde, Dorfgemeinschaft Gmoablattl, das [gmoàglàdl/gmoàblà:l] Gemeindeblatt (Wochenanzeiger) Gmoabummerl, der Zuchtbulle, der für die Kühe einer ganzen [gmoàbummàl] Gemeinde "zuständig" ist Gmoadeana, der [gmoàdeànà] Gemeindediener Gmoadepp, der [gmoàdäbb] Dorftrottel 1Zuchtbulle, der für die Kühe einer ganzen Gmoastier, der [gmoàschdià] Gemeinde zuständig ist 2in der Stadt oder im Dorf als Weiberheld verrufener Mann gmoicha [gmoichà] gmoika [gmoiggà] Partizip Perfekt von melken = gemolken Partizip Perfekt von mahlen = gemahlen und gmoin [gmåin] malen = gemalt (...as Troad gmoin/...wer hod des scheene Buidl gmoin?) Gmüas, das [gmiàs] Gemüse Gmüat, das [gmiàd] Gemüt gmüatlich (Adj.) [gmiàddlich] angenehm, behaglich Gmüatlichkeit, die [gmiàddlichkaid] Gnack, das [gnàgg] Gemütlichkeit 1Genick, Nacken 2sturer, uneinsichtiger Mensch 2Geizkragen gnampen [gnammbbm] mit dem Kopf nicken gnangsen [gnanxn] jammern, winseln; leise und kläglich vor sich gnaungsen [gnounxn] hin weinen und quengeln (Kinder) 1mit offenem Mund kauen und dabei gnantschen [gnandschn/gnoundschn] schmatzende Geräusche verursachen 2(unerlaubter Weise) vom Essen stibitzen, naschen (...hör amoi auf mit deiner Rumgnantscherei!) gnaschig (Adj.) [gnàschig] genäschig, naschsüchtig, vernascht gnaunzen [gnounzn] siehe gnangsen 87 1etwas ahnen; sich einer Sache bewusst gneißen [gnaissn] werden 2etwas (be)merken, erfassen, begreifen (...host du des no ned gneißt, dass der Dreckhamme nebnnaus geht?) gnetter (Adv.) [gnäddà] erst recht, genau, gerade Gnia, das [gnià] Knie gniagln [gniàgln] knien gniaroglert (Adj.) [gniàroglàd] erschömpft, ausgelaugt, entkräftet, matt gnua (Adv.) [gnuà] ausreichend, genug gnua ham = satt sein (Essen) 1weibliche Ziege 2das weibliche Tier beim Goaß, die [goàs] Gamswild, Steinwild und Rehwild 3Mixgetränk mit Bier, Cola, Cognac oder anderem Schnaps (auch Likör) bläde Goaß, die [blädegoàs] = launisches, überspanntes Frauenzimmer Goaßgschau, das [goàsgschau] starrer, dümmlicher, geistesabwesender Blick Goaßl, die [goàsl] Peitsche Goaßlschnalzen, das Peitschenknallen (Volksbrauch und Touristen- [goàslschnåizzn] attraktion) Goaßlstecka, der Rute, Stecken, Stock (...di glangad i ned amoi [goàslschdäggà] mit'm Goaßlstecka o, du Sau, du oide!) Goaßmass, die [goàsmass] Goaßmilli, die [goàsmille] Goaßpeterl: Glück vom Goàspeterl [gliggfomgoàsbä:dàl] Gockel, der [goggl] Mixgetränk mit Bier, Cola, Cognac oder anderem Schnaps (auch Likör) Ziegenmilch 1überraschendes, unvermutetes Glück 2Pech, Missgeschick 1Hahn 2Mann, der sich betont männlich gibt und "nichts anbrennen lässt" Gockerl, das [goggàl] gebratenes/gegrilltes Hähnchen God, der [go:d] Pate Goderl, das [godai/godàl] Patin 88 Goggolores, die (Pl.) [goggolores] Goggolori, der [goggolore] Goid, das [gäud] Goid, das [goid] Golatschen, die [golà:dschn] Blödsinn, Unfug, Unsinn alberner, witziger (lächerlicher) Bursche, den eigentlich niemand ernst nimmt Geld (gebräuchlich u.a. in der Region SOB/AIC und FFB) Gold Teigtasche aus Plunderteig mit süßer Füllung (z.B. Marmelade, Pudding) goldern (Adj.) [goidàn] aus Gold, golden Gori, der [gore] einfältiger, läppischer Mann Goschen, die [goschn] 1Mund, Mundwerk, Schnute 2Maul/Schnauze von Tieren jmdm. die Goschen anhängen = nachmaulen Goscherl, das [goschàl] goschert (Adj.) [goschàd] (Kosewort) hübscher Mund (...a so a scheens Goscherl!) 1ausfallend, frech, pampig, patzig, rotzfrech 2redegewandt, schlagfertig Gott: helf dir Gott [häifdàdgod] helf Gott [häifgod] (mit Ergänzung) ...dass es wahr ist Zuruf an einen Niesenden [dasswå:ris] Gottes: in Gott's Nam [ingoznam] Gottes: um Gottes willen [umgo:zwuin] Gottesacker, der [go:zaggà] Gottesackerbleamal, das [go:zaggàbleàmàl/-bleàme] graab (Adj.) [grà:b] graabeln [grà:wen] graablig (Adj.) [grà:wlig] meinetwegen, von mir aus, wenn es sein muss Ausruf des Erschreckens oder Ungehaltenseins Friedhof Stiefmütterchen grau, grauhaarig (...i hab mit 20 Jahr scho die erstn graabn Haar kriagt.) 1verschimmeln (...in dem Eck graabelts.) 2schimmlig riechen modrig, schimmlig 89 grabeln [grà:wen] krabbeln, kriechen (...was grabelt denn da für a Viecherl?) Konjunktiv von graben = grübe (...da Toten- grabert [grå:wàd] graber grabert ned so vui, wenn d'Leut ned sterbadn!) grabn [grå:m] Grabn, der [grå:m] graben, ausschaufeln Graben, Vertiefung, Furche, Rinne (...in dei'm Saurausch hod's di in Grabn neighaut!) Gracherl, das [grà:chàl] Brause, Limonade, Sprudel, (Springerl) grackeln [gràgln] klettern (...auf'n Baam naufgrackeln.) 1gerade, soeben, im Moment (...grad samma grad (Adv.) [grå:d] hoamkemma.) 2bloß, nur (...i bin grad da Knecht.) 3absichtlich, jetzt erst recht, vorsätzlich (...grad mit Fleiß!) gradaus (Adv.) [grådaus] gradeinmal (Adv.) [grådàmåi] gradraus (Adv.) [grådraus] exakt, genau (...des macht 10 Euro gradaus.) bloß, lediglich, kurz einmal (...er is gradamoi zum Bieseln ganga.) direkt, geradeheraus, offen, freimütig, unverblümt gradso (Adv.) [grå:zo] gerade so, genauso, in derselben Weise Graffel, das [gràffe] Gerümpel, Müll, Schrott, Unrat Graigodern, der [graigå:dàn] (Kraillgodern) (scherzhaft) Zither grain [grain] krallen, kratzen graisli (Adj.) [graisle] abscheulich, grässlich, hässlich, widerlich Grand, der [grand] Grandel, die [gràndl] 1Wasserbehälter, Viehtränke 2Barren, Futtertrog für Rinder und Pferde Eckzahn im Oberkiefer des Rotwildes (beliebte Jagdtrophäe) grandelt (Adj.) [gràndld] mit einem Rand versehen, umrandet Grandl, das [gràndl] in den Küchenherd integrierter Wasserbehälter Grant, der [grànndd] schlechte Laune, Übellaunigkeit, Unmut granteln [grànnddln] grantig sein, sich grantig zeigen, schlecht 90 gelaunt sein, nörgeln, schimpfen granti (Adj.) [grànndde] ärgerlich, gereizt, mürrisch, schlecht gelaunt, grantig (Adj.) [grànnddig] unmutig Grantler, der [grànnddlà] jmd., der ständig schlecht gelaunt ist; Nörgler, mürrischer, missmutiger Mensch Grantlhauer, der [grànnddlhauà] siehe Grantler Grantelhuber, der [grànnddlhuàwà] siehe Grantler Grantelhuberei, die ständig grantiges, missmutiges und [grànnddlhuàwàrai] mürrisches Verhalten Grantscherben, der [grànnddscheàm] siehe Grantler Gras [grå:s] Spielkartenfarbe (Gras-Sau, Gras-König...) Grasaff, der [grå:saff] eingebildeter junger Kerl grasgrea (Adj.) [gråsgreà] Grassert, das [grassàd] grast [grassd] grasgrün (...is dir ned guad? Du bist ja grasgrea im Gsicht!) Nadelbaum-Äste, Reisig Partizip Perfekt von rasten, ausruhen = gerastet graten: etwas graten können auf etwas verzichten, etwas entbehren können [grådnkenà/grå:nkenà] (...a Vanilleeis kann i leicht graten!) 1Taugenichts, Tagedieb 2heruntergekomme- Grattler, der [gràddlà] (Krattler) ner, schäbiger, verwahrloster, in ärmlichen Verhältnissen lebender Mensch 3Kleingeist; beschränkter, engstirniger Mensch gratulieren [gràddàliàn] Glückwünsche aussprechen, jmdn. beglückwünschen Gratzl, das [gràzzl] kleiner Zweig, Zweiglein Gräucherts, das [graichàz] geräuchertes Fleisch grauselt (Adj.) [grausld] gekräuselt, gelockt, lockig grausen [grausn] gräuslich (Adj.) [graislich] Grausen empfinden, sich grauen, ekeln (...mir graust's vor Buttermilch!) abscheulich, grässlich, hässlich, widerlich 91 gräuslicher Pfuideife, der 1hässlicher Mensch 2gemeiner, grober, [graislichàbfuidaife] rücksichtsloser, unverschämter Mensch grea (Adj.) [greà] grün Gred, das [gre:d] Blabla, Gerede, Geplapper, Geschwätz (...auf dera ihr Gred gib i nix!) breite(r) Stufe/Sockel, betoniert oder Gred, die [gre:d] gepflastert, an der Eingangsseite eines Bauernhauses Gredbank, die [gre:dbangg/gre:dbeng] Sitzbank vor dem Haus Gredbankerl, das [gre:dbànggàl] Sitzbank vor dem Haus gredt [gredd] Partizip Perfekt von reden = geredet (...der hod zwoa Stund gredt!) Gree, der [grä:] Meerrettich Greeweiberl, das [grä:waiwàl] Kräuterweiblein, Hausiererin greinen [grainà] weinen; weinerlich jammern, klagen greislich (Adj.) [graislich] abscheulich, grässlich, hässlich, widerlich grementig (Adj.) [gremenndde/gremennddig] für Krankheiten anfällig, kränklich, schwächlich Gremess, die [gremess] Leichenschmaus, Leichentrunk grennt [grend] Partizip Perfekt von rennen = gerannt Gretl [grädl/gräll] Kurzform von Margarethe damische Gretl [dàmischegrädl/-gräll] = dümmliche, einfältige Frau griabig (Adj.) [griàwig] griagad [griàgàd] (kriegert) griaß di [griàsdi] angenehm, behaglich, lauschig, urgemütlich Konjunktiv von bekommen, kriegen (...der griagad a Tracht Prügl von mia!) grüß dich (geläufige Begrüßung zwischen Personen, die sich kennen) grüß dich Gott (vertrauliche, freundliche griaß di Gott [griàsdigo:d] Begrüßung zwischen Personen, die sich kennen) griaß Eahna [griàseànà] grüß' Sie (geläufige Grußformel zwischen 92 Personen, die sich siezen) griaß Eahna Gott grüß' Sie Gott (freundliche Begrüßung zwischen [griàseànago:d] Personen, die sich siezen) griaß eich [griàssaich] grüß euch (geläufige, lockere Begrüßung zwischen Personen, die sich duzen) griaß Gott [griàsgo:d] grüß Gott (höfliche Begrüßungsformel) griassn [griàssn] grüßen grichtsmassig (Adj.) [grichzmàsse/grichzmàssig] gerichtlich, vor Gericht (...wenn ma die Sach ned unter uns regeln kenna, wern ma hoid grichtsmassig!) Grickerl, das [griggàl] (Krickerl) Gehörn von Reh oder Gämse Grickerlhalter, der [griggàlhåiddà] (Krickerlhalter) grieslen [griàsln] Grießknödel, der [griàsgne:dl/griàsgne:l] Grießschmarren, der [griàschma:n/griàschmarrn] Griffel, der [griffe] Grind, der [grind] grindig (Adj.) [grinnddig] grindiger Hund, der [grinnddigàhund] Büstenhalterr graupeln 1mit Grieß zubereiteter Knödel, Kloß; Grießkloß 2langweiliger, temperamentloser Mensch; Lahmarsch Süßspeise aus geröstetem Grieß 1Schreibstift für Schiefertafeln 2Finger (...duast ned glei deine Griffel weg, du Saubär!) 1krustiger Hautausschlag 2Wundschorf 3Kopf (...hob i mia an Grind oghaut.) gammelig, heruntergekommen, ungepflegt, verwahrlost verwahrloster, ungepflegter Mensch gring (Adj.) [gring] mickrig, kümmerlich wirkend, erbärmlich gripsen [gribbsn] entwenden, klauen, stehlen, stibitzen Grisperl, das [grischbàl] schmächtiger, schwächlicher, zarter Mensch Griss, das [gri:s] groalert (Adj.) [groàlàd] Andrang, Ansturm (...mei Frau hod überoi s'Griss!) krummbeinig (...s'Babettl geht ganz groalad daher!) 93 groast [groàst] Partizip Perfekt von 1reisen = gereist 2rasen (schnell laufen) = gerast grochert (Adj.) [grå:chàd] geizig, knauserig, knickrig grohnen [gro:nà] dumpf brummen, knurren, murren, stöhnen Gronickel, der [gro:niggl] mürrischer, unfreundlicher Mann gronickeln [gro:niggln] brummeln, nörgeln, schimpfen Großkopferte, der/die angesehene, einflussreiche, gesellschaftlich [gro:skobbfàde/grouskobbfàde] hochgestellte Persönlichkeit Gröstl, das [grässdl] grotzt [grozzd] grüabig (Adj.) [griàwig] Gruabn/Gruam, die [gruàm] Grücherl, das [gri:chàl] Grummet, das [groàmàd] Speise aus Röstkartoffeln, Zwiebeln und Fleisch, Wurst oder Speck Partizip Perfekt von rotzen = gerotzt (sich geräuschvoll schnäuzen) angenehm, behaglich, lauschig, urgemütlich 1Grube 2Grab (...bis d' schaugst, liegst in da Gruam!) Duft, Geruch (...aus der Küch kummt a guads Grücherl!) Heu vom zweiten oder dritten Schnitt (innerhalb einer Saison) Partizip Perfekt von gerinnen und rinnen = grunna [grunnà] geronnen (...vor lauter Arbad is eahm d'Soß owegrunna!) Grunzer, der [grunnzà] grunzender Laut Grusch, der [gru:sch] Krempel, Krimskrams, wertloses Zeug gruschen [gru:schn] herumkramen, suchen, wühlen gruschteln [gruschdln] siehe gruschen gruserlgelb (Adj.) [gru:sàlgäib] von greller, abstoßender, unangenehmer gelber Farbe Gruspel, der [gruschbbe] Knorpelstück im Fleisch (z.B. Wammerl) Gsalfer, das [xåifà] Gerede, Geschwätz (Preise, Rechnungen, Angebote) überhöht, gsalzen (Adj.) [xåizzn] übertrieben, unverschämt (...die ham scho gsalzne Preise!) 94 1Liedchen, kurzer Gesang 2lästiger, unschöner Gsangl, das [xàngl] Gesang (...da Nachbarin ihr Gsangl is zum Davonlaufen!) Gsatzl, das [xàzzl] (Gsetzl) Gschäft, das [gschäffd] Strophe, Textabschnitt, Vers Handel, kaufmännische Unternehmung (...da hast a guads Gschäft gmacht.) gschafteln [gschàffdln] sich wichtigmachen Gschafterl, das [gschàffdàl] aufgeblasener, wichtigtuerischer Mensch gschaftig (Adj.) [gschàffdig] betriebsam, eifrig, emsig, fleißig, geschäftig Gschäftl, das [gschäffdl] Gschaftlhuber, der [gschàffdlhuàwà] gschaftlhuberisch (Adj.) [gschàffdlhuàwàrisch] gschamig (Adj.) [gschà:mig] Gschau, das [gschau] geschäftliche Angelegenheit (...i hab a Gschäftl in der Stadt zu erledigen.) Wichtigtuer wichtigtuerisch schamhaft, schüchtern, verschämt Blick, Gesichtsausdruck, Miene (...i konn dei dumms Gschau nimmer sehgn!) das Gschau kriegen [àsgschaugriàng] = Aufsehen erregen, Beachtung finden gscheckert (Adj.) [gschäggàd] gschehgn [gschäng] gscheit (Adj.) [gschaid] gscheit (Adv.) [gschaid] Gscheiterl, das [gschaidàl] Gscheithaferl, das [gschaidhàfàl] Gscheitmeier, der [gschaibmaià] Gscheitmeierei, die [gschaibmaiàrai] bunt, gefleckt, gescheckt, scheckig, vielfarbig Partizip Perfekt von geschehen = geschehen (...und scho war's gschehgn!) intelligent, klug ordentlich, gehörig (...da hat sich die bayerische Regierung gscheit blamiert!) (ironisch) kluges Kind (...d'Huaberin is mit ihre zwoa Gscheiterln in der erstn Reih ghockt!) Besserwisser, Klugscheißer besserwisserischer, obergescheiter, neunmalkluger Mensch besserwisserisches Verhalten 95 gscheitmeierisch (Adj.) [gschaibmaiàrisch] Gscher, das [gscheà] besserwisserisch, neunmalklug, siebengescheit Getue, Schererei, Schwierigkeiten, Umstände ein Gscher mit etwas/um etwas machen = etwas aufbauschen, sich mit etwas wichtigmachen (...die macht ein Mordsgscher mit ihr'm oana Kind!) gschert (Adj.) [gscheàd] derb, dumm, grob, ordinär, ungehobelt Gscherte, die (Pl.) [gscheàde] Bauern, Pöbel, Provinzler Gscherter, der [gscheàdà] Prolet, Provinzler, Landei gscherter Hammel, der [gscheàdàhàmme] rücksichtsloser, unverschämter Mensch gschiahgt [gschiàgd] 3. Person Singular von geschehen = geschieht gschiecht [gschiàchd] (...des gschiahgt eahm recht!) gschicha [gschi:chà] gschieglert (Adj.) [gschiàglàd] Partizip Perfekt von scheuen = gescheut (...den Lehrer ham alle gschicha!) schieläugig, schielend überflüssiges Getue, unnötige Aufregung, Gschiss, das [gschi:s] Aufsehen, Wirbel (...wegen jedem kloana Schmarrn macht's a Gschiss zamm!) gschissen [gschissn] gschlampert (Adj.) [gschlammbbàd] Partizip Perfekt von scheißen = geschissen (...host scho wieder in d'Hosn gschissn!) schlampig, unordentlich, nachlässig gschlamperte Urschl, die liederliche, nachlässige, unordentliche Person [gschlammbbàdeuaschl] (weibl.) gschlamperts Christkindl, das liederliche, nachlässige, unordentliche Person [gschlammbàzgrisskindl] (männl./weibl.) gschlamperts Verhältnis, das nichteheliche Lebensgemeinschaft zwischen [gschlammbbàzfàhäiddniss] Mann und Frau 1hängende Brüste 2männliche Genitalien Gschlamps, das [gschlàmmbbs] (...hock di gscheit hi, dei Gschlamps schaut raus!) gschlaucht [gschlauchd] Partizip Perfekt von schlauchen (anstrengen, 96 plagen, zusetzen) = geschlaucht (...die Radltour hat mi gscheit gschlaucht!) gschleckert (Adj.) [gschläggàd] genäschig, naschsüchtig, vernascht Gschlerf, das [gschleàf] Gesindel, Pack gschlodohrert (Adj.) abstehende Ohren habend - Vorschlag aus [gschlo:do:ràd] Karlsfeld bei München gschloffen Partizip Perfekt von schliefen = geschloffen [gschloffà/gschloffm] (... is a zu mir ins Bett einigschloffa.) Gschloß/Gschloss, das [gschlo:s] gschmach (Adj.) [gschmå:ch] Gschmach, der [gschmå:ch] Gschmacherl/Gschmocherl, das [gschmå:chàl] Gschmack, der [gschmagg] 1Schloss, Palast 2Schließvorrichtung anmutig, liebenswert, reizend 1Geschmack 2Geruch, Duft (...was is'n da herin für a komischer Gschmåch?) entzückendes weibliches Wesen siehe Gschmach Gschmackerl, das [gschmàggàl] Gschmackl, das unangenehmer Geruch oder Geschmack [gschmàggai/gschmàgge] gschmackig (Adj.) [gschmàggig] gschmalzen (Adj.) [gschmåizzn] Gschmarr, das [gschmarr] Gschmatz, das [gschmàzz] Gschmier, das [gschmià] exquisit, lecker, schmackhaft, wohlschmeckend (übertragen) sehr teuer (...die ham aber gschmalzne Preise!) dummes Gerede, Geschwätz (...i konn des bläde Gschmarr im Radio nimmer hörn!) Gerede, Gerücht unleserlich Geschriebenes, Schmiererei (...auf des Gschmier kriagst an Sechser!) gschmissn [gschmissn] Partizip Perfekt von schmeißen = geschmissen Gschmoàss, das [gschmoàss] Gesindel, Pack gschnackelt [gschnàggld] gschnappig (Adj.) [gschnàbbig] Partizip Perfekt von schnackeln (klicken, knacken, knacksen) = geschnackelt frech, schnippisch, vorlaut (...ned bloß gschnappig, sondern aa dappig!) 97 gschneckelt (Adj.) [gschnäggld] gekräuselt, gelockt, geringelt, lockig gschnieben [gschni:m] Partizip Perfekt zu schneiben (schneien) = geschneit (...gestern hat's gschniebn.) gschniegelt (Adj.) [gschni:gld] geschniegelt, gepflegt, sauber Gschnier, das [gschnià] Geschnür am Mieder (Trachten) gschnitten [gschni:n/gschniddn] Partizip Perfekt von schneiden = geschnitten da hast di sauber gschnitten = da täuschst du dich, da liegst du falsch, das kannst du dir abschminken) gschoaßlt [gschoàsld] Partizip Perfekt von furzen (schoaßln) = gefurzt Gschockter, der [gschoggdà] Geistesgestörter, Verrückter Gschoss, das [gscho:s] Stockwerk, Etage gschraubt (Adj.) [gschraubd] gekünstelt, geziert, unecht, unnatürlich gschreckt (Adj.) [gschreggd] Gschroa, das [gschroà] gschroagoschert (Adj.) [gschroàgoschàd] Gschroamaul, das [gschroàmaul] gschroamaulert (Adj.) [gschroàmaulàd] gschrollt (Adj.) [gschroid/gschruid] gschupft (Adj.) [gschubbfd] ängstlich, verschreckt, verstört (...was schaugst denn gar so gschreckt?) Geschrei, Schreien, Jammern laut redend, lärmend, polternd 1Schreihals 2Angeber, Großmaul siehe gschroagoschert blöd, deppert, dümmlich, einfältig gekünstelt, geziert, überspannt gschupfte Henne, die [gschubbfdehennà] = überspanntes Frauenzimmer Gschwerl, das [gschweàll] Bagage, Gesindel, Lumpenpack gschwind (Adv.) [gschwind] rasch, schnell Gschwoaberts, das [gschwoàbàz] Brühe, undefinierbare Flüssigkeit 98 gschwoabt [gschwoàbd] Partizip Perfekt von schwoabn = gespült, geschwemmt aufgeblasen, hochtrabend, wichtigtuerisch gschwolln (Adj.) [gschwoin] (...die meisten Politiker redn bloß recht gschwolln daher!) gschwolln [gschwoin] Partizip Perfekt von schwellen = geschwollen (...mei Hax is gschwolln.) Gschwollne, die [gschwoine] Wollwurst, Bratwurst Gschwollschädl, der 1dicker, großer Kopf 2eigensinniger, starr- [gschwoischä:l/gschwoischädl] köpfiger Mensch 3eingebildeter, protziger Kerl Gschwollti, der [gschwoidde] gschwumma [gschwummà] gsehgn [xäng] gselcht (Adj.) [xäichd] Gselchtes, das [xäichds] siehe Gschwollschädl Partizip Perfekt von schwimmen = geschwommen Partizip Perfekt von sehen = gesehen (...host des gsehgn, ha?) 1geräuchert 2verstärkende Beifügung zu Schimpfwörtern (...du Aff, du gselchter!) Rauchfleisch, Geräuchertes (geräuchertes Schweinefleisch) Gsell, der [xäi] Geselle, Handwerker Gsetzl, das [xezzl] (Gsatzl) Strophe, Textabschnitt, Vers Gsocks, das [xox] Gesindel, Pack (Gschwerl) Gsott, das [xo:d] Gsottmaschin, die [xo:dmàschi:n] gsottwampert (Adj.) [xo:dwampert] klein geschnittenes, gehäckseltes Futter aus Heu und Stroh Häcksler, Futterhäcksler aufgequollen, aufgeschwemmt, dick 1begierig, erwartungsvoll, neugierig, ungedul- gspannt (Adj.) [gschbannd] dig 2Spielstatus beim Watten (beliebtes bayerisches Kartenspiel) Gspass, der [gschbàss] gspassig (Adj.) [gschbàssig] Scherz, Spaß (...i hob bloß an Gspass macha wolln.) komisch, lustig, spaßig, ulkig, witzig 99 Gspeiberts, das [gschbaiwàz] Erbrochenes, Kotze gspickt (Adj.) [gschbiggd] wohlhabend, reich Gspickter, der [gschbiggdà] reicher, wohlhabender Mensch gspiebn [gschbi:m] Gspielettl, das [gschbiläddl] gspinnert (Adj.) [gschbinàd] Partizip Perfekt zu speiben = gespieben (...guad schaugst aus, hast grad gspiebn?) Finte, Trick, Vorwand, Täuschung (...auf deine Gspielettl lass i mi nimmer ei!) ausgefallen, närrisch, verrückt (...da Sepp war scho oiwei a gspinnerter Hund!) Gspoaß, der [gschboàs] Scherz, Spaß gspreckelt (Adj.) [gschbrägld] gefleckt, gesprenkelt gspreizt (Adj.) [gschbraizd] affektiert, gekünstelt, geziert, unnatürlich gspritzt (Adj.) [gschbrizzd] Gspritzter, der [gschbrizzdà] Gspui, das [gschbui] mit Mineralwasser oder Cola verdünnt (alkoholisches Getränk) alkoholisches Getränk (z.B. Wein od. Cognac) mit Mineralwasser oder Cola gemischt 1Spiel (...a traurigs Gspui!) 2Finte, Trick, Vorwand, Täuschung Partizip Perfekt von spinnen = gesponnen (im gspunna [gschbunnà] Sinne von verrückt sein, sich absonderlich verhalten) gspürn [gschbiàn] Gspusi, das [gschbuse] gstandn (Adj.) [gschdanndn] empfinden, fühlen, merken, wahrnehmen (...der gspürt nix mehr!) 1Liebesbeziehung, Liebesverhältnis 2Geliebte/r, Hausfreund erfahren, erprobt, gediegen, kompetent, standfest (...a gstandns Mannsbild!) kurzes, gereimtes, meist vierzeiliges Lied mit Gstanzl, das [gschdànnzl] lustigem, neckischem, sehr oft auch anzüglichem oder beleidigendem Inhalt (Schnaderhüpfl) gstarbn [gschdarm] gstarrert (Adj.) [gschdà:ràd] Partizip Perfekt von sterben = gestorben (...d'Meier Maria is ganz jung gstarbn.) starr, steif, nicht beweglich, nicht elastisch (...i 100 bin ganz gstarrert von der langen Fahrt.) gstarrig (Adj.) [gschdàrrig] siehe gstarrert gstaubt [gschdaubd] Partizip Perfekt von stauben = gestaubt gsteckt voll [gschdeggdfoi] brechend voll, proppenvoll 1Figur, Körper, Haltung (...mach koa solchers Gstell, das [gschdäi] Gstell hin!) 2lustlose, unsichere Arbeitsweise (...für des bissl Hausaufgab verbringst so a Gstell!) jmdm. haut es das Gestell zusammen = jmd. ist total erschöpft; jmd. kollabiert, bricht zusammen, wird ohnmächtig (...nach dem langen Fußmarsch hat's ihr as Gstell zammghaut!) sich (bewusst) ungeschickt anstellen, Unlust an gstellen, sich [gschdäin] den Tag legen (...die kann schon, wenn's mag, die gstellt sich bloß so!) gstessn [gschdässn] Partizip Perfekt von stoßen = gestoßen 1stinkend, übelriechend, verdorben (...die gstinkert (Adj.) [gschdingàd] (stinkert) gstinkerte Wurst iß i nimmer!) 2stinkfaul, träge (der is sogar z gstinkert, dass er aufsteht, wenn er sich im Kino as Sackl im Stuhl einzwickt hat...) gtinkerter Hund, der [gschingàdàhund] gstinkertes Luder, das [gschdingàzluàdà] gstohln [gschdoin] stinkfauler Kerl stinkfaules Frauenzimmer Partizip Perfekt von stehlen = gestohlen der kann mir gestohlen bleiben [deàkommàgschdoinblaim] = der ist mir gleichgültig, der interessiert mich nicht gstorbn [gschdoàm/gschdorm] Partizip Perfekt von sterben = gestorben gstraht [gschdrà:d] Partizip Perfekt von streuen = gestreut jmdn. hat's gstraht = jemand ist gestürzt (...auf der glattn Strass hod's mi gstraht!) gstreckterlängs (Adv.) der Länge nach ausgestreckt, in voller Länge 101 [gschdreggdàlenx] (...hod's 'n gstreckterlängs auf d'Fotzn ghaut!) (streckterlängs) gstroacht (Adj.) [gschdroàchd] gstroaft [gschdroàfd] (Kinder) aufgedreht, ausgelassen, übermütig Partizip Perfekt von streifen = gestreift (...an Xare hod a Schlagerl gstroaft.) Gstudierte, der/die 1jmd., der eine höhere Schule besucht oder [gschdudiàde] studiert 2Akademiker gstumpfert (Adj.) [gschdummbbfàd] Gsüff, das [xi:f] 1stumpf (...des Messer is gstumpfert!) 2klein gewachsen, von gedrungener Gestalt (...d'Marie is kloa und gstumpfert!) übles, schlecht schmeckendes, minderwertiges Getränk, Brühe, Gesöff gsuffa [xuffà] Partizip Perfekt von saufen = gesoffen gsund (Adj.) [xund] gesund (Hauptsach is, dass ma gsund san!) Gsundheitskuchen, der [xundhaizkuàchà] guad (Adj.) [guàd] Kuchen aus Rührteig gut a guads Neis [aguàznais] = ein gutes Neues (Abkürzung des Neujahrswunsches: ich wünsche dir ein gutes neues Jahr!) an Guadn [anguàdn] = Kurzform von guten Appetit koan Guadn raucha [koànguàdnrauchà] = grantig, verärgert sein (...lass'n in Ruah, heid raucht a koan Guadn!) Guadl/Guatl das [guàdl] Guadlbüchsn/Guatlbüchsn, die [guàdlbixn] Bonbon, Süßigkeit 1Bonbonnière, Bonbondose 2geringschätziger Ausdruck für ein kleines Auto (...wos wuist'n mit deiner Guadlbixn?) Guatsl, das [guàzzl] siehe Guadl Guckerl, das [guggàl] Ausguckfenster, kleines Fenster, Dachluke Guckn, die [guggn] Einkaufstüte, Tasche, Tüte Guckserl, das [guxàl] siehe Guckerl Guckserl, die [guxàl] Augen (...mach deine Guckserl auf und schau 102 gscheit!) Gugelhupf, der [gu:glhubf] Napfkuchen Guggu, der [guggu] Kuckuck Guguruz, der [guguruzz] Mais guit scho [guiddscho] gunna [gu:nà] Gurgel, die [guàgl] Floskel zur Besiegelung eines Handels (= also, der Handel gilt; abgemacht; okay, passt) gönnen, vergönnen (...die gunnt ma gar nix!) 1Hals, Kehle, Schlund (Prost, das d'Gurgel ned verrost!) 2bissiges, zänkisches Weib Gust/Gustl [gussd/gussdl] Kurz-/Koseformen von August und Gustav Guster, der [guschdà] Appetit, Gelüste Gutheit, die [guàdhaid] Güte, Gutsein, Nachgiebigsein gut sein [guàzäi] sich versöhnen, nach einem Streit Frieden schließen (...samma wieder guad!) Gutl, das [guàdl] Bonbon, Süßigkeit Gütl, das [güdl] kleines Anwesen, kleiner Hof Gutmorgen Begrüßungsformel am Morgen = Guten [gobmoàng/gobmoing] Morgen Gutnacht Verabschiedungsformel am Abend = Gute [guàdnachd/godnachd] Nacht Gutzi, das [guzze] Bonbon, Süßigkeit 1unnatürlicher Auswuchs an einem Organ, Gwachs, das [gwàx] Wucherung 2Gewächs, Pflanze 3außergewöhnlicher, origineller Mensch (...du bist scho a ganz bsonders Gwachs!) Gwahn, die [gwà:n] Schneeverwehung, Schneewehe Gwahr, das [gwà:r] Gewehr Gwalt, die [gwåidd] Gewalt gwampert (Adj.) [gwammbbàd] beleibt, dickbäuchig, fett, korpulent gwamperte Sau, die [gwammbbàdesau] Gwamperter, der [gwammbbàdà] sehr dicke Person (m/w) sehr dicker, korpulenter Mensch 103 1Kleidungsstücke, Anziehsachen (WerktagsGwand, das [gwand] gwand, Arbeitsgwand) 2zu besonderen Anlässen getragenes Kleidungsstück (Messgewand) Gwänd, das [gwend] Felswände (...d'Sonn scheint ins Gwänd.) gwandn [gwànnddn] mit Kleidung ausstatten Gwandlaus, die [gwandlaus] aufdringlicher, lästiger Mensch gwandt (Adj.) [gwànndd] gwappelt (Adj.) [gwàbbed] 1nützlich, praktisch (...der neue Mixer is gwandt.) 2Partizip Perfekt von gwandn 1bevorzugt, bevorrechtigt 2gerissen, gewieft, raffiniert 1dünnes, wässriges, minderwertiges Getränk Gwasch, das [gwàsch] (...des Gwasch konn ma ned sauffa!) 2Mischgetränk aus Cola und Fruchtlimonade (Spezi) gweicht [gwaichd] Partizip Perfekt von weihen = geweiht (gweichte Oar) gwen [gwe:n] Partizip Perfekt von sein = gewesen (...san fünf gwest [gwe:sd] Vögel im Nest drin gwen.) Gwichtl, das [gwichdl] Rehbockgehörn gwieft (Adj.) [gwi:fd] schlau, gewitzt, raffiniert gwinga [gwingà] gewinnen (...wer hod as Spui gwunga?) gwinna [gwinnà] gewinnen gwisst [gwissd] Partizip Perfekt von wissen = gewusst gwoant [gwoànd] Partizip Perfekt von weinen = geweint gwohnen [gwo:nà] gewöhnen gwunga [gwungà] Partizip Perfekt von gwinga = gewinnen gwunka [gwunggà] Partizip Perfekt von winken = gewunken gwunna [gwunnà] Partizip Perfekt von gewinnen = gewonnen gwunschn [gwunschn] Gwurl, das [gwuàl] ha? [hà] Haar, das [Hå:r] Partizip Perfekt zu wünschen (...hob i eahm oiss Guade gwunschn!) Gedränge, Gewimmel, Gewühl, Trubel 1bitte, wie bitte? (Ha? Was moanst?) 2nicht wahr (Dös hättst dir ned denkt. Ha?) Haar, Haare (...da is a Haar in der Suppn; gfalln 104 dir meine Haar?) happig, heikel, delikat, kompliziert, schwierig haarig (Adj.) [hå:rig] (mei Anwalt kennt sich mit haarige Gschichtn aus...) habe die Ehre 1bayerische Grußformel 2Ausruf der [hawàde:re/hawediere] Bestürzung oder Verwunderung haben wir uns? alles klar? haben wir uns verstanden? noch [hammàuns] Fragen? Haberer, der [Hà:wàrà] Haberfeldtreiben, das [Hå:wàfäiddraim] 1Haberfeldtreiber 2Freund/Liebhaber 3Zuhälter Femegericht, Rügegericht Haberfeldtreiber, der 1einer, der an einem Rügegericht teilnimmt [Hå:wàfäiddraiwà] 2Bandit, Gauner Habern, der [Hå:wàn] Hafer Haberngeiß, die 1langbeinige Spinne, Weberknecht [Hå:wàngoàs] 2langbeiniges Mädchen Hachel, der [Hà:che] derber, ordinärer, rüpelhafter Kerl Hacht, der [Hachd] derber, ordinärer, rüpelhafter Kerl Hacke, die [Haggà] Hacken , die [Haggn] Axt, Beil hackeln [hàgln/hàggln] zanken, streiten (...miaßt's ös zwoa allweil (hakeln) hackln?) Hackelnasen, die [Hàgglnå:sn] Adlernase, Hakennase Hackelstecken, der [Hà:glschdäggà/ dicker, kräftiger Spazierstock, Wanderstock Hàgglschdäggà] Hackerl, das [Hàggàl] (Hakerl) Hackl, das [Hàgl/Hàggl] Hackstock, der [Haggschdo:g] Häkchen, kleiner Haken 1Axt, Beil 2 (Alkohol-)Rausch (mei hod der wieda an Hackl beinand...) 3Haken 1Hackklotz 2plumper, unbeweglicher, schwerfälliger Mensch Haderlump, der [Hå:dàlummbb] Betrüger, liederlicher Mensch, Taugenichts 105 1Putzlappen, Putzlumpen, Putztuch, Scheuertuch, Wischlappen, Wischtuch Hadern, der [Hå:dàn] 2Stoffrest(e), Lumpen 3unattraktive Frau 4leichtes Mädchen (...an dem sich jeder die Hände abwischen kann.) Hafen, der 1großer Kochtopf, Topf 2plumpe, unattraktive [Hå:fà] Frau Haferl, das [Hà:fàl] Haferlgucker, der [Hà:fàlguggà] 1kleiner Topf 2große Tasse (a Haferl Kaffee...) 3Nachttopf, Töpfchen einer, der bereits während des Kochens "spioniert", was es zu essen gibt und dabei auch gerne nascht Haarschnitt, der dem Pagenkopf ähnelt (schaut Haferlschnitt, der aus, als habe man der/dem Betreffenden ein [Hà:fàlschnidd] Haferl auf den Kopf gesetzt und daran entlang geschnitten...) Haferlschuh, der [Ha:fàlschuà] Haftel, das [Hàffdl] robuster Halbschuh zur Tracht feiner Holzstift (wird z.B. zur Fertigung von Trachtenschuhen verwendet) Haftelmacher, der aufpassen wie ein Haftelmacher: [Hàffdlma:chà] hochkonzentriert und absolut genau arbeiten hagelbuchern (Adj.) [hå:glbuàchàn] hai (Adj.) [hai] (hal) Haid, die [Hoàd] (Vorschlag aus dem Raum Kelheim/Abensberg) hakeln [hàggln] (hackeln) 1aus dem Holz der Hagebuche/Hainbuche gemacht 2derb, unverwüstlich 3ausfallend, ordinär eisglatt, glatt, rutschig 1Einstreu, Streu (für das Vieh in den Stall eingestreutes Material) 2Kehricht, Abfall, Unrat zanken, streiten (...miaßt's ös zwoa allweil hakln?) Hakerl, das [Hàggàl] (Hackerl) Häkchen, kleiner Haken hal (Adj.) [hà:l] (hai) eisglatt, glatt, rutschig halbe [håiwe] Uhrzeit: halbe neune (= 8:30 oder 20:30 Uhr), halbe zwölfe (= 11:30 oder 23:30 Uhr) 106 Halbe, die [Håiwe] halbert (Adj.) [håiwàd] 1/2 Liter Flüssigkeit, in der Regel Bier (i kriag a Halbe Dunkles, Helles, Weißbier...) halb (iatz hammas scho halbert gschafft...) 1unsicher, zweifelhaft, zwielichtig, nicht solide halbscharig (Adj.) [håibschà:rig] (Sache, Angelegenheit), 2von minderer Qualität (...so a halbscharigs Glump!) 1(meist) arbeitsscheuer, leichtfertiger, Hallodri, der [Hàlo:dre] unzuverlässiger Kerl; Taugenichts 2Frauenheld, Schürzenjäger halserig (Adj.) [håisre/håisrig] halt [håid] heiser eben, einfach, nun einmal (ja mei, so bin i halt...) 1dauerhaft bestehen, von guter Qualität sein halten [håiddn] (die Fenster halten 50 Jahr...) 2anhalten, bremsen (halt amal da vorn, i muaß bieseln...) sich halten = sich beherrschen, zurückhalten (...dua di fei halten, sonst fangst oane!) halt auf [håiddauf] = Stopp, Moment mal ham [hamm] hamma [hammà] hammas [hammàs] 1./3 Pers. Plural von haben (mir ham, sie ham) 1. Pers. Plural von haben (hamma scho gsehgn...; hamma no an Platz?) haben wir es (des war's, nachad hammas...) 1ungehobelter, unverschämter, rücksichtsloser Mensch (gscherter Hammel = gemeiner Kerl) Hammel, der [Hàmme] 2dreckiger, ungepflegter Mensch (so a gstinkerter Hammel...) 3schweinischer (versauter) Mistkerl hammern [hammàn] Hamperer, der [Hammbbàrà] Handler, der [Handlà] Hannerl [Hànnàl] Hanni [Hànne] Hans [Hans] hämmern 1Handwerksbursche 2Bettler, Landstreicher 3ärmlicher, verwahrloster Mensch Händler (...der Autohandler hat mi bschissn!) Kurz-/Koseform von Johanna Kurzform von Johann, Johannes 107 Hansdampf, der [Hansdamf] Hansi [Hànse] Hanskasperl, der [Hanskàschbàl] Hansl [Hànsl] Hanswurst, der [Hanswuàschd] Spaßmacher, Narr Kurz-/Koseform von Johanna, Johann, Johannes Clown, Narr, Spaßmacher Kurz-/Koseform von Johann, Johannes 1Hansdampf, Narr 2dummer, nicht ernstzunehmender Mensch 1bitter, herb (des Bier is hantig...) 2barsch, hantig (Adj.) [hànndig] gereizt, grantig, missgelaunt, unausstehlich (...heut bist aber wieder hantig!) harb (Adj.) [hàrb] 1bitter, herb 2beleidigt, böse, verärgert 1Hering (Fisch) 2Zeltpflock 3schleimiger, zäher Haring, der [Hà:ring] Auswurf (Lungenharing [Lungàhà:ring] 4dürrer, schlaksiger Mensch harmen, sich [hàrmà] Harmonie, die [Hà:moni:/Harmoni:] hart (Adv.) [hardd] sich härmen, kümmern, sorgen steht für: Akkordeon, Ziach, Zieharmonika hart ankommen [harddokemmà/okummà] = schwerfallen (die Hochzeit kimmt mi hart o...) sich hart tun [harddoà] = sich mühen, schwer tun (der Bub tut sich in der Schule furchtbar hart...) Hartl [Hàrddl] Has, der [Hå:s] Hascherl, das [Hàschal] Kurz-/Koseform von Leonhard 1Hase 2äußerst attraktive junge Frau ("steiler Zahn, leckere Schnitte") unselbständiges, mitleiderregendes Wesen (Kind, Frau) Haserl, das [Hà:sàl] hübsches Mädchen, attraktive, junge Frau hasert (Adj.) [hå:sàd] (hosad) bremsig, nervös, unruhig hast mi? [håssbmi] alles klar? haben wir uns verstanden? noch Fragen? hatschen [hà:dschn] 1gehen, laufen 2hinken 3schwerfällig gehen Hatscher, der [Hà:dschà] 1alte, ausgelatschte Schuhe 2langer, 108 anstrengender Fußmarsch hat's di? [hå:zdi:] Haubenstock, der [Haumschdo:g] Haubentaucher, der [Haumdauchà] hat es dich erwischt? spinnst du? Kopf (scherzhaft) Versager, Verlierer (Loser) Schmalzgebäck mit Kümmel, wird traditionell Hauberling, der [Hauwàling] zum Rehragout serviert Vorschlag und Definition Robert Bauer - Dorfen Hausdepp, der [Hausdäbb] Idiot, Trottel Hausdrache, der [Hausdra:chà] bösartiges, herrschsüchtiges, zänkisches Weib Hausel, der [Hausl] Hausmeister, Mann für alle Fälle Hauskreuz, das [Hausgraiz] bösartiges, herrschsüchtiges, zänkisches Weib 1(kleines) Haus, Häuschen, Hütte Häusl, das [Haisl] 2freistehendes Toilettenhäuschen (Scheißhäusl) 3scherzhaft für Toilette/WC allgemein (iatz muaß i auf's Häusl...) Häuslschleicher, der [Haislschlaichà] Häuter, der [Haiddà] (Heiter) Hauterer, der [Haudàrà] scheinheiliger Mensch, Heuchler altersschwaches, ausgemergeltes Pferd, Klepper durch Arbeit, Hunger, Krankheit ausgemergelter, verbrauchter Mensch abgespannt, elend, kraftlos, kränklich, matt, hautig (Adj.) [haudig] schwächlich (i geh ned in d'Arbeit, i bin so hautig beinand...) Hax, der [Hàx] Fuß (gemeint ist i.d.R. die Gesamtheit: Fuß + Bein bis einschließlich Hüftgelenk) sich keinen Haxen ausreißen = sich nicht besonders anstrengen (bei der Arbeit braucht man sich keinen Haxen ausreißen...) jmdm. den Haxen legen = jmdm. ein Bein stellen Haxen, die (1 = Pl./2 = Sg.) 1Beine, Füße 2Schweinshaxe 109 [Hàxn] haxeln [hàxln] trippeln, kurze, schnelle Schritte machen (fußeln) Heal, das [Heàl] Hühnchen; junge, fast ausgewachsene Henne Hebauf, der [He:bauf/He:wauf] Richtfest heben [he:m] heben (mi hebt's = ich muss mich gleich übergeben) Hecht, der [Hechdd] Kopfsprung (Mama, i konn scho an Hecht...) Hefen, der [He:fà] Hafen, Topf hei (Adj.) [hai] eisglatt, glatt, rutschig heid (Adv.) [haid] heute (heid fahr ma...) Heigl, der [Häigl] (Vorschlag aus dem Raum Kelheim/Abensberg) 1unbedarfter, kraftstrotzender junger Bursche 2harmloser Dummian alter Heigl [åidà Häigl] = alter Knacker, der sich - nicht zuletzt gegenüber den jüngeren Damen - noch zu viel zutraut und damit lächerlich macht. 1wählerisch (beim Essen) (unsere Kinder san so heiklig (Adj.) [hoàgglig] hoaklig...) 2delikat, schwierig (des is a hoaklige Sach...) Heiligabend, der [Hailigåmd] Heiliger Abend 1minderwertig, schlecht, schäbig (so a heillos (Adj.) [hoàlous] hoalous' Glump...) 2elend, kraftlos, kränklich, schwach (mei, bin i heillos beinand...) heim (Adv.) [hoàm] (hoam) heimgeigen [hoàmgaing] jmdn. heimgeigen heimleuchten [hoàmlaichdn] jmdm. heimleuchten heim, nach Hause tadeln, zurechtweisen jmdn. tadelnd zurückweisen, jmdm. eine Abfuhr erteilen (...dem hab ich sauber heimgeleuchtet [hoàmglaichd]) heindeln [häindln] den Boden auflockern, harken Heindl, das [Häindl] kleine Harke, Haue, Gartenwerkzeug heint (Adv.) [häind] (heunt) heute (...was gibt's heint zum Essen?) 