Zielgruppenanalyse Litauen - Exportinitiative Erneuerbare Energien
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Zielgruppenanalyse Litauen - Exportinitiative Erneuerbare Energien
Energie Zielgruppenanalyse Litauen Windenergie www.exportinitiative.bmwi.de INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung ........................................................................................................................................................4 2. Politik und Wirtschaft im Überblick .................................................................................................................4 2.1 Politischer Hintergrund.............................................................................................................................4 2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung .......................................................................................................5 2.3 Wirtschaftsbeziehungen Deutschland – Litauen......................................................................................7 2.4 Investitionsklima und –förderung in Litauen.............................................................................................7 3. Energiemarkt Litauen ...................................................................................................................................10 3.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen ................................................................................................10 3.1.1 Stromerzeugung und -Verbrauch ...................................................................................................10 3.1.2 Energiepreise..................................................................................................................................12 3.1.3 Marktakteure...................................................................................................................................16 3.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen.........................................................................................................21 3.3 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt..........................................................................................24 4. Erneuerbare Energien ..................................................................................................................................25 4.1 Status der Erneuerbaren Energieträger.................................................................................................25 4.1.1 Gesetzliche Regelungen und Verordnungen..................................................................................25 4.1.2 Investitionsförderung für Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energieträgern ..............................27 4.2 Windenergie ...........................................................................................................................................30 4.2.1 Aktuelle Situation, Trends und Aussichten .....................................................................................30 4.2.2 Genehmigungsverfahren ................................................................................................................32 4.2.3 Marktakteure...................................................................................................................................33 4.2.4 Projekte in der Planung ..................................................................................................................35 5. Potenziale für den Marktzugang deutscher Unternehmen...........................................................................36 1 ANHANGVERZEICHNIS Anhang 1: Kontaktadressen der Unternehmen..........................................................................................39 Anhang 2: Kontaktadressen der staatlichen Stellen, Ämter und Agenturen...............................................43 Anhang 3: Kontaktadressen der Fachverbände und Organisationen, Forschungseinrichtungen...............45 Anhang 4: Fachmessen...............................................................................................................................47 ABBILDUNGSV0ERZEICHNIS Abbildung 1: Verwaltungseinheiten in Litauen........................................................................................ ..5 Abbildung 2: Die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes 2001 – 2011, Veränderung in %, real ...........6 Abbildung 3: Die Verteilung der Stromproduktion nach den Anlagentypen 2009.....................................11 Abbildung 4: Strombedarf in Litauen am Tag, 2009..................................................................................12 Abbildung 5: Die Zusammensetzung des Strompreises (ohne Steuern), 2010........................................13 Abbildung 6: Die Entwicklung der Durchschnittspreise der Brennstoffe 1996-2008 ................................15 Abbildung 7: Der genutzte Brennstoff im Wärmesektor 2009...................................................................19 Abbildung 8: Die Karte der Wärmeversorgungsunternehmen in Litauen, 2008 ...................................... 21 Abbildung 9: Der geplante Ausbau von Netzverbindungen zwischen Litauen und Polen ....................... 24 Abbildung 10: Die Entwiklung des Strommarktes der Baltischen Staaten 2009-2015..............................25 Abbildung 11: Einspeisevergütung der Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen ab 01.01.201........28 Abbildung 12: Windatlas von Litauen, 2003..............................................................................................31 Abbildung 13: Teilansicht der Karte Litauens mit den 330-110 kV Netzen und deren Durchlässigkeit.... 32 Abbildung 14: Silute Windpark 250 MW....................................................................................................36 Abbildung 15: Ciuteliai Windpark 40 MW..................................................................................................37 TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Steuerliche Vorteile der freien Wirtschaftszonen.......................................................................9 Tabelle 2: Industrieparks in Litauen ......................................................................................................... 10 Tabelle 3: Entwicklung der Stromerzeugung und Energieverbrauch in Litauen 2006-2008 .....................11 Tabelle 4: Verteilung Energieverbrauch (%) nach Energieträger 2006 - 2010..........................................11 Tabelle 5: Historische Erdgasimporpreise nach Litauen 2002-2010..........................................................14 Tabelle 6: Der Vergleich der Preisobergrenzen für „Lietuvos dujos“ AB in 2009 und 2010 ..................... 14 Tabelle 7: Prognose der Erdgaspreisentwicklung 2009-2023....................................................................14 Tabelle 8: Wirtschaftliche und soziale Vorteile der Biomassenutzung für die Wärmeproduktion...............16 Tabelle 9: Die wichtigsten nationale Strategien und Programme im Energiebereich.................................23 Tabelle 10: JI Projekte in Litauen seit 2005….……............................................................................…….30 Tabelle 11: Windparks in Litauen, 2010………………………………………………………………….………35 2 LITERATURVERZEICHNIS Litauisches Statistikamt - www.stat.gov.lt Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle – www.regula.lt Wirtschaftsministerium der Republik Litauen – www.ukmin.lt Energieministerium der Republik Litauen – www.enmin.lt National Energy Strategy – http://www.enmin.lt/en/activity/veiklos_kryptys/strateginis_planavimas_ir_ES/NIS_project_2010_2050.pdf Finanzministerium der Republik Litauen – www.finmin.lt Gesetze der Republik Litauen in Englischer Sprache - http://www3.lrs.lt/dokpaieska/forma_e.htm Verband von Wärmeliefranten Litauens – www.lsta.lt Verband von litauischer Energieberater – www.leka.lt Litauischer Verband für Produzenten und Lieferanten von Biobrennstoff LITBIOMA – www.biokuras.lt Verband der litauischen Gemeinde- und Stadtverwaltungen – www.lsa.lt Litauische Wirtschftsförderagentur – www.lvpa.lt Verband der Windkraftwerke in Litauen – www.lvea.lt Verband der Windenergie in Litauen – www.lwea.lt German Trade and Invest – www.gtai.de Litauische Energieagentur – www.ea.lt Litauisches Energieinstitut – www.lei.lt „Lietuvos Energija“ AB - www.lietuvosenergija.lt KKW Visaginas – www.vae.lt LITGRID - Betreiber des Stromübertragungssystems in Litauen - www.litgrid.eu Lietuvos Energija AG – www.le.lt BALTPOOL UAB – Strommarktbettreiber in Litauen – www.baltpool.lt Wirtschaftszeitung „Verslo zinios“ – www.vz.lt Internetportal The Baltic Course - www.baltic-course.com Internetportal www.delfi.lt Internetportal www.alfa.lt 3 1. Einleitung Der Einsatz erneuerbarer Energien spielt in der Energiepolitik der baltischen Staaten schon seit Jahren eine bedeutende Rolle und wird künftig zur Sicherung der Energieversorgung unabdingbar sein. Die Stilllegung des Kernkraftwerks Ignalina Ende 2009 führte zu Veränderungen im Energiemarkt aller baltischen Staaten. Aber insbesondere für Litauen stellte sich die Frage, wie die Versorgungssicherheit künftig am besten gewährleistet werden kann. Litauens Ziel ist die Unabhängigkeit im Bereich Energieversorgung und verlangt strategische Entscheidungen im Hinblick auf die Wahl der Energieträger. Zusammen mit Polen, Lettland und Estland plant Litauen den Bau eines neuen Atomkraftwerkes. Der Reaktor könnte aber frühestens 20182020 ans Netz gehen. Neben strategischen Projekten, wie der Anbindung der baltischen Energiemärkte durch Strombrücken nach Polen und Schweden und Bau eines LNG Terminals, steht auch der Ausbau der erneuerbaren Energien im Mittelpunkt der Energiepolitik. Die Entscheidungsträger in den zuständigen nationalen Ministerien haben ein großes Interesse daran, deutsche Technologien und Know-how im Baltikum einzusetzen. Die EU-Kommission hat allgemeine Verpflichtungen im Bereich Klimawandel und erneuerbare Energien definiert. Der Energieverbrauch sowie die Treibhausgas-Emissionen sollen im Vergleich zum Jahr 1990 um 20% gesenkt werden. Der Anteil erneuerbarer Energien soll hingegen auf 20% steigen. Am 23.01.2008 wurde ein Klimapaket verabschiedet, das alle Mitgliedsländer in die Pflicht nimmt. Litauen hat sich bis 2020 verpflichtet, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch auf 23% zu steigern. 2009 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch 12,9%. Diese Ziele wurden in der Nationalen Entwicklungsstrategie der erneuerbaren Energiequellen vom 21.06.2010 konkretisiert und sollen in den jeweiligen Sektoren umgesetzt werden. Der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Stromerzeugung soll vom 4,3% im Jahr 2008 auf 21% im Jahr 2020 erhöht werden. Der Anteil erneuerbarer Energieträger im Transportsektor soll vom 4,3% (2008) auf 10% (2020) steigen, im Bereich Heizung und Lüftung wird der Anstieg vom 28% (2008) auf 36% (2020) erwartet. Im Bereich der Wärmeproduktion für zentrale Heizungssysteme soll der Anteil erneuerbarer Energieträger vom 14,9% (2008) auf 50% (2020) erhöht werden. Um diese Ziele zu erreichen, müssen vermehrt Kapazitäten zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen installiert werden. Neben den politischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflussen auch rein betriebswirtschaftliche Aspekte die Konkurrenzfähigkeit der alternativen Energien: Wie hoch sind die Investitionskosten für den Bau einer Anlage? Wie lange dauert es, bis sich diese Kosten amortisieren? Entscheidend beeinflusst werden diese zwei Punkte von den erreichbaren technischen Potentialen der einzelnen Energiequellen. Die vorliegende Marktanalyse soll über die aktuellen Entwicklungen und Nutzung erneuerbarer Energien in Litauen und über die Perspektiven für Ihre Anwendung informieren, wie gesetzliche Rahmenbedingungen, entscheidende Akteure sowohl auf staatlicher als auch auf wirtschaftlicher Ebene, etc.. 2. Politik und Wirtschaft im Überblick 2.1 Politischer Hintergrund Offizieller Name: Lietuvos Respublika. Litauen ist seit der Wiederherstellung der Unabhängigkeit 1990 eine parlamentarische Republik mit einigen stark ausgeprägten präsidialen Elementen. Die Regierung ist dem Parlament verantwortlich, für die Regierungstätigkeit trägt der Ministerpräsident Verantwortung. Der Präsident wird direkt vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren und höchstens zwei Legislaturperioden gewählt. Durch seine direktdemokratische Legitimation besitzt der Präsident eine starke Stellung und es werden ihm verschiedene Befugnisse gegenüber Parlament und Regierung zugebilligt. Deutlich wird dies im außenpolitischen Bereich, in dem das Staatsoberhaupt über grundlegende Fragen entscheidet und die Außenpolitik zusammen mit der Regierung durchführt. Darüber hinaus verfügt er über ein weitgehendes Veto-Recht, das es ihm ermöglicht, zuvor vom Parlament erlassene Gesetze zu blockieren. Im Mai 2009 wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Landes Frau Dalia Grybauskaite, die ehemalige EU-Kommissarin für Finanzen und Haushalt, als neue Präsidentin Litauens gewählt. Das litauische Parlament, Seimas, besteht aus 141 Parlamentariern, die für vier Jahre gewählt werden. Von den 141 Abgeordneten des Seimas, werden 70 durch landesweite Listenwahl nach den Grundsätzen des Verhältniswahlrechtes und 71 durch Direktwahl nach Mehrheitswahlrecht in Einpersonenwahlkreisen gewählt. Am 12. Oktober 2008 haben die ordentlichen Wahlen zum Seimas stattgefunden. Bei der ersten Runde hat die Vaterlandsunion des konservativen Spitzenkandidaten Andrius Kubilius gegen den sozialdemokratischen Regierungschef Gediminas Kirkilas und dessen Koalitionspartner gewonnen. Die 4 populistische Gruppierung Nationale Wiedergeburt des TV-Unterhaltungsstars Arunas Valinskas belegte überraschend den zweiten Platz. Die dritthöchste Stimmenzahl erreichte die ebenfalls als populistisch geltende Partei Ordnung und Gerechtigkeit von Ex-Präsident Rolandas Paksas. Beim zweiten Wahlgang am 26. Oktober wurde über die zweite Hälfte der 141 Sitze in Litauens Parlament Seimas in einer Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten entschieden. Die litauische Regierung ist bemüht, die Errungenschaften des litauischen EU-Beitritts – vor allem durch umfangreiche Modernisierungen der Infrastruktur in praktisch allen Sektoren – zu konsolidieren. Im Bereich der Energiepolitik unternimmt sie Anstrengungen, die Abhängigkeit der Versorgung mit Erdgas und Erdöl von Russland zu mildern und Litauen mit Elektrizitätsverbünden in der EU zu vernetzen. Litauen besteht aus 10 Verwaltungsbezirken, 44 Landkreisen und 55 Gemeindeverwaltungen. Abb. 1: Verwaltungseinheiten in Litauen 1 2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Litauen war 2009 in starkem Maße von der globalen Wirtschaftskrise betroffen und musste einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung hinnehmen. Mit einem Wirtschaftsrückgang von 15% durchlebte Litauen die zweitschwerste Rezession innerhalb der EU. Für 2010 rechnen die meisten Wirtschaftsexperten wieder mit einem leichten Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Stärker wachsen wird die Wirtschaft aber voraussichtlich erst ab 2011 (+2,0 bis +4,0%). Dann dürften die Investitionen und der Konsum dank verbesserter Zukunfts- und Beschäftigungsaussichten sowie leichter 1 Litauisches Statistikamt 5 zugänglichen Krediten wieder steigen. Allerdings könnte es nach Einschätzung des IWF rund sieben Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird. Abb 2. Die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes 2001 – 2011, Veränderung in %, real Quelle: Germany Trade & Invest Eine weitere Herausforderung stellt außerdem die Haushaltslage dar, weil in der Rezession die Staatseinkünfte (EU-Mittel ausgenommen) um rund 25% eingebrochen und gleichzeitig die Sozialausgaben gestiegen sind. Zwar hat Litauen schnell auf die Wirtschaftskrise reagiert und 2009 Konsolidierungsmaßnahmen im Umfang von 8% des BIP durchgeführt. Dennoch ist das Budgetdefizit 2009 im Vergleich zu 2008 von 3,2% auf 8,9% geklettert. Der Haushaltsfehlbetrag 2010 wird nach einer Prognose der EU-Kommission noch 8,4% betragen. Bis 2012 will die Regierung das Defizit auf 3% drücken. Ziel ist die Einführung des Euros im Jahr 2014. Die Konsolidierungsmaßnahmen haben das Vertrauen in Litauen auf dem internationalen Parkett gestärkt. Die Gefahr einer Währungsabwertung scheint gebannt. Das Land kann sich am internationalen