Zielgruppenanalyse Litauen - Exportinitiative Erneuerbare Energien

Transcrição

Zielgruppenanalyse Litauen - Exportinitiative Erneuerbare Energien
Energie
Zielgruppenanalyse Litauen
Windenergie
www.exportinitiative.bmwi.de
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung ........................................................................................................................................................4
2. Politik und Wirtschaft im Überblick .................................................................................................................4
2.1 Politischer Hintergrund.............................................................................................................................4
2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung .......................................................................................................5
2.3 Wirtschaftsbeziehungen Deutschland – Litauen......................................................................................7
2.4 Investitionsklima und –förderung in Litauen.............................................................................................7
3. Energiemarkt Litauen ...................................................................................................................................10
3.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen ................................................................................................10
3.1.1 Stromerzeugung und -Verbrauch ...................................................................................................10
3.1.2 Energiepreise..................................................................................................................................12
3.1.3 Marktakteure...................................................................................................................................16
3.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen.........................................................................................................21
3.3 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt..........................................................................................24
4. Erneuerbare Energien ..................................................................................................................................25
4.1 Status der Erneuerbaren Energieträger.................................................................................................25
4.1.1 Gesetzliche Regelungen und Verordnungen..................................................................................25
4.1.2 Investitionsförderung für Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energieträgern ..............................27
4.2 Windenergie ...........................................................................................................................................30
4.2.1 Aktuelle Situation, Trends und Aussichten .....................................................................................30
4.2.2 Genehmigungsverfahren ................................................................................................................32
4.2.3 Marktakteure...................................................................................................................................33
4.2.4 Projekte in der Planung ..................................................................................................................35
5. Potenziale für den Marktzugang deutscher Unternehmen...........................................................................36
1
ANHANGVERZEICHNIS
Anhang 1: Kontaktadressen der Unternehmen..........................................................................................39
Anhang 2: Kontaktadressen der staatlichen Stellen, Ämter und Agenturen...............................................43
Anhang 3: Kontaktadressen der Fachverbände und Organisationen, Forschungseinrichtungen...............45
Anhang 4: Fachmessen...............................................................................................................................47
ABBILDUNGSV0ERZEICHNIS
Abbildung 1: Verwaltungseinheiten in Litauen........................................................................................ ..5
Abbildung 2: Die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes 2001 – 2011, Veränderung in %, real ...........6
Abbildung 3: Die Verteilung der Stromproduktion nach den Anlagentypen 2009.....................................11
Abbildung 4: Strombedarf in Litauen am Tag, 2009..................................................................................12
Abbildung 5: Die Zusammensetzung des Strompreises (ohne Steuern), 2010........................................13
Abbildung 6: Die Entwicklung der Durchschnittspreise der Brennstoffe 1996-2008 ................................15
Abbildung 7: Der genutzte Brennstoff im Wärmesektor 2009...................................................................19
Abbildung 8: Die Karte der Wärmeversorgungsunternehmen in Litauen, 2008 ...................................... 21
Abbildung 9: Der geplante Ausbau von Netzverbindungen zwischen Litauen und Polen ....................... 24
Abbildung 10: Die Entwiklung des Strommarktes der Baltischen Staaten 2009-2015..............................25
Abbildung 11: Einspeisevergütung der Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen ab 01.01.201........28
Abbildung 12: Windatlas von Litauen, 2003..............................................................................................31
Abbildung 13: Teilansicht der Karte Litauens mit den 330-110 kV Netzen und deren Durchlässigkeit.... 32
Abbildung 14: Silute Windpark 250 MW....................................................................................................36
Abbildung 15: Ciuteliai Windpark 40 MW..................................................................................................37
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Steuerliche Vorteile der freien Wirtschaftszonen.......................................................................9
Tabelle 2: Industrieparks in Litauen ......................................................................................................... 10
Tabelle 3: Entwicklung der Stromerzeugung und Energieverbrauch in Litauen 2006-2008 .....................11
Tabelle 4: Verteilung Energieverbrauch (%) nach Energieträger 2006 - 2010..........................................11
Tabelle 5: Historische Erdgasimporpreise nach Litauen 2002-2010..........................................................14
Tabelle 6: Der Vergleich der Preisobergrenzen für „Lietuvos dujos“ AB in 2009 und 2010 ..................... 14
Tabelle 7: Prognose der Erdgaspreisentwicklung 2009-2023....................................................................14
Tabelle 8: Wirtschaftliche und soziale Vorteile der Biomassenutzung für die Wärmeproduktion...............16
Tabelle 9: Die wichtigsten nationale Strategien und Programme im Energiebereich.................................23
Tabelle 10: JI Projekte in Litauen seit 2005….……............................................................................…….30
Tabelle 11: Windparks in Litauen, 2010………………………………………………………………….………35
2
LITERATURVERZEICHNIS
Litauisches Statistikamt - www.stat.gov.lt
Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle – www.regula.lt
Wirtschaftsministerium der Republik Litauen – www.ukmin.lt
Energieministerium der Republik Litauen – www.enmin.lt
National Energy Strategy –
http://www.enmin.lt/en/activity/veiklos_kryptys/strateginis_planavimas_ir_ES/NIS_project_2010_2050.pdf
Finanzministerium der Republik Litauen – www.finmin.lt
Gesetze der Republik Litauen in Englischer Sprache - http://www3.lrs.lt/dokpaieska/forma_e.htm
Verband von Wärmeliefranten Litauens – www.lsta.lt
Verband von litauischer Energieberater – www.leka.lt
Litauischer Verband für Produzenten und Lieferanten von Biobrennstoff LITBIOMA – www.biokuras.lt
Verband der litauischen Gemeinde- und Stadtverwaltungen – www.lsa.lt
Litauische Wirtschftsförderagentur – www.lvpa.lt
Verband der Windkraftwerke in Litauen – www.lvea.lt
Verband der Windenergie in Litauen – www.lwea.lt
German Trade and Invest – www.gtai.de
Litauische Energieagentur – www.ea.lt
Litauisches Energieinstitut – www.lei.lt
„Lietuvos Energija“ AB - www.lietuvosenergija.lt
KKW Visaginas – www.vae.lt
LITGRID - Betreiber des Stromübertragungssystems in Litauen - www.litgrid.eu
Lietuvos Energija AG – www.le.lt
BALTPOOL UAB – Strommarktbettreiber in Litauen – www.baltpool.lt
Wirtschaftszeitung „Verslo zinios“ – www.vz.lt
Internetportal The Baltic Course - www.baltic-course.com
Internetportal www.delfi.lt
Internetportal www.alfa.lt
3
1. Einleitung
Der Einsatz erneuerbarer Energien spielt in der Energiepolitik der baltischen Staaten schon seit Jahren eine
bedeutende Rolle und wird künftig zur Sicherung der Energieversorgung unabdingbar sein. Die Stilllegung
des Kernkraftwerks Ignalina Ende 2009 führte zu Veränderungen im Energiemarkt aller baltischen Staaten.
Aber insbesondere für Litauen stellte sich die Frage, wie die Versorgungssicherheit künftig am besten
gewährleistet werden kann. Litauens Ziel ist die Unabhängigkeit im Bereich Energieversorgung und verlangt
strategische Entscheidungen im Hinblick auf die Wahl der Energieträger. Zusammen mit Polen, Lettland und
Estland plant Litauen den Bau eines neuen Atomkraftwerkes. Der Reaktor könnte aber frühestens 20182020 ans Netz gehen. Neben strategischen Projekten, wie der Anbindung der baltischen Energiemärkte
durch Strombrücken nach Polen und Schweden und Bau eines LNG Terminals, steht auch der Ausbau der
erneuerbaren Energien im Mittelpunkt der Energiepolitik. Die Entscheidungsträger in den zuständigen
nationalen Ministerien haben ein großes Interesse daran, deutsche Technologien und Know-how im
Baltikum einzusetzen.
Die EU-Kommission hat allgemeine Verpflichtungen im Bereich Klimawandel und erneuerbare Energien
definiert. Der Energieverbrauch sowie die Treibhausgas-Emissionen sollen im Vergleich zum Jahr 1990 um
20% gesenkt werden. Der Anteil erneuerbarer Energien soll hingegen auf 20% steigen. Am 23.01.2008
wurde ein Klimapaket verabschiedet, das alle Mitgliedsländer in die Pflicht nimmt. Litauen hat sich bis 2020
verpflichtet, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch auf 23% zu steigern. 2009
betrug der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch 12,9%.
Diese Ziele wurden in der Nationalen Entwicklungsstrategie der erneuerbaren Energiequellen vom
21.06.2010 konkretisiert und sollen in den jeweiligen Sektoren umgesetzt werden. Der Anteil erneuerbarer
Energieträger an der Stromerzeugung soll vom 4,3% im Jahr 2008 auf 21% im Jahr 2020 erhöht werden.
Der Anteil erneuerbarer Energieträger im Transportsektor soll vom 4,3% (2008) auf 10% (2020) steigen, im
Bereich Heizung und Lüftung wird der Anstieg vom 28% (2008) auf 36% (2020) erwartet. Im Bereich der
Wärmeproduktion für zentrale Heizungssysteme soll der Anteil erneuerbarer Energieträger vom 14,9%
(2008) auf 50% (2020) erhöht werden. Um diese Ziele zu erreichen, müssen vermehrt Kapazitäten zur
Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen installiert werden.
Neben den politischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflussen auch rein
betriebswirtschaftliche Aspekte die Konkurrenzfähigkeit der alternativen Energien: Wie hoch sind die
Investitionskosten für den Bau einer Anlage? Wie lange dauert es, bis sich diese Kosten amortisieren?
Entscheidend beeinflusst werden diese zwei Punkte von den erreichbaren technischen Potentialen der
einzelnen Energiequellen.
Die vorliegende Marktanalyse soll über die aktuellen Entwicklungen und Nutzung erneuerbarer Energien in
Litauen und über die Perspektiven für Ihre Anwendung informieren, wie gesetzliche Rahmenbedingungen,
entscheidende Akteure sowohl auf staatlicher als auch auf wirtschaftlicher Ebene, etc..
2. Politik und Wirtschaft im Überblick
2.1 Politischer Hintergrund
Offizieller Name: Lietuvos Respublika.
Litauen ist seit der Wiederherstellung der Unabhängigkeit 1990 eine parlamentarische Republik mit einigen
stark ausgeprägten präsidialen Elementen. Die Regierung ist dem Parlament verantwortlich, für die
Regierungstätigkeit trägt der Ministerpräsident Verantwortung. Der Präsident wird direkt vom Volk für eine
Amtszeit von fünf Jahren und höchstens zwei Legislaturperioden gewählt. Durch seine direktdemokratische
Legitimation besitzt der Präsident eine starke Stellung und es werden ihm verschiedene Befugnisse
gegenüber Parlament und Regierung zugebilligt. Deutlich wird dies im außenpolitischen Bereich, in dem das
Staatsoberhaupt über grundlegende Fragen entscheidet und die Außenpolitik zusammen mit der Regierung
durchführt. Darüber hinaus verfügt er über ein weitgehendes Veto-Recht, das es ihm ermöglicht, zuvor vom
Parlament erlassene Gesetze zu blockieren.
Im Mai 2009 wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Landes Frau Dalia Grybauskaite, die ehemalige
EU-Kommissarin für Finanzen und Haushalt, als neue Präsidentin Litauens gewählt. Das litauische
Parlament, Seimas, besteht aus 141 Parlamentariern, die für vier Jahre gewählt werden. Von den 141
Abgeordneten des Seimas, werden 70 durch landesweite Listenwahl nach den Grundsätzen des
Verhältniswahlrechtes und 71 durch Direktwahl nach Mehrheitswahlrecht in Einpersonenwahlkreisen
gewählt. Am 12. Oktober 2008 haben die ordentlichen Wahlen zum Seimas stattgefunden. Bei der ersten
Runde hat die Vaterlandsunion des konservativen Spitzenkandidaten Andrius Kubilius gegen den
sozialdemokratischen Regierungschef Gediminas Kirkilas und dessen Koalitionspartner gewonnen. Die
4
populistische Gruppierung Nationale Wiedergeburt des TV-Unterhaltungsstars Arunas Valinskas belegte
überraschend den zweiten Platz. Die dritthöchste Stimmenzahl erreichte die ebenfalls als populistisch
geltende Partei Ordnung und Gerechtigkeit von Ex-Präsident Rolandas Paksas. Beim zweiten Wahlgang am
26. Oktober wurde über die zweite Hälfte der 141 Sitze in Litauens Parlament Seimas in einer Stichwahl
zwischen den beiden Bestplatzierten entschieden.
Die litauische Regierung ist bemüht, die Errungenschaften des litauischen EU-Beitritts – vor allem durch
umfangreiche Modernisierungen der Infrastruktur in praktisch allen Sektoren – zu konsolidieren. Im Bereich
der Energiepolitik unternimmt sie Anstrengungen, die Abhängigkeit der Versorgung mit Erdgas und Erdöl
von Russland zu mildern und Litauen mit Elektrizitätsverbünden in der EU zu vernetzen.
Litauen besteht aus 10 Verwaltungsbezirken, 44 Landkreisen und 55 Gemeindeverwaltungen.
Abb. 1: Verwaltungseinheiten in Litauen
1
2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Litauen war 2009 in starkem Maße von der globalen Wirtschaftskrise betroffen und musste einen deutlichen
Rückgang der Wirtschaftsleistung hinnehmen. Mit einem Wirtschaftsrückgang von 15% durchlebte Litauen
die zweitschwerste Rezession innerhalb der EU.
Für 2010 rechnen die meisten Wirtschaftsexperten wieder mit einem leichten Plus des Bruttoinlandsprodukts
(BIP). Stärker wachsen wird die Wirtschaft aber voraussichtlich erst ab 2011 (+2,0 bis +4,0%). Dann dürften
die Investitionen und der Konsum dank verbesserter Zukunfts- und Beschäftigungsaussichten sowie leichter
1
Litauisches Statistikamt
5
zugänglichen Krediten wieder steigen. Allerdings könnte es nach Einschätzung des IWF rund sieben Jahre
dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird.
Abb 2. Die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes 2001 – 2011, Veränderung in %, real
Quelle: Germany Trade & Invest
Eine weitere Herausforderung stellt außerdem die Haushaltslage dar, weil in der Rezession die
Staatseinkünfte (EU-Mittel ausgenommen) um rund 25% eingebrochen und gleichzeitig die Sozialausgaben
gestiegen sind. Zwar hat Litauen schnell auf die Wirtschaftskrise reagiert und 2009
Konsolidierungsmaßnahmen im Umfang von 8% des BIP durchgeführt. Dennoch ist das Budgetdefizit 2009
im Vergleich zu 2008 von 3,2% auf 8,9% geklettert. Der Haushaltsfehlbetrag 2010 wird nach einer Prognose
der EU-Kommission noch 8,4% betragen. Bis 2012 will die Regierung das Defizit auf 3% drücken. Ziel ist die
Einführung des Euros im Jahr 2014.
Die Konsolidierungsmaßnahmen haben das Vertrauen in Litauen auf dem internationalen Parkett gestärkt.
Die Gefahr einer Währungsabwertung scheint gebannt. Das Land kann sich am internationalen Geldmarkt
refinanzieren. Zuletzt hat Litauen im Februar 2010 einen Bond über 2 Mrd. USD ausgegeben, allerdings zu
einem hohen Preis: Der Zinssatz liegt bei 7,625%. Im Frühjahr 2010 haben die Ratingagenturen Fitch und
Standard & Poor’s ihren Ausblick in Bezug auf die Kreditratings des Landes von negativ auf stabil
angehoben. Auch die EU-Kommission hat die Sparanstrengungen Litauens gewürdigt und im Januar 2010
die Frist für das Senken des Budgetdefizits von 2011 auf 2012 verlängert.
Der drastische Rückgang der Inlandsnachfrage hat zudem zwei große Ungleichgewichte behoben. Das
Defizit der Leistungsbilanz, das 2008 noch bei knapp 12% gelegen hatte, zeigte 2009 einen Überschuss von
2,6% im Verhältnis zum BIP. Die Inflation, die 2008 noch bei 11,1% lag, ist 2009 auf 4,2% gesunken. Im
Jahr 2010 wurde die Preisniveaustabilität erreicht.
Allerdings hat Litauen noch große Herausforderungen zu bewältigen. So ist die Arbeitslosigkeit, die 2008
noch bei 5,8% gelegen hatte, 2009 im Jahresdurchschnitt auf 13,7% angestiegen. Für 2010 wird ein weiterer
Anstieg auf ca. 16% erwartet. Die Bereitschaft, das Heimatland für eine gewisse Zeit zu verlassen, um einen
besser bezahlten Arbeitsplatz zu bekommen, ist in Litauen sehr ausgeprägt. Nach Angaben des litauischen
Statistikamtes sind in den Jahren 2003 bis 2009 insgesamt 107 208 Personen ausgewandert. Allerdings
bilden die offiziellen Statistiken das tatsächliche Ausmaß der Auswanderung nur unzureichend ab, da die
Zahlen nur auf den offiziellen Abmeldungen beruhen. Die Zahl der Emigranten ist tatsächlich höher, da viele
nicht den formalen Weg beschreiten.
Gleichzeitig eröffnet die Phase der Konsolidierung vielfältige Möglichkeiten zur Stärkung oder Verbesserung
der bislang erlangten Marktposition. Nicht zuletzt deshalb haben im vergangenen Jahr mehr Unternehmen
ihre Investitionen gesteigert als reduziert. Ebenso bieten sich denjenigen Unternehmen große Chancen, die
eine Expansion in Litauen bislang gescheut haben. „Made in Germany“ ist in Litauen gut positioniert und als
Qualitäts- und Gütesiegel sehr geschätzt. Aussichtsreiches Potenzial für deutsche Unternehmen bietet
insbesondere der Infrastrukturbereich. Schwerpunktmäßig stehen bei den Programmen Maßnahmen im
Energie- und Umweltbereich im Vordergrund, denen aufgrund von umweltpolitischen Verpflichtungen und
dem wirtschaftlichem Druck eine hohe Bedeutung beigemessen wird. Im Bereich der Energieversorgung
liegt der Schwerpunkt im Aufbau von Kapazitäten zur Eigenenergieversorgung, um die Unabhängigkeit bzw.
Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Energie sicherzustellen.
6
Wichtigste Handelspartner (in Mio. EUR)
Stand: Januar bis Juni 2010, Quelle: Litauisches Statistikamt
1. Russland: 12192,8
2. Deutschland: 5337
3. Polen: 4006,7
4. Lettland: 3698,3
5. Niederlande: 2303,7
Wichtigste Import- und Exportländer (in Mio. EUR)
Importe
1. Russland: 8928,4
2. Deutschland: 2839,2
3. Polen: 2339,5
4. Lettland: 1534,9
5. Niederlande: 1068,5
Exporte
1. Russland: 3264,4
2. Lettland: 2163,4
3. Deutschland: 2497,8
4. Estland: 1263,6
5. Polen: 1667,2
Handelsbilanz
- 2816,3 Mio. EUR
2.3 Wirtschaftsbeziehungen Deutschland – Litauen
Die bilateralen Beziehungen zwischen Litauen und Deutschland sind eng und vertrauensvoll, geprägt von
einem kontinuierlichen Austausch – sowohl politisch und kulturell als auch wirtschaftlich. Deutschland ist
nach Russland zweitgrößter Handelspartner Litauens. Infolge des Nachfragerückgangs auf den globalen
Handelsmärkten hat der Warentausch zwischen Litauen und Deutschland nach bisweilen zweistelligen
Zuwachsraten zuletzt aber etwas nachgelassen. Mit einem Anteil von 10,7% der Ausfuhren aus Litauen
befindet sich Deutschland im ersten Halbjahr 2010 unter den litauischen Exportpartnern auf Platz 2. Bei den
Importen liegt Deutschland mit einem Anteil von 11,3% ebenfalls auf Position 2. Die Struktur der Ausfuhren
entspricht im wesentlichen der allgemeinen Exportstruktur Deutschlands. Aus Litauen bezieht Deutschland
vorwiegend Textilien, elektrotechnische Erzeugnisse, Nahrungsmittel sowie Holz und Holzprodukte.
