2,0 - Tour Magazin

Transcrição

2,0 - Tour Magazin
WONG
AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO
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TOUR TRIATHLON SPEZIAL
Zeitmaschinen
Im Kampf gegen die Uhr zählt jede Sekunde. Und mit Zeitfahrrädern
kann man viele Sekunden sparen. Dass man für ein ordentliches Aero-Rad
keine Unsummen hinblättern muss, zeigt unser aufwendiger Test:
Zehn Triathlon-Modelle, die weniger als 2.000 Euro kosten, haben wir
ins Labor, in den Windkanal und auf die Straße geschickt
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AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO
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KRAUS
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Ǚ Zeitfahrlenker mit kaum gebogenen Griffstücken wie der „Vision“ von FSA (am Müsing) sind in der Zeitfahr-Szene derzeit angesagt ǚ Alternative Lösung: Syntace dreht beim „C3“ die Griffstücke zur Spirale, die Lenkerenden weisen nach oben (am Poison) Ǜ Fließende Formen in Carbon:
Hinterbau bei Poison ǜ Tunnellösung: Wie hier bei Müsing verlaufen Brems- und Schaltzüge bei vielen Zeitfahrrahmen in den Rohren – optisch
schön, für Mechaniker mitunter ein Albtraum ǝ Basis für Positionsexperimente: vielfach verstellbarer Vorbau bei Red Bull (am Testrad auf unseren
Wunsch montiert) Ǟ Löffelchen-Stellung: Sitzrohr und Reifen bei Cube ǟ So einfach, so gut: Sattelstütze bei Canyon
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ǺǫǾǺ Robert Kühnen, Manuel Jekel
W
echselzone. Die letzten Schritte Richtung Rad werden schon fester. Vorfreude macht sich breit. Gleich
beginnt der Rausch, der Tanz auf heißem Asphalt.
Radfahren ist die längste Disziplin innerhalb jedes Triathlon-Wettkampfes, und doch die schnellste – vor allem, wenn
man sie auf einem Zeitfahrrad absolviert. Keines der zehn
Räder in diesem Test bringt das treffender zum Ausdruck als
das Modell von Merida: Es heißt „Warp“ – wie der überlichtschnelle Antrieb aus der Science-Fiction-Serie Star-Trek.
Von „Warp“-Geschwindigkeit sind wir in der Atmosphäre der Erde allerdings weit entfernt. Der Stoff, den wir
atmen, setzt uns zugleich enge Grenzen: Die Luft ist der
größte Widerstand, den der Triathlet auf dem Rad erfährt.
Die Bedeutung des Luftwiderstands richtig einzuschätzen,
ist gar nicht so leicht, weil wir dafür keinen Sinneseindruck
haben wie für das Gewicht des Rades. Radfahrer diskutieren
über 500 Gramm mehr oder weniger, geben dafür bisweilen
sogar Unsummen aus. Aber sie verpassen leichtfertig Chancen, ihren Luftwiderstand zu vermindern und damit ihre
Aero-Performance zu verbessern – was häufig den Gegenwert von zehn Kilo Gewicht oder mehr ausmacht.
Dass keines der Testräder weniger als 8,5 Kilogramm
wiegt, sollte man daher locker nehmen. Schließlich ist das Gewicht des Rades auf den meisten Triathlonkursen ziemlich
unwichtig verglichen mit dem Luftwiderstand, der exponentiell mit der Geschwindigkeit wächst. Bis zu 80 Prozent der
bremsenden Kräfte gehen auf das Konto der umströmenden
Luft. Jeder Radfahrer zieht eine Schleppe verwirbelter Luft
hinter sich her, die den größten Teil seiner Tretkraft in flüchtige Wärme verwandelt. Zu sehen ist davon nichts, zu spüren
ist es umso mehr – wenn auch indirekt: als zunehmend härter
werdender Widerstand, je schneller man fährt.
Triathlonräder sind dazu gemacht, eben diesen Luftwiderstand zu zähmen. Flächige, an Tragflügel erinnernde
Rohre sind sichtbarer Ausdruck der Bemühungen der Konstrukteure, dem Wind ein Schnippchen zu schlagen. Aber
sind diese Bemühungen auch erfolgreich?
Flache Rohre machen schnell
Der Test im Windkanal liefert darüber Aufschluss. Hier wird
die unsichtbare Bremse Luft mit feiner Messtechnik erfassbar (siehe „So haben wir getestet“ auf Seite 34). Die Ergebnisse zeigen, dass es den Triathlon-Rädern gelingt, einen
deutlichen Vorsprung auf ein normales Straßenrad herauszufahren: Zwischen 10 und 20 Watt liegen die Luftwiderstände der nackten Triathlonmaschinen beispielsweise unter
dem des High-End-Straßenrenners „Addict“ von Scott, bei
dem allein der Rahmen mehr kostet als die Kompletträder in
diesem Testfeld. Das Testfeld zerfällt aerodynamisch in zwei
Gruppen. Die „Schnellen“ mit Luftwiderständen bis 100
Watt sind Müsing, Poison, Canyon, Red Bull und Cube. Es
folgen eng beieinander Cucuma, Quantec, Orbea, Merida
und Fuji mit Werten zwischen 103 und 106 Watt.
Umgerechnet spart das schnellste Zeitfahrrad, das Müsing, im Vergleich zum Straßenrenner 1:20 Minuten auf 40
Kilometer – wenn man von einem Schnitt von 35 km/h ausgeht (1:10 Minuten für 40er-Schnitt). Die flachen Rohre
haben also ihre Berechtigung. Auch die Gestaltungsfreiheit
des Werkstoffs Carbon wirkt sich vorteilhaft aus. Die beiden
schnellsten Räder, Müsings „Timetrail“ und das „Speed Tri“
von Poison, haben als einzige in diesem Testfeld einen Carbonrahmen – sie basieren auf dem gleichen Rahmenmodell.
Der wahre Vorteil der speziellen Zeitfahrräder liegt
jedoch darin, dass sie eine aerodynamischere Sitzposition
erlauben als ein Straßenrennrad. Erreicht wird das durch
steilere Sitzwinkel, kürzere Steuerrohre, eine längere Rahmenfront und natürlich durch den Aerolenker zum Abstützen der Arme vor dem Oberkörper.