110 heiraten [hairàn] sich trauen lassen, vermählen, Hochzeit halten Heischneider, der [Haischnaidà] Heuschrecke Heißerl, das [Haissàl] Heiter, der [Haiddà] (Häuter) helfen: [häiffà] Fohlen, Füllen, junges Pferd altersschwaches, ausgemergeltes Pferd, Klepper dir werd ich helfen [diàweàrehäiffà]=dir werd ich's zeigen zu jmdm. helfen = für jmdn. Partei ergreifen, zu jmdm. halten helf dir Gott, dass es wahr ist [häifdàgo:ddàsswå:ris] helf Gott, dass es wahr ist [häifgo:ddàsswå:ris] hell: hell auf der Platten [hällaufdàbladdn] hellicht (Adj.) [hälliàchd] wohlwollender Zuruf wenn jemand niest (= Gesundheit) Antwort: Dank Gott [Danggod] oder Segn's Gott [Sengsgod] wohlwollender Zuruf wenn jemand niest (= Gesundheit) Antwort: Dank Gott [Danggod] oder Segn's Gott [Sengsgod] aufgeweckt, gewitzt, pfiffig, wief hell, leuchtend, strahlend, taghell am hellichten Tag [amhälliàchdndå:g] = bei Tageslicht, mitten am Tag (...bist iatz am hellichten Tag aa scho bsuffa?) Hemad, das [Hemmàd] Hemd hemadirwe (Adj.) [hemmàdiàwe] mit aufgekrempelten Hemdsärmeln Hemadlenz, der [Hemmàdlenzz] Hendl, das [He:ndl] Hendlfriedhof, der [He:ndlfridhof] jemand (kleines Kind), der nur mit einem Hemd bekleidet ist 1junges Huhn, Küken 2Brathuhn, Brathähnchen dicker, stattlicher Bauch, Wampe Henner, die [He:nà] (Sg./Pl.) Henne, Huhn, Hennen, Hühner Hennerbibi, das [He:nàbibbi:] Henne oder Küken (Kindersprache) Hennerdapperl, die (Pl.) [He:nàdàbbàl] Hennerdreck, der [He:nàdre:g] kurze, kleine Schritte Hühnerkot 111 Hennerleiter, die [He:nàloàddà] 1Hühnerleiter 2enge, schmale Treppe Hepfen, die [Häbbfàn] 1Hefe 2Rausch, Schwips 3Gaudi (a sauberne Hepfan hamma gestern ghabt...) Hepperl, das [Häbbàl] junge Geiß, kleine Ziege Heppern, die [Häbbàn] 1Geiß 2große Kröte her: nicht weit her nichts Besonderes, eher bescheiden (mit eurer [ned waid heà] Musi is's aber ned weit her...) hera (Adv.) [herà] heran, hierher (...hock di hera zu mir!) herab (Adv.) [herå:] herunter herauf (Adv.) [herauf] von dort unten hierher nach oben heraus (Adv.) [heraus] von dort drinnen hierher nach draußen herauß [herauss] heraußen [heraussn] (Adv.) heraußt [heraussd] 1hier außen, hier draußen 2im Freien, an der frischen Luft (heut is's heraußt wärmer als wie drinnen...) 3auf dem Land (bei uns heraußen is's viel schöner als in der Stadt...) herbsteln [heàbsdln] Herbst werden (iatz herbstelt s scho wieder...) herent (Adv.) [herenndd] diesseits, herüben (das Gegenteil von 'drent' herenten (Adv.) [herennddn] und 'drenten') herenter (Adj.) [herennddà] herenterhalb (Adv.) [herennddàhåi/herennddàhåib] herfotzen, jmdn. [heàfozzn] herfressen, jmdn. [heàfressn] auf dieser Seite befindlich, diesseitig (beim herentern Wirt is as Bier billiger...) diesseits jmdn. ordentlich ohrfeigen (der ghörat amal gscheit hergfotzt...) sich auf Kosten eines anderen/anderer vollessen 1(Essen) ergiebig sein, nachhaltig sättigen (dös herhalten [heàhåiddn] Essen halt her, da brauchst so schnell nix mehr...) 2einspringen (für jmdn.), büßen (wenn's koan andern ham, derf i herhalten...) herhauen, jmdn. [heàhaun] jmdn. ordentlich verprügeln herhint (Adv.) [heàhinndd] hier hinten (bei uns herhint is's warm...) herleicha [heàlaichà] verleihen (i leich nix her...) 112 hernach [heànå:ch/heànå:ch] hersaufen, jmdn. [heàsauffà] danach, nachher auf Kosten eines anderen/anderer saufen bis zum Umfallen Herrschaftsseiten Ausruf des Unmuts (Herrschaftsseiten, bist [heàschffzaiddn] scho wieder bsuffa!) 1zum Sprecher hinblicken 2ausschauen, herschauen [heàschaung] aussehen (...leg di nieder, du schaugst krank her!; draußten schaugt's her als wenn's glei schneibert...) herschenken [heàschengà] herschlagen, jmdn. [heàschlång] herstehen [heàschde:] hertun [heàdoà] verschenken jmdn. ordentlich verprügeln sich hinstellen (...miassn sich die ausgrechnet vor uns hersteh?) anrichten, auflegen, aufstellen, bereit stellen, vorbereiten (dua vui gnua Stui her...) sich etwas hertun = auf Lager legen (von dera Sorten hamma uns glei mehra herdoa...) herüben (Adv.) [heàrü:m] herunt (Adv.) [heàrunndd] herunten (Adv.) [heàrunnddn] hervorn (Adv.) [heàfoàn/heàforn] herwachsen [heàwaxn] Herz, das [Heàzz] auf dieser Seite, diesseits hier unten hier vorne (...bei uns hervorn siehgst mehr.) aufwachsen, heranreifen, heranwachsen (mei, is euer Madl scho hergwachsn...) weibliche Brüste, Busen Herzbinkerl, das [Heàzzbinggàl] Liebling, Lieblingskind Herzerl, das [Heàzzàl] Herzipopperl, das [Heàzzebobbàl] 1Schokoladenherz, Lebkuchenherz 2Kosewort für die/den Geliebte(n) Liebling, Lieblingskind Herzkasperl, der Herzanfall, Herzinfarkt, [Heàzzkàschbàl] Herzrhythmusstörungen Herzkasten, der [Heàzkasdn] großer Busen (...mei Liaba, die hod aber an 113 Herzkastn!) herzu (Adv.) [heàzuà] herbei, von dort hierher Hetscher, der [He:dschà] Schluckauf Hetscherbockl, der [He:dschàboggl] Hetz, die [Hezz] Schluckauf Gaudi, Spaß Heubühne, Lagerplatz für das Heu (an diesem Heuboden, der [Haibo:n] besonderen Platz treffen sich verliebte Paare besonders gern zum Meinungsaustausch...) heuer (Adv.) [haià] Heugeigen, die [Haigaing] heugen heugnen [haingà] Heuhupfer, der [Haihubbfà] Heumannderl, das Heumanndl, das [Haimànndl] in diesem Jahr 1Gestell zum Heutrocknen 2langes, dünnes, nicht besonders attraktives weibl. Wesen Heu machen, heuen Heuhüpfer, Heuschrecke zum Trocknen auf pyramidenförmigen Holzgestellen aufgeschichtetes Heu heunt (Adv.) [häind] (heint) heute (...was gibt's heunt zum Essen?) Heuochs, der [Haiox] einfältiger Mensch; Dummkopf, Tölpel, Trottel heurig (Adj.) [hairig] diesjährig Heuschneider, der [Haischnaidà] Heuhüpfer, Heuschrecke Heuschreck, der [Haischregg] Heuschrecke, die Heustadel, der 1Scheune/Schuppen zur Heulagerung [Haischdå:l/Haischdå:dl] 2Heuboden Heustock, der [Haischdog] Heuvorrat heutzutage (Adv.) [haizzàdåg/haizzdåg] heutzutags (Adv.) in der heutigen Zeit [haizzàdå:x/haizzdå:x] 1hin, in Richtung auf 2defekt, kaputt, verloren hi (Adv.) [hi:] (oiss is hi, mir san bankrott...) 3ausgelaugt, müde, erschöpft (nach dem Marsch war i 114 gscheit hi...) 4gestorben, tot, verendet Hiaferln, die (Pl.) [Hiàfàln] Stöcke, aus denen die Gestelle für die Heumanndl bestehen Hiasl [Hiàsl] 1Matthias 2einfältiger, dummer Kerl hie und da [hi:unddå:] ab und zu, hin und wieder 1Firmament 2Baldachin auf vier Stangen, der Himmel, der [Himme] bei Prozessionen z.B. an Fronleichnam über der Monstranz mitgetragen wird. Himmelfahrtsnasen, die [Himmefarznå:sn] Himmelmutter, die [Himmemuàddà] Himmelschmeckerl, das [Himmeschmeggàl] nach oben zeigende Nase Muttergottes; Maria, die Mutter Jesu nach oben zeigende Nase Himmelvater, der [Himmefaddà] der liebe Gott, Gott Vater, Herrgott himmitzen [himmezzn] wetterleuchten hinab (Adv.) [hi:nå:] hinunter hinauf (Adv.) [hi:nauf] von hier unten nach dort oben hinauszu (Adv.) [hi:nauszuà] nach draußen, hinaus hiebei (Adv.) [hi:bai] hinbei (Adv.) [hi:bai] direkt daneben, in unmittelbarer Nähe hinblatteln [hi:blà:dln] hinblättern (hab i eahm s'Geld hinblattelt...) hinein (Adv.) [hi:näi] von draußen nach dort drinnen Hineingeschmeckte, der [Näigschmeggdà] (Neingeschmeckte, der) 1Zugezogener, (unerwüntschter) Neuzugang 2Dilettant, unqualifizierte Person hineinschmecken hineinriechen, hineinschnuppern (in etwas [näischmeggà] hineinschmecken = nur am Rande, (neinschmecken) unverbindlich an etwas teilnehmen) hinfallen [hi:fåin] hinstürzen, stürzen, zu Boden fallen hinfahren: jmdm. eine hinfahren [hi:fa:n/hi:fa:rn] jemanden die Meinung ordentlich sagen (iatz hab i dir a Gscheite higfahrn, da sagst nix mehr...) 115 hinfallende Krankheit [hi:fåiàd Grangàd] hinflacken, sich [hi:flaggà] hinfliegen [hi:fliàng] hinhängen [hi:hengà] Epilepsie sich hinfläzen, hinflegeln, lässig und untätig irgendwo liegen hinstürzen, stürzen, der Länge nach zu Boden fallen (jmdn.) denunzieren, verpetzen, verraten 1heftig hinfallen, stürzen (Mama, mi hat's highaut...) 2gutgehen, gelingen (dös haut scho hinhauen [hi:haun] hi...) 3flüchtig und lieblos anfertigen, nachlässig und schnell machen (dei Hausaufgab hast bloß schnell hinghaut...) sich hinhauen = sich zum Ausruhen, Schlafen hinlegen hinhocken, sich [hi:hoggà] hinkniegeln [hi:gniàgln] hinsetzen, sich hinknien, auf den Knien mühevoll eine Arbeit verrichten (z.B. putzen, schrubben) 1an einer bestimmten Stelle anbringen, befestigen 2zugrunde richten, ruinieren (dei neues Pupperl hast aa scho wieder hinmachen [hi:ma:chà] hingmacht...) 3sich körperlich ruinieren (mit deiner Raucherei machst di no hi...) 4umbringen, vernichten (alle Kartoffelkäfer hamma hingmacht...) hinreiben [hi:raim] jmdm. etwas jmdm. etwas auf hämische Art und Weise hinreiben hinrumpeln [hi:rummbben] hinstehen, sich [hi:schde:] hint (Adv.) [hinndd] hintenbleiben [hinnddnblaim] hintennach (Adv.) deutlich zu verstehen geben 1sich anhauen, anstoßen 2gegen etwas stoßen, prallen hinstellen, sich (muaßt di dauernd vor mi hinsteh? I siehg gar nix!) 1hinten 2unbestimmte Ortsangabe (in der Oberpfalz hint...) in der Entwicklung zurückbleiben, in der Schule nicht mitkommen hinterher 116 [hinnddnnå:ch] Hinterfotz, der [Hinndàfozz] hinterfotzig (Adj.) [hinndàfozzig] hinterhalb (Adv.) [hinndàhåi/hinndàhåib] hinterhältiger, verschlagener Mensch falsch, heimtückisch, hinterhältig, hinterlistig dahinter hinte (Adv.) [hinndde] nach hinten (vom Sprecher weg - schaug, dass hintre (Adv.) [hinnddre d' hintre gehst!) hintra (Adv.) [hinnddrà] nach hinten (auf den Sprecher zu - kumm zu uns hintra!) hintun [hi:doà] an jmdn. hintun jmdn. bedrängen, beknien, belästigen hint und vorn [hinnddumbfoàn/hinnddumbfor n] hinum (Adv.) [hi:num] 1hinten und vorne 2ganz und gar, überhaupt (der hat hint und vorn nix kapiert...) auf die andere Seite, hinüber hinum und herum [heàrum] = hin und her, von einer Seite auf die andere 1kaputtgehen, verderben, draufgehen (...dös hinwerden [hi:weàn] ganze Marmalad is hinwordn.) 2sterben (...bei dera Politik möcht ma doch am liabstn hinwerdn!) Hirba, die [Hiàwà] (Hirwa) Hirgst, der [Hiàgschd] 1Herberge, Quartier, Unterkunft 2dürftige Behausung, Hütte Herbst 1Gehirn 2Stirn (...da kann ma sich bloß noch Hirn, das [Hiànn] ans Hirn hinlangen!) 3Verstand (...streng amoi dei Hirn o!) Fingerklaps an die Stirn (der Zeige- oder Hirnbatzl, das [Hiàmbàzzl] Mittelfinger wird am Daumen "gespannt" und schnellt an die Stirn des "Opfers" - kann u.U. ganz schön weh tun.) hirnbrandig (Adj.) [hiàmbrànndig] hirndappig (Adj.) [hiàndàbbig] absurd, töricht, unsinnig beschränkt, dämlich, verrückt 117 Hirndappiger, der [Hiàndàbbigà] beschränkter, dämlicher, verrückter Mensch Hirnkastl, das [Hiàngkàssdl] Gehirn, Verstand (...streng dei Hirnkastl o!) hirnrissig (Adj.) [hiannrissig] absurd, töricht, unsinnig hirnverbrennt (Adj.) [hiàmfàbre:nd] absurd, töricht, unsinnig hirnvernagelt (Adj.) begriffsstutzig, dumm (hirnrissig, [hiàmfànå:gld] hirnverbrennt) Hirnwurst, die [Hiànnwuàschd] Hirsch, der [Hiàsch] Hirwa, die [Hiàwà] (Hirba) Hitzvakanz, die [Hizzfàkànnz] Gelbwurst (helle, feine, mildgewürzte Brühwurst im gelben Kunstdarm) Einfaltspinsel, Narr, Tölpel, Tropf 1Herberge, Quartier, Unterkunft 2dürftige Behausung, Hütte Hitzefrei (zu meiner Grundschulzeit sagte man nicht "Hitzefrei", sondern "Hitzvakanz") Hoagart, der [Hoàgardd] 1Feierabendplausch beim Nachbarn, bisweilen Hoagarten, der [Hoàgarddn] mit Musik und Gesang 2Musikantentreffen Hoagascht, der [Hoàgàschd] siehe Hoagart/Hoagarten hoam (Adv.) [hoàm] (heim) heim, nach Hause Hoamat, die [Hoàmàd] Daheim, Heimat, Zuhause Hoamerl, das [Hoàmàl] hoaß (Adj.) [hoàs] Hobelscheiten, die (Pl.) [Ho:weschoàddn] hochnasert (Adj.) [hochnå:sàd/houchnå:sàd] Hochzeiter, der [Hochzaidà] Grille Vorschlag und Definition aus Kirchheim (Erding) heiß Hobelspäne arrogant, eingebildet, hochnäsig, überspannt 1Bräutigam 2Brautpaar (die Hochzeiter) Hochzeiterin, die [Hochzaidàrin] Braut eine Art Manager, der z.T. heute noch große Hochzeitslader, der ländliche Hochzeiten vorbereitet, die Gäste [Houzàdlå:dà] persönlich einlädt und während des Festes Hochzeitsladner, der sowohl als Moderator als auch Unterhalter [Houzàdlå:nà] auftritt (wer's moderner mag, lässt sich von einem wedding planer beraten...) 118 hocken [hoggà] sitzen (...geh, hock di her zu uns!) hocken bleiben [hoggàblaim] = 1endlos sitzen bleiben, versumpfen 2(in der Schule) das Klassenziel/die nächsthöhere Klasse nicht erreichen Hockenbleiber, der [Hoggàblaiwà] 1einer, der immer erst heimgeht, wenn der Wirt die Stühle auf die Tische stellt 2Schüler, der das Klassenziel nicht erreicht hat 1eine (junge) Frau trotz Eheversprechen hocken lassen [hoggàlassn] schließlich doch nicht heiraten 2im Stich lassen (der hat sei Frau und d'Kinder oafach hocken lassen...) Hockerl, das [Hoggàl] Fußschemel, kleiner Hocker 1Putzlappen, Putzlumpen, Putztuch, Hodan, Hodern, der [Hå:dàn] Scheuertuch, Wischlappen, Wischtuch 2Stoffrest(e), Lumpen 3unattraktive Frau 4leichtes Mädchen (...an dem sich jeder die Hände abwischen kann.) Holledau, die [Hollàdau] Hallertau - weltberühmtes Hopfenanbaugebiet Holler, der [Hollà] Holunder Hollerkücherl, die (Pl.) [Hollàkiàchàl] Hollerküchl, die (Pl.) [Hollàkiàchl] Holz, das [Hoiz] Schmalzgebäck (die Holunderblüte wird in flüssigen Teig getaucht und in heißem Schmalz gebacken) Vorschlag aus Kirchheim (Erding) Forst, Wald (der is im Holz draußt...) Holz vor der Hütten [HoizfoàdàHiddn] = großer Busen, üppige Oberweite Holzer, der [Hoizzà] holzern (Adj.) [häizzàn/hoizzàn] Holzfuchs, der: zahnerter Holzfuchs [za:nàdà Hoizfux] Holzhacker, der [Hoizhaggà] Holzhacker, Holzknecht, Waldarbeiter aus Holz, hölzern ausgekochter, hinterhältiger, verschlagener Mensch Holzfäller, Holzknecht, Waldarbeiter 119 Holzkopf, der [Hoizkobf] Hölzl, das [Häizzl] langsam, schwer begreifender Mensch; Sturkopf 1Hölzchen, ein Stückchen Holz (Zündhölzchen [Zinndhäizzl]) 2kleiner Wald Holz machen [Hoiz machà] Brennholz machen, Holz hacken Holzscheitel, das [Hoitschaidl] gespaltenes Stück Brennholz, Holzscheit (hoffentlich!!!) ausgestorbene Strafe: Kinder Holzscheitelknien, das mussten mit nackten Knien auf der spitzen [Hoitschaidlgniàn] Kante eines Holzscheites knien und dabei laut beten Hopfendrollen, die Hopfentrollen , die Hopfendolde [Hobbfàdroin] Hopfenkirm, die [Hobbfàkiàm] Hopfenzupfen, das [Hobbfàzubbfà] Korb, in dem die gezupften (gepflückten) Hopfendolden gesammelt werden Hopfenernte 1Aushilfskraft bei der Hopfenernte, Hopfenzupfer, der Hopfenpflücker/in 2verwahrloster, verwilderter [Hobbfàzubbfà] Mensch 3Gesindel, Pack (...schleichts eich, ihr Hopfazupfa!) Hornochs, der [Hoànox/Hornox] dummer, unverständiger Mensch hosad (Adj.) [hå:sàd] (hasert) bremsig, nervös, unruhig Hosen, die [Ho:sn] Beinkleid, Hose Hosenbiesler, der [Ho:snbi:slà] Hosensack, der [Ho:snså:g] 1einer, der immer noch in die Hose pinkelt 2Angsthase, Feigling Hosentasche Hosenseicher, der 1einer, der immer noch in die Hose pinkelt [Ho:snsoàchà] 2Angsthase Hosentrager, der [Ho:sndrà:gà] Hosenträger Hosentürl, das [Ho:sndiàll] 1Hosenschlitz 2der große, aufklappbare Hosenlatz an Trachtenlederhosen 120 Hosenträträ, der [Ho:sndrädrä:] Hosenscheißer Hott [Hådd]/ Rechts / Links (Befehle zum Führen eines Wüst [Wissd/Hüssd] Ochsengespanns...) 1beträchtlich, ziemlich groß, ziemlich viel (so a Theateraufführung is hübsch a Arbeit...) hübsch (Adv.) [hibbsch] 2intensivierend bei Adj. und Verben: sehr, ziemlich (der is hübsch bläd... - gestern hamma hübsch gsuffa...) hudeln [hu:dln] Hudler, der [Hu:dlà] schnell und unsorgfältig arbeiten jemand, der nachlässig, nicht besonders sorgfältig arbeitet; Pfuscher Hugel, der [Hu:gl] Bodenerhebung, kleiner Berg, Buckel, Hügel hundeln [hundln] wie ein nasser Hund riechen Hunderl, das [Hunnddàl] Hündchen, kleiner Hund Hundertfünfundsiebziger, der [Hundàdfümfàsibbzgà] Hundling, der [Hu:ndling] Hundsbankert, der [Hunnzbangàd] Homosexueller 1Bazi, Lump, Spitzbub 2anerkennend: gewiefter, gewitzter Kerl ungezogenes, unfolgsames Kind Hundsbeutel, der [Hunnzbaidl] niederträchtiger, gemeiner Kerl Hundsbub, der [Hunnzbuà] derbes Schimpfwort für Knaben Hundsdreck, der [Hunnzdre:g] Hundekot hundshäutern (Adj.) gemein, niederträchtig, von äußerst schlechter [hunnzhaidàn] Qualität Hundskrüppel, der 1boshafter, raffinierter Kerl 2unfolgsames, [Hunnzgribbe] ungezogenes Kind Hundsmatz, die [Hunnzmàzz] Hundstapper, der [Hunnzdabbà] Hungerhaken, der [Hungàhaggn] 1bösartiger, unfolgsamer Hund 2durchtriebene r, gemeiner, hinterhältiger Mensch kraftraubender und nicht besonders effektiver Schwimmstil hagerer, dürrer Mensch 121 Hungerleider, der [Hungàlaidà] Hungertanz, der [Hungàdannz] hupfen [hubbfà] Hupfer, der [Hubbfà] Hupferer, der [Hubbfàrà] Hupferl: ein Hupferl machen [à Hubbfàl machà] hupfert (Adj.) [hubbfàd] Bedürftiger; jemand, der in ärmlichen Verhältnissen lebt Tanz/Tanzrunde vor dem Hochzeitsmahl 1hüpfen, springen 2hinken Hüpfer, kleiner Sprung Geschlechtsverkehr ausüben, koitieren 1quirlig, spritzig 2hinkend hupferts Wasser [hubbfàds Wassà] = kohlensäurehaltiges Getränk, Mineralwasser, Limonade (Springerl, Kracherl) Husten, die [Huàssdn] Hustengutel, das [Huàssdnguàdl] Hut, der [Huàd] Husten, der (ziahg di warm o, du hast d'Huastn...) Hustenbonbon Kopfbedeckung steig mir doch am / auf den Hut = lass mich in Ruhe Hütermadel, das [Hiàddàmà:dl] Hirtenmädchen Hutschen, die [Huddschn] Schaukel (Kirtahutschen) hutschen [huddschn] 1auf einer Hutsche schaukeln 2sanft wiegen Hutzelbrot, das [Huzlbro:d] Früchtebrot Hutzelbrühe, die [Huzlbrià] Hutzelkompott Hutzelweib, das [Huzlwai] alte, runzlige Frau Hutzeln, die (Pl.) [Huzln] i [i:] gedörrte Früchte, Dörrobst (Pflaumen, Zwetschgen) ich angebliche Arznei (früher schickte man Kinder Ibidum, das [Ibidumm] zum Scherz in die Apotheke: geh in d Apothekn und hol für a Fünferl a Ibidum...) Idee, die: eine Idee ein bisschen, ein wenig in bezug auf etwas 122 [à Ide:] (...kannst a Idee lauter reden? Die Hosen is a Idee z'lang!) ijamal [iàmåi] ab und zu, bisweilen, manchmal Bienenvolk (s'Fruahjahr kimmt, da Imp fliagt Imp, der [Immbb] scho...) Vorschlag und Definition aus Langenmosen/Schrobenhausen Impenhäusel, das [Immbbmhaisl] Impsumper, das [Immbbsumbà] indem [inde:m] indem dass Infaulenza, die [Infaulenza] Ingeräusch, das [Ingraisch] Bienenhaus Strohgeflochtener Bienenkorb Vorschlag und Definition aus Langenmosen bei Schrobenhausen weil; in Anbetracht der Tatsache, dass...; nachdem (...indem dass ich der Wachtmeister Graudl bin, verhafte ich Ihnen auf der Stelle!) Influenza, Grippe Eingeweide Ingolstadt ehemalige Festungsstadt an der Donau, Sitz [Inglschdå:d] eines großen Automobilherstellers 1bemerken, wahrnehmen 2erfahren, Kenntnis innenwerden [innàweàn] erhalten (...bist innaworn, wia da neie Kollege hoaßt?) 3begreifen, sich einer Sache bewusst werden, verstehen (viel zspät is's innenworn, dass'n beleidigt hat...) arbeits-, dienst-, erwerbsunfähig infolge einer invalid [imfàli:d] (Adj.) Kriegsverwundung, eines Unfalls oder einer Krankheit Invalid, der [Imfàli:d] Irda [Irdà] irr [irr] (Adj): irr sein irren [irrn] Arbeits-, Dienst-, Erwerbsunfähiger... (siehe invalid) Dienstag sich irren, täuschen (...da bist ganz irr, i hoaß ned Sepp!) im Weg umgehen, stören (...stell den Stuhl wo anderst hin, da irrt er!) 123 1sich irren, täuschen (...wenn i ned irrgeh, is irrgehen [irrge:] dös a Walzer.) 2sich verirren, verlaufen (...wia i di bsuacht hab, bin i gscheit irrganga.) Irta Irtag [Irdà] Irxen, die [Iàxn] Irxenschmalz, das [Iàxnschmåiz] Dienstag Achsel, Achselhöhle, Schulter (i hab an Oaß unter da Irxn...) Kraft, Muskelkraft in den Armen/Schultern is [i:s] (3. Person Sing. von sein) ist (für den Fall, wenn was wär, dass nix is...) Bewohner Münchens (...da in München, wo alle Isar-Preußen, die(Pl.) immer hochdeutsch reden - bei de Isar- [I:sarbraissn] Preissn) Vorschlag und Definition - Brigitte aus München it [idd] Jackl Jakl [Jaggl] nicht (regional Oberbayern/Schwaben - i hab koa Geld it für so an Schmarrn...) Kurz-/Kosename für Jakob Jager, der [Jà:gà] Jäger jagerisch (Adj.) [jà:gàrisch] jägerisch, wie ein Jäger jagern [jà:gàn] auf die Jagd gehen, jagen Jagertee, der [Jà:gàtä:] heißes Mixgetränk: Tee mit viel Schnaps Jahr [Joà/Jå:r] aufs Jahr Jahrl, das [Jà:l] Jahrtag, der [Joàdå:g/Ja:rdå:g] Jakobi [Jako:we] Jakobiapfel, der [Jako:weabbfe] Jalousien, die (Pl.) [Schàlusi:n] ja mei nächstes Jahr, übers Jahr Jährchen (a paar Jahrl mechd i scho no arbeitn...) Todestag eins Angehörigen Festtag des Hlg. Jakobus Frühapfel (Reifezeit Ende Juli) Augenlider (…i geh ins Bett, mir hauts d Schalusien scho owe!) (Schalusien) Ausdruck von 1hilfloser Anteilnahme (...ja mei, 124 ja mein [jammäi] was soll i da no sagn?) 2Bedauern, Mitleid (ja mei, so schlimm werd's ned wern...) 3Abkehr, Trennung, Resignation (...i hab's ja glei gsagt, dass des ned hihaut mit dene zwoa. Aber mir glaubt ma ja nix!) Janker, der [Jànnggà] jeckerl jeggerl [jäggàl] 1Strickjacke, Wollweste 2Trachtenjacke Ausruf des Bedauerns: o je! Jessas [Jässàs] Ausruf des Unmuts oder der Verwunderung Jessas na [Jässàsnà] (Jessas, der Krankenkontrolleur!) Jessas Maria und Josef [JässàsMariandJo:säf] jetzt [äizz/äizzàd/ äzz/äzzàd/iàzz) Ausruf des Erstaunens oder Erschreckens (Jessas Maria und Josef, jetzt kriagt die scho wieder a Kind!) jetzt aber ja, ja doch, freilich, natürlich, jo [jo:] selbstverständlich (jo, glaub's ma, des stimmt...) Jochgeier, der [Jochgàià] Bartgeier, Lämmergeier schreien wie ein Jochgeier = aus vollem Hals schreien Johanni [Johanne] Fest des Hlg. Johannes (24. Juni) Joppe, die [Jobbm] Jacke, Sakko Josefi [Josäffe] Fest des Hlg. Josef (19. März) Juchee [Juchä:] 1Jauchzer, Jubelschreib, Juchzer Juhee [Juhä:] 2Dachkammer, Mansarde juchetzn [juchä:zn] jauchzen, jubeln das interessiert mich, reizt mich, möchte ich jucken [juggà] gerne, würde ich gerne tun (a gscheiter das juckt mich Wellnessurlaub mit dir daad mi scho amoi jucka...) Judas, der [Judas] Julie [Ju:le] heimtückischer, treuloser, verräterischer Mensch Kurzform von Juliana 125 1junges Tier (unser Katz hat Junge kriegt...) 2Junior(-chef) (in der Fa. Lödl brauchst zum Junge [Junge], der(2), die(2), das(1) Jungen gar ned hingehn, der is sowas von unfreundlich...), Sohn, Tochter (letzte Woch warn ma beim Huaber Sepp eingladn. Brauchst fei ned moana, dass die Jungen as Maul aufbringa zum Griaßn...) Kachel, die [Ka:che/Kachl] kaffa [kàffà] kaffn [kàffm] 1Bodenplatte, Fliese, Ofenkachel, Wandkachel 2äußerst derbe Bezeichnung für das weibl. Geschlechtsteil kaufen koffeinhaltiges, anregendes und aroma- Kaffee, der [Kafä:] tisches Getränk, das meistens heiß getrunken wird Kaffeehaferl, das [Kafä:hà:fàl] Kaffeehaus, das [Kafä:haus] große Kaffeetasse Café Kaffeezerl, das [Kafä:zàl] liebevolle Bezeichnung für Kaffee (geh weiter, Kaffeetscherl, das trink ma no a Kaffeetscherl bei mir...) [Kafä:dschàl] Kaibl, das Kalbl, das [Kaiwe] Kalb Kaiserschmarrn, der [Kaisàschma:n/ süße Mehlspeise Kaisàschmarrn] kalbeln [kaiwen] kälbern [käiwàn] kalben (eine Kuh bringt ein Kalb zur Welt) Kalch, der [Kåich] Kalk Kälten, die [Käiddn] Kälte (bei der Kälten geh i ned naus...) Kaluppe, die [Kalubbm] altes, baufälliges Haus, Hütte Kaminkehrer, der Rauchfangkehrer, Schlotfeger, [Kamingkeàrà] Schornsteinfeger 126 kammerfensterln über eine Leiter ins Schlafzimmerfenster der [kammàfensdàln] Angebeteten einsteigen und... Kammerl, das [Kámmàl] Abstellkammer, Kämmerchen, kleines Zimmer Kamoppel, das [Kàmobbe] Dummkopf, Trottel Kampel, der Kampl, der [Kàmmbbe] 1(Haar-)Kamm zum Frisieren 2Kamm von Vögeln 3Bursche, junger Mann (die jungen Kampeln bilden sich mords was ein...) kampeln [kàmmbben] kämmen (heut hast di no gar ned kampelt...) Kanack, der [Kanàgg] hassenswerter, verachtenswerter Mensch Kanalratz, der [Kanåirazz] heruntergekommener, verwahrloster Mensch Kanapee, das [Kanàbä:] Couch, Sofa Kanari, der [Kànà:re] Kanarienvogel Kanndl, das [Kànndl] kleine Kanne, Kännchen (Milchkanndl) kapores [kabbo:res] entzwei, kaputt Kappl, das [Kàbbe] flache Mütze, Schirmmütze, Baseballmütze = Baseballcap [Bäisbåikàbbe] angeknöpfte oder angenähte Kopfbedeckung Kapuzen, die [Kabuzzn] an Anorak, Jacke, Mantel, Regenmantel zum Schutz gegen Kälte oder Nässe Kar, das [Ka:r] Kessel oder Mulde zwischen Hochgebirgswänden Kare [Ka:re] Karl Karfiol, der [Kà:fioi] Blumenkohl Karfreitagsratschen, die [Ka:rfraidågsràdschn/ Ka:rfraidàrà:dschn] 1Geräuschinstrument aus Holz, das am Karfreitag anstelle der Glocken betätigt wird 2klatschsüchtiges Frauenzimmer; Klatschtante 1kleiner Wagen, Handwagen, Handkarre (i.d. Karren, der [Ka:n/Karrn] Regel zweirädrig) 2altes Auto, Schrottlaube (...und mit dem Karren fahrst du no umanand?) Karrer, der [Karrà] karteln [kàrddln] mobiler Händler, der seine Ware auf dem Karren transportiert und von dort verkauft Karten spielen 127 Kartler, der [Kàrddlà] Kartenspieler Kartoffel, der 1Kartoffel, die 2einfältiger, ungeschickter, [Kadoffe/Kardoffe] unbeholfener Mensch Kartoffelstampf, der [Kadoffeschdamf] Kartoffelbrei, Kartoffelpüree Kas, der 1Käse 2Blödsinn, dummes Zeug, Unsinn (...red Käs, der [Kà:s] doch ned so an Kas!) der Kas is (ge)bissen/(ge)gessen = der Fall hat sich, die Angelegenheit ist erledigt Bayrische Käsefüße backen Kasblattl, das Käsblattl, das [Kà:sblà:dl] abfällige Bezeichnung für Illustrierte, Zeitung (allen voran eine deutsche "Nobelillustrierte" mit farbenfrohem Namen...) kaseln nach Schweiß riechen (deine Haxn kaseln, dass käseln [kà:sln] glei d'Scheiben anlaufen...) Kashaxen, die (Pl.) [Kà:shàxn] Schweißfüße kasig (Adj.) [kà:sig] blass, bleich, käsig (...geht's dir ned guad? Du bist so kasig!) Kaskopf, der [Kà:skobf] abfällige Bezeichnung für Holländer Kaslaibl, das [Kà:sloàwe] 1Käselaib 2blasser, bleicher, kränklicher Kaslaiberl, das [Kà:sloàwàl] Mensch (...du kimmst daher wiar a Kasloaberl!) 1männliche Hauptfigur des Puppenspiels Kasperl, der [Kàschbàl] 2nicht ernst zu nehmender Mensch; jemand, der gern und viel albert Kasperlkopf, der [Kàschbàlkobf] nicht ernst zu nehmender Mensch; jemand, der gern und viel albert kasperln [kàschbàln] herumalbern, herumblödeln kastelt (Adj.) [kàssdld] kariert (a kastelts Heft...) 1Schrank (...unser Küchenkasten is scho 85 Kasten, der [Kassdn] Jahr alt.) 2offener, in Fächer unterteilter, zum Transport von Flaschen vorgesehener Behälter (ein Kasten Limo, Bier) Kastl, das [Kàssdl] 1Kästchen, kleiner Schrank 2kleines Quadrat (Karo) auf kariertem Papier 3Feld zum 128 Ankreuzen (Lottoschein, Formular) 4Rahmen um einen besonders hervorzuhebenden Textabschnitt Katarrh, der [Kàdà:r] Schnupfen Katheder, der [Kàdä:dà] Lehrerpult Kath [Kàdd] Kurzform von Katharina (unser oide Kath...) Kathi [Kàdde], Kathl [Kà:dl], Käthi [Kädde], Käthl[Kä:dl] katholisch machen [kaddo:lisch ma:chà] Kathrein [Kaddräi(n)] Kathreintanz [Kaddräidannz] Katz, die [Kazz] Kurz-/Koseformen von Katharina jmdn. (u.U. mit Gewalt/Sanktionen) von seiner ablehnenden, starren Haltung abbringen und zum Einlenken zwingen nicht mehr gebräuchliche Form von Katharina letzte Tanzveranstaltung vor dem Advent (25. November - Kathrein stellt den Tanz ein...) Katze für die Katz sein = sinnlos, vergebens sein; nichts nützen der Katz gehören [dàKazzgheàn] = unrettbar verloren, dem Untergang geweiht sein; endgültig verspielt haben Katzelmacher, der [Kàzzlmachà] katzeln [kàzzln] abfällige Bezeichnung für Italiener junge Katzen gebären (unser Minka hat scho wieder katzelt...) Katzenpratzerl, das Gewöhnliches Katzenpfötchen (Antennaria [Kazznbràzzàl] dioica - gehört zur Familie der Korbblütler) Kauder, der [Gaudà] Kauderer, der [Gaudàrà] Truthahn Keanzl, das [Keànzl] Kinn, Kinnspitze Keferloher, der [Ke:fàloà] deckelloser Masskrug aus Ton Kegelscheiben, das [Ke:glschaim] kehren [keàn] Kegelschieben, das (mit Raucha, Sauffa, Kegelscheibn kann man sich guad d'Zeit vertreibn...) fegen (...kehr amoi den Dreck zamm!) 129 Kehrrichtschaufel, die [Keàrichdschaufe] Kehrblech keien [kai:n] schmeißen, werfen (...kei's naus, dös Glump!) Keifzange, die [Kaifzangà] bösartige, zänkische Frau Keil, der [Kai] großes Stück Brot kemmen [kemmà] kommen kennen [ke:nà] bemerken, erkennen, feststellen (dös kennt ma scho am Redn, dass dös a Gstudierter is...) sich nicht mehr kennen = außer sich sein vor (...Freude, Wut, Schmerz, Rausch - vor lauter Wut hat er sich nimmer kennt...) Kerndlfresser, der [Keàndlfressà] scherzhaft für jmdn., der sich überwiegend von Getreide (z.B. Müsli, Müsliriegel etc.) ernährt kerndlgefuttert (Adj.)[keàndlgfu ausdauernd, robust, widerstandsfähig (Mensch àdàd] od. Tier - da Sepp is richtig kerndlgfuttert...) Kerndlgefutterter, der ausdauernder, kräftiger, sportlicher [Keàndlgfuàdàdà] Naturbursche Kersch, der [Keàsch] Kirsche (Kerschgeist = Kirschwasser) Kiachal, der [Kiàchàl] Kiachl, der [Kiàchl] Ausgezogene (Schmalzgebäck aus Hefeteig) Kindsdirn, die [Kinnzdiànn] Kindermädchen kindsen [kinnzn] babysitten, auf Kinder aufpassen Kindsmagd, die [Kinnzmagd] Kindermädchen 1Taufe eines (in der Regel) neugeborenen Kindstauf, die [Kinnzdauff] Kindes 2Familienfeier anlässlich der Taufe eines Kindes Kini [Ki:ne] König Kinihas, der [Ki:nehå:s] Kaninchen, Stallhase Kipferl, das [Kibbfàl] Croissant, Hörnchen 1Zigarettenstummel (wos für a Sau hod'n de Kippen, die [Kibbm] Kippn do higschmissn?) 2Zigarette (...hä, host a Kippn für mi?) 130 Kirch, die [Kiàch] Gottesdienst, Messe (dös war heut wieder a Kirche , die [Kiàchà] schöne Kirch...) Kirchenrutschen, die Betschwester; bigotte Frau, die ständig in die [Kiàchàruddschn] Kirche rennt Kirm, die [Kiàm] Tragkorb, der auf dem Rücken getragen wird kirren [kiàn/kirrn] kreischen, schreien, schrill singen Kirta, der [Kiàdà/Kirddà] Kirchweihfest Kirtagans, die [Kiàdàganns/Kirddàganns] Gans, die an Kirchweih ihr Leben lassen muss Kirtahutschen, die [Kiàdàhuddschn/ Kirchweihschaukel Kirddàhuddschn] Kirtanudel, die [Kiàdànudl/Kiàdànu:l/ Schmalzgebäck (Krapfen/Küchel) Kirddànudl/Kirddànu:l] Kistl, das [Kissdl] kleine Kiste (Holz oder Plastik) Kittel, der [Kidl] Damenrock Kittelsack, der [Kidlså:g] Rocktasche (im Damen- oder Dirndlrock) Kitz, das [Kizz] Junges von Gemse, Geiß, Reh kitzgrab (Adj.) [kizzgrà:b] Klachel, der [Glà:che] ergraut, grau (die alte Huberin war über Nacht kitzgrab...) 1Auswurf (Lungenhering) 2ungehobelter Bursche, grober Kerl Klamm, die [Glamm] enge, tiefe Felsenschlucht mit Wildbach Klampfe, die [Glammbfà] Gitarre herabhängende, hin und her baumelnde Rotzglocke Vorschlag von Marco aus der Oberpfalz Klankerling, der [Glànggàling] Hier die Originaldefinition: Des is a andasch Klankl , der [Glàngge] Wort fia Roozgloggn, blos das a Glangl weida raushängt und graissa is. Soa Glangl wead ohne weiteres vom Duachfoaen vonara Reim/Kuavm (mit dem Auto z.B.) beeinflußt. Klapperl, das (meist im Pl. Sandale aus Holz oder Leder 131 gebräuchl.) [Glàbbàl] Klaubauf, der [Glaubauf] Begleiter des Hlg. Nikolaus (Krampus, Knecht Rupprecht) klauben [glaum] auflesen, lesen, sammeln Kleiben, die [Glaim] Kleie Kleidl, das [Glaidl] Kleid (...heut hast a schöns Kleidl an.) kleinweise (Adj.) [gloàwais] ganz allmählich, in kleinen Schritten, Stück für Stück 1getrocknete Birnen 2Dörrobst allgemein Kletzen, der [Glä:zn] (Kletzenbrot) 3Langweiler, Schwächling, Weichei Kletzenbeni, der [Glä:znbe:ne] Kletzendauch, der [Glä:zndauch] Kletzenkopf, der [Glä:znkobbf] Kletzensepp, der [Glä:znsäbb] kliabn klieben [gliàm] Kloifel, der [Gloiffe] (Gloifel) Langweiler, Schwächling, Weichei Kompott, Soße aus getrockneten Birnen Langweiler, Schwächling, Weichei Langweiler, Schwächling, Weichei Holz hacken, spalten, zerkleinern grober, ungehobelter, unverschämter Kerl; Rüpel alter Brauch: im alpenländischen Raum ziehen an den letzten drei Donnerstagen vor Weihnachten Kinder von Tür zu Tür und singen klöpfeln [glebbfen] Lieder. Als Belohnung bekommen Sie Plätzchen und Lebkuchen. Die Klöpfelnächte stehen symbolisch für die Herbergssuche von Maria und Josef. Kluft, die [Gluffd] Kleidung, Montur, Uniform (die ganze Zeit in der Kluft rumlaffa, des nervt...) Klupperl, das [Glubbàl] 1Wäscheklammer 2Finger (Plural - dua deine (Glupperl) Klupperl weg, sonst fangst oane...) 132 knacksen [gnàxn] knacken Knacker, der [Gnàggà] Wurstsorte: Dicke = Regensburger knampen [gnammbm] leicht mit dem Kopf wackeln, nickeln knarren [gnà:rn] 1knarren 2quengeln (bei kleinen Kindern - hör amoi dei Knarrn auf!) knaunzen [gnaunzn] winseln, leise und kläglich vor sich hin weinen knaunxn [gnaunxn] (Kinder - der Bub knaunzt heut in einer Tour...) Knecht, der [Gnächd] Arbeiter/Dienstbote auf einem Bauernhof knickert (Adj.) [gniggàd] geizig, knauserig, knickrig Kniebiesler, der [Gniàbi:slà] 1kleiner Bub 2unreifer Bursche, Halbstarker kniegeln [gniàgln] knien (beim Rosenkranz derfa d'Ministranten fleißig kniagln...) knieroglert (Adj.) [gniàroglàd] erschöpft, ausgelaugt, entkräftet, matt knien [gniàn] sich auf die Knie niederlassen Knieschnackler, der Wackeln, Zittern der Knie vor Angst, Schrecken [Gniàschnàgglà] oder nach großer Anstrengung Knieschwammerl, die (Pl.) weiche Knie haben (vor Anstrengung oder [Gniàschwàmmàl] Angst) knocken [gnoggà] in Hockestellung verweilen, kauern Knödel, der [Gne:dl/Gne:l]] Kloß knödelaugert (Adj.) [gne:dlaugàd] glotzäugig Knödelaugerter, der 1jemand, der stark hervortretende Augen hat [Gne:dlaugàdà] 2Depp, Unsympath Knödelbrot, das in feine Scheiben geschnittene altbackene [Gne:dlbro:d/Gne:lbro:d] Semmeln oder getrocknetes Weißbrot Knödelheber, der [Gne:dlhe:wà] Büstenhalter knödeln [gne:dln] Knofel, der [Gno:fe] knofeln [gno:fen] Knopf, der [Gnobf] undeutlich und kehlig singen oder sprechen (mei, hat der Sänger 'knödelt...) Knoblauch nach Knoblauch riechen oder schmecken (...was hast'n du gessn? Du knofelst wia d'Sau!) Knoten (...in meine Schuahbandl is a Knopf.) 133 einen Knopf in etwas hineinbringen = etwas durcheinanderbringen, Verwirrung stiften knöpfeln [gnebfen] (an-, auf-, ein-, hin-, zu-)knöpfen koana (Pron.) [koànà] keiner, niemand Kocherl, das [Ko:chàl] Haushälterin, Köchin Koder, der [Kå:dà] Kater (entweder oder, Katz oder Koder...) Kofferl, das [Koffàl] kleiner Koffer, Köfferchen kommod (Adj.) [kàmodd/komo:d] Kommodkasten, der [Kommokassdn] Kooperator, der [Ko:bràddà] angenehm, bequem, gemütlich kastenförmiger Schrank mit Schubläden katholischer Hilfsgeistlicher, meist junger Priester köpfeln [kebbfen] beim Fußball den Ball mit dem Kopf stoßen Kopfpolster, der [Kobfboisdà] Kopfkissen koppen [kobbm] koppern [kobbàn] Kopper, der [Kobbà] Kopperer, der [Kobbàrà] Kopperl, das [Kobbàl] geräuschvoll, laut aufstoßen; rülpsen geräuschvolles, lautes Aufstoßen; Rülpser Aufstoßen von Säuglingen (...a schöns Kopperl hast gmacht...) Körbelzäuner, der [Keàwezäinà] Korbflechter Korbi [Koàwe] Kurz-/Koseform von Korbinian Körndl, das [Keàndl] kleines Korn, Körnchen Körndlfresser, der [Keàndlfressà] scherzhaft für jmdn., der sich überwiegend von Getreide (z.B. Müsli, Müsliriegel etc.) ernährt körndlgefuttert (Adj.) ausdauernd, robust, widerstandsfähig (Mensch [keàndlgfuàdàd] od. Tier - da Sepp is richtig körndlgfuttert...) Körndlgefutterter, der ausdauernder, kräftiger, sportlicher [Keàndlgfuàdàdà] Naturbursche Kornmandl, das zeltähnliches Gebilde aus mehreren Kornmanndl, das Getreidegarben, die zum Trocknen aufgestellt 134 [Koànmànndl/Kornmànndl] Kot, das [Koud] und aneinander gelehnt werden Erde, Humus (du Saubär, deine Schuah san voller Kot...) Kotanterer, der [Koudànnddàrà] impotenter Mann kotig (Adj.) [koude/koudig] Kotzen, die [Kozzn] krabeln [gràwen] dreckig, erdig, lehmig 1grobe Wolldecke 2Umhang aus grobem Wollstoff krabbeln, kriechen (...was krabelt denn da für a Viecherl?) Kracherl, das [Grà:chàl] Brause, Limonade, Sprudel (Springerl) krachert (Adj.) [grachà:d] derb, grob krachledern (Adj.) [gra:chledàn] Krachlederne, die [Gra:chledàne] krachzen [gràchzn] 1natürlich, unverbildet, nicht gekünstelt 2derb, grob, plump Lederhose mit heiserer Stimme singen oder sprechen, krähen, krächzen krackeln [gràgln] klettern (auf'n Baam naufkrackln...) Kragen, der [Grång] Hals (...glei pack i di beim Kragn, du Hund!) kraillen [grain] krallen, kratzen Kraillgodern, der [graigå:dàn] (Greigodern) (scherzhaft) Zither Kramer, der [Gra:mà] Händler, Kaufmann, Krämer Kramerladen, der Kaufladen, Kramladen, Lebensmittelgeschäft, [Gra:màlådn/Gra:màlå:n] Tante-Emma-Laden 1U-förmiger Nagel/Haken mit spitzen Enden zum Befestigen von Draht, Folien o.ä. an Krampen, der [Grammbbm] Brettern, Pflöcken etc. 2altes Pferd, Klepper 3ungezogenes, unfolgsames Kind (die folgen heut wieder überhaupts ned, die Krampen, die elendigen...) Krampf, der [Grammf] krampfeln [gràmmpfen] Blödsinn, Unfug, Unsinn entwenden, klauen, stehlen (d'Nachbarskinder ham scho wieder Äpfel krampfelt...) 