In Litauen sind rund 1.200 Unternehmen mit deutschem Kapital registriert. 14% der litauischen Unternehmen
werden von deutschen Investoren kontrolliert. Die Bandbreite reicht von reinen Verkaufsrepräsentanzen
über Klein- und Mittelständler bis hin zu Großinvestoren wie E.ON-Ruhrgas, die eine Beteiligung an der
litauischen Gasgesellschaft „Lietuvos Dujos“ erworben haben.
Litauen bietet weiterhin interessante Möglichkeiten für die deutsche Wirtschaft, insbesondere in den
Bereichen Abwasser, Müllentsorgung, Modernisierung der Energieinfrastruktur und bei der Erhöhung der
Energieeffizienz. Nach einer Umfrage der Deutsch-Baltischen Handelskammer, blicken die deutschen
Unternehmen in den baltischen Staaten nach einem schweren Jahr wieder optimistischer in die Zukunft. Sie
erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und planen daher weitere Investitionen in Kapital und
Personal.
2.4 Investitionsklima und Investitionsförderung in Litauen
Standort:
Litauen liegt in Nordosteuropa. Es grenzt im Westen an die Ostsee und hat gemeinsame Grenzen mit
Lettland, Weißrussland, Polen und der russischen Exklave Kaliningrad. Die Gesamtbevölkerung beträgt 3,4
Mio. Davon lebt mehr als ein Drittel in Städten. Die Hauptstadt ist Vilnius mit 554 000 Einwohnern. Weitere
wichtige industrielle Zentren sind Kaunas (358 000 Einwohner), Klaipeda (185 000 Einwohner), Siauliai (128
000 Einwohner) und Panevezys (114 000 Einwohner). Litauen ist ein rohstoffarmes Land mit geringen Erdölund Erdgaslagerstätten. Wichtigste natürliche Ressourcen sind Holz, Torf, Sand und Ton. Das Klima ist
gemäßigt maritim-kontinental mit milden Sommern und kalten, schneereichen Wintern.
7
Verfügbarkeit/ Kosten lokaler Arbeitskräfte
Der Ausbildungsgrad der Arbeitskräfte ist sehr hoch. Der Anteil von Personen mit abgeschlossener
Hochschulausbildung an der Gesamtbevölkerung liegt in vielen Altersgruppen oftmals deutlich über dem EUDurchschnitt. Auch im Hinblick auf den prozentualen Anteil der Studierenden an der Gesamtbevölkerung,
gehört Litauen europaweit zu den Spitzenreitern. In der Phase mit großem Wirtschaftswachstum bereitete
die Personalsuche den Unternehmen Probleme – sowohl von qualifizierten Arbeitskräften als auch von
ungelernten Arbeitern. Hauptgrund für den ausgeprägten Fachkräftemangel war die vermehrte
Abwanderung von Arbeitskräften in Richtung Westen. Bedingt durch die Wirtschaft- und Finanzkrise hat sich
die Verfügbarkeit von Arbeitskräften erhöht. Der durchschnittliche Bruttolohn betrug im II Q 2010 595,40
EUR pro Monat. Die Arbeitslosenquote im II Q 2010 betrug 18,3%. Die steigende Arbeitslosigkeit wird nach
einer Prognose der litauischen Zentralbank dazu führen, dass die durchschniitlichen Löhne im Jahr 2010
stagnieren werden.
Einsatz ausländischer Arbeitskräfte
Ausländische Arbeitnehmer benötigen in der Regel keine Arbeitserlaubnis, um in Litauen einer
Beschäftigung nachzugehen, da der baltische Staat auf eine Anwendung von Übergangsregelungen zum
Schutze der Arbeitsmarktes im Zuge des EU-Beitritts verzichtet hat. Lediglich in einzelnen Branchen
bestehen noch Ausnahmen mit Übergangsregelungen bis 2012. Infolge des Beitritts von Litauen zum
Schengener Abkommen am 21. Dezember 2007 finden an den EU-Binnengrenzen keinerlei
Personenkontrollen mehr statt. Staatsangehörige der EU sowie des EWR sollten bei der Einreise nach
Litauen aber dennoch einen Personalausweis mit ausreichender Gültigkeit (geplante Aufenthaltsdauer + drei
Monate) mitführen. Bei einem Aufenthalt von mehr als 90 Tagen ist binnen sechs Monaten die Beantragung
einer Aufenthaltsgenehmigung notwendig. Diese werden in der Regel mit einer Gültigkeitsdauer von bis zu
fünf Jahren erteilt. Bei einer Entsendung von ausländischen Arbeitskräften nach Litauen ist spätestens fünf
Tage vor der Arbeitsaufnahme zwingend eine Anmeldung des Arbeitnehmers bei der staatlichen
Arbeitsschutzbehörde nötig. Das hierfür benötigte Formular ist beim litauischen Sozial- und
Arbeitsministerium erhältlich.
Wichtigste arbeitsrechtliche Bestimmungen
Das litauische Arbeitsrecht entspricht formal und inhaltlich den EU- und ILO-Vorgaben und ist im
Wesentlichen im Arbeitsgesetzbuch aus dem Jahre 2003 geregelt. In Litauen gilt bei einer täglichen
Regelarbeitszeit von acht Stunden eine tarifliche Standardarbeitszeit von 40 Stunden pro Woche. Die
Obergrenze für Überstundenarbeit beträgt vier Stunden an zwei aufeinander folgenden Tagen und 120
Stunden pro Jahr. Der bezahlte Jahresurlaub beträgt 28 Kalendertage. Die Befristung von Arbeitsverträgen
ist in der Regel nicht möglich. Ausnahmen bestehen für einzelne Branchen und Saisonarbeiter. Bei der
Einstellung eines Arbeitnehmers kann eine Probezeit vereinbart werden, die drei Monate nicht überschreiten
darf. Die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber ist nur bei Vorliegen wichtiger
Gründe möglich. Liegt ein Verschulden des Arbeitnehmers vor, kann eine fristlose Kündigung
ausgesprochen werden. Dem zu kündigenden Arbeitnehmer steht eine Abfindung zu. Die Kündigungsfristen
betragen zwei bis vier Monate.
Investitionsrecht
Ausländische natürliche oder juristische Personen können ohne rechtliche Beschränkungen in Litauen
Unternehmen gründen oder in sonstiger Weise unternehmerisch tätig werden. Ausnahmen gelten lediglich
für strategisch wichtige Bereiche wie Energie, Gesundheit und Umwelt, in denen vor der Aufnahme
wirtschaftlicher Aktivitäten gesonderte Lizenzen erforderlich sind.
Gesellschaftsrecht
In Litauen unterscheidet man ähnlich wie in Deutschland zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften.
Auch die verschiedenen Gesellschaftsformen sind dem deutschen Recht stark nachempfunden.
Personengesellschaften:
Einzelunternehmen - Individuali imone
Offene Handelsgesellschaft - Tikroji ukine bendrija (TUB)
Kommanditgesellschaft - Komanditine ukine bendrija (KUB)
Kapitalgesellschaften:
Geschlossene Aktiengesellschaft – Uzdaroji akcine bendrove (UAB); Grundkapital: 10 000 LTL (2
896 EUR)
Aktiengesellschaft - Akcine bendrove (AB); Grundkapital: 150 000 LTL (43 443 EUR)
Die geschlossene Aktiengesellschaft ist die am weitesten verbreitete Gesellschaftsform. Sie ist weitgehend
mit der deutschen GmbH vergleichbar. Die Gründung erfolgt durch eine oder mehrere natürliche oder
juristische Personen. Eine UAB kann zu jedem zulässigen Zweck gegründet werden.
8
Neben den aufgeführten Gesellschaftsformen kennt das litauische Recht u.a. auch noch die
Genossenschaft, staatliche und kommunale Betriebe sowie Landwirtschaftsgenossenschaften.
Steuerrecht
Natürliche Personen mit Wohnsitz in Litauen unterliegen der unbeschränkten Einkommenssteuerpflicht auf
alle weltweit erlangten Einkünfte. Personen ohne Wohnsitz sind beschränkt einkommenssteuerpflichtig auf in
Litauen erzielte Einkünfte. Der einheitliche Steuersatz für natürliche Personen beträgt 15%. Ausnahmen
bestehen für Einkünfte aus selbständigen Tätigkeiten sowie Dividenden und andere Formen der
Ausschüttung, die mit einem Satz von 20% versteuert werden. Juristische Personen mit Sitz oder
Verwaltung in Litauen unterliegen mit ihren weltweit erzielten Erträgen der Körperschaftssteuer. Für
Körperschaften ohne Sitz oder Verwaltung beschränkt sich die Körperschaftssteuer auf die in Litauen
erzielten Einkünfte. Der Körperschaftssteuersatz beträgt 15%. Für Kleinbetriebe gilt ein ermäßigter
Steuersatz von 5% (es gibt aber Ausnahmen).
Der Umsatzsteuersatz liegt bei 21%. Zwischen Deutschland und Litauen existiert ein
Doppelbesteuerungsabkommen. Die Deutsch-Baltische Handelskammer unterstützt Unternehmen bei der
Erfüllung ihrer steuerlichen Pflichten.
Förderung ausländischer Investitionen
Das litauische Wirtschaftsministerium bezeichnet die Förderung ausländischer Investitionen als
erforderliches und wichtiges Instrument, um die litauische Wirtschaft nachhaltig auf Erfolgskurs zu halten.
Mit dem Beschluss des litauischen Wirtschaftsministeriums vom 10.12.2009 wurde die Maßnahme „Invest
LT+“ bestätigt, die aus den EU Fonds finanziert wird und der Förderung von Investitionen in Litauen
gewidmet ist. Insgesamt stehen 16,15 Mio EUR zur Verfügung. Die Anträge mit festgesetzten Kriterien
können sowohl litauische Unternehmen als auch die Vertretungen ausländischer Unternehmen in Litauen
einreichen.
„Invest LT+“ sieht eine Unterstützung für potenzielle ausländische Investoren vor. In dem Programm sind
Investitionsförderungen, wie die finanzielle Unterstützung für Ausbildung und Umschulung von Arbeitskräften
und die Schaffung neuer Arbeitsplätze für die erforderliche Infrastruktur der wissenschaftlichen Forschung
und Entwicklung vorgesehen.
Zusätzlich zur finanziellen Förderung ist eine staatliche Unterstützung für die Errichtung von neun
Industrieparks samt kompletter Infrastruktur vorgesehen. 2011 sollte die Gesamtfläche von den
Industrieparks insgesamt 600 ha betragen. Dazu gibt es drei private Industrieparks in Taurage (www.tip.lt) ,
Kaunas (www.epro.lt) und Sitkunai.
Es gibt in Litauen in Klaipeda (www.fez.lt) und Kaunas (www.ftz.lt) auch zwei freie Wirtschaftszonen, in
denen steuerliche Vorteile als staatliche Unterstützung für die innerhalb dieser Zonen tätigen Unternehmen
gewährt werden. Nach dem EU-Beitritt ist die Errichtung weiterer freier Wirtschaftszonen nicht mehr möglich.
Tab. 1: Steuerliche Vorteile der freien Wirtschaftszonen
Steuern
%
Gwinnsteuer
20
Mehrwertssteuer
Dividendensteuern
21
0-20
Körperschaftssteuer
Sozialversicherung des
Arbeitgebers
Immobiliensteuer
Quelle: www.lda.lt
15 (+6% Krankenversicherung)
31 (+3% Arbeitnehmerbeitrag)
Steuern in den freien
Wirtschaftszonen
Die ersten 6 Jahre gibt es keine
Gewinnsteuer, die nächsten 10
Jahre – 50% der Gewinnsteuer
21
Keine Dividendensteuern für
Auslandsinvestoren
15 (+6% Krankenversicherung)
31 (+3% Arbeitnehmerbeitrag)
0,3-1
keine
9
Tab. 2: Industrieparks in Litauen
Ort des Industrieparks
Fläche
Entfernung bis zum
Entfernung bis zum Hafen in
Flughafen in Vilnius
Klaipeda
Šiauliai
219 ha
214 km
161 km
K÷dainiai
127 ha
139 km
208 km
Marijampol÷
66 ha
139 km
231 km
Alytus
59 ha
105 km
294 km
Panev÷žys
47 ha
135 km
240 km
Akmen÷
34 ha
290 km
166 km
Pag÷giai
30 ha
246 km
88 km
Radviliškis
15 ha
176 km
190 km
Ramygala
12 ha
154 km
260 km
Quelle: Wirtschaftsministerium der Republik Litauen
Exportförderung litauischer Unternehmen
Die Exportförderung litauischer Unternehmen beruht auf zwei Säulen. Zum einen durch die Umsetzung der
EU-Strukturfonds und zum anderen durch eigene nationale Förderungsprogramme. Bei der Umsetzung des
EU-Strukturprogrammes sind insbesondere die Projekte „Leader LT“ und „New Opportunities“ für die
Exportwirtschaft von Bedeutung.
Mit dem Projekt „Leader LT“ soll die technische Modernisierung der Unternehmen vorangetrieben werden.
„Leader LT“ will durch gezielte finanzielle Förderung Anreize für die Anschaffung neuer moderner
technischer Geräte, Maschinen, etc. schaffen. Gerade die Exportwirtschaft kann damit von diesem
Programm profitieren. Das Projekt „New Opportunities“ soll die Produktivität der Unternehmen steigern und
das Wirtschaftsklima verbessern und ist speziell der Förderung des Vertriebs- und Marketingbereichs
gewidmet. Unternehmen erhalten finanzielle Mittel für ihre Marktforschung, der Erschließung ausländischer
Märkte und für ihre Representationen auf den internationalen Märkten. Antragsberechtigt sind alle
juristischen Personen in Litauen.
Die im Ausland bestehenden wirtschaftlichen und politischen Risiken bei Warenlieferungen und
Dienstleistungen werden von der litauischen Regierung in Zusammenarbeit mit „Atradius Credit Insurance
N.V.“ durch Garantien oder Bürgschaften abgesichert. Die Staatsgarantien werden von „Investiciju ir verslo
garantijos“ UAB (INVEGA , www.invega.lt) vergeben.
3. Energiemarkt Litauen
3.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen
3.1.1 Stromerzeugung und Stromverbrauch
Der Energieverbrauch ist bis 2008 ständig gestiegen, jedoch im Jahr 2009 erstmals wieder auf das Niveau
von 2006 gefallen. Der Bruttoinlandsenergieverbrauch (Gross Inland Consumption) betrug 2009: 8 507,6
Tausend Tonnen Öläquivalent (TÖE). 2007 wurde der höchste Energieverbrauch erreicht – 9 354,2 Tausend
TÖE.
2010 waren für die litauische Volkswirtschaft die wichtigsten Primärenergieträger Erdöl bzw. seine Produkte
(44,3%) und Erdgas (32,9%). An dritter Stelle standen erneuerbare Energiequellen mit einem Anteil von
12,5% am Primärenergieverbrauch, wobei den größten Anteil die Biomasse betrug (9%).
In Litauen wurden 2009 insgesamt 15 357,6 Gigawattstunden (GWh) Strom produziert. Den größten Anteil
hieran hatte das Kernkraftwerk Ignalina II mit 10 852,6 GWh. Weitere Energie wurde durch Heizkraftwerke
(2937,5 GWh), Windenergieanlagen (157,7 GWh) und Wasserkraftwerke (424,3 GWh) gewonnen.
10
Tab. 3 Entwicklung der Stromerzeugung und Energieverbrauch in Litauen 2006-2009
2006
2007
2008
12 481,9 GWh
44 935 TJ
14 007,6 GWh
50 427 TJ
13 911,7 GWh
50 082 TJ
2006
2007
2008
2009
360 000 TJ
391 600 TJ
390 019 TJ
356 118 TJ
2009
Stromerzeugung, GWh, TJ
15 357,6 GWh
55 288 TJ
Entwicklung
Energieverbrauch, TJ
Quelle: Litauisches Statistikamt
Nach der Schliesung von KKW Ignalina änderte sich die Situation. Über Nacht ist Litauen aus einem
Stromexportland zu einem Stromimporteur geworden. In diesem Zusammenhang hat die Regierung am 8.
Juli 2009 den Entwicklungsplan des litauischen Strommarktes bestätigt. Der Strombedarf Litauens pro Jahr
beträgt ca. 9,1 TWh Elektrizität. 4,5 TWh produzieren litauische Kraftwerke: 3 TWh Kraftwerk Lietuva in
Elektrenai, 1,15 TWh – andere Heizkraftwerke und 0,35 TWh – kommt aus den erneuerbaren
Energiequellen. Diese Menge wird pflichtgerecht eingespeist und dafür wird den Produzenten ein regulierter
Tariff gezahlt. 1 TWh wird von den Lieferanten aus der EU gekauft. Der restliche Teil, 35% oder 3,6 TWh
wird per Ausschreibung an der Strombörse für den aktuellen Preis gekauft. Momentan wird an der Börse
hauptsächlich der Strom aus Russland gehandelt.
Tab. 4: Verteilung Energieverbrauch (%) nach Energieträger 2006 - 2010
Energieträger
2006
2007
2008
2009
2010*
Erdgas, %
28,5
30,9
27,9
25,7
32,9
Erdölprodukte, %
31,3
29,2
31,7
29,3
44,3
Kernenergie, %
25,8
26,1
26,8
30,3
0
Kohle, %
3
2,6
2,2
1,8
3,7
Erneuerbare Energiequellen, %
11,4
11,2
11,4
12,9
12,5
Quelle: Litauisches Statistikamt (* - Prognose)
Abb. 3: Die Verteilung der Stromproduktion nach den Anlagentypen 2009
2
1,8%
1,0%
7,4%
19,1%
Atomkraftwerk
Heizkraftwerk
Wasserkraftwerk
Windturbinen
Sonstige
70,7%
2
Litauisches Statistikamt
11
Abb. 4: Strombedarf in Litauen am Tag, 20093
Quelle: Litauischer Verband der Elektrizitätsenergie
3.1.2 Energiepreise
Die litauischen Energiepreise sind seit 1990 stark angestiegen. Der Hauptgrund für diese Entwicklung liegt
im Wechsel von staatlich festgelegten und subventionierten Preisen zu Zeiten der Sowjetunion zu einem
System aus Marktpreisen unter staatlicher Reglementierung.
2010 war im litauischen Elektrizitätssektor ein Jahr großer Veränderungen:
- KKW Ignalina, Hauptproduzent des litauischen Stroms, der ca. 70% des gesamten Bedarfs deckte, wurde
geschlossen,
- die Strombörse, die nach dem Modell der skandinavischen Strombörse NordPool tätig ist, hat ihre Tätigkeit
aufgenommen,
- AG „Lietuvos energija“ hat einen Teil ihrer Funktionen an neue Tochtergesellschaften abgegeben.
Strompreisentwicklung
Entsprechend der EU-Richtlinie vom Juli 2003 hat Litauen seinen Strommarkt ab dem 1. Juli 2004 für
industrielle Nutzer geöffnet. Seit dem 1. Juli 2007 können auch Privatkunden ihren Stromversorger frei
wählen. Effektiver Wettweberb war bis Ende 2009 kaum möglich, da es einen dominierenden
Billigstromanbieter - KKW Ignalina - gab.
Die reale Öffnung des Strommarktes 2010 hat dazu beigetragen, dass neue unabhängige Stromlieferanten
gegründet wurden, deren Zahl von 23 im Januar 2009 auf 49 im September 2010 angestiegen ist. Die
Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle, die direkt der Regierung untersteht (www.regula.lt),
soll einen effektiven Wettbewerb auf dem Strommarkt sicherstellen.