Geldmarkt refinanzieren. Zuletzt hat Litauen im Februar 2010 einen Bond über 2 Mrd. USD ausgegeben, allerdings zu einem hohen Preis: Der Zinssatz liegt bei 7,625%. Im Frühjahr 2010 haben die Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor’s ihren Ausblick in Bezug auf die Kreditratings des Landes von negativ auf stabil angehoben. Auch die EU-Kommission hat die Sparanstrengungen Litauens gewürdigt und im Januar 2010 die Frist für das Senken des Budgetdefizits von 2011 auf 2012 verlängert. Der drastische Rückgang der Inlandsnachfrage hat zudem zwei große Ungleichgewichte behoben. Das Defizit der Leistungsbilanz, das 2008 noch bei knapp 12% gelegen hatte, zeigte 2009 einen Überschuss von 2,6% im Verhältnis zum BIP. Die Inflation, die 2008 noch bei 11,1% lag, ist 2009 auf 4,2% gesunken. Im Jahr 2010 wurde die Preisniveaustabilität erreicht. Allerdings hat Litauen noch große Herausforderungen zu bewältigen. So ist die Arbeitslosigkeit, die 2008 noch bei 5,8% gelegen hatte, 2009 im Jahresdurchschnitt auf 13,7% angestiegen. Für 2010 wird ein weiterer Anstieg auf ca. 16% erwartet. Die Bereitschaft, das Heimatland für eine gewisse Zeit zu verlassen, um einen besser bezahlten Arbeitsplatz zu bekommen, ist in Litauen sehr ausgeprägt. Nach Angaben des litauischen Statistikamtes sind in den Jahren 2003 bis 2009 insgesamt 107 208 Personen ausgewandert. Allerdings bilden die offiziellen Statistiken das tatsächliche Ausmaß der Auswanderung nur unzureichend ab, da die Zahlen nur auf den offiziellen Abmeldungen beruhen. Die Zahl der Emigranten ist tatsächlich höher, da viele nicht den formalen Weg beschreiten. Gleichzeitig eröffnet die Phase der Konsolidierung vielfältige Möglichkeiten zur Stärkung oder Verbesserung der bislang erlangten Marktposition. Nicht zuletzt deshalb haben im vergangenen Jahr mehr Unternehmen ihre Investitionen gesteigert als reduziert. Ebenso bieten sich denjenigen Unternehmen große Chancen, die eine Expansion in Litauen bislang gescheut haben. „Made in Germany“ ist in Litauen gut positioniert und als Qualitäts- und Gütesiegel sehr geschätzt. Aussichtsreiches Potenzial für deutsche Unternehmen bietet insbesondere der Infrastrukturbereich. Schwerpunktmäßig stehen bei den Programmen Maßnahmen im Energie- und Umweltbereich im Vordergrund, denen aufgrund von umweltpolitischen Verpflichtungen und dem wirtschaftlichem Druck eine hohe Bedeutung beigemessen wird. Im Bereich der Energieversorgung liegt der Schwerpunkt im Aufbau von Kapazitäten zur Eigenenergieversorgung, um die Unabhängigkeit bzw. Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Energie sicherzustellen. 6 Wichtigste Handelspartner (in Mio. EUR) Stand: Januar bis Juni 2010, Quelle: Litauisches Statistikamt 1. Russland: 12192,8 2. Deutschland: 5337 3. Polen: 4006,7 4. Lettland: 3698,3 5. Niederlande: 2303,7 Wichtigste Import- und Exportländer (in Mio. EUR) Importe 1. Russland: 8928,4 2. Deutschland: 2839,2 3. Polen: 2339,5 4. Lettland: 1534,9 5. Niederlande: 1068,5 Exporte 1. Russland: 3264,4 2. Lettland: 2163,4 3. Deutschland: 2497,8 4. Estland: 1263,6 5. Polen: 1667,2 Handelsbilanz - 2816,3 Mio. EUR 2.3 Wirtschaftsbeziehungen Deutschland – Litauen Die bilateralen Beziehungen zwischen Litauen und Deutschland sind eng und vertrauensvoll, geprägt von einem kontinuierlichen Austausch – sowohl politisch und kulturell als auch wirtschaftlich. Deutschland ist nach Russland zweitgrößter Handelspartner Litauens. Infolge des Nachfragerückgangs auf den globalen Handelsmärkten hat der Warentausch zwischen Litauen und Deutschland nach bisweilen zweistelligen Zuwachsraten zuletzt aber etwas nachgelassen. Mit einem Anteil von 10,7% der Ausfuhren aus Litauen befindet sich Deutschland im ersten Halbjahr 2010 unter den litauischen Exportpartnern auf Platz 2. Bei den Importen liegt Deutschland mit einem Anteil von 11,3% ebenfalls auf Position 2. Die Struktur der Ausfuhren entspricht im wesentlichen der allgemeinen Exportstruktur Deutschlands. Aus Litauen bezieht Deutschland vorwiegend Textilien, elektrotechnische Erzeugnisse, Nahrungsmittel sowie Holz und Holzprodukte. In Litauen sind rund 1.200 Unternehmen mit deutschem Kapital registriert. 14% der litauischen Unternehmen werden von deutschen Investoren kontrolliert. Die Bandbreite reicht von reinen Verkaufsrepräsentanzen über Klein- und Mittelständler bis hin zu Großinvestoren wie E.ON-Ruhrgas, die eine Beteiligung an der litauischen Gasgesellschaft „Lietuvos Dujos“ erworben haben. Litauen bietet weiterhin interessante Möglichkeiten für die deutsche Wirtschaft, insbesondere in den Bereichen Abwasser, Müllentsorgung, Modernisierung der Energieinfrastruktur und bei der Erhöhung der Energieeffizienz. Nach einer Umfrage der Deutsch-Baltischen Handelskammer, blicken die deutschen Unternehmen in den baltischen Staaten nach einem schweren Jahr wieder optimistischer in die Zukunft. Sie erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und planen daher weitere Investitionen in Kapital und Personal. 2.4 Investitionsklima und Investitionsförderung in Litauen Standort: Litauen liegt in Nordosteuropa. Es grenzt im Westen an die Ostsee und hat gemeinsame Grenzen mit Lettland, Weißrussland, Polen und der russischen Exklave Kaliningrad. Die Gesamtbevölkerung beträgt 3,4 Mio. Davon lebt mehr als ein Drittel in Städten. Die Hauptstadt ist Vilnius mit 554 000 Einwohnern. Weitere wichtige industrielle Zentren sind Kaunas (358 000 Einwohner), Klaipeda (185 000 Einwohner), Siauliai (128 000 Einwohner) und Panevezys (114 000 Einwohner). Litauen ist ein rohstoffarmes Land mit geringen Erdölund Erdgaslagerstätten. Wichtigste natürliche Ressourcen sind Holz, Torf, Sand und Ton. Das Klima ist gemäßigt maritim-kontinental mit milden Sommern und kalten, schneereichen Wintern. 7 Verfügbarkeit/ Kosten lokaler Arbeitskräfte Der Ausbildungsgrad der Arbeitskräfte ist sehr hoch. Der Anteil von Personen mit abgeschlossener Hochschulausbildung an der Gesamtbevölkerung liegt in vielen Altersgruppen oftmals deutlich über dem EUDurchschnitt. Auch im Hinblick auf den prozentualen Anteil der Studierenden an der Gesamtbevölkerung, gehört Litauen europaweit zu den Spitzenreitern. In der Phase mit großem Wirtschaftswachstum bereitete die Personalsuche den Unternehmen Probleme – sowohl von qualifizierten Arbeitskräften als auch von ungelernten Arbeitern. Hauptgrund für den ausgeprägten Fachkräftemangel war die vermehrte Abwanderung von Arbeitskräften in Richtung Westen. Bedingt durch die Wirtschaft- und Finanzkrise hat sich die Verfügbarkeit von Arbeitskräften erhöht. Der durchschnittliche Bruttolohn betrug im II Q 2010 595,40 EUR pro Monat. Die Arbeitslosenquote im II Q 2010 betrug 18,3%. Die steigende Arbeitslosigkeit wird nach einer Prognose der litauischen Zentralbank dazu führen, dass die durchschniitlichen Löhne im Jahr 2010 stagnieren werden. Einsatz ausländischer Arbeitskräfte Ausländische Arbeitnehmer benötigen in der Regel keine Arbeitserlaubnis, um in Litauen einer Beschäftigung nachzugehen, da der baltische Staat auf eine Anwendung von Übergangsregelungen zum Schutze der Arbeitsmarktes im Zuge des EU-Beitritts verzichtet hat. Lediglich in einzelnen Branchen bestehen noch Ausnahmen mit Übergangsregelungen bis 2012. Infolge des Beitritts von Litauen zum Schengener Abkommen am 21. Dezember 2007 finden an den EU-Binnengrenzen keinerlei Personenkontrollen mehr statt. Staatsangehörige der EU sowie des EWR sollten bei der Einreise nach Litauen aber dennoch einen Personalausweis mit ausreichender Gültigkeit (geplante Aufenthaltsdauer + drei Monate) mitführen. Bei einem Aufenthalt von mehr als 90 Tagen ist binnen sechs Monaten die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung notwendig. Diese werden in der Regel mit einer Gültigkeitsdauer von bis zu fünf Jahren erteilt. Bei einer Entsendung von ausländischen Arbeitskräften nach Litauen ist spätestens fünf Tage vor der Arbeitsaufnahme zwingend eine Anmeldung des Arbeitnehmers bei der staatlichen Arbeitsschutzbehörde nötig. Das hierfür benötigte Formular ist beim litauischen Sozial- und Arbeitsministerium erhältlich. Wichtigste arbeitsrechtliche Bestimmungen Das litauische Arbeitsrecht entspricht formal und inhaltlich den EU- und ILO-Vorgaben und ist im Wesentlichen im Arbeitsgesetzbuch aus dem Jahre 2003 geregelt. In Litauen gilt bei einer täglichen Regelarbeitszeit von acht Stunden eine tarifliche Standardarbeitszeit von 40 Stunden pro Woche. Die Obergrenze für Überstundenarbeit beträgt vier Stunden an zwei aufeinander folgenden Tagen und 120 Stunden pro Jahr. Der bezahlte Jahresurlaub beträgt 28 Kalendertage. Die Befristung von Arbeitsverträgen ist in der Regel nicht möglich. Ausnahmen bestehen für einzelne Branchen und Saisonarbeiter. Bei der Einstellung eines Arbeitnehmers kann eine Probezeit vereinbart werden, die drei Monate nicht überschreiten darf. Die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber ist nur bei Vorliegen wichtiger Gründe möglich. Liegt ein Verschulden des Arbeitnehmers vor, kann eine fristlose Kündigung ausgesprochen werden. Dem zu kündigenden Arbeitnehmer steht eine Abfindung zu. Die Kündigungsfristen betragen zwei bis vier Monate. Investitionsrecht Ausländische natürliche oder juristische Personen können ohne rechtliche Beschränkungen in Litauen Unternehmen gründen oder in sonstiger Weise unternehmerisch tätig werden. Ausnahmen gelten lediglich für strategisch wichtige Bereiche wie Energie, Gesundheit und Umwelt, in denen vor der Aufnahme wirtschaftlicher Aktivitäten gesonderte Lizenzen erforderlich sind. Gesellschaftsrecht In Litauen unterscheidet man ähnlich wie in Deutschland zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften. Auch die verschiedenen Gesellschaftsformen sind dem deutschen Recht stark nachempfunden. Personengesellschaften: Einzelunternehmen - Individuali imone Offene Handelsgesellschaft - Tikroji ukine bendrija (TUB) Kommanditgesellschaft - Komanditine ukine bendrija (KUB) Kapitalgesellschaften: Geschlossene Aktiengesellschaft – Uzdaroji akcine bendrove (UAB); Grundkapital: 10 000 LTL (2 896 EUR) Aktiengesellschaft - Akcine bendrove (AB); Grundkapital: 150 000 LTL (43 443 EUR) Die geschlossene Aktiengesellschaft ist die am weitesten verbreitete Gesellschaftsform. Sie ist weitgehend mit der deutschen GmbH vergleichbar. Die Gründung erfolgt durch eine oder mehrere natürliche oder juristische Personen. Eine UAB kann zu jedem zulässigen Zweck gegründet werden. 8 Neben den aufgeführten Gesellschaftsformen kennt das litauische Recht u.a. auch noch die Genossenschaft, staatliche und kommunale Betriebe sowie Landwirtschaftsgenossenschaften. Steuerrecht Natürliche Personen mit Wohnsitz in Litauen unterliegen der unbeschränkten Einkommenssteuerpflicht auf alle weltweit erlangten Einkünfte. Personen ohne Wohnsitz sind beschränkt einkommenssteuerpflichtig auf in Litauen erzielte Einkünfte. Der einheitliche Steuersatz für natürliche Personen beträgt 15%. Ausnahmen bestehen für Einkünfte aus selbständigen Tätigkeiten sowie Dividenden und andere Formen der Ausschüttung, die mit einem Satz von 20% versteuert werden. Juristische Personen mit Sitz oder Verwaltung in Litauen unterliegen mit ihren weltweit erzielten Erträgen der Körperschaftssteuer. Für Körperschaften ohne Sitz oder Verwaltung beschränkt sich die Körperschaftssteuer auf die in Litauen erzielten Einkünfte. Der Körperschaftssteuersatz beträgt 15%. Für Kleinbetriebe gilt ein ermäßigter Steuersatz von 5% (es gibt aber Ausnahmen). Der Umsatzsteuersatz liegt bei 21%. Zwischen Deutschland und Litauen existiert ein Doppelbesteuerungsabkommen. Die Deutsch-Baltische Handelskammer unterstützt Unternehmen bei der Erfüllung ihrer steuerlichen Pflichten. Förderung ausländischer Investitionen Das litauische Wirtschaftsministerium bezeichnet die Förderung ausländischer Investitionen als erforderliches und wichtiges Instrument, um die litauische Wirtschaft nachhaltig auf Erfolgskurs zu halten. Mit dem Beschluss des litauischen Wirtschaftsministeriums vom 10.12.2009 wurde die Maßnahme „Invest LT+“ bestätigt, die aus den EU Fonds finanziert wird und der Förderung von Investitionen in Litauen gewidmet ist. Insgesamt stehen 16,15 Mio EUR zur Verfügung. Die Anträge mit festgesetzten Kriterien können sowohl litauische Unternehmen als auch die Vertretungen ausländischer Unternehmen in Litauen einreichen. „Invest LT+“ sieht eine Unterstützung für potenzielle ausländische Investoren vor. In dem Programm sind Investitionsförderungen, wie die finanzielle Unterstützung für Ausbildung und Umschulung von Arbeitskräften und die Schaffung neuer Arbeitsplätze für die erforderliche Infrastruktur der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung vorgesehen. Zusätzlich zur finanziellen Förderung ist eine staatliche Unterstützung für die Errichtung von neun Industrieparks samt kompletter Infrastruktur vorgesehen. 2011 sollte die Gesamtfläche von den Industrieparks insgesamt 600 ha betragen. Dazu gibt es drei private Industrieparks in Taurage (www.tip.lt) , Kaunas (www.epro.lt) und Sitkunai. Es gibt in Litauen in Klaipeda (www.fez.lt) und Kaunas (www.ftz.lt) auch zwei freie Wirtschaftszonen, in denen steuerliche Vorteile als staatliche Unterstützung für die innerhalb dieser Zonen tätigen Unternehmen gewährt werden. Nach dem EU-Beitritt ist die Errichtung weiterer freier Wirtschaftszonen nicht mehr möglich. Tab. 1: Steuerliche Vorteile der freien Wirtschaftszonen Steuern % Gwinnsteuer 20 Mehrwertssteuer Dividendensteuern 21 0-20 Körperschaftssteuer Sozialversicherung des Arbeitgebers Immobiliensteuer Quelle: www.lda.lt 15 (+6% Krankenversicherung) 31 (+3% Arbeitnehmerbeitrag) Steuern in den freien Wirtschaftszonen Die ersten 6 Jahre gibt es keine Gewinnsteuer, die nächsten 10 Jahre – 50% der Gewinnsteuer 21 Keine Dividendensteuern für Auslandsinvestoren 15 (+6% Krankenversicherung) 31 (+3% Arbeitnehmerbeitrag) 0,3-1 keine 9 Tab. 2: Industrieparks in Litauen Ort des Industrieparks Fläche Entfernung bis zum Entfernung bis zum Hafen in Flughafen in Vilnius Klaipeda Šiauliai 219 ha 214 km 161 km K÷dainiai 127 ha 139 km 208 km Marijampol÷ 66 ha 139 km 231 km Alytus 59 ha 105 km 294 km Panev÷žys 47 ha 135 km 240 km Akmen÷ 34 ha 290 km 166 km Pag÷giai 30 ha 246 km 88 km Radviliškis 15 ha 176 km 190 km Ramygala 12 ha 154 km 260 km Quelle: Wirtschaftsministerium der Republik Litauen Exportförderung litauischer Unternehmen Die Exportförderung litauischer Unternehmen beruht auf zwei Säulen. Zum einen durch die Umsetzung der EU-Strukturfonds und zum anderen durch eigene nationale Förderungsprogramme. Bei der Umsetzung des EU-Strukturprogrammes sind insbesondere die Projekte „Leader LT“ und „New Opportunities“ für die Exportwirtschaft von Bedeutung. Mit dem Projekt „Leader LT“ soll die technische Modernisierung der Unternehmen vorangetrieben werden. „Leader LT“ will durch gezielte finanzielle Förderung Anreize für die Anschaffung neuer moderner technischer Geräte, Maschinen, etc. schaffen. Gerade die Exportwirtschaft kann damit von diesem Programm profitieren. Das Projekt „New Opportunities“ soll die Produktivität der Unternehmen steigern und das Wirtschaftsklima verbessern und ist speziell der Förderung des Vertriebs- und Marketingbereichs gewidmet. Unternehmen erhalten finanzielle Mittel für ihre Marktforschung, der Erschließung ausländischer Märkte und für ihre Representationen auf den internationalen Märkten. Antragsberechtigt sind alle juristischen Personen in Litauen. Die im Ausland bestehenden wirtschaftlichen und politischen Risiken bei Warenlieferungen und Dienstleistungen werden von der litauischen Regierung in Zusammenarbeit mit „Atradius Credit Insurance N.V.“ durch Garantien oder Bürgschaften abgesichert. Die Staatsgarantien werden von „Investiciju ir verslo garantijos“ UAB (INVEGA , www.invega.lt) vergeben. 3. Energiemarkt Litauen 3.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen 3.1.1 Stromerzeugung und Stromverbrauch Der Energieverbrauch ist bis 2008 ständig gestiegen, jedoch im Jahr 2009 erstmals wieder auf das Niveau von 2006 gefallen. Der Bruttoinlandsenergieverbrauch (Gross Inland Consumption) betrug 2009: 8 507,6 Tausend Tonnen Öläquivalent (TÖE). 2007 wurde der höchste Energieverbrauch erreicht – 9 354,2 Tausend TÖE. 2010 waren für die litauische Volkswirtschaft die wichtigsten Primärenergieträger Erdöl bzw. seine Produkte (44,3%) und Erdgas (32,9%). An dritter Stelle standen erneuerbare Energiequellen mit einem Anteil von 12,5% am Primärenergieverbrauch, wobei den größten Anteil die Biomasse betrug (9%). In Litauen wurden 2009 insgesamt 15 357,6 Gigawattstunden (GWh) Strom produziert. Den größten Anteil hieran hatte das Kernkraftwerk Ignalina II mit 10 852,6 GWh. Weitere Energie wurde durch Heizkraftwerke (2937,5 GWh), Windenergieanlagen (157,7 GWh) und Wasserkraftwerke (424,3 GWh) gewonnen. 