135 Krampfhenne, die wichtigtuerische, meist weibliche Person, die [Grammfhe:nà] viel Unsinn redt 1Knecht Rupprecht, Begleiter des Heiligen Krampus, der [Gràmmbbuss] Nikolaus 2furchterregende Gestalt, die Kindern Angst einjagt Kranewitbeerl, die (Pl.) [Grànàwiddbeàl] Kranzl, das [Grànnzl] Kranzljungfer, die [Grànnzljunggfà] Kranzltag, der [Grànnzldå:g] Wacholderbeeren Kränzchen, Kränzlein Brautjungfer Fronleichnamsfest rundes, semmelgroßes, meistens mit Krapfen, der [Grabbfà/Grabbfm] Marmelade gefülltes, in schwimmendem Fett gebackenes Gebäck aus Hefeteig 1Taugenichts, Tagedieb 2heruntergekommener, schäbiger, Krattler, der [Gràddlà] (Grattler) verwahrloster, in ärmlichen Verhältnissen lebender Mensch 3Kleingeist; beschränkter, engstirniger Mensch Kratzbürsten, die widerborstige, widerspenstige (meist [Grazzbiàschdn] weibliche) Person Krätzen, der [Gräzzn] (Kretzen) 1Rückentragekorb 2Handtragekorb krauselt (Adj.) [grausld] gekräuselt, gelockt, lockig Kraut, das [Graud] Kohl (Blaukraut, Sauerkraut, Weißkraut) jmdm. das Kraut ausschütten = es sich endgültig mit jmdm. verderben (mit dem red i nimmer, der hat mir s'Kraut ausgschütt...) Krauterer, der [Graudàrà] krautern [graudàn] Krautscheuche, die [Graudschaichà] alter, armseliger, vor sich hin wurstelnder Mann tändeln, mühselig wirtschaften 1Vogelscheuche 2hässliche Frau Krautstampfer, der 1hammerartiges Werkzeug (Stößel) zum [Graudschdammbfà] Verdichten von Sauerkraut im Gärtopf 2nicht 136 (1 = Sg./2 = Pl.) Krautwickerl, das [Graudwiggàl] Krawat, der [Grawadd] Krawattl, das [Gràwàddl] krawottisch (Adj.) [grawoddesch kraxeln [gràxln] Kraxen [Gràxn] besonders hübsche, dicke, unförmige Beine Kohlroulade (Weißkrautblätter mit Hackfleischfüllung] Gauner, Mistkerl Krawatte, Selbstbinder (...halt dei Fotzn, sonst pack i di beim Krawattl!) jäh, ungestüm, mit Gewalt (iatz pack ma's krawottisch...) klettern, steigen 1Rückentragekorb 2hässliche Frau (am Sepp seine is vielleicht a gräusliche Kraxn...) Kraxler, der [Gràxlà] Bergsteiger, Kletterer Kredenz, die [Gredennz] Anrichte Kreiben, die [Graim] Kreide Kren, der [Grä:] Meerrettich Krenweiberl, das [Grä:waiwàl] Hausiererin, Kräuterweiblein Kretzen, der [Gräzzn] (Krätzen) 1Rückentragekorb 2Handtragekorb Kreuz, das [Grai:z] Elend, Leid, schwere Bürde übers Kreuz sein = mit jmdm. Streit haben, verfeindet sein Kreuzerl, das [Graizzàl] Kreuzl, das [Graizzl] kreuzweis (Adj.) [grai:zwais] Krickerl, das [Griggàl] Krickerlhalter, der [Griggàlhåiddà] (Grickerlhalter) einfaches Schriftzeichen in Form eines Andreaskreuzes zum 1Auswählen aus einer Liste oder 2Markieren gekreuzt, über Kreuz, in Kreuzform verschränkt Gehörn von Reh oder Gämse Büstenhalter Kriecherl, das [Griàchàl] kleine, runde Pflaumensorte (gelb und rot) kriegert [griàgàd] (griagad) Konjunktiv von bekommen, kriegen Kriminaler, der [Grimmina:là] Kriminalpolizist Kripperl, das [Gribbàl] bildliche Darstellung einer Handlung aus der Weihnachtsgeschichte mit figürlichen 137 Nachbildungen der Hlg. Familie, Engeln, Hirten etc. die drei höchsten Karten beim Watten (Max = Kritische, der [Griddische] Herzkönig, Belli [Bälle] = Schellen-Sieben, Seicher [Soàchà] = Eichel Sieben) Kropfbandl, das [Grobfbannddl] Schmuckband um den Hals kropfert (Adj.) [grobfàd] einen Kropf habend, kropfig sich kropfert lachen = sich dumm und dämlich lachen Kropferte/r, die/der [Grobbfàde/à] Krucken, die [Gruggn/Gruggàn] krullemuck [grulemugg] krummhaxert (Adj.) [grummhàxàd] Krüppel, der [Gribbe] Krusch, der [Gru:sch] (Grusch) Person mit Kropf 1Krücke 2bösartige, hässliche Frau (...oide Kruckn!) abgemilderter Fluch krummbeinig, mit krummen Beinen 1Gauner, Spitzbub 2ungezogenes Kind Kleinkram, Krempel kruschen [gru:schn] (gruschen) kramen, suchen, wühlen Kruspel, die [Gruschbbe] Krüsperl, das [Grischbbàl] Kruzifünferl [Gruzzefümfàl] 1Knorpel (z.B. im Wammerl) 2knusprige Bratenkruste schmächtiger, schwächlicher, zarter Mensch Ausruf des Unmuts, der Verärgerung (Kruzifünferl, scho wieder nix im Lotto!) Kruzifux [Gruzzefux] Fluch (Abwandlung von Kruzifix) Kruziment [Gruzzemenndd] siehe Kruzifünferl Kruzinesen [Gruzzenä:sn] siehe Kruzifünferl Kruzitürken [Gruzzediàggn] siehe Kruzifünferl Kuchel, die [Ku:chl] Küche Küchel, der [Kiàchl] Ausgezogene (Schmalzgebäck aus Hefeteig) Kucheldragoner, der [Ku:chldràgo:nà] Chefköchin, Küchenchefin 138 Kuchelmensch, das [Ku:chlmensch] Küchengehilfin, Küchenhilfe, Küchenmädchen kudern [ku:dàn] kichern, lachen Kuderer, der [Ku:dàrà] kurzer, schriller Lacher Kufern, der [Ku:fàn] Koffer Kuh: blöde Kuh, die [blädekuà] begriffsstutzige, dumme Frau Kuhdatschi, der [Kuàdà:dsche] Kuhfladen Kuhdreck, der [Kuàdre:g] Kuhfladen Kukuruz, der [Guggàruz] Mais kummen [kummà] kommen Kummet, das [Kummàd/Kammàd] gepolsterter Halsbügel für Zugtiere Kund, der [Kunndd] 1Bursche, Kerl 2zwielichtiger Typ Kurbi [Kuàwe] Kurz-/Koseform zu Korbinian Kuttenbrunzer, der [Kuddnbrunnzà] lachen [la:chà] Klosterbruder, Mönch lachen Ansammlung von Flüssigkeit (meist. Wasser) in Lache, die [La:chà] einer flachen Vertiefung, Pfütze (...unterm Fassl war a große Bierlacha.) Lacke, die [Laggà] Lacken, die [Laggn] lack (Adj.) [làgg] Lackel Lackl, der [Làggl] Lackerl, das [Làggàl] lackieren [làggiàn] Laden, der [Lå:dn/Lå:n] 1Lache, Pfütze 2Weiher, kleiner See 3große Alkoholmenge (gestern hast wieder a gscheite Lackn gsuffa...) abgestanden, nicht mehr frisch, schal derber, grober, ungehobelter Kerl 1kleine Pfütze 2Flüssigkeitsrest im Trinkglas (pfiat di Gott, Lackerl...) betrügen, hereinlegen (da ham's di sauber lackiert...) 1Kaufladen, Geschäft 2dickes Brett, Bohle (leg an Laden unter d'Leiter, dann wackelt's 139 nimmer...) Ladenbudel, die [Lå:dnbu:dl/Lå:dnbu:dl] Ladentisch, Verkaufstisch Laff, der [Laff] Gigolo, Stenz Lahmarsch, der antriebsloser, energieloser, temperamentloser [La:ma:sch/La:marsch] Mensch Laib, der [Loàb] rund geformtes Brot oder rund gef. Käse Laiberl, das [Loàwàl] kleines, rundes Gebäckstück, meist etwas Laibl, das [Loàwe] größer als eine Semmel (Maurerlaiberl) Laiblteig, der [Loàwedoàg] Teigmasse für Laiberl (Standardfrage in "Bairisch-Tests") Laich, der [Loàch] Laich, Froschlaich Lallen, die [Låin] dumme, einfältige, tolpatschige Person Lalli, der [Lalle] Einfaltspinsel, tollpatschiger Kerl, Trottel Lamperl, das [Làmbbàl] kleine Glühbirne (z.B. für die Taschenlampe da is as Lamperl durchbrennt...) Lamperl, das [Làmbbàl] 1kleines Lamm, Lämmchen 2Hemdzipfel Lampl, das [Làmbbe] (Hemadlampe [Hemmàdlàmbbe]) Landjäger, das [Landjà:gà] geräucherte, luftgetrocknete, scharf gewürzte, meist paarweise zusammenhängende Würste 1langsamer Volkstanz im Dreivierteltakt Landler, der [Làndlà] 2Anpfiff, Standpauke (heut hab i an saubern Landler vom Chef zum Hörn kriagt...) Landpomeranzen, die [Landbommàrànzn] aus ländlicher, dörflicher Umgebung stammende, unbeholfen wirkende weibliche Person 1ausreichen, genügen (...das Bier langt bis morgen.) 2sich von...bis...erstrecken (...die Schnur langt vom Dachboden bis zum Keller langen [langà] (glangen) awi.) 3mit der ausgestreckten Hand einen bestimmten Punkt erreichen (...der Bua kann scho bis zum Türstock nauflanga.) 4irgendwohin greifen, fassen (...einem schönen Fräulein darf man nicht einfach an 140 den Busen langen!) 5mit der Hand ergreifen, holen, nehmen, packen (...lang mir die Wasserwaage her.) jmdm. langt es = 1jmds. Geduld ist zu Ende (...iatz langt's mir aber von deiner Plärrerei!) 2jmd. ist satt (...danke, mir langt's, i zwing nix mehr!) jmdm. eine langen = jmdm. eine Ohrfeige geben (...glei lang i dir oane, du Dreckhammel!) langhaxert (Adj.) [langhàxàd] langbeinig 1langhälsig 2d'Langkragerte [d'Langrå:gàde] = langkragert (Adj.) [langgrå:gàd] Wasserleitung, Wasserhahn Vorschlag und Definition zu 2 von Georg Weiß - Kirchheim (Erding) Langs, der Lanks, der [Lànx] langsam (Adj.) [lanxamm] langzottert (Adj.) [langzo:dàd] Lapp, der [Labb] Frühjahr, Frühling allmählich (...oa Mass nach der andern gsuffa, bis i langsam koa Geld mehr ghabt hab.) langhaarig, langmähnig einfältiger, tölpelhafter Mensch; Trottel, Lahmarsch larifari (Adj.) [là:refà:re] flüchtig, nicht gründlich, oberflächlich Larifari, das [Là:refà:re] dummes Geschwätz, Unsinn Larifari, der [Là:refà:re] Hallodri, leichtlebiger Mensch 1Gesichtsmaske 2abwertend: hässliches, Larve, die [Larfà] nichtssagendes, leeres Gesicht (...hast as Larven, die [Larfàn] gsehgn, d'Hinterhuabarin, mit ihra ogschmiertn Larvan?!?) lassen [lassn]: einen lassen Latschen, der [Là:dschn] eine Blähung, einen Darmwind (hörbar) abgehen lassen 1alter bequemer, ausgetretener Hausschuh 2ausgetretener Schuh 141 latschen [là:dschn] langsam schlurfend, schwerfällig oder nachlässig gehen 1großer, hässlicher Mund 2weinerlich oder Lätschen, die [Lä:dschn] beleidigt verzogenes Gesicht (...mach ja ned scho wieder so a beleidigte Lätschn hi!) Lätschenbeni, der [Lä:dschnbe:ne] antriebsloser, fader, langweiliger Kerl 1kraftlos, matt, schlapp (...warum bist denn heut gar so lätschert?) 2antriebslos, langweilig, lätschert (Adj.) [lä:dschàd] lasch (...mei, da Bernloher Kevin is vielleicht a lätscherter Zipfel!) 3(Gemüse, Obst, Salat) schwammig, weich, welk (...der Kopfsalat is gscheit lätschert!) 1langer, dürrer Mensch 2eine Menge (von Latten, die [Laddn] etwas), viel (der hat scho a ganze Lattn Verweise...) jmdn. auf der Latten haben [aufdàLaddnhå:m] = es auf jmdn. abgesehen haben, jmdn. nicht leiden können Lattirl, der [Laddiàl] Latzerl, das [Làzzàl] Lauber, die [Là:wà] laufen: gelaufen [glàffà/gloffà/glàffm/gloffm] Laugenstangerl, das [Laungschdàngàl] laugnen [laungà] läunen leinen [läinà] Laurenzi [Laurennze] Pantoffelheld, Tölpel, unbeholfener Mensch, Waschlappen Lätzchen; kleines Tuch (Handtuch), das man Kleinkindern beim Essen umbindet Blätter, Laubwerk (...d'Laaber falln scho vom Baam.) 1gegangen (...bin i z'Fuàß in d'Stadt neiglaffa.) 2gerannt (da samma glaffa, dass ma'n Bus derwischt ham...) längliches, stangenförmiges Gebäck, das vor dem Backen in kochende Natronlauge getaucht und mit groben Salzkörnern bestreut wird leugnen schmelzen, tauen Festtag des Hlg. Laurentius 142 (meist wohlwollend, nicht böse gemeint) Lausbub, der [Lausbuà] frecher, kleiner Kerl; zu Streichen aufgelegter Knabe Lausdirndl, das [Lausdeàndl] das weibliche Gegenstück zum Lausbub Lausrechen, der [Lausrä:chà] Kamm laut (Adj.) [laud] gewaltig, heftig, stark, ungestüm (...spinn mi fei ned gar so laut o, sonst fangst oane!) 1läuten (die Kirchenglocken haben gelitten [d'Kiàchàgloggn ham gliddn] = die läuten [laiddn] Kirchenglocken haben geläutet) 2klingeln, schellen (Telefon, Türglocke, Wecker der Wecker hat um sechse glitten...) von etwas läuten hören = etwaigen Gerüchten entnehmen, nichts Genaues über eine Sache erfahren (i hab scho was läuten ghört, dass du heiraten willst...) ganz viel, ganz viele, nur, nichts als (...vor lauter (Adv.) [lauddà] lauter Freud hat's n abbusselt; 10 Lose hab i zogn, lauter Nieten) lax (Adj.) [làx] Leberkäs, der Leberkas, der [Lä:wàkà:s/[Le:wàkà:s] energielos, nachlässig, schlampig in der Form gebackenes Fleischbrät (Schweinefleisch, Kalbsfleisch, oft auch Putenfleisch) mit brauner Kruste; wird in dicke Scheiben geschnitten Leberkässemmel, die Leberkassemmel, die Bayrische Nationalspeise, quasi die Mutter aller [Lä:wàkà:ßemme/ Burger-Gerichte Le:wàkà:ßemme] Leberknödel, der [Lä:wàgnedl/Lä:wàgne:l/ Le:wàgnedl/Le:wàgne:l] Kloß aus fein zerkleinerter Leber mit Zwiebeln, Speck, Eiern und Mehl Leberknödelsuppe, die [Lä:wàgnedlsubbm/ Lä:wàgne:lsubbm/ Rindfleischsuppe mit Leberknödeln als Einlage Le:wàgnedlsubbm/ 143 Le:wàgne:lsubbm] Lebernockerl, das "Nockerl", die nach der Leberknödelrezeptur [Lä:wànoggàl/Le:wànoggàl] zubereitet werden Leberspatzl, das [Lä:waschbàzzl/ Le:waschbàzzl] Leberwurst: beleidigte Leberwurst, die [belaidigdelä:wàwuàschd] Lebtag, mein, dein, sein/meiner, deiner, seiner. [Läbbdåg/Lebbdåg] Lebzelten, der [Läbbzäiddn/Lebbzäiddn] Lebzelter, der [Läbbzäiddà/Lebzäiddà] Lederne, die [Le:dàne] Lefdutti, der [Läfdudde] "Spatzen/Spätzle", die nach der Leberknödelrezeptur zubereitet werden jemand, der aus nichtigem, unbedeutenden Anlass beleidigt tut, schmollt das ganze Leben lang, zeitlebens (des vergiß i meiner Lebtag lang net...) Lebkuchen Konditor, Lebkuchenbäcker Lederhose (kurz oder Kniebundhose) Diener, Handlanger, Knecht (...i bin doch ned dei Lefdutti!) Lehr, die [Leà] Berufsausbildung, Lehre Lehrbub, der [Leàbuà] Auszubildender (Azubi), Lehrling Lehrmadl, das [Leàmà:dl] Auszubildende (weibl. Azubi), Lehrmädchen Leiberl, das [Laiwàl] 1Leibchen, Schnürleibchen 2Gilet, Weste Leich, die [Laich] Leicht , die [Laich] leicht tun, sich [laichdoà] leiden [lain] Beerdigung, Begräbnis keinerlei Schwierigkeiten haben aushalten, leiden (d'Meierin hod vui leidn miassn, bis's gstorbn is...) jmdm. etwas/nichts leiden = jmd. kann sich etwas/nichts leisten (mir leidts ned amoi a Tass Kaffee...) ausschauen wie das Leiden Christi = elend, erbärmlich, krank aussehen 144 leidig (Adj.) [laidig] ärgerlich, lästig, unangenehm (a leidige Sach...) Leidschwanz, der antriebsloser, energieloser Mensch; [Loàdschwans] Jammerlappen 1leihen (...konnst du mir an Zwanzger leicha?) leihen [laichà] 2ausborgen, ausleihen (des Buach hab i mir ausgliecha...) jmdn. z'leicha nehma = jmdm. eine Tracht Prügel verpassen Vorschlag und Definition aus Ascholding/Obb. Leimsieder, der [Loàmsiàdà] energieloser, langweiliger, träger, unbeholfener Mensch leimsiederisch (Adj.) [loàmsiàdàrisch] energielos, fad, langweilig, träge leimsiedert (Adj.) [loàmsiàdàd] leinen [loànà] lehnen (as Radl loant da drent am Zaun...) Leintuch , das[Läinduàch] Bettlaken, Betttuch Leiten, die [Laiddn] Abhang, Berghang, Hang leiten [loàddn] Leiterwagen, der [Loàddàwång] Leiterwagerl, das [Loàddàwà:gàl] Leni [Le:ne] Lenerl [Le:nàl] Lenz [Lennz] Leonhardi [Leonhàrdi/Lehàrz] lenken, steuern (...beim Schlittenfahrn muaß ma gscheit loatn!) hölzerner Wagen mit leiterartigen Seitenwänden (Sprossengitter) hölzerner Handwagen Kurz-/Koseform zu Magdalena Kurzform von Lorenz Festtag des Hlg. Leonhard (6. November) Leoni, die [Leone] Lyoner, Fleischwurst im Ring Lerl [Leàl] Kurz-/Koseform von Leonhard lernen [leànà]: jmdm. etw. jmdn. etwas lehren, jmdm. etwas beibringen lernen (die hat mir as Busseln glernt...) Letschen, die [Lä:dschn] siehe Lätschen 145 letschert (Adj.) [lä:dschàd] siehe lätschert 1schlammiger Boden, Morast, Schmutzboden Letten, die [Läddn] (auf dem Parkplatz war a richtige Letten...) 2Lehm, Ton 3Dreckbrühe, Schlammlache letz (Adj.) [läzz] altersschwach, kränklich, siech Letzt [Lezzd]: auf d'Letzt am Ende, schließlich, zuletzt letzthin (Adv.) [lezzding] neulich, vor kurzem einzelne Person, meist weiblich (d'Resi is bravs Leut, das [Laid] Leut..., d'Kathi is an arms Leut, hat scho so viel mitgmacht...) Leut, die [Laid] Angehörige, Eltern, Familie, Verwandtschaft (...sind deine Leut heut net dabei?) Schutzleut [Schuzzlaid] = Polizei 1mehrere Menschen (ab zwei Pers. aufwärts) Leutl, die (Pl.) [Laidl] 2allgemeine Anrede an mehrere Pers. (...grüß euch, Leutl!) leutscheu (Adj.) [laidschai/laidschaich] menschenscheu licht (Adj.) [liàchd] licht, hell Lichten, die [Liàchdn] Helligkeit, Tageslicht Lichtmess [Liàchdmess] Fest Maria Lichtmess am 2. Februar 1keine Sorgfalt aufweisend, nachlässig, liederlich (Adj.) [liàdàlich] unordentlich, von schlechter Qualität (so a liederliche Arbeit...) 2ausschweifend, moralisch verwerflich (a so a liederlichs Weiberleut...) liegen [li:ng] liegerhaft (Adj.) [li:gàhaffd] liegerhaftig (Adj.) [li:gàhaffdig] Liegerstatt, der [Li:gàschda:d] bettlägerig, krank sein (...da Dokta hat gsagt du sollst liegn!) bettlägerig, schwer krank Bett; zum Liegen, Ruhen, Schlafen eingerichteter Platz Liesl [Li:sl] Kurz-/Koseform zu Elisabeth Limo, das [Limmo] Limonade, die linsen [linnsn] verstohlen blicken, spähen 146 Lippl, der [Libbe] 1ungeschickter, tölpelhafter Mensch 2Kurz/Koseform zu Philipp Loam, der [Loàm] Lehm Loamsiada, der energieloser, langweiliger, träger, [Loàmsiàdà] unbeholfener Mensch loamsiaderisch (Adj.) [loàmsiàdàrisch] energielos, fad, langweilig, träge loamsiadert (Adj.) [loàmsiàdàd] 1Mutterschwein, Zuchtsau 2ziemlich derbes Loas, die [Loàs] (Lous) und hartes Schimpfwort für eine schlampige, ungepflegte oder unmoralische Person (...dir grausts ja vor gar nix, du Loas, du dreckerte!) 1Abkürzung von Arschloch (Auf alle Fälle Loch, das [Lo:ch] scheißt der Hund koane Gummibälle. Und scheißt er's doch, zreißt's eahm s'Loch!) 2derb für Vagina Loch: bsuffans Loch, das [bsuffànslo:ch] Lochzotterer, der [Lo:chzodàrà] Loder, der [Lo:dà] Lois [Lois] Loisl [Loisl] Säufer, Trinker liederlicher, schlampiger, verwahrloster Kerl Bursche, Kerl Kurz-/Koseformen von Alois Lokomotive, die [Loggàmàdif] Lokomotive, Zugmaschine losen [lo:sn] (lusen) lauschen, zuhorchen, zuhören Loser, der [Lo:sà] (Luser) 1Ohr, Ohrmuschel (Ohrwaschel) 2heimlicher Zuhörer Loser [Lu:sà] = energieloser, kraftloser Kerl; Schwächling, Verlierer Lous, die [Lous] (Loas) siehe Loas luck [lugg]: nicht luck lassen nicht aufgeben, nicht nachgeben Luck [Lugg] Kurzform von Ludwig Lucke, die [Luggà] Lucken, die [Luggn] 1Lücke 2Dachfenster, Luke 147 Lucki [Lugge] 1Kurz-/Koseform von Ludwig 2Stenz, Hallodri 1liederliches Weibsstück 2durchtriebene, Luder, das [Luàdà] niederträchtige Person 3(anerkennend)raffinier te, geschickte weibl. Person luftgeselcht (Adj.) 1an der Luft getrocknet 2Scherz- und [luffdgsäichd/luffdgsöichd] Schimpfwort (Bazi, luftgselchter!) lüftig (Adj.) [liffde/liffdig] leicht, locker, luftdurchlässig Lügenbeutel, der [Liàngbaidl/Luàngbaidl] Lügenschippel, der [Liàngschibbe/Luàngschibbe] Lügenbold, verlogener Mensch Lügenbold, verlogener Mensch Lügerei, die [Liàgàrai] (beständiges) Lügen (...die Lügerei mag i ned!) lügert (Adj.) [liàgàd] verlogen betrügerischer, charakterloser, Lump, der [Lumbb] gesinnungsloser Mensch (eigentlich Mensch in zerlumpter Kleidung) lumpen [lumbbm] ausschweifend, unsolide leben (...habt's wieder die ganze Nacht glumpt, ha?) sich nicht lumpen lassen = sich freigebig, großzügig zeigen 1altes, schmutziges Stück Stoff; Lappen; Lumpen, der [Lumbbm] Stoffetzen 2Putzlappen, Scheuerlappen, Scheuertuch Lumperei, die [Lumbbàrai] betrügerische, gewissenlose Tat (...is dir dei Lumperei doch ned nausganga, ha?) lumpert (Adj.) [lumbbàd] 1gemein, nichtswürdig, niederträchtig 2gering, lumpig (Adj.) [lumbbig] erbärmlich wenig, unbedeutend Lungenharing, der Lungenhering, der schleimiger Auswurf (aus Bronchien/Lunge) [Lungàhà:ring] fett, schwabbelig (auf Menschen bezogen) lunsert (Adj.) [lunsàd] Vorschlag und Definition Hans Möser München lupfen [lubbfà] (leicht) anheben, heben, lüpfen (der legendäre 148 Steyrer Hans, auch "bayrischer Herkules" genannt, konnte einen 508 Pfund schweren Stein nur mit dem Mittelfinger seiner rechten Hand für einige Sekunden "lupfen") luren [luàn] heimlich schauen, spähen, spionieren Lurer, der [Luàrà] Spanner; Voyeur Lusch, die [Lusch] lusen [lu:sn] (losen) mannstolle Frau, Nymphomanin (...so a gache Lusch!) lauschen, zuhorchen, zuhören 1Ohr, Ohrmuschel (Ohrwaschel) 2heimlicher Luser, der [Lu:sà] (Loser) Zuhörer, Horcher 3energieloser, kraftloser Kerl; Langweiler (luserter Hund) lusert (Adj.) [lu:sàd] 1antriebslos, fad, langweilig, lustlos (...mei, is dös a luserte Musi!) 2hinterfotzig, hinterhältig Lutscher, der [Lu:dschà] Lahmarsch, Langweiler Lyoner, die [Lionà] Fleischwurst im Ring ma [mà] 1mir (...gib ma a Wurscht!) 2wir (...derf ma zahln?) 3man (...dös kann ma ned glaubn.) Arbeit, Fortschritt, Handeln (...dös is koa Macherei, die [Machàrai] Macherei mit dem neuen Knecht, den schmeiß i wieder naus!) Mader, der [Må:dà] Marder Maderl, das [Mà:dàl] kleines Mädchen Madl, das Mädl, das [Mà:dl] 1Mädchen 2Tochter (...stimmt dös, dass euer Madl gheirat hat?) 3weibliche Bedienstete (Dienstmädchen, Hauswirtschafterin) regional wird das 'Madl' auch zum 'Maal' [Mà:l] Mafiadotsch, der [Màffiadå:dsch] Magant, der [Mágànndd] Magentratzer, der [Mångdràzzà] Magentratzerl , das [Mångdràzzàl] Pizza - Vorschlag aus Weiden i.d. Oberpfalz jemand, der etwas vortäuscht (z.B. Krankheit); Simulant Appetithappen; kleine Mahlzeit, von der man nicht satt wird 149 Mahd, die [Må:d] 1das Mähen 2das gemähte Gras Mahder, der [Må:dà] Mäher; jmd., der mäht mit Sense oder Mähmaschine/Rasenmäher mähen [mà:n] Getreide/Gras dicht über dem Boden abschneiden (Mo mah du - maht denn a Pater aa?) 1Formel zur Eröffnung eines gemeinsamen Mahlzeit, die [Måizzaid] Essens 2Gruß (meist unter Arbeitskollegen) in der Mittagszeit Mähren, die [Meàng] 1altes, verbrauchtes, geschundenes Ross 2alte, bösartige Frau Alter bayrischer Brauch: Zum ersten Mai wird Maibaum, der [Maibàmm] im Ortszentrum ein langer, reich geschmückter Baum aufgestellt. Mittelpunkt vieler ländlicher Gemeinden und Städte. malad [(Adj.) màlà:d] elend, in schlechtem Zustand befindlich, krank, unwohl Malefiz... [Maläfizz] (Präfixoid, das Verärgerung, Verachtung oder Wut Malefizbub, Malefizwetter, Malefizweib usw. ausdrückt) Mam, die [Màmm] Mampf, der [Mambf] Mama, Mutter (d'Mam hat gsagt...) 1Brei, dickflüssige Suppe 2schlechtes Essen, Fraß (...den Mampf kannst selber fressen!) mamsen [màmbsn] maulen, meckern, nörgeln Manchester, der strapazierfähiger, gerippter Baumwollstoff [Mandschässdà] (Cord) für Arbeitsanzüge (Manchesterhosen) Mander, die (Pl.) [Mandà] (Manner) Manderl, das Mannderl, das [Màndàl] Mandl, das Manndl, das [Mànndl] Manner, die [Mannà] (Mander) Männer kleines Männlein, Männchen 1kleiner Mann, Männlein 2männliches Tier Männer 150 Mannerleut, die [Ma:nàlaid] Mannsbild, das [Manzbuid] Männer, männliche Erwachsene, Mannsleute Mann (meistens mit Betonung des Körperlichen; gestandenes Mannsbild) 1kleiner Mann, mickriges Mannsbild Manschgerl, das [Màndschgàl] 2Spielfigur in Brettspielen - Vorschlag aus Ottobrunn Mapperl, das [Màbbàl] Marei [Mà:rai] Marerl [Mà:ràl] Federmäppchen, Mäppchen Koseformen von Maria Marie [Mà:re] Abwandlung von Maria Mariele [Marille] Koseform von Maria Marken, die [Marggn] markieren [màgiàn] Tausendsassa, Multitalent, Original (...du bist a so Markn!) simulieren, vortäuschen (...dem tut überhaupt nix weh, der markiert bloß wieder!) Markl, das [Mà:gl] 1-DM (Deutsche Mark)-Münze Marmelad, das [Mà:màlà:d] Konfitüre, Marmelade marod (Adj.) [marod] krank, niedergeschlagen, schwach 1Feldkreuz, Wegkreuz; Bildstock mit Marterl, das [Màrddàll] religiösem Motiv 2Gedenkstein oder Kreuz für einen an dieser Stelle Verunglückten Martini [Marddine] Festtag des hlg. Martin (11. November) Martl [Ma:dl/Marddl/Màrddl] Koseformen von Martin Märzen, das [Meàzzn] Märzenbier Märzspreckel, die (Pl.) [Meàdschbrägl/ Sommersprossen Meàzzschbrägl] Mascherl, das [Màschàl] Maschin, die [Màschi:n] Maschkerer, der Maskerer, der [Màschgàrà] Schleife, Band Motorrad (heut bin i scho mit meiner Maschin spazierngfahrn...) für Fasching/Maskenball verkleidete Person Maskerer gehen = sich maskieren, verkleiden 151 1Maßeinheit (meist) für Getränke (Bier, Schorle) Mass, die [Mass] 2beim Eisstockschießen ein genauer Schuss so nahe wie möglich an die Daube heran masseln [màssln] Massl, das [Màssl] kritisieren, nörgeln, schimpfen unverdientes, unerwartetes Glück; glücklicher Zufall matsch (Adj.) [mà:dsch] erschöpft, kraftlos, matt Mattheis [Mattais] veraltete Form von Matthäus/Matthias 1durchtriebene, liederliche Weibsperson; Luder 2verstärkend in zusammengesetzten Matz, die [Màzz] Schimpfwörtern: Dreckmatz, Hundsmatz, Mistmatz 3anerkennend für Menschen beiderlei Geschlechts: Alleskönner, gewiefter Mensch, Tausendsassa (...a Matz bist scho!) 1flau, mies (...heut war s'Gschäft mau!) mau (Adj.) [mau] 2erschöpft, schwächlich (...heut bin i mau beinand!) Mäu, das [Mai] Maul, das [Mai] Mund a Maul voll [àMaifoi] = ein Bissen, Happen (...lass ma a Mäu voll probiern!) jmdm. das Maul anhängen [àsMaiohengà] = frech herausgeben, motzen, nachmaulen Maulaff, der [Maiaff] Depp, Narr maulert (Adj.) [maulàd] frech, schnippisch, vorlaut maulfaul (Adj.) [maifai] ruhig, schweigsam, wortkarg Maurerklavier, das [Mauràglàwià] Akkordeon, Schifferklavier, Ziehharmonika Maurerlaiberl, das [Mauràloàwàl] längs eingeschnittene Roggenmehlsemmel Maurerlaibl, das [Mauràloàwe] Mausdreck, der [Mausdre:g] Mäusekot aufgestellter Mausdreck [aufgschdäidà Mausdre:g] = kleiner Wichtigtuer 152 mausdreckerltot (Adj.) [mausdreggàldo:d/-doud] mausetot 1still und heimlich entwenden, klauen mausen [mausn] 2bumsen, Geschlechtsverkehr ausüben, "poppen" Mäuserl, das [Maisàl] mäuserlstaad (Adj.) [maisàlschdà:d] Mausfalln, die [Mausfåin] mausig (Adj.) [mause/mausig] maustot (Adj.) [mausdo:d/doud] Max [Màx] Maxi [Màxe] Maxl [Màxl] mechert [mä:chàd] mecht [mächdd] Mehlpapp, der [Mäibabb] 1Mäuschen 2Musikantenknochen (empfindliche Stelle amEllbogen) mäuschenstill Mäusefalle "uncool", langweilig, fad - Vorschlag und Definition aus Inzell mausetot 1Kurzform von Maximilian 2Herzkönig, höchste Spielkarte beim Watten (Kartenspiel) Kurz-/Koseformen von Maximilian (ich, du, er, sie, es) möchte, "würde gerne mögen, wenn man (...) lassen täte" (ich, du, er, sie, es) möchte (mit Bestimmtheit) 1fade Speise ohne Würze und Geschmack 2Kleber aus Mehl und Wasser Mehlspeis, die [Mäischbais] Fastenspeise, Mehlspeise mehra Steigerungsform von viel = mehr (am mehrer [meàrà] mehrsten [meàssdn] = am meisten) Meigram, der [Maichram] Majoran 1mein, meine 2Ausruf zum Ausdruck von Mitgefühl/Gefühl: Apathie (oh mei, jetz is's mein [mäi] scho wurscht...) Erstaunen (mei, des hätt i ned glaubt...); Freude (mei, is des schee...); Enttäuschung (mei, oiss war umsonst...); Lob (mei, bist du a braver Bua...) meineidig (Adj.) Verstärkung von Beleidigungen oder 153 [mäinaide/mäinaidig] Beschimpfungen: die Drecksau, die meineidige; du Matz, du meineidige! Meißel, der [Moàsl] meißeln [moàsln] Meister, der [Moàsdà] melchen [mäichà] Stahlwerkzeug (mit scharfer Schneide oder Spitze) zur Steinbearbeitung mit dem Meißel bearbeiten 1Handwerkstitel 2Chef (Moaster, kann i Urlaub habn?) melken 1Luder, unverschämte, liederliche Frau (am Sepp de Sei is aa so a Mensch...) 2andere Mensch, das [Mensch] Bezeichnung für Magd (den Dreck putzt as Mensch zamm...) 3Geliebte (Der hat a Mensch...) 4Dirne, Hure Menscherer, der [Mendschàrà] Schürzenjäger, Weiberheld Menscherkammer, die Schlafkammer weiblicher Dienstboten; [Mendschàkammà] Mägdekammer merci [meàsse] danke, dankeschön meschant (Adj.) [mäschàndd] bissig, bösartig, niederträchtig Mesner, der [Mesnà] Kirchendiener, Küster 1Gottesdienst, Messe (Geh zum Pfarrer und Messe, die [Mess] schaff a Mess o...) 2Messe, Ausstellung (da vorn is der Wegweiser "Zur Messe"...) Metten, die [Meddn] 1nächtlicher Weihnachtsgottesdienst 2Getöse, Krach, Lärm (was is denn da für a Mettn?) Mettenwürst, die Würste, die nach der Christmette gegessen [Meddnwiàschd] werden 1altes Getreidemaß 2Hopfenzupferkorb - Metzen, der [Mäzzn] diente zugleich als Maßeinheit für die geleistete Arbeit der Erntehelfer Metzger, der [Mezzgà] Fleischer, Schlachter Mich [Mi:ch] Kurzform von Michael Michaeli [Michae:le] Fest des hlg. Michael Micherl [Mi:chàl] Koseform von Michael Michl [Mi:che/Michl] Kurzform von Michael (Michl mit der Sichel 154 schneidt an Hennadreck ab [å:] und bringt nix rab [rå:].) Migga, der [Miggà] Mittwoch mi hast ghaut [mihåsskaud] Ausruf des Erstaunens od. der Verwunderung Milch, die [Mäich/Muich] Milch Milchkanne, die [Mäichkannà/Muichkannà] Milchkanne Militari, das [Miledà:re] Militär, Militärdienst Milli, die [Mille] Milch Millibitschen, die [Millebiddschn] Millipanscher, der [Millebanndschà] Gefäß zum Milchholen, Milchkanne Milchpanscher Millischeckel, das [Millescheggl] Löwenzahn Millisuppen, die [Millesubbm] 1Milchsuppe 2Kaffee mit zuviel Milch Minga [Mingà/Minkà] München Mirl [Miàll] Mirzl [Miàzzl] 1Koseform von Maria 2verächtlicher Ausdruck für dümmliche Frau (...du Mirl, du damische!) Koseform von Maria 1elend, schlecht (heut bin i miserablig miserablig (Adj.) [misàrà:blig beinand...) 2durchtrieben, unverschämt (...der hat mi bschissn, der Hund, der misrablige!) abwertendes, herabsetzendes Präfixoid Mist- [Missd] (Mistauto, Mistwetter); bei Schimpfwörtern verstärkende Wirkung (Mistfink, Mistgurgel, Mistpritschen, Misthund, Mistviech) Mistamsel, die [Missdamsl] durchtriebenes, faffiniertes Frauenzimmer Mistgurgel, die [Missguàgl] bissiges, zänkisches Weib 1ungehobelter, unverschämter, rücksichtsloser Misthammel, der [Missdhàmme] Mensch 2dreckiger, ungepflegter Mensch 3schweinischer (versauter) Mistkerl Misthund, der [Missdhund] 1bösartiger, unfolgsamer Hund 2gemeiner, grober, unverschämter Kerl 155 1miserabel, schlecht (...a mistigs mistig (Adj.) [missdig] Fernsehprogramm.) 2verflucht (...der Hund, der mistige, hat mei Auto zammgfahrn!) Mistkrampen, der [Missgrammbbm] Mistkratzerl, das [Missgrazzàl] Mistluder, das [Missdluàdà] Mistmatz, die [Missbmàzz] Mistpritschen, die [Missbriddschn] ungezogenes, unfolgsames Kind Henne, Huhn (kratzt/scharrt auf dem Mist nach Futter) - Vorschlag aus Niederbayern 1liederliches Weibsstück 2durchtriebene, niederträchtige Person durchtriebene, gemeine, hinterhältige Person ausgekochtes, bösartiges Weib 1unordentliche, schlampige, meist auch in Mistschlampen, der ihrem Äußeren ungepflegte weibliche Person [Missdschlammbbm] 2Frau mit liederlichem, unmoralischem Lebenswandel Mistviech, das [Misspfi:ch] mitnand [midnand] mitnander [midnandà] mitgehen [midge:] ausgekochtes, bösartiges Weib 1gemeinsam, miteinander, zusammen (mir warn mitnand auf Kur...) 2allesamt (die können mich alle mitnand kreuzweis...) mitkommen etw. mitgehen lassen [midge: lassn] = fremdes Eigentum heimlich entwenden (...wo hast'n dös mitgeh lassn?) mitnehmen [midnemmà] Mo, der [Mo:] etwas für jmdn. besorgen, kaufen, mitbringen (...nimm ma drei Brezen für d'Brotzeit mit!) Mann (...der Beamte is a freindlicher Mo.) 1Mannschaftsführer beim Eisstockschießen 2Bester, Tüchtigster ("Bei da Arbad konn ma di Moar, der [Moàr] ned braucha, aber beim Fressen und Schnackseln bist da Moar!" hod d'Bäurin zum Knecht gsagt.) Moarschaft, die [Moàrschaffd] Mannschaft beim Eisstockschießen möcht [mächdd] ( 1beabsichtigen, planen, wollen (...was möchst 156 [mäxd] macha, wenn di dei Chef nausschmeißt?) 2begehren, haben wollen (...möchst [mäxd] a Bier?) 1lieben, gern haben (i mag [måg] di...) 2statt mögen [meng] des Partizip Perfekt steht im Bairischen der Infinitiv (mei Mutter hat mi nie mögen [meng]!) Moidl, das [Måidl/Måi:l] Mädchen Molbeer, die [Moibà] Himbeere Mollen, die [Moin] mollert (Adj.) [mollàd] Momenterl, das [Momennddàl] 1das Weiche im Brot 2langweiliges, unfreundliches Frauenzimmer (fade Molln...) dick, mollig, rundlich Augenblick, Moment (Momenterl, ich verbind Sie an die Buchhaltung...) 1Moor, z.B. das Altbayerische Donaumoos Moos, das [Mo:s] zwischen Ingolstadt, Neuburg an der Donau und Pöttmes 2Geld (i brauch a Moos...) Moosbummerl, der dummer, sturer Mensch (= Moosbüffel [Mo:sbummàl] [Mo:sbiffe]) mooseln [mo:sln] moosig (Adj.) [mo:sig] nach moorigem Wasser riechen oder schmecken (der Karpfen mooselt gscheit...) 1mit Moos bewachsen, moosbedeckt 2morastig, sumpfig 1(verstärkend in Wortbildungen mit Adjektiven) mordsdumm, mordslaut, mordskalt mords [moàzz/morrz] 2(verstärkendes Präfixoid in Wortbildungen mit Substantiven) Mordsangst, Mordsarbeit, Mordsaufwand, Mordsrausch, Mordsweib Mordstrumm etwas Großes, Riesiges, Gewaltiges (ein [moàzzdrumm/morrzdrumm] Mordstrumm Hirsch) mosern [mo:sàn] granteln, nörgeln Most [Mossd]: wissen, wo der Bartl den Most holt Motzen, die [Mozzn] sich auskennen, bestens Bescheid wissen mürrisches, schlechtgelauntes, unfreundliches Frauenzimmer 157 motzert (Adj.) [mozzàd] motzend; nörgelnd schimpfend Mucken, die [Muggn] Stechmücke Muckenbeutel, der [Muggnbaidl] Hodensack einer männlichen Mücke ;-) müd (Adj.) [miàd] müde muffeln [muffen] miefen, modrig riechen, müffeln Muhackl, der [Mu:hàggl] grober, ungehobelter Kerl mumpfert (Adj.) [mumbfàd] faul, träge Murkser, der [Muàxà] jemand, der unordentlich, unsachgemäß arbeitet; Pfuscher Mus, das [Muàs] Brei, Kompott Musch, die [Musch] Vagina 1Musik (dös is a Musi wia in da Stadt...) Musi, die [Mu:se] 2Tanzkapelle, Unterhaltungskapelle (im Zelt hat a guade Musi gspielt...) müssen [miàssn] einem Zwang unterliegen Mutter, die [Muàddà/Muà:dà] Mama Mutterkalbl, das unselbständiges, am Rockzipfel der Mutter [Muàddàkaiwe/Muà:dàkaiwe] hängendes Kind (oft frech und verzogen) 1dann, daraufhin, nachher (...wo geh ma iatz na [na] na hi?) 2denn, tatsächlich (...hod des na gstimmt?) naa [nà:] Naachad, die [Nà:chàd] nein (naa, iatz mog i ned...) Nähe (kimm ma du bloß ned in d'Naachad, sonst daschlog i di...) hinab, hinunter (u.a. gebräuchlich in der nab (Adv.) [nå:] (no) Region Ingolstadt: geh in Keller nab und hol a Bier rauf!) nacheinand nacheinander (Adv.) [nåchànand(à)] nachert (Adv.) [na:chàd] nachher (Adv.) [na:chà] nacheinander (...i kann euch nur nacheinand drannehmen!) danach, dann (...wos dean ma nachad?), hernach (zerst glaubst allweil ned, was ma dir sagt und nachert schaugst recht deppert...) 158 nachgehen [nå:chge:]: etwas geht jmdm. nach nachgeraten [nå:chgrå:dn/nå:chgrå:n] nachhin (Adv.) [nå:che] nachmaulen [nå:chmauln] man kann etwas nicht vergessen; man kommt über etwas nicht hinweg (dass ihr Bub verunglückt ist, geht ihr immer noch nach...) in Aussehen oder Wesen (u.U. beides) einem Vorfahren ähneln; nachschlagen (...der Bua is seim Vater nachgraten [nå:chgrå:n]...) hinterdrein, hinterher (des kimmt davo, wenn ma an jedn Rock nacherennt...) immer das letzte Wort haben; frech, trotzig nachäffen Nachmittag, der [Namedå:g] Zeit zwischen Mittag und Abend nachschauen [nå:chschaung] nachsehen Nachspeis, die [Nå:chschbais] Nachtisch Nacht, die [Nåchd]: abends, am Abend (i kimm erst auf d Nacht auf die Nacht [aufdnåchd wieder hoam...) bei der Nacht = nachts, in der Nacht so blöd, hässlich, wie die Nacht finster = extrem blöd, hässlich eine eigentlich bereits erledigte Angelegenheit nachtarocken [nå:chtaroggn] wieder aufgreifen (meistens, um dann weiter zu sticheln oder streiten) dämmrig werden, Nacht werden (...nach der nachteln [nàchddln] Zeitumstellung im Herbst nachtelts scho um fünfe.) Nachtessen, das [Nåchdessn] Abendessen Nachthaferl, das [Nåchdhàfàl Nachttopf Nachtkastl, das [Nåchkàssdl] Nachtkästchen, Nachttisch nachtragert (Adj.) [nå:chdrå:gàd] nachtragend 1locker sein, wackeln (...der Zahn nackelt.) 2beben, zittern vor Angst oder Kälte (...frierts nackeln [nàggln] di a so? Du nackelst ja!) 3rütteln (...hab i so lang am Hoftürl gnackelt, bis mi oaner ghört hat.) 4etwas so lange drehen oder hin- und 159 herbewegen, bis es locker ist (...ham ma so lang an dem Pflock gnackelt, bis ma n rausziagn ham kenna.) Nackerbätzi, das [Naggàbäzze] Nackedei, nacktes kleines Kind Nackerfrosch, der [Naggàfro:sch] Nackerfroscherl, das Nackedei, nacktes kleines Kind [Naggàfroschàl] nackert (Adj.) [naggàd] 1nackt, unbekleidet 2kahl, schmucklos (...a so a nackerte Fassaden schaut nach nix aus!) 1Wurstsorte ohne Haut, die der Weißwurst zum Verwechseln "gleichschaut". 2"15:0-Sieg" beim Watten (ham ma eich scho wieder a Nackerde Nackerte, die [Naggàde] naufghaut...) 3„Nackerte“ san a Koatn, de si beim Mischn umdrahn (zumindest beim Schafkopfn) Vorschlag und Original-Definition zu 3 von Benedikt aus München Nackler, der [Nàgglà] armseliger, vor sich hin wurstelnder Mann nadeln [nå:dln] nähen nafetzen [nafezzn] (napfetzen) dösen, schlummern Nahderin, die [Nà:dàrin] Näherin (d'Nahderin machts kürzer...) nageln [nå:gln] Nagelwurz, die [Nå:glwuàzz] Nagerl, das [Nà:chàl/Nà:gàl] Nam, der [Namm] Nama, der [Na:mà] nameln [nàmmen] Nannerl [Nànnal] koitieren (zerst warns beim Tanzen, dann hat er s gnagelt...) weicher, vom Nagelwulst bedeckter Teil des Nagels Gewürznelke Name jmdn. mit Schimpf- oder Spottnamen belegen (Fettwanst hams mi jeden Tag gnamelt...) Koseform von Johanna napfetzen [napfezzn] (nafetzen) dösen, schlummern Narr, der [Narr]: jmdn. irreführen, täuschen, veralbern; jmdn. jmdn. fürn Narren halten zum Narren halten 160 Narrenhaus, das [Narrnhaus] Irrenanstalt, Irrenhaus, psychiatrische Klinik 1verrückt (z'Haar draußt san de Narrerten...) narrert (Adj.) [narràd] 2lustig, närrisch 3wütend, zornig (wennst no amoi an Sechser in Religion hoambringst, machst me narrad...) 1unvernünftig, verrückt (...bist du narrisch, so a teuers Auto?) 2faschingsmäßig, narrisch (Adj.) [nàrisch] karnevalistisch 3gierig, versessen auf etwas (...der is weibernarrisch!) 