In der Struktur der Strompreisbildung für Privatkunden setzt sich der Preis wie folgt zusammen:
34% für die Stromproduktion
18% für die Übertragungsdienstleistung und die sogenannten Dienstleistungen, die den öffentlichen
Interessen ensprechen
28% für die Verteilungdienstleistung
1% für die Lieferung
19% für die MwSt.
Der Strompreis für private Haushalte, die die höchsten Strompreise bezahlen, ist 2010 im Vergleich zu 2009
gestiegen und beträgt nun 13,03 EUR ct/kWh (inkl. Steuern).
3
www.laiea.lt/userfiles/file/12_V_Paskevicius.pdf
12
Abb. 5: Die Zusammensetzung des Strompreises (ohne Steuern), 2010
Quelle: Die Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle
2006 haben beide Stromverteilungsgesellschaften (AG VST und AG Rytu skirstomieji tinklai) ein
Strompreisdifferenzierungssystem eingeführt, das von der Verbrauchszeit, den Verbrauchergruppen, der
Leistungen der Stromleitungen und den Mengen des Stromverbrauchs abhängig ist. Das System sollte die
Kunden zur Optimierung und zur Steigerung der Effizienz von Stromversorgungssystemen anregen.
Laut dem Entwicklungsplan des litauischen Strommarktes werden für alle Verbraucher, deren Leistung 400
kW pro Jahr übersteigt, ab dem 1. Januar 2010 keine regulierbaren Stromtarife angewandt. Die Zahl solcher
Verbraucher wird allmählich erhöht und ab dem 1. Januar 2013 werden die regulierbaren Tarife nur private
Verbraucher zahlen. Ab dem 1. Januar 2015 werden regulierbare Tarife für alle Verbraucher abgeschafft.
Die großen Stromverbraucher können den Strom aufgrund der direkten Verträge mit den Stromproduzenten
erwerben oder den Strom an der Strombörse kaufen.
Am 31.12.2009 nahm die litauische Strombörse „BaltPool“, die nach dem Modell der skandinavischen Börse
„NordPool“ arbeitet, ihre Tätigkeit auf. Die Nachfrage sowie das Angebot des Stroms werden an der Börse
im Stundenrythmus berechnet. Deswegen ist der Strompreis zu Zeiten größeren Strombedarfs höher als zu
Zeiten des kleineren Bedarfs. Die unabhängigen Stromlieferanten planen die notwendigen Strommengen
stundenweise und kaufen diese Mengen im Großhandel ein, noch bevor der Strom produziert und
verbraucht wurde. Vor 2010, als der Stromhandel in Stundenabschnitten nicht möglich war, haben die
Lieferanten den Strom nur monatsweise eingekauft und abgerechnet.
Damit sich die Marktteilnehmer bereits im voraus auf die Strommengen und -preise bzw. Lieferbedingungen
einigen können, wurde das Prinzip des Handels „einen Tag im voraus“ eingeführt. Die kleinste Strommenge,
die an der Börse während der konkreten Stunde verkauft oder gekauft werden darf, entspricht 100 kWh. Das
Handelsystem an der Börse erlaubt es aber auch, fixe Preisvorschläge anzunehmen. Der Importeur kann mit
dem Käufer einen festen Preis und feste Mengen vereinbaren und eine Kompensationsklausel in den
Kaufvertrag aufnehmen, wonach sich Käufer und Verkäufer im Falle von etwaigen Preisunterschieden
zwischen Bezugs- und Abnahmepreis die Preisdifferenz wechselseitig erstatten. Dieses Prinzip gilt
heutzutage bei 90 Prozent der an der Börse abgewickelten Transaktionen.
Durchschnittspreis im Hochspannungsbereich ist 0,07 EUR/kWh (zzgl. 21 % MwSt).
Durchschnittspreis im Mittelspannungsbereich ist 0,085 EUR/kWh (zzgl. 21 % MwSt).
Durchschnittspreis im Niedrigspannungsbereich ist 0,10-0,11 EUR/kWh (zzgl. 21 % MwSt).
13
Gaspreisentwicklung
Sowohl für den Privatverbraucher- als auch den Industriesektor haben die Gaspreise in den letzten drei
Jahren einen starken Anstieg erfahren. Gemäß einer Vereinbarung zur Liberalisierung des Gaspreises für
freie Kunden aus dem Jahre 2003 zwischen der litauischen Regierung und Gazprom, belieferte das
Unternehmen Abnehmer in Litauen bis 2008 zu günstigeren Konditionen als aus den Nachbarstaaten und
den übrigen EU-Ländern. Seit dem 1. Januar 2008 kalkuliert Gazprom aber den Preis für litauische
Gasimporteure auf einer Berechnungsgrundlage, die es für alle anderen europäischen Gasabnehmer
anwendet. Danach wird der Lieferpreis monatlich nach dem Weltmarktpreis des Schweröls (Schwefelgehalt
1%) unter Berücksichtigung des Euro/USD-Wechselkurses und der Marktpreise für andere Brennstoffe nach
der unten abgebildeten Formel neu berechnet.
Wobei Ks – Grundpreis für Erdgas EUR/1000 m3, M – Durchschnittspreis der letzten sechs Monate vom
Schweröl (Schwefelgehalt 1%), USD/t, G – Preis für Diesel, USD/t, C - Euro/USD-Wechselkurs (USD für 1
EUR).
Für die Aufsicht, Kontrolle und Regulierung des litauischen Gassektors ist die Staatliche Kommission für
Preis- und Energiekontrolle zuständig. Sie legt die Prinzipien der Preisbildung im Erdgasbereich fest,
verabschiedet die Methodiken für die Preisberechnung, setzt die oberen Preisgrenzen und vertritt die
Interessen der Verbraucher.
Tab. 5: Historische Erdgasimporpreise nach Litauen 2002-2010
Jahr
2002
2003
2004
2005
2006
Durchschnittspreis,
83,34
72,18
68,24
71,70
105,80
3
EUR/1000 m
Quelle: Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle
2007
150,12
2008
303,81
2009
216,39
2010
245,74
2009 wurde eine neue Methodik für die Berechnung der Preisobergrenzen eingeführt. Die Preisobergrenze
für die Erdgasverteilung beträgt in den nächsten fünf Jahren 52,70 EUR/1000 m3.
Tab. 6: Der Vergleich der Preisobergrenzen (EUR /1000 m3) für „Lietuvos dujos“ AB in 2009 und 2010
Tätigkeit
2009
2010
Übertragung
11,64
11,30
Verteilung
52,70
48,78
Lieferung
15,55
15,55
Quelle: Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle
Differenz
-2,86%
-7,42%
0
Der Erdgaspreis für die privaten Verbraucher wird zwei Mal im Jahr neu berechnet. 2010 haben die
Privatverbraucher, die Erdgas für die Heizung benutzen, 0,45 EUR/m3 bezahlt. In der II Jh. 2010 betrug der
3
Importpreis von Erdgas 278,9 EUR pro 1000 m .
Verband der Wärmelieferanten in Litauen hat in einer Studie die Prognosen der Erdgaspreisentwicklung für
die Zukunft berechnet.
Tab. 7: Prognose der Erdgaspreisentwicklung 2009-2023
Jahr
2009
2010
2011
2012
2013
Erdölpreis,
USD/brl
61,3
79,8
87,7
96,5
101,3
Schwerölpreis,
USD/t
325,5
423,7
465,7
512,4
537,9
Dieselpreis USD/t
560,3
729,4
801,6
882,0
925,9
Erdgaspreis,
3
EUR /1000 m
188,8
241,8
264,0
288,7
301,8
14
2014
106,4
565,0
2015
109,8
583,0
2016
110,9
588,9
2017
112,0
594,7
2018
113,1
600,6
2019
114,2
606,4
2020
115,4
612,8
2021
116,5
618,6
2022
117,7
625,0
2023
118,9
631,4
Quelle: Verband der Wärmelieferanten in Litauen
972,5
1003,6
1013,6
1023,7
1033,7
1043,8
1054,8
1064,8
1075,8
1086,7
315,6
324,4
326,5
328,7
330,8
332,9
335,2
337,3
339,6
341,9
Seit 1. Juli 2007 ist es Verbrauchern freigestellt, den Gasanbieter frei zu wählen. Da es nur einen einzigen
Erdgaslieferanten (Gazprom) gibt, ist die Marktliberalisierung nur „formal“ und nutzt den Verbrauchern nicht
viel. 99,9% der privaten Verbraucher werden von „Lietuvos dujos“ AB bedient.
Da sich die EU-Mitgliedstaaten im dritten EU-Energiepaket verpflichtet haben, Energieunternehmen nach
den Tätigkeitsbereichen zu differenzieren, plant die litauische Regierung eine Reform der Erdgasbranche.
Demnach würde bis 2012 das Unternehmen „Lietuvos dujos“ AB, dessen Haupteigentümer E.ON Ruhrgas
(38,9%) und Gasprom (37,1%) sind, in zwei Gesellschaften geteilt: eine für Erdgastransport und eine für den
-handel. Da diese Entscheidung keine Zustimmung bei „Lietuvos dujos“ findet, wird die litauische Regierung
die EU Kommission um Rat fragen.
Wärmepreisentwicklung
In Litauen wurde 2009 ca. 10 000 GWh Wärme produziert. Die gesammte Leistung für die Wärmeproduktion
beträgt 9 800 MW.
Für die Wärmeproduktion in den Zentralheizungssystemen wurde 2009 hauptsächlich aus Russland
importiertes Erdgas genutzt (75,7%). Der Brennstoff aus Biomasse machte lediglich 19% aus, obwohl laut
dem Verband der Wärmelieferanten in Litauen ein Potential von 66,8% bestünde. Das bedeutet, dass etwa
50% des vorhandenen Potentials (Forstabfälle, Stroh, Kommunalabfälle, Energiepflanzen, etc.) nicht genutzt
wird. Würde dieses Potential ausgenutzt werden, könnte man den Erdgasbedarf auf 27% senken.
2004-2007 sind die Brennstoffpreise parallel gestiegen, ab 2008 sind aber die Preise für Erdgas und
Schweröl bemerkenswert angestiegen. Die Preise auf dem Holzmarkt sind etwa um 23% pro Jahr
angestiegen. Unabhängig davon, lagen in den letzten fünf Jahren die Holzpreise durchschnittlich 33% unter
dem Erdgaspreis. Die Entwicklung der Durchschnittspreise für Brennstoffe wird in der Tabelle dargestellt.
Die Experten in Litauen gehen davon aus, dass dieses Preisverhältnis auch in der Zukunft Bestand hat und
der Preis für Holzbrennstoff deutlich unter dem Ergaspreis liegen wird.
Abb. 6: Die Entwicklung der Durchschnittspreise der Brennstoffe 1996-2008
15
Quelle: Verband der Wärmelieferanten in Litauen
Eine wesentliche Preissteigerung von 40% ergab sich für die Verbraucher in der Heizsaisson 2008/2009. In
der Heizsaisson 2009/2010 sind die Preise durchschnittlich um 10% gesunken und bleiben in der
Heizsaisson 2010/2011 stabil. Die Änderungen im Gesetz der Wärmewirtschaft ermöglichen, dass die
Heizungspreise unter der Berücksichtigung der Brennstoffpreise jeden Monat modifiziert werden können.
Da die Preise von Erdgas und Erdöl ständig steigen, gewinnt die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern
immer mehr an Interesse. Es wurde festgestellt, daß je nachdem welcher Brennstoff genutzt wird, sich die
Kostenstruktur der Wärmelieferanten ändert. Bei den Wärmelieferanten, die 2008 mehr als 90% Erdgas
verbraucht haben, lagen die Brennstoffkosten bei 73% der Wärmeproduktionskosten, wobei bei denjenigen,
die 85% Biomasse als Brennstoff benutzen, dieser Anteil nur 47% betrug. Den Unterschied bekamen auch
die Verbraucher zu spüren. Am 01.03.2009 betrug der Unterschied der Durchschnittspreise 49%: 0,086
EUR/kWh (wenn Wärmelieferanten Erdgas benutzen) und 0,058 EUR/kWh (wenn Wärmelieferanten
Biomasse benutzen).
Laut der Information des Verbandes der Wärmelieferanten, haben die Wärmelieferanten 2009 in Litauen ca.
1 Mrd. Litas für den Einkauf von Brennstoffen ausgegeben. Unter der Berücksichtigung der Brennstoffpreise,
kann angenommen werdem, dass wenn anstatt Erdgas Biomasse genutzt würde, man ca. 50% Kosten
einsparen könnte. Diese Finanzmittel könnten dann für die Modernisierung sowie weitere Investitionen
genutzt werden. Die Wärmelieferanten sind daher sehr an der Nutzung von Biobrennstoffen interessiert.
Tab. 8: Wirtschaftliche und soziale Vorteile der Nutzung von Biomassenutzung für die
Wärmeproduktion in Litauen
Brennstoff
Ausgaben 1 Mrd. Litas
Wirtschaftliche Vorteile
Soziale Vorteile
Erdgas
Für den Einkauf von
Brennstoff 1 Mrd Litas
Minimale Zahl an
Arbeitsplätze
Biomasse
Für den Einkauf von
Brennstoff: 0,5 Mrd. Litas
Das Geld wird an
ausländischen
Geschäftspartner bezahlt
Steuern für den Staat
und die
Stadtverwaltungen 0,2
Mrd. LTL
Steuern für den Staat
und die
Stadtverwaltungen 0,2
Mrd. LTL
Investitionen in die
erneuerbare Energien
Neue Arbeitsplätze
werden geschaffen,
ca. 5 000
Neue Arbeitsplätze
werden geschaffen,
ca. 5 000
Quelle: Verband der Wärmelieferanten in Litauen
Der Einsatz von Technologien der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wird in den nächsten Jahren deutlich
ansteigen, z.B. sollen bis 2020 neue KWK-Anlagen in Klaipeda, Panevezys, Siauliai, Alytus, Marijampole
und anderen Städten gebaut werden. Es ist auch zu erwarten, dass öffentliche Gebäude (Schulen,
Krankenhäuser, etc.) ihre Wärmeversorgung in den nächsten Jahren auf Biomasse und Biogas umstellen
werden.
Laut den Aussagen des Verbandes der Wärmelieferanten in Litauen, sind viele Biomassewerke daran
interessiert, Abgaskondensatoren zu bauen, und somit die Effizienz der Anlagen um 20% zu steigern. Im
Zeitraum 2004-2008 wurden insgesamt 18 Abgaskondensatoren (Gesamtleistung 20 MW) eingerichtet. Von
2009-2011 sind weitere 15 in Planung (32 MW).
Ein weiteres Problem, das die Einsparung von Wärmekosten stark beeinflußt, ist die bisher noch sehr wenig
fortgeschrittene, aber unbedingt notwendige Renovierung/Dämmung von Mehrfamilienhäusern. Pro Jahr
werden in Litauen für die Wärmeproduktion 2 Mio TÖE Brennstoff benötigt. Nach der Dämmung von
Mehrfamilienhäusern könnte 1 Mio TÖE Brennstoff eingespart werden.
3.1.3 Marktakteure
Im litauischen Energiesektor gibt es folgende Haupttätigkeiten: Stromerzeugung, Stromübertragung,
Stromverteilung und seit dem 01.01.2010 auch Stromhandel. Für die Stromverteilung werden entsprechende
Lizenzen benötigt, die den Unternehmen erlauben, den Strom auf dem Großhandelmarkt einzukaufen und
an die Verbraucher zu verkaufen. Die Stromübertragung wird von den Unternehmen, die
Hochspannungnetzbetreiberlizenzen besitzen, durchgeführt.
16
Stromerzeugung
Der größte litauische Stromproduzent - Kernkraftwerk Ignalina - wurde am 31.12.2009 aufgrund der
europäischen Sicherheitsanforderungen, die in den Beitrittsverhandlungen mit der EU vereinbart wurden,
abgeschaltet. Bis dahin hatte der 1.320 MW starke Meiler, Strom im Umfang von rund 70% des litauischen
Bedarfs erzeugt. Ein Teil der von Ignalina erzeugten Energie wurde auch in die nördlichen Nachbarländer
Lettland und Estland exportiert. Momentan ist das Litauische Kraftwerk in Elektrenai (Lietuvos elektrine AB)
der größte Stromproduzent (1732 MW). Seit Herbst 2009 wird der 9. Block des Kraftwerks gebaut, das 2012
ans Netz gehen soll. Der 450 MW Block wird nur mit Erdgas betrieben. Die Bauarbeiten führt die spanische
Gesellschaft „Iberdrola“ durch. Dabei werden Anlagen von „General Electric” montiert.
Um das Energiedefizit der Baltischen Staaten zu verringern, wurden in Lettland und Litauen Investitionen in
den Ausbau und die Modernisierung bestehender Kraftwerke geplant. Weil sich in Zeiten der
Wirtschaftskrise nur schwer private Geldgeber finden und auch die Staaten selbst - abgesehen von EUkofinanzierten Projekten - kaum Spielraum für Investitionen haben, hat die EBWE im Frühjahr 2010 mit
staatlichen Energieerzeugern der beiden Länder Verträge über die Gewährung zinsgünstiger Darlehen
geschlossen.
Für die Modernisierung des Kraftwerks Lietuvos Elektrine stellt die EBWE 71 Mio. Euro bereit. Dies gab sie
im Februar 2010 bekannt. Bis 2012 soll dort ein neuer Block mit einem 450 MW starken Gas-und-DampfKombigenerator (GuD-Kraftwerksblock) entstehen. Die Gesamtkosten werden auf 360 Mio. Euro
veranschlagt. Neben der EBWE sind auch der Ignalina International Decommissioning Support Fund und ein
Konsortium von Geschäftsbanken an dem Projekt beteiligt.
Der neue Kraftwerksblock wird zwei mit Gas betriebene Einheiten ersetzen, die über eine Gesamtleistung
von 300 MW verfügen und deren Lebenszyklus zu Ende geht. Damit erhöht sich die Leistung von Lietuvos
Elektrine um 150 MW. Die Inbetriebnahme ist für 2013 vorgesehen.
Aktuell besteht die Anlage aus acht Kraftwerksblöcken mit einer Gesamtleistung von 1.800 MW Strom und
5.680 MW Wärmeenergie. In den Jahren bis zur Abschaltung des AKWs von Ignalina wurde das Kraftwerk
aber nicht voll . Befeuert wird es mit Gas, Schweröl und Ölemulsion. Dank der höheren Effizienz des neuen
ausgelastet. Durch den GuD-Kraftwerksblock wird sich der Ausstoß von CO2 und Schadstoffen verringern.
Die operative Reserve wird durch das Pumpspeicherkraftwerk Kruonis sichergestellt.
Stromübertragung
Aufgrund von Anforderungen der EU hinsichtlich der Marktliberalisierung hat Lietuvos energija AG am 28.
Dezember 2009, die Tochtergesellschaften LITGRID UAB und BALTPOOL UAB gegründet. LITGRID UAB
hat die Lizenz des Betreibers für das Übertragungssystem und BALTPOOL UAB die Lizenz des
Strommarktbetreibers bekommen.
Obwohl laut dem Elektrizitätsgesetz die Stromproduktionanlagen aus erneuerbaren Energiequellen prioritär
an die Netze angeschlossen werden müssen, wird in jedem konkreten Fall eine Prüfung von Durchlässigkeit
der Stromleitungen durchgeführt. Es muß sichergestellt werden, dass die notwendigen Leistungsreserven
für den Ausgleich der Leistungsschwankungen vorhanden sind. Damit die Kunden besser informiert sind,
haben die Betreiber des Stromübertragungssystems eine interaktive Karte von Litauen im Internet
eingerichtet, wo das 330-110 kV Netz und die Leistungen markiert sind, die an das Netz angeschlossen
werden dürfen. Die Karte wird ständig aktualisiert und kann unter www.litgrid.eu abgerufen werden.