10 Tab. 3 Entwicklung der Stromerzeugung und Energieverbrauch in Litauen 2006-2009 2006 2007 2008 12 481,9 GWh 44 935 TJ 14 007,6 GWh 50 427 TJ 13 911,7 GWh 50 082 TJ 2006 2007 2008 2009 360 000 TJ 391 600 TJ 390 019 TJ 356 118 TJ 2009 Stromerzeugung, GWh, TJ 15 357,6 GWh 55 288 TJ Entwicklung Energieverbrauch, TJ Quelle: Litauisches Statistikamt Nach der Schliesung von KKW Ignalina änderte sich die Situation. Über Nacht ist Litauen aus einem Stromexportland zu einem Stromimporteur geworden. In diesem Zusammenhang hat die Regierung am 8. Juli 2009 den Entwicklungsplan des litauischen Strommarktes bestätigt. Der Strombedarf Litauens pro Jahr beträgt ca. 9,1 TWh Elektrizität. 4,5 TWh produzieren litauische Kraftwerke: 3 TWh Kraftwerk Lietuva in Elektrenai, 1,15 TWh – andere Heizkraftwerke und 0,35 TWh – kommt aus den erneuerbaren Energiequellen. Diese Menge wird pflichtgerecht eingespeist und dafür wird den Produzenten ein regulierter Tariff gezahlt. 1 TWh wird von den Lieferanten aus der EU gekauft. Der restliche Teil, 35% oder 3,6 TWh wird per Ausschreibung an der Strombörse für den aktuellen Preis gekauft. Momentan wird an der Börse hauptsächlich der Strom aus Russland gehandelt. Tab. 4: Verteilung Energieverbrauch (%) nach Energieträger 2006 - 2010 Energieträger 2006 2007 2008 2009 2010* Erdgas, % 28,5 30,9 27,9 25,7 32,9 Erdölprodukte, % 31,3 29,2 31,7 29,3 44,3 Kernenergie, % 25,8 26,1 26,8 30,3 0 Kohle, % 3 2,6 2,2 1,8 3,7 Erneuerbare Energiequellen, % 11,4 11,2 11,4 12,9 12,5 Quelle: Litauisches Statistikamt (* - Prognose) Abb. 3: Die Verteilung der Stromproduktion nach den Anlagentypen 2009 2 1,8% 1,0% 7,4% 19,1% Atomkraftwerk Heizkraftwerk Wasserkraftwerk Windturbinen Sonstige 70,7% 2 Litauisches Statistikamt 11 Abb. 4: Strombedarf in Litauen am Tag, 20093 Quelle: Litauischer Verband der Elektrizitätsenergie 3.1.2 Energiepreise Die litauischen Energiepreise sind seit 1990 stark angestiegen. Der Hauptgrund für diese Entwicklung liegt im Wechsel von staatlich festgelegten und subventionierten Preisen zu Zeiten der Sowjetunion zu einem System aus Marktpreisen unter staatlicher Reglementierung. 2010 war im litauischen Elektrizitätssektor ein Jahr großer Veränderungen: - KKW Ignalina, Hauptproduzent des litauischen Stroms, der ca. 70% des gesamten Bedarfs deckte, wurde geschlossen, - die Strombörse, die nach dem Modell der skandinavischen Strombörse NordPool tätig ist, hat ihre Tätigkeit aufgenommen, - AG „Lietuvos energija“ hat einen Teil ihrer Funktionen an neue Tochtergesellschaften abgegeben. Strompreisentwicklung Entsprechend der EU-Richtlinie vom Juli 2003 hat Litauen seinen Strommarkt ab dem 1. Juli 2004 für industrielle Nutzer geöffnet. Seit dem 1. Juli 2007 können auch Privatkunden ihren Stromversorger frei wählen. Effektiver Wettweberb war bis Ende 2009 kaum möglich, da es einen dominierenden Billigstromanbieter - KKW Ignalina - gab. Die reale Öffnung des Strommarktes 2010 hat dazu beigetragen, dass neue unabhängige Stromlieferanten gegründet wurden, deren Zahl von 23 im Januar 2009 auf 49 im September 2010 angestiegen ist. Die Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle, die direkt der Regierung untersteht (www.regula.lt), soll einen effektiven Wettbewerb auf dem Strommarkt sicherstellen. In der Struktur der Strompreisbildung für Privatkunden setzt sich der Preis wie folgt zusammen: 34% für die Stromproduktion 18% für die Übertragungsdienstleistung und die sogenannten Dienstleistungen, die den öffentlichen Interessen ensprechen 28% für die Verteilungdienstleistung 1% für die Lieferung 19% für die MwSt. Der Strompreis für private Haushalte, die die höchsten Strompreise bezahlen, ist 2010 im Vergleich zu 2009 gestiegen und beträgt nun 13,03 EUR ct/kWh (inkl. Steuern). 3 www.laiea.lt/userfiles/file/12_V_Paskevicius.pdf 12 Abb. 5: Die Zusammensetzung des Strompreises (ohne Steuern), 2010 Quelle: Die Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle 2006 haben beide Stromverteilungsgesellschaften (AG VST und AG Rytu skirstomieji tinklai) ein Strompreisdifferenzierungssystem eingeführt, das von der Verbrauchszeit, den Verbrauchergruppen, der Leistungen der Stromleitungen und den Mengen des Stromverbrauchs abhängig ist. Das System sollte die Kunden zur Optimierung und zur Steigerung der Effizienz von Stromversorgungssystemen anregen. Laut dem Entwicklungsplan des litauischen Strommarktes werden für alle Verbraucher, deren Leistung 400 kW pro Jahr übersteigt, ab dem 1. Januar 2010 keine regulierbaren Stromtarife angewandt. Die Zahl solcher Verbraucher wird allmählich erhöht und ab dem 1. Januar 2013 werden die regulierbaren Tarife nur private Verbraucher zahlen. Ab dem 1. Januar 2015 werden regulierbare Tarife für alle Verbraucher abgeschafft. Die großen Stromverbraucher können den Strom aufgrund der direkten Verträge mit den Stromproduzenten erwerben oder den Strom an der Strombörse kaufen. Am 31.12.2009 nahm die litauische Strombörse „BaltPool“, die nach dem Modell der skandinavischen Börse „NordPool“ arbeitet, ihre Tätigkeit auf. Die Nachfrage sowie das Angebot des Stroms werden an der Börse im Stundenrythmus berechnet. Deswegen ist der Strompreis zu Zeiten größeren Strombedarfs höher als zu Zeiten des kleineren Bedarfs. Die unabhängigen Stromlieferanten planen die notwendigen Strommengen stundenweise und kaufen diese Mengen im Großhandel ein, noch bevor der Strom produziert und verbraucht wurde. Vor 2010, als der Stromhandel in Stundenabschnitten nicht möglich war, haben die Lieferanten den Strom nur monatsweise eingekauft und abgerechnet. Damit sich die Marktteilnehmer bereits im voraus auf die Strommengen und -preise bzw. Lieferbedingungen einigen können, wurde das Prinzip des Handels „einen Tag im voraus“ eingeführt. Die kleinste Strommenge, die an der Börse während der konkreten Stunde verkauft oder gekauft werden darf, entspricht 100 kWh. Das Handelsystem an der Börse erlaubt es aber auch, fixe Preisvorschläge anzunehmen. Der Importeur kann mit dem Käufer einen festen Preis und feste Mengen vereinbaren und eine Kompensationsklausel in den Kaufvertrag aufnehmen, wonach sich Käufer und Verkäufer im Falle von etwaigen Preisunterschieden zwischen Bezugs- und Abnahmepreis die Preisdifferenz wechselseitig erstatten. Dieses Prinzip gilt heutzutage bei 90 Prozent der an der Börse abgewickelten Transaktionen. Durchschnittspreis im Hochspannungsbereich ist 0,07 EUR/kWh (zzgl. 21 % MwSt). Durchschnittspreis im Mittelspannungsbereich ist 0,085 EUR/kWh (zzgl. 21 % MwSt). Durchschnittspreis im Niedrigspannungsbereich ist 0,10-0,11 EUR/kWh (zzgl. 21 % MwSt). 13 Gaspreisentwicklung Sowohl für den Privatverbraucher- als auch den Industriesektor haben die Gaspreise in den letzten drei Jahren einen starken Anstieg erfahren. Gemäß einer Vereinbarung zur Liberalisierung des Gaspreises für freie Kunden aus dem Jahre 2003 zwischen der litauischen Regierung und Gazprom, belieferte das Unternehmen Abnehmer in Litauen bis 2008 zu günstigeren Konditionen als aus den Nachbarstaaten und den übrigen EU-Ländern. Seit dem 1. Januar 2008 kalkuliert Gazprom aber den Preis für litauische Gasimporteure auf einer Berechnungsgrundlage, die es für alle anderen europäischen Gasabnehmer anwendet. Danach wird der Lieferpreis monatlich nach dem Weltmarktpreis des Schweröls (Schwefelgehalt 1%) unter Berücksichtigung des Euro/USD-Wechselkurses und der Marktpreise für andere Brennstoffe nach der unten abgebildeten Formel neu berechnet. Wobei Ks – Grundpreis für Erdgas EUR/1000 m3, M – Durchschnittspreis der letzten sechs Monate vom Schweröl (Schwefelgehalt 1%), USD/t, G – Preis für Diesel, USD/t, C - Euro/USD-Wechselkurs (USD für 1 EUR). Für die Aufsicht, Kontrolle und Regulierung des litauischen Gassektors ist die Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle zuständig. Sie legt die Prinzipien der Preisbildung im Erdgasbereich fest, verabschiedet die Methodiken für die Preisberechnung, setzt die oberen Preisgrenzen und vertritt die Interessen der Verbraucher. Tab. 5: Historische Erdgasimporpreise nach Litauen 2002-2010 Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 Durchschnittspreis, 83,34 72,18 68,24 71,70 105,80 3 EUR/1000 m Quelle: Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle 2007 150,12 2008 303,81 2009 216,39 2010 245,74 2009 wurde eine neue Methodik für die Berechnung der Preisobergrenzen eingeführt. Die Preisobergrenze für die Erdgasverteilung beträgt in den nächsten fünf Jahren 52,70 EUR/1000 m3. Tab. 6: Der Vergleich der Preisobergrenzen (EUR /1000 m3) für „Lietuvos dujos“ AB in 2009 und 2010 Tätigkeit 2009 2010 Übertragung 11,64 11,30 Verteilung 52,70 48,78 Lieferung 15,55 15,55 Quelle: Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle Differenz -2,86% -7,42% 0 Der Erdgaspreis für die privaten Verbraucher wird zwei Mal im Jahr neu berechnet. 2010 haben die Privatverbraucher, die Erdgas für die Heizung benutzen, 0,45 EUR/m3 bezahlt. In der II Jh. 2010 betrug der 3 Importpreis von Erdgas 278,9 EUR pro 1000 m . Verband der Wärmelieferanten in Litauen hat in einer Studie die Prognosen der Erdgaspreisentwicklung für die Zukunft berechnet. Tab. 7: Prognose der Erdgaspreisentwicklung 2009-2023 Jahr 2009 2010 2011 2012 2013 Erdölpreis, USD/brl 61,3 79,8 87,7 96,5 101,3 Schwerölpreis, USD/t 325,5 423,7 465,7 512,4 537,9 Dieselpreis USD/t 560,3 729,4 801,6 882,0 925,9 Erdgaspreis, 3 EUR /1000 m 188,8 241,8 264,0 288,7 301,8 14 2014 106,4 565,0 2015 109,8 583,0 2016 110,9 588,9 2017 112,0 594,7 2018 113,1 600,6 2019 114,2 606,4 2020 115,4 612,8 2021 116,5 618,6 2022 117,7 625,0 2023 118,9 631,4 Quelle: Verband der Wärmelieferanten in Litauen 972,5 1003,6 1013,6 1023,7 1033,7 1043,8 1054,8 1064,8 1075,8 1086,7 315,6 324,4 326,5 328,7 330,8 332,9 335,2 337,3 339,6 341,9 Seit 1. Juli 2007 ist es Verbrauchern freigestellt, den Gasanbieter frei zu wählen. Da es nur einen einzigen Erdgaslieferanten (Gazprom) gibt, ist die Marktliberalisierung nur „formal“ und nutzt den Verbrauchern nicht viel. 99,9% der privaten Verbraucher werden von „Lietuvos dujos“ AB bedient. Da sich die EU-Mitgliedstaaten im dritten EU-Energiepaket verpflichtet haben, Energieunternehmen nach den Tätigkeitsbereichen zu differenzieren, plant die litauische Regierung eine Reform der Erdgasbranche. Demnach würde bis 2012 das Unternehmen „Lietuvos dujos“ AB, dessen Haupteigentümer E.ON Ruhrgas (38,9%) und Gasprom (37,1%) sind, in zwei Gesellschaften geteilt: eine für Erdgastransport und eine für den -handel. Da diese Entscheidung keine Zustimmung bei „Lietuvos dujos“ findet, wird die litauische Regierung die EU Kommission um Rat fragen. Wärmepreisentwicklung In Litauen wurde 2009 ca. 10 000 GWh Wärme produziert. Die gesammte Leistung für die Wärmeproduktion beträgt 9 800 MW. Für die Wärmeproduktion in den Zentralheizungssystemen wurde 2009 hauptsächlich aus Russland importiertes Erdgas genutzt (75,7%). Der Brennstoff aus Biomasse machte lediglich 19% aus, obwohl laut dem Verband der Wärmelieferanten in Litauen ein Potential von 66,8% bestünde. Das bedeutet, dass etwa 50% des vorhandenen Potentials (Forstabfälle, Stroh, Kommunalabfälle, Energiepflanzen, etc.) nicht genutzt wird. Würde dieses Potential ausgenutzt werden, könnte man den Erdgasbedarf auf 27% senken. 2004-2007 sind die Brennstoffpreise parallel gestiegen, ab 2008 sind aber die Preise für Erdgas und Schweröl bemerkenswert angestiegen. Die Preise auf dem Holzmarkt sind etwa um 23% pro Jahr angestiegen. Unabhängig davon, lagen in den letzten fünf Jahren die Holzpreise durchschnittlich 33% unter dem Erdgaspreis. Die Entwicklung der Durchschnittspreise für Brennstoffe wird in der Tabelle dargestellt. Die Experten in Litauen gehen davon aus, dass dieses Preisverhältnis auch in der Zukunft Bestand hat und der Preis für Holzbrennstoff deutlich unter dem Ergaspreis liegen wird. Abb. 6: Die Entwicklung der Durchschnittspreise der Brennstoffe 1996-2008 15 Quelle: Verband der Wärmelieferanten in Litauen Eine wesentliche Preissteigerung von 40% ergab sich für die Verbraucher in der Heizsaisson 2008/2009. In der Heizsaisson 2009/2010 sind die Preise durchschnittlich um 10% gesunken und bleiben in der Heizsaisson 2010/2011 stabil. Die Änderungen im Gesetz der Wärmewirtschaft ermöglichen, dass die Heizungspreise unter der Berücksichtigung der Brennstoffpreise jeden Monat modifiziert werden können. Da die Preise von Erdgas und Erdöl ständig steigen, gewinnt die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern immer mehr an Interesse. Es wurde festgestellt, daß je nachdem welcher Brennstoff genutzt wird, sich die Kostenstruktur der Wärmelieferanten ändert. Bei den Wärmelieferanten, die 2008 mehr als 90% Erdgas verbraucht haben, lagen die Brennstoffkosten bei 73% der Wärmeproduktionskosten, wobei bei denjenigen, die 85% Biomasse als Brennstoff benutzen, dieser Anteil nur 47% betrug. Den Unterschied bekamen auch die Verbraucher zu spüren. Am 01.03.2009 betrug der Unterschied der Durchschnittspreise 49%: 0,086 EUR/kWh (wenn Wärmelieferanten Erdgas benutzen) und 0,058 EUR/kWh (wenn Wärmelieferanten Biomasse benutzen). Laut der Information des Verbandes der Wärmelieferanten, haben die Wärmelieferanten 2009 in Litauen ca. 1 Mrd. Litas für den Einkauf von Brennstoffen ausgegeben. Unter der Berücksichtigung der Brennstoffpreise, kann angenommen werdem, dass wenn anstatt Erdgas Biomasse genutzt würde, man ca. 50% Kosten einsparen könnte. Diese Finanzmittel könnten dann für die Modernisierung sowie weitere Investitionen genutzt werden. Die Wärmelieferanten sind daher sehr an der Nutzung von Biobrennstoffen interessiert. Tab. 8: Wirtschaftliche und soziale Vorteile der Nutzung von Biomassenutzung für die Wärmeproduktion in Litauen Brennstoff Ausgaben 1 Mrd. Litas Wirtschaftliche Vorteile Soziale Vorteile Erdgas Für den Einkauf von Brennstoff 1 Mrd Litas Minimale Zahl an Arbeitsplätze Biomasse Für den Einkauf von Brennstoff: 0,5 Mrd. Litas Das Geld wird an ausländischen Geschäftspartner bezahlt Steuern für den Staat und die Stadtverwaltungen 0,2 Mrd. LTL Steuern für den Staat und die Stadtverwaltungen 0,2 Mrd. LTL Investitionen in die erneuerbare Energien Neue Arbeitsplätze werden geschaffen, ca. 5 000 Neue Arbeitsplätze werden geschaffen, ca. 5 000 Quelle: Verband der Wärmelieferanten in Litauen Der Einsatz von Technologien der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wird in den nächsten Jahren deutlich ansteigen, z.B. sollen bis 2020 neue KWK-Anlagen in Klaipeda, Panevezys, Siauliai, Alytus, Marijampole und anderen Städten gebaut werden. Es ist auch zu erwarten, dass öffentliche Gebäude (Schulen, Krankenhäuser, etc.) ihre Wärmeversorgung in den nächsten Jahren auf Biomasse und Biogas umstellen werden. Laut den Aussagen des Verbandes der Wärmelieferanten in Litauen, sind viele Biomassewerke daran interessiert, Abgaskondensatoren zu bauen, und somit die Effizienz der Anlagen um 20% zu steigern. Im Zeitraum 2004-2008 wurden insgesamt 18 Abgaskondensatoren (Gesamtleistung 20 MW) eingerichtet. Von 2009-2011 sind weitere 15 in Planung (32 MW). Ein weiteres Problem, das die Einsparung von Wärmekosten stark beeinflußt, ist die bisher noch sehr wenig fortgeschrittene, aber unbedingt notwendige Renovierung/Dämmung von Mehrfamilienhäusern. Pro Jahr werden in Litauen für die Wärmeproduktion 2 Mio TÖE Brennstoff benötigt. Nach der Dämmung von Mehrfamilienhäusern könnte 1 Mio TÖE Brennstoff eingespart werden. 3.1.3 Marktakteure Im litauischen Energiesektor gibt es folgende Haupttätigkeiten: Stromerzeugung, Stromübertragung, Stromverteilung und seit dem 01.01.2010 auch Stromhandel. Für die Stromverteilung werden entsprechende Lizenzen benötigt, die den Unternehmen erlauben, den Strom auf dem Großhandelmarkt einzukaufen und an die Verbraucher zu verkaufen. Die Stromübertragung wird von den Unternehmen, die Hochspannungnetzbetreiberlizenzen besitzen, durchgeführt. 