Anlagepolitik - St.Galler Kantonalbank
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Anlagepolitik - St.Galler Kantonalbank
Anlagepolitik Wirtschaft und Finanzmärkte Oktober 2012 Inhaltsverzeichnis 1Editorial Im Banne der Arbeitslosenrate Titelbild Alter Rhein, St.Gallen Foto: Roland Gerth 2Wirtschaft USA: Keine Rezession dank Binnenkonjunktur 4Zinsen und Renditen Expansiv, expansiver, Fed 5Aktienmärkte Wachsende Zuversicht 6Währungen Europa wacht über den Dollarkurs 7 R ohstoffmärkte Kontinuierlicher Preisanstieg seit Juni 8Anlagestrategie Das grosse Aufatmen Impressum Herausgeber St.Galler Kantonalbank Private Banking St.Leonhardstrasse 25 CH-9001 St.Gallen Tel. +41 (0)71 227 97 00 Fax +41 (0)71 227 98 90 www.sgkb.ch Analystenteam Caroline Hilb Paraskevopoulos Dr. Alexander F. Galli Redaktionsschluss 25. September 2012 Erscheinung monatlich Beilage Die Sub Sahara Zone Afrikas – die verkannte Wachstumsregion Anton Schaad, Fondsmanager Aktienempfehlungsliste Editorial Im Banne der Arbeitslosenrate Liebe Anlegerin Lieber Anleger An jedem ersten Freitag des Monats wiederholt sich das Ritual. Die Akteure an den Finanzmärkten halten den Atem an und warten gebannt auf die Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen in den USA. Fällt die Zahl der im letzten Monat neu geschaffenen Stellen um ein paar Tausend Stellen höher aus als erwartet, werden die Aktienkurse nach oben getrieben oder vice versa. Dabei ist die Aussagekraft dieser Zahl, was die zukünftige Entwicklung der US-Wirtschaft oder gar der Weltwirtschaft betrifft, eigentlich gering. Die Entwicklung der Konjunktur schlägt erst mit einer Verzögerung von drei bis sechs Monaten auf die Arbeitslosenrate durch. Bei einem Abschwung werden die Leute erst mit der Zeit entlassen und bei einem Aufschwung werden die zunehmenden Aufträge zuerst mit Überzeit erfüllt, bevor zusätzliche Personen eingestellt werden. Die Daten vom Arbeitsmarkt sind somit rückwärtsgerichtet und mehr Geschichtsschreibung als Prognose für die Zukunft. Dennoch stehen sie im Zentrum der wirtschaftlichen Berichterstattung und auch Fed-Präsident Ben Bernanke wird nicht müde, sich über die hartnäckig hohe Arbeitslosenrate zu beklagen. Warum? Eine hohe Arbeitslosenrate hat einen direkten Einfluss auf die Konjunktur. Wer über ein regelmässiges und sicheres Einkommen verfügt, ist eher bereit, das Geld in den Shopping Malls auch wieder auszugeben. Wer auf der anderen Seite seinen Job verliert, kann mit der Zeit beispielsweise seine Hypothekarzinsen nicht mehr bezahlen. Zu was dies führen kann, haben das Bankensystem und die Anleger in der Finanzkrise 2008 schmerzlich erfahren müssen. Die Arbeitslosenrate ist auch wichtig, weil sie die Leute direkt betrifft. Eine Arbeitsstelle bedeutet finanzielle Sicherheit. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass im aktuellen Wahlkampf um die US-Präsidentschaft die Schaffung von zusätzlichen Stellen das zentrale Wahlversprechen ist. Eine hohe Arbeitslosigkeit hat auch eine grosse soziale Sprengkraft und kann ein Nährboden für extremistisches Gedankengut sein. Das hat sich in der Geschichte mehr als einmal gezeigt. Arbeitslosenraten von deutlich über 20 %, wie sie in den Problemländern der Eurozone aktuell anzutreffen sind, dürfen in ihrer Wirkung nicht unterschätzt werden. Es ist aus vielen Gründen nachvollziehbar, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen eines der zentralen Ziele der Wirtschaftspolitik und im Auftrag der Fed indirekt enthalten ist. Ben Bernanke wird deshalb alles versuchen, die Arbeitslosenrate in den USA wieder auf ein für ihn und das Land akzeptables Niveau zu senken. Falls notwendig wird die Fed dafür unbeschränkt zusätzliche Gelder schaffen und die Zinsen noch auf Jahre hinaus sehr tief halten. Dr. Thomas Stucki Chief Investment Officer Oktober 2012 Anlagepolitik 1 Wirtschaft USA: Keine Rezession dank Binnenkonjunktur Die USA ist die grösste Volkswirtschaft der Welt. Jedes vierte Produkt kommt aus den USA, gerade knapp jedes zehnte kommt aus China. Ob die globale Konjunktur läuft oder stockt, hängt darum sehr stark von der Entwicklung der US-Konjunktur ab. Seit der Finanzkrise kann zwar die US-Wirtschaft wieder positive BIP-Wachstumsraten vorweisen, die Folgen dieser Krise belasten die Konjunktur aber bis heute. Noch immer hat die US-Wirtschaft die in der Krise verlorenen Stellen nicht ersetzt und die Arbeitslosigkeit notiert mit über 8 % anhaltend auf sehr hohem Niveau. Das alles ist keine gute Ausgangslage. In Kombination mit einer globalen zyklischen Abschwächung durchläuft die US-Wirtschaft eine schwächere Konjunkturphase und das Risiko einer erneuten Rezession – zwei Quartale mit einem schrumpfenden BIP – steigt. Aber einige Faktoren dürften verhindern, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abrutschen wird. Notenbankpolitik stimuliert Häusermarkt und Konsum