Die Aktiengesellschaft Lietuvos Energija AG (www.le.lt), eines der dominierenden Unternehmen für den
Betrieb und die Regulierung von Umspannungswerken und Übertragungsnetzen, hat somit ab dem
01.01.2010 ihre Funktionen als Betreiber des Übertragungssystems und des Strommarktes an die
Tochtergesellschaften übergeben. Lietuvos energija AG bleibt weiterhin die Inhaberin von
Stromübertragungsnetzen und ist für die
Wartung, Aufsicht und Weiterentwicklung des
Umspannungsnetzwerkes
zuständig.
Laut
dem
Vertrag,
verwaltet
LITGRID
UAB
die
Hochspannungsleitungen und andere Anlagen der Stromübertragung. Der Strommarktbetreiber BALTPOOL
UAB ist für den Stromhandel an der litauischen Strombörse zuständig.
Stromhandel
Nach der Schließung des KKW Ignalina am 31.12.2009, nahm am 31.12.2009 die litauische Strombörse, die
nach dem Modell der skandinavischen Börse NordPool arbeitet, ihre Tätigkeit auf. Die Strompreise werden
an der Strombörse im Stundenrytmus, 7 Tage pro Woche festgelegt und im Internet veröffentlicht
17
www.baltpool.lt. Momentan wird 68% des verbrauchten Stroms in Litauen über die Strombörse gekauft. 22%
des angebotenen gehandelten Stroms stammt von den litauischen Stromproduzenten, 73% werden dagegen
importiert. Der Gesamtumsatz betrug vom 01.01.2010 – 26.10.2010 6239796.20 MWh, wobei der
Durchschnittspreis 46.33 EUR/MWh betrug.
Derzeit gibt es 52 lizenzierte unabhängige Stromlieferanten, die den Strom anbieten und rund 1500
Unternehmen (deren Leistung 400 kW beträgt), die ihren Stromlieferanten frei wählen können. An der Börse
wird Strom aus Litauen, Lettland, Estland, Skandinavien, Russland, der Ukraine und Belarus gehandelt.
„Freie” Stromverbraucher (Verbraucher, deren Leistung 400 kW übersteigt) müssen sich ab dem 01.01.2010
unabhängigen Stromlieferanten, bei dem der Strom gekauft wird, aussuchen und einen Vertrag mit ihm
abschliessen. Parallel dazu wird auch ein Vertrag mit dem Netzbetreiber abgeschlossen. Unabhängige
Stromlieferanten benötigen eine Lizenz der Staatlichen Kommission für Preis und Energiekontrolle.
4
In der II Jh. 2009 waren folgende unabhängige Stromlieferanten auf dem Markt aktiv :
1. UAB „Prekybos namai Giro“
2. UAB „Imlitex“
3. AB „Achema“
4. UAB „INTER RAO Lietuva“
5. AB „ORLEN Lietuva“
6. AB „Klaip÷dos energija“
7. UAB „Korelita“
8. UAB „Fortis Energy“
9. UAB „Enefit“
10. UAB „Baltic Energy Partners“
11. UAB „SBE Energy“
12. UAB „Latvenergo Prekyba“
13. “Alpiq Energija Lietuva” UAB
14. UAB „Energijos kodas“
15. Energijos tiekimas UAB
16. AB „Lietuvos energija“
17. UAB „SKY ENERGY GROUP“
Stromverteilung bzw. Stromlieferung
Die Stromverteilung wird momentan in Litauen hauptsächlich von zwei Unternehmen durchgeführt: „Rytu
skirstomieji tinklai“ AG (www.rst.lt) und VST AG (www.vst.lt). Andere Unternehmen sind klein und nur für die
Stromverteilung auf dem Gelände der Industriebetriebe zuständig. Diesen Unternehmen gehören die 0,4 kV
bis zu 110 kV Spannungsnetze. Die litauische Regierung plant ab dem 1. Januar 2011 die beiden
Stromverteilungsgesellschaften zu einer LESTO AG zu verbinden. "Ernst&Young Baltic" hat den
Restrukturisierungs- und Optimierungsplan für den litauischen Energiesektor vorbereitet. Die Unternehmen
erfüllen die Funktionen des öffentlichen Stromlieferanten sowie des unabhängigen Stromlieferanten. Der
öffentliche Stromlieferant ist verpflichtet, den Strom für alle Verbraucher auf dem zu bedienenden Territorium
zu liefern.
„Vakaru skirstomieji tinklai“ AB (der westliche Verteiler - VST) und „Rytu skirstomieji tinklai“ AB (der östliche
Verteiler -RST) sind mehrheitlich in staatlichem Eigentum (97,1% und 71,35%). Die E.ON Ruhrgas AG ist
mit einem Anteil von 20,28% an RST beteiligt.
Gasversorgungsunternehmen
Das russische Unternehmen Gazprom ist bis heute der alleinige Erdgaslieferant mit dem litauische
Erdgasimporteure Langzeitverträge abgeschlossen haben. Im Jahre 2009 importierten insgesamt fünf
Unternehmen Erdgas aus Russland nach Litauen: „Lietuvos dujos“ (43,5% oder 1,2 Mrd. m3) und der
3
zweitgrößte Marktakteur „Dujotekana“ (17,5% oder 479,6 Mio. m ) versorgen das gesamte Land mit Erdgas;
die Importe sind durch Langzeitverträge mit Gazprom gesichert. Die Importeure „Achema“
(Düngemittelhersteller, 28,4% oder 776 Mio. m3) sowie „Kauno Termofikacijos Elektrine“ (Kraft-WärmeKopplungsanlage in Kaunas, 10% oder 275 Mio. m3) nutzten den importierten Rohstoff ausschließlich zum
Eigenbedarf. Das Gasunternehmen „Haupas“ (0,6%) vertrieb Gas in der im Süden Litauens befindlichen
Region Druskininkai, die nicht an das Hauptgassystem Litauens angeschlossen ist und für deren
Rohrleitungen wegen der Teilverflüssigung des Gases besondere Rahmenbedingungen existieren.
Insgesamt wurde 2009 2737,04 Mio. m3 Erdgas importiert. Wegen dem gesunkenen Verbrauch in den
4
Baltpool – der betreiber des Strommarktes, www.baltpool.lt
18
Industriebetrieben, ist dieses Volumen 12 % niedriger als 2008. 82,5 % wurde direkt bei Gasprom gekauft,
der Rest von der LT Gas Stream AG.
Das litauische Erdgasnetz ist nicht mit dem EU-Netz verbunden. Es besteht nur eine Verbindung zu Lettland,
die aber nur im Falle von Lieferstörungen über Belarus genutzt werden darf.
Das größte litauische Gasversorgungsunternehmen ist die Aktiengesellschaft „Lietuvos Dujos“
(www.dujos.lt) mit einem Jahresumsatz von 175 Mio. EUR (70,9% Marktanteil). Es wurde 2003 privatisiert
und ist in den Geschäftsbereichen Import, Vertrieb und Verkauf von Erdgas tätig. Die größten Anteilseigener
sind mit ca. 38,9% die EON Ruhrgas International AG und mit 37,1 % die russische Gazprom, 17,7 % sind in
staatlicher Hand. Mit seinem rund 1.800 km langen Transport- und rund 7.200 km langen Distributionsnetz
versorgt „Lietuvos Dujos“ etwa 540.000 Endkunden. Insgesamt verfügt Litauen über Gasnetze von rund
9.000 km Länge.
Der Marktanteil von „Dujotekana“ UAB (www.dujotekana.lt) beträgt 28,2%. Das Unternehmen versorgt
hauptsächlich die Heizkraftwerke mit Erdgas.
Ölwirtschaft
Der wichtigste Energieträger ist Erdöl. Das Land ist zur Deckung seines Bedarfs wegen geringer eigener
Vorkommen fast vollständig auf Importe angewiesen. Seit der Außerdienststellung der Pipeline Freundschaft
importiert Litauen Rohöl nur noch auf dem Seeweg. Der Import bzw. Export von Erdölprodukten erfolgt über
die beiden Terminals: Terminal von „Orlen Lietuva“ in Butinge und Terminal von Klaipedos Nafta. Das
Terminal in Butinge hat eine Kapazität von 14 Mio. Tonnen pro Jahr; Klaipedos Nafta hat eine Kapazität von
9 Mio. Tonnen pro Jahr ("Reverse Capacity Terminal").
In Litauen wurden 2009 nur noch 0,115 Mio. Tonnen Rohöl gefördert; 8,38 Mio. Tonnen Rohöl wurden
dagegen importiert und 0,112 Mio. Tonnen Erdölprodukte exportiert. In Litauen befindet sich die einzige
Raffinerie des Baltikums - die Erdölraffinerie „ORLEN Lietuva“. Trotz massiver Einbrüche ist sie immer noch
das wichtigste Unternehmen des Landes. Aktieninhaber der Raffinerie ist der polnische Konzern „Polski
Koncern Naftowy ORLEN S.A.“.
Lokale Wärmeversorgungsunternehmen
Die lokale Wärmeversorgung der Endverbraucher in den Verwaltungsbezirken erfolgt in Litauen zu
annähernd zwei Dritteln durch lokale Heizkraftwerke, die über ein Fernwärmenetz verteilt wird.
Die Wärmeversorgungsunternehmen sind auf kommunaler Ebene organisiert und befinden sich in
öffentlicher Hand oder werden von den Kommunen mit der Wärmeversorgung beauftragt. Das geschätzte
notwendige Investitionsvolumen zur Modernisierung wird auf 500-600 Mio. Euro veranschlagt. Um diese
notwendigen Investitionen auf lokaler Ebene durchzuführen, haben die Gemeinden und Städte nun einen
Teil der bestehenden Anlagen langfristig verpachtet.
Es gibt in Litauen 43 große Wärmelieferanten, die 2009 insgesamt 9,3 TWh Wärme produziert haben, davon
etwa 45% in KWK-Anlagen, 35% in Heizwerken und 20% wird bei den unabhängigen Wärmeproduzenten
gekauft. Der Anteil von erneuerbaren Energieträgern bei der Wärmeproduktion ist von 2% in 2000 bis auf
19% in 2009 gestiegen. Der Hauptbrennstoff ist Erdgas (75,7%).
Abb. 7: Der genutzte Brennstoff im Wärmesektor 2009
4,1%
5
1,2%
19,0%
Erdgas
Biomasse
Schw eröl
Andere Brennstoffe
75,7%
5
Verband von Wärmelieferanten Litauens
19
Quelle: Verband von Wärmelieferanten in Litauen
Der größte Wärmelieferant in Litauen ist die DALKIA Gruppe, die „Vilniaus energija“ UAB und „Litesko“ UAB
verwaltet. 2009 wurden 42% des gesamten Wärmebedarfs in Litauen durch die DALKIA Gruppe abgedeckt.
Ein französisches Unternehmen hat 2002 das Unternehmen „Vilniaus energija“ für 15 Jahre gepachtet und
versorgt die Hauptstadt Vilnius mit der Zentralwärme. Auch „Litesko“ UAB wurde von Dalkia gepachtet. Acht
Filialen von „Litesko“ versorgen mehr als 60 000 Wohnungen in ganz Litauen mit Wärme.
Der zweitgrößte Wärmelieferant „Kauno energija“ AG hat 16 % der gesamtem Wärmemenge geliefert. An
der dritten Stelle befindet sich die „Klaipedos energija“ AG mit dem Anteil von 11 %. „Panevezio energija“
liefert die Wärme in der ganzen Region (8 %).
Der finnische Energie-Konzern Fortum ist seit 1999 auf dem litauischen Markt aktiv. Er verwaltet „Fortum
Heat Lietuva“ UAB und ab 2008 auch „Fortum Klaipeda“ AB. Fortum Unternehmen produzieren Wärme in
drei litauischen Städten: Klaipeda, Joniskis und Svencionys.
Der größte litauische Investor im Wärmebereich ist „E Energija“ UAB. Er versorgt vier Städte in Litauen, zwei
Städte in Lettland und eine Stadt in Ukraine mit Zentralwärme.
32 lokale Wärmeversorgungsunternehmen, die 99 % der Wärme den Verbrauchern zur Verfügung stellen,
sind im Verband der Wärmelieferanten Litauen (www.lsta.lt) organisiert.
Die Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle reguliert nur die Wärmelieferanten, die mehr als
10 GWh Wärme pro Jahr verkaufen. Die Staatliche Kommission schreibt die Wärmepreise auch für die
unabhängigen Wärmeproduzenten vor, deren Wärme von den Wärmelieferanten gekauft und an die Kunden
verkauft wird.
20
Abb. 8: Die Karte der Wärmeversorgungsunternehmen in Litauen, 20086
3.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen
Nach der Schliessung des KKW Ignalina am 31.12.2009 steht Litauen im Energiesektor großen
Herausforderungen gegenüber: wachsender Energiebedarf, die Abhängigkeit des Landes auf dem
Primärenergiemarkt von russischen Energie-Rohstoffen, die EU-Anforderungen sowie die steigenden Preise
für fossile Brennstoffe. Lösungswege wurden in der Nationalen Energiestrategie, die am 07.10.2010 von der
Regierung befürwortet und dem Parlament vorgelegt wurde.
6
Verband von Wärmelieferanten Litauens
21
Die Veränderungen im litauischen Energiemarkt zwangen Litauen, die nationale Energiestrategie vom
18.01.2007 zu aktualisieren. Am 7. Oktober 2010 hat die Regierung die Änderungen der nationalen
Energiestrategie gebilligt, die in Litauen als Strategie der energetischen Unabhängigkeit bekannt ist.
Mit diesem politischen Dokument werden drei Hauptziele verfolgt:
• energetische Unabhängigkeit vom einzigen Erdgaslieferanten,
• Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit,
• nachhaltige Entwicklung.
Um diese Ziele zu erreichen und die Energiesicherheit in Litauen zu erhöhen, verfolgt Litauen folgende Ziele
7
für die Entwicklung des Energiesektors :
• Komplexe Integration des litauischen Energiesystems, insbesondere im Bereich Strom und
Erdgas, in die EU-Systeme und den EU-Energiemarkt
• Weiterentwicklung von verschiedenen Primärenergiequellen, inkl. Kernenergie und erneuerbare
Energien. Es sollte gewährleistet werden, dass der Anteil von Erdgas bei der Energieproduktion
die Grenze von 30 % nicht überschreitet
• Steigerung der Energieeffizienz und Einsparung von Energie.
Das Energiegesetz vom 16.05.2002, berichtigt am 19.05.2007, ist die Grundlage für die Regelung aller
Aktivitäten im litauischen Energiesektor. Dort ist die energiepolitische Administration Litauens, Entwicklung
und Regulierung des Energiesektors, sowie die Verantwortlichkeiten bei Klagen und Beschwerden bzw.
beim Notfall im Energiesektor festgelegt.
In der Republik Litauen sind folgende staatliche Stellen für den Energiesektor verantwortlich8:
• die Regierung und von ihr bevollmächtigte Institutionen,
• das Energieministerium der Republik Litauen,
• das Umweltministerium der Republik Litauen,
• die staatliche Energieagentur
• die staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle
• die Staatliche Energieinspektion am Wirtschaftsministerium
• die Stadtverwaltungen.
Die Regierung entwickelt und verwirklicht die staatliche Politik im Energiesektor, erstellt die nationale
Energiestrategie, die vom Parlament verabschiedet wird, verabschiedet das Programm zur Durchführung der
nationalen Energiestrategie und hat das Recht, die Prinzipien der Preisbildung für die staatlich regulierte
Preise festzulegen bzw. führt andere im Gesetz vorgesehene Funktionen durch.
http://www.lrv.lt/
Das Energieministerium verwirklicht die staatliche Politik und ist für die internationale Zusammenarbeit im
Energiesektor zuständig. Es legt die Regeln für die Übergabe, Verteilung und den Verbrauch von Energie
und Energieressourcen fest, bestimmt die Standards für Energiequalität und verabschiedet die Regelungen
für die staatlichen Kontrollen der Energieanlagen. Das Energieministerium nimmt generell die Interessen des
Staates innerhalb des Energiesektors wahr und ist für die Umsetzung der Energiepolitik zuständig. Das
Energieministerium ist für sämtliche Fragen der Atomenergie zuständig.
Das Umweltministerium ist für für die Bereiche Umweltschtz und Bau zuständig. Es führt ein Monitoring über
die Umweltauswirkungen in zunehmend belasteten Bereichen des Energiesektors durch, legt in
Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium Qualitätsstandards für bereits genutzte und künftig zu
verwendende Energieträger fest und unterbreitet Vorschläge zu deren Gebrauch. Das Umweltministerium ist
auch an der Gestaltung des Programms zur Förderung erneuerbarer Energien beteiligt.
http://www.am.lt
Die staatliche Energieagentur wurde vom Wirtschaftsministerium gegründet und erfüllt in ihrem Auftrag
verschiedene
Funktionen,
z.
B.
führt
verschiedene
Maßnahmen
im
Rahmen
des
Energiestrategieprogramms sowie zur Verbesserung der Energieeffizienz durch und ist für die Steuerung
ausländischer Hilfsprogramme zuständig.
http://www.ena.lt
Die staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle (weiterhin Kommission genannt) ist eine staatliche
Energieaufsichtsbehörde, deren Vorsitzende/r für die Amtszeit von 5 Jahren vom Präsidenten benannt wird.
Die Kommission ist für die Überwachung der Elektrizitäts-, Erdgas-, Wärmeversorgung- und
7
8
Nationale Energiestrategie vom 18.01.2007
Energiegesetz vom 16.05.2002
22
Wasserversorgungmärkte zuständig. Die Kommission legt auch die Berechnungsmetodiken für die vom
Staat regulierten Energiepreise sowie deren Preisobergrenzen fest, kontrolliert die Umsetzung von den
staatlich regulierten Preisen und Tariffen, legt die Preise für die Einspeisung der Energie, die aus den
erneuerbaren Energiequellen produziert wurde, vergibt die Lizenzen für die Energielieferung und -verteilung
und kontrolliert die Tätigkeit von Energieunternehmen.
http://www.regula.lt
Die staatliche Energieinspektion am Wirtschaftsministerium ist für die staatliche Kontrolle der
Energieanlagen zuständig. Das Ziel ist, deren Sicherheit zu garantieren. Sie kontoliert auch die Lieferung,
den Verbrauch sowie die Staatsvorräte der Energiequellen.
http://www.vei.lt
Die Stadtverwaltungen sind in ihren Territorien gemäß der Gesetzordnung für die Regulierung der
Versorgung der Verbraucher mit Wärmeenergie, der Vergabe der Lizenzen für den Einzelhandel mit Öl
Produkten und die Informationsbereitstellung für die Öffentlichkeit zuständig.
Die staatliche Energieagentur wurde vom Wirtschaftsministerium gegründet und erfüllt in ihrem Auftrag
verschiedene Funktionen, z. B. führt sie verschiedene Maßnahmen im Rahmen
des
Energiestrategieprogramms und zur Verbesserung der Energieeffizienz durch und ist für die Steuerung
ausländischer Hilfsprogramme zuständig.
http://www.ena.lt
Grundlage für den litauischen Strommarkt bildet das am 27.12.2009 berichtigte Elektrizitätsgesetz. Das
Elektrizitätsgesetz regelt die gemeinsamen Prinzipien des Stromsektors sowie die Aktivitäten der
Stromunternehmen und deren Umgang mit den Kunden. Der Stromsektor umfasst Erzeugungs-,
Übertragungs-, Verteilungs- und Handelsunternehmen. Im Elektrizitätsgesetz ist der Zugang neuer Erzeuger
zum litauischen Strommarkt geregelt. Stromerzeuger kann jede natürliche oder juristische Person sein und
darüber hinaus Betriebe, auch wenn sie keine juristische Person sind, sofern sie über eine entsprechende
Erlaubnis verfügen. Hier ist auch die Vergabe der benötigten Lizenzen geregelt. Die Projektierung und der
Bau neuer Stromerzeugungsanlagen sind im Baugesetz geregelt. Den Gesetzestext in englischer Sprache
kann im Internet unter folgendem Link abgerufen werden:
http://www3.lrs.lt/pls/inter3/dokpaieska.showdoc_l?p_id=246666
Das Erdgasgesetz vom 20. Oktober 2000, berichtigt am 20.03.2007, regelt die gemeinsamen Prinzipien des
Gassektors sowie die Aktivitäten der Gasbetriebe und deren Beziehungen mit den Kunden. Der Gassektor
beinhaltet Erzeugungs-, Lieferungs-, Transport- und Verteilungsunternehmen.
