2,0 - Tour Magazin
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WONG AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO 24 TOUR TRIATHLON SPEZIAL Zeitmaschinen Im Kampf gegen die Uhr zählt jede Sekunde. Und mit Zeitfahrrädern kann man viele Sekunden sparen. Dass man für ein ordentliches Aero-Rad keine Unsummen hinblättern muss, zeigt unser aufwendiger Test: Zehn Triathlon-Modelle, die weniger als 2.000 Euro kosten, haben wir ins Labor, in den Windkanal und auf die Straße geschickt TOUR TRIATHLON SPEZIAL 25 AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO 1 2 3 4 5 7 KRAUS 6 Ǚ Zeitfahrlenker mit kaum gebogenen Griffstücken wie der „Vision“ von FSA (am Müsing) sind in der Zeitfahr-Szene derzeit angesagt ǚ Alternative Lösung: Syntace dreht beim „C3“ die Griffstücke zur Spirale, die Lenkerenden weisen nach oben (am Poison) Ǜ Fließende Formen in Carbon: Hinterbau bei Poison ǜ Tunnellösung: Wie hier bei Müsing verlaufen Brems- und Schaltzüge bei vielen Zeitfahrrahmen in den Rohren – optisch schön, für Mechaniker mitunter ein Albtraum ǝ Basis für Positionsexperimente: vielfach verstellbarer Vorbau bei Red Bull (am Testrad auf unseren Wunsch montiert) Ǟ Löffelchen-Stellung: Sitzrohr und Reifen bei Cube ǟ So einfach, so gut: Sattelstütze bei Canyon 26 TOUR TRIATHLON SPEZIAL ǺǫǾǺ Robert Kühnen, Manuel Jekel W echselzone. Die letzten Schritte Richtung Rad werden schon fester. Vorfreude macht sich breit. Gleich beginnt der Rausch, der Tanz auf heißem Asphalt. Radfahren ist die längste Disziplin innerhalb jedes Triathlon-Wettkampfes, und doch die schnellste – vor allem, wenn man sie auf einem Zeitfahrrad absolviert. Keines der zehn Räder in diesem Test bringt das treffender zum Ausdruck als das Modell von Merida: Es heißt „Warp“ – wie der überlichtschnelle Antrieb aus der Science-Fiction-Serie Star-Trek. Von „Warp“-Geschwindigkeit sind wir in der Atmosphäre der Erde allerdings weit entfernt. Der Stoff, den wir atmen, setzt uns zugleich enge Grenzen: Die Luft ist der größte Widerstand, den der Triathlet auf dem Rad erfährt. Die Bedeutung des Luftwiderstands richtig einzuschätzen, ist gar nicht so leicht, weil wir dafür keinen Sinneseindruck haben wie für das Gewicht des Rades. Radfahrer diskutieren über 500 Gramm mehr oder weniger, geben dafür bisweilen sogar Unsummen aus. Aber sie verpassen leichtfertig Chancen, ihren Luftwiderstand zu vermindern und damit ihre Aero-Performance zu verbessern – was häufig den Gegenwert von zehn Kilo Gewicht oder mehr ausmacht. Dass keines der Testräder weniger als 8,5 Kilogramm wiegt, sollte man daher locker nehmen. Schließlich ist das Gewicht des Rades auf den meisten Triathlonkursen ziemlich unwichtig verglichen mit dem Luftwiderstand, der exponentiell mit der Geschwindigkeit wächst. Bis zu 80 Prozent der bremsenden Kräfte gehen auf das Konto der umströmenden Luft. Jeder Radfahrer zieht eine Schleppe verwirbelter Luft hinter sich her, die den größten Teil seiner Tretkraft in flüchtige Wärme verwandelt. Zu sehen ist davon nichts, zu spüren ist es umso mehr – wenn auch indirekt: als zunehmend härter werdender Widerstand, je schneller man fährt. Triathlonräder sind dazu gemacht, eben diesen Luftwiderstand zu zähmen. Flächige, an Tragflügel erinnernde Rohre sind sichtbarer Ausdruck der Bemühungen der Konstrukteure, dem Wind ein Schnippchen zu schlagen. Aber sind diese Bemühungen auch erfolgreich? Flache Rohre machen schnell Der Test im Windkanal liefert darüber Aufschluss. Hier wird die unsichtbare Bremse Luft mit feiner Messtechnik erfassbar (siehe „So haben wir getestet“ auf Seite 34). Die Ergebnisse zeigen, dass es den Triathlon-Rädern gelingt, einen deutlichen Vorsprung auf ein normales Straßenrad herauszufahren: Zwischen 10 und 20 Watt liegen die Luftwiderstände der nackten Triathlonmaschinen beispielsweise unter dem des High-End-Straßenrenners „Addict“ von Scott, bei dem allein der Rahmen mehr kostet als die Kompletträder in diesem Testfeld. Das Testfeld zerfällt aerodynamisch in zwei Gruppen. Die „Schnellen“ mit Luftwiderständen bis 100 Watt sind Müsing, Poison, Canyon, Red Bull und Cube. Es folgen eng beieinander Cucuma, Quantec, Orbea, Merida und Fuji mit Werten zwischen 103 und 106 Watt. Umgerechnet spart das schnellste Zeitfahrrad, das Müsing, im Vergleich zum Straßenrenner 1:20 Minuten auf 40 Kilometer – wenn man von einem Schnitt von 35 km/h ausgeht (1:10 Minuten für 40er-Schnitt). Die flachen Rohre haben also ihre Berechtigung. Auch die Gestaltungsfreiheit des Werkstoffs Carbon wirkt sich vorteilhaft aus. Die beiden schnellsten Räder, Müsings „Timetrail“ und das „Speed Tri“ von Poison, haben als einzige in diesem Testfeld einen Carbonrahmen – sie basieren auf dem gleichen Rahmenmodell. Der wahre Vorteil der speziellen Zeitfahrräder liegt jedoch darin, dass sie eine aerodynamischere Sitzposition erlauben als ein Straßenrennrad. Erreicht wird das durch steilere Sitzwinkel, kürzere Steuerrohre, eine längere Rahmenfront