16 Stromerzeugung Der größte litauische Stromproduzent - Kernkraftwerk Ignalina - wurde am 31.12.2009 aufgrund der europäischen Sicherheitsanforderungen, die in den Beitrittsverhandlungen mit der EU vereinbart wurden, abgeschaltet. Bis dahin hatte der 1.320 MW starke Meiler, Strom im Umfang von rund 70% des litauischen Bedarfs erzeugt. Ein Teil der von Ignalina erzeugten Energie wurde auch in die nördlichen Nachbarländer Lettland und Estland exportiert. Momentan ist das Litauische Kraftwerk in Elektrenai (Lietuvos elektrine AB) der größte Stromproduzent (1732 MW). Seit Herbst 2009 wird der 9. Block des Kraftwerks gebaut, das 2012 ans Netz gehen soll. Der 450 MW Block wird nur mit Erdgas betrieben. Die Bauarbeiten führt die spanische Gesellschaft „Iberdrola“ durch. Dabei werden Anlagen von „General Electric” montiert. Um das Energiedefizit der Baltischen Staaten zu verringern, wurden in Lettland und Litauen Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung bestehender Kraftwerke geplant. Weil sich in Zeiten der Wirtschaftskrise nur schwer private Geldgeber finden und auch die Staaten selbst - abgesehen von EUkofinanzierten Projekten - kaum Spielraum für Investitionen haben, hat die EBWE im Frühjahr 2010 mit staatlichen Energieerzeugern der beiden Länder Verträge über die Gewährung zinsgünstiger Darlehen geschlossen. Für die Modernisierung des Kraftwerks Lietuvos Elektrine stellt die EBWE 71 Mio. Euro bereit. Dies gab sie im Februar 2010 bekannt. Bis 2012 soll dort ein neuer Block mit einem 450 MW starken Gas-und-DampfKombigenerator (GuD-Kraftwerksblock) entstehen. Die Gesamtkosten werden auf 360 Mio. Euro veranschlagt. Neben der EBWE sind auch der Ignalina International Decommissioning Support Fund und ein Konsortium von Geschäftsbanken an dem Projekt beteiligt. Der neue Kraftwerksblock wird zwei mit Gas betriebene Einheiten ersetzen, die über eine Gesamtleistung von 300 MW verfügen und deren Lebenszyklus zu Ende geht. Damit erhöht sich die Leistung von Lietuvos Elektrine um 150 MW. Die Inbetriebnahme ist für 2013 vorgesehen. Aktuell besteht die Anlage aus acht Kraftwerksblöcken mit einer Gesamtleistung von 1.800 MW Strom und 5.680 MW Wärmeenergie. In den Jahren bis zur Abschaltung des AKWs von Ignalina wurde das Kraftwerk aber nicht voll . Befeuert wird es mit Gas, Schweröl und Ölemulsion. Dank der höheren Effizienz des neuen ausgelastet. Durch den GuD-Kraftwerksblock wird sich der Ausstoß von CO2 und Schadstoffen verringern. Die operative Reserve wird durch das Pumpspeicherkraftwerk Kruonis sichergestellt. Stromübertragung Aufgrund von Anforderungen der EU hinsichtlich der Marktliberalisierung hat Lietuvos energija AG am 28. Dezember 2009, die Tochtergesellschaften LITGRID UAB und BALTPOOL UAB gegründet. LITGRID UAB hat die Lizenz des Betreibers für das Übertragungssystem und BALTPOOL UAB die Lizenz des Strommarktbetreibers bekommen. Obwohl laut dem Elektrizitätsgesetz die Stromproduktionanlagen aus erneuerbaren Energiequellen prioritär an die Netze angeschlossen werden müssen, wird in jedem konkreten Fall eine Prüfung von Durchlässigkeit der Stromleitungen durchgeführt. Es muß sichergestellt werden, dass die notwendigen Leistungsreserven für den Ausgleich der Leistungsschwankungen vorhanden sind. Damit die Kunden besser informiert sind, haben die Betreiber des Stromübertragungssystems eine interaktive Karte von Litauen im Internet eingerichtet, wo das 330-110 kV Netz und die Leistungen markiert sind, die an das Netz angeschlossen werden dürfen. Die Karte wird ständig aktualisiert und kann unter www.litgrid.eu abgerufen werden. Die Aktiengesellschaft Lietuvos Energija AG (www.le.lt), eines der dominierenden Unternehmen für den Betrieb und die Regulierung von Umspannungswerken und Übertragungsnetzen, hat somit ab dem 01.01.2010 ihre Funktionen als Betreiber des Übertragungssystems und des Strommarktes an die Tochtergesellschaften übergeben. Lietuvos energija AG bleibt weiterhin die Inhaberin von Stromübertragungsnetzen und ist für die Wartung, Aufsicht und Weiterentwicklung des Umspannungsnetzwerkes zuständig. Laut dem Vertrag, verwaltet LITGRID UAB die Hochspannungsleitungen und andere Anlagen der Stromübertragung. Der Strommarktbetreiber BALTPOOL UAB ist für den Stromhandel an der litauischen Strombörse zuständig. Stromhandel Nach der Schließung des KKW Ignalina am 31.12.2009, nahm am 31.12.2009 die litauische Strombörse, die nach dem Modell der skandinavischen Börse NordPool arbeitet, ihre Tätigkeit auf. Die Strompreise werden an der Strombörse im Stundenrytmus, 7 Tage pro Woche festgelegt und im Internet veröffentlicht 17 www.baltpool.lt. Momentan wird 68% des verbrauchten Stroms in Litauen über die Strombörse gekauft. 22% des angebotenen gehandelten Stroms stammt von den litauischen Stromproduzenten, 73% werden dagegen importiert. Der Gesamtumsatz betrug vom 01.01.2010 – 26.10.2010 6239796.20 MWh, wobei der Durchschnittspreis 46.33 EUR/MWh betrug. Derzeit gibt es 52 lizenzierte unabhängige Stromlieferanten, die den Strom anbieten und rund 1500 Unternehmen (deren Leistung 400 kW beträgt), die ihren Stromlieferanten frei wählen können. An der Börse wird Strom aus Litauen, Lettland, Estland, Skandinavien, Russland, der Ukraine und Belarus gehandelt. „Freie” Stromverbraucher (Verbraucher, deren Leistung 400 kW übersteigt) müssen sich ab dem 01.01.2010 unabhängigen Stromlieferanten, bei dem der Strom gekauft wird, aussuchen und einen Vertrag mit ihm abschliessen. Parallel dazu wird auch ein Vertrag mit dem Netzbetreiber abgeschlossen. Unabhängige Stromlieferanten benötigen eine Lizenz der Staatlichen Kommission für Preis und Energiekontrolle. 4 In der II Jh. 2009 waren folgende unabhängige Stromlieferanten auf dem Markt aktiv : 1. UAB „Prekybos namai Giro“ 2. UAB „Imlitex“ 3. AB „Achema“ 4. UAB „INTER RAO Lietuva“ 5. AB „ORLEN Lietuva“ 6. AB „Klaip÷dos energija“ 7. UAB „Korelita“ 8. UAB „Fortis Energy“ 9. UAB „Enefit“ 10. UAB „Baltic Energy Partners“ 11. UAB „SBE Energy“ 12. UAB „Latvenergo Prekyba“ 13. “Alpiq Energija Lietuva” UAB 14. UAB „Energijos kodas“ 15. Energijos tiekimas UAB 16. AB „Lietuvos energija“ 17. UAB „SKY ENERGY GROUP“ Stromverteilung bzw. Stromlieferung Die Stromverteilung wird momentan in Litauen hauptsächlich von zwei Unternehmen durchgeführt: „Rytu skirstomieji tinklai“ AG (www.rst.lt) und VST AG (www.vst.lt). Andere Unternehmen sind klein und nur für die Stromverteilung auf dem Gelände der Industriebetriebe zuständig. Diesen Unternehmen gehören die 0,4 kV bis zu 110 kV Spannungsnetze. Die litauische Regierung plant ab dem 1. Januar 2011 die beiden Stromverteilungsgesellschaften zu einer LESTO AG zu verbinden. "Ernst&Young Baltic" hat den Restrukturisierungs- und Optimierungsplan für den litauischen Energiesektor vorbereitet. Die Unternehmen erfüllen die Funktionen des öffentlichen Stromlieferanten sowie des unabhängigen Stromlieferanten. Der öffentliche Stromlieferant ist verpflichtet, den Strom für alle Verbraucher auf dem zu bedienenden Territorium zu liefern. „Vakaru skirstomieji tinklai“ AB (der westliche Verteiler - VST) und „Rytu skirstomieji tinklai“ AB (der östliche Verteiler -RST) sind mehrheitlich in staatlichem Eigentum (97,1% und 71,35%). Die E.ON Ruhrgas AG ist mit einem Anteil von 20,28% an RST beteiligt. Gasversorgungsunternehmen Das russische Unternehmen Gazprom ist bis heute der alleinige Erdgaslieferant mit dem litauische Erdgasimporteure Langzeitverträge abgeschlossen haben. Im Jahre 2009 importierten insgesamt fünf Unternehmen Erdgas aus Russland nach Litauen: „Lietuvos dujos“ (43,5% oder 1,2 Mrd. m3) und der 3 zweitgrößte Marktakteur „Dujotekana“ (17,5% oder 479,6 Mio. m ) versorgen das gesamte Land mit Erdgas; die Importe sind durch Langzeitverträge mit Gazprom gesichert. Die Importeure „Achema“ (Düngemittelhersteller, 28,4% oder 776 Mio. m3) sowie „Kauno Termofikacijos Elektrine“ (Kraft-WärmeKopplungsanlage in Kaunas, 10% oder 275 Mio. m3) nutzten den importierten Rohstoff ausschließlich zum Eigenbedarf. Das Gasunternehmen „Haupas“ (0,6%) vertrieb Gas in der im Süden Litauens befindlichen Region Druskininkai, die nicht an das Hauptgassystem Litauens angeschlossen ist und für deren Rohrleitungen wegen der Teilverflüssigung des Gases besondere Rahmenbedingungen existieren. Insgesamt wurde 2009 2737,04 Mio. m3 Erdgas importiert. Wegen dem gesunkenen Verbrauch in den 4 Baltpool – der betreiber des Strommarktes, www.baltpool.lt 18 Industriebetrieben, ist dieses Volumen 12 % niedriger als 2008. 82,5 % wurde direkt bei Gasprom gekauft, der Rest von der LT Gas Stream AG. Das litauische Erdgasnetz ist nicht mit dem EU-Netz verbunden. Es besteht nur eine Verbindung zu Lettland, die aber nur im Falle von Lieferstörungen über Belarus genutzt werden darf. Das größte litauische Gasversorgungsunternehmen ist die Aktiengesellschaft „Lietuvos Dujos“ (www.dujos.lt) mit einem Jahresumsatz von 175 Mio. EUR (70,9% Marktanteil). Es wurde 2003 privatisiert und ist in den Geschäftsbereichen Import, Vertrieb und Verkauf von Erdgas tätig. Die größten Anteilseigener sind mit ca. 38,9% die EON Ruhrgas International AG und mit 37,1 % die russische Gazprom, 17,7 % sind in staatlicher Hand. Mit seinem rund 1.800 km langen Transport- und rund 7.200 km langen Distributionsnetz versorgt „Lietuvos Dujos“ etwa 540.000 Endkunden. Insgesamt verfügt Litauen über Gasnetze von rund 9.000 km Länge. Der Marktanteil von „Dujotekana“ UAB (www.dujotekana.lt) beträgt 28,2%. Das Unternehmen versorgt hauptsächlich die Heizkraftwerke mit Erdgas. Ölwirtschaft Der wichtigste Energieträger ist Erdöl. Das Land ist zur Deckung seines Bedarfs wegen geringer eigener Vorkommen fast vollständig auf Importe angewiesen. Seit der Außerdienststellung der Pipeline Freundschaft importiert Litauen Rohöl nur noch auf dem Seeweg. Der Import bzw. Export von Erdölprodukten erfolgt über die beiden Terminals: Terminal von „Orlen Lietuva“ in Butinge und Terminal von Klaipedos Nafta. Das Terminal in Butinge hat eine Kapazität von 14 Mio. Tonnen pro Jahr; Klaipedos Nafta hat eine Kapazität von 9 Mio. Tonnen pro Jahr ("Reverse Capacity Terminal"). In Litauen wurden 2009 nur noch 0,115 Mio. Tonnen Rohöl gefördert; 8,38 Mio. Tonnen Rohöl wurden dagegen importiert und 0,112 Mio. Tonnen Erdölprodukte exportiert. In Litauen befindet sich die einzige Raffinerie des Baltikums - die Erdölraffinerie „ORLEN Lietuva“. Trotz massiver Einbrüche ist sie immer noch das wichtigste Unternehmen des Landes. Aktieninhaber der Raffinerie ist der polnische Konzern „Polski Koncern Naftowy ORLEN S.A.“. Lokale Wärmeversorgungsunternehmen Die lokale Wärmeversorgung der Endverbraucher in den Verwaltungsbezirken erfolgt in Litauen zu annähernd zwei Dritteln durch lokale Heizkraftwerke, die über ein Fernwärmenetz verteilt wird. Die Wärmeversorgungsunternehmen sind auf kommunaler Ebene organisiert und befinden sich in öffentlicher Hand oder werden von den Kommunen mit der Wärmeversorgung beauftragt. Das geschätzte notwendige Investitionsvolumen zur Modernisierung wird auf 500-600 Mio. Euro veranschlagt. Um diese notwendigen Investitionen auf lokaler Ebene durchzuführen, haben die Gemeinden und Städte nun einen Teil der bestehenden Anlagen langfristig verpachtet. Es gibt in Litauen 43 große Wärmelieferanten, die 2009 insgesamt 9,3 TWh Wärme produziert haben, davon etwa 45% in KWK-Anlagen, 35% in Heizwerken und 20% wird bei den unabhängigen Wärmeproduzenten gekauft. Der Anteil von erneuerbaren Energieträgern bei der Wärmeproduktion ist von 2% in 2000 bis auf 19% in 2009 gestiegen. Der Hauptbrennstoff ist Erdgas (75,7%). Abb. 7: Der genutzte Brennstoff im Wärmesektor 2009 4,1% 5 1,2% 19,0% Erdgas Biomasse Schw eröl Andere Brennstoffe 75,7% 5 Verband von Wärmelieferanten Litauens 19 Quelle: Verband von Wärmelieferanten in Litauen Der größte Wärmelieferant in Litauen ist die DALKIA Gruppe, die „Vilniaus energija“ UAB und „Litesko“ UAB verwaltet. 2009 wurden 42% des gesamten Wärmebedarfs in Litauen durch die DALKIA Gruppe abgedeckt. Ein französisches Unternehmen hat 2002 das Unternehmen „Vilniaus energija“ für 15 Jahre gepachtet und versorgt die Hauptstadt Vilnius mit der Zentralwärme. Auch „Litesko“ UAB wurde von Dalkia gepachtet. Acht Filialen von „Litesko“ versorgen mehr als 60 000 Wohnungen in ganz Litauen mit Wärme. Der zweitgrößte Wärmelieferant „Kauno energija“ AG hat 16 % der gesamtem Wärmemenge geliefert. An der dritten Stelle befindet sich die „Klaipedos energija“ AG mit dem Anteil von 11 %. „Panevezio energija“ liefert die Wärme in der ganzen Region (8 %). Der finnische Energie-Konzern Fortum ist seit 1999 auf dem litauischen Markt aktiv. Er verwaltet „Fortum Heat Lietuva“ UAB und ab 2008 auch „Fortum Klaipeda“ AB. Fortum Unternehmen produzieren Wärme in drei litauischen Städten: Klaipeda, Joniskis und Svencionys. Der größte litauische Investor im Wärmebereich ist „E Energija“ UAB. Er versorgt vier Städte in Litauen, zwei Städte in Lettland und eine Stadt in Ukraine mit Zentralwärme. 32 lokale Wärmeversorgungsunternehmen, die 99 % der Wärme den Verbrauchern zur Verfügung stellen, sind im Verband der Wärmelieferanten Litauen (www.lsta.lt) organisiert. Die Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle reguliert nur die Wärmelieferanten, die mehr als 10 GWh Wärme pro Jahr verkaufen. Die Staatliche Kommission schreibt die Wärmepreise auch für die unabhängigen Wärmeproduzenten vor, deren Wärme von den Wärmelieferanten gekauft und an die Kunden verkauft wird. 20 Abb. 8: Die Karte der Wärmeversorgungsunternehmen in Litauen, 20086 3.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen Nach der Schliessung des KKW Ignalina am 31.12.2009 steht Litauen im Energiesektor großen Herausforderungen gegenüber: wachsender Energiebedarf, die Abhängigkeit des Landes auf dem Primärenergiemarkt von russischen Energie-Rohstoffen, die EU-Anforderungen sowie die steigenden Preise für fossile Brennstoffe. Lösungswege wurden in der Nationalen Energiestrategie, die am 07.10.2010 von der Regierung befürwortet und dem Parlament vorgelegt wurde. 6 Verband von Wärmelieferanten Litauens 21 Die Veränderungen im litauischen Energiemarkt zwangen Litauen, die nationale Energiestrategie vom 18.01.2007 zu aktualisieren. Am 7. Oktober 2010 hat die Regierung die Änderungen der nationalen Energiestrategie gebilligt, die in Litauen als Strategie der energetischen Unabhängigkeit bekannt ist. Mit diesem politischen Dokument werden drei Hauptziele verfolgt: • energetische Unabhängigkeit vom einzigen Erdgaslieferanten, • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, • nachhaltige Entwicklung. Um diese Ziele zu erreichen und die Energiesicherheit in Litauen zu erhöhen, verfolgt Litauen folgende Ziele 7 für die Entwicklung des Energiesektors : • Komplexe Integration des litauischen Energiesystems, insbesondere im Bereich Strom und Erdgas, in die EU-Systeme und den EU-Energiemarkt • Weiterentwicklung von verschiedenen Primärenergiequellen, inkl. Kernenergie und erneuerbare Energien. Es sollte gewährleistet werden, dass der Anteil von Erdgas bei der Energieproduktion die Grenze von 30 % nicht überschreitet • Steigerung der Energieeffizienz und Einsparung von Energie. Das Energiegesetz vom 16.05.2002, berichtigt am 19.05.2007, ist die Grundlage für die Regelung aller Aktivitäten im litauischen Energiesektor. Dort ist die energiepolitische Administration Litauens, Entwicklung und Regulierung des Energiesektors, sowie die Verantwortlichkeiten bei Klagen und Beschwerden bzw. beim Notfall im Energiesektor festgelegt. In der Republik Litauen sind folgende staatliche Stellen für den Energiesektor verantwortlich8: • die Regierung und von ihr bevollmächtigte Institutionen, • das Energieministerium der Republik Litauen, • das Umweltministerium der Republik Litauen, • die staatliche Energieagentur • die staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle • die Staatliche Energieinspektion am Wirtschaftsministerium • die Stadtverwaltungen. Die Regierung entwickelt und verwirklicht die staatliche Politik im Energiesektor, erstellt die nationale Energiestrategie, die vom Parlament verabschiedet wird, verabschiedet das Programm zur Durchführung der nationalen Energiestrategie und hat das Recht, die Prinzipien der Preisbildung für die staatlich regulierte Preise festzulegen bzw. führt andere im Gesetz vorgesehene Funktionen durch. http://www.lrv.lt/ Das Energieministerium verwirklicht die staatliche Politik und ist für die internationale Zusammenarbeit im Energiesektor zuständig. Es legt die Regeln für die Übergabe, Verteilung und den Verbrauch von Energie und Energieressourcen fest, bestimmt die Standards für Energiequalität und verabschiedet die Regelungen für die staatlichen Kontrollen der Energieanlagen. Das Energieministerium nimmt generell die Interessen des Staates innerhalb des Energiesektors wahr und ist für die Umsetzung der Energiepolitik zuständig. Das Energieministerium ist für sämtliche Fragen der Atomenergie zuständig. Das Umweltministerium ist für für die Bereiche Umweltschtz und Bau zuständig. Es führt ein Monitoring über die Umweltauswirkungen in zunehmend belasteten Bereichen des Energiesektors durch, legt in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium Qualitätsstandards für bereits genutzte und künftig zu verwendende Energieträger fest und unterbreitet Vorschläge