Was das alles bringt, zeigt sich auch beim Test im Windkanal: Ist die Haltung des Fahrers optimal, sind bis zu viermal höhere Einsparungen am Luftwiderstand möglich als
nur mit dem Rad allein. Ergebnis: Unser Testfahrer benötigt
auf dem Müsing „Timetrail“ nur 300 Watt zur Überwindung
des Luftwiderstands bei 45 km/h statt 380 Watt auf dem
Scott-Straßenrad (die Widerstände sind wegen der dicken
Winterkleidung rund zehn Prozent höher als in Rennkleidung). Bei einem
40-Kilometer-ZeitfahKurz & knapp
ren mit einer DurchTempo ist nicht teuer: Triathlonräder
schnittsgeschwindigunter 2.000 Euro sind voll wettkampfkeit von 35 km/h wäre
taugliche Sportgeräte. Im Windkanaldas ein Vorsprung von
test zeigen sie nur kleine Abstände
4:54 Minuten – 4:19
zu sehr viel teureren Konstruktionen.
Minuten bei einem
Entscheidend für Tempo und Wohlbe40er-Schnitt!
finden ist eine passende Sitzposition.
Damit sind wir
Deshalb sollte man sich vorrangig
beim entscheidenden
damit beschäftigen, diese zu finden.
Punkt angelangt: Um
Räder mit einem großen Einstellspielschnell zu fahren,
raum sind dafür die beste Basis.
muss man vor allem
„schnell“ auf dem Rad
sitzen. Der Fahrer verursacht den größten Teil des Widerstands! Auf welchem Rad
man fährt, ist dabei nachrangig, solange es den Mindestanforderungen an ein Aerorad genügt, und das tun alle Räder
im Test – sie sind schneller als ein Straßenrad und bieten die
Rahmenbedingungen für eine optimierte Zeitfahrhaltung.
Gut ist, was passt
Die Suche nach dem schnellsten Rad ist daher vor allem eine
Suche nach dem individuell passenden Rad. Und in Sachen
Geometrie und Einstellbarkeit gibt es große Unterschiede
im Testfeld: Sechs Maschinen haben nur geringfügig steiler
stehende Sitzrohre als normale Straßenräder – 75 Grad statt
der normalen 73 – und bieten auch keinen, beziehungsweise
nur einen geringen Verstellbereich des Sitzwinkels. Das
bedeutet, dass die Möglichkeiten, auf diesen Rädern eine
aerodynamische Sitzposition einzunehmen, begrenzt sind.
Cucuma baut mit 77 Grad schon einen deutlich steileren
Sitzwinkel. Canyon, Fuji und Red Bull bieten hingegen einen weiten Einstellbereich mit einer Bandbreite von 72 bis
78,5 Grad. Besonders ins Auge sticht dabei die überaus elegante Konstruktion der Sattelstütze am Canyon, die auch
vielen High-End-Rädern gut zu Gesicht stehen würde.
Denn oftmals ist die Einstellung des Sattels eine arge Fummelei. Eine einstellbare Position ist deshalb so wichtig, weil
man nur durch Probieren die ideale Sitzposition finden
kann. Ein schweres Manko ist daher, dass kaum ein Zeitfahrrad serienmäßig mit einem ebenfalls in weiten Bereichen
verstellbaren Vorbau in die Läden kommt. Schade, denn
vorne am Lenker ist eine individuelle Anpassung an den
Fahrer genauso wichtig wie am Sattel. Unsere Erfahrung ist,
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AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO
dass sich nur mit einstellbaren Komponenten wirklich spielend die richtige Position finden lässt.
Doch was ist die richtige Position? Den optimalen Sitzwinkel etwa muss man ausprobieren. Vereinfacht kann man
sagen, dass Fahrer mit kurzem Oberkörper steiler sitzen
müssen als solche mit langem, um überhaupt die Arme vor
den Körper zu bringen und den Rücken zu strecken. Grundsätzlich herrscht Einigkeit darüber, dass die steile Sitzposition Geschwindigkeit bringt – vom Tour-de-France-Zeitfahrer bis zum Ironman-Sieger sitzen alle Zeitfahrer steiler als
auf ihrem Straßenrad. Aber Vorsicht: Die steilste ist nicht
zwingend die beste Position – das ist immer ein Kompromiss
aus aerodynamisch schneller (flacher), effektiver (gut treten
können) und bequemer (wirklich entspannt fahren) Sitzposition. Für extreme Positionen muss der Radler sehr beweglich sein, und dass muss man sich oft erst erarbeiten.
Das Rad sollte also immer zuerst an den Fahrer angepasst werden, und nicht etwa umgekehrt. Die Sitzposition
ändert sich auch mit der Zeit. Ein Einsteiger setzt sich nicht
gleich so aufs Rad wie ein Profi – kann diesem mit einiger
Gewöhnung aber sehr nahe kommen.
Die Formel für den Temporausch: Flach sitzen heißt schneller fahren
lager („Stack“) beziehungsweise die daraus resultierende
Überhöhung von Sattel zu Lenker (siehe dazu auch Seite
29). Um 33 Millimeter variieren die Testräder in der Höhe.
Hinzu kommen unterschiedlich lange Gabeln (bis zu 30
Millimeter Distanzhülsen unter dem Vorbau) und unterschiedlich hoch bauende Lenker. Alles in allem sind damit
rund acht Zentimeter Höhenunterschied innerhalb des
Testfeldes realisierbar.
Wer erst mit dem Triathlonsport beginnt, sollte Rahmentyp und Größe so wählen, dass er den Lenker später noch
um einige Zentimeter absenken kann. Profis wie unser
Windkanal-Testfahrer stoßen hingegen oft an das andere
Limit: Für solche Sportler lautet die Herausforderung, den
Lenker tief genug zu bekommen.