Viele Hoffnungen ruhen auf der US-Notenbank. Die Fed hat in den vergangenen vier Jahren hartes Geschütz aufgefahren, um die US-Wirtschaft nach Ausbruch der Subprime- und Finanzkrise zu stützen. Angefangen beim gigantischen TARP-Programm, das den US-Bankensektor wieder funktionstüchtig machen sollte, über eine Ausweitung der Geldmenge durch massive Aufkäufe von Anleihen (Quantiative Easing, QE 1– 3) bis hin zum Tausch von kurzen Anleihen in längerfristige Anleihen (Operation Twist) – die Fed zeigte sich kreativ und pragmatisch. Und sie tat gut daran. Wir sind überzeugt, dass die Fed mit diesem Verhalten Schlimmeres verhindern und die US-Wirtschaft vor einem Abgleiten in eine Depression bewahren konnte. Die Fed konnte dank dieser Massnahmen das allgemeine Zinsniveau nach unten drücken. Und das gibt der US-Wirtschaft Unterstützung auf verschiedenen Ebenen. An den USHäusermarkt strömen dank tiefer Zinsen wieder mehr Käufer, was die Entwicklung der Häuserpreise positiv beeinflusst. Rund 50 % des Vermögens eines normalen US-Haushalts stecken im eigenen Haus. Steigen also die Häuserpreise, 2 Anlagepolitik Oktober 2012 steigt auch das Vermögen der grossen Mehrheit der Konsumenten an. Psychologisch ist dieser Einfluss nicht zu unterschätzen, denn mit einem Anstieg des Vermögens nimmt auch die Konsumneigung zu. Und nicht zuletzt kann der USAktienmarkt dank der expansiven Geldpolitik und tiefer Zinsen avancieren. Das wiederum stimuliert ebenfalls die Vermögensentwicklung der privaten Haushalte und damit auch den US-Konsum. Denn rund 60% aller US-Aktien sind im Besitz von US-amerikanischen Haushalten. Solide Binnenwirtschaft Die US-Wirtschaft leidet aktuell unter einer schwächeren Exporttätigkeit. Dies bestätigt Wirtschaft in Kürze (Zahlen per 25.09.2012) Schweiz Deutschland Eurozone USA Real GDP QoQ – 0.1 % 0.3 % – 0.2 % 1.7 % Inflation YoY – 0.5 % 2.0 % 2.6 % 1.7 % Arbeitslosenrate 2.9 % 6.8 % 11.3 % 8.1 % *Quelle: Bloomberg Vor allem im Dienstleistungs-Sektor werden neue Stellen geschaffen Beschäftigte im Dienstleistungs-Sektor (linke Skala) Beschäftigte im Industrie-Sektor (rechte Skala) Mio Mio 94 27 92 25 90 23 88 21 86 19 84 17 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Quelle: DB Gobal Markets Research die Entwicklung des vorlaufenden Indikators für das verarbeitende Gewerbe (ISM Manufacturing Index). Dieser notiert weiterhin unter der kritischen Marke von 50 Punkten und zeigt damit eine schrumpfende Industrietätigkeit an. Besonders negativ fällt die Subkomponente «New Orders» aus, welche im August ein weiteres Mal zurückgeglitten ist. Ein positives Signal dagegen kommt weiterhin vom vorlaufenden Indikator für den Dienstleistungssektor. Dieser notiert unverändert über der kritischen Marke von 50 und signalisiert damit, dass der dritte Sektor auf Wachstumskurs bleibt. Er ist ein relativ sensibler Gradmesser für die Stimmung der Binnenwirt- Häuserpreise in den USA erholen sich langsam Preisindex in % in Tausend 7500 150 7000 140 S&P/Case Shiller national home price index (linke Skala) 6500 US Existing home sales: Verkäufe bestehender Häuser (rechte Skala) 130 6000 5500 120 5000 4500 110 4000 100 3500 Index: Januar 2003 = 100 90 3000 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Quelle: Thomson Reuters Datastream schaft, da der Dienstleistungssektor einen Grossteil seines Ertrags in den USA erwirtschaftet. Und auch die Entwicklung des Konsums signalisiert, dass die US-Konjunktur durchaus die Kraft besitzt, sich einer erneuten Rezession zu entziehen. So legen die Umsätze in den grössten US-amerikanischen Warenhäusern (Redbook Weekly Chain Store Sales) stetig zu und die Wachstumsraten sind durchaus vergleichbar mit dem langfristigen Durchschnitt. Blinder Fleck Arbeitsmarkt Die Arbeitslosigkeit notiert auch vier Jahre nach Ausbruch der Krise erschreckend hoch. Aktuell ist die Beschäftigung um fünf Millionen Personen tiefer als noch 2007. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit noch immer erhöht. Über 40 % aller Arbeits losen sind 27 Wochen oder länger ohne neue Stelle. In den letzten drei Monaten konnte die US-Wirtschaft pro Monat rund 94 000 neue Stellen schaffen, was im langfristigen Durchschnitt eine tiefe Wachstumsrate bedeutet. Auffallend ist, dass besonders grosse Unternehmen vergleichsweise weniger neue Jobs schaffen, kleine und mittlere Unternehmen hingegen ihre Belegschaft stetig ausbauen. Zudem werden im Dienstleistungssektor tendenziell mehr neue Stellen geschaffen. Auch dies spiegelt eine schwächere Exporttätigkeit und eine solide Binnenwirtschaft. Keine Zeit für eine Pause Die Grosswetterlage für die US-Wirtschaft ist bewölkt mit vereinzelten Aufhellungen. Die Fed wird unverändert gefordert bleiben, mit ihrer Geldpolitik die Konjunktur kurz- bis mittelfristig zu stimulieren. Die Entwicklung des Konsums und des Häusermarkts bergen für die