zu deren Gebrauch. Das Umweltministerium ist auch an der Gestaltung des Programms zur Förderung erneuerbarer Energien beteiligt. http://www.am.lt Die staatliche Energieagentur wurde vom Wirtschaftsministerium gegründet und erfüllt in ihrem Auftrag verschiedene Funktionen, z. B. führt verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Energiestrategieprogramms sowie zur Verbesserung der Energieeffizienz durch und ist für die Steuerung ausländischer Hilfsprogramme zuständig. http://www.ena.lt Die staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle (weiterhin Kommission genannt) ist eine staatliche Energieaufsichtsbehörde, deren Vorsitzende/r für die Amtszeit von 5 Jahren vom Präsidenten benannt wird. Die Kommission ist für die Überwachung der Elektrizitäts-, Erdgas-, Wärmeversorgung- und 7 8 Nationale Energiestrategie vom 18.01.2007 Energiegesetz vom 16.05.2002 22 Wasserversorgungmärkte zuständig. Die Kommission legt auch die Berechnungsmetodiken für die vom Staat regulierten Energiepreise sowie deren Preisobergrenzen fest, kontrolliert die Umsetzung von den staatlich regulierten Preisen und Tariffen, legt die Preise für die Einspeisung der Energie, die aus den erneuerbaren Energiequellen produziert wurde, vergibt die Lizenzen für die Energielieferung und -verteilung und kontrolliert die Tätigkeit von Energieunternehmen. http://www.regula.lt Die staatliche Energieinspektion am Wirtschaftsministerium ist für die staatliche Kontrolle der Energieanlagen zuständig. Das Ziel ist, deren Sicherheit zu garantieren. Sie kontoliert auch die Lieferung, den Verbrauch sowie die Staatsvorräte der Energiequellen. http://www.vei.lt Die Stadtverwaltungen sind in ihren Territorien gemäß der Gesetzordnung für die Regulierung der Versorgung der Verbraucher mit Wärmeenergie, der Vergabe der Lizenzen für den Einzelhandel mit Öl Produkten und die Informationsbereitstellung für die Öffentlichkeit zuständig. Die staatliche Energieagentur wurde vom Wirtschaftsministerium gegründet und erfüllt in ihrem Auftrag verschiedene Funktionen, z. B. führt sie verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Energiestrategieprogramms und zur Verbesserung der Energieeffizienz durch und ist für die Steuerung ausländischer Hilfsprogramme zuständig. http://www.ena.lt Grundlage für den litauischen Strommarkt bildet das am 27.12.2009 berichtigte Elektrizitätsgesetz. Das Elektrizitätsgesetz regelt die gemeinsamen Prinzipien des Stromsektors sowie die Aktivitäten der Stromunternehmen und deren Umgang mit den Kunden. Der Stromsektor umfasst Erzeugungs-, Übertragungs-, Verteilungs- und Handelsunternehmen. Im Elektrizitätsgesetz ist der Zugang neuer Erzeuger zum litauischen Strommarkt geregelt. Stromerzeuger kann jede natürliche oder juristische Person sein und darüber hinaus Betriebe, auch wenn sie keine juristische Person sind, sofern sie über eine entsprechende Erlaubnis verfügen. Hier ist auch die Vergabe der benötigten Lizenzen geregelt. Die Projektierung und der Bau neuer Stromerzeugungsanlagen sind im Baugesetz geregelt. Den Gesetzestext in englischer Sprache kann im Internet unter folgendem Link abgerufen werden: http://www3.lrs.lt/pls/inter3/dokpaieska.showdoc_l?p_id=246666 Das Erdgasgesetz vom 20. Oktober 2000, berichtigt am 20.03.2007, regelt die gemeinsamen Prinzipien des Gassektors sowie die Aktivitäten der Gasbetriebe und deren Beziehungen mit den Kunden. Der Gassektor beinhaltet Erzeugungs-, Lieferungs-, Transport- und Verteilungsunternehmen. Das Gesetz der Wärmewirtschaft vom 20.05.2003, berichtigt am 01.01.2008 regelt die Wärmewirtschaft in Litauen, die Tätigkeit von Unternehmen in diesem Bereich, ihre Beziehungen zu Kunden und untereinander. Tab. 9: Die wichtigsten nationale Strategien und Programme im Energiebereich 1. Nationale Energiestrategie (2007, 2010) 2. Regelungen für den Stromhandel (12.12.2009) 3. Entwicklungsplan des litauischen Strommarktes (vom 08.07.2009) 4. Programm zur Modernisierung der Mehrfamilienhäuser in Litauen (2009) 5. Richtlinien zur Entwicklung der zentralen Heizunssystemen (2008) 6. Implementierungsplan der nationalen Energiestrategie 2008-2012 (2008) 7. Maßnahmenplan zur Steigerung der Energieeffizienz (2007) 8. Staatlicher Abfallwirtschaftsplan (2007) 9. Nationales Energieeffizienzprogramm 2006-2010 (2006) 10. Litauische Wohnungsstrategie (2004) 11. Programm zur Unterstützung der Produktion und des Verbrauchs von Biotreibstoffen (2004) 12. Nationale Strategie der nachhaltigen Entwicklung (2003) Quelle: Verband der Wärmeversorgungsunternehmen Litauens 23 3.3 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Die drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen planen gemeinsam den Neubau eines Kernkraftwerkwerks in Litauen bis 2018 -2020, als Ersatz für das vorzeitig stillgelegte Kernkraftwerk Ignalina. Die Vorarbeiten sind schon geleistet, einschließlich der Umweltverträglichkeitsprüfung und der Standortevaluierung. Litauen hat am 10. September 2010 potenzielle Investoren formell aufgerufen, verbindliche Finanzierungsangebote für den Bau des geplanten Kernkraftwerks Visaginas zu unterbreiten. Anfang September 2010 hatte die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, Unterstützung beim Bau eines neuen Kernkraftwerks zugesagt, ebenso Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie. Doch die Ausschreibung ist fehlgeschlagen. Das litauische Energieministerium hat am 3. Dezember 2010 mitgeteilt, die einzige Bieterin – die Korea Electric Power Corporation (Kepco) – habe ihr Angebot zurückgezogen. Laut litauischem Energieministerium folgten zwei Unternehmen der Einladung seitens der Regierung, ein verbindliches Finanzierungs- und Bauangebot für Visaginas einzureichen. Allerdings habe eine dieser Offerten den Ausschreibungsanforderungen nicht entsprochen. Die andere Offerte, die der Kepco, wurde zwei Wochen nach Einreichen zurückgezogen. Das litauische Energieministerium teilte mit, dass wegen mangelnder Resonanz beim Ausschreibungsverfahren, nun Verhandlungen mit potenziellen Investoren direkt (und ohne Ausschreibungsverfahren) aufgenommen werden. Das Projekt der Strombrücken nach Schweden „NordBalt“ wird fortgesetzt und sollte Ende 2015 abgeschlossen sein. Die Projektosten betragen 550,72 Mio. EUR. Die EU Förderung – 131 Mio. EUR. 2020 sollte die Strombrücke (1000 MW) nach Polen „Litpol Link“ abgeschlossen sein, wobei die erste Etappe (500 MW) Ende 2015 beendet wird. Das gesamte Projektvolumen beträgt 275,36 Mio. EUR, die EU stellt für das Projekt 16,81 Mio. EUR zur Verfügung. 9 Abb. 9: Der geplante Ausbau von Netzverbindungen zwischen Litauen und Polen . Mit der Auflösung von LEO LT reagierte die litauische Regierung unter anderem auch auf das dritte EULegislativpaket zum Energiebinnenmarkt, das im Kern auf die Trennung des Betriebs der Strom- und Gasnetze von den Versorgungs- und Erzeugungstätigkeiten abzielt. Nach der Auflösung von LEO LT, hat die „Lietuvos energija” AG vorübergehend ein Energiemonopol inne. In ihren Händen sind nun Stromübertragung, Stromhandel und die Kontrolle der Stromübertragungssysteme. Ab dem 01.01.2010 hat deswegen „Lietuvos energija” einige Funktionen an die Tochtergesellschaft LITGRID UAB – den Betreiber des Stromübertragungssystems, und deren Tochtergesellschft BALTPOOL UAB – den Betreiber der Strombörse - weitergegeben. Ab 2011 findet eine weitere Reorganisation statt. LITGRID turtas AB wird von „Lietuvos energija” AG getrennt. LITGRID turtas AB ist für die Integration und Entwicklung des 9 Die Präsentation von Herrn Specius, Vorstandsmitglied von LEO LT am 30.09.2008 in Vilnius 24 litauischen Strommarktes zuständig, somit auch für die Durchführung der Projekte der Stromverbindungen nach Schweden und Polen. Laut dem litauischen Energieminister Sekmokas, soll diese Situation nur in der Übergangsperiode bei der Liberalisierung des Marktes bestehen. So wurde vor kurzem schon in der Gründungsphase beschlossen, bei der Strombörse, die Letten, Esten und vielleicht auch Norwegen als Aktionäre einzuladen. „Lietuvos energija” hat die Lizenz der skandinavischen Strombörse „Nord Pool” erworben. Der Betreiber von Übertragungssystem und die Strombörse sollen in der Zukunft unabhängige Gesellschaften werden. Die Strombörse hat am 1. Januar 2010 Ihre Tätigkeit genommen. Obwohl das Recht zum Handel an der Börse alle unabhängigen Stromlieferanten die eine Lizenz der Kommission für Preis und Energiekontrolle besitzen, haben, gibt es vier wichtige Akteure: - „Energijos tiekimas” UAB, (Tochtergesellschaft von „Lietuvos energija”) - „Enefit” UAB, Tochtergesellschaft von der estnischen Energiegesellschaft „Eesti Energia” - „Latvenergo Prekyba“ UAB, Tochtergesellschaft von der lettischen Energiegesellschaft „Latvenergo“ - „Inter RAO Lietuva” UAB, Tochtergesellschaft eines russischen Unternehmens „Inter RAO JES” Allein das Unternehmen „Inter RAO Lietuva” UAB ist in der Lage, 5 TWh Strom in Litauen zu liefern. Aber die Geschäftsführung rechnet damit, dass ca. 3-3,5 TWh wirklich verkauft werden. In der folgenden Abbildung ist die Entwiklung des Strommarktes im Baltikum dargestellt. Es wird erwartet, dass nachdem die Stromverbindungen mit Schweden und Polen gebaut sind, der Strommarkt der baltischen Staaten 2015 in den skandinavischen und noreuropäischen Strommarkt integriert sein wird. Abb. 10: Die Entwiklung des Strommarktes der Baltischen Staaten 2009-2015 Quelle: Baltpool UAB Ein weiteres strategisches Projekt ist der Bau des LNG Terminals in Klaipeda. Die litauische Regierung 3 plant, das Terminal 2014 in Betrieb zu nehmen. Über das Terminal könnte ca. 3 Mrd. m Erdgas pro Jahr importiert werden, das fast den ganzen Jahresbedarf von Litauen ausmacht. Die litauische Regierung beabsichtigt auch, das Terminal ohne ausländische Partner zu bauen. 25 4. Erneuerbare Energien 4.1 Status der Erneuerbaren Energieträger 4.1.1 Gesetzliche Regelungen und Verordnungen Folgende gesetzliche Regelungen und Programme der litauischen Regierung sind für die Nutzung 10 erneuerbarer Energien in Litauen relevant (in chronologischer Reihenfolge aufgezählt) : • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 18. Januar 2007: National Energy Strategy (Nr. X-1046) 11. Mai 2006: National Energy Efficiency Programme for 2006 - 2010 (Regierungsresolution Nr. 443) 7. Oktober 2005: Regulations on Provision of Origin Guarantees for Electricity Generated Using Renewable Energy Sources (Beschluß Nr. 4-346) 12. Mai 2005: Rules of Funding of Biofuel Production in 2005 Development ((Beschluß Nr. 3D-268) 12. Oktober 2004: Rules of Use of Confiscated Alcohol Products for Biofuel Production (Offering to Biofuel Producers) ((Beschluß Nr. 4-368/1K-330) 26. August 2004: Programme on Promotion of Biofuel Production and Use in 2004-2010 (Regierungsresolution Nr. 1056) 12. August 2004: Rules of Collection of Information on Use of Biofuel and Provision of the Information to the European Commission ((Beschluß Nr. 4-307) 27. Mai 2004: On Implementation of the Republic of Lithuania Law on Biofuel and Bio-oil (Regierungsresolution Nr. 648) 6. April 2004: Technical Rules of Connection of Wind Power Plants to the Lithuanian Electricity System ((Beschluß Nr. 4-102) 5. Februar 2004: Law Amending the Law on Biofuel (Nr. IX-1999) 22. Januar 2004: Technical Regulation on Lignin Biofuel ((Beschluß Nr. 4-18) 16. Mai 2002: Law on Energy (Nr. IX-844) 9. Mai 2002: Rules for leasing of the state owned hydro engineering complex of the agricultural purpose for the needs of the hydro energy (Regierungsresolution Nr. 651) 18. Dezember 2001: Rules for Public Service Obligations ((Beschluß Nr. 380) 18. Dezember 2001: Electricity Trading Rules ((Beschluß Nr. 380) 5. Dezember 2001: Resolution on the Approval of the Legal Acts Necessary for the Implementation of the Law of the Republic of Lithuania on Electricity (Nr. 1474) 5. Dezember 2001: Electricity Import Conditions (Regierungsresolution Nr. 1474) 5. Dezember 2001: Licencing Rules in the Electricity Sector (Regierungsresolution Nr. 1474) 66 Lithuanian Renewable Energy 5. Dezember 2001: Activities in the Electricity Sector Subject to an Authorization (Regierungsresolution Nr. 1474) 5. Dezember 2001: Procedure for the Promotion of Purchasing of Electricity Generated from Renewable and Waste Energy Sources (Regierungsresolution Nr. 1474) 5. Dezember 2001: Public Service Obligations in the Electricity Sector (Regierungsresolution Nr. 1474) 5.Dezember 2001: The Procedure for Recognising Facilities of Electricity Energy as Energy Facilities of State Significance (Regierungsresolution Nr. 1474) 26 Juni 2001: Law on Electricity (Nr. IX-408, überarbeitete Version) 26.April 2001: Rules of Trading in Oil Products, Biofuel, Bio-oil and other Flammable Liquid Products in the Republic of Lithuania ((Beschluß Nr. 1474) 19.Januar 2001: Institutions responsible for the implementation of the Law on Biofuel (Regierungsresolution Nr. 53) Laut dem Litauischen Elektrizitätsgestz sind die Netzbetreiber verpflichtet, die stromproduzierenden Anlagen, die den technischen Regelungen und Normen entsprechen, an die Netze anzuschließen. (http://www3.lrs.lt/pls/inter3/dokpaieska.showdoc_l?p_id=246666, siehe Artikel 17 und 21). Die EU-Kommission hat am 23.01.2008 ein Klimapaket verabschiedet, das alle Mitgliedsländer in die Pflicht nimmt. Im Vergleich zum Jahr 1990 sollen der Energieverbrauch sowie die Treibhausgas-Emissionen um 20 Prozent gesenkt werden. Der Anteil erneuerbarer Energien soll hingegen auf 20 Prozent steigen. Litauen hat sich verpflichtet, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien in dem gesamten Energieverbrauch auf 23% zu steigern. Die Zwischenziele sind folgende: - bis 2012 – 16,6 % - bis 2014 – 17,4 % 10 http://www.avei.lt 26 - bis 2016 – 18,6 % bis 2018 – 20,2 % Die Anforderungen der Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG sollen bis November 2010 in das nationale Recht aufgenommen werden. Litauen hat 2010 ein Aktionsplan zur Umsetzung konkreter Maßnahmen erarbeitet und er kann unter folgendem Link abgerufen werden: http://ec.europa.eu/energy/renewables/transparency_platform/doc/national_renewable_energy_action_plan_ lithuania_en.pdf Das Gesetz zu erneuerbaren Energien, das sich zur Zeit im Palament zur Diskussion vorliegt, soll sicherstellen, dass die EU Anforderungen rechtzeitig umgesetzt werden. Das Gesetz betrifft die Nutzung von erneuerbaren Energien in folgenden Bereichen: - Wärmeproduktion und -verbrauch, - Stromproduktion und -verbrauch, - Biokraftstoffeproduktion und -verbrauch. Die Arbeitsgruppe, die am Gesetztentwurf arbeitet, hat folgende Stärken der erneuerbaren Energiequellen in Litauen identifiziert: - großes ungenutztes Potenzial, - großes Potenzial an Biomasse, die erfolgreich in KWK genutzt werden könnte, - großes Potenzial an Windenergie, - EU Richtlinien unterstützen die Nutzung der erneuerbaren Energiequellen, - der Beitrag zur energetischen Unabhängigkeit und Sicherheit, - die Lösung sozialer und wirtschaftlicher Probleme. Paralell dazu wurden folgende Schwächen identifiziert: - nicht alle nationalen steuerrechtlichen Fragen und Förderungsfragen sind endgültig gelöst - die Industrie im Bereich erneuerbare Energien ist noch jung und es fehlt an Know-How im Technologiebereich fehlende Finanzmittel für die Entwicklung großer Projekte - die vorhandene Unterstützung der „traditioneller Energiepolitik“ (Kernkraft und Erdgas) In dem Gesetz werden Pflichen der Netzbetreiber sowie die Einspeisevergütungen für den Zeitraum von 12 Jahren geplant. Für die Solarkraftwerke, die 30 kW und größer sind – 17-20 Jahre. Die Einspeisevergütungen werden nach Leistung der Anlagen und deren Effizienz differenziert. z.B. Windkraftwerke werden in fünf Kategorien gegliedert: - Windkraftwerke bis zu 30 kW, onshore - Windkraftwerke 30 - 250 kW, onshore - Windkraftwerke größer als 250 kW, onshore in den Bezirken: Kretinga, Neringa, Skuodas, Palanga, Klaipeda, Silute, Pagegiai, Taurage - Windkraftwerke größer als 250 kW, onshore in anderen Bezirken außer die o. g. - Windkraftwerke, offshore Die Netzbetreiber sowie die Wärmelieferanten sollten per Gesetz verpflichtet werden, alle Strom- und Wärmeproduzenten aus erneuerbaren Energiequellen, die den Antrag darauf stellen, an die Netze anzuschließen. Die Betreiber der Erdgasnetze sollen die Rahmenbedingungen für die Einspeisung des Biogases in die Erdgasnetze schaffen, falls dieses den technischen sowie Qualitätsanforderungen entspricht. Der Einspeisepreis für Biogas darf nicht niedriger sein als der des Erdgases. Im Bereich Biokraftstoffe ist im Gesetzesentwurf vorgesehen, dass ab dem 31.12.2012 die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Handel mit Benzin und Diesel in deren Zusammensetzung nicht weniger als 10 % und für Biokraftstoffe 7% sind. Zugleich sollten bis zum 31.12.2012 Standards und technische Anforderungen für die Kraftstoffe mit mehr als 10 % Biokraftstoff vorbereitet werden. Ab dem 01.01.2015 sollen die Tankstellen in Abhängigkeit von der Anzahl an Zapfsäulen verpflichtet werden, Biokraftstoffanlagen zu errichten. Für die Förderung der Projekte sollte ein spezieller Förderungsfonds der erneuerbaren Energien eingerichtet und im Haushalt geplant werden. Dort würde ein Teil der Akzisesteuer für fossile Brennstoffe, neben der EUsowie andere Mittel, einfließen. Förderungsfähig wären vor allem Projekte in folgenden Bereichen: - Nutzung der festen Biomasse für die Strom- und Wärmeproduktion (KWK) 27 - Biogasproduktion und dessen Nutzung Nutzung von anderen erneuerbaren Energiequellen Biogasreinigung und Einspeisung in die Erdgasnetze Anpassung von Verkehrsmitteln an die Nutzung von erneuerbaren Energien Nutzung von geothermischen Energie Produktion von Biobrennstoff Öffentlichkeitsarbeit, Forschung und Entwicklung Die Fördermittel aus diesem Fonds dürfen aber nicht für die Projekte zur Verfügung gestellt werden, die später durch die Einspeisevergütungen unterstützt werden. 