Das Gesetz der Wärmewirtschaft vom 20.05.2003, berichtigt am 01.01.2008 regelt die Wärmewirtschaft in
Litauen, die Tätigkeit von Unternehmen in diesem Bereich, ihre Beziehungen zu Kunden und untereinander.
Tab. 9: Die wichtigsten nationale Strategien und Programme im Energiebereich
1.
Nationale Energiestrategie (2007, 2010)
2.
Regelungen für den Stromhandel (12.12.2009)
3.
Entwicklungsplan des litauischen Strommarktes (vom 08.07.2009)
4.
Programm zur Modernisierung der Mehrfamilienhäuser in Litauen (2009)
5.
Richtlinien zur Entwicklung der zentralen Heizunssystemen (2008)
6.
Implementierungsplan der nationalen Energiestrategie 2008-2012 (2008)
7.
Maßnahmenplan zur Steigerung der Energieeffizienz (2007)
8.
Staatlicher Abfallwirtschaftsplan (2007)
9.
Nationales Energieeffizienzprogramm 2006-2010 (2006)
10.
Litauische Wohnungsstrategie (2004)
11.
Programm zur Unterstützung der Produktion und des Verbrauchs von Biotreibstoffen
(2004)
12.
Nationale Strategie der nachhaltigen Entwicklung (2003)
Quelle: Verband der Wärmeversorgungsunternehmen Litauens
23
3.3 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt
Die drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen planen gemeinsam den Neubau eines
Kernkraftwerkwerks in Litauen bis 2018 -2020, als Ersatz für das vorzeitig stillgelegte Kernkraftwerk Ignalina.
Die Vorarbeiten sind schon geleistet, einschließlich der Umweltverträglichkeitsprüfung und der
Standortevaluierung. Litauen hat am 10. September 2010 potenzielle Investoren formell aufgerufen,
verbindliche Finanzierungsangebote für den Bau des geplanten Kernkraftwerks Visaginas zu unterbreiten.
Anfang September 2010 hatte die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, Unterstützung beim Bau eines
neuen Kernkraftwerks zugesagt, ebenso Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie.
Doch die Ausschreibung ist fehlgeschlagen. Das litauische Energieministerium hat am 3. Dezember 2010
mitgeteilt, die einzige Bieterin – die Korea Electric Power Corporation (Kepco) – habe ihr Angebot
zurückgezogen. Laut litauischem Energieministerium folgten zwei Unternehmen der Einladung seitens der
Regierung, ein verbindliches Finanzierungs- und Bauangebot für Visaginas einzureichen. Allerdings habe
eine dieser Offerten den Ausschreibungsanforderungen nicht entsprochen. Die andere Offerte, die der
Kepco, wurde zwei Wochen nach Einreichen zurückgezogen.
Das litauische Energieministerium teilte mit, dass wegen mangelnder Resonanz beim
Ausschreibungsverfahren, nun Verhandlungen mit potenziellen Investoren direkt (und ohne
Ausschreibungsverfahren) aufgenommen werden.
Das Projekt der Strombrücken nach Schweden „NordBalt“ wird fortgesetzt und sollte Ende 2015
abgeschlossen sein. Die Projektosten betragen 550,72 Mio. EUR. Die EU Förderung – 131 Mio. EUR.
2020 sollte die Strombrücke (1000 MW) nach Polen „Litpol Link“ abgeschlossen sein, wobei die erste Etappe
(500 MW) Ende 2015 beendet wird. Das gesamte Projektvolumen beträgt 275,36 Mio. EUR, die EU stellt für
das Projekt 16,81 Mio. EUR zur Verfügung.
9
Abb. 9: Der geplante Ausbau von Netzverbindungen zwischen Litauen und Polen .
Mit der Auflösung von LEO LT reagierte die litauische Regierung unter anderem auch auf das dritte EULegislativpaket zum Energiebinnenmarkt, das im Kern auf die Trennung des Betriebs der Strom- und
Gasnetze von den Versorgungs- und Erzeugungstätigkeiten abzielt.
Nach der Auflösung von LEO LT, hat die „Lietuvos energija” AG vorübergehend ein Energiemonopol inne.
In ihren Händen sind nun Stromübertragung, Stromhandel und die Kontrolle der Stromübertragungssysteme.
Ab dem 01.01.2010 hat deswegen „Lietuvos energija” einige Funktionen an die Tochtergesellschaft LITGRID
UAB – den Betreiber des Stromübertragungssystems, und deren Tochtergesellschft BALTPOOL UAB – den
Betreiber der Strombörse - weitergegeben. Ab 2011 findet eine weitere Reorganisation statt. LITGRID turtas
AB wird von „Lietuvos energija” AG getrennt. LITGRID turtas AB ist für die Integration und Entwicklung des
9
Die Präsentation von Herrn Specius, Vorstandsmitglied von LEO LT am 30.09.2008 in Vilnius
24
litauischen Strommarktes zuständig, somit auch für die Durchführung der Projekte der Stromverbindungen
nach Schweden und Polen.
Laut dem litauischen Energieminister Sekmokas, soll diese Situation nur in der Übergangsperiode bei der
Liberalisierung des Marktes bestehen. So wurde vor kurzem schon in der Gründungsphase beschlossen, bei
der Strombörse, die Letten, Esten und vielleicht auch Norwegen als Aktionäre einzuladen. „Lietuvos
energija” hat die Lizenz der skandinavischen Strombörse „Nord Pool” erworben. Der Betreiber von
Übertragungssystem und die Strombörse sollen in der Zukunft unabhängige Gesellschaften werden.
Die Strombörse hat am 1. Januar 2010 Ihre Tätigkeit genommen. Obwohl das Recht zum Handel an der
Börse alle unabhängigen Stromlieferanten die eine Lizenz der Kommission für Preis und Energiekontrolle
besitzen, haben, gibt es vier wichtige Akteure:
- „Energijos tiekimas” UAB, (Tochtergesellschaft von „Lietuvos energija”)
- „Enefit” UAB, Tochtergesellschaft von der estnischen Energiegesellschaft „Eesti Energia”
- „Latvenergo Prekyba“ UAB, Tochtergesellschaft von der lettischen Energiegesellschaft „Latvenergo“
- „Inter RAO Lietuva” UAB, Tochtergesellschaft eines russischen Unternehmens „Inter RAO JES”
Allein das Unternehmen „Inter RAO Lietuva” UAB ist in der Lage, 5 TWh Strom in Litauen zu liefern. Aber die
Geschäftsführung rechnet damit, dass ca. 3-3,5 TWh wirklich verkauft werden.
In der folgenden Abbildung ist die Entwiklung des Strommarktes im Baltikum dargestellt. Es wird erwartet,
dass nachdem die Stromverbindungen mit Schweden und Polen gebaut sind, der Strommarkt der baltischen
Staaten 2015 in den skandinavischen und noreuropäischen Strommarkt integriert sein wird.
Abb. 10: Die Entwiklung des Strommarktes der Baltischen Staaten 2009-2015
Quelle: Baltpool UAB
Ein weiteres strategisches Projekt ist der Bau des LNG Terminals in Klaipeda. Die litauische Regierung
3
plant, das Terminal 2014 in Betrieb zu nehmen. Über das Terminal könnte ca. 3 Mrd. m Erdgas pro Jahr
importiert werden, das fast den ganzen Jahresbedarf von Litauen ausmacht. Die litauische Regierung
beabsichtigt auch, das Terminal ohne ausländische Partner zu bauen.
25
4. Erneuerbare Energien
4.1 Status der Erneuerbaren Energieträger
4.1.1 Gesetzliche Regelungen und Verordnungen
Folgende gesetzliche Regelungen und Programme der litauischen Regierung sind für die Nutzung
10
erneuerbarer Energien in Litauen relevant (in chronologischer Reihenfolge aufgezählt) :
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
18. Januar 2007: National Energy Strategy (Nr. X-1046)
11. Mai 2006: National Energy Efficiency Programme for 2006 - 2010 (Regierungsresolution Nr. 443)
7. Oktober 2005: Regulations on Provision of Origin Guarantees for Electricity Generated Using
Renewable Energy Sources (Beschluß Nr. 4-346)
12. Mai 2005: Rules of Funding of Biofuel Production in 2005 Development ((Beschluß Nr. 3D-268)
12. Oktober 2004: Rules of Use of Confiscated Alcohol Products for Biofuel Production (Offering to
Biofuel Producers) ((Beschluß Nr. 4-368/1K-330)
26. August 2004: Programme on Promotion of Biofuel Production and Use in 2004-2010
(Regierungsresolution Nr. 1056)
12. August 2004: Rules of Collection of Information on Use of Biofuel and Provision of the
Information to the European Commission ((Beschluß Nr. 4-307)
27. Mai 2004: On Implementation of the Republic of Lithuania Law on Biofuel and Bio-oil
(Regierungsresolution Nr. 648)
6. April 2004: Technical Rules of Connection of Wind Power Plants to the Lithuanian Electricity
System ((Beschluß Nr. 4-102)
5. Februar 2004: Law Amending the Law on Biofuel (Nr. IX-1999)
22. Januar 2004: Technical Regulation on Lignin Biofuel ((Beschluß Nr. 4-18)
16. Mai 2002: Law on Energy (Nr. IX-844)
9. Mai 2002: Rules for leasing of the state owned hydro engineering complex of the agricultural
purpose for the needs of the hydro energy (Regierungsresolution Nr. 651)
18. Dezember 2001: Rules for Public Service Obligations ((Beschluß Nr. 380)
18. Dezember 2001: Electricity Trading Rules ((Beschluß Nr. 380)
5. Dezember 2001: Resolution on the Approval of the Legal Acts Necessary for the Implementation
of the Law of the Republic of Lithuania on Electricity (Nr. 1474)
5. Dezember 2001: Electricity Import Conditions (Regierungsresolution Nr. 1474)
5. Dezember 2001: Licencing Rules in the Electricity Sector (Regierungsresolution Nr. 1474)
66 Lithuanian Renewable Energy
5. Dezember 2001: Activities in the Electricity Sector Subject to an Authorization
(Regierungsresolution Nr. 1474)
5. Dezember 2001: Procedure for the Promotion of Purchasing of Electricity Generated from
Renewable and Waste Energy Sources (Regierungsresolution Nr. 1474)
5. Dezember 2001: Public Service Obligations in the Electricity Sector (Regierungsresolution Nr.
1474)
5.Dezember 2001: The Procedure for Recognising Facilities of Electricity Energy as Energy Facilities
of State Significance (Regierungsresolution Nr. 1474)
26 Juni 2001: Law on Electricity (Nr. IX-408, überarbeitete Version)
26.April 2001: Rules of Trading in Oil Products, Biofuel, Bio-oil and other Flammable Liquid Products
in the Republic of Lithuania ((Beschluß Nr. 1474)
19.Januar 2001: Institutions responsible for the implementation of the Law on Biofuel
(Regierungsresolution Nr. 53)
Laut dem Litauischen Elektrizitätsgestz sind die Netzbetreiber verpflichtet, die stromproduzierenden
Anlagen, die den technischen Regelungen und Normen entsprechen, an die Netze anzuschließen.
(http://www3.lrs.lt/pls/inter3/dokpaieska.showdoc_l?p_id=246666, siehe Artikel 17 und 21).
Die EU-Kommission hat am 23.01.2008 ein Klimapaket verabschiedet, das alle Mitgliedsländer in die Pflicht
nimmt. Im Vergleich zum Jahr 1990 sollen der Energieverbrauch sowie die Treibhausgas-Emissionen um 20
Prozent gesenkt werden. Der Anteil erneuerbarer Energien soll hingegen auf 20 Prozent steigen. Litauen hat
sich verpflichtet, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien in dem gesamten Energieverbrauch auf 23% zu
steigern. Die Zwischenziele sind folgende:
- bis 2012 – 16,6 %
- bis 2014 – 17,4 %
10
http://www.avei.lt
26
-
bis 2016 – 18,6 %
bis 2018 – 20,2 %
Die Anforderungen der Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren
Quellen und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG
sollen bis November 2010 in das nationale Recht aufgenommen werden.
Litauen hat 2010 ein Aktionsplan zur Umsetzung konkreter Maßnahmen erarbeitet und er kann unter
folgendem Link abgerufen werden:
http://ec.europa.eu/energy/renewables/transparency_platform/doc/national_renewable_energy_action_plan_
lithuania_en.pdf
Das Gesetz zu erneuerbaren Energien, das sich zur Zeit im Palament zur Diskussion vorliegt, soll
sicherstellen, dass die EU Anforderungen rechtzeitig umgesetzt werden. Das Gesetz betrifft die Nutzung von
erneuerbaren Energien in folgenden Bereichen:
- Wärmeproduktion und -verbrauch,
- Stromproduktion und -verbrauch,
- Biokraftstoffeproduktion und -verbrauch.
Die Arbeitsgruppe, die am Gesetztentwurf arbeitet, hat folgende Stärken der erneuerbaren Energiequellen in
Litauen identifiziert:
- großes ungenutztes Potenzial,
- großes Potenzial an Biomasse, die erfolgreich in KWK genutzt werden könnte,
- großes Potenzial an Windenergie,
- EU Richtlinien unterstützen die Nutzung der erneuerbaren Energiequellen,
- der Beitrag zur energetischen Unabhängigkeit und Sicherheit,
- die Lösung sozialer und wirtschaftlicher Probleme.
Paralell dazu wurden folgende Schwächen identifiziert:
- nicht alle nationalen steuerrechtlichen Fragen und Förderungsfragen sind endgültig gelöst
- die Industrie im Bereich erneuerbare Energien ist noch jung und es fehlt an Know-How im
Technologiebereich
fehlende Finanzmittel für die Entwicklung großer Projekte
- die vorhandene Unterstützung der „traditioneller Energiepolitik“ (Kernkraft und Erdgas)
In dem Gesetz werden Pflichen der Netzbetreiber sowie die Einspeisevergütungen für den Zeitraum von 12
Jahren geplant. Für die Solarkraftwerke, die 30 kW und größer sind – 17-20 Jahre.
Die Einspeisevergütungen werden nach Leistung der Anlagen und deren Effizienz differenziert.
z.B. Windkraftwerke werden in fünf Kategorien gegliedert:
- Windkraftwerke bis zu 30 kW, onshore
- Windkraftwerke 30 - 250 kW, onshore
- Windkraftwerke größer als 250 kW, onshore in den Bezirken: Kretinga, Neringa, Skuodas, Palanga,
Klaipeda, Silute, Pagegiai, Taurage
- Windkraftwerke größer als 250 kW, onshore in anderen Bezirken außer die o. g.
- Windkraftwerke, offshore
Die Netzbetreiber sowie die Wärmelieferanten sollten per Gesetz verpflichtet werden, alle Strom- und
Wärmeproduzenten aus erneuerbaren Energiequellen, die den Antrag darauf stellen, an die Netze
anzuschließen. Die Betreiber der Erdgasnetze sollen die Rahmenbedingungen für die Einspeisung des
Biogases in die Erdgasnetze schaffen, falls dieses den technischen sowie Qualitätsanforderungen
entspricht. Der Einspeisepreis für Biogas darf nicht niedriger sein als der des Erdgases.
Im Bereich Biokraftstoffe ist im Gesetzesentwurf vorgesehen, dass ab dem 31.12.2012 die rechtlichen
Rahmenbedingungen für den Handel mit Benzin und Diesel in deren Zusammensetzung nicht weniger als 10
% und für Biokraftstoffe 7% sind. Zugleich sollten bis zum 31.12.2012 Standards und technische
Anforderungen für die Kraftstoffe mit mehr als 10 % Biokraftstoff vorbereitet werden. Ab dem 01.01.2015
sollen die Tankstellen in Abhängigkeit von der Anzahl an Zapfsäulen verpflichtet werden,
Biokraftstoffanlagen zu errichten.
Für die Förderung der Projekte sollte ein spezieller Förderungsfonds der erneuerbaren Energien eingerichtet
und im Haushalt geplant werden. Dort würde ein Teil der Akzisesteuer für fossile Brennstoffe, neben der EUsowie andere Mittel, einfließen.
Förderungsfähig wären vor allem Projekte in folgenden Bereichen:
- Nutzung der festen Biomasse für die Strom- und Wärmeproduktion (KWK)
27
-
Biogasproduktion und dessen Nutzung
Nutzung von anderen erneuerbaren Energiequellen
Biogasreinigung und Einspeisung in die Erdgasnetze
Anpassung von Verkehrsmitteln an die Nutzung von erneuerbaren Energien
Nutzung von geothermischen Energie
Produktion von Biobrennstoff
Öffentlichkeitsarbeit, Forschung und Entwicklung
Die Fördermittel aus diesem Fonds dürfen aber nicht für die Projekte zur Verfügung gestellt werden, die
später durch die Einspeisevergütungen unterstützt werden.
4.1.2 Investitionsförderung für Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern
Die litauische Regierung fördert den Einsatz erneuerbarer Energie vor allem mit der Abnahmeverpflichtung
(bis 31.12.2020) und den attraktiven Einspeisevergütungen für den Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
Die Preise für die Einspeisung werden mit den Beschlüssen der Staatlichen Kommission für Preis- und
Energiekontrolle festgelegt (vom 11.02.2002, vom 21.02.2008, vom 02.10.2008 und vom 04.09.2009). Der
Strom aus Wasserkraftwerken wird ab dem 1. Januar 2009 zum Preis von 7,53 € ct/kWh eingespeist, Strom
aus Windkraftwerken – zum Preis von 8,69 € ct/kWh. Der Strom aus Biomassekraftwerken wird ebenfalls
zum Preis von 8,69 € ct/kWh eingespeist. Biomasse oder Biogas düfen nicht weniger als 70% im Treibstoff
von solchen Anlagen betragen. Das Verhältniss der Strom/Wärme-Leistung der Anlage sollte nicht kleiner
als 0,23 sein.
Am 4. September 2009 hat die Staatliche Kommission für Preis- und Energiekontrolle einen Beschluss
verabschiedet, in dem zum ersten Mal die Einspeisevergütung für die Sonnenenergie festgelegt wurde. Die
Einspeisevergütung hängt mit der maximalen Leistung der PV-Anlagen zusammen. Bei der maximalen
Leistung der PV-Anlagen von bis zu 100 kW, beträgt die Einspeisevergütung 0,475 EUR/kWh, im Falle der
maximalen Leistung von 100 kW bis zu 1 MW ist die Einspeisevergütung 0,45 EUR/kWh und wenn die
maximale Leistung 1 MW übersteigt - 0,437 EUR/kWh. Diese Einspeisevergütung gilt ab dem 1. Januar
2010.
Pre is in E u ro /k W h
Abb. 11: Einspeisevergütung der Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen in Litauen ab
01.01.2010
0,5
0,4
0.472
0.452
0.437
0,3
0,2
0.087
0.087
0,1
0
Solarenergie
bis zu 100kW
Solarenergie
bis zu 1MW
Solarenergie ab
1MW
Windenergie
Bioenergie
0.075
Wasserenergie
Die Stromproduzenten aus erneuerbaren Energiequellen bekommen 40% Ermässigung bei den
Anschlusskosten an die Übertragungsnetze.
Die finanzielle Unterstützung seitens der EU-Programme erfolgt über die Förderprogramme des Kohäsionsund des Strukturfonds.