4geisteskrank, irr 5wütend, zornig narrisch (Adv.) [nàrrisch] Narrischer, der [Nàrrischà] äußerst, sehr (d Autos san narrisch teuer...) Verrückter, Geistesgestörter (...da laffa lauter Narrische rum.) nasch (Adj.) [nàsch] närrisch, verrückt (i.d. Oberpfalz gebräuchlich) Nasenbeni, der [Nå:snbene] Mensch mit stattlicher Nase Nasenbohrer, der [Nå:snboàrà/Nå:snborà] Nasendraller, der [Nå:sndràllà] Nasenrammel, der [Nå:snràmme] Nasenspitzel, das [Nå:snschbizzl] 1jemand, der in der Nase bohrt 2jemand, den man nicht ganz für voll nimmt; unbedarfter, junger Bursche; Halbwüchsiger Hanswurst, Kasperl Popel; Stück verkrusteter Nasenschleim Nasenspitze Nasentröpferl, das an der Nasenspitze hängender Tropfen klares [Nå:sndrepfàl] Nasensekret; Nasentröpfchen Nasenwuckerl, das [Nå:snwuggàl] Nasenwuzi, der [Nå:snwu:ze] Nasenzwicker, der [Nå:snzwiggà] Nasenzwickerbaum, der [Nå:snzwiggàbà:m] nasert (Adj.) [nåsàd] Popel; Stück verkrusteter Nasenschleim Popel; Stück verkrusteter Nasenschleim Ahornsamen Ahorn mit einer großen Nase ausgestattet (hacklnasert, hochnasert, spitznasert) 161 naslang (Adv) [nå:slang] : sich in kurzen zeitlichen Abständen alle naslang wiederholend Nassel, die [Nassl] Assel, Kellerassel nasseln [nàssln nass neingehen [nå:s näige:] 1leicht regnen, nieseln (heid nasslts wieder den ganzn Tag a so dahi...) 2nässen (Wunde) in Bedrängnis (aller Art) geraten (wennst die Arbat kriagst, kanns da ned nass neigeh...) Nast, der [Nassd] Ast (ausnasten = ausästen) natzen [nazzn] dösen, leicht schlafen nauf (Adv.) [nauf] hinauf jemanden mit Worten treffen, verletzen (...zum naufschießen [naufschiàssn] Schluss hob i eahm no a Gscheite naufgschossn!) naus (Adv.) [naus] hinaus (...schaugts, dass's nauskemmts, Bagage!) 1hinausgehen 2ausgehen, enden (...wia isn des nausgehen [nausge:] Spui nausganga?) 3gelingen (...wurscht, was der duad, dem geht oiss naus.) 1jmdn. entlassen, ausweisen (nach dem Spiel naushauen [naushaun] hams eahnan Trainer nausghaut...) 2vergeuden, verschwenden (Geld, Reserven, Vorräte) nauspulvern [nausbuivàn] nausreden, sich [nausre:dn/nausre:n] Geld verprassen (...as Geld nauspulvern, des konnst!) Ausflüchte, Ausreden gebrauchen positive/negative Aussichten haben (s'Haus is naussehen, sich [naußäng] abzahlt, iatz sehgn ma uns wieder naus! - I siehg mi nimmer naus vor lauter Schulden...) nausstampern [nauschdàmmbbàn] nauszahlen [nauszåin] nauszu (Adv.) [nauszuà] hinauswerfen, verjagen, vertreiben einen finanziellen Anspruch (z.B. Abfindung, Erbe) ausbezahlen hinaus nach..., in Richtung... (...nauszua nach 162 Egling.) Naz [Nà:z] Nazi [Nà:ze] Kurz-/Koseform von Ignatius/Ignaz neamad [neàmàd] keiner, niemand ("Heid kimmt ma neamd mehr neamads [neàmàds] in mei Bett!" hod die Liebesdame gsagt, wia's neamd [neàmmd] Feierabnd macha woit.) Eine besondere Wetterlage: das Aufreißen von Nebelreißen, das [Nä:weraissn] Nebelfetzen und tief hängenden Wolken ist begleitet von feinstem Regen (kein Nieselregen) nebennaus [ne:mnaus]: nebennaus gehen [ge:] ned [ne:d] neda [ne:dà] Negerkuss, der [Nä:gàkuss] fremdgehen, untreu werden nicht Mohrenkopf abfällig für: Jazz, lateinamerikanische, Negermusik, die [Nä:gàmu:se] afrikanische Rhythmen; oft auch für englischsprachige Lieder neich (Adj.) [naich] neu (...host neiche Schuah kriagt?) neiden [nain]: zu bedauern, bemitleiden sein; nicht zu nichts zu neiden sein beneiden sein (d Huabarin is aa nix z'neidn mit [nix znain säi] ihrm krankn Mo...) Neidhammel, der [Naidhàmme] neidischer Mensch Neigerl, das [Noàgàl] (Noagerl) nein (Adv.) [näi] neinbatzen [näibàzzn] Neige, die; (Getränkerest in Flasche, Glas, Krug) hinein (geh nei und bsetz an Platz...) hineinzwängen (in die Hosn muaß i mi mit Gwalt neibatzn...) gierig, wahllos essen; in sich hineinstopfen neinessen [näiessn] (...iatz isst wieder so lang durcheinand nei bis d speibst!) 1hineingehen, betreten 2hineinpassen, Platz neingehen [näige:] haben (mehr wie 200 Leut gengan net in den Saal nei...) 163 Neingeschmeckte, der [Näigschmeggdà] (Hineingeschmeckte, der) 1Zugezogener, (unerwünschter) Neuzugang 2Dilettant, unqualifizierte Person 1jmdm. eine Ohrfeige verpassen, eine neinhauen [näihaun] runterhauen (...i hau dir glei a paar nei!) 2hinfallen, stürzen (...da hat s mi in Dreck neighaut.) neinlassen, jmdn. [näilassn] jmdn. drangsalieren, schikanieren (...bei der Bundeswehr ham s uns oft gscheit neilassn.) 1dreinreden, sich einmischen 2auf jmdn. neinreden [näiredn/näire:n] einreden (...in oaner Tour redst in den Buam nei, es hilft doch nix!) neinschmecken hineinriechen, hineinschnuppern (in etwas [näischmeggà] hineinschmecken = nur am Rande, (hineinschmecken) unverbindlich an etwas teilnehmen) neintappen [näidabbm] in eine Falle hineintappen, auf jmdn/etwas hereinfallen (da bin i sauber neitappt...) neintauchen: jmdn. neintauchen jmdn. in Schwierigkeiten bringen (...da hast mi [näidauchà] neintun [näidoà] neubacken (Adj.) [naiba:chà] Neuhauser Strass [Naihausàschdrass]: da fehlt es um die ganze Neuhauser Straße sauber neitaucht, du Dreckhammel!) beimengen, dazutun (...was hast denn da neidoa, dass's gar so gräuslich schmeckt?) frisch gebacken etwas passt nicht richtig (zu groß oder zu klein); ein Abstand ist zu weit oder zu gering... (die Schuah san zgroß, da fehlts um die ganz' Neuhauser Strass...) neulich (Adv.) [naile] kürzlich, vor kurzem (neili war ma im Kino...) neulings (Adv.) [nailings] kürzlich, vor kurzem neumodisch (Adj.) [naimodisch] Neuner, der [Näinà] brandaktuell (Technik), modern (des neumodische Glump...) 1die Neun (Zahl/Ziffer) 2Volltreffer beim Kegeln (alle Neune) nia (Adv.) [nià] nie niad [niàd] nicht (hör auf, des duad ma niad...) 164 nia ned [niàned] Nick [Nigg] Nickl [Niggl] niemals nicht, auf gar keinen Fall Kurz-/Koseform von Nikolaus Nickel, der [Niggl] boshafter Zwerg nieder (Adj.) [ni:dà] niedrig niederhocken, sich [ni:dàhoggà] niederlegen, sich [ni:dàleng] sich setzen, hinsetzen (...hock di nieder, sei ned zwider!) sich schlafen legen; hinlegen (...hab i mi aufs Kanapee niederglegt.) da legst di nieder (...und stehst nimmer auf) = Ausruf des Erstaunens niedersitzen, sich [ni:dàsezzn] nießen [niàssn] Nieten, die [Niàddn] Nietenhosen, die (Sg.) [Niàddnho:sn] nigelnagelneu (Adj.) [niglnåglnai] sich setzen, hinsetzen niesen (wenn jemand niest, wünscht man ihm in Bayern: helf dir Gott [häifdàGod]) 1Niete, Metallbolzen 2Versager; unfähiger Mensch 3Los, das keinen Gewinn bringt veralteter Ausdruck für Jeans absolut neu; nagelneu Nikolo, der [Nigglo] Nikolaus nimmer (Adv.) [nimmà] nicht mehr, nie mehr ninderst (Adv.) [nindàschd] nirgends Nischel, der [Nischl] Kopf, Schädel nix (Pron.) [nix] nichts nixig (Adj.) [nixig] nixigs Bürscherl, das [nixixbiàschàl] minderwertig, nichtig, nichtsnutzig (du Hund, du nixiger...) Früchtchen, Herumtreiber, Taugenichts nixn [nixn] nichts (doppelte Verneinung: nix net) Nixnutz, der [Nixnuzz] nichtsnutziger Mensch no (Adv.) [no] 1noch (...magst no a Halbe?) 2nur (dua no so zua, dann werst as scho sehgn...) 165 hinab, hinunter (gebräuchlich u.a. im no (Adv.) [nå:] (nab) Großraum Ingolstadt - geh in Keller no und hol Kadoffen rauf...) Noagerl, das [Noàgàl] (Neigerl) Neige, die; (Getränkerest in Flasche, Glas, Krug) noblig (Adj.) [no:blig] freigebig, großzügig, nobel nochmal [nomåi] noch einmal, nochmals Nocken, die [Noggn] dümmliche, eingebildete, launische Frau (fade Nocken...) 1längliches Teigklößchen als Suppeneinlage Nockerl, das [Noggàl] (Grießnockerl, Lebernockerl) 2Salzburger Nockerl (Eierschaumspeise) no ja [noja] na ja, nun ja dringend erforderlich, nötig, notwendig (...es not (Adj.) [no:d/noud] daad not, dass ma an Garten giassn; ...a gscheits Essen wär jetzt not) Notari, der [Noddà:re] Notar (auf gehts zum Notari...) 1arm, armselig, dürftig, elend (des san notige notig (Adj.) [noudig] Leut, dene leidts ned amal a Auto.) 2geizig (der notige Hund zahlt dir koa Halbe Bier...) Notnickl, der [Noudniggl] 1armer Schlucker 2Geizhals, Geizkragen 1mühsam zusammengespartes Geld, Notgroschen (...mit unsere paar Notscherl Notscherl, das [No:dschàl] könn ma uns koan Umbau leisten.) 2geringes Gehalt, niedriger Verdienst (...mit dene paar Notscherl, die i verdien, konn i mir koa größers Auto leisten.) notwendig [nodwendig/noudwendig]: es notwendig haben no zu [nozuà] sich wichtig machen; wichtigtuerisch auftreten (mei, der hats wieder notwendig heut...) nur zu, nur weiter so (...dua no zua a so, na werst as scho sehgn!) nüber (Adv.) [ni:wà/nü:wà] hinüber nuckeln [nuggln] saugen 166 nudeldick (Adj.) [nu:dldigg] Nudelwalgler, der [Nu:dlwåiglà] Nudelwalker, der [Nu:dlwåiggà] Nullchecker, der [nulldschäggà] Nuller, der [Nullà] num (Adv.) [numm] Nummerer, der [Nummàrà] nunter (Adv.) [nunnddà] nunterdrucken [nunnddàdruggà] nunterschweiben [nunnddàschwoàm] Nuss, die [Nuss] (Plural: Nuss od. Nussen) dick, mollig, rundlich Nudelholz, Teigroller begriffsstutziger, langweiliger Kerl; jemand, der nichts kapiert Null hinüber (geh amoi zum Wirt num und hoi a Bier...) Nummer, die (...den Nummara konn ma se guad merkn.) hinunter, nach unten zu (vom Sprecher weg) viel essen, gierig in sich hineinschlingen hinunterspülen Nuss, Nüsse (heuer gibts vui Nussn...) gscherte Nuss, die [gscheàdenuss] unhöflicher Mensch Nusshörnchen, das [Nusseàndl] Nusshörnchen, Nusscroissant 1jemandem Kopfnüsse verpassen (...unser nussen [nussn] Lehrer selig hod uns immer gscheit gnusst.) 2verhauen Nut, die [Nuàd] Ausfräsung; längliche Vertiefung in einem Werkstück an (gib doch ned a so o = gib doch nicht so an; um zwölfe kimmt as Brautpaar o = um o [o:] 12:00 Uhr kommt das Brautpaar an; des Auto geht nimmer, do miaß ma oschiabn = das Auto fährt nicht mehr, wir müssen wohl anschieben) 1ein, eine, einer (oa Bier macht da doch nix = oa [oà] ein Bier verträgst du schon) 2einige (draußen warten oa = draußen waren einige Leute) oaaugert (Adj.) [oàaugàd] einäugig 167 Oacha, die [Oàchà] Eiche oachan (Adj.) [oàchàn] aus Eichenholz Oache, die [Oàche] Oachkatzlschwoaf, der [Oàchkàzzlschwoàf] (Eichkatzlschwoaf) 1Eichel 2Farbe beim Kartenspiel (da Oachesiebner is da Soacher...) Eichhörnchenschwanz (Standardfrage in "Bairisch-Tests") Oachl, die [Oàchl] 1Eichel 2Farbe beim Kartenspiel oafach (Adj.) [oàfach] einfach oahaxert (Adj.) [oàhàxàd] einbeinig oakad (Adj.) [oàggàd] oalat (Adj.) [oàlàd] oamoi (Adv.) [oàmåi] eiförmig, unförmig (des Radl lafft ganz oakad = das Rad "eiert") eiförmig, unförmig (nur) ein Mal (oamoi mechad i di gscheit...zum Rolltreppenfahrn einladn!) oana [oànà] oane [oàne] einer, eine, eines oans [oàns] Oanöd, die [Oànäid] Einöde oans [oàns] eins Oanser, der [Oànsà] Oar, das [Oàr] Ei, Eier (iatz schlog i ma a paar Oar ei...) oarat (Adj.) [oàràd] eiförmig, unförmig Eierpecken (Alter Osterbrauch: zwei Personen Oarbecka, das [Oàrbäggà] schlagen hart gekochte Eier zusammen. (Eierpecken) Gewonnen hat derjenige, dessen Ei unversehrt bleibt.) Oargackerlkopf, der [Oàgàggàlkobf/Oàrgàggàlkobf] 1Eierkopf 2arroganter Intelligenzler Oarkopf, der [Oàkobf/Oàrkobf] siehe Oargackerkopf Oarscheibn, das [Oàrschaim] (Eierscheiben) Oaß, das [Oàss] Eierscheiben (alter bayrischer Osterbrauch) Abszess, Furunkel, Geschwür 168 oaschichtig [oàschichdig] (Adj.) 1alleinstehend, ledig, verwitwet (einschichtig) 2zurückgezogen, einsam, eigenbrötlerisch Oaschichtige, der/die Single weiblich/männlich [Oàschichdige] (Einschichtige) (ledig/geschieden/verwitwet) oaseitert [oàsaiddàd] (Adj.) (einseitert) Oasiedel, der [Oàsi:dl] (Einsiedel) Oaß, das [Oàss] (Eiß) oba owa (Adv.) [å:wà] (aba) Obacht, die [O:wachdd] einseitig, schief, verzogen, verzerrt Einsiedler, Eremit Abszess, Furunkel, Geschwür (Da Meier kimmt ned in d Arbat, der hod an Oaß am Arsch...) herab, herunter (...geh vo da Loater oba!) Achtung, Vorsicht Obacht geben [O:wachgem] = achtgeben, aufpassen, vorsichtig sein (gebts Obacht beim Hoamgeh!) obacka [o:baggà] obahoib oberhoib (Adv.) [o:wàhåib] obandeln obandln [o:bàndln] Obatzter, der [O:bàzdà] anpacken, etwas in Angriff nehmen höher als etwas gelegen, über etwas anbandeln, flirten bayerische Käsespezialität (obatzt = zerdrückt, zermatscht) obenzen [o:bennzn] jdm. mit einem Anliegen aufdringlich in den (anbenzen) Ohren liegen, jdn. bedrängen, belästigen ober (Adv.) [o:wà] oberhalb, über Oberlehrer, der [Owàleàrà] Besserwisser, Rechthaber Obern, der [O:wàn] Boden, Heuboden obi owi (Adv.) [å:we] (abi) obleamen [o:bleàmen] (anblümeln) abhin, hinunter zum Narren halten, verarschen Obstler, der [Obbsdlà] Obstbrand, Obstwasser Ochsenauge, das [Oxnaug] Spiegelei 169 Ochsenziemer (Schlagstock/Schlagwaffe, die Ochsenfiesel, der [Oxnfi:sl] aus einem getrockneten Bullenpenis hergestellt wird) Ochsenzeam, der [Oxnzeàm] Ochsenzwengzweng, der [Oxnzwengzweng] Ochserer, der [Oxàrà] Odel, der [Å:dl] Ochsenziemer Ochsenziemer 1Ochsenknecht 2Besitzer/Halter eines Ochsengespanns (Fuhrunternehmer) Gülle, Jauche, Mistbrühe Güllefass, Jauchefass (Griaß di, du rinnaugerts Odelfassel, das [Å:dlfàssl] Odlfassl! - charmante Begrüßungsfloskel unter Freunden) Jauchegrube (schmeißt die lange Loata um und Odelgrube, die [Å:dlgruàm] da Beni foit in d Odlgruam... Textpassage aus dem "Hintertupferbeni") odeln [å:dln] Odelpumpe, die [Å:dlbumbbm] güllen, jauchen, Gülle/Jauche ausbringen Güllepumpe, Jauchepumpe (der hod gsuffa wia a Odlpumpn...) Odelschapfen, die [Å:dlschabbfm] Odelschapfer, der Jaucheschöpfer [Å:dlschabbfà] odoa [o:doà] odraht (Adj.) [å:drà:d] (abgedreht) odrenzen, sich [o:drennzn] (antrenzen) odrickln [o:driggen/o:driggln] off (Adj.) [off] oft (Adv.) [offd] oft einmal (Adv.) [offdàmåi] antun (dass d ma des odoa host, vagiß i da nia...) durchtrieben, gewieft, gewitzt sich bekleckern antrocknen (der Bapp is odrigglt...) 1offen (...geh rei, s Türl is off.) 2geöffnet (...hod da Wirt heid off?) häufig, oftmalig (...des ofte Waschen is ned guad, da werd Haut so dünn!) gelegentlich, hin und wieder 170 öfters (Adv.) [effdàs] mehrmals, öfter (des kimmt öfters vor, dass oana ned zahlt...) oglanga [o:glangà] (anglangen) anfassen, berühren ogspitzt (Adj.) [o:gschbizzd] angedudelt, angetrunken, beschwipst ogstocha (Adj.) [o:gschdochà] angedudelt, angetrunken, beschwipst (lass n (angestochen) steh, der is scho wieder ogstocha...) oha [å:hà] öha [ä:hà] (eha) 1Halt-Kommando für Zugtiere 2Ausruf des Erstaunens (...oha, du bist aber a gscheiter Bua!) 1sich stoßen (i hab mi an der Tür anghaut...) ohaun [o:haun] (anhauen) 2jmdn. anbetteln (die hat mi scho wieder um a Geld anghaut...) Seufzer, der sowohl Freude als auch Leid oh mein [å: mäi] ausdrücken kann (1Oh mei, singt d'Johanna heid wieder schee... 2Oh mei, singt d'Johanna heid wieder foisch...) 1attraktiv, beachtlich, nicht übel (s Vronerl is ohne: nicht ohne gar ned ohne, mei Liaber...) 2nicht so harmlos; [nedo:ne] schwerwiegender, stärker sein, als man glaubt (...a Muskelfaserriss is gar ned so ohne!) Ohrlapperl, das [Oàlàbbàl] Ohrläppchen Ohrenhöhler, der [Oànhä:là] Ohrwurm Ohrenwutzler, der [Oànwu:zlà] Ohrwurm Ohrwaschel, das [Oàwàschl] 1Ohr Gehörorgan 2Ohrmuschel drastische Züchtigungsmethode: Der "Ausführende" stellt sich vor (von hinten ebenfalls möglich) den "Delinquenten und "fixiert" dessen Kopf, indem er seine Ohrwaschelrennerts, das [Oàwàschlre:nàds] Hände flach auf die Ohren des Opfers legt. Dann bewegt er seine Hände so oft wie möglich blitzschnell vor und zurück, so dass die Ohrmuscheln regelrecht "aufgerollt" werden, was zum einen sehr schmerzhaft ist, zum anderen aber für wohlig warme Ohren sorgt... 171 oid (Adj.) [åid] Oide, die [Åide] (fem.) Oide, der [Åidà] (mask.) Oidäding [Åidäding] oi damalang [åi dà:màlang] olle damalang [ålle dà:màlang] alt Alte, Alter Altötting permanent, ständig (der fragt oi damalang...) 1alt (bei Brot, Gebäck - de Platzl san scho oidbacha, de ko ma ja nimma beißn...) oidbacha (Adj.) [åidbachà] 2konservativ, rückständig (den mit seine oidbachan Ansichtn brauchst gar ned erschd frogn...) ois [åis] als oisam (Pron.) [åisam] allesamt, alle zusammen oiss [åiss] alles oissam [åissam] alles (pack oissam zamm - pack alles zusammen) oiss Guade [åissguàde] alles Gute; viel Glück; toi, toi, toi! oiwei (Adv.) [åiwai] immer, stets okemma [o:kemmà] okumma [o:kummà] ankommen (is mei Briaf no ned okemma?) okentn [o:kennddn] (ankenten) anzünden Ökonom, der [Ö:kono:m] Landwirt Ökonomie, die [Ö:kono:mi:] Landwirtschaftsbetrieb Ausruf der Enttäuschung, o leck! [olägg] Überraschung od. Verärgerung (verkürzte u. abgewandelte Forrm von leck mich am Arsch; ...o leck, mei Computer is abgstürzt) olegn [o:leng] (anlegen) anziehen (i leg mein Janker o...) oliagn [o:liàng] anlügen oloana [o:loànà] anlehnen 1anbringen, befestigen (a Türschuidl omacha [o:machà] (anmachen) omacha...) 2anmachen, zubereiten (an Wurstsalat omacha...) 3Appetit auf etwas bekommen (der Kuacha macht mi o...) 172 4anbaggern, sich jmdm. in eindeutiger Weise nähern (...mach mi ned so ausgschamt o, du Saubär!) Omam, die [O:màm] Omeis, der [O:mais] Omoas, der [O:moàss] oni (Adv.) [o:ne] (ani) opfurrn [o:bfuàn] opfurzn [o:bfuàzzn] (anpfurren) Orschgeign, die [Å:schgaing/Årschgaing] Orschkriacher, der [Å:schgriàchà/Årschgriàchà] Orschschliaffer, der [Å:schschliàffà/Årschschliàffà] ös [e:s] (2. Person Plural) oschaffa [o:schaffà] (anschaffen) oschiabn [o:schiam] oschutzen [o:schuzzn] Großmutter, Oma Ameise an, hin, hinzu jmdn. heftig anfahren, anreden (...red anständig mit mir und pfurr mi ned o!) dumme, ungeschickte Person Heuchler, Kriecher, Schleimer Heuchler, Kriecher, Schleimer Ihr (ös Deppn = ihr Dummköpfe) 1befehlen, anordnen (...von so am Deppen lass i mir nix oschaffa!) 2beauftragen (an scheena Gruaß oschaffa...) 1anschieben 2sich anstrengen (schiab amoi gscheid o, dass'd guade Noten kriagst...) anschaukeln (einer Schaukel Schwung geben), anschubsen Ottomane, die [Oddàma:n] niedriges Sofa ozapfa [o:zàbbfà] ein Fass anstechen ozapft is [o:zàbbfd is] es darf getrunken werden 1anziehen, schleppen 2anziehen (Kleidung) 3in oziagn [o:ziàng] kräftigen Schlucken trinken (heid ziagst aber o, mei Liaba...) ozünden [ozinnddn] (anzünden) anbrennen, anzünden, in Brand setzen ozunden [ozunnddn] (anzunden) Partizip Perfekt zu ozünden 173 Pack, der [Bagg] Bündel, Haufen, Packen (a ganzer Pack Zeitungen...) 1starten, beginnen, anpacken, angreifen (geh weida, pack ma's...) 2bewältigen, meistern (die Prüfung packst du locker...) 3jmdn. grob packen [baggà] anfassen, schlagen (...Freunderl, wennst ned aufhörst, pack i di!) 4nicht unbedingt die gefühlvollste Art, mit einer Frau intim zu werden (...wart no, di pack i aa no!) Packerl, das [Baggàl] Packl, das [Bàggl] 1Päckchen, kleines Paket (i bring des Packl auf d'Post...) 2Packung, Verpackungseinheit (a Packl Reis...) ein jeder hat sein Packl zum Tragen = jeder hat seine persönliche Last zu tragen, jeder muss sein eigenes Schicksal bewältigen Packerlsuppe, die [Bàggàlsubbm] Fertigsuppe Packlsuppe, die [Bàgglsubbm] pack ma's [baggmàs] auf geht's; los geht s (neudeutsch: let's do it!) packweis (Adv.) [baggwais] bündelweise, stapelweise Pafesen/Pavesen, die [Bàfesn/Bàwesn] Pallawatsch, der [Bàllàwàdsch] (Ballawatsch) Palmbuschen, der [Båimbuschn] zusammengelegte, mit Kalbshirn oder Zwetschgenmus gefüllte und in Fett gebackene Weißbrotscheiben Blödsinn, Durcheinander Gebinde aus Palmkätzchen und div. anderen Naturmaterialien 1fahrbare Eselsfigur für die Palmesel, der [Båimesl] Palmprozession 2das Familienmitglied, das am Palmsonntag als letztes aufsteht, ist der Palmesel Palmkatzerl/Palmkatzl, das [Båimkàzzàl/Båimkàzzl] Pampal...(Präfixoid) Pamperl...(Präfixoid) Palmkätzchen, Weidenkätzchen klein, minderwertig (Pamperlfirma...) 174 [Bàmbbàl] (Bampal) Pampf, der [Bamf] (Bampf) pampfen [bammbfm] (bampfen) fester Brei, dickflüssige Suppe mit vollgestopftem Mund essen, kauen (bampf doch ned gar a so, du kriagst ja gar koa Luft mehr...) jmd., der Bier, Wein oder Milch mit einer Pantscher, der [Banndschà] anderen Flüssigkeit (Wasser) "streckt", verdünnt Pap, der [Bàbb] (Bap) Papierl, das [Babbiàl] Papa Stück Papier, Zettel, Verpackungspapier (Guatlpapierl) Papp, der [Babb] 1Kleber 2Blödsinn, Unsinn (mei, redt der einen (Bapp) Papp daher...) pappen [babbm] 1ankleben, kleben, zusammen-kleben (bappen) 2picken, haften bleiben Papperl, das [Bàbbàl] (Bappal) Aufkleber, Pickerl, Vignette Paradeiser, der [Baràdaisà] Tomate Paraplui, der [Baràblui] Regenschirm Parasolschwammerl, der [Baràsoischwàmmàl] Parasolpilz, Schirmpilz folgen, gehorchen (der Hund von unsre parieren [bariàn] Nachbarn pariert aufs Wort. Wenn ma zu eahm sagt "Platz", nacha zreißts n!) Pariser, der [Barisà] Parterre, das [Badeà/Baderr] Parucke, die [Baruggà] (Barucka) passt scho [bàssdscho] 1Bürger von Paris 2Kondom Erdgeschoss (...d Huabers wohna ganz unt im Parterre.) Perücke ist schon recht; alles klar; selbstverständlich; ...du mich auch 1fleißig, tüchtig (...a patenter Kerl, den kann patent [badenndd] (Adj.) ma braucha!) 2sehr brauchbar, praktisch (...a so a Zentralverriegelung is a patente Sach!) Patschen, der [Bå:dschn] Pantoffel(n) (Wo san denn meine Patschn 175 wieder?) Patscherl, das [Bå:dschàl] 1Kinderhändchen 2kleines, niedliches Kind (du (Batschal) Patscherl, du kloans...), tolpatschige Person patschert (Adj.) [bå:dschàd] (batschad) ungeschickt, tolpatschig 1klecksen 2pfuschen, einen Fehler machen , patzen [bazzn] (batzen) sich verspielen (bei dem Stückl hast aber sauber patzt...) jmdm. eine patzen = jmdn. ohrfeigen, jmdm. eine runterhauen (gib a Ruah, sonst patz i dir oane!) patzert (Adj.) [bazzàd] (batzad) pecken [bäggà] patzig, rüpelhaft, derb, ungehobelt (so ein patzerter Hammel...) picken, hacken (d'Henna ham den ganzen Grassama rauspeckt...) Eigenart, Schaden (Kann sowohl körperlicher Peckel, der [Bäggl] als auch seelischer Natur sein. Seit seiner Pecker, der [Bäggà] Krankheit hod a an leichten Peckl. - Schaug (Beckel) nur hi, wia de wieder rumlafft! De hod aar an ganz scheena Peckel...) Peitschen, die [Baiddschn] 1gerissenes, raffiniertes Frauenzimmer 2Dirne, liederliche Frau Pelzbruder, der [Bäizzbruàdà] Drückeberger, Faulpelz, Taugenichts pelzen [bäizzn] sich drücken (von der Arbeit), faulenzen sich (irgendwo) nicht mehr pelzen können = sich (irgendwo) nicht mehr wohlfühlen, es (irgendwo) nicht mehr aushalten können Pelzer, der [Bäizzà] Drückeberger, Faulpelz, Taugenichts 1gefühllos, taub (Gliedmaßen) 2holzig pelzig (Adj.) [bäizzig] (Gemüse: Kohlrabi, Rettich) 3schlecht gelaunt, mürrisch, verärgert heut bist aber ganz schön pelzig =heute biste aber nich gut drauf, ey Pemperer, der [Bemmbbàrà] Schürzenjäger, Womanizer 176 pempern [bembbàn] (bempern) koitieren, Liebe machen, neubairisch: poppen 1großer Pinsel, Malerbürste 2Wedel Pemsel, der [Bemsl] (Bemsel) (Weihwasserwedel) 3Penis (...an Pemsl wiar a Glocknschlegl!) Pepperl [Bäbbàl] Peppi [Bäbbe] Koseform von Josef, Josefa, Josefine (Bepperl) Petersil, der [Bä:dàsui] Petersilie petschiert: (Adj.) petschiert sein in einer peinlichen Situation, ruiniert sein [bädschiàd säi] Pfaff, der [Bfaff] Pfaffenhofen [Bfa:hofà] Pfait/Pfeid, die [Bfoàd] (Pfoad) Pfandl, das [Bfànndl] Pfanndl, das [Bfànndl] abwertend f. Geistlicher, Pfarrer, Priester Pfaffenhofen a.d. Ilm Hemd kleine Pfanne, Pfännchen Pfanne, die [Bfannà] Bratpfanne Pfannenkuchen, der in der Pfanne gebackene, flache Mehlspeise [Bfannàkuàchà] aus Eiern, Mehl und Milch Pfarr, die [Bfarr] Pfarrei 1pfeilgerade, kerzengerade 2direkt, pfeilgrad (Adj.) [bfaigrå:d] tatsächlich, wirklich (des stimmt pfeigrod, wos der Doktor gsagt hod...) Pfenning, der [Bfenning] Pfennig (vor dreißg Jahr hod da Benzin no 70 Pfenning kost...) Pfenningfuchser, der jemand, der übertrieben sparsam ist; Geizhals, [Bfenningfuxà] knausriger Mensch Pferderl, das [Bfeàddàl] Pferdl, das [Bfeàdl] Pferscha, der/die (Pl.) [Bfeàschà] Pferd, Ross Pfirsich, Pfirsiche Pfetten, die [Bfäddn] Längsbalken im Dachstuhl Pfiat di [bfiàdde] behüt' dich Gott, pass auf dich auf; bayerische 177 Grußformel zum Abschied Pfiat di Gott [bfiàdde Go:d] Pfia Gott [bfiàgo:d] Pfiat Eahna [bfiàddeànà] Pfia Gott beinand [bfiàgo:bäinand] Pfiat Euch [bfiàddaich] Behüt' dich Gott, auf Wiedersehen höfliche Verabschiedung (von Einzelperson oder mehreren Personen) höfliche Verabschiedung (von Einzelperson oder mehreren Personen) Grußformel, wenn man sich von mehreren Personen gleichzeitig verabschiedet. (Liebe Gäste, es war ein schöner Abend. Vielleicht sehgn ma uns wieder? Pfia God beinand!) Ausruf: Von wegen; nichts da; das kannst du Pfiffkas, der [Bfi:fkà:s] dir abschminken (...bis um zwölfe in d Disco? Pfiffkas, um zehne bist dahoam!) Pfingstochs, der [Bfinxdox] Pfinstag/Pfinztag, der [Bfinnzdà] übertrieben und geschmacklos aufgedonnerte und herausgeputzte Person Donnerstag Pflanz, die (Plural) Ausflüchte, Fisimatenten, Umstände (...mach [Bflànnz] koane Pflanz und sag was los is!) pflanzen [bflànnzn] pflanzen, sich [bflannzn] Pflatsch, der [Bflå:dsch] pflatschert (Adj.) [bflå:dschàd] (pflotschert) pfledern [bflä:dàn] ärgern, foppen, zum Narren halten (da hast mi sauber pflanzt...) sich dazusetzen, sich niederlassen (...geh weiter, pflanz di her da!) plumper, tollpatschiger, ungeschickter Mensch plump, tollpatschig, unbeholfen, ungeschickt ungeniert und laut furzen heid muaß i in oana Tour pfledern = heute plagen mich fortwährend Darmwinde Pflocken, der [Bfloggà] Pflocken, Pfahl Pflotsch, der [Bfloudsch] plumper, tollpatschiger, ungeschickter Mensch pflotschert (Adj.) [bfloudschàd] (pflatschert) Pfoad, die [Bfoàd] (Pfait) plump, tollpatschig, unbeholfen, ungeschickt Hemd 178 Pfüat di [bfiàdde] Pfüat di Gott [bfiàdde Go:d] Pfüa Gott [bfiàgo:d] Pfüa Gott beinand [bfiàgo:bäinand] Pfüat Euch [bfiàddaich] Pfüat Enk [bfiàddengg] pfuchetzen [bfuchezn] behüt' dich Gott (bayerische Grußformel zum Abschied) behüt' dich Gott (bayerische Grußformel zum Abschied) behüte Sie Gott, Gott möge Sie behüten (höfliche Verabschiedung) Gott behüte Sie alle zusammen (allgemeine Grußformel, wenn man sich von mehreren Personen gleichzeitig verabschieden möchte) fauchend, zischend ausatmen (der Hund pfuchetzd heut wieder...) Pfui Deife/Deifi [bfuidaife] (Ausruf der Ablehnung, Ausdruck von Abscheu und Pfui Teufel, widerlich Ekel) gräuslicher Pfuideife, der [graislichàbfuidaife] = 1hässlicher Mensch 2gemeiner, grober rücksichtsloser, unverschämter Mensch langhaarerter Pfuideife, der [langhåràdàbfuidaife] - langhaariger, ungepflegter Kerl Pfundhammel, der [Bfundhàmme] pfundig (Adj.) [bfunndig] Pfundsau, die [Bfundsau] Pfundskerl, der [Bfunnzkeàl] derber, grober, ungehobelter Bursche großartig, hervorragend neubairisch: geil, super 1schlampige, verwahrloste Frau 2versautes Frauenzimmern netter Mensch, ein Typ zum Perde stehlen Darmwind, Furz (Erklärung im Duden: Pfurz, der [Bfuàz/Bfurz] abgehende Blähung... ja, wo gehts nachad hi, ha?) pfurzen [bfuàzzn/bfurzn] furzen pfuschen [bfuschn] liederlich arbeiten, murksen 179 das blubbernde, zischende Geräusch zerplatzender Blasen beim Kochen von pfutzgern [bfuzgàn] dickflüssigen Suppen (z.B. Kartoffelsuppe) od. Einmachgut (...wenn's Apfemuas pfutzgert, könn ma s eifülln.) Vorschlag aus der Region Eggenfelden Pick, der [Bigg] Klebstoff, klebrige Substanz Pickel/Pickl, der [Biggl] Spitzhacke 1pappen, kleben (Host as Pickerl an d'Scheibn picken [biggà] hipickt?) 2anhaften, kleben bleiben 3klebrig, schmutzig sein (...die Arbeitsplattn pickt scho vor lauter Dreck!) pieseln [bi:sln] pinkeln, urinieren Pimperer, der [Bimmbbàrà] Schürzenjäger, Womanizer Pimperlwichtig, der [Bimmbbàlwichdig] Wichtigtuer pimpern [bimbbàn] (bimbban) koitieren, Liebe machen, neubairisch: poppen Pinkel, der [Binggl] (Binkel) 1Beule, Schwellung 2hochnäsiger Schnösel Pipp, die [Bibb] Tabakspfeife Pippal/Pipperl, das [Bibbàl] Plache/Plachen, die [Blå:chà(n)] (Blache) Geschlechtsteil kleiner Buben (...wos wuist denn du mit dei'm Ministrantenpipperl?) 1Plane 2Abdeckfolie Plafond, der [Blàfo:n] (Blafon) Zimmerdecke Planer, der [Blà:nà] gewitzter, durchtriebener Bursche plärren plärrn bleàn/blärrn] Plärrmaul, das [Bleàmaul] Pläschel, der [Bläschl] Platschari/Plätschari, der [Blàdschà:re/Blädschà:re] 1schreien, toben (Was plärren Sie denn so?) 2weinen, heulen (...hör endlich s'Plärrn auf!) jemand, der viel Geschrei macht, häufig schreit; Schreihals Zunge 1Fleck auf einem Kleidungsstück 2Wunde (Wos host denn du für an Trumm Plätschari an dei'm Knia? Hot's di highaut?) 180 Platten, die [Bladdn] (Blattn) Plattensimmerl, der [Bladdnsimmàl] plattert (Adj.) [bladdàd] Platterte, der [Bladdàde] (Bladdada) 1Glatze, kahlgeschorener Kopf 2Obere Schädelhälfte (Schädeldecke/Haare) jemand, der eine Glatze hat; Glatzkopf "oben ohne", glatzköpfig, kahlköpfig Glatzkopf, Kahlköpfiger Plattfußindianer, der 1Mensch mit Plattfüßen 2Blödmann, Depp, [Blabbfuàsindiànà] Dummkopf Platzerl, das/die (Sg./Pl.) Platzl, das/die(Sg./Pl.) Weihnachtsplätzchen [Blàzzàl/Blàzzl] Platzerl/Platzl bacha [Blàzzàlba:chà/Blàzzlba:chà] Plempel/Plempl, der [Blembbe] (Blembbe) Plumeau, das [Blümo:] Plätzchen backen 1Gerümpel, Schrott (...schleich di doch mit dei'm Plembbe!) 2schales, abgestandenes Getränk (...sauf dein Plembbe selber!) dickeres Federbett, Deckbett 1Wurstkugel 2dicke, schwerfällige Person (a so Plunzen, die [Blunzzn] (Blunze) a Plunzn...) 3Ball, Fußball (schiaß amoi die Plunzn her...) Polack, der [Bolàgg] Polier, der [Bàlià/Bolià] polisch/pollisch (Adj.) [bolisch] (bolisch) Pömmerl, das [Bemmàl] (Bemmerl) 1diskriminierender Ausdruck für Pole 2Grobian, Rüpel Facharbeiter/Vorarbeiter im Baugewerbe gereizt, stur, trotzig, ungenießbar Tierkot (z.B. von Mäusen, Ratten, Hasen...) neubairisch für koitieren, Geschlechtsverkehr poppen [pobbm] ausüben (wer schnackseln kann, weiß auch wie poppen geht...) Portner, der [Porddnà] Pförtner Postbote, der [Bossbod] Briefträger, Postzusteller Pösterl, das [Bessdàl] "Abseilerjob" (Arbeit, bei der man sich keinen 181 Haxn ausreißen muss...)Vorschlag und Definition Hermann Seefelder - Ingolstadt Postler, der [Bossdlà] Potschamperl, das [Bodschàmbbàl] (Botschampal) poussieren [bussiàn] Postangestellter, Postbeamter, Postbediensteter Nachttopf (Nachthaferl; aus dem Französ. pot de chambre) schmusen, küssen (Obacht: Beim Poussiern kann allerhand passieren...) 1Monstrum, Ungeheuer (...is eahm a Prackel/Prackl, der [Bràggl] Pracklwuidsau ins Auto grennt...) 2großer, (Brackl) kräftiger Mann, Hüne (...da Sepp is a Pracklmannsbuid!) Prangertag, der [Brangàdåg] Fronleichnam pratzeln/pratzln [bràzzln] jdn. hereinlegen, übers Ohr hauen (mit dem (bratzeln) Vertrag ham's uns sauber pratzld...) Pratzen/Pratzn, die (Sg./Pl.) kräftige, große Hand (Hände) (...duast ned glei [Brazzn] (Bratzn) deine Pratzn weg!) Preuße, der [Braiss] Außerbayerischer Preußen, die [Braissn] Plural von "Außerbayerischer" Preußenzipfel, der Ist nicht so ernst gemeint wie es sich vielleicht [Braissnzibbfe] liest! Preller, der [Brällà] (ordentlicher) Alkoholrausch prellte Hülsen, die [bräidehuisn] pressant (Adj.) [bräsàndd] dumme Weibsperson eilig, dringend schnelles Bier, das man im wahrsten Sinne des Wortes eilig "reinpresst", z.B. weil man zum Presshalbe, die [Brässhåiwe] Zug muss; möglicherweise leitet sich der Ausdruck aber gar nicht von "pressen", sondern "pressieren" ab ("Pressierhalbe"). pressieren [brässiàn] Presssack, der [Brässåg] eilig, dringend sein (...i muaß aufs Klo, mir pressierts!) 1Presskopf, Schwartenmagen 2dickleibiger, 182 fetter Mensch Priminz, die [Briminnz] Prise, die [Bri:s] (Bris) der erste feierliche Gottesdienst eines Priesters nach seiner Weihe Prise (...magst a Pris Schmalzler?) 1plätschern (so a Sauwetter, den ganzn Tag pritscheln [briddschln] pritschelts so dahin...) 2planschen, umherspritzen (...dua ned a so rumpritscheln!) pritschen [briddschn] ausplaudern, petzen, verpetzen 1bösartiges, klatschsüchtiges Weib, Verräterin Pritschen, die [Briddschn] 2liederliche Weibsperson (sehr abfällig; de Pritschna san doch alle gleich) 3Scheide (weibl. Geschlechtsteil - ugs. derb) Pritscher, der [Briddschà] Pritschhaferl, das [Briddschà:fàl] Petze, Petzer, Verräter/in; jmd., der Geheimnisse ausplaudert Petze, Petzer, Verräter/in; jmd., der Geheimnisse ausplaudert 1testen, versuchen (...willst den neuen probieren [browiàn] Staubsauger net probiern?) 2kosten, etwas Ess- oder Trinkbares auf seinen Geschmack prüfen Progoder, der [Brogå:dà/Brogo:dà] Protz, der [Bro:z] (Brotz) Protzerl, das [Brozàl] Hochzeitslader 1Kröte 2Angeber, Prahler, Wichtigtuer sich angeberisch in den Vordergrund spielendes kleines Kind protzert (Adj.) [brozzàd] 1angeberisch, aufwendig, luxuriös 2arrogant, (brotzad) eitel, hochmütig Pubertätsbinkel, der [Puwàtädsbinggl] Pudelhaube, die [Bu:dlhaum/Bu:lhaum] Halbstarker, Halbwüchsiger Kindermütze, Wollmütze 1pudern 2humorig: koitieren, pudern [bu:dàn/pu:dàn] Geschlechtsverkehr ausüben (Du mit deiner woachn Nudl wuist mi pudern? Geh hoam zu 183 deiner Mam und laß da an Bauch waschn!) neubairisch: poppen Pulver, das [Buifà] Geld, Kies, Knete, Kohle (...ruck as Pulver raus, sonst schepperts!) pulvern [buifàn] keifen, nörgeln, schimpfen Pumperer, der [Bumbbàrà] dumpfer Schlag ( pumperlgsund (Adj.) [bumbbàlxund] (bumpalgsund) kerngesund, völlig gesund 1klopfen, pochen, schlagen (mei Herz pumpern [bummbàn] (bumpern) pumpert...) 2furzen 3koitierenneubairisch: poppen Putzhadern, der [Bu:zhådàn] Putzlappen, Scheuertuch, Wischlappen Putzlumpen, der [Bu:zlumbbm] Putzlappen, Scheuertuch, Wischlappen Putzwolle, die [Bu:zwoi] 1zusammengeballte Fasern zum Reinigen von Maschinen 2verfilzte, zerzauste Haare Quadratlatschen, die (Pl.) 1große, unförmige Schuhe 2besonders große [Gwàdrà:dlà:dschn] Füße Quadratratschen, die Quasselstrippe; schwatzhafte, tratschsüchtige [Gwàdrà:drà:dschn] Person (beiderlei Geschlechts...) Quadratschädel, der [Gwàdrà:dschädl/ Gwàdrà:dschä:l] Quartel, das Quartl, das [Gwàrddl] quasi (Adv.) [gwà:se/gwà:si] Quetschen, die [Gwäddschn] Quetschenspieler, der [Gwäddschnschbi:là] Quetscherer, der [Gwäddschàrà] 1breiter, eckiger Kopf 2starrsinniger, dickköpfiger Mensch Viertelliter Bier gewissermaßen, gleichsam, so gut wie, sozusagen Akkordeon, Ziehharmonika Akkordeonist, Akkordeonspieler Akkordeonist, Akkordeonspieler ra herab, herunter, runter (gebräuchlich u.a. im rab Großraum Ingolstadt - ...geh von der Ottaman ro (Adv.) [rå:] ra!) 184 raacha [rà:chà] rauchen koan guadn raacha = keinen guten rauchen = schlecht gelaunt, wütend auf jmdn. sein, über jmdn. verärgert sein Radaubesen, der Krachmacher, Störenfried, Unruhestifter [Ràdaubäsn] (beiderlei Geschlechts) Radaubruder, der [Ràdaubruàdà] radeln [ràdln] Radi, der [Rà:de] Krachmacher, Störenfried, Unruhestifter Fahrrad fahren Rettich da gibt's koan Radi - da gibt es keine Kompromisse Radieserl, das [Ràdisàl] Radieschen Radio, der [Ràdeo] Radio, das (...schalt an Radio ei!) Radl, das [Ràdl] Radler, 1der2die [Ràdlà] Radlermass, die [Ràdlàmass] Radlfahrer, der [Ràdlfarà] Radlmacher, der [Ràdlmachà] 1Rad, Reifen, Fahrrad 2Scheibe (Wurst, Rettich, Gurke) 1Radfahrer 2Mixgetränk aus Zitronenlimonade und hellem Bier (Radlerhalbe [Ràdlàhåiwe]) ein Liter Mixgetränk aus hellem Bier und Zitronenlimonade jemand, der sich bei Vorgesetzten einschmeichelt; Arschkriecher Fahrradmechaniker Radltruchen, die Radltruhen, die [Ràdldru:chàn/ Schubkarre Ràdldru:àn] Raffele, das [Ràffàle] Saiteninstrument, Vorläufer der Zither Rafferts, das [Ràffàz] Rauferei Rahm, der [Rà:m] Sahne Rahmen, der [Ra:mà] Figur, Gestell (die hod an scheena Rahma...) Rain, der [Räin] Ackergrenze 185 Ramasuri, der [Ràmàsure] Rammel, der [Ràmme] Rammerl, das [Ràmmàll] Rana, die [Ra:nà] Ranna, die [Ranà] Rand, der [Rand] Randstein, der Randstoa, der [Ranschdoà] Ranfterl, das [Ràmfdàl] Ranftl, das [Ràmffdl] großes Durcheinander, Trubel 1grober, ungehobelter Mensch; Tölpel 2Nasenborke (Nasenrammel) Kruste aus am Innenrand haftenden Speisen in Pfannen, Töpfen, Back- und Kuchenformen Rote Beete Mund (...halt bloß dein Rand!) Bordstein Brotanschnitt (Scherzel) Ranken, der 1dickes, großes Stück Brot oder Geräuchertes [Ranggà/Ranggn] 2grasbewachsener Abhang, Hang Rankerl, das [Rànggàl] kleines Stück Brot oder Geräuchertes rankeln [rànggen] balgen, raufen, ringen Ranzen, der [Rannzn] 1Schulranzen 2dicker Bauch, Wampe ranzeln ranzln [rànnzln] Rapp, der [Rabb] rar (Adj.) [rà:r] unangenehm riechen 1Rabe, Krähe 2schwarzes Pferd 1selten 2ausgefallen, kostbar (des is was Rars...) 1Menschenschlag (d'Goaßacher san a eigne Rass, die [Ràss] Rass...) 2(abfällig) Familie, Sippe (mit da Huaber-Rass wui i nix z'doa hobn...) rass (Adj.) [ràss] 1sehr scharf, würzig 2barsch, unfreundlich (des is a ganz a rasse, da muasst aufpassen...) intensiv nach Schweiß oder Urin riechen, rasseln [ràssln] stinken (d'Meierin rasselt heid wieder so greislich...) rassig (Adj.) [ràssig] dunkel, schwarz a rassigs Weiberleit = dunkelhaarige Schönheit Ratsch, der [Rà:dsch] 1Plausch, Klatsch, Unterhaltung (wann kimmst'n wieder vorbei auf an Ratsch?) 186 2Gerücht, Tratsch 1Holzrassel, Klapper, die ein schnarrendes Ratschen, die [Rà:dschn] Geräusch erzeugt (ertönt an den Kartagen anstelle der Kirchen- und Messglocken) 2geschwätzige, tratschsüchtige Person ratschen [rà:dschn] Ratschkathl, die [Rà:dschkàdl] Ratz, der [Razz] 1eine Holzrassel/Ratsche betätigen 2klatschen, tratschen Klatschbase, Klatschtante, Quasselstrippe (d'Meierin is a richtige Ratschkathl...) Die berühmteste Ratschkathl war Ida Schumacher. 