4.1.2 Investitionsförderung für Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern Die litauische Regierung fördert den Einsatz erneuerbarer Energie vor allem mit der Abnahmeverpflichtung (bis 31.12.2020) und den attraktiven Einspeisevergütungen für den Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Die Preise für die Einspeisung werden mit den Beschlüssen der Staatlichen Kommission für Preis- und Energiekontrolle festgelegt (vom 11.02.2002, vom 21.02.2008, vom 02.10.2008 und vom 04.09.2009). Der Strom aus Wasserkraftwerken wird ab dem 1. Januar 2009 zum Preis von 7,53 € ct/kWh eingespeist, Strom aus Windkraftwerken – zum Preis von 8,69 € ct/kWh. Der Strom aus Biomassekraftwerken wird ebenfalls zum Preis von 8,69 € ct/kWh eingespeist. Biomasse oder Biogas düfen nicht weniger als 70% im Treibstoff von solchen Anlagen betragen. Das Verhältniss der Strom/Wärme-Leistung der Anlage sollte nicht kleiner als 0,23 sein. Am 4. September 2009 hat die Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle einen Beschluss verabschiedet, in dem zum ersten Mal die Einspeisevergütung für die Sonnenenergie festgelegt wurde. Die Einspeisevergütung hängt mit der maximalen Leistung der PV-Anlagen zusammen. Bei der maximalen Leistung der PV-Anlagen von bis zu 100 kW, beträgt die Einspeisevergütung 0,475 EUR/kWh, im Falle der maximalen Leistung von 100 kW bis zu 1 MW ist die Einspeisevergütung 0,45 EUR/kWh und wenn die maximale Leistung 1 MW übersteigt - 0,437 EUR/kWh. Diese Einspeisevergütung gilt ab dem 1. Januar 2010. Pre is in E u ro /k W h Abb. 11: Einspeisevergütung der Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen in Litauen ab 01.01.2010 0,5 0,4 0.472 0.452 0.437 0,3 0,2 0.087 0.087 0,1 0 Solarenergie bis zu 100kW Solarenergie bis zu 1MW Solarenergie ab 1MW Windenergie Bioenergie 0.075 Wasserenergie Die Stromproduzenten aus erneuerbaren Energiequellen bekommen 40% Ermässigung bei den Anschlusskosten an die Übertragungsnetze. Die finanzielle Unterstützung seitens der EU-Programme erfolgt über die Förderprogramme des Kohäsionsund des Strukturfonds. Im Zeitraum 2007-2013 stehen Litauen aus den Strukturfonds der EU 6,663 Mrd. EUR zur Verfügung. Am 26.04.2007 hat die Europäische Kommission die litauische Strategie zur Nutzung der EU-Strukturhilfe 20072013 bestätigt. Die Strategie wird durch 4 Programme umgesetzt: • • • • Maßnahmenprogramm für die Entwicklung von Human Ressources (13,8 %, 933,49 Mio EUR) Maßnahmenprogramm für wirtschaftliches Wachstum (45,7 % - 3,09 Mrd. EUR) Maßnahmenprogramm für die Kohäsionsförderung (39,1 % - 2,66 Mrd. EUR) Programm der Technischen Unterstützung (1,4 % - 86,89 Mio EUR) 28 Im Programm der Maßnahmen für wirtschaftliches Wachstum sind 144,81 Mio. EUR für die Maßnahmengruppe „Netzwerke für Energielieferung“ vorgesehen. In dieser Gruppe werden Anträge für folgende Maßnahmen aufgenommen: • VP2-4.1-ŪM-01: Die Modernisierung und Entwicklung von Netzwerken für die Stromlieferung • VP3-3.4-ŪM-03/04: Die Renovierung von nationalen und regionalen öffentlichen Gebäuden • VP3-3.4-ŪM-02: Die Nutzung von erneuerbaren Enerqiequellen für die Energieproduktion (die Aufforderung zur Einreichung der Projektanträge wird im Oktober –November 2008 erwartet, mögliche Finanzierung für private Unternehemen bis zu 50 % der geeigneten Kosten im Rahmen von ca. 30 000 EUR bis zu 5,2 Mio. EUR) • VP2-4.1-ŪM-03: Die Modernisierung und Entwicklung von Wärmenetzwerken Im Programm für Kohäsionsförderung sind mehr als 289,62 Mio. EUR für die Maßnahmengruppe „Die Erhöhung der Effizienz der Energieproduktion und des –verbrauchs sowie die Förderung der Nutzung von erneuerbaren Energiequellen“ vorgesehen. Die Gesamtkoordination der EU-Projekte obliegt dem litauischen Finanzministerium (www.finmin.lt). Die Maßnahmen im Energiebereich werden von der Lithuanian Business Support Agency koordiniert (www.lvpa.lt). 2007 wurde in Litauen eine elektronische Datenbank aller EU finanzierten Projekte eingerichtet. Dort kann man - leider nur auf Litauisch - alle Projekte im Bereich Energiewirtschaft finden, die aus den Strukturfonds unterstützt werden. http://www.esparama.lt/lt/bpd/zemelapis/?s=1&f_measure=14&f_status=13&f_date_from=2004-0101&f_date_to=2007-12-31 Eine Förderung von Anlagen, die Energie aus erneuerbaren Energieträgern erzeugen, ist ausgeschlossen, wenn diese Anlagen lediglich auf die kommerzielle Vermarktung ausgerichtet sind. Diese Anlagen erhalten bereits aufgrund der Abnahmeverpflichtung der Energieanbieter und der besonderen Einspeisetarife entsprechende Vergünstigungen. Für private Unternehmen gibt es im Allgemeinen keine staatliche Förderung für den Bau von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Stadtverwaltungen haben im Gegensatz zu privaten Unternehmen gute Möglichkeiten, eine litauische staatliche Förderung von Projekten der erneuerbaren Energien zu erhalten. Sie werden auch dann durch Sonderfördermittel besonders gefördert, wenn sie bereits Bestandteil spezieller staatlicher Programme sind. Für private Unternehmen sind grundsätzlich EU-Förderungen von bis zu 50% der Investitionssumme möglich. Allerdings sind bei der Energieerzeugung signifikante Verringerungen bei den Emissionen notwendig. Zudem ist eine Weiterveräußerung der Anlagen nicht gestattet. Die Landwirte haben die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung aus den EU-Strukturfonds im Rahmen der Programme „Modernisierung der landwirtschftlichen Flächen“ und „Unterstützung für Geschäftaufbau und seine Entwicklung“ zu bekommen. Die Anträge werden bei der National Paying Agency (Nacionaline mokejimo agentura, www.nma.lt) eingereicht. Die maximale Projektförderungssumme beträgt 200 Tausend EUR , die Förderungsintensität – 40, 50 oder 60 % der Projektkosten, je nachdem wo und von wem das Projekt durchgeführt wird: übliche Förderungintensität 40 %, für Junglandwirte – 50 % Wenn die Projekte in schwächeren Regionen durchgeführt werden, dann ist die Förderungsintensität entsprechend 50% und 60 % der gesamten Projektkosten. Zusätzlich zu der EU-Unterstützung stellen ausgewählte Banken ermäßigte Darlehen für landwirtschaftliche Investitionsprojekte zu Verfügung. Es gibt in Litauen auch einen Garantiefond für landwirtschaftliche Kredite (Rural Credir Guarantee Fund), der Garantien für solche Projekte vergibt. Im Rahmen dieses Programms wurde in Europa im Juli 2010 im Bezirk Birzai die erste 250 kW Windkraftanlage mit 2 Flügeln errichtet. Am 7. Juli 2009 wurde in Litauen das Gesetz über finanzielle Instrumente zum Management des Klimawandels verabschiedet, das alle bisherigen Beschlüsse der Regierung zusammenfasst. Litauen hat für den Zeitraum 2008-2012 insgesamt 35 718 255 Zertifikate erhalten. Die zuständige koordinierende Organisation ist der litauische Umweltschutzinvestitionsfonds (www.laaif.lt). http://ec.europa.eu/environment/climat/emission/pdf/nap2008/lt.pdf http://ec.europa.eu/environment/climat/emission/pdf/initial_nap/lt.xls 29 Tab. 10: JI Projekte in Litauen seit 200511 Project Name Project applicant 1. Planned tCO2 rduction in 20082012 265.848 Project Idea‘s Note Submition date Minoil Flare Gas UAB 2004 07 Reduction Project „LitPronergija“ 02[*] 2. Lapes Landfill UAB 167.155 2005 12 23 Gas Utilisation for “Ekoresursai” Energy Generation 3. Rūdaičių wind UAB „V÷jų 231.157 2006 05 26 power park spektras“ 4. Benaičių wind UAB „Achema“ 156.762 2006 08 31 power park hidrostotys 5. AB „Achema“ UAB „Achema“ 4.732.541 2006 11 17 N2O reduction UKL-7 devices 6. AB „Achema“ UAB „Achema“ 2.603.560 2006 11 17 N2O mažinimas GP system 7. Initial rapeseed UAB „Mestilla“ 463.875 2006 12 21 alteration to bioful generation UAB „V÷jo 8. Sud÷nų ir 79.012 2007 01 25 Lendimų wind elektra“ power park 9. Mockių wind UAB „Iverneta“ 65.131 2007 04 27 power park 10. Čiūtelių wind UAB „Naujoji 235.851 2007 04 27 power park energija“ 11. Kreiv÷nų wind UAB 123.545 2007 04 27 power park „Energogrup÷“ 12. Bioethanol AB „Biofuture“ 303.397 2007 10 26 production 13. Bioethanol UAB „Kurana“ 165. 812 2008 01 25 production and biogas resort for energy production 14. 35 MW L÷bartų UAB „Gera 315.000 2008 04 18 wind power park energija“ 15. Griežpelkių wind UAB „V÷jo 44.675 2009 01 23 power park gūsis“ 16. Liepyn÷s wind UAB „V÷jo 46.584 2009 02 27 power park gūsis“ 17. Seirijų wind UAB „Gemba“ 30.327 2009 03 20 power park 18. Pakruojis wind AB „Dolomitas“ 25.319 2009 10 09 power park 19. Benaičiai-1 wind UAB 206.580 2009 10 09 power park „Renerga“ 20. Didšiliai wind UAB „V÷jų 110.426 2009 10 09 power park spektras“ 21. Kreiv÷nai-III wind UAB „V÷jo 57.443 2010 06 22 power park vatas“ 22. Wind power park UAB „V÷jo 60.096 2010 09 08 in Bučiai and elektra“ Kadariai Quelle: Litauischer Umweltschutzinvestitionsfonds (www.laaif.lt) 11 Date of approving Letter of Endorcement (LoE) 2005 04 21 Date of approving Letter of Endorcement (LoA) 2006 06 19 2006 03 01 2006 12 14 2006 07 18 2007 04 05 2006 09 19 2007 07 04 2007 01 08 2009 05 11 200701 08 2008 07 08 2007 03 29 Implementation suspended 2007 02 21 2008 01 30 2007 05 11 2010 09 10 2007 05 11 - 2007 05 11 2010 01 15 2007 11 27 2008 02 27 Implementation suspended - 2008 05 08 - 2009 02 09 2010 06 19 2009 03 31 2010 01 15 2009 03 31 - 2009 11 06 - 2009 11 06 - 2009 11 06 2010 10 01 - - - - www.laaif.lt/index.php?-383419492 30 Da alle CO2-Zertifikate aufgebraucht sind, werden bis 2012 keine neuen JI-Projektideen von der zuständigen Stelle angenommen (außer in Fällen, in denen bereits geplante Projekte nicht realisiert werden). Nach 2012 wird ein neues Verfahren in Kraft treten. Die JI-Projekte werden meistens von den litauischen Unternehmen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fonds und Banken durchgeführt, wie z.B. NEFCO (The Nordic Environment Finance Corporation). 4.2 Windenergie 4.2.1 Aktuelle Situation, Trends und Aussichten Aufgrund der günstigen Lage an der Ostseeküste, ist Windenergie in Litauen eine der wichtigsten erneuerbaren Energiequellen, doch ihre Nutzung ist bisher bei weitem noch nicht erschöpft. Der westliche Teil Litauens und die Küstengegend weisen ein hohes technisches Potential für die Nutzung der Windenergie auf. Die Windverhältnisse sind mit denen in Dänemark und Deutschland vergleichbar. In der Höhe von 50 m werden Windgeschwindigkeiten über 6,5 m/s erreicht. Im weiteren Land kann man vereinzelt gute Standorte finden. Die durchgeführten Versuchsmessungen zeigen, dass 100 km von der Küste entfernt in 70 m Höhe eine Windgeschwindigkeit von 6,5 m/s gemessen wird. Weitere Studien zeigen, dass sich etwa 70% der Landesfläche für eine Anwendung kleiner dezentraler Windkraftanlagen eignet. 2009 betrug die Windenergie in Litauen 1,55% am gesamten Energieverbrauch. Die Daten über die aktuell produzierte Windenergie kann auf der Webseite des Betreibers des Stromübertragungssystems LITGRIG abgerufen werden: http://www.litgrid.eu/index.php?-114886815 Abb. 12: Windatlas von Litauen, 2003 Quelle: The UNDP/GEF Baltic Wind Atlas Große Hoffnungen werden in der Zukunft auch in Offshore-Windparks gesetzt. Momentan sind jedoch die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen dazu noch nicht geschaffen. Für einen Großteil der Küstengegend ist der Bau von Windparks ausgeschlossen, da es sich um Naturschutz-, Erholungs- oder Wohngebiete handelt. Dies gilt für die gesamte Kurische Nehrung, die in die UNESCO-Liste für Weltkultur- und Naturerbe eingetragen ist. Auch die Gegend südlich von Klaipeda besteht größtenteils aus Schutzgebieten. 2003 wurde von UNDP/GEF eine Studie „Wind Energy Development in the 12 Baltic States“ finanziert. Im Rahmen der Studie wurde ein Windatlas erstellt. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat bereits 2004 das Windpotential in Litauen auf 500 MW geschätzt. 12 http://130.226.56.153/rispubl/VEA/veapdf/ris-r-1402.pdf 31 Bis 2010 wurde in Litauen für den Bau von Winkraftanlagen eine Lizenz benötigt. Damit wollte die Regierung sicherstellen, dass die notwendigen Leistungsreserven für den Ausgleich der Leistungsschwankungen vorhanden sind. In Litauen wurden sechs Zonen vorgesehen, 5 davon im westlichen Teil des Landes: Bezirke Skuodas, Plunge, Kretinga, Klaipeda Silute und Taurage sowie die 6. Zone im Bezirk Vilkaviskis und Marijampole. Die Gesamtleistung aller Lizenzen sollte 240 MW nicht überschreiten. Ab 2010 werden keine Lizenzen mehr benötigt. Die neuen Windkraftanlagen können aber erst nach der Prüfung der Durchlässigkeit der Stromleitungen an die 330-110 kV Netze angeschlossen werden. Die Betreiber des Stromübertragungssystems LITGRID haben im Internet eine interaktive Karte von Litauen eingerichtet, in der das 330-110 kV Netz und die Leistungen markiert sind, die an den Netz angeschlossen werden dürfen. Die Karte wird ständig aktualisiert. http://www.litgrid.eu/index.php?-1864991708 Diese Karte ist nur in litauischer Sprache verfügbar. Abb. 13: Teilansicht der Karte Litauens mit den 330-110 kV Netzen und deren Durchlässigkeit Quelle: www.litgrid.eu Erklärung der Markierungen: REGIONAS - Zone Max - maximale Leistung der Stomerzeugung, die in dieser Zone zugelassen ist Liko - die übriggebliebene freie Leistung, die an die markierte Stromleitung angeschlossen werden darf Leidimai – bereits ausgestellte Genehmigungen, die Stromerzeugungsleistung in der Zone zu erweitern LINIJA - Stromleitung Max - maximale Leistung der Stomerzeugung, die in dieser Stromleitung zugelassen ist Liko - die übriggebliebene freie Leistung, die an die markierte Stromleitung angeschlossen werden darf Leidimai - bereits ausgestellte Genehmigungen, die Stromerzeugungsleistung in dieser stromleitung zu erweitern Erklärung der Zeichen: Rote Flagge - Der Anfang und das Ende der Transitstromleitung Windmühle – Bereits angeschlossene Windparks oder der Betreiber des Stromübertragungssystems hat sich bereits verpflichtet, diese anzuschließen. Bemerkung: Die Gesamtleistung der Windkraftwerke wird wegen der fehlenden Kapazitäten von notwendigen Leistungsreserven bis 2020 auf 500 MW begrenzt. Ende des Jahres soll ein neues Gesetz für erneuerbare Energien in Litauen verabschiedet werden, welches die Rahmenbedingungen auch im Bereich Windenergie festlegen wird. 32 Die Gesamtleistung der bisher installierten Windkraftanlagen beträgt ca. 165 MW. Diese Windkraftanlagen haben 2009 insgesamt 157,7 GWh Strom produziert. Die Planung des litauischen Energieministerium sieht vor, dass die Leistung der Windkraftanlagen kontinuierlich erhöht wird: 2011 auf 200 MW; 2012 auf 250 MW; 2020 auf 500 MW. Laut dem litauischen Verband der Windkraftwerke wurden im Bereich Windnergie bis 2010 136 Mio. EUR investiert. In 2010 sollen weitere 90 Mio. EUR investiert worden sein. 90% der Investoren im Windenergiebereich sind im Verband der Windkraftwerke organisiert. 