und natürlich durch den Aerolenker zum Abstützen der Arme vor dem Oberkörper. Was das alles bringt, zeigt sich auch beim Test im Windkanal: Ist die Haltung des Fahrers optimal, sind bis zu viermal höhere Einsparungen am Luftwiderstand möglich als nur mit dem Rad allein. Ergebnis: Unser Testfahrer benötigt auf dem Müsing „Timetrail“ nur 300 Watt zur Überwindung des Luftwiderstands bei 45 km/h statt 380 Watt auf dem Scott-Straßenrad (die Widerstände sind wegen der dicken Winterkleidung rund zehn Prozent höher als in Rennkleidung). Bei einem 40-Kilometer-ZeitfahKurz & knapp ren mit einer DurchTempo ist nicht teuer: Triathlonräder schnittsgeschwindigunter 2.000 Euro sind voll wettkampfkeit von 35 km/h wäre taugliche Sportgeräte. Im Windkanaldas ein Vorsprung von test zeigen sie nur kleine Abstände 4:54 Minuten – 4:19 zu sehr viel teureren Konstruktionen. Minuten bei einem Entscheidend für Tempo und Wohlbe40er-Schnitt! finden ist eine passende Sitzposition. Damit sind wir Deshalb sollte man sich vorrangig beim entscheidenden damit beschäftigen, diese zu finden. Punkt angelangt: Um Räder mit einem großen Einstellspielschnell zu fahren, raum sind dafür die beste Basis. muss man vor allem „schnell“ auf dem Rad sitzen. Der Fahrer verursacht den größten Teil des Widerstands! Auf welchem Rad man fährt, ist dabei nachrangig, solange es den Mindestanforderungen an ein Aerorad genügt, und das tun alle Räder im Test – sie sind schneller als ein Straßenrad und bieten die Rahmenbedingungen für eine optimierte Zeitfahrhaltung. Gut ist, was passt Die Suche nach dem schnellsten Rad ist daher vor allem eine Suche nach dem individuell passenden Rad. Und in Sachen Geometrie und Einstellbarkeit gibt es große Unterschiede im Testfeld: Sechs Maschinen haben nur geringfügig steiler stehende Sitzrohre als normale Straßenräder – 75 Grad statt der normalen 73 – und bieten auch keinen, beziehungsweise nur einen geringen Verstellbereich des Sitzwinkels. Das bedeutet, dass die Möglichkeiten, auf diesen Rädern eine aerodynamische Sitzposition einzunehmen, begrenzt sind. Cucuma baut mit 77 Grad schon einen deutlich steileren Sitzwinkel. Canyon, Fuji und Red Bull bieten hingegen einen weiten Einstellbereich mit einer Bandbreite von 72 bis 78,5 Grad. Besonders ins Auge sticht dabei die überaus elegante Konstruktion der Sattelstütze am Canyon, die auch vielen High-End-Rädern gut zu Gesicht stehen würde. Denn oftmals ist die Einstellung des Sattels eine arge Fummelei. Eine einstellbare Position ist deshalb so wichtig, weil man nur durch Probieren die ideale Sitzposition finden kann. Ein schweres Manko ist daher, dass kaum ein Zeitfahrrad serienmäßig mit einem ebenfalls in weiten Bereichen verstellbaren Vorbau in die Läden kommt. Schade, denn vorne am Lenker ist eine individuelle Anpassung an den Fahrer genauso wichtig wie am Sattel. Unsere Erfahrung ist, TOUR TRIATHLON SPEZIAL 27 AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO dass sich nur mit einstellbaren Komponenten wirklich spielend die richtige Position finden lässt. Doch was ist die richtige Position? Den optimalen Sitzwinkel etwa muss man ausprobieren. Vereinfacht kann man sagen, dass Fahrer mit kurzem Oberkörper steiler sitzen müssen als solche mit langem, um überhaupt die Arme vor den Körper zu bringen und den Rücken zu strecken. Grundsätzlich herrscht Einigkeit darüber, dass die steile Sitzposition Geschwindigkeit bringt – vom Tour-de-France-Zeitfahrer bis zum Ironman-Sieger sitzen alle Zeitfahrer steiler als auf ihrem Straßenrad. Aber Vorsicht: Die steilste ist nicht zwingend die beste Position – das ist immer ein Kompromiss aus aerodynamisch schneller (flacher), effektiver (gut treten können) und bequemer (wirklich entspannt fahren) Sitzposition. Für extreme Positionen muss der Radler sehr beweglich sein, und dass muss man sich oft erst erarbeiten. Das Rad sollte also immer zuerst an den Fahrer angepasst werden, und nicht etwa umgekehrt. Die Sitzposition ändert sich auch mit der Zeit. Ein Einsteiger setzt sich nicht gleich so aufs Rad wie ein Profi – kann diesem mit einiger Gewöhnung aber sehr nahe kommen. Die Formel für den Temporausch: Flach sitzen heißt schneller fahren lager („Stack“) beziehungsweise die daraus resultierende Überhöhung von Sattel zu Lenker (siehe dazu auch Seite 29). Um 33 Millimeter variieren die Testräder in der Höhe. Hinzu kommen unterschiedlich lange Gabeln (bis zu 30 Millimeter Distanzhülsen unter dem Vorbau) und unterschiedlich hoch bauende Lenker. Alles in allem sind damit rund acht Zentimeter Höhenunterschied innerhalb des Testfeldes realisierbar. Wer erst mit dem Triathlonsport beginnt, sollte Rahmentyp und Größe so wählen, dass er den Lenker später noch um einige Zentimeter absenken kann. Profis wie unser Windkanal-Testfahrer stoßen hingegen oft an das andere Limit: Für solche Sportler lautet die Herausforderung, den Lenker tief genug zu bekommen. Auf die Überhöhung achten Praktisch heißt das, dass man