wirtschaftliche Entwicklung der USA durchaus positive Überraschungen, was sich langfristig stimulierend auf die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt auswirken wird. Aktuell aber bleibt die Situation angespannt und wird es in den nächsten sechs Monaten bleiben. Angesichts der schwächeren globalen Konjunkturentwicklung und der Unsicherheit in der Eurozone werden besonders die grossen US-Unternehmen weiterhin zurückhaltend neue Stellen schaffen. n Oktober 2012 Anlagepolitik 3 Zinsen und Renditen Expansiv, expansiver, Fed Die US-Notenbank wird den Leitzins bis 2015 unverändert belassen. Gleichzeitig wird sie ein neues Quantitative Easing Programm (QE3) lancieren. Die Fed plant, monatlich für rund 40 Milliarden US-Dollar Mortgage Backed Securities (MBS) aufzukaufen. Mit QE3 bringt die US-Notenbank Fed einmal mehr zusätzliche Liquidität ins System und vergrössert ihr Engagement in längerfristigen Anleihen. Auch ihre Operation Twist möchte die Fed bis Ende Jahr weiterführen. Im Rahmen dieses Programms tauscht die Fed Papiere mit kurzer Laufzeit gegen solche mit einer längeren Laufzeit. US-Notenbank ist zu allem bereit Fed-Präsident Ben Bernanke ist weiterhin bereit, die Geldmenge und auch die Fed-Bilanz auszuweiten, um die konjunkturelle Lage in den USA zu unterstützen. Mit den jüngsten Massnahmen möchte er vor allem am langen Ende die Zinsen tief halten. Das allgemein tiefe Zinsumfeld soll die Wirtschaft unterstützen. Die Fed kann mit ihrer Geldpolitik aber lediglich die Symptome bekämpfen und damit dem System als Ganzes mehr Heilungschancen eröffnen. Wir werten den jüngsten Fed-Entscheid kurzbis mittelfristig positiv, weil er die Finanzmärkte nach unten besser abstützen wird. Langfristig birgt die aktuell äusserst expansive Geldpolitik der Fed die Gefahr von Fehlallokationen und hohen Inflationsraten. So lange die konjunkturelle Lage aber angespannt bleibt, werden diese beiden Risiken noch nicht zum Tragen kommen. Die EZB wagt eine Neupositionierung Die Europäische Zentralbank (EZB) lancierte im September das Outright Market Transaction (OMT)-Programm und nimmt damit im Lösungsprozess für die europäische Schuldenkrise eine aktivere und gestaltende Rolle ein. Das OMTProgramm beinhaltet den unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren, sofern die notleidenden Länder vorgängig einen Hilfsantrag an den europäischen Rettungsfonds ESM stellen. Ferner geniesst die EZB gegenüber anderen Anlegern keine Vorrangigkeit mehr. 4 Anlagepolitik Oktober 2012 EZB geht neue Risiken ein Das OMT-Programm legt die Rahmenbedingungen für die Rettung des Euro neu fest. Der Entscheid der EZB ist in der aktuellen Situation richtig und ohne Alternative. Das Programm der EZB gibt den europäischen Institutionen und den Defizitsündern vor allem mehr Zeit, die ungelösten Probleme anzugehen. Ausserdem führt dieses Programm zu einer sichtbaren Entspannung an den Kapitalmärkten. Die EZB geht durch diese Massnahmen aber grosse Risiken ein. Diese umfassen nicht nur die Gefahr zukünftig steigender Inflationsraten, sondern sie übernimmt das Kreditrisiko verschiedener Euroländer. Für den langfristigen Erfolg und die Reputation der EZB wird entscheidend sein, dass die Budgetdisziplin in der Eurozone durchgesetzt wird. n Ausblick Leitzins 25.09.2012* In 3 Monaten In 12 Monaten Schweiz (SNB) 0.00 % 0.00 % 0.00 % Eurozone (EZB) 0.75 % 0.50 % 0.50 % USA (Fed) 0.25 % 0.25 % 0.25 % *Quelle: Bloomberg Ausblick Kapitalmarktrenditen Staatsanleihen (10 Jahre) 25.09.2012* In 3 Monaten In 12 Monaten Schweiz 0.622 % 0.70 % 0.70 % Deutschland (Eurozone) 1.584 % 1.50 % 1.50 % USA 1.666 % 1.80 % 2.00 % *Quelle: Bloomberg Tiefe Hypothekarzinsen sollen Haushalte entlasten Durchschnittlicher Hypothekarzins 30 Jahre fix 7.00 6.50% 6.50 6.00 5.50 5.00% 5.00 4.50 4.00 3.55% 2007 2008 2009 2010 2011 3.50 2012 Quelle: Bloomberg Aktienmärkte Wachsende Zuversicht Noch anfangs Juni lagen die Jahresperformancezahlen zahlreicher Aktienmärkte im negativen Bereich. Der MSCI World Aktienindex lag am 1. Juni bei –1.2 %. Die Stimmung unter den Investoren war schlecht, erwarteten doch viele eine Verlangsamung des Weltwirtschaftswachstums und kaum eine Lösung für die Krise in der Eurozone. Jetzt, vier Monate später, ist die europäische Schuldenkrise zwar nicht gelöst und das Wachstum in zahlreichen Volkswirtschaften hat sich verlangsamt. Aber die Performance liegt seit Jahresbeginn für den MSCI World bei über 12 %. In den USA scheint die Hoffnung auf eine bessere Zukunft Haupttriebfeder für Aktienkäufe zu sein. Während die Gesamtwirtschaft und auch der Arbeitsmarkt nichts Erfreuliches zu vermelden haben, gibt es positive Anzeichen vom Aktienmärkte Kurs-Gewinn Verhältnis (mit erwarteten Gewinnen)* Year to Date (25.09.2012)* SMI 13.47 +11.41 % EuroStoxx 50 10.72 +10.88 % DAX 11.01 +25.88 % S&P500 13.93 +14.63 % MSCI Emerging Markets 11.28 +9.33 % *Quelle: Bloomberg Mehr Zuversicht dank Fed und EZB %-Veränderung seit Jahresbeginn 30 SMI 25 15 10 5 0 -5 -10 Januar April Eurozone im Aufwind In Euroland hat nur der spanische Aktienmarkt die Nulllinie noch knapp nicht erreicht, alle anderen Märkte warten mit zum Teil deutlichen Avancen auf. Dass der deutsche DAX Index nun wieder mit 26 % im Plus liegt, erstaunt vielleicht weniger als die Tatsache, dass der bereits totgesagte griechische Aktienmarkt um über 10 % zulegen konnte. Der EuroStoxx Index stieg seit Jahresbeginn ebenfalls um 11 %. Die europäischen Aktienmärkte profitieren auch von der stimulierenden Geldpolitik und von der Neupositionierung der EZB. Das neue Anleihenkaufprogramm stärkt das Fundament in der Eurozone und hat wohl auch darum zu einer Aufhellung des all gemeinen Anlegervertrauens geführt. Gehaltener Schweizer Aktienmarkt Knapp gehalten hat sich im abgelaufenen Monat der schweizerische Aktienmarkt. Mit einem Plus von rund 11 % seit Jahresbeginn steht der Markt allerdings im Vergleich zum DAX nicht besonders gut da. Verbessert haben sich insbesondere die Finanztitel. Stark aufgeholt haben Titel der Credit Suisse und UBS, während Julius Bär kaum Fortschritte machte. Offensichtlich lässt der Ankauf eines Teils des Privatkundengeschäfts von Merrill Lynch durch die Bär Gruppe noch einige potentielle Investoren zögern. Die Indexschwergewichte Nestle und Novartis sowie Swisscom trugen im abgelaufenen Monat nichts zur Performance bei. Spitzenreiter unter den SMI Titeln ist nach wie vor Actelion. DAX Dow Jones 20 Häusermarkt und privaten Konsum. Auch die Geldpolitik der US-Notenbank Fed wirkt stimulierend. Vor allem darum zieht der US-Aktienmarkt an. Juli Quelle: Thomson Reuters Datastream Emerging Markets stärker, ausser China Der positive Trend auf den Aktienmärkten setzte sich auch in den Emerging Markets durch. Die Aktienindizes in der Türkei, in Indien und in Thailand liegen seit Jahresbeginn mit mehr als 20 % im Plus. Die grosse Ausnahme unter den Schwellenländern ist China, wo sämtliche Ak tienindizes eine negative Performance ausweisen. Das schwächere Wirtschaftswachstum wie auch unklare Signale von der politischen Führung verunsichern den Markt. n Oktober 2012 Anlagepolitik 5 Währungen Europa wacht über den Dollarkurs Die Europäische Zentralbank (EZB) und ihr Anleihenkaufprogramm (OMT) machten es möglich: Der US-Dollar kam gegenüber dem Euro unter Druck und der Euro konnte die Marke von 1.30 überwinden. Der Richtungswechsel der EZB stärkte das Anlegervertrauen und stimulierte die Risikofreudigkeit der Investoren. Das erneute Anleihenkaufprogramm (QE3) der Fed dagegen hatte bisher keinen Einfluss auf den Greenback. Die US-Notenbank wird zum dritten Mal über Anleihenkäufe die Geldmenge massiv ausweiten. Die zusätzliche Liquidität aus den beiden Vorgängerprogrammen (QE1 und QE2) bleibt ebenfalls im System. Das Dollarangebot wird damit massiv erhöht. Eigentlich eine starke Ausgangslage für eine weitere Abschwächung des Greenbacks gegenüber dem Euro, vor allem nachdem der Euro just in dieser Zeit die psychologisch wichtige Hürde von 1.30 nehmen konnte. Aber die Kursentwicklung dieses Währungspaares wird aktuell nicht in den USA bestimmt. Die wesentlichen Impulse kommen aus der Eurozone und vom Anlegervertrauen. Vertrauensbildende EZB belastet Dollarkurs Das OMT-Programm markiert nicht den Wendepunkt in der Lösung der Eurokrise, ist aber ein wichtiger Meilenstein. Dass die EZB ihre Seniorität aufgibt, das Programm unlimitiert ist und die Aktivierung an einen Hilfsantrag an den Stabilitätsfonds gebunden ist, ist positiv. Es deutet darauf hin, dass die Eurozone endlich einen pragmatischeren Lösungsprozess umsetzen will und dass die Institutionen bereit sind, ihre Rolle den veränderten Bedingungen an zupassen. Kein Wunder also, hat die Fieberkurve EUR/USD auf diese positive Entwicklung reagiert. Zahl der Kontrakte Short-Greenback steigt Die Entwicklung am Futures-Markt dürfte zur kurzen Abwertung des Dollars ebenfalls einen Beitrag geleistet haben. Vor dem Entscheid der EZB dominierten Long-US-Dollar-, respektive Short-Euro-Positionen. Der Entscheid der EZB hat dazu geführt, dass ein Teil dieser Positionen vor dem Hintergrund eines aufgehellten 6 Anlagepolitik Oktober 2012 Anlegervertrauens aufgelöst wurde. Das dürfte einige Spekulanten auf dem falschen Fuss erwischt haben, welche sich angesichts der für sie negativen Entwicklung dazu gezwungen sahen, ihre Positionen zugunsten des US-Dollars zu reduzieren. Wir gehen davon aus, dass dies zu einer Kettenreaktion geführt hat, was vor allem kurzfristig den US-Dollar zum Euro unter Abgabedruck setzte. US-Dollar nur kurzfristig unter Druck Der Entscheid der EZB konnte den US-Dollar nur kurzfristig unter Abgabedruck setzen. Wir gehen davon aus, dass der US-Dollar als «safe haven» gefragt bleiben wird, da die grund legenden