Auf die Überhöhung achten
Praktisch heißt das, dass man anfangs eine kleinere Überhöhung von Sattel und Lenker wählt. Den Lenker hoch
genug stellen zu können, ist dafür die Bedingung. Und genau
nach diesem Kriterium sollte man Ausschau halten. Relevant hierfür ist die Höhe des Steuerrohres relativ zum Tret-
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Ga
20
CANYON Speedmax AL 9.0
Noten
CUBE Aerium Race
Noten
CUCUMA Triatlo
Noten
FUJI Aloha
Noten
MERIDA Warp 5
Noten
MÜSING Timetrail
Noten
ORBEA Triton
Noten
POISON Speed Tri
Noten
QUANTEC TR Racing
Noten
RED BULL Roadflyer
Noten
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Prozentanteil an Gesamtnote
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Noten und Ergebnisse im Überblick
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Auf einen Blick: Rot hervorgehoben sind die Teilnoten ab 4,0 – also schlechte Bewertungen. So können Sie, je nachdem, wie wichtig Ihnen einzelne Kritierien sind, sofort sehen,
welche Räder wegen schwächerer Noten in der jeweiligen Kategorie nicht für Sie in Frage kommen. (1)Bereinigtes Gewicht für Rahmenhöhe 57 und Gabelschaftlänge 225 Millimeter inklusive Lenklager und Sattelstütze; (2)Bedienungsanleitung (BA): Sehr gut (1,0) erhält eine BA mit rennradspezifischen Details samt Abbildungen sowie Sicherheitshinweisen, Befriedigend (3,0) eine allgemein gehaltene BA, Mangelhaft (5,0) eine fehlende BA; (3)Garantie: Gut (2,0) gibt’s für mehr als fünf Jahre Garantie auf Rahmen und Gabel,
Befriedigend (3,0) für drei bis fünf Jahre, darunter Ausreichend (4,0). Bei Rennausschluss und wenn die Gabel von der Garantie ausgenommen ist, wird jeweils die nächstschlechtere Note vergeben, bei einer Unfall-Ersatz-Regelung („Crash Replacement“) die nächstbessere. (4) Rahmen-Set und Ausstattung gehen mit jeweils 50 Prozent in die Gesamtnote ein.
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TOUR TRIATHLON SPEZIAL
Insgesamt sind die Testräder mit Preisen von 1.599 bis
1.999 Euro in ihrer Leistung recht homogen. Canyon und
Cube teilen sich mit der Note 2,0 jeweils den ersten Platz.
Canyon hat den besseren Rahmen, das 100 Euro teurere
Cube die bessere Ausstattung. Müsing und Poison folgen
mit ganz knappem Abstand. Insgesamt fällt auf, dass sich die
Maschinen aus dem Versandhandel nicht so deutlich absetzen können wie bei normalen Straßenrennern. Offensichtlich stehen Zeitfahrräder nicht so sehr unter Preisdruck.
Man muss daher mehr berappen als für vergleichbar ausgestattete Rennräder.
Gleichwohl bieten alle Räder einen guten Gegenwert für
ihren speziellen Einsatzzweck und sind als Ausgangsbasis
für Zeitfahren geeignet. Im Test erwiesen sie sich sogar als
deutlich weniger problematisch als manche der High-EndRäder, die wir auch getestet haben (siehe ab Seite 36). Selbst
die Geometrien der günstigeren Räder sind im Schnitt besser an die spezielle Aufgabe angepasst als die der teuren
Rahmen-Kits.
Da Größe und Anpassung aber eine derart überragende
Rolle beim Triathlonrad spielen, sollte man unbedingt Probe
sitzen und fahren(!), wenn man noch nicht genau weiß, welche Rahmenabmessungen für einen ideal sind. Räder aus
dem Versandhandel sind daher problematisch, wenn man
noch keine genaue Vorstellung davon hat, wie man auf dem
Renner sitzen möchte.
Rennrad / Zeitfahrrad
Welche Größe ist die richtige?
Die Grafik zeigt die wesentlichen Abmessungen am Triathlonrad. Entscheidend ist es,
die drei Kontaktpunkte an die richtigen Stellen
Überhöhung
REACH
bringen zu können. Die Sitzhöhe ergibt sich
aus der Innenbeinlänge: Schrittlänge mal 0,886
Sitzwinkel
ist eine gute Ausgangsbasis für die Ermittlung
der Sitzhöhe – diese muss aber je nach Fußhaltung im Fahren noch korrigiert werden. Der
STACK
resultierende Kniewinkel liegt bei größter StreSitzhöhe
ckung des Beins meist zwischen 145 und 150
Grad. Die minimale Lenkerhöhe gibt das Maß
„Stack“ vor, die Länge des Rahmens das Maß
„Reach“ – beide haben als Bezugspunkt das
Tretlager. Wie die Grafik zeigt, ist der Triathlonrahmen vorne länger und niedriger als ein
normales Rennrad.
Aus Stack und Sitzhöhe resultiert die Überhöhung des Rahmens. Für die Position des
Fahrers relevant ist die Überhöhung von
Armauflagen und Sattel – Vorbauwinkel und
Zentimeter (etwa 2 Grad). Ebenfalls schnell und einfach zu mesBauhöhe des Aero-Lenkers wirken sich hier aus. Der Sitzwinkel
sen ist die Länge des Steuerrohres, die auch einen guten ersten
entscheidet mit darüber, wie weit der Sattel vor- und zurückgeAnhalt über die Höhe des Rades liefert. Nicht relevant ist hingestellt werden kann. Ohne spezielle Wende-Sattelstütze beträgt
gen die Länge des Sitzrohres, die „klassische“ Rahmengröße.