anfangs eine kleinere Überhöhung von Sattel und Lenker wählt. Den Lenker hoch genug stellen zu können, ist dafür die Bedingung. Und genau nach diesem Kriterium sollte man Ausschau halten. Relevant hierfür ist die Höhe des Steuerrohres relativ zum Tret- 15 2.587 3,0 2.545 3,0 2.526 3,0 2.716 3,7 2.839 4,0 2.641 3,3 3.154 5,0 2.577 3,0 2.224 2,0 2.444 2,7 77 3,3 91 1,7 83 2,7 108 1,0 103 1,0 84 2,7 120 1,0 86 2,3 85 2,3 76 3,3 15 1,0 3,0 3,0 3,0 2,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 10 10 46 2,3 50 1,7 60 1,0 42 3,0 82 1,0 50 1,3 58 1,0 53 1,0 47 2,0 52 1,3 62 1,0 64 1,0 52 2,3 66 1,0 71 1,0 62 1,0 76 1,0 62 1,0 56 1,7 50 2,7 5 5 2,5 te R (3 ) ra n No 15 99,6 1,3 100,0 1,7 102,9 1,7 105,9 2,0 104,5 2,0 96,5 1,0 104,2 2,0 98,2 1,3 104,0 2,0 98,5 1,3 Ga 20 CANYON Speedmax AL 9.0 Noten CUBE Aerium Race Noten CUCUMA Triatlo Noten FUJI Aloha Noten MERIDA Warp 5 Noten MÜSING Timetrail Noten ORBEA Triton Noten POISON Speed Tri Noten QUANTEC TR Racing Noten RED BULL Roadflyer Noten t ie ab tR Prozentanteil an Gesamtnote ah me Ge n-S wi et ch tA us S ch s tat alt tun un g g, Br Gr em am s en m La uf rä d e Ku r rb els a Re tz i fe n Le nk er/ V N o orb au te Au ss t Ge at t sa un g 50 mtn /5 ot e 0 (4) , et , Gr il i t Sa am tte ät m (1) , l N s Ve tü m rs t t z / ° el e Se lbere ite i c h ns tei /Ein fig st Kr k eit ellu af t Ga ng üb b er t rag el, N La /m ck un m g, N F in /m is h m BA ( 2) n-S me rs t Fa h ch wi Ge Ae MARKE Modell ro d yn am ah ik , Wa tt Noten und Ergebnisse im Überblick 2,5 100 4,0 1,0 1,0 2,0 2,0 4,0 2,0 1,0 2,0 2,1 1,0 3,0 1,0 2,0 2,2 5,0 3,0 1,0 5,0 2,5 4,0 3,0 1,0 3,0 2,1 1,0 2,0 1,0 4,0 2,1 4,0 3,0 1,0 2,0 2,4 2,0 2,0 1,0 2,0 2,0 1,0 4,0 1,0 2,0 2,2 1,0 2,0 1,0 1,0 2,2 25 6.513 3,0 5.905 2,0 6.174 2,3 6.034 2,3 6.661 3,3 6.259 2,7 6.697 3,3 6.173 2,3 6.676 3,3 6.456 3,0 15 15 15 10 10 10 100 2,2 2,2 2,0 1,5 1,0 2,0 2,0 2,0 2,8 2,2 1,0 2,0 1,0 2,0 1,9 2,0 2,8 2,2 2,0 1,5 1,0 2,0 2,1 2,2 2,8 4,0 3,0 2,5 4,0 2,0 2,9 2,7 2,8 2,2 2,0 2,5 3,0 2,0 2,6 2,4 3,2 2,4 1,0 2,0 1,0 2,0 2,2 2,1 3,2 3,5 3,0 2,0 3,0 2,0 3,0 2,7 2,8 2,2 2,0 1,5 2,0 2,0 2,2 2,1 2,8 1,8 2,0 1,5 1,0 2,0 2,3 2,2 2,8 3,0 2,0 2,5 1,0 2,0 2,5 2,3 Auf einen Blick: Rot hervorgehoben sind die Teilnoten ab 4,0 – also schlechte Bewertungen. So können Sie, je nachdem, wie wichtig Ihnen einzelne Kritierien sind, sofort sehen, welche Räder wegen schwächerer Noten in der jeweiligen Kategorie nicht für Sie in Frage kommen. (1)Bereinigtes Gewicht für Rahmenhöhe 57 und Gabelschaftlänge 225 Millimeter inklusive Lenklager und Sattelstütze; (2)Bedienungsanleitung (BA): Sehr gut (1,0) erhält eine BA mit rennradspezifischen Details samt Abbildungen sowie Sicherheitshinweisen, Befriedigend (3,0) eine allgemein gehaltene BA, Mangelhaft (5,0) eine fehlende BA; (3)Garantie: Gut (2,0) gibt’s für mehr als fünf Jahre Garantie auf Rahmen und Gabel, Befriedigend (3,0) für drei bis fünf Jahre, darunter Ausreichend (4,0). Bei Rennausschluss und wenn die Gabel von der Garantie ausgenommen ist, wird jeweils die nächstschlechtere Note vergeben, bei einer Unfall-Ersatz-Regelung („Crash Replacement“) die nächstbessere. (4) Rahmen-Set und Ausstattung gehen mit jeweils 50 Prozent in die Gesamtnote ein. 28 TOUR TRIATHLON SPEZIAL Insgesamt sind die Testräder mit Preisen von 1.599 bis 1.999 Euro in ihrer Leistung recht homogen. Canyon und Cube teilen sich mit der Note 2,0 jeweils den ersten Platz. Canyon hat den besseren Rahmen, das 100 Euro teurere Cube die bessere Ausstattung. Müsing und Poison folgen mit ganz knappem Abstand. Insgesamt fällt auf, dass sich die Maschinen aus dem Versandhandel nicht so deutlich absetzen können wie bei normalen Straßenrennern. Offensichtlich stehen Zeitfahrräder nicht so sehr unter Preisdruck. Man muss daher mehr berappen als für vergleichbar ausgestattete Rennräder. Gleichwohl bieten alle Räder einen guten Gegenwert für ihren speziellen Einsatzzweck und sind als Ausgangsbasis für Zeitfahren geeignet. Im Test erwiesen sie sich sogar als deutlich weniger problematisch als manche der High-EndRäder, die wir auch getestet haben (siehe ab Seite 36). Selbst die Geometrien der günstigeren Räder sind im Schnitt besser an die spezielle Aufgabe angepasst als die der teuren Rahmen-Kits. Da Größe und Anpassung aber eine derart überragende Rolle beim Triathlonrad spielen, sollte man unbedingt Probe sitzen und fahren(!), wenn man noch nicht genau weiß, welche Rahmenabmessungen für einen ideal sind. Räder aus dem Versandhandel sind daher problematisch, wenn man noch keine genaue Vorstellung davon hat, wie man auf dem Renner sitzen möchte. Rennrad / Zeitfahrrad Welche Größe ist die richtige? Die Grafik zeigt die wesentlichen Abmessungen am Triathlonrad. Entscheidend ist es, die drei Kontaktpunkte an die richtigen Stellen Überhöhung REACH bringen zu können. Die Sitzhöhe ergibt sich aus der Innenbeinlänge: Schrittlänge mal 0,886 Sitzwinkel ist eine gute Ausgangsbasis für die Ermittlung der Sitzhöhe – diese muss aber je nach Fußhaltung im Fahren noch korrigiert werden. Der STACK resultierende Kniewinkel liegt bei größter StreSitzhöhe ckung des Beins meist zwischen 145 und 150 Grad. Die minimale Lenkerhöhe gibt das Maß „Stack“ vor, die Länge des Rahmens das Maß „Reach“ – beide haben als Bezugspunkt das Tretlager. Wie die Grafik zeigt, ist der Triathlonrahmen vorne länger und niedriger als ein normales Rennrad. Aus Stack und Sitzhöhe resultiert die Überhöhung des Rahmens. Für die Position des Fahrers relevant ist die Überhöhung von Armauflagen und Sattel – Vorbauwinkel und Zentimeter (etwa 2 Grad). Ebenfalls schnell und einfach zu mesBauhöhe des Aero-Lenkers wirken sich hier aus. Der Sitzwinkel sen ist die Länge des Steuerrohres, die auch einen guten ersten entscheidet mit darüber, wie weit der Sattel vor- und zurückgeAnhalt über die Höhe des Rades liefert. Nicht relevant ist hingestellt werden kann. Ohne spezielle Wende-Sattelstütze beträgt gen die Länge des Sitzrohres, die „klassische“ Rahmengröße. der Verstellbereich aufgrund des Sattelgestells nur rund drei Vergleich Luftwiderstand Räder ohne Fahrer bei 45 km/h 120,0 100,0 90,0 K Ü H N EN , VOR̘ZEICHEN Widerstand (W) 110,0 80,0 70,0 60,0 50,0 Müsing Poison Red Bull Canyon Cube Cucuma Quantec Orbea Merida Fuji Referenz Scott Addict TOUR TRIATHLON SPEZIAL 29 AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO CANYON Speedmax AL 9.0 1.899 Euro | 9,1 Kilo ǖ+ ǖƹ Bezug/Info: Canyon, Telefon 02 61/40 40 00, www.canyon.com; Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager/Sattelstütze*: 1.722/530/51/284 g; Rahmengrößen**: XS/S/M/L/XL; Lenkwinkel: 72,5°; Radstand/ Nachlauf: 990/62 mm Optisch wirkt das „Speedmax AL 9.0“ wie ein Carbonrahmen. Erst die Klopfprobe klärt, dass es sich um AUSSTATTUNG einen Alu-Rahmen handelt. Sehenswertes Detail sind die Lenklager: Acros, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: nach hinten offenen Ausfallenden, in denen sich die HinShimano Ultegra/SRAM TT500; Schaltung/Tretlager: terradposition feinjustieren lässt. So lässt sich das HinterShimano Dura-Ace/FSA Team Issue (54/42 Z.); Laufräder/Reifen: Mavic Cosmic Elite/Conti GP Triathlon; rad extrem dicht ans Sitzrohr bringen, um LuftverwirBasislenker/Lenkeraufsatz: Profile T2 Wing/T2+ belungen so weit wie möglich zu vermeiden. Nachteil: 75 - 78 78 73 etwas umständlicher Ein- und Ausbau des Hinterrads. Sitzwinkel (Grad) normal moderat aggressiv Vorbildlich: Die aerodynamische Sattelstütze, bei der 423 Rahmenlänge 390 440 sich Neigung und horizontale Position des Sattels Reach (mm) kurz mittel lang 201 im Handumdrehen mit großem Spielraum verstellen Überhöhung*** 160 210 (mm) moderat sportlich sehr sportlich lassen – besser geht’s nicht. Schaltung und Umwerfer Zielgruppe entstammen der Dura-Ace-Gruppe und verbreiten Einsteiger Experte Profi High-End-Flair. Die Kettenblattkombination 54/42 unterstreicht die Tempo-Ambitionen des Rades. Dazu BEWERTUNG: Rahmen: 2,0 Note sehr gute Aerodynamik; exzellente Sattelstütze passt die Rahmengeometrie mit kurzem Steuerrohr Ausstattung: 2,0 Aerodynamik: 1,3 – für eine flache, aerodynamische Sitzposition. Preis/Leistung: sehr gut 2,0 CUBE Aerium Race 1.999 Euro | 8,5 Kilo ǖ+ beste Ausstattung im Test ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich Blickfang am „Aerium Race“ ist das als Bogen ums Hinterrad geführte Sitzrohr. Weitere zeitfahrtypische Details AUSSTATTUNG sind im Rahmeninneren verlegte Züge und die CarbonLenklager: Acros, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Sattelstütze mit tropfenförmigem Rohrquerschnitt, die Shimano Ultegra SL/TRP; Schaltung/Tretlager: Shimano aber nicht mehr horizontale Verstellmöglichkeiten als Ultegra SL (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Citec 3000/ eine konventionelle Stütze bietet. Ein Kaufargument Schwalbe Ultremo R; Basislenker/Lenkeraufsatz: Syntace CX Stratos/Syntace C3 ist die hochwertige Ausstattung, aus der die aerody75,5 namischen Citec-Laufräder herausstechen. Gut auch 78 73 Sitzwinkel normal moderat aggressiv (Grad) die Lenker-Kombination von Syntace – wenn sie 413 Rahmenlänge 390 440 dem Fahrer passt. Aus Gewichtsgründen verzichtet kurz mittel lang Reach (mm) Syntace auf weitgehende Einstellmöglichkeiten und 172 Überhöhung*** 160 210 moderat sportlich sehr sportlich (mm) bietet den C3-Aufsatz dafür in drei Längen an. Das Zielgruppe relativ lange Steuerrohr und der moderate Sitzwinkel Einsteiger Experte Profi machen das Aerium vor allem für Triathlon-Einsteiger und Umsteiger vom klassischen Rennrad attraktiv. BEWERTUNG: Rahmen: 2,1 Fortgeschrittene Zeitfahrer haben dagegen Mühe, Note Ausstattung: 1,9 Aerodynamik: 1,7 eine extrem flache Position einzustellen. Preis/Leistung: gut 2,0 CUCUMA Triatlo 1.834 Euro | 8,7 Kilo ǖ+ gute Ausstattung ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich Bezug/Info: Pending System GmbH, Telefon 0 92 31/ 970 07 80, www.cube-bikes.de; Gewicht Rahmen/ Gabel/Steuerlager/Sattelstütze*: 1.656/439/62/244g; Rahmengrößen**: S, M, L, XL; Lenkwinkel: 73 °; Radstand/Nachlauf: 1.003/57 mm Der Alu-Rahmen des „Triatlo“ verfügt mit aerodynamisch geformten Unter- und Sattelrohren über wichtige Attribute moderner Zeitfahrmaschinen. Brems- und Schaltzüge verlaufen wartungsfreundlich über den Rohren. Die Geometrie zielt mit steilem Sitzwinkel und kurzem Steuerrohr auf Fahrer, die sich eine gestreckte, flache Sitzposition zutrauen. Die Möglichkeiten, die ausgesprochen sportliche Auslegung des Rahmens rückenschonend zu entschärfen, halten sich wegen der geringen Verstellmöglichkeiten der eigentümlich geformten Sattelstütze in Grenzen. Uneingeschränktes Lob verdient die aus dem Baukastenprogramm von Sporthorizont gewählte Ausstattung mit UltegraSL-Anbauteilen, bewährten Mavic-Laufrädern und Schwalbes leicht rollenden Ultremo-R-Pneus. Bezug/Info: Sporthorizont GmbH, Telefon 0 61 51/ 539 36 01, www.cucuma.com; Gewicht Rahmen/Gabel/ Steuerlager/Sattelstütze*: 1.721/506/56/389 g Rahmengrößen**: 49, 52, 55, 58 cm; Lenkwinkel: 73,5°; Radstand/Nachlauf: 1.000/54 mm AUSSTATTUNG Lenklager: Cane Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Shimano Ultegra/TRP; Schaltung/Tretlager: Shimano Ultegra (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Mavic Cosmic Elite/ Schwalbe Ultremo R; Basislenker/Lenkeraufsatz: Syntace CX Stratos/Syntace C3 73 Sitzwinkel (Grad) normal Rahmenlänge 390 Reach (mm) kurz Überhöhung*** 160 (mm) moderat Zielgruppe Note 2,2 Einsteiger moderat mittel sportlich Experte 77 78 aggressiv 432 440 lang 194 210 sehr sportlich Profi BEWERTUNG: Rahmen: 2,2 Ausstattung: 2,1 Aerodynamik: 1,7 Preis/Leistung: sehr gut *Gewogene Gewichte; **Testrad-Rahmengröße fett gedruckt; ***Sattel-Steuerrohr-Überhöhung bei 75 cm Sitzhöhe und 75° Sitzwinkel (Mitte Sattelgestell – Oberkante Steuersatzkappe) 30 TOUR TRIATHLON SPEZIAL ǖ+ griffige Bremshebel; bequemer Sattel ǖƹ schwache Bremsen; sensibler Lack FUJI Aloha 1.0 1.599 Euro | 8,8 Kilo Der auf den ersten Blick gut verarbeitete Rahmen offenbart bei genauer Betrachtung einige Schwächen. Über die nach hinten offenen Ausfallenden am Hinterbau freut sich nur, wer darin noch nie ein Hinterrad montieren musste. Zudem ist der Lack sehr schlagempfindlich. Gelungen ist die Rahmengeometrie, die mit kurzem Steuerrohr und großzügig (allerdings umständlich) verstellbarer Sattelstütze zu Experimenten bei der Positionsfindung animiert. Im Fahrtest machte das Rad einen guten Eindruck. Der bequeme, an der Nase weich gepolsterte Sattel reduziert den Druck auf den „private parts“, der variable Lenker lässt sich leicht einstellen. Die griffigen Aero-Bremshebel von Tektro zählen zu den wenigen positiven Beispielen im Testfeld. Inakzeptabel dagegen die ebenfalls von Tektro zugelieferten Bremsen, deren Beläge schon nach wenigen Bremsmanövern deutliche Spuren in den Felgenflanken hinterlassen hatten. Weitere Punkte verliert das Rad durch schlecht rollende Drahtreifen. Bezug/Info: Twin-sport GmbH, Telefon 0 71 71/ 77 99 00, www.fujibikes.de; Gewicht Rahmen/Gabel/ Steuerlager/Sattelstütze*: 1.874/519/82/240 g; Rahmengrößen**: 52, 54, 56, 58, 60 cm; Lenkwinkel: 73°; Radstand/Nachlauf: 1.006/53 mm AUSSTATTUNG Lenklager: Cane Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Tektro R570/Tektro RX 4.1; Schaltung/Tretlager: Shimano Ultegra/FSA Energy (53/39 Z.); Laufräder/ Reifen:Novatech Jetfly/Continental Ultra Race; Basislenker/Lenkeraufsatz: Profile T2 Wing/T2+ 73 Sitzwinkel (Grad) normal Rahmenlänge 390 Reach (mm) kurz Überhöhung*** 160 (mm) moderat GREBER Zielgruppe Note 2,7 Einsteiger 75,5 - 78,5 moderat aggressiv 421 mittel lang 183 sportlich sehr sportlich Experte Profi BEWERTUNG: Rahmen: 2,5 Ausstattung: 2,9 Aerodynamik: 2,0 Preis/Leistung: gut 78 440 210 Schnell, schneller Rad Spaß Mit bmc, Cannondale, Look und Simplon RadSpaß Puckaffer Weg in Hamburg-Duvenstedt Telefon 040 / 607 611 22 www.rad-spass.de AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO MERIDA Warp 5 1.699 Euro | 9,5 Kilo ǖ+ hoher Komfort; gutes Preis-Leistungsverhältnis ǖƹ geringe Reifenfreiheit; Bremshebel Das eiförmige Steuerrohr und kaum wahrnehmbare Schweißnähte lassen zunächst einen Carbonrahmen AUSSTATTUNG vermuten, tatsächlich besteht der Warp-Rahmen aber aus Lenklager: FSA, 1-1/8 Zolll; Bremsen/Bremshebel: Alu. Sein Erscheinungsbild wird maßgeblich geprägt vom FSA Gossamer oder Energy/FSA Vision; Schaltung/Tretflächigen Unterrohr. Am Sitzrohr ist der Abstand zum Reilager: Shimano Ultegra/FSA Gossamer (52/42 Z.); Laufräder/Reifen: DT Swiss R1900 Aero/Vittoria Diamante fen so knapp bemessen, dass ein breiterer Pneu als das Pro; Basislenker/Lenkeraufsatz: Vision/Vision montierte Modell den Rahmen touchieren würde. Die 74,5 - 75,5 78 73 bislang selten verbauten Gossamer-Bremsen von FSA Sitzwinkel (Grad) normal moderat aggressiv bieten nicht den klar definierten Druckpunkt ihrer 418 Rahmenlänge 390 440 Shimano-Pendants. Klar