4.2.2 Genehmigungsverfahren Bei dem Bau von Windkraftanlagen sind folgende Beschlüsse zu berücksichtigen: - Beschluss der Regierung der Republik Litauen vom 05.12.2001 Nr. 1474, berichtigt am 13.01.2004 Nr. 25 „Förderung der Produktion und Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen“ http://www3.lrs.lt/pls/inter2/dokpaieska.showdoc_l?p_id=290177 - Beschluss des Wirtschaftsministers vom 06.04.2004 Nr. 4-102 „Technische Regelungen des Anschlusses von Windkraftanlagen an das Elektrizitätsenergiesystem Litauens“ http://www3.lrs.lt/pls/inter3/dokpaieska.dok_priedas_pdf?p_id=5586 Folgende Schritte sollen beim Anschluss an die Stromübertragungsnetze beachtet werden: 1. Antragstellung an den Betreiber des Stromübertragungssystems LITGRIG und der Erhalt von vorläufigen Projektierungsbedingungen (lit. Išankstin÷s projektavimo sąlygos) 2. Antragstellung an das Energieministerium der Republik Litauen und Erhalt der Erlaubnis, die Stromproduktionskapazitäten zu erweitern 3. Antragstellung an den Administrationsdirektor (oder an den von ihm bevollmächtigen Beamten) der zuständigen kommunalen Verwaltung und der Erhalt der Zusammenfassung von Projektierungsbedingungen 4. Nachdem die im Punkt 1-3 erwähnte Anforderungen erfüllt sind: Antragstellung an den Betreiber des Stromübertragungssystems LITGRIG und der Erhalt der Projektierungsbedingungen 5. Entsprechend den rechtlichen Anforderungen werden dem Betreiber des Stromübertragungssystems LITGRIG Projektierungsdokumente vorgelegt und ein Vertrag über den Anschluss der Dienstleistung abgeschlossen 6. Der Energieinspektion soll die Bescheinigung über die Überprüfung des technischen Zustands der Elektrizitätseinrichtungen vorgelegt werden, damit die Inbetriebnahme der Anlage abgestimmt werden kann. Am 7. Juni 2010 hat LITGRID die typischen vorläufigen Projektierungsbedingungen bestätigt, die den Projektentwicklern helfen sollen, die notwendigen Investitionen für den Anschluss der Windkraftanlagen an die Hochspannungsnetze von 110 kV zu berechnen. Damit werden keine Pflichten oder Rechte beansprucht. Die vorläufigen Projektierungsbedingungen gelten bis die Projektierungsbedingungen nach der gültigen Technischen Bauverordnung STR 01.05.07.2002 ausgestellt werden, aber nicht länger als 6 Monate. Laut den Informationen von LITGRID, wurden bisher die vorläufigen Projektierungsbedingungen für den Anschluss an die 110 kV Netze für 2 350 MW und für den Anschluss an die 330 kV Netze – 2 751 MW ausgestellt. Da die schnelle Durchführung der Projekte im Windenergiebereich durch die bürokratischen Vorgänge verzögert wird, arbeiten die meisten Investoren mit den Projektentwicklern zusammen und sparen die Zeit bei der Projektvorbereitung. Es wird empfohlen, einen Partnerunternehmen vor Ort zu finden und die Projekte gemeinsam zu entwickeln. Seit dem 17.01.2010 gelten die Änderungen in der technischen Bauverordnung, wonach die Windkraftwerke bis zu 10 kW und 10 m Höhe mit Flügeln der I Gruppe der einfachen Bauten angehören. Demzufolge sind eine Baugenehmigung und andere komplizierte Abstimmungsprozeduren nicht erforderlich. Entspricht die Leistung der Windkraftwerke bis zu 250 kW, so ist ebenso eine Berücksichtigung des Bauleitplans nicht notwendig. Ferner ist eine Änderung des Bestimmungszweckes des Grundstücks nicht relevant. Auch die Mindestentfernung (diese entspricht mindestens der Turmhöhe mit Flügel der Windkraftanlage) zu einem angrenzenden bewohnten Grundstück ist freier. Wenn man ein solches Windkraftwerk bauen möchte, sollte man sich an den Hauptarchitekten der kommunalen Stadtverwaltung wenden, der die Zusammenfassung der Baubedingungen ausstellt sowie an den Betreiber des Stromübertragungssystems LITGRIG, um die vorläufigen Projektierungsbedingungen zu erhalten (falls die Überschussstromeinspeisung erfolgen soll). 33 Windkraftanlagen, deren Baukonstruktion bis zu 2,2 m ist, sind keine einfache Bauten und die Anforderungen der Technische Bauverordnung werden nicht angewandt. Für den Bau von Windkraftwerken, die mit Flügeln höher als 10 m sind und mehr als zwei Generatoren haben, ist eine Studie hinsichtlich des Einflusses des Winkraftwerks auf die Umwelt nötig. Windkraftwerke bis zu 15 m Höhe und und einer Leistung bis zu 30 kW werden als einfache Bauten der Kategorie II behandelt. Auch dann sind die entsprechenden Bauvorschriften weniger streng. Als Engpässe bei der Entwicklung von Windprojekten wurden von den Experten folgende Faktoren benannt: - Bei der Vorbereitung des Bauleitplanes wurde die Gründung von Windparks nicht vorgesehen. Ferner dürfen Windparks nur auf den Grundstücken mit industrieller Bestimmung gebaut werden. Somit ist fast immer eine Änderung des Bestimmungszwecks vom Grundstück notwendig, was wiederum einen durchaus langen Zeitrahmen bedarf. - Seitens der Ornithologen wird oft der Einspruch gegen den Bau von Windparks erhoben. Das Problem wird meistens gelöst, indem man ein Jahr lang die Vogelzüge beobachtet und die Windkraftanlagen entsprechend platziert. - Ebenso erhebt das Militär Einwände, dass die Windkrafträder zu einer Störung der Radarsysteme führen könnten. 4.2. 3 Marktakteure Die erste kommerzielle Windkraftanlage wurde in Skuodas 2002 aufgebaut. Es war eine 160 kW Windanlage aus Dänemark. 2004 wurde in Vydmantai, Bezirk Kretinga, eine 630 kW Anlage in Betrieb genommen. In der Nähe wurde auch der erste Windpark (5,4 MW) eingerichtet. Doch wegen Klagen der Einwohner per Gericht, wurden die Windanlagen nicht ans Netz angeschlossen, sondern abgebaut und in Polen installiert. Der nächste größere Windpark (30 MW) wurde am 16. April 2007 im Bezirk Kretinga eröffnet. “Veju spektras” UAB ist der Betreiber und der Inhaber von diesem Windpark. Dort arbeiten 15 Kraftwerke je 2 MW von Enercon (E-70). Jährlich wird im Windpark ca. 75 Mio kWh Strom generiert. 2011 sollte ein weiterer Windpark von 22 MW in Betrieb genommen warden. Einer der Aktionäre des Unternehmens “Veju spektras” UAB ist die ENERCON GmbH. Das dem Konzern “Achema Group” angehörende Unternehmen “Renerga” UAB betreibt ein 50 MW Windpark in Benaiciai. Dort sind die Windenergieanlagen vom dänischen Unternehmen Vestas (16 MW) und dem deutschen Unternehmen Enercon (34 MW) montiert. 4energia UAB ist in Litauen die Tochtergesellschft des estnischen Unternehmens Nelja Energia OÜ, dessen Investoren wiederum Freenergy AS und ein skandinavisches Energieunternehmen Vardar Eurus AS sind. Im August 2010 hat das Unternehmen die Aktien von Naujoji energija UAB erworben und baut das Windpark in Ciuteliai (40 MW) auf. Das Investitionsvolumen in den Windpark beträgt 60 Mio. EUR. Insgesamt haben Freenergy AS und Vardar Eurus AS über 200 Mio. EUR in die erneuerbare Energien in den Baltischen Staaten investiert. 90% der Aktien von Vardar Eurus AS gehören dem norwegischen Energiekonzern Vardas AS und 10% - dem Nordic Environment Finance Corporation (NEFCO). Freenergy AS ist ein in Estland registrierter Investitionsfonds, dessen größter Aktieninhaber (33%) European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) ist. 4energia ist auch an der Entwicklung von Offshore-Windparks interessiert. Es wurde eine Studie über den Einfluss auf die Umwelt eines Offshore-Windparks vorbereitet und das Unternehmen plant, in ein 400-1000 MW Windpark in der Ostsee zu investieren, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. New Energy Group UAB ist einer der größten Projektentwickler in Litauen. Das Unternehmen einigt ca. 30 Tochterunternehmen, die sich mit der Entwicklung von Windparks in Litauen und Lettland beschäftigen. Wenn die Projektdokumentationen vorbereitet sind, werden die Projekte den Investoren angeboten. 34 Tab. 11: Windparks in Litauen, 2010 Nr. Windparkbetreiber Instalierte Leistung, MW Windenergieanlagen Ort 1. Veju spektras UAB 30 ENERCON ENERCON 2. Renerga UAB 21,6 (in Vorbereitung, Inbetriebnahme 2011) 50 Windparks in Rudaiciai, Kiauleikiai, Keciai, Didsiliai, Bezirk Kretinga 3. Energopliusas UAB 4. VESTAS und ENERCON Benaiciu Windpark 4 ENERCON Anuziu Windpark Vejo gusis UAB 9,13 ENERCON Griezpelkiu Windpark, Bezirk Kretinga und Liepynes Windpark, Bezirk Taurage 5. Vejo vatas UAB 15 ENERCON Kreivenai III Windpark, Bezirk Taurage 6. Energogrupe UAB 20 ENERCON Kreivenu Windpark 7. Dalis gero UAB 2,6 ENERCON Vidmantai Windpark 8. 4energia UAB 14 ENERCON Sudenai Windpark 12 ENERCON Mockiai Windpark 13,8 (wird gebaut, Inbetriebnahme Anfang 2012) SIEMENS Silale Windpark Die Ausschreibung läuft Ciuteliai Windpark 40 (wird gebaut, Inbetriebnahme Anfang 2012) 9. Silutes vejo projektai UAB (Tochterunternehmen von 4energia UAB) 125 (Detailplan wird vorbereitet) Die Auswahl läuft Silute Windpark (50%) 10. Energijos grupe UAB (Tochterunternehmen von New Energy Group UAB) 125 (Detailplan wird vorbereitet) Die Auswahl läuft Silute Windpark (50%) 11. Dolomitas AG 6 ENERCON Akmeneliai Windpark, Bezirk Pakruojis 12. Eglitana UAB 1,7 ENERCON Seda Windpark 35 13. Gemba UAB 6 (wird gebaut, Inbetriebnahme Anfang 2012) ENERCON Kolonija Windpark, Bezirk Lazdijai Tassa Baltic UAB ist im Bereich Kleinwindkraftanlagen tätig und vertritt in Litauen die deutschen Unternehmen Tassa und Uni Wind bzw. das niederländische Unternehmen Fortis. Das Unternehmen LitekoTraiding vertritt die Produkte von Siva Windturbine India und WindElectric. Viele Fachleute im Windbereich arbeiten selbständig und bieten Projektentwicklungs- und Beratungsdienstleistungen an. Es gibt einige Unternehmen, die mit gebrauchten Windkraftanlagen handeln. 4.2.4 Projekte in der Planung Ein Windpark von 250 MW wird im Bezirk Silute geplant. Die Gesamtfläche der Grundstücke, die für den Windpark vorgesehen sind, beträgt 762 ha. Es ist noch nicht endgültig beschlossen, welche Windenergieanlagen dort gebaut werden sollen - 2 oder 3 MW. Die Projektentwicklung wird im Auftrag von Energijos grup÷ UAB, Šilut÷s v÷jo projektai UAB von dem Unternehmen New Energy Group UAB durchgeführt. Abb. 14: Silute Windpark 250 MW 4energia baut in Ciuteliai einen weiteren 40 MW Windpark, der 2011 ans Netz gehen sollte. Die Aktionäre des Projektes Freenergy AS und Vardar Eurus AS wollen in den Bau des Windparkes 60 Mio. EUR investieren. Die Projektvorbereitung und Bauaufsicht wird auch von New Energy Group UAB durchgeführt. 36 Abb. 15: Ciuteliai Windpark 40 MW Ein weiterer Windpark wird im Bezirk Raseiniai geplant. Die Projektentwickler „Windlita“ und „Atsinaujinantieji istekliai“ wollen dort 40-60 Windkraftanlagen bauen. Das Unternehmen Gemba UAB baut den ersten Windpark (6 MW) im Bezirk Lazdijai. Dort werden drei Enercon E-82 Windkraftanlagen errichtet. Die Turmhöhe beträgt 78 m. Das Abfallwirtschaftszentrum in Klaipeda hat eine Studie gemacht, wobei es sich um die Flächen von geschlossenen Abfalldeponien in Dumpiai und Kalote handelt. Die Ergebnisse der Studien haben gezeigt, dass auf der geschlossenen Deponie in Dumpiai 3 Winkraftanlagen je 2 MW, und auf der Deponie in Kalote 2 Windkraftanlagen je 2 MW gebaut werden könnten. Damit könnte das Abfallwirtschaftszentrum pro Jahr zusätzlich 1 Mio. Litas (ca. 29 000 EUR) Einnahmen generieren. 5. Potenziale für den Marktzugang deutscher Unternehmen Um die Ziele im Hinblick auf den Einsatz erneuerbarer Energien zu erreichen, sind die bisherigen Bemühungen Litauens jedoch noch nicht ausreichend. Nach Meinung von Experten müssten in den nächsten Jahren vermehrt Kapazitäten zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen installiert werden. Die Steigerung der Energieeffizienz wird ebenso als wichtige Aufgabe fokussiert, weil dadurch bei gleichbleibender Rohstoffmenge ein höherer Energiegewinn erzielbar werden könnte. Wie die Umfragen zeigen, sind 53% der Einwohner Litauens der Meinung, dass deutlich mehr Strom in Windkraftanlagen generiert werden sollte. Lediglich 1% der Befragten sind der Meinung, dass die Windenergie weniger genutzt werden sollte. Laut Aussage des litauischen Verbands für Windenergie würden in Litauen Investitionen im Bereich des Baus von Windkraftanlagen und deren Zubehörteilen sehr befürwortet werden. Herr Alvydas Naujekas, Präsident des Litauischen Verbandes der Windkraftwerke, bezeichnete das Interesse deutscher und dänischer Hersteller, die Produktion von Windrädern aus China in die baltischen Staaten zu verlagern. Litauische Unternehmen, die im Bereich Windnergie arbeiten, besuchen regelmäßig die internationalen Windenergie-Messen und kennen die größten Produzenten der Windkraftanlagen sehr gut. Die Produzenten der Kleinwindkraftanlagen sind dagegen weniger bekannt und könnten sich im Rahmen der AHKGeschäftsreise gut präsentieren. 37 Deutsche Unternehmen werden als Investoren für Windparks erwartet und begrüßt. Zwar sind die litauischen Projektentwickler in der Lage die Windparkprojekte bis zu einem bestimmten Stadium zu planen und zu entwickeln. Dennoch werden für den Bau der Windkaftanlagen Investoren gesucht, die dann entweder das ganze Projekt alleine übernehmen oder einen Anteil der Aktien erwerben können. Bei der Planung und Installation der Windkraftanlagen wird das Know-how und die Expertise deutscher Spezialisten geschätzt. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit deutschen Partnern ist daher sehr hoch. In Deutschland sind oft die Kommunen oder Gemeinden die Betreiber der Windparks. Diese Tatsache besitzt ebenso eine hohe Relevanz für das Baltikum, da die Experten so eine Möglichkeit sehen, Probleme mit den Besitzern Nachbargrundstücken zu lösen. Um die Ziele im Hinblick auf den Einsatz erneuerbarer Energien zu erreichen, sind die bisherigen Bemühungen Litauens jedoch noch nicht ausreichend. Nach Meinung von Experten müssen in den nächsten Jahren vermehrt Kapazitäten zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen installiert werden. Die Steigerung der Energieeffizienz wird auch als wichtige Aufgabe betrachtet, weil dadurch bei gleichbleibender Rohstoffmenge ein höherer Energiegewinn erzielbar wäre. Wie die Umfragen zeugen, 53% der Einwohner Litauens sind der Meinung, dass in Litauen viel mehr Strom in Windkraftanlagen generiert werden sollte. 1% der Befragten war der Meinung, dass die Windenergie weniger genutzt sein sollte. Laut dem Verband der Windenergie in Litauen, würden in Litauen die Investitionen im Bereich Bau von Windkraftanlagen und deren Zubehörteilen sehr erwartet und willkommen. Herr Alvydas Naujekas, der Präsident des Litauischen Verbandes der Windkraftwerke bezeichnete das Interesse deutscher und dänischer Hersteller, die Produktion von Windrädern aus China in die baltischen Staaten zu verlagern. Litauische Unternehmen, die im Bereich Windnergie arbeiten, besuchen ständig die internationalen Windenergie-Messen und kennen die größten Produzenten der Windkraftanlagen sehr gut. Die Produzenten der Kleinwindkraftanlagen sind dagegen weniger bekannt und könnten sich im Rahmen der AHKGeschäftsreise gut präsentieren. Deutsche Unternehmen werden als Investoren in die Windparks sehr erwartet und begrüßt. Wie bereits schon erwähnt wurde, die litauische Projektentwickler sind in der Lage, die Windparkprojekte bis zu einem bestimmten Stadiun zu planen und zu entwickeln. Für den Bau der Windkaftanlagen werden Investoren gesucht, die dann entweder das ganze Projekt alleine übernehmen oder einen Anteil der Aktien erwerben können. Bei der Planung und Installation der Windktaftanlagen wird das Know-how und die Expertise deutscher Spezialisten geschätzt. