Safran - Veledes
Transcrição
Safran - Veledes
Safran Ein winziges Häufchen roter Fäden oder ein Tütchen Pulver – so kennen wir Safran, das einzige Küchenaroma, das aus einer Blume stammt. Teuerstes Gewürz der Welt, paradiesische Zutat, rotes Gold, Färbemittel, Medikament, Aphrodisiakum und tödliche Droge – um den Safran gibt es viele Geschichten. Seine botanische Herkunft ist noch immer ein kleines Geheimnis. Mühevolle Ernte Heute wird Safran vom westlichen Mittelmeer bis ins nördliche Indien kultiviert. Er liebt trockene, sandige Böden und kühles, nebliges Klima. Die Blumen sind steril; sie können sich nicht über Samen, sondern nur durch Knollen verbreiten. Im Frühjahr sieht man vom Safrankrokus nur einige grasartige Blätter, den Sommer über ruhen die Pflanzen. Erst im Oktober erscheinen die schönen violetten Blüten. Aus einer Knolle wachsen vier bis sechs Blumen, jede von ihnen enthält drei rote Blütennarben. Seit Jahrtausenden werden sie auf dieselbe Weise geerntet. Sie werden vorsichtig gepflückt und noch am gleichen Tag müssen die Narben aus den Blütenkelchen gezogen werden. Für ein Kilo des Gewürzes werden bis zu 200 000 Blüten gesammelt und damit bis zu 600 000 Staubfäden von Hand gezupft! Geschickte Hände bringen es höchstens auf 60 bis 80 Gramm Safran am Tag. Erst mit dem Trocknungsprozess entwickeln die roten Narben den typischen, leicht bitteren Geschmack und aromatischen Duft. Iran und Spanien sind die grössten Safranproduzenten, die alleine mehr als 80% der Welternte einbringen. Bei den Anbaugebieten im Mittelmeerraum hat der spanische Safran aus La Mancha den besten Ruf. Gewerbsmässig angebaut wird Safran in China, Indien, Frankreich, Italien, Marokko, Kreta und in Österreich. Die gesamte Jahresproduktion beträgt etwa 300 Tonnen. Kleine „exotische“ Anbaugebiete findet man auch im Oberwalliser Safrandorf Mund oder in der deutschen Gemeinde Ilbesheim in der Pfalz. Gewürz und Heilmittel Im Safran kommen über 30 verschiedene chemische Verbindungen vor, die sehr kompliziert zusammenwirken und seine unverwechselbare Farbe, seinen feinen Geschmack und Duft entstehen lassen. In Europa wird Safran hauptsächlich als Gewürz verwendet. Der würzige Geschmack ist in der richtigen Dosierung eine wahre Gaumenfreude und die gelbe Färbung der Speisen ein hübscher Effekt. In arabischen Ländern fügen reiche Leute Safran dem Kaffee zu, in Indien wird er in der Medizin eingesetzt und spielt eine wichtige religiöse Rolle bei Hochzeiten. In Tibet färben die Mönche noch heute ihre Gewänder mit Safran zu einem einzigartigen Sonnengelb. In asiatischen Ländern wird Safran häufig zu pharmazeutischen Zwecken verwendet. Besonders in der chinesischen und ayurvedischen Medizin spielt er eine wichtige Rolle. Safran hat nicht nur einen besonderen Duft und ein unvergleichliches Aroma, er soll auch kräftigend und herzstärkend wirken. Allerdings wirkt er nur in winzigen Mengen. Schwangere Frauen sollten hingegen Safran meiden; er wirkt gefässerweiternd. Safran in der Küche Safran gehört aufgrund seiner aufwendigen Gewinnung zu den teuersten Gewürzen der Welt und zählt wie Kaviar oder Trüffel zu den Delikatessen. Meist reicht eine Messerspitze oder der Bruchteil eines Gramms. Die getrockneten Fäden kann man ganz verwenden oder vor dem Gebrauch zu Pulver zerreiben. Den Safran löst man in etwas warmem Wasser oder Milch auf und gibt ihn gegen Ende der Garzeit dem Gericht zu. Um den aromatischen Duft zu bewahren, sollte Safran nur kurz mitgekocht werden. Nicht nur im Risotto oder im Traditionsgericht Paella schmeckt Safran hervorragend. Eine Kartoffelsuppe kann durch ein wenig eingerührten Safran zum wahren Gedicht werden. Nudelgerichte, Gemüse, Polenta, Hähnchen- Kaninchen- und Fischgerichte schmecken mit Safran parfümiert besonders gut. Besonders in der mediterranen und orientalischen Küche hat Safran eine lange Tradition. Markus Meiner, VELEDES Butterzopf mit Safran Zutaten Backpapier für das Blech 1 kg Zopfmehl 1 ½ EL Salz 42 g Hefe, zerbröckelt 2 EL Zucker 2 Briefchen Safran ca. 6 dl Milch, lauwarm 125 g Butter, flüssig, ausgekühlt 1 Eigelb, mit 1 EL Vollrahm verquirlt Zubereitung 1. Mehl und Salz mischen. Eine Mulde formen, Hefe, Zucker und Safran in wenig Milch auflösen, mit restlicher Milch und Butter hineingiessen. Zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zugedeckt bei Raumtemperatur aufs Doppelte aufgehen lassen. 2. Teig halbieren, zwei Stränge formen und einen Zopf flechten. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, 15 Minuten aufgehen lassen. Mit Eigelb bepinseln. 3. Im unteren Teil des auf 200 °C vorgeheizten Ofens 50-60 Minuten backen.