1Ratte 2unattraktives weibliches Wesen dreckige, ungemütliche, verwahrloste Ratzenloch, das [Razznlo:ch] Wohnung (...der haust in am richtigen Ratzenloch.) Ratzifummel, der [Ràzzefumme] Radiergummi räubern [raiwàn] 1ausrauben, rauben 2riskant, schnell und rücksichtslos fahren rauch (Adj.) [rauch] rauh raucha [rauchà] rauchen, qualmen rauf (Adv.) [rauf] aufher, herauf raufen [ràffà] kämpfen, prügeln, ringen raus (Adv.) [raus] ausher, heraus rausbacken [rausba:chà] backen (heut bach ma Kiachl raus...) Räuscherl, das [Raischàl] Schwips, kleiner Rausch rauschig (Adj.) [rauschig] beschwipst, betrunken Rauschkugel, die [Rauschkugl] jemand, der gerne, oft und viel trinkt rausblecken [rausbläggà] (die Zunge) (die Zunge) herausstrecken rausfuttern, jmdn. jmdn. aufpäppeln, üppig mit Nahrung [rausfuàdàn] verwöhnen rausgeben [rausge:m] raushängen: [raushengà] sich 1Wechselgeld zurückgeben 2schlagfertig antworten (der gibt am jeden raus...) angeben, prahlen (sein 'Parteivorsitzenden' 187 etwas raushängen lassen raushängen: das tät mir raushängen [de:sdà:bmàraushengà] rausmachen, sich [rausma:chà] rausschauen [rauschaung] rausspringen [rauschbringà] raussuchen [raußuàchà] Reabeidl, der [Reàbaidl] (Röhrbeutel) lasst er sich ganz schee raushänga...) das würde ich mir wünschen, das würde mir gefallen (dös Auto daad ma raushänga...) sich gut entwickeln (euer Deandl hod si guad rausgmacht...) als Gewinn zu erwarten sein (...was schaugt'n für mi raus bei dem Handel?) als Gewinn zu erwarten sein (...was springt'n für mi raus bei dem Gschäft?) aussuchen, auswählen weinerlicher kleiner Bub 1der unbeholfene, unsichere Gang von Kleinkindern, die gerade das Gehen/Laufen reaffen [reàffen] (roaffen) lernen (...schaug nur grad, wiar a reaffed, da Kloa!) 2hektisch, planlos herumrennen (den ganzen Vormittag bin i in der Stadt rumgreaffed und hab nix Gscheits zum Anziehn gfundn...) Rebhendl, das [Räbhendl] Rebhuhn rechen [rä:chàn] Rechen, der Recher, der [Rä:chà] Recherl, das [Rä:chàl] Reherl , das [Rä:hàl] Regensburger, die [Rengschbuàgà] Regimentsmatz, die [Regemennzmàzz] Rehkrickerl, das [Rä:griggàl] Reiben, die [Raim] Reibeisen, das [Raibaisn] Harke, Gartengerät Pfifferling Knackwurst durchtriebene, gemeine, hinterhältige Person Rehbockgehörn Biegung, Kurve (iatz waar i boid nimma um d'Reibn rumkemma...) 1Raspel, Reiber 2kratzbürstiges Frauenzimmer 188 Reibendeuter, der [Raimdaiddà] Reiberdatschi, der [Raiwàdàdsche] Blinker Kartoffelpuffer Reiberknödel, der Reiberknödl, der Kartoffelknödel, Reibekloß [Raiwàgne:dl/Raiwàgne:l]] Stahldrahtknäuel zum Reinigen von Töpfen Reiberl, das [Raiwàl] und Pfannen (hartnäckiger Schmutz, Angebranntes lässt sich mit einem "Putzrasch" leichter und schneller entfernen.) Reigerl, das [Raigàl] reihern [raiàn] Rein, die [Räin] Reindl , das [Räindl] reinfallen [räifåin] Samenzapfen von Nadelbäumen sich erbrechen, kotzen (nach der fünften Mass hob i greihert wia d'Sau...) flacher Kochtopf, Kuchenform (auf etwas/jmdn.) hereinfallen (und i Depp bin drauf reingfalln...) Reingeschmeckte, der Neuzugang, Zugezogener; einer, der nicht so [Räigschmeggde] ganz dazugehört reinschneiben [räischnaim] überraschend auftauchen, zu Besuch kommen 1etwas lernen, einstudieren (des Liad hob i Reißen, die grod in da Reißn...) 2jemanden ordentlich [Raissn] fertig machen, niedermachen, schimpfen, in der Reißen haben tadeln, schikanieren (da Moaster hod an Lehrbuam scho wieder in da Reißn...) Reißen, das [Raissn] Reißmatthias, der [Raismattiàs] Reißnagel, der [Raisnå:gl] rennen [re:nà/rennà] Renner, der [Re:nà/Rennà] Rheumatismus (heut hab i's Reißen wieder gscheit...) Rheumatismus Reißzwecke 1stoßen, rammen (...hat er ihr a Messer neigrennt.) 2laufen, schnell gehen Puff, Schubs, Stoß (...glei kriagst an solchern 189 Rennerer, der [Re:nnàrà] Rennsemmel, die [Rennsemme] Rennerer, du Hund, du ausgschamter!) schnelles, sportliches Auto 1Gewinn bringen, sich lohnen (der Einsatz hat rentieren, sich [renddiàn] sich rentiert...) 2sarkastisch: die sechs Mass ham si rentiert, iatz is der Führerschein weg...) 1knackig, knusprig (a resche Schweinshaxn...) resch (Adj.) [räsch] 2aufgeweckt, beschwingt, lebhaft (resche Madln san heut da...) Reserl [Räsàl/Rä:sàl] Resi [Räse/Rä:se] Kurz-/Koseform von Theresia Resl [Räsl/Rä:sl] retour (Adv.) [redduà] retour vespern [redduàfäschbàn] zurück (Warten S', Sie kriagn no drei Euro retour...) sich erbrechen, sich übergeben 1bedauern, sich um etw./jmdn. sorgen (der reuen [rai:n] Bub reut mich, bei dem Sauwetter muss er naus...) 2bereuen (das wird dich noch reuen, dass d' so gräuslich zu mir warst...) Ribisl, die [Ribisl] Ribislmarmelad, das [Ribislmàmàlà:d] Johannisbeere Johannisbeermarmelade 1reparieren (da Papa werd's scho richten...) 2frisieren, pflegen (...richt deine Haar gscheit!) richten [richddn] 3sich kümmern, sorgen für jmdn. (d'Kinder für d'Schul richten...) 4dirigieren, leiten, managen (des richt ma scho so, dass's passt...) derb für männl. Glied, Penis (der Keiler ist das Riemen, der [Reàmà] männliche Wildschwein und sein Geschlechtsteil ist der Keilriemen aus einem Kinderaufsatz) Riesel, der [Ri:sl] feinkörniger Kies Rindviech, das [Rimbfi:ch] 1Rind 2dummer, begriffsstutziger Mensch rinnaugert (Adj.) triefäugig (z.B. bei einer Erkältung) 190 [ri:naugàd/rinnaugàd] Ripperl, das [Ribbàl] Rippchen vom Schwein (Spareribs) 1der unbeholfene, unsichere Gang von Kleinkindern, die gerade das Gehen/Laufen lernen (...schaug nur grad, wiar a roaffed, da roaffen [roàffen] (reaffen) Kloa!) 2hektisch, planlos herumrennen (den ganzen Vormittag bin i in der Stadt rumgroaffed und hab nix Gscheits zum Anziehn gfundn...) Roas, die [Roàs] Reise (und so habn se d'Maria, da Joseph und as Jesukindl auf d'Roas gmacht...) 1reisen, fahren (der roast as ganze Jahr in da roasn [roàsn] Weltgschicht umanand...) 2rasen, rennen (...roas doch ned a so, i kumm ja nimmer mit!) rod (Adj.) [ro:d] roud (Adj.) [roud] rodeln [ro:dln] Rogel, die [Ro:gl] rogel (Adj.) [ro:gl] roglert (Adj.) [ro:glàd] Röhrbeutel, der [Reàbaidl] (Reabeidl) röhren [reàn] Rohrnudel, die Rohrnudl, die [Roànudl/Roànu:l] rot keuchen, röcheln, schwer und geräuschvoll atmen, nach Luft ringen Tüte, Tasche, Einkaufstüte Vorschlag aus der Oberpfalz 1beweglich, leicht, locker (Erde; Untergrund, auf dem man geht/steht) 2gut aufgelegt, heiter weinerlicher kleiner Bub heulen, weinen bayerische Süßspeise, quaderförmiges Hefegebäck mit oder ohne Füllung. Die Rohrnudel ohne Füllung wird gerne mit Kompott oder Vanillesoße verzehrt. Ross, das [Ro:s] Pferd, Gaul Rossbollen, der [Ro:sboin] Pferdeapfel, Pferdeäpfel Rossbollensammler, der 1abwertende Bezeichnung für Straßenkehrer [Ro:sboinsammlà] 2Dummkopf, Versager 191 Rossrennerts, das Pferderennen (in Oberstimm ist jedes Jahr am [Ro:srenàds] Barthelmarktsamstag ein Rossrennerts...) Rosstäuscher, der [Ro:sdaischà] Bluffer, Betrüger, Scharlatan, Schwindler rotbackert (Adj.) rotwangig (wos wuist denn, du rotbackerta [ro:bbaggàd/roubbaggàd] Bauernbua?) Rotz, der [Ro:z] Nasenschleim Rotzbankert, der [Ro:zbangàd] ungepflegtes, ungezogenes Kind Rotzbippen, die [Ro:zbibbm] vorlautes, ungezogenes kleines Kind Rotzbremsen, die [Ro:zbremsn] Rotzbremser, der Schnauzer, Schnurrbart [Ro:zbremsà] Rotzbua, der Rotzbengel; frecher, vorlauter, schmutziger, Rotzbub, der [Ro:zbua] ungepflegter Knabe Rotzdirndl, das [Ro:zdeàndl] freches, vorlautes, schmutziges, ungepflegtes Mädchen 1sich geräuschvoll schneuzen 2Schleim aus rotzen [rozzn] dem Rachen- und Nasenbereich in den Mund ziehen und ausspucken Rotzglocken, die [Ro:zgloggn] herabhängender Nasenschleim Rotzlöffel, der [Ro:zleffe] Rotzbengel; vorlautes, ungezogenes Kind Rotzmadl, das [Ro:zmàdl] Rotzpippen, die [Ro:zbibbm] Ruabn, die [Ruàm] Ruach, der [Ruàch] Ruah, die [Ruà] Ruam, die [Ruàm] Ruaß, der [Ruàs] freches, vorlautes, schmutziges, ungepflegtes Mädchen vorlautes, ungezogenes kleines Kind 1Rübe, Rüben 2derber, taktloser, ungehobelter Mensch (...du gscherte Ruam, du gscherte!) 1Geiz, Habgier 2Geizkragen, raffgieriger Mensch Frieden, Ruhe (...mei Ruah wui i hobn, und sonst gar nix!) 1Rübe, Rüben 2derber, taktloser, ungehobelter Mensch (...du gscherte Ruam, du gscherte!) 1Ruß 2Alkoholrausch (Mei hod da Xare heid 192 scho wieder an Ruaß beinand...) Rüben, die [Ruàm] derber, taktloser, ungehobelter Mensch (männl./weibl.) gescherte Rüben, die [gscheàderuàm] = gemeiner, taktloser Mensch Ruch, der [Ruàch] 1Geiz, Habgier 2Geizkragen, raffgieriger Mensch ruchert (Adj.) [ruàchàd] geizig, habgierig rucken Platz machen, rücken (ruck amoi, mach di ned ruckn [ruggà gar so broad...) Rufern, die [Ru:fàn] Rufernschmarrn, der [Ru:fànschma:n/ Wundkruste, Wundschorf Ru:fànschmarrn] rum (Adv.) [rumm] rumdoa [rummdoà] (rumtun) herum, herüber, umher sich aufhalten mit etwas, trödeln (dua ned so lang rum, der Bus kommt...) 1trödeln, langsam machen (dua ned so lang rumdreckeln, mir miassn glei fahrn...) 2planlos rumdreckeln [rummdräggln] und umständlich arbeiten 3Sachen beschmutzen, Schmutz umhertragen (im ganzen Haus hams rumdreckelt, die Saubärn...) 1herumdrucksen (...druck ned lang rum, sag's rumdrucken [rummdruggà] endlich!) 2eine Krankheit ausbrüten (...rumdruckt hat er scho lang, aber iatz hat's n derwischt!) 1liegen, herumliegen (oiss flackt mitten im rumflacken [rummflaggà] Weg rum...) 2faulenzen, herumlümmeln (den ganzn Tag flackst bloß auf m Kanapee rum...) rumfuhrwerken [rummfuàweàggà] heftig und planlos hantieren, lärmen, poltern 1jemand ist in Schwierigkeiten (den haut's rumhauen [rummhaun] gscheit rum mit sei'm Gschäft...) 2sehr krank jmdn. haut es rum sein (die Grippe hat mi ganz schee rumghaut...) 193 rumhocken [rummhoggà] untätig dasitzen die Geschlechtspartner wie das Nachtgewand rumhuren [rummhuàn] wechseln (kann auf m/w gleichermaßen zutreffen) rumkrautern [rummgraudàn] rumkugeln [rummku:gln] rumlassen, jmdn. [rummlassn] herumkramen, kruschdeln, tändeln umherkugeln (die Bsuffan san am Bodn rumkuglt...) jmdn. ordentlich verprügeln sich anstellen, zieren; Scherereien machen rummachen [rumma:chà] (...muaßt du wegn jedm Krampf erst amoi rumscheißn?) hin und her bewegen, rütteln, wackeln (...dua rumnackeln [rummnàggln] ned allweil an dem Zahn rumnackeln, sonst fallt er raus!) rumratschen [rummrà:dschn] 1sich die Zeit mit Unterhaltung/Plauderei verrtreiben 2Klatsch/Gerüchte verbreiten 1sich nicht von einem unerfreulichen Thema rumreiten [rummraiddn] abbringen lassen, immer wieder damit anfangen 2jmdm. ständig mit einem leidigen Thema auf die Nerven gehen 1orientierungslos umherlaufen (...bin i drei rumrumpeln [rummrummbben] Stund' in der Stadt rumgrumpelt.) 2schnell gehen, laufen (san's aufm Fußballplatz rumgrumpelt...) rumsauen [rummsaun] rumsaufen [rummsauffà] Schmutz verbreiten, kleckern, spritzen (...muasst du oiwei so rumsaun im Bad?) sich "durchtrinken", eine Zechtour machen sich anstellen, zieren; Scherereien machen rumscheißen [rummschaissn] (...muaßt du wegn jedm Krampf erst amoi rumscheißn?) rumschustern [rummschuàsdàn] dilettantisch arbeiten, pfuschen 1Blödsinn machen 2sich anstellen, zieren, rumspinnen [rummschbinnà] Scherereien, Umstände machen (...spinn ned lang rum und mach dei Hausaufgab!) 194 herumhetzen, durch die Gegend hetzen, rumsprengen [rummschbrengà] treiben (der hat uns in der ganzen Stadt rumgsprent...) rumstiereln [rummschdiàln] rumstieren [rummschdiàn] rumteufeln [rummdaifen] rumtun [rummdoà] (rumdoa) rumwalgeln, sich [rummwåigln] durchsuchen, durchwühlen toben, tollen (im ganzen Haus hams rumteufelt...) sich aufhalten mit etwas, trödeln (dua ned so lang rum, der Bus kommt...) sich hin und her wälzen (i hob mi im Bett rumgwoiglt vor lauter Schmerzen...) rumwursteln [rummwuàschdln] plan- und ziellos, schlampig arbeiten rundumadum (Adv.) [rundummàdumm] runterbürsteln [runnddàbiàschdln] runtergerissen runtergrissen [runnddàgrissn] runterputzen, jmdn. [runnddàbuzzn] ringsum, rundum zusammenstauchen von täuschender Ähnlichkeit sein (des Deandl schaut seiner Mutter runtergrissn gleich...) jmdn. heruntermachen Rüpel, der [Riàbbe] grober, ungehobelter Kerl; Flegel rupfen [rubbffà] jmdn. ausnehmen Ruschen, die [Ruàschn] tölpelige, ungestüme Person Rüscherl, das [Ri:schàl] ruschert (Adj.) [ruàschàd] Ruß, der [Ruàs] 1Stoffrüschen 2alkoholisches Mixgetränk (Cola und Cognac) hastig, hektisch, hudelig, nervös, übereilt (Alkohol-)Rausch (...mei, hat der heut wieder an Ruaß beinand!) 1Russe 2Küchenschabe, Kakerlake Russe, der [Russ] 3alkoholhaltiges Mixgetränk (Weißbier/Weizenbier und Zitronenlimonade) Russel, der [Russl] 1Schnauzer (Hunderasse) 2dreckiger, schmutziger Mensch; ungepflegtes, 195 verwahrlostes Kind Rüssel, der [Riàssl] 1Mund (...musst du dein Rüssl überall drin ham?) 2taktloser, ungehobelter Mensch rußeln [ruàßln] 1rußen 2tief schlafen rußig (Adj.) [ruàssig] 1rußig, voller Ruß 2beschwipst, angetrunken Rutschen, die [Ruddschn] hinterhältige, klatschsüchtige, widerliche Weibs- person alte Rutschen, die [oideruddschn] = abfällig für alte Frau 1das - Artikel (s'Kind plärrt - das Kind schreit) s 2es (s'is zum Davolaffa - es ist zum Davonlaufen) 1Ding, Gegenstand, Sache 2Besitz, Vermögen Sach, das [Sach] (aufs Sach aufschaugn...) 3Haus- und Grundbesitz (...am Hochzeiter seine Leut ham an Hauffn Sach!) Sacherl, das [Sàchàl] kleineres Anwesen, kleiner bis mittlerer Sachl, das [Sàchl] Landwirtschaftsbetrieb 1größeres, längliches Behältnis aus grobem Stoff, Jute, Papier, Kunststoff o.ä. für Transport, Aufnahme oder Aufbewahrung von Sack, der [Så:g] Werkstoffen, Waren, Gütern, Lebensmitteln usw. (Zement, Zucker, Kartoffeln...) 2Hosentasche, Manteltasche, Rocktasche 3Geldbeutel 4(derb)Hodensack Sackhupfen, das [Så:ghubbfà] Sackl, das [Sàggl] Säckler, der [Sàgglà] Sacklzement [Sàgglzemenndd] Sackhüpfen (lustiges Kinderspiel) 1kleiner Sack 2Sakko, Herrenjacke (...vergiss dei Sackl ned!) 3Hodensack Handwerker, der Lederhosen und Ledertaschen herstellt abgemilderter Fluch anstelle von "Sakrament" Sacktüchl, das [Så:gdiàche/Saggdiàche/ Taschentuch Så:gdiàchl/Saggdiàchl] 196 ein schmatzendes Geräusch erzeugen (...meine saferzen [safàzn] Schuah san wascherlnass, dass's grad a so saferzt beim Geh!) 1Säge, Handsäge, Laubsäge 2Sägemühle, Sag, die [Så:g] Sägewerk (...seine Schwiegereltern betreibn a Sag.) sageln [sà:gln] sägen, Sägearbeiten ausführen Sagkleiben, die (Pl.) [Så:glaim] Sägkleiben, die (Pl.) Sägemehl [Sä:glaim] Sagl, das [Sà:gl] Handsäge, kleine Säge, Laubsäge Sagleim, die (Pl.) [Så:glaim] Sägleim, die (Pl.) Sägemehl [Sä:glaim] Sagscheiten, die (Pl.) [Så:gschoàddn] Sägespäne Saiten, die (Sg./Pl.) Saite, Saiten (Violin-, Gitarren-, Harfen- [Soàddn] (Soatn) saiten...) 1Ausruf der Empörung, Verärgerung oder auch Sakra [Sàggrà] Verwunderung 2Schimpfwort für einen unangenehmen Menschen Sakradi [Sàggràdi:] Sakrament [Sàggràmenndd] Ausruf der Empörung, Verärgerung, harmloser Fluch (aus dem Französischen "Sacre dieu") Fluch, Ausdruck von Verärgerung oder Zorn (Sakramentsglump, verreckts!) sakramentisch (Adj.) außergewöhnlich, gewaltig (...die letzte [sàggràmennddisch] Telefonrechnung war sakramentisch hoch!) sakrawalt [Sàggràwåidd] Ausruf der Empörung, Verärgerung (ähnlich wie Sakradi oder Sakrament) sehr, gewaltig, ungeheuer (des Essen war sakrisch (Adv./Adj.) [sàggrisch] sakrisch guad; du gfallst mir so sakrisch; draußen is a sakrische Hitz) Salben, die [Såim] Salbe, Heilpräparat zum Auftragen auf die Haut 197 Salettl, das [Saläddl 1Gartenhäuschen, Laube, Pavillon 2Anbau, Freisitz, Wintergarten 1Speichel, der aus dem Mund rinnt 2jmd., der Salferer, der [Såifàrà] salfert 3jmd., der unverständliches und wirres (Soiferer) Zeug daherredet (da Huaba Hias is aa so a oida Salferer...) salfern [såifàn] (soifern) Salvator, der [Salfa:toà/ Salfa:tor/Salfaddà] 1Salzbüchsel, das 2Salzbüchsel, die (Pl.) [Såizbixl] 1(unbewusst) Speichel aus dem Mund rinnen lassen 2unverständlich und schnell wirres, sinnloses Zeug reden Starkbier einer Münchner Brauerei 1Salzstreuer 2Augen (...brauchst bloß deine Salzbüchsl aufmacha, dann siehgst as!) Salzstangerl, das/die (Sg./Pl.) [Såidschdàngàl] Salzstangl, das/die (Sg./Pl.) Salzletten, Salzstangen [Såidschdàngl] samt [sammdd] samtdem [sammdde:m san [sàn] sand [sànd] 1mit, zusammen mit 2trotz (...samt ihram Katarrh is sie auf der Bühne gstandn!) trotzdem, trotz allem, trotz alledem (...er is so a braver Mo, samtdem is eahm s Wei davo!) sind (mir san, sie san...) sandeln [sànndln] faulenzen, herumlungern Sandler, der [Sànndlà] Obdachloser, Penner Krankenwagen, Rettungsfahrzeug, Rettungs- Sanka, der [sànggà] wagen (...an Nachbarn ham's mit'm Sanka abgholt.) St. Adelheim scherzhaft für Stadelheim, [SangDa:dlhäim] Justizvollzugsanstalt in München sapra, sappra [sàbbrà] Ausruf des 1Unwillens 2Erstaunens sapradi, sappradie [sàbbràdi:] Ausruf des 1Unwillens 2Erstaunens 198 sapralot, sappralot [sàbbràlodd] saprawalt [sàbbràwåidd] Ausruf des 1Unwillens 2Erstaunens Ausruf des 1Unwillens 2Erstaunens 1Schwein 2gemeiner, niederträchtiger Mensch Sau, die [Sau] (...du Sau, du oide, host scho wieder oan ziahgn lassn!) 3Ass (Spielkarte: Herz-Sau, Gras-Sau...) wie die Sau [wiàZau] = außergewöhnlich, extrem, super (Madl, du gfallst ma wia d Sau! Des neie Auto geht wia d Sau!) als Silbe angehängt dient 'sau-' zur Verstärkung bzw. als Superlativ sowohl positiv sau- [sau] als auch negativ (die Musikanten spuin sauguad; morgn werds saukoid; des Essen is sauhoaß; der Bua is saubläd) Sauarbeit, die [Saua:wàd/Sauarwàd] Saubande, die [Saubànde] Saubankert, der [saubangàd/saubanggàd] anstrengende Tätigkeit (Gartenumgraben is a Sauarbad); komplizierte, langwierige A. (a Wörterbüachl schreibn is a Sauarbeit...) Gesindel, Lumpenpack freches, ungezogenes Kind, Bengel, Fratz 1männliches Schwein, Eber 2ungepflegter, Saubär, der [Saubeà] unreinlicher Mann 3Zotenreißer, zudringlicher Kerl, Playboy (...da Huababauer is a richtiger Saubär, d Magd is scho wieder schwanger!) Saubauer, der [Saubauà] gemeiner, ordinärer Mensch Saubazi, der [Sauba:ze] Schuft, niederträchtiger Kerl 1gut aussehend, hübsch (a saubers Weibsbild...) 2einwandfrei, ordentlich, richtig sauber (Adj.) [sauwà] (des is a saubere Musi...) 3(ironisch) unanständig, verwerflich (dei Schwester is a saubers Gspusi, die hat scho alle Burschen vom ganzen Dorf drüberlassen...) sauber (Adv.) [sauwà] 1gewaltig, heftig, schmerzlich (...der hat di sauber ausgschmiert!) 2viel (...du bist mir 199 sauber z bläd!) sauber sag ich [sauwàsåge] = kann Anerkennung, Erstaunen, Verblüffung (...der große Mercedes ghört dir? Sauber sag i!) oder Enttäuschung ausdrücken (...scho wieder an Fünfer in Reli gschriebn? S. sag i!) Saubeutel, der [Saubaidl] Saublümel, das [Saubleàmàl/Saubleàme] Saubub, der [Saubuà] Saudeife, der [Saudaife] Saudirndl, das [Saudeàndl] gemeiner, niederträchtiger, unflätiger Kerl Löwenzahn frecher, ungezogener Bub 1ungepflegter, verwahrloster Mensch 2gemeiner, niederträchtiger Mensch freches, ungezogenes Mädchen 1sehr dumm (...so ein saudummes Weib!) 1saudumm (Adj.) 2nicht ordnungsgemäß, nicht planmäßig 2saudumm (Adv.) [saudumm] unglücklich (...des is saudumm glaffa, in da letztn Minutn hams no oans neikriagt!) sauen [saun] Dreck, Schmutz machen; klecksen, schmieren, bröseln (...dua ned a so rumsaun!) Sauerampfer, der herber, sauerer Wein (...dein Sauerampfer [Sauàrambbfà] kannst selber saufn!) Sauerkraut, das [Sauàgraud] fein gehobelter Weißkohl Saufaus, der [Saufaus] Säufer, Trunkenbold Saufbeutel, der [Saufbaidl] Säufer, Trunkenbold Saufraß, der (derb)schlechtes Essen (...dein Saufraß kannst [Saufra:s/Saufrå:s] selber bhalten!) Saufratz, der [Saufrazz] freches, ungezogenes Kind saufrech (Adj.) [saufräch/saufräch] 1ungezogen (...ihr seids saufreche Kinder!) 2beherzt, entschlossen (...bin i saufrech zum Chef ganga und hab mehr Geld verlangt!) Saufuttern: zum Saufuttern in Hülle und Fülle, im Überfluss (Bleame ham [zumSaufuàdàn] mir im Garten zum Saufuttern!) Sauglocken läuten dreckige Witze erzählen; schweinische, 200 [Saugloggnlaiddn] zweideutige Sprüche loslassen Sauglockenläuter, der [Saugloggnlaiddà] = Zotenreißer Sauglück, das [Sauglügg] saugrantig (Adj.) [saugrànndde/saugrànnddig großes, unerhörtes Glück (besonders)gereizt, wütend hervorragend, klasse, spitze, super (universell saugut (Adj.) [sauguàd] einsetzbar: s Essen war sauguad, der spuit sauguad Klampfn, unser Nachbarin is sauguad im Bett...) 1ungepflegter, unreinlicher Mann (...hast scho wieder die oidn Sockn anzogn, du Sauhammel, Sauhammel, der du dreckerter!) 2gemeiner, grober, [Sauhàmme] niederträchtiger Kerl (...nachm zwoatn Kind hat er unser Leni sitzen lassen, der Sauhammel, der gscherte!) Sauhund, der [Sauhund] saukalt (Adj.) [saukåid] Saukälten, die [Saukäiddn] Saukerl, der [Saukeàl] Saukopf, der [Saukobf] Saukrüppel, der [Saugribbe] Sauluder, das [Sauluàdà] Saumadl, das [Saumàdl] durchtriebener, gerissener Kerl grimmig kalt, sehr kalt (...im Mai is s scho oft no amoi richtig saukoid worn!) grimmige Kälte, Eiseskälte (...bei dera Saukältn geht doch koa Mensch naus!) gemeiner, grober, unverschämter Kerl 1Blödmann, Idiot 2Mensch mit dickem, großen, runden Kopf Bengel, Fratz, ungezogenes Kind 1liederliches Weibsstück 2durchtriebene, niederträchtige Person freches, ungezogenes Mädchen 1Magen, der auch beim größten Durcheinander Saumagen, der [Saumång] nicht rebelliert (süß, sauer, fett, Alkohol...) 2Presssack saumassig (Adj.) [saumàssig] 1miserabel, sehr schlecht (...unser Bua hat a saumassigs Zeugnis hoambracht!) 2groß, unbeschreiblich, unendlich (...dass di d 201 Schandi ned derwischt ham, war a saumassigs Glück!) Saumatz, die [Saumàzz] Saumensch, das [Saumensch] Saupreiß, der Saupreuß, der [Saubraiss] durchtriebene, gemeine, hinterhältige Person liederliches, verkommenes Frauenzimmer Bezeichnung für Nichtbayern, z.T. auch andere Nationalitäten (Saupreiß, japanischer!) Saurüben, die [Sauruàm] Futterrübe, Runkelrübe Saurüssel, der [Sauriàssl] Dreckskerl, Idiot 1Schweinestall 2unordentliches, schmutziges Saustall, der [Sauschdåi] Zimmer o.ä. (...in dem Saustall möcht i ned wohnen!) 3untragbare Zustände (...es is a Saustall, wia du mit deim Sach umgehst!) sauteuer (Adj.) [saudaià] Sauteufel, der [Saudaife] extrem, sehr teuer 1ungepflegter, verwahrloster Mensch 2gemeiner, niederträchtiger Mensch Sautreiber, der [Saudraiwà] gemeiner, ungebildeter, ungehobelter Kerl Sauviech, das [Saufi:ch] Schimpfname für ein Tier (Hund, Katze) Sauwetter, das [Sauwedà] unangenehmes, z.B. nasskaltes Wetter (...mei, is heut wieder a Sauwetter draußen!) 1harmloser Fluch (Saxendi, schick di amoi!) Saxendi [Saxndi:] 2Ausruf des Erstaunens od. Wohlgefallens (Saxendi, heut bist wieder fesch beinand!) schaama, sich [schà:mà] Schaar, die [Schà:r] Schaber, der [Schà:wà] schachern [schàchàn] Schachtel, die [Schachdl] Schachterl, das [Schàchdàl] schämen, sich; Scham empfinden (...schaam di, du Saubär, du oider!) Schere kurze Umbindeschürze für Männer (z.B. Steinmetz, Schankkellner, Schmied, Schuster) feilschen, intensiv handeln ältere, unfreundliche Frau (...lass ma doch mei Ruah, du oide Schachtl!) kleine Schachtel, Schächtelchen (a Schachterl Zigaretten, Zündhölzl...) 202 Schachterldeife, der Teufel (kleine Puppe), der mittels eingebauter [Schàchdàldaife] Feder aus einer Schachtel springt, sobald diese (Schachterlteufel) geöffnet wird Schachterlhanswurst, der [Schàchdàlhanswuàschd] Hanswurst, Kasperl (Figur, Puppe), der mittels eingebauter Feder aus einer Schachtel springt, sobald diese geöffnet wird Schachterlteufel, der Teufel (kleine Puppe), der mittels eingebauter [Schàchdàldaife] Feder aus einer Schachtel springt, sobald diese (Schachterldeife) geöffnet wird schad [schå:d] schade (...schad, dass d Musi scho aufhört!) Schädelweh, das [Schädlwä:] Schafbeutel, der [Schå:fbaidl] Schafbeutelwascher, der [Schå:fbaidlwaschà] Schafbollen, die (Pl.) [Schå:fboin] Schaffel, das [Schàffe] Kopfschmerzen dummer, langweiliger Bursche Dummkopf, Trottel Hinterlassenschaften des Schafes (kugelförmig) kleinerer Bottich, Zuber es regnet wie aus Schaffeln = es regnet in Strömen, wie aus Kübeln schaffen [schaffà] Schäffler, der [Schàfflà] Schäfflertanz, der [Schàfflàdannz] Schafhammel, der [Schå:fhàmme] Schafhüter, der [Schåfhiàddà] anordnen, beauftragen, befehlen (...d Muadda hat ma gschafft, dass i mei Radl putz!) Böttcher, Fassbinder, Fasshersteller Zunft-Tanz der Schäffler, wurde 1517 in München während einer Pestepidemie ins Leben gerufen. männliches Schaf Langweiler, Träumer Schafkälten, die [Schå:fkäiddn] Kälteeinbruch zur Zeit der Schafschur im Juni Schafskälten, die 203 [Schå:fskäiddn] Schafkopf, der [Schå:fkobf] schafkopfen [schå:fkobfà Kartenspiel für vier Personen, das mit 32 Karten gespielt wird. Schafkopf spielen Schafkopfrennen, das [Schå:fkobfrenà] Schafkopfrennerts, das Preisschafkopfen, Schafkopf-Turnier [Schå:fkobfrenàz] Schafskopf, der [Schå:fskobf] Schafszipfel, der [Schå:fszibbfe] langweiliger Mensch, Dummkopf, Tölpel langweiliger Mensch, Dummkopf, Tölpel 1feste Schicht, die einen Kern, einen Samen Schalen, die [Schåin] oder eine Frucht umgibt, Pelle 2harte, holzartige Hülle von Nüssen Schalen, die [Schåin] Tasse, Trinkgefäß (a Schaln Kaffee...) schälen [schäin] die Schale von Früchten od. Gemüse abziehen Schalerl, das [Schàlàl] (kleine) Tasse (a Schalerl Kaffee...) Schaluppen, die [Schàlubbm] altes, baufälliges Haus; alte Hütte Schalusien, die (Pl.) Augenlider (...i geh ins Bett, mir hauts d [Schàlusi:n] Schalusien scho owe.) (Jalousien) Schamel, der [Schàme] Fußbank, Schemel schamen, sich [schà:mà/schàmmà]] Schamerl, das [Schàmàl] Scham empfinden kleine Fußbank, kleiner Schemel feuerfester Ton zur Herstellung von Schamott, der [Schàmodd] Schamottmörtel, Schamottplatten od. Schamottmörtel (Innenauskleidung von Öfen, Kaminen, Gartengrillkaminen) Schampus, der [Schàmbbuss] Schand, die [Schanndd] Champagner Schande (...a Schand is des, wia du di benimmst!) 204 Schandarm, der Polizeibeamter, Polizist, Verkehrspolizist [Schàndàrm] (Gendarm) (früher: Landpolizist) Schandi, der [Schànde] Abkürzung bzw. Spitzname für Schandarm Räuber und Schandi = Kinderspiel mit Fangen und Verstecken (je nach Fantasie...) Schandmaul, das [Schandmaul] Lästermaul Alleskönner, Tausendsassa ("Beim Schnackseln Schanial, das [Schàniàll] und Fressen bist a Schanial!" hat d Bäurin zum Knecht gsagt, "aber bei da Arbad kann ma di ned braucha!") Schankbursch, der Gehilfe, der die Getränke in Gläser und Krüge [Schanggbuàsch] abfüllt und an die Bedienungen ausgibt. Schankkellner, der [Schangkäinà] siehe Schankbursch Schanzerl, das [Schànnzal] 1angenehmer Posten; bequeme, gut bezahlte Schanzl, das [Schànnzl Tätigkeit 2ehrenamtliche Tätigkeit Schapfen, die [Schabbfm] Schapfer, der [Schabbfà] Scharivari, das/der [Schàrewàre] (Charivari) Scharteken, die [Schardeggn] scharwenzeln [schàwenzln] 1Schöpfkelle, Schöpflöffel 2Gefäß an einem langen Stiel zum Schöpfen (z.B. Jauche Odelschapfer) Schmuckkette an der Tracht hässliche, unsympathische alte Frau herumschwänzeln, sich mit unterwürfiger, kriecherischer Dienstfertigkeit einschmeicheln Schäs, die [Schä:s] 1Pferdekutsche mit offenem Verdeck 2altes, Schäsen, die [Schä:sn] heruntergekommenes Auto (...wos is denn des (Chaisen) für a Schäsn?) oide Schäsen, die [åideschä:sn] = alte Frau Schäslong, die [Schäslong] (Chaiselongue) schätzen [schàzzn] Polsterliege mit Kopflehne annehmen, für wahrscheinlich halten, vermuten (i schatz, dass Weihnachten 205 übernächsts Jahr im Dezember is...) Schaufel, die [Schaufe] Schäuferl, das [Schaifàl] 1Schippe 2Kehrichtschaufel 1kleine Schaufel 2flache Schweineschulter, Schulterstück vom Schwein 1blicken, sehen, kucken 2auf etwas achten, aufpassen, kontrollieren (...schaug auf, dass nix passiert!) 3zusehen, sich anstrengen, bemühen, dass etwas Bestimmtes geschieht schaugen [schaung] (...schau, dass d fertig werst!) 4sich um jmdn. kümmern, sorgen; in bestimmten Abständen nach jmdm. sehen (...wenn mir im Urlaub san, schaut d Nachbarin nach den Blumen.) 5etwas anschauen, betrachten (...gestern hamma drei Stund Fernseh gschaugt!) Schaukelbursch, der 1Schaustellergehilfe 2junger Bursche/Mann [Schaugglbuàsch] mit unstetem Lebenswandel; Luftikus Scheass, die [Scheàss] (= Pl. von Schoaß) scheaßln [scheàsln] Darmwinde, Fürze furzen, pupsen (...was für a Sau scheaßlt denn da herin in oaner Tour?) Scheck, der/die [Schägg] Schecke, Tier mit scheckigem Fell (Pferd, Rind) sched (Adv.) [schäd] nur, bloß (des is sched a Gaudi gwesn...) 1Angetrockneter, verkrusteter Dreck (Erde, Schedern, der [Schä:dàn] Lehm, Kot) an Beinen und Hinterteil von Nutzvieh (Rind, Schwein) 2Dreckkrusten an Füßen und Beinen von "freilaufenden" Kindern schee (Adj.) [sche:] schee (Adv.) [sche:] schön (...des is a scheens Fleckerl!) recht, sehr, ziemlich (da ham ma uns schee blamiert; die ham uns schee bschissn!) des is nimmer schee = unverschämt, unzumutbar (...oiso, wia di du aufführst, des is nimmer schee!) scheiben [schaim] schieben (Kegel scheibn [ke:glschaim]) da scheibt sich nix = da geht gar nichts (Mama, derf i länger aufbleibn? Da scheibt si 206 gar nix!) Scheiben, die [Schaim] Scheibtruche, die [Schaibdru:chà] scheich (Adj.) [schaich] (scheuch) dicker, breiter Hintern (...du mit deiner Trumm Scheibn brauchst oa Zugabteil für di alloa!) Schubkarren scheu sich vor etwas fürchten, etwas scheuen (der scheichen [schaichà] scheicht d Arbad wia da Deife s Weichwasser = (scheuchen) er ist nicht fähig, seinen Tag richtig zu strukturieren) scheints (Adv.) wahrscheinlich (...de Musi gfoid de Leid [schäinz] scheints ned!) sich nichts aus einer Sache oder Person scheißen: sich nichts scheißen machen, sich nicht um etwas/jemanden [niggschaissn] scheren (...scheiß da nix, des werd scho wieder!) Scheißen, die Durchfall (...i kann ned ins Gschäft, i hab d [Schaissn] Scheißn!) 1Feigling, Hasenfuß, Schisser 2unangenehmer, Scheißer, der [Schaissà] widerlicher Kerl 3jemand, der gering geschätzt wird, der keine Achtung genießt Scheißerei, die [Schaissàrai] Scheißeritis, die [Schaissàriddis] scheißfreundlich (Adj.) [schaisfräinddlich] Durchfall (Scheißeritis) Durchfall (= Scheißerei) übertrieben, aufgesetzt freundlich (seit meiner Kündigung is da Chef scheißfreundlich zu mir...) prinzipiell kann das jeder Gegenstand, der Scheißglump, das nicht ordnungs-/wunschgemäß funktioniert, [Schaisglumbb] ein Scheißglump sein (...der Kugelschreiber, der Füller, die Uhr...is a Scheißglump!) Scheißhaus, das Abort, freistehendes Toilettenhäuschen (heute [Schaishaus] wieder öfter zu sehen, z.B. an Baustellen) 207 Scheißhäusel, das [Schaishaisl] siehe Scheißhaus Scheißhausfliegen, die Insekt, das in Toiletten umherschwirrt; [Schaishausfliàng] Toiletten-Fliege Scheißkerl, der [Schaisskeàl] Scheitl, das [Schaidl] Scheitlknien, das [Schaidlgniàn] scheitln [schaidln] schelch (Adj.) [schäich] widerlicher, gemeiner Kerl kleines Holzscheit, gespaltenes Brennholz (zur Strafe) auf einem spitzen Holzscheit knien jmdn. mit Holzscheiten bewerfen 1bucklig, krumm, schief 2hinterlistig, verschlagen schelchaugert (Adj.) schieläugig (oder ähnliche Fehlstellung der [schäichaugàd] Augen) schelchfotzert (Adj.) [schäichfozzàd] schelchgoschert (Adj.) [schäichgoschàd] schelchhaxert (Adj.) [schäichhàxàd] schiefmäulig schiefmäulig krummbeinig Schelfen, die (Sg./Pl.) Pelle, Schale (Eier, Gemüse, Obst, Nüsse - [Schäifàn] Nussschelfen kann ma ned essn!) Schellen, die (Sg./Pl.) 1Spielkarten-Farbe (Schelln-Sau, Schelln- [Schäin] Kini...) 2Ohrfeige(n), Watsche(n) schelten [schäiddn] fluchen, schimpfen 1peinlich, unangenehm (...mei, is mir des schenant (Adj.) [schenànndd] (genant) schenant, dass i d Blumen vergessen hab!) 2sich leicht, schnell genierend (...die is sowas von schenant, die tragt sogar bei 30° Hitz Handschuah, dass ma ihre nackerten Händ ned siehgt!) schenieren, sich [scheniàn] (genieren) 1gehemmt und unsicher auftreten, weil man eine Situation als peinlich und unangenehm empfindet. (...vor dem Dreckhammel brauchst 208 di überhaupts ned scheniern!) 2belästigen, stören (...gehn S auf d Seitn! Sehgn S ned, dass s da scheniern?) Schenk, die [Schengg] Schepperer, der [Schä:wàrà] Schänke lautes Geräusch (Klappern, Klirren - mei, hat des an Schepperer do, wia de Autos zammgrumpelt san.) Schepperl, das Spielgerät für Säuglinge mit Schellen oder [Schä:wàl] Glöckchen scheppern [schä:wàn] klappern, klirren (...unser Nachbar scheppert in der Früh scho mit de Gasflaschen umanand.) Scheppern, die alte, dürre, hässliche Frau (unser Lehrerin is a [Schä:wàn] richtige oide Schäbern!) scheps (Adj.) [schäbbs] schief, verzogen (...des Buidl hängt scheps!) Scheps, der [Schäbbs] 1Dünnbier 2abfällig: schlecht schmeckendes Bier (...dein Scheps kannst selber sauffa!) Schepseisen, das Schäleisen; Werkzeug zum Entrinden von [Schäbbsaisn] Baumstämmen Schepser, der [Schäbbsà] siehe Schäpseisen Scher, der [Scheà] Maulwurf Scherben, der [Scheàm] 1Scherbe, die (Ton-, Glas-) 2Blumentopf, Tongefäß 3altes, schlampiges, verwahrlostes Weib Scherenschleifer, der 1Handwerker, der Scheren oder Messer schleift [Schà:rschlaiffà] 2Bettler 3unverschämter Kerl Scherenschleiferfotzen, die [Schà:rschlaiffàfozzn] Scherhaufen, der [Scheàhauffà/Scheàhauffm] Scherzl, das [Scheàzzl] scheuch (Adj.) [schaich] (scheich) besonders unverschämtes Mundwerk Maulwurfshügel Anschnitt oder Rest eines Brotlaibs scheu schiageln [schiàgln] (schiegeln) schielen Schiaß, der [Schiàs] Giebelseite, Giebelwand eines Wohnhauses 209 Schiassads, das [Schiàssàz] (Schießerts) Preisschießen, Schießveranstaltung schichteln [schichddln] Schicht arbeiten schicken, sich sich beeilen (...schick di amoi mit deine [schiggà] Hausaufgaben!) Schicks, die [Schix] Schicksn, die [Schixn] Schieber, der [Schiàwà] 1Flittchen, leichtes Mädchen, Schnalle 2abfällig für Freundin, junges Mädchen (gestern hat er wieder bei seiner Schicks übernacht'...) Schwarzhändler; einer, der unsaubere Geschäfte macht mein lieber Schieber = Ausruf, der nichts Gutes verheißt: drei Promill hat der Huber ghabt? Mei liaba Schiaba! [mäiliàwàSchiàwà] schiech (Adj.) [schiàch] schieche Geiß, die [schiàche Goàs] schiecher Teufel, der [schiàchàdaife] schiecher Hafen, der [schiàchàhå:fà] 1hässlich, unansehnlich, widerlich (sei schiache Alte war aa dabei...) 2grantig, zornig hässliches, unattraktives weibliches Wesen abstoßender, hässlicher, verwahrloster Mensch unansehnliche, hässliche Frau schiecher Ratz, der ungepflegter, verwahrloster, zerzauster [schiàchàrazz] Mensch Schiefer, der [Schi:fà] Schiefling, der [Schi:fling] Holzsplitter, Spreißel sich einen Schiefer einziehen = ins Fettnäpfchen treten, gegen gesellschaftliche Umgangsformen verstoßen, einen Faux pas begehen schiegeln [schiàgln] schielen schieglert (Adj.) [schiàglàd] schieläugig, schielend schieglerter Teufel, der [schiàglàdà Daife] schielich (Adj.) [schiàlich] schieläugiger, schielender Mensch hässlich, unansehnlich, widerlich 210 schielicher Hafen, der [schiàlichàhå:fà] Schienboa, das [Schi:boà] abstoßende, hässliche Frau Schienbein beinahe, fast, geradezu, nahezu (der Krach da schier (Adv.) [schià] herin is schier ned zum Aushalten...; es is schier zum Verzweifeln mit dene Bankerten...) Schießerts, das [Schiàssàz] (Schiassads) schiffen [schiffà/schiffm] Schifferl, das [Schiffàl] Schilee, das [Schile:] (Gilet) schimpfen [schimmbfà] schinackeln [schinàgln] schinden [schinnddn] Schinderbub, der [Schinnddàbuà] Schinderfoitlmare, die [Schindàfåiddlmà:re] Preisschießen, Schießveranstaltung 1pinkeln, urinieren 2stark regnen (heut schiffts wieder wia d Sau...) 1kleines Schiff, Boot 2Soldatenmütze 3in den Küchenherd integrierter Warmwasserbehälter Weste, ärmellose Jacke schelten, tadeln, zurechtweisen sich abrackern, plagen, schuften, schwer arbeiten peinigen, piesacken, quälen Lausbub, ungezogener Knabe Prostituierte Schinderkarren, der Schimpfname für ein Auto, das nicht mehr [Schinndàka:n/ zuverlässig funktioniert (...is a scho wieder Schinndàkarrn] stehbliebn, der Schinderkarrn, der verreckte!) Schinderluder, das [Schinndàluàdà] Schindermatz, die [Schinnddàmàzz] durchtriebenes, raffiniertes Weib, Miststück durchtriebenes, raffiniertes Weib, Miststück Schisser, der [Schissà] Angsthase, Feigling Schlaf, der [Schlå:f] Müdigkeit Schlaf haben = müde sein (unser Buaberl hat Schlaf...) 