Im Zeitraum 2007-2013 stehen Litauen aus den Strukturfonds der EU 6,663 Mrd. EUR zur Verfügung. Am
26.04.2007 hat die Europäische Kommission die litauische Strategie zur Nutzung der EU-Strukturhilfe 20072013 bestätigt. Die Strategie wird durch 4 Programme umgesetzt:
•
•
•
•
Maßnahmenprogramm für die Entwicklung von Human Ressources (13,8 %, 933,49 Mio EUR)
Maßnahmenprogramm für wirtschaftliches Wachstum (45,7 % - 3,09 Mrd. EUR)
Maßnahmenprogramm für die Kohäsionsförderung (39,1 % - 2,66 Mrd. EUR)
Programm der Technischen Unterstützung (1,4 % - 86,89 Mio EUR)
28
Im Programm der Maßnahmen für wirtschaftliches Wachstum sind 144,81 Mio. EUR für die
Maßnahmengruppe „Netzwerke für Energielieferung“ vorgesehen.
In dieser Gruppe werden Anträge für folgende Maßnahmen aufgenommen:
• VP2-4.1-ŪM-01: Die Modernisierung und Entwicklung von Netzwerken für die Stromlieferung
• VP3-3.4-ŪM-03/04: Die Renovierung von nationalen und regionalen öffentlichen Gebäuden
• VP3-3.4-ŪM-02: Die Nutzung von erneuerbaren Enerqiequellen für die Energieproduktion (die
Aufforderung zur Einreichung der Projektanträge wird im Oktober –November 2008 erwartet,
mögliche Finanzierung für private Unternehemen bis zu 50 % der geeigneten Kosten im Rahmen
von ca. 30 000 EUR bis zu 5,2 Mio. EUR)
• VP2-4.1-ŪM-03: Die Modernisierung und Entwicklung von Wärmenetzwerken
Im Programm für Kohäsionsförderung sind mehr als 289,62 Mio. EUR für die Maßnahmengruppe „Die
Erhöhung der Effizienz der Energieproduktion und des –verbrauchs sowie die Förderung der Nutzung von
erneuerbaren Energiequellen“ vorgesehen. Die Gesamtkoordination der EU-Projekte obliegt dem litauischen
Finanzministerium (www.finmin.lt). Die Maßnahmen im Energiebereich werden von der Lithuanian Business
Support Agency koordiniert (www.lvpa.lt).
2007 wurde in Litauen eine elektronische Datenbank aller EU finanzierten Projekte eingerichtet. Dort kann
man - leider nur auf Litauisch - alle Projekte im Bereich Energiewirtschaft finden, die aus den Strukturfonds
unterstützt werden.
http://www.esparama.lt/lt/bpd/zemelapis/?s=1&f_measure=14&f_status=13&f_date_from=2004-0101&f_date_to=2007-12-31
Eine Förderung von Anlagen, die Energie aus erneuerbaren Energieträgern erzeugen, ist ausgeschlossen,
wenn diese Anlagen lediglich auf die kommerzielle Vermarktung ausgerichtet sind. Diese Anlagen erhalten
bereits aufgrund der Abnahmeverpflichtung der Energieanbieter und der besonderen Einspeisetarife
entsprechende Vergünstigungen.
Für private Unternehmen gibt es im Allgemeinen keine staatliche Förderung für den Bau von Anlagen zur
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Stadtverwaltungen haben im Gegensatz zu privaten
Unternehmen gute Möglichkeiten, eine litauische staatliche Förderung von Projekten der erneuerbaren
Energien zu erhalten. Sie werden auch dann durch Sonderfördermittel besonders gefördert, wenn sie bereits
Bestandteil spezieller staatlicher Programme sind.
Für private Unternehmen sind grundsätzlich EU-Förderungen von bis zu 50% der Investitionssumme
möglich. Allerdings sind bei der Energieerzeugung signifikante Verringerungen bei den Emissionen
notwendig. Zudem ist eine Weiterveräußerung der Anlagen nicht gestattet.
Die Landwirte haben die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung aus den EU-Strukturfonds im Rahmen der
Programme „Modernisierung der landwirtschftlichen Flächen“ und „Unterstützung für Geschäftaufbau und
seine Entwicklung“ zu bekommen. Die Anträge werden bei der National Paying Agency (Nacionaline
mokejimo agentura, www.nma.lt) eingereicht. Die maximale Projektförderungssumme beträgt 200 Tausend
EUR , die Förderungsintensität – 40, 50 oder 60 % der Projektkosten, je nachdem wo und von wem das
Projekt durchgeführt wird: übliche Förderungintensität 40 %, für Junglandwirte – 50 % Wenn die Projekte in
schwächeren Regionen durchgeführt werden, dann ist die Förderungsintensität entsprechend 50% und 60 %
der gesamten Projektkosten. Zusätzlich zu der EU-Unterstützung stellen ausgewählte Banken ermäßigte
Darlehen für landwirtschaftliche Investitionsprojekte zu Verfügung. Es gibt in Litauen auch einen
Garantiefond für landwirtschaftliche Kredite (Rural Credir Guarantee Fund), der Garantien für solche
Projekte vergibt. Im Rahmen dieses Programms wurde in Europa im Juli 2010 im Bezirk Birzai die erste 250
kW Windkraftanlage mit 2 Flügeln errichtet.
Am 7. Juli 2009 wurde in Litauen das Gesetz über finanzielle Instrumente zum Management des
Klimawandels verabschiedet, das alle bisherigen Beschlüsse der Regierung zusammenfasst. Litauen hat für
den Zeitraum 2008-2012 insgesamt 35 718 255 Zertifikate erhalten.
Die zuständige koordinierende Organisation ist der litauische Umweltschutzinvestitionsfonds (www.laaif.lt).
http://ec.europa.eu/environment/climat/emission/pdf/nap2008/lt.pdf
http://ec.europa.eu/environment/climat/emission/pdf/initial_nap/lt.xls
29
Tab. 10: JI Projekte in Litauen seit 200511
Project Name
Project
applicant
1.
Planned
tCO2
rduction
in 20082012
265.848
Project
Idea‘s Note
Submition
date
Minoil Flare Gas
UAB
2004 07
Reduction Project „LitPronergija“
02[*]
2. Lapes Landfill
UAB
167.155
2005 12 23
Gas Utilisation for
“Ekoresursai”
Energy
Generation
3. Rūdaičių wind
UAB „V÷jų
231.157
2006 05 26
power park
spektras“
4. Benaičių wind
UAB „Achema“
156.762
2006 08 31
power park
hidrostotys
5. AB „Achema“
UAB „Achema“ 4.732.541
2006 11 17
N2O reduction
UKL-7 devices
6. AB „Achema“
UAB „Achema“ 2.603.560
2006 11 17
N2O mažinimas
GP system
7. Initial rapeseed
UAB „Mestilla“
463.875
2006 12 21
alteration to bioful
generation
UAB „V÷jo
8. Sud÷nų ir
79.012
2007 01 25
Lendimų wind
elektra“
power park
9. Mockių wind
UAB „Iverneta“
65.131
2007 04 27
power park
10. Čiūtelių wind
UAB „Naujoji
235.851
2007 04 27
power park
energija“
11. Kreiv÷nų wind
UAB
123.545
2007 04 27
power park
„Energogrup÷“
12. Bioethanol
AB „Biofuture“
303.397
2007 10 26
production
13. Bioethanol
UAB „Kurana“
165. 812
2008 01 25
production and
biogas resort for
energy
production
14. 35 MW L÷bartų
UAB „Gera
315.000
2008 04 18
wind power park
energija“
15. Griežpelkių wind
UAB „V÷jo
44.675
2009 01 23
power park
gūsis“
16. Liepyn÷s wind
UAB „V÷jo
46.584
2009 02 27
power park
gūsis“
17. Seirijų wind
UAB „Gemba“
30.327
2009 03 20
power park
18. Pakruojis wind
AB „Dolomitas“
25.319
2009 10 09
power park
19. Benaičiai-1 wind
UAB
206.580
2009 10 09
power park
„Renerga“
20. Didšiliai wind
UAB „V÷jų
110.426
2009 10 09
power park
spektras“
21. Kreiv÷nai-III wind
UAB „V÷jo
57.443
2010 06 22
power park
vatas“
22. Wind power park
UAB „V÷jo
60.096
2010 09 08
in Bučiai and
elektra“
Kadariai
Quelle: Litauischer Umweltschutzinvestitionsfonds (www.laaif.lt)
11
Date of
approving
Letter of
Endorcement
(LoE)
2005 04 21
Date of
approving
Letter of
Endorcement
(LoA)
2006 06 19
2006 03 01
2006 12 14
2006 07 18
2007 04 05
2006 09 19
2007 07 04
2007 01 08
2009 05 11
200701 08
2008 07 08
2007 03 29
Implementation
suspended
2007 02 21
2008 01 30
2007 05 11
2010 09 10
2007 05 11
-
2007 05 11
2010 01 15
2007 11 27
2008 02 27
Implementation
suspended
-
2008 05 08
-
2009 02 09
2010 06 19
2009 03 31
2010 01 15
2009 03 31
-
2009 11 06
-
2009 11 06
-
2009 11 06
2010 10 01
-
-
-
-
www.laaif.lt/index.php?-383419492
30
Da alle CO2-Zertifikate aufgebraucht sind, werden bis 2012 keine neuen JI-Projektideen von der zuständigen
Stelle angenommen (außer in Fällen, in denen bereits geplante Projekte nicht realisiert werden). Nach 2012
wird ein neues Verfahren in Kraft treten. Die JI-Projekte werden meistens von den litauischen Unternehmen
in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fonds und Banken durchgeführt, wie z.B. NEFCO (The Nordic
Environment Finance Corporation).
4.2 Windenergie
4.2.1 Aktuelle Situation, Trends und Aussichten
Aufgrund der günstigen Lage an der Ostseeküste, ist Windenergie in Litauen eine der wichtigsten
erneuerbaren Energiequellen, doch ihre Nutzung ist bisher bei weitem noch nicht erschöpft. Der westliche
Teil Litauens und die Küstengegend weisen ein hohes technisches Potential für die Nutzung der
Windenergie auf. Die Windverhältnisse sind mit denen in Dänemark und Deutschland vergleichbar. In der
Höhe von 50 m werden Windgeschwindigkeiten über 6,5 m/s erreicht. Im weiteren Land kann man vereinzelt
gute Standorte finden. Die durchgeführten Versuchsmessungen zeigen, dass 100 km von der Küste entfernt
in 70 m Höhe eine Windgeschwindigkeit von 6,5 m/s gemessen wird. Weitere Studien zeigen, dass sich
etwa 70% der Landesfläche für eine Anwendung kleiner dezentraler Windkraftanlagen eignet. 2009 betrug
die Windenergie in Litauen 1,55% am gesamten Energieverbrauch.
Die Daten über die aktuell produzierte Windenergie kann auf der Webseite des Betreibers des
Stromübertragungssystems LITGRIG abgerufen werden:
http://www.litgrid.eu/index.php?-114886815
Abb. 12: Windatlas von Litauen, 2003
Quelle: The UNDP/GEF Baltic Wind Atlas
Große Hoffnungen werden in der Zukunft auch in Offshore-Windparks gesetzt. Momentan sind jedoch die
notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen dazu noch nicht geschaffen.
Für einen Großteil der Küstengegend ist der Bau von Windparks ausgeschlossen, da es sich um
Naturschutz-, Erholungs- oder Wohngebiete handelt. Dies gilt für die gesamte Kurische Nehrung, die in die
UNESCO-Liste für Weltkultur- und Naturerbe eingetragen ist. Auch die Gegend südlich von Klaipeda besteht
größtenteils aus Schutzgebieten. 2003 wurde von UNDP/GEF eine Studie „Wind Energy Development in the
12
Baltic States“ finanziert. Im Rahmen der Studie wurde ein Windatlas erstellt. Die Europäische Bank für
Wiederaufbau und Entwicklung hat bereits 2004 das Windpotential in Litauen auf 500 MW geschätzt.
12
http://130.226.56.153/rispubl/VEA/veapdf/ris-r-1402.pdf
31
Bis 2010 wurde in Litauen für den Bau von Winkraftanlagen eine Lizenz benötigt. Damit wollte die Regierung
sicherstellen, dass die notwendigen Leistungsreserven für den Ausgleich der Leistungsschwankungen vorhanden
sind. In Litauen wurden sechs Zonen vorgesehen, 5 davon im westlichen Teil des Landes: Bezirke Skuodas,
Plunge, Kretinga, Klaipeda Silute und Taurage sowie die 6. Zone im Bezirk Vilkaviskis und Marijampole. Die
Gesamtleistung aller Lizenzen sollte 240 MW nicht überschreiten.
Ab 2010 werden keine Lizenzen mehr benötigt. Die neuen Windkraftanlagen können aber erst nach der
Prüfung der Durchlässigkeit der Stromleitungen an die 330-110 kV Netze angeschlossen werden. Die
Betreiber des Stromübertragungssystems LITGRID haben im Internet eine interaktive Karte von Litauen
eingerichtet, in der das 330-110 kV Netz und die Leistungen markiert sind, die an den Netz angeschlossen
werden dürfen. Die Karte wird ständig aktualisiert. http://www.litgrid.eu/index.php?-1864991708
Diese Karte ist nur in litauischer Sprache verfügbar.
Abb. 13: Teilansicht der Karte Litauens mit den 330-110 kV Netzen und deren Durchlässigkeit
Quelle: www.litgrid.eu
Erklärung der Markierungen:
REGIONAS - Zone
Max - maximale Leistung der Stomerzeugung, die in dieser Zone zugelassen ist
Liko - die übriggebliebene freie Leistung, die an die markierte Stromleitung angeschlossen werden darf
Leidimai – bereits ausgestellte Genehmigungen, die Stromerzeugungsleistung in der Zone zu erweitern
LINIJA - Stromleitung
Max - maximale Leistung der Stomerzeugung, die in dieser Stromleitung zugelassen ist
Liko - die übriggebliebene freie Leistung, die an die markierte Stromleitung angeschlossen werden darf
Leidimai - bereits ausgestellte Genehmigungen, die Stromerzeugungsleistung in dieser stromleitung zu
erweitern
Erklärung der Zeichen:
Rote Flagge - Der Anfang und das Ende der Transitstromleitung
Windmühle – Bereits angeschlossene Windparks oder der Betreiber des Stromübertragungssystems hat
sich bereits verpflichtet, diese anzuschließen.
Bemerkung: Die Gesamtleistung der Windkraftwerke wird wegen der fehlenden Kapazitäten von
notwendigen Leistungsreserven bis 2020 auf 500 MW begrenzt.
Ende des Jahres soll ein neues Gesetz für erneuerbare Energien in Litauen verabschiedet werden, welches die
Rahmenbedingungen auch im Bereich Windenergie festlegen wird.
32
Die Gesamtleistung der bisher installierten Windkraftanlagen beträgt ca. 165 MW. Diese Windkraftanlagen
haben 2009 insgesamt 157,7 GWh Strom produziert. Die Planung des litauischen Energieministerium sieht
vor, dass die Leistung der Windkraftanlagen kontinuierlich erhöht wird: 2011 auf 200 MW; 2012 auf 250 MW;
2020 auf 500 MW.
Laut dem litauischen Verband der Windkraftwerke wurden im Bereich Windnergie bis 2010 136 Mio. EUR
investiert. In 2010 sollen weitere 90 Mio. EUR investiert worden sein. 90% der Investoren im
Windenergiebereich sind im Verband der Windkraftwerke organisiert.
4.2.2 Genehmigungsverfahren
Bei dem Bau von Windkraftanlagen sind folgende Beschlüsse zu berücksichtigen:
- Beschluss der Regierung der Republik Litauen vom 05.12.2001 Nr. 1474, berichtigt am 13.01.2004 Nr. 25
„Förderung der Produktion und Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen“
http://www3.lrs.lt/pls/inter2/dokpaieska.showdoc_l?p_id=290177
- Beschluss des Wirtschaftsministers vom 06.04.2004 Nr. 4-102 „Technische Regelungen des Anschlusses
von Windkraftanlagen an das Elektrizitätsenergiesystem Litauens“
http://www3.lrs.lt/pls/inter3/dokpaieska.dok_priedas_pdf?p_id=5586
Folgende Schritte sollen beim Anschluss an die Stromübertragungsnetze beachtet werden:
1. Antragstellung an den Betreiber des Stromübertragungssystems LITGRIG und der Erhalt von
vorläufigen Projektierungsbedingungen (lit. Išankstin÷s projektavimo sąlygos)
2. Antragstellung an das Energieministerium der Republik Litauen und Erhalt der Erlaubnis, die
Stromproduktionskapazitäten zu erweitern
3. Antragstellung an den Administrationsdirektor (oder an den von ihm bevollmächtigen Beamten) der
zuständigen kommunalen Verwaltung und der Erhalt der Zusammenfassung von
Projektierungsbedingungen
4. Nachdem die im Punkt 1-3 erwähnte Anforderungen erfüllt sind: Antragstellung an den Betreiber des
Stromübertragungssystems LITGRIG und der Erhalt der Projektierungsbedingungen
5. Entsprechend
den
rechtlichen
Anforderungen
werden
dem
Betreiber
des
Stromübertragungssystems LITGRIG Projektierungsdokumente vorgelegt und ein Vertrag über den
Anschluss der Dienstleistung abgeschlossen
6. Der Energieinspektion soll die Bescheinigung über die Überprüfung des technischen Zustands der
Elektrizitätseinrichtungen vorgelegt werden, damit die Inbetriebnahme der Anlage abgestimmt
werden kann.
Am 7. Juni 2010 hat LITGRID die typischen vorläufigen Projektierungsbedingungen bestätigt, die den
Projektentwicklern helfen sollen, die notwendigen Investitionen für den Anschluss der Windkraftanlagen an
die Hochspannungsnetze von 110 kV zu berechnen. Damit werden keine Pflichten oder Rechte
beansprucht. Die vorläufigen Projektierungsbedingungen gelten bis die Projektierungsbedingungen nach der
gültigen Technischen Bauverordnung STR 01.05.07.2002 ausgestellt werden, aber nicht länger als 6
Monate.
Laut den Informationen von LITGRID, wurden bisher die vorläufigen Projektierungsbedingungen für den
Anschluss an die 110 kV Netze für 2 350 MW und für den Anschluss an die 330 kV Netze – 2 751 MW
ausgestellt.
Da die schnelle Durchführung der Projekte im Windenergiebereich durch die bürokratischen Vorgänge
verzögert wird, arbeiten die meisten Investoren mit den Projektentwicklern zusammen und sparen die Zeit
bei der Projektvorbereitung. Es wird empfohlen, einen Partnerunternehmen vor Ort zu finden und die
Projekte gemeinsam zu entwickeln.
Seit dem 17.01.2010 gelten die Änderungen in der technischen Bauverordnung, wonach die Windkraftwerke
bis zu 10 kW und 10 m Höhe mit Flügeln der I Gruppe der einfachen Bauten angehören. Demzufolge sind
eine Baugenehmigung und andere komplizierte Abstimmungsprozeduren nicht erforderlich. Entspricht die
Leistung der Windkraftwerke bis zu 250 kW, so ist ebenso eine Berücksichtigung des Bauleitplans nicht
notwendig. Ferner ist eine Änderung des Bestimmungszweckes des Grundstücks nicht relevant. Auch die
Mindestentfernung (diese entspricht mindestens der Turmhöhe mit Flügel der Windkraftanlage) zu einem
angrenzenden bewohnten Grundstück ist freier. Wenn man ein solches Windkraftwerk bauen möchte, sollte
man sich an den Hauptarchitekten der kommunalen Stadtverwaltung wenden, der die Zusammenfassung
der Baubedingungen ausstellt sowie an den Betreiber des Stromübertragungssystems LITGRIG, um die
vorläufigen Projektierungsbedingungen zu erhalten (falls die Überschussstromeinspeisung erfolgen soll).