der Verstellbereich aufgrund des Sattelgestells nur rund drei
Vergleich Luftwiderstand Räder ohne Fahrer bei 45 km/h
120,0
100,0
90,0
K Ü H N EN , VOR̘ZEICHEN
Widerstand (W)
110,0
80,0
70,0
60,0
50,0
Müsing
Poison
Red Bull
Canyon
Cube
Cucuma
Quantec
Orbea
Merida
Fuji Referenz Scott
Addict
TOUR TRIATHLON SPEZIAL
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AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO
CANYON Speedmax AL 9.0
1.899 Euro | 9,1 Kilo
ǖ+
ǖƹ
Bezug/Info: Canyon, Telefon 02 61/40 40 00,
www.canyon.com; Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager/Sattelstütze*: 1.722/530/51/284 g; Rahmengrößen**: XS/S/M/L/XL; Lenkwinkel: 72,5°; Radstand/
Nachlauf: 990/62 mm
Optisch wirkt das „Speedmax AL 9.0“ wie ein Carbonrahmen. Erst die Klopfprobe klärt, dass es sich um
AUSSTATTUNG
einen Alu-Rahmen handelt. Sehenswertes Detail sind die
Lenklager: Acros, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel:
nach hinten offenen Ausfallenden, in denen sich die HinShimano Ultegra/SRAM TT500; Schaltung/Tretlager:
terradposition feinjustieren lässt. So lässt sich das HinterShimano Dura-Ace/FSA Team Issue (54/42 Z.); Laufräder/Reifen: Mavic Cosmic Elite/Conti GP Triathlon;
rad extrem dicht ans Sitzrohr bringen, um LuftverwirBasislenker/Lenkeraufsatz: Profile T2 Wing/T2+
belungen so weit wie möglich zu vermeiden. Nachteil:
75 - 78
78
73
etwas umständlicher Ein- und Ausbau des Hinterrads.
Sitzwinkel
(Grad)
normal
moderat
aggressiv
Vorbildlich: Die aerodynamische Sattelstütze, bei der
423
Rahmenlänge 390
440
sich Neigung und horizontale Position des Sattels
Reach (mm)
kurz
mittel
lang
201
im Handumdrehen mit großem Spielraum verstellen
Überhöhung*** 160
210
(mm)
moderat
sportlich sehr sportlich
lassen – besser geht’s nicht. Schaltung und Umwerfer
Zielgruppe
entstammen der Dura-Ace-Gruppe und verbreiten
Einsteiger
Experte
Profi
High-End-Flair. Die Kettenblattkombination 54/42
unterstreicht die Tempo-Ambitionen des Rades. Dazu
BEWERTUNG: Rahmen: 2,0
Note
sehr gute Aerodynamik; exzellente Sattelstütze passt die Rahmengeometrie mit kurzem Steuerrohr
Ausstattung: 2,0 Aerodynamik: 1,3
–
für eine flache, aerodynamische Sitzposition.
Preis/Leistung: sehr gut
2,0
CUBE Aerium Race
1.999 Euro | 8,5 Kilo
ǖ+ beste Ausstattung im Test
ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich
Blickfang am „Aerium Race“ ist das als Bogen ums Hinterrad geführte Sitzrohr. Weitere zeitfahrtypische Details
AUSSTATTUNG
sind im Rahmeninneren verlegte Züge und die CarbonLenklager: Acros, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel:
Sattelstütze mit tropfenförmigem Rohrquerschnitt, die
Shimano Ultegra SL/TRP; Schaltung/Tretlager: Shimano
aber nicht mehr horizontale Verstellmöglichkeiten als
Ultegra SL (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Citec 3000/
eine konventionelle Stütze bietet. Ein Kaufargument
Schwalbe Ultremo R; Basislenker/Lenkeraufsatz:
Syntace CX Stratos/Syntace C3
ist die hochwertige Ausstattung, aus der die aerody75,5
namischen Citec-Laufräder herausstechen. Gut auch
78
73
Sitzwinkel
normal
moderat
aggressiv
(Grad)
die Lenker-Kombination von Syntace – wenn sie
413
Rahmenlänge 390
440
dem Fahrer passt. Aus Gewichtsgründen verzichtet
kurz
mittel
lang
Reach (mm)
Syntace auf weitgehende Einstellmöglichkeiten und
172
Überhöhung*** 160
210
moderat
sportlich sehr sportlich
(mm)
bietet den C3-Aufsatz dafür in drei Längen an. Das
Zielgruppe
relativ lange Steuerrohr und der moderate Sitzwinkel
Einsteiger
Experte
Profi
machen das Aerium vor allem für Triathlon-Einsteiger
und Umsteiger vom klassischen Rennrad attraktiv.
BEWERTUNG: Rahmen: 2,1
Fortgeschrittene Zeitfahrer haben dagegen Mühe,
Note
Ausstattung: 1,9 Aerodynamik: 1,7
eine extrem flache Position einzustellen.
Preis/Leistung: gut
2,0
CUCUMA Triatlo
1.834 Euro | 8,7 Kilo
ǖ+ gute Ausstattung
ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich
Bezug/Info: Pending System GmbH, Telefon 0 92 31/
970 07 80, www.cube-bikes.de; Gewicht Rahmen/
Gabel/Steuerlager/Sattelstütze*: 1.656/439/62/244g;
Rahmengrößen**: S, M, L, XL; Lenkwinkel: 73 °; Radstand/Nachlauf: 1.003/57 mm
Der Alu-Rahmen des „Triatlo“ verfügt mit aerodynamisch
geformten Unter- und Sattelrohren über wichtige Attribute moderner Zeitfahrmaschinen. Brems- und Schaltzüge
verlaufen wartungsfreundlich über den Rohren. Die Geometrie zielt mit steilem Sitzwinkel und kurzem Steuerrohr
auf Fahrer, die sich eine gestreckte, flache Sitzposition
zutrauen. Die Möglichkeiten, die ausgesprochen
sportliche Auslegung des Rahmens rückenschonend
zu entschärfen, halten sich wegen der geringen
Verstellmöglichkeiten der eigentümlich geformten
Sattelstütze in Grenzen. Uneingeschränktes Lob
verdient die aus dem Baukastenprogramm von
Sporthorizont gewählte Ausstattung mit UltegraSL-Anbauteilen, bewährten Mavic-Laufrädern und
Schwalbes leicht rollenden Ultremo-R-Pneus.