211 schlafdamisch (Adj.) [schlå:fdàmisch] schlafdappig (Adj.) [schlå:fdàbbig] Schlafhaube, die [Schlå:fhaum] noch nicht richtig wach, schlaftrunken noch nicht richtig wach, schlaftrunken 1im Bett getragene Mütze 2jmd., der besonders viel und lange schläft 3langsamer, träger, unaufmerksamer Mensch 1Menschenschlag, Typ Mensch (d Musikanten Schlag, der [Schlå:g] san a eigner Schlag...) 2Trumpffarbe beim Watten (...sag an Schlag o!) 3Taubenschlag Schlag zwölfe [Schlå:gzwäife] = pünktlich um 12 Uhr einen Schlag haben [ànSchlå:ghåm] = nicht recht bei Verstand sein, verrückt sein auf einen Schlag [aufoànSchlå:g] = auf einmal, ganz plötzlich Schläg, die (Pl.) [Schle:g] Schläge, Prügel (du braucherst solchene Schläg...) 1verprügeln (als Strafe - d Mama hat mi schlagen [schlång] gschlagn) 2verprügeln, verdreschen, verhauen (nach der Schul hams mi zu dritter gschlagn...) Schlagerl, das [Schlà:gàl] Schlagrahm, der [Schlå:grà:m] Schlägelchen, leichter Schlaganfall (d Meierin hat a Schlagerl ghabt...) Schlagsahne Schlamassel, das schwierige, verfahrene Situation; Bedrängnis; [Schlàmàssl] Problemsituation Schlampampen, die [Schlammbammbbm] schlampige, unordentliche Person 1unordentliche, schlampige, meist auch in Schlampen, der [Schlammbbm] ihrem Äußeren ungepflegte weibliche Person 2Frau mit liederlichem, unmoralischem Lebenswandel (...den Schlampn brauchst nimmer mit hoam bringa!) Schlamperl, das Flittchen, leichtes Mädchen 212 [Schlàmmbbàl] schlampert (Adj.) [schlammbbàd] schlampig (gschlampert) schlangeln, sich schlängeln, sich (...ham ma uns durch den [schlàngln] Haufn Leut durch gschlanglt.) Schlankel, der [Schlànnggl] Schelm, Schlawiner, Spitzbub Schlapfen, der 1Pantoffel; weicher, bequemer Hausschuh [Schlàbbfm] 2abgetretener Schuh große, langanhaltende Anstrengung; Strapaze Schlauch, der [Schlauch] (...a Wallfahrt nach Altötting is a schöner Schlauch.) Schläuch, die [Schlaich] schlauchen [schlauchà] Schlaucherl, das [Schlauchàl] Fußballschuhe jmdn. bis zur Erschöpfung anstrengen (...die Radltour hat mi gscheit gschlaucht!) schlauer, pfiffiger Mensch; Schlauberger Schlauderaff, der gefräßiger Faulenzer; Vielfraß (der frisst wiar a [Schlaudraff] Schlauderaff...) Schlauschädel, der [Schlauschädl] Schlawack, der [Schlàwàgg] Schlawiner, der [Schlàwi:nà] Schlawutzi, der [Schlàwu:ze] Schlechtigkeit, die [Schlächdikait] Besserwisser, Neunmalkluger, Siebengescheiter durchtriebener Bursche, Betrüger durchtriebener, pfiffiger, schlauer Mensch kleiner Gauner; schelmisches Kind Betrug; schlechte, böse Tat 1lecken, lutschen (Guatl schlecken; Eis schlecken [schläggà] schlecken) 2naschen (...hast du von der Torten gschleckt?) 3beim Watten: wenn beim "Abheben" die unterste Karte im 213 aufgenommenen Stapel ein "Kritischer" ist, darf der betreffende Spieler diesen "schlecken" = behalten. 1Hinterkeule von Schlachttieren (Wildkeule, Schlegel, der [Schle:gl] Kalbskeule, Lammkeule, Truthahnkeule...) 2Werkzeug zum Schlagen, schwerer Hammer schlegeln [schle:gln] schleichen, sich [schlaichà] Schleif, die [Schlaiff] schlagen, pochen (...hörst, wie mei Herz schlegelt?) abhauen, sich drücken, sich entfernen, sich aus dem Staub machen Bremse d Schleif eihaua [Dschlaiffäihauà] = bremsen Vorschlag aus Niederbayern schleifen [schlaiffà] Schleimscheißer, der [Schläimschaissà] schlenzen [schlennzn] mit Anlauf auf einer glatten Schnee- oder Eisfläche rutschen, schlittern Arschkriecher, Schleimer, Speichellecker schleudern, stoßen, werfen 1schlabbern, schlürfen (Getränk, Suppe) schlerfen [schleàfen] 2schlurfen; geräuschvoll und schleppend gehen, die Füße auf dem Boden schleifen lassen schlichten [schlichddn] aufrichten, stapeln (Holz, Briketts, Steine) 1schlüpfen (in d Schuah neischliaffa...) schliefen [schliàffà] 2kriechen (...samma unterm Zaun durchgschloffn.) Schliefer, der [Schliàffà] Arschkriecher, Kriecher, Schleimer Schliffel, der [Schliffe] schlauer Bursche, Schlingel, Spitzbub Schlitten fahren [Schliddnfa:n/-fa:rn] Schlittschuh fahren [Schliddschuàfa:n/-fa:rn] rodeln Eis laufen, Schlittschuh laufen Schlössel, das [Schlesl] kleines Schloss, Schlösschen schlottern [schlodàn] 1vor Angst/Aufregung oder Kälte heftig 214 zittern, bibbern 2(Kleidungsstücke)lose, schlaff am Körper oder einem Körperteil herabhängen (...da Sepp hat so abgnomma, dass ihm sei Hosn bloß no um an Arsch schlodert.) Schlotzen, der [Schlozzn] Schleimklumpen (Lungenhering) schludern [schludàn] flüchtig, nachlässig, schlampig arbeiten Schludern, die [Schlu:dàn] liederliche, nachlässige, schlampige Frau schlupfen [schlubbffà] Schmai, der [Schmai] Schmaizler, der [Schmaizzlà] schlüpfen (...schlupf in dei Hosn nei und hau ab!) Schmalzler, Schnupftabak Schnupftabak 1Intelligenz (...streng amoi dei Hirnschmalz o!) Schmalz, das [Schmåiz] 2Muskelkraft (...wennst a Schmalz hast, haust an Lukas aufn Buckl, dass er grunzt wie eine Suckl!) Schmalzbruder, der [Schmåizbruàdà] Schmalzfedern, die (Pl.) [Schmåizfedàn] Schmeichler, Schleimer Haaransatz an den Schläfen (an dem sadistische Lehrer und geistliche Herren mit besonderer Vorliebe zogen...) Schmalzfetzen, der rührselige Unterhaltung in Film oder Schlager, [Schmåizfäzzn] Schnulze, Schmachtfetzen Schmalzhafen, der [Schmåizhå:fà] Schmalzhaferl, das [Schmåizhà:fàl] Schmalzler, der [Schmaizzlà] Schmalztopf Schmalztöpfchen Schnupftabak 1neckische Haartolle, die Krönung einer Schmalzlocken, die (1Sg./2Pl.) [Schmåizloggn] Herrenfrisur in den 1950er und -60er Jahren 2fettige Haare (...pfui Deife, der mit seine gräuslichen Schmalzlocken!) 3Gelfrisur, Pomadenfrisur 215 Schmalznudel, die [Schmåiznu:l/ Schmåiznu:dl] in siedendem Fett hergestellte Nudel (Küchel, Schuchsen) 1(kulinarisch) Delikatesse, Leckerbissen, Spezialität (...wir servieren Ihnen bayerische Schmankerl, das Schmankerl aus unserer Küche.) [Schmànggàl] 2Besonderheit, Rarität (...heute spielen wir für Sie musikalische Schmankerl aus unserer Raritätenkiste.) Schmant, der [Schmand] Milchrahm 1süße Mehlspeise aus dickem Pfannenkuchenteig 2deftige Speise: Kartoffelschmarren, Semmel- schmarren Schmarren, der 3unsinnige Äußerung (...muaß i mir dein [Schma:n/Schmarrn] Schmarrn no länger anhörn?) 4etwas ohne künstlerische Qualität, Bedeutungsloses, absolut Minderwertiges (...im Fernsehn bringens bloß an Schmarrn!) das geht dich einen Schmarren an = das geht dich überhaupt nichts an Schmarrenbeni, der [Schma:nbene/ jemand, der viel Unsinn (Schmarren) redet Schmarrnbene] Schmarrenbrenner, der [Schma:nbrennà/ jemand, der viel Unsinn (Schmarren) redet Schmarrnbrennà] Schmarrenbruder, der [Schma:nbruàdà/ jemand, der viel Unsinn (Schmarren) redet Schmarrnbruàdà] Schmarrenkübel, der [Schma:nkiwe/ jmd., der viel Unsinn (Schmarren) redet Schmarrnkiwe] Schmarrer, der [Schma:rà/Schmarrà] jmd., der viel Unsinn (Schmarren) redet 216 Schmatz, der [Schmà:z] schmatzen [schmà:zn] Schmatzer, der [Schmàzzà] Schwatz, Schwätzchen, zwanglose Unterhaltung (...treff mar uns auf an Schmatz.) ratschen, schwatzen, sich unterhalten jmd., der gerne und viel redet, Schwätzer 1riechen, einen Geruch wahrnehmen (...den schmecken [schmeggà] Odl hab i zwoa Kilometer weit gschmeckt!) 2duften, Geruch verströmen (...Weiberl, heut schmeckst aber wieder bsonders gut!) jmdn. nicht schmecken können = jmdn. nicht ausstehen, leiden können a schmeckerts Wasser [aschmeggàzwassà] = Parfüm 1schleudern, werfen 2entlassen, hinauswerfen (...an Girgl hams ausm Verein gschmissn.) schmeißen [schmaissn] 3eine Aufgabe geschickt bewältigen, etwas voll und ganz im Griff haben (...unser Vroni schmeißt den Laden ganz alloa!) jmdn. schmeißt es = 1jmdn. stürzt, fällt hin (...an Sepp hats mitm Radl gschmissn.) 2(in der Schule)durchfallen, das Klassenziel nicht erreichen (...wennst ned lernst, schmeißts di heuer wieder!) Schmeißfliegen, die [Schmoàssfliàng] Abstauber, Schmarotzer, Schnorrer 1öliges, fetthaltiges Schmiermittel; Schmierfett Schmier, die [Schmià] 2Polizei (...pass auf, dass di d Schmier ned derwischt!) Schmierage, die Geschmier, Schmiererei (...so a Schmierage [Schmiàrà:sch] kann doch koana lesen.) schmieren [schmi:àn] bestechen (...brauchst bloß gscheit schmiern, dann werd dei Plan sofort genehmigt!) jmdm. eine schmieren = jmdn. ohrfeigen Schmierheft, das 1Notizheft 2Skizzenheft; Heft, in das man [Schmiàheffd] Stichpunkte und Entwürfe von Aufsätzen, 217 Berichten, Geschichten, etc. schreibt Schmieserl, das 1Schmuckschleifchen (Hemd, Bluse) [Schmi:sàl] 2Hemdbrust Schmoachlkatz, die anschmiegsames Kind (mei, bist du a kloane [Schmoàchlkazz] Schmoachlkatz...) schmoachln [schmoàchln] sich anschmiegen, kuscheln, schmusen Schmugeld, das [Schmu:gäid] schmusen [schmu:sn] Schmuser, der [Schmu:sà] versteckte Geldreserven; heimlich beiseite geschafftes Geld Zärtlichkeiten austauschen, knutschen, poussieren 1jmd., der gerne schmust 2Vermittler von Handelsgeschäften (Maklerwesen, Viehhandel, Heiratsvermittlung...) 1sich zärtlich küssen (...schaug nur grad, wia's schnabeln [schnå:wen] schnabeln, unsere zwei Verliebten.) 2ununterbrochen plappern (...muasst du in oaner Tour schnabeln? Halt endlich dei Mäu!) Schnack, der [Schnagg] Schnackelgoschen, die [Schnàgglgoschn] Schnake, die; Stechmücke 1freches Mundwerk (...halt doch amoi dei Schnacklgoschn!) 2Person (m/w) die unentwegt redet 1klicken, knacken, knacksen (...auweh zwick, schnackeln [schnàggln] in meim Kniaglenk hats scho wieder gschnackelt!) 2mit der Zunge am Gaumen schnalzen es hat geschnackelt bei jmdm. = 1jmd. hat etwas begriffen, kapiert (...hats endlich gschnackelt bei dir?) 2jmd. verliebt sich (...bei mir hats scho gschnackelt, wia i di as erste Mal gsehgn hab!) schnackerlfidel (Adj.) bestens gelaunt, ausgelassen fröhlich, [schnàggàlfidäi] lebenslustig, putzmunter Schnackler, der [Schnàgglà] schnackseln [schnàxln] Schluckauf koitieren (...der Bergsteiger, der will nur 218 (schnaxeln) kraxeln, drum is er meist zu müd zum Schnackseln!) Schnaderhüpferl, das [Schnå:dàhibbfàl] kurzes, (gereimtes) meist vierzeiliges Lied mit lustigem, neckischem, sehr oft auch anzüglichem Inhalt schnadern [schnå:dàn] 1quasseln, unaufhörlich reden 2vor Kälte (schnattern) zittern, schlottern Schnadern, die [Schnå:dàn] 1Mund, Mundwerk(...halt endlich dei (Schnattern) Schnadern!) 2Quasselstrippe, Schwätzerin 1Spange 2Dirne, leichtes Mädchen, Nutte, Pros Schnallen, die [Schnåin] tituierte (mit dera Schnalln verbrennst da d'Finger...) schnallen [schnåin] Schnallentreiber, der [Schnåindraiwà] begreifen, kapieren, "checken" (...mei, du schnallst amoi wieder überhaupts nix, Oida!) 1Schürzenjäger 2Zuhälter 1knallen (mit der Goaßl schnalzen...) schnalzen [schnåizzn] 2schnellen, schleudern (die Hundsbankerten, ham die Bierfuizl in der ganzen Wirtsstubn umanandergschnalzt...) Schnalzen, die 1Brotsuppe mit gerösteten Zwiebeln 2dünne, [Schnåizzn] einfache Suppe, Wassersuppe Schnapper, der [Schnabbà] Schnapperer, der [Schnabbàrà] armseliger, erfolgloser Mensch; einer, der sich nichts zutraut 1zuschnappender Biss (...mit oam Schnapper hod eam da Hund d Hosn zrissn.) 2kurzes, heftiges Atemholen mit offenem Mund Schnapsbruder, der Gewohnheitstrinker, der besonders gerne [Schnabbsbruàdà] Schnaps konsumiert schnapseln [schnàbbsln] Schnaps trinken Schnapserl, das [Schnàbbsàl] Schnarcher, der [Schnarchà] Schnäpschen unaufmerksamer, langsamer, träger Mensch; Schlafmütze, Trödler 219 Schnargl, die [Schnargl] Ziehharmonika (Akkordeon oder diatonische Harmonika) Schnargler, der [Schnarglà] Ziehharmonikaspieler schnattern [schnå:dàn] 1quasseln, unaufhörlich reden 2vor Kälte (schnadern) zittern, schlottern Schnattern, die [Schnå:dàn] 1Mund, Mundwerk(...halt endlich dei (Schnadern) Schnadern!) 2Quasselstrippe, Schwätzerin schnaufen [schnaufà/schnaufm] atmen 1Atemzug (da wars so staad, dass ma jedn Schnaufer, der [Schnaufà] Schnauferer ghört hat...) 2Atem, Luft, Puste Schnauferer, der [Schnaufàrà] (nach 20km Fußmarsch is eahm da Schnauferer ausganga...) an letzten Schnaufer doa [anlezzdnSchnaufàdoà] = sterben Schnauferl, das kleines Auto geringer PS-Leistung (...mit deim [Schnaufàl] Schnauferl verhungerst auf der Autobahn!) Schnauzel, der [Schnauzzl] schnaxeln [schnàxln] (schnackseln) kleiner Hund mit borstigem Fell (schwarz oder grau) koitieren 1Schnecke, die 2Kosename für die Angebete Schneck, der [Schnägg] 3hübsches kleines Mädchen; attraktive, junge Frau (...a sauberer Schneck!) 1Haarlocke 2(Pl) gelocktes, gekräuseltes Haar Schneckerl, das [Schnäggàl] (mei hod des Deandl scheene Schneckerl...) Schneckl, das [Schnäggl] 3Kosename für kleines, niedliches Mädchen oder die Angebetete Schnee räumen [Schnäràmmà] Schnee schippen schneiben [schnaim] schneien schneiberln [schnaiwàln] leicht schneien Schneid, die [Schnaid] 1Kraft, Mut, Tatkraft 2Bergrücken jmdm. die Schneid abkaufen = jmdn. einschüchtern; jmdm. den Mut nehmen schneiden [schnain] kastrieren (Beutelschneider [Baidlschnaidà] 220 jmdn. schneiden = jmdn. nicht beachten, links liegen lassen sich schneiden = sich gründlich irren, täuschen (...Freunderl, da hast di gschnitten!) Schnellfeuer, das [Schnäifaià] Streichholz, Zündholz Schnellmerker; jmd., der schnell begreift (meist aber ironisch: jemand der lange Schnellspanner, der braucht, um Zusammenhänge zu [Schnäischbannà] durchschauen - du bist ja der Schnellspanner von der Firma Langsam!) Neu: Schnellchecker [Schnäidschäggà] Schnepfen, die [Schnäbbfàn] schneuzen [schnaizzn] Schneuzer, der [Schnaizzà] Schneuzhadern, der [Schnaizzhå:dàn] Dirne, liederliches Weib, Prostituierte die Nase putzen (durch kräftiges Ausstoßen der Luft reinigen) Angsthase, Feigling Schnupftuch, Taschentuch Schneuztüchl, das [Schnaizzdiàche/ Schnupftuch, Taschentuch Schnaizzdiàchl] Schniedel, der [Schnidl] Penis Schniller, der [Schnillà] Schnittlauch Schnittling, der [Schnilling] Schnittlauch Schnitz, der [Schnizz] Schnodern, die [Schnå:dàn] (Schnadern/Schnattern) kleineres, geschnittenes Stück oder Scheibe Obst, Gemüse (Kohlrabi) Quasselstrippe, Schwätzerin Schnufler, der [Schnu:flà] Schnüffler, Spion, Spitzel Schnürl, das [Schniàll] Bindfaden, Garn (Spagat) wie am Schnürl = mühelos, reibungslos, wie geschmiert Schnürlhanswurst, der Kasperlfigur, die mittels einer "Schnur-Mecha- 221 [Schniàllhanswuàschd] Schoaß, der [Schoàs] (Pl.: Scheaß] Schoaßaufschmecker, der [Schoàsaufschmeggà] schoaßeln [schoàsln] Schoaßschneider, der [Schoàsschnaidà] nik" Arme und Beine auf und ab bewegen kann Furz, Darmwind Wichtigtuer furzen, pupsen (...was für a Sau schoaßlt denn da herin in oaner Tour?) Stringtanga Schoaßtrommel, die 1jemand, der ständig furzt 2korpulente, [Schoàsdromme] plumpe Frau mit dickem Hinterteil Schoatn, die (Pl.) [Schoàddn] Schoklad, der [Schoglà:d] Schokolad, der [Schoggàlàdd/Schoggolàdd] schön (Adv.) [sche:] Späne (Abfall beim Hobeln oder Holzhacken) Schokolade Schokolade recht, sehr, ziemlich (...da muaß oana schee bläd sei, dass a di heirat!) nicht mehr schön [nimmàsche:] = unverschämt, unzumutbar schönwetter (Adj.) [schewe:dà] heiter, schön (...heid werds scheeweda.) schopfen [schobbfà] an den Haaren ziehen, beim Schopf packen 1hineinstopfen (...vor lauter Pressiern hats ihr Gwand bloß in den Koffer gschoppt.) 2sich schoppen [schobbm] bauschen (...die Blusn schoppt überm Gürtel.) 3bauschen (gschoppte Ärmel san nimmer modern...) 4gierig essen, schlingen (...des kummt davo, weilst oiwei so neischoppst!) Schori [Schore] Schorsch [Schoàsch/Schorsch] Schorschi [Schoàschi/Schorschi] Kurz-/Koseformen zu Georg Schorschl [Schoàschl/Schorschl] Schos [Scho:s] 222 Schosi [Scho:se] Schoß, die [Schouss] Schragen, der [Schrång, Plural: Schrà:ng] Schratz, der [Schrà:z] Schoß, der (Mama, derf i auf d Schoß naufsitzn?) 1Holzgestell mit schrägen oder kreuzweise gestellten Füßen 2Sägebock 3(Pl.) Beine, Füße (...dua deine Schragn auf d Seitn!) 1koboldhaftes Wesen, Waldgeist 2lästiges Kind (...geht die mit ihre Schratzen no ned bald?) Schratzel, der [Schrà:zl] koboldhaftes Wesen, Waldgeist Schratzen, der [Schrà:zn]l lästiges Kind Schrauben, der [Schraum] Schraube, die (...gib ma den Schraubn her!) Schraubendampfer, der [Schraumdambfà] schwerfällige, wuchtige Frau Schrauf, der [Schrauf] Schraube, die Schräuferl, das [Schraifàl] kleine Schraube, Schräubchen schreiben: sich schreiben [schraim] mit Namen heißen (...wia schreibn eahna Sie?) Schreiberling, der Schreibgerät, (Bleistift, Füller, [Schraiwàling] Kugelschschreiber) schreien: jmdm. schreien nach jmdm. rufen (...schrei amoi de Kinder, [schrain] dass's zum Essen kemma!) Schreimaul, das [Schroàmaul] schrobben [schrobbm] Schrobber, der [Schrobbà] Schroa, der [Schroà] Schroamaul, das [Schroàmaul] Schrumsel, die [Schrumsl] 1Schreihals 2Angeber, Großmaul bürsten, schrubben Schrubber; kurzborstiger Besen zum Bodenscheuern Schrei (...hab i glei an solchern Schroa loslassen!) 1Schreihals 2Angeber, Großmaul altes, schrulliges Weib Schuach, der/die (Sg./Pl.) [Schuàch] Schuh(e) Schuah, der/die (Sg./Pl.) [Schuà] 223 Schub, der [Schub] Schublade Schübel, der [Schiwe] Büschel (Gras, Heu, Stroh, Haare) Schuber, der [Schu:wà] 1Riegel, Schieber 2Aschenbehälter (...leer den Aschenschuber aus!) Schubkarren, der [Schubkarrn/Schu:karrn/ Schubkarre, die Schu:ka:n] Schubladen, der [Schublådn/Schublå:n] Schucherl, das [Schuàchàl] Schucksen, die [Schuxn] Schuhbandl, das [Schuàbàndl] Schulbub, der [Schuibuà] Schulzen, die [Schuizzn] Schullehrer, der [Schuileàrà] Schundnickel, der [Schundniggl] Schupfe, die [Schubbfà] Schupfen, die [Schubbfm] Schupfenratz, der [schubbfà] Schupfnudel, die [Schubbfnu:dl] Schublade, die kleiner Schuh, Kinderschuh, Schühlein 1längliche Schmalznudel aus Roggenmehl 2ordinäre, aufdringliche Frau Schnürsenkel Schuljunge Schulaufgabe, Klassenarbeit, schriftliche Prüfung (an höheren Schulen) Lehrer, Lehrkraft Geizhals, Geizkragen kleine Scheune, Schuppen hässliche Frau fingerdicke Nudel aus Kartoffelteig, die in der Pfanne gebraten und meist mit Sauerkraut gegessen wird Schüppel, der [Schibbe] Schüpperl, das Büschel (Gras, Heu, Stroh, Haare) [Schibbàl] Schups, der [Schubbs] Schubs, Stoß (...hod a eahm an gscheitn Schupserer, der Schupserer gebn, dass n auf d Fotzn ghaut 224 [Schubbsàrà] hod!) Schür, die [Schià] Ofenöffnung, Ofentür Schürhackl, der [Schiàhàggl] Schurz, der [Schuàzz] Schuss, der [Schuss]: einen Schuss haben Schuss: zu Schuss kommen [dschu:skummà] Schussel, der [Schussl] Schüreisen (am unteren Ende hakenförmig gebogene Eisenstange zum Schüren); Schürhaken Schürze einen Knall haben; nicht bei Verstand sein zu Rande kommen fahriger, gedankenloser, schusseliger Mensch (...pass doch auf, du Schussl!) Schusser, der [Schussà] Spielkügelchen; Klicker; Murmel schussern [schussàn] mit Schussern/Murmeln spielen schusslig (Adj.) [schusslig] fahrig, gedankenlos, schusselig Schuster, der [Schuàsdà] Schusterbub, der [Schuàsdàbuà] 1Schuhmacher 2Murkser, Pfuscher, Stümper 3Monatsregel der Frau Azubi bei einem Schuster; Schusterlehrling es regnet Schusterbuben [esrengdSchuàsdàbuàm] = es regnet in Strömen schustern [schuàsdàn] 1das Schusterhandwerk ausüben 2schlampig arbeiten Schutte, die [Schudde] Mülldeponie, Schuttplatz Schütterer, der [Schi:dàrà] kurzer, heftiger Regenschauer; Regenguss 1schubsen, durch Anstoßen in Bewegung schutzen [schuzzn] setzen 2hin und her schaukeln, wiegen (d Oma hod de kloa Paula aufm Arm gschutzt...) Schutzer, der [Schuzzà] Anstoß, Schubs, Stoß, der etw. in Bewegung setzt Schutzleut, die (Pl.) Polizei (um zwoa in da Fruah san d Schutzleut [Schuzzlaid] auftaucht...) Schutzmann, der [Schuzzmo:] Polizist, Schutzpolizist 225 Schwaiberl, das [Schwaiwàl] (Schwalberl) Schwalbe Schwalangscher, der [Schwalangsche:] Kavallerist (Leichte Kav.) (Chevauleger) Schwalberl, das [Schwaiwàl] Schwammerl, der [Schwàmmàl] Schwammerling, der [Schwàmmàling] schwanzen [schwànzn] Schwalbe 1Pilz 2Dummkopf Pilz, Schwammerl 1schwänzen (den Unterricht) 2dribbeln (beim Fußball - da Sepp hod alle ausgschwanzt...) schwappeln [schwàbben] ordentlich saufen Schwarzbeeren, die (Pl.) Heidelbeeren (gestern samma in d [Schwarzbeà] Schwarzbeer ganga...) schwärzen [schwiàzzn] (schwirzen) Schwärzer, der [Schwiàzzà] (Schwirzer) schwätzen [schwäzzn] Schweif, der [Schwoàf] (Schwoaf) schmuggeln Schmuggler (in der Schule) sich während des Unterrichts heimlich mit dem Nachbarn unterhalten langer, buschiger Schwanz (Roßschwoaf) Schweinerne, das Schweinefleisch (Wammerl, Schnitzel, Haxe... - [Schwäinàne] a Schweinerns [à Schwäinàs] und a Knödl...) Schweinigel, der [Schwäinigl] Schweinsäugerl, die (Pl.) [Schwäinsaigàl] 1jmd., der alles beschmutzt 2jmd., der besonders derb und unanständig daherredet und obszöne Witze erzählt sehr kleine Augen Schweinsbraten, der [Schwäinsbrådn/ Schweinebraten Schwäinsbrå:n] Schweinsbratwurst, die Bratwurst aus Schweinebrät 226 [Schwäinsbrådwuàschd] Schweinsbratwürstl, die (Pl.) [Schwäinsbrådwiàschdl] Schweinshaxen, die [Schwäinshàxn] Schweinswürstl, die (Pl.) [Schwäinswiàschdl] schweißeln [schwoàsln] (schwoaßeln) kleinere Bratwürste aus Schweinebrät Eisbein = Schweinsbratwürstl nach Schweiß riechen 1welk, nicht mehr frisch, schlaff, faltig (...der schwelch (Adj.) [schwäich] Salat is schwelch!) 2matt, müde, erschöpft (...i leg mi a bissl hi, i bin so schwelch!) 1flache Stelle am Ufer eines Gewässers, in das Schwemme, die [Schwemm] Nutztiere zur Säuberung oder Abkühlung getrieben werden 2einfaches Bierlokal; Kneipe; Trinkstube 1Klöppel im Innern einer Glocke 2beweglicher Schwengel, der [Schwengl] Teil einer Pumpe 3Penis 4dummer, plumper Kerl Schwester, die [Schwessdà] Schwiegerleute, die (Pl.) [Schwi:gàlaid] 1Klosterfrau, Nonne 2Krankenschwester Schwiegereltern schwindsüchtiges Zigarettenbürscherl, das [schwindsüchtixzigräddn- dünner, magerer Jugendlicher; Halbstarker biàschàl] schwingen, sich [schwingà] schwirzen [schwiàzzn] (schwärzen) Schwirzer, der [Schwiàzzà] (Schwärzer) Schwitz, der [Schwi:z] schwitzeln [schwizzln] verschwinden, sich verdrücken, sich verziehen schmuggeln Schmuggler Schweiß (heid druckts oam an Schwitz ganz schee naus...) nach Schweiß riechen (schwoaßeln) 227 schwitzen [schwizzn] nachdem der Rettich geschnitten und gesalzen ist, sondert er Flüssigkeit ab - er "schwitzt" mit Schweiß bedeckt; schwitzend (mit schwitzig (Adj.) [schwizzig] schwitzi- ge Händ kann i ned gscheid Quetschn spuin...) Schwitzkasten, der [Schwizkassdn] Griff beim Ringen 1unter fließendem Wasser ausspülen, spülen; in klarem Wasser schwenken (...Weißbierglasl schwoabn [schwoàm] ausschwoabn) 2wegschwemmen, wegspülen (...da Regn schwoabt den Dreck weg!) 3ordentlich saufen schwoabn mas owe [schwoàmàsåwe] = vergessen wir's, spülen wir den Ärger hinunterr Schwoaf, der [Schwoàf] schwoaßeln [schwoàsln] (schweißeln) Schweif nach Schweiß riechen Schwoleschee, der [Schwolesche:] Kavallerist (Leichte Kav.) (Chevauleger/Schwalangscher) seacheln [seàchln] nach Urin riechen (...da herin seachlts!) Sebasti [Sewàssde] Fest des hlg. Sebastian (in Wolfratshausen gibt Sebastiani [Sebàsdiàni] es einen Sebastiani-Steg) sechse [sexe] sechs Sechser, der [Sexà] Sechs, die (Zahl/Ziffer) Sechzger, die [Sächzgà] TSV 1860 München (Verein und Mannschaft gesamt) seckieren [seggiàn] peinigen, quälen Seckl, der [Seggl] Trottel; lahmarschiger, nichtsnutziger Kerl Seel, die [Säi] Seele arme Seel [armeSäi] = Seele eines Verstorbenen Seftl, der [Säffdl] alberner, nicht ernst zu nehmender Kerl Segerer, der [Sägàrà] Korb 228 Segne es Gott [Sengsgod] Antwort auf die Dankesformel Vergelt's Gott seichen [saichà] seihen; Flüssigkeiten oder Getränke filtern Seicher, der [Saichà] Sieb für Flüssigkeiten Seicherl, das [Saichàl] kleines Sieb seinig (Adj.) [säinig] von ihm (des is am Sepp seinige...) Seite: auf die Seiten zur Seite gehen, legen, tun (geht s auf d Seitn, [aufzaiddn] jetz kumm i...) sekkieren [seggiàn] peinigen, quälen selber [säiwà] selbst selbigesmal (Adv.) [säiwixmåi] Selbstbinder, der [Säibsbindà] damals, in jener Zeit Krawatte, Schlips Selch, die [Säich] Räucherkammer selchen [säichà] räuchern selchterner [säichdànà] selchterne [säichdàne] selchternes [säichdàns] solcher, solche, solches (...pass auf, sonst kriagst glei a selcherne Fotzn!) seller [sällà] solcher (hods eahm an sellern Schoaß sellerne [sällàne] nausdruckt...), solche (...a sellerne Watschn), sellers [sällàs] solches (...a sellers Glump!) selben (Adv.) [säim] einst, zu jener Zeit Semmel, die [Semme] Brötchen Semmelbrösel, die (Pl.) [Semmebräsl] Semmelgeist, der [Semmegaisd] Semmelschmarren, der [Semmeschma:n/ Semmeschmarrn] Senft, der [Semfd] Sengst, die [Senxd] Sens, die [Sàns] Paniermehl Glatzkopf (platterter Semmelgeist) Mehlspeise aus in Milch eingeweichten Semmeln, Butter, Eiern und Zucker Senf Sense 229 großes Stück Fleisch, das geselcht (geräuchert) Senterling, der wird. Das konnte in früherer Zeit ein vierteltes [Sennddàling] (Zenterling) Schwein sein, heute werden meist kleinere Stücke geselcht. Sepherl [Säffàl] Koseform von Josefa Sepp [Säbb] Seppi [Säbbe] Sepperl [Säbbàl] Kurz-/Koseformen zu Joseph Seppei [Säbbai] Servus [seàwàss/seàwuss] freundschaftlicher Gruß zu Begrüßung oder Abschied na Servus [nàseàwàss/nàseàwuss] = Ausdruck von Entrüstung, Unmut od. auch Enttäuschung (...na Servus, da Bua hod scho wieder an Fünfa!) Siach, der [Siàch] böser, dummer, widerwärtiger Kerl; Kotzbrocken siebazg [siwàzg] siebzig siebene [si:me] sieben Siebener, der [Si:mà] Sieben, die (Zahl/Ziffer) siebengescheit (Adj.) [si:mgschaid] besserwisserisch, neunmalklug siebne [si:me] sieben siebzge [sibzge] siebzig Siech, der [Siàch] sieden [siàdn] sierig (Adj.) [siàre/siàrig] Simandl, der [Simàndl] Simmerl, der [Simmàl] böser, dummer, widerwärtiger Kerl; Kotzbrocken kochen 1entzündet, eitrig, wund 2aufgebracht, gereizt, wütend 3begierig 1Einfaltspinsel 2Pantoffelheld 1Koseform von Simon 2argloser, einfältiger Mensch Simpel, der [Simmbbe] beschränkter, einfältiger Mensch; Einfaltspinsel Singerl, das [Singàl] 1Küken 2schüchternes, unerfahrenes Mädchen 230 sinnieren [siniàn] grübeln, seinen Gedanken nachhängen Sinnierer, der [Sinirà] Grübler Sitzabort, der [Sizabordd] WC für größere "Termine" Sitzerte, der [Sizzàde] "Hockenbleiber", jmd., der gerne lang sitzen bleibt keinen Sitzerten haben = nervös, unruhig sein; nicht still sitzen können Sixt [Sixd] Kurzform von Sixtus Skihaserl, das [Schi:hàsàl] (junge) hübsche Skifahrerin Soach, der [Soàch] Urin soacha [soàchà] pinkeln, urinieren soacheln [soàchln] nach Urin riechen Soachl, der [Soàchl] junger Spund, Halbwüchsiger soachnass (Adj.) [soàchnå:s] klitschnass, völlig durchnässt Soachrinne, die [Soàchrinà] Urin-Abflussrinne soachwarm (Adj.) [soàchwa:m/soàchwarm] Soachzeig, das [Soàchzaig] lauwarm Geschlechtsteile Soachzeig zammstecken = koitieren Soad, der [Soàd] dummes, leeres Geschwätz Soaf, der [Soàf] dummer, leeres Geschwätz Soatn, die (Sg./Pl.) Saite, Saiten (Violin-, Gitarren-, Harfen- [Soàddn] (Saiten) saiten...) Socken, der [Soggà] 1Socke, die (einzelne Socke) 2fader, langweiliger Kerl blöder Socken, der [blädàsoggà] = Depp, Idiot 1also dann, nun denn (soda, pack mas...) 2das soda (Adv.) [sodà] hätten wir geschafft; fertig (sodà, jetz kaff mar uns a Mass...) 1Speichel, der aus dem Mund rinnt 2jmd., der Soiferer, der [Såifàrà] salfert 3jmd., der unverständliches und wirres (Salferer) Zeug daherredet (da Huaba Hias is aa so a oida Soiferer...) 231 soifern [såifàn] (salfern) 1(unbewusst) Speichel aus dem Mund rinnen lassen 2unverständlich und schnell wirres, sinnloses Zeug reden solcherner [soichànà] solcher (a solcherner Depp!), solche (a solcherne [soichàne] solcherne Henna!), solches (...a solchers solchers [soichàs] Glump!) Sommerfrischler, der [Sommàfrischlà] Sommermirl, die (Pl.) [Summàmiàl] Feriengast (aus der Stadt) Sommpersprossen Sauce, Soße ("Macht nix, mir ham scho no Soß, die [Soss] oane!" hod d Pfarrerköchin zum Bischof gsagt, wia s eahm d Soß übern Talar gschütt hod.) Sozi, der [So:ze] spachteln [schbachdln] Spagat, der [Schbå:chàd/Schbå:gàd] 1Sozialdemokrat (SPD) 2Sozialist schnell und lustvoll große Mengen verschlingen Bindfaden, Schnur Spagat, der [Schbàgà:d] Figur bei Ballett oder Turnen Spaltel, das [Schbaidl] Scheibe, Schnitte, flaches Stück (Obst z.B. (Speitel) Apfel, Orange) spalteln [schbaidln] (speiteln) in Spalten/dünne Stücke schneiden Spanferkel, das junges Schlachtschwein (2 bis 3 Monate), das [Schbo:fàgge/Schbo:fàgl] am Spieß gebraten wird Spangler, der [Schbànglà] (Spengler) Installateur, Klempner, Spengler Spanifankerl, der [Schbà:nefànggàl] Teufel (Sparifankerl) spannen [schbannà] bemerken, merken; etwas gewahr werden (...spannst du ned, dass di der bloß ausnutzt?) "Schnellspanner von der Firma Langsam" = begriffsstutziger Mensch 232 Spanner, der [Schbannà] Voyeur (Lurer) Spansau, die [Schbo:sau] siehe Spanferkel Sparifankerl, der [Schbà:refànggàl] Teufel (Spanifankerl) spassen [schbàsssn] spaßen, scherzen Spassettl, das [Schbàssädl] Gaudi, Scherz, Streich spasshalber (Adv.) [schbàsshoiwà] spat (Adj.) [schbà:d] nur aus Jux, nur zum Spaß spät da is oiss z spat [oissdschbà:d] = alles zu spät; da ist nichts mehr zu machen; vergiss es... Spatz, der [Schbå:z] 1Sperling 2Teigklößchen 3Kosename für ein Kind oder die Geliebte Spatzenhirn, das geringer Verstand (mei, der mit seim [Schbå:znhiàn] Spatzenhirn vergisst wieder oiss...) Spatzenwadel, die dünne Waden ("Des san Trümmer!" hat der [Schbå:znwàdl] Spatz gsagt und hat seine Wadl angschaut.) Spatzl, das [Schbåz(z)l] 1kleiner Spatz 2Kosename Spatzl, die (Pl.) [Schbàzzl] Spätzle speanzeln [schbeànzln] flirten, jmdm. schöne Augen machen spechten [schbächddn] schauen, spähen Speibbatzen, der [Schbaibbazzn] Auswurf, Schleimklumpen Speibe, der [Schbaiwe] Spucke speiben [schbaim] 1speien, spucken 2erbrechen, sich übergeben ausschauen wie gespieben = blass, kränklich sein (Guad schaugst aus heid. Host scho gspiebn?) Speiberling, der [Schbaiwàling] Speiberts, das [Schbaiwàz] Speichel, Spucke Erbrochenes (...dei Speiberts putzt selber zamm, du Saubär, du oida!) 233 Speibtrücherl, das 1Spucknapf 2sehr kleiner Raum, kleines [Schbaibdri:chàl] Zimmer Speichen, die (Sg./Pl.) [Schboàchàn] 1(Fahrrad-)Speiche 2dünne, magere Beine (...pass auf, dass d mit deine dürrn Spoachan im Kanaldeckel steckn bleibst!) Speicher, der [Schbaichà] Dachboden Speis, die [Schbais] Speisekammer Speiskarten, die [Schbaiskarddn] Speisekarte, Speisenkarte Speitel, das [Schbaidl] Scheibe, Schnitte, flaches Stück (Obst z.B. (Spaltel) Apfel, Orange) speiteln [schbaidln] (spalteln) Spektakel, der [Schbädàggl/Schbägdàggl] Spekuliereisen, das [Schbegguliàaisn] spekulieren [schbegguliàn] Spengler, der [Schbànglà] (Spangler) Sperenzel, die (Pl.) sperren [schbà:rn/schbeàn/schbiàn] in Spalten/dünne Stücke schneiden Aufruhr, Krach, Lärm, Radau Brille etwas zu erreichen hoffen (...brauchst gar ned spekuliern, aus unserm Handel werd nix!) Installateur, Klempner Ausflüchte, Umstände schließen Spetakel, der [Schbedàggl] Aufruhr, Krach, Lärm, Radau Spezi, der [Schbä:ze] 1Kamerad, Kumpel 2Mixgetränk aus (Spezl) Orangenlimonade und Cola speziell (Adj.) [schbeziäll]: mit jmdm. speziell sein mit jmdm. gut bekannt sein, jmdn. kennen (...pass auf, wos d sagst, die zwoa san recht speziell mitnand!) Spezl, der [Schbäzl] (Spezi) Kamerad, Kumpel Spiagl, der [schbiàgl] Spiegel spiaglhoata (Adj.) spiegelblank, glasklar (...da Himme is [schbiàglhoàddà] spiaglhoadda.) 234 bei einer Prüfung heimlich und spicken [schbiggà] unerlaubterweise abschreiben (vom Nachbarn oder einem Hilfs- mittel *Spickzettel*) Spicker, der [Schbiggà] Spickerscheiben, die [Schbiggàschaim] Spielsach, das [Schbuisach] Spinaterer, der [Schbinå:dàrà] Spinatwachtel, die [Schbinå:dwachdl] 1Spickzettel 2Wurfpfeil Wettkampf-Zielscheibe für Wurfpfeile (Dart) Spielsachen, Spielzeug (der Bua hod so vui Spuisach...) Homosexueller seltsame, "schräge" alte Dame 1nicht recht bei Verstand sein (...die spinnt spinnen [schbina] komplett!) 2närrisch, unvernünftig sein (spinn ned rum und ziahg di anständig rum...) spinnert (Adj.) [schbinàd] spinnerte Geiß, die [schbinnàdegoàs] spinnerter Uhu, der [schbinnàdàuhu] verrückt, närrisch exzentisches, verrücktes Frauenzimmer ausgeflippter, verrückter Mensch (m/w) 1Schwips, leichter (Alkohol-)Rausch 2beim Fußball: Spielen des Balles mit der Stiefelspitze Spitz, der [Schbi:z] (Bauernspitz) 3Spielkarte beim Watten (Eichel Sieben) 4Fußtritt mit der Schuhspitze in den Hintern (...glei kriagst an gscheidn Spitz!) Spitz, die [Schbizz] Spitzboden, der [Schbizzbodn/Schbizzbo:n] Spitze; äußerstes, oberstes Ende Dachboden, oberstes Geschoß Spitzbub, der [Schbizzbuà] 1Gauner, Strolch 2Lausbub Spitzbuben, die (Pl.) zweilagige, runde, mit Marmelade [Schbizzbuàm] zusammengeklebte Plätzchen spitzeln [schbizzln] einen Ball mit der Zehenspitze anstoßen spitzen [schbizzn] 1einen verstohlenen Blick werfen (lugen, luren) 2lauern (auf den Posten hod er scho lang 235 gspitzt...) spitzig (Adj.) [schbizzig] spitz 1Spitze (Fingerspitzl, Nasenspitzl, Schuhspitzl, Spitzl, das [Schbizzl] Zehenspitzl) 2Brotgebäck: Kornspitzl, Laugenspitzl, Salzspitzl Spitzl, der [Schbizzl] Spitz (Hunderasse) spoatzen [schboàzzn] spucken sprechen [schbre:chà] aufschneiden, prahlen, Sprüche klopfen (...sprich doch ned gar a so!) Spreckl, die (Pl.) [Schbrägl] Flecken (gsprecklt = gefleckt) Spreißel, der [Schbraissl] Splitter, Schiefer Spreißelholz, das [Schbraisslhoiz] spreißeln [schbraissln] Spreizen, die [Schbraizzn] Abfallholz, Kleinholz bersten, splittern Balken oder Latte zum Abstützen von senkrech- ten Bauteilen 1hetzen, jagen, treiben (den ganzen Tag sprengen [schbrengà] sprengst mi in der Weltgschicht umanand...) 2bewässern, gießen Springerl, das [Schbringàl] Springginkerl, der [Schbringginggàl] Brause, Limonade Luftikus; flatterhafter, unzuverlässiger Mensch 1durch Spritzen befeuchten, bewässern (Rasen, Blumenbeete) 2mit einem spritzen [schbrizzn] Pflanzenschutzmittel o.ä. besprühen (Obstplantagen, Felder) 3Wein oder Obstsäfte mit Wasser verdünnen (Wein- schorle, Apfel-, Johannisbeerschorle) Spritzer, der [Schbrizzà]: unerfahrener junger Mann (...was will er denn, junger Spritzer der junge Spitzer?) Spritzkrug, der [Schbrizzgruàg] Sprüch, die (Pl.) [Schbrich] (veralteter Ausdruck für) Gießkanne Angeberei, Aufschneiderei, Prahlerei (mei, den mit seine Sprüch kannst vergessen...) 236 Spruchbeutel, der [Schbru:chbaidl] Sprücherl, das [Schbri:chàl] Sprüchmacher, der [Schbri:chmachà] Sprutz, der [Schbru:z] Spülhadern, der [Schbuihådàn] Spund: junger Spund, der [jungàschbund] staad (Adj.) [schdà:d] Angeber, Aufschneider, Sprücheklopfer Sprüchlein Angeber, Aufschneider, Sprücheklopfer 1kleiner, kurzer Spritzer 2geringe Menge einer Flüssigkeit (...hau ma no an Sprutz nei!) Spüllappen junger, unreifer Bursche ruhig, still (...seids amoi staad!) schee staad (Adv.) [sche:schdà:d] = kaum wahrnehmbar, langsam staadlustig (Adj.) [schdà:dlussdig] Stadel, der [Schdå:dl] St. Adelheim [Sangdda:dlhäim] Staderer, der [Schdå:dàrà] Stadterer, der [Schdå:dàrà] stadlustig (Adj.) [schdà:dlussdig] Stadt, die [Schdå:d] Stadterer, der [Schdå:dàra] Stadtfrack, der [Schdå:dfràgg] verschmitzt, still vergnügt Scheune, Schober scherzhaft für Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München Städter, Stadtbewohner, Stadtmensch verschmitzt, still vergnügt größere, geschlossene Siedlung abfällig: Großstadtbewohner, Städter, Stadtmensch Stadtbewohner, Stadtmensch (leicht abfällig) Staffage, die [Schdàfà:sch] Aufmachung, schmückendes Beiwerk Staffel, die [Schdàffe] Treppenstufe (Tritt) 1freistehende Leiter mit ausklappbarem Stütz- Staffelei, die [Schdafflai] teil 2Holz- oder Metallgestell zum Stützen/Hal- ten des Bildes während des Malens 237 Staffeln, die (Pl.) [Schdàffen] Stiege, Treppe Stamperl, das [Schdàmbbàl] Schnapsglas (2 cl) stampern [schdàmbbàn] Stampf, der [Schdamf] 1davonjagen, vertreiben 2ohne Ziel bummeln, flanieren Brei, Püree (aus Kartoffeln, Gemüse...) 