Probleme an den Märkten, dazu gehören die konjunkturelle Schwächephase und die Euro-Krise, noch andauern werden. Aus diesem Grund bleibt unsere Prognose auf drei Monate für den US-Dollar unverändert. n Ausblick Währungen Währungen Per 25.09.2012* In 3 Monaten In 12 Monaten EUR/CHF 1.2092 1.20 – 1.25 1.20 – 1.25 USD/CHF 0.9376 0.91 – 1.01 0.91 – 1.01 EUR/USD 1.2899 1.20 – 1.30 1.20 – 1.30 *Quelle: Bloomberg Die Spekulanten wurden auf dem falschen Fuss erwischt EUR/USD Futures: Net Speculative Open Contracts seit 2009 100000 Long Euro/Short US-Dollar 50000 0 -50000 Short Euro / Long US-Dollar -100000 -150000 Ausbruch Euro-Krise -200000 -214 000 Kontrakte 2009 2010 2011 2012 Quelle: Bloomberg Rohstoffmärkte Kontinuierlicher Preisanstieg seit Juni Wenn die Rohwarenpreise generell steigen, weist dies im Normalfall auch auf eine anziehende Nachfrage und eine Verbesserung des Weltwirtschaftswachstums hin. Seit Juni steigen die Rohwarenpreise. Dies ist insofern etwas irritierend, als gleichzeitig die Konjunkturpro gnosen eher leicht zurückgenommen werden. Der Agrarrohwarenpreisindex hat seit Jahresbeginn leicht angezogen. Stark angestiegen sind die Preise für Mais, Sojabohnen und Weizen. Der Anstieg hat allerdings weniger mit der konjunkturellen Entwicklung zu tun, als vielmehr mit dem Wetter. Hohe Temperaturen und Dürre beeinträchtigten die Ernteerwartungen in den USA erheblich. Nachdem Anfang des Erdölpreise: Nach mehrwöchigem Anstieg nun ein Einbruch Preis pro Fass 130 120 110 Crude Oil WTI Cushing USD pro Fass Crude Oil-Brent USD pro Fass 100 90 80 70 60 2010 2011 2012 Quelle: Global Insight: WMM Jahres mit einem Rekordjahr für die Maisproduktion gerechnet wurde, sorgten die heissen Monate Juni und Juli für die niedrigste Ernteprognose seit Jahren. Einbruch der Erdölpreise Die Energiepreise sind in den letzten Wochen deutlich bis auf 118 US-Dollar je Fass Rohöl der Sorte Brent bzw. 99 US-Dollar für die Sorte WTI in den USA hochgeklettert. Mitte September ist der Preis nun wieder um fast 10 % gesunken. Dies hat zwei Hauptfaktoren. Einerseits haben die Saudis angekündigt, ihre Erdölproduktion zu verdoppeln. Andererseits stellen die Marktteilnehmer fest, dass die USRohölvorräte knapp 12 % über dem für diese Jahreszeit üblichen Niveau liegen. Aber auch wenn diese Zahlen ein Indiz dafür sind, dass die aktuelle Rohölversorgung am Markt komfortabel ist, erscheinen das Ausmass und vor allem das Tempo des Preisrückgangs übertrieben. Euphorie auf dem Edelmetallmarkt Starke Bewegungen konnten in den vergangenen Wochen auch auf dem Edelmetallmarkt registriert werden. Der Goldpreis legte kräftig zu und erreichte vorübergehend 1780 US-Dollar je Unze. Noch deutlicher war die Preissteigerung für Silber. Der Silberpreis stieg von rund 27 US-Dollar im Juli auf mittlerweile fast 35 US-Dollar je Unze. Das ist eine Verteuerung von rund 30 % in knapp drei Monaten. Diese Preisbewegungen zogen die Aufmerksamkeit vieler Investoren auf sich und sorgten so für eine weitere Preisdynamik. Einmal mehr tauchen Preisprognosen für Gold und Silber auf, die kaum mehr realistisch sind, sondern vor allem die Spekulation antreiben sollen. Fundamental wurde der Goldmarkt auch durch Goldkäufe von Notenbanken verschiedener Schwellenländer angetrieben, die immer stärker auf Gold setzen. Die deutsche Zustimmung zum Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) sowie die extremen geldpolitischen Lockerungen in den USA beflügeln all jene Goldkäufer, die sich gegen eine spätere Inflationswelle absichern wollen. Signifikante Rückschläge des Goldpreises sind deshalb folglich kaum zu erwarten. n Oktober 2012 Anlagepolitik 7 Anlagestrategie Das grosse Aufatmen Die Erwartungen waren hoch. Sowohl EZB-Präsident Mario Draghi als auch US-Notenbankchef Ben Bernanke hatten sie geschürt und konnten diese auch erfüllen. Mit den jüngsten Entscheiden haben die Notenbanker das Anlegervertrauen und damit das Fundament an den Finanzmärkten gestärkt. Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) haben tief in die Trickkiste gegriffen und den Märkten einen bunten Strauss unterstützender Massnahmen präsentiert. Die USNotenbank wird ihr Anleihenkaufprogramm aufstocken und zusätzliche Mortgage Backed Securities (MBS) aufkaufen. Damit erhöht sie zum dritten Mal die Liquidität im System und möchte die Zinsen am langen Ende weiter senken. Beides soll die Konjunktur stimulieren und in einem zweiten Schritt endlich die erhoffte Trendwende am US-Arbeitsmarkt bringen. Die EZB auf der anderen Seite hat ihr Outright Market Transaction (OMT)-Programm lanciert. Mario Draghi gedenkt, unbeschränkt Anleihen kritischer Länder am Sekundärmarkt zu kaufen, nachdem die Länder beim europäischen Stabilitätsfonds (ESM) Hilfe beantragt haben und die von der Troika definierten Kreditkonditionen umsetzen. Die neu aktivere Rolle der EZB, ihre pragmatischere