Bezug/Info: Sporthorizont GmbH, Telefon 0 61 51/
539 36 01, www.cucuma.com; Gewicht Rahmen/Gabel/
Steuerlager/Sattelstütze*: 1.721/506/56/389 g
Rahmengrößen**: 49, 52, 55, 58 cm; Lenkwinkel:
73,5°; Radstand/Nachlauf: 1.000/54 mm
AUSSTATTUNG
Lenklager: Cane Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Shimano Ultegra/TRP; Schaltung/Tretlager: Shimano Ultegra (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Mavic Cosmic
Elite/ Schwalbe Ultremo R; Basislenker/Lenkeraufsatz:
Syntace CX Stratos/Syntace C3
73
Sitzwinkel
(Grad)
normal
Rahmenlänge 390
Reach (mm)
kurz
Überhöhung*** 160
(mm)
moderat
Zielgruppe
Note
2,2
Einsteiger
moderat
mittel
sportlich
Experte
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aggressiv
432
440
lang
194
210
sehr sportlich
Profi
BEWERTUNG: Rahmen: 2,2
Ausstattung: 2,1 Aerodynamik: 1,7
Preis/Leistung: sehr gut
*Gewogene Gewichte; **Testrad-Rahmengröße fett gedruckt; ***Sattel-Steuerrohr-Überhöhung bei 75 cm Sitzhöhe und 75° Sitzwinkel (Mitte Sattelgestell – Oberkante Steuersatzkappe)
30
TOUR TRIATHLON SPEZIAL
ǖ+ griffige Bremshebel; bequemer Sattel
ǖƹ schwache Bremsen; sensibler Lack
FUJI Aloha 1.0
1.599 Euro | 8,8 Kilo
Der auf den ersten Blick gut verarbeitete Rahmen offenbart
bei genauer Betrachtung einige Schwächen. Über die nach
hinten offenen Ausfallenden am Hinterbau freut sich nur, wer
darin noch nie ein Hinterrad montieren musste. Zudem ist der
Lack sehr schlagempfindlich. Gelungen ist die Rahmengeometrie, die mit kurzem Steuerrohr und großzügig (allerdings
umständlich) verstellbarer Sattelstütze zu Experimenten bei
der Positionsfindung animiert. Im Fahrtest machte das Rad
einen guten Eindruck. Der bequeme, an der Nase weich gepolsterte Sattel reduziert den Druck auf den „private parts“,
der variable Lenker lässt sich leicht einstellen. Die griffigen
Aero-Bremshebel von Tektro zählen zu den wenigen positiven
Beispielen im Testfeld. Inakzeptabel dagegen die ebenfalls
von Tektro zugelieferten Bremsen, deren Beläge schon nach
wenigen Bremsmanövern deutliche Spuren in den Felgenflanken hinterlassen hatten. Weitere Punkte verliert das Rad
durch schlecht rollende Drahtreifen.
Bezug/Info: Twin-sport GmbH, Telefon 0 71 71/
77 99 00, www.fujibikes.de; Gewicht Rahmen/Gabel/
Steuerlager/Sattelstütze*: 1.874/519/82/240 g; Rahmengrößen**: 52, 54, 56, 58, 60 cm; Lenkwinkel: 73°;
Radstand/Nachlauf: 1.006/53 mm
AUSSTATTUNG
Lenklager: Cane Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Tektro R570/Tektro RX 4.1; Schaltung/Tretlager:
Shimano Ultegra/FSA Energy (53/39 Z.); Laufräder/
Reifen:Novatech Jetfly/Continental Ultra Race; Basislenker/Lenkeraufsatz: Profile T2 Wing/T2+
73
Sitzwinkel
(Grad)
normal
Rahmenlänge 390
Reach (mm)
kurz
Überhöhung*** 160
(mm)
moderat
GREBER
Zielgruppe
Note
2,7
Einsteiger
75,5 - 78,5
moderat
aggressiv
421
mittel
lang
183
sportlich sehr sportlich
Experte
Profi
BEWERTUNG: Rahmen: 2,5
Ausstattung: 2,9 Aerodynamik: 2,0
Preis/Leistung: gut
78
440
210
Schnell,
schneller
Rad
Spaß
Mit bmc, Cannondale, Look und Simplon
RadSpaß
Puckaffer Weg in Hamburg-Duvenstedt
Telefon 040 / 607 611 22
www.rad-spass.de
AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO
MERIDA Warp 5
1.699 Euro | 9,5 Kilo
ǖ+ hoher Komfort; gutes Preis-Leistungsverhältnis
ǖƹ geringe Reifenfreiheit; Bremshebel
Das eiförmige Steuerrohr und kaum wahrnehmbare
Schweißnähte lassen zunächst einen Carbonrahmen
AUSSTATTUNG
vermuten, tatsächlich besteht der Warp-Rahmen aber aus
Lenklager: FSA, 1-1/8 Zolll; Bremsen/Bremshebel:
Alu. Sein Erscheinungsbild wird maßgeblich geprägt vom
FSA Gossamer oder Energy/FSA Vision; Schaltung/Tretflächigen Unterrohr. Am Sitzrohr ist der Abstand zum Reilager: Shimano Ultegra/FSA Gossamer (52/42 Z.); Laufräder/Reifen: DT Swiss R1900 Aero/Vittoria Diamante
fen so knapp bemessen, dass ein breiterer Pneu als das
Pro; Basislenker/Lenkeraufsatz: Vision/Vision
montierte Modell den Rahmen touchieren würde. Die
74,5 - 75,5
78
73
bislang selten verbauten Gossamer-Bremsen von FSA
Sitzwinkel
(Grad)
normal
moderat
aggressiv
bieten nicht den klar definierten Druckpunkt ihrer
418
Rahmenlänge 390
440
Shimano-Pendants. Klar übers Ziel hinaus geschosReach (mm)
kurz
mittel
lang
168
sen ist FSA bei den filigranen Vision-Bremshebeln,
Überhöhung*** 160
210
(mm)
moderat
sportlich sehr sportlich
die unangenehm ins Fleisch schneiden. Einen guten
Zielgruppe
Eindruck machen die Laufräder von DT Swiss, deren
Einsteiger
Experte
Profi
Felgenprofile gute Aero-Performance erwarten lassen.
Die Sattelstütze bietet einen weiten Einstellbereich.
BEWERTUNG: Rahmen: 2,1
Note
Für eine schnelle Sitzposition ist wegen des langen
Ausstattung: 2,6 Aerodynamik: 2,0
Steuerrohrs ein verstellbarer Vorbau erforderlich.