1Gerät, Maschine, Werkzeug zum Feststampfen von Erde, Straßenbelag etc. 2Küchengerät Stampfer, der [Schdambbfà] zum Zerquetschen/Zerstampfen von Speisen (z.B. Kartoffeln siehe Kartoffelstampf) 3dicke, unförmige Beine (Krautstampfer) Ständer, der [Schdendà] erigierter Penis Standerl, das [Schdànndàl] musikalisches Ständchen Standl, das [Schdànndl] 1Verkaufsstand (Jahrmarkt, Warenmarkt) 2Kiosk Standlfrau, die [Schdànndlfrau] Kiosk- oder Warenmarktverkäuferin Standlmarkt, der [Schdànndlmargd] Dult, Warenmarkt stangengerade (Adv.) auf der Stelle, ohne Probleme, ohne weitere [schdangàgrå:d] Umstände (...di daad i stangagrad heiratn!) Stangerl, das [Schdàngàl] Stangl, das [Schdàngl] kleine Stange vom Stangerl fallen/jmdn. haut es vom Stangerl/übers Stangerl nunterfallen = sterben Stangerlaff, der [Schdàngàlaff] Staniol, das [Schdànioi] Staniolpapierl, das [Schdànioibabbiàl] Stanitzel, das [Schdànizl] (Stranitzen) Angeber Stanniol; dünne, silbrig glänzende Folie aus Zinn oder Aluminium Stanniolpapier Papiertüte, Spitztüte Stanz, die: auf d'Stanz geh sich auf "Freiers Füße" begeben, [aufdschdànnzge:] amouröse Abenteuer suchen Stanzen, die Stechmücke 238 [Schdansn/Schdounsn] (Staunzen) stark (Adj.) [schdargg] beleibt, dick, fest, korpulent (stark iss worn, d Huaberin, seit unserm letztn Bsuach...) Starl, der/das [Schdà:l] Star (Singvogel) Stasi [Schdà:se] Kurz-/Koseform von Anastasia stauben [schdaum] eine Zigarette (jetzt möcht i oane staubn...) es staubt = eine Auseinandersetzung oder Strafe droht (wenns d heid wieder bsuffa hoam kummst, staubts; mach deine Hausauf- gaben, sonst staubts!) staubig (Adj.) [schdauwig] unehrlich, unzuverlässig staubiger Bruder, der unzuverlässiger, nicht vertrauenswürdiger [schdauwigàbruàdà] Mensch stauchen [schdauchà] schimpfen, zurechtweisen Stauden, die [Schdaudn/Schdaun] Salatkopf Stauern, die [Schdauàn] Staunzen, die [Schdaunsn] Stechmücke Stecken, der [Schdäggà] Stock (Hackelstecken) stecken [schdeggà]: jmdm. ein Geheimnis verraten; etwas heim- jmdm. etwas stecken lich mitteilen Steckerl, das [Schdäggàl] Stöckchen; dünner, kleiner Stock Steckerleis, das [Schdäggàlais] Eis am Stiel Steckerlfisch, der auf einen Stock gespießter, über dem Feuer [Schdäggàlfi:sch] gebratener Fisch Steckerlfüße, die (Pl.) [Schdäggàlfiàss] Steckerlhaxen, die (Pl.) [Schdäggàlhàxn] dünne Beine (mit dünnen Waden) dünne Beine (mit dünnen Waden) steckerlgrad (Adj.) schnurgerade, vollkommen gerade [schdäggàlgrå:d] (steckerlgrade Haar...) Steff [Schdäff] Kurz-/Koseform von Stefan 239 Steffel/Steffl [Schdäffe] Steften, der [Schdäffdn] Stehaufmanndl, das [Schdeaufmànndl] Stehlratz, der [Schdäirazz] 1Stift, Nagel 2ungehobelter Kerl (...so a Bauernsteften, so a ausgschamter!) Stehaufmännchen Dieb, Langfinger 1primitive Treppe 2Holzkiste zum Transport Steigen, die [Schdaing] von Gemüse, Obst, Salat etc. 3Lattenkäfig zum Transport von Kleinvieh sich aufführen wie eine Steigen voller Affen = sich wild gebärden, ungebührlich benehmen 1tappen, treten (in einen Kuhfladen steigen...) steigen [schdaing] 2stolzieren (heut steigts aber wieder, d Frau Bürgermeister...) steinmüd (Adj.) [schdoàmiàd] (stoamüad) hundemüde, sehr müde 1einfaches Regal 2schlechte, ungesunde Stellage, die [Schdällà:sch] Körperhaltung (...stell di gscheit hi, mach ko solcherne Stellage zamm!) 1Arbeitslosengeld beziehen (...wennst selber stempeln [schdembben] kündigst, kannst ned zum Stempeln geh!) 2(derb)koitieren (der hat sämtliche Weiber in seim Büro gstempelt...) Stempen, der [Schdembbm] 1Pfahl, Pflock 2kleinwüchsiger, stämmiger Mensch 1eingebildeter Mann, Schönling, Playboy Stenz, der [Schdennz] 2Müßiggänger; einer, der der Arbeit "aus dem Weg geht" Stephani [Schdäffàne] Ster, die [Schdéà] Sterbbildl, das [Schdeàbbuidl] Sternderl, das [Schdeàndàl] Sterndl, das [Schdeàndl] Tag des Hlg. Stephanus Arbeit, die ein Handwerker (Schuster, Näherin) zuhause beim Kunden leistet Sterbebild Sternchen 240 Sternsinger, die (Pl.) [Schdeànsingà] sternvolldreck (Adj.) [schdeàmfoidre:g] Kinder, die am 6. Januar als Könige verkleidet von Haus zu Haus ziehend für einen caritativen Zweck sammeln von oben bis unten schmutzig sein Sterz, der [Schdeàzz] Strunk von Salat oder Kohl Stiagn, die [Schdiàng] Treppe Stiagnglander, das [Schdiàngglànddà] Stiagnglandermischung, die [Schiàngglànddàmischung] Stiagnglanderrass, die [Schdiàngglànddàràss] Stiagnhaus, das [Schdiànghaus] (Stiegenhaus) Stich, der [Schdi:ch] Treppengeländer Hundemischling, Mischlingshund Hundemischling, Mischlingshund Treppenhaus leichter (Alkohol-)Rausch, Schwips 1(Speisen/Getränke) schon leicht verdorben Stich: einen Stich haben sein (die Wurst hat scho an Stich...) [ànSchdi:chåm] 2(Menschen) nicht recht bei Verstand ("nicht ganz sauber") sein Stich: keinen Stich machen bei einer Frau abblitzen (bei dera machst du [koànSchdi:chmachà] koan Stich...) Stiegen, die [Schdiàng] (Stiagn) Treppe Stiegenglander, das [Schdiànglànddà] Treppengeländer (Stiagnglander) Stiegenglandermischung, die [Schiàngglànddàmischung] Hundemischling, Mischlingshund (Stiagnglandermischung) Stiegenglanderrass, die [Schdiàngglànddàràss] Hundemischling, Mischlingshund (Stiagnglanderrass) Stiegenhaus, das Treppenhaus 241 [Schdiànghaus] (Stiagnhaus) stier (Adj.) [schdià] Stierbeutel, der [Schdiàbaidl] (finanziell) abgebrannt, blank, mittellos, pleite 1Stierhoden 2gemeiner, rücksichtsloser, sturer Kerl 1wühlen, stöbern (in der Garage rumstierln...) stiereln [schdiàln] 2in Erinnerungen kramen, alte Geschichten wieder aufleben lassen stieren [schdiàn]: jmdm. eine stieren Stiergenick, das Stiergnack, das [Schdiàgnàgg] jmdm. eine saftige Ohrfeige verpassen 1fester, kräftiger Nacken (Mensch); Stiernacken 2sturer, uneinsichtiger, unnachgiebiger Mensch Stierkalbl, das [Schdiàkaiwe] Bullenkalb Stift, der [Schdiffd] Auszubildender, Lehrling Stiftelkopf, der [Schdiffdlkobf] Stiftenkopf, der Bürstenschnitt; extrem kurzer Haarschnitt [Schdiffdnkobf] stiften gehen [schdiffdnge:] abhauen, verschwinden (...der is scho am ersten Tag stiften ganga.) Stingel, der [Schdingl] fauler Bursche, Faulpelz, Nichtsnutz stinken [schdinga]: jmdm. jmd. ist verärgert; jmdm. missfällt etwas; jmd. stinkt er hat keine Lust mehr (...langsam stinkt a ma!) 1stinkend, übelriechend, verdorben (...die stinkert (Adj.) [schdingàd] (gstinkert) stinkerte Wurst iß i nimmer!) 2stinkfaul, träge (der is sogar z stinkert, dass er aufsteht, wenn er sich im Kino as Sackl im Stuhl einzwickt hat...) Stoa, der [Schdoà] (Pl. Steana [Schdeànà] oder Stoana [Schdoànà] stoamüad (Adj.) [schdoàmiàd] (steinmüd) Stock, der [Schdo:g] Stein, Kieselstein, Ziegelstein, Felsbrocken, Findling, Grabstein hundemüde, sehr müde 1Blumenstock (...der Stock bliahd ned ums 242 Varreckn!) 2Etage, Stockwerk (d Meiers wohnen im 2. Stock...) 3Häuserblock, Wohnviertel (...i geh um an Stock spaziern.) Stockbett, das [Schdo:gbedd] Etagenbett Stöckelschuhe, die (Pl.) Damenschuhe mit hohen, dünnen Absätzen; [Schde:glschuà] High Heels; hochhackige Schuhe stockfinster (Adj.) [schdo:gfinzdà] stockdunkel Stockfisch, der [Schdogfisch] langweiliger, wortkarger (verstockter) Mensch stocknarrisch (Adj.) 1wütend, zornig 2deppert, nicht ganz dicht, [schdo:gnàrisch von allen guten Geistern verlassen, meschugge derbes Gesellschaftsspiel, bei dem eine Person hinknien, ihr Gesicht im Schoß eines anderen Stockschlagen, das [Schdo:gschlång] Teilnehmers verbergen und das Gesäß herausstrecken muss. Die anderen Mitspieler dürfenso lange mit der flachen Hand kräftig auf den Hintern der knienden Person schlagen, bis diese errät, wer sie geschlagen hat Stoffel, der [Schdoffe] langweiliger, tölpelhafter, ungehobelter Kerl stopfen [schdobbfà] 1Strümpfe flicken 2(derb) koitieren Stopsel, der [Schdobbsl] Stopsellocken, die (Pl.) [Schdobbslloggn] 1Flaschenverschluss (Kronkorken, Schraubverschluss) 2Kosename für kleines Kind aus langen Haarsträhnen eng gedrehte Locken 1ungeschickt, stümperhaft arbeiten 2stockend stopseln [schdobbsln] sprechen, herumdrucksen (raus mit der Sprach, stopsel net lang rum!) 3(derb) koitieren Stopsler, der [Schdobbslà] Murkser, Pfuscher Stör, die [Schdéà] siehe Ster straabhaarig (Adj.) 1(Haar) widerborstig 2(Person) aufsässig, [schdrà:bhà:rig] eigensinnig, kratzbürstig strafmassig (Adj.) [schdra:fmàsse/ strafbar schdra:fmàssig] 243 Strah, die [Schdrà:] Streu strahn [schdrà:n] streuen es streut jmdn. = jmd. stürzt, fällt hin strampfeln [schdrambbfen] Stranitzen, die [Schdrànizn] (Stanitzel) 1strampeln, zappeln 2sich anstrengen Papiertüte, Spitztüte Strass, die [Schdrass] Straße Strauben, die [Schdraum] süßes Backwerk, Spritzgebäck strawanzen [schdrawànnzn ziellos umherstreifen, sich herumtreiben Strawanzer, der [Schdràwànnzà] Herumtreiber, Taugenichts Ehrgeizling; (übertrieben) ehrgeiziger Mensch in Schule oder Beruf, der (meist) von Streber, der [Schdre:wà] Mitschülern oder der Kollegenschaft wegen seiner guten Leistungen ausgegrenzt und verachtet wird. Streberbatzen, der [Schdre:wàbazzn] strebern [schdre:wàn] siehe Streber eifrig lernen streckterlängs (Adv.) [schdreggdàlenx] der Länge nach ausgestreckt, in voller Länge (gestreckterlängs) Streithammel, der [Schdraidhàmme] Streithansl, der [Schdraidhànsl] Strick, der [Schdri:g] streitsüchtiger Mensch streitsüchtiger Mensch dickere Schnur, Seil fauler Strick = Faulpelz Strickhupfen, das [Schdri:ghubbfà] Stricksen, die (Pl.) [Schdrixn] (Strixen) Seilhüpfen (Kinderspiel) Hiebe, Prügel, Schläge Striezel, der [Schdri:zl] längliches, zopfförmiges Hefegebäck Striezi, der [Schdri:ze] 1Gauner, Herumtreiber, Strolch 2Zuhälter 244 Strixen, die (Pl.) [Schdrixn] (Stricksen) strubeln [schdru:wen] Hiebe, Prügel, Schläge 1faseln; unüberlegt, wirr daherreden 2grübeln; quälenden Gedanken nachhängen Speise aus dünn auseinandergezogenem oder Strudel, der [Schdru:dl/Schdru:l] ausgerolltem Teig, der mit Obstfüllung (Apfelstückchen und Rosinen) oder einer anderen Füllung belegt, eingerollt und in einer Backform in der Bratröhre gebacken wird strumpfsockert (Adj.) [schdrumfsoggàd] Stuben, die [Schdumm] nur in Socken, strumpfsockig 1Wohnstube 2Gastzimmer (Gasthaus, Hotel, Restaurant) 1kleine Stube, Stübchen 2Nebenraum in Stüberl, das [Schdüwàl] Gasthaus, Hotel, Restaurant (Bergstüberl, Jägerstüberl...) 3Zimmer für die alten, im Austrag lebenden Bauersleute Stubenmusi, die [Schdumu:se] Stucker [Schduggà] Stuckera/Stuckeras [Schduggàrà/Schduggàràs] 1Instrumental-Besetzung in der alpenländischen Volksmusik (meist Saiteninstrumente) 2von Stubenmusik gespielte Musik (unbestimmte Mengenangabe) circa, etwa, ungefähr (Stucker 20 Leut warn da...) (unbestimmte Mengenangabe) circa, etwa, ungefähr (Stuckeras 150 Leut warn bei der Fußwallfahrt dabei...) 1kleines Stück, Stückchen (…magst a Stückl Schokolad, Kuchen, Käs?) 2Scheibe (Brot, Stückl, das [Schdigl] Wurst, Käse) 3Musikstück, Theaterstück (…des Stückl hod da Mozart) 4nettes Erlebnis, Anekdote (…mir zwoa ham etliche nette Stückl mitnand erlebt.) 5Gaunerei, Streich stulpen [schduibbm] stülpen, krempeln (...stulp deine Ärmel nauf, dann werns ned nass.) Stummerl, der [Schdummàl] jmd., der stumm ist; Taubstummer Stumpen, der [Schdummbm] 1kleinwüchsiger Mensch 2Zigarettenkippe, 245 Zigarettenstummel Stutzen, der [Schduzzn] 1Wadenstrumpf 2Jagdgewehr Stutzerl [Schdu:zal] Kosename für kleine Kinder Stutzkopf, der [Schdu:zkobf] beschränkter, einfältiger Kerl Suckel, die [Suggl] Mutterschwein, Sau 1nuckeln, saugen 2kleckern, sudeln (mit Brei, suckeln [suggln] Flüssigkeiten, Getränken - ...suckelst scho wieder rum!) 1Ferkel, junges Schwein 2jmd. der sich Suckerl, das [Suggàl] beschmutzt oder Schmutz verbreitet (...wisch amoi dein Mund ab, du Suckerl, du kloans!) Dusel, Glück, Massel (...do host aber an Sud Sud, der [su:d] ghabt, dass di d'Polizei ned aufghoitn hod!) Vorschlag aus Riedenburg Süffling, der [Si:fling] Säufer, Trinker Suierl, das [Suiàl] Eiterbläschen, Pustel Sulz, die [Suizz] Sülze (in Aspik eingelegtes Fleisch oder Gemüse) sulzig (Adj.) [suizzig] 1gallertartig 2angeschmolzen, breiig (Schnee) Sünd, die [Sinndd] Sünde, Vergehen Sünden: sich Sünden fürchten [Sinndnfiàchdn] vor etwas zurückschrecken, sich scheuen, etwas zu tun (...Sünden daad i mi fürchten, wenn i a andere Frau oschaugert!) sündteuer (Adj.) [sinnddaià] sündhaft teuer, überaus teuer sünd und schad (Adj.) bedauerlich, jammerschade (...sünd und schad [sinnddundschå:d] iss, dass die boarische Sprach ausstirbt!) sunst (Adv.) [sunnzd] sonst Suppen, die [Subbm] Suppe Süpperl, das [Sibbàl] Süppchen surgeln [suàgln] schmieren, unleserlich schreiben Surhaxen, die [Suàhàxn] gepökelte Schweinshaxe Suri, der [Suàre] leichter Rausch, Schwips Süßling, der [Siàßling] Schmeichler, Schöntuer 246 sutzeln [suzln] nuckeln, saugen Tachinierer, der [Dàchini:rà] Drückeberger, Faulpelz Tafelspitz, der [Då:feschbi:z] das spitz zulaufende Schwanzstück vom Rind Taferl, das [Dà:fàl] 1Tafel, Schild 2Hinweisschild Tagdieb, der [Dågdiàb] Faulenzer, Müßiggänger, Nichtstuer Tagwerk, das [Då:gweàgg] 1die geleistete Arbeit eines Werktages Tawer , das [Dåwà] 2Flächenmaß (3407 m2) talfern [dåifàn] (dalfern) undeutlich reden, vor sich hinreden, nuscheln talkert (Adj.) [dåiggàd] (dalkad) dümmlich, plump, ungeschickt, unbeholfen (du dalkerter Jagersbua...) 1asiatischer Metallgong 2laute Betriebsamkeit, Tamtam, das [Tàmtàm] Hektik, Unruhe (...wegn dera blädn Henna muaß ma koa so a Tamtam macha!) tandeln tandln [dànndln] (dandln) tändeln, herumspielen, Zeit vertrödeln Tandla, der Tandler, der Händler, Trödler, Altwarenhändler [Dànddlà] (Dandla) 1(meist störender) Finger-, Fuß-, Pfoten- oder Schuhabdruck auf Böden, Spiegeln, Scheiben, Tapper, der [Dabbà] (Dapper) Gläsern etc. (der frischputzte Badspiagl is scho wieder voller Tapper...) 2ungeschickte Bewegung, falscher Schritt (...hab i an blädn Tapper gmacht und bin hingfalln.) Tapper, der [Dabbà] Tapperer, der [Dabbàrà] einer, der gerne "dappt", Frauen begrapscht (Dapper/Dapperer) tappert (Adj.) [dabbàd] tappig (Adj.) [dàbbig] ungeschickt, plump (dappert/dappig) Tappnachi, der [Dabbnåche] 1jemand, der immer zu langsam ist; nicht mitkommt 2Begriffsstutziger Tarock, das [Tarogg] Kartenspiel tarocken [taroggn] Tarock spielen 247 (nachtarocken = eine eigentlich erledigte Angelegenheit wieder aufgreifen) Tascherl, das [Dàschàl] (Dascherl) tät [dà:d] (daad) kleine Tasche, Täschchen Konjunktiv von tun (ich tät sagen/i daad sogn) tatscheln [dàdschln] (datscheln) tätscheln tatschen [dà:dschn] (datschen) plattdrücken, quetschen 1etwas plump, ungeschickt anfassen, berühren tatschen [daddschn] (datschen) 2sich plump, schwerfällig bewegen, gehen (der tatscht umanand wiar a Zirkusbär...) Tatscher, der [Daddschà] 1Puff, Schlag, Stoß 2im Plural: alte, (Datscher) ausgelatschte Schuhe tatschert (Adj.) [då:dschàd] (dadschad/dodschad) derb, plump, ungeschickt 1Tatterich (krankhaftes Zittern) 2jmd., der Tatterer, der [Då:dàrà] (Dadara) unter ständigem Zittern leidet 3Angst, Furcht, Bammel (z.B. Lampenfieber, Prüfungsangst...) tattern [då:dàn] (dadern) zittern Hundsgemeine Art von Züchtigung, die bis zu Tatzen, die (Sg./Pl.) Tatzn, die (Sg./Pl.) [Dazzn] den 1970er Jahren offiziell an Schulen angewandt wurde: mit einem dünnen Stock, einer Haselnussgerte od. schmalen Lineal wurde auf die ausgestreckte, straff gespannte Handfläche geschlagen. Tatzelwurm, der [Dàzzlwuàm] (Datzlwurm) Drache, Lindwurm, Ungeheuer Tatzenstecken, der Rohrstock, Haselnussgerte od. schmales Lineal [Dazznschdäggà] zum Ausführen der Strafe Tauberer, der [Dauwàrà] männliche Taube Tauch, der [Dauch] (Dauch) Brühe, Kompott, Tunke 1auftunken, austunken 2jmdn. unter die tauchen [dauchà] Wasseroberfläche drücken od. ziehen (jetzt tauch i di bis d blau bist...) Taug, der [Daug] Nutzen, Sinn, Zweck (des hod koan Taug = das 248 hat keinen Sinn, das bringt nichts) taugen [daung] taugen, sich eignen etwas taugt jmdm. etwas gefällt jmdm., etwas sagt jmdm. zu Zenzi, du daatst ma taugn = Kreszentia, ich finde dich sehr sympathisch Tegel, der [Dä:gl] (Degel) Topf, Tiegel Teigaff, der [Doàgaff] langweiliger, begriffsstutziger Bursche, (Doagaff) Trantüte Teller, das [Dällà] Teller, der Tenn, der [Denn] Tennen, der [De:nà] teurig (Adj.) [dairig] (deirig) Tez, der [De:z] (Dez) Tenne, die teuer (bei uns is da Benzin teuriger ois wia z'Östreich...) Kopf todeln toteln [do:dln/dou:dln] schwer krank/todkrank sein (dodeln) da herin todelts aber gescheit = die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt angelangt, es "rührt sich nichts Toni [Done] Koseform von Anton Topfen, der [Dobbfà] (Dopfa) Quark Topfenstrudel, der [Dobbfàschdru:dl] Topferl, das [Dobbfàl] (Dopfal) torert (Adj.) [doràd/douràd] (dorad) Quarkstrudel Töpfchen für kleine Kinder schwerhörig, taub Totensuppe, die [Do:dnsubbm/ Leichenschmaus Doudnsubbm] Totentruchen, die Totentruhe, die [Do:dndru:chà/ Sarg, Totenschrein Do:dndru:hà/ 249 Doudndru:chà/ Do:dndru:hà] Tour: in einer Tour andauernd, ständig (in oana Tour muaßt du [Duà: inoànàduà] schimpfa...) Tragerl, das [drà:gàl] Tragl, das [drà:gl] Tram, die [Dramm] tramhappert (Adj.) [dra:mhàbbàd] (dramhabbad) Getränkekiste (Bier, Limo, Saft) Trambahn, Straßenbahn 1schlaftrunken, müde 2gedankenverloren, verträumt Trampel, das/der [Drambbe] plumpe, schwerfällige, ungeschickte Person Tramway, die [Drammwai] Trambahn, Straßenbahn Trankerl, das [Drànggàl] Trankhafen, der [Dranghå:fà] Getränk, "edles Tränklein" (des is a feins Trankerl, mei Liaber...) derbes, ungepflegtes, verwahrlostes Weib Durcheinander von Speisen, Speiseresten, Transch, der [Dransch] Mischmasch, Eintopf (wos is'n des für a Transch?) trappen [drabbm] traben Tratsch, der [Drà:dsch] Geschwätz, Klatsch tratschen [drà:dschn] 1quatschen, plaudern, ratschen 2schwatzen, ausplaudern Tratschen, die [Drà:dschn] Klatschtante, Schwätzerin, Verleumderin Tratscher, der [Drà:dschà] Schwätzer, Verleumder tratzen (vorsätzlich) ärgern, aufziehen, foppen, tratzn [dràzzn] (dratzen) necken; provozieren, schikanieren Traudl [Draudl] Koseform von Edeltraud, Gertraud, Waltraud treanschen beleidigt oder missmutig vor sich hin weinen treanschn (wennst iatz ned mit dei'm Treanschn aufhörst, [dreànsch] fangst a paar...) Treanschen, die Trenschn, die weinerlicher Mund, beleidigtes, missmutiges [Dreànschn] Gesicht (Dreanschen) 250 Trebernlous, die [Dräwànlous] Trebernsau, die [Dräwànsau] ordinäre, ungepflegte, verwahrloste Person (w) tredern [drä:dàn] kleckern, verschütten Treibauf, der [Draibauf] Wildfang Trenzal, das Trenzerl, das [Drennzàl] Lätzchen zum Umbinden für Kleinkinder (Drenzal) Trenzbeutel, der [Drennzbaidl] Jammerlappen, weinerlicher Mensch (Drenzbeutel) 1winseln, leise weinen 2sich beim Essen trenzen bekleckern 3beim Einschenken verschütten trenzn [drennzn] (drenzen) (Herrschaft, host de neie Tischdeckn aa scho wieder otrenzt...) Trenzer, der [Drennzà] 1einer, der kleckert, sabbert 2Feigling, (Drenzer) Versager, "Loser" Triederer, der [Driàdàrà] (Driadara) triedern [driàdàn] (driadan) trielen [driàlàn] (drialan) tritscheln [dri:dschln] (dridscheln) Tritschler, der [Dri:dschlà] (Dridschla) Umstandskrämer, lahme Ente langsam arbeiten, sich langsam bewegen, trödeln kleckern, sabbern vor sich hinwursteln, langsam arbeiten, trödeln 1langsamer, umständlicher Mensch 2Trödler, Händler (zu dem Tritschler brauchst gor ned erst higeh, der hod nix Gscheits...) Trittling, der [Dri:dling] "ausgelatschter", derber, fester Schuh, Stiefel Trix, der [Drix] Dreh, Kniff, List Troad, das [Droàd] (Droad) Getreide trödeln trödln [drä:dln] (drädeln] Trollen, die (Pl.) [Droin] Trompeten, die [Drombbäddn] langsam tun, sich sehr viel Zeit lassen Hopfendolden, Hopfenzapfen Vorschlag aus der Holledau Blechblasinstrument 251 Tropf, der [Drobf] Spitzbub Tropfbierdotschen, der arme, heruntergekommene, verwahrloste [Drobfbiàdådschn] Person Trottoir, das [Droddoàr] Gehsteig, Gehweg Truchen, die [Dru:chàn/Dru:chn] trückeln [driggln] trückern [driggàn] 1Kiste, Truhe 2Sarg trocknen Hexe, übler Geist (wenn d'Drud in da Nacht auf Trud, die [Dru:d] (Drud) deiner Brust hockt und dir an Schnaufara abdruckt...) Trudschal, das Trutscherl, das [Dru:dschàl] (Drudscherl) 1einfältiges Mädchen 2entzückendes, reizendes Mädchen 1Teil von etwas (da liegt a Trumm von deiner Trumm, das [Drumm] Puppenküch...) 2Portion, Stück (a Trumm Wurscht; a Trumm Knödl = ein großer Knödel; Steigerung: Mordstrumm = riesengroß) faules Trumm, das [faulsdrumm] = bequemes, faules Frauenzimmer Trutschen, die Trutschn, die [Dru:dschn] dümmliche, ungeschickte Weibsperson (Drudschn) Tschamsterer, der [Dschàmsdàrà] Freund, Liebhaber (abwertend) (Dschamsderer) 1einfältiges, ungeschicktes Kind Tschapperl, das [Dschàbbàl] 2liebenswertes, naives weibliches Wesen, Dummchen Tschumpel, die [Dschummbbe] dümmliches, schwerfälliges Frauenzimmer, (Dschumpel) Tuchad, der Tuchert, der [Du:chàd] tüpfeln [dibbfen] (dipfeln) Trampel Bettdecke ("Zuadeck" 1jmdn. besiegen, bezwingen, übertreffen (im Sport) 2ugs: mit einer Frau schlafen (da Sepp 252 hod d'Resi nach da Disco dipfelt...) Tüpferl, das [Dibbfàl] (Dipferl) Pünktchen, Tüpfelchen Tüpferlscheißer, der [Dibbfàlschaissà] kleinlicher, pedantischer Besserwisser (Dipferlscheißer) tupfen [dubbfà] (dupfa) Türkl, der [Diàggl] jmdn. besiegen, bezwingen, übertreffen (d'Vorderstinkmistinger ham d'Hinterstinkmistinger 5:0 dupft...) derber, grobschlächtiger, plumper Kerl 1stark regnen (iatz tuscht's aber gscheid) tuschen 2knallen 3ohrfeigen (wennst iatz ned sofort tuschn [duschn] dei Hausaufgab machst, tusch i dir a Gscheide...) Tuscher, der heftiger Regenguss, Platzregen (Gestern nacht Tuscherer, der [Duschà] hat's an gscheitn Tuscherer do...) Tutteln, die (Pl.) [Duddln] (Duddel) Tutterer, der [Duddàrà] (Dudderer) Tuwak, der [Duwagg] Tuwakl , der [Duwàgl] üba über (Adv.) [i:wà] übableibn überbleim [i:wàblaim] vulgär für weibliche Brust junger "Hupfer", Halbwüchsiger Tabak, Schnupftabak jenseits, auf der gegenüber liegenden Seite übrig bleiben Übabliebne, die Überbliebne, die weibl. Single ("alte Jungfer"...) [I:wàblime] übadüba/überdüber 1umwerfen, umrempeln, umstoßen 2über den hauen, schlagen Haufen schlagen, niederschlagen, [iwàdiwà haun/schlång] zusammenschlagen Übadüba, der Überdüber, der [I:wàdiwà] temperamentvolles Kind, Wildfang 253 überhaupts [i:wàhàbbz/i:wàhaubbz] (Betonung sowohl auf der 1. als 1überhaupt 2erst recht auch 3. Silbe möglich.) übahudln überhudln [i:wàhudln] übernachtig (Adj.) [i:wànàchddig] übereilen "übernächtig", unausgeschlafen, müde übareißen kapieren, verstehen, "checken" (...es hod a überreißen [i:wàraissn] bissl dauert, bis i überrissen hob, wos los is.) übaschlagn 1handwarm, lauwarm, leicht angewärmt überschlagen [iwàschlång] (Wasser) 2mild, lau (Wetter) übastandig überstandig (Adj.) [i:wàschdàndig] "übriggeblieben", jemand, der eigentlich schon unter der Haube sein sollte... üba und üba über und über (Adv.) ganz und gar, durch und durch [iwàundiwà] Übaziach, Überziach, die [Iwàziàch] Bett-, Kissenbezug übazwerch 1gekreuzt, schräg 2durcheinander, wirr, überzwerch (Adj.) [iwàzweàch] unordentlich 3schrullig, seltsam Uhu, der [U:hu] Kauz, Sonderling, seltsamer Vogel, verrückter Typ Uhubapp, der [U:hubabb] Alleskleber um (Adv.) [umm] aus, vorbei, vorüber (d'Ferien san um...) um: nicht viel um/ nicht viel ausmachen, keine große Rolle spielen nicht weit um (...is ned vui um ob i über Nürnberg oder [ned vui/waid um] München fliag.) herum, rundherum (rund umadum = ganz und umadum (Adv.) [umàdumm] gar, über und über; mir gehts rund umadum guad = ich fühle mich prächtig) umanand umeinander umher (Adv.) [umànand/umanandà] 254 umanand dreckeln 1Dreck machen 2trödeln, nicht effektiv [umànand dräggln] arbeiten umanand hauen 1ordentlich verprügeln (hat er alle gscheit [umànand haun] manandghaut...) 2randalieren, lärmen, toben jmdn. haut es umeinander [...hauds um umànandà] umanand krautern [umànand graudàn] umanand lassen [umànandà lassn] umanand rumpeln [umànand rumbben] 1jmd. hat gesundheitliche Probleme (letzte Nacht hod s mi wieder so umanandaghaut...) 2Schwierigkeiten haben (seit ma s'Haus ham, hauts uns mitm Geld gscheit umanand...) rumwursteln, trödeln, tändeln jmdn. ordentlich verprüglen (wart, du Hund, iatz lass i di umanand, dass da Hörn und Sehgn vergeht...) 1plan- und ziellos durch die Gegend rennen 2sich außer Rand und Band gebärden (is er umanandagrumpelt wiar a Narrischer...) umanand saufen durch die Kneipen ziehen, sich von Wirtshaus [umànand sauffà] zu Wirtshaus saufen umanand stierln [umànand schdiàln] umanand teufeln [umànand daifen] 1herumstochern, herumwühlen 2sticheln (...muasst du allweil in der Vergangenheit umanandstialn?) toben, tollen, sich austoben (bis nachmittag samma auf der Pistn umanandteufelt wia die Wuidn...) umanand tun trödeln, sich unnötig lange mit einer Sache [umànand doà] beschäftigen, aufhalten umanand ziahgn 1trödeln, in den Tag hineinleben, faulenzen [umànand ziàng] 2gammeln, vagabundieren umara [ummàrà] etwa, gegen, ungefähr zirka (i bin umara fümfe hoamganga...) umarbatn umarbeiten lärmen, toben, um [umarwàn/umarwàdn] umasonst (Adv.) [umàsunzd] umsonst (i bin gratis in d'Schui ganga und du umasunst...) 255 umdrahn umkehren, wenden (...wollt der Hanswurscht umdrehen [umdrà:n] doch glatt auf da Autobahn umdrahn!) umfahren [umfa:rn] 1zusammenfahren, rammen, umstoßen 2einen Umweg fahren (iatz samma weid umgfahrn...) 1toben, tollen 2randalieren, verwüsten (da umfetzen [umfäzzn] Nachbar hod in seim Suri wieder ganz schee umgfetzt...) umfliegen [umfliàng] umfallen, umkippen, umstürzen Umgang, der [Umgang] Prozession, Festzug, Bittgang 1geistern, spuken 2vorwärts gehen, gedeihen umgehen [umge:] (nach der Scheidung is's gar nimmer umganga...) umgehen: im Weg umgehen umher (Adv.) [ummà] umhin ummi (Adv.) [umme] 1aufhalten, behindern, im Weg stehen 2zur Last fallen, stören 1herüber, auf diese Seite, rüber 2aus, vorbei, vorüber (da Summa is umma...) hinüber, auf die andere Seite umkeien umhauen, umschmeißen, umwerfen (wer hod umkein [umkain] mei scheene Vasn umkeid?) ummacha ummachen [ummàchà] (Baum/Strauch/Hecke) fällen, umhauen 1umstoßen, umwerfen 2musikalisch: ein umschmeißen [umschmaissn] Musikstück "vermurksen", fehlerhaft spielen, total "rausfliegen" (aus der Partitur, aus dem Rhythmus...) umschnackeln umschnackln [umschnàggln] sich den Fuß verknacksen, verstauchen Umstandskrama Umstandskramer, der Umstandskrämer, umständlicher Mensch [Umschdandsgra:mà] umstecken [umschdeggà] umhinstehen ummisteh umschwenken, Meinung und Verhalten ändern, Partei für die andere Seite ergreifen 1verenden, verrecken (Tiere) 2verderben 256 [ummeschde:/ (Getränke, Lebensmittel) 3zur Seite treten umschde:] umtun: sich umtun [umdoà] sich beeilen (dua di um, du muaßt in d'Schui...) unangeschauter (Adj.) ohne vorherige Überprüfung, unbesehen, [unogschaudà/ vertrauenswürdig (den kenn i guad, dös Auto unogschaugdà]] kannst unangschauter nehma...) unbandig unbändig (Adj.) [unbà:ndig unguad ungut (Adj.) [unguàd] unkommod (Adj.) [unkàmodd] unleidig (Adj.) [u:nlaide/unlaidig] unrecht: (Person) ist nicht unrecht 1leidenschaftlich, maßlos (i mog di unbandig...) 2übermäßig, zügellos (bis in der Fruah ham s unbandig gsuffa, tanzt und - des sagn ma ned...) missgelaunt, gereizt, grimmig (nix für unguad = nichts für ungut = es war nicht böse gemeint) unkomfortabel, unpraktisch gereizt, knurrig, missgelaunt angenehm, sympathisch der Sepp is gar ned so unrecht = Josef ist ganz in Ordnung od. der Josef iss 'n ganz, ganz Lieber... üns [ins] (regional) uns (...was is mit üns, kriagn mir nix zum Sauffa?) unt (Adv.) [undd] unten Unterbett, das [Unddàbedd] Matratzenschoner unterhaltlich (Adj.) kurzweilig, unterhaltsam, vergnüglich (des war [unddàhåiddle/unddàhåiddlich] a unterhaltlicher Ausflug...) unterkommen 1begegnen (so a Dreckhammel is mir no nia [unddàkemmà/ unterkemma...) 2erleben, erfahren (so a unddàkummà] Sauerei is mir no nia unterkemma...) Untersatzl, das [Unddàsàzzl] Untersetzer untertags (Adv.) [unddàdå:x] tagsüber, während des Tages untersche unten, unten drunter, zu unterst 257 unterse [unddàsche/unddàsse] Urschl, die [Uàschl] dummes, einfältiges, ungeschicktes Frauenzimmer (...dumme Urschl!) Urviech, das [Uàfi:ch] urwüchsiger Mensch, Original, Unikum Uschi Koseform von Ursula Vadda, der [Faddà] Vater Vafangales, das Verfangerles, das [Fàfangàles] fangen spielen Vorschlag von Andrea aus Ingolstadt Vafangs, das fangen spielen Vorschlag von Andrea aus Verfangs, das [Fàfangs] Ingolstadt Vagierer, der [Fachirà/Fàgirà] Herumstreuner, Landstreicher, Vagabund vagieren vagiern [fachiàn/fàgiàn] umherstreunen, umherziehen 1freie Stelle 2Ferien, schulfrei (zu meiner Vakanz, die [Fàkànnz] Grundschulzeit sagte man nicht "Hitzefrei", sondern "Hitzvakanz") Vale [Fa:le] Valtl [Fåiddl] Kurzform von Valentin 1Ausdruck des Erstaunens, der Verwunderung vareck oder Lobes (Ja, vareck, host des schee varreck [fà:regg] gspuit...) 2Fluch (Vareck, iatz hob i mi auf'n Daama ghaut...) varreckn [fà:reggà] 1abkratzen, krepieren, elend zugrunde gehen 2derb für verenden Varreckn, das: nicht um alles in der Welt, überhaupt nicht, ned ums Varrecka nicht ums Sterben (den Kollegen B. konn i ned [ned ums Fà:reggà] ums Varregga aussteh...) 1abscheulich, grausam, bestialisch, verflucht (Mei Chef is a Wildsau, a varreckte...) vareckt 2anspruchsvoll, kompliziert, schwierig (des is varreckt (Adj.) [fà:reggd] a varreckts Musikstückl, des kann ned a jeder spieln...) 3clever, gewieft, listig, schlau (...a varreckta Hund is a scho, unser Sepp!) 258 varreckta Hund [fàreggdàhund] = Tausendsassa, Teufelskerl veganer Käse aus rein pflanzlichen Produkten Vegaas, der [Vegà:s] (neue Wortschöpfung, Terminus aus vegan und Käse) Vehikel, das Vehikl, das [Fehiggl] Karren; defektes, mangelhaftes Fahrzeug Veicherl, das 1Veilchen 2blaues Auge 3begriffsstutzige, Veigerl, das dümmliche Person (Mein Gott, du werst ma so [Fai:chàl/Fai:gàl] a Veigal sei...) Veit Veitl [Faidd/Faiddl] Vitus Ventui, das [Fenddui] Ventil verbandeln [fàbàndln] verbinden, verknüpfen 1beschönigen, herunterspielen, idealisieren verblümeln [fàbleàmen] 2jmdn. für dumm verkaufen, aufs Glatteis führen verbuckeln [fàbu:gln] verknittern, verbeulen verbudeln verraufen, zerwühlen (so schee hab i bügelt verbuttln [fàbu:dln] und iatz is die ganze Wasch verbuddlt...) verdreckeln [fàdreggln] vergeuden, verplempern (die ganze Zeit hast mit dem blädn Computer verdreckelt...) verdruckt (Adj.) verdruckst (Adj.) falsch, heimtückisch, verschlagen [fàdruggd/fàdruggsd] Verdruss, der [Fàdru:s] Verdrusszapfen, der [Fàdru:szabbfà] Ärger, Kummer, Schwierigkeiten (nix ois wia Verdruss hod ma mit dir...) böses, zänkisches Weib verbeult, zerdrückt (Mei, der hat mir mein Karrn ganz vaduid wieder bracht = Oh Graus, verdullt [fàduid] der hat mir mein Auto total verbeult zurück gegeben. Oder: Mi hats mitm Radl gschmissn, jetz is des ganze Schutzblech vaduid. Oder: Da Maxi hod a Rauferts ghabt, heit is a ganz 259 schee vaduid im Gsicht.) Vorschlag, Definition und Beispiele von Helge Vogl aus Germering verfransen, sich [fàfransn] vergaffen, sich [fàgaffà] vergelt's Gott [fàgäidsgo:d] vergunnen [fàgu:nà] verhackeln, sich verhakeln, sich [fàhàggln] 1sich verfahren, verlaufen 2aus dem Konzept kommen, den Faden verlieren sich in jmdn.verlieben, "verschauen" Danke (der liebe Gott möge es dir vergelten); die Antwort lautet: Segn's Gott (Gott segne es) vergönnen sich verfangen, verhaken verhaut [fàhaud] heruntergekommen, vergammelt, verwahrlost verheiratet [fàhairàd] (Adj.): grapschen, unsittlich berühren (...glang mi ned jmdn. verheiratet anglangen so verheirat o, du Saubär, du oider!) verhocken, sich [fàhoggà] die Zeit vergessen und zu lange sitzen bleiben verhunackeln [fàhuànàgln/fàhunàgln] verjuxen verjuxn [fàjuxn] verhunzen, verschandeln, verunstalten verbraten, vergeuden, verschwenden verkälten, sich [fàkäiddn] sich erkälten Verkältung, die [Fàkäiddung] Erkältung 1verraten, verpetzen, bei jmdm. hinhängen verkaufen [fàkàffà] (...der hod di beim Chef verkafft!) 2sich beim Einkaufen vertun (...bei dene Schuah hob i mi sauber vakafft!) Verklaghafal, das Verklaghaferl, das Verräter(in), Petze(r) [Fàglåghàfàl] Verklagpritschen, die [Fàglågbriddschn] Petze, Verräterin verleicha verleichen verleihen [fàglaichà] verliabn, sich [fàliàm] sich verlieben verloisen verlieren 260 verluisen [fàloisn/fàluisn] vernagelt [fànågld] 1begriffsstutzig 2dickköpfig, stur verpledern [fàblädàn] vergeuden, verschwenden verpritscheln vergeuden, verschütten, verspritzen (ihr sollts verpritschln [fàbriddschln] koa Wasser verpritscheln!) verpritschen verpritschn [fàbriddschn] verputzen verputzn [fàbuzzn] verramma [fàràmmà] verpetzen, verraten, jmdn. verpfeifen 1jmdn. ertragen, leiden können (den Kollegen B. kann i überhaupt ned verputzn...) 2essen (iatz hob i a ganze Schweinshaxn verputzt...) (heimlich) beiseite schaffen, verstecken, wegräumen 1die Zeit mit Plaudern, Tratschen verbringnen verratschen 2vor lauter Reden und Tratschen die Zeit verratschn [fàrà:dschn] vergessen (in der Stadt hab i mi mit der Fanni verratscht...) verratzt sein [fàrazzd säi] verloren sein verräumen [fàràmmà] siehe "verramma" verreck [fàregg] verrecken [fàreggà] Verrecken, das Verreckn: nicht ums Verrecken [ned ums Fàreggà] Verrecker, der [Freggà] 1Ausdruck des Erstaunens, der Verwunderung oder Lobes 2Fluch (siehe "vareck") 1abkratzen, krepieren, elend zugrunde gehen 2derb für verenden (siehe "varecka") nicht um alles in der Welt, überhaupt nicht, auch nicht ums Sterben (siehe "Varecka") gemeiner, niederträchtiger Mensch; Schuft, Schurke, Verräter 1abscheulich, grausam, bestialisch, verflucht verreckt (Adj.) [fàreggd] 2anspruchsvoll, kompliziert, schwierig 3clever, gewieft, listig, schlau (siehe "vareckt") verreckter Hund [fàreggdàhund] = Tausendsassa, Teufelskerl verreden, sich [fàre:n/fàre:dn] versehentlich ausplaudern, sich verplappern 261 verrollen, sich verschwinden, sich aus dem Staub machen 1geistesgestört, schwachsinnig, verrückt verruckt (Adj.) [fàruggd] 2abgehoben, eigentümlich, merkwürdig, ungewöhnlich (a verruckta Hund is a scho, da Paule...) versamma [fàsàmmà] versandeln versandln [fàsàndln] versaubeidln versaubeuteln [fàsaubaidln] verschandeln verschandln [fàschàndln] versäumen verlieren, verbummeln, verlegen, verschlampen verbocken, verderben, vermurksen, versauen entstellen, verunstalten verscheißen: (es) bei jmdm. bei jmdm. in Ungnade fallen, die Sympathien verscheißen [fàschaissn] verspielen verscheppern [fàschäwàn] billig verkaufen, verramschen, verscherbeln verschliaffa, sich verschliefen, sich [fàschliàffà] sich verstecken, verkriechen verschmacht 1eingeschnappt, gekränkt, verletzt 2bang, verschmochd [fàschmå:chd] mutlos, zaghaft verschmeißen verschmeißn [fàschmaissn] verlieren, verschlampen, verschustern verschoppen verstopfen (s'Papier hod si im Klo verschoppn [fàschobbm] verschoppt...) verschossen (Adj.) [fàschossn] verschwitzen [fàschwizzn] versitzen [fàsizzn] 1ausgebleicht (Textilien) 2heftig in jmdn. verliebt sein 3in eine Idee vernarrt sein etwas vergessen (den Termin hob i verschwitzt...) im Erdreich versickern 1Senkgrube, Senkschacht, Sickergrube (In den 1960er-Jahren war mein Elternhaus in Versitzgruabn, die Ingolstadt noch nicht an die Kanalisation Versitzgrube, die [Fàsizzgruàm] angeschlossen, deshalb wurden die Abwässer in eine Versitzgrube abgeleitet.) 2Säufer, Trinker da Sepp sauft wiar 262 a Versitzgruam = Josef spricht dem Alkohol ordentlich zu) Versteckal, das Versteckats, das [Fàschdeggàl/Fàschdeggàds/ Verstecken spielen Fàschdeggsdàl] verstehst? [fàschdäsd] (hast du das) kapiert?, verstanden?, in Ordnung? Verstehstmi, der [Fàschdäsdme] Verstand, Intelligenz verstohlens (Adv.) [fàschdoins] verstrubeln verstruweln [fàschdru:wen] vertragen [fàdrång] heimlich, verstohlen (bin i verstoins zum Kühlschrank...) (Frisur, Haare) verwirren, zerzausen ertragen (deine Gemeinheiten vertrag ich nicht...) vertrenzen 1verkleckern, verschütten 2vergeuden, vertrenzn [fàdrennzn] verschwenden, vertrödeln 1aufwenden, einsetzen, verbringen (mit so am vertun [fàdoà] Wörterbüachl verduad ma an Hauffa Zeit...) 2vergeuden, verschwenden (mit dem Schmarrn verduast des ganze Geld...) 1sich irren, verschätzen (in dera Woch hob i mi vertun, sich [fàdoà] mit de Lottozahlen gscheit verdoa...) 2einen Fehler machen (bei dera Abrechnung hab i mi verdoa...) verwacheln [fàwà:chen] verwehen, mit Schnee zudecken verwerfen [fàweàffà] verlegen, verlieren, verschmeißen verwichsen [fàwixn] vergeuden, verjubeln (sei ganz' Geld hat er verwichst...) 1in Unordnung bringen, durcheinanderbringen verwurschteln verwursteln (die ganzen Akten san verwurschtelt...) [fàwuàschdln] 2zerraufen, verstrubbeln (Pass doch auf, Cheri, du verwurschtelst ja meine schönen Haar...) verzählen [fàzäi:n] erzählen (mei Oma hat schöne Märchen verzählt...) 263 verzapfa dummes Zeug reden, quatschen (der verzapft verzapfen [fàzàbbfà] an solchan Krampf...) verzarren verschleppen, verziehen (i moan, den Schoklad verzarrn [fàzà:rn] ham d'Kinder verzarrt...) verziagn verziehen [fàziàng] stehlen, verschleppen verziagn sich heimlich, unauffällig entfernen, verziehen, sich [fàziàng] verschwinden verzupfa, sich sich entfernen, verschwinden (verzupf di verzupfen, sich [fàzubbfà] bloß...) verzwirlen durcheinanderbringen, verwirren (a jeds Kabl is verzwirln [fàzwiàln] verzwirlt...) Vev [Fäf] Veval [Fäfàl] Veverl [Fäfàl] Kurzform/Koseform von Genoveva Vevi [Fäfe] Viech, das [Fi:ch] 1Tier, Vieh 2Rüpel, ungestümer, grober Mensch (der benimmt si wiar a Viech...) Viech, blödes, das [fi:chbläz] = dummer Mensch Viechdokta, der Viechdoktor, der [Fi:chdoggdà] Tierarzt 1Gemeinheit, Unverschämtheit, Mißstand (des is a Viecherei, wia der mit'm Personal Viecherei, die [Fichàrai] umspringt...) 