Entscheidung und vor allem die Aufgabe der Seniorität – die EZB wird als Obligationär neu nicht mehr bevorzugt behandelt – haben an den Finanzmärkten für Entspannung gesorgt. Die Renditen der kritischen Länder wie Spanien und Italien sind signifikant gesunken. Die dritte Auflage des Quantitative Easings durch die US-Notenbank war von den Märkten ebenfalls herbei gesehnt worden und hatte an den Märkten für Erleichterung gesorgt. Ende gut, alles gut? Wir begrüssen die jüngsten Massnahmen der Notenbanken. Sie haben die Entwicklung an den Finanzmärkten auf ein stabileres Fundament stellen können und tatsächlich bringen sie grosse Entspannung ins System. Aber ein Happy End ist sowohl in den USA als auch in der Eurozone noch in weiter Ferne. Die Arbeitslosenrate in den USA notiert auf sehr hohem Niveau und bedeutet eine grosse Belastung für die US-Wirtschaft. Nur einer traditionell starken Konsumneigung und einer Er8 Anlagepolitik Oktober 2012 holung am Häusermarkt, für beides ist die US-Notenbank mitverantwortlich, ist es zu verdanken, dass die US-Wirtschaft die aktuell zyklische Abschwächung ohne eine erneute Rezession überstehen dürfte. Und in der Eurozone kann die EZB an den Kapitalmärkten zwar für Entspannung sorgen und durch ihr beherztes Eingreifen den Pro blemländern Zeit verschaffen. Das Kernproblem aber kann auch die EZB nicht lösen. Die Länder müssen ihre grundlegenden Probleme punkto Wettbewerbsfähigkeit und Strukturen selber angehen. Dazu müssen sie sich bewegen und bereit sein, Risiken zu übernehmen und Souveränität abzugeben. Keine einfache Übung, vor allem ist sie politisch schwierig durchsetzbar. Fazit / Konklusion: Es ist ein weiter Weg Die jüngsten Entwicklungen werten wir positiv, allerdings sind die potentiellen Risiken nicht weniger geworden. Noch immer kämpft die US-Wirtschaft mit einer zyklischen Abschwächung, die Eurozone steckt mitten in einer Rezession, einem starken Deutschland zum Trotz. Wir haben darum entschieden, nach dem Aktienaufbau im letzten Monat die Risiken nicht weiter zu erhöhen. Entsprechend halten wir unsere Aktienallokation unverändert. Da wir von einem anhaltend tiefen Zinsumfeld ausgehen, halten wir unsere Obligationenallokation ebenfalls unverändert. Der Goldpreis profitiert von einem tiefen Zinsumfeld. Dieser Treiber ist intakt, weshalb wir auch unsere Goldposition halten. n Anlagestrategie Liquidität Aktien Liquidität Obligationen Staatsanleihen Kurze Laufzeiten Euro Edelmetalle Unternehmensanleihen Lange Laufzeiten US-Dollar Konjunktursensitive Rohstoffe Perspektive Die Sub Sahara Zone Afrikas – die verkannte Wachstumsregion Das Potential Afrikas ist gross. Der Kontinent verfügt über rund ein Sechstel der Erdbevölke rung, rund 60 % der noch nicht bebauten Agrarfläche der Welt und 30 % der Rohstoff vorkommen. Auf der anderen Seite ist die Wirtschaft Afrikas mit einem Anteil von nur 3 % am Welt-BIP (inkl. dem schon weit fortgeschrittenen Südafrika) noch vernachlässigbar und der Anteil am Welthandel liegt mit 2 % ebenfalls sehr tief. Wir erachten aufgrund des tiefen Entwicklungsstandes insbesondere das Potential der südlich der Sahara liegenden Länder wie Nigeria, Kenia, Ghana oder Botswana als sehr gross. Damit sich das Potential des Kontinents in Wachstum und steigendem Wohlstand wandelt, braucht es aber Rahmenbedingungen. Hierzu gehören eine neue, junge, besser informierte und ausgebildete Generation mit Leistungswillen, sich verbessernde politische Rahmenbedingungen und Transparenz in der Rechnungslegung der Unternehmen sowie solide Makrodaten wie tiefe Verschuldung und eine auf Inflationskontrolle ausgerichtete Notenbankpolitik. Die Sub Sahara Zone wächst seit rund 10 Jahren deutlich überdurchschnittlich und wird dies gemäss Schätzungen des IWF auch in den nächsten Jahren tun. Die Chancen werden zunehmend erkannt Gemeinhin werden fast nur die unbestreitbar bestehenden – jedoch abnehmenden – Risiken bei Anlagen in Schwarzafrika wahrgenommen, die Chancen aber kaum erkannt. In den letzten Jahren wird Afrika nun aber zunehmend zu einem Anlagethema, sowohl in der Presse als auch bei Anlegern und Staaten, welche sich in der Sub Sahara Zone positionieren. Die renommierte Zeitschrift «The Economist» bezeichnete vor zehn Jahren Afrika als den hoffnungslosen Kontinent. In einer Ausgabe im Dezember 2011 bezeichnet die Zeitschrift in einem Leitartikel unter dem Header «Africa rising» neu Afrika als hoffnungsvollen Kontinent. Die «NZZ am Sonntag» zeichnet am 30.6.2012 einen positiven Ausblick unter dem Titel «Afrika boomt» und IBM eröffnete im Au- gust 2012 in Nairobi das erste Forschungs labor auf dem Kontinent. Der Technologiekonzern hat nun 20 Vertretungen in afrikanischen Staaten (noch vor zwei Jahren waren es vier). Die USA verabschieden am 15. Juni 2012 eine Sub Sahara-Strategie mit dem Ziel einer Partnerschaft. Präsident Obama bezeichnet Afrika als eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen der Welt und sieht enormes Potential. China, ein Investor der «ersten Stunde», spricht im August eine neue Kredit limite von 20 Milliarden US-Dollar für Infrastrukturprojekte in der Sub Sahara Zone. Das Beispiel Nigeria Nigeria ist mit rund 160 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land in Afrika. Die Bevölkerung ist jung (Durchschnittsalter 18 Jahre) und wächst mit einer Rate von 2.5 % pro Jahr. Gegen 50 % der Leute wohnen heute in städtischen Agglomerationen und erreichen zunehmend Mittelstandsniveau mit einer sich entsprechend dynamisch entwickelnden Konsumneigung. Nigeria fördert im Golf von Guinea rund 2.5 Millionen Fass Erdöl pro Tag. Der Makrodatenkranz von Nigeria ist insbesondere auch aus Sicht der eher serbelnden gros- Afrika: Sub Sahara Zone mit hohem Wachstumspotential BIP-Wachstumsraten 8 6 4 2 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 -2 -4 G7-Länder Sub Sahara Zone Quelle: IMF, eigene Darstellung Oktober 2012 Beilage zur Anlagepolitik sen Industrienationen beneidenswert gut. Das durchschnittlich jährliche Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) betrug seit dem Jahre 2000 beträchtliche 8.5 %. Auch im Krisenjahr 2009 wuchs die nigerianische Volkswirtschaft mit 7 %, was die zunehmende, vom Weltwirtschaftsklima abgekoppelte Eigendynamik Nigerias dokumentiert. Das Budget des Staates ist mit einem Defizit von 2 % und sinkendem Trend nahezu ausgeglichen, der Handels- und Dienstleistungssaldo liegt – natürlich vor allem wegen der Erdölexporte – bei hohen 7 % des BIP und die Staatsverschuldung liegt bei nur 19 % des BIP. Einziger Wermutstropfen ist die nach wie vor hohe Inflation von aktuell rund 11 %. Diese liegt jedoch wegen der sehr gezielten Zinspolitik der Zentralbank weit unter dem hyperinflationären Niveau vergangener Jahrzehnte und muss auch im Rahmen einer %-Veränderung seit 2008 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 08/08 02/09 08/09 02/10 08/10 02/11 08/11 02/12 08/12 Nigeria Stock Exchange All Share Index in USD MSCI World TR Net Dividend in USD Quelle: Bloomberg Beilage zur Anlagepolitik Oktober 2012 Das politische Umfeld in Nigeria ist in den letzten Jahren wesentlich stabiler geworden. Die demokratische und relativ ruhig verlaufene Wahl des neuen und aufgeschlossenen Staatspräsidenten Goodluck Jonathan im April 2011 zeigt dies auf – auch die seither erfolgten Li beralisierungs- und Korruptionsbekämpfungsmassnahmen. Natürlich bleiben Risiken. Insbesondere die regelmässigen Anschläge islamischer Terroristengruppen im Norden des Landes und die wieder aufflackernden Sabotagetätigkeiten im wegen der Ölförderung wichtigen Niger-Delta gehören dazu. Diese darf man nicht verharmlosen, auch wenn die meis ten Beobachter der Regierung zutrauen, sie unter Kontrolle zu halten. Die Lagos Stock Exchange hat sich im Vergleich zum MSCI – Weltindex noch kaum vom Absturz im 2008 erholt obwohl das Wachstum Nigerias massiv höher liegt. Die politischen Risiken dürften damit mehr als eskomptiert sein, das Potential jedoch kaum. Erst seit Anfang 2012 – die Börse legte seit Jahresbeginn rund 20 % zu – entwickelt sich ein Momentum. Dies dürfte erst der Beginn einer länger andauernden Kursavance sein, welche durch die zunehmend positive Wahrnehmung der interna tionalen Investoren genährt werden wird. Afrikas Aktienmarkt hat Krisenverluste noch nicht aufgeholt und besitzt Potential 20 02/08 stark expandierenden Wirtschaft nicht zu stark gewichtet werden. Hyposwiss (Lux) Fund – African Dawn (USD) Angesichts des Potentials der grössten noch weitgehend unerschlossenen Anlageregion lancierte die Hyposwiss Privatbank im Dezember 2011 den Hyposwiss (Lux) Fund – African Dawn (USD), ein Luxemburger Anlagefonds, welcher den strengen UCIT IV – Anforderungen unterliegt und täglich Ausgabe und Rücknahme anbietet. Der Fonds legt den Fokus auf Anlagen in den Aktienmärkte der Sub Sahara Zone mit Schwergewicht in Nigeria (32 % des Fondsvermögens) und Kenia (23 %). Der Fonds eignet sich für langfristig orientierte Anleger als Beimischung in einem globalen Ak tiendepot. n Empfehlungen Aktien Valor Whg Unternehmen Sektor Kurs 25.09.12 Kurs- ziel Gewinn- Potenzial KGV 2012e K/B aktuell Rendite in % Schweiz 1222171 CHF ABB Ltd Industrie 18.14 20.00 10% 13.6 2.8 4.5 4323836 CHF Aryzta AG Nicht-zyklischer Konsum 46.20 55.00 19% 11.1 1.4 1.3 1213853 CHF Credit Suisse Group AG Finanzen 21.08 23.00 9% 11.0 0.7 3.7 1064593 CHF Givaudan SA Grundstoffe 896.00 1050.00 17% 16.9 2.3 2.8 1227168 CHF Helvetia Holding AG Finanzen 333.25 400.00 20% 8.7 0.9 5.2 1254978 CHF Sonova Holding AG Gesundheit 95.30 99.00 4% 23.6 4.2 1.5 3838891 CHF Sulzer AG Industrie 138.70 160.00 15% 15.1 2.1 2.2 1225515 CHF Swatch Group AG/The Zyklischer Konsum 392.00 500.00 28% 13.9 2.4 1.7 874251 CHF Swisscom AG Telekommunikation 383.40 