Preis/Leistung: sehr gut
2,4
MÜSING Timetrail
1.999 Euro | 8,9 Kilo
ǖ+ Top-Aerodynamik; sehr gute Laufräder
ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich
Bezug/Info: Müsing GmbH, Telefon 0 26 80/98 81 83,
www.muesing-bikes.de; Gewicht Rahmen/Gabel/
Steuerlager/Sattelstütze*: 1.743/553/62/283 g; Rahmengrößen**: 49, 52, 55, 58 cm; Lenkwinkel: 73,5°;
Radstand/Nachlauf: 990/58 mm
Der Carbonrahmen des „Timetrail“ ist ein Zwilling des Poison-Rahmens. Beide Anbieter beziehen ihre Rahmen vom
AUSSTATTUNG
gleichen Hersteller, was aus Kundensicht einen erheblichen
Lenklager: Acros, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel:
Vorteil hat: Den für ein Zeitfahrrad mit Carbonrahmen
Shimano 105/Shimano BL-TT78; Schaltung/Tretlager:
überraschend günstigen Preis. Verzichten muss man dafür
Shimano 105 (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Citec 3000/
Conti GP 4000S; Basislenker/Lenkeraufsatz: Vision/
auf nichts: Aus dem Windkanal geht es mit der von MüVision TriMaxPlus
sing gewählten Ausstattung als knapper Sieger hervor.
75
Auch bei der Ausstattung gibt sich das im Rahmen
78
73
Sitzwinkel
normal
moderat
aggressiv
(Grad)
des hauseigenen Baukastenprogramms komplettierte
426
Rahmenlänge 390
440
Rad keine Blöße. Die durch eine schwarze Oberfläkurz
mittel
lang
Reach (mm)
186
cheneloxierung aufgefrischte 105-Gruppe von ShiÜberhöhung*** 160
210
moderat
sportlich sehr sportlich
(mm)
mano ist kaum schlechter als die Ultegra-Gruppe. Das
Zielgruppe
bei der Gruppe gesparte Geld investiert Müsing in tolle
Einsteiger
Experte
Profi
Laufräder von Citec – mechanisch und aerodynamisch
eine der besten Offerten im Testfeld. Noch vielseitiger
BEWERTUNG: Rahmen: 2,1
Note
wäre das Paket, wenn die Sattelstütze einen größeren
Ausstattung: 2,2 Aerodynamik: 1,0
horizontalen Verstellbereich für den Sattel böte.
Preis/Leistung: gut
2,1
ORBEA Triton
1.699 Euro | 9,9 Kilo
ǖ+ Sattelstütze mit weitem Verstellbereich
ǖƹ schwer; relativ einfache Ausstattung
Bezug/Info: MCG, Telefon 0 71 59/94 59 30,
www2.merida-bikes.com; Gewicht Rahmen/Gabel/
Steuerlager/Sattelstütze*: 1.771/675/68/324 g;
Rahmengrößen**: 49, 53, 56, 59 cm; Lenkwinkel: 74°;
Radstand/Nachlauf: 1.004/48 mm
Bezug/Info: Orbea Deutschland, Telefon 0 18 05/
123 00 21, www.orbea.com; Gewicht Rahmen/Gabel/
Steuerlager/Sattelstütze*: 2.064/710/74/306 g; Rahmengrößen**: 48, 51, 54, 57, 60 cm; Lenkwinkel: 73°;
Radstand/Nachlauf: 986/54 mm
Hohe Rohrwandstärken treiben das Gewicht des RahmenSets deutlich über die Zwei-Kilo-Marke und sorgen für
AUSSTATTUNG
rekordverdächtige Steifigkeitswerte. Der Sitzwinkel lässt
Lenklager: FSA, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Orsich durch Versetzen der Sattelaufnahme an der Stütze
bea/Profile; Schaltung/Tretlager: Shimano 105 (53/39
zwischen gemäßigten 73,5 Grad und etwas steileren 75
Z.); Laufräder/Reifen: Orbea Factory Wheels/Vittoria
Grad variieren. Fortgeschrittene dürften allerdings das
Rubino; Basislenker/Lenkeraufsatz: Profile Cobra
Wing/T2+ Cobra
für eine sehr flache und damit schnelle Sitzposition
73,5 – 75
zu lange Steuerrohr bemängeln. Bei der Ausstattung
78
73
Sitzwinkel
(Grad)
normal
moderat
aggressiv
fällt das schwerste Rad im Test gegenüber der Kon405
Rahmenlänge 390
440
kurrenz deutlich ab. Von Orbea gelabelte TaiwanReach (mm)
kurz
mittel
lang
171
Bremsen bauen keine echte Brems-Power auf, was
Überhöhung*** 160
210
(mm)
moderat
sportlich sehr sportlich
neben schlecht gewählten Belägen auch an den
Zielgruppe
klapperigen Aero-Bremshebeln liegt. Auch Laufräder
Einsteiger
Experte
Profi
und Reifen sind eher von der einfachen Sorte. Einen
ordentlichen Eindruck macht dagegen die variable
BEWERTUNG: Rahmen: 2,4
Note
Lenker-Kombination von Profile. Unterm Strich für
Ausstattung: 3,0 Aerodynamik: 2,0
die gebotene Leistung dennoch etwas teuer.
Preis/Leistung: befriedigend
2,7
*Gewogene Gewichte; **Testrad-Rahmengröße fett gedruckt; ***Sattel-Steuerrohr-Überhöhung bei 75 cm Sitzhöhe und 75° Sitzwinkel (Mitte Sattelgestell – Oberkante Steuersatzkappe)
32
TOUR TRIATHLON SPEZIAL
POISON Speed Tri
1.949 Euro | 8,8 Kilo
ǖ+ sehr gute Aerodynamik
ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich
Poisons „Speed Tri“ geht knapp hinter dem auf dem
baugleichen Carbonrahmen basierenden Müsing-Renner
AUSSTATTUNG
als zweiter Sieger aus dem Windkanal hervor. Auch bei
Lenklager: Cane Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen/BremsheGewicht und Steifigkeit schlägt sich das Rad mehr als
bel: Shimano Ultegra/TRP; Schaltung/Tretlager: Shimaordentlich, die Optik mit aerodynamischen Rohrprofilen,
no Ultegra (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Mavic Cosmic
Elite/Michelin Lithion; Basislenker/Lenkeraufsatz:
einer Aussparung fürs Hinterrad im Sitzrohr und innen
Syntace CX Stratos/Syntace C3
verlegten Brems- und Schaltzügen ist zeitgemäß.