übers Ziel hinaus geschosReach (mm) kurz mittel lang 168 sen ist FSA bei den filigranen Vision-Bremshebeln, Überhöhung*** 160 210 (mm) moderat sportlich sehr sportlich die unangenehm ins Fleisch schneiden. Einen guten Zielgruppe Eindruck machen die Laufräder von DT Swiss, deren Einsteiger Experte Profi Felgenprofile gute Aero-Performance erwarten lassen. Die Sattelstütze bietet einen weiten Einstellbereich. BEWERTUNG: Rahmen: 2,1 Note Für eine schnelle Sitzposition ist wegen des langen Ausstattung: 2,6 Aerodynamik: 2,0 Steuerrohrs ein verstellbarer Vorbau erforderlich. Preis/Leistung: sehr gut 2,4 MÜSING Timetrail 1.999 Euro | 8,9 Kilo ǖ+ Top-Aerodynamik; sehr gute Laufräder ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich Bezug/Info: Müsing GmbH, Telefon 0 26 80/98 81 83, www.muesing-bikes.de; Gewicht Rahmen/Gabel/ Steuerlager/Sattelstütze*: 1.743/553/62/283 g; Rahmengrößen**: 49, 52, 55, 58 cm; Lenkwinkel: 73,5°; Radstand/Nachlauf: 990/58 mm Der Carbonrahmen des „Timetrail“ ist ein Zwilling des Poison-Rahmens. Beide Anbieter beziehen ihre Rahmen vom AUSSTATTUNG gleichen Hersteller, was aus Kundensicht einen erheblichen Lenklager: Acros, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Vorteil hat: Den für ein Zeitfahrrad mit Carbonrahmen Shimano 105/Shimano BL-TT78; Schaltung/Tretlager: überraschend günstigen Preis. Verzichten muss man dafür Shimano 105 (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Citec 3000/ Conti GP 4000S; Basislenker/Lenkeraufsatz: Vision/ auf nichts: Aus dem Windkanal geht es mit der von MüVision TriMaxPlus sing gewählten Ausstattung als knapper Sieger hervor. 75 Auch bei der Ausstattung gibt sich das im Rahmen 78 73 Sitzwinkel normal moderat aggressiv (Grad) des hauseigenen Baukastenprogramms komplettierte 426 Rahmenlänge 390 440 Rad keine Blöße. Die durch eine schwarze Oberfläkurz mittel lang Reach (mm) 186 cheneloxierung aufgefrischte 105-Gruppe von ShiÜberhöhung*** 160 210 moderat sportlich sehr sportlich (mm) mano ist kaum schlechter als die Ultegra-Gruppe. Das Zielgruppe bei der Gruppe gesparte Geld investiert Müsing in tolle Einsteiger Experte Profi Laufräder von Citec – mechanisch und aerodynamisch eine der besten Offerten im Testfeld. Noch vielseitiger BEWERTUNG: Rahmen: 2,1 Note wäre das Paket, wenn die Sattelstütze einen größeren Ausstattung: 2,2 Aerodynamik: 1,0 horizontalen Verstellbereich für den Sattel böte. Preis/Leistung: gut 2,1 ORBEA Triton 1.699 Euro | 9,9 Kilo ǖ+ Sattelstütze mit weitem Verstellbereich ǖƹ schwer; relativ einfache Ausstattung Bezug/Info: MCG, Telefon 0 71 59/94 59 30, www2.merida-bikes.com; Gewicht Rahmen/Gabel/ Steuerlager/Sattelstütze*: 1.771/675/68/324 g; Rahmengrößen**: 49, 53, 56, 59 cm; Lenkwinkel: 74°; Radstand/Nachlauf: 1.004/48 mm Bezug/Info: Orbea Deutschland, Telefon 0 18 05/ 123 00 21, www.orbea.com; Gewicht Rahmen/Gabel/ Steuerlager/Sattelstütze*: 2.064/710/74/306 g; Rahmengrößen**: 48, 51, 54, 57, 60 cm; Lenkwinkel: 73°; Radstand/Nachlauf: 986/54 mm Hohe Rohrwandstärken treiben das Gewicht des RahmenSets deutlich über die Zwei-Kilo-Marke und sorgen für AUSSTATTUNG rekordverdächtige Steifigkeitswerte. Der Sitzwinkel lässt Lenklager: FSA, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Orsich durch Versetzen der Sattelaufnahme an der Stütze bea/Profile; Schaltung/Tretlager: Shimano 105 (53/39 zwischen gemäßigten 73,5 Grad und etwas steileren 75 Z.); Laufräder/Reifen: Orbea Factory Wheels/Vittoria Grad variieren. Fortgeschrittene dürften allerdings das Rubino; Basislenker/Lenkeraufsatz: Profile Cobra Wing/T2+ Cobra für eine sehr flache und damit schnelle Sitzposition 73,5 – 75 zu lange Steuerrohr bemängeln. Bei der Ausstattung 78 73 Sitzwinkel (Grad) normal moderat aggressiv fällt das schwerste Rad im Test gegenüber der Kon405 Rahmenlänge 390 440 kurrenz deutlich ab. Von Orbea gelabelte TaiwanReach (mm) kurz mittel lang 171 Bremsen bauen keine echte Brems-Power auf, was Überhöhung*** 160 210 (mm) moderat sportlich sehr sportlich neben schlecht gewählten Belägen auch an den Zielgruppe klapperigen Aero-Bremshebeln liegt. Auch Laufräder Einsteiger Experte Profi und Reifen sind eher von der einfachen Sorte. Einen ordentlichen Eindruck macht dagegen die variable BEWERTUNG: Rahmen: 2,4 Note Lenker-Kombination von Profile. Unterm Strich für Ausstattung: 3,0 Aerodynamik: 2,0 die gebotene Leistung dennoch etwas teuer. Preis/Leistung: befriedigend 2,7 *Gewogene Gewichte; **Testrad-Rahmengröße fett gedruckt; ***Sattel-Steuerrohr-Überhöhung bei 75 cm Sitzhöhe und 75° Sitzwinkel (Mitte Sattelgestell – Oberkante Steuersatzkappe) 32 TOUR TRIATHLON SPEZIAL POISON Speed Tri 1.949 Euro | 8,8 Kilo ǖ+ sehr gute Aerodynamik ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich Poisons „Speed Tri“ geht knapp hinter dem auf dem baugleichen Carbonrahmen basierenden Müsing-Renner AUSSTATTUNG als zweiter Sieger aus dem Windkanal hervor. Auch bei Lenklager: Cane Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen/BremsheGewicht und Steifigkeit schlägt sich das Rad mehr als bel: Shimano Ultegra/TRP; Schaltung/Tretlager: Shimaordentlich, die Optik mit aerodynamischen Rohrprofilen, no Ultegra (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Mavic Cosmic Elite/Michelin Lithion; Basislenker/Lenkeraufsatz: einer Aussparung fürs Hinterrad im Sitzrohr und innen Syntace CX Stratos/Syntace C3 verlegten Brems- und Schaltzügen ist zeitgemäß. 