33
Windkraftanlagen, deren Baukonstruktion bis zu 2,2 m ist, sind keine einfache Bauten und die
Anforderungen der Technische Bauverordnung werden nicht angewandt.
Für den Bau von Windkraftwerken, die mit Flügeln höher als 10 m sind und mehr als zwei Generatoren
haben, ist eine Studie hinsichtlich des Einflusses des Winkraftwerks auf die Umwelt nötig.
Windkraftwerke bis zu 15 m Höhe und und einer Leistung bis zu 30 kW werden als einfache Bauten der
Kategorie II behandelt. Auch dann sind die entsprechenden Bauvorschriften weniger streng.
Als Engpässe bei der Entwicklung von Windprojekten wurden von den Experten folgende Faktoren benannt:
- Bei der Vorbereitung des Bauleitplanes wurde die Gründung von Windparks nicht vorgesehen. Ferner
dürfen Windparks nur auf den Grundstücken mit industrieller Bestimmung gebaut werden. Somit ist fast
immer eine Änderung des Bestimmungszwecks vom Grundstück notwendig, was wiederum einen durchaus
langen Zeitrahmen bedarf.
- Seitens der Ornithologen wird oft der Einspruch gegen den Bau von Windparks erhoben. Das Problem wird
meistens gelöst, indem man ein Jahr lang die Vogelzüge beobachtet und die Windkraftanlagen
entsprechend platziert.
- Ebenso erhebt das Militär Einwände, dass die Windkrafträder zu einer Störung der Radarsysteme führen
könnten.
4.2. 3 Marktakteure
Die erste kommerzielle Windkraftanlage wurde in Skuodas 2002 aufgebaut. Es war eine 160 kW Windanlage
aus Dänemark. 2004 wurde in Vydmantai, Bezirk Kretinga, eine 630 kW Anlage in Betrieb genommen. In der
Nähe wurde auch der erste Windpark (5,4 MW) eingerichtet. Doch wegen Klagen der Einwohner per Gericht,
wurden die Windanlagen nicht ans Netz angeschlossen, sondern abgebaut und in Polen installiert.
Der nächste größere Windpark (30 MW) wurde am 16. April 2007 im Bezirk Kretinga eröffnet. “Veju
spektras” UAB ist der Betreiber und der Inhaber von diesem Windpark. Dort arbeiten 15 Kraftwerke je 2 MW
von Enercon (E-70). Jährlich wird im Windpark ca. 75 Mio kWh Strom generiert. 2011 sollte ein weiterer
Windpark von 22 MW in Betrieb genommen warden. Einer der Aktionäre des Unternehmens “Veju spektras”
UAB ist die ENERCON GmbH.
Das dem Konzern “Achema Group” angehörende Unternehmen “Renerga” UAB betreibt ein 50 MW
Windpark in Benaiciai. Dort sind die Windenergieanlagen vom dänischen Unternehmen Vestas (16 MW) und
dem deutschen Unternehmen Enercon (34 MW) montiert.
4energia UAB ist in Litauen die Tochtergesellschft des estnischen Unternehmens Nelja Energia OÜ, dessen
Investoren wiederum Freenergy AS und ein skandinavisches Energieunternehmen Vardar Eurus AS sind. Im
August 2010 hat das Unternehmen die Aktien von Naujoji energija UAB erworben und baut das Windpark in
Ciuteliai (40 MW) auf. Das Investitionsvolumen in den Windpark beträgt 60 Mio. EUR. Insgesamt haben
Freenergy AS und Vardar Eurus AS über 200 Mio. EUR in die erneuerbare Energien in den Baltischen
Staaten investiert. 90% der Aktien von Vardar Eurus AS gehören dem norwegischen Energiekonzern
Vardas AS und 10% - dem Nordic Environment Finance Corporation (NEFCO). Freenergy AS ist ein in
Estland registrierter Investitionsfonds, dessen größter Aktieninhaber (33%) European Bank for
Reconstruction and Development (EBRD) ist.
4energia ist auch an der Entwicklung von Offshore-Windparks interessiert. Es wurde eine Studie über den
Einfluss auf die Umwelt eines Offshore-Windparks vorbereitet und das Unternehmen plant, in ein 400-1000
MW Windpark in der Ostsee zu investieren, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen
werden.
New Energy Group UAB ist einer der größten Projektentwickler in Litauen. Das Unternehmen einigt ca. 30
Tochterunternehmen, die sich mit der Entwicklung von Windparks in Litauen und Lettland beschäftigen.
Wenn die Projektdokumentationen vorbereitet sind, werden die Projekte den Investoren angeboten.
34
Tab. 11: Windparks in Litauen, 2010
Nr.
Windparkbetreiber
Instalierte Leistung,
MW
Windenergieanlagen
Ort
1.
Veju spektras UAB
30
ENERCON
ENERCON
2.
Renerga UAB
21,6
(in Vorbereitung,
Inbetriebnahme
2011)
50
Windparks in Rudaiciai,
Kiauleikiai,
Keciai,
Didsiliai, Bezirk Kretinga
3.
Energopliusas UAB
4.
VESTAS und
ENERCON
Benaiciu Windpark
4
ENERCON
Anuziu Windpark
Vejo gusis UAB
9,13
ENERCON
Griezpelkiu
Windpark,
Bezirk
Kretinga
und
Liepynes
Windpark,
Bezirk Taurage
5.
Vejo vatas UAB
15
ENERCON
Kreivenai III Windpark,
Bezirk Taurage
6.
Energogrupe UAB
20
ENERCON
Kreivenu Windpark
7.
Dalis gero UAB
2,6
ENERCON
Vidmantai Windpark
8.
4energia UAB
14
ENERCON
Sudenai Windpark
12
ENERCON
Mockiai Windpark
13,8 (wird gebaut,
Inbetriebnahme
Anfang 2012)
SIEMENS
Silale Windpark
Die Ausschreibung
läuft
Ciuteliai Windpark
40 (wird gebaut,
Inbetriebnahme
Anfang 2012)
9.
Silutes vejo projektai
UAB
(Tochterunternehmen
von 4energia UAB)
125 (Detailplan wird
vorbereitet)
Die Auswahl läuft
Silute Windpark (50%)
10.
Energijos grupe UAB
(Tochterunternehmen
von New Energy Group
UAB)
125 (Detailplan wird
vorbereitet)
Die Auswahl läuft
Silute Windpark (50%)
11.
Dolomitas AG
6
ENERCON
Akmeneliai
Windpark,
Bezirk Pakruojis
12.
Eglitana UAB
1,7
ENERCON
Seda Windpark
35
13.
Gemba UAB
6
(wird
gebaut,
Inbetriebnahme
Anfang 2012)
ENERCON
Kolonija
Windpark,
Bezirk Lazdijai
Tassa Baltic UAB ist im Bereich Kleinwindkraftanlagen tätig und vertritt in Litauen die deutschen
Unternehmen Tassa und Uni Wind bzw. das niederländische Unternehmen Fortis. Das Unternehmen
LitekoTraiding vertritt die Produkte von Siva Windturbine India und WindElectric.
Viele Fachleute im Windbereich arbeiten selbständig und bieten Projektentwicklungs- und
Beratungsdienstleistungen an. Es gibt einige Unternehmen, die mit gebrauchten Windkraftanlagen handeln.
4.2.4 Projekte in der Planung
Ein Windpark von 250 MW wird im Bezirk Silute geplant. Die Gesamtfläche der Grundstücke, die für den
Windpark vorgesehen sind, beträgt 762 ha. Es ist noch nicht endgültig beschlossen, welche
Windenergieanlagen dort gebaut werden sollen - 2 oder 3 MW. Die Projektentwicklung wird im Auftrag von
Energijos grup÷ UAB, Šilut÷s v÷jo projektai UAB von dem Unternehmen New Energy Group UAB
durchgeführt.
Abb. 14: Silute Windpark 250 MW
4energia baut in Ciuteliai einen weiteren 40 MW Windpark, der 2011 ans Netz gehen sollte. Die Aktionäre
des Projektes Freenergy AS und Vardar Eurus AS wollen in den Bau des Windparkes 60 Mio. EUR
investieren. Die Projektvorbereitung und Bauaufsicht wird auch von New Energy Group UAB durchgeführt.
36
Abb. 15: Ciuteliai Windpark 40 MW
Ein weiterer Windpark wird im Bezirk Raseiniai geplant. Die Projektentwickler „Windlita“ und „Atsinaujinantieji
istekliai“ wollen dort 40-60 Windkraftanlagen bauen.
Das Unternehmen Gemba UAB baut den ersten Windpark (6 MW) im Bezirk Lazdijai. Dort werden drei
Enercon E-82 Windkraftanlagen errichtet. Die Turmhöhe beträgt 78 m.
Das Abfallwirtschaftszentrum in Klaipeda hat eine Studie gemacht, wobei es sich um die Flächen von
geschlossenen Abfalldeponien in Dumpiai und Kalote handelt. Die Ergebnisse der Studien haben gezeigt,
dass auf der geschlossenen Deponie in Dumpiai 3 Winkraftanlagen je 2 MW, und auf der Deponie in Kalote
2 Windkraftanlagen je 2 MW gebaut werden könnten. Damit könnte das Abfallwirtschaftszentrum pro Jahr
zusätzlich 1 Mio. Litas (ca. 29 000 EUR) Einnahmen generieren.
5. Potenziale für den Marktzugang deutscher Unternehmen
Um die Ziele im Hinblick auf den Einsatz erneuerbarer Energien zu erreichen, sind die bisherigen
Bemühungen Litauens jedoch noch nicht ausreichend. Nach Meinung von Experten müssten in den
nächsten Jahren vermehrt Kapazitäten zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen installiert
werden. Die Steigerung der Energieeffizienz wird ebenso als wichtige Aufgabe fokussiert, weil dadurch bei
gleichbleibender Rohstoffmenge ein höherer Energiegewinn erzielbar werden könnte.
Wie die Umfragen zeigen, sind 53% der Einwohner Litauens der Meinung, dass deutlich mehr Strom in
Windkraftanlagen generiert werden sollte. Lediglich 1% der Befragten sind der Meinung, dass die
Windenergie weniger genutzt werden sollte.
Laut Aussage des litauischen Verbands für Windenergie würden in Litauen Investitionen im Bereich des
Baus von Windkraftanlagen und deren Zubehörteilen sehr befürwortet werden. Herr Alvydas Naujekas,
Präsident des Litauischen Verbandes der Windkraftwerke, bezeichnete das Interesse deutscher und
dänischer Hersteller, die Produktion von Windrädern aus China in die baltischen Staaten zu verlagern.
Litauische Unternehmen, die im Bereich Windnergie arbeiten, besuchen regelmäßig die internationalen
Windenergie-Messen und kennen die größten Produzenten der Windkraftanlagen sehr gut. Die Produzenten
der Kleinwindkraftanlagen sind dagegen weniger bekannt und könnten sich im Rahmen der AHKGeschäftsreise gut präsentieren.
37
Deutsche Unternehmen werden als Investoren für Windparks erwartet und begrüßt. Zwar sind die litauischen
Projektentwickler in der Lage die Windparkprojekte bis zu einem bestimmten Stadium zu planen und zu
entwickeln. Dennoch werden für den Bau der Windkaftanlagen Investoren gesucht, die dann entweder das
ganze Projekt alleine übernehmen oder einen Anteil der Aktien erwerben können. Bei der Planung und
Installation der Windkraftanlagen wird das Know-how und die Expertise deutscher Spezialisten geschätzt.
Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit deutschen Partnern ist daher sehr hoch.
In Deutschland sind oft die Kommunen oder Gemeinden die Betreiber der Windparks. Diese Tatsache
besitzt ebenso eine hohe Relevanz für das Baltikum, da die Experten so eine Möglichkeit sehen, Probleme
mit den Besitzern Nachbargrundstücken zu lösen.
Um die Ziele im Hinblick auf den Einsatz erneuerbarer Energien zu erreichen, sind die bisherigen
Bemühungen Litauens jedoch noch nicht ausreichend. Nach Meinung von Experten müssen in den nächsten
Jahren vermehrt Kapazitäten zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen installiert werden. Die
Steigerung der Energieeffizienz wird auch als wichtige Aufgabe betrachtet, weil dadurch bei gleichbleibender
Rohstoffmenge ein höherer Energiegewinn erzielbar wäre.
Wie die Umfragen zeugen, 53% der Einwohner Litauens sind der Meinung, dass in Litauen viel mehr Strom
in Windkraftanlagen generiert werden sollte. 1% der Befragten war der Meinung, dass die Windenergie
weniger genutzt sein sollte.
Laut dem Verband der Windenergie in Litauen, würden in Litauen die Investitionen im Bereich Bau von
Windkraftanlagen und deren Zubehörteilen sehr erwartet und willkommen. Herr Alvydas Naujekas, der
Präsident des Litauischen Verbandes der Windkraftwerke bezeichnete das Interesse deutscher und
dänischer Hersteller, die Produktion von Windrädern aus China in die baltischen Staaten zu verlagern.
Litauische Unternehmen, die im Bereich Windnergie arbeiten, besuchen ständig die internationalen
Windenergie-Messen und kennen die größten Produzenten der Windkraftanlagen sehr gut. Die Produzenten
der Kleinwindkraftanlagen sind dagegen weniger bekannt und könnten sich im Rahmen der AHKGeschäftsreise gut präsentieren.
Deutsche Unternehmen werden als Investoren in die Windparks sehr erwartet und begrüßt. Wie bereits
schon erwähnt wurde, die litauische Projektentwickler sind in der Lage, die Windparkprojekte bis zu einem
bestimmten Stadiun zu planen und zu entwickeln. Für den Bau der Windkaftanlagen werden Investoren
gesucht, die dann entweder das ganze Projekt alleine übernehmen oder einen Anteil der Aktien erwerben
können. Bei der Planung und Installation der Windktaftanlagen wird das Know-how und die Expertise
deutscher Spezialisten geschätzt. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit deutschen Partnern ist daher
sehr ausgeprägt.
In Deutschland sind oft die Bürgergemeinschaften die Betreiber der Windparks. Diese Erfahrungen sind im
Baltikum sehr wertvoll, weil die Experten sehen da eine Möglichkeit, dadurch die Probleme und Streite mit
den Besitzern der Nachbargrundstücken zu lösen.
Die vorliegende Marktstudie ist Teil des AHK-Geschäftsreiseprogramms ins Baltikum zum Thema
„Windnergie im Baltikum“, das im März 2011 im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien
durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird.
Deutsch-Baltische Handelskammer in Estalnd, Lettland, Litauen
V. Kudirkos g. 6, LT-03105 Vilnius
Tel. +370 213 1122, Fax +370 213 1013
E-mail: [email protected]
Web: www.ahk-balt.org
Projektleitung: Jurate Lemke
38
ANHANG 1
Stromererzeugungsunternehmen
Lithuanian PP
AB Lietuvos elektrin÷
Elektrin÷s 21
LT-26108 Elektr÷nai
Tel. +370 528 39533
Fax +370 528 39733
[email protected]
www.lelektrine.lt
UAB „Vilniaus energija“
Jočionių 13
LT-02300 Vilnius-53
Tel. +370 5 1899
Fax +370 5 266 7339
[email protected]
www.vilniaus-energija.lt/
AB „Kauno energija“
Raudondvario pl. 84
LT-47179 Kaunas
Tel. +370 37 305650
Fax +370 37 305622
[email protected]
www.kel.lt/lt/
UAB „Kauno termofikacijos elektrin÷“
Taikos pr. 147
LT-51142 Kaunas
Tel. +370 37 308360
Fax +370 37 308334
[email protected]
www.kte.lt
AB „Panev÷žio energija“
Senamiesčio 113
LT-35114 Panev÷žys
Tel. +370 45 463525
Fax +370 45 501085
[email protected]
www.pe.lt/lt
Windkraftwerke
UAB V÷jų spektras
Verslo g. 17
Kauno raj. Kumpiu km.
Tel.: +370 698 87657
Fax: +370 37 321583
[email protected]
www.vejuspektras.lt
UAB Renerga
Jonalaukio km.
LT-55296 Jonavos r.
Tel.: +370 4956627
Fax: +370 4956046
[email protected]
www.achemosgrupe.lt
UAB Energopliusas
Jotvingių g. 14
LT-62116 Alytus
Tel.: +370 698 31024
[email protected]
www.windenergy.lt
UAB Energogrup÷
Naujoji g. 3
LT-62001 Alytus
Tel.: +370 698 31024
[email protected]
Gemba UAB
Dzuku g. 5
LT-66172 Druskininkai
Tel. +370 698 31024
UAB V÷jo gūsis
Nemuno g. 139
LT-93262 Klaip÷da
Tel.: +370 616 01005
Fax: +370 46341589
[email protected]
UAB V÷jo vatas
Naugarduko g. 41-215
LT-03227 Vilnius
Tel.: +370 655 74009
[email protected]
UAB Dalis gero
Birut÷s g. 9
LT-56124 Kaišiadorys
Tel.: +370 682 14423
Fax: +370 4652201
[email protected]
4energia UAB
Tel. +370 685 21249
[email protected]
Dolomitas AG
Balsių p., Petrašiūnų k.,
LT-83477 Pakruojo raj.