2Gaudi, Spaß (den konnst für jede Viecherei hobn...) 3Anstrengung, Strapaze (so a Marathonlauf is scho a gscheide Viecherei...) Viecherer, der [Fi:chàrà] tierliebender Mensch; einer, der gut mit Tieren umgehen kann vieraugad (Adj.) vieraugert (Adj.) eine Brille tragend [fiàaugàd/firaugàd] viere [fire] vier viereckad (Adj.) viereckig 264 viereckert (Adj.) [fiàeggàd/fireggàd] Vierer, der [Firà] Vier (Ziffer, Zahl, Schulnote) 1Viertelliter Wein = 0,25l (= ein Schoppen) 2Viertelpfund = 125 Gramm 3Uhrzeit: Viertel nach sechs = 6:15 od. 18:15 Uhr; Viertel vor Viertel, das [Fiàddl sechs = 5:45 od. 17:45 Uhr (Besonderheit z.B. in der Region Ingolstadt: Viertelsechs= 5:15/17:15 Uhr; Dreiviertel sechs = 5:45/17:45 Uhr) vierzg [fiàzg] vierzge [fiàzge] vierzig (Zahl 40) Vinz Kurzform von Vinzenz Visage, die [Wisà:sch] Gesicht, Fresse, Schnauze vis-à-vis (Adv.) [wisàwi] gegenüber Vorschlag aus Hauzenberg voant vornt (Adv.) [foàndd] vorn (do voant is a Bäckerei...) Voda, der [Få:dà] Vater vögelfangen wer poppen kann, weiß auch wie vögelfangen vöglfanga [feglfangà] funktioniert... Vogelscheuche, die [Foglschaichà] dürre, hässliche, nachlässig gekleidete Person vogelwild (Adj.) 1wild, stürmisch, unbeherrscht 2ausgefallen, voglwuid (Adj.) [foglwuid] extravagant (der Paule is a voglwuida Hund...) Vogerl, das [Fo:gàl] Vögerl , das [Fe:gàl] Volldepp, der [Foidäbb] 1kleiner Vogel, Vögelchen 2schräger, extravaganter Typ (du werst mir so a Vögerl sei, mei Liaber...) vollkommener Trottel; Idiot vorn (keine Richtungsangabe, bezieht sich auf einen Teil von etwas... vont is no ned umgrobn vont [fondd] = der vordere Teil des Beetes ist noch nicht vonte [fondde] umgegraben; der hockt vont = er sitzt vorne im Auto) Vorschlag und Definition Barbara Lexa 265 Vorhäusl, das [Foàhaisl] vorher (Adv.) [foàheà] voring (Adv.) [foring] vorn [foàn] vornt [forndd] vount [foundd] Vorbau, Wetterschutz (um den Eingangsbereich) eben erst, vor kurzem vorn, vorne (do vount muasst rechts abbiagn...) voran, voraus (d'Fahnenabordnung geht voro (Adv.) [foro:] Vreni [Freni] Vrenerl [Frenàl] voro...) Kurz-/Koseform von Verena Vronal [Fro:nàl] Vronerl [Fro:nàl] Kurz-/Koseform von Veronika Vroni [Fro:ne] vui (Adv.) [fui] vui zvui [fui zfui] viel viel zuviel (vui zvui Gfui - zu gut für diese Welt) waar [wà:r] wäre (bair. Konjunktiv: ...i waar so gern bei waarad [wà:ràd] dir!) Wabbal,das Wabberl,das [Wàbbàl] Waben,die [Wà:m] (Wam) Aufkleber 1Kurzform von Barbara 2alte Frau altes Weiberl 1wehen (Heut wachelts wieder ganz schee kalt daher...) 2fächeln, wedeln 3Schneegstöber wacheln [wà:chen] (Grad wacheln duads, dass ma nirgends mehr fahrn kann...) 4jemanden "wachln" = ordentlich verprügeln, aufmischen Wachler, der 1Auffangvorrichtung an der Sense 2großer [Wà:che/Wà:chlà] Gamsbart Wackler, der [wagglà] Wackelkontakt (...des Kabel hod an Wackler.) wachs (Adj.) [wàx] 1rauh, scharf, spitz, steinig 2verstockt, trotzig, unbequem Wachten, die [Wàchddn] Schneeverwehung, Schneewehe Wachtel, die 1schrullige, sonderliche alte Frau 2etwas 266 Wachtl, die [Wachddl] abfällige Bezeichnung für Wachtmeister, Polizist 3Justizvollzugsbeamter/in Wachter, der [Wàchdà] Wächter, Nachtwächter Wähdam, der [Wä:dam] Schmerz, Unbehagen Wade, Waden (Wadl viere richten = jemandem Wadl, der [Wà:dl] ordentlich die Meinung sagen; Des san Wadln, die [Wà:dln] Trümmer, hod da Spatz gsagt und seine Wadln ogschaugt...) Wadelbeißer, der Wadlbeißer, der [Wàdlbaissà] Wadelstrümpf, die (Pl.) [Wàdlschdrimbbf] Waffel, die [Waffe] Wagel, das [Wà:gl] Wagerl, das [Wà:gàl] Wagensohn, der [Wàngsu] 1kleiner, bissiger Hund 2Stänkerer, Zyniker; einer der um boshafte Kommentare nicht verlegen ist (CSU-Generalsekretäre sind quasi Prototypen...) Kniestrümpfe, Wadenstrümpfe 1Waffel 2Mund (Wennst ned glei dei Waffe hoitst, fangst oane...) kleiner Wagen, Wägelchen, Handkarren Pflugschar, die (...bring an Wagnsun zum Schmied) Vorschlag und Definition aus Osterhofen in Ndb. Teil des Zugtiergeschirrs (bsuffans Wagscheidl Wagscheitel, das [Wågschaidl] = etwas freundlichere Bezeichnung für "Besoffener, Betrunkener" oder auch "Trinker"; "des bsuffane Waagscheidl konnst doch zu koana vernünftign Arbat braucha!") wahn [wà:n] 1winden 2flattern, wedeln wahrscheints (Adv.) wahrscheinlich (wahrscheints is a wieder beim [wa:dschäins] Sauffa...) Waiserl, das [Woàsàl] waldlerisch (Adj.) [waidlàrisch/waiddlàrisch] Waldler, der [Waidlà/Waiddlà] 1armes, hilfsbedürftiges Kind 2unbeholfene, unselbstständige Person aus dem Bayerischen Wald, "waldlerisch" Waldler, Bewohner des Bayerischen Waldes 267 Waiserl, das [Woàsàl] 1hilfsbedürftiges Kind 2bedauernswerte, erbärmliche Person walgeln [wåigln] 1Teig ausrollen, walzen (Platzlteig walken...) walken [wåiggà] 2sich wälzen (im Dreck walgeln...) Walger, der [Wåigà] Walgler, der [Wåiglà] 1Nudelholz, Teigroller 2Alkoholrausch Walker, der [Wåiggà] Waller, der [Wallà] Walli Wally [Walle] Walz, die [Wåizz] Wam, die [Wà:m] 1Wels 2Wallfahrer, Pilger Kurzform von Walburga Wanderschaft eines Handwerksgesellen (auf der Walz sein...) 1Kurzform von Barbara 2alte Frau, altes Weiberl (siehe Waben) Wammal, das gut mit Fett durchwachsenes Bauchfleisch vom Wammerl, der [Wàmmàl] Schwein (geräuchtertes Wammerl...) Wampe, die [Wambbm] dicker Bauch wampert (Adj.) [wambbàd] dick, korpulent, fett Wamperl, das [Wàmbbàl] Bäuchlein, kleiner Bauch Wampsack, der [Wammbbsåg] wann (Konj.) [wann] dicker, fetter Mensch; Fettwanst 1wann (wann geht's o?) 2wenn (wann i a Musi hör = wenn ich Musik höre) Wanzen: freche Wanzen, die aufdringlicher, dreister Mensch, der sich nicht [frächewannzn] abschütteln lässt 1Knoten in den Haaren 2"Verwurschtelung" in Wapf, der [Wàbbf] einem Seil, Kabel o.ä. - Vorschlag und Definition von Kathrin aus Rosenheim! Wapperl, das [Wàbbàl] Aufkleber Wörtchen, Wörtlein (a Wartl mit jmdm. reden: Wartl, das [Wàrddl] jmdn. zur Rede stellen, ein Wörtchen mit jmdm. reden) Wasch, die [Wasch] Wäsche (iatz muaß i no d'Wasch aufhänga...) Waschel, der [Wàschl] 1Rasierpinsel, Malerwerkzeug ("Malerwaschl") 268 2einfältiger Mensch, Tölpel wascherlnass (Adj.) [wàschàlnå:s] klitschnass, patschnass, triefend nass (...du waschertnass (Adj.) bist ja waschadnass!) [waschàdnå:s] Waschglupperl, das Waschklupperl, das Wäscheklammer [Waschglubbàl] Waschkorb, der [Waschkoàb/Waschkorb] Wäschekorb Waschkrätzen, der Waschkretzen, der Wäschekorb [Waschgräzzn] Waschkuchel, die [Waschku:chl] Waschlappen, der [Waschlabbm] Waschlumpen, der [Waschlumbbm] Waschhaus, Waschküche Feigling, Pantoffelheld, Schwächling Waschlappen längliches Vierkantholz (ca. 4x4x180 bis 200 Waschspreizen, die cm) mit V-förmiger Einkerbung an einem Ende [Waschbraizzn] oder Gabelstock - dient als Stütze einer vollbehängten Wäscheleine Waschstrick, der [Waschdri:g] Waschweib, das [Waschwai] Wäscheleine 1Wäscherin 2geschwätziger, klatschsüchiger Mensch Wasen, der [Wå:sn] Gras, Rasen Wasserburger, die (Pl.) Tränen (bis i gschaugt hob, san ihra d [Wassàbuàgà] Wasserburger kemma...) Wasserkübelmann, der Wasserkübelmo, der Der heilige Florian (wird mit einem [Wassàkiwemo:/ Wassereimer oder -krug dargestellt.) Wassàküwemo:] Wasserlache, die Pfütze 269 Wasserlacke, die [Wassàlachà/Wassàlaggà] (zur Züchtigung) schlagen, verprügeln (mei wassern (Adj.) [wàssàn] Muatter hod mi oft gwassert, ob i's braucht hob oder ned...) Wasserschaffel, das [Wassàschàffe] Bottich, Wasserschaff 1gepantschte, mit Wasser "verlängerte" Flüssigkeiten, Getränke, Suppen, Soßen (dei wasserschlintig (Adj.) wasserschlintige Suppn konnst selber essen...) [wassàschlinnddig] 2von minderwertiger Qualität (des Glump, des wasserschlintige...) 3zwielichtig, halbseiden (...der Hund, der wasserschlintige!) Wasserschnalzen, die (Pl.) 1Brotsuppe mit gerösteten Zwiebeln 2dünne, [Wassàschnåizzn] einfache Suppe, Wassersuppe Wast [Wàssd] Wastl [Wàssdl] watschen [wà:dschn] Watschen, die (Sg./Pl.) [Wà:dschn] Kurzform von Sebastian ohrfeigen Ohrfeige Watschenbaum, der Ohrfeigenbaum;-) = eine drohende Strafe in [Wà:dschnbà:m] Form von saftigen Ohrfeigen/Watschen glei fallt der Watschenbaum um = gleich setzt es ordentlich Ohrfeigen Watschengesicht, das blödes, freches Gesicht, das förmlich nach [Wà:dschnxichdd] Ohrfeigen verlangt Watten, das [Wàddn] beliebtes bayrisches Kartenspiel wax (Adj.) [wàx] Wecken, der [Weggn] 1rauh, scharf, spitz, steinig 2bockbeinig, störrisch, trotzig Brotlaib (...hol an Weckn Brot beim Bäck!) 1kleiner Wecken 2Universalbezeichnung für Weckerl, das [Weggàl] Brotgebäck (Maurerweckerl, Fitnessweckerl, Osterweckerl...) Weda , das [We:dà] 1Wetter 2Gewitter, Unwetter (heid soll's no a 270 gscheids Weda gebn, hod da Radio gsagt...) Wedahex, die [We:dàhäx] verwahrlostes weibliches Wesen Wedasegn, der [We:dàsäng] siehe Wettersegen wegga (Adv.) [weggà] weg, zur Seite (geh wegga, mach Platz!) weh: etwas Wehes Wunde, Prellung, Geschwür (Mama, schaug [wä:/wås Wä:s] amoi, i hab da was Wehes...) Wehdam, das [Wä:dam] Schmerz, Unbehagen weh doa [wä: doà] weh tun (mei Kopf duad weh...) wehen [wà:n] 1winden 2flattern, wedeln wei (Konj.) [wai] weil Wei, das [Wai] 1Frau 2Gattin, Gemahlin (mei Wei = meine Weib, das [Wai] Gemahlin) Weibe, das [Waiwe] Weibchen, Kosewort für die Angetraute (du bist ja doch mei Weibal...) Weiberl, das [Waiwàl] siehe "Weibe" Weinbeerl, das [Wäibeàl] Rosinen, Weinbeeren Weiberer, der [Waiwàrà] Weiberheld, Schürzenjäger Weiberhengst, der [Waiwàhenxd] Weiberheld, Schürzenjäger 1Weibsperson, Weibsstück (im Singular eher Weiberleut, die [Waiwàlaid] abwertend - du damischs Weiberleid!) 2Frauen, Weibsvolk, Weibsen (...mit dene damischen Weibsen mog i nix zum doa ham!) Weiberts, das [Waiwàds] Weib, Weibsstück (abfällig) Weibsdeifi, der Weibsteufel, der schöne, verführerische, unberechenbare Frau [Waibsdaife] weichen [waichà] weihen, segnen weichen [woàchà] (aufweichen) weich werden[ Weichbrunn, der [Waichbrunn] Weihwasser Weichsel, die [Waixl] (Weixel) Sauerkirsche Weidling, der [Waidling] große, flache irdene (Ton/Keramik) Schüssel 271 weierzen weierzn [waiàzn] Weil: lass dir der Weil [la:s dà dàwai] weißen [waissn] weißeln [waisln] weißhaarert (Adj.) [waishåràd] Weißwurscht, die [Waiswuàschd] gestern, spuken lass dir Zeit weiß färben, tünchen, streichen weißhaarig, grauhaarig Weißwurst - bayrische Wurstspezialität, die am 22.02.1857 vom Moser Sepp, einem Münchner Metzger, erfunden wurde. Weitling, der [Waidling] große, flache irdene (Ton/Keramik) Schüssel Weixel, die [Waixl] (Weichsel) Sauerkirsche weizen [waizzn] geistern, spuken Weizen, das [Waizn, regional auch Woàzzn] welcherner [wäichàna] Welschnuss, die [Wäischnuss] Weltgschicht, die [Wäigschichd] Weißbier, Weizenbier (der Ausdruck "Weizen" für Weißbier ist u.a. im Ingolstädter Raum sehr gebräuchlich.) welcher Walnuss 1Weltgschichte 2(unbestimmte)Gegend (...host di wieder in da Weltgschicht rumtriebn, du Hundskrüppe!) 1ein bisschen, etwas, wenig (a weng z'weng = weng (Adv.) [weng] etwas zu wenig) 2wegen (weng dir samma z'spat kemma...) wengal (a) wengerl (a) [à wengàl Wenter, der [Wenddà] Weps, die [Wäbbs] wepsert (Adj.) [wäbbsàd] 1ein wenig, ein bisschen (ruck a wengal her zu mir...) 2ein Weilchen (a wengerl dauerts no...) Ordentlicher Alkoholrausch (gestern host aber wieder an saubern Wendder hoamzogn...) Wespe 1nervös, unruhig 2angriffslustig, wild 3lüstern, scharf, spitz 272 Werda, der [Weàdà] Werktag, Wochentag Werdagwand, das Werktagskleidung, Arbeitskleidung, [Weàdàgwand] Alltagskleidung Kurbel zum Anwerfen eines Motors, einer Werfel, die [Weàfe] Maschine Vorschlag und Definition aus Töging am Inn 1es schüttelt jmdn., jmd. zittert, bebt vor werfen: jmdn. wirft es [weàffà] Erregung, Fieber, Schmerz (des Madl wirft's grad a so vor lauter Woana...) 2hinfallen, stürzen (hat's di gworfen beim Schlittschuahlaffa?) 1arbeiten, hantieren, sich betätigen werkeln [weàgln] 2angestrengt arbeiten, sich plagen (derfst werkeln wia bläd...) werken [weàggà] Spektakel machen, randalieren, lärmen Werlaug, das [Weàlaug] Gerstenkorn Werm, die [Weàm] Kurbel Vorschlag und Definition Günther Lindl - Ingolstadt Druckluftbremse, die zu Beginn des Westinghauser, der Eisenbahnzeitalters in Zügen eingesetzt wurde. [Wäsdinghausà] Benannt nach ihrem Erfinder George Westinghouse Wetter: das ist mein Wetter [desismäiwe:dà] Wetterhexe, die [We:dàhäx] das gefällt mir, das macht mir Spaß, da fühle ich mich wohl (...wenn's schee hoaß is in da Isar baden, des is mei Weda!) verwahrlostes weibliches Wesen alter Brauch in der röm.-kath. Lithurgie. Der Wettersegen wird in den Sommermonaten nach Wettersegen, der der Hlg. Messe gespendet und soll die [We:dàsäng] Gläubigen sowie ihr Hab und Gut, Gärten und Felder, vor Blitz, Hagel und Ungewitter bewahren. wetzen [wezzn] Weuger , der [Wåigà] rennen, schnell laufen (bin i schnell zum Bäcker gwetzt...) 1Nudelholz, Teigroller 2Alkoholrausch 273 Weugler, der [Wåiglà] Weweherl, das [Wäwäàl] Wehwehchen wia (Konj.) [wià] wie Wichs, die [Wix] Schuhcreme Wichser, der [Wixà] Wigg [Wigg] Wiggerl [Wiggàl] wia na? wia nacha? [wià na/wià nachà] 1jemand, der onaniert 2Unsympath, Außenseiter Kurz-/Koseform vonLudwig wie denn? (Kauf dir was Gscheits zum Anziehn! Wia na? I hab koa Geld!) wiara wie ein... (der is durchgrumpelt wiara wia'ra [wiàrà] Schnellzug...) Wasserpumpe (Der WIDDER pumpt Wasser von Widder, der [Widdà] einer Quelle oder einem Bach ohne Wider, der [Wi:dà] Fremdenergie an einen höher gelegenen Bedarfsort.) Wied, der/das [Wi:d] Reisig, zerkleinerte Äste wief (Adj.) [wi:f] gewitzt, schlau (du bist a wiefs Bürscherl...) Wienerwürstl, das [Wi:nàwiàschdl] Frankfurter Würstchen Wiesbaum, der Heubaum (eine Stange, die beim Heutransport [Wi:sbà:m] für sicheren Halt der Ladung sorgt) wieselhaarig (Adj.) [wi:slhàrig] eigensinnig, trotzig wiesi macha wiesi-wiesi macha pinkeln, urinieren (Mama, wiesi macha...) [wi:se machà] Wiesen, die Wiesn, die [Wi:sn] 1Wiese 2Münchner Oktoberfest a gmahde Wiesn = ein leichtes Spiel, eine leicht zu bewältigende Aufgabe Wilderer, der [Wuidàrà] Jagdfrevler, Wilddieb wildern [wuidàn] illegal Wild erlegen 274 Wildling, der [Wuidling/Wuiddling] Wildsau, die [Wuidsau] Wildfang; Mensch von ungestümem Wesen 1grober, rücksichtsloser Mensch 2unreinlicher, ungepflegter Mensch 1Pickel 2Kleine Gurttasche für Skifahrer und Wimmerl, das [Wimmàl] Wanderer, die um die Taille getragen wird 3lästigs Wimmerl = aufdringliches Kind Wimmerlgesicht, das 1mit Pickeln/Mitessern übersätes Gesicht [Wimmàlxicht] 2Halbwüchsiger, Halbstarker (Pubertätsbinkel) Windbeutel, der 1Sahnegebäck 2unzuverlässiger, unsteter [Windbaidl] Mensch 1nicht solide, qualitativ minderwertig windig (Adj.) [winndig] 2unglaubwürdig, durchschaubar 3unstet, unzuverlässig, wankelmütig windschelch (Adj.) [windschäich] windschief Winsler, der [Winslà] Jammerlappen Wirsching, der [Wiàsching] Wirsing wisawi (Adv.) [wisàwi:] (vis-à-vis) gegenüber 1putzen, aufwischen 2ohrfeigen (Wennst dei wischen [wischn] Glump ned sofort auframmst, wisch i da oane...) wischerln [wischàln] wispeln [wischbben] wispern [wischbbàn] pinkeln ("für kleine Mädchen" machen) flüstern, leise sprechen Witfrau, die [Wibbfrau] Witwe Wittib, die [Widdib] Witwe Wittiber, der [Widdiwà] Witwer Wix, die [Wix] 1kurze Lederhose 2Schläge, Prügel wo [wo:] woach (Adj.) [woàch] 1wo 2der, die, das, welcher, welche, welches (d'Kellnerin is de Frau, wo's Bier bringt...) weich (Woach is woach und hart is hart, aber allweil woach is aa hart...) 275 woacha (aufwoacha) [woàchà] weichen, weich werden Woad, die [Woàd] Weide, Wiese woan [woàn] woana [woànà] woaß God [woàs Godd] Woaz, der [Woàzz] Woazzn, der [Woàzzn] weinen (bi no staad, brauchst nimmer woan...) weiß Gott (der moant, er is woaß Gott was...) Weizen, der Woiger, der [Wåigà] Woigger, der [Wåiggà] 1Nudelholz, Teigroller 2Alkoholrausch Woigler, der [Wåiglà] woigeln [wåigln] 1walken, walzen, ausrollen (an Platzldoag woigln...) 2sich wälzen (im Dreck woigln...) Woll, die [Woi:] Wolle wollern (Adj.) [woiàn] aus Wolle, wollen (wollerne Strümpf...) Wolpertinger, der [Woibbàdingà] bayrisches Fabelwesen. woltern (Adj.) [woiddàn] 1prächtig, ordentlich, gewaltig 2sehr, ziemlich Wuckerl, das [Wuggàl] Locken, gekräuseltes Haar Wuidara, der Wuiderer, der Jagdfrevler, Wilddieb [Wuidàrà] wuiseln [wuisln] jammern, klagen Wuisler, der [Wuislà] Feigling, Jammerlappen, Waschlappen Wulli, das [Wu:le] Gänseküken Wunderstumpen, der [Wundàschdummbbm] Wurf, der [Wuàf] kleinwüchsiger Mensch (Alkohol-)Rausch 1wimmeln, sich drängen (auf'm Oktoberfest wurlen [wuàln] wurlt's vor lauter Preißn...) 2rumoren, kochen (Wenn d' Kinder ned pünktlich dahoam san, fangt's sofort as Wualn o in mein Kopf...) wurlert (Adj.) [wuàlàd] nervös, unruhig wurscht (Adj.) [wuàschd] egal, gleichgültig 276 wurschteln wursteln [wuàschdln] (rumwurschtln/ ohne Überlegung, Plan und Ziel arbeiten umanandawurschtln) Wurschtler, der einer, der in einem gewissen Trott ohne Wurstler, der [Wuàschdlà] rechten Plan vor sich hin arbeitet Wurzen, die [Wuàzzn] derbe, unattraktive Frau wuseln [wu:sln] wüst (Adj.) [wiàschd] wimmeln (grad wuseln duads am Stachus vor lauter Leut...) abstoßend, hässlich, widerwärtig (heid bist aber wieder wiascht...) Wut, die [Wuàd] Ärger, Entrüstung, Zorn wutig (Adj.) [wuàdig] aufgebracht, erzürnt, verärgert, zornig Wuzerl, das [Wu:zàl] wuzeln [wu:zln] Wuzifackerl, das [Wu:zefàggàl] Wuzifackl, das [Wu:zefàggl] Xare, der [Xa:re] Xidi, der [Xi:de] Kosename für ein süßes, kleines Kind oder niedliches Tier zerreiben, zerkrümeln (i kannt di dawuzln...) Ferkel, kleines Schwein Xaver (Oft als Doppelname "Franz-Xaver" zu finden) Xaverl, Hanswurst, Tolpatsch 1zu (lokale Präposition in Verbindung mit z Ortsnamen: z Minga = in München) 2zu (des is ma z blöd = das ist unter meinem Niveau; z kloa, z groß...) zaach zach (Adj.) [zà:ch] Zach [Zàch] Zachä [Zàchä] 1zäh (des Fleisch is zaach...) 2ausdauernd, hartnäckig, unermüdlich, zielstrebig (da Sepp is a zacher Hund; wos er wui, kriagt er...) Zacharias Zacherl [Zàchàl] Zacharias Zacherl, das [Zàchàl] Träne, Zähre Zachäus, der [Zachäus] Kirchweihfahne zahnen [za:nà] 1zahnen (ein Säugling bekommt die ersten 277 Zähne) 2grinsen 3weinen zahnerter Holzfuchs, der hinterhältiger, schadenfroher verschlagener [za:nàdàhoizfux] Mensch Zahnderl, das [Zà:ndàl] Zähnchen, Kinderzahn Zahnlucke, die [Za:nluggà] Zahnluckn, die [Za:nluggn] Zahnlücke zahnluckert (Adj.) [za:nluggàd] zahnlückig zamm (Adv.) [zamm] zamma (Adv.) [zammà] Zamperl, der [Zàmbbàl] Zapfen, der [Zabbfà] zäpfert (Adj.) [zäbbfàd] zusammen kleiner Hund 1langweilige Person ohne Ausstrahlung 2scherzhafte Bezeichnung für Klarinette kränklich, schwächlich 1Zäpfchen (Teil des weichen Gaumens Zapferl, das [Zàbbfàl] "Rachenzäpfchen" 2Medikament in Form einer länglichen, gleitfähigen Kapsel, die rektal eingeführt wird zapfert (Adj.) [zabbfàd] langweilig, fad, desinteressiert zarren [zà:rn] ziehen, zerren (...wos zarrst denn du daher?) zaundürr (Adj.) [zoudirr/zoundirr] zeam (Adj.) [zeàm] Zeck, der [Zägg] zeckalfett zeckerlfett (Adj.) [zäggàlfädd] Zefix [Zäfixx/Zefixx] Zeger, der [Zä:gà] Zegerer, der [Zä:gàrà] äußerst mager, klapperdürr 1lustig, fröhlich, zünftig (Do geht s zeam zua...) 2schön (Du bist aber zeam beinand...) 1Zecke (Blutsauger) 2aufdringlicher, lästiger Mensch gut genährt, dick Fluch (abgeschwächte Form von Kruzifix) Tragekorb, Handkorb Zehe, der [Zä:chà] Zeh, der, Zehe, die Zehenkas, der [Zä:chànka:s] Fußschweiß zehne [ze:ne] zehn (zehne hat s gschlagn...) 278 Zehnerl, das [Ze:nàl] zeideln zeidln [zaidln] Zeiserl, das [Zaisàl] Zeiserlwagen, der [Zaisàlwång] 10-Pfennig-/10-Euro-Cent-Münze melken Zeisig Gefängniswagen, Polizeiwagen zum Transport von Häftlingen zeitig (Adj.) [zaidig] 1frühzeitig, rechtzeitig 2reif (Obst, Gemüse) Zeitl, das [Zaidl] kurze Zeit, ein Weilchen 1eine gewisse Zeit (lang) 2Heimweh, Sehnsucht Zeitlang, die [Zaidlang] (i hob so Zeitlang nach Dir g'habt = ich habe Dich sehr vermisst oder ich hatte große Sehnsucht nach Dir) zelteln [zäiddln] Zelten, der [Zäiddn] campen, zelten (unsere Kinder fahren morgen zum Zelteln...) 1Lebkuchen, Süßgebäck 2langweiliger, ungeschickter Kerl (Lalle) Zeltl, das [Zäiddl] 1Bonbon 2Keks, Plätzchen Vorschlag aus Zeltn, die [Zäiddn] Denkendorf Zenta (Centa) [Zendda] Kurzform von Kreszentia, Kreszenz großes Stück Fleisch, das geselcht (geräuchert) Zenterling, der [Zenddàling] wird. Das konnte in früherer Zeit ein vierteltes (Senterling) Schwein sein, heute werden meist kleinere Stücke geselcht. Zenz Zenzi [Zennz/Zennze] Kurzform von Kreszentia, Kreszenz zepfen [zäbbfà] kränkeln, schwächeln zepfert (Adj.) [zäbbfàd] kränklich, schwächlich zerkriegen, sich [zgriàng] sich entzweien, verfeinden, zerstreiten 1bersten, platzen,. explodieren (den werds vor zerreißen lauter Fettn amoi zreißen...) 2(nichts/nicht viel) zreißen [zraissn] zustandebringen, erreichen (mit der Mannschaft werns ned vui zreißen...) zerschd [zeàschd] zuerst, zunächst (zerschd mach mar amoi zerst [zeàsd] gscheid Brotzeit...) 279 Ziach, die [Ziàch] Akkordeon, Ziehharmonika Ziachorgel, die [Ziàchorgl] Akkordeon, Ziehharmonika Ziachorgler, der [Ziàchorglà] Akkordeon-, Harmonikaspieler Ziachspieler, der [Ziàchschbi:là] Akkordeon-, Harmonikaspieler ziagn [ziàng] ziehen Zibeben, die [Ziwem] (Sg./Pl.) Rosine(n), Korinthe Ziech, die [Ziàch] Akkordeon, Ziehharmonika Ziechspieler, der [Ziàchschbi:là] Akkordeon-, Harmonikaspieler Ziefern, die [Zi:fàn] widerliches, lästiges Frauenzimmer Ziewerl, das [Ziwàl] Küken Zigarettenbürscherl, das [Zigàräddnbiàschàl/ Zigräddnbiàschàl] Zigarettenetui, das [zigräddnedwi:] Früchtchen, Halbstarker, Halbwüchsiger, Taugenichts Behältnis zur Aufbewahrung von Zigaretten 1Vagabund 2unseriöser, nicht Zigeuner, der [Zigäinà] vertrauenswürdiger Mensch, Gauner, Strolch 3(Pl.) Gesindel, Lumpenpack 1unstet umherziehen 2sich herumtreiben, die zigeunern [zigäinàn] Kneipen unsicher machen (hast wieder die ganze Nacht rumzigeunert?) Zilli [Zille] (Cilli) Kurzform von Cäcilia Zillen, die [Zuin] Kahn, Boot, kleines Schiff Zinken, der [Zinggn] Zinnober, der [Zino:wà] große, stattliche Nase (da Huaba hod vielleicht an Trumm Zinkn...) 1dummes Zeug, Unfug, Unsinn 2Trara einen Zinnober machen = großes Aufheben veranstalten (wegn meim Geburtstag brauchts koan solchern Zinnober...) zinseln zinzeln [zinsän] Zipf, der [Zibf] pinkeln, urinieren 1Zipfel, Spitze, Ende 2Geflügelkrankheit (Pips hornartige Verhärtung der Zungenspitze) 280 Vorschlag aus Traunwalchen zipfeln [zibbfen] Zipfel, der [Zibbfe] Zipfelhaube, die [Zibbfehaum] kränkeln, schwächeln 1Zipfel (Wurstzipfel, Bettzipfel) 2Penis 3langweiliger Kerl, Lahmarsch Zipfelmütze Depp, Blödmann, Unsympath (Was man sich Zipfelklatscher, der sonst noch alles unter "Zipfelklatscher" [Zibbfegladschà] vorstellen kann, bleibt Ihrer werten Fantasie überlassen...) zipfeln [zibbfen] Zipfelpritschen, die [Zibbfebriddschn] Zipfelzeiger, der [Zibbfezoàgà] Zipferl, das [Zibbfàl] herumtrödeln, Zeit verschwenden lüsterne Frau, Nymphomanin Exhibitionist 1kleiner Zipfel 2Knabenpenis (...scham di, mit'm Zipferl spuit ma ned!) zipfert (Adj.) [zibbfàd] kränklich, schwächlich Zipfhenne, die [Zibbfhe:nà] wehleidiges Frauenzimmer Zipfler, der [Zibbflà] zischen [zischn] jemand, der dahin trödelt und unnötig viel Zeit vergeudet gierig, hastig trinken, (Getränk) runterschütten (iatz hob i schnell a paar Weißbier zischt...) Arbeitsstiefel (Stallarbeit), Gummistiefel Zispen, die (Pl.) [Zischbbm] Vorschlag und Definition Heinz Seidenschwann - München Zitterer, der [Zi:dàrà] 1das Zittern (an Zitterer/Tatterer hobn) 2die wackelige, klare Gelatine der Bratensülze Zittracher, der [Zi:dr'a:chà] Hautflechte, rissige Haut Ziwerl, das [Ziwàl] Küken Zitzibee, der/das [Zizzibä:] Kohlmeise zkriagn, sich [zgriàng] sich entzweien, verfeinden, zerstreiten zletzt [zlezzd] zu guter Letzt zliab [zliàb] zuliebe (...dua's mir zliab!) znachst (Adv.) [znàxd] kürzlich, neulich, vor kurzem 281 znapft (Adj.) [znàbbfd] zodert (Adj.) [zo:dàd] Zornbinkel, der [Zoànbinggl/Zornbinggl] Zottern, die (Pl.) [Zo:dàn] zottert (Adj.) [zo:dàd] Zornbinkel, der [Zoànbinggl/Zornbinggl] Zotteln, die [Zodln] zottlert (Adj.) [zoddlàd] struppig, zerzaust langhaarig, struppig, ungepflegt, zerzaust, zottelig jähzorniger Mensch, Hitzkopf lange, ungepflegte Haare langhaarig, struppig, ungepflegt, zerzaust, zottelig jähzorniger Mensch ungepflegte, strähnige, zerzauste lange Haare langhaarig, struppig, ungepflegt, zerzaust, zottelig Zotzen, die (Pl.) [Zo:zn] lange, ungepflegte Haare zotzert (Adj.) [zo:zàd] zottelig, zerzaust zerrauft (Adj.) [zràffd] struppig, ungekämmt zruck (Adv.) [zrugg] zurück zschuss [dschu:s] zurecht wennst ned zschuss kimmst, sagst ma's = wenn du nicht zurecht kommst, teil es mir bitte mit ztod (Adv.) [zdo:d/zdoud] sehr, überaus (des Weib regt mi ztod auf...) 1geschlossen (da Wirt hod heid zua = der Wirt zu [zuà] (1=Adv;2=Adj.) hat heute Ruhetag) 2total betrunken (zua wiar a Handbrems...) Zuawaziager, der [Zuàwàziàgà] Fernglas Zuber, der [Zuwà] Zubern, der [Zuwàn] Bottich, Holzschaff 1zumachen, schließen können (i bring mei zubringen [zuabringà] Hosn nimmer zua...) 2vermitteln, verschaffen (die Arbeitsstell hod eahm a Spezl zuabracht...) Zuchtel, die [Zuchddl] 1weibliches Mutterschwein 2schlampige, verwahrloste Frau 3Versautes Frauenzimmer 282 Zuchthäusler, der [Zuchdhaislà] 1Insasse einer Haftanstalt 2Krimineller, Ganove Zudeck, die [Zuadegg] Decke, Bettdecke 1sich schließen lassen (der Reißverschluss geht zugehen [zuage:] ned zua...) 2sich ereignen, vor sich gehen (heut gehts wieder ganz schee zua auf der Strass...) Zugehfrau, die [Zuage:frau] Haushaltshilfe, Putzfrau Zugereiste, der [Zuàgroàsdà] Fremder, neu Zugezogener, Zugereiste, die [Zuàgroàsde] "Nichteinheimischer" Zugharmonie, die [Zu:chhàmone/Zu:ghamone] Zugscheitel, das [Zu:chschaidl/Zugschaidl] zuhauen [zuahaun] zumachen [zuàmàchà] Zumpfel, die [Zumbbfe] Zünderer, der [Zinddàrà] Akkordeon, Ziehharmonika Querholz im Ochsengeschirr 1Tür, Fenster, Deckel kräftig und laut schließen 2zuschlagen, prügeln 1schließen (...wann macht der Bäcker zua?) 2(Wetter) sich bewölken, zuziehen schlampige, liederliche Frau Alkoholrausch (gestern hast wieder an gscheitn Zünderer ghabt, mei Liaber...) zündig (Adj.) grantig, wütend (...mach mi ja ned zündig, [zinndde/zinnddig] sonst staubts!) zünftig (Adj.) [zimbbfdig] fidel, lustig, stimmungsvoll, urwüchsig 1anschlagen (Saiten zupfen...) 2ernten zupfen [zubbfà] (Hopfen, Beeren) 3abhauen, verschwinden (sich zupfen: zupf di, sonst fangst oane!) Zupfgeigen, die [Zubbfgaing] Zupfgeigenhansl, der [Zubbfgainghànsl] 1Gitarre 2durchgeknallte, exzentrische Frau 1Geigenspieler 2Liederbuchreihe Zupfhenne, die [Zubbfhenà] überspanntes Weib; blöde Zicke zura (Adv.) [zuàrà] her, heran, herbei (rutsch zuawa, Madl = rück zuwa (Adv.) [zuàwà] näher, Baby, du willst es doch auch) Zurazerrer, der [Zuàràzà:rà] Fernglas zuri (Adv.) [zuàre] auf etwas zu, hin 283 zuwa (Adv.) [zuàwà] zusammenbatzen [zammabà:zn/zammbà:zn] zusammenbudeln [zammàbudln/zammbudln] zusammendrücken, aneinander drücken (im Bus hamma uns ganz eng zammbatzt, dass ma alle neipasst ham...) zusammenknüllen zusammenbürsteln [zammabiàschdln/zammbiàsch heftig schelten, schimpfen dln] zusammendätschen [zammadädschn/zammdädschn platt drücken, zerquetschen ] zusammendreschen 1niederschlagen, zusammenschlagen [zammàdreschn/zammdreschn] 2zertrümmern zusammenessen [zammàessn/zammessn] aufessen zusammenfahren 1überfahren (Verkehrsunfall mit Mensch/Tier) [zammàfa:n/zammàfarn/ 2Kollision von zwei oder mehr Beteiligten zammfa:n/zammfarn] (Straßenverkehr) zusammenfallen 1(hin)fallen, stürzen 2einstürzen, verfallen [zammàfåin/zammfåin] 3alt, schwach, kränklich werden zusammenfieseln [zammàfi:sln/zammfi:sln] restlos abnagen 1zusammennähen (Stoff, Textilien) 2etwas zusammenflicken behelfsmäßig reparieren, ausbessern [zammàfliggà/zammfliggà] 3Medizinische OP: nach sei m Unfall hams n wieder zammgflickt... zusammenfotzen [zammàfozzn/zammfozzn] jmdm. heftig Ohrfeigen verabreichen zusammenfressen 1gierig, unmäßig essen, reinschlingen [zammàfressn/zammfressn] 2auffressen 1stattfinden, sich ereignen (bei dem Wirt geht zusammengehen gar nix zamm...) 2darauf ankommen, eine [zammàge:/zammge:] Rolle spielen (auf des Noagerl geht s aa nimmer zamm...) 3gerinnen (pfui Deife, die 284 Muich is zammganga...) zusammengehutzelt [zammàkuzzld/zammkuzzld] zusammengesoffen [zammàgsuffà/zammgsuffà] vertrocknet, verwelkt 1ausgetrunken, leergetrunken 2vom Alkohol gezeichnet (der is scho ganz schee zammgsuffa...) Zusammengesoffene, der [Zammàgsuffàne/ ein von Alkoholmissbrauch Gezeichneter Zammgsuffàne] zusammengezupft billig, geschmacklos gekleidet (schau s o, die [zammàzubbfd/zammzubbfd] zammzupfte Henna...) 1etwas zerbrechen, entzwei schlagen 2jmdn.zusammenschlagen, verprügeln (...i hau di zamm, du Hund!) 3gierig essen, zusammenhauen [zammàhaun/zammhaun] verschlingen 4jmdm. haut es das Gestell zusammen: einen Schwächeanfall erleiden (nach dem Vierhundertmeterlauf hat s mir as Gstell zammghaut; wia am Huaba sei Frau gstorbn is, hod s eahm as Gstell gscheit zammghaut) zusammenhelfen [zammàhäiffà/zammhäiffà] zusammenkehren [zammàkeàn/zammkeàn] zusammenklauben [zammàglaum/zammglaum] zusammenkommen 1sich gegenseitig unterstützen, helfen 2gemeinsam, Hand in Hand arbeiten (auf gut bairisch: Teamwork!) aufffegen, aufkehren auflesen, einsammeln, pflücken 1sich treffen, tagen, sich wieder sehen 2nicht [zammàkemmà/zammkemmà/ darauf ankommen, keine Rolle spielen (auf des zammàkummà/zammkummà] kummt's iatz aa nimmer zamm...) 1Kirchenglockengeläut: zur Hlg. Messe, zusammenläuten [zammàlaiddn/zammlaiddn] Rosenkranz oder Andacht läuten (mach, dass d in d Kirch kimmst, zammläutn duads scho!) 2im Wirtshaus od. Bierzelt kräftig mit den Krügen anstoßen 285 zusammenlegen [zammàleng/zammleng] zusammenpackeln [zammàbàggln/zammbàggln] (Wäsche, Servietten) falten zusammenpacken 1einpacken, einwickeln 2für die Reise packen zusammenpacken [zammàbaggà/zammbaggà] 3ein Vorhaben, eine Tätigkeit aufgeben (...jetzt könn ma zammpackn!) 4derbe Ausdrucksweise für: mit einer Frau schlafen (...zum Schluss hod er s aa no zammpackt, der Dreckhammel!) zusammenpfeifen [zammàbfaiffà/zammbfaiffà] zusammenplärren [zammàbleàn/zammbleàn] zusammenstauchen, schimpfen, tadeln zurechtweisen (auf guad bairisch: gscheit zammscheißen!) anbrüllen, niederbrüllen, niederschreien 1aufwischen (iatz muaß i erst den Dreck zammbutzn...) 2heftig schelten, schimpfen zusammenputzen (mei, hod mi da Chef heid zammbutzt...) [zammàbuzzn/zammbuzzn] 3gierig essen und trinken (...der hod drei Maß Bier, oa Schweinshaxn und zwoa Knödl ganz alloa zammbutzt!) zusammenrackern, sich [zammàràggàn/zammràggàn] zusammenraufen, sich [zammàràffà/zammràffà] zusammenräumen [zammàràmmà/zammràmmà] sich plagen, schinden, überanstrengen sich einigen aufräumen, Ordnung schaffen zusammenreißen zerreißen, auseinanderreißen (Vor lauter Wuad [zammàraissn/zammraissn] hob i des Buidl zammgrissn...) d Huaberin hod s gscheit zammgrissen = Frau Huber hat körperlich schwer abgebaut zusammenrennen [zammàrenà/zammrenà] zusammenrichten [zammàrichdn/zammrichdn] kollidieren, zusammenstoßen 1Auto, Gebäude, Wohnung sanieren, herrichten, reparieren 2jmdn. gesundheitlich wiederherstellen 3sich reisefertig machen 286 (richts euch zamm, mir fahrn glei...) 4arrangieren, bereitstellen (die Buidl fürs Album hob i scho zammgricht...) zusammenrücken [zammàruggà/zammruggà] zusammenrumpeln [zammàrumbben/zammrumbbe n] zusammensaufen [zammàsauffà/zammsauffà] sich ernsthaft und aggressiv, u.U. handgreiflich mit jmdm. auseinandersetzen (reiß di zamm, Bürscherl, sonst ruck ma zamm!) 1aneinander geraten, streiten 2kollidieren, zusammenstoßen 1austrinken (...saufts zamm, dann geh ma!) 2sich durch Trinken zu Grunde richten (der hod si zammgsuffa...) zusammenscheißen [zammàschaissn/zammschaissn jmdn. derb, heftig tadeln, zurechtweisen ] zusammenschimpfen [zammàschimbbfà/ jmdn. schelten, tadeln, maßregeln zammschimbbfà] zusammenschinden, sich [zammàschinndn/zammschinnd sich abrackern, plagen n] zusammenschlagen [zammàschlång/zammschlång] zusammenschlampen [zammàschlambbm/ zammschlambbm] 1verprügeln, niederschlagen 2zerschlagen Kleidung auftragen (bis zum Schluss, auch wenn sie schon löchrig ist...) zusammenschmuckeln [zammàschmuggln/ kuscheln, sich aneinanderschmiegen zammschmuggln] 1etwas aufschreiben, notieren, schriftlich zusammenschreiben [zammàschraim/zammschraim] festhalten (schreib amoi die Stichpunkte auf am Blattl Papier zamm...) 2gedankenlos, fehlerhaft dahinschreiben (...wos hast denn da für an Schmarrn zammgschriebn?) zusammenschustern 1unprofessionell arbeiten (...wos host denn da 287 [zammàschuàsdàn/ wieder zammgschuastert?) 2etwas zammschuàsdàn] provisorisch, stümperhaft anfertigen, reparieren, pfuschen zusammenstauchen [zammàschdauchà/ zammschdauchà] zusammenstopseln [zammàschdobbsln/ zammschdobbsln] heftig maßregeln, anpfeifen (zusammenscheißen) etwas stockend, stümperhaft ausführen, erledigen zusammentätschen [zammàdädschn/ platt drücken, zerquetschen zammdädschn] zusammentauchen [zammàdauchà/zammdauchà] zusammentranschen [zammàdranschn/ zammdranschn] zusammentrinken [zammàdringà/zammdringà] zusammentun, sich [zammàdoà/zammdoà] austunken Speise oder Getränk lieblos zubereiten (...wos host n da zammtranscht?) austrinken verbünden, sich zusammenschließen zutzeln [zu:zln] saugen, aussaugen zuwawandeln [zuàwàwàndln] sich zärtlich anschmiegen, sich an jemanden zuwiwandeln [zuàwewàndln] kuscheln Zuwazerrer, der [Zuàwàzà:rà] Fernglas Zuwazieher, der [Zuàwàziàgà] Fernglas Vorschlag aus München zuwider zwider (Adj.) [zwi:dà] Zwackerl, das [Zwaggàl] Zwanzger, der [Zwannzgà] zwanzg [zwannzg] zwanzge [zwannzge] 1schlecht gelaunt, grantig (wos bist denn gar so zwider?) 2unangenehm, peinlich (des is mir jetzt aber zwider...) niedliches Kleinkind oder Tierbaby (mei, is des a nett's Zwackal...) Zwanzigeuroschein zwanzig 288 zwee zwen [zwe:] zweng [zweng] zwengs [zwengs] zwei wegen (zwengs wos sans kemma?) zweng [zweng] zu wenig zwerch (Adj.) [zweàch] quer, schräg Zwergerl, das [Zweàgàl] 1Kleinkind 2Zwerglein Zweschen die (Sg./Pl.) [Zwäschn] Zwetschgenmanndl, das [Zwädschgnmànndl] Zwetschge, Zwetschgen dünner, schmächtiger, schwächlicher Mann 1klemmen, kneifen 2Ticket mit einer zwicken [zwiggà] Zwickzange entwerten (abzwicken [åbzwiggà]) 3klauen, stehlen (...mein Radlschlüssel ham's zwickt.) Zwickel, der [Zwiggl] früher Zweimarkstück, heute Zweieuromünze (...hast an Zwickl fürn Automaten?) besondere Kusstechnik: Man kneift sein Gegenüber mit Daumen und Zeigefingern Zwickerbussi, das [Zwiggàbussi] leicht in beide Wangen, zieht es sanft zu sich heran und gibt ihm ein Küsschen auf den Mund. Zwickte, der [zwiggde] 1kastriertes männliches Tier 2Kastrat (...der redt so hoch wiar a Zwickter.) Zwiderwurzen, die grantiger, mürrischer, unausstehlicher [Zwi:dàwuàzzn] Mensch; Griesgram (m/w) Tanz mit wechselnden Taktarten; kann Zwiefache, der [Zwi:fachà] mitunter ganz schön kompliziert sein - sowohl für Tänzer als auch Musikanten Zwiefel, der [Zwi:fe] zwiefeln zwiefen [zwi:fen] Zwiebel jemandem zusetzen; drillen, schikanieren Zwieferl, das [Zwi:fàl] Zwiebelchen Zwieferöhrl, die (Pl.) Lauchzwiebeln 289 [Zwi:fereàll] Zwiefler, der [Zwi:flà] Peiniger, Unterdrücker zwiefotzert (Adj.) [zwi:fozzàd] doppelzüngig, unehrlich, hinterhältig zwiehaarig (Adj.) [zwi:hà:rig] eigensinnig, widerspenstig 1Zwang ausüben, keine andere Wahl lassen 2bewältigen, schaffen (bei der Arbeit: heut zwingen [zwingà] hamma ganz schee wos zwunga = heute haben wir viel geschafft; beim Essen: i zwing nix mehr, mir glangt's = ich kann nichts mehr essen, ich bin satt) 1Knoten, Verschlingung, Verwirrung (z.B. bei einem abgerollten Wollknäuel "da is a gscheiter Zwirl, der [Zwiàl] Zwirl drin...") 2Zwirlsuppe (geschlagenes Eigelb wird in eine heiße Fleischsuppe gerührt, so dass sich Fäden bzw. "Zwirl" bilden) zwirmen [zwiàmà/zwirmà] nörgeln, quengeln Zwistel, die [Zwissdl] aus einer Astgabel gefertigte Steinschleuder zwoa [zwoà] zwei zwoafach [zwoàfach] doppelt, zweifach zwoahaxert (Adj.) [zwoàhàxàd] zweibeinig zwölf [zwäife] zwölf zwurln [zwuàln] drehen, reiben klare Suppe (Hühner- od. Rinderbrühe) mit Zwullsuppen, die [Zwullsubbm] kleinen Röllchen und Flocken ("Zwull") aus zwischen den Handflächen zerriebenem ("gezwullt") Mehlteig zwuzeln [zwu:zln] reiben, zerreiben (zwischen den Fingern oder Händen) 290