75,5 78 73 Abzüge gibt es für die Carbon-Sattelstütze mit Sitzwinkel (Grad) normal moderat aggressiv tropfenförmigem Querschnitt, die nur geringen 414 Rahmenlänge 390 440 Spielraum für die horizontale Sattelverstellung bieReach (mm) kurz mittel lang 196 tet. Die Ausstattung mit Ultegra-Komponenten und Überhöhung*** 160 210 (mm) moderat sportlich sehr sportlich Cosmic-Elite-Laufrädern ist dem Preis angemessen. Zielgruppe Qualitativ erstklassig, für ein Versandrad wegen der Einsteiger Experte Profi notwendigen Festlegung vor dem Versand aber nicht ganz unproblematisch, ist der in drei Längen lieferBEWERTUNG: Rahmen: 2,0 Note bare Lenkeraufsatz von Syntace, der nur geringe Ausstattung: 2,2 Aerodynamik: 1,3 Verstellmöglichkeiten bietet. Preis/Leistung: gut 2,1 QUANTEC TR Racing 1.899 Euro | 8,9 Kilo ǖ+ robuste, eloxierte Oberfläche ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich GREBER Bezug/Info: CCM, Telefon 0 22 26/90 65-0, www.quantec-bikes.de; Gewicht Rahmen/Gabel/ Steuerlager/Sattelstütze*: 1.532/388/55/249 g; Rahmengrößen**: S, M, L; Lenkwinkel: 72,5°; Radstand/ Nachlauf: 996/61 mmm Das „TR Racing“ verzichtet weitgehend auf zeitfahrtypische Show-Effekte. Einzig der relativ steile Sitzwinkel AUSSTATTUNG und das aerodynamisch geformte Sitzrohr mit Aussparung Lenklager: FSA, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Shifürs Hinterrad weisen darauf hin, dass das Rad für den mano Ultegra SL/Tektro; Schaltung/Tretlager: Shimano Kampf gegen die Uhr konzipiert wurde. Brems- und Ultegra SL (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Mavic Cosmic Elite/Conti GP 4000S; Basislenker/Lenkeraufsatz: Schaltzüge verlaufen wartungsfreundlich außerhalb Profile T2 Wing/T2+ des Rahmens, der von robustem Oberflächen-Eloxat 75 geschützte Rahmen überzeugt mit sauberen 78 73 Sitzwinkel normal moderat aggressiv (Grad) Schweißnähten. Ein optischer Bruch ist die runde 412 Rahmenlänge 390 440 Sattelstütze, die etwas verloren im flügelförmigen kurz mittel lang Reach (mm) Sitzrohr steckt. Die hochwertige Ausstattung wurde 180 Überhöhung*** 160 210 moderat sportlich sehr sportlich (mm) aus dem Baukastenprogramm von Quantec-Vertreiber Zielgruppe CCM zusammengestellt. Mit dem nach unserem Einsteiger Experte Profi Wunsch montierten Ergostem-Vorbau von Look ließ sich trotz des relativ langen Steuerrohrs eine sehr BEWERTUNG: Rahmen: 2,2 Note flache Sitzposition realisieren. Mit einem normalen Ausstattung: 2,3 Aerodynamik: 2,0 Vorbau wäre dies schwierig gewesen. Preis/Leistung: gut 2,2 RED BULL Roadflyer 1.799 Euro | 8,9 Kilo ǖ+ sehr gute Aerodynamik; variabler Vorbau ǖƹ unergonomische Bremshebel Bezug/Info: Teikotec Trading GmbH, Telefon 0 26 51/ 49 54 74, www.poison-bikes.de; Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager/Sattelstütze*: 1.674/549/71/283 g; Rahmengrößen**: 49, 52, 55, 58 cm; Lenkwinkel: 73°; Radstand/Nachlauf: 980/56 mm Bezug/Info: Rose Versand, Telefon 0 28 71/27 55 70, www.rose.de; Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager/ Sattelstütze*: 1.7901/458/60/224 g; Rahmengrößen**: 51, 54, 57, 60 cm; Lenkwinkel: 73°; Radstand/ Nachlauf: 986/56 mm Wie ein Schiffsbug scheint das nach vorne spitz zulaufende Steuerrohr des „Roadflyers“ den Fahrtwind AUSSTATTUNG teilen zu wollen. Unter- und Sitzrohr besitzen einen Lenklager: k.A., 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: tropfenförmigen Querschnitt, Brems- und Schaltzüge Shimano Ultegra/Profile QSC; Schaltung/Tretlager: verlaufen in den Rohren. Die nach hinten offenen Shimano Ultegra/FSA Gossamer (54/42 Z.); Laufräder/ Ausfallenden sind bei der Montage des Hinterrads Reifen: Xtreme Aero Wheels/Conti GP Triathlon; Basislenker/Lenkeraufsatz: Profile T2 Wing/T2+ Cobra eher hinderlich. Weitgehend ohne Schwächen ist 72 - 76 die Ausstattung, die innerhalb des Baukastenpro78 73 Sitzwinkel (Grad) normal moderat aggressiv gramms des Versenders Rose frei gewählt werden 403 Rahmenlänge 390 440 kann. Ultegra-SL-Komponenten und attraktive Reach (mm) kurz mittel lang 184 Laufräder der Rose-Eigenmarke Xtreme sind eine Überhöhung*** 160 210 (mm) moderat sportlich sehr sportlich gute Wahl. Mit dem 54er-Kettenblatt lässt sich Zielgruppe ordentlich Tempo machen. Ebenfalls von Xtreme Einsteiger Experte Profi stammt der steife und sicher zu klemmende Spezialvorbau mit riesigem Verstellbereich. Einziger BEWERTUNG: Rahmen: 2,2 Kritikpunkt sind die Bremshebel, auf deren glatter Note Ausstattung: 2,5 Aerodynamik: 1,3 Oberfläche die Hände kaum Halt finden. Preis/Leistung: gut 2,3 TOUR TRIATHLON SPEZIAL 33 AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO So haben wir getestet Triathlonräder sind für schnelles Fahren gemacht. Aerodynamik ist dabei ein wichtiger Faktor. Deshalb hat TOUR alle 17 Testräder in diesem Heft im Windkanal in Dresden getestet F ür den Aero-Test im Windkanal konnten wir den Triathlon-Spezialisten Wolfgang Teuchner gewinnen, amtierender Bayerischer Meister auf der Langstrecke, der zu den schnellsten Radfahrern unter den Dreikämpfern weltweit zählt. Alle Räder wurden auf seine (sehr schnelle) Sitzposition angepasst – das heißt, die Positionen von Sattel, Lenker und Pedalen waren bei allen Rädern identisch. Die Positionseinstellungen wurden mit einer speziellen Lehre vorgenommen. Um vergleichbare Bedingungen zu schaffen, wurde an allen Rädern der gleiche Lenker montiert, ein Profile „C2+“. Alle Rahmen-Kits wurden überdies mit identischen „Cosmic Carbon“-Laufrädern von Mavic ausgestattet. Das Feld der Kompletträder wurde bis auf die Laufräder – hier blieben die serienmäßigen Räder montiert – gleich behandelt. Aufgrund der niedrigen Temperaturen im Windkanal musste der Fahrer Winterkleidung tragen, die ermittelten Widerstandsbeiwerte und Leistungen wurden aber auf normale Bedingungen umgerechnet (20 Grad Celsius, Meereshöhe). 34 TOUR TRIATHLON SPEZIAL Kanalarbeiter: Testfahrer und Top-Athlet Wolfgang Teuchner TE X T UND FOTOS: ROBERT KÜHNEN Durch die dickere Kleider Qualität der Sitzposidung sind die Werte aber tion und der Größe des rund zehn Prozent höher Fahrers ab. Unser Testfahals mit leichter Rennkleirer hat eine sehr gute Posidung. tion für einen LangDer Test im Windkanal streckentriathleten, bringt umfasste folgende Kompodafür aber auch bei 1,87 nenten: Meter Größe mehr als 80 Kilo auf die Waage. Ein ➊ Test des nackten Rades ohne Fahrer in frontaler zierlicher Fahrer mit guter Anströmung bei 45 km/h Position profitiert mehr von einem schnelleren ➋ Test des Rades mit Fahrer und drehenden Laufrä- Vom Labor auf die Straße: Die Zeitfahrrenner beim Praxistest Rahmen als ein großer dern bei 45 km/h und schwerer Athlet. Die ➌ Test des Rades mit Fahrer und drehenden Laufrädern bei Unterschiede zwischen den Aero-Rädern sind jedoch insgeSchräganströmung von 10 Grad bei 45 km/h samt gering. Allerdings ist der Abstand zu einem normalen Mittels Referenzmessungen mit immer dem gleichen Straßenrad (gemessen wurde ein Scott „Addict“) mit bis zu Rad, die in den Messablauf eingestreut wurden, konnten wir 24 Watt recht deutlich. Zusammengefasst kann man sagen, Aussagen über die Messgenauigkeit gewinnen. Dabei stellte dass die Anschaffung eines Aero-Rades für Spezialisten sich heraus, dass der typische Fehler mit Fahrer und Fron- sinnvoll ist, dass aber die Haltung des Fahrers immer die talanströmung in der Größenordnung von +/-1,5 Prozent dominante Größe darstellt. des Messwerts lag (etwa +/-0,4 Newton), bei SchräganströZusätzlich zu den Messungen im Windkanal wurden die mung vergrößerte sich der Fehler auf +/-2,5 Prozent (etwa Räder im TOUR-Labor vollständig zerlegt und der Stan+/-0,7 Newton). Die gemessenen Unterschiede zwischen dard-Messprozedur unterzogen. Erfasst wurden Geometrie, den verschiedenen Aero-Rahmen lagen jedoch nur gering- sowie die Steifigkeitswerte für Fahrsicherheit und Kraftüberfügig über den Fehlertoleranzen. tragung von Rahmen und Gabel. Alle gemessenen Werte flieDie Wiederholgenauigkeit beim Messen der nackten ßen in die Benotung ein. Nur der Rahmen/Gabel-Komfort Räder war hingegen sehr viel besser. Hier betrug der relative wurde abweichend zu Tests von normalen Rennrädern nicht Fehler +/-0,5 Prozent (ca. 0,04 Newton), war aufgrund der bestimmt, da hierfür beim Triathlonrad in erster Linie Sattel kleineren Messkräfte aber rund zehnmal genauer als die und Lenker verantwortlich sind. Messung mit Fahrer. Für die abschließende Bewertung der Außerdem wurden alle Räder von zwei Testfahrern auf aerodynamischen Qualität haben wir daher nur die repro- der Straße erprobt. Die subjektiven Fahreindrücke dienen duzierbaren Messungen der nackten Räder ohne Fahrer zum Abgleich der Laborwerte und liefern Erkenntnisse zu verwendet. Über beide Testfelder ergab sich umgerechnet den verwendeten Anbauteilen, Bremsen und Schaltungen. eine Spreizung von rund 13 Watt zwischen dem besten und Große Unterschiede fanden wir insbesondere bei den Einstellarbeiten zur Anpassung der Sitzposition. Auch diese schlechtesten Aero-Rad. Gleichwohl zeigen die Messungen mit Fahrer die zur Eindrücke sind in Teilnoten eingeflossen. Die Benotung ist Beurteilung wichtigen Größenordnungen auf. So verursacht im Detail auf Seite 29 (2.000-Euro-Räder) und Seite 40 (Topdas nackte Rad rund ein Viertel des Gesamtwiderstands von Rahmen) aufgeschlüsselt. Rad und Fahrer. Das Verhältnis hängt aber individuell von ➜ Mehr Info zum TOUR-Test: www.tour-magazin.de, Webcode 1589 GOOD TO KNOW THAT YOU‘RE FAST! www.sailfish.com Made to make you faster