Tel.: +370 698 72177
Fax: +370 421 42716
[email protected]
Eglitana UAB
Naujoji g. 4
LT-89101 Mazeikiai
Tel.: +370 443 55079
UAB Šilut÷s v÷jas
Pramon÷s g. 10
LT-99116 Šilut÷
Tel.: +370 69826196
Fax: +370
[email protected]
39
Dienstleister im Windbereich
Tassa Baltic UAB
Ežero g. 7
LT-14265 Vilnius
Tel.: +370 686 34400
Fax: +370 52469851
[email protected]
www.tassabaltic.lt
New Energy Group UAB
Konstitucijos pr. 9-41
LT-09308 Vilnius
Tel.: +370 5 210 1297
Mob. +370 652 52888
Fax: +370 5 260 7830
[email protected]
[email protected]
www.neg.lt
Naujoji ranga UAB
Raudondvario pl. 288C
LT-47164 Kaunas
Tel.: +370 60131233
Fax: +370 37211455
[email protected]
www.jegaines.lt
R.R.G. Group UAB
Savanorių pr. 180
LT-03154 Vilnius
Tel.: +370 64591902
Fax: +370 5 233 9238
[email protected]
www.generator.lt
Sparnuotas v÷jas UAB
Verslo g. 17
LT-54311 Kaunas
Tel.: +370 69870654
Fax: +370 37321583
[email protected]
www.sparnutoasvejas.lt
AS Vestas Wind Systems
Ul. Pomorska 61-65
PL-70812 Szczecin
Tel.: +48 914312512
Fax: +37052126822
[email protected]
www.vestas.com
Enercon GmbH
Bredkaer Parkvej 62
DK-8250 Egga
Tel.: +45 87430388
Fax: +45 87430344
[email protected]
www.enercon.de
UAB Enerteka
Chemijos g. 29
LT-51333 Kaunas
Tel.: +370 37427315
[email protected]
www.enerteka.lt
UAB Energetikos tinklų institutas
Kęstučio g. 36
LT-44310 Kaunas
Tel.: +370 37490800
Fax: +370 37490820
[email protected]
www.eti.lt
UAB Geostatyba
Ulonų g. 5
LT-08240 Vilnius
Tel.: +370 52754354
Fax: +370 52784750
[email protected]
www.geostatyba.lt
AS Draka Keila Cables
Verkių g. 29
LT-09108 Vilnius
Tel.: +370 52721464
Fax: +370 52721484
[email protected]
www.draka.lt
JMR UAB
Maluninku g. 3
LT-92264 Klaipeda
Tel.: +370 657 94951
[email protected]
Litekotraiding UAB
Kalvarijų 131
LT-01108 Vilnius
Tel.: +370 65911707
Fax: +370 5 2765864
[email protected]
www.vejotechnologijos.lt
Rimanto Navardausko personalin÷ įmon÷
Not÷s g. 21
LT- 98261 Skuodo
Tel.: +370 699 36304
Fax: +370 68345017
[email protected]
www.aton.lt
Ginva UAB
Taikos pr. 42 - 36
LT – 50231 Kaunas
Tel.: +370 677 46227
Fax: +370 37 380008
[email protected]
www.windtechnica.com
Saules ir vejo energijos pagalba UAB
Metalo g. 6a,
LT- 02190 Vilnius
Tel.: +370 606 90213
Fax: +370 5 2163187
[email protected]
www.svep.lt
40
Stromübertragung
AB Lietuvos energija
Žvejų 14
LT-09310 Vilnius
Tel. +370 5 278 2082
Fax +370 5 212 6736
[email protected]
www.lietuvosenergija.lt
Stromverteilung- bzw. Versorgungsunternehmen
LESTO AB
Zveju 14,
LT-09310 Vilnius
Tel. + 370 5 277 75 24
Fax + 370 5 277 7514
www.rst.lt
www.vst.lt
Strombörse
UAB „Baltpool“
A.Juozapaviciaus str. 13
LT-09311 Vilnius
Tel. +370 5 278 2777
Fax +370 5 272 3986
[email protected]
www.baltpool.lt
Gasversorgungsunternehmen
AB „Lietuvos dujos“
Aguonų 24
LT-03212 Vilnius
Tel. +370 5 236 0210
Fax +370 5 236 0200
[email protected]
www.dujos.lt/lt.php
UAB „Dujotekana“
Laisves pr. 60
LT-05120 Vilnius
Tel. +370 5 2491050
Fax: +370 5 2400295
[email protected]
www.dujotekana.lt
AB „Suskystintos dujos“
Smolensko 1
LT-03201 Vilnius
Tel. +370 5 233 4403
Fax +370 5 233-0950
[email protected]
www.susk-dujos.lt/
UAB “Haupas”
Studentu g. 35,
LT-51364 Kaunas
Tel. +370 37 350963
Fax +370 37 451933
[email protected]
Ölversorgungsunternehmen
AB „ORLEN Lietuva“
Juodeikiai
LT-89467 Mažeikiai District
Tel. +370 443 92121
Fax +370 443 92525
[email protected]
www.orlenlietuva.lt/
AB „Klaip÷dos nafta“
Burių 19, p.d. 81
LT-91003 Klaip÷da
Tel. +370 46 391772
Fax +370 46 311399
[email protected]
www.oil.lt
AB „Geonafta“
Gamyklos 11
LT-96002 Gargždai
Tel. +370 46 484801
Fax +370 46 470942
[email protected]
www.geonafta.lt/
Heizkraftwerke und Fernwärmeversorger
UAB „Vilniaus energija“
Jočionių 13
LT-02300 Vilnius-53
Tel. +370 5 1899
Fax +370 5 266 7339
[email protected]
www.vilniaus-energija.lt/
AB „Kauno energija“
Raudondvario pl. 84
LT-47179 Kaunas
Tel. +370 37 305650
Fax +370 37 305622
[email protected]
www.kel.lt/lt/
AB „Klaip÷dos energija“
Dan÷s 8
LT-92109 Klaip÷da
Tel. +370 46 410859
Fax +370 46 410870
[email protected]
www.klenergija.lt
AB „Šiaulių energija“
Pramon÷s 10
LT-78502 Šiauliai
Tel. +370 41 591200
Fax +370 41 540307
[email protected]
www.senergija.lt
41
AB „Panev÷žio energija“
Senamiesčio 113
LT-35114 Panev÷žys
Tel. +370 45 463525
Fax +370 45 501085
[email protected]
UAB “E Energija”
Jogailos g. 4
LT-01116 Vilnius
Tel. +370 5 2685989
Fax +370 5 2685988
[email protected]
www.e-energija.lt
UAB „Fortum Joniskio energija“
Baznycios g. 4
LT-84139 Joniskis
Tel. +370 426 53488
Fax +370 426 52201
[email protected]
www.fortum.lt
UAB „Litesko“
Jocioniu g. 13
LT-02300 Vilnius
Tel. +370 5 2667500
Fax +370 5 2667510
[email protected]
www.litesko.lt
UAB “Grontmij / Carl Bro”
Sevcenkos g. 14/16
LT-03223 Vilnius
Tel. +370 5 2312888
Fax +370 5 2312889
[email protected]
www.carlbro.lt
UAB “Naujoji siluma”
Savanoriu 159,
LT-03150 Vilnius
Tel. +370 5 2311472
Fax +370 5 2361 937
[email protected]
www.newheat.lt
Energijos taupymo centras
Pramon÷s g. 8
LT-35100 Panevezys
Tel. +370 45 583406
Fax +370 45 510065
[email protected]
www.etc.lt
Ingenieurbüros
UAB „COWI Lietuva”
Ukmerges g. 369 A
LT-06327 Vilnius
Tel. +370 5 210 7610
Fax +370 5 212 4777
[email protected]
www.cowi.lt
UAB „Manfula” (Planung von Biogasanlagen,
Energieaudit und Modernisierung von Anlagen)
Pramones g. 21
LT-51328 Kaunas
Tel. +370 37 452055
Fax +370 37 452152
[email protected]
www.manfula.lt
UAB „ AF TERMA“
Europos pr. 110
LT -46351 Kaunas
Tel. +370 37 337989
Fax +370 37 337991
[email protected]
www.afterma.lt
UAB Termosistemu projektai
Draugystes g. 19-341
LT-51230 Kaunas
Tel. +370 650 96818
Fax +370 37 207137
[email protected]
www.tsp.lt
42
ANHANG 2
Staatliche Stellen, Ämter und Agenturen
Litauisches Parlament
Lietuvos Respublikos Seimas
Gedimino pr. 53
LT-01109 Vilnius
Tel.: +370 5 239 60 07
Fax: +370 5 239 63 69
E-mail: [email protected]
www.lrs.lt
Kanzlei des Staatspräsidenten
Lietuvos Respublikos Prezidentūra
Daukanto pr. 3
LT-01021 Vilnius
Tel.: +370 5 212 67 91
Fax: +370 5 212 62 10
E-mail : [email protected]
www.president.lt
Kanzlei des Ministerpräsidenten
Lietuvos Respublikos Vyriausybe
Gedimino pr. 11
LT-01103 Vilnius
Tel.: +370 5 262 65 95
Fax: +370 5 212 10 88
E-mail: : [email protected]
www.lrvk.lt
Außenministerium
Užsienio reikalų ministerija
J. Tumo-Vaizganto g. 2
LT-01511 Vilnius
Tel.: +370 5 236 24 01
Fax: +370 5 231 30 90
E-mail: [email protected]
www.urm.lt
Wirtschaftsministerium
Ūkio ministerija
Gedimino pr. 38/2
LT-01103 Vilnius
Tel.: +370 5 262 94 12
Fax: +370 5 262 39 74
E-mail: [email protected]
www.ukmin.lt
Finanzministerium
Finansų ministerija
J. Tumo-Vaizganto g. 8a/2
LT-01012 Vilnius
Tel.: +370 5 239 00 00
Fax: +370 5 279 14 81
E-mail: [email protected]
www.finmin.lt
Umweltministerium
Aplinkos ministerija
A. Jaksto g. 4/9
LT-01105 Vilnius
Tel.: +370 5 266 36 61
Fax: +370 5 266 36 63
E-mail: [email protected]
www.am.lt
Energieministerium
Energetikos ministerija
Gedimino pr. 38/2
LT-01103 Vilnius
Tel.: +370 5 262 0549
Fax: +370 5 261 5140
E-mail: [email protected]
www.enmin.lt
Landwirtschaftsministerium
Žem÷s ūkio ministerija
Gedimino pr. 19
LT-01103 Vilnius
Tel.: +370 5 239 10 32
Fax: +370 5 239 12 12
E-mail: [email protected]
www.zum.lt
Agentur für Verwaltung von Umweltprojekte beim
Litauischen Umweltministerium
A. Juozapavičiaus g. 9-610
LT-09311 Vilnius
Tel. +370 5 272 5758
Fax: +370 5 272 2563
E-mail: [email protected]
www.apva.lt/lt
Agentur für Wirtschaftförderung am litauischen
Wirtschaftsminsterium
Lietuvos verslo paramos agentura
Gedimino pr. 38/2,
LT-01104 Vilnius
Tel. +370 5 268 7401
Fax +370 5 268 7409
[email protected]
www.lvpa.lt
Zentrale Agentur für Projektmanagement
Centrine projektu valdzmo agentura
S. Konarskio str.13
LT-03109 Vilnius
Tel. +370 5 251 44 00
Fax: +370 5 251 44 01
[email protected]
www.cpva.lt
Staatliche Inspektion für Umweltschutz beim
Litauischen Umweltministerium
A.Juozapavičiaus g. 9
LT-09311 Vilnius
Tel. +370 5 2728009
Fax: +370 5 2722766
E-mail: [email protected]
http://vaai.am.lt
Agentur für Umweltschutz beim Litauischen
Umweltministerium
A. Juozapavičiaus g. 9
LT-09311 Vilnius
Tel. +370 5 266 28 08
Fax: +370 5 266 28 00
E-mail: [email protected]
43
Litauische Energieagentur
Gedimino pr. 38/2
LT-01104 Vilnius
Tel.: +370 5 2629731
Fax: +370 5 2626845
E-mail: [email protected]
www.ea.lt
Hauptzollamt
Muitin÷s departamentas
A.Jakšto 1/25
LT-01105 Vilnius
Tel.: +370 5 266 61 11
Fax: +370 5 266 60 05
www.cust.lt
Nationale Kommission für Preis und
Energiekontrolle
Algirdo 31, LT-03219 Vilnius
Tel.: +370 5 2135270
Fax: +370 5 2135270
E-mail: [email protected]
www.regula.lt
Technisches Überwachungamt
Valstybin÷ ne maisto produktų inspekcija
Gedimino pr. 38/2
LT-01104 Vilnius
Tel.: +370 5 261 23 00
Fax: +370 5 262 94 13
E-mail: [email protected]
www.inspekcija.lt
Staatliche Energieaufsichtsbehörde
Juozapavičiaus 13-315
LT-09311 Vilnius
Tel.: +370 5 2782019
Fax: +370 5 2636076
E-mail: [email protected]
www.vei.lt
Invest Lithuania
„Investuok Lietuvoje“ VsI
Jogailos 4
LT- 01116 Vilnius
Tel.: +370 5 262 74 38
Fax: +370 5 212 0160
E-mail: [email protected]
www.verslolietuva.lt
Enterprise Lithuania
„Eksportuojancioji Lietuva“ VsI
Jogailos 4
LT- 01116 Vilnius
Tel.: +370 5 2499083
Fax: +370 5 212 01 60
E-mail: [email protected]
www.verslolietuva.lt
Staatliche Aufsichtsbehörde für Atom- u. Kernkraft
Goštauto 12, LT-01108 Vilnius
Tel.: + 370 5 2624141
Fax: + 370 5 2614487
E-mail: [email protected]
www.vatesi.lt
Litauische Agentur für Erdölprodukte
Juozapavičiaus 13-316
LT-09311 Vilnius
Tel.: +370 5 2755763
Fax: +370 5 2724196
E-mail: [email protected]
www.ukmin.lt/lt/nafta/
Fonds für Umweltinvestitionen
Aplinkos apsaugos investicijų fondas (LAAIF)
Laisv÷s pr. 3
LT-04135, Vilnius
Tel.: +370 5 2169599; 2169499
Faks.: +370 5 2169399
[email protected]
www.laaif.lt
Litauisches Statistikamt
Statistikos departamentas
Gedimino pr. 29
LT-01500 Vilnius
Tel.: +370 5 236 48 00
Fax: +370 5 236 48 45
E-mail: [email protected]
www.stat.gov.lt
Finanzamt
Valstybin÷ mokesčių inspekcija
Vasario 16-osios g. 15
LT- 01514 Vilnius
Tel.: 1882 (Hotline)
Fax: +370 5 212 56 04
E-mail: [email protected]
www.vmi.lt
44
ANHANG 3
Fachverbände und Organisationen,
Forschungseinrichtungen
Litauischer Verband der Windkraftwerke
Lietuvos v÷jo elektrinių asociacija
K. Donelaičio 62-315
LT-44248 Kaunas
Tel. +370 37 211303
Fax: +370 37 211 303
[email protected]
www.lvea.lt
Der Verband wurde 2005 gegründet und einigt die
größten Betreiber der Windkraftwerke in Litauen,
Investoren, Anlagenproduzenten und Dienstleister
im Windenergiebereich. Zur Zeit hat der Verband
17 Mitglieder.
Litauischer Verband der Windenergie
Lietuvos v÷jo energetiku asociacija
Baltijos pr. 123-61
LT-93224 Klaipeda
Tel. +370 46 350560
Fax: +370 46 230560
[email protected]
www.lwea.lt
Der Verband wurde 2002 gegründet, um die
Nutzung der Windenergie in Litauen zu
unterstützen. Seit 2003 ist der Verband Mitglied in
dem WWEA (World Wind Energy Assotiation).
Der Verband führt verschiedene Projekte im
Windenergiebereich
und
Schulungen
für
Windenergieexperten durch.
Litauischer Verband der erneuerbaren
Energiequellen
Lietuvos atsinaujinanciu istekliu energetikos
asociacija
Sauletekio al. 15
LT-10224 Vilnius
Tel.: +370 5 2500628
[email protected]
Litauisches Energieinstitut
Lietuvos energetikos institutas (LEI)
Breslaujos g. 3
LT-44403, Kaunas
Tel.: +370 37 401801
Fax: +370 37 351271
[email protected]
www.lei.lt
Das Institut führt
Untersuchungen auf den
Gebieten der Nutzung von erneuerbarer
Energienquellen sowie der Anwendung neuer
Technologien durch. Das Institut nimmt ebenfalls
am Entwurf und an der Realisation der staatlichen
Energiepolitik teil.
Litauischer Verband für Produzenten und
Lieferanten von Biobrennstoff
Lietuvos biokuro gamintojų ir tiek÷jų asociacija
(LITBIOMA)
Konstitucijos pr. 7, 28 aukštas
LT-09308 Vilnius
Tel. +370 5 239 49 14
Fax: +370 5 2394901
[email protected]
www.biokuras.lt
Der im Jahr 2003 gegründete Verband einigt
Produzenten und Lieferanten von Biodiesel. Seit
2006 ist der Verband Mitglied des Europäischen
Biomasseverbandes.
Verband von Wärmelieferanten Litauens
Lietuvos silumos tiekeju asociacija
Naugarduko g. 55a
LT−03204 Vilnius
Tel. +370 5 235 60 45
Fax +370 5 235 60 44
[email protected]
www.lsta.lt
Der Verband einigt die meisten Wärmelieferanten
Litauens sowie die Dienstleistungsunternehmen in
diesem Bereich.
Verband der Litauischen Energieberater
Lietuvos energijos konsultantų asociacija (LEKA)
Galvzdyio g. 5
LT - 08236 Vilnius
Tel. +370 650 37654
[email protected]
www.leka.lt
Zusammenschluss von Energieberatern Litauens.
Litauischer Industrieverband
Lietuvos pramoninkų konfederacija
A.Vienuolio g. 8
LT-01104 Vilnius
Tel.: +370 5 212 5217
Fax: +370 5 212 5209
[email protected]
www.lpk.lt
Der litauische Industrieverband ist eine nicht
staatliche Organisation. Die Hauptziele der
Konföderation sind Unterstützung der technischen
und sozialen Entwicklung der litauischen
Unternehmen, Vertretung der Mitgliederinteressen
in staatlichen, sozialen und internationalen
Organisationen, Verbesserung der Import- und
Exportbedingungen sowie Ausbau von Kontakten
zu ausländischen Industrie-, Handels- und
Arbeitgeberorganisationen
45
Verband der Elektrizitätsenergie
Lietuvos elektros energetikos asociacija
Juozapaviciaus g. 13-202
LT-09311 Vilnius
Tel. +370 5 2782118
Fax +370 5 2782118
www.leea.lt
[email protected]
Zentrum für Umweltschutz und –technologien
Aplinkosaugos valdymo ir technologijų centras
Lydos g. 4
LT-44213, Kaunas
Tel.: +370 37 422880
Fax: +370 37 422797
[email protected]
www.ecat.lt
Der Verband einigt Stromproduzenten,
-lieferanten und Dienstleistungsunternehmen in
diesem Bereich.
Es ist eine nicht-staatliche Organisation, deren
Ziel es ist, Umweltschutztätigkeiten in Stadt- und
Gemeindeverwaltungen zu fördern, sowie die
Leistungsfähigkeit der lokalen Verwaltungsinstitutionen und Gemeinden im Umweltschutzbereich zu stärken.
Verband der litauischen Gemeinde- und
Stadtverwaltungen
Lietuvos savivaldybių asociacija
T.Vrublevskio g. 6
LT-01100 Vilnius
Tel.: +370 5 2616063
Fax: +370 5 2615366
[email protected]
www.lsa.lt
Der Verband der litauischen Gemeinde – und
Stadtverwaltungen
ist
eine
nichtstaatliche
Organisation, die die Interessen der litauischen
Gemeinde- und Städteverwaltungen vertritt bzw.
Die Organisation und Koordination der Tätigkeiten
der Mitglieder der LSA im Bereich der
Zusammensetzung von Investitionen übernimmt.
Landwirtschaftskammer Litauens
Žem÷s ūkio rūmai (ŽŪR))
K. Donelaičio g. 2
LT-44213 Kaunas
Tel.: +370 37 400351
Fax: +370 37 400350
[email protected]
www.zur.lt
Die Kammer konzentriert sich auf Probleme in
den Bereichen der ökologischen Landwirtschaftsentwicklung und der Durchführung von Projekten,
die im Zusammenhang mit erneuerbaren
Energien stehen, auf lokaler Ebene.
Zentrum für Umweltschutzpolitik
Aplinkos apsaugos politikos centras
Juozapavičiaus g. 6/2
LT-09310, Vilnius
Tel.: +370 5 2727152
Fax: +370 5 2728961
[email protected]
www.aapc.lt
Litauischer Naturfonds
Lietuvos gamtos fondas (LGF)
Algirdo g. 22 – 3
LT-03218 Vilnius
Tel.: +370 5 2310700
Fax.: +370 5 2310441
[email protected]
www.glis.lt
Der litauische Naturfonds setzt sich für den
Naturschutz und die nachhaltige Entwicklung der
Umwelt in Litauen ein.
Initiative der „Litauischen Grünen“
Lietuvos žaliųjų jud÷jimas
Kanto g. 6
LT-44002, Kaunas
Tel.: +370 37 324 241
Fax: +370 37 324 201
[email protected]
www.zalieji.lt
Es handelt sich hier um eine Initiative, die
Umweltschutzinteressen hervorhebt.
Institut für Umwelttechnik an der Technologischen
Universität Kaunas
KTU Aplinkos inžnerijos institutas (APINI)
K.Donelaičio g. 20
LT - 44239 Kaunas
Tel./Fax: +370 37 209372
[email protected]
www.apini.lt/
Das Institut informiert und berät Untermehmen zu
verschiedenen Umweltschutzfragen.
In den Bereichen Umweltschutzrecht, Wirtschaftsund
Finanzierungsfragen,
Monitoring
der
Umweltqualität, Wirtschaftsprüfung im Umweltschutzsektor, Organisation von Seminaren tätig.
46
ANHANG 4
Fachmessen
BALTTECHNIKA 2011
17.-19.05.2011
Thema: Innovationen und Technologien, Energie,
Umweltschutz, Ingenieurwesen
Veranstalter: Ausstellungszentrum LITEXPO,
Verband LINPRA
Projektleiterin Frau Bareikiene
Tel. +370 5 2686820,
Fax: +370 5 2686826,
E-mail: [email protected]
www.litexpo.lt
47