75,5
78
73
Abzüge gibt es für die Carbon-Sattelstütze mit
Sitzwinkel
(Grad)
normal
moderat
aggressiv
tropfenförmigem Querschnitt, die nur geringen
414
Rahmenlänge 390
440
Spielraum für die horizontale Sattelverstellung bieReach (mm)
kurz
mittel
lang
196
tet. Die Ausstattung mit Ultegra-Komponenten und
Überhöhung*** 160
210
(mm)
moderat
sportlich sehr sportlich
Cosmic-Elite-Laufrädern ist dem Preis angemessen.
Zielgruppe
Qualitativ erstklassig, für ein Versandrad wegen der
Einsteiger
Experte
Profi
notwendigen Festlegung vor dem Versand aber nicht
ganz unproblematisch, ist der in drei Längen lieferBEWERTUNG: Rahmen: 2,0
Note
bare Lenkeraufsatz von Syntace, der nur geringe
Ausstattung: 2,2 Aerodynamik: 1,3
Verstellmöglichkeiten bietet.
Preis/Leistung: gut
2,1
QUANTEC TR Racing
1.899 Euro | 8,9 Kilo
ǖ+ robuste, eloxierte Oberfläche
ǖƹ Sattelstütze mit geringem Verstellbereich
GREBER
Bezug/Info: CCM, Telefon 0 22 26/90 65-0,
www.quantec-bikes.de; Gewicht Rahmen/Gabel/
Steuerlager/Sattelstütze*: 1.532/388/55/249 g; Rahmengrößen**: S, M, L; Lenkwinkel: 72,5°; Radstand/
Nachlauf: 996/61 mmm
Das „TR Racing“ verzichtet weitgehend auf zeitfahrtypische Show-Effekte. Einzig der relativ steile Sitzwinkel
AUSSTATTUNG
und das aerodynamisch geformte Sitzrohr mit Aussparung
Lenklager: FSA, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel: Shifürs Hinterrad weisen darauf hin, dass das Rad für den
mano Ultegra SL/Tektro; Schaltung/Tretlager: Shimano
Kampf gegen die Uhr konzipiert wurde. Brems- und
Ultegra SL (53/39 Z.); Laufräder/Reifen: Mavic Cosmic
Elite/Conti GP 4000S; Basislenker/Lenkeraufsatz:
Schaltzüge verlaufen wartungsfreundlich außerhalb
Profile T2 Wing/T2+
des Rahmens, der von robustem Oberflächen-Eloxat
75
geschützte Rahmen überzeugt mit sauberen
78
73
Sitzwinkel
normal
moderat
aggressiv
(Grad)
Schweißnähten. Ein optischer Bruch ist die runde
412
Rahmenlänge 390
440
Sattelstütze, die etwas verloren im flügelförmigen
kurz
mittel
lang
Reach (mm)
Sitzrohr steckt. Die hochwertige Ausstattung wurde
180
Überhöhung*** 160
210
moderat
sportlich sehr sportlich
(mm)
aus dem Baukastenprogramm von Quantec-Vertreiber
Zielgruppe
CCM zusammengestellt. Mit dem nach unserem
Einsteiger
Experte
Profi
Wunsch montierten Ergostem-Vorbau von Look ließ
sich trotz des relativ langen Steuerrohrs eine sehr
BEWERTUNG: Rahmen: 2,2
Note
flache Sitzposition realisieren. Mit einem normalen
Ausstattung: 2,3 Aerodynamik: 2,0
Vorbau wäre dies schwierig gewesen.
Preis/Leistung: gut
2,2
RED BULL Roadflyer
1.799 Euro | 8,9 Kilo
ǖ+ sehr gute Aerodynamik; variabler Vorbau
ǖƹ unergonomische Bremshebel
Bezug/Info: Teikotec Trading GmbH, Telefon 0 26 51/
49 54 74, www.poison-bikes.de; Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager/Sattelstütze*: 1.674/549/71/283 g;
Rahmengrößen**: 49, 52, 55, 58 cm; Lenkwinkel: 73°;
Radstand/Nachlauf: 980/56 mm
Bezug/Info: Rose Versand, Telefon 0 28 71/27 55 70,
www.rose.de; Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager/
Sattelstütze*: 1.7901/458/60/224 g; Rahmengrößen**: 51, 54, 57, 60 cm; Lenkwinkel: 73°; Radstand/
Nachlauf: 986/56 mm
Wie ein Schiffsbug scheint das nach vorne spitz zulaufende Steuerrohr des „Roadflyers“ den Fahrtwind
AUSSTATTUNG
teilen zu wollen. Unter- und Sitzrohr besitzen einen
Lenklager: k.A., 1-1/8 Zoll; Bremsen/Bremshebel:
tropfenförmigen Querschnitt, Brems- und Schaltzüge
Shimano Ultegra/Profile QSC; Schaltung/Tretlager:
verlaufen in den Rohren. Die nach hinten offenen
Shimano Ultegra/FSA Gossamer (54/42 Z.); Laufräder/
Ausfallenden sind bei der Montage des Hinterrads
Reifen: Xtreme Aero Wheels/Conti GP Triathlon; Basislenker/Lenkeraufsatz: Profile T2 Wing/T2+ Cobra
eher hinderlich. Weitgehend ohne Schwächen ist
72 - 76
die Ausstattung, die innerhalb des Baukastenpro78
73
Sitzwinkel
(Grad)
normal
moderat
aggressiv
gramms des Versenders Rose frei gewählt werden
403
Rahmenlänge 390
440
kann. Ultegra-SL-Komponenten und attraktive
Reach (mm)
kurz
mittel
lang
184
Laufräder der Rose-Eigenmarke Xtreme sind eine
Überhöhung*** 160
210
(mm)
moderat
sportlich sehr sportlich
gute Wahl. Mit dem 54er-Kettenblatt lässt sich
Zielgruppe
ordentlich Tempo machen. Ebenfalls von Xtreme
Einsteiger
Experte
Profi
stammt der steife und sicher zu klemmende Spezialvorbau mit riesigem Verstellbereich. Einziger
BEWERTUNG: Rahmen: 2,2
Kritikpunkt sind die Bremshebel, auf deren glatter
Note
Ausstattung:
2,5 Aerodynamik: 1,3
Oberfläche die Hände kaum Halt finden.
