Das „Sausen der Welt“ spielt mit Wörtern, Klängen und Musik

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Das „Sausen der Welt“ spielt mit Wörtern, Klängen und Musik
SEE! Presse / Stadtrevue, 18.02.2013
Premiere im Schauspiel
Das „Sausen der Welt“ spielt mit Wörtern, Klängen und Musik
Von Jürgen Schön
Auf die Suche nach den Geräuschen der Welt machte sich PeterLicht für
das Schauspiel Köln. Entstanden ist mit „Das Sausen der Welt“ ein knapp
einstündiges Bühnenstück, ein mitreißendes Spiel mit Wörtern, Geräuschen, Klängen und Musik, mit Monologen, Dialogen und Chorgesang. Ein
Hörspiel mit grotesken Körperverrenkungen, Gruppentanz und absurden
Spaziergängen. Witzig, abgründig, voller Überraschungen.
Zunächst ist es einmal eine Hymne, auf das, was in dieser Welt gleichsam als Hintergrundgeräusch wie bei einem Tinnitus zu hören ist: das
Geräusch des schelmisches Blicks, der tiefsten Tiefe, des Umherschwirrens des Geldes, der Zellmembrane und der verschobenen Kontinente. Die
Lieder der untergegangenen Stämme, Rassen und Völker, die Sinfonie der
Mutationen. Schließlich die Klänge der Krisen, der Teilkrise ebenso wie die
der Strukturkrise. Assoziationen führen vom Hölzchen aufs Stöckchen.
Ein Wortwirbel, der den Zuhörer wie ein Sog anzieht, dabei langsam
seinen Sinn verliert und nur noch Staunen macht, Ein Wortwirbel mal laut,
mal leise, untermalt von Summen und Brummen, Zischen und Pfeifen. Und
von Musik, die für einen durchgehenden Grundton sorgt, dabei mal treibt,
mal bremst oder mit einem Trommelwirbel wachrüttelt.
Als „Leben ohne Katastrophe“ wurde die Arbeit vor Beginn der Spielzeit
angekündigt. Von wegen – im Alltag gibt es das nicht. Und so baut der Kölner Musiker und Autor PeterLicht ein sich wiederholendes Streitgespräch
über eine Espresso-Bestellung ein, lässt eine Protestbewegung über Aktionen und fehlende Schokolade schwafeln. Und dann gibt es noch die
faszinierende Szene über die Krise, die buchstäblich alle schüttelt, für die
keiner verantwortlich sein will und die hin- und hergeschoben wird.
Höchstes Lob für das 15-köpfige Ensemble – acht Schauspielerinnen
und Schauspieler, vier Sänger und Sängerinnen, drei Musiker. Mit äußerster
Disziplin und Perfektion sowie allerfeinster Sprechkunst – geführt von Alexandra Dederichs und S.E.Struck(See!) – arbeiten sie sich durch den Text
mit seinen wechselnden Rhythmen und Lautstärken, sind sowohl Solisten
als auch nur Teilchen einer aufs Engste zusammengepressten Gruppe.
Ein begeistertes Publikum spendete langen, lauten, mit Bravos gespickten Premierenbeifall.