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit deutschen Partnern ist daher sehr ausgeprägt. In Deutschland sind oft die Bürgergemeinschaften die Betreiber der Windparks. Diese Erfahrungen sind im Baltikum sehr wertvoll, weil die Experten sehen da eine Möglichkeit, dadurch die Probleme und Streite mit den Besitzern der Nachbargrundstücken zu lösen. Die vorliegende Marktstudie ist Teil des AHK-Geschäftsreiseprogramms ins Baltikum zum Thema „Windnergie im Baltikum“, das im März 2011 im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird. Deutsch-Baltische Handelskammer in Estalnd, Lettland, Litauen V. Kudirkos g. 6, LT-03105 Vilnius Tel. +370 213 1122, Fax +370 213 1013 E-mail: [email protected] Web: www.ahk-balt.org Projektleitung: Jurate Lemke 38 ANHANG 1 Stromererzeugungsunternehmen Lithuanian PP AB Lietuvos elektrin÷ Elektrin÷s 21 LT-26108 Elektr÷nai Tel. +370 528 39533 Fax +370 528 39733 [email protected] www.lelektrine.lt UAB „Vilniaus energija“ Jočionių 13 LT-02300 Vilnius-53 Tel. +370 5 1899 Fax +370 5 266 7339 [email protected] www.vilniaus-energija.lt/ AB „Kauno energija“ Raudondvario pl. 84 LT-47179 Kaunas Tel. +370 37 305650 Fax +370 37 305622 [email protected] www.kel.lt/lt/ UAB „Kauno termofikacijos elektrin÷“ Taikos pr. 147 LT-51142 Kaunas Tel. +370 37 308360 Fax +370 37 308334 [email protected] www.kte.lt AB „Panev÷žio energija“ Senamiesčio 113 LT-35114 Panev÷žys Tel. +370 45 463525 Fax +370 45 501085 [email protected] www.pe.lt/lt Windkraftwerke UAB V÷jų spektras Verslo g. 17 Kauno raj. Kumpiu km. Tel.: +370 698 87657 Fax: +370 37 321583 [email protected] www.vejuspektras.lt UAB Renerga Jonalaukio km. LT-55296 Jonavos r. Tel.: +370 4956627 Fax: +370 4956046 [email protected] www.achemosgrupe.lt UAB Energopliusas Jotvingių g. 14 LT-62116 Alytus Tel.: +370 698 31024 [email protected] www.windenergy.lt UAB Energogrup÷ Naujoji g. 3 LT-62001 Alytus Tel.: +370 698 31024 [email protected] Gemba UAB Dzuku g. 5 LT-66172 Druskininkai Tel. +370 698 31024 UAB V÷jo gūsis Nemuno g. 139 LT-93262 Klaip÷da Tel.: +370 616 01005 Fax: +370 46341589 [email protected] UAB V÷jo vatas Naugarduko g. 41-215 LT-03227 Vilnius Tel.: +370 655 74009 [email protected] UAB Dalis gero Birut÷s g. 9 LT-56124 Kaišiadorys Tel.: +370 682 14423 Fax: +370 4652201 [email protected] 4energia UAB Tel. +370 685 21249 [email protected] Dolomitas AG Balsių p., Petrašiūnų k., LT-83477 Pakruojo raj. Tel.: +370 698 72177 Fax: +370 421 42716 [email protected] Eglitana UAB Naujoji g. 4 LT-89101 Mazeikiai Tel.: +370 443 55079 UAB Šilut÷s v÷jas Pramon÷s g. 10 LT-99116 Šilut÷ Tel.: +370 69826196 Fax: +370 [email protected] 39 Dienstleister im Windbereich Tassa Baltic UAB Ežero g. 7 LT-14265 Vilnius Tel.: +370 686 34400 Fax: +370 52469851 [email protected] www.tassabaltic.lt New Energy Group UAB Konstitucijos pr. 9-41 LT-09308 Vilnius Tel.: +370 5 210 1297 Mob. +370 652 52888 Fax: +370 5 260 7830 [email protected] [email protected] www.neg.lt Naujoji ranga UAB Raudondvario pl. 288C LT-47164 Kaunas Tel.: +370 60131233 Fax: +370 37211455 [email protected] www.jegaines.lt R.R.G. Group UAB Savanorių pr. 180 LT-03154 Vilnius Tel.: +370 64591902 Fax: +370 5 233 9238 [email protected] www.generator.lt Sparnuotas v÷jas UAB Verslo g. 17 LT-54311 Kaunas Tel.: +370 69870654 Fax: +370 37321583 [email protected] www.sparnutoasvejas.lt AS Vestas Wind Systems Ul. Pomorska 61-65 PL-70812 Szczecin Tel.: +48 914312512 Fax: +37052126822 [email protected] www.vestas.com Enercon GmbH Bredkaer Parkvej 62 DK-8250 Egga Tel.: +45 87430388 Fax: +45 87430344 [email protected] www.enercon.de UAB Enerteka Chemijos g. 29 LT-51333 Kaunas Tel.: +370 37427315 [email protected] www.enerteka.lt UAB Energetikos tinklų institutas Kęstučio g. 36 LT-44310 Kaunas Tel.: +370 37490800 Fax: +370 37490820 [email protected] www.eti.lt UAB Geostatyba Ulonų g. 5 LT-08240 Vilnius Tel.: +370 52754354 Fax: +370 52784750 [email protected] www.geostatyba.lt AS Draka Keila Cables Verkių g. 29 LT-09108 Vilnius Tel.: +370 52721464 Fax: +370 52721484 [email protected] www.draka.lt JMR UAB Maluninku g. 3 LT-92264 Klaipeda Tel.: +370 657 94951 [email protected] Litekotraiding UAB Kalvarijų 131 LT-01108 Vilnius Tel.: +370 65911707 Fax: +370 5 2765864 [email protected] www.vejotechnologijos.lt Rimanto Navardausko personalin÷ įmon÷ Not÷s g. 21 LT- 98261 Skuodo Tel.: +370 699 36304 Fax: +370 68345017 [email protected] www.aton.lt Ginva UAB Taikos pr. 42 - 36 LT – 50231 Kaunas Tel.: +370 677 46227 Fax: +370 37 380008 [email protected] www.windtechnica.com Saules ir vejo energijos pagalba UAB Metalo g. 6a, LT- 02190 Vilnius Tel.: +370 606 90213 Fax: +370 5 2163187 [email protected] www.svep.lt 40 Stromübertragung AB Lietuvos energija Žvejų 14 LT-09310 Vilnius Tel. +370 5 278 2082 Fax +370 5 212 6736 [email protected] www.lietuvosenergija.lt Stromverteilung- bzw. Versorgungsunternehmen LESTO AB Zveju 14, LT-09310 Vilnius Tel. + 370 5 277 75 24 Fax + 370 5 277 7514 www.rst.lt www.vst.lt Strombörse UAB „Baltpool“ A.Juozapaviciaus str. 13 LT-09311 Vilnius Tel. +370 5 278 2777 Fax +370 5 272 3986 [email protected] www.baltpool.lt Gasversorgungsunternehmen AB „Lietuvos dujos“ Aguonų 24 LT-03212 Vilnius Tel. +370 5 236 0210 Fax +370 5 236 0200 [email protected] www.dujos.lt/lt.php UAB „Dujotekana“ Laisves pr. 60 LT-05120 Vilnius Tel. +370 5 2491050 Fax: +370 5 2400295 [email protected] www.dujotekana.lt AB „Suskystintos dujos“ Smolensko 1 LT-03201 Vilnius Tel. +370 5 233 4403 Fax +370 5 233-0950 [email protected] www.susk-dujos.lt/ UAB “Haupas” Studentu g. 35, LT-51364 Kaunas Tel. +370 37 350963 Fax +370 37 451933 [email protected] Ölversorgungsunternehmen AB „ORLEN Lietuva“ Juodeikiai LT-89467 Mažeikiai District Tel. +370 443 92121 Fax +370 443 92525 [email protected] www.orlenlietuva.lt/ AB „Klaip÷dos nafta“ Burių 19, p.d. 81 LT-91003 Klaip÷da Tel. +370 46 391772 Fax +370 46 311399 [email protected] www.oil.lt AB „Geonafta“ Gamyklos 11 LT-96002 Gargždai Tel. +370 46 484801 Fax +370 46 470942 [email protected] www.geonafta.lt/ Heizkraftwerke und Fernwärmeversorger UAB „Vilniaus energija“ Jočionių 13 LT-02300 Vilnius-53 Tel. +370 5 1899 Fax +370 5 266 7339 [email protected] www.vilniaus-energija.lt/ AB „Kauno energija“ Raudondvario pl. 84 LT-47179 Kaunas Tel. +370 37 305650 Fax +370 37 305622 [email protected] www.kel.lt/lt/ AB „Klaip÷dos energija“ Dan÷s 8 LT-92109 Klaip÷da Tel. +370 46 410859 Fax +370 46 410870 [email protected] www.klenergija.lt AB „Šiaulių energija“ Pramon÷s 10 LT-78502 Šiauliai Tel. +370 41 591200 Fax +370 41 540307 [email protected] www.senergija.lt 41 AB „Panev÷žio energija“ Senamiesčio 113 LT-35114 Panev÷žys Tel. +370 45 463525 Fax +370 45 501085 [email protected] UAB “E Energija” Jogailos g. 4 LT-01116 Vilnius Tel. +370 5 2685989 Fax +370 5 2685988 [email protected] www.e-energija.lt UAB „Fortum Joniskio energija“ Baznycios g. 4 LT-84139 Joniskis Tel. +370 426 53488 Fax +370 426 52201 [email protected] www.fortum.lt UAB „Litesko“ Jocioniu g. 13 LT-02300 Vilnius Tel. +370 5 2667500 Fax +370 5 2667510 [email protected] www.litesko.lt UAB “Grontmij / Carl Bro” Sevcenkos g. 14/16 LT-03223 Vilnius Tel. +370 5 2312888 Fax +370 5 2312889 [email protected] www.carlbro.lt UAB “Naujoji siluma” Savanoriu 159, LT-03150 Vilnius Tel. +370 5 2311472 Fax +370 5 2361 937 [email protected] www.newheat.lt Energijos taupymo centras Pramon÷s g. 8 LT-35100 Panevezys Tel. +370 45 583406 Fax +370 45 510065 [email protected] www.etc.lt Ingenieurbüros UAB „COWI Lietuva” Ukmerges g. 369 A LT-06327 Vilnius Tel. +370 5 210 7610 Fax +370 5 212 4777 [email protected] www.cowi.lt UAB „Manfula” (Planung von Biogasanlagen, Energieaudit und Modernisierung von Anlagen) Pramones g. 21 LT-51328 Kaunas Tel. +370 37 452055 Fax +370 37 452152 [email protected] www.manfula.lt UAB „ AF TERMA“ Europos pr. 110 LT -46351 Kaunas Tel. +370 37 337989 Fax +370 37 337991 [email protected] www.afterma.lt UAB Termosistemu projektai Draugystes g. 19-341 LT-51230 Kaunas Tel. +370 650 96818 Fax +370 37 207137 [email protected] www.tsp.lt 42 ANHANG 2 Staatliche Stellen, Ämter und Agenturen Litauisches Parlament Lietuvos Respublikos Seimas Gedimino pr. 53 LT-01109 Vilnius Tel.: +370 5 239 60 07 Fax: +370 5 239 63 69 E-mail: [email protected] www.lrs.lt Kanzlei des Staatspräsidenten Lietuvos Respublikos Prezidentūra Daukanto pr. 3 LT-01021 Vilnius Tel.: +370 5 212 67 91 Fax: +370 5 212 62 10 E-mail : [email protected] www.president.lt Kanzlei des Ministerpräsidenten Lietuvos Respublikos Vyriausybe Gedimino pr. 11 LT-01103 Vilnius Tel.: +370 5 262 65 95 Fax: +370 5 212 10 88 E-mail: : [email protected] www.lrvk.lt Außenministerium Užsienio reikalų ministerija J. Tumo-Vaizganto g. 2 LT-01511 Vilnius Tel.: +370 5 236 24 01 Fax: +370 5 231 30 90 E-mail: [email protected] www.urm.lt Wirtschaftsministerium Ūkio ministerija Gedimino pr. 38/2 LT-01103 Vilnius Tel.: +370 5 262 94 12 Fax: +370 5 262 39 74 E-mail: [email protected] www.ukmin.lt Finanzministerium Finansų ministerija J. Tumo-Vaizganto g. 8a/2 LT-01012 Vilnius Tel.: +370 5 239 00 00 Fax: +370 5 279 14 81 E-mail: [email protected] www.finmin.lt Umweltministerium Aplinkos ministerija A. Jaksto g. 4/9 LT-01105 Vilnius Tel.: +370 5 266 36 61 Fax: +370 5 266 36 63 E-mail: [email protected] www.am.lt Energieministerium Energetikos ministerija Gedimino pr. 38/2 LT-01103 Vilnius Tel.: +370 5 262 0549 Fax: +370 5 261 5140 E-mail: [email protected] www.enmin.lt Landwirtschaftsministerium Žem÷s ūkio ministerija Gedimino pr. 19 LT-01103 Vilnius Tel.: +370 5 239 10 32 Fax: +370 5 239 12 12 E-mail: [email protected] www.zum.lt Agentur für Verwaltung von Umweltprojekte beim Litauischen Umweltministerium A. Juozapavičiaus g. 9-610 LT-09311 Vilnius Tel. +370 5 272 5758 Fax: +370 5 272 2563 E-mail: [email protected] www.apva.lt/lt Agentur für Wirtschaftförderung am litauischen Wirtschaftsminsterium Lietuvos verslo paramos agentura Gedimino pr. 38/2, LT-01104 Vilnius Tel. +370 5 268 7401 Fax +370 5 268 7409 [email protected] www.lvpa.lt Zentrale Agentur für Projektmanagement Centrine projektu valdzmo agentura S. Konarskio str.13 LT-03109 Vilnius Tel. +370 5 251 44 00 Fax: +370 5 251 44 01 [email protected] www.cpva.lt Staatliche Inspektion für Umweltschutz beim Litauischen Umweltministerium A.Juozapavičiaus g. 9 LT-09311 Vilnius Tel. +370 5 2728009 Fax: +370 5 2722766 E-mail: [email protected] http://vaai.am.lt Agentur für Umweltschutz beim Litauischen Umweltministerium A. Juozapavičiaus g. 9 LT-09311 Vilnius Tel. +370 5 266 28 08 Fax: +370 5 266 28 00 E-mail: [email protected] 43 Litauische Energieagentur Gedimino pr. 38/2 LT-01104 Vilnius Tel.: +370 5 2629731 Fax: +370 5 2626845 E-mail: [email protected] www.ea.lt Hauptzollamt Muitin÷s departamentas A.Jakšto 1/25 LT-01105 Vilnius Tel.: +370 5 266 61 11 Fax: +370 5 266 60 05 www.cust.lt Nationale Kommission für Preis und Energiekontrolle Algirdo 31, LT-03219 Vilnius Tel.: +370 5 2135270 Fax: +370 5 2135270 E-mail: [email protected] www.regula.lt Technisches Überwachungamt Valstybin÷ ne maisto produktų inspekcija Gedimino pr. 38/2 LT-01104 Vilnius Tel.: +370 5 261 23 00 Fax: +370 5 262 94 13 E-mail: [email protected] www.inspekcija.lt Staatliche Energieaufsichtsbehörde Juozapavičiaus 13-315 LT-09311 Vilnius Tel.: +370 5 2782019 Fax: +370 5 2636076 E-mail: [email protected] www.vei.lt Invest Lithuania „Investuok Lietuvoje“ VsI Jogailos 4 LT- 01116 Vilnius Tel.: +370 5 262 74 38 Fax: +370 5 212 0160 E-mail: [email protected] www.verslolietuva.lt Enterprise Lithuania „Eksportuojancioji Lietuva“ VsI Jogailos 4 LT- 01116 Vilnius Tel.: +370 5 2499083 Fax: +370 5 212 01 60 E-mail: [email protected] www.verslolietuva.lt Staatliche Aufsichtsbehörde für Atom- u. Kernkraft Goštauto 12, LT-01108 Vilnius Tel.: + 370 5 2624141 Fax: + 370 5 2614487 E-mail: [email protected] www.vatesi.lt Litauische Agentur für Erdölprodukte Juozapavičiaus 13-316 LT-09311 Vilnius Tel.: +370 5 2755763 Fax: +370 5 2724196 E-mail: [email protected] www.ukmin.lt/lt/nafta/ Fonds für Umweltinvestitionen Aplinkos apsaugos investicijų fondas (LAAIF) Laisv÷s pr. 3 LT-04135, Vilnius Tel.: +370 5 2169599; 2169499 Faks.: +370 5 2169399 [email protected] www.laaif.lt Litauisches Statistikamt Statistikos departamentas Gedimino pr. 29 LT-01500 Vilnius Tel.: +370 5 236 48 00 Fax: +370 5 236 48 45 E-mail: [email protected] www.stat.gov.lt Finanzamt Valstybin÷ mokesčių inspekcija Vasario 16-osios g. 15 LT- 01514 Vilnius Tel.: 1882 (Hotline) Fax: +370 5 212 56 04 E-mail: [email protected] www.vmi.lt 44 ANHANG 3 Fachverbände und Organisationen, Forschungseinrichtungen Litauischer Verband der Windkraftwerke Lietuvos v÷jo elektrinių asociacija K. Donelaičio 62-315 LT-44248 Kaunas Tel. +370 37 211303 Fax: +370 37 211 303 [email protected] www.lvea.lt Der Verband wurde 2005 gegründet und einigt die größten Betreiber der Windkraftwerke in Litauen, Investoren, Anlagenproduzenten und Dienstleister im Windenergiebereich. Zur Zeit hat der Verband 17 Mitglieder. Litauischer Verband der Windenergie Lietuvos v÷jo energetiku asociacija Baltijos pr. 123-61 LT-93224 Klaipeda Tel. +370 46 350560 Fax: +370 46 230560 [email protected] www.lwea.lt Der Verband wurde 2002 gegründet, um die Nutzung der Windenergie in Litauen zu unterstützen. Seit 2003 ist der Verband Mitglied in dem WWEA (World Wind Energy Assotiation). Der Verband führt verschiedene Projekte im Windenergiebereich und Schulungen für Windenergieexperten durch. Litauischer Verband der erneuerbaren Energiequellen Lietuvos atsinaujinanciu istekliu energetikos asociacija Sauletekio al. 15 LT-10224 Vilnius Tel.: +370 5 2500628 [email protected] Litauisches Energieinstitut Lietuvos energetikos institutas (LEI) Breslaujos g. 3 LT-44403, Kaunas Tel.: +370 37 401801 Fax: +370 37 351271 [email protected] www.lei.lt Das Institut führt Untersuchungen auf den Gebieten der Nutzung von erneuerbarer Energienquellen sowie der Anwendung neuer Technologien durch. Das Institut nimmt ebenfalls am Entwurf und an der Realisation der staatlichen Energiepolitik teil. Litauischer Verband für Produzenten und Lieferanten von Biobrennstoff Lietuvos biokuro gamintojų ir tiek÷jų asociacija (LITBIOMA) Konstitucijos pr. 7, 28 aukštas LT-09308 Vilnius Tel. +370 5 239 49 14 Fax: +370 5 2394901 [email protected] www.biokuras.lt Der im Jahr 2003 gegründete Verband einigt Produzenten und Lieferanten von Biodiesel. Seit 2006 ist der Verband Mitglied des Europäischen Biomasseverbandes. Verband von Wärmelieferanten Litauens Lietuvos silumos tiekeju asociacija Naugarduko g. 55a LT−03204 Vilnius Tel. +370 5 235 60 45 Fax +370 5 235 60 44 [email protected] www.lsta.lt Der Verband einigt die meisten Wärmelieferanten Litauens sowie die Dienstleistungsunternehmen in diesem Bereich. Verband der Litauischen Energieberater Lietuvos energijos konsultantų asociacija (LEKA) Galvzdyio g. 5 LT - 08236 Vilnius Tel. +370 650 37654 [email protected] www.leka.lt Zusammenschluss von Energieberatern Litauens. Litauischer Industrieverband Lietuvos pramoninkų konfederacija A.Vienuolio g. 8 LT-01104 Vilnius Tel.: +370 5 212 5217 Fax: +370 5 212 5209 [email protected] www.lpk.lt Der litauische Industrieverband ist eine nicht staatliche Organisation. Die Hauptziele der Konföderation sind Unterstützung der technischen und sozialen Entwicklung der litauischen Unternehmen, Vertretung der Mitgliederinteressen in staatlichen, sozialen und internationalen Organisationen, Verbesserung der Import- und Exportbedingungen sowie Ausbau von Kontakten zu ausländischen Industrie-, Handels- und Arbeitgeberorganisationen 45 Verband der Elektrizitätsenergie Lietuvos elektros energetikos asociacija Juozapaviciaus g. 13-202 LT-09311 Vilnius Tel. +370 5 2782118 Fax +370 5 2782118 www.leea.lt [email protected] Zentrum für Umweltschutz und –technologien Aplinkosaugos valdymo ir technologijų centras Lydos g. 4 LT-44213, Kaunas Tel.: +370 37 422880 Fax: +370 37 422797 [email protected] www.ecat.lt Der Verband einigt Stromproduzenten, -lieferanten und Dienstleistungsunternehmen in diesem Bereich. Es ist eine nicht-staatliche Organisation, deren Ziel es ist, Umweltschutztätigkeiten in Stadt- und Gemeindeverwaltungen zu fördern, sowie die Leistungsfähigkeit der lokalen Verwaltungsinstitutionen und Gemeinden im Umweltschutzbereich zu stärken. Verband der litauischen Gemeinde- und Stadtverwaltungen Lietuvos savivaldybių asociacija T.Vrublevskio g. 6 LT-01100 Vilnius Tel.: +370 5 2616063 Fax: +370 5 2615366 [email protected] www.lsa.lt Der Verband der litauischen Gemeinde – und Stadtverwaltungen ist eine nichtstaatliche Organisation, die die Interessen der litauischen Gemeinde- und Städteverwaltungen vertritt bzw. Die Organisation und Koordination der Tätigkeiten der Mitglieder der LSA im Bereich der Zusammensetzung von Investitionen übernimmt. Landwirtschaftskammer Litauens Žem÷s ūkio rūmai (ŽŪR)) K. Donelaičio g. 2 LT-44213 Kaunas Tel.: +370 37 400351 Fax: +370 37 400350 [email protected] www.zur.lt Die Kammer konzentriert sich auf Probleme in den Bereichen der ökologischen Landwirtschaftsentwicklung und der Durchführung von Projekten, die im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien stehen, auf lokaler Ebene. Zentrum für Umweltschutzpolitik Aplinkos apsaugos politikos centras Juozapavičiaus g. 6/2 LT-09310, Vilnius Tel.: +370 5 2727152 Fax: +370 5 2728961 [email protected] www.aapc.lt Litauischer Naturfonds Lietuvos gamtos fondas (LGF) Algirdo g. 22 – 3 LT-03218 Vilnius Tel.: +370 5 2310700 Fax.: +370 5 2310441 [email protected] www.glis.lt Der litauische Naturfonds setzt sich für den Naturschutz und die nachhaltige Entwicklung der Umwelt in Litauen ein. Initiative der „Litauischen Grünen“ Lietuvos žaliųjų jud÷jimas Kanto g. 6 LT-44002, Kaunas Tel.: +370 37 324 241 Fax: +370 37 324 201 [email protected] www.zalieji.lt Es handelt sich hier um eine Initiative, die Umweltschutzinteressen hervorhebt. Institut für Umwelttechnik an der Technologischen Universität Kaunas KTU Aplinkos inžnerijos institutas (APINI) K.Donelaičio g. 20 LT - 44239 Kaunas Tel./Fax: +370 37 209372 [email protected] www.apini.lt/ Das Institut informiert und berät Untermehmen zu verschiedenen Umweltschutzfragen. In den Bereichen Umweltschutzrecht, Wirtschaftsund Finanzierungsfragen, Monitoring der Umweltqualität, Wirtschaftsprüfung im Umweltschutzsektor, Organisation von Seminaren tätig. 46 ANHANG 4 Fachmessen BALTTECHNIKA 2011 17.-19.05.2011 Thema: Innovationen und Technologien, Energie, Umweltschutz, Ingenieurwesen Veranstalter: Ausstellungszentrum LITEXPO, Verband LINPRA Projektleiterin Frau Bareikiene Tel. +370 5 2686820, Fax: +370 5 2686826, E-mail: [email protected] www.litexpo.lt 47