Preis/Leistung: gut
2,3
TOUR TRIATHLON SPEZIAL
33
AERO̘RÄDER BIS 2.000 EURO
So haben wir getestet
Triathlonräder sind für schnelles Fahren gemacht. Aerodynamik ist dabei ein
wichtiger Faktor. Deshalb hat TOUR alle 17 Testräder in diesem Heft im Windkanal
in Dresden getestet
F
ür den Aero-Test im Windkanal konnten wir den Triathlon-Spezialisten Wolfgang Teuchner gewinnen, amtierender Bayerischer Meister auf der Langstrecke, der zu
den schnellsten Radfahrern unter den Dreikämpfern weltweit zählt. Alle Räder wurden auf seine (sehr schnelle) Sitzposition angepasst – das heißt, die Positionen von Sattel,
Lenker und Pedalen waren bei allen Rädern identisch. Die
Positionseinstellungen wurden mit einer speziellen Lehre
vorgenommen.
Um vergleichbare Bedingungen zu schaffen, wurde an
allen Rädern der gleiche Lenker montiert, ein Profile „C2+“.
Alle Rahmen-Kits wurden überdies mit identischen „Cosmic Carbon“-Laufrädern von Mavic ausgestattet. Das Feld
der Kompletträder wurde bis auf die Laufräder – hier blieben die serienmäßigen Räder montiert – gleich behandelt.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen im Windkanal musste der Fahrer Winterkleidung tragen, die ermittelten Widerstandsbeiwerte und Leistungen wurden aber auf normale
Bedingungen umgerechnet (20 Grad Celsius, Meereshöhe).
34
TOUR TRIATHLON SPEZIAL
Kanalarbeiter: Testfahrer und Top-Athlet Wolfgang Teuchner
TE X T UND FOTOS: ROBERT KÜHNEN
Durch die dickere Kleider Qualität der Sitzposidung sind die Werte aber
tion und der Größe des
rund zehn Prozent höher
Fahrers ab. Unser Testfahals mit leichter Rennkleirer hat eine sehr gute Posidung.
tion für einen LangDer Test im Windkanal
streckentriathleten, bringt
umfasste folgende Kompodafür aber auch bei 1,87
nenten:
Meter Größe mehr als 80
Kilo auf die Waage. Ein
➊ Test des nackten Rades
ohne Fahrer in frontaler
zierlicher Fahrer mit guter
Anströmung bei 45 km/h
Position profitiert mehr
von einem schnelleren
➋ Test des Rades mit Fahrer und drehenden Laufrä- Vom Labor auf die Straße: Die Zeitfahrrenner beim Praxistest
Rahmen als ein großer
dern bei 45 km/h
und schwerer Athlet. Die
➌ Test des Rades mit Fahrer und drehenden Laufrädern bei Unterschiede zwischen den Aero-Rädern sind jedoch insgeSchräganströmung von 10 Grad bei 45 km/h
samt gering. Allerdings ist der Abstand zu einem normalen
Mittels Referenzmessungen mit immer dem gleichen Straßenrad (gemessen wurde ein Scott „Addict“) mit bis zu
Rad, die in den Messablauf eingestreut wurden, konnten wir 24 Watt recht deutlich. Zusammengefasst kann man sagen,
Aussagen über die Messgenauigkeit gewinnen. Dabei stellte dass die Anschaffung eines Aero-Rades für Spezialisten
sich heraus, dass der typische Fehler mit Fahrer und Fron- sinnvoll ist, dass aber die Haltung des Fahrers immer die
talanströmung in der Größenordnung von +/-1,5 Prozent dominante Größe darstellt.
des Messwerts lag (etwa +/-0,4 Newton), bei SchräganströZusätzlich zu den Messungen im Windkanal wurden die
mung vergrößerte sich der Fehler auf +/-2,5 Prozent (etwa Räder im TOUR-Labor vollständig zerlegt und der Stan+/-0,7 Newton). Die gemessenen Unterschiede zwischen dard-Messprozedur unterzogen. Erfasst wurden Geometrie,
den verschiedenen Aero-Rahmen lagen jedoch nur gering- sowie die Steifigkeitswerte für Fahrsicherheit und Kraftüberfügig über den Fehlertoleranzen.
tragung von Rahmen und Gabel. Alle gemessenen Werte flieDie Wiederholgenauigkeit beim Messen der nackten ßen in die Benotung ein. Nur der Rahmen/Gabel-Komfort
Räder war hingegen sehr viel besser. Hier betrug der relative wurde abweichend zu Tests von normalen Rennrädern nicht
Fehler +/-0,5 Prozent (ca. 0,04 Newton), war aufgrund der bestimmt, da hierfür beim Triathlonrad in erster Linie Sattel
kleineren Messkräfte aber rund zehnmal genauer als die und Lenker verantwortlich sind.
Messung mit Fahrer. Für die abschließende Bewertung der
Außerdem wurden alle Räder von zwei Testfahrern auf
aerodynamischen Qualität haben wir daher nur die repro- der Straße erprobt. Die subjektiven Fahreindrücke dienen
duzierbaren Messungen der nackten Räder ohne Fahrer zum Abgleich der Laborwerte und liefern Erkenntnisse zu
verwendet. Über beide Testfelder ergab sich umgerechnet den verwendeten Anbauteilen, Bremsen und Schaltungen.
eine Spreizung von rund 13 Watt zwischen dem besten und Große Unterschiede fanden wir insbesondere bei den Einstellarbeiten zur Anpassung der Sitzposition. Auch diese
schlechtesten Aero-Rad.
Gleichwohl zeigen die Messungen mit Fahrer die zur Eindrücke sind in Teilnoten eingeflossen. Die Benotung ist
Beurteilung wichtigen Größenordnungen auf. So verursacht im Detail auf Seite 29 (2.000-Euro-Räder) und Seite 40 (Topdas nackte Rad rund ein Viertel des Gesamtwiderstands von Rahmen) aufgeschlüsselt.
Rad und Fahrer. Das Verhältnis hängt aber individuell von ➜ Mehr Info zum TOUR-Test: www.tour-magazin.de, Webcode 1589
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