415.00 8% 11.1 5.0 5.7 803838 CHF Swiss Prime Site AG Finanzen 76.00 86.00 13% 21.0 1.2 4.7 12688156 CHF Swiss Re AG Finanzen 62.55 70.00 12% 9.3 0.7 5.4 1107539 CHF Zurich Insurance Group AG Finanzen 239.20 260.00 9% 8.9 1.1 7.4 Finanzen 95.42 110.00 15% 8.5 0.9 4.9 Europa 322646 EUR Allianz SE 3529315 EUR ArcelorMittal Grundstoffe 12.09 16.00 32% 15.3 0.4 5.0 1007667 GBp BG Group PLC Energie 1263.00 1600.00 27% 14.6 2.3 1.4 675391 GBp BHP Billiton PLC Grundstoffe 1954.00 2300.00 18% 9.8 2.5 3.9 487663 EUR Danone SA Nicht-zyklischer Konsum 50.03 60.00 20% 16.1 2.3 3.0 829257 EUR Deutsche Bank AG Finanzen 32.43 36.00 11% 8.3 0.5 2.4 1177233 EUR Deutsche Boerse AG Finanzen 44.46 55.00 24% 10.7 2.9 5.5 332902 Gesundheit 88.90 94.00 6% 16.4 2.2 1.2 2200367 EUR GDF Suez Versorger 18.29 25.00 37% 11.1 0.7 8.5 1256533 EUR ING Groep NV Finanzen 340045 EUR Linde AG Grundstoffe 492663 EUR Metro AG Nicht-zyklischer Konsum 614663 SEK Telefonaktiebolaget LM Ericsson Technologie EUR Fresenius SE & Co KGaA 6.64 8.00 21% 6.1 0.5 0.0 133.95 150.00 12% 16.7 1.9 2.0 24.93 26.00 4% 9.0 1.3 5.7 61.85 80.00 29% 15.6 1.4 4.4 2582928 GBp Vodafone Group PLC Telekommunikation 178.85 210.00 17% 11.4 1.1 5.7 352781 Zyklischer Konsum 152.25 165.00 8% 5.1 1.1 2.5 Technologie 18.67 20.00 7% 10.2 1.9 3.0 1161460 USD JPMorgan Chase & Co Finanzen 40.55 46.00 13% 8.7 0.8 3.2 950605 USD McDonald's Corp Zyklischer Konsum 92.86 105.00 13% 17.1 6.7 3.3 964930 USD QUALCOMM Inc Technologie 62.73 70.00 12% 17.2 3.3 1.7 EUR Volkswagen AG Nordamerika 918546 USD Cisco Systems Inc Whg= Währung; KGV= Kurs-Gewinn-Verhältnis; K/B= Kurs/Buchwert Verhältnis; Rendite= Dividendenrendite *Unternehmenssitz ungleich Börsenplatz Oktober 2012 Beilage zur Anlagepolitik Empfehlungs-Matrix Zyklisch Sektoren/Gewicht Ericsson Technologie Neutral Grundstoffe Übergewicht Industrie Übergewicht Energie Finanzen Qualcomm Infineon SAP EMC Nokia Apple Google IBM Microsoft Oracle Intel Clariant Sika BASF K+S EMS-Chemie Arcelor Mittal Linde AG Holcim Syngenta Heidelberg Cement Xstrata Rio Tinto ABB Adecco Geberit Kaba OC Oerlikon SGS Siemens Sulzer Bucher Georg Fischer Kuehne + Nagel Schindler Deutsche Post 3M Co BG Group Weatherford ENI Total Exxon BP Royal Dutch Shell Chevron Baloise Partners Group UBS AG Panalpina Transocean Schlumberger Deutsche Bank Helvetia Zurich Insurance Deutsche Börse Julius Baer PSP Swiss AXA Swiss Prime Site Allianz ING Mobimo Swiss Life BNP Paribas Bank of America Banco Santander Kuoni adidas Daimler Nike Amazon.com Richemont BMW LVMH Neutral HSBC Vodafone Deutsche Telekom GDF Suez BKW FMB E.ON RWE Sonova Actelion Lonza Novartis Fresenius Galenica Nobel Biocare Roche Aryzta Barry Callebaut Henkel & Co Unilever Nestlé L'Oreal Coca Cola Metro AG Danone Bank Sarasin Commerzbank Banque Cantonale Vaudoise France Telecom BT Group Neutral Citigroup Munich Re Wells Fargo Swisscom Neutral Thyssen Krupp Meyer Burger Swiss Re Übergewicht JP Morgan Chase General Electric Credit Suisse Telekom Nichtzykl. Konsum Logitech Temenos BHP Billiton Neutral Untergewicht Verkauf Hewlett Packard Givaudan Swatch McDonald's Untergewicht Volkswagen Gesundheit Halten Cisco Zykl. Konsum Versorger Defensiv Kauf Telefonica Fortum Verbund AG Straumann Johnson & Johnson Pfizer Merck KGaA Bayer AG Merck & Co Procter & Gamble Beiersdorf Wal-Mart Kraft Foods Quelle: Investment Center Finanzen/Technologie Alfred Steininger Tel: +41 44 214 3271 E-Mail: [email protected] September 2012 Untergewichten Nichtzyklischer Konsum Zyklischer & Nicht-zyklischer Konsum/Grundstoffe/Telekom Jan Widmer Tel. +41 44 214 3428 E-Mail: [email protected] Neutral Übergewichten Oktober 2012 Gesundheit/Industrie/Energie/Versorger Thomas Jäger Tel: +41 44 214 3431 E-Mail: [email protected] Untergewichten Neutral Übergewichten Finanzen Industrie Industrie Finanzen Grundstoffe Gesundheit Nichtzyklischer Konsum Energie Technologie Telekommunikation Gesundheit Grundstoffe Energie Technologie Telekommunikation Zyklischer Konsum Zyklischer Konsum Versorger Versorger Disclaimer: Die Angaben auf dieser Empfehlungsliste und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Auf forderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche auf dieser Empfehlungsliste enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in dieser Empfehlungsliste können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die Zulassung eines auf der Empfehlungsliste aufgeführten Produktes kann in einzelnen oder mehreren Ländern fraglich sein; es wird keine Garantie oder Verantwortung für die Zulassung der empfohlenen oder vom Kunden ausgewählten Produkte insbesondere im Domizilland des Kunden übernommen. Ebensowenig kann eine Verantwortung für die allfälligen steuerlichen Folgen übernommen werden, die der Erwerb eines Produktes nach sich ziehen können. 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